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Externe Festplatte retten

  1. #1 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Hallo zusammen,

    ich wollte gestern eine meiner externen Festplatten anschließen, nachdem ich Windows neu installiert habe. Ich kann aber nicht auf die Platte zugreifen. Schon der Explorer zeigt nicht an wie viel belegt und wie viel frei ist. Will ich sie dann öffnen sagt er ich muss sie formatieren um sie verwenden zu können. Will ich das nicht sagt er, er kann nicht drauf zugreifen: Falscher Parameter. Unter Eigenschaften erscheint kein Reiter "Sicherheit" unter dem ich nach dem Besitzer schauen könnte. Eine Fehlerüberprüfung geht auch nicht, weil er dann sagt das Laufwerk sei nicht formatiert. Was mir ausserdem aufällt ist, das die Festplatte klickt wenn ich versuche drauf zuzugreifen.
    Eben kam eine Fehlermeldung, es sei kein bekanntes Dateisystem verwendet. Die Datenträgerverwaltung lädt nicht, solange die Festplatte angesteckt ist.

    Ich hoffe ihr könnt mir da irgendwie helfen.

    Danke und Gruß
    Wolf ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    ich wollte gestern eine meiner externen Festplatten anschließen, nachdem ich Windows neu installiert habe. Ich kann aber nicht auf die Platte zugreifen. Schon der Explorer zeigt nicht an wie viel belegt und wie viel frei ist. Will ich sie dann öffnen sagt er ich muss sie formatieren um sie verwenden zu können. Will ich das nicht sagt er, er kann nicht drauf zugreifen: Falscher Parameter. Unter Eigenschaften erscheint kein Reiter "Sicherheit" unter dem ich nach dem Besitzer schauen könnte. Eine Fehlerüberprüfung geht auch nicht, weil er dann sagt das Laufwerk sei nicht formatiert.
    Bis hier hin, hatte ich noch die Hoffnung, dass es vielleicht einfach nur die Partitionstabelle zerlegt hat, oder ähnliches.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Was mir ausserdem aufällt ist, das die Festplatte klickt wenn ich versuche drauf zuzugreifen.
    Sowas hört man wiederum gar nicht gern! Heißt in der Regel, die Platte durchlebt gerade ihre letzten Stunden. (Was manchmal auch nur Minuten sein können)

    Auf Grund der Tatsache, dass du hier fragst, vermute ich, es gibt von den Daten kein Backup? Wenn doch: Jetzt wäre der Zeitpunkt, dieses zu benutzen

    Kein Backup? Ok, dann:
    Schritt 1: Speicherplatz besorgen!
    Wie groß ist die Platte? Angenommen die hat 1 TB, dann brauchst du mindestens 2 TB freien Speicher! Idealerweise am Stück, aber mindestens je 1TB am Stück. ... wenn die Platte ne andere Größe hat, dann natürlich die Zahlen anpassen.

    Schritt 2: Image erstellen. (Da ist dann direkt das erste Terrabyte weg)
    Da die Hardware jederzeit den Geist aufgeben kann, gilt es erst mal, so schnell wie möglich, den Status-Quo zu sichern. Wenn du da ein Tool hast, mit dem du dich auskennst, nimm das. Wichtig ist, dass es nicht komprimiert. Ansonsten würde ich ein Linux-Live-System empfehlen (Ubuntu, LinuxMint, Knoppix, whatever) und mit dd_rescue arbeiten. Dazu ne genauere Anleitung, wenn es so weit ist.

    Schritt 3: Sichern der Daten. (Da geht dann das zweite Terrabyte für drauf)
    Hier müsste zuerst geschaut werden, was genau nicht mehr funktioniert (Partitionstabelle, Dateisystem, ...). Aber erst mal das Image erstellen, sonst können wir uns das auch sparen.

