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  1. #21
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Der Morgen brach heran und Morgana wurde sowohl von den ankommenden Sonnenstrahlen, als auch von Larissa geweckt welche sie sanft anstubste und ihren Namen sprach. Es gab schlimmere Arten geweckt zu werden und zudem hatte Morgana hervorragend geschlafen. Sartana hatte sie nicht belästigt, als ob sie woanders gewesen wäre. Vielleicht hatte sie ihre Ankündigungen wahrgemacht und Nimue genervt. Zuzutrauen wäre es ihr, vermutlich würde sie sogar versuchen die beiden Magierinnen gegeneinander aufzuhetzen. Allerdings machte sich Morgana da keine allzugroße Sorgen, denn selbst wenn sie mit der Zauberin reden würde, so wusste diese doch genauso wie Morgana das Dämonen notorische Lügner waren. Wenn die Zirkelmagierin den Worten von Sartana Glauben schenken würde, müsste sich Morgana wohl tatsächlich Sorgen um ihren Geisteszustand machen. Morgana würde sich auf jedenfall nicht beschweren das sie ungestört schlafen konnte. Sie beschloss keine Zeit mehr zu verlieren und aufzustehen.
    Sie begann zu packen, wobei es gewohnheitsmäßig nicht viel zu packen gab. Ihre Unterlagen und Nimues Buch hatte sie schon gestern eingepackt bevor sie schlafen gegangen war. Es war niemals klug wichtige Unterlagen irgendwo liegen zu lassen. Sie schnappte sich erstmal ihre Bürste und begann sich ihre Haare zu kämmen, während sie zum Feuer trat und den beiden Anderen einen guten Morgen wünschte. Artur begann irgendwo im Hintergrund sich lautstark zu erheben, während Nimue noch nicht aus ihrem Zelt gekommen war.

    Artur fühlte sich sehr erholt als er aufstand wäre aber am liebsten noch liegen geblieben nachdem Mordred ihn geweckt hatte. Aber heute wollten sie doch auch noch irgenwo hinkommen und wer wusste schon, falls alles gut lief konnten sie unter Umständen Amaranthine sogar noch am heutigen Tag erreichen. Auch wenn die Chancen dafür eher gering waren. Und außerdem wann lief denn bitte mal alles gut ? Artur warf diesen durch Erfahrungen bestätigten, aber sehr pessimistischen Gedankengang und erhob sich stattdessen von seinem Lager. Nachdem er seine Rüstung wieder ordentlich angelegt hatte, trat er zu den Anderen.

    Nachdem Nimue auch aus ihrem Zelt gekommen war und die Gruppe ein kleines Frühstück und die Morgenhygiene am Weiher erledigt hatten, machte sich die Gruppe daran das Lager abzubrechen und sich wieder auf die Straße zu begeben. Die Sonne strahlte heute hell und kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Wenn es bis zum Mittag so blieb, dann würde es wohl ein warmer Tag werden. Am Wegesrand wiegten sich die goldenen Ähren im Wind, der den Mitgliedern der Gruppe sanft ins Gesicht blies. Morgana genoss die leichte Brise und die Sonne die warm auf ihr Gesicht schien. Vielleicht würde das einfach mal ein gemütlicher Reisetag ohne Umstände und dafür mit warmen Wetter werden.

    Die Gruppe zog noch eine kurze Zeit auf der reparaturbedürftigen Straße entlang, als diese schließlich eine Abzweigung erreichte mit der man wieder auf der moderneren Straße landen würde. Jetzt da die Gruppe immer näher an Amranthine herankam, machte die neue Straße keinen Schlenker mehr sondern führte direkt auf die Hafenstadt zu, welche immer noch weit entfernt da lag. Eine Tagesreise war es wohl mindestens noch, aber jetzt mit dem Ziel wieder vor Augen und einer guten Straße würden sie wohl gut vorankommen. Folgerichtig bog die Gruppe links ab und verließ diese beschädigte Route zugunsten der gepflegten Straße.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Der Morgen begann ungewöhnlich gut. Sowohl Larissa als auch Mordred starteten zwar mit der typischen unterschwelligen Müdigkeit der Wachablösung, doch das kühle Nass des Weihers und ein kräftiges Frühstück aus gebratenem Speck und hartem Brot brachte sie wieder zurück ins Leben. Auch Nimue wirkte munter, was angesichts einer wachfreien Nacht auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Ein knautischiges oder missgelauntes Gesicht wäre für die beiden Blondschöpfe, die des Nachts die Augen offen gehalten hatten auch ein wirkliches Ärgernis und eine Missachtung ihres Opfers gewesen. So jedoch traten alle fünf eine geruhsame Reise an.
    Neben der Stimmung wurde auch die Straße immer besser, je mehr des warmen Sonnenlichtes die kleine Gruppe empfing. Mordred war so gut Laune, dass er ein Lied aus seiner Heimat sang und Larissa, die davon angesteckt wurde begann nun ebenfalls eine Melodie zu trällern und in ihrer eigentümlichen Sprache zu singen. So wanderten die beiden nebenbeinander her, wobei Mordred natürlich auf dem Rücken seines Pferdes saß und beide versuchten den jeweils anderen mit seinem eigenen Gesang zu überstimmen. Mordreds Lied war schnell und rhythmisch und erinnerte an ein Volks- oder gar Marschlied, während Larissas Song zwar einprägsam und von unfassbarer Schönheit, dafür aber langsam und mit vielen langgezogenen Wörtern durchsetzt war. Nimue beobachtete die Szenerie belustigt. Im Gegensatz zu dem gestrigen Marsch der in einzelkämpferischer Manie schweigsam zurückgelegt worden war, war die Stimmung heute dem Wetter entsprechend heiter und warm. Ihr nächtliches Abenteuer mit Sartana hatte die Magierin schon längst dem Vergessen anheim fallen lassen. Würde sie sich jeden unwichtigen Plausch mit selbstsüchtigen Dämonen im Gedächtnis halten, so würde sie schon seit Ewigkeiten nichts anderes mehr denken.

    Schon bald erreichten sie eine der besser ausgebauten Straßen Fereldens und setzten so ihren Weg gen Amaranthine fort. Wenn Nimue ehrlich zu sich selbst war, so hoffte sie, dass man den Söldnern nur wenig Arbeit anbieten würde. Eine zwecklose Hoffnung dieser Tage zweifellos und doch wollte die Magierin so wenig Schlachten und Kämpfe und so viele Wegstunden und Meilen wie Möglich auf den Weg nach Orzammar bestreiten. Kämpfen war, wie sie Morgana schon gesagt hatte, eine lästige und freudlose Angelegenheit, der sie sich zudem fast nie widmete. Ihre Interessen lagen gänzlich woanders. Allerdings stellte Nimue mit zunehmender Begehbarkeit der Straße fest, dass ihr Plan aufging. Artur in seiner schwarzen Rüstung, hoch zu seinem schwarzen Ross und mit dem ehrfurchtgebietenden Schild am Sattel ließ die meisten der Menschen vor ihm zurückweichen. Die wenigsten Banditen würde wohl den Kampf suchen. Viel eher würde der Kampf sie in Arturs schwarzer Gestalt finden…

    Und Ihr schleppt das Schwert jetzt bis nach Orzammar um es reparieren zu lassen?“, fragte Mordred heiser. Die beiden Sänger hatten sich die Kehlen wundgeschmettert wobei schwer abzusehen war, wer gewonnen hatte. Mordred hatte eine wirklich gute Stimme, allerdings verlor er mit zunehmender Lautstärke immer mehr an Tonqualität und Larissa wurde im Verlaufe des Duells immer weniger textsicher, was jeden außer vielleicht Morgana nicht aufgefallen wäre, hätte sie sich nicht ständig selbst unterbrochen um neu anzusetzen. Nun sprachen die Zwei munter miteinander.
    Das ist der Plan“, antwortete Larissa nicht minder heiser und lächelte. „Und dann? Drachen töten? Könige enthaupten? Arlathen wieder zu altem Glanz führen?“, witzelte Mordred. Larissa tat so, als denke sie über die Vorschlage nach, dann lachte sie herzlich und schüttelte den Kopf. „Nein eigentlich weiß ich es nicht. Ich habe dann wohl einfach ein heiles Schwert…
    Aber könnt Ihr denn auch damit umgehen?“, fragte Mordred nun ernster nach. „Kann doch nicht so schwer sein… oder?“ Larissa klang etwas verunsichert und schaute zu dem Antivaner hoch. „Man hält das Ding und haut drauf los. So wie Artur.
    Mordred lachte hämisch und senkte die Stimme. Der Ritter war weit genug weg und sein Helm würde das Gespräch kaum hindurch lassen. Trotzdem, zur Sicherheit schwang sich Mordred aus dem Sattel und schritt neben der Elfe her, das Pferd am Zügel.
    Nun, Ser Artur ist sicher ein begnadeter Totschläger und in seiner Rüstung sehr effektiv, aber…
    Er sah die Dalish an. „Wollt Ihr Euch neben Eurem Schwert gleich eine Rüstung und einhundert Kilo Muskelmasse zulegen? Andernfalls ist die Technik des Ritters nämlich kaum zu gebrauchen. Wie Ihr als Laie richtig bemerkt habt ist Artur gut im Dinge tothauen. Dafür kann man ein Schwert verwenden, wenn man elegant dabei aussehen will. Der normale Krieger, und auch Artur, verwendet aber gewöhnlich Waffen wie den Streitkolben, die Axt, den Morgenstern wenn er etwas geschickter ist oder auch einfache Knüppel mit Zacken. Ein Schwert ist eine elegante Waffe, nicht so plump und zerstörerisch wie ein Streitkolben. Eine zivilisierte Waffe.
    Er zog sein Schwert aus der Scheide. Es blitze im Sonnenlicht und obwohl es schon viele Kämpfe gesehen hatte, wirkte es fast wie neu. „Bester Blaustahl, fast unzerstörbar. Hier, haltet es“, sagte er und drehte Larissa anbietend den Griff hin. Ehrfürchtig ergriff die Elfe diesen, hob die Klinge und bewunderten ihren matten Schein und wie sich das Licht auf ihr brach. Sie fuhr mit der Hand an der Schneide entlang. „Au!“, machte die Elfe, als sie sich schnitt. „Sie ist natürlich scharf“, lachte Mordred während sie ihren Finger ableckte. Larissa trat einen Schritt von Mordred und seinem Pferd weg und schwenkte die Klinge ungeschickt und in x-förmiger Bewegung durch die Luft. Sie sauste auf und nieder, tat aber auch nicht viel anderes. „Ihr lasst zu, dass die Klinge Eure Bewegung kontrolliert“, belehrte sie Mordred. „Das darf nicht sein. Leute wie ich müssen durch unsere Präzision und Schnelligkeit glänzen. In einem Kampf gegen Artur dürfte ich mir keinen Fehler erlauben. Und ihr, meine Liebe, dürft das auch nicht, solltet Ihr Euer Schwert je gegen einen geübten Kämpfer erheben.

