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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline

    Hafenstadt Khorinis, Unterviertel

    "Bist du es Trilo? Kann das wirklich sein?"
    "Was in den drei Namen des Göttlichen... Tin? Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen! Gut siehst du aus. Okay, das Alter hat uns beiden zugesetzt, aber was will man machen. Komm lass uns was trinken und mal bereden was du zuletzt so gemacht hast. Ach herrje, jetzt laber ich dich direkt voll wie ein Sturzbach..."


    Eine seltsame, aber willkommene Überraschung. Tinquilius, das atmende Paradigma eines Wassermagiers. Von allen Trilo bekannten Robenträgern musste es ausgerechnet einer seiner ältesten Bekanntschaften überhaupt sein. Doch wo kam Tin her? Jharkendar? Woher eigentlich sonst. Was soll ein Wassermagier auch in diesen trostlosesten aller Gefilden?

    "Aber vorneweg: agiert der Aquamarin immernoch? Denn die Hand ist tot. Und ich habe auch nicht vor dies zu ändern."
    Eine zuletzt vor Jahren gesehene Strenge schoss in die Augen des verlotterten Mannes. Er meinte dies nicht böse, im Gegenteil. Wollte er ihm doch klar machen, dass die Umtriebe und Eskapaden der Vergangenheit genau das ist: Vergangenheit. Zwar wird Trilo in diesem leben kein Verfechter des Ausgleichs mehr, aber das blanke Chaos lag ihm schön länger fern.

  2. Beiträge anzeigen #82 Zitieren
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline

    Hafenstadt Khorinis

    Trilo, es war wahrhaftig Trilo. Damit hatte Tinquilius nun nicht gerechnet. Sein alter Weggefährte, ein Freund von vielen Jahren, den er zuletzt… ja, wann hatte er ihn zuletzt gesehen? Er wusste es gar nicht mehr, vor sehr vielen Jahren – in Nordmar, wenn ihn nicht alles täuschte.
    „Hehe, das stimmt, aber altern muss ja auch nicht schlecht sein. Alter kann Weisheit, Wissen und Freude bringen, so gehe ich zumindest damit um. Sonst wäre ich ja dauerhaft traurig.“ Er grinste. „Ja, lass uns einen trinken gehen und dann musst du auch von dir berichten. So lange her, dass wir uns gesehen haben.“ Er hielt kurz inne. „Vielleicht zu Coragon in der Taverne? Da bin ich mit zwei… einem weiteren Wassermagier untergebracht, solange ich mich hier in Khorinis aufhalte.“
    Sogleich wandten sich die beiden ihrem Weg hinauf zu, um dann durch das Löw hin zum Tempelplatz und der Taverne zu kommen. Trilo, ich fass es nicht.
    „Bevor ich es vergesse“, sprach er leise und rieb sich dabei an seinem Aquamarinring, den er fast vergessen hatte. Kann ich über ihn reden? Mit einem ehemaligen Mitglied der Hand? Aber nun ja, Trilo weiß ja eh anscheinend Bescheid. „Ich weiß nicht, wie es um den Aquamarin steht, aber mit dem Ableben der Hand ist auch seine Bedeutung geschwunden. Für mich auf jeden Fall. Heute gibt es andere Konflikte.“ Das musste reichen, mehr wollte er nicht sagen.
    Schnellen Schrittes waren sie durch das Löw durch zum Tempelvorplatz gekommen, dann kurz darauf auch schon zu Tinquilius‘ und Myxirs Unterkunft. Drinnen angekommen ließen sie sich etwas zu trinken geben und setzten sich. „Es ist so toll, dich zu sehen. Ich hätte gewiss mit vielen gerechnet hier, mit dir aber gewiss nicht. Sag, was treibst du hier? Wohnst du in Khorinis? Zuletzt sahen wir uns auf dem Festland, in Nordmar, glaube ich und ich hörte auch zwischendrin, dass du auf Argaan warst, richtig? Lange alles her.“
    Geändert von Tinquilius (19.05.2020 um 11:38 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83 Zitieren
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    "Wohnst du in Khorinis?"
    Welch einfacher Frage, welch offensichtlich Antwort. Doch war es so einfach? Konnte man hier überhaupt noch wirklich >wohnen<?
    "Wohnen? Naja, so ganz verkehrt ist das nicht. Hausen trifft es eher. Aber du kennst mich. Ich komm durch. Wobei... so ganz stimmt das auch nicht, wenn ich bedenke, dass man mich genau in diesem Hafen hier bestattet hat..."

    Das Gespräch war nun in etwa so schwungvoll wie ein Kamel in Nordmar. Sie beließen es bei diesem Thema fürs Erste und bestellten die erste Runde. Zu Tinquilius offenkundiger Überraschung verneinte Trilo den Alkohol und bestellte Saft. Und bekam Wasser. Nun gut, Wasser mit irgendetwas darin, dass wohl früher einmal eine Frucht gewesen war. Oder gewesen sein wollte. Ein weiteres Thema, dass es nicht zu vertiefen galt.

    "Ja, lang ist es her. Ich hab einiges hinter mir, seit wir zusammen bei diesem Nordmarer Schmied waren. Keine Ahnung mehr wie der hieß. Beim Göttlichen... bestimmt schon so um die 10 Jahre her, oder? Ich kann mich noch an meinen Versuch aus Braga eine wirkliche Stadt zu machen erinnern. Oder wie ein Drache dafür sorgte, dass die Rotröcke, allen voran Francoise, mich nach meiner Nekromanten-Wiederbelebung nicht direkt erneut verbrennen wollten. So vieles ist geschehen. Und die letzten fünf Jahre war ich eigentlich nur auf der Flucht vor der Autorität Argaans. Habe mich vor allem hier in Khorinis und im Minental herum getrieben. Das erste Jahr war es ein Leben voller Nervenkitzel und Angst. Auch meine Magie ist mir nun abhanden gekommen. Aber weißt du was das bewirkt hat? Ich denke ich habe so etwas Ähnliches wie eine Selbstfindung hinter mir. Und bin mit mir im Reinen."

    So hoffnungsvoll, positiv und freudig diese Worte auch aus Ihm heraus sprudelten, so wenig Überzeugungskraft hatten sie doch, bedachte man den sehnsüchtigen, und doch leeren Blick des Bärtigen in sein nun wieder leeren Wasserbecher. Wem wollte er eigentlich etwas vormachen?
    "Ach Tin, die Zeiten sind seltsam geworden. Der Glauben an die drei ist mir fernen denn je, doch der Glauben an mich selbst und meine zukünftigen Wege sind noch viel weiter entfernt. Aus dem reißenden Strom meiner Vergangenheit wurde ein ruhiger See und nun ein alles verneinendes Moor ohne jede Bewegung. Ich denke die feuchte Metapher liegt dir."
    Selbst das erzwungene Lächeln war zwar nicht unehrlich, aber ebenfalls nicht überzeugend.
    "Und bei dir so?"

  4. Beiträge anzeigen #84 Zitieren
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Hafenstadt Khorinis

    Dann habe ich also richtig gehört, dass Trilo etwas mit dem Drachen im Gebirge zu schaffen hatte. War es Hyperius gewesen, der mir dies erzählt hatte? Oder wer anders? Ich weiß es gar nicht mehr, im Grunde ist es aber egal.

