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  1. #61
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Nachdem Artur den Markt einen kurzen Besuch abgestattet hatte, war er noch bei einem Bankhaus gewesen. Immerhin musste er noch die Münzen und Schmuckstücke die er bei dem Auftrag in Blumenbach erhalten hatte gegen Gold eintauschen. Bei seinem Besuch bei diesem Händler hatte er das ganz vergessen, aber jetzt erinnerte er sich an den Beutel voller Kupfer und Silbermünzen. Es war auch eine richtige Entscheidung gewesen die Bank zu besuchen denn die erfahrenen Angestellten hatten sofort geschickt die Münzen gestapelt gezählt und auch den Rest der Belohnung im Wert geschätzt. Letztendlich kam sogar eine Summe von 15 Souvereigns und ein paar zerquetschte heraus. Allen in allem eine gute Belohnung, auch wenn der Werwolf jeden Kupferling wert gewesen war und leicht eines der Gruppenmitglieder hätte töten können. So war er aber tot und Artur so wie seine beiden Mitsöldnerinnen um einiges an Gold reicher. Da er keinen Grund sah noch lange auf dem Markt zu stöbern, denn eigentlich brauchte er nichts, begab sich Artur wieder auf den Rückweg zur Goldenen Gans. Er kaufte nur selten etwas spontan ein und war anders als die beiden Damen nicht versessen darauf sich mit irgendwelchen Duftstoffen, Kleidern oder Schmuckstücken einzudecken. Stattdessen begann er zu überlegen ob die Gruppe noch weitererer Ausrüstung bedurfte wenn sie weiter nach Westen reiste. Spätestens bevor sie das Frostgipfelgebirge begann würde sich die Gruppe wohl zusätzliche Ausrüstung besorgen müssen, denn dort würden sie wohl nur im Freien übernachten können. Er beschloß sich dahingehend ein paar Gedanken zu machen. Von der Ausrüstung des toten Ritters war leider nicht allzuviel zu brauchen gewesen, alles viel zu protzig und umständlich und leider nicht für Nächte in der Wildnis ausgelegt.
    Nachdenklich aber immer noch gut gelaunt betrat er die Taverne, wo er sich direkt in seinen Raum aufmachte. Dieser war ähnlich geschmackvoll und edel eingerichtet wie die Zimmer in Denerim, mit einem großen Bett dessen Laken blütenweiß und einladend weich leuchtetete. Lackierter Tisch aus Edelhölzern, Waschtisch mit Spiegel, eine große Truhe und sogar ein roter Paravent hinter dem ein mannsgroßer Spiegel stand. Der Paravent war aus einem weißen Stoff gemacht auf dem einige Tiere mit schwarzem Faden eingestickt waren. Sogar ein gepolstertes weinrotes Sofa stand da und eine gußeiserne Badewanne die in der Ecke des Raumes auf ihre Benutzung wartete. Artur sah das seine Satteltaschen ordentlich in die Truhe gelegt worden waren. Der Knappe war wirklich sehr zuverlässig gewesen. In einem anderen Leben hätte Artur ihn vielleicht übernommen, aber was sollte er als Söldner mit einem Knappen und vor allem wer wollte schon von einem Söldner zum Ritter geschlagen werden ?
    Vorsichtig legte er seine Rüstung ab und begann nachdem er seine Utensilien dafür herausgesucht hatte diese zu putzen und polieren. Immerhin hatte er jetzt die Zeit dazu. Nachdem das ordentlich erledigt worden war, was ohne Qunarihirn in den Ritzen bedeutend schneller ging, legte er sie beiseite und begann sich selbst zu reinigen und rasieren. Wieder vorzeigbar schnallte er sich sein Wehrgehänge um den Gambesson und betrat den Schankraum. Bisher war noch keiner der Anderen wieder da und so trat er an die Theke wo der alte Thogrin immer gutgelaunt die Krüge putzte. Freundlich begrüßte er den ankommenden Ritter.
    "Ah ihr seid es Ser, was kann der alte Thogrin für euch tun. Ein kühles Helles aus Nevarra vielleicht ?"
    "Nun da sage ich nicht nein zu, wenn ihr so etwas habt. Ich habe schon länger keines mehr getrunken.", antwortete er gutgelaunt.
    "Natürlich habe ich das, dies hier ist Amaranthine und aus den Marschen und Nevarra kommt schließlich das beste Bier.", meinte er mit einem fröhlichen Grinsen und füllte den Zinnkrug mit dem schäumenden goldenen Getränk, gesäumt mit einer weißen Schaumkrone.
    Er reichte es dem Ritter welcher einen großen Schluck nahm. Prickelnd lief es ihm die Kehle herunter und weckte alte Erinnerungen.
    "Das ist Heimat.", sagte er mit einem zufriedenen Grinsen als er den Krug absetzte und sich den Schaum abwischte.
    "Ihr seid also aus Nevarra ? Ich hatte schon einen kleinen Akzent herausgehört war mir aber nicht sicher ob er aus den Marschen oder Nevarra kam.", warf der Zwerg mit dem Wissen eines Tavernenwirts ein in dessen Kneipe häufiger Ausländer kamen.
    "Ihr habt Recht. Ich kann euch auch keinen Vorwurf machen ist die Sprache doch recht ähnlich. Immerhin war Nevarra früher ja auch nur eine Stadt der Freien Marschen wie Starkhaven oder Kirkwall. Außerdem habe ich lange Zeit dort gelebt.", erklärte Artur.
    "Nun dann lasst es euch schmecken Ser. Falls ihr heute Abend hier essen wollt kann ich euch die goldene Gans empfehlen, ein Gänsebraten nach einem Spezialrezept. Bei eurer großen Gruppe lohnt sich das auch, außerdem kredenzen wir dazu verschiedenes Gemüse und ofenfrische Backkartoffeln, bei denen läuft euch das Wasser im Mund zusammen.", offerierte er geschäftstüchtig.
    "Klingt gut. Ich werde darauf zurückkommen. Falls ihr Zeit habt würde ich die Gelegenheit nutzen mich mit euch über Orzammar zu reden. Es schadet wohl nicht mit jemanden von dort zu reden bevor man dorthin reist.", bat Artur den Wirt höflich.
    "Na gut Ser, ich habe Zeit. Aber erschreckt nicht wenn mir dabei das eine oder andere Fluchwort über die Lippen springt."
    "Keine Angst, ich bin fluchende Zwerge gewohnt.", erwiderte Artur mit einem Grinsen. Zwergensöldner waren Meister im Fluchen.

    *
    Morgana folgte Larissa gut gelaunt während diese jeden Händler heimsuchte und mit mal mehr und mal weniger Enthusiasmus deren Waren durchstöberte. Morgana sah nichts besonderes was ihr direkt ins Auge fiel, aber sie hatte sich ja in Denerim schon neue Kleidung gekauft und in der Wildnis verschwendete sie auch nicht ihre Duftöle. Und Schmuck trug sie anders als ihre elfische Begleiterin auch eher weniger, von einigen Acessoires aus schlichtem Silber mal abgesehen. An einem Stand mit verschiedenen Pflegeprodukten blieb sie jedoch stehen und kaufte dort neben etwas Talg und Fetten zur Herstellung einiger Salben auch ein paar schon fertige wohlduftende Cremes. Außerdem kaufte sie eine neue Nagelschere die besser aussah als ihre alte und einen Kamm aus Schildpatt. Dieser sah ganz gut aus und würde eine gute Ergänzung zu ihrer Bürste werden. Während Larissa mal wieder bei irgendeinem Händler die Auslagen untersuchte ließ Morgana den Blick über die geschäftige Menge schweifen. Spielende Kinder, schreiende Händler und gehetzte Menschen. Diesen ganzen Trubel konnte Morgana nie viel abgewinnen auch wenn sie einsah das sowas nun einmal dazu gehörte.
    Plötzlich drehte sich die Dalish zu ihr und zog die Hexe an ihrer Hüfte zu sich, etwas was Morgana ohne Widerstand zuließ. Dann heftete sie der jungen Frau eine hübsche Brosche mit einem eingefassten Saphir an das Kleid. Morgana erwiderte das darauffolgende Lächeln der Elfe mit einem ebenfalls fröhlichen Lächeln. Während Larissa vorausging den verdutzten Händler hinter sich lassend, folgte ihr Morgana bedächtig sich die Brosche genauer ansehend. In eine schlicht aussehnde silberne Sonne war der Saphir eingefasst, der im Licht der Sonne dunkelgrün schimmerte. Er war nicht zu groß und einigermaßen schlicht und er passte tatsächlich gut zu ihren Augen. Und zum Glück sah die Sonne nicht aus wie die Sonne der andrastischen Kirche.
    Ein schönes Geschenk, wobei bei Morgana sich zu fragen begann ob es dafür einen besonderen Grund gab. Sie hatte damals gesagt das sie nicht bereit für eine Beziehung war und jetzt fragte sie sich ob sie nicht auf einmal in einer steckte. Und falls es so wäre ob das so eine schlechte Sache wäre. Dann verwarf sie diesen Gedanken wieder. Die Elfe war einfach ein wenig entspannter in dem Austausch von Zärtlichkeiten gewesen und die beiden Frauen hatten sich schon vorher gegenseitig was geschenkt. Das tat man schließlich wenn man jemanden gern hatte. Morgana beschloss sich bei nächster Gelegenheit dafür zu revanchieren, sofern ihr etwas ins Auge sprang was der Elfe gefallen konnte. Für den freundlichen Morgengruß vorm Frühstück würde sie sich vielleicht heute Abend noch bedanken können, sofern die Elfe interessiert war den Abend mit ihr zu verbringen. Auf jedenfall würde sie Larissa vorschlagen den Unterricht fortzuführen, denn abseits von persönlichen Interessen, fand es die Lehrerin in Morgana nicht klug den Untericht weiter schliefen zu lassen. Und hier hatten sie schließlich auch die Möglichkeiten dazu. Nachdem die Elfe sich mit einem zwergischen Waffenhändler unterhalten hatte und diesen dann hektisch wieder verließ, fragte sie die Hexe ob sie zurück zu der Taverne gehen sollten.
    Morgana ergriff die gereichte Hand und zog die Elfe sanft aber bestimmt zu sich und umamrmte sie wobei ihre rechte Hand auf deren Hüfte lag, während die linke auf Höhe des Rückens durch die Haare der Elfe strich. Verführerisch sah sie der Elfe in die Augen.
    "Ich denke schon. Aber vorher wollte ich mich für die hübsche Brosche bei dir bedanken.",sagte sie und zog den Kopf der Elfe zu sich heran und gab ihr einen langen Kuss. Dann trennten sich die Münder der beiden wieder und Morgana spielte lächelnd an der Brosche.
    "Wirklich sehr hübsch, ich danke dir Larissa. Und jetzt sollten wir zurück gehen, ich bekomme langsam Hunger.", sagte sie gutgelaunt und verschränkte die Finger ihren linken Hand in denen von Larissas rechten.
    "Nach dem Essen werden wir uns allerdings nochmal ans Schreiben und Lesen machen. Immerhin haben wir hier endlich mal wieder ideale Unterrichtsbedingungen.", warf sie noch auf elfisch ein, wobei eine leicht Strenge in ihrer Stimme mitschwang. Diese wurde aber kurz darauf wieder von einem Lächeln entschärft und Morgana zog die Elfe leicht an der Hand in Richtung Heimweg. So begaben sich die beiden Freundinnen händchenhaltend zurück zur Taverne, wobei sie die irriterten und verdutzten Blicke von einigen Passanten gekonnt ignorierten.

    *
    Schließlich kamen beide in der Taverne an, wo sie feststellten das zumindestens schon Artur wieder zurück war und sich mit dem Zwerg hinter der Theke unterhielt. Beide Damen gingen zu ihm hin, woraufhin er sich zu ihnen umdrehte und sie freundlich begrüßte:
    "Zurück aus den Bädern wie ich sehe. Sehr schön. Ich hoffe es hat war den Besuch wert. Wie ich sehe seid ihr auch auf dem Markt gewesen, es sei denn diese Brosche da hattet ihr schon vorher."
    "Nein, ihr seid ein scharfsinniger Beobachter Ser Artur. Diese Brosche ist in der Tat neu, ein hübsches Geschenk von Larissa. Und die Bäder lohnen tatsächlich einen Besuch. Hattet ihr auch Erfolg ?", fragte sie gutgelaunt. Artur nickte zufrieden.
    "Ja ich habe ein wenig Geld bekommen und dem Knappen eine Überfahrt nach Hause arrangiert. Und die Belohnung von der Werwolfsjagd eingetauscht. Hier das ist für euch meine Damen.", sagte er freundlich und gab jeder der Frauen vier goldene Souvereigns. Das war mehr als ihnen anteilmäßig zustand, aber er war zufrieden durch den Verkauf der Rüstung, da konnte er es sich sogar leisten einen Bonus zu zahlen. Auch wenn sich Larissa mehr über den Erhalt der Bezahlung freute als Morgana welche fast nur nebensächlich nickte.
    "Da es heute ein guter Tag für mich war habe ich mich entschlossen heute Abend das Essen zu bezahlen. Ich habe die Spezialität des Hauses einen Gänsebraten bestellt. Jetzt wo ihr zumindestens da seid kann ich dem Koch sagen das er anfangen kann. Bis das Essen fertig ist werden die Anderen wohl auch auftauchen und wenn nicht haben sie halt Pech gehabt.",sagte er gutgelaunt und lächelte.
    "Nun das ist äußerst großzügig von euch. Dann können ich und Larissa die Zeit ja noch nutzen um uns zum Essen zurecht zu machen und unsere Sachen im Zimmer unterzubringen. Bis gleich.", antwortete Morgana zufrieden. Irgendwie war es ein schönes Gefühl das jeder von den dreien recht gutgelaunt war, immerhin war das in Denerim nicht immer der Gefall gewesen. Zusammen mit Larissa ging Morgana zu ihrem Zimmer, das links neben dem von Larissa lag. Während die Elfe verschwand um ihren Bogen und andere überflüssigen Utensilien abzulegen, betrat Morgana ihr Zimmer. Dieses war so hübsch eingerichtet wie sie es erhofft hatte und so legte sie erstmal ihren Krempel ab und ließ sich entspannt auf das weiche Bett fallen. Dann besann sie sich jedoch eines besseren und stand wieder auf. Immerhin trug sie ja noch die schmutzige Reisekleidung auch wenn sie selbst sauber war.

    Für so eine Situation hatte sie jedoch vorgesorgt und so verschwand sie hinter dem Paravent und zog dort ihr schmutziges Reisekleid und ihre Reiseunterwäsche aus. Aus der Truhe kramte sie das verpackte Ersatzkleid heraus und auch ihre Seidenunterwäsche. Bevor sie sich jedoch beides anzog untersuchte sie ihren Körper auf eventuelle unerwünschte Härchen und cremte anschließend ihre glatte und weiche Haut ein und trug noch etwas von ihrem Jasminduft auf. Anschließend zog sie die Reizunterwäsche an und ihr bisher nur in der Umkleidekabine getragenes Kleid, welches ebenfalls Schwarz war, jedoch ein wenig mehr von ihrem hübschen Rücken zeigte. Zum Anschluß zog sie noch frische Socken an und putze ihre Stiefel sauber. Eigentlich müsst sie sich noch Schuhe für abseits der Straßen holen, aber war es das wert. Jetzt schlüpfte sie erstmal in die alten welche schließlich auch nicht schlecht aussahen. Ihre schmutzigen Klamotten gab sie einer Dienstmagd zum waschen, dann kümmerte sie um ihre Haare. Zuletzt platzierte sie noch die neue Brosche mit dem grünen Saphir an der rechten Seite ihres Dekoltees. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Nachdem sie noch ein wenig Kajal und schwach Lidschatten aufgetragen hatte, befand sie das sie gut genug aussah um das ganze gleich mit Gänsefett zu bespritzen. Oder bespritzen lassen, je nachdem welche Art von Manieren Larissa heute wieder an den Tag legen würde. Ein Risiko das sie bereitwillig eingehen würde, denn so viele Gelegenheiten hatte sie nicht in denen sie sich mal ordentlich zurecht machen konnte.
    Gutgelaunt verließ sie ihr Zimmer und ging Richtung Schankraum.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png]

    Larissas Meinung von ihrem Zimmer war ausgesprochen hoch. Klein aber fein wie sie fand und etwas Privatsphäre wäre sicherlich nicht verkehrt. Zudem schienen die Fenster in dieser Taverne dicht zu halten und versprachen eine ruhige, warme Nacht. Auch das Bett war weitaus angenehmer als das Letzte, die Decken und Kissen von hervorragender Flauschigkeit. Die Elfe legte Bogen, Köcher und Schwert ab, ebenso wie ihren Mantel. Den Rucksack hatte sie schon beim Betreten des Zimmers in einer Ecke drapiert. Sie schaute an sich hinab. Vielleicht sollte sie beizeiten mal in ein richtiges Hemd investieren und nicht immer nur dieses selbstgeschaffene Flickengrab tragen. Larissa befühlte ihren Dolch, dann band sie die noch immer nassen Haare zu einem pferdeschwanzähnlichen Zopf, der bei der immensen Dicke der Haare wie immer nur halb gelang und wandte sich dann zum Gehen. Sie verschloss die Tür, stoppte kurz bei Morganas Zimmer und hörte die Hexe drinnen werkeln. Der Kuss auf dem Markt hatte Larissa einen neuen Hoffnungsschub gewährt, dass die beiden Frauen vielleicht doch mehr waren als Freundinnen. Oder es war wirklich nur Morganas Art des Dankes gewesen, ganz so wie sie es deklariert hatte.

    Hallo Artur!“, grüßte sie und ließ sich neben ihm auf dem Stuhl nieder. Zwar hatte sie ihn schon mehrfach gesehen, doch grüßte sie ihn trotzdem munter. Die vier neuen Goldstücke klimperten dankbar in ihrer Tasche und brachten sie dem Traum vom heilen Schwert einen Schritt weiter. „Einen davon!“, verlangte Larissa und deutete auf Arturs Bier. Der Wirt nickte und schob ihr die Bestellung bald gegen Vorlage einiger Silbermünzen, von denen er sich unter den strengen Augen Arturs nur benötigte Menge herauspickte, über den Tresen. Larissa gab zwar keinen Trinkspruch von sich, prostete ihrem Boss aber kurz zu ehe sie den Bierkrug in einem langen und ausdauernden Zug leerte. Der Zwergenwirt staunte nicht schlecht. „Bei den Ahnen, dass hab ich ja bei einem von Eurer Art noch nie gesehen!“ Larissa lächelte stolz. „Wir vertragen mehr als es den Anschein hat, Herr Zwerg.

    *

    Kurze Zeit zuvor.

    Mordred schlug in die Goldene Gans ein wie ein betrunkener Blitz. Er hatte seinen Souvereign völlig ausgenutzt und auch noch die letzte Flasche des antivanischen Roten geleert. Insgesamt also drei Stück. Der Rückweg hatte lange gedauert und der kühle Wind des anbrechenden Abends hatte den Literaten befürchten lassen, dass er schon bald wieder nüchtern sei. Eine besondere Herausforderung stellte die breite Monumentaltreppe da, die zur Kirche hinaufführte und die Mordred nach einer Viertelstunde kläglichen Scheiterns mithilfe einer sich erbarmenden Wache bestritten hatte. Oben angekommen stellte der Blonde dann aber fest, dass er tatsächlich wieder geradeaus gehen konnte, mit mininalen Ausbrüchen zu den Seiten versteht sich. Und letztlich war er froh, als er das Symbol der Goldenen Gans sah und den Laden stürmte. Artur saß im Inneren, sprach mit dem Zwerg und trank Bier. Der Anblick des Gerstensaftes rief ein tiefes Rumoren in Mordreds Eingeweiden hervor. Der Antivaner stütze sich umsichtig auf das Geländer und arbeitete sich so nach Oben, hinauf zu ihren Zimmern. Vor dem Eigenen blieb er stehen, holte seinen Schlüssel heraus und versuchte vergeblich den Schlüssel in vorgegebenes Loch zu stecken. Schließlich, ohne dass er es bemerkte, trat eine junge Magd an ihn heran.

    „Na Ihr seid mir ja einer“, feixte sie. „Lasst mich Euch helfen.“
    Mordred sagte nichts. Nicht weil er unhöflich war, sondern weil er befürchtete ihr ansonsten ins Gesicht zu rülpsen und dies hielt er selbst in seinem sternhagelvollen Zustand für eine unangemessene Danksagung. Die Magd umfasste seine Hand mit der ihren und drückte zärtlich den Schlüssel ins Schloss. Ihre üppigen Brüste pressten sich dabei sanft gegen seinen Oberarm, was der Antivaner nicht einmal ansatzweise bemerkte. Seine Gedanken beschäftigten sich gerade mit der Konstruktionsweise eines Schlosses. Die Tür schwang auf und Mordred stolperte ins Innere des Raumes. Ohne seine Zurkenntnisnahme schloss die Magd die Tür hinter ihnen beiden wieder und wandte sich verzückt an den hübschen Literaten, dem schwummrig und taub zugleich war. Allerdings war er auch ein wenig glücklich, denn nachdem er das Schloss gedanklich hinreichend studiert hatte, wanderten seine Gedanken zu seiner Heimat und er sah sich selbst auf einem Turnierplatz fechten und dann in einem Rosengarten eine Ballade vortragen. Sein matter Körper wurde auf das weiche Bett geworfen und er bemerkte wie etwas, oder jemand sich an seinem Gürtel zu schaffen machte. Mit einem dumpfen Laut fiel das meisterhafte Schwert zu Boden. Die Finger wuselten weiter in seinem südlichen Bereich während Mordred matt ab die Decke starrte.

    „Lords kommen nicht oft her. Und die meisten sind fette Schmierfinken. Ihr aber, Ihr seid Lord Aromaki aus Antiva, stimmt´s?“ Mordred brummte bestätigend. Was sollte diese lächerliche Fragerei? Hatte er noch irgendwas zu bezahlen? Vierzehn Goldmünzen besaß er ja noch, auch wenn er dafür seinen Namen als Unterschrift verkauft hatte! Unkoordiniert fummelte er in seiner Tasche. „Zu anstrengend!“, befand er und beschloss seine Schulden am nächsten Tag zu begleichen. Ein kalter Schauer erfasste ihn, als irgendetwas freigelegt wurde. Fleisch das an die Luft kam. Mühsam schaute er auf. Etwas oberhalb seines eigenen Körpers ragte das Gesicht der Magd auf. Sie war weder sonderlich hübsch noch war sie hässlich. Unreine Haut, eine süße Stubsnase, braunes, lockiges Haar welches unter einer einfachen weißen Haube hervor lugte und ein schelmisches Lächeln. „Ihr seid ein richtiger Lord“, sagte das Geschöpf, dann verschwand ihr Kopf beinahe vollständig aus seinem Sichtfeld. Seltsamerweise war nur Hinterkopf noch zu sehen. Dafür schoss plötzlich ein angenehmes Kribbeln aus südlichen Gefälle aufsteigend seinen Körper empor, kitzelte seinen Bauchnabel und erfüllte seine Brust mit einem unbeschreiblichen Gefühl der Beflügelung. Mordred seufzte und ließ den Kopf in die Laken fallen. Kurze, angenehme Zeit später war das Gefühl weg und das Geschöpf wieder da. Mordred hatte jegliches Zeitgefühl verloren, denn die junge Magd stand nackt vor ihm. Ihre Haare fielen nun lockig bis auf ihre Schultern. Sie stieg zu Mordred ins Bett, der sich verwirrt aufrichtete. Wie zum Henker war eine nackte Frau hier rein gelangt?

    „Nimm mich“, forderte die Fremde. Mordred schaute unsicher ob dies der Realität oder einem alkoholgeschwängerten Traum entsprang auf den Rücken vor ihm. Der braune Lockenkopf befand am ihm entgegengesetzten Ende des Rückens, was nur eine Schlussfolgerung zuließ! Wieder befand er sich in der Bredouille mit dem Schlüssel und dem passenden Schlüsselloch. Gewillt und ehrgeizig fasste er der Fremden an die entblößten Backen, dann drehte sich sein Schädel und Müdigkeit überkam ihn. Er beugte sich vor, knickte ein und segelte begleitet von einem empörten Aufschrei ins Reich der Träume.
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  2. #62
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    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Yonice lauschte dem jungen Mann und war ein wenig enttäuscht, dass er keine Heilzauber gegen die Verderbtheit kannte. Von den Grauen Wächtern hatte sie schon gehört, doch sehr viel wusste sie nicht über diesen Orden. „Graue Wächter könnten in Lothering sein, immerhin ist dort Dunkle Brut. Allerdings habe ich nicht das Bedürfnis dort hin zu reisen um mich davon zu überzeugen.“

    Die Höhle kam in Sichtweite und Yonice drehte sich zu dem jungen Mann um. „Ich habe nicht vor Euch den Templern auszuliefern.“ Ihr Blick schweifte umher und sie lauschte angestrengt, doch sie konnte nichts hören. „Vielleicht solltet Ihr Euch hier irgendwo verstecken und ich gehe in die Höhle um nachzusehen. Ich weiß nicht, was ich finden werde, doch ich habe Euch mein Wort gegeben, dass ich nicht zulasse, dass Euch etwas passiert.“ Ihr Blick wurde ernst. „Ich pflege meine Versprechen zu halten, Arwan.“
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  3. #63
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    Valgarius

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    [Bild: Char_Anlya.png]
    Anlya war froh, dass Valgarius nichts passiert war und sie ihm, wenn auch nur ein klein wenig, helfen konnte. Er blickte nach oben und bat sie vom Baum zu klettern um zu verschwinden. „Moment, ich komme gleich.“ Die auffällige Kriegerin hatte den letzten der Dunklen Brut besiegt und sein Kopf rollte dem Magier vor die Füße. Sie rümpfte die Nase, denn der Gestank drang bis zu ihr hinauf. Doch mit Leichtigkeit kletterte sie nach unten und war sehr darauf bedacht nicht in das Blut der Kreaturen zu treten.

    Bevor sie jedoch Valgarius in Augenschein nehmen konnte um zu sehen ob er unverletzt war, rief die Kriegerin um Hilfe. Anlya blickte nervös zu ihr und sah, dass sie neben einer Gestalt kniete. Anscheinend war doch noch jemand am Leben. „Sollen wir helfen?“ Sie war unsicher und blickte ihren Begleiter fragend an.
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  4. #64
    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png]

    Larissas Meinung von ihrem Zimmer war ausgesprochen hoch. Klein aber fein wie sie fand und etwas Privatsphäre wäre sicherlich nicht verkehrt. Zudem schienen die Fenster in dieser Taverne dicht zu halten und versprachen eine ruhige, warme Nacht. Auch das Bett war weitaus angenehmer als das Letzte, die Decken und Kissen von hervorragender Flauschigkeit. Die Elfe legte Bogen, Köcher und Schwert ab, ebenso wie ihren Mantel. Den Rucksack hatte sie schon beim Betreten des Zimmers in einer Ecke drapiert. Sie schaute an sich hinab. Vielleicht sollte sie beizeiten mal in ein richtiges Hemd investieren und nicht immer nur dieses selbstgeschaffene Flickengrab tragen. Larissa befühlte ihren Dolch, dann band sie die noch immer nassen Haare zu einem pferdeschwanzähnlichen Zopf, der bei der immensen Dicke der Haare wie immer nur halb gelang und wandte sich dann zum Gehen. Sie verschloss die Tür, stoppte kurz bei Morganas Zimmer und hörte die Hexe drinnen werkeln. Der Kuss auf dem Markt hatte Larissa einen neuen Hoffnungsschub gewährt, dass die beiden Frauen vielleicht doch mehr waren als Freundinnen. Oder es war wirklich nur Morganas Art des Dankes gewesen, ganz so wie sie es deklariert hatte.

    Hallo Artur!“, grüßte sie und ließ sich neben ihm auf dem Stuhl nieder. Zwar hatte sie ihn schon mehrfach gesehen, doch grüßte sie ihn trotzdem munter. Die vier neuen Goldstücke klimperten dankbar in ihrer Tasche und brachten sie dem Traum vom heilen Schwert einen Schritt weiter. „Einen davon!“, verlangte Larissa und deutete auf Arturs Bier. Der Wirt nickte und schob ihr die Bestellung bald gegen Vorlage einiger Silbermünzen, von denen er sich unter den strengen Augen Arturs nur benötigte Menge herauspickte, über den Tresen. Larissa gab zwar keinen Trinkspruch von sich, prostete ihrem Boss aber kurz zu ehe sie den Bierkrug in einem langen und ausdauernden Zug leerte. Der Zwergenwirt staunte nicht schlecht. „Bei den Ahnen, dass hab ich ja bei einem von Eurer Art noch nie gesehen!“ Larissa lächelte stolz. „Wir vertragen mehr als es den Anschein hat, Herr Zwerg.

    *

    Kurze Zeit zuvor.

    Mordred schlug in die Goldene Gans ein wie ein betrunkener Blitz. Er hatte seinen Souvereign völlig ausgenutzt und auch noch die letzte Flasche des antivanischen Roten geleert. Insgesamt also drei Stück. Der Rückweg hatte lange gedauert und der kühle Wind des anbrechenden Abends hatte den Literaten befürchten lassen, dass er schon bald wieder nüchtern sei. Eine besondere Herausforderung stellte die breite Monumentaltreppe da, die zur Kirche hinaufführte und die Mordred nach einer Viertelstunde kläglichen Scheiterns mithilfe einer sich erbarmenden Wache bestritten hatte. Oben angekommen stellte der Blonde dann aber fest, dass er tatsächlich wieder geradeaus gehen konnte, mit mininalen Ausbrüchen zu den Seiten versteht sich. Und letztlich war er froh, als er das Symbol der Goldenen Gans sah und den Laden stürmte. Artur saß im Inneren, sprach mit dem Zwerg und trank Bier. Der Anblick des Gerstensaftes rief ein tiefes Rumoren in Mordreds Eingeweiden hervor. Der Antivaner stütze sich umsichtig auf das Geländer und arbeitete sich so nach Oben, hinauf zu ihren Zimmern. Vor dem Eigenen blieb er stehen, holte seinen Schlüssel heraus und versuchte vergeblich den Schlüssel in vorgegebenes Loch zu stecken. Schließlich, ohne dass er es bemerkte, trat eine junge Magd an ihn heran.

    „Na Ihr seid mir ja einer“, feixte sie. „Lasst mich Euch helfen.“
    Mordred sagte nichts. Nicht weil er unhöflich war, sondern weil er befürchtete ihr ansonsten ins Gesicht zu rülpsen und dies hielt er selbst in seinem sternhagelvollen Zustand für eine unangemessene Danksagung. Die Magd umfasste seine Hand mit der ihren und drückte zärtlich den Schlüssel ins Schloss. Ihre üppigen Brüste pressten sich dabei sanft gegen seinen Oberarm, was der Antivaner nicht einmal ansatzweise bemerkte. Seine Gedanken beschäftigten sich gerade mit der Konstruktionsweise eines Schlosses. Die Tür schwang auf und Mordred stolperte ins Innere des Raumes. Ohne seine Zurkenntnisnahme schloss die Magd die Tür hinter ihnen beiden wieder und wandte sich verzückt an den hübschen Literaten, dem schwummrig und taub zugleich war. Allerdings war er auch ein wenig glücklich, denn nachdem er das Schloss gedanklich hinreichend studiert hatte, wanderten seine Gedanken zu seiner Heimat und er sah sich selbst auf einem Turnierplatz fechten und dann in einem Rosengarten eine Ballade vortragen. Sein matter Körper wurde auf das weiche Bett geworfen und er bemerkte wie etwas, oder jemand sich an seinem Gürtel zu schaffen machte. Mit einem dumpfen Laut fiel das meisterhafte Schwert zu Boden. Die Finger wuselten weiter in seinem südlichen Bereich während Mordred matt ab die Decke starrte.

    „Lords kommen nicht oft her. Und die meisten sind fette Schmierfinken. Ihr aber, Ihr seid Lord Aromaki aus Antiva, stimmt´s?“ Mordred brummte bestätigend. Was sollte diese lächerliche Fragerei? Hatte er noch irgendwas zu bezahlen? Vierzehn Goldmünzen besaß er ja noch, auch wenn er dafür seinen Namen als Unterschrift verkauft hatte! Unkoordiniert fummelte er in seiner Tasche. „Zu anstrengend!“, befand er und beschloss seine Schulden am nächsten Tag zu begleichen. Ein kalter Schauer erfasste ihn, als irgendetwas freigelegt wurde. Fleisch das an die Luft kam. Mühsam schaute er auf. Etwas oberhalb seines eigenen Körpers ragte das Gesicht der Magd auf. Sie war weder sonderlich hübsch noch war sie hässlich. Unreine Haut, eine süße Stubsnase, braunes, lockiges Haar welches unter einer einfachen weißen Haube hervor lugte und ein schelmisches Lächeln. „Ihr seid ein richtiger Lord“, sagte das Geschöpf, dann verschwand ihr Kopf beinahe vollständig aus seinem Sichtfeld. Seltsamerweise war nur Hinterkopf noch zu sehen. Dafür schoss plötzlich ein angenehmes Kribbeln aus südlichen Gefälle aufsteigend seinen Körper empor, kitzelte seinen Bauchnabel und erfüllte seine Brust mit einem unbeschreiblichen Gefühl der Beflügelung. Mordred seufzte und ließ den Kopf in die Laken fallen. Kurze, angenehme Zeit später war das Gefühl weg und das Geschöpf wieder da. Mordred hatte jegliches Zeitgefühl verloren, denn die junge Magd stand nackt vor ihm. Ihre Haare fielen nun lockig bis auf ihre Schultern. Sie stieg zu Mordred ins Bett, der sich verwirrt aufrichtete. Wie zum Henker war eine nackte Frau hier rein gelangt?

    „Nimm mich“, forderte die Fremde. Mordred schaute unsicher ob dies der Realität oder einem alkoholgeschwängerten Traum entsprang auf den Rücken vor ihm. Der braune Lockenkopf befand am ihm entgegengesetzten Ende des Rückens, was nur eine Schlussfolgerung zuließ! Wieder befand er sich in der Bredouille mit dem Schlüssel und dem passenden Schlüsselloch. Gewillt und ehrgeizig fasste er der Fremden an die entblößten Backen, dann drehte sich sein Schädel und Müdigkeit überkam ihn. Er beugte sich vor, knickte ein und segelte begleitet von einem empörten Aufschrei ins Reich der Träume.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Nach einer kurzen Zeit gesellte sich Larissa zu Artur, der nicht sehr davon überrascht war das die Elfe mit dem zurecht machen schneller war als die Hexe. Vermutlich stand diese noch vorm Spiegel damit auch ja alles dort war wo es hin gehörte. Er hatte jedoch nichts gegen diese Eigenart, schließlich war die Hexe während sie in der Wildnis waren eigentlich immer recht schnell fertig. Larissa bestellte sich ebenfalls einen Krug den sie beeindruckenderweise mit einem Zug leerte. In der Aufnahme von Speis und Trank legte sie ein beachtliches Talent zu Tage. Auch der Zwergenwirt war beeindruckt und beschloss diesen Einsatz mit einem neuen Krug zu belohnen. Welcher Wirt hatte schließlich nicht gerne solche Kunden. Zudem sah die Dalish auch nicht unbedingt so aus als würde sie später betrunken rumpöbeln. Der alte Thogrin machte sowieso einen recht jovialen Eindruck, denn er hatte nichteinmal versucht die Elfe zu bescheißen und war zudem ein angenehmer Gesprächspartner der zudem sein Handwerk verstand. Und er hatte einen großen Vorrat an geistigen Getränken.

