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    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Hafenstadt Khorinis, Hafen

    Trilo und der Oberste Magier hatten das Schiff mit dem Wappen Argaans noch nicht ganz erreicht, da erblickten sie Myxir, der sich gerade in einer Unterhaltung mit dem Kapitän befand. Dieser war ein rundlicher Mann mittleren Alters, dessen rote Nase dem Heiler sogleich verriet, dass er gerne einmal zu tief ins Glas schaute, und dessen restlicher Anblick – abgewetzter Kapitänshut, leicht angerosteter Degen an seinem Schwertgürtel – keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck machten. Dennoch ließ sich der Oberste Magier davon keineswegs von dem Vorhaben abbringen.
    „Das ist Myxir dort“, meinte er zu Trilo. „Er scheint das Schiff schon vor uns gefunden zu haben und sich mit dem Kapitän zu unterhalten. Hoffentlich mit Erfolg.“ Er blieb ein paar Meter entfernt stehen und betrachtete die Szenerie. Myxir und der Kapitän schienen sich in schwierigen Verhandlungen zu befinden, die er eigentlich nicht sprengen wollte. „Vielleicht lassen wir ihn erst einmal machen und schreiten nur dann ein, wenn es zu Problemen kommt.“
    Das Gespräch zwischen dem Magier und dem Schiffskapitän schien sich nach ein paar Minuten allmählich dem Enge zu neigen – sie befanden sich weit genug entfernt, dass sie nicht störten, konnten aber dennoch einige Wortfetzen mitbekommen und so das Gespräch zumindest teilweise verfolgen – als der Kapitän plötzlich wutentbrannt auf den Boden stampfte. Sogleich kamen zwei seiner Matrosen auf dem Schiff an die Reling und schienen sich bereit zu machen, ihrem Kapitän zur Seite zu stehen.
    Nein, einen Streit können wir hier jetzt nicht gebrauchen, schon gar nicht einen, der dann in einen Kampf endet. Wer weiß, was die Stadtwachen mit uns machen würden.
    Sogleich machte der Oberste Magier sich daran, die Distanz zwischen sich und Myxir zu verkleinern. „Ich habe doch gesagt, dass es für zwei Reisende ist.“
    „Und ich habe gesagt, dass das der Preis für einen Reisenden ist und ich eh nicht mehr von eurer Sorte mitnehmen möchte.“
    „Aber wir…“
    „Kein Aber! Ich reise eh nur nach Stewark, ihr könnt es bei wem anders versuchen nach Varant zu kommen. Und nun…“
    Tinquilius hatte die beiden erreicht und ergriff sogleich das Wort, nachdem er Myxir zugenickt hatte. „Entschuldigt, dass ich so hinein platze, aber ich bin der andere Reisende, den ihr mitnehmen sollt.“
    „Ich habe eurem Freund bereits ge…“ Der Kapitän verstummte und blickte den Obersten Magier mit großen Augen an. „Entschuldigt, Meister Tinquilius, ich wusste nicht, dass es dabei um Euch geht.“ Der Kapitän verbeugte sich tief. „Natürlich könnt Ihr mitreisen, das wäre mir gar eine Ehre!“
    So verblüfft wir Myxir schaute, so fühlte sich auch der Oberste Magier in diesem Moment, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. „Wunderbar, der Kreis des Wassers wird es euch gütlich belohnen. Ich müsste aber darauf bestehen, dass wir noch einen Freund von mir mitnehmen. Dieser ist kein Wassermagier, er möchte aber auch nach Stewark.“
    „Aber natürlich, wie Ihr es wünscht.“
    Ein Lächeln erschien auf Tinquilius‘ Gesicht. „Wann reist ihr denn ab?“
    „Morgen Vormittag, wenn Euch dies reicht?“ Der Oberste Magier stimmte nickend zu. „Ich werde eine gute Kabine für Euch fertigmachen.“
    „Vielen Dank, das ist sehr freundlich von Euch. Dann wünsche ich Euch nun noch viel Erfolg beim Beladen und Entladen und möge Adanos mit Euch sein!“
    Tief verbeugte sich der Kapitän, dann beeilte er sich davonzukommen. Tinquilius und Myxir schauten sich beide verblüfft an. „Was war das denn? Kennt du diesen Mann?“
    „Nein, zumindest nicht bewusst.“
    Myxir schüttelte den Kopf. „Er hat dich aber ganz eindeutig erkannt.“
    „Nun ja, mich kennen schon einige mehr als ich sie, das ist ja doch klar. Aber seine Reaktion hat mich trotzdem verwundert.“ Er schaute nachdenklich dem Kapitän nach. „Lass uns den Mann mal genauer im Auge behalten. Und heute Abend noch einmal gut speisen. Aber zunächst einmal eine kurze Vorstellung.“ Er schritt mit Myxir Trilo entgegen. „Dies hier ist Trilo, ein alter Freund, den ich bestimmt schon fünfzehn Jahre kenne. Er wird mit uns nach Stewark reisen.“
    Die beiden Männer reichten sich die Hand, Tinquilius war aber nicht ganz klar, ob sie sich nicht vielleicht sogar schon kannten, zumindest vom Sehen.
    „Nun, wir können morgen früh abreisen“, sagte er zu seinem alten Freund. „Ich schlug Myxir schon gerade vor, jetzt noch einmal gut zu speisen. Du bist herzlich dazu eingeladen.“

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    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Hafenstadt Khorinis, Hafen

    „Und ihr meint, dass es ihr damit ausreichend gut gehen wird?“
    Der Heiler nickte. „Ja. Ich kann nicht versprechen, dass sie 100 wird, aber wenn sie die Medizin in regelmäßigen Abständen zu sich nimmt, dann wird sie zumindest mit ihrer Leber keine Probleme haben. Meister Constantino weiß auch Bescheid und wird euch mit den nötigen Brauzutaten zur Seite stehen – die Kosten habe ich bereits übernommen.“
    „Oh, habt Dank, Meister Tinquilius, habt so sehr Dank.“
    Der junge Mann, ein paar Jahre jünger als Tinquilius selbst, fiel dem Obersten Magier in die Arme und drückte ihn kräftig. Tinquilius erwiderte die Umarmung und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er klopfte dem anderen zweimal auf die -schulter – eine Geste, die er sich von anderen abgeschaut hatte – und entkam der Umarmung dann wieder. „Ihr müsst aber dennoch gut auf eure Frau Acht geben, sie sollte so wenig wie möglich krank werden und vor allem auch nicht zu viel arbeiten.“
    „Keine Sorge, ich werde mich gut um sie kümmern. Meister Torben hat mir auch eine Stelle versprochen. Habt vielen Dank.“
    Der Oberste Magier nickte. „Mögen Innos und Adanos euch schützen.“
    Damit schritt der Oberste Magier wieder weiter. Er hatte den gesamten Morgen im Hafenviertel verbracht, nachdem der Kapitän des Schiffes die Abfahrt auf den frühen Nachmittag verlegt hatte, und sich um seine alten aber auch neue Patienten gekümmert. Er wusste, dass dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war, dennoch hoffte er, dass es den meisten wenigstens etwas Hoffnung und vor allem ein klein wenig Gesundheit gab. Am liebsten würde er aus Stewark eine Delegation hier hinüber schicken, doch er wollte keine weiteren Konfliktpunkte mit dem myrtanischen Reich anzetteln, auch wenn Khorinis nicht mehr wirklich dazu gehörte. Das habe ich mit Stewark schon genug getan, oder nicht? Wenn Françoise mich das nächste mal sieht, dann wird sie mich einen Kopf kürzer machen. Hätten wir etwas anders machen können? Möglicherweise. Aber kann man es uns Wassermagiern verübeln, dass wir eine Insel wollen, auf der der Adanosglaube wirklich einmal Staatsreligion ist? Wir werden unter König Rhobar gewiss geduldet, aber dies ist etwas, was er nicht machen muss und diese Duldung kann jederzeit enden.
    Er bog gerade vom Hafenviertel nach rechts auf die Straße, die ihn hinauf in das Handwerkerviertel bringen würde, als er Myxir und Trilo auf ihn zukommen sah. „Ah, da seid ihr zwei ja. Ich war gerade auf dem Weg zu euch.“
    Der alte Magier lächelte. „Wir dachten uns schon, dass du mal wieder länger arbeiten würdest, deshalb haben wir die Zimmer schon geräumt und deine wenigen Habseligkeiten gepackt – ich hoffe, dies war in Ordnung.“
    Der Oberste Magier nickte verständnisvoll. „Dann können wir aufbrechen zum Schiff?“
    „Wenn der Kapitän sich an die Abmachung hält, dann legen wir innerhalb der nächsten Stunde aus. Auf nach Stewark.“
    Ein Grinsen huschte über seine Lippen. „So langsam freue ich mich auch wieder darauf, die Stadt zu sehen und mit Calamus und den anderen einen Plausch zu halten. Ich glaube nur, dass unheimlich viel Arbeit auf mich warten wird – und dann wäre da auch noch die Sache mit dem Baum…“
    „Du wirst genug Zeit haben, dir darüber Gedanken zu machen. Jetzt erst einmal auf zum Schiff.“
    „Gewiss, gewiss. Auf nach Argaan!“