    Er hatte zunächst antworten wollen, dass er sich für seinen alten Freund freue, dass er froh war, dass dieser mit sich im Reinen war, doch zum einen wollte Tinquilius den Worten nicht glauben, sah er doch, wie Trilo gekleidet war und hatte er doch die Blicke des Mannes bemerkt, die wenig freudig strahlten. Zum anderen waren dann aber diese abschließenden Worte, diese ‚feuchte Metapher‘, die ihn besorgte, weshalb er doch anders darauf reagieren musste. „Mein Freund, das klingt überhaupt nicht gut, wenn ich das gestehen darf“, kam es vom Obersten Magier, woraufhin er einen Schluck Bier nahm und Trilo einen Schluck seines Getränks – es sollte ein Saft sein, es wirkte aber eher wie Wasser mit einem komischen Inhalt – nehmen sah. „Nicht, dass ich nicht auch denken würde, dass die Zeiten seltsam geworden sind – da bin ich voll bei dir trotz der Tatsache, dass mich mein Glaube nicht verlassen hat. Aber deine Metapher… ich weiß nicht, sie klingt nicht nach den Worten eines glücklichen Menschen, vor allem aber auch nicht nach der eines Menschen, der positiv in die Zukunft schaut. Nach deiner kurzen Rekapitulation, nach dem, was ich sonst von dir weiß und mit dir auch schon vor so vielen Jahren erlebt habe…“ Tinquilius schüttelte langsam den Kopf. „Es muss viel sein, viel was da auf dir lastet und ich mag mir gar nicht anmaßen, es zu verstehen oder auch nur nachvollziehen zu können. Aber wenn ich etwas für dich tun kann, egal was, so lass es mich wissen und ich werde mein Menschenmöglichstes tun. Ob es Probleme mit den Autoritäten sind, ob es der Verlust der Magie ist – ein Punkt, bei dem du auch bereits integral warst bei mir. Egal was, meine Hilfe ist dein.“

    Während Tinquilius‘ Geschichte immer aus vielen kleinen Missgeschicken, Problemen und fehlgeschlagenen Experimenten bestand, so hatte er aber auch viele wundervolle Ereignisse erlebt, war an sich ganz zufrieden mit dem, was er bislang erreicht hatte. Wieso auch nicht? Natürlich hatte er einige Verluste und Rückschläge verkraften müssen, aber er war Oberster Magier des Vereinten Kreises Argaans und Varants, war ein erfolgreicher Alchimist und Heiler und hatte damit seine Berufung gefunden. Trilos Leben dagegen schien zum einen spannungsvoller und aufregender zu sein, andererseits zugleich so viel dramatischer und schwieriger. Wie kann ich ihm nur helfen?

    „Was mich betrifft, so lebe ich eigentlich in Stewark, dem neuen Sitz König Ethorns und des Kreises des Wassers. Im Grunde waren es auch nur die Pflichten als Oberster Wassermagier und als Heiler, die mich in den letzten Jahren ausgefüllt haben, große Abenteuer, große andere Dinge – sieht man von der Eroberung Stewarks ab – habe ich nicht erlebt. Erst jetzt kürzlich vor wenigen Monaten bin ich auf Reisen gegangen, zunächst nach Varant zu einem unbekannten Tempel und dann hier nach Khorinis beziehungsweise Jharkendar, dem verlassen Sitz meines Kreises.“ Er deutete auf die lange, feine Narbe in seinem Hals. „Erinnerst du dich noch daran, dass ich hier Erz in meinem Hals hatte? Durch einen missglückten Teleport? Ich habe ihn endlich vor ein paar Tagen entfernt bekommen durch ein Ritual, das zwei andere Diener Adanos an mir durchgeführt haben in Jharkendar.“ Er lächelte, doch auch diesem Lächeln sah man an, dass da mehr war. Arme Askala. „Jahrelange, oft erfolglose Forschung dazu hat endlich Früchte getragen. Endlich bin ich wieder frei, endlich kann ich mich voll der Magie widmen.“ Seine Freude war wieder etwas größer, auch wenn Askalas Verlust auf seinen Schultern lag. Nachdenklich rieb er sich das stoppelige Kinn. „Vielleicht kann ich deine Metapher doch etwas nachvollziehen, war ich doch auch zu einem gewissen Teil versackt auf Argaan, eingeengt durch meine Verpflichtungen. Ganz anders als das, was du mir berichtet hast, aber ich konnte da heraus und vielleicht kann ich dir da auch heraushelfen?“
    Geändert von Tinquilius (20.05.2020 um 15:39 Uhr)

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    Trilo ist offline

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    Hilfe klang wundervoll. Doch wie konnte Trilo sicher stellen, dass es ein wunderschönes Orchester sein würde und nicht erneut eine Kakophonie des Grauens? Risiko war schon länger nicht mehr das Metier des Ex-Ritters. Und er hatte schon zu viele Weggefährten verloren um Tin nun mit rein zuziehen.

    "Es freut mich, dass du das Erz losgeworden bist. Ich erinnere mich dunkel, wie du in dich zusammen gesackt bist. Kein schöner Anblick. Zum Thema Hilfe: klar kannst du mir helfen. Es gibt aktuell eigentlich nur drei Sachen, die mich interessieren. Die Silberseeburg, weil ich dort zuletzt vernünftig wohnte und dort mein Labor und dergleichen eingerichtet hatte. Heimat wäre was feines. Zum Anderen eine endgültige Klärung mit Francoise wie es jetzt offiziell um mich bestellt ist. Bei meinem letzten Aufeinandertreffen mit Ihr hat sie offiziell verlautbart, dass ich nicht lebendig bin und nur ein Konstrukt schwarzmagischer Nekromantie bin. Hat Vorteile, wie beispielsweise, dass mein Rittereid als abgegolten zählt, ich keine Steuern zahlen muss oder ich schlichtweg nicht für irgendetwas verurteilt werden kann. Wer verurteilt auch eine Leiche? Andererseits besitze ich genauso wenig Rechte. Kein Schutz durch Autorität, kein Anrecht auf Entlohnen bei einem Job und vor allem kein Anrecht auf eigenes Wohnen. Eigentlich will ich bloß meine Ruhe haben, gelegentlich mit alten Freunden über die Götter und die Welt philosophieren, und das würde dir Spaß machen, glaub mir Tin, und dazu vielleicht ein selbst erarbeitetes Stück gutes Fleisch und vernünftige Getränke. Aber naja... und der letzte Punkt..."

    Ruckartig wurde die Stimmung schwer und aus dem resignierten, leeren Blick wurde ein wild loderndes Feuer in den Augen des Bärtigen. Gewiss kein schönes Thema. Schon gar nicht im Gespräch mit Tinquilius, dem Pazifisten schlechthin.
    "Wie du weist, war ich vieles. Ritter von Khorinis und Mitglied des Generalstabs, Ex-Mitglied im Ring des Wassers, aber auch Anführer sowohl einer Martana umfassenden Diebesgilde als auch, und das mag dich schockieren, der schwarzen Hand. Ja ich war zeitweise Oberhaupt diese Leute. Aber dies ist nicht mehr so. Im Gegenteil: mein letzter Wunsch wäre die Auslöschung dieser Leute. Also kurz: Infos zur Silberseeburg, ein Treffen auf neutralem Boden mit Francoise und die Unterstützung bei der Ausmerzung der Überbleibsel der Schwarzen Hand. Und? schätzt du, du kannst mir mit irgendetwas helfen? Zumindest Informationen und eine Überreise nach Argaan wären ein toller erster Schritt."