    Schließlich betrat Morgana auch den Schankraum, leichtfüßig und elegant wie immer, fast als ob sie schweben würde. Ihre gezeigten Mühen, waren nicht ohne Wirkung denn mehr als ein Kopf schaute ihr hinterher. Wobei das natürlich auch schon vorher der Fall gewesen war, aber jetzt schaute man ihr noch länger hinterher. Zurecht denn jetzt wo sie etwas mehr Zeit und Motivation gehabt hatte, sah sie noch viel schöner aus als schon normalerweise. Schnell entdeckte sie Artur und Larissa an der Theke sitzen und stolzierte daraufhin gutgelaunt zu ihnen hin, wo sie sich zwischen die beiden stellte. Der leichte Vanilleduft der Hautcreme die sie heute mittag erwoben hatte, harmonierte hervorragend mit dem sanften Geruch des Jasmin. Sie lächelte ihre beiden Gefährten an.
    "Da bin ich wieder, ich hoffe ich habe nicht zu lange gebraucht. Aber wie ich sehe ist das Essen ja noch nicht fertig.",sagte sie wohlwollend. Die beiden anderen grüßten sie und auch der Zwerg warf ihr einen freundlichen Blick zu.
    "Nein Herrin, aber es ist gleich fertig wenn ihr wollt könnt ihr euch an den Tisch dort hinten setzen.", sagte er freundlich und wies auf einen für fünf Personen gedeckten Tisch hin. Eine sehr optimistische Einschätzung hatte doch keiner die fehlenden zwei bisher gesehen.
    "Darf ich euch aber zunächst etwas zu trinken anbieten meine Dame ? Ich habe einen hervorragenden Roten aus Antiva der sehr gut zu Gans passt. ", bot er der Hexe an.
    "Ja das klingt gut. Lasst die Karaffe dann bitte an den Tisch bringen.", antwortete sie zustimmend.
    "Wollen wir den Standort wechseln ?", fragte sie die anderen beiden und verwies auf den gedeckten Tisch. Beide nickten uns so verlegte die Gruppe zu dem Eichentisch, an welchem Kerzen brannten und versilberte Teller aufgetischt waren. Diese Herberge hatte in der Tat Klasse. Artur ließ sich vor Kopf nieder, während sich Morgana und Larissa gegenüber setzten. Da sie nur zu dritt waren konnte man sich so besser unterhalten. Außerdem hatte es den Vorteil das niemand so leicht von eventuellen Fettspritzern des Nachbarn getroffen wurde. Kurz drauf brachte der Zwerg eine Kristallkaraffe mit rotem Wein und ein Kristallglas für Morgana mit. Er wies stolz das diese aus bestem Bergkristall in Orzammar hergestellt worden war und vom Aussehen und der feinen Machart konnte man es ihm sogar glauben. Morgana probierte den roten Saft und lächelte zufrieden. Das war ein guter Tropfen.
    "Wie es aussieht werden wir wohl zu dritt anfangen müssen. Ich frage mich wo der Rest steckt.", bemerkte Artur beim Anblick der beiden freien Plätze. Immerhin war inzwischen auch schon die Dämmerung angebrochen.
    "Nun über unsere neueste Begleiterin weiß ich zu wenig um eine präzise Vermutung anzustellen. Aber bei Mordred würde ich aufgrund meiner Erfahrungswerte mit aufsteigender Wahrscheinlichkeit schätzen, dass er entweder in einem Antiquariat, einem Bordell oder einer Schenke ist um sich zu betrinken. Wobei die letzten beiden Punkte gleichauf sind.", antwortete Morgana ironisch und lächelte verschmitzt. Dann nahm sie noch einen weiteren Schluck Wein.
    "Aber er kann ja durchaus auf sich selbst aufpassen, also würde ich mir um ihn nicht allzu viele Sorgen machen.", fügte sie in einem aufmunternden Tonfall an. Artur zuckte mit den Schultern. Die Hexe hatte wohl Recht und die beiden waren ja auch erwachsen.
    "Nun ja es ist deren Pech, denn was ich da sehe sieht gut aus.", sagte er und machte eine Kopfbewegung Richtung Küche aus der gerade eine wunderbar köstlich duftende Gans hereingebracht wurde, schön knusprig gebraten und wohlgeraten. Eine Magd stellte den Vogel ab und holte die Beilagen bestehend aus Rotkohl, Rosenkohl und gut aussehenden Ofenkartoffeln. Der alte Thogrin begann derweil geschickt die Gans zu tranchieren, aus deren Inneren eine köstliche Füllung quiltte. Dazu gab es eine hervorragend riechende Soße.
    "Einen guten Appetit wünsche ich den werten Gästen.", sagte er höflich und zog sich dann zurück. Offenbar war die Gans in diesem Lokal Chefsache, wenn er dafür extra hinter der Theke hervorkam. Bevor sie begannen zu essen erhob Morgana ihre Stimme.
    "Es ist schon lustig damals in Denerim haben wir an unserem Ankunftstag auch zusammen gesessen und eine Gans gegessen. Und obwohl wir inzwischen zu fünft sind, sitzen trotzdem nur wir drei zusammen. Das scheint wohl eine Art Tradition unserer kleinen Söldnertruppe zu werden.", bemerkte sie nachdenklich. Artur nickte nachdenklich, dass war ihm damals gar nicht aufgefallen aber Morgana hatte Recht. Seltsam welche Zufälle einem das Schicksal doch bescherte.
    "Aber mir gefällt es und es ist schön das wir dieses mal alle einen schönen Tag hatten. Wenn ich euch beide so ansehe bin ich froh das der Zufall ausgerechnet uns drei damals im Wald zusammengeführt hat. Stoßen wir darauf an und darauf das sich unsere kleine Gruppe auch in Zukunft weiterhin so gut bewährt. Auf uns.", sagte sie gut gelaunt und hielt ihr Glas in die Höhe, woraufhin die anderen beiden mit ihren Krügen anstießen und sich gegenseitig zuprosteten. Nachdem sie alle getrunken hatte, setzte Morgan stilvol das Glas ab.
    "So und jetzt sollten wir anfangen zu essen. Ich nehme das Bruststück.", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen und schnappte sich mit ihrer Gabel flink das bestaussehendste Stück woraufhin auch die anderen gut gelaunt anfingen ihre Teller zu befüllen und sich gegenseitig Guten Appetit wünschten.
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Nach einer kurzen Zeit gesellte sich Larissa zu Artur, der nicht sehr davon überrascht war das die Elfe mit dem zurecht machen schneller war als die Hexe. Vermutlich stand diese noch vorm Spiegel damit auch ja alles dort war wo es hin gehörte. Er hatte jedoch nichts gegen diese Eigenart, schließlich war die Hexe während sie in der Wildnis waren eigentlich immer recht schnell fertig. Larissa bestellte sich ebenfalls einen Krug den sie beeindruckenderweise mit einem Zug leerte. In der Aufnahme von Speis und Trank legte sie ein beachtliches Talent zu Tage. Auch der Zwergenwirt war beeindruckt und beschloss diesen Einsatz mit einem neuen Krug zu belohnen. Welcher Wirt hatte schließlich nicht gerne solche Kunden. Zudem sah die Dalish auch nicht unbedingt so aus als würde sie später betrunken rumpöbeln. Der alte Thogrin machte sowieso einen recht jovialen Eindruck, denn er hatte nichteinmal versucht die Elfe zu bescheißen und war zudem ein angenehmer Gesprächspartner der zudem sein Handwerk verstand. Und er hatte einen großen Vorrat an geistigen Getränken.

    Schließlich betrat Morgana auch den Schankraum, leichtfüßig und elegant wie immer, fast als ob sie schweben würde. Ihre gezeigten Mühen, waren nicht ohne Wirkung denn mehr als ein Kopf schaute ihr hinterher. Wobei das natürlich auch schon vorher der Fall gewesen war, aber jetzt schaute man ihr noch länger hinterher. Zurecht denn jetzt wo sie etwas mehr Zeit und Motivation gehabt hatte, sah sie noch viel schöner aus als schon normalerweise. Schnell entdeckte sie Artur und Larissa an der Theke sitzen und stolzierte daraufhin gutgelaunt zu ihnen hin, wo sie sich zwischen die beiden stellte. Der leichte Vanilleduft der Hautcreme die sie heute mittag erwoben hatte, harmonierte hervorragend mit dem sanften Geruch des Jasmin. Sie lächelte ihre beiden Gefährten an.
    "Da bin ich wieder, ich hoffe ich habe nicht zu lange gebraucht. Aber wie ich sehe ist das Essen ja noch nicht fertig.",sagte sie wohlwollend. Die beiden anderen grüßten sie und auch der Zwerg warf ihr einen freundlichen Blick zu.
    "Nein Herrin, aber es ist gleich fertig wenn ihr wollt könnt ihr euch an den Tisch dort hinten setzen.", sagte er freundlich und wies auf einen für fünf Personen gedeckten Tisch hin. Eine sehr optimistische Einschätzung hatte doch keiner die fehlenden zwei bisher gesehen.
    "Darf ich euch aber zunächst etwas zu trinken anbieten meine Dame ? Ich habe einen hervorragenden Roten aus Antiva der sehr gut zu Gans passt. ", bot er der Hexe an.
    "Ja das klingt gut. Lasst die Karaffe dann bitte an den Tisch bringen.", antwortete sie zustimmend.
    "Wollen wir den Standort wechseln ?", fragte sie die anderen beiden und verwies auf den gedeckten Tisch. Beide nickten uns so verlegte die Gruppe zu dem Eichentisch, an welchem Kerzen brannten und versilberte Teller aufgetischt waren. Diese Herberge hatte in der Tat Klasse. Artur ließ sich vor Kopf nieder, während sich Morgana und Larissa gegenüber setzten. Da sie nur zu dritt waren konnte man sich so besser unterhalten. Außerdem hatte es den Vorteil das niemand so leicht von eventuellen Fettspritzern des Nachbarn getroffen wurde. Kurz drauf brachte der Zwerg eine Kristallkaraffe mit rotem Wein und ein Kristallglas für Morgana mit. Er wies stolz das diese aus bestem Bergkristall in Orzammar hergestellt worden war und vom Aussehen und der feinen Machart konnte man es ihm sogar glauben. Morgana probierte den roten Saft und lächelte zufrieden. Das war ein guter Tropfen.
    "Wie es aussieht werden wir wohl zu dritt anfangen müssen. Ich frage mich wo der Rest steckt.", bemerkte Artur beim Anblick der beiden freien Plätze. Immerhin war inzwischen auch schon die Dämmerung angebrochen.
    "Nun über unsere neueste Begleiterin weiß ich zu wenig um eine präzise Vermutung anzustellen. Aber bei Mordred würde ich aufgrund meiner Erfahrungswerte mit aufsteigender Wahrscheinlichkeit schätzen, dass er entweder in einem Antiquariat, einem Bordell oder einer Schenke ist um sich zu betrinken. Wobei die letzten beiden Punkte gleichauf sind.", antwortete Morgana ironisch und lächelte verschmitzt. Dann nahm sie noch einen weiteren Schluck Wein.
    "Aber er kann ja durchaus auf sich selbst aufpassen, also würde ich mir um ihn nicht allzu viele Sorgen machen.", fügte sie in einem aufmunternden Tonfall an. Artur zuckte mit den Schultern. Die Hexe hatte wohl Recht und die beiden waren ja auch erwachsen.
    "Nun ja es ist deren Pech, denn was ich da sehe sieht gut aus.", sagte er und machte eine Kopfbewegung Richtung Küche aus der gerade eine wunderbar köstlich duftende Gans hereingebracht wurde, schön knusprig gebraten und wohlgeraten. Eine Magd stellte den Vogel ab und holte die Beilagen bestehend aus Rotkohl, Rosenkohl und gut aussehenden Ofenkartoffeln. Der alte Thogrin begann derweil geschickt die Gans zu tranchieren, aus deren Inneren eine köstliche Füllung quiltte. Dazu gab es eine hervorragend riechende Soße.
    "Einen guten Appetit wünsche ich den werten Gästen.", sagte er höflich und zog sich dann zurück. Offenbar war die Gans in diesem Lokal Chefsache, wenn er dafür extra hinter der Theke hervorkam. Bevor sie begannen zu essen erhob Morgana ihre Stimme.
    "Es ist schon lustig damals in Denerim haben wir an unserem Ankunftstag auch zusammen gesessen und eine Gans gegessen. Und obwohl wir inzwischen zu fünft sind, sitzen trotzdem nur wir drei zusammen. Das scheint wohl eine Art Tradition unserer kleinen Söldnertruppe zu werden.", bemerkte sie nachdenklich. Artur nickte nachdenklich, dass war ihm damals gar nicht aufgefallen aber Morgana hatte Recht. Seltsam welche Zufälle einem das Schicksal doch bescherte.
    "Aber mir gefällt es und es ist schön das wir dieses mal alle einen schönen Tag hatten. Wenn ich euch beide so ansehe bin ich froh das der Zufall ausgerechnet uns drei damals im Wald zusammengeführt hat. Stoßen wir darauf an und darauf das sich unsere kleine Gruppe auch in Zukunft weiterhin so gut bewährt. Auf uns.", sagte sie gut gelaunt und hielt ihr Glas in die Höhe, woraufhin die anderen beiden mit ihren Krügen anstießen und sich gegenseitig zuprosteten. Nachdem sie alle getrunken hatte, setzte Morgan stilvol das Glas ab.
    "So und jetzt sollten wir anfangen zu essen. Ich nehme das Bruststück.", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen und schnappte sich mit ihrer Gabel flink das bestaussehendste Stück woraufhin auch die anderen gut gelaunt anfingen ihre Teller zu befüllen und sich gegenseitig Guten Appetit wünschten.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Die Luft war trocken und angereichert mit dem charakteristischen Geruch alten Papiers. Dunkel senkte sich die steinerne Decke wie in einem Tunnel über den nur spärlich beleuchteten Raum in denen Reihen um Reihen massiver Holzregale standen die zahllose Werke verschiedenster Epochen, Sprachen und Themen beherbergten. Nimue schaute sich um. Amaranthines Bibliothek war so groß, dass sie die meisten anderen ihrer Art im Schatten stehen ließ. Natürlich war die des Turmes noch um einiges gewaltiger, zumal sich diese in verschiedene Abteilungen aufteilte, die über die Stockwerke des Zirkels verteilt waren, doch beinhalteten die dortigen Bücher fast ausschließliche Alchemie, Sternenkunde, Magie, oder Dinge die mit dieser zusammenhingen. In der Bücherei Amaranthines hingegen fanden sich zudem zahlreiche Werke, Abhandlungen und vermeidliche Augenzeugenberichte, die sich mit der Dunklen Brut befassten. Sogar ein paar Berichte der früheren Grauen Wächter waren einzusehen, obwohl in ihnen auf ein weit größeres Archiv in Orzammar verwiesen wurde. Nur ein weiterer Grund die Zwergenstadt aufzusuchen.
    Tiefer und tiefer wandten sich die regalgesäumten Gänge in die Eingeweide des großen Bollwerks, dass neben der Bibliothek auch die Waffenkammer der Stadt in sich aufnahm, ebenso wie das Vorratslager und die Armeeküche. In regelmäßigen Abständen steckten Fackeln in den Wänden, allerdings brannte nur jede Dritte. Wenn Nimue einen der kalten, schwarzen Stümpfe passierte, schnippte sie in dessen Nähe mit den Fingern und schon loderten dort helle Flammen, warfen dämmriges Licht in die wurmähnlichen Durchgänge und erhellten so den Weg, den Nimue beschritt. Teilweise gab es auch Fenster, oder viel eher breitere Schießscharten. Allerdings türmten sich in diesen zumeist so viele zerfallende Bücher, dass es nur mühsam einigen blass-kalten Strahlen gelang in das Innere des Bauwerkes einzudringen und den Staub zu beleuchten, den Nimue im Vorbeigehen aufwirbelte. Irgendwo in dieser steinernen Unendlichkeit wuselte ein alter, knotiger und weißhaariger Archivar dessen Haut über Jahrzehnte hinweg Aussehen und Struktur der rauen Lederbände angenommen zu haben schien. Er trug einen lumpigen langen Mantel, ging gebückt und war zumeist in Begleitung einer treuen dicken Katze anzutreffen. Das Duo lief Nimue drei Mal über den Weg während sich die Magierin durch die eng beschriebenen Berichte wühlte, in denen die Brut erwähnt wurde oder Illustrationen studierte, die nach den Berichten der Zeugen des letzten Krieges gefertigt worden waren. Ungeachtet ihren persönlichen Interesse an Orzammar und Lyrium wollte sie den Ort nun auch wegen der Berichte aus erster Hand im Kampf gegen die Brut sammeln. Es gab in Ferelden einige Krieger, die sich damit rühmten Brut erschlagen zu haben, doch waren die Berichte zwergischer Veteranen, welche das Gezücht schon seit Generationen befehdeten diesen stümperhaften und subjektiven Berichten bei Weitem vorzuziehen. Die Grauen Wächter, obgleich nur ein Schatten ihres einst gewaltigen und verehrten Ordens, hatten den Turm um Hilfe ersucht und Irving diese zugesagt. Schon vor der Niederlage bei Ostagar hatte der Zirkel ein paar handverlesene Magier auf König Cailans Befehl hin entsandt. Nicht genug, wie deutlich geworden war. Wenn der Krieg sich nun weiter in den Norden ausbreiten würde und das würde er zweifellos, wäre es ratsam sich im Vornherein über den Gegner, seine Taktiken, seine Stärken und Schwächen zu informieren. Also sammelte Nimue, las und sog so viel Wissen in sich auf, wie sie es behalten konnte. Zudem füllte sie ein kleines, in lilaumschlagenes Büchlein mit den wichtigsten Fakten, die keinesfalls verloren gehen durften. Sie arbeitete so lange, dass sie die Veränderung des Lichtes nicht einmal bemerkte. War es tagsüber noch von silbriger Einfachheit, nahm es zunehmend die goldene Farbe einer untergehenden Sonne an. Die Magierin jedoch arbeitete weiter.

    *

    Zwei Keulen, eine ordentliche Portion Seitenfleisch, etwas Füllung, an die acht Kartoffeln, zwei weitere Krüge Bier, einmal Apfelsaft und ungezählte kleine Brote waren die Ausbeute des heutigen Abends für Larissa geworden. Langsam regte sich bei ihr ein Gefühl der bleiernen Sättigung und Trägheit. Sie gähnte mir vorgehaltener Hand.

    Das war lecker“, entschied sie und schmunzelte zufrieden, während sie genüsslich ihren um kein einziges Gramm dickeren Bauch tätschelte. „Vielleicht sollten wir den Zwerg mitnehmen, dann kann er immer so schön kochen“, sagte sie uns stellte sich, die sie doch die meisten Gerichte zubereitete, nicht gerade ein Kompliment aus. In der Wildnis ging es eben nicht um Geschmacksexplosionen sondern um Sättigung und Überleben. Bratensoße, weicher Kohl oder Ofenkartoffeln waren ein Luxus der dort unangebracht war. Dennoch blieb dieses Mahl eine nette Abwechslung, noch netter sogar da weder sie noch Morgana etwas dafür bezahlen mussten. Artur hatte seine Spendierrüstung an und nicht minder gute Laune als die beiden Damen, obgleich ihre Gründe vermutlich unterschiedlicher Natur waren. „Was meint ihr wo Mordred ist?“, fragte Larissa dann. Nimue war anscheinend ein Freigeist und spielte gerne den Außenseiter, doch Mordred hatte sich mit zunehmender Zeit mehr und mehr in die Gruppe integriert. Doch Artur wusste ebenso wenig wie Morgana wo der Antivaner steckte.
    Verzeiht?“, hielt Larissa galant eine vorbeigehende Magd an, die gerade einen Tonkrug in Händen hielt. „Wisst Ihr wo Mordred Aromaki ist? Ein Lord aus Antiva?
    Die Antwort verdutzte Larissa, denn die stupsnasige Frau warf geringschätzig ihren brauen Lockenkopf zurück und stolzierte, der Elfe die Antwort schuldig bleibend, davon.
    Blöde Shemlen…“, grummelte Larissa aufgrund dieses offen gelebten Elfen-Rassismus leise. Schließlich verwarf sie jedoch die Idee weitere Energie in die Suche nach dem Blondschopf zu verschwenden. Der Kerl amüsierte sich sicherlich auch ohne sie prächtig und so wandte sie sich an Morgana.
    Du hattest doch schon gesagt, dass wir heute noch etwas lernen könnten, oder? Es ist ja schon wirklich einige Zeit her und ich hoffe, ich kann die Zeichen… die Buchstaben meine ich natürlich, noch richtig malen.
    Sie lächelte offenherzig. „Wollt Ihr auch noch etwas üben, Artur?“, fragte sie dann einladend. Nicht, dass der Ritter durch all das Gekämpfe vergaß wie man schrieb.
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Die Luft war trocken und angereichert mit dem charakteristischen Geruch alten Papiers. Dunkel senkte sich die steinerne Decke wie in einem Tunnel über den nur spärlich beleuchteten Raum in denen Reihen um Reihen massiver Holzregale standen die zahllose Werke verschiedenster Epochen, Sprachen und Themen beherbergten. Nimue schaute sich um. Amaranthines Bibliothek war so groß, dass sie die meisten anderen ihrer Art im Schatten stehen ließ. Natürlich war die des Turmes noch um einiges gewaltiger, zumal sich diese in verschiedene Abteilungen aufteilte, die über die Stockwerke des Zirkels verteilt waren, doch beinhalteten die dortigen Bücher fast ausschließliche Alchemie, Sternenkunde, Magie, oder Dinge die mit dieser zusammenhingen. In der Bücherei Amaranthines hingegen fanden sich zudem zahlreiche Werke, Abhandlungen und vermeidliche Augenzeugenberichte, die sich mit der Dunklen Brut befassten. Sogar ein paar Berichte der früheren Grauen Wächter waren einzusehen, obwohl in ihnen auf ein weit größeres Archiv in Orzammar verwiesen wurde. Nur ein weiterer Grund die Zwergenstadt aufzusuchen.
    Tiefer und tiefer wandten sich die regalgesäumten Gänge in die Eingeweide des großen Bollwerks, dass neben der Bibliothek auch die Waffenkammer der Stadt in sich aufnahm, ebenso wie das Vorratslager und die Armeeküche. In regelmäßigen Abständen steckten Fackeln in den Wänden, allerdings brannte nur jede Dritte. Wenn Nimue einen der kalten, schwarzen Stümpfe passierte, schnippte sie in dessen Nähe mit den Fingern und schon loderten dort helle Flammen, warfen dämmriges Licht in die wurmähnlichen Durchgänge und erhellten so den Weg, den Nimue beschritt. Teilweise gab es auch Fenster, oder viel eher breitere Schießscharten. Allerdings türmten sich in diesen zumeist so viele zerfallende Bücher, dass es nur mühsam einigen blass-kalten Strahlen gelang in das Innere des Bauwerkes einzudringen und den Staub zu beleuchten, den Nimue im Vorbeigehen aufwirbelte. Irgendwo in dieser steinernen Unendlichkeit wuselte ein alter, knotiger und weißhaariger Archivar dessen Haut über Jahrzehnte hinweg Aussehen und Struktur der rauen Lederbände angenommen zu haben schien. Er trug einen lumpigen langen Mantel, ging gebückt und war zumeist in Begleitung einer treuen dicken Katze anzutreffen. Das Duo lief Nimue drei Mal über den Weg während sich die Magierin durch die eng beschriebenen Berichte wühlte, in denen die Brut erwähnt wurde oder Illustrationen studierte, die nach den Berichten der Zeugen des letzten Krieges gefertigt worden waren. Ungeachtet ihren persönlichen Interesse an Orzammar und Lyrium wollte sie den Ort nun auch wegen der Berichte aus erster Hand im Kampf gegen die Brut sammeln. Es gab in Ferelden einige Krieger, die sich damit rühmten Brut erschlagen zu haben, doch waren die Berichte zwergischer Veteranen, welche das Gezücht schon seit Generationen befehdeten diesen stümperhaften und subjektiven Berichten bei Weitem vorzuziehen. Die Grauen Wächter, obgleich nur ein Schatten ihres einst gewaltigen und verehrten Ordens, hatten den Turm um Hilfe ersucht und Irving diese zugesagt. Schon vor der Niederlage bei Ostagar hatte der Zirkel ein paar handverlesene Magier auf König Cailans Befehl hin entsandt. Nicht genug, wie deutlich geworden war. Wenn der Krieg sich nun weiter in den Norden ausbreiten würde und das würde er zweifellos, wäre es ratsam sich im Vornherein über den Gegner, seine Taktiken, seine Stärken und Schwächen zu informieren. Also sammelte Nimue, las und sog so viel Wissen in sich auf, wie sie es behalten konnte. Zudem füllte sie ein kleines, in lilaumschlagenes Büchlein mit den wichtigsten Fakten, die keinesfalls verloren gehen durften. Sie arbeitete so lange, dass sie die Veränderung des Lichtes nicht einmal bemerkte. War es tagsüber noch von silbriger Einfachheit, nahm es zunehmend die goldene Farbe einer untergehenden Sonne an. Die Magierin jedoch arbeitete weiter.

    *

    Zwei Keulen, eine ordentliche Portion Seitenfleisch, etwas Füllung, an die acht Kartoffeln, zwei weitere Krüge Bier, einmal Apfelsaft und ungezählte kleine Brote waren die Ausbeute des heutigen Abends für Larissa geworden. Langsam regte sich bei ihr ein Gefühl der bleiernen Sättigung und Trägheit. Sie gähnte mir vorgehaltener Hand.

    Das war lecker“, entschied sie und schmunzelte zufrieden, während sie genüsslich ihren um kein einziges Gramm dickeren Bauch tätschelte. „Vielleicht sollten wir den Zwerg mitnehmen, dann kann er immer so schön kochen“, sagte sie uns stellte sich, die sie doch die meisten Gerichte zubereitete, nicht gerade ein Kompliment aus. In der Wildnis ging es eben nicht um Geschmacksexplosionen sondern um Sättigung und Überleben. Bratensoße, weicher Kohl oder Ofenkartoffeln waren ein Luxus der dort unangebracht war. Dennoch blieb dieses Mahl eine nette Abwechslung, noch netter sogar da weder sie noch Morgana etwas dafür bezahlen mussten. Artur hatte seine Spendierrüstung an und nicht minder gute Laune als die beiden Damen, obgleich ihre Gründe vermutlich unterschiedlicher Natur waren. „Was meint ihr wo Mordred ist?“, fragte Larissa dann. Nimue war anscheinend ein Freigeist und spielte gerne den Außenseiter, doch Mordred hatte sich mit zunehmender Zeit mehr und mehr in die Gruppe integriert. Doch Artur wusste ebenso wenig wie Morgana wo der Antivaner steckte.
    Verzeiht?“, hielt Larissa galant eine vorbeigehende Magd an, die gerade einen Tonkrug in Händen hielt. „Wisst Ihr wo Mordred Aromaki ist? Ein Lord aus Antiva?
    Die Antwort verdutzte Larissa, denn die stupsnasige Frau warf geringschätzig ihren brauen Lockenkopf zurück und stolzierte, der Elfe die Antwort schuldig bleibend, davon.
    Blöde Shemlen…“, grummelte Larissa aufgrund dieses offen gelebten Elfen-Rassismus leise. Schließlich verwarf sie jedoch die Idee weitere Energie in die Suche nach dem Blondschopf zu verschwenden. Der Kerl amüsierte sich sicherlich auch ohne sie prächtig und so wandte sie sich an Morgana.
    Du hattest doch schon gesagt, dass wir heute noch etwas lernen könnten, oder? Es ist ja schon wirklich einige Zeit her und ich hoffe, ich kann die Zeichen… die Buchstaben meine ich natürlich, noch richtig malen.
    Sie lächelte offenherzig. „Wollt Ihr auch noch etwas üben, Artur?“, fragte sie dann einladend. Nicht, dass der Ritter durch all das Gekämpfe vergaß wie man schrieb.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Das Gerippe des Vogels lag teilweise blank auf der Sevierplatte. Die Gruppe hatte ordentlich zugeschlagen, aber selbst mit dem abnormalen Fassungsvermögen von Larissas Magen, konnte die Gruppe keinen Vogel essen der für fünf gedacht war. Vor allem wenn es noch zahlreiche köstliche Beilagen gab die köstlich schmeckten und ebenfalls den Magen füllten. Morgana konnte sich auf jedenfall nichts vorwerfen, sie hatte ihren Beitrag geleistet und eine ordentliche Portion der üppigen Gänsebrust verspeist. Dazu noch diesen köstlichen Rotkohl und diese Ofenkartoffeln, nein sie war satt und konnte nun wirklich nichts mehr essen. Auch die Karaffe mit dem Wein war leer der letzte Rest befand sich in Morganas Kristallkelch. Auch Artur war satt und zufrieden. Das schönste Geschenk war eines bei dem alle nicht leer ausgingen. Die Gruppe war satt und zufrieden was wollte man mehr. Vielleicht nachher noch ein warmer Frauenkörper aber der Abend war ja gerade erst angebrochen und nachts schien es hier keine Ausgangssperre zu geben. Vielleicht wurde es ja nach dem Essen Zeit für einen kleinen Verdauungsspaziergang gepaart mit einer nähergehenden Visite der örtlichen Vergnügungseinrichtungen. Und da Mordred nicht aufgetaucht war, würde er es wohl alleine machen. Unter Umständen war der Antivaner auch schon in irgendeinem Bordell, da konnte man sich bei ihm nie sicher sein. Tatsächlich kam auch jetzt das Thema auf ihn zu sprechen, aber Artur konnte wie vorhin sich selbst auch nicht die Frage über den Vebleib des Antivaners beantworten. Da Morgana auch über keine hellseherischen Fähigkeiten verfügte, beschloß sich die Elfe bei einer Schankmagd zu erkundigen was jedoch auch keinen Erfolg brachte.
    Dann wandte sie sich Morgana zu welche sich gerade den Mund vom Bratenfett befreite und deswegen zunächst nur als Antwort freundlich nickte. Artur schmunzelte ob der Frage der Elfe, sich dem Unterricht anzuschließen
    "Ein freundliches Angebot, aber ich denke ich lasse euch beide dabei alleine. Dann kann sich Morgana ganz auf euch konzentrieren. Mein Unterricht liegt zwar schon etwas länger zurück, aber da ich es ab und zu noch anwende, sehe ich bisher noch keinen Nachholbedarf. Zum Glück gehört es auch zu den wenigen Sachen die wenn man sie einmal gemeistert hat nicht so leicht vergisst.", lehnte er höflich ab. Er hatte seinen Unterricht schon genossen mit schlägen auf die Finger und alles was zu einem normalen Schreibunterricht gehörte. Wobei er annahm das Morgana einem nicht direkt mit einem Zollstock eine überzog. Sicher war er sich da allerdings nicht.
    "Ihr könntet versuchen elfisch zu lernen, falls ihr euch unterfordert fühlt. Allerdings gebe ich zu das dies vieeel Zeit in Anspruch nehmen würde. Und Motivation.", warf Morgana mit einem schelmischen Grinsen ein. Tatsächlich wäre einem erwachsenen Mann elfisch beizubringen eine ziemliche Herausforderung. Mehr noch als Larissa schreiben beizubringen. Artur schüttelte lächelnd den Kopf.
    "Nein danke, ich denke das überlasse ich euch beiden. Dann könnt ihr euch immerhin über mich lustig machen, während ich vor euch stehe.", antwortete er ironisch und nahm einen Schluck aus seinem Krug. Morgana zuckte mit den Achseln.
    "Wie ihr wollt. Für den Fall das man sich nicht mehr sieht wünsche ich euch noch einen schönen Abend. Komm Larissa wir gehen auf mein Zimmer wenn du soweit bist.", sprach die Hexe wohlwollend. Die Elfe nickte zufrieden, trank noch ihren Becher leer und verabschiedete sich von Artur. Dann gingen beide die Treppe hinauf zu den Zimmern. Artur blieb noch eine Weile sitzen und trank sein Bier gemütlich aus. Anschließend erhob auch er sich und beschloß sich ein wenig die Beine an der frischen Luft zu vertreten. Dabei konnte er direkt einen Abstecher zu einer Lokalität machen von der er während des Nachmittags gehört hatte.

    Morgana betrat mit Larissa ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen ab. Die Elfe legte schließlich sehr viel Wert darauf das es unter ihnen blieb, also verhinderte Morgana von vorneherein irgendwelche lästigen Störungen. Nicht das aufeinaml irgendein betrunkener Lord durch die Tür kam weil er sein Zimmer verwechselt hatte. Ungestört sein hatte außerdem noch einen weiteren Vorteil und so zündete Morgana die Kerzen im Zimmer mit einer Handbewegung an, anstatt sich mit Schwefelhölzern rumzuärgern. Sie wies Larissa an schonmal am Tisch platz zu nehmen. Umsichtig suchte sie aus ihren Sachen das Pergament, die Tinte und Federkiele heraus um damit bewaffnet sich zu Larissa an den Tisch zu begeben. Die letzte Stunde war noch in Denerim gewesen und war mit dem leider ziemlich fruchtlosen Versuch geendet elfisch zu schreiben. Nun Morgana hatte sich dafür entschlossen doch erst die Gemeinsprache abzuschließen und das lag auch schon ein wenig zurück. Es wurde also dringend wieder Zeit den Unterricht aufzunehmen.
    "Gut fangen wir an. Als erstes würde ich sagen fangen wir mit einer Leseübung an damit du wieder ein Gespür für die Buchstaben bekommst.",sagte sie nachdenklich und gab der Elfe das Buch von den Reiseberichten des Scholaren Genitivi und ließ sie den Abschnitt über Amaranthine und vorlesen. Dieser war nicht allzuschwer und merkte das die Elfe ein wenig eingerostet war und häufiger mal ins stocken geriet. Morgana half bei langen Wörtern, unterstützte bei der Aussprache und wies die Elfe auf stumme Buchstaben und verschiedene Betonungen hin. Nach und nach kam die Elfe wieder in den Fluss und auch wenn es noch bei eingen Wörtern haperte, merkte Morgana zufrieden das ihre Motivation ungebrochen war und sie die bisherigen Stunden gut verinnerlicht hatte.
    "Es wird wieder besser, aber man merkt auch das wir dranbleiben müssen. Ich denke das wir das zumindestens beim Lesen, auch gut während der weiteren Reise machen können. Ich habe genug zum lesen dabei, auch eigene Unterlagen. Einiges davon geht auch nicht über Magie sondern über Orte, menschliche und elfische Geschichte. Erinnere mich beim nächsten Mal wenn wir im Freien unterwegs sind daran, falls ich nicht selbst dran denke. Fahren wir jetzt mit dem Schreiben fort.", sagte sie gutgelaunt und legte der Elfe den Federkiel auf ihr Pergament. Zuerst ließ sie Lariss einen Abschnitt aus dem Buch abschreiben, wobei sie lesen und schreiben kombinieren konnte. Die Hexe saß dabei schräg hinter der Elfe um ihr bei Schwierigkeiten helfen zu können. Anschließend nahm Morgana das Buch und begann den weiteren Abschnitt zu diktieren, wobei sie darauf achtete langsam und akzuentiert zu sprechen. Schließlich war es besonders schwierig das gesprochene Wort richtig aufzuschreiben. Larissa gab sich alle Mühe und fragte sofort nach wenn sie etwas nicht richtig verstanden hatte. Nach dem Diktat, ging Morgana den geschriebenen Text durch und verbesserte mit der Elfe die gemachten Fehler. Für ihr erstes Diktat ging es in Morganas Augen in Ordnung und auch wenn ihr Schriftbild immer noch nicht berauschend war, so machte sie doch deutliche Fortschritte. Morgana war recht zufrieden und da die beiden schon eine ganze Weile am lernen war beschloß sie das es für heute genug war. Vorsichtig packte sie die Schreibutensilien wieder weg, das geschriebene legte sie beiseite damit es sich Larissa nachher mitnehmen und nochmal angucken konnte. Anschließend setzte sie sich der Elfe gegenüber auf einen Stuhl der schräg vor Larissas stand und so keine Tischplatte zwischen den beiden hatte.
    "Das lief in doch ziemlich gut. Wenn wir weiterhin solche Fortschritte machen sollten wir gut vorankommen. Wer weiß vielleicht sind wir bis Orzammar mit der menschlichen Sprache durch, dann bist du geschickt mit der Feder und hast ein Schwert.",sagte sie mit einem aufmunternden Lächeln. Das Unterrichten machte ihr Spaß, es war anstrengend aber danach fühlte sie sich immer gut.
    Jetzt wurde es Zeit ein anderes für Morgana ernstes Thema anzusprechen.
    "Da wäre allerdings noch etwas was ich mit dir gerne besprechen würde. Deine morgendliche Aktion, auch wenn sie mich überrascht hat, so hat sie mir doch außerordentlich gefallen. Nun wir hatten ja schon in Denerim darüber gesprochen, deswegen weißt du wie ich dazu stehe, aber ich wollte von dir wissen ob es heute morgen einen Sinneswandel deinerseits gab, oder ob es sich da nur um eine spontane, zweifellos wunderschöne, aber einmalige Geste handelte. Ich möchte nur nichts falsch verstehen.", gestand Morgana symphatisch lächelnd, aber innerlich auch leicht angespannt und nervös. Es war ein wunderschöner Tag gewesen und das letzte Mal als sie dieses Thema angesprochen hatten war es äußerst unangenehm und peinlich geworden. Vor allem für Morgana, die jetzt hoffte nicht schon wieder alles falsch verstanden zu haben und sich während sie auf eine Antwort wartete, beiläufig mit dem Finger durchs Haar fuhr.
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Das Gerippe des Vogels lag teilweise blank auf der Sevierplatte. Die Gruppe hatte ordentlich zugeschlagen, aber selbst mit dem abnormalen Fassungsvermögen von Larissas Magen, konnte die Gruppe keinen Vogel essen der für fünf gedacht war. Vor allem wenn es noch zahlreiche köstliche Beilagen gab die köstlich schmeckten und ebenfalls den Magen füllten. Morgana konnte sich auf jedenfall nichts vorwerfen, sie hatte ihren Beitrag geleistet und eine ordentliche Portion der üppigen Gänsebrust verspeist. Dazu noch diesen köstlichen Rotkohl und diese Ofenkartoffeln, nein sie war satt und konnte nun wirklich nichts mehr essen. Auch die Karaffe mit dem Wein war leer der letzte Rest befand sich in Morganas Kristallkelch. Auch Artur war satt und zufrieden. Das schönste Geschenk war eines bei dem alle nicht leer ausgingen. Die Gruppe war satt und zufrieden was wollte man mehr. Vielleicht nachher noch ein warmer Frauenkörper aber der Abend war ja gerade erst angebrochen und nachts schien es hier keine Ausgangssperre zu geben. Vielleicht wurde es ja nach dem Essen Zeit für einen kleinen Verdauungsspaziergang gepaart mit einer nähergehenden Visite der örtlichen Vergnügungseinrichtungen. Und da Mordred nicht aufgetaucht war, würde er es wohl alleine machen. Unter Umständen war der Antivaner auch schon in irgendeinem Bordell, da konnte man sich bei ihm nie sicher sein. Tatsächlich kam auch jetzt das Thema auf ihn zu sprechen, aber Artur konnte wie vorhin sich selbst auch nicht die Frage über den Vebleib des Antivaners beantworten. Da Morgana auch über keine hellseherischen Fähigkeiten verfügte, beschloß sich die Elfe bei einer Schankmagd zu erkundigen was jedoch auch keinen Erfolg brachte.
    Dann wandte sie sich Morgana zu welche sich gerade den Mund vom Bratenfett befreite und deswegen zunächst nur als Antwort freundlich nickte. Artur schmunzelte ob der Frage der Elfe, sich dem Unterricht anzuschließen
    "Ein freundliches Angebot, aber ich denke ich lasse euch beide dabei alleine. Dann kann sich Morgana ganz auf euch konzentrieren. Mein Unterricht liegt zwar schon etwas länger zurück, aber da ich es ab und zu noch anwende, sehe ich bisher noch keinen Nachholbedarf. Zum Glück gehört es auch zu den wenigen Sachen die wenn man sie einmal gemeistert hat nicht so leicht vergisst.", lehnte er höflich ab. Er hatte seinen Unterricht schon genossen mit schlägen auf die Finger und alles was zu einem normalen Schreibunterricht gehörte. Wobei er annahm das Morgana einem nicht direkt mit einem Zollstock eine überzog. Sicher war er sich da allerdings nicht.
    "Ihr könntet versuchen elfisch zu lernen, falls ihr euch unterfordert fühlt. Allerdings gebe ich zu das dies vieeel Zeit in Anspruch nehmen würde. Und Motivation.", warf Morgana mit einem schelmischen Grinsen ein. Tatsächlich wäre einem erwachsenen Mann elfisch beizubringen eine ziemliche Herausforderung. Mehr noch als Larissa schreiben beizubringen. Artur schüttelte lächelnd den Kopf.
    "Nein danke, ich denke das überlasse ich euch beiden. Dann könnt ihr euch immerhin über mich lustig machen, während ich vor euch stehe.", antwortete er ironisch und nahm einen Schluck aus seinem Krug. Morgana zuckte mit den Achseln.
    "Wie ihr wollt. Für den Fall das man sich nicht mehr sieht wünsche ich euch noch einen schönen Abend. Komm Larissa wir gehen auf mein Zimmer wenn du soweit bist.", sprach die Hexe wohlwollend. Die Elfe nickte zufrieden, trank noch ihren Becher leer und verabschiedete sich von Artur. Dann gingen beide die Treppe hinauf zu den Zimmern. Artur blieb noch eine Weile sitzen und trank sein Bier gemütlich aus. Anschließend erhob auch er sich und beschloß sich ein wenig die Beine an der frischen Luft zu vertreten. Dabei konnte er direkt einen Abstecher zu einer Lokalität machen von der er während des Nachmittags gehört hatte.

