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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Das hat ja schon recht gut geklappt«, ermutigte Esteban seinen praxisorientierten Studenten. »Zumal man bedenken muss, dass dies die erste Beschwörung eines Untoten war, die Ihr durchgeführt habt.«
    Er brach ab und schaute sich um.
    »Hier war ich ja noch nie. Kann mich jedenfalls nicht erinnern«, stellte er fest.
    »Seht nur, wie abgeblättert hier die goldene Linie an den Wänden ist. Richtig schlecht gepflegt, dieser Bereich, wenn Ihr mich fragt. Aber da sieht man mal, wie groß dieser Bau eigentlich ist. Immerhin bewegen wir uns hier nur im Erdgeschoss. Was ist mit dem ersten Obergeschoss, wo sich die Wohnräume der ganzen Magier befinden? Hat sie jemals jemand alle besucht? Immerhin befindet sich dort auch der merkwürdige Raum des Malek, den seit mehr als anderthalb Jahrzehnten keiner mehr betreten konnte, da die Tür ihren eigenen Willen entwickelt hat.
    Und was ist erst mit dem zweiten Obergeschoss? Ich weiß bis heute nicht, was sich dort für Räume verbergen. Von der vierten Etage wollen wir gar nicht erst reden. Zum Glück ist erst in zwei Tagen Vollmond. Ihr wisst ja, sie erscheint nur bei Vollmond und sonst nie. Ich rate Euch wirklich, nicht dort hoch zu gehen. Ich hab das einmal versucht. An den Folgen würde ich bis heute leiden, wenn es nicht den guten Kastellwein gäbe, der sie abmindert. Allerdings muss ich regelmäßig ein, zwei Gläser davon zu mir nehmen. Hab ich mir als mein Arzt verschrieben. Und dieses Rezept muss streng eingehalten werden.«
    Er kehrte zurück zum Thema. Spontane Ausflüge in andere Themengebiete waren hingegen normal. Der Hohepriester war sonst geistig einfach nicht ausgelastet.
    »Es gibt da eine gewisse Hilfe zur Verbesserung der Konzentration und des magischen Flusses. Es hilft nämlich, rhythmische Strophen zu rezitieren. Meiner Meinung nach verhält es sich damit so, dass dadurch die Atmung kanalisiert wird und über die Lunge das Rückenmark und damit der Hypothalamus stimuliert wird. Aber das ist nur eine unbedeutende Einzelmeinung. Andere schreiben davon, dass der Klang der Silben die Magiepartikel zum Schwingen bringt. Wieder andere sind davon überzeugt, dass sich die Konzentration des Magiers dadurch erhöht. Bewiesen ist nichts. Offensichtlich ist aber auf dem Gebiet der magischen Inkanation oder auch Magielinguistik noch ein erheblicher Forschungsbedarf zu verzeichnen. Vielleicht wäre das ja etwas für Euch? Oder seid Ihr eher der Typ für die Magiephilosophie? Was ist das Gute und Edle in der Magie und hilft sie uns, die Welt zu erkennen? Nein, auch nicht? Ah, ich habs: praktische Forschung! Entdeckung bisher unbekannter Zaubersprüche, neue Wege, bekannte Dinge einfacher hervorzurufen bis hin zu einer umfassenden Beschwörungstheorie. Ihr wisst ja, die vier Grundkräfte der Magie oder auch fundamentale Magiewirkungen: schwache und starke Magiewechselwirkung, magische Attraktion und, oft vernachlässigt, die Magiemassenanziehung. Seid Generationen arbeiten Magier daran, diese vier Urkräfte zu verstehen und auf ein gemeinsames Fundament zu stellen. Aber ich werde schon wieder zu theoretisch. Das ist wohl nichts für Euch. Ihr seid ein Mann der Tat!

    Achso, ja, richtig: Der Spruch.

    Höre mich, wie ich dich rufe
    meine Worte – dein Befehl
    stehst nun höher eine Stufe,
    über Toten ohne Seel.
    Füge nun dich aus Gebein
    das so lang vom Moder zehrte
    magst mir jetzt zu Diensten sein
    lieb und teuer als Gefährte.
    Ich verstehe deinen Schmerz:
    Nichts ist einst'gem Leben gleich!
    Schau nicht weiter himmelwärts
    folg dem düstren Meister bleich.
    Er ists, der dir eine Spanne
    wieder auf der Erde gab
    bis erlischt der magisch Banne,
    und du fällst zurück ins Grab.«

    Er intonierte dies und führte dazu die passenden Handbewegungen aus und schon erstand wie aus dem Nichts eine etwas zerfallene Gestalt, doch aufrecht stehend, leise röchelnd Geräusche von sich gebend und die Arme schlaff herabhängen lassend.
    »Seht Ihr! Ganz einfach.
    Ja, achso, die Handbewegungen, ich vergaß. Ihr dreht die Handfläche der linken Hand so, während ihr die Finger so hier anordnet. Dann kommt die Rechte ins Spiel. Hier ist darauf achten, was Ihr gerade seht. Das Ganze lässt sich auch entsprechend abwandeln. Wichtig ist, dass durch die Finger die Magie frei fließen kann und die einzelnen Flüsse richtig kombiniert werden.
    Das ist schon das ganze Geheimnis. Und natürlich genug magische Kraft, die Ihr innerhalb Eurer Aura ansammeln müsst. Dabei hilft Euch die Fokussierung Eures Körpers. Der Rest ist Magie.«
    Er schickte den Zombie mit einem Fingerschnippen wieder zurück in seine Dimension.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    "Praxis geht immer bei mir!" Freute hirni sich und begann die anweisungen von esteban auszuführen. Er bündelte erneut seine magischen kräfte, vollführte die ihm angewiesenen bewegungen und versuchte den spruch nach zu sprechen. Er verhaspelte sich ein zweimal, weshalb er das ganze mehrfach probierte.
    Doch nach dem vierten oder fünften versuch sollte es endlich funktionieren.
    Der magische nebel lichtete sich und vor ihnen stand ein von hirni erschaffener zombie. Er faulte scheinbar schneller als estebans, stand auch etwas wackliger auf den beinen. Wirkte schmächtiger im körperbau, jedoch vollführte er hirnis anweisung, den gang auf und ab zu laufen, ohne wiederstand.
    Es war ein ziemlicher watschelgang, hier und da fiel sogar ein fetzen haut von ihm ab. Dennoch war es ein zufrieden stellenderes exemplar als sein erster versuch.
    "Übung macht den meister!" Meinte hirni daraufhin zu esteban.

    Sie standen gemeinsam vor einer tür, waren in einer sackgasse angelangt.
    Das esteban vorher meinte, er würde sich hier nicht mehr auskennen, war hirni relativ egal. Hier änderte sich eh ständig alles im kastell. Es führte seine bewohner regelmäßig an der nase herum. Da konnte der eigene schlafraum auch schonmal statt im westflügel im ostflügel des ersten obergeschosses liegen.
    "Ich wusste gar nicht, das hier noch ein 4. Obergeschoss existiert." Kratzte sich hirni am kopf. Er öffnete mit einem schulterzucken die tür, die sich vor ihnen befand.
    Dahinter lag eine zugemauerte öffnung, wie in einer schlechten geschichte. Fragend schaute er esteban an und klopfte an den ziegelsteinen. Ein festes klopfen. So als würde das kastell einfach hier zu ende sein. "Kein durchgang hier. Wirklich hohl klingt es auch nicht. Da erlaubt sich das kastell wohl wieder einen scherz."

