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    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline

    Das Kastell des ZuX #95

    Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
    erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert' kunstvoll Stein,
    ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
    Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint's zu sein.

    Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
    nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
    Und selbst der Sturm über die steingeschnitt'nen Ungeheuer,
    Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

    Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
    Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
    sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
    der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

    In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
    wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
    Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
    und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

    Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
    Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
    Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
    wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

    Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
    der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
    den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
    entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.

    Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
    von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
    Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
    wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.

    Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
    Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
    bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
    und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

    Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
    gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
    der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
    durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

    Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
    ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
    Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
    vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

    Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
    brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
    Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
    Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.

    Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
    die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
    denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
    zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

    In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
    sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
    und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
    das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

    Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
    Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
    weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
    Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    „Ganz recht!“, stimmte Olivia Hirni zu, „Auch wir haben einiges opfern müssen und dafür gesorgt, dass ihr heile hier herkommt.“ Sie sah die Männer ruhig an. Hier konnte sie sich sicherfühlen. Im Kastell wäre sie unangreifbar, wie jeder andere auch.
    „Hirni, lass dein Geld lieber auf deinem Zimmer. Ich möchte nicht, dass du für mich zahlst. Außerdem hast du recht: eigentlich sind wir quitt!“
    Sie beruhigte sich und ließ die Ströme der Magie fallen. Ihre Haare sanken zurück auf ihre Schultern. Dennoch galt es immer noch das Risiko abzuwägen, ob sie ihren Vater mit in die ganze Sache ziehen wollte. Immerhin sollte er nicht erfahren, was inzwischen aus ihr geworden war. Doch selbst wenn sie ihn aufsuchten. Würde er ihnen überhaupt Glauben schenken? Sicherlich nicht. Er hielt nicht viel von diesen wilden Männern aus dem Wald, wie er sie nannte. Wie würden sie wohl dumm gucken, wenn er seine Dämonen auf sie entließ?

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    "Leider nein.", gestand Adson. Während er sich einmal langsam um sich selber drehte, um sich umzuschauen. Er versuchte ruhig zu wirken, doch in Wahrheit ließen all die Eindrücke der letzten Minuten seine Gedanken rasen. Wo sollte er anfangen? Mit dem Gang durch eine magische Tür, die ihn an irgendeinem anderen Ort wieder ausspuckte. War er überhaupt noch im Kastell? Ließ sich dies überhaupt nachprüfen? Immerhin passten die hohen Mauern zur Bauart des mysteriösen Gebäudes, das hier am Rande der Insel geduldig über den Klippen ruhte. Oder vielleicht Büchern, die von selbst zum Leser kamen, wenn man nach ihnen rief. So als müsste man nur einen Begriff erfragen und schon bot die Bibliothek dem Suchenden eine breite Auswahl an Quellen an, um zur Erkenntnis zu kommen. Wann und wo würde es etwas Vergleichbares wieder geben können? Und dann die Ausführungen über die Gefährlichkeit der Bücher. All dies tanzte durch Adsons Gedanken, während er versuchte eine vernünftige Antwort zu formulieren.

    "Nicht wirklich.", setzte er stockend wieder an, als er sich erstmal in einem der Sessel niederließ, um sich zu ordnen. "Auffällig ist nur, dass der Mann gar nicht wie ein Magier wirkte. Die Männer, die von ihm berichteten waren mit ihm in den Wäldern unterwegs gewesen und beschrieben ihn allesamt als einen typischen Jäger. Mehr ein Herumtreiber und Kämpfer also." Adson machte eine Pause und überlegte ob ihm noch mehr einfiel. Auch seine Erinnerung an den alten Einsiedler im Gebirge deuteten nicht darauf hin, dass der Alte einer der nachdenklichen Büchernarren gewesen war. "Mir ist bisher kein Magier begegnet, auf den eine solche Beschreibung passen würde.", fügte Adson erklärend hinzu, während er einen Blick auf ein Buch warf, welches noch aufgeschlagen auf einem der Tische lag. Es war in fremdartigen Schriftzeichen geschrieben und reichlich bemalt, wobei die filigranen Zeichnungen im Licht der blauen Fackeln fast lebendig wirkten.

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    Waldläufer Avatar von Varesz
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    Varesz ist offline
    Maris war eindeutig kein ungeübter Kämpfer, der nur gerne mal mit einer schicken Waffe rumfuchteln wollte. Er hatte schnell begriff wo seine Vor- und Nachteile in diesem Kampf lagen und nutzte diese auch konsequent aus. Mit seiner eher unkonventionellen, wenig anmutenden Art und Weise wich der Hüne den präzisen Angriffen aus und suchte immer wieder die Gelegenheit zum Vorstoß ohne direkt in die Klinge seines Kontrahenten zu laufen.


    Es war ein seltsam ruhiger Kampf der da im Innenhof tobte. Nur die Schritte der Kämpfer wenn sie ihre Position wechselten und war zu vernehmen. Dazu gesellte sich der tiefe surrende Klang des Streitkolbens der durch die Luft sauste und das schneidende Zischen des Degens wenn er hervorschnellte. Doch das gewohnte metallische Singen von Waffen die aufeinanderschlugen, suchte man vergebens.


    Um das zu ändern wechselte Varesz schließlich seinen Angriffsstil hin zu einem wesentlich aggressiverem und provokanterem . Er wollte sehen wie sein neustes Werk im Ernstfall gegen eine massivere Waffe bestehen würde und welche Pariermöglichkeiten er selbst gegen häufigere Angriff hatte. Anstatt einzelne Hiebe anzusetzen, ließ der Hüne den Streitkolben nun geschmeidig durchschwingen, zunächst sehr eng um keinen Angriff durchzulassen und um die Distanz zu überbrücken. Mit einem schnellen Satz nach vorne, spannten sich zugleich seine Muskeln an und rissen die Hiebwaffe aus der fließenden Bewegung empor. Ein weiterer Schritt nach vorne und krachend fuhr der Kolben wieder herunter. Endlich erklang das Metall der Waffen und ein wohliges Vibrieren durchlief die Finger der Kämpfer.


    Maris hatte den Schlag nur noch zu blocken gewusst, doch der Degen zeigte keine Anzeichen von Schwäche. In einem Kampf auf Leben und Tod, der mit voller Härte geführt würde, sähe das vielleicht anders aus, aber die Stabilität der Klinge konnte sich auch so sehen lassen. Brummend zog Varesz den Streitkolben zurück und ermöglichte so seinem Gegner einen raschen Gegenstoß. Wieder musste der Bleiche auf seine seltsame Art ausweichen. Eine Parade gegen eine solch schmale Waffe schien ihm zu sehr vom Glück abhängig.


    Mit einem raffinierten Vorstoß sah sich Varesz schließlich zu einer notgedrungenen Parade genötigt. Statt wie bisher auf den Oberkörper, speziell die Schultern zu zielen, wagte Maris nun den Vorstoß gegen die Waffenhand des Schmieds. Selbst wenn diesem Stoß auswich, brauchte Maris die Klinge nur nach unten zu reißen und ein Treffer am Bein oder Fuß war ihm sicher. Varesz ließ es nun doch auf sein Glück und auf das Können seines Gegners die Waffe im letzten Moment doch noch stoppen zu können drauf ankommen.