    Morgana betrat mit Larissa ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen ab. Die Elfe legte schließlich sehr viel Wert darauf das es unter ihnen blieb, also verhinderte Morgana von vorneherein irgendwelche lästigen Störungen. Nicht das aufeinaml irgendein betrunkener Lord durch die Tür kam weil er sein Zimmer verwechselt hatte. Ungestört sein hatte außerdem noch einen weiteren Vorteil und so zündete Morgana die Kerzen im Zimmer mit einer Handbewegung an, anstatt sich mit Schwefelhölzern rumzuärgern. Sie wies Larissa an schonmal am Tisch platz zu nehmen. Umsichtig suchte sie aus ihren Sachen das Pergament, die Tinte und Federkiele heraus um damit bewaffnet sich zu Larissa an den Tisch zu begeben. Die letzte Stunde war noch in Denerim gewesen und war mit dem leider ziemlich fruchtlosen Versuch geendet elfisch zu schreiben. Nun Morgana hatte sich dafür entschlossen doch erst die Gemeinsprache abzuschließen und das lag auch schon ein wenig zurück. Es wurde also dringend wieder Zeit den Unterricht aufzunehmen.
    "Gut fangen wir an. Als erstes würde ich sagen fangen wir mit einer Leseübung an damit du wieder ein Gespür für die Buchstaben bekommst.",sagte sie nachdenklich und gab der Elfe das Buch von den Reiseberichten des Scholaren Genitivi und ließ sie den Abschnitt über Amaranthine und vorlesen. Dieser war nicht allzuschwer und merkte das die Elfe ein wenig eingerostet war und häufiger mal ins stocken geriet. Morgana half bei langen Wörtern, unterstützte bei der Aussprache und wies die Elfe auf stumme Buchstaben und verschiedene Betonungen hin. Nach und nach kam die Elfe wieder in den Fluss und auch wenn es noch bei eingen Wörtern haperte, merkte Morgana zufrieden das ihre Motivation ungebrochen war und sie die bisherigen Stunden gut verinnerlicht hatte.
    "Es wird wieder besser, aber man merkt auch das wir dranbleiben müssen. Ich denke das wir das zumindestens beim Lesen, auch gut während der weiteren Reise machen können. Ich habe genug zum lesen dabei, auch eigene Unterlagen. Einiges davon geht auch nicht über Magie sondern über Orte, menschliche und elfische Geschichte. Erinnere mich beim nächsten Mal wenn wir im Freien unterwegs sind daran, falls ich nicht selbst dran denke. Fahren wir jetzt mit dem Schreiben fort.", sagte sie gutgelaunt und legte der Elfe den Federkiel auf ihr Pergament. Zuerst ließ sie Lariss einen Abschnitt aus dem Buch abschreiben, wobei sie lesen und schreiben kombinieren konnte. Die Hexe saß dabei schräg hinter der Elfe um ihr bei Schwierigkeiten helfen zu können. Anschließend nahm Morgana das Buch und begann den weiteren Abschnitt zu diktieren, wobei sie darauf achtete langsam und akzuentiert zu sprechen. Schließlich war es besonders schwierig das gesprochene Wort richtig aufzuschreiben. Larissa gab sich alle Mühe und fragte sofort nach wenn sie etwas nicht richtig verstanden hatte. Nach dem Diktat, ging Morgana den geschriebenen Text durch und verbesserte mit der Elfe die gemachten Fehler. Für ihr erstes Diktat ging es in Morganas Augen in Ordnung und auch wenn ihr Schriftbild immer noch nicht berauschend war, so machte sie doch deutliche Fortschritte. Morgana war recht zufrieden und da die beiden schon eine ganze Weile am lernen war beschloß sie das es für heute genug war. Vorsichtig packte sie die Schreibutensilien wieder weg, das geschriebene legte sie beiseite damit es sich Larissa nachher mitnehmen und nochmal angucken konnte. Anschließend setzte sie sich der Elfe gegenüber auf einen Stuhl der schräg vor Larissas stand und so keine Tischplatte zwischen den beiden hatte.
    "Das lief in doch ziemlich gut. Wenn wir weiterhin solche Fortschritte machen sollten wir gut vorankommen. Wer weiß vielleicht sind wir bis Orzammar mit der menschlichen Sprache durch, dann bist du geschickt mit der Feder und hast ein Schwert.",sagte sie mit einem aufmunternden Lächeln. Das Unterrichten machte ihr Spaß, es war anstrengend aber danach fühlte sie sich immer gut.
    Jetzt wurde es Zeit ein anderes für Morgana ernstes Thema anzusprechen.
    "Da wäre allerdings noch etwas was ich mit dir gerne besprechen würde. Deine morgendliche Aktion, auch wenn sie mich überrascht hat, so hat sie mir doch außerordentlich gefallen. Nun wir hatten ja schon in Denerim darüber gesprochen, deswegen weißt du wie ich dazu stehe, aber ich wollte von dir wissen ob es heute morgen einen Sinneswandel deinerseits gab, oder ob es sich da nur um eine spontane, zweifellos wunderschöne, aber einmalige Geste handelte. Ich möchte nur nichts falsch verstehen.", gestand Morgana symphatisch lächelnd, aber innerlich auch leicht angespannt und nervös. Es war ein wunderschöner Tag gewesen und das letzte Mal als sie dieses Thema angesprochen hatten war es äußerst unangenehm und peinlich geworden. Vor allem für Morgana, die jetzt hoffte nicht schon wieder alles falsch verstanden zu haben und sich während sie auf eine Antwort wartete, beiläufig mit dem Finger durchs Haar fuhr.


    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Es war ein klein wenig niederschlagend wie viel Larissa in so kurzer Zeit vergessen hatte. Sie konnte lesen; aus dem Flug der Vögel, aus geknickten Grashalmen, aus der abgeschabten Rinde eines Baumes, aus unzähligen verschiedenen Spuren. Sie alle lagen ganz offensichtlich vor den Augen der Elfe und vermittelten ihr Botschaften und Wissen. Und dennoch fiel es ihr zugegeben schwer sich immer wiederkehrende Buchstaben zu merken. Allerdings war Morgana eine gute Lehrerin und so überwand Larissa die anfängliche Frustration schnell und kehrte in das gewohnte Muster der strebsamen Schülerin zurück. Nach einiger Zeit dann beendete Morgana die Lektionen und Larissa war um einiges Wissen reicher.

    Larissa zuckte kaum merklich zusammen, als das unvermeidbare letzte Thema angesprochen wurde. Sie hatte es erwartet und zugleich gehofft Morgana hätte eine ähnliche Scheu wie sie selbst darüber zu reden. Es war die eine Art es zu tun und die andere darüber zu reden. Scheu sah sie zu der Hexe auf, die sich ihr gegenüber auf einen Stuhl niedergelassen hatte. Auch die Hexe strahlte Unsicherheit aus und unterschwellige Furcht über das was da kommen mochte. Larissa fühlte sich schuldig weil sie Morgana erneut in diese Lage brachte, eine Lage in der, wie sie wusste, die Hexe ihrer sonst so natürlichen Härte völlig fallen ließ und sich Larissas Urteil auf Gedeih und Verderb auslieferte. Mutig, so wie es zu Morgana passte und doch auch furchtsam. Nervös spielte Morgana mit ihren rabenschwarzen Haaren während Larissas Augenaufschlag alles und auch nichts bedeuten konnte. Die Elfe dachte nach. Sie dachte schon den ganzen Tag nach, war hin und hergerissen. Der Morgen hatte sie so entschlossen handeln lassen wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Alles war nichtig, alles war egal gewesen und vergangener Fehl war von ihr abgefallen wie der Tau des frühen Tages. Doch nun hatte der Tag seine Jugend weit hinter sich gelassen und Larissa hatte ihren Tatendrang mit dem Verschenken der Brosche nur verstärkt. War es nur eine Trivialität gewesen? Eine banale Handlung, angespornt durch die völlige Leichtigkeit der Situation? Nein, es hatte eine Bedeutung gehabt und Morganas Kuss… hatte auch er eine Bedeutung gehabt? Larissas Gedanken rasten und eine viel zu lange Pause trat ein während sie hundertfache Interpretationen anstrebte, die in sowohl Hoffnung als auch in Furcht resultierten. Grüne Augen huschten umher, trafen sich, schauten wieder weg. Der Zeigefinger der Morgana kräuselte das Haar, sanft glitt es durch die Finger. Es war sicherlich geschmeidig, ebenso wie die Unterlippe der Elfe, die von ihren Zähnen zaghaft eingefangen wurde während Zeit und Raum ihrer gekannten Dimension entsagten. Viel zu lange schon blieb es still zwischen den Frauen…

    Nein.“ Das war das Erste, was Larissa sagte. Es klang schwach und abgedroschen, doch setzte sie ein viel bestimmteres „Nein!“ nach. Morgana schaute auf als die Elfe sich erhob und vorsichtig aber rasch den Meter übertrat, der die Frauen voneinander getrennt hatte. Larissa schwang sich geschickt über die sitzende Hexe und ließ sich sachte auf deren Oberschenkel nieder, ihr Gesicht nur wenige Zentimeter oberhalb dem der Anderen. Sie legte ihre Arme um Morganas Hals, locker aber geschlossen. „Nein, es war nicht einmalig!“ Um diese Behauptung zu stützen neigte sie den Kopf ein wenig und küsste die Lippen der Hexe, was diese merklich genoss. Begrüßend empfing sie den Kuss, der in Intensität und Wohlgefühl denen vom Morgen in keinster Weise nachstand. Doch rasch lösten sich diesmal die Lippen, denn Larissa wollte reden. „Meine Meinung änderte sich und doch bleibt sie gleich“, sagte sie in Rätseln sprechend, die sie selber zu lösen bemüht war. „Ich… will dich, Morgana. Glaube es mir, ich will dich nicht weniger als du mich. Aber ich… Das, was ich in Denerim sagte… ich will dich ganz und ich habe Angst verletzt zu werden. Ich war noch nie verliebt“, gestand sie schüchtern. „Ich hatte nie eine körperliche Beziehung. Ich hatte nie dieses Gefühl, dass ich habe wenn ich bei dir bin, wenn wir dies hier tun. Und ich habe Angst davor, dass dieser Schmerz der in so vielen Liedern besungen wird, der Hand in Hand mit der Liebe geht…

    Larissa schluckte stark. Ihre Stimme versagte. Hatte sie wirklich gerade das Wort „Liebe“ erwähnt? Fast vermutete sie, vielleicht hoffte es ein Teil sogar, dass die Hexe sie fortstoßen würde. Es wäre ein Schmerz im Innern doch dann wüsste sie woran sie war. „Ich will dich spüren und du…“ Sanft fuhr sie mit der Hand an Morganas Kinn entlang, strich über ihr herrliches Gesicht und berührte ihre Lippen, fast so als wolle sie prüfen ob sie echt wären. „Ich will kein Lustgewinn sein!“, sagte sie dann entschlossen weil es das war, was sie dachte und fühlte. „Damals sagtest du, dass du mich begehrst und bei meinem Geständnis rücktest du ab von mir. Ist das immer noch so? Hoffst du noch immer, dass ich mich dir hingebe?
    Sie wusste nicht, wieso sie plötzlich wütend war doch ihre Stimme bebte leicht. „Mein Herz schlägt stark. Und es könnte für dich schlagen, Morgana.“ Nun war sie wieder ruhig. Fast schon erschöpft. Sie erhob sich und griff nach Morganas Händen, hielt sie fest in den ihren. „Ich kann mich dir nicht hingeben, obwohl mich das Verlangen zerreißt. Nicht bevor ich nicht weiß, was du empfindest. Meine Lehrerin bist du und meine Freundin. Ich würde dir folgen; als meine Liebe.“ Damit hob sie die Hexenhände und drückte ihnen einen Kuss auf, bevor sie sie in Morganas Schoss zurücksinken ließ und sich auf machte das Zimmer zu verlassen. Mit der Hand auf der Klinge drehte sie sich um, das lange blonde Haar matt schimmernd im Schein der Kerzen. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen und konnte doch keine Worte finden.
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    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Es war ein klein wenig niederschlagend wie viel Larissa in so kurzer Zeit vergessen hatte. Sie konnte lesen; aus dem Flug der Vögel, aus geknickten Grashalmen, aus der abgeschabten Rinde eines Baumes, aus unzähligen verschiedenen Spuren. Sie alle lagen ganz offensichtlich vor den Augen der Elfe und vermittelten ihr Botschaften und Wissen. Und dennoch fiel es ihr zugegeben schwer sich immer wiederkehrende Buchstaben zu merken. Allerdings war Morgana eine gute Lehrerin und so überwand Larissa die anfängliche Frustration schnell und kehrte in das gewohnte Muster der strebsamen Schülerin zurück. Nach einiger Zeit dann beendete Morgana die Lektionen und Larissa war um einiges Wissen reicher.

    Larissa zuckte kaum merklich zusammen, als das unvermeidbare letzte Thema angesprochen wurde. Sie hatte es erwartet und zugleich gehofft Morgana hätte eine ähnliche Scheu wie sie selbst darüber zu reden. Es war die eine Art es zu tun und die andere darüber zu reden. Scheu sah sie zu der Hexe auf, die sich ihr gegenüber auf einen Stuhl niedergelassen hatte. Auch die Hexe strahlte Unsicherheit aus und unterschwellige Furcht über das was da kommen mochte. Larissa fühlte sich schuldig weil sie Morgana erneut in diese Lage brachte, eine Lage in der, wie sie wusste, die Hexe ihrer sonst so natürlichen Härte völlig fallen ließ und sich Larissas Urteil auf Gedeih und Verderb auslieferte. Mutig, so wie es zu Morgana passte und doch auch furchtsam. Nervös spielte Morgana mit ihren rabenschwarzen Haaren während Larissas Augenaufschlag alles und auch nichts bedeuten konnte. Die Elfe dachte nach. Sie dachte schon den ganzen Tag nach, war hin und hergerissen. Der Morgen hatte sie so entschlossen handeln lassen wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Alles war nichtig, alles war egal gewesen und vergangener Fehl war von ihr abgefallen wie der Tau des frühen Tages. Doch nun hatte der Tag seine Jugend weit hinter sich gelassen und Larissa hatte ihren Tatendrang mit dem Verschenken der Brosche nur verstärkt. War es nur eine Trivialität gewesen? Eine banale Handlung, angespornt durch die völlige Leichtigkeit der Situation? Nein, es hatte eine Bedeutung gehabt und Morganas Kuss… hatte auch er eine Bedeutung gehabt? Larissas Gedanken rasten und eine viel zu lange Pause trat ein während sie hundertfache Interpretationen anstrebte, die in sowohl Hoffnung als auch in Furcht resultierten. Grüne Augen huschten umher, trafen sich, schauten wieder weg. Der Zeigefinger der Morgana kräuselte das Haar, sanft glitt es durch die Finger. Es war sicherlich geschmeidig, ebenso wie die Unterlippe der Elfe, die von ihren Zähnen zaghaft eingefangen wurde während Zeit und Raum ihrer gekannten Dimension entsagten. Viel zu lange schon blieb es still zwischen den Frauen…

    Nein.“ Das war das Erste, was Larissa sagte. Es klang schwach und abgedroschen, doch setzte sie ein viel bestimmteres „Nein!“ nach. Morgana schaute auf als die Elfe sich erhob und vorsichtig aber rasch den Meter übertrat, der die Frauen voneinander getrennt hatte. Larissa schwang sich geschickt über die sitzende Hexe und ließ sich sachte auf deren Oberschenkel nieder, ihr Gesicht nur wenige Zentimeter oberhalb dem der Anderen. Sie legte ihre Arme um Morganas Hals, locker aber geschlossen. „Nein, es war nicht einmalig!“ Um diese Behauptung zu stützen neigte sie den Kopf ein wenig und küsste die Lippen der Hexe, was diese merklich genoss. Begrüßend empfing sie den Kuss, der in Intensität und Wohlgefühl denen vom Morgen in keinster Weise nachstand. Doch rasch lösten sich diesmal die Lippen, denn Larissa wollte reden. „Meine Meinung änderte sich und doch bleibt sie gleich“, sagte sie in Rätseln sprechend, die sie selber zu lösen bemüht war. „Ich… will dich, Morgana. Glaube es mir, ich will dich nicht weniger als du mich. Aber ich… Das, was ich in Denerim sagte… ich will dich ganz und ich habe Angst verletzt zu werden. Ich war noch nie verliebt“, gestand sie schüchtern. „Ich hatte nie eine körperliche Beziehung. Ich hatte nie dieses Gefühl, dass ich habe wenn ich bei dir bin, wenn wir dies hier tun. Und ich habe Angst davor, dass dieser Schmerz der in so vielen Liedern besungen wird, der Hand in Hand mit der Liebe geht…

    Larissa schluckte stark. Ihre Stimme versagte. Hatte sie wirklich gerade das Wort „Liebe“ erwähnt? Fast vermutete sie, vielleicht hoffte es ein Teil sogar, dass die Hexe sie fortstoßen würde. Es wäre ein Schmerz im Innern doch dann wüsste sie woran sie war. „Ich will dich spüren und du…“ Sanft fuhr sie mit der Hand an Morganas Kinn entlang, strich über ihr herrliches Gesicht und berührte ihre Lippen, fast so als wolle sie prüfen ob sie echt wären. „Ich will kein Lustgewinn sein!“, sagte sie dann entschlossen weil es das war, was sie dachte und fühlte. „Damals sagtest du, dass du mich begehrst und bei meinem Geständnis rücktest du ab von mir. Ist das immer noch so? Hoffst du noch immer, dass ich mich dir hingebe?
    Sie wusste nicht, wieso sie plötzlich wütend war doch ihre Stimme bebte leicht. „Mein Herz schlägt stark. Und es könnte für dich schlagen, Morgana.“ Nun war sie wieder ruhig. Fast schon erschöpft. Sie erhob sich und griff nach Morganas Händen, hielt sie fest in den ihren. „Ich kann mich dir nicht hingeben, obwohl mich das Verlangen zerreißt. Nicht bevor ich nicht weiß, was du empfindest. Meine Lehrerin bist du und meine Freundin. Ich würde dir folgen; als meine Liebe.“ Damit hob sie die Hexenhände und drückte ihnen einen Kuss auf, bevor sie sie in Morganas Schoss zurücksinken ließ und sich auf machte das Zimmer zu verlassen. Mit der Hand auf der Klinge drehte sie sich um, das lange blonde Haar matt schimmernd im Schein der Kerzen. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen und konnte doch keine Worte finden.


    [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Stille. Zuerst war es eine unangenehme Stille die in der Luft lag und nur dazu führte das Morgana noch ein wenig unbehaglicher zumute wurde. Nach dem letzten Mal hatte es sie Überwindung gekostet wieder so offen zu fragen und während sie sich weiter nervös, aber langsam durch die Haare fuhr, fragte sie sich ob es nicht klüger gewesen wäre einfach den Mund zu halten. Besser schweigen und als Narr dastehen anstatt sprechen und jeden Zweifel beseitigen. Ein schönes Sprichwort, aber Morgana war keine Frau die gerne ein Blatt vor den Mund nahm und sich mit der seeligen Ungewissheit zufrieden gab. Aber jetzt wo sie da saß und ihr Gegenüber nervös auf ihrer Unterlippe kaute und nicht antwortete, schnürte sich ihre Brust leicht zusammen, ob der Ungewissheit die im Moment auf ihr lastete. Bei keiner anderen Person hatte sie bei so einem Thema bisher so die Nervosität befallen wie jetzt bei der blonden Elfe die vor ihr stand. Der Grund lag offen vor ihr auch wenn sie es bislang oft ignoriert hatte. Larissa bedeutete ihr auch mehr als jede Person die sie auf ihrer vierjährigen Wanderschaft getroffen hatte.

    Schließlich zerbarst die Stille durch ein, erst schwaches dann stärker ausgesprochenes Nein. Nein, ein Wort das in dieser Situation alles bedeuten konnte und Morgana nur noch mehr verwirrte. Langsam kam die Elfe auf Morgana zu und ließ sich auf ihrem Schoß nieder, sachte die Arme um Morganas Hals geschlungen. Ihr Kuss war sanft und schön ihre Antwort jedoch vage und verwirrend.
    Das darauffolgende Geständnis erfreute Morganas Herz und ließ ihre Anspannung abfallen, jedoch wurde diese von einer leicht aufkeimenden Furcht ersetzt. Liebe. Ein Wort mit dem sie bisher wenig zu tun gehabt hatte und welches dadurch eine gewiße Angst vor dem Unbekannten verursachte. Aber auch etwas anderes eine Neuigier und den Antrieb diese Angst zu überwinden.
    Larissa hatte Angst verletzt zu werden, eine Angst die Morgana insgeheim auch hegte, in diesem Fall gepaart mit der Angst die Elfe ungewollt zu verletzen. Es war einfach eine gute Freundin zu sein wenn man die Person mochte und auch nicht schwer sein schon vorhandenes Wissen zu lehren. Aber anders als in der Lust und dem Bereich der körperlichen Liebe, hatte Morgana keine Erfahrung in diesem Gefühl das nicht greifbar war oder abgeschätzt werden konnte. Und dennoch dieses Geständnis das Larissa bereit war sich komplett für Morgana zu entscheiden und ihr mehr als ihren Körper zu schenken, ließ ihr Herz schneller schlagen. Morgana nahm den Kuss auf ihre Hände nur entfernt wahr denn in ihrem Kopf kreisten in dem Moment die Gedanken.
    Was wollte sie ? Und was empfand sie wirklich, diese Fragen beschäftigten sie, während die Elfe langsam an die Tür trat und sich bei der Klinke zu Morgana umdrehte. Dies nahm Morgana wahr, auch wenn ihr Geist im Hintergrund immer noch arbeitete. Fast hätte sie "Die Tür ist noch abgeschlossen !" gerufen, da dies das einzig offensichtliche für im Moment für ihren Verstand war wenn auch unpassend.
    "Warte!", kam es ihr stattdessen schwach über die Lippen, was mehr ein Weckruf für sie selbst gewesen war. Langsam stand sie auf.
    "Warte Larissa.",sagte sie jetzt mit lauterer Stimme und ging zaghaft und immer noch leicht verwirrt in ihre Richtung. Ihr Herz schlug schnell und sie war nervös, in ihrem Körper kämpften zwei Seiten. Das Verlangen zusammen mit einem starken Drang der ihr fremd und neu war gegen ihre Vernunft und Vorsicht. Beim Duell Kopf gegen Herz hatte der Kopf bei ihr bisher jedesmal gewonnen. Zugegebenermaßen hatte das Herz auch nie ein richtige Chance bekommen, eventuelle Interessenten die ihr gefielen waren oft nur der Libido geopfert worden und anschließend nie mehr gesehen worden. Ein Leben auf Wanderschaft, denn wenn man sich nicht mit jemanden einließ, bekam dieser auch nicht die Gelegenheit einen auf irgendeine Weise zu verraten. Wer nichts riskierte konnte auch nicht verletzt werden. Die Angst verletzt oder verlassen zu werden schlummerte tief im Unterbewusstsein der Hexe. Die Mutter war früh gestorben und Rhiannon hatte ihr sehr subtil zu verstehen gegeben zu verschwinden. Sie hatte es damals gut aufgenommen, aber im ihren tiefsten Inneren wüschte sie sich wohl auch das ihre Mentorin sie aufgegeben hatte. Und jetzt war da Larissa und Morgana hatte die Furcht das wenn sie eine Beziehung mit der Elfe eingehen würde diese sie auch letztendlich verlassen würde. Vermutlich wegen igrendetwas was Morgana tun würde und das sie sich dann nicht verzeihen könnte. Gleichzeitig war es jedoch lächerlich, das sie sich nicht vor Dämonen, Banditen oder dunkler Brut fürchtete, aber Angst sich mit jemanden vollkommen einzulassen sie versuchte zu beherrschen. Der Kuss nach dem erhalten des Geschenks, die Tatsache das sie nach einer zweiten Absage nur der körperlichen Liebe zu frönen immer noch nicht resignierte, war das wirklich nur noch ein Verlangen das von ihrer Libido genährt wurde ? Und warum pochte dann ihr Herz dann so unverhältnismäßig schnell ?

    Endlich, es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen obwohl es nur ein paar Schritte gewesen waren, stand sie vor Larissa welche noch immer auf Morgana an der Tür wartete. Erwartungsvoll gegenüber dem wesewegen die Hexe sie gebeten hatte zu bleiben.
    "Deine Worte treffen mich tief ins Herz, denn wisse auch mein Herz schlägt in diesem Moment wie es noch nie geschlagen hat.", sagte sie ruhig mit starrem Blick und legte sanft die Hand der Elfe auf die Stelle hinter der ihr Herz laut und schnell pochte.
    "Du sagst das du Angst hast verletzt zu werden und nicht einfach nur ein Lustgewinn sein willst. Ich verstehe deine Angst, denn auch in mir lauert sie. Denn auch wenn ich anders als du schon die Freuden des körperlichen Zusammenseins erlebt habe, so habe ich doch noch nie mein Herz verschenkt oder mich verliebt. Ich wollte mich nicht an irgendend jemanden binden der mich doch nur irgendwann wegen meiner Magie verlassen oder verraten würde. Und jetzt kommt noch die Scham dazu, denn da ich mich so wie du in der Liebe nicht auskenne habe ich Angst, dich zu verletzen und alles zwischen uns zu zerstören. Denn niemand bedeutet mir mehr als du.",erklärte sie mit leicht trockenem Mund und sah der Elfe unsicher in die Augen.
    "Aber dann sehe ich dich und höre auch deine Worte und deine Zusicherungen von den ich weiß das ich ihnen vertrauen kann. Un dann frage ich mich ob mich meine Zweifel nur von meinem eigenen Glück abhalten.´Es ist besser geliebt und verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben, heisst es bei den Menschen. Ich habe es immer nur für Gewäsch gehalten, aber jetzt gerade denke ich mir das es Risiken gibt die gewagt werden müssen. Wenn eine wunderbare Person wie du bereit ist es mit jemanden wie mir auszuhalten und ihr sein Herz zu schenken, dann wäre ich doch eine Närrin dieses Angebot abzulehnen. Wenn ich schon die große Ungewissheit erkunde dann mit dir.", sagte sie und nahm die Hände der Dalish in ihre eigenen. Sie hatte sich entschieden. Ob es klug war lag in den Sternen.
    "Lass uns zusammen unsere Angst überwinden und sie durch Glück ersetzen. Wir beide komme was wolle.", sagte sie sinnlich und schenkte der Elfe ihr bezauberndstes Lächeln. Dann legte sie Larissas Hände um ihren eigenen Nacken und zog sie mit ihrer rechten Hand an deren Hüfte zu sich heran. Sanft die Elfe leicht an die Wand gedrückt küsste Morgana sie, lang und so sinnlich wie sie es nur konnte, während ihre linke Hand sich auf der Höhe des nacken sich in die blonde Mähne der Elfin krallte. Ein warmes Gefühl überkam Morgana und die Anspannung fiel vollkommen von ihr ab, nun da sie es ausgesproche hatte und die selbstgebaute Mauer zu Fall gebracht hatte. Im Moment empfand sie nur Glückseligkeit und vergaß die Zweifel in ihrem Hinterkopf, während ihre Zunge sich zärtlich einen Weg in den Mund der Elfe suchte. Schließlich löste sie ihren Mund von dem der Elfe. Ihr Gesicht blieb dicht vor Larissas stehen.
    "Letzte Chance es dir noch anders zu überlegen. Ansonsten lasse ich dich nicht mehr so schnell wieder weg.", hauchte sie der Elfe zärtlich ins Ohr und grinste dabei leicht schelmisch. Alles fühlte sich im Moment so richtig an.
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    [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Stille. Zuerst war es eine unangenehme Stille die in der Luft lag und nur dazu führte das Morgana noch ein wenig unbehaglicher zumute wurde. Nach dem letzten Mal hatte es sie Überwindung gekostet wieder so offen zu fragen und während sie sich weiter nervös, aber langsam durch die Haare fuhr, fragte sie sich ob es nicht klüger gewesen wäre einfach den Mund zu halten. Besser schweigen und als Narr dastehen anstatt sprechen und jeden Zweifel beseitigen. Ein schönes Sprichwort, aber Morgana war keine Frau die gerne ein Blatt vor den Mund nahm und sich mit der seeligen Ungewissheit zufrieden gab. Aber jetzt wo sie da saß und ihr Gegenüber nervös auf ihrer Unterlippe kaute und nicht antwortete, schnürte sich ihre Brust leicht zusammen, ob der Ungewissheit die im Moment auf ihr lastete. Bei keiner anderen Person hatte sie bei so einem Thema bisher so die Nervosität befallen wie jetzt bei der blonden Elfe die vor ihr stand. Der Grund lag offen vor ihr auch wenn sie es bislang oft ignoriert hatte. Larissa bedeutete ihr auch mehr als jede Person die sie auf ihrer vierjährigen Wanderschaft getroffen hatte.

    Schließlich zerbarst die Stille durch ein, erst schwaches dann stärker ausgesprochenes Nein. Nein, ein Wort das in dieser Situation alles bedeuten konnte und Morgana nur noch mehr verwirrte. Langsam kam die Elfe auf Morgana zu und ließ sich auf ihrem Schoß nieder, sachte die Arme um Morganas Hals geschlungen. Ihr Kuss war sanft und schön ihre Antwort jedoch vage und verwirrend.
    Das darauffolgende Geständnis erfreute Morganas Herz und ließ ihre Anspannung abfallen, jedoch wurde diese von einer leicht aufkeimenden Furcht ersetzt. Liebe. Ein Wort mit dem sie bisher wenig zu tun gehabt hatte und welches dadurch eine gewiße Angst vor dem Unbekannten verursachte. Aber auch etwas anderes eine Neuigier und den Antrieb diese Angst zu überwinden.
    Larissa hatte Angst verletzt zu werden, eine Angst die Morgana insgeheim auch hegte, in diesem Fall gepaart mit der Angst die Elfe ungewollt zu verletzen. Es war einfach eine gute Freundin zu sein wenn man die Person mochte und auch nicht schwer sein schon vorhandenes Wissen zu lehren. Aber anders als in der Lust und dem Bereich der körperlichen Liebe, hatte Morgana keine Erfahrung in diesem Gefühl das nicht greifbar war oder abgeschätzt werden konnte. Und dennoch dieses Geständnis das Larissa bereit war sich komplett für Morgana zu entscheiden und ihr mehr als ihren Körper zu schenken, ließ ihr Herz schneller schlagen. Morgana nahm den Kuss auf ihre Hände nur entfernt wahr denn in ihrem Kopf kreisten in dem Moment die Gedanken.
    Was wollte sie ? Und was empfand sie wirklich, diese Fragen beschäftigten sie, während die Elfe langsam an die Tür trat und sich bei der Klinke zu Morgana umdrehte. Dies nahm Morgana wahr, auch wenn ihr Geist im Hintergrund immer noch arbeitete. Fast hätte sie "Die Tür ist noch abgeschlossen !" gerufen, da dies das einzig offensichtliche für im Moment für ihren Verstand war wenn auch unpassend.
    "Warte!", kam es ihr stattdessen schwach über die Lippen, was mehr ein Weckruf für sie selbst gewesen war. Langsam stand sie auf.
    "Warte Larissa.",sagte sie jetzt mit lauterer Stimme und ging zaghaft und immer noch leicht verwirrt in ihre Richtung. Ihr Herz schlug schnell und sie war nervös, in ihrem Körper kämpften zwei Seiten. Das Verlangen zusammen mit einem starken Drang der ihr fremd und neu war gegen ihre Vernunft und Vorsicht. Beim Duell Kopf gegen Herz hatte der Kopf bei ihr bisher jedesmal gewonnen. Zugegebenermaßen hatte das Herz auch nie ein richtige Chance bekommen, eventuelle Interessenten die ihr gefielen waren oft nur der Libido geopfert worden und anschließend nie mehr gesehen worden. Ein Leben auf Wanderschaft, denn wenn man sich nicht mit jemanden einließ, bekam dieser auch nicht die Gelegenheit einen auf irgendeine Weise zu verraten. Wer nichts riskierte konnte auch nicht verletzt werden. Die Angst verletzt oder verlassen zu werden schlummerte tief im Unterbewusstsein der Hexe. Die Mutter war früh gestorben und Rhiannon hatte ihr sehr subtil zu verstehen gegeben zu verschwinden. Sie hatte es damals gut aufgenommen, aber im ihren tiefsten Inneren wüschte sie sich wohl auch das ihre Mentorin sie aufgegeben hatte. Und jetzt war da Larissa und Morgana hatte die Furcht das wenn sie eine Beziehung mit der Elfe eingehen würde diese sie auch letztendlich verlassen würde. Vermutlich wegen igrendetwas was Morgana tun würde und das sie sich dann nicht verzeihen könnte. Gleichzeitig war es jedoch lächerlich, das sie sich nicht vor Dämonen, Banditen oder dunkler Brut fürchtete, aber Angst sich mit jemanden vollkommen einzulassen sie versuchte zu beherrschen. Der Kuss nach dem erhalten des Geschenks, die Tatsache das sie nach einer zweiten Absage nur der körperlichen Liebe zu frönen immer noch nicht resignierte, war das wirklich nur noch ein Verlangen das von ihrer Libido genährt wurde ? Und warum pochte dann ihr Herz dann so unverhältnismäßig schnell ?

    Endlich, es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen obwohl es nur ein paar Schritte gewesen waren, stand sie vor Larissa welche noch immer auf Morgana an der Tür wartete. Erwartungsvoll gegenüber dem wesewegen die Hexe sie gebeten hatte zu bleiben.
    "Deine Worte treffen mich tief ins Herz, denn wisse auch mein Herz schlägt in diesem Moment wie es noch nie geschlagen hat.", sagte sie ruhig mit starrem Blick und legte sanft die Hand der Elfe auf die Stelle hinter der ihr Herz laut und schnell pochte.
    "Du sagst das du Angst hast verletzt zu werden und nicht einfach nur ein Lustgewinn sein willst. Ich verstehe deine Angst, denn auch in mir lauert sie. Denn auch wenn ich anders als du schon die Freuden des körperlichen Zusammenseins erlebt habe, so habe ich doch noch nie mein Herz verschenkt oder mich verliebt. Ich wollte mich nicht an irgendend jemanden binden der mich doch nur irgendwann wegen meiner Magie verlassen oder verraten würde. Und jetzt kommt noch die Scham dazu, denn da ich mich so wie du in der Liebe nicht auskenne habe ich Angst, dich zu verletzen und alles zwischen uns zu zerstören. Denn niemand bedeutet mir mehr als du.",erklärte sie mit leicht trockenem Mund und sah der Elfe unsicher in die Augen.
    "Aber dann sehe ich dich und höre auch deine Worte und deine Zusicherungen von den ich weiß das ich ihnen vertrauen kann. Un dann frage ich mich ob mich meine Zweifel nur von meinem eigenen Glück abhalten.´Es ist besser geliebt und verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben, heisst es bei den Menschen. Ich habe es immer nur für Gewäsch gehalten, aber jetzt gerade denke ich mir das es Risiken gibt die gewagt werden müssen. Wenn eine wunderbare Person wie du bereit ist es mit jemanden wie mir auszuhalten und ihr sein Herz zu schenken, dann wäre ich doch eine Närrin dieses Angebot abzulehnen. Wenn ich schon die große Ungewissheit erkunde dann mit dir.", sagte sie und nahm die Hände der Dalish in ihre eigenen. Sie hatte sich entschieden. Ob es klug war lag in den Sternen.
    "Lass uns zusammen unsere Angst überwinden und sie durch Glück ersetzen. Wir beide komme was wolle.", sagte sie sinnlich und schenkte der Elfe ihr bezauberndstes Lächeln. Dann legte sie Larissas Hände um ihren eigenen Nacken und zog sie mit ihrer rechten Hand an deren Hüfte zu sich heran. Sanft die Elfe leicht an die Wand gedrückt küsste Morgana sie, lang und so sinnlich wie sie es nur konnte, während ihre linke Hand sich auf der Höhe des nacken sich in die blonde Mähne der Elfin krallte. Ein warmes Gefühl überkam Morgana und die Anspannung fiel vollkommen von ihr ab, nun da sie es ausgesproche hatte und die selbstgebaute Mauer zu Fall gebracht hatte. Im Moment empfand sie nur Glückseligkeit und vergaß die Zweifel in ihrem Hinterkopf, während ihre Zunge sich zärtlich einen Weg in den Mund der Elfe suchte. Schließlich löste sie ihren Mund von dem der Elfe. Ihr Gesicht blieb dicht vor Larissas stehen.
    "Letzte Chance es dir noch anders zu überlegen. Ansonsten lasse ich dich nicht mehr so schnell wieder weg.", hauchte sie der Elfe zärtlich ins Ohr und grinste dabei leicht schelmisch. Alles fühlte sich im Moment so richtig an.