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist gerade online
    Im Hafen der Stadt Khorinis hatte das kleine Handelsschiff angelegt und der Bandit Bloodflowers betrat zum ersten Mal seit sehr, sehr vielen Jahren wieder die Insel Khorinis. Wie fühlte es sich an, wieder hier zu sein? Bloody stampfte auf den gepflasterten Boden des Hafenviertel: "Hm, stabil!" und schmunzelte innerlich. Von den windschiefen Hütten im Hafenviertel konnte man das schon mal nicht behaupten. Die sahen aus als würden sie das nächste Unwetter nicht überstehen. Wobei es die auch schon damals gab. Trotzdem hatte Khorinis natürlich deutlich an Glanz und Einfluss verloren und war wohl nicht einmal mehr Teil des myrtanischen Reiches, zumindest war irgendeine Präsenz Myrtanas nicht zu sehen. Früher gab es hier zeitweilig sogar Paladine im Hafen, aber auch die waren lange fort. Khorinis, das früher mal Karynis genannt wurde, wie der Bandit einst in Schriften las, war natürlich durch das magische Erz von hoher Bedeutung gewesen. Bloody selbst hatte es früher im Mintental im neuen Lager allerdings für die Wassermagier abgebaut. Aber die Zeiten der Barriere lagen noch viel weiter zurück und auch die Stadt Khorinis hatte ja wie gesagt schon bessere Tage erlebt. Wobei eben die Frage blieb, was der Bandit hier eigentlich wollte? Es gab ja die Redewendung:
    "Wenn du etwas suchst und nicht weißt, wo du es finden kannst, dann geh nach Khorinis - dort wirst du es ganz sicher kaufen können."
    Nur suchte Bloody nicht unbedingt nach etwas materiellem. Außerdem bezweifelte er das es hier etwas gab, was man nicht auch woanders hätte erwerben können.

    Der Bandit schlenderte ein wenig durch das Hafenviertel und beschaute sich alles. Geldverleiher, Hafenbordell, Fischer und die Taverne die noch immer (oder schon wieder) "Zum einbeinigen Klabautermann" hieß.
    "Ich finde ja sie müsste 'zur kakernden Lake' heißen!" sagte der Bandit etwas zu laut, so das eine Art Türsteher auf ihn aufmerksam wurde:
    "Was lungerst Du hier so herum, willste was auf’s Maul?"

    Das Lachen des Banditen kam aus der Tiefe des Körpers und brach dann heraus. So als hätte man es sich eine Zeit lang verkniffen aber irgendwann ging es einfach nicht mehr und man musste dann aufgeben und "loslassen". Wie lange hatte Bloody schon nicht mehr so dreckig gelacht?

    "Ach ja, Khorinis… wie habe ich das vermisst." Lachte er und trat in die Taverne ein. Was würde er dort finden? Eine Schlägerei? Salmonellen? Schales Bier und belanglose Plaudereien? Das war sehr wahrscheinlich.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    vor der tür der kneipe hielt jetzt ein seltsam aussehender karren, der von einem mächtigen ochsen gezogen wurde. der karren war über und über mit allem möglichen zeug beladen, über das eine löchrige plane gezogen war. ganz obenauf saß eine rundliche frau, die jetzt ein mit hochroter kopf zierte:

    "was machst du denn bloß? beinahe wäre die ganze ladung gekippt und ich hätte im matsch in dieser verlodderten stadt gelegen."

    ein verlegen aussehender bursche führte den ochsen am geschirr und zuckte jetzt mit den schultern. der bursche sah seltsam verwachsen aus, eine schulter reichte ihm fast bis ans ohr und ein schiefer mund verlieh ihm den ausdruck eines immerwährenden lächens. außerdem wirkte seine haltung, als würde er sich ständig vor jemandem verbeugen.

    "ach schon gut, ist ja nix passiert. spanne das tier aus und kümmere dich darum, dass der ochse einen trockenen platz für die nächsten stunden findet und etwas zu fressen. wir werden hier wohl einen tag rasten. ich muss ein bisschen etwas für unsere weiterreise einkaufen und selbst einmal eine nacht in einem richtigen bett liegen."

    hummelchen sprang von ihrem thron und rempelte den türsteher beiseite.

    "mach platz wenn hier gäste kommen - zahlende gäste wohlgemerkt und hilf meinem burschen, den ochsen unterzubringen." dabei ließ sie eine kleine münze in die hand des verblüfften raufboldes fallen. nicht zu viel, damit keine unnötige gier geweckt wurde, aber auch nicht zu wenig, dass der kerl im weg stehen blieb.

    dann stieß sie dir tür zur taverne auf.

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bloodflowers ist gerade online
    Derweil herrschte in der Taverne eine recht fröhliche Stimmung. Bloody stand mit Bierkrug am Tresen und wies den Wirt darauf hin, dass er womöglich schon leicht über den Durst getrunken hatte. Es gab da vielleicht den ein oder anderen Hinweis darauf. Woraufhin der Wirt meinte, er könne ihm ja mitteilen, wieviel er schon schulde, dass trüge sicher wieder etwas zur Ernüchterung bei. Es wurde also gelacht. Plötzlich ging die Tür auf und der Bandit blickte zur Tür, während er noch lachte:

    "Hahahaha… Ha… Hummelchen!" Bloody warf mit einer ruckartigen Bewegung instinktiv den Bierkrug hinfort und breitete die Arme zur Begrüßung aus. Hummelchen hatte schon auf Onars Hof ein Gespür dafür gehabt, den Banditen beim Trinken zu ertappen und das mochte die Amazone damals meist nicht. Obwohl es wohl auch eher schwieriger war, ihn mal nicht beim Trinken zu erwischen. Der Bierkrug war scheppernd in irgendeiner Ecke gelandet, was sich der Bandit nur durch ein für kurze Zeit verkniffenes Gesicht anmerken ließ. Bloody's Augen waren sicher schon leicht glasig, eventuell könnte man schnell ein paar Tränen raus drücken. Und sowas wie "Geschundene Seele" und "mit ein wenig Bier die Lage aufhellen" könnte man dann gut hinterher schieben, so als Ausrede. Aber das verwarf er schnell wieder, Hummelchen würde das sicher durchschauen.