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    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    „Oberhaupt der Schwarzen Hand?“, meinte der Oberste Magier etwas schockiert, als Trilo davon berichtet hatte. Dass Trilo irgendwie in der oder mit der Hand verstrickt war, das war noch etwas, was Tinquilius akzeptieren konnte. Aber Trilo hatte sie geleitet, diese Gruppe, die darauf aus war, die Macht Beliars zu erweitern und die aktiv gegen den Ring des Wassers agiert hatte? Er nahm einen Schluck Bier, leerte den Humpen und hob diesen dann demonstrativ hoch, um den Wirt um mehr zu bitten. „Oberhaupt der Hand. Ich bin wahrlich niemand, der Menschen verurteilt, und möchte alle Menschen, Orks und andere Wesen friedvoll nebeneinander leben lassen, aber das… das kam unerwartet und schockiert mich doch etwas, muss ich gestehen. Gerade als ehemaliges Mitglied des Rings und als ehemaliger Ritter Innos‘.“

    Als das zweite Bier gebracht worden war, nahm der Priester sogleich einen tiefen Zug und ließ sich das Gehörte noch einmal über die Zunge gehen. Wie soll ich damit umgehen? Normalerweise… ja, was würde ich normalerweise tun? Trilo ist nicht nur ein alter Freund, jemand, mit dem ich viel erlebt habe, sondern dazu auch noch jemand, der anscheinend der Schwarzen Hand abgeschworen hat.

    „Die Hand hat viel Leid gebracht, viel Unruhe gestiftet und alle hinter Gittern zu sehen wäre mir ein großer Wunsch, aber ein Racheakt? Die komplette Auslöschung? Ich weiß nicht, ob ich mich dahinter stellen kann, ganz ehrlich.“ Er nahm einen weiteren Schluck. „Lass mich darüber nachdenken. Was deine anderen Anliegen betrifft, so bin ich mir da schon ein wenig klarer darüber, was ich leisten kann. Wie ich bereits sagte, sind der König und sein Gefolge von der Silberseeburg nach Stewark umgezogen, nachdem wir diese Küstenstadt vom Orden Innos‘ erobern konnten. Die Silberseeburg wird weiter von Lord Gawaan für den König gehalten, weshalb ich da meinen Einfluss geltend machen kann. Du könntest mit Myxir und mir auf dem nächsten Schiff nach Argaan übersetzen, wir haben hier eh unsere Aufgaben erledigt, und ich gehe davon aus, dass du wieder Zugang erhältst und ich würde mich auch dafür stark machen, dass du im gesamten Königreich Argaan Akzeptanz erfährst und so wieder Schutz einer Autorität bekämst, um dein Leben friedvoll zu leben – solange natürlich weder König Ethorn noch Lord Gawaan schwerwiegende Gründe dagegen haben sollten? Du sagtest ja, dass du auf der Flucht warst vor der Autorität Argaans. Meinst du damit einen der beiden oder Thorniara und die Oberste Feuermagierin Françoise?

    Was diese nämlich betrifft“, fuhr er sogleich fort, „so kann ich dir nicht viel mehr als ein Treffen mit ihr versprechen. Sie mag vor vielen Jahren bei mir gelernt haben und wir mögen uns professionell sowie auch persönlich gut verstehen, doch der Kreis des Wassers und esonders ich waren stark in der Eroberung Stewarks involviert und ich denke mir, dass sie deshalb nicht gut auf mich zu sprechen sein wird. Ich hatte aber eh vor, mich mit ihr zu treffen und zu versuchen die Wogen zu glätten, da könnten wir auch deinen ‚Status‘ klären.“ Nun huschte ein leichtes Grinsen über seine Lippen und die Situation fühlte sich etwas weniger bedrückend an. „Dass du nur ein Konstrukt schwarzmagischer Nekromantie sein sollst, ist absurd. Das kann sie doch nicht wirklich glauben?“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist sie doch ihrer Ideologie zu sehr verfallen? Oder ich muss erst mehr verstehen, wie du sterben und wiederauferstehen konntest? Und was dies mit dem Orden zu tun hatte? Nun ja, wie dem auch sei: Sollte mein Wort etwas bei ihr und dem Orden zählen, so werde ich mich auch bei ihr für dich einsetzen. Versprechen kann ich hier aber nichts.“

    Er hielt noch einmal inne und betrachtete Trilo eindringlich. „Ich mag es nicht mögen, dass du die Schwarze Hand aber auch eine Diebesgilde geleitet hast, was du deswegen getan hast und aus anderen Gründen, aber wir haben alle Fehler in unserer Vergangenheit gemacht und dass du nun so ehrlich bist, rechne ich dir hoch an. Du warst mir stets ein treuer Freund und Weggefährte, da kehre ich dir nun nicht den Rücken zu.“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen, bevor sich seine Augen verfinsterten. „Die restlichen Mitglieder der Schwarzen Hand werde ich aber nicht mit dir jagen und auslöschen. Nein. Sie gehören bestraft, hinter Gittern gebracht, aber nicht ausgelöscht. Wenn es nur darum ginge, könnte man vielleicht darüber reden, so aber nicht. Tut mir leid.“ Ein weiterer Schluck kühlen Bieres floss seine Kehle hinunter. „Aber ich stehe zu meinen anderen Angeboten, wenn du sie annehmen magst.“

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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    "Okay, bleiben wir erstmal bei der Geschichte mit der Hand. ich weiß nicht wie viel du genau darüber weißt, aber insgesamt waren es gerade einmal sechs Mitglieder. Nie mehr, nie weniger. Oder wenn nur kurz weniger. Das war das Prinzip dahinter und Herkunft des Namens. Fünf Finger, wenngleich genau genommen ein Daumen kein Finger ist, aber so akademisch oder generell anatomisch bewandert waren die alle nicht, außer vielleicht Kyre. Dahinter gab es ein, ich nenn es mal Wesen, welches die ersten Mitglieder, den Ursprung quasi, verblendet, geleitet und teilweise Beliar anheim fallen lassen hat. Nunja, das war zu Beginn. Die Mitglieder starben nach und nach und wurden ersetzt. Ich rückte auf und war am Ende eher eine Art Koordinator der Hand, welcher die Einsätze lenkte. Sprich, ich hatte die Zügel und nicht mehr dieses Wesen. Du kannst dir vorstellen, dass selbiges schwer begeistert davon war.

    Es kam zu inneren Konflikten und das Ding wurde besiegt, verbannt, wie auch immer. Es ist weg. Du erinnerst dich noch an die Pforten des Grauens? So ein Vieh war das. Frag lieber nicht wie ich es wegbekommen habe. Ich habe in der Hand eher ein Werkzeug gesehen um menschen mit enormen Destruktionstrieb zu bündeln, und diese Energien zu fokussieren. es ist immer sinnvoller geplante Zerstörung hervor zu rufen als wirres Chaos an allen Fronten. Das war zumindest meine Idee dahinter. Hat nicht geklappt. Die Leute hörten nicht, sind dafür drauf gegangen. Oder haben mich verraten und ich wäre fast drauf gegangen. Naja, was hatte ich eigentlich erwartet. Fakt ist, die meisten sind tot, verbannt oder verschleppt. Ich werde mich schlau machen, wer noch zu fassen ist und die- oder denjenigen ergreifen. Mit oder ohne deine Hilfe. Aber du hast mich falsch verstanden. ich will die schwarze Hand, die Organisation, dieses Bündnis auslöschen; nicht die Mitglieder. Glaube mir, für manche wäre der Tod noch zu gnädig. Allen voran Ethea, dieses kleine Luder... ich will diese Leute verwahrt wissen. In welcher Sphäre auch immer, Hauptsache weit weg von potentiellen Opfern und vor allem noch weiter weg von zerstörbaren wichtigen Gütern oder Leben. Hilft dir diese Erklärung weiter, um das Bild etwas besser zu verstehen, Tin?"

