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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Langsamen Schrittes schlenderte Adson durch den Gang im Kastell. Es war tatsächlich nicht ein Gang, sondern der Gang, da Adson an seinem Ende stets umdrehte und denselben Gang wieder zurückschritt, bis er wieder in der Eingangshalle ankam. Er wollte sich nicht wieder verlaufen und da er von Müdigkeit geplagt war und mit seinen Gedanken ganz woanders, wollte er sich jetzt auf keine Erkundungstour in unbekannten Gängen einlassen.

    Seine Gedanken drehten sich um dieses eine Buch, welches ihm die Bibliothek gnädigerweise zugänglich gemacht hatte. Die Lektüre war mühsam gewesen, schließlich war Adson nicht der geübteste Leser und passenderweise der Autor auch nicht der geübteste Schreiber. Doch der mühsam entzifferte Inhalt hatte Adson für die Mühe entlohnt. In kleinen und schiefen Buchstaben wurde von einer Reihe von geheimen und verbannten Künsten bereichtet, die kaum einem Menschen zugänglich waren. Adson hatte bei weitem nicht alles verstanden und gerade den Überlegungen des Autors zur Herkunft der sonderbaren Kräfte hatte er nicht folgen können, verloren sie sich doch in fast schon philosophischen Überlegungen. War irgendeine Gottheit die Quelle jener Macht oder kam diese Macht aus dem Menschen selber? Oder sammelte er diese Macht aus der Natur seiner Umgebung? Adsons Geist hatte sich gesträubt, den verwinkelten Überlegungen nachzugehen und so hatte der junge Jäger sich schließlich mit der Erkenntnis begnügt, dass die Geschichten um den Mann, der Macht über seinen Schatten hatte, wohl doch wahr waren.

    Adson war mal wieder in der Eingangshalle angekommen und gähnte. Mit trübem Blick wählte er diesmal den Gang in Richtung Bibliothek und schlenderte bis zum Eingangsportal. Dort blieb er stehen und hob den rechten Arm in Richtung des magischen Eingangs. Mit Faszination bemerkte er wieder das leise Kribbeln, worauf sich seine Armhaare leicht aufstellten. Ein kaum wahrnehmbares Summen erklang in seinen Ohren. Er verharrte eine Weile, dann wandte er sich behäbig um und trottete in Richtung der Haupthalle, um sich auf den Weg zum Refektorium zu machen. Er würde eine Kleinigkeit zu sich nehmen und dann zur Ruhe gehen.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Ach was«, ließ der Schwarzmagier seinem berüchtigten Optimismus freien Lauf.
    »Er will bestimmt nur mit uns kommunizieren.«
    Ein enorm mächtiger Hummer mit Scheren, so groß wie Ambosse, die ausgewachsene Wildschweine einfach so in der Mitte durchtrennen konnten (was sicher eine dolle Schweinerei ergeben würde) und der durch die Gänge des Kastells schlich, schien ihn nicht sonderlich zu beunruhigen.
    Stattdessen erwachte wieder einmal der Forscherdrang. »Wir sollten notieren, was er da so klick-klackt. Vielleicht ist das eine besondere Sprache, in der er uns etwas mitteilen möchte. Bestimmt enthält die Bibliothek darüber irgendwelche Notizen«, meinte er überzeugt von deren Allwissenheit.
    Er bereitete gerade eine kurze Ansprache vor, die mit den Worten Sehr geehrter Herr Hummer begann, gefolgt von der Übermittlung freundlicher Willkommensgrüße, als ihm einfiel, daß das mit der Sprache ja gar nicht so einfach war.
    »Klackert er nun in Lauten oder in ganzen Silben? Sehr schwierig. Was meint Ihr denn?«

  3. Beiträge anzeigen #63
    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    „Ich glaube, es ist eine Falle“ brachte Hummelchen stockend hervor, immer darauf bedacht, hinter der weiten Robe des Magiers nicht zu weit rauszugucken.

    „Ich weiß, wer das ist. Ich hab ihn in meiner Tasche mitgebracht. Ich hatte keine Gabe fürs Kastell und da ist mir das Viech aus der Tasche gesprungen und rein in die Vabun-Schale. Dann war das Viech weg. Aber da war es noch ganz klein-. Eher mickrig für einen Hummer. Und irgendwie haben die Dämonen daraus dieses Monster gemacht, sicher um mich zu fressen. Ich hab schon so viele Krebse gekocht und auch selbst gegessen. Wie ist das Viech nur so riesig groß geworden?“

    Das Viech ließ sich übrigens nicht groß beeindrucken. Aus seinen kleinen schwarzen Augen musterte es eindeutig die Köchin. Dann strich es mit seinen langen Fühlern über den Marmorboden, was ein strechendes Geräusch machte. Danach hämmerte es wieder die riesigen Scheren auf den Boden gefolgt von Trippelschritten seiner kleinen Füße.#

    Klickedi Klack wuuuusch

    Wieder guckte das Viech

    Klickedi Klack wuuuusch

    Und noch einmal Wuuusch. Dabei hielt es den Kopf irgendwie schief, was wie eine Herausforderung aussah.

    Hummelchen bemerkte, dass der Hummer auch noch zwei kleinere Scheren hinter den mächtigen Riesendingern besaß, mit denen es ihr jetzt irgendwie zuwinkte. Aber das konnte ja gar nicht sein. Wieder klackerte das Vieh und winkte ihr mit den kleineren Scheren zu.