    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Zäh, dickflüssig wie Honig zogen sich die Momente in die Länge von der Aufforderung Morganas Larissa sollte warten und ihren ersten warmen Worten. Die Elfe lauschte gegen das laute Pochen ihres kleinen Herzens an, während ihr noch von der aufreibenden Aktion vernebelter Verstand die Botschaft aus diesen Worten zog. Sie war wahrlich nicht leicht zu interpretieren und mehr als einmal zuckte Larissa zusammen weil sie befürchtete, dass nun alles aus wäre. Vor Larissas Augen kämpfte Morgana mit sich selbst, eine Schlacht in der es nur einen Sieger und kein Pardon geben würde. Sieg oder Niederlage und der Kampf zog sich lange hin. Welle um Welle, Attacke um Attacke zeichnete sich in den winzigen Zuckungen um Morganas Mund ab, wie sie den Atem anhielt bevor sie sprach, wie ihre Augen einmal kurz nachdenklich zur Seite huschten. Es würde ein blutiger Sieg werden, denn die Hexe klang trocken und weniger gefestigt und lebensfroh in ihrer Stimme doch in dem Moment da die eine Seite ihrer Gefühle die Andere überrannte, löste sich der innere Knoten und das Lebensgefühl strömte in die Hexe zurück. Sie brachte so viele Worte hervor und Larissa merkte sich nur die Hälfte des Gesprochenen, doch Taten sagten schon immer mehr als Worte und als Morgana sie sanft gegen die Wand neben der Tür drückte und sie zu küssen begann, war es anders. Die vorangegangene Beteuerung es nun doch endlich zu versuchen erfüllte sowohl Hexe als auch Elfe mit einer Sanftheit und gleichsam einem Feuer das so warm brannte, dass selbst ihre sich liebkosenden Lippen vor Hitze zu schmolzen schienen. Vielleicht war es aber auch nur das Gefühl einer fremden Zunge im eigenen Mund, denn als Morgana sie gegen Larissas Lippen schob, öffnete sie sie bereitwillig und empfing den wohl schönsten Kuss ihres bisherigen jungen Lebens. Er weilte nur kurz, dann ließ Morgana von ihm ab doch in diesem alles umfassenden Moment wusste Larissa ihre Erwiderung auf den folgenden Satz der Hexe bereits.
    Gehen?“, sagte sie nicht minder neckisch als Morgana, tat so als würde sie diese Option tatsächlich erwägen, dann stupste sie mit ihrer Nase gegen die von Morgana und schüttelte leicht den Kopf. Ihre zahlreichen Ohrringe klimperten vernehmlich dabei, dann neigte sie ihren Kopf wieder nach vorne, umschloss Morganas Hals mit beiden Armen und zog sie zu sich um sie erneut zu küssen. Diesmal war sie es, süchtig nach dem wahnsinnigen Gefühl des Kusses, die ihre Zunge gegen Morganas Lippen rennen ließ welche die Hexe gehorsam öffnete. So ineinander verschlungen verweilten sie, obwohl sich Larissa in ihrer angefachten Initiative von der Wand abstieß, drehte und nun Morgana an ihrer statt gegen eben diese drückte. Lange Zeit war kaum etwas zu hören außer schmatzenden Küssen, dem rascheln der Kleidung und dem Klimpern der Ringe und Armreifen der Elfe, unterbrochen nur von dem heftigen Atmen der beiden Frauen die immer wilder und ungehemmter einander Küsse austausche. Larissas Rechte wanderte zu Morganas Pobacke und packte beherzt zu, was der Hexe ein kurzes aber fröhliches Jauchzen entlockte während sich ihr Körper für den Moment anspannte. „Das wollte ich schon die ganze Zeit mal tun!“, schnurrte Larissa in einer kurzen Pause des Aneinanderklebens. Schließlich bugsierte Larissa die Hexe, sanft hinter sich ziehend und doch an sich geschmiegt zu deren Bett. Sachte aber bestimmt warf sie sie in die Laken, stieg über sie und drückte sie in das Kissen wie schon am Morgen. Dann erhob sie sich wieder und lächelte die Hexe an. Mit einem leisen Rasseln fiel ihr Gürtel zu Boden, mit ihm der Dolch, dann streifte sie sich das Flickenhemd vom Körper, schlüpfte aus den Stiefeln und kam wieder auf Morgana zu, die Hose zwar noch immer an den tätowierten Beinen aber dennoch beweglicher als zuvor. Die Hexe erhob sich halb, Larissa drückte ihre Lippen auf die Anderen und drückte so lange und so fest bis sich Morgana wieder in die Kissen pressen ließ. Die Elfe war nicht schwer, war schlank und bestand hauptsächlich aus Muskeln und so war es für die Hexe wohl auch erträglich als Larissa sich auf sie legte und ihre Figur nachzeichnete, manchmal oberhalb, manchmal unterhalb des Kleides. Fast schon aufdringlich zog die Elfe an den Klamotten der Hexe, dann jedoch hielt sie inne. „Lass uns heute Nacht gemeinsam hier bleiben. Aber lass uns bitte nichts überstürzen“, flüsterte sie mit all der Gefühle, die sie in ihre Stimme legen konnte. In dem Anflug der Gefühle hatte sich Larissa nun schon zu genug hinreißen lassen. Sie wollte erst sehen, ob die Hexe ihr Wort hielt und es wirklich versuchen wollte oder ob sie doch die Angst überkommen sollte, ehe sie „auf´s Ganze“ ging. Dennoch erhob sie sich nun, zog Morgana aus dem Bett und sich selbst Hose und Socken aus, ehe sie sich wieder in die Laken kuschelte und darauf wartete, dass die schwarzhaarige Schönheit sich ihr anschloss. Beim Kuscheln einzuschlafen wäre eine ganz neue Erfahrung für sie, wie eigentlich alles neu war seit sie ihren Clan verlassen hatte.
    Shepard Commander ist offline
  10. #70
    Ritter Avatar von Khardim
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    "Einverstanden." stimmte der Jäger Darius' Vorschlag knapp zu. Auch wenn es keine allzu lange Reise mehr war, sie sollten sich besser jetzt ausrüsten, wo sie noch in einer Gegend waren wo dies möglich war. Nur der Erbauer wusste was für Überraschungen sie noch durchleben mussten. Er hoffte auf gar keine. Als kurz daraufhin eine Wertschätzung aus dem Munde des Älteren kam traute er zunächst seinen Ohren nicht. Eine Weile schwieg er. "Danke." erwiderte er dann. "Aber ihr habt auch euren Beitrag geleistet. Ansonsten hätten sie uns wohl wieder eingefangen. Verdammte Elfen-Psychopathen....." Er lehnte sich zurück. "Gut. Eine möglichst ereignislose erste Wache wünsche ich euch." Dann vergewisserte er sich noch einmal ob mit Slim alles in Ordnung war und schloss anschließend die Augen. Am Ende würden sie sich noch mit Komplimenten erschlagen....

    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Kaum merklich nickte Darius während Talorr sich zur Ruhe begab. Er dachte über dessen Worte nach, während er in die Flammen des kleinen Lagerfeuers schaute. ,,..verdammte Elfen-Psychpathen...", hallte es in seinem Kopf wieder. So richtig der Söldner mit seiner Einschätzung auch liegen mochte, so war er doch wie ein Tauber, der die Blinden verachtete. Er lebte selbst in einem Land, das die vollkommende Abwesenheit von Ordnung und Sinn nicht nur hingenommen, sondern scheinbar noch zu ihrem höchsten Ideal erklärt hatte. Es gab keine Struktur, keine Richtung, nur einen Mahlstrom aus gegeneinander gerichteten Interessen und immer wieder aufflammender Gewalt, sei es nun als Krieg oder als Progrom gegen Elfen oder andere Minderheiten. Für einen Spielball, der nicht nur freiwillig in dieser Misere lebte, sondern sie scheinbar sogar dem Qun, dem Inbegriff von Sinn, vorgezogen hatte, nahm sich Talorr einiges heraus, indem die Elfen so geringschätzig bedachte. In Darius Augen war jeder, der eine Existenz in diesem Chaos fristete, welches sich Königreich nannte, auch ein Psychopath oder zumindest auf dem direkten Wege einer zu werden.
    Der Ben-Hassrath schaute zu Talorr herüber. Vielleicht war er noch von diesem Weg abzubringen. Sein Blick wanderte zu dem Wolf, der am Rande des Feuerscheins, fast eingehüllt von der auf die Gruppe eindringenden Finsternis lag und um sein Leben kämpfte. Sollte er die Nacht nicht überstehen wäre es nur naheliegend, sein Fleisch als Proviant für die Reise zu nutzen, doch würde Talorr vermutlich eher Darius umbringen, als über diesen Vorschlag auch nur nachzudenken. Der alte Mann schüttelte verdrießlich den Kopf und schaute wieder ins Feuer. Es war immer wieder erstaunlich, wie weit sich Talorr von seinen Wurzeln entfernt hatte.

    So sinnlos und verbohrt Darius die Überzeugungen des Söldners auch finden mochte, dessen Wunsch wurde ihm tatsächlich gewährt: Bis weit in die Nacht hinein passierte nichts und die einzigen unangenehmen Besucher, die sich in ihrem Lager einfanden waren ein paar Stechmücken, die den Wachenden ebenso wie sie Schlafenden peinigten. Als nach Darius' Gefühl die Hälfte der Nacht vorbei war und er kaum noch die Augen offen halten konnte stand er leise auf und ging zu Talorr, um ihn zu wecken. ,,Bisher war alles ruhig.", flüsterte er ihm noch zu bevor er sich hinlegte und die Augen schloss. Wie eine Welle schwappte die Erschöpfung über ihn und riss ihn mit in einen unsanften Schlaf.
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    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Zäh, dickflüssig wie Honig zogen sich die Momente in die Länge von der Aufforderung Morganas Larissa sollte warten und ihren ersten warmen Worten. Die Elfe lauschte gegen das laute Pochen ihres kleinen Herzens an, während ihr noch von der aufreibenden Aktion vernebelter Verstand die Botschaft aus diesen Worten zog. Sie war wahrlich nicht leicht zu interpretieren und mehr als einmal zuckte Larissa zusammen weil sie befürchtete, dass nun alles aus wäre. Vor Larissas Augen kämpfte Morgana mit sich selbst, eine Schlacht in der es nur einen Sieger und kein Pardon geben würde. Sieg oder Niederlage und der Kampf zog sich lange hin. Welle um Welle, Attacke um Attacke zeichnete sich in den winzigen Zuckungen um Morganas Mund ab, wie sie den Atem anhielt bevor sie sprach, wie ihre Augen einmal kurz nachdenklich zur Seite huschten. Es würde ein blutiger Sieg werden, denn die Hexe klang trocken und weniger gefestigt und lebensfroh in ihrer Stimme doch in dem Moment da die eine Seite ihrer Gefühle die Andere überrannte, löste sich der innere Knoten und das Lebensgefühl strömte in die Hexe zurück. Sie brachte so viele Worte hervor und Larissa merkte sich nur die Hälfte des Gesprochenen, doch Taten sagten schon immer mehr als Worte und als Morgana sie sanft gegen die Wand neben der Tür drückte und sie zu küssen begann, war es anders. Die vorangegangene Beteuerung es nun doch endlich zu versuchen erfüllte sowohl Hexe als auch Elfe mit einer Sanftheit und gleichsam einem Feuer das so warm brannte, dass selbst ihre sich liebkosenden Lippen vor Hitze zu schmolzen schienen. Vielleicht war es aber auch nur das Gefühl einer fremden Zunge im eigenen Mund, denn als Morgana sie gegen Larissas Lippen schob, öffnete sie sie bereitwillig und empfing den wohl schönsten Kuss ihres bisherigen jungen Lebens. Er weilte nur kurz, dann ließ Morgana von ihm ab doch in diesem alles umfassenden Moment wusste Larissa ihre Erwiderung auf den folgenden Satz der Hexe bereits.
    Gehen?“, sagte sie nicht minder neckisch als Morgana, tat so als würde sie diese Option tatsächlich erwägen, dann stupste sie mit ihrer Nase gegen die von Morgana und schüttelte leicht den Kopf. Ihre zahlreichen Ohrringe klimperten vernehmlich dabei, dann neigte sie ihren Kopf wieder nach vorne, umschloss Morganas Hals mit beiden Armen und zog sie zu sich um sie erneut zu küssen. Diesmal war sie es, süchtig nach dem wahnsinnigen Gefühl des Kusses, die ihre Zunge gegen Morganas Lippen rennen ließ welche die Hexe gehorsam öffnete. So ineinander verschlungen verweilten sie, obwohl sich Larissa in ihrer angefachten Initiative von der Wand abstieß, drehte und nun Morgana an ihrer statt gegen eben diese drückte. Lange Zeit war kaum etwas zu hören außer schmatzenden Küssen, dem rascheln der Kleidung und dem Klimpern der Ringe und Armreifen der Elfe, unterbrochen nur von dem heftigen Atmen der beiden Frauen die immer wilder und ungehemmter einander Küsse austausche. Larissas Rechte wanderte zu Morganas Pobacke und packte beherzt zu, was der Hexe ein kurzes aber fröhliches Jauchzen entlockte während sich ihr Körper für den Moment anspannte. „Das wollte ich schon die ganze Zeit mal tun!“, schnurrte Larissa in einer kurzen Pause des Aneinanderklebens. Schließlich bugsierte Larissa die Hexe, sanft hinter sich ziehend und doch an sich geschmiegt zu deren Bett. Sachte aber bestimmt warf sie sie in die Laken, stieg über sie und drückte sie in das Kissen wie schon am Morgen. Dann erhob sie sich wieder und lächelte die Hexe an. Mit einem leisen Rasseln fiel ihr Gürtel zu Boden, mit ihm der Dolch, dann streifte sie sich das Flickenhemd vom Körper, schlüpfte aus den Stiefeln und kam wieder auf Morgana zu, die Hose zwar noch immer an den tätowierten Beinen aber dennoch beweglicher als zuvor. Die Hexe erhob sich halb, Larissa drückte ihre Lippen auf die Anderen und drückte so lange und so fest bis sich Morgana wieder in die Kissen pressen ließ. Die Elfe war nicht schwer, war schlank und bestand hauptsächlich aus Muskeln und so war es für die Hexe wohl auch erträglich als Larissa sich auf sie legte und ihre Figur nachzeichnete, manchmal oberhalb, manchmal unterhalb des Kleides. Fast schon aufdringlich zog die Elfe an den Klamotten der Hexe, dann jedoch hielt sie inne. „Lass uns heute Nacht gemeinsam hier bleiben. Aber lass uns bitte nichts überstürzen“, flüsterte sie mit all der Gefühle, die sie in ihre Stimme legen konnte. In dem Anflug der Gefühle hatte sich Larissa nun schon zu genug hinreißen lassen. Sie wollte erst sehen, ob die Hexe ihr Wort hielt und es wirklich versuchen wollte oder ob sie doch die Angst überkommen sollte, ehe sie „auf´s Ganze“ ging. Dennoch erhob sie sich nun, zog Morgana aus dem Bett und sich selbst Hose und Socken aus, ehe sie sich wieder in die Laken kuschelte und darauf wartete, dass die schwarzhaarige Schönheit sich ihr anschloss. Beim Kuscheln einzuschlafen wäre eine ganz neue Erfahrung für sie, wie eigentlich alles neu war seit sie ihren Clan verlassen hatte.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Für einen Bruchteil einer Sekunde schaffte es die Elfe Morgana zu irritieren bevor sie mit einem neckischen Nasenstupser und einem deutlichen Schütteln jeden Zweifel an ihrem weiteren Verbleib wegwischte. Dann küsste sie die Hexe und Morgana fühlte die weiche und bewegliche Zunge der Dalish welche sich einen Weg in ihren Mund suchte. Etwas was Morgana zu gerne zuließ und die Elfe fest umschlungen in den Armen hielt. Voller Leidenschaft brandeten die Lippen der beiden Frauen aufeinander, während Morgana jetzt von der Elfe sanft gegen die Tür gedrückt wurde. Plötzlich kniff die Elfe der Hexe soagr in den Po, was von Morgana nach einem fröhlichen Laut mit einem zufriedenen Lächeln bedacht wurde. Es war schön wie die Elfe ihre Hemmungen fallen ließ und das tat was sie bisher unterdrückt hatte. Morgana ließ sich ohne großen Widerstand zum Bett leiten und in die Laken werfen. In beiden Frauen brannte ein Feuer, welches nun nicht mehr unterdrückt werden musste. Kein großes Verstellen mehr, beide konnten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Während Morganas schwarzer Lockenkopf auf dem Kissen ruhte sah sie lächelnd zu wie sich die Dalish ihres Hemdes, Gürtels und der Stiefel entledigte. Die feinen Linien ihrer Tätowierungen zogen sich über die Muskeln ihrer glatten Haut. Gerade als Morgana die Elfe zu sich ziehen wollte, wurde sie schon wieder mit der sanften Gewalt von Larissas Lippen ins Kissen gedrückt. Die Hexe fuhr mit ihren Händen an der Hüfte die Seiten der Elfe hinauf, während diese sich auf sie legte und ihrerseits mit den Händen über die Rundungen der schwarzhaarigen fuhr. Teils über dem dünnen Stoff und teils auch darunter. Morgana sperrte ein sanftes Zerren an dem wohl störenden Kleidungstück und wollte sich ihm gerade entledigen, als die Elfe stoppte und Morgana leise zu flüsterte es nicht überstürzen zu wollen.
    Morgana nahm diese Information ohne Widerspruch hin. Sie machte nur kurz einen gespielten Schmollmund, dann lächelte sie aber sofort sanft und nickte. Sie war überraschenderweise immer noch selbst berauscht von ihrem eigenen Liebesgeständnis und sehr zufrieden mit dem was gerade. Sie hatten gerade endgültig zueinander gefunden, da konnte die Hexe auch ihre erste Nacht als Paar mit Kuscheln verbringen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war hatte sie bisher recht wenig Zeit mit Kuscheln verbracht.

    Während die Elfe schon in ihrer Unterwäsche unter die Bettdecke gehuscht war, begann die Hexe ihre Stiefel und Socken auszuziehen. Dann legte sie die Brosche und ihren Ring auf dem Nachttischchen ab. Zuletzt begann sie langsam ihr Kleid abzustreifen, bis sie nur noch mit ihrer schwarzen Reizwäsche bekleidet vor der Elfe stand und lächelnd zu ihr ins Bett schlüpfte wo sie von den zarten Händen der Dalish in Empfang genommen wurde. Erneut fanden ihre Lippen zueinander und beide schmiegten sich eng aneinander. Die zierlichen Hände der Elfe fuhren über Morganas warmen Körper, während diese ihre gepflegten Hände über den tätowierten Leib der Dalish gleiten ließ. Sanft streichelte sie deren Haut und fuhr mit ihren weichen Fingern über die Schenkel und den Hintern der Elfe, hinauf bis zu ihrem lieblichen Gesicht, wo sie die Wangen von Larissa streichelten. Morgana löschte schließlich mit einer Fingerbewegung die fast hiuntergebrannten Kerzen, woraufhin der Raum dunkel wurde. Aber wozu musste sie schon sehen wenn er doch Hände zum fühlen und eine Zunge zum schmecken der fremden Lippen hatte. Schließlich wurden beide Frauen etwas ruhiger und lagen einfach eng an die andere geschmiegt, die Finger sanft auf einer angenehmen Stelle kreisend. So eng umschlungen der Präsenz der Anderen wahrnehmend, schliefen die beiden schließlich zufrieden ein.

    *
    Selbst das Nichts kam Morgana dieses Mal etwas freundlicher vor auch wenn, es die übliche Ansammlung von schwarzen Steinen, Verdrehung von Naturgesetzen und bizarren Landschaftslinien. Der Himmel war so trüb wie immer und auch die schwarze Stadt die allzeit sichtbar am Hintergrund zu sehen war, war noch immer schwarz und nicht wieder gold geworden.
    Morgana war das jedoch ehrlich gesagt, scheißegal sie setzte gutgelaunt ihren Weg über einen nahen Pfad fort, eine bezaubernde blonde Elfe in der wirklichen Welt neben sich wissend. Die Freuden der wirklichen Welt, Geister interessierten sie und Dämonen begehrten sie. Hinter den Schleiern beobachteten sie die sterblichen und sahen ihnen bei ihrem Treiben zu. Aber während Geister stille Voyeure blieben und vielleicht ab und zu mal helfend unter die Arme griffen, wollten Dämonen lieber mitspielen. Und wenn sie das nicht konnten, stellten sie sich gerne als Spielverderber heraus. Einer dieser Spielverderber, eine Spielverderberin um genau zu sein, kreuzte nun Morganas Weg. Allerdings war dies keine allzu große Überraschung, war es doch Sartanas liebste Freizeitbeschäftigung gegenüber Morgana als Quälgeist zu fungieren. Und Dämonen hatten nur Freizeit, was die Sache aber nicht besser machte.
    Fast schon provokant stand sie mitten auf dem Weg, die Arme verschränkt, mit dem linken Fuß leicht auf den Boden stampfend. Ihren Blick konnte man selbst mit größtem Entgegenkommen nicht als freundlich bezeichnen. Morganas Körper spannte sich vorsichtshalber an auch wenn sie ihr gutgelauntes Lächeln nicht verlor und ein Stück vor dem Dämon stehenblieb.

    "Sartana, ein fragwürdiges Vergnügen dich hier zu treffen. Du stehst leider ein wenig im Weg, sicher unbeabsichtigt. Würdest du mir den Gefallen tun, deine Hufen zu schwingen und mir Platz zu machen.", sagte Morgana mit einer an Spott grenzenden Freundlichkeit.
    "Ob es mir etwas ausmacht, fragt sie frech. Ob ich mich bequemen könnte für Madame Platz zu machen, fragt sie. Du kleines arrogantes und verräterisches Miststück. Wie kannst du es wagen irgendeine spitzohrige, blonde Schlampe mir vorzuziehen ?", sagte sie voller Zorn mit einer wütenden Fratze, während sie auf der Achse drehte um ihren Körper zu präsentieren.
    "Vielleicht weil sie nicht flucht wie ein Kutscher ? Oder eine wirkliche Person ist der ich vertraue. Oder vielleicht weil sie kein Dämon ist der versucht meinen Körper zu stehlen und mir damit sehr auf den Nerv geht. Soviele Möglichkeiten.", entgegnete sie spöttisch.
    Flammen schlugen neben Sartanas Körper empor während ihr Gesicht zu einer wutverzerrten Fratze geworden war.
    "Dafür wirst du bezahlen du dummes freches Kind. Ich werde deinen Geist vernichten und dann nehme ich mir deine kleine Konkubine vor. Oder ich kümmere mich direkt um sie und schaue mir an wie du leidest.", drohte sie zornerfüllt. Morgana lächelte jetzt nicht mehr, ihr Blick war eisig und drohend geworden.
    "Dein Verhalten passt eher zu einem Dämon des Neids anstatt der Wollust. Und du wirst nichts dergleichen tun. An sie kommst du nicht ran und über mich schon gar nicht. Und solltest du es auf irgendeine Weise vesuchen wirst du bei jeder unserer Begegnungen jede Art von Qualen erleiden die du dir nur vorstellen kannst. und ich weiß das du dir gut Dinge vorstellen kannst.", drohte sie eisig.
    "Ach ja. Sei dir da nicht zu sicher.", sagte sie voller Inbrunst und kam mit beschworenen Flammen auf Morgana zugestürmt. Diese jedoch, fror die Beine des Dämons ein, dann löschte sie mit ihrer magischen Kälte die Flammen und fror dir Hände ein.
    "Oh. Ich. Bin. Mir. Sicher.", sagte sie mit einen mörderischen Ausdruck in den grünen Augen und bei jedem ihrer Worte durchfuhr ein spitzer Eiszapfen den Körper des Dämons. Blut floss an den Zapfen herab, auch aus Sartanas Mund als diese sprach:
    "Dafür wirst du bezahlen.", keuchte Sartana und verschwand in einer Explosion die das Eis zersplitterte und Morgana umwarf.

    *
    Morgana fuhr schwer atmend im ihrem Bett auf, von der Explosion wieder in die Realität geschleudert. Sie sah sich um neben ihr, lag Larissa welche zwar bei Morganas Bewegung einen undefinierbaren Laut von sich gab, sich dann aber wieder umdrehte und weiterschlief. Morgana betrachtete sie und begann sich zu beruhigen. Ein lächeln umspielte ihr Gesicht, sie war dort wo sie hingehörte und Sartana konnte sie mal kreuzweise. Leise legte sie sich wieder zurück und kuschelte sich an die schlafende Elfe, ihre Hand auf deren Bauch gelegt. Die blonde Mähne die sie bei dieser Schlafstellung am Kinn kitzelte störte sie dabei nicht.

    Artur hatte sein Spaziergang auf mysteriöse Weise genau zu dem Bordell geführt von dem er heute Mittag erzählt bekommen hatte. Der Erbauer musste wohl seine Schritte gelenkt haben, da war er sich mit einem leichten Schmunzeln sicher. Und da man gegen göttliche Fügung ja nichts tun konnte, hatte er zielstrebig die Tür durchquert. Das Bordell war recht lauschig eingerichtet, jetzt nicht ganz so edel wie die Perle, aber dafür stilvoll und geschmackssicher. Aufgrund seiner nicht gerade unbeeindruckenden Erscheinung wurde er sogleich von der freundlichen Puffmutter begrüßt, die entweder an seinem Wehrgehänge oder seinem Auftreten ihn mit dem richtigen Titel ansprach. Unter Umständen riet sie auch einfach ins Blaue, aber Artur lag es fern das bei einer erfahrenen professionellen zu vermuten. Zügig begann sie ein paar ihrer Damen herbeizurufen die sich dem Ritter in all ihrer Pracht präsentierten. Arturs Auge fiel dabei auf eine Elfe, welche vor allem dadurch hervorstach das sie nicht so provokant war wie einige der Huren, aber gleichzeitig einen frechen und selbstbewussten Eindruck machte. Ihr Haar hatte eine braunrote Farbe und ihr Gesicht war ansehlich und gutaussehend. Zudem war sie für eine Elfe recht gut gebaut, natürlich nicht mit so großen Rundungen geegnet wie einige der menschlichen Konkubinen, aber alles sah so wie es war sehr gut aus.
    "Wie heisst du ?", fragte er die Elfe offen. Diese setzte ein charmantes Lächeln auf und verbeugte sich leicht.
    "Alana, mein Herr. Ich stehe euch zu Diensten wenn es ihr wollt.", antwortete sie. Der Ritter nickte leicht und so führte sie ihn in ein naheliegendes Zimmer, welches mit einem bequemen Bett gesegnet war. Nachdem die Tür geschlossen war, begannen beide sich auszuziehen. Auch in Unterwäsche machte der Körper einen äußerst ansehlichen Eindruck.
    "Ritter haben wir hier gar nicht so häufig. Aber trotzdem kann man sich hier nicht über interessante Kundschaft beklagen.",sagte sie als sie den halbnackten Ritter mit einem Lächeln betrachtete. Vermtulich musste sie sonst mit schlechter aussehenden Männern schlafen.
    "Ach ja und was zum Beispiel ?", fragte Artur interessiert, während er die Elfe auf das Bett drückte. Die Elfe kicherte leicht.
    "Das kann ich euch leider nicht verraten, Ser. Schweigepflicht.",antwortete sie schelmisch und zwinkerte. Artur nickte lächelnd und begann sie komplett auszuziehen. Er mochte es wenn sie ein wenig frech waren.
    *

    Der Morgen brach heran und die Sonne ging auf. Allerdings hatte Morgana diesesmal geistesgegenwärtig die Gardinen geschlossen. Zum Glück bevor sie mit dem Unterricht abends angefangen hatte, ansonten wäre sie wohl nicht mehr dazu gekommen. So wurden die beiden Frauen jedoch nicht von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und dösten beide friedlich vor sich hin.
    Morgana wachte als erstes auf und schaute sich schlaftrunken um, während sie die Sonne hinterm Vorhang bemerkte. Dann bemerkte sie jedoch wieder die schlafende Larissa neben sich was die Sonne aus dem Sichtfeld vertrieb. Diese begann sich durch Morganas leichte Bewegung jetzt auch zu regen und begann leicht zu blinzeln. Morgana drehte sich wieder ihr zu, während die Elfe langsam erwachte. Ihr blondes Haar rauschte über die Matratze als sie sich zu Morgana drehte. Diese lächelte sie gutgelaunt an.
    "Guten Morgen meine Hübsche.", sagte sie freudenstrahlend und gab der Elfe einen sanften Kuss auf die Lippen. Dann gab sie der Elfe einen sanften Klaps auf den Hintern, wo sie die Hand ruhen ließ, um dann die Elfe anschließend direkt wieder zu küssen.
    "Das wollte ich schon immer mal machen.", flüsterte sie der Elfe zu und grinste schelmisch. Es war schön so aufzuwachen.
    Morgana beschloß die Tatsache, dass trotz der fortgeschrittenen Stunde noch niemand geklopft hatte und gab jetzt der Elfe einen festeren Kuss, wobei sie sich einer fließenden Bewegung über ihr positionierte und auf ihren vorneüber gebeugt auf die Hände abgestützt die Elfe mit ihrem Mund fixierte. Dann löste sie sich und schob der Elfe lächelnd das Haar beiseite. Langsam und zärtlich begann sie nun mit ihren Lippen langsam die Elfe zu küssen. Zuerst auf den Mund, dann die Wangen und schließlich langsam den Hals hinabwandernd bis zum Schlüsselbein, von wo aus sie mit einem Kuss vor dem Übergang des Brustbeins stoppte und ihren Kopf wieder hob und ihren Oberkörper wieder aufrichtete. Immer noch über der Elfe hockend strahlte sie diese an, während ihr Finger über die Linien am Bauch der Elfe fuhr und dabei einen kleinen schlenker in den Bauchnabel machte.
    "Wenn du heute brav bist, machen ich später weiter.", sagte sie mit einem Grinsen und ließ den Zeigefinger um den Nabel kreisen.
    "Und wenn du es nicht bist, wahrscheinlich auch. Ich bin manchmal schrecklich inkonsequent.", scherzte sie und gab der Elfe noch einen kurzen Kuss, bevor sie sich elegant von ihr herunterrollte und aus dem Bett stieg.
    "Komm wir stehen auf, der Morgen ist schon lange angebrochen. Vielleicht ist Mordred auch mal wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Außerdem wollte unser furchtloser Anführer ja heute nach neuer Arbeit suchen, vielleicht braucht er dabei unsere Hilfe. Und wenn nicht können wir ja mal zum Hafen gehen und danach schauen wie wir uns den Rest der Zeit vertreiben.", sprach sie gutgelaunt an die Elfe gewandt und bedachte sie mit einem sinnlichen Lächeln. Anschließend setzte sie sich vor den Spiegel des Waschtisches und begann ihr langes schwarzes Haar zu bürsten. Im Spiegel sah sie dabei einer äußerst zufriedene Morgana.

    Der erwähnte furchtlose Anführer hatte, es in der Nacht trotz des verbrachten Amüsement wieder zurück in die Herberge geschafft wo er glücklich, aber müde ins Bett gefallen war. Auch er verschlief ein wenig den Sonnenaufgan wurde aber schließlich auch von seiner vollen Blase geweckt, die ihn aus dem Bett trieb und zum Nachttopf schreiten ließ.
    "Huren und Alkohol, machen Spaß aber auch müde", befand er schlaftrunken, während er einigen Druck loswurde und es im Metallbehälter plätscherte. Anschließend öffnete er die Gardinen wo ihn die Sonne schon begrüßte und das nicht gerade sehr schwach.
    "Später als ich gehofft habe, früher als ich gedacht habe.", fuhr es ihm durch den Schädel. Er beschloß sich zu rasieren und fertigzumachen, immerhin wollte er sich ja heute noch nach Arbeit umzuhören. Und der Stadtkommandant würde vermutlich nicht bei ihm am Zimmer klopfen und ihn gutbezahlte Arbeit vorstellen, während Artur im Bett frühstückte. Wenn doch würde er hier ansäßig werden.
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Für einen Bruchteil einer Sekunde schaffte es die Elfe Morgana zu irritieren bevor sie mit einem neckischen Nasenstupser und einem deutlichen Schütteln jeden Zweifel an ihrem weiteren Verbleib wegwischte. Dann küsste sie die Hexe und Morgana fühlte die weiche und bewegliche Zunge der Dalish welche sich einen Weg in ihren Mund suchte. Etwas was Morgana zu gerne zuließ und die Elfe fest umschlungen in den Armen hielt. Voller Leidenschaft brandeten die Lippen der beiden Frauen aufeinander, während Morgana jetzt von der Elfe sanft gegen die Tür gedrückt wurde. Plötzlich kniff die Elfe der Hexe soagr in den Po, was von Morgana nach einem fröhlichen Laut mit einem zufriedenen Lächeln bedacht wurde. Es war schön wie die Elfe ihre Hemmungen fallen ließ und das tat was sie bisher unterdrückt hatte. Morgana ließ sich ohne großen Widerstand zum Bett leiten und in die Laken werfen. In beiden Frauen brannte ein Feuer, welches nun nicht mehr unterdrückt werden musste. Kein großes Verstellen mehr, beide konnten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Während Morganas schwarzer Lockenkopf auf dem Kissen ruhte sah sie lächelnd zu wie sich die Dalish ihres Hemdes, Gürtels und der Stiefel entledigte. Die feinen Linien ihrer Tätowierungen zogen sich über die Muskeln ihrer glatten Haut. Gerade als Morgana die Elfe zu sich ziehen wollte, wurde sie schon wieder mit der sanften Gewalt von Larissas Lippen ins Kissen gedrückt. Die Hexe fuhr mit ihren Händen an der Hüfte die Seiten der Elfe hinauf, während diese sich auf sie legte und ihrerseits mit den Händen über die Rundungen der schwarzhaarigen fuhr. Teils über dem dünnen Stoff und teils auch darunter. Morgana sperrte ein sanftes Zerren an dem wohl störenden Kleidungstück und wollte sich ihm gerade entledigen, als die Elfe stoppte und Morgana leise zu flüsterte es nicht überstürzen zu wollen.
    Morgana nahm diese Information ohne Widerspruch hin. Sie machte nur kurz einen gespielten Schmollmund, dann lächelte sie aber sofort sanft und nickte. Sie war überraschenderweise immer noch selbst berauscht von ihrem eigenen Liebesgeständnis und sehr zufrieden mit dem was gerade. Sie hatten gerade endgültig zueinander gefunden, da konnte die Hexe auch ihre erste Nacht als Paar mit Kuscheln verbringen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war hatte sie bisher recht wenig Zeit mit Kuscheln verbracht.

    Während die Elfe schon in ihrer Unterwäsche unter die Bettdecke gehuscht war, begann die Hexe ihre Stiefel und Socken auszuziehen. Dann legte sie die Brosche und ihren Ring auf dem Nachttischchen ab. Zuletzt begann sie langsam ihr Kleid abzustreifen, bis sie nur noch mit ihrer schwarzen Reizwäsche bekleidet vor der Elfe stand und lächelnd zu ihr ins Bett schlüpfte wo sie von den zarten Händen der Dalish in Empfang genommen wurde. Erneut fanden ihre Lippen zueinander und beide schmiegten sich eng aneinander. Die zierlichen Hände der Elfe fuhren über Morganas warmen Körper, während diese ihre gepflegten Hände über den tätowierten Leib der Dalish gleiten ließ. Sanft streichelte sie deren Haut und fuhr mit ihren weichen Fingern über die Schenkel und den Hintern der Elfe, hinauf bis zu ihrem lieblichen Gesicht, wo sie die Wangen von Larissa streichelten. Morgana löschte schließlich mit einer Fingerbewegung die fast hiuntergebrannten Kerzen, woraufhin der Raum dunkel wurde. Aber wozu musste sie schon sehen wenn er doch Hände zum fühlen und eine Zunge zum schmecken der fremden Lippen hatte. Schließlich wurden beide Frauen etwas ruhiger und lagen einfach eng an die andere geschmiegt, die Finger sanft auf einer angenehmen Stelle kreisend. So eng umschlungen der Präsenz der Anderen wahrnehmend, schliefen die beiden schließlich zufrieden ein.

    *
    Selbst das Nichts kam Morgana dieses Mal etwas freundlicher vor auch wenn, es die übliche Ansammlung von schwarzen Steinen, Verdrehung von Naturgesetzen und bizarren Landschaftslinien. Der Himmel war so trüb wie immer und auch die schwarze Stadt die allzeit sichtbar am Hintergrund zu sehen war, war noch immer schwarz und nicht wieder gold geworden.
    Morgana war das jedoch ehrlich gesagt, scheißegal sie setzte gutgelaunt ihren Weg über einen nahen Pfad fort, eine bezaubernde blonde Elfe in der wirklichen Welt neben sich wissend. Die Freuden der wirklichen Welt, Geister interessierten sie und Dämonen begehrten sie. Hinter den Schleiern beobachteten sie die sterblichen und sahen ihnen bei ihrem Treiben zu. Aber während Geister stille Voyeure blieben und vielleicht ab und zu mal helfend unter die Arme griffen, wollten Dämonen lieber mitspielen. Und wenn sie das nicht konnten, stellten sie sich gerne als Spielverderber heraus. Einer dieser Spielverderber, eine Spielverderberin um genau zu sein, kreuzte nun Morganas Weg. Allerdings war dies keine allzu große Überraschung, war es doch Sartanas liebste Freizeitbeschäftigung gegenüber Morgana als Quälgeist zu fungieren. Und Dämonen hatten nur Freizeit, was die Sache aber nicht besser machte.
    Fast schon provokant stand sie mitten auf dem Weg, die Arme verschränkt, mit dem linken Fuß leicht auf den Boden stampfend. Ihren Blick konnte man selbst mit größtem Entgegenkommen nicht als freundlich bezeichnen. Morganas Körper spannte sich vorsichtshalber an auch wenn sie ihr gutgelauntes Lächeln nicht verlor und ein Stück vor dem Dämon stehenblieb.

    "Sartana, ein fragwürdiges Vergnügen dich hier zu treffen. Du stehst leider ein wenig im Weg, sicher unbeabsichtigt. Würdest du mir den Gefallen tun, deine Hufen zu schwingen und mir Platz zu machen.", sagte Morgana mit einer an Spott grenzenden Freundlichkeit.
    "Ob es mir etwas ausmacht, fragt sie frech. Ob ich mich bequemen könnte für Madame Platz zu machen, fragt sie. Du kleines arrogantes und verräterisches Miststück. Wie kannst du es wagen irgendeine spitzohrige, blonde Schlampe mir vorzuziehen ?", sagte sie voller Zorn mit einer wütenden Fratze, während sie auf der Achse drehte um ihren Körper zu präsentieren.
    "Vielleicht weil sie nicht flucht wie ein Kutscher ? Oder eine wirkliche Person ist der ich vertraue. Oder vielleicht weil sie kein Dämon ist der versucht meinen Körper zu stehlen und mir damit sehr auf den Nerv geht. Soviele Möglichkeiten.", entgegnete sie spöttisch.
    Flammen schlugen neben Sartanas Körper empor während ihr Gesicht zu einer wutverzerrten Fratze geworden war.
    "Dafür wirst du bezahlen du dummes freches Kind. Ich werde deinen Geist vernichten und dann nehme ich mir deine kleine Konkubine vor. Oder ich kümmere mich direkt um sie und schaue mir an wie du leidest.", drohte sie zornerfüllt. Morgana lächelte jetzt nicht mehr, ihr Blick war eisig und drohend geworden.
    "Dein Verhalten passt eher zu einem Dämon des Neids anstatt der Wollust. Und du wirst nichts dergleichen tun. An sie kommst du nicht ran und über mich schon gar nicht. Und solltest du es auf irgendeine Weise vesuchen wirst du bei jeder unserer Begegnungen jede Art von Qualen erleiden die du dir nur vorstellen kannst. und ich weiß das du dir gut Dinge vorstellen kannst.", drohte sie eisig.
    "Ach ja. Sei dir da nicht zu sicher.", sagte sie voller Inbrunst und kam mit beschworenen Flammen auf Morgana zugestürmt. Diese jedoch, fror die Beine des Dämons ein, dann löschte sie mit ihrer magischen Kälte die Flammen und fror dir Hände ein.
    "Oh. Ich. Bin. Mir. Sicher.", sagte sie mit einen mörderischen Ausdruck in den grünen Augen und bei jedem ihrer Worte durchfuhr ein spitzer Eiszapfen den Körper des Dämons. Blut floss an den Zapfen herab, auch aus Sartanas Mund als diese sprach:
    "Dafür wirst du bezahlen.", keuchte Sartana und verschwand in einer Explosion die das Eis zersplitterte und Morgana umwarf.

    *
    Morgana fuhr schwer atmend im ihrem Bett auf, von der Explosion wieder in die Realität geschleudert. Sie sah sich um neben ihr, lag Larissa welche zwar bei Morganas Bewegung einen undefinierbaren Laut von sich gab, sich dann aber wieder umdrehte und weiterschlief. Morgana betrachtete sie und begann sich zu beruhigen. Ein lächeln umspielte ihr Gesicht, sie war dort wo sie hingehörte und Sartana konnte sie mal kreuzweise. Leise legte sie sich wieder zurück und kuschelte sich an die schlafende Elfe, ihre Hand auf deren Bauch gelegt. Die blonde Mähne die sie bei dieser Schlafstellung am Kinn kitzelte störte sie dabei nicht.