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    Gespannt lauschte Tinquilius Trilos Ausführungen über die Schwarze Hand, eine Organisation, die er als Gegner des Ring des Wassers angesehen hatte und mehr auch nicht. Die Informationen, die ihm Trilo hier nun bot, zeugten von einem ganz anderen Bild: einer viel dunkleren, viel gefährlicheren Organisation, die fast nach einer Sekte klang.

    „Vieles von dem, was du mir gerade mitgeteilt hast“, meinte er einen Moment nachdem Trilo geendet hatte, „war mir tatsächlich nicht bewusst. Meine Informationen zur Hand waren limitiert, wenig detailliert. Ich sah die Hand nur als eine Organisation wie jede andere, eine, die ihre eigenen Ziele verfolgte. Dass dahinter so ein Wesen stand, war mir nicht bewusst. Wie bei den Pforten des Grauens? Ich erinnere mich noch lebhaft daran.“

    Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er nahm einen Schluck Bier.

    „Ich mag es immer noch nicht mögen, dass du die Hand geleitet hast, wenn auch mehr als Koordinator und nicht als ein dunkler, fanatischer Führer, und ich denke auch nicht, dass ich deiner Ideologie folgen würde, aber du hast das Wesen verbannt und damit der Menschheit einen großen Dienst erwiesen. Und dass du den Rest der Organisation endgültig begraben möchtest, ist auch löblich. Ich hatte dich da tatsächlich falsch verstanden. Wenn wir die noch wenigen lebenden Mitglieder dingfest machen können, ob hier oder anderswo, so werde ich dich dabei unterstützen.“

    Er schaute seinen alten Freund lange eingiebig an, dann nahm er einen weiteren Schluck.

    „Hast du denn einen Plan? Weißt du, wie oder wo du sie finden kannst? Ich denke ja nicht, dass es mal eben schnell erledigt sein wird? Da wäre deine Rehabilitation davor zu erledigen?“

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    Trilo ist offline
    Hatte er zu viel gesagt? was ist wenn alles schief geht? Könnte selbst Tin in Gefahr kommen? Gerade bei Leuten wie Kyne oder Ethea war alles möglich. Und Stoffel war auch so ein atmendes Pulverfass...

    "Tin, ich kann dir eine ganze Liste an ehemaligen und zuletzt aktiven Mitgliedern der Schwarten Hand geben. Hierbei würde ich es sogar begrüßen, wenn du diese an den Ring weiter leiten könntest."

    Er kramte in seinen Taschen herum und es dauerte auch nicht lang bis er einen kleinen Zettel hervor kramte. Noch bevor Tin reagieren konnte begann bereits das Schauspiel, welches oft genug dafür sorgte, dass Menschen in Trilos Gegenwart angeekelt oder fasziniert waren. es gab hierbei eigentlich keine Grauzone. Mit dem letzten ihm noch verbliebenen Hab und Gut, ein altes, aber sehr scharfes Messer aus Varant, ritzte er sich flink über einen Finger und begann mit seinem Blut auf das Papier zu schreiben.

    zuletzt aktive Mitglieder der schwarzen Hand:
    Ethea
    Stoffel
    Kyne
    Trilo

    Ehemalige:
    Calintz
    Nicolei

    "Hier, das sind alle mir bekannten Leute der Hand. Und zu deiner anderen Frage: Ja. Damit ich jagen kann, brauch ich Freiraum. Und den hab ich nicht, wenn mir die myrtanische Krone im Nacken sitzt. Mit Ethorn hatte ich glaub ich noch nie das Vergnügen. ich bin nicht mal sicher ob ich jemals in Stewark oder Setarrif gewesen bin. Alles okay mit dir? Siehst etwas blass aus."
    Geändert von Trilo (24.05.2020 um 09:07 Uhr)

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    Tinquilius‘ Worte hatten Wirkung gezeigt, Trilo schien sofort Feuer und Flamme zu sein. Er zog ein Stück Papier hervor und schrieb dann die Namen von aktiven und ehemaligen Mitgliedern und Mitgliederinnen der Schwarzen Hand auf diesen – mit seinem eigenen Blut, welches er durch eine Wunde in seinem Fingern hervorgebracht hatte. Sein Finger nutzte er dabei als Schreibutensil. Vollkommen baff ob dieser Praxis schaute er Trilo dabei zu, wie dieser die Namen aufschrieb. Es ging schnell, er brauchte nicht lange nachzudenken, und reichte Tinquilius dann die Liste. Dieser ließ einen ersten Blick darüber schweifen und er war noch viel schockierter über manche Namen, die er darauf las. Sechs Namen standen darauf, nebst Trilo kannte er mindestens einen weiteren von ihnen, bei einem weiteren Namen war sich sicher, dass er die Namen schon einmal gehört und vermutlich auch mit den jeweiligen Personen interagiert hatte, auch wenn dies vor vielen Jahren gewesen sein musste.

    „Ja, alles okay bei mir“, meinte er nach einem Moment und fing sich wieder. „Keine Sorge, das hat nichts mit deiner, wollen wir mal sagen, Schreibpraxis zu tun.“ Er schüttelte den Kopf und hätte fast gegrinst ob der Szenerie. „Ich bin Blut gewöhnt. Das Messer scheint auch einigermaßen sauber, ich würde diese Praxis aber nicht öfter empfehlen. Dann hast du irgendwann taube Stellen an deinen Fingerspitzen. Du hättest mich auch einfach um Tintenfass und Feder bitten können – auch wenn das hier natürlich noch dramatischer war und die Namen noch mehr hervorstechen.“

    Er nahm einen Schluck und las noch einmal über die Namen. „Nein, damit hat es echt nichts zu tun. Beim Lesen der Namen fielen mir nur ein paar Namen auf von Leuten, die ich kenne oder glaube zu kennen, allesamt wenn dann mehr oder weniger flüchtig und doch schockiert es ein wenig, muss ich gestehen.“ Noch einmal schaute er genau über die Liste, dass er auch niemanden überlesen hatte, dann faltete er das Papier. „Ich werde mein möglichstes tun den Ring zu informieren, aber wie ich schon eingangs meinte: ich habe auch keinen allzu großen Kontakt mehr. Ich werde dir aber so helfen, wie ich kann, um die Hand ein für alle Mal auszuschalten. Bevor wir das aber angehen können, müssen wir Françoise treffen und die Probleme klären. Wenn du mit Ethorn noch keine Probleme hattest, sollten wir vielleicht erst nach Argaan reisen, dann kannst du dort Akzeptanz finden und auch deine Kammer in der Silberseeburg wieder beziehen. Ich schreibe dann Françoise, die sollte sich bestimmt in Thorniara aufhalten, und wir vereinbaren ein Treffen, so sie mich denn sehen mag. An einem neutralen Ort natürlich, ich möchte nicht, dass einer von uns beiden im myrtanischen Gefängnis landet.“

    Er schüttelte grinsend den Kopf und nahm einen weiteren Schluck.