    „Macht es auf dich eigentlich einen bedrohlichen Eindruck? Er sieht so hübsch aus. Ist mir vorher in klein nie so aufgefallen. Dieser prächtige braugrüne Panzer und die rötlich angehauchten Scheren. Wenn er nur nicht so riesig groß wäre.“

    Wieder klackerte der Hummer und winkte

    „Achwas, du wirst mich schon beschützen. Immerhin bist du ja hier der Stellvertreter Beliars auf Erden.“

    Sehr mutig trat Hummelchen einen Schritt zur Seite und tippte mit den Schuhspitzen.

    Klick Klick Tick Tick

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #64

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Also genau gesagt ...«, begann der Magier damit, zu einer Erklärung anzusetzen.
    Aber dann erkannte er, daß die Fremde vermutlich gar nicht wissen wollte, wie es sich mit der Stellvertreterei von Göttern im Allgemeinen und mit der von Beliars auf Erden im Speziellen verhielt und beendete den Satz nicht.
    »Irgendwie sieht es so aus, als würde dieses Tier uns zuwinken.«
    Er winkte ebenfalls.
    Der Hummer winkte zurück.
    Es war surreal.
    »Ha! Ich habe Kontakt aufgenommen!«, freute sich Esteban.
    »Aber so kann es nicht weiter gehen«, befand er dann und die fremde Gastwirtin, die Hirni kannte, nickte efrig.
    »Ein Riesenhummer hat in den Gängen des Kastells nichts verloren«, stellte er fest.
    »Ich sollte einen Dämonen rufen, damit dieser ihn irgendwo anders hin transferiert. Zum Beispiel in mein Labor«, dachte er laut nach.
    Und kaum war der Gedanke ausgesprochen, schon erschien einer von diesen schuppigen, grässlich anzuschauenden Gesellen, die den Kastellbewohnern doch vertraut waren.
    »In meinem Labor sollte doch genug Platz sein. Ich hoffe, ihr habt endlich mal den hinteren Bereich entrümpelt. Dort passt ein ganzes Wasserbecken für dieses Prachtexemplar hinein. Ich denke, ihr Dämonen könnt da irgendetwas Schönes zaubern«, gab er seiner Erwartung Ausdruck.
    Und tatsächlich war nicht nur der Dämon plötzlich verschwunden, sondern sogar der Riesenhummer.
    »Seht Ihr!«, wandte er sich an die Wirtin, »das war doch ganz einfach. Und jetzt sollte ich erst einmal etwas zu mir nehmen, ehe ich den Innenhof besuche. Dort gibts es nämlich einen ganz besonderen Brunnen, müßt Ihr wissen. Sein Wasser benötige ich.«
    Und schon lief er in die Richtung, in der er das Refektorium vermutete. Die Wirtin würde ihm sicher folgen. Alle wollten ins Refektorium, wirklich alle.
    »Seid Ihr Euch sicher mit der Geschichte dieses Hummers? Das klingt ja alles ziemlich phantastisch«, meinte Esteban noch skeptisch. »Aber andererseits ... im Kastell passieren die merkwürdigsten Dinge. Erst neulich erhielt sich ein Glas Weißwein im Refektorium, obwohl ich mir ziemlich sicher war, daß ich doch Rotwein bestellt hatte. Ich habe sogleich eine Messung auf arkane Turbulenzen veranlasst, jedoch wurde nichts gefunden ...«

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Während Esteban sich um Olivia kümmerte und Denniks Hoffnungen nach diese in ihre Schranken verwies und ihr anwies Luke und Dennik, Rekhyt, San Daran und letzten Endes auch ihren Boss Borran zu bezahlen, hatten die Söldner wieder Zeit sich um die Angelegenheiten des Waldvolkes zu kümmern. Rekhyt und San Daran waren immer noch fleißig in der Bibliothek zugegen. Der Schweigsame forschte nach Büchern der Heilung und suchte nach den Geheimnissen des Drachens, unermüdlich und zum Erstaunen von Dennik, während San Daran sich kaum von den Büchern der Schmiedekunst lösen konnte. Einmal hatte der Meisterdieb den Piraten sogar dabei erwischt, wie dieser sich nachts in die Bibliothek geschlichen hatte. Luke hingegen schien es immer stärker gen Tooshoo zu ziehen. Er war recht unruhig geworden und seit dem sein Freund ihm im Keller aufgesucht hatte und von seinen Plänen berichtet hatte, dass er alleine nach Schwarzwasser wollte, beobachtete Dennik ihn genau. Er wollte wissen was in seinem Freund so vorging.

    Ob er wohl noch abwarten konnte, bis Esteban ihr Gift hatte und sie mit Olivia abgerechnet hatten?

    Dennik leerte das Glas Wein, er hatte in der Tat gefallen an dem Getränk gefunden, und musterte Lukes Mimik. Sein Gegenüber wirkte zerstreut und ein wenig nachdenklich. Jedenfalls bemerkte Luke gar nicht, dass der Meisterdieb ihn anschaute und dabei seine Stirn in Falten legte.

    "Luke, darf ich dir was zeigen?", fragte der Jäger von Toshoo schließlich wissen und erhob sich. Das Refektorium räumte die Reste ihrer Mahlzeit auf, während sie den Saal verließen und noch einmal erhob Dennik seine Stimme: "Was treibt dich so rum?". Gemeinsam schlenderten sie durch das Kastell, während Dennik den Weg vorgab.