    Artur hatte sein Spaziergang auf mysteriöse Weise genau zu dem Bordell geführt von dem er heute Mittag erzählt bekommen hatte. Der Erbauer musste wohl seine Schritte gelenkt haben, da war er sich mit einem leichten Schmunzeln sicher. Und da man gegen göttliche Fügung ja nichts tun konnte, hatte er zielstrebig die Tür durchquert. Das Bordell war recht lauschig eingerichtet, jetzt nicht ganz so edel wie die Perle, aber dafür stilvoll und geschmackssicher. Aufgrund seiner nicht gerade unbeeindruckenden Erscheinung wurde er sogleich von der freundlichen Puffmutter begrüßt, die entweder an seinem Wehrgehänge oder seinem Auftreten ihn mit dem richtigen Titel ansprach. Unter Umständen riet sie auch einfach ins Blaue, aber Artur lag es fern das bei einer erfahrenen professionellen zu vermuten. Zügig begann sie ein paar ihrer Damen herbeizurufen die sich dem Ritter in all ihrer Pracht präsentierten. Arturs Auge fiel dabei auf eine Elfe, welche vor allem dadurch hervorstach das sie nicht so provokant war wie einige der Huren, aber gleichzeitig einen frechen und selbstbewussten Eindruck machte. Ihr Haar hatte eine braunrote Farbe und ihr Gesicht war ansehlich und gutaussehend. Zudem war sie für eine Elfe recht gut gebaut, natürlich nicht mit so großen Rundungen geegnet wie einige der menschlichen Konkubinen, aber alles sah so wie es war sehr gut aus.
    "Wie heisst du ?", fragte er die Elfe offen. Diese setzte ein charmantes Lächeln auf und verbeugte sich leicht.
    "Alana, mein Herr. Ich stehe euch zu Diensten wenn es ihr wollt.", antwortete sie. Der Ritter nickte leicht und so führte sie ihn in ein naheliegendes Zimmer, welches mit einem bequemen Bett gesegnet war. Nachdem die Tür geschlossen war, begannen beide sich auszuziehen. Auch in Unterwäsche machte der Körper einen äußerst ansehlichen Eindruck.
    "Ritter haben wir hier gar nicht so häufig. Aber trotzdem kann man sich hier nicht über interessante Kundschaft beklagen.",sagte sie als sie den halbnackten Ritter mit einem Lächeln betrachtete. Vermtulich musste sie sonst mit schlechter aussehenden Männern schlafen.
    "Ach ja und was zum Beispiel ?", fragte Artur interessiert, während er die Elfe auf das Bett drückte. Die Elfe kicherte leicht.
    "Das kann ich euch leider nicht verraten, Ser. Schweigepflicht.",antwortete sie schelmisch und zwinkerte. Artur nickte lächelnd und begann sie komplett auszuziehen. Er mochte es wenn sie ein wenig frech waren.
    *

    Der Morgen brach heran und die Sonne ging auf. Allerdings hatte Morgana diesesmal geistesgegenwärtig die Gardinen geschlossen. Zum Glück bevor sie mit dem Unterricht abends angefangen hatte, ansonten wäre sie wohl nicht mehr dazu gekommen. So wurden die beiden Frauen jedoch nicht von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und dösten beide friedlich vor sich hin.
    Morgana wachte als erstes auf und schaute sich schlaftrunken um, während sie die Sonne hinterm Vorhang bemerkte. Dann bemerkte sie jedoch wieder die schlafende Larissa neben sich was die Sonne aus dem Sichtfeld vertrieb. Diese begann sich durch Morganas leichte Bewegung jetzt auch zu regen und begann leicht zu blinzeln. Morgana drehte sich wieder ihr zu, während die Elfe langsam erwachte. Ihr blondes Haar rauschte über die Matratze als sie sich zu Morgana drehte. Diese lächelte sie gutgelaunt an.
    "Guten Morgen meine Hübsche.", sagte sie freudenstrahlend und gab der Elfe einen sanften Kuss auf die Lippen. Dann gab sie der Elfe einen sanften Klaps auf den Hintern, wo sie die Hand ruhen ließ, um dann die Elfe anschließend direkt wieder zu küssen.
    "Das wollte ich schon immer mal machen.", flüsterte sie der Elfe zu und grinste schelmisch. Es war schön so aufzuwachen.
    Morgana beschloß die Tatsache, dass trotz der fortgeschrittenen Stunde noch niemand geklopft hatte und gab jetzt der Elfe einen festeren Kuss, wobei sie sich einer fließenden Bewegung über ihr positionierte und auf ihren vorneüber gebeugt auf die Hände abgestützt die Elfe mit ihrem Mund fixierte. Dann löste sie sich und schob der Elfe lächelnd das Haar beiseite. Langsam und zärtlich begann sie nun mit ihren Lippen langsam die Elfe zu küssen. Zuerst auf den Mund, dann die Wangen und schließlich langsam den Hals hinabwandernd bis zum Schlüsselbein, von wo aus sie mit einem Kuss vor dem Übergang des Brustbeins stoppte und ihren Kopf wieder hob und ihren Oberkörper wieder aufrichtete. Immer noch über der Elfe hockend strahlte sie diese an, während ihr Finger über die Linien am Bauch der Elfe fuhr und dabei einen kleinen schlenker in den Bauchnabel machte.
    "Wenn du heute brav bist, machen ich später weiter.", sagte sie mit einem Grinsen und ließ den Zeigefinger um den Nabel kreisen.
    "Und wenn du es nicht bist, wahrscheinlich auch. Ich bin manchmal schrecklich inkonsequent.", scherzte sie und gab der Elfe noch einen kurzen Kuss, bevor sie sich elegant von ihr herunterrollte und aus dem Bett stieg.
    "Komm wir stehen auf, der Morgen ist schon lange angebrochen. Vielleicht ist Mordred auch mal wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Außerdem wollte unser furchtloser Anführer ja heute nach neuer Arbeit suchen, vielleicht braucht er dabei unsere Hilfe. Und wenn nicht können wir ja mal zum Hafen gehen und danach schauen wie wir uns den Rest der Zeit vertreiben.", sprach sie gutgelaunt an die Elfe gewandt und bedachte sie mit einem sinnlichen Lächeln. Anschließend setzte sie sich vor den Spiegel des Waschtisches und begann ihr langes schwarzes Haar zu bürsten. Im Spiegel sah sie dabei einer äußerst zufriedene Morgana.

    Der erwähnte furchtlose Anführer hatte, es in der Nacht trotz des verbrachten Amüsement wieder zurück in die Herberge geschafft wo er glücklich, aber müde ins Bett gefallen war. Auch er verschlief ein wenig den Sonnenaufgan wurde aber schließlich auch von seiner vollen Blase geweckt, die ihn aus dem Bett trieb und zum Nachttopf schreiten ließ.
    "Huren und Alkohol, machen Spaß aber auch müde", befand er schlaftrunken, während er einigen Druck loswurde und es im Metallbehälter plätscherte. Anschließend öffnete er die Gardinen wo ihn die Sonne schon begrüßte und das nicht gerade sehr schwach.
    "Später als ich gehofft habe, früher als ich gedacht habe.", fuhr es ihm durch den Schädel. Er beschloß sich zu rasieren und fertigzumachen, immerhin wollte er sich ja heute noch nach Arbeit umzuhören. Und der Stadtkommandant würde vermutlich nicht bei ihm am Zimmer klopfen und ihn gutbezahlte Arbeit vorstellen, während Artur im Bett frühstückte. Wenn doch würde er hier ansäßig werden.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Mordred, Larissa und Nimue wachten fast im selben Augenblick auf. Alle drei blinzelten zunächst gegen das mehr oder weniger starke Licht des anbrechenden Tages an, dann besann sich jeder seiner Situation. Larissa spürte die warme Präsenz der Hexe, die sie ungewollt geweckt hatte und lächelte stumm. Dann wandte sie sich um. Es war kein Traum gewesen. Dort war Morgana, wunderschön und sichtlich glücklich. Es schien ihr, als habe sie die Hexe tatsächlich noch nie derart freudestrahlend und lebensbejahend gesehen wie in diesem Moment. Ihre Stimme war warm, wenn auch mit einem neckischen Unterton versetzt dann küssten sich die Frauen, vielleicht um zu untermalen, dass dies nun ihre Realität sei. Es blieb ein unvergleichliches Gefühl, wenn sich die Zähne und Kiefern zweier Kopfe aneinander presste und es wäre sehr unangenehm wären da nicht die samtenen Lippen dazwischen, die den Druck sanft auffingen und in ein warmes, glitzerndes Bekenntnis verwandelten. Morgana schwang sich über die Elfe und löste sich. Diese schaute der Hexe auf das Dekolleté, doch schon wanderte ihr Blick zur Decke als Morgana anfing ihre Küsse auf eine Reise zu schicken, von dem Mund, über die Wange bis zum Hals und von dort nur noch weiter hinab. Larissa seufzte kurz auf, als ein Schauer sie überfiel, ein angenehmer Schauer. Dann beendete Morgana ihren Morgengruß. Ihr Zeigefinger zeichnete eine kribbelnde Linie um ihren Bauchnabel und berührte diesen kurz. Während Elfen so behaart wie Menschen, hätten sich wohl die kleinen Härchen auf den Armen ausgestellt, was die Menschen „Gänsehaut“ nannten. Dann stieg Morgana aus dem Bett, jedoch nicht ohne vorher eine Belohnungsverheißung auszusprechen, obgleich sich Larissa nicht vorstellen konnte, dass sie sich mal unbrav benehmen würde. Zumindest nicht absichtlich.
    Mordred hingegen blinzelte nur ein paar Meter entfernt gegen die einfallenden Sonnenstrahlen an, die unabgeschirmt in das Zimmer fielen. Er richtete sich leicht auf und stellte fest, dass seine Hose in seinen Kniekehlen hing und er selbst quer zur eigentlichen Liegerichtung auf dem Bett geschlafen hatte. Zudem trug er noch seine Sachen. Merkwürdig, aber sowas brachte exzessiver Suff nun einmal mit sich. Irgendetwas schräges was gestern Abend passiert, doch konnte sich der Antivaner beim besten Willen an nichts mehr erinnern. Auch deutete nichts auf irgendwelche Ausschweifungen oder Fehlleistungen hin. Sein Schwert lag am Boden, er hatte noch all seine Gliedmaßen, das Klimpern in seinen Taschen sagte ihm, dass er sogar seinen geringen Reichtum noch bei sich trug. Etwas unbeholfen richtete sich der Literat auf und zog die Hosen hoch, verschloss sie und zog erst einmal Lederjacke und Hemd aus. Es ging ihm ziemlich gut und nun würde er sich erst einmal waschen müssen, denn eine Nacht in den eigenen Sachen zu verbringen haftete einen ganz eigenen, unreinen Geruch an. Mit entblößtem Oberkörper ging er, wohlbemerkt ohne irgendein Taubheitsgefühl oder Desorientierung, durch die Gänge und fand eine junge Magd, die ihn merkwürdig zornig anfunkelte.
    Verzeiht, aber gibt es hier die Möglichkeit mich zu waschen?
    Ohne eine Erwiderung wies der braunhaarige Lockenkopf auf eine Tür links von Mordred, die nachdem er sie aufschob den Blick auf einen mit Wasserdampf erfüllten Raum freigab in dem mehrere große Pötte heißen Wassers und ein ganzer Stapel Seifen und Schwämme lag. Ausgiebig wusch sich der Blondschopf ehe er in sein Zimmer zurückkehrte. Vielleicht wäre eine Rasur angemessen, überlegte er sich.
    Nimue hatte außerordentlich gut geschlafen. Ruhe, eine gewisse Abgeschiedenheit, keine nervigen Ritter oder Hexen und ein ruhiger, traumloser Schlaf bewirkten bei der Magierin stets das Gefühl vollkommener Erholung. Vielleicht hatte auch das warme Bad und die gezogenen Bahnen am Vortag ihren Teil zu der entspannten und wohltuenden Ruhephase beigetragen. Nun erhob sie sich langsam, reckte die Glieder von sich und fuhr sich durch das ausnahmsweise verwuschelte Haar. Der Spiegel bot ihr an, sich dort zu kämmen und sich der Pflege hinzugeben, was sie auch voll ausschöpfte. Ihren Krallen, oh Verzeihung, Fingernägel schenkte sie besondere Beachtung war ihr Antlitz doch ansehnlich wie eh und je. Nach der Pflege, die einige Zeit in Anspruch nahm, zog sie sich vollständig an und verließ das Zimmer, verschloss die Tür sorgfältig und begab sich zum Schankraum. Gestern Abend hatte sie nichts mehr gegessen und langsam begann ihr Magen zu knurren. „Guten Morgen, Wirt. Milch, Brot, Honig und Obst, wenn Ihr welches habt“, verlangte Nimue kurz angebunden. Der Zwerg nickte gehorsam und die Magierin legte ein paar silberne Taler auf die Theke. Kurze Zeit später saß sie an einem Tisch nahe der Wand, an der ein prächtiger Teppich prangte. Ein Schlachtengemälde im Stil zwergischer Wandschnitzereien. Nimue hatte sich ein Buch mitgenommen, da sie nicht erwartete, dass jemand sich zu ihr setzten und mit ihr reden würde und so vertiefte sie sich in die Literatur.
    Mordred hatte sich inzwischen rasiert, wirkte nun wieder gleich um zehn Jahre jünger und frischer. Seine Augen funkelten. Er öffnete seine Reisetaschen, die man ihm auf das Zimmer gebracht hatte und befand, dass er nun schon zu lange in immer derselben Kleidung umher lief. Seine Gewänder bestanden natürlich nur aus bestem Material und Mordred entschied sich für ein maßgeschneidertes Hemd aus cremefarbenem, leichtem Stoff wie er in Antiva sehr beliebt war. Nicht so grob und rau wie das, was man in Ferelden oder den Freien Marschen trug. Darüber zog er eine elegante Jacke aus schwererem Stoff von kaminroter Farbe und mit silbernen Stickereien an den Säumen. Sie ging bis zur Mitte des Oberschenkels, auch wenn sie sich zur Taille hin verjüngte um dem Schwertgurt einen angemessenen Platz zu gewähren und den ganzen Weg von dem eleganten und mit einer Silberspange versehen Stehkragen bis zum Gürtel, den Mordred sich nun um die Hüften legte, zierten zwei Reihen silberner Knöpfe die Jacke. So hätte er auch gut einen der orlaisianischen Bälle betreten können, doch stand ihm heute der Sinn nach Eleganz. So gewappnet verließ er das Zimmer und ging ebenfalls in den Schankraum, wo er sich etwas helles Brot und gerührte Eier, sowie gebratenen Speck mit Pilzen bringen ließ. Er bezahlte mit dem Wechselgeld, dass bei seinem Bezahlen des Weins übrig geblieben war und das gerade so reichte.
    Guten Morgen, Mylady!“, grüßte Mordred gut gelaunt. Ein Kater war nirgendwo zu spüren, eine Glanzleistung. Dennoch, Rührei war die beste Art der Prävention, dass ihn die letzte Nacht nicht doch noch einholen würde. „Habt Ihr gut geschlafen?
    Das habe ich, Mylord“, gab Nimue freundlich zurück, ohne dass sich jedoch ihre Miene aufhellte. Sie legte ihr Buch vor sich auf den Tisch und schaute Mordred an. „Und Ihr?“ „Wie ein Stein!

    Larissa wusch sich, während Morgana sich noch die Haare kämmte. Dann zog sie sich an und wandte sich an ihre Freundin und ihre… Freundin. Während sie sich den Dolch umschnallte und ihr Hemd zurecht rückte, vor ihren Haaren hatte sie wieder einmal kapituliert, schaute sie der Hexe, ihrer Hexe, zu. „Wie sollen wir uns eigentlich verhalten, wenn wir mit der Gruppe unterwegs sind? Wir werden ja kaum immer in Tavernen schlafen und… und auch sonst.“ Der Gedanke hatte sie schon den ganzen Morgen beschäftigt. Natürlich war sie froh, dass endlich Klarheit zwischen den Beiden herrschte, vor allem eine Klarheit mit der sie mehr als nur gut leben konnte und dennoch war es irgendwie seltsam sich gegenüber den Anderen als Paar darzustellen.
    Das Ganze ist alles neu für dich und mich auch. Meinst du, wir sollten es ihnen gleich sagen? Oder sollen wir es lieber erst einmal für uns behalten?
    Zögerlich hob sie eine Augenbraue und schaute die Spiegel-Morgana an. Von der echten sah sie nur den Rücken mit dem fließenden, schwarzgelocktem Haar.
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Mordred, Larissa und Nimue wachten fast im selben Augenblick auf. Alle drei blinzelten zunächst gegen das mehr oder weniger starke Licht des anbrechenden Tages an, dann besann sich jeder seiner Situation. Larissa spürte die warme Präsenz der Hexe, die sie ungewollt geweckt hatte und lächelte stumm. Dann wandte sie sich um. Es war kein Traum gewesen. Dort war Morgana, wunderschön und sichtlich glücklich. Es schien ihr, als habe sie die Hexe tatsächlich noch nie derart freudestrahlend und lebensbejahend gesehen wie in diesem Moment. Ihre Stimme war warm, wenn auch mit einem neckischen Unterton versetzt dann küssten sich die Frauen, vielleicht um zu untermalen, dass dies nun ihre Realität sei. Es blieb ein unvergleichliches Gefühl, wenn sich die Zähne und Kiefern zweier Kopfe aneinander presste und es wäre sehr unangenehm wären da nicht die samtenen Lippen dazwischen, die den Druck sanft auffingen und in ein warmes, glitzerndes Bekenntnis verwandelten. Morgana schwang sich über die Elfe und löste sich. Diese schaute der Hexe auf das Dekolleté, doch schon wanderte ihr Blick zur Decke als Morgana anfing ihre Küsse auf eine Reise zu schicken, von dem Mund, über die Wange bis zum Hals und von dort nur noch weiter hinab. Larissa seufzte kurz auf, als ein Schauer sie überfiel, ein angenehmer Schauer. Dann beendete Morgana ihren Morgengruß. Ihr Zeigefinger zeichnete eine kribbelnde Linie um ihren Bauchnabel und berührte diesen kurz. Während Elfen so behaart wie Menschen, hätten sich wohl die kleinen Härchen auf den Armen ausgestellt, was die Menschen „Gänsehaut“ nannten. Dann stieg Morgana aus dem Bett, jedoch nicht ohne vorher eine Belohnungsverheißung auszusprechen, obgleich sich Larissa nicht vorstellen konnte, dass sie sich mal unbrav benehmen würde. Zumindest nicht absichtlich.
    Mordred hingegen blinzelte nur ein paar Meter entfernt gegen die einfallenden Sonnenstrahlen an, die unabgeschirmt in das Zimmer fielen. Er richtete sich leicht auf und stellte fest, dass seine Hose in seinen Kniekehlen hing und er selbst quer zur eigentlichen Liegerichtung auf dem Bett geschlafen hatte. Zudem trug er noch seine Sachen. Merkwürdig, aber sowas brachte exzessiver Suff nun einmal mit sich. Irgendetwas schräges was gestern Abend passiert, doch konnte sich der Antivaner beim besten Willen an nichts mehr erinnern. Auch deutete nichts auf irgendwelche Ausschweifungen oder Fehlleistungen hin. Sein Schwert lag am Boden, er hatte noch all seine Gliedmaßen, das Klimpern in seinen Taschen sagte ihm, dass er sogar seinen geringen Reichtum noch bei sich trug. Etwas unbeholfen richtete sich der Literat auf und zog die Hosen hoch, verschloss sie und zog erst einmal Lederjacke und Hemd aus. Es ging ihm ziemlich gut und nun würde er sich erst einmal waschen müssen, denn eine Nacht in den eigenen Sachen zu verbringen haftete einen ganz eigenen, unreinen Geruch an. Mit entblößtem Oberkörper ging er, wohlbemerkt ohne irgendein Taubheitsgefühl oder Desorientierung, durch die Gänge und fand eine junge Magd, die ihn merkwürdig zornig anfunkelte.
    Verzeiht, aber gibt es hier die Möglichkeit mich zu waschen?
    Ohne eine Erwiderung wies der braunhaarige Lockenkopf auf eine Tür links von Mordred, die nachdem er sie aufschob den Blick auf einen mit Wasserdampf erfüllten Raum freigab in dem mehrere große Pötte heißen Wassers und ein ganzer Stapel Seifen und Schwämme lag. Ausgiebig wusch sich der Blondschopf ehe er in sein Zimmer zurückkehrte. Vielleicht wäre eine Rasur angemessen, überlegte er sich.
    Nimue hatte außerordentlich gut geschlafen. Ruhe, eine gewisse Abgeschiedenheit, keine nervigen Ritter oder Hexen und ein ruhiger, traumloser Schlaf bewirkten bei der Magierin stets das Gefühl vollkommener Erholung. Vielleicht hatte auch das warme Bad und die gezogenen Bahnen am Vortag ihren Teil zu der entspannten und wohltuenden Ruhephase beigetragen. Nun erhob sie sich langsam, reckte die Glieder von sich und fuhr sich durch das ausnahmsweise verwuschelte Haar. Der Spiegel bot ihr an, sich dort zu kämmen und sich der Pflege hinzugeben, was sie auch voll ausschöpfte. Ihren Krallen, oh Verzeihung, Fingernägel schenkte sie besondere Beachtung war ihr Antlitz doch ansehnlich wie eh und je. Nach der Pflege, die einige Zeit in Anspruch nahm, zog sie sich vollständig an und verließ das Zimmer, verschloss die Tür sorgfältig und begab sich zum Schankraum. Gestern Abend hatte sie nichts mehr gegessen und langsam begann ihr Magen zu knurren. „Guten Morgen, Wirt. Milch, Brot, Honig und Obst, wenn Ihr welches habt“, verlangte Nimue kurz angebunden. Der Zwerg nickte gehorsam und die Magierin legte ein paar silberne Taler auf die Theke. Kurze Zeit später saß sie an einem Tisch nahe der Wand, an der ein prächtiger Teppich prangte. Ein Schlachtengemälde im Stil zwergischer Wandschnitzereien. Nimue hatte sich ein Buch mitgenommen, da sie nicht erwartete, dass jemand sich zu ihr setzten und mit ihr reden würde und so vertiefte sie sich in die Literatur.
    Mordred hatte sich inzwischen rasiert, wirkte nun wieder gleich um zehn Jahre jünger und frischer. Seine Augen funkelten. Er öffnete seine Reisetaschen, die man ihm auf das Zimmer gebracht hatte und befand, dass er nun schon zu lange in immer derselben Kleidung umher lief. Seine Gewänder bestanden natürlich nur aus bestem Material und Mordred entschied sich für ein maßgeschneidertes Hemd aus cremefarbenem, leichtem Stoff wie er in Antiva sehr beliebt war. Nicht so grob und rau wie das, was man in Ferelden oder den Freien Marschen trug. Darüber zog er eine elegante Jacke aus schwererem Stoff von kaminroter Farbe und mit silbernen Stickereien an den Säumen. Sie ging bis zur Mitte des Oberschenkels, auch wenn sie sich zur Taille hin verjüngte um dem Schwertgurt einen angemessenen Platz zu gewähren und den ganzen Weg von dem eleganten und mit einer Silberspange versehen Stehkragen bis zum Gürtel, den Mordred sich nun um die Hüften legte, zierten zwei Reihen silberner Knöpfe die Jacke. So hätte er auch gut einen der orlaisianischen Bälle betreten können, doch stand ihm heute der Sinn nach Eleganz. So gewappnet verließ er das Zimmer und ging ebenfalls in den Schankraum, wo er sich etwas helles Brot und gerührte Eier, sowie gebratenen Speck mit Pilzen bringen ließ. Er bezahlte mit dem Wechselgeld, dass bei seinem Bezahlen des Weins übrig geblieben war und das gerade so reichte.
    Guten Morgen, Mylady!“, grüßte Mordred gut gelaunt. Ein Kater war nirgendwo zu spüren, eine Glanzleistung. Dennoch, Rührei war die beste Art der Prävention, dass ihn die letzte Nacht nicht doch noch einholen würde. „Habt Ihr gut geschlafen?
    Das habe ich, Mylord“, gab Nimue freundlich zurück, ohne dass sich jedoch ihre Miene aufhellte. Sie legte ihr Buch vor sich auf den Tisch und schaute Mordred an. „Und Ihr?“ „Wie ein Stein!

    Larissa wusch sich, während Morgana sich noch die Haare kämmte. Dann zog sie sich an und wandte sich an ihre Freundin und ihre… Freundin. Während sie sich den Dolch umschnallte und ihr Hemd zurecht rückte, vor ihren Haaren hatte sie wieder einmal kapituliert, schaute sie der Hexe, ihrer Hexe, zu. „Wie sollen wir uns eigentlich verhalten, wenn wir mit der Gruppe unterwegs sind? Wir werden ja kaum immer in Tavernen schlafen und… und auch sonst.“ Der Gedanke hatte sie schon den ganzen Morgen beschäftigt. Natürlich war sie froh, dass endlich Klarheit zwischen den Beiden herrschte, vor allem eine Klarheit mit der sie mehr als nur gut leben konnte und dennoch war es irgendwie seltsam sich gegenüber den Anderen als Paar darzustellen.
    Das Ganze ist alles neu für dich und mich auch. Meinst du, wir sollten es ihnen gleich sagen? Oder sollen wir es lieber erst einmal für uns behalten?
    Zögerlich hob sie eine Augenbraue und schaute die Spiegel-Morgana an. Von der echten sah sie nur den Rücken mit dem fließenden, schwarzgelocktem Haar.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Artur zog sich, nachdem er alle seine Waschungen vollendet hatte seine Rüstung an und schnallte sich das Schwert an. Nicht das er in Amaranthine ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis verspürte, allerdings war die Rüstung ja auch eine Art Statussymbol. Zudem und das war ein äußerst gewichtiger Grund hatte er ja heute vor nach Aufträgen zu suchen. Die Rüstung machte bei Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern einen guten Eindruck und verstrahlte Kompetenz. Außerdem wussten die meisten dann auch direkt das man ihn nicht für ein paar Silberstücke anzusprechen brauchte. Irgendwo in dieser puliserenden Hafenstadt würde es schon Arbeit geben da war er sich sicher. Reichtum brachte schließlich stets Probleme mit sich und wo Handelskarawanen herzogen gab es Piraten und Banditen die ihnen auflauerten. Um erstere würde sich Artur aufgrund seiner eher rudimentären maritimen Erfahrungen jedoch wohl nicht kümmern können. Und bis auf Mordred war der Rest seiner Gruppe garantiert auch noch nie auf dem offenen Meer gewesen und wer hatte schon Lust auf eine Fahrt mit drei potenziell seekranken Frauen. Also würde er sich auf das Land beschränken.

    Nachdem er gerüstet war, verließ er sein Zimmer und schloß ab. Auf irgendein Klopfen an den Türen der anderen verzichtete er, um diese fortgeschrittene Stunde war er vermutlich der letzte der aufstand. Wie sich beim betreten des Schankraums heraustellte war das nur teilweise richtig, denn Larissa und Morgana schienen auch noch beide auf ihren Zimmern zu sein. Bei der Hexe konnten das noch gut noch irgendwelche kleinen Verschönerungen sein, während man bei Larissa nie wusste. Vielleicht schlief sie noch oder sie war vor den anderen aufgestanden um durch die Stadt zu stromern. Immerhin würde sie diesesmal wohl nicht unerwartet mit Mordred durch die Tür kommen, denn dieser war auch wieder aufgetaucht und saß mit Nimue an einem Tisch in der Ecke. Artur steuerte sogleich auf die beiden zu und begrüßte sie freundlich.
    "Einen wunderschönen Guten Morgen wünsche ich der Dame und dem Herren." Beide erwiderten den Gruß und Artur setzte sich neben Mordred, welcher scheinbar ein neues Outfit aus seinen Sachen herausgekramt hatte. Es gab ihm einen frischeren Eindruck und warum auch nicht, immerhin waren sie in einer Stadt. Selbst Morgana hatte ja gestern ein neues Kleid getragen, wohl weil hier keine allzu große Gefahr durch Staub drohte, höchstens in irgendwelchen Unrat zu treten.
    "Schön zu sehen das niemand gestern in Amaranthine verschollen ist. Wir hatten uns schon gefragt wo ihr euch herumtreibt. Was habt ihr gestern gemacht ? Lady Seren ? Mordred ?", fragte er höflich seine beiden Gefährten am Tisch und warf bei der Erwähnung der Namen der betreffenden einen Blick zu. Bei Mordred erwartete er irgendeine Saufgeschichte oder etwas in der Richtung, während er bei Nimue keine genaue Vermutung hatte. Was machten Magier schon außerhalb des Zirkels. Templer beraten ? Bücher wälzen ?

    Morgana betrachtete Larissa im Spiegel während sie mit der Bürste die Knoten in ihren Haaren bändigte. Lange Haare waren schön und standen ihr gut, jedoch waren sie auch schwer zu pflegen. Larissa hatte diesen Kampf wohl schon vor einiger Zeit aufgegeben, wodurch ihre Haare etwas wilder und weniger gepflegt waren, aber Morgana machte das nichts aus. Sie rochen trotzdem gut und die Hexe mochte dieses leicht archaische und naurbelassene der Dalish. Es passte ausgezeichnet zu der Jägerin. Außerdem hätte eine Bürste bei ihr wohl zu keinem nennenswerten Ergebnis mehr geführt und Morganan wäre die letzte die wollte das Larissa die Schere an ihren Haaren kreisen ließ. Aufmerksam hörte sie zu als Larissa die Gedanken mitteilte welche sie beschäftigten. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht, wenn auch eher oberflächlich. Gestern war sie ein wenig zu beschäftigt gewesen sich mit ihren neu entdeckten Gefühlen zu beschäftigen. Und heute morgen hatte sie auch andere Dinge im Kopf gehabt, vor allem die Tatsache zu genießen das alles real war und sie und Larissa ein Paar waren. Die Reaktionen ihrer Gefährten waren schwer abzuschätzen, wusste sie doch nicht wie sie überhaupt zu Beziehungen zwischen zwei Frauen standen. Auch wenn sie vermutete das es bei den beiden Herren zu diversen Fantasien führen würde. Nimue war in dieser Hinsicht nicht einzuschätzen, wobei es Morgana aber auch egal war was die Frau darüber dachte. Vermutlich wenig, denn sie machte nicht den Eindruck als würde sie sich sehr für zwischenmenschliches interessieren. Morgana fuhr damit fort ihre Haare zu kämmen und drehte sich auf den Schemel zu Larissa um. Sie lächelte der Elfe zu.
    "Guten Morgen alle zusammen. Larissa und ich sind übrigens jetzt ein Paar. Klingt irgendwie merkwürdig nicht wahr ?", antwortete sie mit einem leichten Kichern, während die Bürste kontinuierlich durch ihr seidiges Haar fuhr.
    "Ich denke wir sollten es ihnen nicht sofort sagen. Wir haben mindestens noch diesen Tag an dem wir über angemessene Privatsphäre verfügen. Ich denke das sollten wir nutzen um uns erst selbst ein wenig an die neue Situation zu gewöhnen. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber auch wenn ich glücklich und zufrieden mit unserer neuen Partnerschaft bin so ist es doch etwas was völlig neu für mich ist.", sagte sie nachdenklich und legte die Bürste beiseite. Dann erhob sie sich, legte ihre Arme um den Hals der Elfe und lächelte auf sie hinab. Auch wenn ihr wieder auffiel das die Elfe schneller war mit dem Anziehen als sie.
    "Heute würde ich es ihnen noch nicht sagen. Aber lange vor ihnen geheimhalten werden wir es eh nicht. Immerhin sind sie keine Idioten und was mich angeht, so habe ich jetzt nachdem ich mich enschlossen habe mit dir zusammen zu sein, keine Lust meine Gefühle dir gegenüber zu verbergen. Außer natürlich du bestehst darauf.", sagte sie zutraulich und gab der Elfe einen kurzen Kuss. Dann löste sie sich von der Elfe, trug ein wenig von dem Parfum auf und begann sich anzuziehen, erst Socken dann das neue Kleid und die Stiefel. Zuletzt zog sie ihren Ring an und befestigte wieder die Brosche an der Stelle des gestrigen Abends. Sie trat wieder an Larissa heran.
    "Es kommt natürlich darauf an was du möchtest Ma vhenan. Wenn du es ihnen unbedingt direkt sagen möchtest, habe ich auch nichts dagegen, immerhin schäme ich mich nicht mit dir zusammen zu sein. Ich bin froh dich zu haben.", sagte sie zärtlich und sah der Elfe tief in ihre Augen und fixierte dabei dieses blasse Grün in dem man sich nur allzu gerne verlor.
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  14. #74
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    Glandis | Am Flussbaum • Ein Versuch aus dem Innersten

    [Bild: VR_Gladis_1.png] „Aber du musst mir versprechen, dass wenn das ein Zauberring ist, ich mir ein Häschen herzaubern darf!“ »Upps, bei den Dingen die uns heilig sind …« sagte Glandis mit einem sehr harten Ton. »Bei all diesen Dingen …«, wiederholte sie es. In der gleichen Art, wie sie es zuerst gesagt hatte. » … ein Häschen, wird wohl gehen. Ich hatte schon befürchtet es müsste ein Drache, wenn nicht sogar ein Hoher Drache sein …« Der Ton blieb so. Sie schaute zu Aril und fügte an: »… denke, ein Hoppeltier bekommen wir hin …« Dann brach der Ton und sie lachte schallend. So wie eben eine Dalish auch lachen kann. Und nach dem sie sich gefangen hatte, wischte sie sich eine Träne aus dem Auge. Sie lächelte Aril einfach auf ihre Art eines freien Wesen, das viele Dinge nicht kennt oder nicht kennen will an.

    Doch ihr Antlitz wurde wieder so, wie sie üblicherweise zu schauen pflegte. Sie fühlte immer noch die Handbewegung an ihrer Wange und fuhr sie auch nach. Dann legte sie ihrem Arm um Arils Schulter und sagte zu ihr: „Aril, du musst dich nicht entschuldigen. Ich war auch mal so. Alles musste ergründet werden, jede Frage, die gestellt werden konnte, habe ich gestellt. Warum gibt es Halla? Wieso darf ich sie nicht füttern? Warum haben sie ein weißes Fell? Kann ich das Geweih haben? Und so weiter und so weiter …“ Sie machte eine Pause. Aril hörte zu und so erzählte sie in der eingenommenen Haltung weiter: »Alles bei uns ist Tradition. Ein Mädchen fragt solche Dinge nicht. Man erfährt sie, hat es anzunehmen und darauf zu hören, was die Alten sagen. Eine Frage von mir wurde oft gesehen, als Zweifel am Clan. Besonders nach dem ich unbedingt zu den Jägern wollte und mein Vater verschwunden war.«

    Sie seufzte und holte tief Luft. Aril müsste spüren können, dass die Dinge, die Glandis zu erzählen begann, etwas waren, die Tief in ihrem Innersten gefangen schienen und nun endlich an die Oberfläche gelangen konnten.

    »Nach dem ich gegangen war von den meinen, hätte ich so viel fragen können, wie ich wollte. Aber ich erhielt noch weniger an Antworten. Denn wer wollte einer Dalish schon etwas erklären. Nur die Beschreibungen meiner Aufträge waren präzise und klar. So habe ich mir angewöhnt nicht mehr nach dem Gestern und dem Morgen zu fragen. Ich überlege, entscheide und dann ist es eben so, wie es ist.«

    Sie machte eine Pause, fragte Aril: »Verstehst du das?« Und um es trotzdem zu erklären fügte sie an ihre Frage noch hinzu: »Ich hatte einen Lehmklumpen in der Hand. Ich konnte ihn zurückwerfen oder öffnen. Ich habe mich für die letzte Sache entschieden. Ich wollte wissen, was es ist. Ein Ring also. Anstecken oder nicht. Kaninchen oder Drache? Egal was daraus wird …« die Dalish holte nochmals tief Luft und zugleich breitete sich in ihr eine lange nicht gefühlte Ruhe und Befriedigung aus. Sie hatte sich nach einer sehr langen Zeit erklären können: »… ich werde die Entscheidung, den Lehmklumpen nicht geworfen zu haben, nie, aber wirklich niemals mehr infrage stellen. Es ist nicht mehr umkehrbar. Und deshalb frage ich heute nicht mehr so viele Dinge. Entschieden ist entschieden und man muss damit leben. Macht aber auch Sinn, denn ein ewiges Nachsinnen über die bessere, klügere, weisere Entscheidung muss man nicht haben. Deshalb habe ich dich nach dem Stilett gefragt. Verstehst du es jetzt, was ich meine?«

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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Artur zog sich, nachdem er alle seine Waschungen vollendet hatte seine Rüstung an und schnallte sich das Schwert an. Nicht das er in Amaranthine ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis verspürte, allerdings war die Rüstung ja auch eine Art Statussymbol. Zudem und das war ein äußerst gewichtiger Grund hatte er ja heute vor nach Aufträgen zu suchen. Die Rüstung machte bei Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern einen guten Eindruck und verstrahlte Kompetenz. Außerdem wussten die meisten dann auch direkt das man ihn nicht für ein paar Silberstücke anzusprechen brauchte. Irgendwo in dieser puliserenden Hafenstadt würde es schon Arbeit geben da war er sich sicher. Reichtum brachte schließlich stets Probleme mit sich und wo Handelskarawanen herzogen gab es Piraten und Banditen die ihnen auflauerten. Um erstere würde sich Artur aufgrund seiner eher rudimentären maritimen Erfahrungen jedoch wohl nicht kümmern können. Und bis auf Mordred war der Rest seiner Gruppe garantiert auch noch nie auf dem offenen Meer gewesen und wer hatte schon Lust auf eine Fahrt mit drei potenziell seekranken Frauen. Also würde er sich auf das Land beschränken.