    Larissa gab dem Antivaner die Waffe zurück. Mit einem metallischen Ratschen schob dieser sie in die Scheide zurück und lächelte die Elfe gegen die Sonne an, sodass er ein Auge zukniff und so nur noch schelmischer wirkte. „Könnt Ihr mir beibringen mit dem Schwert zu kämpfen?
    Endlich stellt Ihr die richtige Frage. Die Antwort ist: vielleicht. Ich kann es zumindest versuchen. Warten wir bis zur nächsten Rast ab, dann sucht Ihr uns zwei ungefähr gleichlange Äste und wir schnitzen uns ein paar Übungswaffen, einverstanden?
    Larissa nickte enthusiastisch. Der Tag wurde immer besser!
    Shepard Commander ist offline
  2. #22
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Eine Frage ~ Antwort von: Aril

    Glandis | Am Flussbaum • Deutungen

    [Bild: VR_Gladis_1.png] „ Erkennst du die Runen darauf?“, fragte Aril. Die Dalish schaute etwas unsicher. Doch wenn Aril es sagte. Also nahm sie den Ring und drehte sich in die Nachmittagssonne. Tatsächlich, es gab Zeichen darauf. Sie begann beim Betrachten laut ihre Studien zu erzählen: »Mmmh, es könnten welche sein? Doch es könnte auch etwas sein, was abgeschliffen wurde. So etwas wie eine Ranke … so in der Art.« Dann drehte sie den Ring weiter. Doch er war sehr dünn und an den Rändern auch abgewetzt. Ebenso war im Innenbereich des Ringes kein Zeichen auszumachen. So überlegte sie weiter: »Nun, die Kerbe hier könnte man auch als senkrechten Strich mit zwei nach oben abgehenden Ästen sehen. Dann wäre es etwas wie eine Rune. Doch es ist viel zu uneben. Man erkennt weitere Zeichen nicht.«

    Mit diesen Worten steckte sie den Ring auf den Finger und sagte zu Aril mit einem gewissen Leuchten in den Augen: »Du hast recht, hatte ihn ja schon am Finger und ein Wildschwein stand auch nicht vor dir.« Wie sie das sagte, stutze sie. Blickte über Aril hinweg und flüsterte sehr beängstigt: »… nicht schon wieder, nicht schon wieder …«.

    Doch bevor Aril so recht auf die neue Situation eingehen konnte, platze der Witz aus der Dalish und sie sprang um Aril herum, wirbelte das Wasser auf. Dabei rief sie: »Hereingefallen, hereingefallen.« Die Wasserfontänen war so grob, dass selbst der Rappe aufwieherte und sich mit ein paar Sätzen außer Reichweite brachte.

    Dann kehrte Ruhe ein und Glandis sagte in ihrer normalen Art: »Werde ihn behalten, doch …« Sie hielt mitten im Reden innen. Ihr war ein Gedanke gekommen. Sie drehte den Ring mehrfach um den Finger in die eine Richtung und dann in die andere Richtung. Nichts passierte. So fügte sie noch an: »Aril, unsichtbar macht er auch nicht, dann hättest du ihn bekommen. Doch so behalte ich ihn.« Sie streckte ihre Hand mit dem beringten Finger in Richtung Sonne und schien nicht mehr loszukommen von dem kleinen silbernen Ding.

    nächster Post: ein Wunsch
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (24.10.2015 um 07:42 Uhr) Grund: verlinkt
  3. #23
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Der Morgen begann ungewöhnlich gut. Sowohl Larissa als auch Mordred starteten zwar mit der typischen unterschwelligen Müdigkeit der Wachablösung, doch das kühle Nass des Weihers und ein kräftiges Frühstück aus gebratenem Speck und hartem Brot brachte sie wieder zurück ins Leben. Auch Nimue wirkte munter, was angesichts einer wachfreien Nacht auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Ein knautischiges oder missgelauntes Gesicht wäre für die beiden Blondschöpfe, die des Nachts die Augen offen gehalten hatten auch ein wirkliches Ärgernis und eine Missachtung ihres Opfers gewesen. So jedoch traten alle fünf eine geruhsame Reise an.
    Neben der Stimmung wurde auch die Straße immer besser, je mehr des warmen Sonnenlichtes die kleine Gruppe empfing. Mordred war so gut Laune, dass er ein Lied aus seiner Heimat sang und Larissa, die davon angesteckt wurde begann nun ebenfalls eine Melodie zu trällern und in ihrer eigentümlichen Sprache zu singen. So wanderten die beiden nebenbeinander her, wobei Mordred natürlich auf dem Rücken seines Pferdes saß und beide versuchten den jeweils anderen mit seinem eigenen Gesang zu überstimmen. Mordreds Lied war schnell und rhythmisch und erinnerte an ein Volks- oder gar Marschlied, während Larissas Song zwar einprägsam und von unfassbarer Schönheit, dafür aber langsam und mit vielen langgezogenen Wörtern durchsetzt war. Nimue beobachtete die Szenerie belustigt. Im Gegensatz zu dem gestrigen Marsch der in einzelkämpferischer Manie schweigsam zurückgelegt worden war, war die Stimmung heute dem Wetter entsprechend heiter und warm. Ihr nächtliches Abenteuer mit Sartana hatte die Magierin schon längst dem Vergessen anheim fallen lassen. Würde sie sich jeden unwichtigen Plausch mit selbstsüchtigen Dämonen im Gedächtnis halten, so würde sie schon seit Ewigkeiten nichts anderes mehr denken.

    Schon bald erreichten sie eine der besser ausgebauten Straßen Fereldens und setzten so ihren Weg gen Amaranthine fort. Wenn Nimue ehrlich zu sich selbst war, so hoffte sie, dass man den Söldnern nur wenig Arbeit anbieten würde. Eine zwecklose Hoffnung dieser Tage zweifellos und doch wollte die Magierin so wenig Schlachten und Kämpfe und so viele Wegstunden und Meilen wie Möglich auf den Weg nach Orzammar bestreiten. Kämpfen war, wie sie Morgana schon gesagt hatte, eine lästige und freudlose Angelegenheit, der sie sich zudem fast nie widmete. Ihre Interessen lagen gänzlich woanders. Allerdings stellte Nimue mit zunehmender Begehbarkeit der Straße fest, dass ihr Plan aufging. Artur in seiner schwarzen Rüstung, hoch zu seinem schwarzen Ross und mit dem ehrfurchtgebietenden Schild am Sattel ließ die meisten der Menschen vor ihm zurückweichen. Die wenigsten Banditen würde wohl den Kampf suchen. Viel eher würde der Kampf sie in Arturs schwarzer Gestalt finden…