  6. Beiträge anzeigen #66
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    Luke Drake ist offline
    Luke war völlig in Gedanken darüber, was in letzter Zeit mit ihm passierte. Die ständig wiederkehrenden Träume und die seltsamen Gefühle und Erinnerungen die nicht zu ihm gehörten, welche manchmal und völlig unkontrolliert aufkamen. Das alles machte ihm zu schaffen. Doch war er sich mittlerweile sehr sicher, dass das alles irgendwie mit seiner Magie zusammenhing, auch wenn er nicht sagen konnte wie genau.

    So in Gedanken merkte der Dieb erst gar nicht, dass Dennik ihn ansprach.
    "Hm? Was? Ach so, ja klar", meinte Luke einwenig abwesend und ging dann hinter seinem Freund her.
    "Das weiß ich selber nicht so genau", erklärte Luke.
    "Also, irgendwie schon aber irgendwie auch nicht. Ich versuch es dir zu erklären sobald wir hier raus sind. Zu viele Wesen die zuhören…"
    Eine Zeitlang liefen sie schweigend weiter durchs Kastell. Dennik schien zu wissen wo es langging, was Luke ziemlich erstaunlich fand. Schließlich fand er immer noch nur mühsam den Weg zum Refektorium oder zu ihren Unterkünften ohne sich zu verlaufen.
    "Ich hoffe Esteban braucht nicht zu lange. Langsam halt ich es an diesem Ort nicht mehr aus. Zu viele…Steine und so. Und es fühlt sich alles so fremd und unwirklich an. Klar, ist schon nen interessanter Ort, das Kastell, aber…ach keine Ahnung. Hoffentlich können wir bald nach Tooshoo reisen", erzählte Luke Dennik, während sie durch das Kastell liefen und der Druidenlehrling versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik klopfte Luke auf die Schulter um ihn Mut zu machen. Er kannte das Gefühl gut, dass Luke wohl gerade spürte. Natürlich nicht den Kram mit der Magie, aber Dennik wusste verdammt gut wie es sich anfühlte, wenn man einfach etwas hinter sich lassen wollte. Wenn die Unruhe einen beinahe den Atem verschlug und man nur mit Augen zu alles überspringen wollte.

    Der Meisterdieb kannte das Gefühl und er kannte auch das Heilmittel. Endlich erreichten sie die Treppe in die Finsternis der Katakomben. Er selbst konnte diesen Weg mittlerweile beinahe im Schlaf nehmen. Er hatte längst aufgehört zu zählen, doch er war diese Treppen mittlerweile sicher dutzende Male gegangen.

    Sie schritten nebeneinander durch die Dunkelheit, geleitet durch die flackernden Flammen an den Wänden, die tanzende Lichter durch die Katakomben warfen. Es war wie immer einsam und ruhig. Schließlich erreichten sie den Raum mit den Statuen. Einige schienen ehemalige Schwarzmagier zu sein, jedenfalls den Worten von hirni zu Urteilen. Doch eine Statue war kein Schwarzmagier, da war sich Dennik sicher. Die große düstere Statue, an welcher er gelehnt hatte, welche er tagelang angestarrt hatte, die ihn Ruhe gegönnt hatte und es geschafft hatte ihn klar sehen zu lassen hier in der Schwärze.

    Dennik setzte sich auf den staubigen Boden als wäre es selbstverständlich und forderte Luke es ihm nachzumachen. "Was kannst du mir über die Mutter erzählen, Luke", wollte der Dieb ruhig wissen.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    Das Refektorium. Zielstrebig steuerte dieser Don die einzige Nische im Refektorium an, deren Tische mit feinem Linnen gedeckt waren. Diese Nische hatte Hummelchen noch nie gesehen, die musste das Kastell in diesem Moment erschaffen haben. Sogar ein Blümchen stand auf dem Tisch, den der Don jetzt ansteuerte. Dann kommunizierte er irgendwie wortlos mit irgendwas und es erschien ein Krug mit funkelndem roten Wein und zwei großartige reich verzierte Gläser auf dem Tisch. Wie ein Gentlemen goss er auch ihr ein Schlückchen ein, zögerte dann aber, wohl weil ihm die Sache mit dem Schiff und dem Rum und so eingefallen war.

    „Lasst es gut sein, Wasser in diesen schönen Gläsern reicht auch.“ Und wie von Zauberhand entfärbte sich der Wein in ihrem Glas und wurde durchsichtig. Vorsichtig kostete Hummelchen und stellte fest: klares frisches Wasser!

    Wie machten diese Dämonen das oder das Kastell oder wer auch immer für die Getränke zuständig war. Hummelchen hob das Glas und tippte damit dem Magier an das seine „Zum Wohl, ich bin Hummelchen und ich kenne euch von früher und ich kenne auch Meditate und Blutfeuer und einige andere, deren Namen mir grad nicht einfallen. Ich war früher auch einige Male hier im Kastell zu Gast und hab diese grauenvolle Küche kennen gelernt. Vermutlich wurde ich deshalb vom Kastell dazu verdonnert, hier in der Küche auszuhelfen. Es muss doch schrecklich schmecken, immer dieses herbeigezauberte Zeug zu essen. Alles nur Schein, nichts Echtes. Hier kommt kein Braten auf den Tisch, der nicht mit Zauberei behandelt wurde. Allein die Vorstellung raubt einem alle Geschmacksknospen. Das einzige, was noch irgendwie naturbelassen ist, sind Salate und Früchte. Das ist doch nicht normal, da gebt ihr mir sicher recht.“