    Hirni kam eine idee. "Hm. Wenn dieser raum, den wir suchen, wirklich existiert muss es doch einen besitzer geben. Sollte er tot sein... könnten wir doch den dritten spruch anwenden und seinen geist aufrufen. So kann er uns den weg weisen?" Schlug er seinem lehrmeister vor.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #383

    nomina nuda tenemus
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    »Das ist ja eine famose Idee«, freute sich Esteban.
    »Allerdings sollten wir dazu an einen Ort gehen, der besser dafür geeignet ist. Ihr müsst nämlich wissen«, begann er seine Erklärung, »dass die Anrufung der Toten, auch Grabgeflüster genannt, an besonderen Orten besser gelingt als an gewöhnlichen. Nämlich dort, wo Menschen gestorben sind oder wo sie verscharrt wurden. Auf Friedhöfen, in Gruften, Grabkammern und Ähnlichem. Dabei wird natürlich der Geist derjenigen Person angerufen, deren Körper an dem Platze der Anrufung ins Grab gefahren ist. Wenn die Anrufung jedoch stark genug ist, so lockt sie auch weitere Geister an. Nimmt die Stärke weiter zu oder die magische Kontrolle desjenigen, der die Beschwörung durchführt, ist zu schwach, dann wird der Beschwörer letztendlich überwältigt und in ihr Reich gezogen, denn Geister dürsten nach der Wärme des Blutes, nach dem Pulsieren des Lebens. Es ist also gefährlich, die Geister anzurufen. Aber keine Sorge. Ihr habt ja mich dabei«, beruhigte er seinen Studenten.
    Sie wandten sich wieder dem Gang zu, um den vermauerten Raum oder was immer sich hinter der Tür verbarg, zu verlassen.
    »Wichtig ist, etwas Blut dabeizuhaben. Natürlich muss das kein menschliches Blut sein«, erklärte der Magier, »es sollte nur nicht zu alt sein, denn dann ist die Lebenskraft aus ihm entwichen.
    Also Ihr besorgt einen Becher voll frisches Blut und dann treffen wir uns in einem Tag in der Eingangshalle, um in den Kastellkatakomben ein paar Grüfte aufzusuchen.«

  4. Beiträge anzeigen #384
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    Hirni lief mit gewissem Stolz durch das Kastell. Esteban schien schier begeistert gestern von seiner Idee, das "Grabgeflüster" zu Nutzen, um den verschwundenen Raum aufzusuchen. Es war schon immer so: Man musste sich die Ideen zu spielen, gegenseitig helfen und dem Lehrmeister zeigen, das man mitdachte. Sich alles vorkauen zu lassen, dass nervte nicht nur den Lehrmeister sondern es langweilte auch den Studenten der daraufhin mit ständigem Gähnen seinem Meister hinter herrannte und nichts lernen würde.
    So aber unterstützte man sich gegenseitig, und die Ausbildung war für beide Interessanter.

    Nun stellte er sich die Frage: Woher bekam er nun Blut? Durfte er sein eigenes Anzapfen? Oder würde dies Probleme geben? War menschliches Blut besser, als der Lebenssaft eines Tieres? Oder ging vielleicht sogar auch Blut von irgendwelchen Ungeheuern? Esteban hatte lediglich von Blut gesprochen. Vielleicht ging ja auch Blut von Käfern? Jedoch sprach er von einem Becher, wie viele Insekten müsste Hirni dafür dann wohl töten?
    Und wie alt durfte das Blut sein? Scheinbar noch nicht geronnen, sein Lehrmeister sprach etwas davon, das es "nicht zu alt sein durfte."

    Kurzerhand ließ sich Hirni auf die Idee ein, die ihm grandioserweise selber gekommen war: Fledermausblut. Hier im Kastell gab es doch bestimmt irgendwo alte Gefilde und verlassene Wohnflügel, in denen sich die Viecher nieder gelassen hatten. Weniger im Erdgeschoß, eher in den Katakomben oder in den oberen Geschoßen. Er machte sich also auf den Weg ins erste Obergeschoß und klapperte die Flure ab. Es war verdächtig still hier. Damals kamen einem auch hier immer wieder andere Magier entgegen, immer ge- und beschäftigt auf der Suche nach Lösungen für Probleme. Oder auf der Suche nach Problemen, die sie selber lösen wollten. Doch nun? Nichts. Absolute Stille. Und so suchte der Hohe Schwarzmagier die vereinsamten Gänge ab, suchte hier und dort nach verlassenen Räumen. Viele waren verschlossen, einige standen leer. In vielen, die er betrat, lagen meterdicke Staubschichten oder fette Spinnweben auf Möbelstücken und Betten, welche wahrscheinlich auch noch voll waren mit Untermietern wie Bettwanzen oder Läuse. Im Großen und Ganzen wirkte dies hier mittlerweile mehr wie ein verlassenes Asylum, denn wie ein Kastell mit mächtigen Magiern.
    Irgendwann war er fündig geworden. In einem der Räume, abseits in einem längst verlassenen Gang, vernahm er ein Fiepen. Dank eines kurzen Energiestoßes erschien eine Lichtkugel, die den Raum in silbrig matten Hell erleuchten ließ. Er betrachtete die Decke. Dort hingen mehrere der Flattermänner die Decke hinab, hatten es sich hier wohl gemütlich gemacht. Ein Luftzug, kalt und stark, erklärte auch schon wie sie hier herein gekommen waren. Das Fenster stand sperrangel weit offen.
    Der Schwarzmagier griff zu seinem Kampfstab. Mit einer Flamme wollte er hier nur ungerne agieren. Nicht, das er die Viecher am Ende zu stark versengte und so das Blut zu kochen begann oder es unbrauchbar wurde. Stattdessen wollte er die Fledermäuse mit gezielten Hieben treffen und so erschlagen.

    Er stellte sich also locker hin, fasste den Stab am unteren Ende an und ließ ihn wie einen Schlagstock schwingen. Kurze Konzentrationspause, dann legte er los. Die ersten 3 bis 4 Fledermäuse flogen, getroffen von seinen Schlägen, in Hohem Bogen durch das Zimmer und klatschten Tot gegen die Wand. Danach wurde die Meute unruhig. Sie erwachten, und unzählige der kleinen Flieger schwangen sich in die Lüfte. Viele nahmen reiß aus und flohen durch das offene Fenster. Einige wurden allerdings sehr böse, weil ihre Familie attackiert wurde von so einem geistig verwirrten Irren der sie mit Schlagstöcken traktiere. Sie setzten zum Gegenangriff an, wollten ihm ins Gesicht fliegen. Der Magier duckte sich weg, schlug nach den Wild gewordenen Fliegern. Doch um so wilder sie wurden, und um so mehr er daneben schlug, um so verzweifelter wurden seine Taten. Mit dem Kampfstab waren sie nun kaum noch zu treffen. Mit einem Glückstreffer beförderte er eine der Fledermäuse ins Jenseits, einer anderen brach er scheinbar die Schwingen. Eine weitere wiederum landete direkt in seinem Gesicht, biss ihm schmerzhaft in die Nase. Hirni riss sie von seinem Gesicht, und ließ sich dann von seinen Gefühlen leiten. Mit einem kräftigen Magiestoß ging sie in Flammen auf. Auch die anderen beiden garstigen Flieger sollten ihn das letzte Mal attackiert haben. Sie fanden ebenfalls ihr Ende in einem gleißend hellen und heißen Feuerball.

    Hirni schnaufte kurz durch, richtete seine Robe und sammelte dann die erschlagenen Fledermäuse ein. Zwei lebten tatsächlich noch, drei lagen Tot an der Wand und die drei Brutzler sammelte er ebenfalls ein. Teils waren es sehr große Exemplare. Zwei aber waren so klein, er glaubte nicht das er da viel Blut heraus bekommen würde. Dennoch, er klaubte sie allesamt vom Boden auf. Die beiden überlebenden wurden von ihm in einem Käfig eingesperrt und fauchten ihn wutentbrannt an. Der Blondschopf ignorierte ihr Gemecker, steckte die Toten Exemplare in einen kleinen Sack, und schritt nun Richtung Eingangshalle. Dort zückte er einen alten Dolch. Der nächste Schritt war, die Blutspender aufzuschlitzen und ihr Blut in einen Becher umzufüllen. Wer auch immer nun in das Kastell kommen würde, konnte dann direkt einen Schwarzmagier sehen der sich daran machte, Wehrlose kleine Fledermäuse aufzuschlitzen und sie ausbluten zu lassen. Dass dies für einen Zauberspruch gebraucht wurde, und die Fledermäuse gar nicht so wehrlos waren, das würde der Beobachter nicht wissen. Andererseits... wer betrat heutzutage schon noch das Kastell?
    Bevor er aber den ersten Schnitt ansetzte, hielt er inne. Sollte er das ausbluten nun schon beginnen? Oder warten, bis Esteban bei Ihm auftauchte. Schließlich musste das Blut frisch sein, und sobald es den Körper verließ, würde es wahrscheinlich gerinnen...
    Geändert von Hirni (07.08.2017 um 10:53 Uhr)