    Um seine Führhand in Sicherheit zu bringen ließ er seine Waffe schlicht und ergreifend einfach los und drehte den Oberkörper nach hinten. Mit der anderen Hand griff er nach der Hiebwaffe und konnte so nun den schweren Teil des Kolbens rückhändig zu Blocken gebrauchen. Erneut erklang das Metall der Waffen, dies Mal viel sanfter als sie sich kurz antippten. Beide Kämpfer zogen sich in ihre Grundstellung zurück. Eine unangenehmer Waffe führt ihr da konstatierte der Schmied und wartete ob Maris eine neue Runde beginnen wollte, oder ob ihm der Test bereits genügte. Varesz für seinen Teil war trotz des Trainingscharakters des Kampf bisher sehr zufrieden mit sich und seinem neusten Werkstück…

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Nachdenklich hatte Esteban den wenigen Hinweisen, die Adson ihm geben konnte, zugehört.
    »Das klingt in der Tat seltsam. Aber Ihr müßt wissen, daß es nicht nur die Magie des Götterdreigestirns gibt. Die Eingeweihten des Waldes,. Druiden nennt man sie wohl, ziehen ihre Kraft direkt aus der Natur, ohne einem bestimmten Gott zu huldigen. Die Orks wiederum beten uns völlig fremde Götter an, die auch ihnen Magie schenken. Selbst besonders mächtige Dämonen sind in der Lage, ihre Anhänger so zu erleuchten, daß diese eine Art von Magie benutzen können.«
    Er breitete die Hände aus.
    »Ihr seht also, es ist vieles möglich, was Magie betrifft. Ich selbst erinnere mich an die Anhänger eines üblen Erzdämonen, der auf Khorinis eine Zeit lang von einer Sekte angebetet wurde und ihnen ganz erstaunliche Fähigkeiten verlieh.«
    Er machte eine kurze Pause, als er an diese längst vergangenen Ereignisse dachte.
    »Doch dies ist lange vorbei. Wie auch immer. Vielleicht solltet Ihr es mit Begriffen wie wilde Magie, freie Magie, ungebundene Magie oder ungeordnete Magie versuchen. Wenn Ihr ganz verwegen seid«, seine Stimme wurde nun zu einem Flüstern, »könnt Ihr auch nach verschollenen, gestorbenen oder verbotenen Göttern suchen. Vielleicht benutzt derjenige, von dem Ihr mir berichtet habt, ja Reste alten Wissens über längst vergangene Götter.«
    Der Schwarzmagier lehnte sich nun wieder zurück und sprach normal weiter.
    »Meiner Meinung nach ist Magie für uns Menschen entweder gebunden an ein höheres Wesen für uns verfügbar oder unter bestimmten Umständen aus der Urkraft der Natur selber. Ich bin mir nicht sicher, ob noch eine andere Möglichkeit postuliert werden sollte.«

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson nahm die Hinweise dankend an. Er hatte sich schon vorgestellt, wie er, nach Nennung eines Begriffes, unter einem Berg Bücher gegraben wurde, weil der Begriff zu allgemein gewesen war und die riesige Bibliothek zig Werke dazu ausgemacht hatte. Also war eine Einschränkung auf jeden Fall sinnvoll. Zur Sicherheit hatte ein Stück Pergament zur Hand genommen und ein paar Stichworte notiert. Bedauernd hatte er noch einen Moment auf die geschriebenen Zeichen geschaut, die schief und krakelig ihr Dasein fristeten. Es war lange her gewesen, dass er das letzte Mal geschrieben hatte.

    "Erlaubt mir eine Frage, Esteban", hatte er schließlich erneut angesetzt und bemühte sich jedes Wort bedacht zu wählen. Er war es nicht gewohnt tiefsinnige Diskussionen zu führen, schon gar nicht über Magie. Und er wollte sich nicht lächerlich machen, indem er die Einfachheit seiner Gedanken noch durch schlechte Formulierungen verstärkte. "Oder besser zwei. Zum Einen: Gibt es so etwas wie einen Träger von Magie? Also steckt sie Gegenständen, wie zum Beispiel in Runen, Artefakten, dem Erz oder besonderem Gestein oder vielleicht auch in magiebegabten Menschen. Oder sollte man sie sich mehr wie die Luft vorstellen, die alles umgibt und auf alles wirkt. Und die Magier verstehen sich darauf sie zum Bündeln und zu Formen.", Adson machte eine kurze Pause, um dem Weißhaarigen Zeit zum Verarbeiten zu geben. "Und das Zweite: Wie kann man Magie wahrnehmen? Kann man sie sehen, anfassen, schmecken oder vielleicht riechen? Oder ist es mehr eine Ahnung, wie der Instinkt eines Wildtieres, der immer weiter geschärft und verstärkt wird." Adson richtete seinen Blick auf Esteban und wartete gespannt auf die Antwort.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Da sprecht Ihr zwei Fragen an, die die Gelehrten seit jeher beschäftigen, ohne daß sie bislang zu einer allgemeingültigen Antwort gekommen sind«, gab er gerade heraus sein Unwissen zu.
    Langsam macht ihn das Gespräch wenn schon nicht hungrig, so doch durstig. Aber Esteban würde sich bescheiden, bis er die Bibliothek wieder verlassen hatte. Zum einen war es wirklich interessant, sich diesen fundamentalen Fragen zu widmen und zum anderen genoss er auch die Atmosphäre dieser Säle. Die leicht staubige, nach Pergament und Leim, Tinte und Holz riechende Luft, das Licht, das in ganz bestimmtem Winkel schräg auf die Lesepulte fiel, die sich im Ungefähren verlierenden langen, gewundenen Gänge zwischen den Bücherregalen. Es war ihm, als würde hier ein permanentes Hintergrundgeräusch aus Bücherrascheln an seine Ohren strömen, so wie eine ferne Brandung eines Meeresufers, mehrere Meilen entfernt.
    »Eure zweite Frage scheint mir die einfacher zu beantwortende zu sein. Oder besser die weniger schwierigere der beiden. Magie läßt sich nicht mit den herkömmlichen Sinnen erfassen. Viele Magier schreiben, daß sie vielmehr ein weiterer Sinn ist, oder genauer, ihre Wahrnehmung einen weiteren Sinn voraussetzt, den nach Meinung einiger nur wenige Menschen besitzen. Nach der Meinung anderer ist dies zwar grundsätzlich allen Menschen möglich, aber es muß so sehr geübt werden, daß die meisten Menschen es niemals schaffen, dort gut genug zu werden, um Magie zu erspüren. Ich finde, Eure Analogie mit dem Instinkt eines Tieres trifft es womöglich ganz gut. Magie erspürt man -- oder man tut es eben nicht. Das ist ein Prozess, den jeder individuell erfährt. Einen allgemeingültigen Lehrweg gibt es dabei nicht. Wohl auch ein Grund, weshalb Magie für jeden eine persönliche Erfahrung darstellt, die er nur schwer anderen verständlich machen kann, sofern es kein Magier ist, der Ähnliches kennt.
    Eure erste Frage«, und hier machte der Magier eine kurze, aber bedeutungsvolle Pause, »ist noch schwieriger zu beantworten. Am kürzesten mit ja und nein. Ich kann da auch nur meine eigene Sichtweise der Dinge darlegen, über die ich lange geforscht und nachgedacht habe. Ja, Magie steckt meiner Erfahrung nach in allem. Der Regentropfen, der vom Himmel fällt, der Felsbrocken, der am Hang liegt, der Grashalm, der sich im Wind wiegt, das Reh, das am Waldrand äst und auch wir Menschen. Wir alle sind die Produkte einer allumfassenden Magie des Seins. Ideen wurden zu Formen und Kräfte zu stofflichen Dingen. Diese Transformation kann nur durch Magie und mit Magie geschehen. Magie liegt also in allen Dingen. Nur können wir Menschen sie nicht ebenso verändern, wie es vielleicht den Göttern möglich ist. Denn wir haben nur eine ganz begrenzte Ahnung davon, was Magie bedeutet. Und nur anhand dieser geringen Ahnung gelingen uns unbedeutende Anwendungen. Hier ein Feuer entfachen, dort eine Wasserwand und woanders eine Beschwörung. Die wahre Kraft der Magie werden wir nie erfassen. Wir werden nie die Magie eines Grashalms benutzen und verwandeln können. Er existiert einfach und wird für uns immer ein Grashalm bleiben. Wir können hingegen die Magie, die alles in der Welt umgibt, erfassen und uns ihrer bedienen, um damit unsere Zauber zur Ausführung zu bringen. Früher, noch bis vor wenigen Jahren bestand die Zauberei vor allem daraus, die in Runensteinen gebundenen Sprüche hervorzurufen. Es genügte, Zugang zur in den Runen gebundenen Magie herzustellen und der Rest geschah fast von alleine. Eine Feuerballrune erschuf immer nur einen Feuerball, sooft man sie magisch anregte. Damals hätten wohl viele gesagt: ›Magische Runen sind Träger von Magie und nur über solche Magieträger ist das Ausführen von Magie möglich.‹ Doch die Ereignisse haben uns anderes gelehrt. Nun gibt es keine Runen mehr und die Magie wird direkt vom Magier geformt, um seinem Wunsch entsprechend zu einem Feuerball, einem Eispfeil oder zu was auch immer zu werden. Es kann also durchaus Träger von Magie geben, Speicher oder Katalysatoren, aber sie ist auch ohne diese permanent vorhanden und wer es gelernt hat, kann sie benutzen. Magie entzieht sich einer wie auch immer gearteten Einordnung in irgendein System. Sie ist.
    Ich hoffe, ich habe Euch mit all dem nicht zu sehr verwirrt. Aber Magie ist kompliziert und nicht ohne Grund gibt es nur wenige Magier.«