    Und Ihr schleppt das Schwert jetzt bis nach Orzammar um es reparieren zu lassen?“, fragte Mordred heiser. Die beiden Sänger hatten sich die Kehlen wundgeschmettert wobei schwer abzusehen war, wer gewonnen hatte. Mordred hatte eine wirklich gute Stimme, allerdings verlor er mit zunehmender Lautstärke immer mehr an Tonqualität und Larissa wurde im Verlaufe des Duells immer weniger textsicher, was jeden außer vielleicht Morgana nicht aufgefallen wäre, hätte sie sich nicht ständig selbst unterbrochen um neu anzusetzen. Nun sprachen die Zwei munter miteinander.
    Das ist der Plan“, antwortete Larissa nicht minder heiser und lächelte. „Und dann? Drachen töten? Könige enthaupten? Arlathen wieder zu altem Glanz führen?“, witzelte Mordred. Larissa tat so, als denke sie über die Vorschlage nach, dann lachte sie herzlich und schüttelte den Kopf. „Nein eigentlich weiß ich es nicht. Ich habe dann wohl einfach ein heiles Schwert…
    Aber könnt Ihr denn auch damit umgehen?“, fragte Mordred nun ernster nach. „Kann doch nicht so schwer sein… oder?“ Larissa klang etwas verunsichert und schaute zu dem Antivaner hoch. „Man hält das Ding und haut drauf los. So wie Artur.
    Mordred lachte hämisch und senkte die Stimme. Der Ritter war weit genug weg und sein Helm würde das Gespräch kaum hindurch lassen. Trotzdem, zur Sicherheit schwang sich Mordred aus dem Sattel und schritt neben der Elfe her, das Pferd am Zügel.
    Nun, Ser Artur ist sicher ein begnadeter Totschläger und in seiner Rüstung sehr effektiv, aber…
    Er sah die Dalish an. „Wollt Ihr Euch neben Eurem Schwert gleich eine Rüstung und einhundert Kilo Muskelmasse zulegen? Andernfalls ist die Technik des Ritters nämlich kaum zu gebrauchen. Wie Ihr als Laie richtig bemerkt habt ist Artur gut im Dinge tothauen. Dafür kann man ein Schwert verwenden, wenn man elegant dabei aussehen will. Der normale Krieger, und auch Artur, verwendet aber gewöhnlich Waffen wie den Streitkolben, die Axt, den Morgenstern wenn er etwas geschickter ist oder auch einfache Knüppel mit Zacken. Ein Schwert ist eine elegante Waffe, nicht so plump und zerstörerisch wie ein Streitkolben. Eine zivilisierte Waffe.
    Er zog sein Schwert aus der Scheide. Es blitze im Sonnenlicht und obwohl es schon viele Kämpfe gesehen hatte, wirkte es fast wie neu. „Bester Blaustahl, fast unzerstörbar. Hier, haltet es“, sagte er und drehte Larissa anbietend den Griff hin. Ehrfürchtig ergriff die Elfe diesen, hob die Klinge und bewunderten ihren matten Schein und wie sich das Licht auf ihr brach. Sie fuhr mit der Hand an der Schneide entlang. „Au!“, machte die Elfe, als sie sich schnitt. „Sie ist natürlich scharf“, lachte Mordred während sie ihren Finger ableckte. Larissa trat einen Schritt von Mordred und seinem Pferd weg und schwenkte die Klinge ungeschickt und in x-förmiger Bewegung durch die Luft. Sie sauste auf und nieder, tat aber auch nicht viel anderes. „Ihr lasst zu, dass die Klinge Eure Bewegung kontrolliert“, belehrte sie Mordred. „Das darf nicht sein. Leute wie ich müssen durch unsere Präzision und Schnelligkeit glänzen. In einem Kampf gegen Artur dürfte ich mir keinen Fehler erlauben. Und ihr, meine Liebe, dürft das auch nicht, solltet Ihr Euer Schwert je gegen einen geübten Kämpfer erheben.

    Larissa gab dem Antivaner die Waffe zurück. Mit einem metallischen Ratschen schob dieser sie in die Scheide zurück und lächelte die Elfe gegen die Sonne an, sodass er ein Auge zukniff und so nur noch schelmischer wirkte. „Könnt Ihr mir beibringen mit dem Schwert zu kämpfen?
    Endlich stellt Ihr die richtige Frage. Die Antwort ist: vielleicht. Ich kann es zumindest versuchen. Warten wir bis zur nächsten Rast ab, dann sucht Ihr uns zwei ungefähr gleichlange Äste und wir schnitzen uns ein paar Übungswaffen, einverstanden?
    Larissa nickte enthusiastisch. Der Tag wurde immer besser!


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Die Straße war ruhig und friedlich während die Gruppe über die Pflaster wanderte. Obwohl ruhig wohl Interpretationssache war, denn Larissa und Mordred lieferten sich eine Art Sängerstreit. Insgesamt war es recht angenehm zu hören auch wenn die Kombination von antivanisch und elfisch sehr gewöhnungbedürftig war. Vor allem da beide mit unterschiedlicher Tonlage und Schnelligkeit sangen, was bisweilen zu Disharmonien führte. Aber die Hauptsache war das die beiden Spaß hatten und auch beim Rest der Gruppe verbesserte der Gesang. Artur kannte das Lied welches Mordred sang aus seinen Zeiten bei der Schwarzen Garde. Dort wurden die verschiedensten Lieder gesungen, was vor allem an der bunten Zusammensetzung der Söldnertruppe gelegen hatte. Marscher, Neverraner, Tevinteraner, Zwerge, Antivaner und Elfen. Jeder brachte einen Teil seiner Kultur mit und sofern man es gut singen konnte, wurde es auch von jedem gesungen. Wobei viele der Lieder natürlich hauptsächlich über Obszonitäten und Weiber gingen, aber wen störte das schon ?
    Morgana lächelte auch ob dieses obskuren Wettstreits, wobei sie nicht Mordreds Lied kannte sondern Larissas welches von ihr mit einer schönen Melodie gesungen wurde. Allerdings schien die Elfe nicht den ganzen Text zu kennen, denn sie unterbrach es immer wieder und fing von vorne an. Irgendwann ließen allerdings die Stimmen der beiden Goldkehlchen nach und so verstummte der Gesang.

    Während sich Mordred und Larissa jetzt leise über irgendetwas unterhielten was anscheinend mit Schwertern zu tun hatte, widmete sich Morgana wieder einmal den Aufzeichnungen. Die Straße war gerade und gut gepflegt, weswegen sie ihr nicht ihre komplette Aufmerksamkeit widmen musste. Und die Landschaft war in ihren Augen auch nicht sonderlich beeindruckend und so konnte sie sich genauso gut wieder dem Studium der Magie widmen. Artur hatte sich jetzt an die Spitze gesetzt und ließ im Larissa im leichten Schritt am langen Zügel laufen. Damit war er nicht so schnell als das er die anderen abhängen würde und konnte sich beim reiten entspannen.

    So zog die Gruppe weiter ohne Zwischenfälle über die Straße. Die Sonne hatte ihren Zenit schon leicht überschritten und brannte jetzt viel heisser als noch am frühen Morgen. Bis auf ein paar weiße Wölkchen war der Himmel blau. Schließlich beobachtete Artur in einiger Entfernung eine Reflektion, welche sich langsam der Gruppe näherte. Irgendetwas schien die Sonne zu spiegeln und nach Arturs Erfahrung nach waren das auf Straßen normalerweise Rüstungen. Tatsächlich sah er als er weiterritt zwei Reiter. Der eine saß auf einem stattlichen weißen Schlachtroß, während der andere auf einem kleinen struppigen Pferd saß. Der Reiter auf dem kleinen Pferd, war bei näherer Betrachtung ein Junge, wohl um die 15 Jahre alt, ein wenig schmächtig aber trotzdem gut in Form. Er hatte hellbraune Locken und braune Augen. Als Kleidung trug er ein einfaches graues Wams darüber ein leichtes Kettenhemd und einen einfachen Eisenhut als Kopfbedeckung. Bewaffnet war er mit einem Kurzschwert und einem hölzernen Rundschild. Er machte einen etwas naiven aber gutgelaunten Eindruck, welcher wohl dem sonnigen Wetter geschuldet war. Hinter sich führte er noch einen Maulesel auf dem allerhand Ausrüstung geladen war.
    Der andere Reiter jedoch war eine eindrucksvolle Erscheinung. Sein Pferd trug einen einfachen Roßpanzer in Form eines silbern glänzenden Kopfschmuck und einem gräulichen Tuch welches den Großteil des Pferdes bedeckte. Auf dem Tuch waren weiße Schwäne zu sehen. Der Mann auf dem Pferd war wohl um die 1,85 Meter groß und trug einen weißsilbernen Riefelharnisch der in der Sonne glänzte und funkelte. Das Metall schien eine Legierung aus Weißstahl und Silberit zu sein. Sein Gesicht konnte man nicht sehen da es von einem Helm bedeckt wurde. Auf seinem Schild war ein Schwan auf einem silbernen Strom zu sehen und an seinem prunkvollen Wehrgehenk hin ein Langschwert in einer reich verzierten Scheide. Ganz eindeutig handelte es sich bei diesem Gespann um einen Ritter mit seinem Knappen. Das Wappen sagte Artur allerdings nichts und er musste zugeben das er so eine Rüstung noch nie vorher an einem Menschen gesehen hatte. Trotzdem war er sich sicher diese Ausführung schon vorher einmal gesehen zu haben.