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    nomina nuda tenemus
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    »Ah, da seid Ihr ja«, freute sich der Schwarzmagier beim Anblick seines Studenten.
    Und er hielt auch tatsächlich etwas in der Hand.
    »Was habt Ihr denn da?«, schaute er neugierig, ehe er erkannte, um was es sich handelte.
    »Gut, dass Ihr Euch entschlossen habt, kein menschliches Blut zu benutzen«, meinte er erleichtert.
    »Davon kann ich Euch nur abraten. Jedenfalls in allen normalen Fällen der Anrufung der Geister. Menschliches Blut lässt sie schier toll werden und sie sind durch fast nichts wieder zu beruhigen oder anderweitig zu bändigen. Das sollte man wirklich nur in Notfällen verwenden, wenn es keinen anderen Weg gibt oder wenn eine wirklich starke Beschwörung erfolgen soll, bei der die Bindung zwischen Magier und Geist sehr innig sein soll.
    Folgt mir!«
    Er ging voran, die Treppe hinab in die Katakomben des Kastells. Jenen Ort, den bislang noch niemand zur Gänze durchschritten und erforscht hatte. Nun, das traf für das restliche Kastell irgendwie auch zu. Aber für die unterirdischen Gänge, Hallen, Höhlen und Grüfte dieses steinernen Labyrinths erst recht!
    »Haltet Eure Beute gut fest und folgt mir weiterhin«, ermahnte Esteban seinen Begleiter und rief ein magisches Licht, das von da an hell und klar strahlte und ihren Weg zeigte.
    Es ging Treppen hinab und wieder andere hinauf, Abzweigungen in Tunnelportale und durch größere Hallen. Eine hing voller steinerner Zapfen, Stalaktiten genannt. Aus dem Boden wuchsen ihnen andere Felsformationen entgegen.
    »Diese heißen Stalagmiten«, erklärte Esteban.
    »Alte Gelehrte meinten, es handele sich um versteinerte Eiszapfen und aus ihnen könnte das klarste Wasser überhaupt gewonnen werden, denn in ihnen ist die Reinheit von Äonen eingeschlossen. Ich bin mir da nicht so sicher.«
    Sie durchschritten weitere Gänge, Felsenpfade entlang an Abhängen ins schwarze Nichts auf der einen Seite und Felswände in düstere Höhen auf der anderen. Sie überquerten Felsbrücken, unter denen in lichtloser Tiefe irgendein Bach rauschte. Andere wiederum, die nicht minder hoch über dem Abgrund entlang führten und wo sich kein Laut regte.
    Wände nass und bemoost. Seltsame Pilze, groß wie ein Mann wuchsen hier und da aus Felsspalten. Dann wieder trockene Gänge.
    Als sie so eine ganze Weile gewandert waren, ließ sich Esteban wieder vernehmen: »Nun sind wir gleich am Ziel.«
    Und in der Tat öffnete sich bald der Gang zu einer größeren Höhle, an deren Wänden Kammern eingelassen waren, so als ob sie aus dem anstehenden Fels herausgebrochen worden waren. Was wohl auch tatsächlich so war. Die meisten dieser Kammern waren jedoch verschlossen durch große Steinplatten. Nur die Öffnungen, die die Platten verbargen, waren kunstvoll mit aus dem Stein gehauenen Bögen, steinernen Girlanden und Säulen und Pfeilern eingerahmt. Dies waren die Grüfte ehemaliger Schwarzmagier, zu denen Esteban seinen Studenten führte. Magier aus uralten Zeiten, lange vor der Barriere, ja selbst lange vor dem Myrtanischen Reich.
    »Das Kastell existiert seit vielen Zeitaltern«, sprach Esteban. »In manchen Zeiten ist es unsichtbar. Dann, wenn der Einfluss Beliars so gering ist, dass er fast gar keine Macht auf der Erde hat, bleibt es verborgen, wandelt durch die Dimensionen wie ein Schiff, dass auf dem unendlichen Ozean über die Wellen gleitet. Doch dann schneidet es eines Tages durch den Vorhang aus Gischt und tritt zurück in die Welt und am Horizont türmen sich Berge auf und ein Hafen liegt im Lichte der Sonne. So ähnlich ist dies mit diesem Kastell, dass von Beliar nach seinem Willen an den Ort gesteuert wird, an den er es haben will.«
    Er wies auf eine der Gruften, die sich in langen Reihen hier entlang zogen.
    »Diese ist ebenso gut wie jede andere«, meinte er.
    »Lasst einen Untoten, den Ihr beschwört, den Verschlussstein wegschieben und dann wollen wir sehen, ob das Fledermausblut unserer Sache zum Gelingen verhilft«, wies er seinen Zirkelbruder an.
    »Lasst ihr Blut in diesen Becher rinnen und sammelt es dort. Dann wollen wir in das Grab einsteigen und es über den Sarkophag gießen.«

  6. Beiträge anzeigen #386
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    Seine füße schmerzten schon etwas, nach dem langen marsch. Er hätte nicht gedacht, das die gruften der schwarzmagier so tief in den katakomben verborgen lagen.
    Hirni fragte sich, ob es noch mehr sollcher dämonenbeschwörer-grüfte gab, oder ob es die einzige in den katakomben war. Vielleicht wurden ja auch die gruften beschworen? Sprich nach dem tode würde man vom dämonen zum gruftenbeschwörer. Jedoch erschien ihm das recht unsinnnig, anhand des alters des zirkels gab es bestimmt unzählige gruften dieser art hier in den katakomben. Estebans ausschweifungen mochten manchesmal unnötig oder langatmig sein, doch die erklärung gerade WAR aufschlussreich für ihn.

    Hirni tat nun, wie ihm geheißen. Mit der praktischen magieübung, die esteban ihm gezeigt hatte, ließ er einen untoten auferstehen.
    Diesesmal war das beschworene wesen fast perfekt. Stolz meinte hirni: "so, stinker. Schiebe den gruftstein bei seite!" Mit hohlem stöhnen ging der zombie an die arbeit, setzte mit starken drücken und voller körperkraft gegen den stein an. Nach kurzem "sich dagegen stemmen" bewegte sich der koloss bei seite. Hirni löste die verbindung des beschworenen. Jedoch wollte sich dieser nicht auflösen. Stattdessen schritt der zombie langsam im kreis herum, so als würde er tanzen wollen.
    "Hm... ich hab doch gerade die verbindung gelöst?" Überlegte hirni nervös. Der zombie trat nun langsam schlurfend auf die beiden magier zu. Sein lautes stöhnen veranlasste hirni zu kurzer unruhe. Instinktiv versuchte er noch einmal im geiste die verbindung zu lösen. Gerade als der zombie zuschlagen wollte, da zerfiel er zu staub.

    "Ähem..." räusperte sich hirni verlegen. "Alles teil der aufführung!"
    Estebans hochgezogene augenbraue ignorierte er. Stattdessen schnitt er den fledermäusen die leiber auf und liess sie im becher ausbluten. Dann betraten sie die gruft.
    Alte graue steine wiesen daraufhin, wo welcher tote lag. Die luft war modrig und feucht, kalt und unangenehm das klima. Hirni fröstelte etwas, liess sich jedoch kaum etwas anmerken. Das glaubte er zumindest.
    Das warme blut im becher war ein kontrast zu der kälte um ihn herum. Auch als er die rote flüssigkeit über den stein ausleerte, so wie esteban es ihm aufgetragen hatte, fiel ihm der kontrast auf. Schillerndes, warmes rot auf mattem, kalten stein.
    Es schien sogar zu dampfen. Oder stellte er sich dies nur vor?

    Der hohe schwarmagier lauschte in die dunkelheit. Er vernahm nichts. Keinen einzigen laut. Außer das letzte röcheln der fledermäuse oder der atem estebans. Und natürlich seinem eigenen atem. Sonst herrschte totenstille. Passenderweise in einer gruft, natürlich. Wo sonst sollte totenstille herrschen?
    Der student zuckte mit den achseln. "Und nun? Sagen wir jetzt einen spruch ala "quorhodron erhebe dich!" Auf?" Unterbrach er die unheimliche ruhe...
    Geändert von Hirni (07.08.2017 um 20:44 Uhr)

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    »Fast ist es so. Dem armen Quorhodron lassen wir indes seine Ruhe.
    Der Spruch lautet:

    Seht, was ich als Opfer zahle:
    Rotes Blut aus irden Krug
    Rinnt auf eures Grabes Male.
    Kommt herbei, es ist genug.
    Labt euch, spürt des Lebens Stärke,
    Dürstet ihr nicht noch nach mehr?
    Erinnert euch an eure Werke,
    Keins davon war öd und leer.
    Nur der Tod hat euch betrogen
    Ihr mahlt in dem ewig Fluss
    Das Schweigen hat euch eingesogen.
    Fest erstarrt in ehern Guss
    Seid ihr nun auf ewig Zeiten.
    Was ihr einst getan, gedacht,
    Will ich wieder aufbereiten.
    Mir gegeben ist die Macht.
    Nennt mir also euer Wissen,
    Schweigt von nichts, wie ich‘s bestimm.
    Nehmt die Labung und beflissen
    Zeigt mir auf, was ich gewinn.
    Hier dies Blut soll euch zur Nahrung
    Für’s Erinnern eigen sein.
    Teilt mir mit eure Erfahrung.
    Euer Denken sei nun mein!