    „Klingt das für dich nach einem Plan?“
    Geändert von Tinquilius (24.05.2020 um 16:19 Uhr)

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    Trilo ist offline

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    "Oh, Tinte. Stimmt. Man entwöhnt sich vieler Dinge einfach zu schnell..."

    Es war eher eine Art Marotte geworden mit dem eigenen Blut Notizen und kurze Listen anzufertigen als dass Trilo dem Ganzen allzu viel Aufmerksamkeit schenken würde. Einen Dolch mit Mittelrinne hatte er eigentlich immer dabei und mit etwas Übung kann jeder damit entsprechend schreiben. Aber die Bemerkung zu eventuell tauben Fingern verfehlte Ihre Wirkung nicht. Etwas gedankenverloren starrte der Ex-Ritter seine Linke an, bevor Tins Frage ihn wieder zurück ins Hier und Jetzt riss.

    "Ein Plan. Ähm... ja. Klar. Zur Silberseeburg: ich möchte eigentlich nur mein Zeug sichten und gegebenenfalls vielleicht irgendwann wieder meine Tätigkeit als magischer Schmied aufnehmen. Wohnen... wenn ich es mir recht überlege, eher nein. ich bin und bleibe wohl einfach ein mann der Welt in Ihrer Gesamtheit. Irgendwo zwischen Sesshaft und Nomadisch, zwischen Vernunft und Kühnheit, jenseits Gut und Böser oder Chaos und Ordnung. Ein Freigeist. Aber gern kannst du ansonsten die kleine Werkstatt oder Labor, wie auch immer du es nennen willst, beziehen oder die Utensilien ausschlachten. ich bin nur an zwei bis drei Kleinigkeiten wirklich interessiert.

    Und zu Francoise... schwierig. Ich wüsste spontan nicht was für die oberste Feuermagierin als neutraler Boden zählt, wenn man bedenkt, dass Myrtana die Ganze Welt als sein reich sieht. Ansonsten sind wir uns aber einig. Auf nach Argaan! ich frag mich wie Ethorn so ist."

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    „Sehr gut, wirklich gut“, hatte Tinquilius noch am gestrigen Abend zu Trilo gemeint, als dieser dem Plan zugestimmt hatte, nach Argaan zu reisen und dort erst einmal alles zu klären, was das Königreich Argaan betraf, also Ethorn und sein Einflussbereich. „Dann steht der Plan ja. Wir reisen nach Argaan, klären da alles soweit es geht und schauen, dass wir Françoise davon überzeugen, dass sie keinen von uns beiden einfach auf den Scheiterhaufen wirft.“ Er hatte gegrinst und einen guten Schluck Bier genommen. „Dann lass uns jetzt noch etwas Gutes zu essen bestellen und morgen dann nach einem Schiff schauen. Übrigens, was König Ethorn betrifft: nun ja, er ist ein König. Ich habe keine wirklichen anderen Erfahrungspunkte, aber er scheint mir weder besser noch schlechter zu sein als Rhobar oder andere Herrscher, die ich so kennengelernt oder von denen ich gehört habe. Er ist auf jeden Fall kein religiöser Fanatiker, auch wenn seine getreuesten Berater allesamt Hofmagier sind. Ich würde ihn als pragmatisch mit einem guten Maß an Herrschaftsfantasien beschrieben.“

    Am nächsten Tag nun, nachdem die beiden noch ein einigermaßen leckeres Abendessen bekommen und dieses mit ruhigen Gesprächen über Vergangenes und Zukünftiges verbracht hatten, hatte Tinquilius zunächst einigen seine heilerischen Fähigkeiten angeboten sowie ein paar Besuche erledigen müssen, bevor er sich mit Trilo hatte treffen können. Er hatte Paul und seine Frau Sarah – Paul war endlich auf dem Weg der Besserung – sowie Joseph und Sophia besucht, hatte beide Paare nach Juliette gefragt, leider aber kannten sie niemanden mit diesem Namen. Auch sonst hatte seine Befragung zu keinem Erfolg geführt. Es wäre aber auch zu schön gewesen. Myxir hat vermutlich recht: entweder ist Juliette gestorben oder aber weitergereist ohne überhaupt ihren Namen anzugeben. Und auch so wohnen hier mehr als genug Menschen, dass ich sie nicht ausfindig machen könnte. Vielleicht aber geht es ihr ja gut, wenn Adanos es so möchte.

    Nach den Besuchen und dem Herumfragen, ging er nun wieder zurück zur Taverne, wo er bereits Trilo vor der Tür stehen sah.
    „Entschuldige, meine Besuche und heilerischen Fähigkeiten haben mich doch etwas länger in Anspruch genommen, als ich dies geplant hatte. Sollen wir zum Hafen aufbrechen und uns nach einem Schiff erkundigen? Oder war Myxir bereits hier und hat eines gefunden, falls du dies wissen solltest?“

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    "Guten Morgen erstmal. Und zu deinen Fragen: Ja und Nein. Wir sollten uns ein Schiff suchen, aber ich habe nichts von einem Myxir gehört. Du kannst mir deinen blauen Trupp aber gern einmal vorstellen. Mich würde interessieren wie die anderen Wassermagier denn so sind. Außer mit dir hatte ich bislang nur mit Angelina del Rio zu tun. Und ihr beide... nunja, ihr unterscheidet euch nicht nur anhand der Oberweite gewaltig."

    Ein schelmisches Grinsen war auf sein Gesicht zurück gekehrt. Es bleib zu hoffen, dass es diesmal einen längeren Aufenthalt als in den besuchen der letzten Jahre hatte.

    "Du scheinst dich hier gut auszukennen und ich war ewig weg. Kennst du einen guten Barbier? Die Haare müssen langsam mal wieder runter von den Wangen. Ich seh bald aus wie ein Wolf. Oder Ornlu..."

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    „Ah, guten Morgen, natürlich. Entschuldige, schon einiges getan und mich viel im Hafenviertel herumgetrieben, deshalb irgendwie nicht mehr so ganz frisch im Kopf“, meinte er verlegen grinsend. „Ich würde dir Myxir ja auch gerne vorstellen, aber irgendwie scheint der mir verschollen zu sein. Frag mich nicht, wo er hin ist. Wir wollten uns eigentlich gestern Abend getroffen haben, aber du hast ja gemerkt, dass er nicht da war. Vielleicht geht er seinen eigenen Nachforschungen nach, hat alte Bekannte getroffen oder aber er kümmert sich um ein Problem. Wenn er aber wieder da ist, stelle ich ihn dir gerne vor. Du wirst ihn eh auf dem Schiff erleben bei der Überreise, sollte er nicht direkt nach Varant reisen wollen.“ Er dachte einen Moment nach. „Er ist auf jeden Fall… strenger und weniger offen für manche Dinge. Auf jeden Fall anders als Angelina oder ich“, fuhr er fort. „Aber das wirst du ja dann merken.“

    Den anzüglichen Kommentar über Angelina del Rio hingegen überging der Oberste Wassermagier einfach. Er hatte Angelina immer nur als eine sehr fähige Wassermagierin wahrgenommen und nicht so betrachtet. Aber das tat er auch sonst nicht, selbst bei Askala nicht.