    Während er den Ritter musterte schien dieser auch seine Aufmerksamkeit auf Artur gerichtet zu haben und dessen Rüstung zu mustern.
    Als die beiden fast auf gleicher Höhe waren, stoppte der fremde Reiter plötzlich sein Pferd und sprach Artur mit lauter Stimme an:
    "Ser Artur van Markham ?", fragte er bestimmt, so als ob es eher eine Feststellung als eine Frage war. Artur war überrascht das der fremde Ritter seinen Namen kannte, immerhin trug er kein Wappen das darauf hinwies. Er stoppte ebenfalls sein Pferd.
    "Nun da liegt ihr richtig Ser. Dürfte ich erfahren wer ihr seid und woher ihr mich kennt ? Ich kann mich nicht erinnern das wir bisher schon mal das Vergnügen einer Bekanntschaft hatten.", antwortete Artur höflich. Der weiße Ritter beugte sich leicht nach vorne.
    "Da liegt ihr richtig, Ser Artur. Allerdings seid ihr in den Freien Marschen kein Unbekannter und es gibt nur wenige Ritter welche mit den Rüstungen von Meister Korlack aus Starkhaven. Und von denen seid ihr der einzige mit einer schwarz-goldenen Rüstung. Was eure Frage angeht so ist mein Name Ser Galahad vom Silberstrom aus der freien Stadt Tantervale. Wisst ihr ich habe gehofft euch hier in Ferelden zu finden.",antwortete Ser Galahad mit ernster Stimme. Diese Information überraschte Artur jetzt noch mehr. Er konnte sich nicht daran erinnern jemanden umgebracht oder eine Ehefrau geschwängert zu haben. Also nichts weswegen ihn jemand suchen sollte.
    "Nun jeder Mensch braucht eine Freizeitbeschäftigung. Habt ihr dafür auch einen bestimmten Grund oder wolltet ihr nur einen kleinen Plausch mit mir halten ?", fragte Artur skeptisch. Der andere Krieger lachte kurz blechern und hohl.
    "Nein, wegen einem Plausch habe ich euch nicht gesucht. Wisst ihr obwohl ihr es nicht wisst so haben wir neben dem Ritterstand eines gemeinsam. Unsere Rüstungen stammen vom gleichen Schmied, Meister Korlack aus Starkhaven."
    "Es ist schön zu hören das ihr auch Qualitätsarbeit zu schätzen wisst, aber das erklärt in meinen Augen rein gar nichts." Jetzt wusste er allerdings woher er diese Rüstung kannte, er hatte sie auf eine Skizze des Zwerges damals gesehen. Dieser hatte sie als die Krone der Schmiedkunst angepriesen, die alle seine bisherigen Werke übertrumpfen wurde. Artur hatte allerdings immer gedacht das er durch seinen Feuertod damals nicht mehr dazugekommen war sie herzustellen. Scheinbar hatte er noch ein Exemplar fertigen können.
    "Ja dies hier ist sein Meisterwerk, eine der besten Rüstungen die je gefertigt wurde. Ich habe mit ihr zahlreiche Turniere und Duelle beschritten und bin jedesmal als Sieger hervorgegangen. Sogar beim Großen Turnier der Freien Marschen. Ich weiß das ich gut bin, nur habe ich mir immer die Frage stellen müssen, ob es an der Rüstung liegt oder an meinem Können.", erklärte er wobei er jetzt in die Sprachen der Marschen verfiel. Ganz offensichtlich war sein Fereldisch nicht sehr gut. Im Gegensatz zu seiner Selbstüberschätzung.
    "Meiner Erfahrung nach nützt eine Rüstung ohne fähigen Träger nichts. Wolltet ihr das von mir hören ?", antwortete Artur leicht genervt. Aufgrund seines langen Aufenthalts konnte er natürlich die Sprache des Ritters. Was wollte dieser Idiot von ihm ?
    "Nein ich bin nicht hier um zu reden. Ich suche Gegner, die ähnlich gute Rüstungen tragen. Die meisten Besitzer von Korlacks Rüstungen sind allerdings inzwischen tot oder ihre Rüstungen verstauben in ihren Waffenkammern. Diejenigen die sie im Kampf oder Turnier nutzen habe ich jedoch schon besiegt. Alle außer euch, da ihr euch ja inzwischen in diesem babrischen Land verkrochen habt."
    "Ihr solltet eure Wortwahl bedenken Ser Galahad. Ich bin kein Bauer aus Tantervile, den ihr beleidigen könnt.", antwortete Artur gereizt.
    "Wollt ihr Genugtuung ? Wenn ja bekommt ihr die Gelegenheit dazu. Ich fordere euch zu einem Duell heraus bis zum Tod. Der Sieger bekommt nach alter Sitte die Rüstung und das Pferd des Anderen. Tote brauchen so etwas nicht. Dann werden wir herausfinde wer würdig ist diese Rüstungen tragen zu dürfen.", sagte der Ritter provokant. Artur machte eine verächtliche Handbewegung.
    "Offensichtlich habt ihr ein paar Mal zu häufig eines über die Rübe bekommen. Im Gegensatz zu euch habe ich allerdings keine Minderwertigkeitskomplexe oder bin Sammler von Rüstungen. Wieso sollte ich also auf euer Angebot eingehen, anstatt einfach weiterzureiten und euch hier stehen zu lassen ?", fragte Artur desinteressiert. Galahad trieb sein Pferd auf ihm zu.
    "Ich weiß nicht vielleicht weil ihr nicht für den Rest eures erbärmlichen Lebens als Feigling genannt werden wollt, ihr neverranischer Schlappschwanz. Oder liege ich da falsch, ihr Sohn eines Verräters ?", beleidigte ihn der weiße Ritter.
    "Nein, ich denke ich werde euch die Ehre erweisen und euch zum Erbauer schicken. Dann kann er sich mit euch herumärgern.", antwortete Artur kalt während er sich zu dem Ritter beugte. Beide starrten in das Schwarze des Visiers vom Gegenüber.
    "Gut dann folgt mir. Eure Begleitung kann natürlich gerne eurem Untergang beiwohnen.", sagte der Ritter selbstgefällig und lenkte sein Pferd abseits der Straße.

    Morgana hatte diesen glänzenden Ritter auch schon auf einige Entfernung gesehen, während dieser sich ihnen näherte. Als er auf Höhe von Artur stand konnte sie sich ihn genauer ansehen. Seine Rüstung war ähnlich beeindruckend wie Arturs, allerdings ein anderer Stil und in einem silbrig glänzenden Weiß. Mit seinem weißen Pferd bot er in Morganas Augen einen ziemlichen Kontrast zu Arturs Erscheinung die ja durch schwarz dominiert wurde. Allerdings ging ihr dieses helle Funkeln ziemlich auf den Keks und blendete sie. Der Ritter schien Artur zu kennen was diesmal allerdings nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Nachdem er sich vorgestellt hatte wechselte er auf einmal in eine andere Sprache, die Morgana nicht verstand.Trotzdem merkte sie das der Ton auf einmal feindseliger wurde und als die beiden Ritter auf einmal nahe beieinander standen war ihr klar, dass die beiden gepanzerten Herren wohl keine Nettigkeiten austauschten. Plötzlich beendeten die beiden ihr Gespräch und dieser Galahad lenkte sein Pferd abseits der Straße und Artur machte anstalten ihm zu folgen. Morgana ahnte nichts gutes und beschloß sich über Arturs Vorhaben aufklären zu lassen.
    "Ser Artur, dürften wir erfahren was ihr vorhabt ?", fragte sie den Ritter der gerade sein Pferd in Richtung Felder lenkte.
    "Nun dieser Ser Galahad hat mich gerade zu einem Duell auf Leben und Tod herausgefordert. Und jetzt bringen wir die Sache hinter uns.", antwortete Artur so das es alle hören konnten, in einem Tonfall der so klang als erklärte er gerade die natürlichste Sache der Welt. Morgana sah das anders, in ihren Ohren klang das äußerst idiotisch.
    "Und warum geht ihr auf sein Angebot ein ? Ignoriert ihn einfach und wenn er euch umbringen will bekommt er es mit uns allen zu tun."
    "Eine schöne Idee von euch, aber so funktioniert das nicht unter Rittern. Das ist eine Frage der Ehre. Also mischt euch nicht ein. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.", bemerkte er freundlich aber bestimmt. Morgana schüttelte verächtlich den Kopf.
    "Schön wenn ihr euch unbedingt gegenseitig die Rüstung eindellen wollt. Ich finde diese ganze Sache aber mehr als lächerlich.", meinte sie verächtlich, und schaute genervt in Arturs Richtung.
    "Entschuldigt die Verzögerung, aber scheinbar ist dieser Kerl den ganzen weiten Weg von den Marschen hierhergekommen um von mir getötet zu werden. Ich versuche es schnell zu machen.", sprach er zu der Gruppe und lenkte sein Pferd jetzt auf den nahen Acker.

    Dieser lag an einem Waldrand und nach einem Grasstreifen in der Nähe der Bäume begann auch schon der braune Acker, der scheinbar brach lag. Artur band sein Pferd an einem Baum fest und beschloss vor dem Kampf noch etwas zu trinken. Die Sonne brannte weiter unerbittlich und es waren schon einige Ritter durch einen Hitzschlag umgekommen, ein in seinen Augen unnützer Tod. Morgana die von dieser Unterbrechung immer noch genervt schien setzte sich wortlos auf einen umgefallenen Baumstamm der am Rande des Waldsaums lag. Hier war es schattig und sie konnte den beiden Kriegern dabei zuschauen wie sie sich auf dem Acker gegenseitg beharkten. Auch der Rest der Gruppe ließ sich irgendwo am Waldrand nieder, mit mehr oder weniger Interesse. Mit einem Ritter zu reisen brachte scheinbar nicht nur Vorteile so befand auf jedenfall Morgana im Stillen. Dieser ganze Kram mit Ehre und Herkunft war für sie soweiso ziemlich lächerlich. Sie wusste zwar das es so in der Welt lief, aber bejubeln musste sie es deswegen nicht.