    So oder abgewandelt. Dazu die Handbewegungen so und so.«
    Er führte sie vor.
    »Und vergießt nicht alles Blut auf einmal. Lockt sie nur an. Wenn sie schwach werden, gebt ihnen mehr. Aber nie zu viel, sonst werden sie stärker als Ihr!
    Und jetzt probiert es. Wenn ein Geist erscheint, fragt ihn!«

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    Hirni wiederholte die worte. Er traf vielleicht nicht den originalen wortlaut, doch sprach Esteban ja auch davon dass die abgewandelte form auch möglich sei. Dazu nutzte er die Handbewegungen. Mit großer konzentration und Anstrengung gelang es ihm, eine gewisse Sphäre im Geist zu erreichen. So fühlte es sich zumindest an, vielleicht war es aber auch nur eine Einbildung. Auf jeden Fall fühlte er sich komisch im Kopf. Es war ein anderes Gefühl, als zum Beispiel das Sprechen mit den Dämonen. Kein Drücken oder Hämmern im Schädel. Eher eine beklemmende Atmosphäre, die er wahr nahm.
    Mit großer Erwartung erhoffte er nun Kontakt zu den Geistern aufnehmen zu können. Doch wie würde der Erfolg sich bemerkbar machen?
    Ein kalter Lufthauch umgab ihn, erneut fröstelte es ihn. Dann vernahm er eine flüsternde Stimme. Ihre Worte konnte er nicht direkt vernehmen oder gar zu ordnen. Dennoch sagte ihm ein Gefühl, das er nun sprechen musste.
    "Hallo?" Fragte er vorsichtig in die dunkelheit.
    Da machte sich vor ihm grünlich schimmerndes Licht erkenntlich.
    "Wer stört der Schwarzmagier verdiente Ruhe?" Verstand er nun.
    "Öhm... hier sind Meister Esteban und Hirni." antwortete der Student und bemerkte erst nach dem er es ausgesprochen hatte, wie lächerlich die Antwort klang.
    Der Geist schien amüsiert über die Namen.
    "Seit ihr so etwas wie Frankenstein und Igor?" Kicherte der etwa?
    "Hm. Die Namen sagen mir gar nichts. Wir suchen eher nach einem Schwarzmagier, der im Kastell einen Raum voller Skelette verschiedener Tiere und Lebewesen aufgestellt hatte. Kennt ihr ihn? Wisst ihr, wo dieser Raum zu finden ist?"
    Der Geist schien ihn mit großen Augen anzuschauen. Dann flackerte die Erscheinung kurz. Wurde sie schwächer?
    "Ich erinnere mich nur dunkel. Vielleicht hilft mir noch etwas... Blut auf die Sprünge?"
    Der Lehrling zögerte erst, die Warnungen Estebans noch im Kopf, dann gab er etwas Blut nach.
    "Nicht so geizig damit mein junger Esteban." versuchte der Geist, noch mehr von dem Lebenselixier zu bekommen.
    "Erm... ich bin der Hirni. Und Meister Esteban meinte, ich solle sorgsam mit dem kostbaren Quell des Lebens umgehen."
    Der Geist wirkte zerknirscht.
    "Soso. Sagt er das? Hmpf... ich erinnere mich an den Raum. Aber nicht direkt an den Besitzer.
    Er hat ihn magisch verschlossen. Er ist nur bei Neumond betretbar, sonst wirkt er wie eine zugemauerte Wand. Ähnlich dem Vierten Stock unserer Obhut... Ein schauriger Ort, das garantiere ich dir" Der Geist lachte laut auf, Gänsehaut überkam Hirni.
    Dennoch schloss Hirni strahlend "... welche nur bei Vollmund zu erkunden ist!"
    "Wir hatten den Raum also gefunden, Esteban. Nur halt nicht bei Neumond! Deshalb gab es keinen erkennbaren Einlass für uns!" Triumphierte Hirni.
    "Bluuuut" lechzte der Geist. Er schien unruhig zu werden.
    Dennoch gab Hirni zur Belohnung noch etwas nach. Es war ein komisches Gefühl, mit der Totenwelt sprechen zu können. Vor allem breitete sich das beklemmende Gefühl in seinem Kopf immer weiter aus...
    Geändert von Hirni (08.08.2017 um 09:06 Uhr)

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    »Ich glaube, Ihr habt genug erfahren«, schritt Esteban ein und hielt den Tonbecher fest, in dem kaum noch Blut schwappte.
    »Ein Raum, zu betreten nur bei Neumond. Äußerst interessant. Das muss ein wahrer Meister des Verschließen-Zaubers gewesen sein.
    Machen wir uns auf den Rückweg.«
    Er nahm den Becher und spritzte das restliche Blut gegen eine Wand. War das ein Geräusch, ähnlich dem als ob ein Luftzug durch ein Loch pfeift? Die Schwarzmagier achteten nicht darauf, als sie die Gruft wieder verließen, um sich den Weg zurück durch das Labyrinth unter dem Kastell zu bahnen. Über steinerne Brücken, durch schmale Gänge, vorbei an Abgründen, Treppen hinab und empor ...
    Endlich gelangten sie wieder an die Pforte zum Kastell und wenige Augenblicke später befanden sie sich wieder in der Eingangshalle.
    »Ihr habt alle Prüfungen bestanden«, wandte sich der Hohepriester an seinen Studenten. »Ihr könnt deshalb nun mit Fug und Recht behaupten, den zweiten Kreis der Magie zu kennen. Mit ein wenig Übung beherrscht Ihr ihn bald vollends.
    Falls Ihr Euch auch für den dritten Kreis der Magie interessiert, müsst Ihr es mir nur sagen. Auch diesen kann ich Euch beibringen. In ihm dreht sich alles um magische Kontrolle.
    Bis zum nächsten Neumond ist es leider noch eine Zeit, denn gestern war gerade erst der letzte Vollmond. Bis dahin gehabt Euch wohl. Erst in etwa zwei Wochen wird der von Euch neu entdeckte Raum betretbar sein. Aber verweilt nicht zu lange darin, womöglich müsst Ihr sonst bis zum nächsten Neumond gezwungenermaßen darin verweilen.
    Bis dahin gehabt Euch wohl, ich für meinen Teil werde mir nun ein wohlverdientes Glas Wein genehmigen.«
    Und mit diesen Worten schritt der Hohepriester zufrieden seiner Wege.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Nach einem ausgiebigen Mahl im Refektorium war Hirni wieder auf dem Weg zu seinem Labor. Er hatte es sich richtig gut gehen lassen, sozusagen als Ego-Fressmahl für den einsamen Magier. Esteban war seit einer Woche nicht mehr aufgetaucht. Vielleicht war er wie ein Flaschengeist, welcher nur auftauchte wenn man ihn benötigte für die Erfüllung eines Wunsches, oder der halt nur erschien, wenn man an seiner Flasche rieb. "Welche Flasche das wohl sein mag?" Hirni stutzte. Genau genommen wollte er das eigentlich doch nicht wissen.