    "Hummelchen, wie lange ist das her? Das gibt es ja nicht. Dich hier am Ende der Welt anzutreffen, wagte ich nicht zu träumen! Was für eine Freude!" knödelte der Bandit einen auf vornehm und ging auf Hummelchen zu, die gerade eingetreten war. Er umarmte Hummelchen und dankte Adanos dafür, das er gestern noch ein Bad genommen hatte. "Komm, ich nehme Dir Deinen Mantel ab!" gab er sich hilfsbereit und geleitete Hummelchen dann zu einem freien Tisch.
    "Sei mein Gast, was soll ich Dir bringen lassen?" meinte Bloody und gab dem Wirt zu verstehen, dass die Dame sicher hungrig und durstig nach der Reise war.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    "nun lass das mal, ich kann für mich allein sprechen. wirt: ein bier und die tagessuppe und auf jeden fall noch einen stuhl für meinen jungen hier"

    hummelchen war überrascht und freute sich, ihren alten freund wieder zu sehen. erstaunlich, dass er sie gleich erkannt hatte, lagen doch einige jahre zwischen ihren letzten begegnungen. jahre, die hummelchen in allen möglichen gegenden der welt zugebracht hatte.

    der wirt kam mit dem bestellten und warf einen kritischen blick auf den verwachsenen jungen, den sich hummelchen an den tisch holte. "sollte der nicht besser bei den knechten in der scheune essen? es gibt dort das gleiche wie hier und da muss man sich nicht extra waschen."

    "nix da, der junge bleibt bei mir. im stall würden nur die anderen knechte über ihn herziehen. ich kenne das schon. nur weil jemand nicht so den gängigen schönheitsstandards entspricht wird er gern mal zum gespött und zur zielscheibe für böse scherze.

    aber nun zu dir, alter freund. die jahre haben dir auch ein bisschen zugesetzt. mir scheint, bist etwas breiter um die hüfte, aber dein bart sieht immer noch genauso ungepflegt aus. und wie ich sehe, ist immer noch bier dein freund. aber lass uns mal ausnahmsweise anstoßen, immerhin ist das schon ein ganz schönes wunder, dass wir hier aufeinander treffen. ich wundere mich überhaupt, dass ich khorinis wieder erkannt habe. ganz schön runtergekommen die siedlung. ich bin eigentlich auf der suche nach einem neuanfang für mich und meinen schützling. hier sieht das aber nicht danach aus, als würden wir hier anker werfen."

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bloodflowers ist gerade online
    Bloody stieß mit Hummelchen an und nahm dann ab und an einen Schluck, während Hummelchen und ihr Schützling aßen und tranken.

    "Wirklich ein Zufall das wir uns hier treffen. Ich wollte nach Khorinis weil ich glaubte hier wäre ein geeigneter Ort um vielleicht die Wanderungen durch Myrtana, Varant und die anderen Gegenden hinter mir zu lassen. Ich dachte hier ist es ruhiger und die Welt interessiert sich nicht mehr wirklich für diese Insel. Aber Khorinis ist wirklich in einem schlechteren Zustand als früher. Angeblich gibt es auch noch Orks hier und die Gegend außerhalb der Stadt ist wohl nicht recht sicher. Und Du willst hier wirklich irgendwo draußen dir etwas aufbauen? Da müsstest Du erstmal die Orks in ihre Schranken weisen."

    Bloody probierte unauffällig den Jungen zu mustern. Wer war das? Und wenn Hummelchen hier war, müsste dann nicht irgendwo Gorr in der Nähe sein? Was war mit dem Sohn der Beiden oder war der Junge der Sohn von Gorr und Hummelchen? Fragen über Fragen. Der Bandit rutschte ein wenig nervös auf dem Stuhl hin und her. Hummelchen warf ihm einen Blick zu als würde sie meinen: Los, nun frag schon. Jedenfalls platzte es dann aus dem Banditen heraus und stellte all die Fragen. Es würde sicher eine Menge zu besprechen geben, ehe Bloody später seine schmale Hüfte und seinen gepflegten Bart zu Bette tragen würde.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    "seltsame sachen sind passiert, das kann ich dir sagen. wenn du aufhörst immer weiter alkohol in dich hineinzuschaufeln, dann kann ich dir auch erzählen, was in den letzten jahren so passiert ist und warum gorr nicht bei mir ist. wir waren auf dem weg ins kastell. du weißt ja, dass ich weg war vom handel und mich immer mehr mit kochen und backen beschäftigt hatte. und da die gegend immer unsicherer wurde, dachte ich ans kastell. da kannte ich immerhn einige leute und mit meditate war ich ja mal befreundet.

    gorr mochte nicht wirklich da hin. und dann wars so weit. an einem abend ging er sumpfkraut holen und kam nie wieder - der klassiker. von da an ging es mit mir nur noch bergab. wir mussten ja ein ordentliches stück übers meer aber das ist eine andere geschichte, die kann ich ein anderes mal erzählen. im endresultat wurde ich über bord geworfen. und ich trieb immer weiter weg.

    ich aber trieb auf dieser nussschale und gelangte letztendlich doch ins kastell. aber da war es wesentlich finsterer gworden als in früheren zeiten. vermutlich war dem kastell der umzug nicht bekommen. auch meditate war nicht mehr da. und viele andere auch nicht. dort habe ich dann einige jahre in der küche gearbeitet bis ich eine vision hatte und damit klar war, ich muss das kastell verlassen und auf die suche gehen. ich packte einen wagen mit allem, was man so braucht, um über die runden zu kommen und bat den tordämonen die karre vors tor zu stellen, damit ich mir dann ein zuggespann bei den bauern unten im tal besorgen könne. so war jedenfalls der plan.

    aber wie das leben so ist, das kastell entließ zwar den vollgepackten wagen aber mich nicht. ich weiß gar nicht mehr warum, aber ich sollte irgendeine schuld bezahlen. dabei hatte ich in vabuns schale eine kleine lebendige krabbe gelegt. das sollte ja wohl reichen.

    die krabbe sollte sich allerdigs später noch als gechickter trommler erweisen, mit dessen hilfe ich eine mysteriöse botschaft empfangen sollte. und jetzt kommts: meditate ist irgendwo gefangen und irgend ein magier soll sie erlösen oder befreien. ich hab das kaum verstanden, weil die kastell-orgel so ein gebrülle veranstaltete.

    naja, lange rede - kurzer sinn, die kore trug mich raus aus dem kastell. ja die, die eigentlich immer für den leichentransport zuständig ist. durch den brunnen und mit hilfe des brunnendämons sitze ich jetzt hier vor dir, frei und gesund und auch mit ordentlicher hüttenausstattung auf dem karren.

    naja, und mit matti eben, um den ich mich kümmern muss.!

    hümmelchen blickte fürsorglich und liebevoll auf den jungen, der die ganze zeit hirni mit offenem mund angestarrt hatte.