    Nachdem er gerüstet war, verließ er sein Zimmer und schloß ab. Auf irgendein Klopfen an den Türen der anderen verzichtete er, um diese fortgeschrittene Stunde war er vermutlich der letzte der aufstand. Wie sich beim betreten des Schankraums heraustellte war das nur teilweise richtig, denn Larissa und Morgana schienen auch noch beide auf ihren Zimmern zu sein. Bei der Hexe konnten das noch gut noch irgendwelche kleinen Verschönerungen sein, während man bei Larissa nie wusste. Vielleicht schlief sie noch oder sie war vor den anderen aufgestanden um durch die Stadt zu stromern. Immerhin würde sie diesesmal wohl nicht unerwartet mit Mordred durch die Tür kommen, denn dieser war auch wieder aufgetaucht und saß mit Nimue an einem Tisch in der Ecke. Artur steuerte sogleich auf die beiden zu und begrüßte sie freundlich.
    "Einen wunderschönen Guten Morgen wünsche ich der Dame und dem Herren." Beide erwiderten den Gruß und Artur setzte sich neben Mordred, welcher scheinbar ein neues Outfit aus seinen Sachen herausgekramt hatte. Es gab ihm einen frischeren Eindruck und warum auch nicht, immerhin waren sie in einer Stadt. Selbst Morgana hatte ja gestern ein neues Kleid getragen, wohl weil hier keine allzu große Gefahr durch Staub drohte, höchstens in irgendwelchen Unrat zu treten.
    "Schön zu sehen das niemand gestern in Amaranthine verschollen ist. Wir hatten uns schon gefragt wo ihr euch herumtreibt. Was habt ihr gestern gemacht ? Lady Seren ? Mordred ?", fragte er höflich seine beiden Gefährten am Tisch und warf bei der Erwähnung der Namen der betreffenden einen Blick zu. Bei Mordred erwartete er irgendeine Saufgeschichte oder etwas in der Richtung, während er bei Nimue keine genaue Vermutung hatte. Was machten Magier schon außerhalb des Zirkels. Templer beraten ? Bücher wälzen ?

    Morgana betrachtete Larissa im Spiegel während sie mit der Bürste die Knoten in ihren Haaren bändigte. Lange Haare waren schön und standen ihr gut, jedoch waren sie auch schwer zu pflegen. Larissa hatte diesen Kampf wohl schon vor einiger Zeit aufgegeben, wodurch ihre Haare etwas wilder und weniger gepflegt waren, aber Morgana machte das nichts aus. Sie rochen trotzdem gut und die Hexe mochte dieses leicht archaische und naurbelassene der Dalish. Es passte ausgezeichnet zu der Jägerin. Außerdem hätte eine Bürste bei ihr wohl zu keinem nennenswerten Ergebnis mehr geführt und Morganan wäre die letzte die wollte das Larissa die Schere an ihren Haaren kreisen ließ. Aufmerksam hörte sie zu als Larissa die Gedanken mitteilte welche sie beschäftigten. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht, wenn auch eher oberflächlich. Gestern war sie ein wenig zu beschäftigt gewesen sich mit ihren neu entdeckten Gefühlen zu beschäftigen. Und heute morgen hatte sie auch andere Dinge im Kopf gehabt, vor allem die Tatsache zu genießen das alles real war und sie und Larissa ein Paar waren. Die Reaktionen ihrer Gefährten waren schwer abzuschätzen, wusste sie doch nicht wie sie überhaupt zu Beziehungen zwischen zwei Frauen standen. Auch wenn sie vermutete das es bei den beiden Herren zu diversen Fantasien führen würde. Nimue war in dieser Hinsicht nicht einzuschätzen, wobei es Morgana aber auch egal war was die Frau darüber dachte. Vermutlich wenig, denn sie machte nicht den Eindruck als würde sie sich sehr für zwischenmenschliches interessieren. Morgana fuhr damit fort ihre Haare zu kämmen und drehte sich auf den Schemel zu Larissa um. Sie lächelte der Elfe zu.
    "Guten Morgen alle zusammen. Larissa und ich sind übrigens jetzt ein Paar. Klingt irgendwie merkwürdig nicht wahr ?", antwortete sie mit einem leichten Kichern, während die Bürste kontinuierlich durch ihr seidiges Haar fuhr.
    "Ich denke wir sollten es ihnen nicht sofort sagen. Wir haben mindestens noch diesen Tag an dem wir über angemessene Privatsphäre verfügen. Ich denke das sollten wir nutzen um uns erst selbst ein wenig an die neue Situation zu gewöhnen. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber auch wenn ich glücklich und zufrieden mit unserer neuen Partnerschaft bin so ist es doch etwas was völlig neu für mich ist.", sagte sie nachdenklich und legte die Bürste beiseite. Dann erhob sie sich, legte ihre Arme um den Hals der Elfe und lächelte auf sie hinab. Auch wenn ihr wieder auffiel das die Elfe schneller war mit dem Anziehen als sie.
    "Heute würde ich es ihnen noch nicht sagen. Aber lange vor ihnen geheimhalten werden wir es eh nicht. Immerhin sind sie keine Idioten und was mich angeht, so habe ich jetzt nachdem ich mich enschlossen habe mit dir zusammen zu sein, keine Lust meine Gefühle dir gegenüber zu verbergen. Außer natürlich du bestehst darauf.", sagte sie zutraulich und gab der Elfe einen kurzen Kuss. Dann löste sie sich von der Elfe, trug ein wenig von dem Parfum auf und begann sich anzuziehen, erst Socken dann das neue Kleid und die Stiefel. Zuletzt zog sie ihren Ring an und befestigte wieder die Brosche an der Stelle des gestrigen Abends. Sie trat wieder an Larissa heran.
    "Es kommt natürlich darauf an was du möchtest Ma vhenan. Wenn du es ihnen unbedingt direkt sagen möchtest, habe ich auch nichts dagegen, immerhin schäme ich mich nicht mit dir zusammen zu sein. Ich bin froh dich zu haben.", sagte sie zärtlich und sah der Elfe tief in ihre Augen und fixierte dabei dieses blasse Grün in dem man sich nur allzu gerne verlor.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Larissa gab sich mit Morganas Sichtweise zufrieden, da sie diese durchaus teilte. „Ja, ich denke du hast Recht“, sagte sie leise und schaute scheu beiseite, als Morgana ihre Augen mit den eigenen fixierte. „Ich denke wir sagen es nicht, verstellen uns aber auch nicht. „Ich wüsste nämlich auch nicht, wie wir es sagen sollten.“ Dann kicherte sie mädchenhaft, denn die Vorstellung die Morgana geboten hat war wahrhaft amüsant. Es wäre keine Rechtfertigung, nur eine Information. Zudem wusste sie nicht, was es die drei Anderen eigentlich angehen sollte. Artur war mit den Frauen sowas wie befreundet und Mordred und Nimue zumindest Reisegefährten. Doch Larissas und Morganas neu entfachte Flamme der… was auch immer sich daraus ergab, hatte ja letztlich keinen Einfluss auf die Anderen. Und um der eventuellen Glückwünsche oder neidischen Blicke willen würde sie es kaum preisgeben. „Ich hoffe, wenn Artur es herausfindet, dass er dann nicht böse mit mir ist“, gestand Larissa, noch immer ohne Morgana in die rauchgrünen Edelsteine zu schauen, die ihre Augen waren. „Ich glaube nämlich, dass er insgeheim in dich verliebt ist.“ Sie schmunzelte. „Und ich glaube auch Mordred findet dich attraktiv, aber…“, sie legte ihre Hände auf Morganas Hüfte und zog sie zu sich und ließ den Besitzanspruch unausgesprochen. Vermutlich wäre er Morgana ebenso unbehaglich wie Larissa. Die Elfe berührte die Brosche, die sie der Hexe gestern geschenkt hatte. Sie würde zu einem Symbol heranwachsen an den Tag an dem die Frauen zueinandergefunden hatten. Und dies bedeutete, dass sie von Morgana entweder bis ans Ende ihrer Tage in Ehren gehalten oder irgendwann aus Zorn in einen Fluss geschmissen werden würde. Larissa hoffte natürlich Ersters doch plötzlich überkam sie Trauer und Niedergeschlagenheit. Morgana schien dies zu spüren, oder ihr anzusehen und hob sanft ihr Kinn. In Larissas Augen glitzerte eine Träne. „Tut mir leid. Ich… ich wollte nicht!“, entschuldigte sie sich und wischte sich hastig mit dem Ärmel die Augen trocken. Damit Morgana ihr nicht länger ins Gesicht sah, umarmte sie die Hexe nun und drückte sie an sich, spürte den größeren aber nicht stärkeren Körper, roch den Duft mit dem Morgana ihren Eigenen überdeckte und krallte sich sanft in die schwarzen Haare, die auf dem Rücken der Hexe lagen. So verharrte sie und ließ sich von Morgana beruhigend den Hinterkopf streicheln, bis sie sich sicher war, dass sie wieder normal wirkte. Dann entließ sie die Hexe aus ihrer Umarmung und zwang sich zu einem Lächeln. „Komm. Wir gehen.

    Ich habe gelesen, Ritter. Über die Dunkle Brut, wenn das Eure Neugierde befriedigt“, antwortete Nimue mit derselben Distanz wie immer. „Nach Eurer Nacht brauche ich kaum zu fragen; ich sah Euch gestern aus dem stadtbekanntesten Bordell torkeln. Ihr wart so angetrunken und glücklich, dass Ihr mich nicht einmal bemerkt habt“, sagte Nimue. In ihrem Tonfall lag eine verurteilende Schärfe, obwohl dies Arturs Besuch im Bordell galt, nicht der Tatsache, dass er sie nicht gesehen hatte. Nachts waren alle Katzen grau, auch diejenigen die des Tages Magierinnen waren.
    Nun“, sagte Mordred der das Wort ergriff, nachdem Nimue offensichtlich nicht mehr preisgeben wollte als das. „Ich habe mich gestern Abend zünftig betrunken und bin dann sternhagelvoll ins Bett gefallen. Auch mich habt Ihr nicht gesehen, Artur, dabei meinte ich mich daran zu erinnern Euch im Gespräch mit unserem zwergischen Wirt gesehen zu haben. Vielleicht irre ich aber auch.“ Er feixte und schob sich ein Stück Brot in den Mund. Nimue schaute nun auch ihn abschätzig ab. „Wie es nämlich aussieht bin ich tot.“ Der Gesichtsausdruck der Magierin wandelte sich nun, ebenso wie Arturs. Während Artur fragend dreinschaute, schaute Nimue den Literaten nun nämlich mit einer Mischung aus Mitleid und Zweifel an dessen geistiger Gesundheit an. „Tot?“, fragte sie schließlich. Mordred nickte bedeutungsschwer, dann schaute er Artur an. „Die Geschichte wird Euch gefallen, Artur. Aber wenn Ihr mich auslacht muss ich Euch zum Duell fordern!
    Bevor er begann aß er noch ein Stück Brot und einen Streifen Speck und ehe er anfangen konnte zu reden, betraten Larissa und Morgana den Schankraum. Mordred hielt inne bis sich die Frauen zu ihnen gesellt hatten und dem Wirt ihre Wünsche nannten. Wenn er seine missliche Lage schon preisgab, dann konnte er dies auch vor der ganzen Gruppe tun. Larissa ließ sich neben Nimue nieder und schenkte ihr ein Lächeln während Morgana keine andere Wahl hatte, als sich an den Kopf der Tafel, auf einen Stuhl, zu setzten. „Fahrt fort“, sagte Nimue trocken und fast gelangweilt, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war. Die Geschichte interessierte sie kaum, aber sie hatte keine Lust auf dieses „Guten Morgen. Wie geht es Euch? Was habt Ihr gestern getrieben?“-Gerede seitens der Neuankömmlinge. Larissa witterte eine gute Geschichte und fragte kurz, worum es ginge. Mordred setzte die beiden Neuen ins Bilde und fuhr dann wie gewünscht fort: „Gestern Mittag, kurz nach unserer Ankunft hier ging ich zur Bank um Geld zu holen. Nur leider hat man mich für tot erklärt! Angeblich sei ich in der Schlacht von Ostagar gefallen, hieß es da. Das Ganze war jedoch nicht nur eine falsche Annahme, sondern eine absichtlich gestreute Lüge von dem Vater meiner Verlobten!
    Mordred schlug bei der Erwähnung dieses Skandals mit der bloßen Faust auf den Tisch, was Besteck und Teller kurz vibrieren ließ. „Diese Tiere!“, fluchte er und rang um Fassung. „Er war es auch, der die Krähen von Antiva auf uns gehetzt hat. Damit ich auch auf jeden Fall tot bleibe! Mieser Bastard! Und jetzt hat meine Verlobte Olwen, dieses spatenblöde Huhn, mein gesamtes Vermögen geerbt und an die bekannten Banken in Ferelden und vermutlich auch Orlais Briefe gesandt, dass ich verschieden sei.“ Mordred seufzte. „Ich habe natürlich einen Brief geschrieben um dieses Missverständnis aufzuklären aber bis dies geschehen ist, sind meinen finanziellen Mittel sehr begrenzt.“ Mordred war zweifellos die schickste Person am Tisch. Es entbehrte also nicht der Ironie, dass er zugleich wohl auch die ärmste war. „Wartet mal“, unterbrach Nimue ihn nun doch mit scheinbarem Interesse. „Ihr seid gar kein Söldner?“ Sie hob fragend eine Augenbraue, was ihrem ohnehin schon strengen Gesicht noch einen draufsetzte. „Nein, bin ich nicht.“ Mordred hatte zugegebenermaßen mit dem Gedanken gespielt Artur nach einem Anteil an dem letzten Kampf zu fragen, immerhin hatte er einen beträchtlichen Beitrag geleistet und das vermutlich höchste Risiko getragen, doch war er zu stolz um über seinen Schatten zu springen und nach ein paar Münzen zu fragen. Zumindest noch.
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  16. #76
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Kaum merklich nickte Darius während Talorr sich zur Ruhe begab. Er dachte über dessen Worte nach, während er in die Flammen des kleinen Lagerfeuers schaute. ,,..verdammte Elfen-Psychpathen...", hallte es in seinem Kopf wieder. So richtig der Söldner mit seiner Einschätzung auch liegen mochte, so war er doch wie ein Tauber, der die Blinden verachtete. Er lebte selbst in einem Land, das die vollkommende Abwesenheit von Ordnung und Sinn nicht nur hingenommen, sondern scheinbar noch zu ihrem höchsten Ideal erklärt hatte. Es gab keine Struktur, keine Richtung, nur einen Mahlstrom aus gegeneinander gerichteten Interessen und immer wieder aufflammender Gewalt, sei es nun als Krieg oder als Progrom gegen Elfen oder andere Minderheiten. Für einen Spielball, der nicht nur freiwillig in dieser Misere lebte, sondern sie scheinbar sogar dem Qun, dem Inbegriff von Sinn, vorgezogen hatte, nahm sich Talorr einiges heraus, indem die Elfen so geringschätzig bedachte. In Darius Augen war jeder, der eine Existenz in diesem Chaos fristete, welches sich Königreich nannte, auch ein Psychopath oder zumindest auf dem direkten Wege einer zu werden.
    Der Ben-Hassrath schaute zu Talorr herüber. Vielleicht war er noch von diesem Weg abzubringen. Sein Blick wanderte zu dem Wolf, der am Rande des Feuerscheins, fast eingehüllt von der auf die Gruppe eindringenden Finsternis lag und um sein Leben kämpfte. Sollte er die Nacht nicht überstehen wäre es nur naheliegend, sein Fleisch als Proviant für die Reise zu nutzen, doch würde Talorr vermutlich eher Darius umbringen, als über diesen Vorschlag auch nur nachzudenken. Der alte Mann schüttelte verdrießlich den Kopf und schaute wieder ins Feuer. Es war immer wieder erstaunlich, wie weit sich Talorr von seinen Wurzeln entfernt hatte.

    So sinnlos und verbohrt Darius die Überzeugungen des Söldners auch finden mochte, dessen Wunsch wurde ihm tatsächlich gewährt: Bis weit in die Nacht hinein passierte nichts und die einzigen unangenehmen Besucher, die sich in ihrem Lager einfanden waren ein paar Stechmücken, die den Wachenden ebenso wie sie Schlafenden peinigten. Als nach Darius' Gefühl die Hälfte der Nacht vorbei war und er kaum noch die Augen offen halten konnte stand er leise auf und ging zu Talorr, um ihn zu wecken. ,,Bisher war alles ruhig.", flüsterte er ihm noch zu bevor er sich hinlegte und die Augen schloss. Wie eine Welle schwappte die Erschöpfung über ihn und riss ihn mit in einen unsanften Schlaf.

    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    "Mnnhhh....." Mit missmutiger Miene quälte sich der Kossith aus seiner provisorischen Schlafstätte, setzte seinen Helm wieder auf und richtete sich auf. "Na denn. Eine geruhsame Nacht wünsche ich euch." Sein Ton war deutlich weniger missbilligend als sonst. Bewusst oder unbewusst? Nahezu zeitgleich mit ihm war Slim auch erwacht. Er konnte immer noch nicht aufstehen, sah aber schon etwas ausgeruhter aus. Talorr setzte sich zu ihm herüber und kraulte seinem Freund über die Ohren, während er gedankenverloren in den Himmel schaute. "Bald haben wir es hinter uns." murmelte er. Knack Instinktiv fuhr Talorr hoch und griff nach seiner Waffe. Auch Slim stellte seine Ohren auf und knurrte. Da er nicht aufstehen konnte beruhigte der Jäger seinen Wolf wieder. "Ganz ruhig. Ich werde nachsehen." Mit einem Blick zu Darius bemerkte er dass dieser nicht aufgewacht war. Ganz vorsichtig schlich er in Richtung des Gebüsches wo das Geräusch hergekommen war. Ohne zu zögern stach er direkt zu als er davor stand. Ein kurzes Quieken ertönte, dann war es still. Verdattert zog er den Speer wieder raus. Ein Nug. Das arme Ding hing jetzt leblos durchgespießt auf seiner Waffe. "Glück muss man haben." In doppelter Hinsicht. Es war nichts gefährliches und sie hatten etwas zu essen. "Spätes Abendessen, Slim." Der Wolf leckte sich beim Anblick des toten Tiers die Lippen. Da Darius noch schlief konnten sie sich die wohlgenährte Nug unter einander aufteilen. "Hoffentlich kommt nicht doch noch eine unangenehme Überraschung...."
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  17. #77
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Larissa gab sich mit Morganas Sichtweise zufrieden, da sie diese durchaus teilte. „Ja, ich denke du hast Recht“, sagte sie leise und schaute scheu beiseite, als Morgana ihre Augen mit den eigenen fixierte. „Ich denke wir sagen es nicht, verstellen uns aber auch nicht. „Ich wüsste nämlich auch nicht, wie wir es sagen sollten.“ Dann kicherte sie mädchenhaft, denn die Vorstellung die Morgana geboten hat war wahrhaft amüsant. Es wäre keine Rechtfertigung, nur eine Information. Zudem wusste sie nicht, was es die drei Anderen eigentlich angehen sollte. Artur war mit den Frauen sowas wie befreundet und Mordred und Nimue zumindest Reisegefährten. Doch Larissas und Morganas neu entfachte Flamme der… was auch immer sich daraus ergab, hatte ja letztlich keinen Einfluss auf die Anderen. Und um der eventuellen Glückwünsche oder neidischen Blicke willen würde sie es kaum preisgeben. „Ich hoffe, wenn Artur es herausfindet, dass er dann nicht böse mit mir ist“, gestand Larissa, noch immer ohne Morgana in die rauchgrünen Edelsteine zu schauen, die ihre Augen waren. „Ich glaube nämlich, dass er insgeheim in dich verliebt ist.“ Sie schmunzelte. „Und ich glaube auch Mordred findet dich attraktiv, aber…“, sie legte ihre Hände auf Morganas Hüfte und zog sie zu sich und ließ den Besitzanspruch unausgesprochen. Vermutlich wäre er Morgana ebenso unbehaglich wie Larissa. Die Elfe berührte die Brosche, die sie der Hexe gestern geschenkt hatte. Sie würde zu einem Symbol heranwachsen an den Tag an dem die Frauen zueinandergefunden hatten. Und dies bedeutete, dass sie von Morgana entweder bis ans Ende ihrer Tage in Ehren gehalten oder irgendwann aus Zorn in einen Fluss geschmissen werden würde. Larissa hoffte natürlich Ersters doch plötzlich überkam sie Trauer und Niedergeschlagenheit. Morgana schien dies zu spüren, oder ihr anzusehen und hob sanft ihr Kinn. In Larissas Augen glitzerte eine Träne. „Tut mir leid. Ich… ich wollte nicht!“, entschuldigte sie sich und wischte sich hastig mit dem Ärmel die Augen trocken. Damit Morgana ihr nicht länger ins Gesicht sah, umarmte sie die Hexe nun und drückte sie an sich, spürte den größeren aber nicht stärkeren Körper, roch den Duft mit dem Morgana ihren Eigenen überdeckte und krallte sich sanft in die schwarzen Haare, die auf dem Rücken der Hexe lagen. So verharrte sie und ließ sich von Morgana beruhigend den Hinterkopf streicheln, bis sie sich sicher war, dass sie wieder normal wirkte. Dann entließ sie die Hexe aus ihrer Umarmung und zwang sich zu einem Lächeln. „Komm. Wir gehen.

    Ich habe gelesen, Ritter. Über die Dunkle Brut, wenn das Eure Neugierde befriedigt“, antwortete Nimue mit derselben Distanz wie immer. „Nach Eurer Nacht brauche ich kaum zu fragen; ich sah Euch gestern aus dem stadtbekanntesten Bordell torkeln. Ihr wart so angetrunken und glücklich, dass Ihr mich nicht einmal bemerkt habt“, sagte Nimue. In ihrem Tonfall lag eine verurteilende Schärfe, obwohl dies Arturs Besuch im Bordell galt, nicht der Tatsache, dass er sie nicht gesehen hatte. Nachts waren alle Katzen grau, auch diejenigen die des Tages Magierinnen waren.
    Nun“, sagte Mordred der das Wort ergriff, nachdem Nimue offensichtlich nicht mehr preisgeben wollte als das. „Ich habe mich gestern Abend zünftig betrunken und bin dann sternhagelvoll ins Bett gefallen. Auch mich habt Ihr nicht gesehen, Artur, dabei meinte ich mich daran zu erinnern Euch im Gespräch mit unserem zwergischen Wirt gesehen zu haben. Vielleicht irre ich aber auch.“ Er feixte und schob sich ein Stück Brot in den Mund. Nimue schaute nun auch ihn abschätzig ab. „Wie es nämlich aussieht bin ich tot.“ Der Gesichtsausdruck der Magierin wandelte sich nun, ebenso wie Arturs. Während Artur fragend dreinschaute, schaute Nimue den Literaten nun nämlich mit einer Mischung aus Mitleid und Zweifel an dessen geistiger Gesundheit an. „Tot?“, fragte sie schließlich. Mordred nickte bedeutungsschwer, dann schaute er Artur an. „Die Geschichte wird Euch gefallen, Artur. Aber wenn Ihr mich auslacht muss ich Euch zum Duell fordern!
    Bevor er begann aß er noch ein Stück Brot und einen Streifen Speck und ehe er anfangen konnte zu reden, betraten Larissa und Morgana den Schankraum. Mordred hielt inne bis sich die Frauen zu ihnen gesellt hatten und dem Wirt ihre Wünsche nannten. Wenn er seine missliche Lage schon preisgab, dann konnte er dies auch vor der ganzen Gruppe tun. Larissa ließ sich neben Nimue nieder und schenkte ihr ein Lächeln während Morgana keine andere Wahl hatte, als sich an den Kopf der Tafel, auf einen Stuhl, zu setzten. „Fahrt fort“, sagte Nimue trocken und fast gelangweilt, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war. Die Geschichte interessierte sie kaum, aber sie hatte keine Lust auf dieses „Guten Morgen. Wie geht es Euch? Was habt Ihr gestern getrieben?“-Gerede seitens der Neuankömmlinge. Larissa witterte eine gute Geschichte und fragte kurz, worum es ginge. Mordred setzte die beiden Neuen ins Bilde und fuhr dann wie gewünscht fort: „Gestern Mittag, kurz nach unserer Ankunft hier ging ich zur Bank um Geld zu holen. Nur leider hat man mich für tot erklärt! Angeblich sei ich in der Schlacht von Ostagar gefallen, hieß es da. Das Ganze war jedoch nicht nur eine falsche Annahme, sondern eine absichtlich gestreute Lüge von dem Vater meiner Verlobten!
    Mordred schlug bei der Erwähnung dieses Skandals mit der bloßen Faust auf den Tisch, was Besteck und Teller kurz vibrieren ließ. „Diese Tiere!“, fluchte er und rang um Fassung. „Er war es auch, der die Krähen von Antiva auf uns gehetzt hat. Damit ich auch auf jeden Fall tot bleibe! Mieser Bastard! Und jetzt hat meine Verlobte Olwen, dieses spatenblöde Huhn, mein gesamtes Vermögen geerbt und an die bekannten Banken in Ferelden und vermutlich auch Orlais Briefe gesandt, dass ich verschieden sei.“ Mordred seufzte. „Ich habe natürlich einen Brief geschrieben um dieses Missverständnis aufzuklären aber bis dies geschehen ist, sind meinen finanziellen Mittel sehr begrenzt.“ Mordred war zweifellos die schickste Person am Tisch. Es entbehrte also nicht der Ironie, dass er zugleich wohl auch die ärmste war. „Wartet mal“, unterbrach Nimue ihn nun doch mit scheinbarem Interesse. „Ihr seid gar kein Söldner?“ Sie hob fragend eine Augenbraue, was ihrem ohnehin schon strengen Gesicht noch einen draufsetzte. „Nein, bin ich nicht.“ Mordred hatte zugegebenermaßen mit dem Gedanken gespielt Artur nach einem Anteil an dem letzten Kampf zu fragen, immerhin hatte er einen beträchtlichen Beitrag geleistet und das vermutlich höchste Risiko getragen, doch war er zu stolz um über seinen Schatten zu springen und nach ein paar Münzen zu fragen. Zumindest noch.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Larissa stimmte Morganas Worten zu und kicherte anschließend, vermutlich auch über den Gedanken wie albern es wäre den anderen es einfach nebenbei ins Gesicht zu sagen. Allerdings wich sie ihrem Blick aus, was die Hexe ein wenig irritierte, denn in ihren Augen gab es keinen Grund dafür. Wie sich herausstellte war die Ursache dafür das sie eventuelle Eifersuchtsszenen oder Feindeseligkeit von seiten der Männer erwartete, wenn ihre Beziehung öffentlich wurde. Morgana sah darin keine großen Probleme, denn immerhin hatte Artur nach der Liebesnacht keinerlei Anzeichen gezeigt das er in irgendeiner Weise in sie verliebt wäre oder für sie schwärmte. Und der Ritter machte nun wirklich nicht den Eindruck eines stillen Mauerblümchens. Mordred und sie hatten dagegen erst nach Denerim angefangen eine Art freundschaftliches Verhältnis mit ihr aufzubauen, weswegen sie stark anzweifelte das er in sie verliebt wäre. Sexuell interessiert, das könnte sein, aber das waren wohl die meisten Männer mit einen Sinn für Schönheit. Sie glaubte nicht das von Seiten der beiden Männer irgendwelche Eifersuchtsszenen zu erwarten waren. Larissas indirekt geäußerter Besitzanspruch war niedlich auch wenn sie zugeben musste das er ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Aber die Elfe sprach ihn nicht aus sondern umarmte die Hexe nur und betrachtete die Brosche welche sie der Hexe geschenkt hatte. Plötzlich verschwand ihre gute Laune und sie senkte ihr Gesicht und schien niedergeschlagen. Morgana sah es mit Unbehagen, schließlich gab es diesen Morgen nun wirklich keinen Grund dafür. Sanft hob Morgana das Kinn der Elfe und lächelte sie aufmunternd an. Tränen glitzerten in deren Augen und wurden sogleich von ihr weggewischt. Schließlich umarmte sie die Hexe und hielt sich an ihr fest, während Morgana die Elfe tröstete. Sie wusste nicht was die Elfe jetzt bedrückte, aber sie spürte das sie Trost brauchte. Und ihre Nähe.
    Schließlich beruhigte sich Larissa und löste ihre Umarmung. Sie sah wieder normal aus, auch wenn es ihr die Hexe nicht ganz abkaufte.
    Deeswegen brach Morgana nach ihrer Aufforderung nicht sofort auf, sondern hielt sie kurz an den Händen fest.
    "Bevor wir gehen, wollte ich dir noch sagen das ich nicht denke das irgendeiner von den Männern böse auf dich sein wird, wenn sie es herausfinden. Und falls doch werde ich mit ihnen ein Wörtchen zu reden haben. Ich habe mich für dich entschieden und es ist mir egal was andere darüber denken mögen.", sagte sie aufmunternd und sah der Elfe in zutraulich die Augen. Diese nickte ihr zustimmend zu, sodass Morgana hoffte das die Sache fürs Erste geklärt war.
    "Und jetzt sollten wir wirklich zu den Anderen gehen.", meinte sie gutgelaunt und öffnete der Elfe die Tür, worauf sie das Zimmer verließen.

    Die Antwort der Magierin war so liebenswürdig wie Artur es schon von ihr gewohnt war. Dazu mischte sich noch ein verurteilender Unterton gepaart mit einem abfälligen Blick. So konnte ja nur ein perfekter Tag beginnen. Vermutlich war sie wieder in ihrer Katzengestalt herumgelaufen und wunderte sich das man sie dann nicht erkannte. Oder sie fand es verwerflich das Männer in den Puff gehen oder den Sexualakt im allgemeinen. Für so eine attraktive Frau machte sie irgendwie einen verdammt prüden Eindruck. Das passierte wohl wenn man von der Kirche aufgezogen wurde und den ganzen Tag nur seinen Kopf in Bücher steckte. Vor allem da sich Artur nicht sicher war wie ihnen ein Buch über die Dunkle Brut damals in der Grotte hätte helfen sollen. Er hatte selbst das eine oder andere über die Kreaturen im vorhinein gelesen, aber die Tatsache das er wusste das sie kein Silberit mochten, war damals ohne Silberitwaffe recht nutzlos gewesen. Immerhin war Mordred besser gelaunt und offenbarte das er gestern scheinbar sternhagelvoll nach Hause gekommen war auch wenn Artur das offensichtlich nicht mitbekommen hatte. Außerdem offenbarte er das er scheinbar tot war, auch wenn Artur nicht wusste was er damit meinte. Auch Nimue schien leicht irritiert, auch wenn ihr Blick jetzt von Abfällig zu "seid ihr noch ganz dicht ?" gewechselt war. Bevor der Antivaner die Geschichte welche Artur scheinbar zum lachen bringen würde, zum Besten geben konnte, erschienen auch Morgana und Larissa welche sich nach freundlichen Grüßen dazusetzen.

    Morgana stellte fest das Mordred und Nimue wieder da waren und ersterer anscheinend gerade dabei war eine Anekdote zu erzählen. Die Hexe musste sich vor Kopf setzen, fand aber das dies wohl auch nicht schlimmer war als neben der gelangweilt aussehenden Nimue zu sitzen, welche in einem unmotivierten Tonfall Mordred auführte fortzufahren. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und begann davon zu erzählen das er vom Vater seiner Verlobten für tot erklärt worden war. Morgana erinnerte sich das er im Gespräch mal was von einer Verlobten erwähnt hatte und verstand nun das er nicht bei ihr weilte. Scheinbar fand sie keinen großen Anklang bei ihm. Faktisch schien der Antivaner jetzt pleite zu sein und Morgana konnte seine Wut gut nachvollziehen. Nicht nur das der Antivaner sich teilweise dadurch definierte das er freimütig mit seinem Geld umging, scheinbar hatte sein Schwiegervater in Spe auch versucht ihn umzubringen. Die Tatsache das er die Männer angeheurt hatte die Larissa entführt hatten, machte ihn für Morgana noch eine Spur unsymphatischer.
    Das Glück schien dem Antivaner nicht besonders hold zu sein wenn man bedachte was seit seiner Reise mit ihm so passiert war. Nimues Überraschung das Mordred kein Söldner war fand Morgana dagegen amüsant auch wenn sie den Impuls unterdrückte zu grinsen. Offensichtlich hatte Fräulein Besserwisser bei ihrer Ankunft damals nicht zugehört.

    Artur fand die Geschichte tatsächlich auf eine gewisse Weise amüsant, wenn auch nur die Tatsache das Mordred scheinbar immer noch unter Geldproblemen litt. Den Rest der Geschichte fand er weniger amüsant, denn für Tod erklärt zu werden und einen Schwiegervater zu haben der dabei noch sichergehen wollte fand er nicht erbaulich. Er wusste nicht das Mordred verlobt war, was aber bei einem Mann seines Alters nicht verwunderte. Auch wenn es irgendwie so klang als wäre er vor seiner Verlobten nach Ferelden geflohen. Das war hingegen fast wieder lustig. Artur verkniff sich trotzdem Anzeichen von Amüsement offen zu zeigen und beobachtete lieber wie Nimue aus der Geschichte die bereits bekannte Information zog das Mordred kein Söldner war. Nachdem dieser das bestätigt hatte, beschloß Artur sie nochmal über den genauen Status dieser Konstellation zu informieren.
    "Das stimmt Lord Aromaki ist kein Söldner. Wobei ich ein wenig verwundert bin das ihr überrascht seid immerhin habe ich das damals bei unserer Vorstellung in Blumenbach gesagt und ihr standet direkt neben dem Bürgermeister. Vermutlich hattet ihr damals andere Sachen die euch in dem Moment beschäftigten, immerhin solltet ihr einen Fluch brechen.", erinnerte er die Magierin an seine damalige Vorstellung. Unter Umständen war die Magierin damals zu beschäftigt gewesen zu erraten ob Morgana eine Magierin war oder nicht.
    "Aber um es noch einmal zu erklären, Larissa, Morgana und ich sind Söldner, Mordred begleitet nur unsere Gruppe, so wie ihr es tut. Verzeiht falls ihr da etwas falsch verstanden habt.", erklärte er der Zirkelmagierin die herrschenden Umstände.
    "Allerdings ändert es ja nichts an der damaligen Vereinbarung, insofern ist es euch vermutlich egal sein wer in dieser Gruppe was ist."
    Mordred nickte und bestätigte damit Arturs Worte. Dieser fragte sich ob Mordred jetzt wo er pleite war noch immer so große Abneigungen gegen das Söldnergewerbe hatte. Vermutlich schon stur genug war er ja.
    "Oh und die Dunkle Brut die ihr vorhin erwähnt habt interessiert mich tatsächlich. Hauptsächlich wie man ihr aus dem Weg geht. Ich kann euch jedoch schon aus eigener Erfahrung berichten ,dass sie häßlich ist, viel zu zahlreich und ohne Rücksicht auf eigene Verluste kämpft. Immerhin kann sie durch Waffen, Pfeile und Magie getötet werden auch wenn ihr das wahrscheinlich alles schon gelesen habt. Ach und wie wir herausgefunden haben kämpft sie auch wenn sie brennt, so lange weiter bis sie stirbt. Zum Glück ist sie größtenteils dumm und hat wenig Sinn für Taktik. Sie ist kein angenehmer Gegner das versichere ich euch.", erklärte er nüchtern während er sich an die Ereignisse aus der Höhle erinnerte. In einem Buch davon zu lesen war etwas anderes als ihr Auge in Auge gegenüberzustehen. Und in Nevarra gab es viele Bücher zu diesem Thema.
    "Aber genug von der Brut, das Thema kann einem heutzutage allzu leicht persönlich über den Weg laufen.", sagte er nachdenklich und begann sich wieder dem Frühstück zuzuwenden. Der Wirt brachte gerade im diesem Moment auch das Frühstück der Damen, sodass alle versorgt waren. Morgana hatte während Arturs Vortrag geschwiegen und nur zugehört. In ihren Augen war das sinnlos, denn Nimue sah nicht nach jemanden aus der sich für Erfahrungsberichte interessierte. Hätte Artur ihr erzählt das Morgana ein Infernor und einen Sturm in einer Höhle entfesselt hatte, hätte Nimue das vermutlich auch nicht geglaubt. Jetzt wandte sie sich, nachdem sie sich ein Schinkenbrot geschmiert hatte und einen Schluck von ihrer Milch genommen hatte, dem essenden Ritter zu.
    "Da ihr schon anfangt über vergangene Aufträge zu plaudern, wie sieht es mit neuen aus ? Ihr habt gemeint das ihr heute nach solchen Ausschau halten wolltet, braucht ihr dabei meine oder Larissas Hilfe ?", fragte sie den Ritter wohlwollend. Ihr war es ja egal ob sie Aufträge bekamen, aber für Larissa und Artur war es wichtig und sie wollte schließlich beiden helfen.
    "Nun ich wollte als erstes beim Stadtkommandanten vorbeischauen und nehmt es mir nicht übel, aber ich vermute dabei wärt ihr beide mir keine große Hilfe, außerdem wäre es albern wenn wir zu dritt dort auftauchen. Ihr könnt euch also in der Stadt ein wenig umhören, wenn ihr wollt. Beim Markt und am Hafen schnappt man immer mal was auf, wenn man genau hinhört. Wir treffen uns dann bevor die Dämmerung anfängt wieder hier und besprechen die weiteren Schritte.", antwortete er überlegt. Morgana nickte, er hatte vermutlich recht. Eine scheinbar unbewaffnete Frau und eine Elfe, dazu noch eine Dalish könnten sich als abschreckend erweisen. Da war es wohl besser wenn Artur den Ritter raushängen ließ und nach betuchten Auftraggebern suchte. Außerdem konnten sie und Larissa die Stadt weiter erkunden, was auch nicht unbedingt schlecht war. Das Nimue sie begleiten würde bezweifelte sie nach dem gestrigen Tag sehr und falls Mordred mitkommen wollte war das nun auch nicht ein großes Problem."
    "Wie ihr wünscht.",antwortete sie gutgelaunt und biss beherzt in ihr Schinkenbrot.
    numberten ist offline Geändert von numberten (06.11.2015 um 23:56 Uhr)
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Larissa stimmte Morganas Worten zu und kicherte anschließend, vermutlich auch über den Gedanken wie albern es wäre den anderen es einfach nebenbei ins Gesicht zu sagen. Allerdings wich sie ihrem Blick aus, was die Hexe ein wenig irritierte, denn in ihren Augen gab es keinen Grund dafür. Wie sich herausstellte war die Ursache dafür das sie eventuelle Eifersuchtsszenen oder Feindeseligkeit von seiten der Männer erwartete, wenn ihre Beziehung öffentlich wurde. Morgana sah darin keine großen Probleme, denn immerhin hatte Artur nach der Liebesnacht keinerlei Anzeichen gezeigt das er in irgendeiner Weise in sie verliebt wäre oder für sie schwärmte. Und der Ritter machte nun wirklich nicht den Eindruck eines stillen Mauerblümchens. Mordred und sie hatten dagegen erst nach Denerim angefangen eine Art freundschaftliches Verhältnis mit ihr aufzubauen, weswegen sie stark anzweifelte das er in sie verliebt wäre. Sexuell interessiert, das könnte sein, aber das waren wohl die meisten Männer mit einen Sinn für Schönheit. Sie glaubte nicht das von Seiten der beiden Männer irgendwelche Eifersuchtsszenen zu erwarten waren. Larissas indirekt geäußerter Besitzanspruch war niedlich auch wenn sie zugeben musste das er ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Aber die Elfe sprach ihn nicht aus sondern umarmte die Hexe nur und betrachtete die Brosche welche sie der Hexe geschenkt hatte. Plötzlich verschwand ihre gute Laune und sie senkte ihr Gesicht und schien niedergeschlagen. Morgana sah es mit Unbehagen, schließlich gab es diesen Morgen nun wirklich keinen Grund dafür. Sanft hob Morgana das Kinn der Elfe und lächelte sie aufmunternd an. Tränen glitzerten in deren Augen und wurden sogleich von ihr weggewischt. Schließlich umarmte sie die Hexe und hielt sich an ihr fest, während Morgana die Elfe tröstete. Sie wusste nicht was die Elfe jetzt bedrückte, aber sie spürte das sie Trost brauchte. Und ihre Nähe.
    Schließlich beruhigte sich Larissa und löste ihre Umarmung. Sie sah wieder normal aus, auch wenn es ihr die Hexe nicht ganz abkaufte.
    Deeswegen brach Morgana nach ihrer Aufforderung nicht sofort auf, sondern hielt sie kurz an den Händen fest.
    "Bevor wir gehen, wollte ich dir noch sagen das ich nicht denke das irgendeiner von den Männern böse auf dich sein wird, wenn sie es herausfinden. Und falls doch werde ich mit ihnen ein Wörtchen zu reden haben. Ich habe mich für dich entschieden und es ist mir egal was andere darüber denken mögen.", sagte sie aufmunternd und sah der Elfe in zutraulich die Augen. Diese nickte ihr zustimmend zu, sodass Morgana hoffte das die Sache fürs Erste geklärt war.
    "Und jetzt sollten wir wirklich zu den Anderen gehen.", meinte sie gutgelaunt und öffnete der Elfe die Tür, worauf sie das Zimmer verließen.