    In seinem Labor angekommen, fand er seine drei Wasserbehälter wieder. Sie waren zugewachsen mit Algen und anderen Unterwasserpflanzen. Leben war eigentlich gar nicht mehr zu erkennen. Bis auf hunderte von Schnecken in Jedem einzelnen Behälter. Kopfschüttelnd begab er sich zu den Gefäßen und begann mühselig, die Schnecken aus dem Wasser zu fischen.
    "Willst du mich eigentlich verarschen?" ertönte es auf einmal in Hirnis Labor. Erschrocken sprang er bei Seite, riss dabei fast eines seiner Wasserglaskästen um. Er wusste die Stimme erst nicht zu zuordnen. Als er sich dann umdrehte, erkannte Hirni, wer da so laut geschrien hatte.
    "Du hast mir vor 2 Wochen versprochen, mich zurück nach Hause zu bringen. Und nun pimmel ich hier immer noch in diesen Gemäuern herum?" Gorhim, der Zwergtroll trat einen Schritt auf Hirni zu. "Ich muss dir wohl die Eier klein kneten, damit du in die Pötte kommst?" zeterte er weiter.
    "Du darfst alles an mir kneten, nur nicht meine Eier..." entgegnete der Schwarzmagier da. Und stutzte kurz ob der komischen Vorlieben dieses Zwerges.
    "Hast du die Zeit wenigstens genutzt hier?" wollte Hirni wissen.
    "Genutzt? Ich hab mich hier verlaufen... Bin überall umher geirrt. Was ein chaotisches Gebäude." empörte sich der König des fernen Landes.
    "Willkommen im Kastell," meinte Hirni und strecke dabei die Arme wie zur Begrüßung in die Höhe.
    Gohrim hob die Augenbraue, "Glaube, ich muss dir wirklich mal die Eier klein kneten." und krempelte seine Ärmel hoch.
    Hirni machte eine beschwichtigende Geste mit den Armen. "Ganz ruhig, Gohrim. Ich habe die letzte Woche meine magischen Kräfte gesteigert, um dir zu helfen. Ich war bei unserem Magielehrer, und dieser sprach davon das es Teleport Zauber gibt. Damit können wir dich zurück in deine Welt schicken." sprach der Magier entzückt.
    "Folge mir..." wies er ihn an, mit zu kommen.
    "Na da bin ich ja mal gespannt..." knurrte der momentan leicht verstimmte König der Zwergtrolle...

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    "Bist du dir nun absolut sicher, dass es jetzt auch funktioniert?"
    Hirni grummelte. Dieser Zwergenkönig konnte wahrlich nerven. Wobei, eigentlich war er ja ein Zwergtrollkrönig. Doch so wie der Kerl nervte, hatte Ihm Hirni insgeheim nur Zwergenkönig getauft. Der Kerl hatte so gut wie gar keine Geduld. Dabei war genau diese Tugend aber von Nöten im Magiebereich. Kein Zauber funktionierte auf Anhieb, allen voran nicht welche aus irgendwelchen Büchern die nicht in den offiziellen Kreisen auftauchten.
    Teleportzauber waren eh eine Sache für sich. Entweder sie sorgen dafür, das der zu teleportierende sicher am Ziel ankommt... oder aber sie sorgten für Teilabtrennungen der Glieder, Teleportationen in falsche Dimensionen, im- oder explodierende Kreissektoren, oder...
    "Ich kann es immer noch nicht glauben, das du mir meinen stattlichen weißen Bart bei dem letzten Versuch versengt hast! Was ist ein König ohne Bart?" Schnauzte ihn das Wesen an.
    "Fängst du wieder mit dem Scheiß an? Wie oft soll ich mich noch entschuldigen?" meinte Hirni entnervt. Er raufte sich die Haare, dieses Gespräch führten sie nun schon mindestens zum zwanzigsten Male.
    "Bis du mich nach Hause gebracht hast? Langsam glaube ich, du hältst mich extra hier fest... oder du bist wirklich so untalentiert!" entgegnete ihm das Streitbare Wesen.
    Hirni wollte noch etwas entgegnen, verschluckte aber seinen Kommentar. Lieber versuchte er sich daran, erneut die Zutaten richtig auf den Boden zu verteilen. Das Letzte Mal hatte er wohl etwas zu viel Schwarzpulver genommen. Dies hatte dafür gesorgt, das eine der Funken, die bei dem Zauber aufkamen, für eine regelrechte Explosion gesorgt hatte. Es kam zu einer dicken Stichflamme, die Gohrim den Bart versenkt und Hirni quer durch die Luft auf seinen Tisch geworfen hatte.
    Seit dem musste Hirni sich ständig dafür rechtfertigen, das Gohrim nun wohl als "der Bartlose" in die Geschichte der Zwergtrollkönige eingehen würde.
    "Das ist doch lächerlich. Meine Frau hat nun wohl den längeren Bart als ich..." schnaubte der Nervbolzen.
    Angewidert schüttelte sich der Schwarzmagier. Frauen mit Bärten oberhalb der Gürtellinie. Wie eklig war das nun wieder?
    "Kratzt das nicht beim Küssen oder bei anderen Aktivitäten?" scherzte Hirni nun.
    "Machst du dich etwa über meine Frau lustig? Pass auf, ich knete dir gleich die Eier..."
    Ein Seufzen erklang aus Hirnis Richtung. Gohrim drohte ihm ständig damit, die Eier zu kneten. Das Kastellmitglied vermutete dahinter eine gewisse Bi-Neugierigkeit im sexuellen Verhalten des Königs. Er konnte damit jedoch nichts anfangen. Eier kneten ließ er sich nur von Frauen... ohne Bart natürlich.
    "Nun halt mal bitte dein Maul, damit ich das hier jetzt richtig mache..." wies Hirni ihn zurecht.
    Schallendes Lachen erklang im Raum. Gohrim schlug mit der Faust auf den Oberschenkel und schüttelte sich vor Lachen.
    "Hahaha..." Sein Besucher holte tief Luft, nachdem er sich beruhigt hatte.
    "Du und was richtig machen. Beim ersten Mal geschah gar nichts, beim zweiten Mal hast du dafür gesorgt das alles durch die Luft schwebte und beim dritten Mal hab ich meinen Bart verloren und du hast das fliegen gelernt. Unsere Maus, die du als Testobjekt genutzt hattest, lag verteilt in allen Ecken dieses Raumes... Also, was willst du nun bitte anders machen?"
    Hirni ballte die Faust und ließ ein kleines Goblinskelett erscheinen. Sofort verstummte Gohrim und sprang auf den Tisch.
    "Alter! Hör auf mit deinem Untoten-Beschwörungs-Scheiß! Ich hasse Untote! Wenn ich nur meine Axt..."
    "Die hast du aber nicht!" fiel Hirni ihm ins Wort. "Immer wieder faszinierend das du knallharter Kerl so einen Scheiß vor allem hast, was Knochen besitzt, aber keine Haut mehr und laufen kann. Der Junge hier versohlt dir gleich den Hintern, wenn du jetzt nicht auf der Stelle deine dumme Fresse hältst!"
    Gohrim starrte ihn an, und setzte sich auf die Tischkante. Er ließ die Beine Baumeln und knurrte irgendetwas. Das Skelett trat einen Schritt vor, der Zwergtrollkönig verstummte.
    Zufrieden nickte Hirni. "Endlich Stille..." dachte sich der Schwarzmagier und machte sich wieder ans Werk.

    Nach einiger Zeit löste Hirni die Beschwörung des Skelettes. Er musste schließlich noch genug Kraft aufbringen können für die Teleportation des Zwergtrolles. Dieser schaute nun nur grimmig und stumm dem Treiben des Magiers zu.
    Der Blondschopf hingegen betrachtete zufrieden sein Werk. Der Drudenfuß war richtig aufgemalt, die Zutaten passend verteilt. Am Kopf des Ganzen lag eine Locke des Königs, sozusagen als Zielreferenz, damit er an den richtigen Ort befördert werden würde. In einer Ecke lag der Amethyst als Energiekatalysator, gegenüber standen die Kerzen umringt von einer Linie Schwarzpulver. Er hielt letzteres immer noch für Effekthascherei, gefährliche vor allem. Doch hielt er sich lieber an dem Spruch, nicht das er nachher statt einer zerfetzten Maus einen zerfetzten König in allen Ecken seines Labores liegen hatte.
    Er wäre ihn dann zwar auch Los, allerdings wollte er weder das Labor putzen müssen, noch einen Mord begehen. Und noch dazu wollte er keinen Krieg mit den Zwergtrollen aus irgendwelchen fremden Landen anzetteln.
    Und auf Schuldgefühle hatte er auch keine Lust.