    "er ist ein seltsamer junge, ich weiß nicht mal, ob er ein junge ist. er war schon im kastell als ich damals ankam. er spricht nicht, er lächelt nie, er hat aber auch keine angst und warum er so kaputt ist kann ich auch nicht sagen. vielleicht ist er ein missglücktes experiment der zauberer aus dem kastell. zuzutrauen wäre es ihnen allzumal.

    ich weiß nicht mal, ob er wirklich matti heißt. er stammelt manchmal vor sich hin und ich hab das irgendwann mal so rausgehört. und er hört auf den namen, das ist doch das wichtigste."

    hummelchen strich dem jungen liebevoll über die mondsilbernen haare.

    "es ist aber auch schönheit an ihm. schau dir nur seine augen an. eines ist blau wie der himmel bei sonne und das andere auge ist wie die nacht bei sternenglanz. er kann nachts auch gut sehen und braucht kein licht dazu.

    er hat im kastell immer in irgendwelchen ecken gesessen und dem magischen treiben zugesehen, hat auch nie angst gezeigt. hat aber auch nie etwas nützliches gemacht, nie gelesen und nie auch nur mit den kreaturen des kastells kontakt aufgenommen. jedenfalls nicht, dass ich was gemerkt hätte. aber man weiß ja auch nicht so genau, diese dämonen können natürlich auch reden ohne dass ein normalmensch etwas hört.

    ja und dann hab ich ihn auf dem kutschbock des wagens gesehen, den die dämonen mir vor das kastell gestellt hatten. ich wollte ja erst nicht un hab ihn zurückschicken wollen, aber das tor ist nicht wieder aufgegangen. vielleicht fanden ihn ja sogar die dämonen seltsam oder so und wollten ihn auf die weise los werden.

    nunja, und seitdem ist er bei mir. mit dem ochsen versteht er sich gut. die haben eine art verbindung untereinander. soll mir recht sein, wie kommen jedenfalls bis jetzt gut zurecht.

    aber nun hab ich genung geredet. was ist mit dir?"

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bloodflowers ist gerade online
    Auf Bloody prasselten eine Menge Informationen ein. Der Bandit hob kurz den Zeigefinger und lächelte Hummelchen an:
    "Das kann jetzt einen Moment dauern, hab ja heute auch schon ein bissel Bier genascht!"
    Dann ratterte es eine Weile in Bloody's Hirn. Hummelchen hatte also sowohl Gorr als auch Ragnar verloren. Die Geschichte mit Gorrs Verschwinden kam dem Banditen zwar etwas eigenartig vor, aber wer wusste schon was wirklich vorgefallen war und im Grunde war es auch eine Sache zwischen Gorr und Hummelchen. Das hieß aber auch, der hier am Tisch sitzende Junge war somit nicht Ragnar. Hummelchen nannte ihn Matti und dessen Herkunft war nicht genau klar, außer das sie ihn im Kastell aufgefunden hatte und sich anscheinend um ihn kümmerte.
    Der Hammer war natürlich das meditate anscheinend irgendwo gefangen war, dass kam jetzt ziemlich überraschend. Er erinnerte sich noch gut an die frühere Hüterin des Kastells, nicht zuletzt trug er ja noch den magischen Bierschlauch bei sich, den die Hüterin vor langer Zeit aus den "Tiefen des Kastells" hervor geholt hatte und dann dem Banditen schenkte. Und auch sonst gab es das ein oder andere Abenteuer das man gemeinsam erlebt hatte. In Bloodys Vorstellung war meditate noch immer die Hüterin des Kastells und ging ihrem normalen Tagwerk nach… mit den Dämonen tanzen, Weingelage im Refektorium oder vielleicht verschiedene Menschenexperimente oder so, was man eben im Kastell so macht. Die Nachricht das sie irgendwo gefangen war, machte dem Banditen etwas Sorge. Was auch rätselhaft war, war die Krabbe die Hummelchen erwähnte. Angeblich trommelte diese Krabbe eine Art Kodierung oder vielleicht irgendwelche verschlüsselten Botschaften. Dem müsste man vielleicht mal genauer auf den Grund gehen.

    Nun konnte sich der Bandit endlich wieder einen Schluck Bier genehmigen, da es nun darum ging seine eigene Geschichte zu erzählen. Dies dauerte auch nicht allzu lange.
    "Mit eurem Sohn Ragnar bin ich einst durch Varant und Myrtana gereist, er war auf der Suche nach Euch, aber in der Nähe von Faring haben wir uns aus den Augen verloren. Was er jetzt so treibt weiß ich nicht. Aber ich bin sicher er ist wohlauf, mittlerweile müsste er ja schon ein richtiger Krieger oder Pirat sein, er kann sich sicher gut selber helfen! Was mir widerfuhr… nun ja, ich reiste danach alleine oder zeitweilig auch in Begleitung weiter. Ich war auch für einige mit einer wundervollen Frau unterwegs, aber für sie war das schlussendlich nichts. Sie fragte mich oft die gleiche Frage, was willst Du noch sehen? Und meine Antwort war wohl einfach und immer gleich: Alles! Ich wollte alles von der bekannten Welt sehen. Aber mittlerweile bin ich des Reisens müde geworden. Aber ich kenne fast jede Taverne in der uns bekannten Welt, das kannst Du wohl glauben!"

    Bloody schaute fasziniert auf die Augen des Jungen, mit der er den Banditen ansah, sowas hatte er nur sehr selten gesehen, das jemand unterschiedliche Augenfarben hatte.

    "Also bist Du auf der Suche nach meditate? Oder zumindest möchtest du ihre Befreiung in die Wege leiten. Das kann ich verstehen, aber ich weiß nicht ob sich derzeit überhaupt irgendein Magier hier auf Khorinis befindet. Eventuell könnte es Adanospriester im Jharkendartal geben, die dort in den alten Ruinen forschen. Aber der Weg dorthin wäre sicher gefährlich. Wenn wir genügend Mittel hätten, könnten wir uns eventuell eine Eskorte besorgen und dann mal dort unser Glück versuchen."