  8. Beiträge anzeigen #8
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson hatte versucht dem Wortschwall so gut es ging zu folgen, doch war er sich nicht sicher, ob er die Bedeutung der Worte wirklich erfasst hatte. Magie war in allem und um alles, aber in manchem ein bisschen mehr als in anderem, so konnte man es vielleicht zusammenfassen. Ein wenig enttäuscht war er allerdings über die erste Antwort gewesen. Zu gern hätte er erlernt, wie man Magie sehen oder fühlen konnte, wie das eigene Gespür den magischen Strömen folgen konnte, wie man die Ballung von Magie vernehmen konnte, wenn ein feindlicher Magier einen Zauber zu wirken begann. Doch scheinbar war dies alles viel komplizierter als der einfache Jäger es sich vorgestellt hatte.

    "Es beruhigt mich, dass selbst die Gelehrten nicht alles verstehen.", meinte Adson schließlich mit einem leisen Lächeln. "Mir kam es immer vor, als wäre die Magie ein Spielball der geübten Magier, den sie verformen, fangen und werfen können, wie es ihnen beliebt. Doch nach Euren Ausführungen scheint es mir, als Magier nur die Bewunderer einer viel größeren ungreifbaren Macht, die ihnen gönnerhaft einen schleierhaften Einblick in die Größe wahrer Macht verleiht." Macht. Jetzt war das Wort gefallen. Wenn Adson ehrlich war, dann war es auch ihm doch insgeheim um Macht gegangen. Die Macht sich im Dunkeln zu verbergen und für Feinde unsichtbar zu werden. Die Macht Fähigkeiten zu erlangen, die keinem sonst zugänglich waren. Er hatte gesagt er würde nach Wissen suchen, doch in Wahrheit suchte er nach Macht.

    Sein Gesicht war während dieses Gedankenganges zu einer narbigen Maske geworden, doch schnell schüttelte Adson die Gedanken wieder ab. "Ich werde wohl einige Zeit hier verbringen müssen, wenn ich wirklich fündig werden will.", meinte er schließlich und ließ seinen Blick wieder über die schier endlosen Reihen von Büchern streifen. "Könnt Ihr mir sagen, wo man hier nächtigen und essen kann? Oder gibt es vielleicht in der Nähe ein Gasthaus?"

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik lauschte der Antwort der jungen Schwarzmagierin und die Kinnlade klappte ihm herunter. Ihm wurde übel und seine Lippe begann zu zucken. Pure Wut verspürte er und seine Hand ballte sich schon zur Faust. Er würde sie schlagen, ob sie eine Frau war hin oder her. Niemand verarschte ihn. Er machte einen Schritt auf sie zu. Die Scheuklappen der Wut ließen alles andere unbedacht, als...

    "Dennik, du hast nach Esteban gefragt".

    Der Dieb biss die Zähne zusammen und hielt sich an der Statue fest um nicht umzukippen. Die Stimme war ein vielfaches lauter als die letzten Male und sie schmetterte die Worte in den Kopf des jungen Mannes.

    "Ja", antwortete Dennik im Stillen und versuchte sich gedanklich zu fangen.

    "Esteban ist im Kastell angekommen".

    Noch einmal musste der Meisterdieb kräftig schlucken um den Schmerz zu überwinden, doch dann erlosch die Stimme wie eine Kerze in der Dunkelheit wieder und die Stille des Kellers kehrte wieder ein. Luke und Olivia stritten sich um das Geld und so kam auch die Wut zurück, doch hatte sich die anfängliche Blindheit zum Glück verflogen.

    Ob der Dämon die Situation beobachtet hatte, Denniks Gedanken verfolgt hatte und etwas schlimmeres vermeiden wollte? Er konnte es nicht sagen, jedenfalls hatte er ihm vor einem großen Fehler bewahrt. Der Fehler bestand nicht darin, dass er eine junge hübsche Dame hatte schlagen wollen, nein, sie hatte es verdient und er schwor sich schon so einige Sachen für die Zukunft, doch es war ein Fehler gewesen sie, eine Schwarzmagierin in den Katakomben des Kastells anzugreifen und innerlich dankte er dem Dämon für diese Unterbrechung.

    Luke faselte irgendetwas von Vollmond, nachdem sich auch noch hirni einmischte. Dennik blieb stumm und überlegte. Dann meinte er nur bestimmt und mit kalter Stimme: "Ich werde jetzt Esteban aufsuchen. Ich habe ihn vor langer Zeit kennengelernt und von allen Schwarzmagiern, die ich kenne, war er der einzige von dem ich glaube, dass seine Entscheidungen und Worte auf Urteilen und Schlüssen beruhen und nicht auf Dummheit und Ignoranz. Luke, verschwende kein weiteres Wort an dieser verrückten Kuh und ihrem noch verrückteren Freund. Ich für meinen Teil bin hier fertig. Lass uns nach oben gehen, reden wir unter vier Augen weiter und dann werde ich zu Esteban gehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat er hier mehr zu sagen als diese Diebin".