    Artur holte nachdem er seinen Durst gestillt hatte seinen Schild vom Pferd und auch seinen Streitkolben. Das es nicht auf ein bloßes Duell mi Ritterschwertern begrenzt war, konnte man eindeutig sehen das sein Kontrahent einen Bihänder aus Silberit vom Packesel holte und damit auf die Mitte des Feldes trat. Etwas von ihm entfern hielt sich sein Knappe auf, der seinen Schild und sein Langschwert bereithielt. Artur hatte keinen Knappen und wenn er einen seiner Gefährten gefragt hätte, würden diese ihm wahrscheinlich was husten.
    Andererseits war dies ja auch kein Turnierkampf sondern ein Kampf auf Leben und Tod. Und in diesen hatte er bisher noch nie einen Knappen dabeigehabt. Also ließ Artur das Schwert umgeschnallt und nahm für das erste den Streitkolben in die Hand. Zum Aufbrechen der gegnerischen Rüstung war er sowieso besser geeignet als sein Schwert. Sein Gegner dachte offenbar genauso und nahm deswegen den Zweihänder, eine Waffe mit der man viel eher gegnerische Harnische penetrieren konnte.
    Beide traten sich gegenüber mit der Seite zur Sonne gerichtet, sodass niemand sie im Rücken oder Gesicht hatte. Galahads Rüstung strahlte im Sonnenlicht, zudem war sie noch ausgiebig poliert worden. Vermutlich vom Knappen. Jetzt leuchtete das Weiß der Rüstung allerdings hell und bot einen Kontrast zu dem dunkelbraunen Acker. Artur stand ihm gegenüber seine Rüstung glänzte auch ein wenig in der Rüstung, allerdings war sie nicht poliert sondern nur gereinigt. Zum polieren hatte Artur bisher nicht die Muße gehabt. Deswegen und auch aufgrund ihrer schwarzen Farbe schien seine Rüstung im Vergleich zu Galahads die Sonne mehr zu verschlucken als widerzuspiegeln. Auch die Waffen führten das Duell schwarz gegen weiß, hell gegen dunkel fort. Der Silberitzweihänder spiegelte das Sonnenlicht, während Arturs Streitkolben nur mattschwarz in seiner Hand lag, ohne auch nur eine Spur von Glanz zu versprühen.

    Schweigend standen sich die beiden Ritter gegenüber, wodurch eine unangenehme Schwere in der Luft lag. Dann nickten sich die beiden zu und gingen aufeinander zu. Artur hielt den Schild in Abwehrhaltung, während er mit dem Streitkolben bereit war zu kontern. Galahad hielt sein Schwert mit beiden Händen am Griffstück fest, nicht allzu weit entfernt vom Körper, sodass er zwar nur kurze Schwinger vollführen konnte, aber schneller imstande war zu blocken. Lauernd bewegten sich die beiden Stahlkolosse, den anderen Kämpfer nach Schwächen analysierend. Schließlich holte Galahad mit seinem schimmernden Bidenhänder aus und vollführte einen äußerst wuchtigen Schwinger den Artur jedoch mit seinem Schild abwehren konnte. Nun versuchte er mit einem schnellen Stoß das Schwert des Gegners beiseite zu wischen, was auch gelang, aber bevor er mit dem Streitkolben nachsetzen konnte, hatte Galahad das Schwert auch schon wieder unter Kontrollen und blockte den Schlag mit seiner Klinge, wobei er sie mit der linken Hand an der Fehlschärfe festhielt. Artur ging jetzt in die Offensive und rückte mit schnellen Streitkolbenschwingern nach vorne vor um seinem Gegner keinen Platz für Schwinger zu lassen. Dieser hatte nur die Wahl zu Parieren oder die Schläge hinzunehmen, denn eine Parade mit anschließender Riposte war mit einem Bidenhänder nicht zu bewerkstelligen.
    Galahad auf seine Rüstung vertrauend entschied sich für letzteres und ließ Arturs Streitkolben auf seine Schulterpanzerung niederfahren, wo er zu Arturs Missfallen keine bemerkbaren Schäden hinterließ. Zeit zum Ärgern blieb Artur allerdings nicht, denn schon segelte die Silberitklinge auf ihn zu, deren Ziel eindeutig eine Vebindungsstelle zwischen Brust und Schulterplatte war. Artur reagierte umgehend und lenkte den Schlag ab so das dieser abgeschwächt auf seine massive Brustpanzerung traf, welche den Schlag mühelos aushielt. Meister Korlacks Arbeit zeigte bei beiden Seiten seine Qualität. Der weiße Ritter ließ seinen Schwinger einen Knaufschlag folgen dem Artur allerdings mit einem Seitenschritt ausweichen konnte und seinen Streitkolben gegen die Seite des Gegners führen konnte. Was bei anderen Rüstungen vermutlich zu einer Delle geführt hätte, zeigte hier allerdings keine Wirkung. Der Stahl war einfach zu gut und die Riffelung der Rüstung verhinderte zudem das der Streitkolben seine volle Wucht entfalten konnte. Artur stellte sich die Frage ob der Streitkolben überhaupt einen Effekt bei dieser Rüstung haben würde. Selbst bei seiner Rüstung müsst er die Schwachstellen treffen. Oder den Kopf, denn dieser konnte nie so gut gepanzert werden wie der Rest des Körpers. Allerdings kam sein Gegner offenbar auf die selbe Idee, denn er drehte sich bei dem Aufprall des Streitkolbens um seine eigene Achse, wobei er einen runden Schwinger ausführte den Artur zwar mit dem Schild abfangen konnte, aber durch die Wucht einen Schritt zurücksetzen musste. Dies wurde von seinem Gegner genutzt, welcher das Schwert umgekehrt packte und einen Mordhau gegen Arturs Kopf versuchte. Dieser unterlief allerdings den Schlag mit der Parierstange und prallte mit dem Schild gegen seinen Kontrahenten, was diesen zum taumeln brachte.
    Ein gezielter Schlag von Artur traf Galahads Handgelenk, was sogar bei ihm unter seiner Rüstung Schmerzen verursachen musste. Tatsächlich ließ dieser mit der rechten Hand das Schwert locker und sein Versuch es nur mit der linken wieder zu sich zu ziehen, scheiterte an der Länge des Schwertes und dem zweiten Schlag den Artur ansetzte um diesmal den Helm des Gegners zu erwischen.
    Dieser bemerkte dies allerdings und ließ einfach seine Klinge los, wodurch er unter dem Schlag weg und an Artur vorbei laufen konnte. beide Kämpfer bewegten sich zudem mit einer Geschwindigkeit, die ihnen außenstehende wohl nicht zugetraut hätten und eine erneuter Beweis für die hervorragende Verabeitung der einzelnen Metallteile war. Nichts klemmte und keiner der Ritter wurde von seiner Rüstung besonders eingeschränkt. Von dem Gewicht mal abgesehen, aber beiden Kämpfern war deutlich anzusehen das sie an diese Last gewöhnt waren. Artur drehte sich nach dem Angriff der ins Leere gegangen war um. Sein Gegner hatte schnell von seinem Knappen Schwert und Schild entgegengenommen und ließ jetzt seine Klinge provokant gegen seinen Schild schlagen. Artur blieb ruhig und schlitterte als erstes den Bidenhänder weg, welcher jetzt im schmutzigen Acker schimmerte. Es war gut zumindestens eine Waffe aus dem Spiel zu haben.

    Artur beobachtete den Gegner, mit dem Langschwert hatte dieser eine kürzere Reichweite außerdem hatte er so weniger Wucht und konnte nicht soviel Druck ausüben wie mit dem Bidenhänder. Seine einzige Möglichkeit war es jetzt mit der Spitze in die Verbindungsstücke von Arturs Platten einzudringen. Sein Schwert war eindeutig von höherer Qualität als das von Artur welcher nur ein Stahlschwert trug. Zwar von hoher Qualität, aber es mit Weißstahl und Silberit zu vergleichen, war in etwa so , als würde man Holz und Granit miteinander vergleichen. Jetzt galt es allerdings erstmal einen guten Schlag mit dem Streitkolben anzubringen. Mit zügigen Schritt näherten sich die beiden Ritter wieder und Artur setzte zu einem erneuten Schwinger an, der jetzt allerdings von dem Schild abgefangen wurde. So befriedigend es auch war einen Schwan zu verprügeln, so nutzlos war es auch. Artur fing die Riposte mit seinem Schild ab und versuchte eine Finte, welche allerdings ignoriert und mit einem Ausfall des Gegners beantwortet wurde. Erneut stoppte sein Schild den Stoß des Gegners. Dieser war eindeutig auch nicht von einem Idioten ausgebildet worden, denn er wa flink und behände mit dem Schwert. Hinzu kam allerdings auch noch, das Artur von den Reflektionen der Sonne auf, dem Panzer seines Gegners geblendet wurde. Diese brannte weiterhin erbarmunglos und brachte die beiden Männer unter ihrem Panzer ordentlich zum schwitzen. Nicht gerade eine angenehme Temperatur zum kämpfen.

    Morgana fand es ziemlich angenehm und kühl unter dem Schatten der Bäume. Alles in allem war diese Unterbrechung gar nicht so schlimm. Eine kleine Rast unter schattigen Bäumen bei angenehmer Temperatur, während die zwei Ritter eine interessante Ablenkung boten. Auch wenn sie den Kampf immer noch idiotisch fand und der Meinung war diesen Ser Galahad einfach zu ignorieren und im Ernstfall zu töten, war das der Duell zwischen den beiden Rittern nett anzusehen. Metall das auf Metall traf, kleine Finten und Manöver. Schwitzende Männer die angestrengt schnauften waren auch außerhalb des Bettes eine interessante Angelegenheit. Allerdings schien dieser Kerl in weißer Rüstung Artur einiges abzuverlangen und die Sonne tat wahrscheinlich ihr übriges. Gerade hatte der weiße sein Riesenschwert fallen lassen und war jetzt mit einem glänzenden Schild und einem strahlenden Schwert bewaffnet. Sowieso sorgte diese blankgeputzte silbrig schimmernde Rüstung dafür, dass Morgana häufig von Lichtstrahlen geblendet wurde. Dies empfand sie als äußerst störend, genauso wie den Lärm der bei diesem Stahlgewitter entstand. Allerdings ließ sich das wohl nicht vermeiden, wobei Morgana es schon angenehmer finden würde, wenn die Sonne nicht so blendete. Ein paar Wolken die sich bewegen wären ja wohl nicht zu viel verlangt.