    „Puh, so gut kenne ich mich hier auch nicht aus. Ich war zwar ein paar Wochen hier in Khorinis vor der Abreise nach Jharkendar, da habe ich aber wenig danach Ausschau gehalten, wie man an meinen langen Haaren sehen kann. Meinen Bart schneide ich noch selber, ich besitze noch mein altes Rasiermesser aus den Zeiten, wo ich Barbier war, den Beruf übe ich aber schon lange nicht mehr aus. Wenn du magst, kannst du es dir ausleihen oder aber du versuchst es hier in der Mittelstadt beziehungsweise dem Handwerkerviertel. Da wird es gewiss jemanden geben.“ Er hielt kurz inne, dann kam ihm der Geistesblitz. „Ich glaube, ich kenne doch jemanden, kann aber nichts über deren Fähigkeiten aussehen. Die Frau eines Patienten ist Barbierin, soweit ich weiß, zumindest hatte sie einige Haarscheren daheim und ich meine auch, dass sie jemanden zum Haare schneiden empfangen hatte. Dafür müsstest du aber ins Hafenviertel. Wenn du willst, bringe ich dich dahin. Vor der Schiffssuche oder danach, das ist mir egal. Das kannst du gerne entscheiden.“

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    "Hmm, dann lieber nach dem Klären der Überfahrt. So sehr stört es mich auch wieder nicht mit dem ganzen Gefussel im Gesicht. Zur Not kümmer ich mich während der Seereise dann selbst drum."

    Etwas unschlüssig was Trilo mit sich selbst anfangen sollte, nahm er sich heute vor einfach mal nichts vor zu nehmen. Tin hatte einen Plan. Den könnte man auch einfach gemeinsam befolgen. Oder zumindest zusehen. Der Wassermagier war ein begnadeter Heiler und zudem einer der ganz wenigen, noch aktiven Alchimisten. Und solche Leute musste man sich warm halten. Schließlich wusste man nie, wann Sie sich als nützlich erweißen würden.

    "Ich bin aber durchaus interessiert, dich mal live bei der Arbeit zu sehen. Also folgender Vorschlag: ich lauf dir einfach den heutigen tag hinterher und schau mir mal an, was ein oberster Wassermagier so alltäglich macht. Sieh mich als stummer Assistent. Was meinst du?"

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    Hafenstadt Khorinis

    „Du möchtest mit mir mitgehen? Als ein stummer Assistent, wenn ich meine Runde mache?“, fragte der Oberste Magier und Heiler vollkommen baff ob dieser kuriosen Anfrage. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Dir ist aber schon klar, dass das keine spannende Arbeit ist, die ich da erledige, nicht wahr? Ich gehe derzeit meistens ins Hafenviertel und biete meine Heilkünste den Menschen an, die sie nötig haben. Manches Mal kommt auch jemand zu mir, wenn ich mich hier in der Unterstadt aufhalte oder vor oder nach einer meiner Predigten. Dadurch, dass viele aber nun wissen, dass ich immer ins Hafenviertel komme, bleiben sie auch oft da und warten auf mich. Und leider geht es hier vielen Menschen nun wirklich nicht gut“, meinte er ernüchternd. „Der Niedergang der Stadt hat auch zu schlechter Gesundheit unter den Menschen hier geführt, noch schlechterer Gesundheit als zuvor, meine ich. Wenn du also mitkommen möchtest, so sei gewarnt: Ich erlebe nichts Spannendes und sehe viel Leid und Elend, treffe auch nicht unbedingt auf die nettesten Menschen.“

    Da sich Trilo nicht von der Idee abbringen ließ, bedeutete er ihm mit einer Handbewegung ihm zu folgen. „Dann vielleicht auf zum Hafen ein Schiff ordern und dann ins Hafenviertel.“ Sie entfernten sich von der Taverne, kamen bald beim kleinen Tempelvorplatz zum Adanostempel an und durchschritten den Durchweg. Kurz darauf waren sie auch schon in dem Bereich, in dem sich die Handwerker aufhielten. Bevor die beiden aber nach rechts ins Hafenviertel abbiegen konnte, vorbei an der alten Schmiede, kam schon ein älterer Mann auf sie zu, dessen Kleidung so viel geflickt war, dass man sich wundern musste, wie diese zusammenhielt. Dafür aber war er relativ gepflegt.
    „Ah, Meister Tinquilius, gut, dass ich euch finde. Elsa geht es wieder schlechter.“

    Der Magier schüttelte den Kopf. „Adalbert, das tut mir leid zu hören. Ich weiß aber nicht, ob ich ihr noch wirklich helfen kann, sie ist alt.“ Tinquilius sah eine Träne in Adalberts rechtem Auge bilden. „Nun gut, bringt mich zu ihr.“ Sogleich huschte ein Lächeln über Adalberts Lippen und er lief schnell voraus hinunter ins Hafenviertel. Tinquilius und Trilo mussten sich ranhalten, um dem alten Mann zu folgen. „Was Adalbert an Jugend im hohen Alter zu viel geblieben ist, fehlt seiner Mutter leider“, meinte er zu Trilo. Kurze Zeit später standen sie auch schon vor einer kleinen Hütte – Haus konnte man das Ding nicht nennen – und traten ein.

    „Elsa, Meister Tinquilius ist hier. Er wird dir helfen.“

    Während Adalbert schon alt aussah, so wirkte seine Mutter Elsa steinalt, quasi schon tot. Sie lag auf dem größeren der zwei Betten – nun ja, was einmal Betten waren und nun durch Stühle und andere Möbel zusammengehalten wurde. Die alte Dame, deren Wangen eingefallen und deren haut faltig und dünn wirkte, schaute zu ihnen hinüber und Tinquilius sah sogleich, dass es nicht mehr lange dauern würde.
    „Adalbert, ist warmes Wasser bereit?“ Der andere schüttelte den Kopf und eilte schnell zum Ofen. Währenddessen wandte sich Tinquilius an Trilo: „Falls du einem Tod nicht beiwohnen möchtest“, meinte er leise, „dann solltest du besser hinausgehen. Es könnte aber etwas dauern. Ansonsten könntest du kurz Adalbert diese Kräutermischung geben, daraus soll er einen Tee machen.“ Wenige Schritte später kniete er neben dem Bett der alten Elsa und nahm vorsichtig ihre Hand in die seine. „Du kannst schwer atmen?“ Sie nickte und stammelte etwas, doch die Worte waren zu undeutlich, als dass er sie verstehen konnte. „Adalbert macht dir einen Tee, der wird helfen. Und wenn du magst, kann ich auch meine Magie benutzen, damit du besser schlafen kannst.“

    Er prüfte vorsichtig ihren Puls und ihre Temperatur an der Stirn. Er schaute wieder auf. Wenn Elsa den Tag überstehen würde, wäre dies ein Wunder.
    „Wie lange dauert das mit dem Tee?“

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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Ob er dem Tod nicht beiwohnen wollte? Vermutlich gab es Nekromanten, die seltener mit dem Tod zu tun hatten als Trilo. Dass er bereits einmal tot gewesen war, unterstreichte diesen Gedankengang nur noch. Er nahm also die Kräutermischung und schritt zum alten Mann zurück.