    Mit diesen Worten drehte er sich um, blieb dann aber stehen und drehte sich noch einmal zu Olivia um und suchte ihren Blickkontakt: "Eines noch. Du manipulative Göre, bilde dir ja nicht ein, dass du ein guter Mensch bist, oder clever. Du widerst mich an. Wir haben uns für dich den Arsch aufgerissen, in Thorniara, das weißt du ganz genau, und jetzt willst du uns verarschen, oder hast es schon die ganze Zeit. Ich hoffe du stirbst einsam und ohne Freunde hier in deinem Kastell".

    Dennik ging nach oben und wartete am großen Eingangstor des Kastells auf Luke.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #10

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Von der Bibliothek ins Refektorium

    »Haha«, Esteban lachte, als er sich aus dem Sessel erhob, in dem er das Gespräch über gesessen hatte. »In dieser Gegend Argaans gibt es nur Felsen, Klippen und Echsenmenschen. Das nächste Gasthaus dürfte zur Zeit die Gespaltene Jungfrau hoch oben im Stewarker Land sein, solange die Kneipe in Tooshoo nicht wieder eröffnet wird. Und danach scheint es mir derzeit nicht auszusehen.«
    Er winkte müde ab und strebte dem Portal zu, das sie wieder aus der Bibliothek hinausführen würde.
    »Solange die Echsenmenschen alle Gegenden Argaans, die sich nicht wehren können, mit Terror und Schrecken überziehen, wird sich das wohl auch nicht ändern. Verfluchter Drache. Nach dem Krieg der Könige ist dieser das noch schlimmere Übel. Man denkt immer, schlimmer kann es nicht werden, doch dann landet eines Tages ein Drache.
    Wenn ich ihn beseitigen könnte, ich würde es tun«, schickte er noch hinterher, dann fuhr er fort, Adsons Fragen zu beantworten.
    »Neinnein, der einzige gastliche Ort in dieser Gegend ist das Kastell. Kommt, ich zeige Euch das Refektorium. Dort wird nicht nur Euer Hunger gestillt werden, sondern auch mein Durst.«
    Sie passierten das magische Portal.
    »Habt Ihr auch ein leichtes Kribbeln gespürt, als Ihr hindurchgegangen seid?«, fragte der Magier seinen Gast, als er meinte, diesen ein ganz klein wenig zusammenzucken zu sehen. »Ich habe die Vermutung, dies passiert nur bei magieaffinen Menschen. Magie zieht Magie an sozusagen. Anders kann ich es nicht erklären. Manchmal denke ich, sie hat ihren eigenen Willen oder zumindest eigene Instinkte. So als ob sie leben würde.«
    Wieder durchstreiften sie die Gänge des Kastells. Wirre Bilder, ineinander verwundene Statuen, leere Nischen. Das goldene Band, Fackeln, die sich in ihrer Nähe entzündeten und hinter ihnen wieder verloschen.
    »Macht ... Ha! Macht. Manche Magier mögen an Macht interessiert sein.«
    Er schwieg kurz.
    »Nein, wohl alle Magier sind an Macht interessiert«, korrigierte er sich dann. »Es ist mehr die Frage, was sie mit dieser Macht anzufangen gedenken. Zum Glück sind die meisten in dieser Frage recht bescheiden. Aber hin und wieder ... habt Ihr schon einmal von den Magierkriegen der grauen Vorzeit gehört? Lange vor den heutigen Reichen bestanden andere Reiche, beherrscht von Magiern, die sich göttergleich wähnten. Sie stürzten alle. Viel ist nicht bekannt aus so fernen Zeiten, meist mehr mythischen Ursprungs als wirklicher Geschichtsschreibung entstammend. Womöglich hat sich seitdem auch die Magie gewandelt, derer wir fähig sind. Vielleicht waren die Götter der Macht der Menschen überdrüssig, verringerte unsere Fähigkeiten und so stochern wir Magier heute nur noch im Nebel und erfreuen uns an einer lächerlichen Schattenflamme. Wie fahrendes Volk auf dem Jahrmarkt, das irgendwelche Tricks vollführt und dafür beklatscht wird. Wir stehen auf den Schultern von Titanen und sind selbst Zwerge.«
    Sie liefen durch die Eingangshalle, Esteban beachtete den steinernen Magier kaum.
    »Seht, nehmt diesen Gang hier und Ihr gelangt auf jeden Fall ins Refektorium.«
    Und tatsächlich eröffnete sich ihnen nach kurzer Zeit der große Speisesaal des Kastells. Viele Tische und Bänke füllten ihn an. Alle waren sie um diese Zeit leer.
    »Setzt Euch irgendwo hin und äußerst Eure Wünsche, was Speisen und Getränke angeht. Sie werden zu Euch schweben.«
    Noch bevor sich Adson einen Tisch aussuchen konnte, setzte sich Esteban schon, den Rücken zu einer Wand.
    »Wein, rot. Einen Krug mit Gläsern.«
    Wie aus dem Nichts tauchte im Raum eine Karaffe auf einem Tablett auf. Zwei Gläser standen ebenfalls darauf. Alles zusammen schwebte wie von unsichtbaren Wellen getragen zu den beiden späten Gästen und landete sicher auf dem Tisch.
    »Falls Ihr auch Rotwein mögt ...«
    Er goss aus der Karaffe in beide Gläser ein.
    »Ansonsten bestellt Euch, was immer ihr mögt. Die Küche führt ein Dämon, der sein Handwerk wirklich versteht.
    Und jetzt erzählt mir mehr über Euch. Es ist immer interessant, wenn Gäste ins Kastell kommen. Wo kommt Ihr her? Welchem Beruf geht Ihr auf Argaan nach? Irgendwelche Kriegserlebnisse, Reisen in interessante Gegenden? Nachrichten aus fernen Ländern?«

  11. Beiträge anzeigen #11
    Raubkatze  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist gerade online

    Innenhof - Eine edle Klinge

    Maris ließ den Degen sinken.
    "Ihr Erschaffer hat ihr einen gefährlichen Biss gegeben. Ich danke für den Übungskampf!"
    Sie hatten einen angenehm unaufgeregten Schlagabtausch absolviert, in dem beide sich an ihren Ideen und Taktiken probieren konnten, um diese ungewohnte Waffenkombination der beiden Kampfpartner kennenzulernen, ohne dass sie über's Ziel hinaus schossen und sie sich gegenseitig gefährdeten oder Maris aufgrund seiner Schwächung an seine Reserven gehen musste. Dennoch musste er ein wenig auf sich Acht geben. Er traute dem zurückgekehrten, relativen Wohlbefinden noch nicht wirklich und wollte darüber hinaus die Waffe erst ausgiebiger an einer Übungspuppe testen, bevor er die Klingen erneut mit jemandem kreuzte.