    Der Erbauer hatte ein Einsehen und war so gütig eine der weißen Wolken vor die Sonne zu schieben, was zumindestens die Lichtstrahlen auf der Rüstung von Arturs Gegner verschwinden ließ. Ungeblendet kämpfen fand der Ritter dann doch um einiges besser. Artur versuchte erneut einen Schwinger anzubringen, aber dadurch das sein Gegner jetzt auch einen Schild hatte, war der Streitkolben einfach zu langsam. Außerdem war es eh zu bezweifeln, dass er damit den Helm seines Gegners oder ein empfindliches Gelenk treffen würde. Die Überlegungen zur Streitkolbenetikette wurde aber eh kurze Zeit später ad acta gelegt, denn ein misslungener Angriff, führte dazu das Arturs Hand ins leere fuhr und ein schneller Hieb seine Hand traf. Die Schneide drang zwar nicht in die Platte ein, aber die Wucht des Schlages führte dazu das ihm der Streitkolben aus der Hand geschleudert wurde. Artur unterband jedeweden Versuch seines Gegners nachzustoßen mit einem wuchtigen Schildschlag und zog schnell sein eigenes Schwert.
    Nun waren die gleichen Waffen auf beiden Seiten im Einsatz. Aufgrund der Qualität der Rüstungen war es allerdings unmöglich die Rüstung des Gegners frontal zu durchbrechen. Und der Einsatz des Schildes macht es schwierig an die Schwachstellen der Rüstung zu kommen. Artur versuchte es mit einem schnellem Ausfall mit Stoßrichtung oberhalb des Schlüsselbeins. Dieser Ausfall wurde allerdings mit einer Parade vereitelt, welche Artur allerdings sofort mit einer Konterparade beantwortete. Hiebe waren in diesem Moment von geringerer Bedeutung, denn vor allerm Arturs Schwert würde niemals mit der Schneide den Panzer des Gegners durchdringen. Ein gerader Stoß von Galahad, wurde gekontert, die Riposte endete allerdings wieder am Schild des Gegners. Artur nahm sich vor den nächsten Schwan den er sah zu verprügeln. Er versuchte es mit einer Halbdrehung um mehr Wucht aufzubauen und den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber der Schlag verfehlte die gewünschte Wirkung. Stattdessen traf ihn ein Stich des Gegners, welcher allerdings frontal auf der Brustplatte landete. Beide setzten jetz zu einem Schlag an, der vom jeweils anderen mit dem Schild geblockt wurde. Ein lauter Klang schall durch die Luft, während sich die beiden Ritter gegen den anderen drückten, wobei sie sich ganz nah gegnüberstanden. Beide keuchten, aber das hinderte Galahad nicht leise zu Artur zu sprechen, so das nur er es hörte.
    "Du bist eine würdige Herausforderung, du wirst einen Ehrenplatz in meiner Sammlung haben. Die Rüstung des schwarzen Vollstreckers. Mit dir bin ich der einzige aktive Ritter mit einer Korlack-Rüstung. Und nach diesem Kampf bin ich der einzigste.",sagte er überheblich.
    "Noch trage ich diese Rüstung aber an meinem warmen lebenden Körper, Schwätzer.", antwortete Artur schwer atmend.
    "Du kannst nicht gewinnen, ich trage den Höhepunkt der Plattnerkunst. Das einzige Exemplar das Korlack je hergestellt hat. Sein Meisterwerk. und ich habe dafür gesorgt das es ein Unikat bleibt.", presste er hervor, was Artur verwirrte er aber ignorierte.
    "Ja du hast richtig gehört du neverranischer Schwachkopf. Ich habe dafür Sorge getragen, dass der alte Zwerg kurz nach Auftragserfüllung in seiner Schmiede verbrannte. Mitsamt seinem Wissen und seinen Plänen. So gibt es nur noch seine alten Exemplare. Die schwächeren Rüstungen für die schwächeren Ritter. So wie du.", den letzten Satz spie er fast aus. Artur machte einen Sprung zurück, sodass sein Gegner ins leere drückte und leicht nach vorne stolperte. Artur war schneller wieder im Gleichgewicht und schaffte es seinem Gegner mit dem Schwertkauf auf dem Helm zu schlagen. Allerdings wohl nicht fest genug, denn anstatt seinen Helm vollzukotzen, fing sich der gegnerische Ritter wieder und nahm ein wenig benommen Verteidigungsstellung ein. Artur beschloss ihm keine Erholungspause zu gönnen und attackierte ihn umgehend.
    Jetzt ergab alles einen Sinn. Er hatte damals einen Unfall vermutet oder rassistische Gründe, aber Meister Korlack war erfahren und sehr beliebt, weswegen ihm das nie wahrscheinlich vorgekommen war. Aber ein Ritter der sich für den besten hielt und verhindern wollte das jemand es mit ihm aufnehmen konnte, dass war so menschlich wie traurig. Vermutlich war sein Gegenüber einer dieser Musterritter die sich nach außen immer an die ritterlichen Ideale hielt und von jedem als Vorbild gesehen wurde. Aber all diese Turniere und der Glanz, konnten letzten Endes nicht verbergen, dass unter dem weißen Panzer eine schwarze Seele schlummerte Und dieser Galahad war sich scheinbar sehr sicher das Artur sein Geheimnis mit ins Grab nehmen würde. Artur hatte aber nicht vor ihm diesen Gefallen zu tun.

    Artur schlug mit aller Kraft zu, aber der wohl noch immer benommene Galahad, schaffte es trotzdem mit seinem Schwert den Schlag zu parieren. Schwert auf Schwert war nicht immer eine gute Idee und jetzt zeigte sich doch noch der Qualitätsunterschied zwischen den Materialien. beim Aufprall gab der Stahl von Arturs Schwert nach und seine Klnige zersplitterte unter dem Aufprall des Silberitschwertes. Artur sah das abgebrochene Heft der Klinge, so wie auch der weiße Ritter, welcher schwach hohl lachte und sich in diesem Moment als Sieger sah. Aber dies hier war kein Turnierplatz und Artur kämpfte auf dem Schlachtfeld nicht immer ritterlich, aber effektiv. Er wehrte den folgenden Schlag des Gegners aus den Knien ab, schnappte sich mit der rechten freien Hand etwas Erde vom Acker und warf diese direkt in Galahads Visierrichtung. Dieser hatte mit einem solchen Schritt nicht gerechnet, sodass ihn die Ladung direkt im Gesicht traf und ihn kurzzeitig blendete.
    Artur nahm den Schild nach vorne und stieß sich mit aller Kraft aus den Beinen gegen den Gegner ab und traf diesen so hart und überraschend, das dieser rittlings zu Boden fiel. Artur war schnell über ihn, klemmte ihn mit seinem Gewicht an Boden fest und griff mit seiner rechten Hand nach seinem Scheibendolch. die wurmbunte Klinge blitzte kurz auf, dann trieb Artur sie mit beiden Händen in die Stelle zwischen Brustpanzer und Halsberge. Die stabile aber dünne Panzerung gab dem Druck nach und Artur wurde mit einem schmatzenden Geräusch und einem roten Spritzer aus der Rüstung belohnt. Sein gegner zuckte noch kurz dann trieb Artur den Dolch komplett in seinen Gegner, worauf dieser nach einem letzten verzweifelten Zucken sein Leben aushauchte. Artur zog den Dolch heraus, wobei ihm das Blut aus der Kehle entgegenspritzte. Er ließ den Dolch neben den Leichnam fallen und erhob sich langsam. Dann schmiss er den Schild zu Boden und setzte den Helm ab. Irgendwie verspürte er nur wenig Freude oder Genugtuung bei diesem Sieg. Ihm war gerade nur heiss und er hatte Durst.
    numberten ist offline Geändert von numberten (21.10.2015 um 20:34 Uhr)
  4. #24
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    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Die Straße war ruhig und friedlich während die Gruppe über die Pflaster wanderte. Obwohl ruhig wohl Interpretationssache war, denn Larissa und Mordred lieferten sich eine Art Sängerstreit. Insgesamt war es recht angenehm zu hören auch wenn die Kombination von antivanisch und elfisch sehr gewöhnungbedürftig war. Vor allem da beide mit unterschiedlicher Tonlage und Schnelligkeit sangen, was bisweilen zu Disharmonien führte. Aber die Hauptsache war das die beiden Spaß hatten und auch beim Rest der Gruppe verbesserte der Gesang. Artur kannte das Lied welches Mordred sang aus seinen Zeiten bei der Schwarzen Garde. Dort wurden die verschiedensten Lieder gesungen, was vor allem an der bunten Zusammensetzung der Söldnertruppe gelegen hatte. Marscher, Neverraner, Tevinteraner, Zwerge, Antivaner und Elfen. Jeder brachte einen Teil seiner Kultur mit und sofern man es gut singen konnte, wurde es auch von jedem gesungen. Wobei viele der Lieder natürlich hauptsächlich über Obszonitäten und Weiber gingen, aber wen störte das schon ?
    Morgana lächelte auch ob dieses obskuren Wettstreits, wobei sie nicht Mordreds Lied kannte sondern Larissas welches von ihr mit einer schönen Melodie gesungen wurde. Allerdings schien die Elfe nicht den ganzen Text zu kennen, denn sie unterbrach es immer wieder und fing von vorne an. Irgendwann ließen allerdings die Stimmen der beiden Goldkehlchen nach und so verstummte der Gesang.