  9. Beiträge anzeigen #69
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Es war noch gar nicht solange her, als Luke das letzte Mal an dem Ort war, an welchen Dennik ihn geführt hatte. Verändert hatte sich hier nichts, zumindest konnte der Dieb auf den ersten Blick nichts erkennen.
    Dann setzte sich der Druidenlehrling neben Dennik und hörte sich seine Frage an, welche recht unerwartet kam.
    "Hm…also ich weiß selber nicht so viel über sie. Du hast doch bestimmt schon mal die Statue in Schwarzwasser gesehen, von der schwangeren Frau mit den zwei Gesichtern? Diese Statue soll die Mutter darstellen. Oder besser: Sie soll das Leben darstellen. Das sie schwanger ist, steht für die Geburt. Dafür, womit alles anfängt. Und die Gesichter, also, man kann sagen, dass sie für das Leben und den Tod stehen. Und irgendwie ist das die Mutter der Natur auch alles. Sie gibt uns das Geschenk des Lebens und wenn unsere Zeit hier vorbei ist, nimmt sie uns wieder zurück. Wie genau das alles läuft weiß ich nicht. Und wenn es jemand weiß, dann bestimmt Meister Ornlu", versuchte Luke zu erklären was er über die Mutter wusste.

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik nickte. "Die Mutter bringt uns auf diese Welt. Sie ist die Natur, das hat mir Rekhyt auch schon erklärt, aber was passiert wirklich wenn wir sterben? Ich habe die Geisterherden am letzten Samhain vor einem Jahr gesehen. Die Natur ist voller Geister, doch ist die Mutter noch für sie zuständig, oder doch Beliar?", am Ende des Satzes wurde Dennik immer leiser, bis nur noch ein Hauchen zu vernehmen war.

    "Wir sitzen hier vor ihm", stellte er dann noch mit neutralem Tonfall fest. "Das hier soll gar kein komisches Gespräch werden, keine Sorge, ich will dir nur eine Geschichte erzählen. Ich bin wie du weißt in Vengard aufgewachsen. Die Feuermagier und Priester Innos` haben dort am Markt immer reden gehalten, während ich auf der Suche nach etwas essbaren war. Mal hab ich gebettelt, mal habe ich gestohlen und im Hintergrund habe ich immer ihre Worte hören dürfen. Innos stellt die Ordnung sicher. Das Feuer der Gerechtigkeit brennt in jedem aufrichtigen Bürger des myrtanischen Reiches. Die Orks können niemals den Orden besiegen und so weiter. Glaubst du, dass sie jemals ein Wort über uns Straßenjungen und Straßendiebe verloren haben? Nein. Niemals. Das Feuer Innos`, die Gerechtigkeit, ", der Meisterdieb schnaubte abfällig, "das alles galt nie für uns. Ich will mich nicht darüber beschweren. Ich wurde eines Tages geschnappt und man wollte mir die Hand abschneiden, mich ins Gefängnis werfen, oder anderes machen, es war einem Paladin zu verdanken, dass man mich "nur" verbannte und nach Varant brachte. Ich danke ihm dafür, dass er mir so eine zweite Chance geboten hat. Ich konnte was aus mir machen", der Jäger grinste breit, "Ich konnte ein wahrer Meisterdieb werden. Aber ich danke nicht Innos. Es war der Paladin und nicht sein Gott... Innos´ bringt uns Söldnern, Jägern, Dieben, uns Flüchtlingen und Gaunern, den Herumtreibern von Schwarzwasser, den Vogelfreien, keine Gerechtigkeit. Wir sind der Ordnung im Weg und werden von Innos` niemals Gerechtigkeit erfahren. Verstehe mich nicht falsch. Weder mache ich mir viel aus den Göttern, das habe ich ja noch nie. Du kennst mich ja, ich mache mir aber viel aus euch. Aus meinem Leben und ich lerne. Einst hab ich nichts von Magie verstanden und jetzt, ich weiß mehr über die Magie, mehr über Zauberspruchrollen und die Götter, über unsere Mutter, als die törichten Bürger von Thorniara zusammen", er machte eine Pause und schaute zur Statue hinauf. "Ich habe das Kastell kennen gelernt und zu meiner eigenen Freude auch sehr viel über die Kräfte von Tooshoo. Eigentlich recht gegensätzliche Dinge, oder? Der Tod und das Leben? Ich habe in Silbersee einen charismatischen ehemaligen Assassinen kennen gelernt, als ich auf der Suche nach mehr Leuten für unsere Aktion in Thorniara war. Er war ein Anhänger von Beliar und hatte eine Vision. Er wollte die Diebe von Thorniara unter dem dunklen Gott der Schatten vereinen. Ich habe damals nicht viel dazu gesagt. Ich war eher der Ansicht wie Vryce und Rethus, meine ehemaligen Diebesmentoren, dass man als Dieb weder Gesetze noch Götter braucht, doch ich muss auch sagen, dass dieser Ort hier unten etwas sehr spirituelles inne hat. Die Ruhe tut gut. Geht es dir hier unten auch besser?".