    Schritt 4: Backup-System überlegen und einrichten
    Damit sowas nicht nochmal passiert
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Ich habe in der Tat kein Backup. Die Platte ist nur 300gb groß, auf einer anderen Externen habe ich noch 800gb freien Speicher, sollte also kein Problem sein. Ubunut Live CD ist vorhanden, Version 13 glaube ich, ich bin also startklar
    Wolf ist offline

  4. #4 Zitieren
    Provinzheld
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    Hört sich nicht gut an. Auf jeden Fall solltest du dir auf einer andere Platte genug Platz schaffen um die Daten zu retten (es sei denn du hast sie noch woanders).
    Wenn du Glück hast ist nichr die Platte selbst kaputt sondern nur der Controller. Dann hilft oft es die Platte aus dem Gehäuse zu bauen und intern oder in anderem Gehäuse zu verbauen.
    Das Klicken kann aber auch von einer nicht ausreichenden Stromversorgung kommen. Ist es eine der Platten die sich direkt über USB mit Strom versorgen kann es helfen einfach einen anderen Port zu nutzen, vorzugsweise direkt am Motherboard.
    Das Dateisystem wird aber wahrscheinlich auch noch hinüber sein wenn die Platte irgendwie benutzbar gemacht wird. Daher musst du dir ein Datenrettungsprogramm holen und die Daten damit auf die andere Platte wiederherstellen. Falls du gezwungen sein solltest die Platte zu formatieren (weil sonst nicht zugreifbar) natürlich nur Expressformat damit bleiben die meisten Daten bestehen.
    Fogger ist offline

  5. #5 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Ich habe in der Tat kein Backup.

    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Die Platte ist nur 300gb groß, auf einer anderen Externen habe ich noch 800gb freien Speicher, sollte also kein Problem sein.
    Das klingt doch schon mal nicht schlecht.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Ubunut Live CD ist vorhanden, Version 13 glaube ich, ich bin also startklar
    Hm, 13 heißt wahlweise 13.04 oder 13.10. Für beides gibt es seit längerm keine Repos mehr. Kann also sein, dass du damit nicht an dd_rescue ran kommst. In dem Fall gegebenenfalls ne neuere Version besorgen. Idealerweise ne LTS-Version (Aktuell wäre das 14.04), da werden die Repos nicht so schnell wieder ab geschaltet.

    Ok, Live-System starten, Terminal öffnen und zunächst mal schauen ob ddrescue schon installiert ist.
    Code:
    which dd_rescue
    Sollte das nicht klappen, brauchst du ein neueres Live-System, in dem du ddrescue erst noch installieren musst. (Ich meine es wäre nicht vorinstalliert)
    Also wieder das (neuere) System starten, Terminal öffnen:
    Code:
    sudo apt-get update
    sudo apt-get install gddrescue
    Nun die beiden relevanten Platten identifizieren:
    Code:
    lsblk
    Sie sollten z.B. an der Größe erkennbar sein. Es wird der Name der Platten benötigt (z.B. sdb). Platten meint in diesem Fall, die "Problem-Platte" und jene, auf der die gesicherten Daten landen sollen.
    Im Folgenden gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass die "Problem-Platte" sdb ist, und die auf welche gesichert werden soll sdc. Wobei wir von der Ziel-Platte eigentlich sogar die Partition brauchen, welche vermutlich sdc1 sein wird. (Gegebenenfalls kontrollieren und anpassen)

    !!ACHTUNG!! Diese Bezeichnungen können sich bei jedem Neustart oder an/ab stecken der Festplatte ändern! Also nicht meinen, bloß weil das ja gestern noch sdb war, ist das heute auch noch so!

    Nun hängen wir die Ziel-Platte ein:
    Code:
    sudo mount /dev/sdc1 /mnt
    Damit ist der Inhalt der Zielplatte jetzt unter /mnt verfügbar. (Vergleich: ls /mnt)

    Nun legen wir ein Image der Problem-Platte an:
    Code:
    sudo ddrescue -n -v /dev/sdb /mnt/Sicherung.img /mnt/Sicherung.log
    !!ACHTUNG!! Sei dir sehr sicher, das sdb die Problem-Platte ist, und sdc die, auf die gesichert werden soll. Tippfehler sind hier auch ne blöde Sache! Wirklich!

    Das dauert dann eine ganze weile. Das besondere dabei ist, dass ddrescue alle Blöcke, bei denen es auch nur einen Anflug von Problemen gibt, komplett überspringt, um erst mal so viel wie möglich zu sichern. Das heißt aber auch, dass evtl noch mehr gesichert werden kann. Darum, wenn das durch gelaufen ist, einen zweiten Durchlauf mit einer klitzekleinen Änderung. Das -n fehlt:
    Code:
    sudo ddrescue -v /dev/sdb /mnt/Sicherung.img /mnt/Sicherung.log
    Jetzt stürzt sich ddrescue nur noch auf die Blöcke, mit denen es Probleme gab, und versucht zu retten was zu retten ist (darum das Log-File).
    Das kann abermals ne ganze weile dauern.
    Fehlermeldungen sind dabei leider auch nicht ungewöhnlich (Platte is ja kaputt) und müssen gegebenenfalls einzeln behandelt werden.