    Während sich Mordred und Larissa jetzt leise über irgendetwas unterhielten was anscheinend mit Schwertern zu tun hatte, widmete sich Morgana wieder einmal den Aufzeichnungen. Die Straße war gerade und gut gepflegt, weswegen sie ihr nicht ihre komplette Aufmerksamkeit widmen musste. Und die Landschaft war in ihren Augen auch nicht sonderlich beeindruckend und so konnte sie sich genauso gut wieder dem Studium der Magie widmen. Artur hatte sich jetzt an die Spitze gesetzt und ließ im Larissa im leichten Schritt am langen Zügel laufen. Damit war er nicht so schnell als das er die anderen abhängen würde und konnte sich beim reiten entspannen.

    So zog die Gruppe weiter ohne Zwischenfälle über die Straße. Die Sonne hatte ihren Zenit schon leicht überschritten und brannte jetzt viel heisser als noch am frühen Morgen. Bis auf ein paar weiße Wölkchen war der Himmel blau. Schließlich beobachtete Artur in einiger Entfernung eine Reflektion, welche sich langsam der Gruppe näherte. Irgendetwas schien die Sonne zu spiegeln und nach Arturs Erfahrung nach waren das auf Straßen normalerweise Rüstungen. Tatsächlich sah er als er weiterritt zwei Reiter. Der eine saß auf einem stattlichen weißen Schlachtroß, während der andere auf einem kleinen struppigen Pferd saß. Der Reiter auf dem kleinen Pferd, war bei näherer Betrachtung ein Junge, wohl um die 15 Jahre alt, ein wenig schmächtig aber trotzdem gut in Form. Er hatte hellbraune Locken und braune Augen. Als Kleidung trug er ein einfaches graues Wams darüber ein leichtes Kettenhemd und einen einfachen Eisenhut als Kopfbedeckung. Bewaffnet war er mit einem Kurzschwert und einem hölzernen Rundschild. Er machte einen etwas naiven aber gutgelaunten Eindruck, welcher wohl dem sonnigen Wetter geschuldet war. Hinter sich führte er noch einen Maulesel auf dem allerhand Ausrüstung geladen war.
    Der andere Reiter jedoch war eine eindrucksvolle Erscheinung. Sein Pferd trug einen einfachen Roßpanzer in Form eines silbern glänzenden Kopfschmuck und einem gräulichen Tuch welches den Großteil des Pferdes bedeckte. Auf dem Tuch waren weiße Schwäne zu sehen. Der Mann auf dem Pferd war wohl um die 1,85 Meter groß und trug einen weißsilbernen Riefelharnisch der in der Sonne glänzte und funkelte. Das Metall schien eine Legierung aus Weißstahl und Silberit zu sein. Sein Gesicht konnte man nicht sehen da es von einem Helm bedeckt wurde. Auf seinem Schild war ein Schwan auf einem silbernen Strom zu sehen und an seinem prunkvollen Wehrgehenk hin ein Langschwert in einer reich verzierten Scheide. Ganz eindeutig handelte es sich bei diesem Gespann um einen Ritter mit seinem Knappen. Das Wappen sagte Artur allerdings nichts und er musste zugeben das er so eine Rüstung noch nie vorher an einem Menschen gesehen hatte. Trotzdem war er sich sicher diese Ausführung schon vorher einmal gesehen zu haben.

    Während er den Ritter musterte schien dieser auch seine Aufmerksamkeit auf Artur gerichtet zu haben und dessen Rüstung zu mustern.
    Als die beiden fast auf gleicher Höhe waren, stoppte der fremde Reiter plötzlich sein Pferd und sprach Artur mit lauter Stimme an:
    "Ser Artur van Markham ?", fragte er bestimmt, so als ob es eher eine Feststellung als eine Frage war. Artur war überrascht das der fremde Ritter seinen Namen kannte, immerhin trug er kein Wappen das darauf hinwies. Er stoppte ebenfalls sein Pferd.
    "Nun da liegt ihr richtig Ser. Dürfte ich erfahren wer ihr seid und woher ihr mich kennt ? Ich kann mich nicht erinnern das wir bisher schon mal das Vergnügen einer Bekanntschaft hatten.", antwortete Artur höflich. Der weiße Ritter beugte sich leicht nach vorne.
    "Da liegt ihr richtig, Ser Artur. Allerdings seid ihr in den Freien Marschen kein Unbekannter und es gibt nur wenige Ritter welche mit den Rüstungen von Meister Korlack aus Starkhaven. Und von denen seid ihr der einzige mit einer schwarz-goldenen Rüstung. Was eure Frage angeht so ist mein Name Ser Galahad vom Silberstrom aus der freien Stadt Tantervale. Wisst ihr ich habe gehofft euch hier in Ferelden zu finden.",antwortete Ser Galahad mit ernster Stimme. Diese Information überraschte Artur jetzt noch mehr. Er konnte sich nicht daran erinnern jemanden umgebracht oder eine Ehefrau geschwängert zu haben. Also nichts weswegen ihn jemand suchen sollte.
    "Nun jeder Mensch braucht eine Freizeitbeschäftigung. Habt ihr dafür auch einen bestimmten Grund oder wolltet ihr nur einen kleinen Plausch mit mir halten ?", fragte Artur skeptisch. Der andere Krieger lachte kurz blechern und hohl.
    "Nein, wegen einem Plausch habe ich euch nicht gesucht. Wisst ihr obwohl ihr es nicht wisst so haben wir neben dem Ritterstand eines gemeinsam. Unsere Rüstungen stammen vom gleichen Schmied, Meister Korlack aus Starkhaven."
    "Es ist schön zu hören das ihr auch Qualitätsarbeit zu schätzen wisst, aber das erklärt in meinen Augen rein gar nichts." Jetzt wusste er allerdings woher er diese Rüstung kannte, er hatte sie auf eine Skizze des Zwerges damals gesehen. Dieser hatte sie als die Krone der Schmiedkunst angepriesen, die alle seine bisherigen Werke übertrumpfen wurde. Artur hatte allerdings immer gedacht das er durch seinen Feuertod damals nicht mehr dazugekommen war sie herzustellen. Scheinbar hatte er noch ein Exemplar fertigen können.
    "Ja dies hier ist sein Meisterwerk, eine der besten Rüstungen die je gefertigt wurde. Ich habe mit ihr zahlreiche Turniere und Duelle beschritten und bin jedesmal als Sieger hervorgegangen. Sogar beim Großen Turnier der Freien Marschen. Ich weiß das ich gut bin, nur habe ich mir immer die Frage stellen müssen, ob es an der Rüstung liegt oder an meinem Können.", erklärte er wobei er jetzt in die Sprachen der Marschen verfiel. Ganz offensichtlich war sein Fereldisch nicht sehr gut. Im Gegensatz zu seiner Selbstüberschätzung.
    "Meiner Erfahrung nach nützt eine Rüstung ohne fähigen Träger nichts. Wolltet ihr das von mir hören ?", antwortete Artur leicht genervt. Aufgrund seines langen Aufenthalts konnte er natürlich die Sprache des Ritters. Was wollte dieser Idiot von ihm ?
    "Nein ich bin nicht hier um zu reden. Ich suche Gegner, die ähnlich gute Rüstungen tragen. Die meisten Besitzer von Korlacks Rüstungen sind allerdings inzwischen tot oder ihre Rüstungen verstauben in ihren Waffenkammern. Diejenigen die sie im Kampf oder Turnier nutzen habe ich jedoch schon besiegt. Alle außer euch, da ihr euch ja inzwischen in diesem babrischen Land verkrochen habt."
    "Ihr solltet eure Wortwahl bedenken Ser Galahad. Ich bin kein Bauer aus Tantervile, den ihr beleidigen könnt.", antwortete Artur gereizt.
    "Wollt ihr Genugtuung ? Wenn ja bekommt ihr die Gelegenheit dazu. Ich fordere euch zu einem Duell heraus bis zum Tod. Der Sieger bekommt nach alter Sitte die Rüstung und das Pferd des Anderen. Tote brauchen so etwas nicht. Dann werden wir herausfinde wer würdig ist diese Rüstungen tragen zu dürfen.", sagte der Ritter provokant. Artur machte eine verächtliche Handbewegung.
    "Offensichtlich habt ihr ein paar Mal zu häufig eines über die Rübe bekommen. Im Gegensatz zu euch habe ich allerdings keine Minderwertigkeitskomplexe oder bin Sammler von Rüstungen. Wieso sollte ich also auf euer Angebot eingehen, anstatt einfach weiterzureiten und euch hier stehen zu lassen ?", fragte Artur desinteressiert. Galahad trieb sein Pferd auf ihm zu.
    "Ich weiß nicht vielleicht weil ihr nicht für den Rest eures erbärmlichen Lebens als Feigling genannt werden wollt, ihr neverranischer Schlappschwanz. Oder liege ich da falsch, ihr Sohn eines Verräters ?", beleidigte ihn der weiße Ritter.
    "Nein, ich denke ich werde euch die Ehre erweisen und euch zum Erbauer schicken. Dann kann er sich mit euch herumärgern.", antwortete Artur kalt während er sich zu dem Ritter beugte. Beide starrten in das Schwarze des Visiers vom Gegenüber.
    "Gut dann folgt mir. Eure Begleitung kann natürlich gerne eurem Untergang beiwohnen.", sagte der Ritter selbstgefällig und lenkte sein Pferd abseits der Straße.