    Der Bandit schaute zu Matti rüber und meinte dann:
    "Wenn sich Matti gut mit einem Ochsen versteht, werde ich sicher auch gut mit ihm auskommen! Aber meinst Du nicht das es sehr gefährlich ist für den Jungen auf so eine Expedition zu gehen? Wenn Du willst schaue ich mal, ob sich ein paar furchtlose Milizen finden, die für einen Obolus bereit wären die Stadt zu verlassen. Ich mein, ich könnte probieren die Orks da draußen tot zu quatschen, aber wahrscheinlich wird das nicht sehr erfolgreich sein." Der Bandit lachte und trank einen weiteren Schluck.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    "das ding mit meditate hat für mich gerade keine priorität. ich muss erst mal für mich und auch für den kleinen ein zuhause finden. alles andere kommt später.

    ich dachte ja, hier in khorinis könnte ich was finden, aber irgendwie ist es hier trostlos. und außerdem müssen wir ja auch von irgendwas leben. eine kneipe gibts hier schon und es sieht hier auch nicht so aus, als könnte man einen schwunghaften handel aufziehen. nicht so gute karten für mich. dann versuche ich ehemalige händlerin, wirtin oder köchin mal was neues. das leben ist bunt und wir reihen uns da ein.

    ich denke eher an so ein stückchen land, wo man was anbauen kann. mit dem steinigen boden würden wir ja zurecht kommen, ich hab ja den ochsen. ich habe zwar keinen pflug, aber irgendwie muss das doch gehen. ich werde einfach weiter ziehen. vielleicht findet sich ja doch irgendwo eine schmiede. ein bisschen geld habe ich noch."

    der wirt hatte die ganze zeit lange ohren gemacht und kam jetzt an den tisch

    "hier werdet ihr nicht glücklich. ihr müsst weiter ziehen - viel weiter! rings um khorinis ist orkgebiet. wir überleben hier nur, weil uns die paladine immer was übers wasser schicken. sie haben wohl irgendwelche sentimentalen erinnerungen an khorinis, sonst hätten sie es längst aufgegeben. oben in der oberstadt gibts noch eine kleine präfektur, aber da sind immer nur wenige leute. aus der stadt heraus trauen die sich auch nicht. sie sind zu wenige und außerdem schlecht ausgestattet. es fällt ihnen schon schwer, die stadtmauer zu halten. so ein lausiger magier hilft ihnen ab und an aber der betäubt seine magie auch immer nur hier in der schänke.

    aber ein mal in der woche kommt ein schiff. wenn ihr noch ein bisschen geld habt, dann könnte es euch mitnehmen. den ochsen könnt ihr an mich verkaufen, dann wird das geld schon reichen."

    die gierigen blicke, die der wirt aus dem fenster auf den ochsen warf, der sich da gerade der scherze der knechte erwehrte, sprachen bände. er kalkulierte sicher schon, wie viel geld er mit schinken, lendchen und suppe einnehmen konnte.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    lange stand hummelchen am fenster des kleinen zimmers, das ihr der wirt für einige nächte überlassen hatte. es gab vieles zu bedenken und pläne zu schmieden. immerhin war sie hier in sicherheit und konnte sich umhören, in welche richtung sie sich in zukunft bewegen sollte.

    der mond schien hell und unten sah sie ihren zögling offenbar wie sie in richtung des mondes schauen. der junge hatte seine arme ausgebreitet als wolle er den mond mt beiden händen umfangen. das licht schimmerte in seinen hellen haaren, als wären sie ein spiegel des mondlichtes. plötzlich ließ sich ein großer schwarzer vogel blicken, der mitten in der nacht das mondlicht wohl mit der aufgehenden sonne verwechselt hatte. erst wusste hummelchen nicht, was an diesem vogel ihre aufmarksamkeit geweckt hatte aber es war schon seltsam. das tier ließ sich dicht neben matti nieder und schien ihn aufmerksam anzusehen ohne angst zu zeigen.

    es war schon etwas seltsames an diesem kaputten jungen, der nicht sprach und sich nur unbeholfen bewegen konnte. immer wieder schaute er sie aus seinen seltsamen augen an und nie stellte er irgendetwas in frage, was sie vorhatte oder unternahm. nur zu tieren offenbarte er so etwas wie gefühle. wenn er tote tiere am wegrand entdeckte, dann bestattete er sie sorgsam, mal auf einem kleinen nest aus zweigen oder er legte einen kranz aus blüten um sie herum. sogar einen kleinen nackten scavenger hüllte er in ein bisschen heu ein, das er dem ochsen aus dem futtersack gezogen hatte. und noch aus der ferne beobachtete er, wie offenbar die mutter sich um das kleine kümmerte. es sah damals fast so aus, als würde sich dieses vieh bei ihrem schützling bedanken.

    da der junge mit ihrer hilfe offenbar dem kastell entronnen war, konnte sie die aufgabe auch nicht mehr abschütteln. er war zwar nicht zu vielen sachen zu gebrauchen, ganz sicher nicht zu handfester arbeit, aber irgendwas würde sich schon finden.

    hummelchen legte sich wieder hin und versuchte, sich in ihren träumen ein friedliches zuhause vorzustellen, mit warmer stube, einem wohlbestellten feld und einem dampfenden kessel auf dem herd, gefüllt mit was auch immer.

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloody stand leicht verlegen im Salon eines großen Hauses im Oberviertel. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut.
    "Noch mal umdrehen bitte." Wurde ihm aufgetragen und der Bandit drehte sich einmal um 180 Grad um seine Rückseite zu präsentieren. Dann wieder zurück, dann einmal zur Seite.
    "Und nun bitte noch mal die andere Seite." So langsam wurde es dem Banditen zu albern.
    "Was soll das eigentlich? Ich mein, diese Hose, knallrot und wie eng die ist. Man sieht ja ALLES, wirklich Alles! Auch dieses enge Oberteil… und diese albernen Schuhe erst!" sprach der Bandit und zeigte auf die Schnabelschuhe die er trug. Die Schuhe wurden nach vorne hin immer spitzer und die Spitze war auch nach oben gebogen. Fehlten nur noch Glöckchen an den Schuhspitzen und eine Narrenkappe auf dem Kopf.
    "Ich habe es doch schon erklärt. Auch ein Diener und Laufbursche dieses Hauses muss angemessen und nach der neuesten Mode gekleidet sein. Es geht ja schließlich auch um Repräsentation unseres Hauses. Meinen Sie ich lasse zu das die Nachbarn reden von wegen wir könnten unser Gesinde nicht anständig einkleiden?" sagte die Dame des Hauses bestimmend. Sie erhob sich von ihrer Sitzbank und näherte sich dem Banditen. Die Frau war ebenfalls figurbetont und nach der neuesten Mode gekleidet, für Bloody wirkte die Garderobe der Dame einfach nur sehr kostspielig. Sie kam nun recht nahe und musterte den neuen Diener ausgiebig. Sie umrundete den Banditen und sprach:
    "Unser Haus ist eins der Ältesten und wohlhabendsten hier auf Khorinis. Sicher die Zeiten für Khorinis selbst sind hart, aber aufgrund der Befriedung Myrtanas nach den Orkkriegen, konnten wir unsere Handelsniederlassungen auf dem Kontinent wieder gewinnbringend betreiben. Auch unser Grundbesitz beschert uns gewisse Einkünfte. Der Lohn den wir zahlen, ist doch recht angemessen und für khorinische Verhältnisse sehr gut. Natürlich wissen auch die Nachbarn von unseren Besitztümern und daher können wir es uns erst recht nicht leisten, Nachlässigkeiten bei unserem Personal zu zeigen. Es ist also notwendig und nicht verhandelbar."
    Sie stand jetzt hinter dem Banditen und viel zu nahe, Bloody fühlte sich recht unangenehm. Die Dame ging sehr langsam weiter und kam wieder direkt vor dem Banditen mit einem süffisanten Lächeln zum Stehen:
    "Ich bin sicher, im Hafenviertel gibt es noch die ein oder andere schlecht bezahlte, dreckige Arbeit zu erledigen. Khorinis ist nun mal nicht mehr mit früheren Zeiten zu vergleichen. Wenn Ihnen die Bedingungen hier nicht zusagen, dann steht es Ihnen natürlich frei, sich anderweitig umzusehen."
    Sie hob die rechte Hand nach oben und ließ den Zeigefinger nach unten zeigen. Dann lachte sie, machte Drehbewegungen mit dem Zeigefinger und meinte:
    "Bitte noch einmal die Rückseite." Der Bandit drehte sich um und die Dame griff nach kurzer Betrachtung an den Saum des Oberteils und zog diesen noch einmal zurecht.
    "Ja, ich denke das geht so!" sie kicherte und ging dann wieder zurück zu ihrem Sitzplatz. Der Bandit drehte sich um und meinte: "Wenn ich das Oberviertel verlasse, werde ich doch sofort verprügelt."
    "Genug jetzt, ich dulde keine weiteren Widerworte! Wenn Sie den Raum verlassen können Sie sich entweder links zum Ausgang bewegen und brauchen dann auch nicht wiederkommen. Aber geben Sie vorher die Kleidung bei meiner Magd ab!" sie zeigte auf die junge Frau, die die ganze Zeit still neben der Tür stand.
    "Oder sie gehen rechts den Gang runter zu unserem Verwalter und erledigen die Aufgaben und erhalten dann natürlich auch täglich Ihren Lohn. Ihre Entscheidung." Hiermit schien das Gespräch beendet.
    Bloody entschied sich seine Würde bei der Magd abzugeben und etwas Geld zu verdienen. Beim verlassen des Salons schaute die Magd schüchtern zu Boden, hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte ebenfalls. Der Bandit rollte mit den Augen, bei Adanos, worauf hatte er sich hier eingelassen? Der Bandit würde die Aufgaben erledigen und innerlich freute er sich schon auf den Abend in der Taverne wenn er dort gemütlich mit einem Bier sitzen würde. Er könnte dann auch mit Hummelchen das weitere Vorgehen besprechen. Eventuell könnte man die alte Banditenburg wieder auf Vordermann bringen. Die ließe sich gut schützen, auch durch nur wenige Personen, da es nur eine schmale Brücke als Zugang gab.