  11. Beiträge anzeigen #71
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Interessiert hörte Luke zu, was Dennik ihm zu erzählen hatte. Nachdem sein Freund zu Ende gesprochen hatte, herrschte für eine Zeitlang das Schweigen. Luke schloss die Augen und gab sich ganz der Ruhe hin. Ja, Dennik hatte recht. Die Ruhe und Dunkelheit hier unten tat wirklich gut. Es war, als würden alle Gedanken und Gefühle einfach immer mehr verblassen und weiter in den Hintergrund rücken. Es fühlte sich an, als hätte jemand alles Bedrückende von Luke genommen. Schweigen. Immer weiter gab sich der Dieb diesem hin, bis irgendetwas in ihm drinne ihn zu warnen schien.

    "Ja, die Ruhe tut wirklich gut. Als wäre jede Last von die genommen wurden. Aber wir sollten vorsichtiger sein. Erinnerst du dich daran wie du warst, als du das letzte Mal die ganze Zeit hier unter warst? Als hätte dich jemand ausgetauscht. Dieser Ort ist Gefährlich. Keine Ahnung ob es die Dämonen oder die Statuen sind, ich habe kein gutes Gefühl dabei, wenn wir zu lange hier unten sitzen", sagte Luke irgendwann. Er wusste selber nicht, wie viel Zeit vergangen war, seit Dennik seine Geschichte erzählt und Luke geantwortet hatte.
    Auch Zeit schien hier unten keine Bedeutung zu haben. Es war, als hätte alles Menschliche hier unten keine Bedeutung. Es gab nur die Dunkelheit und die Stille.

    "Danke, dass du mich hier runter gebracht und mir deine Geschichte erzählt hast. Und ich stimme dir zu, dass Diebe keine Götter brauchen. Sie brauchen Geschick und Glück.
    Aber sind wir mittlerweile nicht mehr als nur Diebe? Sind wir nicht ein Teil des Waldvolkes?"

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline

    Im Refektorium

    »Wasser also ...« die Frau wollte Köchin sein, aber weigerte sich, zu genießen. Sehr seltsam, fand der Magier.
    »Hummelchen also, ein ungewöhnlicher Name. Aber so, wie Ihr vorhin in den Gängen um mich herumgesummt seid, vielleicht ein recht treffender.«
    Er gönnte sich einen Schluck. Nun, wenn Hummelchen nichts davon ab haben wollte, blieb umso mehr für ihn. Kein schlechter Gedanke.
    Der Genuß des Weines und die Erwähnung von meditate durch Hummelchen machte den Schwarzmagier für einen Moment recht melancholisch.
    »Ja, wohin mag es meditate wohl verschlagen haben. sie wurde seid vielen Jahren nirgendwo mehr gesehen. Ich hätte nicht gedacht, daß sie das gleiche Schicksal ereilt wie so viele andere Magier, die einst diese Hallen füllten. Aber womöglich habe ich mich da nur der Realität verschlossen«, analysierte er. »Irgendwann trifft es uns alle.«
    Doch dann gewann der Hunger überhand. Schließlich war er einige Tage durch die staubigen Katakomben gelaufen und hatte darum kaum etwas zu sich genommen.
    »Also ich für meinen Teil kann mich über die Küche des Kastells nicht beklagen. Über den Braten hier kann ich nichts aus eigener Anschauung sagen, aber nicht nur der Wein ist vorzüglich. Auch das Brot ist stets frisch aus dem Ofen, warm und duftend. Der Käse, welcher Art man ihn auch bestellen mag, ist schmackhaft, das Obst ist stets frisch, saftig und so gut gewachsen, wie nur irgendwas. Das Gemüse ist knackig und voller Farbe. Ich glaube fast, der Koch hat irgendeine besondere Art des Zubereitens, wo man es doch sonst überall in der Welt meistens so zerkocht und grau und blass bekommt. Und die Aufläufe erst ... die Soufflés, Mehlspeisen in allen Variationen, gefüllt mit den unglaublichsten Sachen, Soßen und erst die Eierspeisen, so schaumig und fein mit Pfeffer und Kräutern abgeschmeckt. Habt Ihr schon ein Sorbet aus dem Kastell gekostet? Und sonstige Backwaren? Kuchen, mit Creme und süßen Beeren. Und erwähnte ich schon den Wein? Nur aus besten Lagen und ausgewählte Jahrgänge. Und von den Biertrinkern habe ich auch noch nie Klagen vernommen.«
    Jetzt hatte er sich richtig in Stimmung geredet. Bei all der Aufzählung von Speisen kam die magische Bestellroutine des Refektoriums fast durcheinander. Doch am ende legte er sich fest: »Ich hätte gerne eine Gemüsesuppe, danach mit Käse gefüllte Teigtaschen an einer Pilzsoße und hinterher eine süße Kleinigkeit. Überrascht mich.«
    So viel hatte Esteban schon lange nicht mehr bestellt. Aber er hatte sich richtig in Appetit geredet.
    »Also nein, alles davon schmeckt köstlich und ist frisch zubereitet. An der hiesigen Küche habe ich wirklich nichts auszusetzen.«
    Nach seinen schlechten Erfahrungen mit dem Küchendämon vor einiger Zeit hütete er sich sowieso, irgendetwas schlechtes zu sagen. Aber das fiel auch nicht schwer bei dem Speiseplan.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Das sind wir", antwortete Dennik. Er verspürte keine Langweile, während Luke eine Kostprobe der Ruhe nahm. Im Gegenteil. Dennik tat es ihm gleich und entspannte sich in den Schatten des Kastells.