    "So, du Eierkneter... Nochmal lieber einen Testversuch starten... oder willst du direkt selber in den Ring steigen?" forderte er den kleinen Mann heraus.
    Argwöhnisch betrachtete dieser nun Hirni.
    "Kannst du mir eine Garantie geben, dass es nun funktioniert?"
    Hirni grinste Breit... "Nein. Beim Zaubern gibt es keine Garantie, nur Wahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit, das es nun klappt, ist genauso hoch wie das du im letzten Moment rausspringst und nur die Hälfte von dir ankommt. Die andere Hälfte wird abgetrennt, wie von einem scharfen Messer, und bleibt dann bei mir. Die hänge ich mir dann ausgestopft an die Wand. Allerdings bist du dann natürlich nur zur Hälfte bei deiner Familie. Und auch ein bisschen Tot..."
    "Wie kann man denn ein bisschen Tot sein?" blaffte Gorhim ihn an.
    "Kannst es ja mal austesten..." grinste Hirni ihn höhnisch an...
    Der Zwergtrollkönig schaute ihn erbost an. Wütendes Funkeln war in seinen Augen zu erkennen.
    "Ach fick dich!" zischte er daraufhin und stellte sich mutig in den Kreis.
    "Chapeau..." meinte Hirni, deutete eine Verbeugung an, und begann seine magischen Kräfte zu sammeln. Magieströme knisterten im Raum, es zischte, der Drudenfuß leuchtete auf, das Schwarzpulver entzündete sich und sorgte für Flammen in allen möglichen Farben. Es folgte ein lauter Knall, das ganze Labor war mit einem Mal in schwarzen Dunstwolken eingehüllt. Der Schwarzmagier konnte die Hand vor Augen nicht sehen, dazu hatte er nach dem Knall ein ohrenbetäubendes Piepsen im Ohr. Er war gerade zu betäubt dazu, um zu hinterfragen ob der Teleportationszauber nun funktioniert hatte... oder Gohrim nun explodiert war...
    Geändert von Hirni (07.09.2017 um 09:29 Uhr)

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    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Funkelnd brach sich das Licht in der roten Flüssigkeit, die im formvollendeten Glas hin und her schwankte. Der Wein, denn um nichts anderes handelte es sich, nahm den Schein der vielen Kerzen und Fackeln im Refektorium auf und gab ihn als sanftes, leicht rötliches Licht wieder ab. Wild und völlig erratisch tanzten die Reflexe über die Tischdecke und ließen den Schwarzmagier, zu dessen Gedeck das Glas gehörte, gleichzeitig nachdenklich und freudig zurück.

    Gab es etwas schöneres als das Leben eines Jüngers des Beliar? Man hatte die Gelegenheit, in so viele Geheimnisse der Welt einzudringen. Und gleichzeitig war die sorge um materielle Not, um den nächsten Tag und wie man ihn bestreiten würde, so fern, dass es einfach als unfassbares Glück erschien, hier im Kastell all den Überfluss genießen zu können, der hier geboten wurde. Mochte woanders Krieg, Hunger, Tod drohen, hier war es egal. Setarrif zerstört? Thorniara belagert? Khorinis verloren? Tooshoo von Dämonen verseucht? Wen interessierte das schon?! Im Kastell war die Zeit stehen geblieben. Hier herrschte die gleiche geruhsame Atmosphäre wie vor Jahrzehnten. Nichts, was den Lauf der Dinge hier störte. und wenn die Umgebung zu langweilig wurde, beliebte das Kastell, sich an einen anderen Ort zu teleportieren, an dem mehr los war. Und falls das einem Bewohner desselben nicht genehm war, so konnte er sich noch immer ins Innere dieses Baues zurückziehen und seinen eigenen Interessen nachgehen, ohne sich um die Stürme der Welt da draußen kümmern zu müssen.

    War es nicht schön und wunderbar? Esteban hob das Glas, schaute noch einmal auf die wild wabernde Oberfläche des Weines darin, nippte dann davon, genoss den Geschmack und stellte das Glas wieder ab, ehe er den Salat probierte, der auf einem Teller vor ihm stand. Ja, das Leben war schon perfekt. Wenn nicht ... diese gewisse Unzufriedenheit daran nagen würde. War es das, was die Götter an den Menschen verzweifeln ließ? Dass diese nie zufrieden waren mit den Dingen, wie sie waren? Immer alles hinterfragen mussten, immer voller Zweifel, immer voller Wissensdurst, voller Drang, alles zu ergründen, zu dekonstruieren und auf den Ursprung zurückzuführen, um es dann nur erneut zusammenzusetzen und nun als entschlüsselt zu betrachten. Eine furchtbare Eigenschaft, die dem Zauber des Seins, dem Mysterium der Schöpfung, den Geheimnissen der Existenz keinen Raum ließen. Alles musste vermessen, begutachtet, gewichtet und ins Verhältnis gesetzt werden.

    Esteban nahm noch einen Schluck und leerte das Glas damit. Was nützten derartige Gedanken? Er hatte noch diversen Dingen auf den Grund zu gehen.

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    Ein letztes leises Knistern zischte durch die Bücherregale, schon wieder war eine Kerze am Schreibtisch des Hüters herunter gebrannt. Seufzend blickte Narzuhl auf die kümmerlichen Wachsreste und die kleine Rauchfahne, die das letzte bisschen Leben der einstigen Flamme davon trug. Die gerade noch so flinke Feder hielt inne und wurde für eine kurze Pause irgendwo in einem ungeheuerlichen Stapel Pergamenten niedergelegt. Der Magier lehnt sich ein Stück zurück und versuchte ein wenig die verkrampfte Haltung, die er während der langen Schreibphase eingenommen hatte, zu entspannen. Sein Blick wanderte über die aufgeschlagenen Bücher, die sich vor ihm auf dem Tisch ausbreiteten und blieb am Ende doch wieder bei der ausgebrannten Kerze hängen. Ausgebrannt...hmm Noch hatte keiner der Kastelldämonen die Kerze ersetzt, das Zögern des Magiers wäre selbst für einen Menschen spürbar gewesen.


    Die bleichen Finger der Hüters krallte sich in die Armlehnen und mit einem Anflug von jugendlicher Motivation stemmte sich der Körper aus der Gefangenschaft der sonst so bequemen Sessel. Das ein oder andere Knacken eingerosteter Knochen war zu vernehmen. Ein fast schon belustigtes Verdammt huschte über die Lippen des Schwarzmagiers. Die Arbeit an seinem Buch über Dämonenkunde konnte ruhig einmal für einen Moment ruhen. Schau an wer da aus der Bibliothek hervorgekrochen kommt. Die allzu vertraute Stimme des Nachtdämons begrüßte Narzuhl in Gedanken, gerade als er durch die Eingangshalle schritt. Bis zum Innenhof verlor der Magier kein Wort, aber er spürte, dass der Dämon ihm trotzdem noch folgte. Hast du nichts besseres zu tun? fragte der Hüter in sich hinein während er den Anblick der immergrünen Esche begrüßte. Meine Anwesenheit ist wohl derzeit unerwünscht, ich verstehe. Für einen kurzen Moment manifestierte sich ein Schleier schwarzen Nebels vor den Augen des Magiers, nur um darauf wieder zu zerstieben. Der Blick auf die Esche war wieder frei und Narzuhl genoss die unverhoffte Pause...

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    Erst die hereinbrechende Dunkelheit beendete die länger als geplante Pause. Wie lange hatte Narzuhl hier gesessen? Waren es nur einige Stunden oder gar Tage gewesen? Von Relevanz war das wohl für niemanden. Für einen Moment richtet sich der Blick des Hüters in die Ferne. Ein paar Sterne funkelten durch die Blätter der immergrünen Esche. Auch wenn die Kälte der Herbstwinde, die außerhalb des Kastells gelegentlich um die Klippen stürmte, den Innenhof nicht erreichte, fröstelte es den Schwarzmagier für einen Augenblick. Seine Gedanken schärften sich wieder und gemächlich erhob sich der Magier. Er hatte fast schon den Flur zur Eingangshalle betreten, als ein allzu bekannter schwarzer Nebel ihm den Weg versperrte. Du willst also gehen? Deine Arbeit unterbrechen? Noch bevor sich die schemenhafte Fratze in der dunklen Wolke sichtbar abgezeichnet hatte, waren diese Worte schon in Narzuhls Verstand geschlichen. Bei jedem anderen hätte dies eine einschüchternde Unbehaglichkeit ausgelöst. Nicht jedoch bei Narzuhl, ihm war es - egal.