    Zitat Zitat von Fogger Beitrag anzeigen
    ...
    Wenn du Glück hast ist nichr die Platte selbst kaputt sondern nur der Controller. Dann hilft oft es die Platte aus dem Gehäuse zu bauen und intern oder in anderem Gehäuse zu verbauen.
    Passt nicht zu den Klick-Geräuschen.
    Zitat Zitat von Fogger Beitrag anzeigen
    ...
    Das Klicken kann aber auch von einer nicht ausreichenden Stromversorgung kommen. Ist es eine der Platten die sich direkt über USB mit Strom versorgen kann es helfen einfach einen anderen Port zu nutzen, vorzugsweise direkt am Motherboard.
    Stimmt, das wäre tatsächlich noch einen Versuch wert.
    Zitat Zitat von Fogger Beitrag anzeigen
    ...
    Falls du gezwungen sein solltest die Platte zu formatieren (weil sonst nicht zugreifbar) natürlich nur Expressformat damit bleiben die meisten Daten bestehen.
    Nein! Auf keinen Fall!
    Grundregel Nummer 1 bei Datenrettung: Auf den Datenträger von dem gerettet werden soll ausschließlich lesend zugreifen. Unter keinen Umständen, niemals, nie nicht irgendwas schreiben! Jeder Schreibvorgang verschlechtert die Chancen noch was retten zu können. Und Formatieren ist eine der blödesten Sachen, die man dann machen kann! Wirklich!
    Lookbehind ist offline

  6. #6 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Ok, ich hab das mal probiert als ich aber zu

    sudo mount /dev/sdc1 /mnt

    gekommen bin, hieß es,

    Mount is denied because the NTFS volume is already exclusively opened.
    The volume may be already mounted, or another software may use it which
    could be identified for example by the help of the 'fuser' command.

    Ich habe dann den naechsten Schritt trotzdem gestartet, da war aber relativ schnell der Fehler da, nicht genug Speicherplatz. Keine Ahnung wo die Sicherung jetzt gelandet ist. Aber wie krieg ich meine Zielplatte auf /mnt?

    Edit Ok, ich glaube das habe ich hingekriegt, zumindest steht nach lsblk nun hinter meiner Zielplatte /mnt
    Wolf ist offline Geändert von Wolf (08.01.2016 um 15:33 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Ok, ich hab das mal probiert als ich aber zu

    sudo mount /dev/sdc1 /mnt

    gekommen bin, hieß es,

    Mount is denied because the NTFS volume is already exclusively opened.
    The volume may be already mounted, or another software may use it which
    could be identified for example by the help of the 'fuser' command.
    Vermutung: Du hast die Platte beim letzten mal unter Windows nicht vernünftig ausgehangen sondern einfach abgezogen? Dann erkennt Ubuntu das als "beschädigtes Medium" und weigert sich das ein zu hängen, um weiteren Schaden zu vermeiden.

    Andere Möglichkeit, irgendeine Automatik in Ubuntu mountet die Platte selbsttätig irgendwo anders hin (Canonical kommt ja manchmal auf so dolle Ideen).
    In dem Fall sollte es helfen, die Platte zu unmounten:
    Code:
    sudo umount /dev/sdc1
    (Nein, kein Tippfehler, umount, nicht unmount, da ist nur ein n drin!)
    Und dann weiter bei
    Code:
    sudo mount /dev/sdc1 /mnt
    Sollte das auch nicht funktionieren, zeig bitte mal die Ausgabe von
    Code:
    lsblk
    Du dürftest unter Ubuntu ja zugriff auf nen Webbrowser (FireFox?) und aufs Internet haben. Den Text im Terminal kannst du einfach mit der Maus markieren und kopieren.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Ich habe dann den naechsten Schritt trotzdem gestartet,
    ..nich so clever
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    da war aber relativ schnell der Fehler da, nicht genug Speicherplatz.
    Glück gehabt.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung wo die Sicherung jetzt gelandet ist.
    Im RAM... und der ist jetzt voll
    Vor dem nächsten Versuch mal neu starten, damit da wieder Platz zum arbeiten ist.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Aber wie krieg ich meine Zielplatte auf /mnt?
    Siehe oben