    Die Antwort der Magierin war so liebenswürdig wie Artur es schon von ihr gewohnt war. Dazu mischte sich noch ein verurteilender Unterton gepaart mit einem abfälligen Blick. So konnte ja nur ein perfekter Tag beginnen. Vermutlich war sie wieder in ihrer Katzengestalt herumgelaufen und wunderte sich das man sie dann nicht erkannte. Oder sie fand es verwerflich das Männer in den Puff gehen oder den Sexualakt im allgemeinen. Für so eine attraktive Frau machte sie irgendwie einen verdammt prüden Eindruck. Das passierte wohl wenn man von der Kirche aufgezogen wurde und den ganzen Tag nur seinen Kopf in Bücher steckte. Vor allem da sich Artur nicht sicher war wie ihnen ein Buch über die Dunkle Brut damals in der Grotte hätte helfen sollen. Er hatte selbst das eine oder andere über die Kreaturen im vorhinein gelesen, aber die Tatsache das er wusste das sie kein Silberit mochten, war damals ohne Silberitwaffe recht nutzlos gewesen. Immerhin war Mordred besser gelaunt und offenbarte das er gestern scheinbar sternhagelvoll nach Hause gekommen war auch wenn Artur das offensichtlich nicht mitbekommen hatte. Außerdem offenbarte er das er scheinbar tot war, auch wenn Artur nicht wusste was er damit meinte. Auch Nimue schien leicht irritiert, auch wenn ihr Blick jetzt von Abfällig zu "seid ihr noch ganz dicht ?" gewechselt war. Bevor der Antivaner die Geschichte welche Artur scheinbar zum lachen bringen würde, zum Besten geben konnte, erschienen auch Morgana und Larissa welche sich nach freundlichen Grüßen dazusetzen.

    Morgana stellte fest das Mordred und Nimue wieder da waren und ersterer anscheinend gerade dabei war eine Anekdote zu erzählen. Die Hexe musste sich vor Kopf setzen, fand aber das dies wohl auch nicht schlimmer war als neben der gelangweilt aussehenden Nimue zu sitzen, welche in einem unmotivierten Tonfall Mordred auführte fortzufahren. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und begann davon zu erzählen das er vom Vater seiner Verlobten für tot erklärt worden war. Morgana erinnerte sich das er im Gespräch mal was von einer Verlobten erwähnt hatte und verstand nun das er nicht bei ihr weilte. Scheinbar fand sie keinen großen Anklang bei ihm. Faktisch schien der Antivaner jetzt pleite zu sein und Morgana konnte seine Wut gut nachvollziehen. Nicht nur das der Antivaner sich teilweise dadurch definierte das er freimütig mit seinem Geld umging, scheinbar hatte sein Schwiegervater in Spe auch versucht ihn umzubringen. Die Tatsache das er die Männer angeheurt hatte die Larissa entführt hatten, machte ihn für Morgana noch eine Spur unsymphatischer.
    Das Glück schien dem Antivaner nicht besonders hold zu sein wenn man bedachte was seit seiner Reise mit ihm so passiert war. Nimues Überraschung das Mordred kein Söldner war fand Morgana dagegen amüsant auch wenn sie den Impuls unterdrückte zu grinsen. Offensichtlich hatte Fräulein Besserwisser bei ihrer Ankunft damals nicht zugehört.

    Artur fand die Geschichte tatsächlich auf eine gewisse Weise amüsant, wenn auch nur die Tatsache das Mordred scheinbar immer noch unter Geldproblemen litt. Den Rest der Geschichte fand er weniger amüsant, denn für Tod erklärt zu werden und einen Schwiegervater zu haben der dabei noch sichergehen wollte fand er nicht erbaulich. Er wusste nicht das Mordred verlobt war, was aber bei einem Mann seines Alters nicht verwunderte. Auch wenn es irgendwie so klang als wäre er vor seiner Verlobten nach Ferelden geflohen. Das war hingegen fast wieder lustig. Artur verkniff sich trotzdem Anzeichen von Amüsement offen zu zeigen und beobachtete lieber wie Nimue aus der Geschichte die bereits bekannte Information zog das Mordred kein Söldner war. Nachdem dieser das bestätigt hatte, beschloß Artur sie nochmal über den genauen Status dieser Konstellation zu informieren.
    "Das stimmt Lord Aromaki ist kein Söldner. Wobei ich ein wenig verwundert bin das ihr überrascht seid immerhin habe ich das damals bei unserer Vorstellung in Blumenbach gesagt und ihr standet direkt neben dem Bürgermeister. Vermutlich hattet ihr damals andere Sachen die euch in dem Moment beschäftigten, immerhin solltet ihr einen Fluch brechen.", erinnerte er die Magierin an seine damalige Vorstellung. Unter Umständen war die Magierin damals zu beschäftigt gewesen zu erraten ob Morgana eine Magierin war oder nicht.
    "Aber um es noch einmal zu erklären, Larissa, Morgana und ich sind Söldner, Mordred begleitet nur unsere Gruppe, so wie ihr es tut. Verzeiht falls ihr da etwas falsch verstanden habt.", erklärte er der Zirkelmagierin die herrschenden Umstände.
    "Allerdings ändert es ja nichts an der damaligen Vereinbarung, insofern ist es euch vermutlich egal sein wer in dieser Gruppe was ist."
    Mordred nickte und bestätigte damit Arturs Worte. Dieser fragte sich ob Mordred jetzt wo er pleite war noch immer so große Abneigungen gegen das Söldnergewerbe hatte. Vermutlich schon stur genug war er ja.
    "Oh und die Dunkle Brut die ihr vorhin erwähnt habt interessiert mich tatsächlich. Hauptsächlich wie man ihr aus dem Weg geht. Ich kann euch jedoch schon aus eigener Erfahrung berichten ,dass sie häßlich ist, viel zu zahlreich und ohne Rücksicht auf eigene Verluste kämpft. Immerhin kann sie durch Waffen, Pfeile und Magie getötet werden auch wenn ihr das wahrscheinlich alles schon gelesen habt. Ach und wie wir herausgefunden haben kämpft sie auch wenn sie brennt, so lange weiter bis sie stirbt. Zum Glück ist sie größtenteils dumm und hat wenig Sinn für Taktik. Sie ist kein angenehmer Gegner das versichere ich euch.", erklärte er nüchtern während er sich an die Ereignisse aus der Höhle erinnerte. In einem Buch davon zu lesen war etwas anderes als ihr Auge in Auge gegenüberzustehen. Und in Nevarra gab es viele Bücher zu diesem Thema.
    "Aber genug von der Brut, das Thema kann einem heutzutage allzu leicht persönlich über den Weg laufen.", sagte er nachdenklich und begann sich wieder dem Frühstück zuzuwenden. Der Wirt brachte gerade im diesem Moment auch das Frühstück der Damen, sodass alle versorgt waren. Morgana hatte während Arturs Vortrag geschwiegen und nur zugehört. In ihren Augen war das sinnlos, denn Nimue sah nicht nach jemanden aus der sich für Erfahrungsberichte interessierte. Hätte Artur ihr erzählt das Morgana ein Infernor und einen Sturm in einer Höhle entfesselt hatte, hätte Nimue das vermutlich auch nicht geglaubt. Jetzt wandte sie sich, nachdem sie sich ein Schinkenbrot geschmiert hatte und einen Schluck von ihrer Milch genommen hatte, dem essenden Ritter zu.
    "Da ihr schon anfangt über vergangene Aufträge zu plaudern, wie sieht es mit neuen aus ? Ihr habt gemeint das ihr heute nach solchen Ausschau halten wolltet, braucht ihr dabei meine oder Larissas Hilfe ?", fragte sie den Ritter wohlwollend. Ihr war es ja egal ob sie Aufträge bekamen, aber für Larissa und Artur war es wichtig und sie wollte schließlich beiden helfen.
    "Nun ich wollte als erstes beim Stadtkommandanten vorbeischauen und nehmt es mir nicht übel, aber ich vermute dabei wärt ihr beide mir keine große Hilfe, außerdem wäre es albern wenn wir zu dritt dort auftauchen. Ihr könnt euch also in der Stadt ein wenig umhören, wenn ihr wollt. Beim Markt und am Hafen schnappt man immer mal was auf, wenn man genau hinhört. Wir treffen uns dann bevor die Dämmerung anfängt wieder hier und besprechen die weiteren Schritte.", antwortete er überlegt. Morgana nickte, er hatte vermutlich recht. Eine scheinbar unbewaffnete Frau und eine Elfe, dazu noch eine Dalish könnten sich als abschreckend erweisen. Da war es wohl besser wenn Artur den Ritter raushängen ließ und nach betuchten Auftraggebern suchte. Außerdem konnten sie und Larissa die Stadt weiter erkunden, was auch nicht unbedingt schlecht war. Das Nimue sie begleiten würde bezweifelte sie nach dem gestrigen Tag sehr und falls Mordred mitkommen wollte war das nun auch nicht ein großes Problem."
    "Wie ihr wünscht.",antwortete sie gutgelaunt und biss beherzt in ihr Schinkenbrot.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Nimue ließ sich von der kleinen Runde belächeln, da ihre Unkenntnis zutage trat. Sie hatte damals tatsächlich nur mit halbem Ohr zugehört. Wenn vier Fremde, darunter drei bewaffnet in ein Dorf kommen und von bezahlter Messerarbeit reden, so geht man in aller Regel davon aus, dass es sich bei allen Vieren um Halsabschneider handelte. Zudem war ihr Interesse an Morgana, der Hexe, höher als an den drei gewöhnlichen Klingenschwingern. Von daher befiel sie keine Pein hinsichtlich ihrer Fehleinschätzung und auch entschuldigen wollte sie sich nicht. Wieso auch?
    Und dann kam er. Der unausweichliche, prahlerische Bericht eines Überlebenden der Dunklen Brut. Wie Nimue sich schon in der Bibliothek gedacht hatte, war er von faktenlosem Geschwafel erfüllt, kratze lediglich an der Oberfläche des Mysteriums und verallgemeinerte während er beispielhaft für die stagnierte Denkungsweise des Ritters stand. Nimue lächelte. Ein unechtes, aber besonnen höfliches Lächeln, mit dem sie Artur nun betraute. „Ich danke Euch für Euren Bericht, Ritter“, sagte sie schmeichelnd. Damit war das Thema wohl beendet denn Morgana schnitt ein Neues an. Das Thema der Auftragssuche, das Nimue liebend gerne mit einem lauten Seufzer kommentiert hätte, doch wusste sie, dass sie ebenso gut eine hohle Vase hätte anseufzen können. Artur antwortete daraufhin, dass er sich bei der Stadtwache umhören wolle und dass Larissas und Morganas Mitkommen unnötig, gar unerwünscht sei. Stattdessen sollten die beiden Frauen sich in der Stadt nach Aufträgen umhören. Vielleicht sollte auch Nimue einmal nachfragen, immerhin würde die Suche nach bezahlter Arbeit ansonsten noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Eine derart große Stadt wie Denerim quoll vermutlich über an Aufträgen zum beseitigen von diesem oder erschlagen von jenem. Ansonsten könnte man sich auch einfach dem Anschlagbrett der Kirche widmen. Im Vorbeigehen hatte die Magierin dort diverse Zettel unterschiedlicher Größe gesehen, manche mit dem Siegel der Kirche, manche scheinbar von Adligen und wieder andere aus einfachem Papier und geschrieben von der gemeinen Hand. Zwei, drei dieser zumeist einfältigen Aufträge sollten ebenso viel Klimpergeld in die Kasse streuen wie eine waghalsige Mission, wie sie die Stadtwache nur den todesmutigsten Söldnern anbot. Da ging es dann meist um das Bekämpfen von Diebesbanden in den Vierteln, in die sich die Wache gar nicht oder nur in Kompaniestärke traute oder um das Zerschlagen von Schmugglerringen in und außerhalb der Stadt. Zudem hatte Nimue bemerkt, dass es auf dem Marktplatz ebenfalls eine Anschlagtafel gab, die sich mit den vermutlich lukrativsten Aufträgen schmückte. Wenn ein Händler so sehr in die Bredouille geriet, dass er Hilfe an solch einer Tafel anforderte, dann zahlte er meist gut. Denn das erfolgreiche und schnelle Erledigen solcher Aufträge wirkte sich zumeist maßgeblich auf den Umsatz und die Gewinnspanne der Händler aus.
    All das langweilte Nimue. Sie hatte keine Lust mehr sich über Aufträge und Söldnerhandwerk Gedanken zu machen. Stattdessen murmelte sie eine Entschuldigung wollte sich an Larissa vorbei aus der Sitzbank bewegen. Die Elfe war jedoch gerade dabei sich abwechselnd Mandeln in den Mund zu werfen und dabei von einem Apfel abzubeißen, sodass die Magierin gezwungen war, sich kurz auf Larissas Schoß zu setzen und dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen. Dann griff sie über den Tisch, sammelte ihr Buch auf und sagte im Vorbeigehen zu Morgana: „Ihr habt noch mein Buch. Das hätte ich gerne wieder, wenn Ihr damit fertig seid. Aber lasst Euch ruhig Zeit.“ Dann verschwand sie.

    Mordred war zugegeben ein wenig beleidigt, dass die schöne Magierin ihn für einen gewöhnlichen Totschläger gehalten und seiner Person anscheinend nicht gebührend Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Andererseits war es wohl auch schwer zu unterscheiden, ob man der Truppe angehörte oder nicht, wenn man sich freiwillig von einem Werwolf attackieren ließ. Wie dem auch sei, nun ging Nimue elegant wie immer davon. Vielleicht würde er sie später begleiten, denn Artur schien allein gehen zu wollen und Larissa und Morgana zu begleiten wäre wohl kaum eine freudige Angelegenheit. Abgesehen von der Hahn im Korb-Tatsache verbrachten die Frauen eindeutig lieber Zeit zu zweit als sich mit einem der Männer abzugeben. Mordred zwang sich aufkommende Gedanken zu unterdrücken und überlegte, was er stattdessen mit seinem Tag anfangen könne. Geld war ja eigentlich knapp, andererseits besaß er noch vierzehn goldene Glücksbringer und hier schien es ja ein stadtbekanntes Bordell zu geben. Diese wurden ja nicht stadtbekannt, wenn die Qualität Mist wäre und obwohl er darauf verzichtete sich von Artur eine Meinung einzuholen vertraute er auf sein Gespür. Die Frage war also nicht was er tun wollte, sondern ob er es tun sollte. Er war ja wahrlich kein Kostverächter und angesichts der Ereignisse der letzten Wochen wäre regelmäßige Entspannung durchaus angemessen. Andererseits waren Bordelle wirklich teuer. Vielleicht sollte er es stattdessen mal damit versuchen die fereldrischen Edel- oder Händlerfrauen zu umgarnen. Es kostete mehr Mühe als einfach eine Münze springen zu lassen, andererseits hatte er schon in den meisten Ländern Thedas Glück bei Hofe gehabt. Und dieses Stadtbad hatte er auch noch nicht besucht. Also fasste er den Plan anstatt sein weniges Geld auszugeben lieber ein Bad zu nehmen und auf neue Gönner zu spekulieren, indem er sich ein wenig in der gehobenen Gesellschaft Amaranthines herumtrieb. Mit seinem Aussehen, er schaute an sich herab, wäre es vermutlich kein Problem.
    Larissa aß und aß bis sich langsam das Sättigungsgefühl bei ihr einstellte. Vermutlich tat es gar nicht wirklich Not so viel zu schlingen wie sie es tat. Dennoch, was man einmal gelernt hatte…
    Währenddessen lauschte sie Arturs Erklärung von der baldigen Auftragsbeschaffung. Sie sagte nichts, weil sie den Mund voll hatte, freute sich aber darüber bald wieder etwas zu tun zu haben. Seltsam wie schnell man sich anpasste. Früher hatte sie tägliche spannende Aufgaben gehabt. Jagen, spähen, Fallen stellen und die Shemlen umgehen. Heute waren diese Aufgaben rarer gestreut und wenn, dann verkaufte man sie für bare Münze. Insgeheim war sie froh, dass niemand aus dem Clan sie nun sehen konnte, obgleich sie deren Tod noch immer betrauerte. Dennoch, die Rügen so mancher Clangeschwister würden vermutlich überaus heftig ausfallen. Shemlen! Überall Shemlen! Und dann auch noch für sie arbeiten! Überhaupt Geld zu verlangen…
    Nimue stand auf. Das heißt sie quetschte sich an Larissa vorbei. Beide Frauen waren schlank und so gab es genug Platz, dennoch musste sich die Magierin auf Larissas Schoss setzten. Sie hatte angenehm stramme Pobacken wie Larissa anerkennend feststellte. Wie konnte jemand, der die ganze Zeit nur am Lesen war und sonst in einem Zirkelturm, wie auch immer dieser aussehen mochte, herumlief bloß einen derart gemeißelten Po haben? Und ohnehin war die Magierin nicht minder attraktiv als Larissas Freundin. Vermutlich eine Nebenerscheinung der Gestaltwandlung. Wenn man als Wolf jagte oder als Katze kletterte war die Quintessenz dessen vermutlich ein strammer Leib. Allerdings vermutlich auch der Charakterzug der eigensinnigen Katze oder des einsamen Wolfes. Nimue machte keinen Hehl daraus, dass sie die Gesellschaft der Vier tolerierte aber nicht gerade bejubelte. Eine Eigenschaft die durchaus zu bewundern war, denn wies sie doch eine gewisse innere Stärke und Festigung auf, wenn auch einen Hang zur Egomanie, vielleicht sogar einen Hauch Narzissmus.
    Nachdem Nimue entschwebt war, wobei ihre hohen Absätze gemächlich klickten und Larissa sich fragte, wie man auf so hohen Hacken eigentlich laufen konnte, schaute die Elfe sich Mordred an. Der Antivaner war herausgeputzt wie ein Pfau; glatt rasiert, die Haare gekämmt und mit einer neuen auffällig schicken Jacke. Vermutlich wollte er bei irgendwem Eindruck schinden. Vielleicht bei der Bank, die ihm kein Geld geben wollte? Oder einer Frau? Morgana womöglich? Oder Nimue? Erste war nun „Besitz“ der Elfe und Zweitere zu erobern sollte schwerer sein als die Tore Amaranthines zu stürmen. Larissa winkte gedanklich ab und widmete sich wieder ihren Speisen. Schließlich war der Tag gerade einmal angebrochen und lag nun noch sonnenbeschien vor ihnen.

    *

    Nach dem Frühstück dann zogen alle Fünf aus um den Geschäften des Tages nachzugehen.
    Nimue streifte ziellos durch das Händlerviertel und beschaute die Auslage nach Waren magischer Natur. Zuweilen verkauften Händler Artefakte, Relikte oder Spruchrollen ohne deren Bedeutung und Wert zu kennen. Für sie waren es merkwürdige Objekte für deren Funktionen ihnen das Verständnis fehlte. Für Nimue waren es zuweilen Schätze von hohem Wert und sie erstand sie zumeist für wenige Münzen. Sie beschaute sich gerade ein Instrument, welches vielleicht einmal den Nachfahren der elfischen Hochkultur gedient haben mochte, als eine junge, ehrfürchtige Stimme: „L-Lady Seren?“, fragte. Die Magierin legte den Gegenstand, den sie nun doch als Plunder entlarvt hatte desinteressiert zurück und schaute sich um. Dort stand ein junger Mann, kaum älter als achtzehn. Er hatte blondes, wallendes Haar und kaum Bartwuchs, abgesehen von ein paar einsamen Stoppeln hier und da. „Was wollt Ihr von mir?“ „Beim Erbauer, Ihr seid es wirklich!“, sagte der Junge und kam nun näher. „Mein Name ist Konrad. Ich gehöre zum Zirkel der Magie, genau wie Ihr! Aber ich bin hier in Amaranthine für magische Hilfsarbeiten eingeteilt.“ „Aha“, gab Nimue beiläufig von sich, während sie sich wieder der Auslage zuwandte. „Es ist mir eine große Ehre Euch zu treffen. Ich habe gehört Ihr seid einer der besten Fluchbrecher des Zirkels! Gestattet mir die Frage wie Euch das gelingt.“ Erwartungsvoll blickte er sie an, die Finger fast betend vor der Brust verschränkt. Nimue seufzte, dann zuckte sie die Achseln. „Ich kann es einfach. Die Lehre findet man in den Büchern und mit ausreichend Hingabe und magischem Talent…“ „Wow!“, staunte der Jüngling, obwohl die Antwort kaum mehr als allgemeingültig gewesen war. „Dürfte ich Euch heute begleiten, Lady Seren? Ich habe heute einen freien Tag.“ „Ich… ich habe waaahnsinnig viel zu tun“, versuchte sich die Magierin rauszureden. „Ist doch perfekt! Dann werde ich Euch dabei unterstützen!“, sagte der junge Konrad und tat einen Schritt auf sie zu, was nun so dicht, dass Nimue sich schon fast belästigt fühlte. Nimue gab ein freudloses Knurren von sich dann ging sie weiter die Stände entlang, Konrad dicht auf den Versen. „Wieso seid Ihr eigentlich in Amaranthine?“
    Das würde sicherlich ein langer Tag werden… Genau aus solchen Gründen bevorzugte Nimue die Gesellschaft von Besänftigten. Die redeten nur, wenn man sie ansprach und wenn sie sprachen, dann plapperten sie auch nie einfach drauf los, sondern dachten sehr genau über das nach, was sie von sich gaben. Nimue hatte Kinder noch nie richtig leiden können und dieser Bursche hier war ein Kind im Körper eines heranwachsenden Mannes, vermutlich sogar mit deren pubertären Verlangen sie entgeistert anzustarren. Die Magierin versuchte den nun wild plappernden Jungen zu ignorieren, während sie mit der Hand ihren Zopf entlangfuhr und die Haare betastete. Schließlich musste alles an seinem Platz sitzen.
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Nimue ließ sich von der kleinen Runde belächeln, da ihre Unkenntnis zutage trat. Sie hatte damals tatsächlich nur mit halbem Ohr zugehört. Wenn vier Fremde, darunter drei bewaffnet in ein Dorf kommen und von bezahlter Messerarbeit reden, so geht man in aller Regel davon aus, dass es sich bei allen Vieren um Halsabschneider handelte. Zudem war ihr Interesse an Morgana, der Hexe, höher als an den drei gewöhnlichen Klingenschwingern. Von daher befiel sie keine Pein hinsichtlich ihrer Fehleinschätzung und auch entschuldigen wollte sie sich nicht. Wieso auch?
    Und dann kam er. Der unausweichliche, prahlerische Bericht eines Überlebenden der Dunklen Brut. Wie Nimue sich schon in der Bibliothek gedacht hatte, war er von faktenlosem Geschwafel erfüllt, kratze lediglich an der Oberfläche des Mysteriums und verallgemeinerte während er beispielhaft für die stagnierte Denkungsweise des Ritters stand. Nimue lächelte. Ein unechtes, aber besonnen höfliches Lächeln, mit dem sie Artur nun betraute. „Ich danke Euch für Euren Bericht, Ritter“, sagte sie schmeichelnd. Damit war das Thema wohl beendet denn Morgana schnitt ein Neues an. Das Thema der Auftragssuche, das Nimue liebend gerne mit einem lauten Seufzer kommentiert hätte, doch wusste sie, dass sie ebenso gut eine hohle Vase hätte anseufzen können. Artur antwortete daraufhin, dass er sich bei der Stadtwache umhören wolle und dass Larissas und Morganas Mitkommen unnötig, gar unerwünscht sei. Stattdessen sollten die beiden Frauen sich in der Stadt nach Aufträgen umhören. Vielleicht sollte auch Nimue einmal nachfragen, immerhin würde die Suche nach bezahlter Arbeit ansonsten noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Eine derart große Stadt wie Denerim quoll vermutlich über an Aufträgen zum beseitigen von diesem oder erschlagen von jenem. Ansonsten könnte man sich auch einfach dem Anschlagbrett der Kirche widmen. Im Vorbeigehen hatte die Magierin dort diverse Zettel unterschiedlicher Größe gesehen, manche mit dem Siegel der Kirche, manche scheinbar von Adligen und wieder andere aus einfachem Papier und geschrieben von der gemeinen Hand. Zwei, drei dieser zumeist einfältigen Aufträge sollten ebenso viel Klimpergeld in die Kasse streuen wie eine waghalsige Mission, wie sie die Stadtwache nur den todesmutigsten Söldnern anbot. Da ging es dann meist um das Bekämpfen von Diebesbanden in den Vierteln, in die sich die Wache gar nicht oder nur in Kompaniestärke traute oder um das Zerschlagen von Schmugglerringen in und außerhalb der Stadt. Zudem hatte Nimue bemerkt, dass es auf dem Marktplatz ebenfalls eine Anschlagtafel gab, die sich mit den vermutlich lukrativsten Aufträgen schmückte. Wenn ein Händler so sehr in die Bredouille geriet, dass er Hilfe an solch einer Tafel anforderte, dann zahlte er meist gut. Denn das erfolgreiche und schnelle Erledigen solcher Aufträge wirkte sich zumeist maßgeblich auf den Umsatz und die Gewinnspanne der Händler aus.
    All das langweilte Nimue. Sie hatte keine Lust mehr sich über Aufträge und Söldnerhandwerk Gedanken zu machen. Stattdessen murmelte sie eine Entschuldigung wollte sich an Larissa vorbei aus der Sitzbank bewegen. Die Elfe war jedoch gerade dabei sich abwechselnd Mandeln in den Mund zu werfen und dabei von einem Apfel abzubeißen, sodass die Magierin gezwungen war, sich kurz auf Larissas Schoß zu setzen und dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen. Dann griff sie über den Tisch, sammelte ihr Buch auf und sagte im Vorbeigehen zu Morgana: „Ihr habt noch mein Buch. Das hätte ich gerne wieder, wenn Ihr damit fertig seid. Aber lasst Euch ruhig Zeit.“ Dann verschwand sie.

    Mordred war zugegeben ein wenig beleidigt, dass die schöne Magierin ihn für einen gewöhnlichen Totschläger gehalten und seiner Person anscheinend nicht gebührend Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Andererseits war es wohl auch schwer zu unterscheiden, ob man der Truppe angehörte oder nicht, wenn man sich freiwillig von einem Werwolf attackieren ließ. Wie dem auch sei, nun ging Nimue elegant wie immer davon. Vielleicht würde er sie später begleiten, denn Artur schien allein gehen zu wollen und Larissa und Morgana zu begleiten wäre wohl kaum eine freudige Angelegenheit. Abgesehen von der Hahn im Korb-Tatsache verbrachten die Frauen eindeutig lieber Zeit zu zweit als sich mit einem der Männer abzugeben. Mordred zwang sich aufkommende Gedanken zu unterdrücken und überlegte, was er stattdessen mit seinem Tag anfangen könne. Geld war ja eigentlich knapp, andererseits besaß er noch vierzehn goldene Glücksbringer und hier schien es ja ein stadtbekanntes Bordell zu geben. Diese wurden ja nicht stadtbekannt, wenn die Qualität Mist wäre und obwohl er darauf verzichtete sich von Artur eine Meinung einzuholen vertraute er auf sein Gespür. Die Frage war also nicht was er tun wollte, sondern ob er es tun sollte. Er war ja wahrlich kein Kostverächter und angesichts der Ereignisse der letzten Wochen wäre regelmäßige Entspannung durchaus angemessen. Andererseits waren Bordelle wirklich teuer. Vielleicht sollte er es stattdessen mal damit versuchen die fereldrischen Edel- oder Händlerfrauen zu umgarnen. Es kostete mehr Mühe als einfach eine Münze springen zu lassen, andererseits hatte er schon in den meisten Ländern Thedas Glück bei Hofe gehabt. Und dieses Stadtbad hatte er auch noch nicht besucht. Also fasste er den Plan anstatt sein weniges Geld auszugeben lieber ein Bad zu nehmen und auf neue Gönner zu spekulieren, indem er sich ein wenig in der gehobenen Gesellschaft Amaranthines herumtrieb. Mit seinem Aussehen, er schaute an sich herab, wäre es vermutlich kein Problem.
    Larissa aß und aß bis sich langsam das Sättigungsgefühl bei ihr einstellte. Vermutlich tat es gar nicht wirklich Not so viel zu schlingen wie sie es tat. Dennoch, was man einmal gelernt hatte…
    Währenddessen lauschte sie Arturs Erklärung von der baldigen Auftragsbeschaffung. Sie sagte nichts, weil sie den Mund voll hatte, freute sich aber darüber bald wieder etwas zu tun zu haben. Seltsam wie schnell man sich anpasste. Früher hatte sie tägliche spannende Aufgaben gehabt. Jagen, spähen, Fallen stellen und die Shemlen umgehen. Heute waren diese Aufgaben rarer gestreut und wenn, dann verkaufte man sie für bare Münze. Insgeheim war sie froh, dass niemand aus dem Clan sie nun sehen konnte, obgleich sie deren Tod noch immer betrauerte. Dennoch, die Rügen so mancher Clangeschwister würden vermutlich überaus heftig ausfallen. Shemlen! Überall Shemlen! Und dann auch noch für sie arbeiten! Überhaupt Geld zu verlangen…
    Nimue stand auf. Das heißt sie quetschte sich an Larissa vorbei. Beide Frauen waren schlank und so gab es genug Platz, dennoch musste sich die Magierin auf Larissas Schoss setzten. Sie hatte angenehm stramme Pobacken wie Larissa anerkennend feststellte. Wie konnte jemand, der die ganze Zeit nur am Lesen war und sonst in einem Zirkelturm, wie auch immer dieser aussehen mochte, herumlief bloß einen derart gemeißelten Po haben? Und ohnehin war die Magierin nicht minder attraktiv als Larissas Freundin. Vermutlich eine Nebenerscheinung der Gestaltwandlung. Wenn man als Wolf jagte oder als Katze kletterte war die Quintessenz dessen vermutlich ein strammer Leib. Allerdings vermutlich auch der Charakterzug der eigensinnigen Katze oder des einsamen Wolfes. Nimue machte keinen Hehl daraus, dass sie die Gesellschaft der Vier tolerierte aber nicht gerade bejubelte. Eine Eigenschaft die durchaus zu bewundern war, denn wies sie doch eine gewisse innere Stärke und Festigung auf, wenn auch einen Hang zur Egomanie, vielleicht sogar einen Hauch Narzissmus.
    Nachdem Nimue entschwebt war, wobei ihre hohen Absätze gemächlich klickten und Larissa sich fragte, wie man auf so hohen Hacken eigentlich laufen konnte, schaute die Elfe sich Mordred an. Der Antivaner war herausgeputzt wie ein Pfau; glatt rasiert, die Haare gekämmt und mit einer neuen auffällig schicken Jacke. Vermutlich wollte er bei irgendwem Eindruck schinden. Vielleicht bei der Bank, die ihm kein Geld geben wollte? Oder einer Frau? Morgana womöglich? Oder Nimue? Erste war nun „Besitz“ der Elfe und Zweitere zu erobern sollte schwerer sein als die Tore Amaranthines zu stürmen. Larissa winkte gedanklich ab und widmete sich wieder ihren Speisen. Schließlich war der Tag gerade einmal angebrochen und lag nun noch sonnenbeschien vor ihnen.

    *

    Nach dem Frühstück dann zogen alle Fünf aus um den Geschäften des Tages nachzugehen.
    Nimue streifte ziellos durch das Händlerviertel und beschaute die Auslage nach Waren magischer Natur. Zuweilen verkauften Händler Artefakte, Relikte oder Spruchrollen ohne deren Bedeutung und Wert zu kennen. Für sie waren es merkwürdige Objekte für deren Funktionen ihnen das Verständnis fehlte. Für Nimue waren es zuweilen Schätze von hohem Wert und sie erstand sie zumeist für wenige Münzen. Sie beschaute sich gerade ein Instrument, welches vielleicht einmal den Nachfahren der elfischen Hochkultur gedient haben mochte, als eine junge, ehrfürchtige Stimme: „L-Lady Seren?“, fragte. Die Magierin legte den Gegenstand, den sie nun doch als Plunder entlarvt hatte desinteressiert zurück und schaute sich um. Dort stand ein junger Mann, kaum älter als achtzehn. Er hatte blondes, wallendes Haar und kaum Bartwuchs, abgesehen von ein paar einsamen Stoppeln hier und da. „Was wollt Ihr von mir?“ „Beim Erbauer, Ihr seid es wirklich!“, sagte der Junge und kam nun näher. „Mein Name ist Konrad. Ich gehöre zum Zirkel der Magie, genau wie Ihr! Aber ich bin hier in Amaranthine für magische Hilfsarbeiten eingeteilt.“ „Aha“, gab Nimue beiläufig von sich, während sie sich wieder der Auslage zuwandte. „Es ist mir eine große Ehre Euch zu treffen. Ich habe gehört Ihr seid einer der besten Fluchbrecher des Zirkels! Gestattet mir die Frage wie Euch das gelingt.“ Erwartungsvoll blickte er sie an, die Finger fast betend vor der Brust verschränkt. Nimue seufzte, dann zuckte sie die Achseln. „Ich kann es einfach. Die Lehre findet man in den Büchern und mit ausreichend Hingabe und magischem Talent…“ „Wow!“, staunte der Jüngling, obwohl die Antwort kaum mehr als allgemeingültig gewesen war. „Dürfte ich Euch heute begleiten, Lady Seren? Ich habe heute einen freien Tag.“ „Ich… ich habe waaahnsinnig viel zu tun“, versuchte sich die Magierin rauszureden. „Ist doch perfekt! Dann werde ich Euch dabei unterstützen!“, sagte der junge Konrad und tat einen Schritt auf sie zu, was nun so dicht, dass Nimue sich schon fast belästigt fühlte. Nimue gab ein freudloses Knurren von sich dann ging sie weiter die Stände entlang, Konrad dicht auf den Versen. „Wieso seid Ihr eigentlich in Amaranthine?“
    Das würde sicherlich ein langer Tag werden… Genau aus solchen Gründen bevorzugte Nimue die Gesellschaft von Besänftigten. Die redeten nur, wenn man sie ansprach und wenn sie sprachen, dann plapperten sie auch nie einfach drauf los, sondern dachten sehr genau über das nach, was sie von sich gaben. Nimue hatte Kinder noch nie richtig leiden können und dieser Bursche hier war ein Kind im Körper eines heranwachsenden Mannes, vermutlich sogar mit deren pubertären Verlangen sie entgeistert anzustarren. Die Magierin versuchte den nun wild plappernden Jungen zu ignorieren, während sie mit der Hand ihren Zopf entlangfuhr und die Haare betastete. Schließlich musste alles an seinem Platz sitzen.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Die Magierin erhob sich und schien offensichtlich im Zirkel nicht gelernt zu haben jemanden zu fragen ob er wohl mal kurz Platz machen könne. Stattdessen quetschte sie sich an Larissa vorbei, wobei sie sich noch zwischendurch auf deren Schoß setzte. Das war Morgana ein wenig suspekt, wobei sie vermutete das es für Nimue schon eine Beleidigung war das die Elfe nicht aufgesprungen war als diese aufstehen wollte. Nach einer Erinnerung das Morgana noch ihr Buch hatte, stolzierte sie dann auch davon als wäre sie die Königin von Antiva. Fast schon musste man sich wünschen, dass sich alle in der Gruppe häufig verletzten damit ihre Anwesenheit auf irgendeine Weise gerechtfertigt war. Andererseits hatte Morgana die Eigenschaft andere Leute zu ignorieren im Laufe der Jahre perfektioniert. Wenn es nötig sein würde konnte sie die Magierin einfach ausblenden, anstatt sich über ihre Art aufzuregen. Das erwähnte Buch hatte sie ja durch und das wichtige herausgeschrieben,also konnte sie es der Magierin später wieder zurückgeben. Nicht das sie sich noch sorgte das die Hexe ihre wichtige Zirkelliteratur verschlampte. Sie sah auch keinen Grund es länger zu behalten als nötig, nur hatte sie gestern andere Sachen im Kopf gehabt und die Magierin war ja eh nicht aufgetaucht. Gelassen wandte sie sich lieber wieder dem angenehmeren Thema names Frühstück zu.