    Und wie er so über den Feierabend sinnierte, watschelte der Bandit etwas hölzern in seiner viel zu engen Kleidung durch die Stadt und erledigte seine Aufgaben. Wahrscheinlich wirkte er wie eine Spielzeugpuppe ohne funktionsfähige Gelenke.

    "Wie so eine Schafswurst aus dem Kloster, fühle ich mich." Seufzte er.
    Geändert von Bloodflowers (21.02.2023 um 15:20 Uhr)

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    "bloß nicht in die vielen pfützen treten" hummelchen hatte sich entschlossen, khorinis erst mal eine chance zu geben. immerhin hatte sie sich hier mal ganz gut ausgekannt. die straßen waren leider in einem enorm schlechten zustand, offenbar hatte diese kleine siedlung, die sich mal großspurig stadt genannt hatte, keine funktinierende ordnende behörde mehr. viele hütten standen leer und waren durch schmierereien und mutwillige zerstörungen weitgehend unbewohnbar gemacht worden. aber wer sollte hier auch wohnen wollen, wenn hier keine nennenswerte armee mehr stationiert war.

    auch die kleinen geschäfte waren verschwunden, lediglich ein ganz kleines hüttlein wie mit einem handgeschriebenen schild noch auf "mehrl vorhanden" hin. ansonsten hatte der besitzer alle ehemaligen schilder von geschäften abmontiert und seinen laden damit von allen seiten sicher gemacht.

    "das sieht lustig aus. die schild der schmiede auf dem kopf über dem schild der ehmaligen "erfreuten jungfrau", die ein mehr oder minder heimliches bordell war." ja, auch für dieses offenbar nicht mehr einträgliche gewerbe hatte es hier irgendwann einen schlusstrich gegeben.

    trotzdem sah sie plötzlich ein gut situiertes paar über die bretter balancieren, die über die schlimmsten pfützen gelegt waren. also gab es hier wohl doch noch normale menschen mit etwas kultur

    "he, hallo, wartet doch mal." hummelchen sprang über die nächsten pfützen und näherte sich dem pärchen ohne allzuviel förmlichkeiten aufzuwenden.

    "wo kommt ihr denn her? es ist so ein überraschender anblick in diesem chaos noch menschen zu sehen, die offenbar noch etwas würde haben"

    die beiden blickten irritiert auf die fremde, die sich ihnen da so völlig ohne angebrachte distanz näherte.

    "bitte halten sie abstand, sie spritzen uns ja ganz voll." empörte sich der mann. "ich hab ja gleich gesagt, wir sollten diesen spaziergang zum hafen lassen. dieses hafenviertel ist wirklich nicht mehr begehbar. das ist schmutzig und sicher auch nicht sicher." warf die frau ein.

    "immer mit der ruhe, ich bin grad erst angekommen und habe im wirtshaus unterkunft gefunden. ich weiß wirklich nicht, was hier abgeht. ich war vor vielen jahren hier in khorinis öfter zu gast, hab hier eingekauft und gehandelt und jetzt ist es kaum wieder zu erkennen. ich hab wirkich überhaupt nichts böses vor. ich mache hier auch sicher nur rast bevor ich weiter ziehe. könnt ihr mir etwas näheres zum khorinis von heute erklären?"

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Als die Sonne am Morgen aufging, musste sich der Bandit beeilen um pünktlich bei seiner neuen Dienststelle zu erscheinen. Er war von der Taverne ins Oberviertel gerannt. Naja, so gut es eben ging in seiner Dienstbekleidung. Es sah sicher lustig aus. Hummelchen würde sich schon zu beschäftigen wissen und sie hatte ja auch Matti um den sie sich kümmerte, bis zum Feierabend kamen sie schon klar.
    Angekommen richtete der Bandit noch kurz seine etwas verrutschte Kleidung und trat dann ein. Die Hausherrin stand schon in der Tür und musterte den Banditen.
    "Wenigstens sind Sie pünktlich! Das gefällt mir sehr und es ist auch wichtig." Der Bandit war erstaunt und erwiderte mit einem leichten Grinsen:
    "Ich bin mir nicht sicher ob es sich für eine Dame ziemt, einen Burschen morgens kurz nach Sonnenaufgang persönlich zu empfangen!" Die Dame war erstaunt, aber nur kurz und trat dann wieder recht nahe an den Diener heran:
    "Für einen Burschen sind Sie ziemlich vorlaut." Sie musterte wieder den Banditen, stemmte ihre Hände in die Hüften und fuhr dann fort. "Bilden Sie sich bloß nichts darauf ein, ich wollte nur persönlich überprüfen ob Sie pünktlich sind. Hier sind ein paar wichtige Papiere und etwas Gold, das muss unverzüglich zum Hafenmeister! Es geht um Schiffe von uns die vom Festland kommen. Lieferlisten, Genehmigungen, Abrechnungen und naja eben hier auch die Gebühren und Steuern in dem kleinen Beutel. Ab morgen werden Sie das alles dann vom Verwalter überreicht bekommen."
    "Ich soll das also täglich zum Hafen bringen? Aber ich dachte es kommt nur einmal pro Woche ein Schiff?"
    "Nun unsere Schiffe sind doch keine Handelsschiffe. Es sind unsere privaten Schiffe die private Güter, Korrespondenz, Gelder natürlich und ab und an auch Leiter unserer Niederlassungen oder sonstige Gäste unseres Hauses hierher und wieder zurück bringen. Die Güter die hierherkommen sind für unseren privaten Verbrauch und nicht für den Handel gedacht."