    Edith meint, du wärst ein böser editierer
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    Edit Ok, ich glaube das habe ich hingekriegt, zumindest steht nach lsblk nun hinter meiner Zielplatte /mnt
    Das klingt gut
    Lookbehind ist offline

  8. #8 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    ddrescue geht jetzt schon eine ganze Weile und schon ganze 27gb geschafft... Aber immerhin bisher nur mit einem error von 20480 B.
    Klicken tut sie auch grad nicht mehr.
    Wolf ist offline

  9. #9 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    ... ja, das dauert eine ganze Weile... Wenn du Pech hast auch mal 1-2 Tage.
    Lookbehind ist offline

  10. #10 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Ich denke mal es wird heute noch fertig, gut 2 Drittel sind rum. Was mach ich denn mit der Image Datei wenn es fertig ist?
    Wolf ist offline

  11. #11 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Ich denke mal es wird heute noch fertig, gut 2 Drittel sind rum. Was mach ich denn mit der Image Datei wenn es fertig ist?
    2/3 vom ersten, oder vom 2ten Durchlauf?
    Lookbehind ist offline

  12. #12 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    2/3 vom ersten, oder vom 2ten Durchlauf?
    Vom ersten, aber ich habe nach wie vor nur einen Error, also wird doch der zweite nicht so lange dauern, oder hab ich da was falsch verstanden?
    Wolf ist offline

  13. #13 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Vom ersten, aber ich habe nach wie vor nur einen Error, also wird doch der zweite nicht so lange dauern, oder hab ich da was falsch verstanden?
    Hm, "kommt drauf an"
    Ja, kann schon schneller gehen. Da hast du wohl recht.

    Nächster Schritt?
    Etwas zur Kenntnis nehmen
    WICHTIG! Immer auf einer Kopie des Images arbeiten! Immer eine unveränderte Version des Images aufheben.
    Bei Datenrettung muss ab und zu mal ein Schuss ins blaue gewagt werden. Wenns klappt, hat man was. Wenns schief geht, hat man meist um so mehr vernichtet. Darum, immer eine unveränderte Kopie haben!

    Du kannst dann mal schauen ob eine (brauchbare) Paritionstabelle vorhanden ist.
    Code:
    sudo fdisk -l /mnt/Sicherung.img
    Je nach dem, was da raus kommt, muss diese gegebenenfalls repariert werden. Siehe Testdisk.
    Sollte die Partitionstabelle noch intakt sein, kannst du dich hingegen direkt auf das Dateisystem stürzen. Da NTFS ein Microsoft-Produkt ist, könnte es eine Überlegung wert sein, das unter Windows zu machen. (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich um NTFS handelt). Dort steht CHKDSK bereit für die Aufgabe. Ich weiß bloß grad aus dem Kopf nicht, wie man das auf Images anwenden kann. Aber ich meine, da gabs auch was. (Schlimmstenfalls eine VM mit Windows aufsetzen und das img als virtuelle Platte angeben... aber das geht bestimmt auch einfacher)
    Sollte sich das Dateisystem nicht reparieren lassen, gibts noch Tools wie PhotoRec, die auf ein Dateisystem pfeifen und versuchen bekannte Strukturen, die einer Datei ähnlich sehen, zu finden und zusammen zu setzen.
    Oder..., oder..., oder..., Gibt da so viele Eventualitäten, das kann ich hier nicht im einzelnen alles voraus beschreiben.
    Lookbehind ist offline

  14. #14 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    So, erster Durchgang ist durch mit folgendem Ergebnis> (sdc ist meine Problemplatte)

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo ddrescue -n -v /dev/sdc /mnt/Sicherung.img /mnt/Sicherung.log
    
    
    GNU ddrescue 1.17
    About to copy 320072 MBytes from /dev/sdc to /mnt/Sicherung.img
        Starting positions: infile = 0 B,  outfile = 0 B
        Copy block size: 128 sectors       Initial skip size: 128 sectors
    Sector size: 512 Bytes
    
    Press Ctrl-C to interrupt
    rescued:   320072 MB,  errsize:    4096 B,  current rate:     5461 B/s
       ipos:   999604 kB,   errors:       1,    average rate:    9534 kB/s
       opos:   999604 kB,    time since last successful read:       0 s
    Finished
    Zweiter hat etwa 10sek gedauert mit folgendem>