    "Doch was ist das Waldvolk schon, mh? Was macht Jadewolf jetzt gerade? Weißt du es? Nein. Und er weiß nicht was wir machen. Er weiß noch nicht mal wie wir mit Esteban einen Deal für das Waldvolk eingegangen sind. Und das ist auch gut so. Wir kämpfen alle für das Waldvolk, für unsere Existenz, aber auch für uns selbst. Wir ziehen an einem Strang und helfen uns. Aber wir kämpfen auch für uns selbst", der Meisterdieb lächelte. Er wusste, dass er Luke gerade ein wenig an der Nase herumführte und sich die Dinge so redete, wie er sie gerne hätte, aber das würde Luke schon durchschauen.

    "Das ist nebensächlich. Esteban braucht noch ein bisschen, meine ich und wenn wir schon das Kastell und die Möglichkeiten dieses Ortes haben, dann sollten wir sie auch nutzen. Denken wir doch ein bisschen über unsere Gruppe nach... genau das habe ich nämlich die letzten Wochen hier unten getan. Wir sind Teil des Waldvolkes, aber denk an Borran, denk an unsere Zeit in Thorniara, nein noch besser, denk an unsere erste Begegnung in Thorniara und unsere Reise nach Schwarzwasser. Wir kennen uns nicht durch Schwarzwasser, wir kennen uns von der Straße und ich glaube wir wissen alle, dass wir ein verdammt großes Potential haben. Wir arbeiten ja nicht umsonst für den größten Verbrecher der Insel... nutzen wir die Stille und die Kraft hier unten... deswegen frage ich dich auch hier unten: Was willst du für uns Luke? Ich brauche gar nicht unbedingt eine Antwort, denk nur mal drüber nach, was wir erreichen können. Joe Black hatte eine Vision, aber es gibt hunderte und vielleicht hat seine eigene auch hier unten gefunden. Vielleicht können wir das ja auch...", Dennik schloss die Augen und lehnte sich zurück.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    „Aber das ist alles mit Magie gemacht! Der Küchendämon hat mir sehr stolz gezeigt, wie er ein Soufflet zaubert. Er nimmt es - hokuspokus – und schon bläht es sich auf. Das ist keine Kochkunst sondern Augenauswischerei. Vermutlich verschwinden deshalb so viele Magier. Sie durchschauen diesen Hokuspokus und machen sich aus dem Staub. Du kannst mir glauben, aber ich bin Köchin, ich weiß wovon ich rede.

    Gut, das Brot kommt aus einem echten Backofen, aber was der Küchendämon macht, damit der Teig sich entfaltet, will ich dir lieber nicht sagen.“

    Hummelchen war an ihrer Ehre angegriffen und redete sich in Fahrt. Während der Magier sein Süppchen schlürfte agitierte sie ihn mit leidenschaftlichen Plädoyers für naturbelassene Küche.

    „die kleinen Kuchen und das winzige Parfait habe ich gemacht – ganz ohne Magie. Man muss nur wissen, wie es geht. Und der Küchendämon lässt mich ja deshalb nicht gehen, damit er jede Menge von mir lernen kann.“

    Aber stimmte das auch? Plötzlich durchfuhr es sie siedendheiß. War das alles etwa nur ein abgekartetes Spiel um ihr zu beweisen, dass Kochen auch Magie sein konnte? Ach Quatsch, warum sollte das Kastell so was machen. Sie war doch nur eine einfache Schankwirtin und hatte mit solchem magischen Gewirr gar nichts zu tun.

    Hummelchen wünschte sich ein knuspriges Wachtelchen, weil sie wusste, dass sie die Vögel selbst vorbereitet hatte. Konnte also nicht viel magisches dran sein. Dieses verhexte Essen kam ihr nicht auf den Tisch. Sollten sich die Magier davon vergiften lassen. Schade nur, dass offenbar auch Meditate davon betroffen worden war. Vergiftet von hinterhältigen Dämonen, die die Anhänger Beliars auf infame Weise zu ihm beförderten.

    Aber das mit der Bedienung hier im Refektorium hatte was. Einfach so kam alles auf den Tisch. Keiner kleckerte und kein Kellner kleckerte die Gäste voll. Und es war auch niemand da, den man anmeckern konnte, weil das Essen zu spät kam oder der Kellner nicht zum Bezahlen kam.