    "Ich muss immer noch den Mann finden, dessentwegen ich hierher gekommen bin, doch sobald das getan ist, werde ich mich auf den Weg hinaus aus dem Kastell machen und dabei meinen Teil der Abmachung erfüllen, mich auf die Suche nach deinem Bruder Raminus zu machen", versprach er, um zu verdeutlichen, dass er die Vereinbarung nicht vergessen hatte.
    "Nur... wie gesagt, ich habe auch andere Aufgaben, denen ich folgen muss. Alles zu seiner Zeit."
    Nun trennte ihn wirklich nur noch das Aufeinandertreffen mit Tinquilius von seinem Aufbruch, doch Maris hatte das Gefühl, dass die Chancen dafür, dass es endlich einmal dazu kam, nicht größer wurden. Ob er vielleicht noch einmal ein Treffen mit Olivia anstreben sollte, um wenigstens irgendeinen Verbündeten gegen den Drachen bereits auf seine Seite gezogen zu haben? Varesz brauchte er dabei vermutlich nicht zu fragen - seine Interessen liefen dem vermutlich eher zuwider. Und wenn er mit Olivia sprach, konnte er vielleicht auch mehr über dieses seltsame, kugelförmige "Buch" herausfinden, das er in der Bibliothek gefunden hatte. Vielleicht konnte es ja auf irgendeinem Wege nützlich sein. Ob es wohl immer noch irgendwo im Eingangsbereich der Bibliothek herumlag?

  12. Beiträge anzeigen #12
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    "Joa, um ehrlich zu sein juckt es mich nicht im Geringsten ob ihr glaubt wir sind quitt oder nicht. Wie auch schon gesagt, das Geld was wir kriegen würden dafür dass wir dich vom Bluttal hier hoch begleitet haben ersparen wir dir. Wir wollen nur zurück was wir ausgegeben haben um dich aus Thorniara zu bringen. Aber wie Dennik schon so schön gesagt hat, das ganze ist jetzt hier zu ende. Ich habe dir gesagt bis wann wir das Geld haben wollen. Entweder es ist da, oder wir holen es uns auf eine andere Art und Weise", meinte Luke ruhig und lächelte Olivia und Hirni zum Schluss noch zu, bevor er Dennik folgte.

    "Man, ich versteh echt nicht warum sie uns nicht einfach bezahlt", sagte Luke, als er mit Dennik zusammen am Eingang vom Kastell stand und schüttelte leicht den Kopf.
    "Na ja, wir wissen wo ihr Vater wohnt und wir wissen, dass er Olivia sucht. Im Notfall schlagen wir da Geld raus. Oder wir warten bis sie das Kastell verlässt. Dann beschützt sie kein Dämon mehr…"
    "Also, dieser Esteban ist hier im Kastell? Hat dir das nen Dämon gesagt? Hat er auch gesagt wo wir ihn finden?"

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    "Vielen Dank.", sagte Adson höflich, nahm Platz und probierte einen kleinen Schluck des Weines. Der Geschmack war ungewohnt und doch angenehm vollmundig. Die starke rote Farbe des Getränks zog den Blick des Jägers auf sich und so beobachtete er, wie kleine Teilchen im Getränk aufstiegen und niedersanken. Während er noch überlegte, was er essen wolle, antwortete er auf Estebans Frage:

    "Von fernen Ländern weiß ich leider nichts zu berichten. Und an große Kriegsereignisse kann ich mich nicht erinnern. Zumal es mit dem Erinnern sowieso nicht ganz so leicht ist.", er schwieg kurz, dann erläuterte er diese eigenartigen Aussage. "Vor gar nicht ganz so langer Zeit hat mich ein Aussiedler im Gebirge aufgelesen. Übel zugerichtet und mehr tot als lebendig. Die Narben dieser Tage seht Ihr ja noch immer in meinem Gesicht. Zu jener Zeit kannte ich nicht einmal mehr meinen Namen. Nach und nach ist so manche Erinnerung zurückgekommen, andere aber nicht. Vor diesem Unglück hab ich in Setarrif gelebt. Vielleicht kennt Ihr die Stadt dort. Ich hab an der Akademie gelernt und geübt. Aber wie gesagt, seither hat sich einiges geändert." Adsons Blick hatte sich auf die Tischplatte gesenkt und seine Gedanken hatten sich in der Ferne verloren. Wie viel er wohl noch vergessen hatte? Er würde es nie erfahren.
    "Doch wartet!", sprach er plötzlich weiter. "Ein Kriegserlebnis fällt mir doch ein, das Euch als Magier vielleicht interessieren wird. Es stammt aus dem Gefecht um die Burg am Silbersee. Wie Ihr vielleicht gehört habt, wurde sie einst von den Truppen König Rhobars erobert und besetzt. Doch König Ethorn wollte die strategisch wichtige Burg zurückerobern und sandte seine Soldaten auf verschiedenen Wegen auf die andere Seite des Gebirges. Zunächst spähten wir die Burg nur, gaben uns als Handwerker und Reisende aus, doch dann kam es zur Kampf. Dabei war es höchst problematisch, überhaupt in die Burg zu gelangen. Die Mauern waren stark besetzt und mit reiner Waffengewalt kaum zu erobern.", Adsons Stimme hat sich ein wenig gesenkt, während die Erlebnisse auch in ihm wieder aufkeimten und immer neue Bilder in seinem Kopf erzeugten.
    "Also kamen die Magier zu Hilfe. Sie sammelten Wasser aus dem See und ließen es als feinen Nebel über die Burg ziehen und als die Burgwachen in Nebel getaucht waren, ließen die Magier die winzigen Wassertröpfchen allesamt zu Eis erstarren. Das Ergebnis könnt Ihr Euch vorstellen. So grausam wie beeindruckend."

    Adson machte eine Pause nickte langsam vor sich hin. Dann murmelte er plötzlich "dunkles Brot und Wurst" und wenig später fand er die gewünschte Speise vor sich wieder. "Auf diese Weise konnte Burg doch schließlich zurückerobert werden. Zumal einer der Magier sich zwischenzeitlich in einen großen Golem aus reinem, kalten Eis verwandelte, wie auch immer das möglich ist.", Adson biss von dem Brot ab. Es war innen herrlich weich und noch ein bisschen warm, während die Kruste wunderbar knackig war. "Aus dieser Zeit stammt auch das Tor nach Norden.", fügte er noch zwischen zwei Bissen hinzu.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    Die szene war ziemlich unschön geworden. Als dennik anstalten machte olivia zu schlagen, war hirnis hand zu seinem kampfstab gewandert. Doch scheinbar waren die dämonen dem zuvor gekommen und konnten dennik davon abhalten. Als die beiden waldläufer verschwunden waren, schaute hirni zu olivia. "Hm... du hast glaube ich gerade zwei neue feinde gemacht. Ich hoffe, das war es dir wert..."

    Der schwarzmagier schaute sich um. Die statuen standen noch immer einfach nur da und beobachteten die beiden. Er betrachtete noch einmal jergan. "Das hat der arme teufel nicht verdient..." schüttelte er den kopf. "Wir sollten hier nun auch verschwinden aus diesem raum."

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Luke gesellte sich zu Dennik und schien ebenso aufgebracht wie Dennik selbst zu sein. Der Druidenlehrling redete auf ihn ein und Dennik ließ ihn ausreden, doch anstatt seine Frage am Ende zu beantworten, boxte der Meisterdieb seinen ehemaligen Schüler gegen die Brust.