    Spar dir die Mühe. Du wirst mich nicht umstimmen. Außerdem werde ich meine Studien sehr wohl fortsetzen. Aber ich hocke schon viel zu lange in diesen Mauern. Mich wundert jedoch dich nicht viel erfreuter zu erleben. Wird dir doch einige Tage lang niemand auf die Finger schauen. - Ein leises und doch nicht minder schauriges Lachen ertönte und der Magier hätte schwören können, dass dies noch im hintersten Winkel des Kastells zu hören war. Er wusste, dass dies nur ein Versuch der Manipulation war. Die verrücktesten Ideen in welchem Zustand der Hüter das Kastell bei seiner Rückkehr vorfinden würde sprangen durch seinen Kopf. Aber Narzuhl ließ sich davon nicht beirren. Er würde morgen in aller Früh nach Schwarzwasser aufbrechen. Der Nachtdämon war derweil schon längst verschwunden und Narzuhl verließ den Innenhof wieder...

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Ein leises Kratzen war in der Bibliothek zu vernehmen. Nicht etwa das Kratzen einer Maus, welche an einem der Regale etwas zu Futtern suchte, oder das Kratzen einer Feder, welche ein Stück Pergament beschriftete. Ersteres würden die Dämonen wohl nicht zu lassen Zweiteres traf einfach nicht zu.
    Es Handelte sich auch nicht um das Kratzen einer Wissenden Person, die sich Abschriften der Bücher machte.
    Eher handelte es sich um das Kratzen einer Unwissenden Person, die sich die Kopfhaut mit ihren Fingernägeln massakrierte.
    Hirnis Schläfe war schon beinahe Wundgekratzt.
    Ratlosigkeit überkam ihm. Die Teleportation war zu damaligen Zeiten noch relativ einfach. Nun, mit dieser neuen Art von Magie, glich sie für Ihn einem Buch mit Tausend Siegeln.

    Enttäuscht dachte er an die letzten Versuche. Ghorim... Der kleine Zwergtrollkönig. Wie viele Versuche hatten sie benötigt, um die Teleportation endlich zu vollbringen?
    Unzählige Male waren sie gescheitert. Und das nach dem lauten Knall in seinem Labor vor einigen Monaten überall Hautfetzen, Blutflecken und Einzelne Stofffetzen herumlagen, die dem verdammt Nahe kamen, welche Ghorim bei sich trug... Nun, er wollte den Gedanken nicht zu Ende führen. Zumindest nicht dieses Mal. Im Grunde war er sich sicher, das der kleine Nervgeist... explodiert und in Tausend Einzelteile zerstäubt worden war. Die Säuberung des Labors, die Hirni danach selber erledigte, sozusagen als eine Art Buße, war nicht gerade angenehm gewesen. Es hatte Wochen gedauert, den Gestank und die Flecken von Blut zu entfernen.

    "Ach Mensch... Wie soll ich selber die Teleportation an mir erlernen, wenn ich schon bei Anderen Wesen völlig daneben liege und sie dabei zerfetze?" seufzte er.
    Er wollte nicht schon wieder daran zurück denken, wie er wohl das Leben der Königsfamilie der Zwergtrollkönige beeinflußt hatte, dadurch das er ihr Oberhaupt einfach so aus deren Leben gerissen hatte.
    Schwermütig, und die Gedanken endlich bei Seite schiebend, erhob er sich und schritt aus der Bibliothek. Das Refektorium war sein Ziel. Seit Tagen hatte er nichts mehr gegessen. Es war Zeit für einen deftigen Schmaus. Vielleicht würde das seine Konzentration anheben...

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    Wieder wältze Hirni Bücher über die Teleportation. Magische Manifestationen, Gedankliche Experimente, Wer-Was-Is(s)t-kann-alles-sein. Alles Buchtitel, die viel versprachen aber ihm nicht wirklich weiter halfen. Vor allem letzterer Buchtitel war dezent... nun ja... bescheuert? Es wirkte mehr eine Abhandlung darüber zu sein, wie man sich körperlich in sein Mittagessen hinein versetzen konnte bevor es gestorben war, als eine Hilfe über Teleportationen.
    Im Endeffekt stand überall das selbe: Sich einen starken magischen Energieknoten suchen, seine magischen Kreise darauf fokusieren, konzentrieren, seinen Körper komplett mit Magie voll pulsieren zu lassen und dann seine Kräfte auf diesen einen Punkt lenken. Der Teleportierende würde sich daraufhin wie in Luft auflösen, kurz eine körperliche Leere verspüren und zum Schluß an dem entsprechenden Ort auftauchen. Hier im Kastell wäre das zum Beispiel die Eingangshalle...
    Erst für geübtere Magier ist es möglich, jeden Ort teleportisch aufzusuchen, den man bereits bereist hatte. Dazu konnte man dabei sogar Personen mit befördern.

    "Haha... Na, du Waschlappen, keinen Erfolg?" Hirni schreckte auf. War das Ghorims Stimme? "Du feiger Mörder. Statt mich nach Hause zu teleportieren, jagst du mich in die Luft. Große Leistung!"
    Der Zwergtrollkönig applaudierte höhnisch, während er neben Hirni auf dem Stuhl sass. Wie kam er dort hin? Der Schwarzmagier hatte keinen Laut vernommen, der darauf schließen ließ das sich jemand zu ihm gesetzt hatte.
    "Wie kommst du denn hierher?" erkundigte sich Hirni, dem nun völlig anders wurde. "Ich dachte, ..."
    "Du wärest mich los"? unterbrach ihn der kleine Wicht.
    "Ach weisst du, ich dachte ich suche dich mal wieder auf, um dir zu sagen für was ein Versager du doch bist.
    Willst mich nach Hause teleportieren und jagst mich stattdessen ins Jenseits. Ganz große Kunst, mein Lieber..."

    Der Schwarzmagier hielt kurz inne, versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Er schloß die Augen, atmete kurz durch, schüttelte den Kopf. Dann versetzte er sich selber eine Ohrfeige, so stark dass es schmerzte. Als der Schmerz verflogen war, schlug er die Augen auf, und stellte fest das er wieder alleine war. Oder etwa doch nicht? Das Gelächter des Zwerges drang wieder an sein Ohr.
    "Eine verfluchte Einbildung... oder gar ein Geist. Das darf nicht wahr sein. Diese völlige soziale Isolation von anderen, sie scheint mich verrückt werden zu lassen."
    Vor Panik manifestierte er seine magischen Kräfte, dachte in Hast an die Eingangshalle und ließ seine gebündelten Kräfte freien Lauf. Sein Körper löste sich auf, er fühlte eine magische Leere, und dann war da mit einem Male eine imense Kälte. Der Wind pfiff ihm um die Ohren, Regen peitschte sein Gesicht. Als er die Augen aufschlug, befand er sich auf einem Wasserspeier. Sitzend, etwa 3 Meter über dem Boden. Neben dem Eingangstor des Kastells. Lautes Gelächter und Gekicher drangen an sein Ohr. Die blöden Skelette. Er sass neben den beiden knöchernden Trotteln auf einem Wasserspeier. Als sie ihn bemerkten, verstummten sie mit einem Male, gafften ihn völlig verdutzt an.
    Lässig, so als wäre das von Ihm geplant gewesen, begrüßte er sie:
    "Hallo meine Lieben Freunde, na... Wie ist das Wetter so?"