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #75

    nomina nuda tenemus
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    Don-Esteban ist offline
    »Selbstverständlich ist das mit Magie gemacht«, erwiderte Esteban zwischen zwei Löffeln Suppe. Er hatte den Teller fast leer.
    »Warum denn auch nicht? Es schmeckt hervorragend, ist immer frisch und kommt pünktlich. Als Magier kann ich ja wohl kaum der Meinung sein, daß Magie etwas Schlechtes sei, oder?«
    Er tupfte sich vorsichtig mit einer Serviette die Lippen ab, ehe er zum nächsten Gang über ging. Die Maultaschen, die eben gerade punktgenau geliefert worden waren, dampften vor sich hin und verbreiteten einen köstlichen Geruch. Als er die erste davon mit der Gabel aufdrückte, floss heißer, flüssiger Käse, versetzt mit Kräutern, heraus und vermischte sich mit der sämigen Pilzsoße, mit der sie angerichtet waren.
    »Also ich habe nichts an der Kastellküche auszusetzen und ich glaube, neunundneunzig von einhundert Bewohnern auf Argaan würden viel darum geben, hier ebenfalls speisen zu dürfen.«
    Die Hundertste war offensichtlich Hummelchen, die aus irgendeinem Grund meinte, die Kastellküche madig machen zu müssen. Plötzlich kam dem Schwarzmagier ein Gedanke.
    »Ihr führt doch nicht etwa einen privaten kleinen Krieg gegen den Küchendämon?«, fragte er mit skeptisch hochgezogener Augenbraue, ein dampfendes Stück Maultasche auf die Gabel gespießt.
    »Ich weiß nicht, warum Ihr diese Küche sonst grauenhaft nennen solltet, wo sie es offensichtlich nicht ist.«
    die seltsame These mit den wegen des Essens verschwundenen Magiern beschloss er, nicht weiter zu verfolgen. Es lagen keinerlei Anhaltspunkt dafür vor.
    »Ich werde später die Bibliothek danach durchsuchen, ob es Klagen über das Essen durch Magier gegeben hat. vielleicht finden sich die Tagebücher von einigen meiner geschätzten Kollegen dort«, schlug er huldvoll vor, um wenigstens zu zeigen, daß er die Ansichten der Köchin nicht ohne weitere Prüfung einfach ablehnte.
    Ansonsten ließ er es sich einfach schmecken und war gespannt auf den Überraschungsgang danach.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    „Das verstehst du ganz falsch. Das Kastell lässt mich ja nicht gehen und der Küchendämon ist ganz begierig auf meine Rezepte. Er stellt sich nicht mal ungeschickt an, wenn man diese Riesenpranken berücksichtigt. Die Überraschung, die dir grad serviert wurde, ist ja von mir beziehungsweise unter meiner Anleitung hergestellt. Wolln doch mal sehen, ob dir das nicht besser schmeckt. Du musst auch gar keine Angst haben, ich habe nichts untergemischt. Der Küchendämon hat alles mit Argusaugen beobachtet, weil er es nachkochen will. Er hat es mir auch erklärt, wobei erklärt nicht ganz richtig ist, der spricht ja nur in meinem Kopf. Der Küchendämon ist jedenfalls begeistert. Es kann natürlich sein, dass er neue Sachen kennen lernen will. Immerhin kann er nur bereiten, was sich irgendein Magier schon einmal vorgestellt hat. Der Dämon kann zwar Essen zaubern aber sich was Neues ausdenken kann er nämlich nicht. Und genau deshalb bin ich hier eine Gefangene“

    Hummelchen kam grad ein genialer Gedanke „Du kannst mich natürlich wegschicken. Dann bleibt alles, wie es schon immer war. Du wirst ja wohl schaffen, dass ich durch dieses vermaledeite Tor wieder raus kann. Offenbar gefällt dir ja nicht, was hier in der Küche passiert. Also lass mich einfach gehen. Wie wärs?“

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    »Soso«, ließ sich Esteban nur vernehmen, während er weiter an seinen Maultaschen aß, die – so schien es ihm jedenfalls – nicht anders als zu früheren Gelegenheiten schmeckten. Er wußte nicht so recht, was er von den Geschichten dieser Frau halten sollte. Sie war sehr von sich überzeugt, was ja nicht grundsätzlich schlecht war. Aber sie war gar keine Magierin und die Gewissheit, der Beste in vielen Dingen zu sein, war doch bisher das alleinige Vorrecht von Magiern, speziell Schwarzmagiern gewesen. Schließlich waren sie ja auch einfach gut in dem, was sie taten, daran gab es nichts zu deuteln. Oder gab es andere, die ebenso virtuos mit der dunklen Magie umzugehen wußten? Eben – ihm fiel niemand ein.
    »Warum solltet Ihr nicht aus dem Kastell gehen können, wundersame Hummelchen?«, fragte er sie. »Ihr seid hier rein spaziert, dann könnt Ihr auch wieder zum Tor hinaus gehen, probiert es einfach.«
    Er hielt inne, als ihm ein Gedanke kam.
    »Oder solltet Ihr die beiden Torwächter so sehr verärgert haben, daß sie Euch nun nicht mehr hinaus lassen? Aber weshalb sollte das eine Strafe sein? Schließlich möchte doch jeder gerne im Kastell wohnen, wo es an nichts mangelt.
    Aber wenn es Euch beruhigt, können wir gerne sofort zum Tor gehen und uns anschauen, wie Ihr hindurch spaziert und bemerken, daß alles in bester Ordnung ist.«
    Gesagt – getan.
    Esteban sprang sofort auf, vergaß sogar, seine bestellte süße Überraschung abzuwarten, so sehr hatte ihn der Forschungsdrang gepackt. Essen konnte er schließlich auch später noch.
    »Kommt, folgt mir zum Tor!«, forderte er seine Begleiterin auf.
    »Und was Ihr mir über den Küchendämon erzählt habt ...«, schlug er dann den Bogen zum vorherigen Thema zurück, »ich muß gestehen, Ihr scheint euch mehr mit ihm befasst zu haben, als ich. Mir reicht es, wenn er mir alles liefert, was ich zu speisen wünsche. Was er sonst so treibt – da habe ich mich nie groß eingemischt. Schließlich kann ich es selbst auch gar nicht leiden, wenn mir jemand an meinen Labortischen irgendwelche Ratschläge gibt.«
    Sie verließen den Speisesaal, um das Kastelltor zu überprüfen.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    Na das war doch mal ein Angebot.