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo ddrescue -v /dev/sdc /mnt/Sicherung.img /mnt/Sicherung.log
    
    GNU ddrescue 1.17
    About to copy 320072 MBytes from /dev/sdc to /mnt/Sicherung.img
        Starting positions: infile = 0 B,  outfile = 0 B
        Copy block size: 128 sectors       Initial skip size: 128 sectors
    Sector size: 512 Bytes
    
    Press Ctrl-C to interrupt
    Initial status (read from logfile)
    rescued:   320072 MB,  errsize:    4096 B,  errors:       1
    Current status
    rescued:   320072 MB,  errsize:    4096 B,  current rate:        0 B/s
       ipos:   999603 kB,   errors:       1,    average rate:        0 B/s
       opos:   999603 kB,    time since last successful read:      18 s
    Finished
    Der fdisk Befehl ergibt>

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo fdisk -l /mnt/Sicherung.img
    
    Disk /mnt/Sicherung.img: 320.1 GB, 320072933376 bytes
    255 heads, 63 sectors/track, 38913 cylinders, total 625142448 sectors
    Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
    Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
    I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
    Disk identifier: 0x25d12feb
    
                 Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
    /mnt/Sicherung.img1              63   625137344   312568641    7  HPFS/NTFS/exFAT
    Ich werde den PC jetzt herunterfahren, ich hoffe ich kann dann morgen nahtlos weiter machen auch wenn ich nur Ubuntu live verweden
    Wolf ist offline Geändert von Wolf (09.01.2016 um 01:03 Uhr)

  15. #15 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    Zweiter hat etwa 10sek gedauert mit folgendem>

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo ddrescue -v /dev/sdc /mnt/Sicherung.img /mnt/Sicherung.log
    
    GNU ddrescue 1.17
    About to copy 320072 MBytes from /dev/sdc to /mnt/Sicherung.img
        Starting positions: infile = 0 B,  outfile = 0 B
        Copy block size: 128 sectors       Initial skip size: 128 sectors
    Sector size: 512 Bytes
    
    Press Ctrl-C to interrupt
    Initial status (read from logfile)
    rescued:   320072 MB,  errsize:    4096 B,  errors:       1
    Current status
    rescued:   320072 MB,  errsize:    4096 B,  current rate:        0 B/s
       ipos:   999603 kB,   errors:       1,    average rate:        0 B/s
       opos:   999603 kB,    time since last successful read:      18 s
    Finished
    Hm, ok... da scheinen 4kB endgültig im Popo zu sein.
    Wundert mich nur n bisschen, dass das so schnell ging.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Der fdisk Befehl ergibt>

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo fdisk -l /mnt/Sicherung.img
    
    Disk /mnt/Sicherung.img: 320.1 GB, 320072933376 bytes
    255 heads, 63 sectors/track, 38913 cylinders, total 625142448 sectors
    Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
    Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
    I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
    Disk identifier: 0x25d12feb
    
                 Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
    /mnt/Sicherung.img1              63   625137344   312568641    7  HPFS/NTFS/exFAT
    Ich werde den PC jetzt herunterfahren, ich hoffe ich kann dann morgen nahtlos weiter machen auch wenn ich nur Ubuntu live verweden
    Ja, sollte kein Problem sein

    fdisk erkennt also schonmal eine Partitionstabelle und sogar das Dateisystem der ersten (und einzigen) Partition. Das macht doch Hoffnung, ich würd sagen, "Versuch macht Kluch", vielleicht klappt es ja schon mit der ganz plumpen Methode.

    Wir wollen versuchen das Image einfach wie eine Platte zu mounten. Dafür brauchen wir erstmal 2 Mountpoints. Einen für deine Rettungs-Platte, und einen für das Image.
    Code:
    sudo mkdir /mnt/rettung
    sudo mkdir /mnt/image
    Dann identifizieren wir wieder die Platte (die Problem-Platte brauchst du nicht mehr anschließen):
    Code:
    lsblk
    Annahme meinerseits: Die Rettungs-Platte (also die, auf jener dein Image liegt) ist sdb1. Gegebenenfalls anpassen.