    So war das also, die Leute im Oberviertel bekamen natürlich alles was sie wollten, denen fehlte es an nichts. Vermutlich war in dem Goldsäckchen auch ein wenig Schmiergeld für den Hafenmeister enthalten, so das er ab und an nicht allzu genau die Waren und einreisenden Personen inspizierte. Aber das war natürlich nur Spekulation. Bloodys Dienstherrin fuhr weiter fort:
    "Unter unserem Haus in den Lagerräumen der Katakomben finden Sie im Prinzip alles was das Herz begehrt. Sie wollen ein seltenes Gewürz vom Markt in Mora Sul, sie werden sicher etwas davon unten finden. Ihnen gelüstet nach einem edlen Tropfen und edlen Speisen? Auch davon gibt es genug und zwar das Beste aus allen Teilen des Reiches!"

    Wie sie so enthusiastisch von all den wundervollen Dingen sprach, hatte sie schon eine gewisse Anziehungskraft auf den Banditen, zum ersten Mal seit er sie getroffen hatte. In diesen Momenten hatte die Dame durchaus einen gewissen Reiz. Allerdings missfiel dem Banditen natürlich das Leben in Saus und Braus, während der Rest der Stadt sich strecken musste um über die Runden zu kommen. Anscheinend war Khorinis eine Art Rückzugsort für ein paar alte Adelshäuser und das drumherum verkam immer mehr. Die ertragreichen Geschäfte wurden woanders gemacht, nur hierher flossen dann für einige wenige die Erträge und seltenen Güter oder Luxuswaren.

    "Und nun, Diener, sputen Sie sich und erledigen Sie alles. Ich bin zufrieden das Sie anscheinend pünktlich und verantwortungsbewusst sind. Auf den Kopf gefallen sind Sie vielleicht auch nicht völlig. Eventuell sind Sie auch zu mehr zu gebrauchen als sich nur in engen Kleidern vor mir zu drehen!"
    Der Bandit verneigte sich kurz und sagte:
    "Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Ich würde mich ja länger verbeugen, aber ich fürchte dann reißt mir die Hose!"
    Und so machte er sich erstmal an sein Tagwerk. Er sah auch Hummelchen in den Straßen und winkte kurz, hatte aber keine Zeit für weiteren Plausch (außerdem befand sich Hummelchen in Gesellschaft und er wollte nicht stören). Das müsste dann bis Abends nach Dienstschluss warten.

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    Der Bandit befand sich gerade beim Hafenmeister und überreichte die morgendlichen Unterlagen. Die Dame des Hauses war heute Morgen tatsächlich nicht zu sehen gewesen. Was im Grunde ganz angenehm war. Das andere Gesinde und auch der Verwalter waren weit weniger streng und angenehmer im Umgang. Alles in allem hatte Bloody den Eindruck, dass sich dort niemand rückwärts überschlug und so konnte auch er einen recht angenehmen Dienst verrichten. Die meiste Zeit war er sowieso mit Botengängen beschäftigt. Sei es innerhalb des Oberviertels oder auch ab und an mal im Rest der Stadt. Das war im Prinzip ideal, also wenn man mal von der lächerlichen Kleidung absah.

    Der Hafenmeister durchschaute sich alles und zählte das Gold. Der Bandit stand am Fenster des Büros und schaute hinaus während er auf die Quittung des Hafenmeisters wartete. Von hier hatte man einen guten Überblick über den Hafen. Der Bandit entdeckte ein weiteres Schiff das sich von denen des Adelshauses unterschied,
    "Was ist das da für ein Schiff? Sieht nicht aus wie die anderen meiner Herrschaft!"
    Der Hafenmeister meinte nur das dieses Schiff notgedrungen einlaufen und anlegen musste und man das in so einer Situation natürlich nicht untersagen könne. Genaueres wisse er nicht, da es gerade eben erst angelegt hatte und er noch nicht mit dem Kapitän gesprochen habe.
    "So hier ist die Bestätigung das ich alles erhalten habe, kannst du deinem Verwalter bringen." Sprach der Hafenmeister und schmiss dann kurzerhand den Banditen aus seinem Arbeitsraum.

    Bloody war neugierig geworden ging zur Anlegestelle des neu angekommenen Schiffes. Als er eine junge Frau mit roten Haaren an Deck erblickte, glaubte er seinen Augen nicht. Die Frau kam ihm sehr bekannt vor, aber das konnte eigentlich nicht sein. Also es war einfach schon so lange her, als das es jetzt hier im gottverlassenen Khorinis sein könne, dass er nach Hummelchen ein zweites wohl bekanntes Gesicht hier sehen würde. Der Bandit winkte der Frau auf dem Deck zu und rief:
    "Sonja? Bist du es etwa?" schrie er lachend und winkte weiter. Irgendwann würde sie schon aufmerksam werden. In dem Fall war die knallbunte "Uniform" mal ausnahmsweise hilfreich. Auffallend war die auf jeden Fall. Würde Bloody im Hafenbecken schwimmen, könnte er gut auch als Boje durchgehen.

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    auch hummelchen war das schiff aufgefallen. sie beendete ihre erkundungen des verkommenen hafenviertels und lief an der hafenmauer entlang in die nähe des einlaufenden schiffes. dort stand auch bloody und winkte dem schiff heftig entgegen. irgendwas brüllte er auch, aber das konnte hummelchen nicht identifizieren, dazu war die gischt, die an die hafenmauer und die zerfallenden schiffswracks am ufer aufbrüllte, viel zu laut.

    aber wie sah denn der knecht und ehemalige wächter aus onars gefolge aus? fand hier ein karneval statt? oder war das irgendeine tarnung? vielleicht eine warnkleidung vor einer gefährlichen seuche? in dieser verseuchten stadt würde sie das nicht wirklich wundern.

    es war sicher irgendein handelsschiff - obwohl - hatte der wirt nicht gesagt, hier würde nur noch einmal in der woche ein schiff für die verbliebenen söldner ankommen? das war sicher interessant und sollte näher in augenschein genommen werden.

    hummelchen drückte sich an eines der windschiefen lagerhäuser, die hier im hafen ihrer letzen stunde entgegen sahen.

    "hoffentlich ist der junge bei der taverne sicher!"