    „Wart einen Moment, ich hol meine Sachen.“ Blitzschnell war sie die Treppe hinaufgeeilt, hatte ihre Sachen gegriffen und schon flog sie die Treppe wieder runter

    „Hier bin ich, los geht’s.“

    Hummelchen ging ganz dicht hinter dem Magier, ja trat ihm fast in die Hacken. Ihren Beutel hatte sie fest vor die Brust gedrückt und in ihr jubelte es vor Hoffnung. Forsch schritt Don-Esteban aus, ganz sicher, die Situation wie immer im Griff zu haben aber dann fühlte Hummelchen es wieder. Jeder Schritt musste gegen einen Widerstand geleistet werden. Jeder Schritt war wie in zähem Morast und wurde immer schwerer. Hilfesuchend krallte sie sich in die Robe des Magiers, der sich natürlich empört umdrehte, aber da war es schon geschehen. Hummelchen wurde von einer unsichtbaren Macht wieder zurückgeschleudert. Sie landete auf dem Boden, rutschte noch eine Weile über die schwarzweißen Fliesen und blieb dann, lauft aufjaulend liegen.

    „Da hast du es … nicht mal du ….“

    Hummelchen wurde von heftiger Verzweiflung geschüttelt.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Die geheimnisvolle Kraft, die auf Hummelchen wirkte, war so heftig, daß sie in ihrem Versuch, sich an dem Magier festzuhalten, diesen mit umriss, als sie unerbittlich zurückgezogen wurde.
    »Vorsicht«, rief Esteban, als er sich wieder aufrappelte und dabei die Robe abklopfte, obwohl natürlich nirgendwo ein Stäubchen herum lag.
    »Das war eindeutig!«, fand er, »irgendjemand oder irgendetwas will nicht, daß Ihr das Kastell verlasst. Aber ich habe eine Idee: Richtet Euch einfach häuslich hier ein und verbringt Euer restliches Leben in diesen schönen Mauern. Denn was kann es schöneres geben? Ihr seid auf immerdar geschützt vor dem Unbill des Lebens da draußen, Sicher und versorgt und die vielen Bücher in der Bibliothek garantieren Abwechslung für etwa fünfundachzigtausend Jahre. Plus minus ein paar hundert. Hat mal jemand ausgerechnet. Ihr könnt ja nachgucken, ob das stimmt und sie alle lesen.«
    Er hatte ihr, während er dies vorschlug, aufgeholfen und nun gingen sie beide langsam ins Refektorium zurück.
    »Oder vielleicht hängt das mit dem Küchendämon zusammen? Vielleicht müßt Ihr ihm all Eure Rezepte geben, ehe Ihr wieder gehen dürft«, knüpfte er an die Vermutung der Schankwirtin und Köchin an.
    »Oder aber, ich befinde mich noch immer in den Fängen der inversen Katakomben und bin in einer Welt gefangen, die nur noch aus dem Kastell besteht und aus der es kein Entrinnen gibt. Wartet kurz!«, rief er Hummelchen zu und lief schnell wieder zurück zum Tor.
    Es öffnete sich und Esteban trat heraus in den kalten Herbstwind, der nachts über die Klippen fegte. Nein, da draußen lag die Welt wie eh und je und niemand hinderte ihn daran, das Kastell zu verlassen.
    »Ja, gebt ihm einfach ganz schnell all Eure Rezepte und dann probieren wir es noch einmal«, schlug der Magier darauf hin vor.
    »Oder habt Ihr das schon getan?
    Wir können ja auch ein Fenster suchen und Euch daraus abseilen?«
    Na gut, das war eher aus der Schublade für ganz verzweifelte Einfälle. Er machte sie wieder zu und beschloss, sie erst wieder ganz zum Schluss zu öffnen, wenn wirklich gar nichts mehr half.
    »Was sagen denn die Dämonen dazu, daß Ihr diese Hallen nicht mehr verlassen könnt?«, fragte er dann.

  20. Beiträge anzeigen #80
    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    Im Refektorium angekommen, ließ Hummelchen sich auf den Stuhl sinken.

    „Ich weiß wirklich nicht weiter. Die Dämonen reden mit mir über das Thema nicht. Ich hab es versucht. Sie antworten entweder gar nicht oder sagen so was wie „Heut ist ein warmer Tag“, also völligen Unsinn. Und der Küchendämon will immer mehr von mir wissen. Er meint, es wird schon werden. Lauter solch blödes Zeug bekomme ich als Antwort. Und hierbleiben kann ich auf keinen Fall. Ich habe Familie und eine Schänke, die auf mich wartet. Viele liebe Gäste und auch weniger liebe Trunkenbolde. Wer soll auf sie achten, wenn ich nicht zurück kehre – nein, nein, das ist keine Option.

    Der Küchendämon grinst immer so hinterhältig wenn ich das Thema anschneide. Der hat auf jeden Fall was damit zu tun. Ich hatte ja eine interessante Begegnung mit einem Wesen aus dem Brunnen, die könnte ich noch fragen, aber sie kam nie wieder. Ich habe ihr Leckereien auf den Brunnenrand gelegt, selbst gebackene Küchlein aber auch Zeug von eurem Küchendämon, aber die Leckereien haben sie nie erreicht. Zwei widerliche gefräßige Raben haben immer alles weggeschnappt.

    Ich bitte euch, Don-Esteban, um der alten Zeiten willen, findet für mich heraus, was mit mir geschieht.“

    Damit erhob sie sich, griff sich ihren Beutel und verließ das Refektorium und überließ den Magier seinen Gedanken.

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