    "Warum willst du ihr überhaupt einen Teil der Schulden erlassen? Sie hat uns verarscht und dafür soll sie nicht auch noch belohnt werden!", meinte der braunhaarige Dieb sachlich und schüttelte enttäuscht den Kopf. Er wollte nicht vor Olivia und hirni anderer Meinung sein als sein Freund und Kamerad. Es hätte sie schwach aussehen lassen, deswegen und natürlich dem Dämonen verschuldet hatte Dennik geschwiegen, doch hatte ihm selbst Lukes Vorgehen nur teilweise gefallen. Immerhin die Idee mit Olivias Vater war genial gewesen.

    "Ich werde jetzt Don aufsuchen, ja. Ich habe ihn vor langer Zeit kennengelernt und wie du weißt hat er mir damals drei Spruchrollen für einen Auftrag gegeben. Er hat damals sein Wort gehalten und mich für meine Arbeit entlohnt und genau, ein Dämon hat mich informiert, dass er da ist. Ich werde mit ihm über Olivia reden und natürlich meine eigenen Wünsche bezüglich Spruchrollen ansprechen. Mal schauen was noch passiert und dann werde ich mit dir und den Anderen das Kastell verlassen", er machte eine Pause um den Blick seines Freundes einschätzen zu können, ehe er noch hinzufügte: "War eh ne Schnapsidee von dir alleine in den Sumpf zu gehen", er zwinkerte neckisch und schaute dann in die Luft. Er musste noch einmal den Dämon befragen und auch wenn er die Kreaturen nicht sehen konnte, war es doch irgendwie normaler in die Luft zu schauen und mit dieser zu reden, als die Augen zu schließen, oder die Mauern, gar das Tor anzuschauen.

    Er atmete tief durch um seine Gedanken zu ordnen und sich auf den Schmerz vorzubereiten, dann wandte er sich wieder an die Dämonen und fragte nach dem Aufenthaltsort des Schwarzmagiers.

    "Im Refektorium", donnerte das Stimmengewitter und nach einer kleinen Pause schaute Dennik wieder zu Luke. Dieser hatte geduldig gewartet und schaute Abwartend seinen Freund an. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lief Dennik los um den Speisesaal aufzusuchen.

    Esteban war sofort gefunden. Der Mann mittlerer Statur war schwerlich zu übersehen, seine dunkle Haut, seine Kleidung, Dennik erinnerte sich sofort an ihre erste Begegnung und auch an ihr zufälliges und etwas verrücktes Treffen im Sumpf kurz vor der Invasion der Echsen. Er trat an ihn heran und erst jetzt erkannte er auch die zweite Person, die da neben Esteban stand und sich mit diesem zu unterhalten schien.

    "Samij", meinte er verwundert und schaute in das Gesicht des Jägers. Sie hatten gemeinsame Sache in Thorniara gemacht, bessergesagt hatte er Samij für seine Dienste bezahlt. "Was tust du denn hier?", immer noch verblüfft redete Dennik weiter, ehe er sich seiner Manieren und seiner eigentlichen Beweggründe wieder klar wurde.

    "Entschuldigt die Unterbrechung und bewahret", Dennik nickte Samij als eine verspätete Begrüßung zu und wandte sich dann an den Schwarzmagier. "Esteban", leider konnte sich der Meisterdieb nicht mehr an einen Titel, oder eine bestimmte Anrede erinnern, so dass er es einfach dabei beließ, "Mein Name ist Dennik, Jäger des Waldvolkes und Söldner, das ist mein Freund Luke Drake. Wir haben uns bereits im Sumpf getroffen und einst vor ein paar Jahren haben wir uns in der Gespaltenen Jungfrau kennengelernt", stellte er sich vor. "Du hast mich damals dafür entlohnt, dass ich deinen Auftrag erledigt habe und in Schwarzwasser hast du meinen Freund Bardasch von seiner Verwirrung geheilt", fügte er dann noch hinzu und lächelte. Es gab einen guten Grund dafür, dass er dem Mann auf die Sprünge half. Er hatte sich sehr verändert. Eine neue schöne Lederrüstung, ein voller Bart, er war muskulöser Geworden und fühlte sich seit ihrer Zeit in Thorniara älter und reifer als zuvor. "Ich hoffe wir können euch kurz stören?".
    Geändert von Dennik (08.11.2015 um 00:27 Uhr)

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Der Magier schaute dem Mann, der so plötzlich im Refektorium erschienen war, einen Kumpan im Schlepptau, und ihn ansprach, forschend ins Gesicht. Ja, in der Tat, er erinnerte sich, das konnte wirklich dieser famose Bursche sein, dem er vor einiger Zeit zu tun hatte. An die Austreibung der Geister des Bardasch erinnerte er sich noch. Das hatte seinerzeit für einiges Hallo in der Sumpflilie gesorgt.
    »Dennik, natürlich erinnere ich mich an euch«, antwortete er höflich, stand auf und lud die beiden Besucher ein, sich zu Adson und ihn zu gesellen.
    »Habe ich euch nicht vor einiger Zeit ein paar Tränke verkauft? Oder nein, es waren eher Schriftrollen, nicht wahr? Ist damit alles in Ordnung? Habt Ihr sie ausprobiert? Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr damit gemacht habt. Ein Magier hat immer gerne Rückmeldungen zu seiner Arbeit, versteht ihr?«, meinte er freundlich.
    Er setzte sich wieder.
    »Ihr kennt Adson?«, fragte er verwundert.
    »Er berichtete mir gerade von der spannenden Eroberung der Silberseeburg durch die Truppen Ethorns, denn er war damals dabei. Magier spielten dabei eine nicht unwichtige Rolle.
    Aber erzählt mir zuerst, was Euch ins Kastell führt. Wie ist es Euch seit unserer letzten Begegnung ergangen? Seitdem die Insel von dieser Echsenmenschenplage heimgesucht wird, hat das Reisen sehr abgenommen und man hört kaum noch etwas aus anderen Gegenden Argaans.«

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson war überrascht Dennik hier zu treffen. Wollte er nicht irgendwelche großen Geschäfte in Thorniara abwickeln? Geschäfte, die ihm ein paar Edelsteine für Söldner wert gewesen waren? Adson ließ die Frage unausgesprochen. Dennik wusste wahrscheinlich am Besten, wann er wo auftauchen musste, aber das sie sich gerade hier, am letzten Zipfel der Insel, wieder trafen, was durchaus ein merkwürdiger Zufall. Und offenbar war Dennik hier, im Gegensatz zu Adson, kein Unbekannter.

    Da Esteban und Dennik sich scheinbar einiges zu erzählen hatten, zog Adson es vorerst vor zu schweigen und in aller Ruhe weiter zu essen. Es schmeckte wirklich auffallend gut, weit besser, als er es erwartet hatte. Und das der hiesige Koch ein Dämon war, wunderte Adson fast schon gar nicht mehr. Wie das wohl aussah, wenn ein Dämon den Teig rührte und knetete? Gab es spezielle Dämonenrührlöffel? Und ob er wohl eine Schürze trug? War vielleicht die Murdra in Wahrheit auch so eine Art Kochdämon? Adson verfolgte diese Gedanken nicht weiter, wusste er doch, dass sie ins Nichts führen würden und das in der Bibliothek zu jedem dieser Themen mindestens zwei Mannslängen an Bücherregalen zu finden sein würden.