    "Wir kennen uns zwar noch nicht wirklich, aber Tinquillius gab mir..."
    "Und wie wir dich kennen. Du warst früher einmal der Adjutant von Sir Iwein und solltest eigentlich am Grund des Hafens liegen. Oder zumindest sollte deine Asche irgendwo da draußen im Meer sein. Junge, ich bin alt. Das weiß ich. Und ich habe mein ganzes Leben in dieser Stadt verbracht. Gerade dich vergisst hier in Khorinis keiner. Und glaub mir: die Erinnerungen an dich sind nicht die besten."
    "Nun gut, jedenfalls nimm bitte diese Kräuter..."
    "... und mach Tee daraus. Ich weiß. Wenn du auch nur einen Funken Anstand hast, dann geh bitte."
    "Erst wenn ich sicher gestellt habe, dass du den Tee machst."
    "Pah..."

    Scheinbar hatte Trilo den alten Mann durch seine bloße Existenz verärgert. Nun, es war verständlich. Rückblickend war Trilo für diese Stadt nicht gerade der strahlende Ritter und Träger der Hoffnung der einfachen Bevölkerung. Im Gegenteil. Er hatte einen Kommandanten angegriffen, war in die hiesige Diebesgilde involviert, war der Erste seit Bestehen des Ritterordens, der die Weihe zunächst ablehnen wollte und es war allgemein bekannt, welch Litanei an Anklagen er besaß. Häresie und Mord waren nur das Sahnehäubchen. Dennoch war es dem immer noch bärtigen Ex-Ritter wichtig, dass diese Frau ruhig entschlafen würde. Soviel Ehre gebührte jedem halbwegs rechtschaffenen Menschen.

    "Wie lange dauert das mit dem Tee?"
    "Kommt sofort, Meister Tinquilius!"
    Der Blick Adalberts reichte um Trilo verstehen zu lassen, dass die Gastfreundlichkeit nun ausgeschöpft war. Er tat dem Mann den Gefallen und verließ das Haus. Die warme, frische Luft tat gut. Tat gut um den Kopf frei zu bekommen.

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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Hafenstadt Khorinis

    „Kommt sofort, Meister Tinquilius“, vernahm der Oberste Wassermagier Adalbert ihm zurufen.
    Er legte seine Hand auf Elsas Stirn und fühlte kurz nach ihrer Temperatur, dann nahm er sie wieder weg und schaute in ihre müden Augen. „Wenn du einen Schluck Tee bekommen hast, dann wird es dir schon besser gehen. Die alte Frau nickte langsam und schloss dann ihre Augen für einen Moment. Kurz darauf stand Adalbert schon neben dem Heiler und reichte ihm den Tee, den Tinquilius dankend annahm. „So, hier haben wir den Tee auch schon“, meinte er und pustete kurz darüber, dann hielt er ihr die Tasse an den Mund und sie schlürfte einen kleinen Schluck. „Nicht der beste Geschmack“, gestand er, als er sie etwas zusammenzucken sah, „doch er hilft.“ Sie nahm vorsichtig noch ein paar weitere Schlucke, dann bedeutete sie ihm, den Tee wegzustellen, was er auch sogleich tat. Den Blick, den sie ihm und anschließend Adalbert zuwarf, verstand Tinquilius sofort.
    Während Elsa die Augen wieder schloss, stand Tinquilius auf und nahm Adalbert zur Seite. „Und, wann geht es ihr wieder besser?“
    Tinquilius wartete keinen Moment mit dem, was er sagen musste, sondern legte seine rechte Hand auf des anderen Schulter. „Elsa ist sehr alt und schwach. Egal, was ich machen würde, sie ist am Ende ihres Lebens angekommen.“ Adalberts Miene verfinsterte sich und Tinquilius glaubte, dass er von diesem angeschrien würde, dann jedoch traten Tränen hervor und der alte Mann schmiss sich an des Heilers Schulter und schluchzte fürchterlich. „Ich weiß, es ist sehr schlimm, aber Elsa weiß es und sie scheint mir abgeschlossen zu haben.“
    Während er Adalbert tröstete, suchte er Trilo. Dieser aber schien verschwunden. War ihm das dann doch vielleicht zu viel?
    „Ich kann ihr aber helfen friedlich einzuschlafen, wenn du magst. Dann leidet sie nicht mehr.“
    Adalbert schluchzte noch einen Moment weiter, dann ließ er wieder von Tinquilius ab und wischte sich die Tränen weg. „Ihr… ihr könnt sie einschlafen lassen? Sie wird nicht weiter leiden?“ Tinquilius schüttelte den Kopf. „Aber.. ist das nicht gegen Innos‘ Wunsch?“
    Der Oberste Wassermagier schüttelte den Kopf. „Ich mag nur ein Diener Adanos‘ zu sein, aber ich weiß genug über Innos um sagen zu können, dass er auch nicht möchte, dass seine Diener und Dienerinnen leiden. Und sie würde dann einfach nur ganz ruhig ohne Schmerzen einschlafen.“ Adalbert nickte. „Gut, dann würde ich vorschlagen, dass du dich verabschiedest, während ich mich auf das danach einstelle.“
    So trat Adalbert an das Bett seiner Mutter und sprach ihr leise zu, während sich Tinquilius sammelte. Ein Leben zu beenden war im Grunde etwas gegen seinen Glauben, gegen die Prinzipien Adanos‘, so mochten das viele zumindest sehen, doch Tinquilius war niemand, der das Leben auf das Äußerste hinaus verlängern wollte. Wenn Menschen kurz vor dem Tod standen, wenn sie dabei gar noch litten wie Elsa, dann gab es keinen Grund sie weiterleiden zu lassen, wenn er ihren Sterbeprozess einfach etwas beschleunigen konnte. Dennoch mache ich das ganz ungern und weiß jetzt schon, dass mir dies noch eine ganze Weile nachhängen wird. Das zu verkraften wird nicht leicht – und dennoch ist es selbstverständlich, dass ich ihr helfe. Mein Wohl muss hinter dem meiner Patienten und Patientinnen zurückweichen. So ist es nur richtig für einen Heiler.
    Er hörte, dass Adalbert aufhörte zu sprechen und trat so an die beiden heran. „Soll ich?“, fragte er Elsa, die sogleich nickte. Tinquilius kniete nieder und legte seine rechte Hand auf ihren Brustkorb, die linke auf die Stirn. Dann schaute er ihr tief in die Augen und lächelte sie an. „Du bist sehr tapfer. Ruhe in Frieden und möge Innos dich in seinen Schoß aufnehmen.“ Dann schloss er seine Augen und ließ sogleich Magie durch seine Hände fließen, die dann in Elsas Körper floss. Sie lächelte noch kurz, dann schloss sie langsam die Augen und man konnte hören, wie ihre Atmung schwächer und schwächer wurde. Was für Adalbert, der leise schluchzte, bereits beim Ansehen schwer fiel, war für den Priester eine ganz andere Geschichte. Er spürte ihre Magie, ihre Lebenskraft, und konnte genau feststellen, wie diese entfleuchte. Dann war sie fort, ein letzter Atemzug und es war geschehen. Langsam öffnete Tinquilius wieder die Augen und stand auf. „Sie ist nun bei Innos und kann ruhen.“
    Adalbert schluchzte weiter, nickte aber. „Vielen Dank, Meister Tinquilius, vielen Dank.“ Er fiel ihm noch einmal um die Schultern, dann kniete er schniefend nieder. „Ihr könnt nun gehen, ich möchte noch einen Moment mit ihr alleine sein, bevor ich den Bestatter hole.“
    „Aber natürlich. Mein herzliches Beileid, Adalbert. Möge eure Mutter in Frieden ruhen und ihr über ihren Tod hinwegkommen.“
    Schnell packte er seine Sachen und verschwand aus der kleinen Hütte. Draußen, direkt vor dieser, traf er auf Trilo. „War es dir doch nicht so angenehm?“, fragte er seinen Freund, dessen Blick er gerade schlecht einzuschätzen wusste. „Kann ich gut verstehen. So einem Tod beizuwohnen ist nicht schön. Elsa schläft aber nun für immer.“ Seine Miene trübte sich. Einen Moment schwieg er. „So, wollen wir nun zum Hafen? Magst du vorgehen?“

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    Stadt Khorinis - Hafengebiet

    Tinquilius war einfach zu nett für diese Welt. Als Heiler spürte er die kleinsten Veränderungen in Körper und Geist seiner Patienten, aber bei Trilo war seine Intuition und Menschenkenntnis nicht wirklich erfolgreich.