    Immerhin war er den Geist erstmal los. Und er hatte sich teleportiert. Irgendwie zumindest...
    Geändert von Hirni (16.11.2017 um 08:29 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Anstatt diesem offensichtlich verrückten Magier zu antworten, wandte sich das eine Skelett nach einem Augenblick des Schweigens an seinen Zwangsgefährten.
    »Schau mal, jetzt ist es wohl soweit: Wir sollen ersetzt werden. Der erste ist schon da. Ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich auch ersetzt werde.«
    Das andere Skelett schaute skeptisch. Soweit das mit leeren Augenhöhlen möglich war. (Es hatte darin im Laufe der Jahre ungeahnte Fertigkeiten erlangt.)
    »Wieso bist du dir so sicher, dass ich als erstes ersetzt werde, und nicht du?«
    »Komische Frage: Das ist doch offensichtlich!« (Und Missbilligung schwang in seiner Stimme mit.) »Es geht wie immer nach Wichtigkeit. Und Wichtigkeit kommt von Klugheit. Damit sollte alles gesagt sein«, fand das erste Skelett. Wo sollte da die Unklarheit sein. Sein rechtes Pendant war manchmal aber auch schwer von Begriff.
    »Klugheit ... ja«, erwiderte der vermeintlich Dümmere. »Davon bin ich auch ausgegangen. Allerdings wohl zu einem anderen Ergebnis gekommen.«
    Seinen Kompagnon focht das nicht an. »Siehst du, das ist der Beweis: Selbst bei so einer einfachen Aufgabe bist du nicht in der Lage, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sei bloß froh, dass du mich an deiner Seite hast. Du wüsstest alleine nicht einmal, wie du Besucher zu begrüßen hättest. Aber zum Glück bin ich hier.«
    »Ja, welch Glück, hier an diesem Tor zu hängen, tagein, tagaus, Jahr um Jahr. Immer mit dir an meiner Seite. Jedes zweite Jahr mit einem frischen Vogelnest auf deinem Schädel und Vogelkacke an deinem Kinn. Quasi die sichtbare Krönung deiner Klugheit«, erwiderte Skelett Nummer zwei sarkastisch. »Ich bin gespannt, wie du deinen potentiellen Nachfolger hier am Tor angemessen zu begrüßen denkst.«
    »Du meinst, deinen!«, verbesserte ihn das schlaue Skelett.
    »Ja, sag ich doch: Deinen.«
    »Genau.«
    »Richtig.«
    »Ja wie nun?«
    »Wie was?«
    »Wie du ihn begrüßt!«
    »Achso ... ja ... na mit einem fröhlichen Hallo. Und einem: Wie ist das Wetter so da oben?«
    »Ja, genau, das Wetter. Wird drei Schritte neben dir sicher gänzlich anders sein, da sollte man sich dringend drüber austauschen. Nur für den Fall, dass du mal drei Schritte weiter gehst.«
    »Ich kann doch hier gar nicht weg, du Dummerchen!«
    »Was du nicht sagst!«, staunte Skelett Nummer zwei.
    »Wie auch immer.« Das erste Skelett wandte sich wieder an den Neuankömmling, der es sich mittlerweile recht bequem auf dem Wasserspeier gemacht hatte.
    »Ich hoffe, es sitzt sich angenehm? Leider sind die Wasserspeier recht schweigsam. Liegt vielleicht an ihrer Verdauung. Von Zeit zu Zeit speien sie ganz übel. Komischerweise meist bei Regenwetter.«
    Das andere Skelett wünschte sich nichts sehnlicher, als sich mit einer Hand auf die knöcherne Stirn schlagen zu können ...

  18. Beiträge anzeigen #398
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    Hirni ist offline
    Stritten sich die beiden Knöchernen Gesellen gerade tatsächlich darüber, wer der Dümmere sei? Oder halt der Klügere, je nach Gesichtspunkt?
    Und das, während er gerade in luftiger Höhe auf einem Wasserspeier saß, sich Regen und Wind ins Gesicht peitschen ließ. Der Teleport war wirklich in die Hose gegangen. Denn genau diese, das merkte er gerade, fehlte ihm. Immerhin hatte er seine Robe noch an... UND seine Schuhe. Ein Glück.
    Aber so ganz ohne Hose hier draußen sitzen, auf dem kalten durchnässten Stein des Speiers war auch nicht gerade angenehm. Wie sollte er hier wohl wieder runter kommen?
    "Naja, wäre ja nicht das Erste Mal, das ich die Fassade des Kastells herunter klettere." überlegte er.

    Hirni richtete sicht erstmal an das Emfpangskomitee, zu dem er Augenscheinlich auch gerade gehörte:
    "Hm, ich kann euch vielleicht dabei helfen, heraus zu finden wer der Klügere hier ist. Über das Wetter zu reden ist schließlich gerade müßig. Das bekommen wir alle drei ja schließlich gerade zu spüren.
    Ich stelle euch nun ein Rätsel, und ihr müsst es lösen. OK?

    Ich habe zwei Flügel und kann nicht fliegen.
    Hab einen Rücken und kann nicht liegen.
    Ich habe ein Bein und kann nicht stehen.
    Trag eine Brille und kann nicht sehen.

    Sollte für den Anfang ja nicht sonderlich schwer sein..."

  19. Beiträge anzeigen #399
    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline
    »Ich weiß es, ich weiß es«, rief das linke Skelett aufgeregt. »Und ich liebe Rätsel«, fügte es hinzu. »Besucher sollten uns viel öfter welche stellen.«
    »Ja, sollten sie«, gab das rechte Skelett brummig von sich. »Aber was ist dir denn als Lösung eingefallen?«
    »Na von mir ist die Rede! Ist doch sonnenklar! Ich hab mindestens ein Bein und ich kann trotzdem nicht gehen, weil ich hier hänge. Mit dir wohlgemerkt!«
    »Und was ist mit den Flügeln?«, hakte das skeptischere der beiden Skelette nach.
    »Ach, unwichtige Ausschmückungen«, gab sich Skelett Nummer eins unbeirrt.
    Schweigen.
    »Ich finde, du solltest das methodischer angehen«, schlug Skelett Nummer zwei dann vor.
    »Achso, na wenn du meinst.«
    »Also was hat Flügel?«, fing das zweite Skelett an.
    »Eine Harpyie?«, schlug das linke Skelett vor.
    »Siehst du, und jetzt musst du dich immer weiter an dem Vers entlang hangeln.«
    Sein Skelettbruder am Tor dachte stumm nach. Eine ganze Weile.
    »Na, du Nase, hast du es schon?«, fragte das angeblich dümmere Skelett und konnte das Lachen gerade noch so unterdrücken.
    »Gleich, gleich«, versicherte er, und dachte weiter nach.
    Wieder Stille.
    »Jetzt hab ich's«, ließ es sich dann vernehmen.
    »Es ist eine alte, einbeinige, blinde Harpyie mit Ischias. Sie ist zu alt, um zu fliegen und ihr hilft auch eine Brille nicht. Und Rückenprobleme hat sie auch noch.«

    Das Lachen des zweiten Skelettes, das nun unvermittelt los brach, hallte über die ganze Weite des Südzipfels von Argaan. Durch den dunklen Dunst und die feuchte, regengeschwängerte Luft verwandelte es sich in ein dumpfes, hohles, fürchterliches Geräusch, das jeder Mensch und jedes Tier, das es hörte, vor angst erstarren ließ. So wie das Lachen eines Erzschurken, der sieht, wie sein perfider Plan zum Erringen der Weltherrschaft reibungslos wie ein Uhrwerk abläuft und niemand ihm in die Quere kommt.
    »Harharharharharharhorhorhorhorhorhoorhoorhoorhooorhooor.«
    Das Gelächter waberte durch Regen und Nebel und schreckte alle ab, die gerade im Begriff waren, das Kastell zu besuchen. Hier mussten böse Mächte herrschen, die jedem ans Fell wollten, der ihnen zu nahe kam. Welch verfluchte Gegend!

  20. Beiträge anzeigen #400
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    Irgendwo war es ja auch gemein. Da stellte hirni dem knochen-dou eine frage, ausgerechnet über ein körperteil welches sie selber nicht mal mehr besassen.
    Das gelächter des skelettes war ungemein fies. Es dürfte zienlich weit zu hören gewesen sein. Welches kleknkknd nun wohl nicht mehr einschlafen konnte?

    Hirni machte sich langsam an den abstieg, wobei dies nicht gerade leicht von der hand ging. Oder von fuß, je nach aktion des schwarzmagiers. Weniger aufgrund der fehlenden hose, die so weder einreißen, geschweige denn schmutzig werden konnte. Und platzen ging ja auch nicht.
    Nein, eher zerschundete er sich so bei jeder falschen bewegung seine haut & knochen. Sehr unangenehm. Immerhin regnete es nun nicht mehr.

    Schmerzerfüllt hangelte er sich an einem vorsprung hinab.
    Bei einer kurzen verschnaufpause, das echo des wahnsinnigen skelettes verstummte gerade, erhob er wieder das wort:
    "Ist leider nicht gamz korrekt. Dein kollege hier hat das gesuchte wort schon passend verwendet. Die rede ist von der nase.
    Nasenbein, nasenrücken, nasenflügel. Verstehst du?
    Ich hätte da eine idee. Stellt doch einfach jedem besucher erstmal ein rätsel, bevor dieser eintreten darf. Sozusagen als ritual. Damit jeder weiß, wie genial wir sind..."

    Er machte sich wieder an den abstieg. Es wurde doch etwas luftig im schritt...
    Geändert von Hirni (17.11.2017 um 20:10 Uhr)

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