    Rettungs-Platte mounten (kennst du im Prinzip schon von weiter oben, nur der Mountpoint ist ein anderer)
    Code:
    sudo mount /dev/sdb1 /mnt/rettung
    Um das Image mounten zu können, müssen wir zunächst den Partitions-Offset berechnen. Das geht zum Glück recht einfach mit den Angaben, die uns fdisk geliefert hat. Die Partition fängt auf dem 63ten Block an, und die Blockgröße sind 512 Bytes. Daraus ergibt sich: 63*512=32256 Bytes Offset.

    Nun können wir versuchen das Image ein zu hängen:
    Code:
    sudo mount -o loop,ro,offset=32256 /mnt/rettung/Sicherung.img /mnt/image
    Sollte es zu Fehlermeldungen kommen, müssen wir anhand dieser weiter entscheiden was zu tun ist.
    Sollte es aber ohne Fehlermeldungen funktioniert haben, schnell mal nachschauen ob da auch was zu lesen ist.
    Code:
    ls /mnt/image/
    Wenn dir da jede menge vertraute Ordner und Dateinamen entgegen springen, herzlichen Glückwunsch!
    Anfangen das Zeug zu sichern!

    Dafür brauchen wir einen Ordner, in den wir das alles rein schmeißen können:
    Code:
    mkdir /mnt/rettung/Sicherung
    Und dann brauchen wir nur noch an zu fangen, das alles zu kopieren:
    Code:
    rsync -avP /mnt/image/* /mnt/rettung/Sicherung/
    So weit der ideale Ansatz. Bei "kaputten" Daten, weiß man halt nie vorher, wo es anfängt zu haken. Daher kann dir bei (fast) jeder dieser Aktion ne Fehlermeldung entgegen springen.

    Edith meint, ich sollte dir vielleicht noch sagen, dass ich gleich weg bin und vermutlich erst spät wieder komme.
    Darum noch schnell der Tipp: Sollte es bei den letzten 3 Befehlen zu Fehlermeldungen als "keine Berechtigung" kommen, klatsch ein sudo davor. Ist zwar nicht die feine englische Art... aber quick and dirty sollte in diesem Fall auch funktionieren
    Lookbehind ist offline Geändert von Lookbehind (09.01.2016 um 12:48 Uhr)

  16. #16 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die ausführliche Hilfe!

    Mountpoints erstellen war kein Problem, auch die Festplatte unter mnt/rettung ist da. Will ich allerdings das Image mounten kommt folgendes

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo mount -o loop,ro,offset=32256 /mnt/rettung/Sicherung.img /mnt/image
    Incomplete multi-sector transfer: magic: 0x58444e49  size: 4096  usa_ofs: 40  usa_count: 6  data: 0  usn: 3781: Input/output error
    Zero length index entry in inode 5
    Edith sagt, wenn ich das ganze noch mal mache kommt folgendes

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo mount -o loop,ro,offset=32256 /mnt/rettung/Sicherung.img /mnt/image
    mount: according to mtab /mnt/rettung/Sicherung.img is already mounted on /mnt/image as loop
    lsblk zeigt sie als loop1 an

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ lsblk
    NAME   MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
    sda      8:0    0 931.5G  0 disk 
    ├─sda1   8:1    0   100M  0 part 
    ├─sda2   8:2    0 195.2G  0 part 
    └─sda3   8:3    0 736.2G  0 part 
    sdb      8:16   0 232.9G  0 disk 
    ├─sdb1   8:17   0 232.5G  0 part 
    └─sdb2   8:18   0   450M  0 part 
    sdc      8:32   0   2.7T  0 disk 
    └─sdc1   8:33   0   2.7T  0 part /mnt/rettung
    sr0     11:0    1  1006M  0 rom  /cdrom
    loop0    7:0    0 962.1M  1 loop /rofs
    loop1    7:1    0 298.1G  1 loop /mnt/image
    sda und sdb sind meine Internen, auf sdc will ich retten, da ist das image drauf

    Ausserdem kann ich anbieten

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ ls /mnt/image/
    ls: reading directory /mnt/image/: Input/output error
    Wolf ist offline Geändert von Wolf (09.01.2016 um 13:11 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
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    Magic!