    Die Bücher. Fast hatte er sie während des kurzen Plausches vergessen. Er würde bald mit der Lektüre anfangen müssen, auch wenn er den Gedanken jetzt schon ermüdend fand. Aber zu diesem Zweck war er ja nun mal hergekommen und er wollte erst wieder gehen, wenn er mehr über diese seltsame Magie erfahren hatte. Mit diesem Entschluss biss er nachdrücklich in den Rest des Brotes vor ihm und wandte sich wieder in Richtung Dennik, um das Gespräch der beiden Männer zu verfolgen.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Adson? Der Meisterdieb schaute einen Bruchteil für eine Sekunde irritiert rein. Warum sollte der Jäger hier im Kastell einen falschen Namen benutzen? Oder war Adson sein richtiger Name? Der Jäger jedenfalls wirkte selbst nicht irritiert, oder als hätte man ihn beim Lügen erwischt und Dennik hatte keinen Grund dem Mann auf den Zahn zu fühlen, im Gegenteil, Adson oder Samji hatte eher was gut bei Dennik. So beließ er es dabei.

    Irgendwie hatte Dennik damit gerechnet vertröstet zu werden. Er wusste nicht ob es an den vielen und häufig sinnfreien Gesprächen mit den Dämonen lag, oder vielleicht daran, dass er in letzter Zeit von den Schwarzmagiern nicht auf Augenhöhe behandelt worden war, doch er hatte damit gerechnet, dass Esteban erst einmal Adsons Belange klären wollte. Dass der Schwarzmagier mit der dunklen Haut ihn nun so freundlich begrüßte und gleich eine Heerschar von Fragen an ihn richtete, freute den Meisterdieb ungemein. So setzten sich Luke und Dennik zu den beiden Männern an den Tisch. Der Meisterdieb bestellte sich in Gedanken ein Glas Wasser, welches auch gleich vor ihm auftauchte und lächelnd begann er zu antworten: "Skelettbeschwörungsrollen, ja", eine Pause, er versuchte sich noch immer ein wenig von dem Ärger zu erholen und hier freundlich, bestimmt und wie ein Mann aufzutreten den man ernst nehmen sollte.

    Dennik hatte in dieser Hinsicht viel von seinem Lehrmeister der Diebeskunst Vryce gelernt. Wie man freundlich wirkte, aber nicht dumm, wie man mit klug gewählten Sätzen sein Gegenüber gutmütig stimmen konnte, wie man heikle Themen ansprach und Ausreden und Lügengerüste spinnen konnte.

    "Ich muss leider zugeben, dass ich die Rollen niemals eingesetzt habe. Ich kann mir vorstellen, dass das aus deiner Perspektive einer Verschwendung gleichkommt, doch haben sie mir auf einer anderen Weise sehr geholfen und zudem heißt das ja, dass die Situationen in die ich geriet, nie so brenzlig waren, dass ich auf mein Ass im Ärmel... im wahrsten Sinne, zurückgreifen musste", er nahm einen Schluck aus seinem Glas und versuchte dabei den Gesichtsausdruck von Esteban zu ergründen. War er wirklich enttäuscht, oder spielte es für ihn doch nur eine zweitrangige Rolle?

    Der Meisterdieb überlegte kurz und kam dann zu dem Schluss, dass es Esteban wohl um spannende und interessante Geschichten ging und wenn er wirklich mit ihm über Olivia reden wollte, ihn vielleicht sogar in irgendeiner Weise überzeugen wollte, dass Olivia zu Zahlung verpflichtet werden sollte, dann musste er Esteban erst einmal überzeugen, dass er es wert war. Wie auch immer, dass Samji hier war, war ein großer Vorteil für Dennik, denn sie waren unabhängig von einander hier und der Jäger würde so einiges bezeugen können, was Olivias Schulden anging...

    "Wie es mir erging? Mh... es ist wirklich verdammt viel Zeit ins Land gegangen. Wir haben die ersten Angriffe der Echsen im Sumpf abwehren können, dann aber beschlossen wir, dass es für das Waldvolk besser wäre umzusiedeln und so haben wir die Bewohner von Schwarzwasser evakuiert. Viele sind in der Gespaltenen Jungfrau untergekommen, einige in Stewark, oder im Umland der Baronie Silbersee, doch die kampffähigen Männer von Tooshoo haben sich im Fort im Bluttal niedergelassen. Wir haben sowohl mit den Männern Ethorns, als auch mit Lord Hagen über die Situation gesprochen, bei letzterem Gespräch war ich sogar selbst zugegen. Wir waren uns einig, dass der Kampf gegen den Drachen Priorität genießen sollte. Das letzte halbe Jahr schließlich habe ich in Thorniara verbracht. Du musst wissen, dass ich mittlerweile nicht nur Aufträge von unabhängigen Hilfesuchenden annehmen, sondern auch für Borran arbeite. Für ihn habe ich in Thorniara einen Verbrecher unschädlich gemacht. Es waren einige riskante und sehr anstrengende Monate. Die Wache im Nacken und das Armenviertel und Hafenviertel voller Gauner vor uns. In Thorniara haben wir auch Olivia und hirni kennengelernt. Sie haben sich wegen Noxus in einer sehr prekären Lage befunden und wir haben gemeinsame Sache gemacht. In Thorniara war wirklich alles dabei, was im Bilderbuch einer so geheimen Aktion steht, Straßenkämpfe, Erpressung, Schmuggel, Diebstahl, Bündnisse und Messerstöße, Razzien und unterirdische Geheimgänge, von korrupten Mitarbeitern der Bastion und mächtigen Händlergilden mal abgesehen. Ich habe einige namenhafte Größen für mich gewinnen können, so Joes Black Mann Lukar, Adson hier, Rethus den Rebellen, Trilo und natürlich viele meiner Freunde und Söldnerkameraden aus dem Wald. Schließlich ist es uns gelungen unseren Kontrahenten auszuspielen und dann wurden wir von Olivia angeworben sie sicher aus der Stadt und ins Kastell zu geleiten. Wir haben sie im gekauften Karren, mit gekauften Pferd und gekaufter Ware aus der Stadt geschmuggelt, nachdem wir vor Ort sie einige Male aus brenzligen Situationen gebracht haben, aber sie uns auch immens geholfen hat. Im Bluttal sind wir auf hirnis Reisegruppe gestoßen und gemeinsam mit den Männern von der Silbersee und uns sind wir dann mit dem Schiff einer äußerst zweifelhaften Piratin namens Madlen hier her gekommen. Ich muss gestehen, dass nicht nur Olivia hier her wollte. Für uns hat es natürlich auch viele nützliche Nebeneffekte. Wir konnten die Bibliothek auf Informationen über den Drachen durchforsten und haben sehr viele interessante Informationen gefunden und zum Anderen hatte ich natürlich so die Möglichkeit meinen alten Auftragsgeber Esteban zu besuchen und vielleicht wieder einmal ein paar seiner berühmten Spruchrollen und Tränke zu erwerben... leider überschattet nun diese Sache unser Treffen...", Dennik seufze wehleidig und nahm einen großen Schluck Wasser, ehe er zu Boden schaute.