    *
    Mealla strich über den schon gefüllten Marktplatz und hörte sich um, während sie in den angebotenen Waren stöberte. Manchmal blieb sie an den Schmuckständen hängen, kaufte aber dann irgendwie doch nichts. Sklavenjäger durften keinen Schmuck besitzen und obwohl sie schon seit sieben Jahren keine Sklavin mehr war, wenn auch nur außerhalb von Tevinter, so hatte sich diese Regel tief in ihrem Unterbewusstsein verankert. Sie erinnerte sich noch allzu gut daran wie sie damals diesen goldenen Ring bessesen hatte. Irgendwann hatte Pullio ihn allerdings entdeckt und sie fürchterlich zur Sau gemacht. Und das fast im wahrsten Sinne des Wortes, denn er hatte sie halbnackt mit ins Schweinegehege geschleift und sie dort in den Morast geschmissen. Dann hatte er einen netten Vortrag gehalten über die Ähnlickeit von Schweinen und Sklaven, irgendwas von Perlen vor die Säue erzählt und sie dann umgetreten. Anschließend durfte sie dann nochzusehen wie er den Ring in den Schweinetrog geworfen hatte und dieser dann von einem der Schweine vertilgt wurde. Drecksviecher. Vermutlich hatte sich der Metzger später gefreut. Neben dieser kleinen Geschichte war der meiste Schmuck natürlich recht unzweckmäßig für eine ausgebildete Kriegerin. Mealla hatte schon gesehen wie jemanden mit Ohrring im Kampf durch das Schmuckstück das halbe Ohr abgerissen wurde.
    Während sie eine kleine silberne Kette betrachtete die eine Schlange als Anhänger hatte, juckte es ihr aber trotzdem in den Fingern. Sie war frei und konnte tun was sie wollte. Pullio war weit weg und wenn nicht würde sie ihm trotzdem gerne eins auswischen. Quasi aus dem selben Grund warum sie abends ihr Haar gern lang und offen trug. Außerdem konnte sie die Kette ja unter der Kleidung tragen, dann blieb sie nirgendwo hängen. Und abends konnte sie dann die Kette zusammen mit ihren offen tragen. Während sie insgeheim noch zweifelte, war ihr der Rest des Körpers schon weit voraus und deutete auf die Kette und bezahlte den Händler. Schließlich hielt sie das Schmuckstück in der Hand und betrachtete es lächelnd.
    "Da bin ich wohl irgendwie dem Willen des Erbauers gefolgt.", dachte sie schmunzelnd und steckte die Kette erstmal in ihre Tasche. Es musste wohl so sein, wenn sie ausgerechnet in dem Geburtsland von Andraste ihr erstes Schmuckstück kaufte, obwohl jede andere Nation doch ebenfalls welche zum Verkauf anboten. Häufig sogar hochwertigere.
    Gutgelaunt ging sie weiter zur Anschlagtafel der Händlergilde. Wenn sie sowieso nach Westen ritt konnte sie ja schauen ob es unterwegs nicht noch mehr Arbeit für eine fleißige Elfe gab. Allerdings war die Tafel doch recht ernüchternd.
    "Wiederbeschaffung von Strandgut. Verschollene Karawane im Vendanwald. Eskorte in den Knorrenwaldhügel gesucht." Das war alles nicht nach ihrem Geschmack. Sie hatte keinen Ochsenkarren um Strandgut zu transportieren, geschweige denn die Lust es einzusammeln. Die beiden letzten Punkte würden sie dagegen viel zu weit von der Hauptstraße wegführen. Der Vendanwald lag im Süden Richtung Denerim und der Knorrenwaldhügel, war zwar im Westen aber ein ordentliches Stück von der Hauptstraße entfernt. Außerdem war sie als einzelne Person nicht für Eskorten geeignet. Der letzte Zettel ging um die Beseitigung einer marodierenden Bande und verwies auf das Büro des Stadtkommandanten. Mealla wusste schon um welche Bande es sich handelte, weswegen sie nicht zum Stadtkommandanten gehen würde. Immerhin erklärte es warum die Belohnung so hoch war, wenn diese Bande den Handel stark störte musste das die Gilde mächtig anpissen. Nun es würde wohl bei ihrer Kopfgeldjagd bleiben und so wie es bisher aussah würde sie es allein wagen. Na ja sie konnte ja nochmal bei der Anschlagstafel des Kantors vorbeischauen, das war in der Nähe ihrer Taverne. Vielleicht sollte sie auch nochmal das Bad aufsuchen, bevor gegen nachmittag wieder der ganze Pöbel hereinschaute. Nachdenklich verließ sie den Marktplatz Richtung Kirche.

    Das Büro des Stadtkommandanten war spartanisch eingerichtet, aber leicht zu finden nachdem Artur den diensthabenden Feldwebel, einem blonden hochgewachsenen Mann nach dem Weg gefragt hatte. Überhalb des Stadttores befand sich direkt die Kommandantur und aufgrund seines Titels wurde Artur sogleich vorgelassen. Der Stadtkommandant ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern empfing ihn freundlich und bat ihn Platz zu nehmen. Er wirkte pflichtbewusst und hatte diesen Gesichtsausdruck der auf eine gewisse Härte hinwies. Dies war bei einer so wohlhabenden Stadt vermutlich auch bitter nötig.
    "Also Ser Artur ihr sucht also nach Arbeit und nach jemanden der eure Klinge benötigt. Wie es der Zufall will gibt es da tatsächlich eine Arbeit die eurer würdig wäre.", sagte der Stadtkommandant und kam ohne Umschweife zur Sache. Das gefiel Artur.
    "Nun das klingt äußerst interessant, Herr. Worum handelt es sich dabei ?", fragte Artur interessiert.
    "Es handelt sich um eine Bande die seit längerer Zeit die Straße nach Highever unsicher macht. Ihr Anführer ist Leroy Lelaske ein Galgenvogel der sich durch äußerste Brutalität auszeichnet.. Aufgrund der Schwierigkeiten die er den Händlern macht und der Tatsache das die Truppen des Arls anderweitig beschäftigt sind, wurden 40 Souvereigns auf seinen Kopf ausgesetzt."
    "Ein goldiges Kerlchen.", bemerkte Artur beeindruckt. Eine ganze Menge Geld für so einen Galgenvogel. Das klang gar nicht so schlecht, einen Verbecher zur Strecke bringen und nebenbei befand sich der Kerl auch noch auf ihrer Reiseroute.
    "Müsste ich dafür hier wieder zurückkehren um die Belohnung zu erhalten ?", fragte er. Das wäre nämlich ungünstig.
    "Nein, die Garnisionen auf dem Weg sind dazu angehalten euch auszuzahlen. Ihr müsst dafür nicht zu uns zurückkehren." Er machte eine kurze Pause um über etwas nachzudenken. Artur sah ihm dabei skeptisch zu. War an der Sache etwa ein Haken ?
    "Ich sehe ihr seid interessiert, ich muss euch allerdings informieren das ich schon jemand anderen diesen Auftrag erteilt habe. Einer Kopfgeldjägerin namens Mealla Viridis. Natürlich bekommt derjenige die Belohnung der den Kopf überbringt, aber ich habe ihr versprochen eventuelle Interessenten zu ihr zu schicken. Immerhin hättet ihr das gleiche Ziel und es würde nichts bringen wenn ihr euch gegenseitig in die Quere kommt. Zudem ist es nicht genau bekannt wieviele Männer er hat und wo sie genau sind. Ich denke deswegen eine Zusammenarbeit wäre in eurem Interesse, zumal sie schon länger in der Stadt ist und meinen Männern zu Folge schon nach Informationen gesucht hat.", ergänzte der Stadtkommandant. Ein Mann von Ehre, ansonsten hätte er einfach beide Parteien nebenher laufen lassen ohne sich weiter darum zu kümmern. Scheinbar lag ihm viel an der Ergreifung dieser Bande. Artur dachte nach, eine weitere Person bedeutete geringeren Gewinn, zudem die Frau vermutlich mit dem ganzen Kopfgeld spekulierte und sich kaum billig abspeisen lassen würde. Persönlich hatte er nichts gegen Kopfgeldjäger immerhin war deren Beruf nicht weit vom Söldner entfernt. Er sah wenig verwerfliches darin gesuchte Verbrecher einzufangen und dafür belohnt zu werden. Außerdem hatte die Frau vermutlich Erfahrung in dem Aufspüren von Informationen und schon einen Wissensvorsprung gegenüber Artur in dieser Sache. Beides würde hifreich sein. Es konnte wohl nicht schaden sich zumindestens mal mit ihr zu unterhalten.
    "In Ordnung ich werde mit ihr reden. Wisst ihr wo ich sie finde ?", fragte er den Stadtkommandanten. Dieser sah zufrieden aus.
    "Abends werdet ihr sie wohl im Gekrönten Löwen finden, dort hat sie sich einquartiert. Tagsüber kann sie überall sein also solltet ihr es am besten abends versuchen. Fragt einfach den Wirt nach ihr er wird sie euch zeigen. Möge der Erbauer über euch sein."

    Arturs Auftrag an Larissa und Morgana konnte als Aufforderung aufgefasst werden durch die Stadt zu bummeln und dabei die Ohren aufzuhalten. Morgana beschloss genau das zu tun und so schlug sie Larissa vor zuerst im Hafenviertel vorbeizuschauen und anschließend nochmal am Markt die Augen und Ohren offen zuhalten. Gemeinsam machten sich die beiden Damen also auf in Richtung Hafen. Dieser war sogar um einiges größer und belebter als der Hafen in Denerim, trotzdem stank er irgendwie nicht so schrecklich. Vielleicht lag es an der Vielzahl der Waren, unter denen unter anderem Edel- und Dufthölzer, feinste Gewürze und andere hochwertige Produkte aus allerlei Länder waren. Natürlich wurde auch Fisch feilgeboten aber dieser war wohl auch frisch denn an den Düften roch es nicht nach Fisch sondern, nach Meer und Salzwasser. Laut schallten die Rufe der Fischverkäufer über den Pier, während braungebrannte Matrosen allerlei Kisten transportierten und dabei Morgana und Larissa allerlei anzügliche Sprüche entgegenriefen. Beide ignorierten die Zoten und schlenderten stattdessen zwischen den einzelnen Ständen umher, wobei es hier nicht weniger gab als schon am Marktplatz. Viele der Waren wurden natürlich in die hiesigen Kontoren der Handelshäuser gebracht, aber nicht alle. Neben dem Pier an sich hatte Amaranthine sogar eine Art Strandpromenade die den Pier erweiterte und voller Geschäfte war. Hier flanierten auch einige Mitglieder der betuchten Gesellschaft entlang um ihre edlen Kostüme und Preziosen zu präsentieren. Sehen und Gesehen werden war hier das Stichwort und im Hintergrund lag die blaue See, über die heute wieder die leuchtende Sonne am Himmel stand. Morgana atmete zufrieden die Seeluft ein, während die Gicht an die Kaimauer brandete. Schönes Wetter, das Meer und ihre Freundin an der Seite was konnte es schöneres Geben. Mit ihrer linken Hand hielt sie die Hand der Elfe welche sich auch interessiert die bunten Häuser der Promenade ansah. Im Kriegsfall würde man die Promenade wohl einfach abfackeln um die Verteidigung zu verbessern, aber jetzt lag sie friedlich und anziehend entlang der Kaimauer.
    Schließlich fiel Morgana ein Schneiderladen auf der an dessen Auslagen voller bunter Stoffe und Gewänder war. Sanft zog sie die Elfe in Richtung des Ladens und betrat diesen mit ihr. Auch von innen machte der Laden einen hübschen Eindruck und die Verkäuferin begrüßte die beiden Damen freundlich. Die Hexe wandte sich jetzt ihrer Freundin zu.
    "Nachdem du mir schon diese hübsche Brosche geschenkt hast, würde ich dir auch gerne etwas schenken. Allerdings brauche ich bei meinem Geschenk für dich ein wenig deine Hilfe. Ich wollte dir ein hübsches Hemd schenken damit du außer deinem selbstgenähten Hemd noch etwas anderes anziehen kannst wenn du möchtest. Auch wenn ich deine Größe vermutlich ganz gut abschätzen kann ist es wohl besser, das du es direkt anprobieren kannst. Also bitte, such dir was hübsches aus.", sagte sie gutgelaunt und fuhr mit ihrer Hand über die weichen Stoffe. Hier waren einige hübsche Dinge dabei, sodass sie sich entschloss auch mal einen näheren Blick auf das Angebot zu werfen.
    numberten ist offline Geändert von numberten (07.11.2015 um 15:50 Uhr)
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Die Magierin erhob sich und schien offensichtlich im Zirkel nicht gelernt zu haben jemanden zu fragen ob er wohl mal kurz Platz machen könne. Stattdessen quetschte sie sich an Larissa vorbei, wobei sie sich noch zwischendurch auf deren Schoß setzte. Das war Morgana ein wenig suspekt, wobei sie vermutete das es für Nimue schon eine Beleidigung war das die Elfe nicht aufgesprungen war als diese aufstehen wollte. Nach einer Erinnerung das Morgana noch ihr Buch hatte, stolzierte sie dann auch davon als wäre sie die Königin von Antiva. Fast schon musste man sich wünschen, dass sich alle in der Gruppe häufig verletzten damit ihre Anwesenheit auf irgendeine Weise gerechtfertigt war. Andererseits hatte Morgana die Eigenschaft andere Leute zu ignorieren im Laufe der Jahre perfektioniert. Wenn es nötig sein würde konnte sie die Magierin einfach ausblenden, anstatt sich über ihre Art aufzuregen. Das erwähnte Buch hatte sie ja durch und das wichtige herausgeschrieben,also konnte sie es der Magierin später wieder zurückgeben. Nicht das sie sich noch sorgte das die Hexe ihre wichtige Zirkelliteratur verschlampte. Sie sah auch keinen Grund es länger zu behalten als nötig, nur hatte sie gestern andere Sachen im Kopf gehabt und die Magierin war ja eh nicht aufgetaucht. Gelassen wandte sie sich lieber wieder dem angenehmeren Thema names Frühstück zu.

    *
    Mealla strich über den schon gefüllten Marktplatz und hörte sich um, während sie in den angebotenen Waren stöberte. Manchmal blieb sie an den Schmuckständen hängen, kaufte aber dann irgendwie doch nichts. Sklavenjäger durften keinen Schmuck besitzen und obwohl sie schon seit sieben Jahren keine Sklavin mehr war, wenn auch nur außerhalb von Tevinter, so hatte sich diese Regel tief in ihrem Unterbewusstsein verankert. Sie erinnerte sich noch allzu gut daran wie sie damals diesen goldenen Ring bessesen hatte. Irgendwann hatte Pullio ihn allerdings entdeckt und sie fürchterlich zur Sau gemacht. Und das fast im wahrsten Sinne des Wortes, denn er hatte sie halbnackt mit ins Schweinegehege geschleift und sie dort in den Morast geschmissen. Dann hatte er einen netten Vortrag gehalten über die Ähnlickeit von Schweinen und Sklaven, irgendwas von Perlen vor die Säue erzählt und sie dann umgetreten. Anschließend durfte sie dann nochzusehen wie er den Ring in den Schweinetrog geworfen hatte und dieser dann von einem der Schweine vertilgt wurde. Drecksviecher. Vermutlich hatte sich der Metzger später gefreut. Neben dieser kleinen Geschichte war der meiste Schmuck natürlich recht unzweckmäßig für eine ausgebildete Kriegerin. Mealla hatte schon gesehen wie jemanden mit Ohrring im Kampf durch das Schmuckstück das halbe Ohr abgerissen wurde.
    Während sie eine kleine silberne Kette betrachtete die eine Schlange als Anhänger hatte, juckte es ihr aber trotzdem in den Fingern. Sie war frei und konnte tun was sie wollte. Pullio war weit weg und wenn nicht würde sie ihm trotzdem gerne eins auswischen. Quasi aus dem selben Grund warum sie abends ihr Haar gern lang und offen trug. Außerdem konnte sie die Kette ja unter der Kleidung tragen, dann blieb sie nirgendwo hängen. Und abends konnte sie dann die Kette zusammen mit ihren offen tragen. Während sie insgeheim noch zweifelte, war ihr der Rest des Körpers schon weit voraus und deutete auf die Kette und bezahlte den Händler. Schließlich hielt sie das Schmuckstück in der Hand und betrachtete es lächelnd.
    "Da bin ich wohl irgendwie dem Willen des Erbauers gefolgt.", dachte sie schmunzelnd und steckte die Kette erstmal in ihre Tasche. Es musste wohl so sein, wenn sie ausgerechnet in dem Geburtsland von Andraste ihr erstes Schmuckstück kaufte, obwohl jede andere Nation doch ebenfalls welche zum Verkauf anboten. Häufig sogar hochwertigere.
    Gutgelaunt ging sie weiter zur Anschlagtafel der Händlergilde. Wenn sie sowieso nach Westen ritt konnte sie ja schauen ob es unterwegs nicht noch mehr Arbeit für eine fleißige Elfe gab. Allerdings war die Tafel doch recht ernüchternd.
    "Wiederbeschaffung von Strandgut. Verschollene Karawane im Vendanwald. Eskorte in den Knorrenwaldhügel gesucht." Das war alles nicht nach ihrem Geschmack. Sie hatte keinen Ochsenkarren um Strandgut zu transportieren, geschweige denn die Lust es einzusammeln. Die beiden letzten Punkte würden sie dagegen viel zu weit von der Hauptstraße wegführen. Der Vendanwald lag im Süden Richtung Denerim und der Knorrenwaldhügel, war zwar im Westen aber ein ordentliches Stück von der Hauptstraße entfernt. Außerdem war sie als einzelne Person nicht für Eskorten geeignet. Der letzte Zettel ging um die Beseitigung einer marodierenden Bande und verwies auf das Büro des Stadtkommandanten. Mealla wusste schon um welche Bande es sich handelte, weswegen sie nicht zum Stadtkommandanten gehen würde. Immerhin erklärte es warum die Belohnung so hoch war, wenn diese Bande den Handel stark störte musste das die Gilde mächtig anpissen. Nun es würde wohl bei ihrer Kopfgeldjagd bleiben und so wie es bisher aussah würde sie es allein wagen. Na ja sie konnte ja nochmal bei der Anschlagstafel des Kantors vorbeischauen, das war in der Nähe ihrer Taverne. Vielleicht sollte sie auch nochmal das Bad aufsuchen, bevor gegen nachmittag wieder der ganze Pöbel hereinschaute. Nachdenklich verließ sie den Marktplatz Richtung Kirche.

    Das Büro des Stadtkommandanten war spartanisch eingerichtet, aber leicht zu finden nachdem Artur den diensthabenden Feldwebel, einem blonden hochgewachsenen Mann nach dem Weg gefragt hatte. Überhalb des Stadttores befand sich direkt die Kommandantur und aufgrund seines Titels wurde Artur sogleich vorgelassen. Der Stadtkommandant ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern empfing ihn freundlich und bat ihn Platz zu nehmen. Er wirkte pflichtbewusst und hatte diesen Gesichtsausdruck der auf eine gewisse Härte hinwies. Dies war bei einer so wohlhabenden Stadt vermutlich auch bitter nötig.
    "Also Ser Artur ihr sucht also nach Arbeit und nach jemanden der eure Klinge benötigt. Wie es der Zufall will gibt es da tatsächlich eine Arbeit die eurer würdig wäre.", sagte der Stadtkommandant und kam ohne Umschweife zur Sache. Das gefiel Artur.
    "Nun das klingt äußerst interessant, Herr. Worum handelt es sich dabei ?", fragte Artur interessiert.
    "Es handelt sich um eine Bande die seit längerer Zeit die Straße nach Highever unsicher macht. Ihr Anführer ist Leroy Lelaske ein Galgenvogel der sich durch äußerste Brutalität auszeichnet.. Aufgrund der Schwierigkeiten die er den Händlern macht und der Tatsache das die Truppen des Arls anderweitig beschäftigt sind, wurden 40 Souvereigns auf seinen Kopf ausgesetzt."
    "Ein goldiges Kerlchen.", bemerkte Artur beeindruckt. Eine ganze Menge Geld für so einen Galgenvogel. Das klang gar nicht so schlecht, einen Verbecher zur Strecke bringen und nebenbei befand sich der Kerl auch noch auf ihrer Reiseroute.
    "Müsste ich dafür hier wieder zurückkehren um die Belohnung zu erhalten ?", fragte er. Das wäre nämlich ungünstig.
    "Nein, die Garnisionen auf dem Weg sind dazu angehalten euch auszuzahlen. Ihr müsst dafür nicht zu uns zurückkehren." Er machte eine kurze Pause um über etwas nachzudenken. Artur sah ihm dabei skeptisch zu. War an der Sache etwa ein Haken ?
    "Ich sehe ihr seid interessiert, ich muss euch allerdings informieren das ich schon jemand anderen diesen Auftrag erteilt habe. Einer Kopfgeldjägerin namens Mealla Viridis. Natürlich bekommt derjenige die Belohnung der den Kopf überbringt, aber ich habe ihr versprochen eventuelle Interessenten zu ihr zu schicken. Immerhin hättet ihr das gleiche Ziel und es würde nichts bringen wenn ihr euch gegenseitig in die Quere kommt. Zudem ist es nicht genau bekannt wieviele Männer er hat und wo sie genau sind. Ich denke deswegen eine Zusammenarbeit wäre in eurem Interesse, zumal sie schon länger in der Stadt ist und meinen Männern zu Folge schon nach Informationen gesucht hat.", ergänzte der Stadtkommandant. Ein Mann von Ehre, ansonsten hätte er einfach beide Parteien nebenher laufen lassen ohne sich weiter darum zu kümmern. Scheinbar lag ihm viel an der Ergreifung dieser Bande. Artur dachte nach, eine weitere Person bedeutete geringeren Gewinn, zudem die Frau vermutlich mit dem ganzen Kopfgeld spekulierte und sich kaum billig abspeisen lassen würde. Persönlich hatte er nichts gegen Kopfgeldjäger immerhin war deren Beruf nicht weit vom Söldner entfernt. Er sah wenig verwerfliches darin gesuchte Verbrecher einzufangen und dafür belohnt zu werden. Außerdem hatte die Frau vermutlich Erfahrung in dem Aufspüren von Informationen und schon einen Wissensvorsprung gegenüber Artur in dieser Sache. Beides würde hifreich sein. Es konnte wohl nicht schaden sich zumindestens mal mit ihr zu unterhalten.
    "In Ordnung ich werde mit ihr reden. Wisst ihr wo ich sie finde ?", fragte er den Stadtkommandanten. Dieser sah zufrieden aus.
    "Abends werdet ihr sie wohl im Gekrönten Löwen finden, dort hat sie sich einquartiert. Tagsüber kann sie überall sein also solltet ihr es am besten abends versuchen. Fragt einfach den Wirt nach ihr er wird sie euch zeigen. Möge der Erbauer über euch sein."

    Arturs Auftrag an Larissa und Morgana konnte als Aufforderung aufgefasst werden durch die Stadt zu bummeln und dabei die Ohren aufzuhalten. Morgana beschloss genau das zu tun und so schlug sie Larissa vor zuerst im Hafenviertel vorbeizuschauen und anschließend nochmal am Markt die Augen und Ohren offen zuhalten. Gemeinsam machten sich die beiden Damen also auf in Richtung Hafen. Dieser war sogar um einiges größer und belebter als der Hafen in Denerim, trotzdem stank er irgendwie nicht so schrecklich. Vielleicht lag es an der Vielzahl der Waren, unter denen unter anderem Edel- und Dufthölzer, feinste Gewürze und andere hochwertige Produkte aus allerlei Länder waren. Natürlich wurde auch Fisch feilgeboten aber dieser war wohl auch frisch denn an den Düften roch es nicht nach Fisch sondern, nach Meer und Salzwasser. Laut schallten die Rufe der Fischverkäufer über den Pier, während braungebrannte Matrosen allerlei Kisten transportierten und dabei Morgana und Larissa allerlei anzügliche Sprüche entgegenriefen. Beide ignorierten die Zoten und schlenderten stattdessen zwischen den einzelnen Ständen umher, wobei es hier nicht weniger gab als schon am Marktplatz. Viele der Waren wurden natürlich in die hiesigen Kontoren der Handelshäuser gebracht, aber nicht alle. Neben dem Pier an sich hatte Amaranthine sogar eine Art Strandpromenade die den Pier erweiterte und voller Geschäfte war. Hier flanierten auch einige Mitglieder der betuchten Gesellschaft entlang um ihre edlen Kostüme und Preziosen zu präsentieren. Sehen und Gesehen werden war hier das Stichwort und im Hintergrund lag die blaue See, über die heute wieder die leuchtende Sonne am Himmel stand. Morgana atmete zufrieden die Seeluft ein, während die Gicht an die Kaimauer brandete. Schönes Wetter, das Meer und ihre Freundin an der Seite was konnte es schöneres Geben. Mit ihrer linken Hand hielt sie die Hand der Elfe welche sich auch interessiert die bunten Häuser der Promenade ansah. Im Kriegsfall würde man die Promenade wohl einfach abfackeln um die Verteidigung zu verbessern, aber jetzt lag sie friedlich und anziehend entlang der Kaimauer.
    Schließlich fiel Morgana ein Schneiderladen auf der an dessen Auslagen voller bunter Stoffe und Gewänder war. Sanft zog sie die Elfe in Richtung des Ladens und betrat diesen mit ihr. Auch von innen machte der Laden einen hübschen Eindruck und die Verkäuferin begrüßte die beiden Damen freundlich. Die Hexe wandte sich jetzt ihrer Freundin zu.
    "Nachdem du mir schon diese hübsche Brosche geschenkt hast, würde ich dir auch gerne etwas schenken. Allerdings brauche ich bei meinem Geschenk für dich ein wenig deine Hilfe. Ich wollte dir ein hübsches Hemd schenken damit du außer deinem selbstgenähten Hemd noch etwas anderes anziehen kannst wenn du möchtest. Auch wenn ich deine Größe vermutlich ganz gut abschätzen kann ist es wohl besser, das du es direkt anprobieren kannst. Also bitte, such dir was hübsches aus.", sagte sie gutgelaunt und fuhr mit ihrer Hand über die weichen Stoffe. Hier waren einige hübsche Dinge dabei, sodass sie sich entschloss auch mal einen näheren Blick auf das Angebot zu werfen.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png]

    Larissa und Morgana gingen also zum Hafenviertel wobei die Hexe darauf bestand Händchen zu halten. Larissa fand dies amüsant, war doch eigentlich sie die kitschigere der Beiden aber seit dem gestrigen Geständnis schien Morgana ohnehin einen ziemlichen Wechsel ihrer Person zu vollziehen. Vielleicht tat es die Elfe auch und merkte es nur nicht. Oder er ging nicht ganz so rasant vonstatten wie bei der Magierin. Zumindest lächelte die Elfe, verschränkte auch ihre Finger mit denen der Hexe und genoss die neidvollen Blicke der Männer und auch so mancher Frau, die ihnen nachgeworfen wurden.
    Der Hafen war groß! Riesig sogar, viel weiter auslaufend als der von Denerim. Und es gab Händler in Hülle und Fülle, die es so eilig mit dem Verkauf ihrer Waren hatten, dass sie es nicht einmal bis in das Marktviertel schafften, sondern ihre Produkte gleich hier feilboten, direkt neben Holzkarren von Bauern die ihre Erzeugnisse beschrien und Fischern die den Fang des heutigen Tages anpriesen.
    „Fische! Kauft frische Fische! Gleich hier bei mir!“, rief der eine, ein alter Mann mit blau-weiß gestreiftem Hemd und einer schon lange erkalteten Pfeife zwischen den Zähnen. „Beste Kartoffeln, angebaut und geerntet in Ferelden! Doppelt so lecker wie der Mist aus Orlais und nur halb so teuer!“, rief ein anderer, ein Bauer mit mächtigem Zottelbart. „Wollen die Damen vielleicht Geschmeide für den Hals? Oder Edelsteine für die Hände?“, fragte ein dünner Händler in bunten Stoffen und mit spitzem Knebelbart als die beiden Frauen an seinem Stand vorbeigingen und hielt ihnen goldene Ketten und funkelnde Steinchen hin. Larissas Augen leuchteten, doch Morgana erkannte die Gefahr und zog die Elfe unmerklich von dem nun enttäuscht dreinblickenden Spitzbart weg. „Meinst du nicht, der hätte vielleicht etwas nützliches?“, fragte Larissa nochmal und warf einen hoffnungsvollen Blick zurück zu dem Händler der diesen bemerkte und ebenfalls mit neuer Hoffnung die Kette hob. Doch Morgana sagte nichts und diktierte sie weiter voran. Sie brachen durch eine Menge Hochnasen in schicken Roben, die hier ebenso Fehl an Platz wirkten wie die Dalish. Vermutlich waren es ihre Ohren in Verbindung mit den tätowierten Linien und den Waffen, die Larissa trug, die den beiden Frauen ein derart rasches Vorankommen in der Menge ermöglichten. Überall hausierten die Geschichten von marodierenden Dalish, in den Städten war dies jedoch vermutlich am schlimmsten. Die Bauern beschäftigten sich selten mit derlei tratsch und jene die es betraf waren meist tot. Nicht alle Dalish waren derart herzlich wie Larissas Clan oder, Larissa befiel eine leise Trauer, ihr ehemaliger Clan. In den Städten jedoch wurde andauernd davon berichtet. Die Dalish waren ein willkommener Sündenbock für alles was schief ging. Kamen die Waren zu spät, waren es die Dalish! Wurde mal wieder irgendwo Ernte geraubt, waren es die Dalish! Sank ein Schiff auf offenem Meer, waren es vermutlich die Dalish! Andere echte Feindbilder schienen in den Köpfen der Menschen ohnehin nicht mehr zu existieren.
    Mittlerweile hatte Morgana die Elfe zu einem Laden bugsiert der Kleidung führte. Interessiert schaute sie sich die Auslage an, dann offerierte sie der Elfe, ihr ein neues Hemd zu kaufen und sich so für die Brosche zu revanchieren. Larissa schoss die Röte ins Gesicht. „Nein, ich… Du brauchst mir nichts schenken!“, murmelte sie und all das Selbstbewusstsein schien wie weggeblasen. „Ich will nicht, dass du mir etwas kaufst“, sagte sie dann bestimmter. Morgana schien enttäuscht, doch Larissa nahm sie an den Schultern und hielt sie vor sich. „Ich habe dir die Brosche geschenkt, weil sie so schön zu dir passt, nicht um dich zu beeindrucken oder zu belohnen.“ Zärtlich strich sie der Hexe eine einzelne Strähne aus dem Gesicht und hinter das Ohr. „Und ich will kein Gegengeschenk. Und wenn ich eine Bluse haben will, dann kaufe ich sie mir selber.“ Sie sprach ohne Anklage nur mit vollkommener, warmer Sanftheit. Es war eine nette Geste, oder zumindest war sie wohl so gemeint, doch Larissa wollte nicht so behandelt werden. Und sie hoffte, dass Morgana dies nicht beleidigte oder schlecht aufnahm.

    Mordred schritt durch die Straßen Amaranthine und überall grüßten ihn die Leute, wenn er sie ansah. Sein Auftreten, seine Kleidung, sein makellos rasiertes Gesicht all dies trug dazu bei, dass die Leute ihn als das sahen, was er war: ein Lord. Dass er über kaum mehr Geld verfügte als ein gewöhnlicher Handwerker war hierbei nicht von Belangen! Die Wachen grüßten ihn ehrfürchtig und wiesen ihn nach seiner Frage den Weg zum Badehaus. Mehr sogar, die bestanden darauf den „antivanischen Lord“ zu eskortieren. Da sagte Mordred in seiner Eitelkeit doch nicht nein und so ging er beschwingten Schrittes begleitet von sechs Stadtwachen bis zu dem Badehaus wo er, obwohl er es sich kaum leisten konnte, seine tapferen Begleiter mit ein wenig Silber belohnte. Jeder bekam zwei Münzen, was angesichts des geleisteten Weges ein guter Verdienst war. Männer wie er einer war mussten das einfache Volk mit Geld beschenken. Es wurde von ihnen gesellschaftlich verlangt. Knauserigkeit beraubte dem Lord die Ehre. Letztlich war Mordred froh, dass seine Eskorte nicht in bataillonsgröße ausgefallen war, doch dann hätte vermutlich auch niemand Geld verlangt. Dennoch, diese Fereldener legten zuweilen eine Dreistigkeit an den Tag, die anderswo kaum zu finden war. In Andersfels vielleicht noch, aber ansonsten…
    Mordred betrat das Badehaus. Es gefiel ihm sofort! Es war kein Luxus im traditionellen Sinne, doch gemessen an den Standards seiner bisherigen Reise die reinste Wonne. Dampfbäder, frisches Wasser, weiße, weiche Handtücher und… getrennte Räumlichkeiten. Mordred grummelte innerlich ein wenig. Wenn er sich schon keine Huren leisten konnte, dann hatte er wenigsten gehofft den ein oder anderen attraktiven Frauenleib im Bad erspähen zu können. Denn auch das lag in der Natur der Fereldener: sie waren recht freizügig.
    Der Literat entkleidete sich und schlurfte, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, um die Ecken im Badehaus. Der eine Bereich zeigte einen Speer und kennzeichnete somit den Abteil für Männer, das andere Symbol war ein Spiegel und das Zeichen für die Damen. Mordred besah sich die beiden Zeichen eine Weile, dann zuckte er die Achseln und ging in Richtung weiblicher Bereich.
    Das Bad gefiel ihm immer besser. Es bestand aus hellem Stein, hier und da mit alten Statuen verziert und sogar mit einem kleinen Becken heißen Wassers, während das Hauptbecken zu kalt war. Mordred legte sein Handtuch ab und ließ den schönen Leib ins warme Wasser gleiten. Die einzig anderen Badegäste waren zwei alte Frauen mit schrumpeliger Haut und hängenden Brüsten bei denen Mordred befürchtete, sie würden über diese fallen und im Bad ersaufen. Die beiden hässlichen Weiber echauffierten sich eine Weile über den Mann, dann zogen sie dankbarerweise ab und Mordred war allein. Er blieb allerdings nicht lange allein, denn schon bald kamen neue Gäste hinzu und diesmal machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Herein kam eine kleine Gruppe junger Frauen, angeführt von einer munter dreinschauenden offensichtlichen Adligen mit freudigen Augen und rundem gesundem Gesicht und Schmuck an Fingern und Hals. Sie war die Größte in der Truppe, da ihre Zofen allesamt Elfinnen waren. Sie blieben einen Moment stehen, als sie Mordred in dem Becken sahen und die Adlige wandte sich zu einer Dienerin. Die zwei Frauen flüsterten, dann wandten sie sich zu dem Eingang. Auf den Befehl der Herrin kam eine der Elfinnen näher. „Verzeiht, aber Lady Laila möchte hier baden. Und das ist der Badebereich für Frauen.“
    Oh, Verzeihung. Lady Laila! Das Herrenbad ist momentan außer Betrieb“, rief Mordred ungeniert durch den Raum. Die Frau zuckte zusammen. „Kommt bitter heran, ich möchte mich entschuldigen“, sagte Mordred höflich und hob sich aus dem Wasser. Er hatte allergrößte Mühe sein Grinsen zu unterdrücken, als die Blicke der Frauen viel zu langsam von seinem Körper abgewandt wurden während das Wasser in feinen Perlen an ihm herabran. Mordred griff nach seinem Handtuch und bemerkte den schelmischen Blick einer der drei Elfendienerinnen. Elfen waren von Natur aus schön und diese hier bildete keine Ausnahme. Der Blick mit dem sie Mordred bedachte und in dem ein gewisser Hunger lag verriet ihm, dass er richtig entschieden hatte herzukommen. Er wickelte das Handtuch um die Hüfte und ließ Lady Laila herantreten. „Vergebt mir, Mylady, dass ich Euch Unbehagen bereitete.
    Die Röte war noch nicht ganz aus dem Gesicht der Adligen gewichen, da schoss sie auch schon erneut in selbiges, als Mordred die dargebotene Hand küsste. „Uuh, es ist schon okay“, stammelte Lady Laila völlig überrumpelt. Ihr Körper wie ihr Gesicht etwas runder und bewies eindeutig, dass der Adel in Ferelden ebenso fein speisen konnte wie andernorts. „Ihr seid von der Ferne?“, fragte sie, da sie den Akzent zwar vernommen hatte, ihn jedoch nicht zuordnen konnte. „Erlaubt mir, mich vorzustellen: Lord Mordred Aromaki aus Bastion aus dem sonnigen Antiva, Mylady!“ „Antiva“, tuschelten die Elfinnen aufgeregt, während ihre Herrin verehrend zu Mordred emporschaute, der zwar nur geringfügig größer war als sie, jedoch eine erhöhte Position belegte. „Und was macht Ihr hier?“
    Nun ich bin Dichter und Literat und suche nach Abenteuern, über die ich schreiben und singen kann“, gab Mordred großspurig von sich und hatte die Damen damit nun vollends für sich eingenommen. Nach kurzem Zögern und Mordred Schwur nicht hinzusehen hatte sich Lady Laila ebenfalls in das Becken gleiten lassen. Das Wasser verzerrte die Formen gut genug, als dass es ihr nicht unangenehm war. Mordred interessierte sich aber ohnehin eher für die eine Elfin, die ihn verstohlen zwischen den Fingern betrachtet hatte, obwohl er vermutlich auch Chancen bei den anderen Spitzohren hatte. So lagen die vier Damen und der Herr in dem Becken und Mordred berichtet von dieser oder jener Heldentat und schmückte die Abenteuer an den richtigen Stellen gekonnt aus. Zum Beispiel war er bei dem Kampf gegen den Werwolf natürlich nicht K.O. gegangen sondern hatte sich, nachdem der Wolf in eine Hütte geflohen und die dortigen Dorfbewohner verletzt hatte, erst um diese gekümmert ehe er seinen Gefährten in den Wald folgte und dem Biest schließlich den Todesstoß gab. Schließlich aber entschied er mehr in die Offensive zu gehen. Eigentlich trieb ihn das Wasser dazu. Es hatte seine Fingerkuppen schon schrumpeln lassen und fühlte sich nunmehr unangenehm lauwarm an. Nach einer erneuten Abkehr der Damen erhob er sich, verweilte aber lange genug nackt als dass die Elfe einen weiteren Blick riskieren konnte. Ihre dunkelblauen Augen trafen seine Grünen, nachdem sie den Blick gehoben hatte. Mordred sagte nichts, sondern nickte nur zum Ausgang, dann trat er aus dem Becken und verabschiedete sich mit wohlgesittetem Gruß.
    Der Blondschopf musste nicht lange am Eingang zum Herrenbereich warten, dann tauchte jene Elfin auf. Das schwarze kurze Haar war an den Spitzen nass und spitz wie kleine Zacken. Sie hatte ein schönes, schmales Gesicht und hervorstechende Ohren, ähnlich wie Larissas nur ohne Schmuck. „Herr. Wie kann ich Euch dienen?“, fragte sie spielerisch. „Wie kann ich dir dienen?“, fragte Mordred zurück und drückte ihren Körber gegen die Wand, während er seine Finger mit ihren verschränkte. „Jemand könnte uns sehen“, mahnte sie. „Ist mir egal!“ Mit den Zähnen zog er ihr das Handtuch vom Leib und begann sie zu küssen. Sie setzte leidenschaftlich ein. Das Handtuch am Boden zurücklassend zog die Elfe ihn in das Herrenbad und suchte sich eine Grotte möglichst weit im Dunkeln. Das Wasser war warm, wenn auch nicht besonders doch das machte den Beiden nichts. Mordred zerrte sie auf seinen Schoss, sie ließ es zu. Er drückte sie an sich, sie stöhnte auf. Der Hall ging durchs Bad. Es war nicht die Lust in ihren Augen gewesen, weshalb er sie gewählt hatte, auch nicht weil sie die Vielversprechendste gewesen war. Es war weil die eine Elfe blonde Haare, die andere Braune gehabt hatte. Diese hier hatte Haare so schwarz wie Tinte und das erinnerte Mordred an eine andere Frau. „Guinevere“, hauchte er leise, während er die seufzende Elfe nahm und ihr dabei zärtlich durch das Haar strich. Sie hörte ihn nicht.
    Shepard Commander ist offline
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