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    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    das Schiff kam dem Hafen immer näher und Hummelchen konnte beobachten, dass sie bloody ganz närrisch benahm. er hüpfte auf und ab und winkte und brüllte. es war vermutlich tatsächlich eine warnkleidung irgeneiner schrecklichen seuche. bei der pest hatten ja auch alle so seltsame kleidung getragen. die schnäbel vor den gesichtern hatten ja auch eine verblüffende ähnlichkeit mit den schuhen, die bloody an den füßen trug. vielleicht war es ja eine fuß-seuche.

    plötzlich hörte sie schreie von dem schiff, die sich teilweise verzweifelt und erschreckend anhörten. das schiff neigte sich zu einer seite. was war da los? es war doch fast im hafen?

    hummelchen lief den hafen entlang, vielleicht musste man ja helfen. die ersten menschen sprangen oder fielen ins wasser und neben dem schiff kam etwas wie eine große säule aus dem wasser. die säule erhob sich weit über das schiff und krachte dann nach unten. masten und andere schiffsteile zersplitterten und rissen noch einmal viele menschen mit, als sie ins wasser fielen. jetzt kam eine zweite säule aus dem wasser und jetzt erkannte hummelchen auch, was da wirklich los war: ein giganitscher krake fühlte sich von dem schiff offenbar gestört oder bedroht, jedenfalls griff das biest das schiff an und zertrümmerte es keine 100 meter vor der hafeneinfahrt.

    viele menschen waren inzwischen aus dem hafenviertel herbei geeilt und liefen ins wasser, um die um ihr leben schwimmenden menschen ans land zu holen. sogar einige kleine boote wurden ins wasser gelassen. der hafenmeister und seine gehilfen schossen mit pfeilen auf den kraken, der sich davon allerdings wenig beeindrucken ließ.

    sogar die hafenwache eilte endlich herbei und auch die wache der oberstadt beschloss endlich, ein bisschen nach dem rechten zu sehen.

    jetzt erreichten die ersten schwimmer das ufer, aber man konnte auch sehen, dass viele ertranken. offenbar konnten doch etliche menschen nicht schwimmen, die vorher so neugierig an der reling standen und jetzt im wasser ihr leben ließen.

    hummelchen konnte auch nicht schwimmen, aber sie konnte verletzte versorgen und sie an land ziehen, wenn sie schon sehr erschöpft waren.

    der krake hatte inzwischen sein grausiges werk abgeschlossen und verschwand wieder in der tiefe. die reste des schiffes wurden ans ufer und an die kaimauer getrieben und oft hielten sich menschen an den hölzernen überresten fest.

  18. Beiträge anzeigen #118 Zitieren
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Es hatte mit einem dumpfen Schlag begonnen, der das Schiff gänzlich erzittern ließ. War man auf Grund gelaufen? Kannte der Kapitän die Gewässer vor Khorinis nicht? Es war bekannt, dass nur wenige erfahrene Seeleute den Weg zu einem versteckten Teil der Insel kannten, doch der Hafen von Khorinis galt nicht als unsicheres Gewässer. Rufe waren laut geworden, die Matrosen waren nervös hin und her gelaufen, dann der zweite Schlag. Die Planken hatten gezittert und Angst hatte sich breit gemacht.

    Adson hatte all dies wortlos hingenommen und starr beobachtet. Was ging hier vor sich? Seine Muskeln hatten sich unwillkürlich angespannt, wie bei einem Tier, das Gefahr wittert. Als der lange, matschgrüne Fangarm über dem Schiff in die Höhe schnellte, entlud sich die Spannung in Adsons Muskeln in einem waghalsigen Sprung. Weg vom Schiff, hinein in das brodelnde Wasser. Mit einem lauten Platschen durchbrach sein Körper die Wasseroberfläche und Adson versank in den kalten Tiefen. Ein wenig Wasser drang ihm in den Mund - es schmeckte salzig und kalt - und sein Herz stockte für einen kurzen, starren Moment. Dann streckte sich der Narbige und reflexartig begannen seine Arme und Beine die gewohnte Züge auszuführen, die ihn wieder in Richtung Wasseroberfläche brachten. Nach drei kräftigen Zügen erschien Adsons Kopf über den Wellen und er spuckte das Wasser aus und schnappte nach Luft. Ein kurzer Blick offenbarte ihm die Lage. Hinter ihm lag das schwer beschädigte Schiff schräg im Wasser. 'Weg, nur Weg', schoss es ihm durch den Kopf und er schwamm. Er hörte nicht auf die Rufe hinter sich und schaute sich auch nicht noch einmal um. Mit langen, kräftigen Zügen schwamm er Richtung Land. Nicht zur Hafenmauer, sondern etwas zur Seite, wo damals einige kleine Holzverschläge von Fischern gestanden hatten.

    Erst als er sich dem Ufer immer weiter genähert hatte, ordneten sich seine Gedanken wieder. Ob Redsonja es auch an Land geschafft hatte? Ob sie wohl schwimmen konnte? Er wusste es nicht. Und dann hatte er plötzlich Sand unter den Füßen und stampfte triefend an Land. Er achtete nicht auf all die Menschen, auf die Rufe und Fragen, sondern stapfte noch ein paar Schritte weiter und ließ sich dann in den Sand fallen. 'Khorinis, da bin ich wieder.', dachte er und atmete die salzige Meeresluft tief ein. So hatte er sich die Rückkehr auf die Insel nicht vorgestellt.

  19. Beiträge anzeigen #119 Zitieren
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Alles ging so unglaublich schnell. Ein Tentakel schlug unweit von ihr auf Deck. Das einzige was ihr übrig blieb, war sich irgendwo fest zu klammern. Sie konnte noch nicht einmal ihre Waffe, die sie eben erst eingesteckt hatte ziehen. Dann flog sie bereits samt Holz durch die Luft. Der Aufprall auf dem Wasser war schmerzhaft. Es verschlug ihr den Atem und sie tauchte erstmals unter, sie verspürte einen seltsamen Druck auf ihren Ohren als sie tiefer sank. Panik begann sich auszubreiten. Sie trug eine Rüstung. Das war nicht gut. Da half es ihr auch nicht, dass sie in der Nähe von Onars Hof schwimmen gelernt hatte. Einfach nicht das Holz loslassen. War ihr einziger Gedanke. Und daran hielt sie sich. Dann ging es endlich wieder nach oben. So hoffte sie zumindest, denn sie sah gar nichts. Doch schliesslich durchbrach ihr Kopf die Wasseroberfläche. Sie rang nach Luft, atmete allerdings ein Gemisch aus Luft und Wasser ein. Sie hustete und spuckte und erwischte im nächsten Zug endlich ein Hauch reiner Luft. Dann blickte sie hinter sich. Es sah nicht gut aus und sie begann mit den Füssen zu schlagen um sich so weit wie möglich von dem Ort des Geschehens zu entfernen.

    Das Ufer kam allerdings nur langsam näher, es war kalt und ihre Zähne klapperten. Hin und wieder blickte sie auf aber grösstenteils fokussierte sie einfach nur darauf das Holz nicht los zu lassen und irgendwie in die richtige Richtung zu treiben. Dann sah sie plötzlich eine seltsam hüpfende und winkende Gestalt. Was war wohl falsch mit dem komischen Kauz, dachte sie und widmete sich wieder dem Überleben.

  20. Beiträge anzeigen #120 Zitieren
    Moderator Avatar von hummelchen
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    hummelchen ist offline
    viel leute waren an die ufer und zum hafenbecken gekommen und halfen wo nötig. hummelchen hatte einen der gestrandeten neben einer der verfallenen lagerhäuser entdeckt und lief auf ihn zu:

    "ich kann helfen. ihr könnt euch auf mich stützen! ich bringe euch zum gasthof, da ist es warm und geschützt und wir können gucken, ab sich was findet, was ihr anziehen könnt. das mit dem zimmer wird vielleicht schwierig, wenn ich sehe, wie viele leute jetzt zu versorgen wären, aber uns wird etwas einfallen, keine sorge."

    der mann, der zwischen zusammengebissenen zähnen "muller" hervorgestoßen hatte, zierte sich etwas. die vorstellung, sich auf eine frau zu stützen war ihm offenbar nicht angenehm. aber was blieb ihm übrig. er war offenbar erschöpft und aus seine rüstung floss immer noch wasser.

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