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Ihr seid zum Schmeichler geworden, muß ich Euch bescheiden«, antwortete der Magier belustigt. »Meine Produkte des täglichen Zaubereibedarfs sind nicht ansatzweise so berühmt, wie Ihr es darstellt. Nicht, daß sie es nicht verdient hätten, aber nunja ...
    Ihr führt jedenfalls wahrlich ein interessantes Leben«, meinte Esteban dann, nachdem ihm Dennik von all den vielen Abenteuern erzählt hatte, die er bestritten hatte, »und kommt viel herum.
    Nun, daß Ihr die Schriftrollen nie eingesetzt habt, ist natürlich bedauerlich. Soweit ich weiß, habe ich Euch schon vor einem Jahr in der Sumpflilie ähnliches gesagt. Aber letztendlich müßt Ihr wissen, was Ihr damit anfangt. Wenn die Schriftrollen Euch auf andere Weise dienlich waren, dann bin ich's auch zufrieden.«
    Mißbilligend sah er, daß sich Dennik lediglich Wasser gewünscht hatte.
    »Da seid Ihr schon einmal im Kastell und alles, was Ihr wollt, ist Wasser? Welch Verschwendung«, merkte er an.
    »Ihr wollte weitere Spruchrollen erwerben? Oder Tränke? Ja, warum nicht. Aber ich hoffe doch inständig, Ihr wollt nicht lediglich irgendeiner Art von Sammelleidenschaft nachgehen und die erworbene Magie dann bei Euch zu Hause ausstellen und Besuchern zeigen. Alles, was ich zu verkaufen habe, ist zur Anwendung gedacht und voll funktionsfähig, wenn ich das so ausdrücken darf.«
    Gerade wurde die Kehle ein wenig trocken, so daß das Weinglas gerade recht kam. Nach einem nicht zu kleinen Schluck sprach er weiter.
    »Ihr spracht vom Drachen. Wollt Ihr wirklich etwas gegen ihn unternehmen? Meiner Meinung nach wird es ja höchste Zeit, gegen diese Plage vorzugehen. Falls Ihr meine Hilfe dabei benötigt, gewähre ich sie gerne. Und zwar nicht nur in Form von Spruchrollen, sondern auch durch Beteiligung an einer etwaigen Expedition. Ich fürchte ja, diese Echsenmenschenplage auf Argaan läßt erst nach, wenn das Übel an der Wurzel – oder genauer an seinen Flügeln – gepackt und ausgerissen wurde.
    Aber«, er nahm erneut einen Schluck des süffigen Rotweins, »ich will Euch nicht mit Geschwätz langweilen. Ihr spracht zuletzt von einer Sache, die – so scheint es mir – Euch Sorgen zu bereiten scheint. Worum handelt es sich?«

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    Dennik ist offline
    Esteban endete und der Meisterdieb schaute zu seinem Freund Luke mit einem Blick, der etwas aussagte wie: Habe ich es dir doch gesagt. Der Schwarzmagier hakte nicht nur nach wegen Denniks Andeutung, dass hier im Kastell etwas Unangenehmes vorgefallen war, nein, er sprach sogar den Drachen an und im Gegenteil zum Dämonen in der Bibliothek, stellte er sich überraschend klar auf die Seite der Menschen von Argaan und gegen das Ungetüm. Das erstaunte den Dieb und er schöpfte neuen Mut, dass für sie alle hier im Kastell wirklich Hilfe zu finden war.

    "Ganz im Gegenteil, Esteban, ihr langweilt mich nicht, ich gebt mir neue Hoffnung", er leerte das Glas vor sich und bestellte sich in Gedanken ein Glas guten roten Weines. Der Wein erschien und Dennik führte das Glas vorsichtig zum Mund. Er roch an dem roten Getränk und überlegte kurz. Eigentlich war er kein Weintrinker, was daran lag, dass er es einfach noch nie wirklich versucht hatte. Seine Reise hatte in Vengard begonnen, damals war er froh gewesen nicht zu verhungern und hätte auch den besten Wein der Welt lieber gegen einen Apfel, oder ein Laib Brot eingetauscht, als ihn zu kosten. In Bakaresh schließlich hatten sie als Diebesbande Rum getrunken, oder ab und zu ein schlechtes wässriges Bier, doch auch damals hatten sie sich keinen Wein leisten können. In Setarrif dann hatte er sich den Söldnern von Ethorn bei ihren Angewohnheiten angeschlossen und meist Bier getrunken. Scorpion hatte immer gut vor getrunken und Wein hatte er auch hier nicht versucht. Zuletzt war er in Schwarzwasser gelandet, wo Sumpfkraut und Wacholder an der Tagesordnung standen und wieder kein Wein. Es schien als wäre jetzt im Kastell der Schwarzmagier die Zeit gekommen den Geschmack des Getränkes zu kosten. Er nippte und schloss für einen Bruchteil einer Sekunde die Augen. Es war fruchtig, erinnerte ihn an Traubensaft und der Alkohol war bei weitem nicht so aggressiv zu schmecken wie bei dem Rum, den San Daran der Pirat so gerne trank. Er würde sicherlich nicht zum Liebhaber werden, doch es reichte um lächelnd zu Esteban zu schauen und zu antworten: "Mein erster Schluck Wein. Danke für die gute Empfehlung!".

    Er hatte die Pause auch genutzt um bei seinen Zuhörern die Spannung steigen zu lassen. Er wollte, dass der Schwarzmagier ihn gut zu hörte und von Borran hatte er gelernt, dass Schweigen und Pausen machen die Zuhörer meist aufmerksamer und sensibler machte. Er seufzte und strich sich noch die Haare aus dem Gesicht. "Nun. Wie ich gesagt habe, wir haben Olivia hier her gebracht. Es war ein Auftrag. Und jetzt hat sie uns verkündet, dass sie kein Geld besitzt. Sie hat uns belogen und wir sitzen auf den Kosten für die teure Flucht aus Thorniara. Wir haben sowohl Pferd, als Kutsche gezahlt und nicht zu vergessen das Risiko, das wir eingegangen sind. Eigentlich wollten wir bei dir Gift kaufen, wir im Wald sind gute Bogenschützen, doch die Panzer der Echsen sind dick, ein wenig Unterstützung hätte uns sehr geholfen... leider steht jetzt aber diese Sache im Raum und ich bin mir nicht sicher", er machte erneut eine Pause und schaute Schwermütig zu Luke, "Wir sind uns nicht sicher, wie wir uns jetzt zu verhalten haben... ich meine, Olivia und hirni wurden auf der Reise gewissermaßen unsere Freunde und wir hätten nie mit einer solchen Lüge gerechnet... guter Rat ist teuer, vor allem im Kastell, wo Olivia gewissermaßen Unantastbarkeit besitzt. Das hat sie gewusst und es eiskalt gegen uns verwendet... noch schlimmer jedoch ist, dass ich ihr wirklich vertraut habe... klar, das aus dem Mund eines Diebes, der selbst schon so oft sein Glück versucht hat, klingt dämlich, aber ich habe nie einen Freund betrogen und das hat sich nun wirklich angefühlt wie ein Dolchstoß genau ins Herz", eine einsame Tränke rollte über das Gesicht des Jägers und selbst er konnte nicht sagen, ob sie gespielt war, oder echt seine Gefühle widerspiegelte.

    "Ich würde sehr gerne alle Neuigkeiten über den Drachen mit dir und Adson, auch sehr gerne mit Maris hier diskutieren, doch davor möchte ich diese Geschichte mit Olivia aus der Welt schaffen, sonst glaube ich nicht, dass wir Waldvölkler hier länger bleiben können...", hängte er noch an und strich sich abwartend durch den Bart.

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