    Das Image in Windows bereitzustellen wurde mit der Meldung "Image ist beschädigt" abgelehnt.
    Ich hätte vielleicht dazu sagen sollen das ich schon früher mit dieser Festplatte immer Probleme mit den Besitzrechten hatte. So musste ich nach jeder Windows Neuinstallation (was ich etwa einmal im Jahr mache) erst den Besitz übernehmen um auf die Platte zuzugreifen. Das ging gestern nicht, im Reiter Sicherheit kamen eine Menge Fehlermeldungen zusätzlich zu denen die ich im Eröffnungspost geschildert habe.
    Jedenfalls habe ich die Platte nochmal angehängt , chkdsk /F drüberlaufen lassen und dann konnte ich Besitzrechte übernehmen, jetzt habe ich vollen Zugriff auf die Festplatte und soweit ich das erkennen kann ist alles noch da.

    Ist es jetzt Sicher die weiter zu verwenden? Ich werde natürlich auf jeden Fall mal die wichtigsten Sachen sichern, trotzdem finde ich das sehr interessant alles.
    Wolf ist offline

  18. #18 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die ausführliche Hilfe!

    Mountpoints erstellen war kein Problem, auch die Festplatte unter mnt/rettung ist da. Will ich allerdings das Image mounten kommt folgendes

    Code:
    ubuntu@ubuntu:~$ sudo mount -o loop,ro,offset=32256 /mnt/rettung/Sicherung.img /mnt/image
    Incomplete multi-sector transfer: magic: 0x58444e49  size: 4096  usa_ofs: 40  usa_count: 6  data: 0  usn: 3781: Input/output error
    Zero length index entry in inode 5
    ...
    Wäre ja auch zu einfach gewesen
    Ich hatte sowas schon befürchtet. Aber einen Versuch wars wert.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    Das Image in Windows bereitzustellen wurde mit der Meldung "Image ist beschädigt" abgelehnt.
    Herrlich, aussagekräftige Fehlermeldungen sind doch was feines, oder?
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    Ich hätte vielleicht dazu sagen sollen das ich schon früher mit dieser Festplatte immer Probleme mit den Besitzrechten hatte. So musste ich nach jeder Windows Neuinstallation (was ich etwa einmal im Jahr mache) erst den Besitz übernehmen um auf die Platte zuzugreifen. Das ging gestern nicht, im Reiter Sicherheit kamen eine Menge Fehlermeldungen zusätzlich zu denen die ich im Eröffnungspost geschildert habe.
    Die Windows-Zugriffsrechte sind dem Linux egal
    An der Haltbarkeit der Platte oder der Daten dürfte regelmäßiges ändern der Zugriffsrechte auch nix ändern. Es sei denn Microsoft hat da bei NTFS Bockmist gebaut. Glaube ich aber eher nicht.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    Jedenfalls habe ich die Platte nochmal angehängt , chkdsk /F drüberlaufen lassen und dann konnte ich Besitzrechte übernehmen, jetzt habe ich vollen Zugriff auf die Festplatte und soweit ich das erkennen kann ist alles noch da.
    Sichern was geht!
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    Ist es jetzt Sicher die weiter zu verwenden?
    Nunja, faktisch gab es 4kByte, die selbst ddrescue nicht lesen konnte. Und das Programm geht da echt auf Low-Level ran. Es kopiert ganz Stumpf den Inhalt der Platte "Bit für Bit" ohne sich um eine Interpretation dieser Bits zu kümmern. Wenn es schon da Probleme beim lesen gibt, lässt das auf jeden Fall auf einen Schaden schließen.

    Wenn du das Risiko eingehen willst, kannst du anfangen regelmäßig die SMART-Werte der Platte aus zu lesen (wobei das bei USB-Platten nicht immer geht) und dort mal die Werte für Anlaufzeit, CRC-Fehler und beschädigte Sektoren beobachten. Wenn die sich ändern, ist das definitiv kein gutes Zeichen. Aber auch wenn nicht, ist das kein Garant.

    Wichtige Daten würde ich der Platte jedenfalls nicht mehr an vertrauen.
    Zitat Zitat von Wolf Beitrag anzeigen
    ...
    trotzdem finde ich das sehr interessant alles.
    Spontanheilung
    Nennt sich Glücksfall. Ist wahrscheinlich nicht von langer Dauer.

    Langfristig solltest du dir mal Gedanken um eine Backup-Lösung machen
    Lookbehind ist offline

  19. #19 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Wolf
    Registriert seit
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    Beiträge
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    Das wichtigste hab ich gesichert, mal schauen wie sich die Platte so macht
    Wolf ist offline

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