    "Nein Tin, es lag nicht daran, dass ich ihrem Tod nicht beiwohnen wollte, oder konnte, sondern vielmehr nicht sollte und durfte. Adalbert war recht deutlich. Du musst verstehen Tin, ich bin hier geboren und gestorben. Lichterloh ist mein damaliger Körper auf einem Floss oder sowas in Flammen aufgegangen. Dass ich nun hier umher laufe und Leute beim Sterben begleite... naja, pietätlos ist denke ich noch milde ausgedruckt. Und schon zu Lebzeiten... meinen ersten Lebzeiten... bei den Göttern klingt das seltsam... jedenfalls war ich für viele hier nicht gerade der Inbegriff des strahlenden Ritters."

    Der Khoriner erwartete gar nicht, dass der oberste der blauen Robenträger verstand, aber eine Erklärung war er ihm dennoch schuldig. Zumindest nach Trilos Empfindung. Wann hatte er angefangen sich bei jedem rechtfertigen zu wollen? Was war aus dem Klumpen Ego eines Hexers geworden? Die zeit heilte eben doch nicht alle Wunden. Manche Wunden werden durch die zeit nur größer, tiefer und unansehnlicher. Und entzündeten sich. Manch einer schrappt dann an einer Art seelischem Sepsis vorbei und braucht dann noch mehr des Giftes namens Zeit um sich zu erholen.

    "Aber ja, wir können zum Hafen gehen. Wir sollten sehen, dass ich hier weg komme. Ist vermutlich das Beste für jedweden Beteiligten. Wusstest du, dass ich mal einen Kommandanten der khorinischen Armee direkt in der Kaserne angegriffen hatte? Ich sah anschließend aus wie ein Nadelkissen voller Pfeile und Armbrustbolzen. Ein Wassermagier, ich glaube Vatras, hatte Wochen gebraucht um mich von der Schwelle des Todes zu retten. Und das war noch bevor ich der Miliz und später dem Ritterorden beigetreten bin... Vielleicht wäre Setarrif doch ein besseres Plätzchen für mich. Die Roten und ich werden wohl nie Freunde."

    Ein Lachen konnte er sich dennoch beim letzten Satz nicht verkneifen.

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    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Hafenstadt Khorinis, Hafen

    Der Oberste Magier rühmte sich eigentlich damit, dass er relativ gut die Gefühle und Stimmungen andere einschätzen konnte, eine Eigenschaft, die ihm sehr bei seiner Tätigkeit als Heiler half, doch bei Trilo war diese Fähigkeit anscheinend abhanden gekommen. Entweder glaubte er, er kannte Trilo gut genug und projizierte stattdessen seine Gefühle und Gedanken dann auf diesen oder aber es lag eher daran, dass er sich um die sterbenskranke Elsa hatte kümmern müssen und dabei viel zu fixiert gewesen war, um etwas anderes mitzubekommen.
    Egal aus welchem Grund auch immer, ich hätte Trilos Gefühle besser einschätzen müssen.

    „Verzeih mir, das habe ich nicht mitbekommen und nun deine Mimik auch nicht ansatzweise richtig gedeutet. Bei Adanos, ich werde mir in der Zukunft mehr Mühe geben, entschuldige.“ Er schüttelte langsam den Kopf und ließ sich die Worte Trilos noch einmal durch den Kopf gehen. „Es mag für die Menschen komisch sein, einen totgeglaubten, ja tatsächlich verstorbenen Menschen zu treffen und sie mögen auch aus anderen Gründen einen Groll gegen dich hegen, doch das entschuldigt keinesfalls dieses unhöfliche und vor allem unfreundliche Verhalten. In keinster Weise. Es war nicht pietätlos, du warst da um zu helfen – und jeder, aber auch wirklich jeder verdient eine zweite, auch eine dritte Chance. Und wenn du Adalbert oder Elsa nichts Böses getan hast, war sein Verhalten noch unverschämter.“ Sein Kopfschütteln wurde vehementer. „Wenn er nicht gerade seine Mutter verloren hätte, würde ich zurückgehen und ihm eine Standpauke halten, die es in sich hat.“

    Der Oberste Magier war in Rage. Trilo mochte Fehler gemacht haben in der Vergangenheit, doch solche hatten sie alle irgendwo in ihren jeweiligen Biographien, auch so jemand wie Adalbert. Ja, wie viele Fehler habe ich begangen, die ich nicht mehr gutmachen kann, für die ich täglich mein Bestes gebe?
    Dann schaute er wieder zu Trilo und langsam beruhigte er sich. „Entschuldige nochmals. Ich kann ein solches Verhalten nicht gutheißen. Es zeugt einfach von schlechter Moral und ist schlichtweg unhöflich. Aber gut, wir werden ihn sicherlich heute nicht mehr ändern und vielleicht ist es wirklich besser, dass wir aus Khorinis wegkommen. Auf zum Hafen.“

    Sie schlängelten sich ihren Weg durch Hütten und heruntergekommene Häuser hin zum größten Weg des Hafenviertel, der sie direkt hinunter an das Hafenbecken brachte. Dort hielten sie sogleich nach einem Schiff Ausschau. Zwei Schiffe lagen derzeit vor Anker, in der Bucht hinter dem Felsmassiv möglicherweise noch mehr, gingen dort doch einige Menschen geschäftig hin.

    „Vielleicht gehen wir eher dort hinüber, diese beiden Schiffe haben die Wappen Myrtanas auf ihren Seiten.“ Während sie zum Felsdurchgang schritten, kam Tinquilius zurück auf ihr Gespräch. „Vatras ist ein wirklich toller Wassermagier, ein begnadetet Heiler. Dass er es geschafft hat dich wieder zusammenzuflicken nach dieser Aktion zeugt davon. Aber was hat dich dazu bewogen einen Kommandanten anzugreifen und dann noch dazu in der Kaserne?“ Tinquilius musste fast grinsen ob dieses Ereignisses.

    Bevor Trilo antworten konnte, hatten sie auch schon die andere Seite erreicht und erblickten tatsächlich ein weiteres Schiff, dass ein Wappen trug, welches Tinquilius nur zu gut kannte. „Wir haben wahrlich Glück. Das ist das Wappen Argaans, König Ethorns Wappen. Jetzt müssen sie nur noch Platz für 3 Personen haben und unser Glück ist perfekt.“ Er grinste nun breit.

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