    Morgana hatte diesen glänzenden Ritter auch schon auf einige Entfernung gesehen, während dieser sich ihnen näherte. Als er auf Höhe von Artur stand konnte sie sich ihn genauer ansehen. Seine Rüstung war ähnlich beeindruckend wie Arturs, allerdings ein anderer Stil und in einem silbrig glänzenden Weiß. Mit seinem weißen Pferd bot er in Morganas Augen einen ziemlichen Kontrast zu Arturs Erscheinung die ja durch schwarz dominiert wurde. Allerdings ging ihr dieses helle Funkeln ziemlich auf den Keks und blendete sie. Der Ritter schien Artur zu kennen was diesmal allerdings nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Nachdem er sich vorgestellt hatte wechselte er auf einmal in eine andere Sprache, die Morgana nicht verstand.Trotzdem merkte sie das der Ton auf einmal feindseliger wurde und als die beiden Ritter auf einmal nahe beieinander standen war ihr klar, dass die beiden gepanzerten Herren wohl keine Nettigkeiten austauschten. Plötzlich beendeten die beiden ihr Gespräch und dieser Galahad lenkte sein Pferd abseits der Straße und Artur machte anstalten ihm zu folgen. Morgana ahnte nichts gutes und beschloß sich über Arturs Vorhaben aufklären zu lassen.
    "Ser Artur, dürften wir erfahren was ihr vorhabt ?", fragte sie den Ritter der gerade sein Pferd in Richtung Felder lenkte.
    "Nun dieser Ser Galahad hat mich gerade zu einem Duell auf Leben und Tod herausgefordert. Und jetzt bringen wir die Sache hinter uns.", antwortete Artur so das es alle hören konnten, in einem Tonfall der so klang als erklärte er gerade die natürlichste Sache der Welt. Morgana sah das anders, in ihren Ohren klang das äußerst idiotisch.
    "Und warum geht ihr auf sein Angebot ein ? Ignoriert ihn einfach und wenn er euch umbringen will bekommt er es mit uns allen zu tun."
    "Eine schöne Idee von euch, aber so funktioniert das nicht unter Rittern. Das ist eine Frage der Ehre. Also mischt euch nicht ein. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.", bemerkte er freundlich aber bestimmt. Morgana schüttelte verächtlich den Kopf.
    "Schön wenn ihr euch unbedingt gegenseitig die Rüstung eindellen wollt. Ich finde diese ganze Sache aber mehr als lächerlich.", meinte sie verächtlich, und schaute genervt in Arturs Richtung.
    "Entschuldigt die Verzögerung, aber scheinbar ist dieser Kerl den ganzen weiten Weg von den Marschen hierhergekommen um von mir getötet zu werden. Ich versuche es schnell zu machen.", sprach er zu der Gruppe und lenkte sein Pferd jetzt auf den nahen Acker.

    Dieser lag an einem Waldrand und nach einem Grasstreifen in der Nähe der Bäume begann auch schon der braune Acker, der scheinbar brach lag. Artur band sein Pferd an einem Baum fest und beschloss vor dem Kampf noch etwas zu trinken. Die Sonne brannte weiter unerbittlich und es waren schon einige Ritter durch einen Hitzschlag umgekommen, ein in seinen Augen unnützer Tod. Morgana die von dieser Unterbrechung immer noch genervt schien setzte sich wortlos auf einen umgefallenen Baumstamm der am Rande des Waldsaums lag. Hier war es schattig und sie konnte den beiden Kriegern dabei zuschauen wie sie sich auf dem Acker gegenseitg beharkten. Auch der Rest der Gruppe ließ sich irgendwo am Waldrand nieder, mit mehr oder weniger Interesse. Mit einem Ritter zu reisen brachte scheinbar nicht nur Vorteile so befand auf jedenfall Morgana im Stillen. Dieser ganze Kram mit Ehre und Herkunft war für sie soweiso ziemlich lächerlich. Sie wusste zwar das es so in der Welt lief, aber bejubeln musste sie es deswegen nicht.

    Artur holte nachdem er seinen Durst gestillt hatte seinen Schild vom Pferd und auch seinen Streitkolben. Das es nicht auf ein bloßes Duell mi Ritterschwertern begrenzt war, konnte man eindeutig sehen das sein Kontrahent einen Bihänder aus Silberit vom Packesel holte und damit auf die Mitte des Feldes trat. Etwas von ihm entfern hielt sich sein Knappe auf, der seinen Schild und sein Langschwert bereithielt. Artur hatte keinen Knappen und wenn er einen seiner Gefährten gefragt hätte, würden diese ihm wahrscheinlich was husten.
    Andererseits war dies ja auch kein Turnierkampf sondern ein Kampf auf Leben und Tod. Und in diesen hatte er bisher noch nie einen Knappen dabeigehabt. Also ließ Artur das Schwert umgeschnallt und nahm für das erste den Streitkolben in die Hand. Zum Aufbrechen der gegnerischen Rüstung war er sowieso besser geeignet als sein Schwert. Sein Gegner dachte offenbar genauso und nahm deswegen den Zweihänder, eine Waffe mit der man viel eher gegnerische Harnische penetrieren konnte.
    Beide traten sich gegenüber mit der Seite zur Sonne gerichtet, sodass niemand sie im Rücken oder Gesicht hatte. Galahads Rüstung strahlte im Sonnenlicht, zudem war sie noch ausgiebig poliert worden. Vermutlich vom Knappen. Jetzt leuchtete das Weiß der Rüstung allerdings hell und bot einen Kontrast zu dem dunkelbraunen Acker. Artur stand ihm gegenüber seine Rüstung glänzte auch ein wenig in der Rüstung, allerdings war sie nicht poliert sondern nur gereinigt. Zum polieren hatte Artur bisher nicht die Muße gehabt. Deswegen und auch aufgrund ihrer schwarzen Farbe schien seine Rüstung im Vergleich zu Galahads die Sonne mehr zu verschlucken als widerzuspiegeln. Auch die Waffen führten das Duell schwarz gegen weiß, hell gegen dunkel fort. Der Silberitzweihänder spiegelte das Sonnenlicht, während Arturs Streitkolben nur mattschwarz in seiner Hand lag, ohne auch nur eine Spur von Glanz zu versprühen.

    Schweigend standen sich die beiden Ritter gegenüber, wodurch eine unangenehme Schwere in der Luft lag. Dann nickten sich die beiden zu und gingen aufeinander zu. Artur hielt den Schild in Abwehrhaltung, während er mit dem Streitkolben bereit war zu kontern. Galahad hielt sein Schwert mit beiden Händen am Griffstück fest, nicht allzu weit entfernt vom Körper, sodass er zwar nur kurze Schwinger vollführen konnte, aber schneller imstande war zu blocken. Lauernd bewegten sich die beiden Stahlkolosse, den anderen Kämpfer nach Schwächen analysierend. Schließlich holte Galahad mit seinem schimmernden Bidenhänder aus und vollführte einen äußerst wuchtigen Schwinger den Artur jedoch mit seinem Schild abwehren konnte. Nun versuchte er mit einem schnellen Stoß das Schwert des Gegners beiseite zu wischen, was auch gelang, aber bevor er mit dem Streitkolben nachsetzen konnte, hatte Galahad das Schwert auch schon wieder unter Kontrollen und blockte den Schlag mit seiner Klinge, wobei er sie mit der linken Hand an der Fehlschärfe festhielt. Artur ging jetzt in die Offensive und rückte mit schnellen Streitkolbenschwingern nach vorne vor um seinem Gegner keinen Platz für Schwinger zu lassen. Dieser hatte nur die Wahl zu Parieren oder die Schläge hinzunehmen, denn eine Parade mit anschließender Riposte war mit einem Bidenhänder nicht zu bewerkstelligen.
    Galahad auf seine Rüstung vertrauend entschied sich für letzteres und ließ Arturs Streitkolben auf seine Schulterpanzerung niederfahren, wo er zu Arturs Missfallen keine bemerkbaren Schäden hinterließ. Zeit zum Ärgern blieb Artur allerdings nicht, denn schon segelte die Silberitklinge auf ihn zu, deren Ziel eindeutig eine Vebindungsstelle zwischen Brust und Schulterplatte war. Artur reagierte umgehend und lenkte den Schlag ab so das dieser abgeschwächt auf seine massive Brustpanzerung traf, welche den Schlag mühelos aushielt. Meister Korlacks Arbeit zeigte bei beiden Seiten seine Qualität. Der weiße Ritter ließ seinen Schwinger einen Knaufschlag folgen dem Artur allerdings mit einem Seitenschritt ausweichen konnte und seinen Streitkolben gegen die Seite des Gegners führen konnte. Was bei anderen Rüstungen vermutlich zu einer Delle geführt hätte, zeigte hier allerdings keine Wirkung. Der Stahl war einfach zu gut und die Riffelung der Rüstung verhinderte zudem das der Streitkolben seine volle Wucht entfalten konnte. Artur stellte sich die Frage ob der Streitkolben überhaupt einen Effekt bei dieser Rüstung haben würde. Selbst bei seiner Rüstung müsst er die Schwachstellen treffen. Oder den Kopf, denn dieser konnte nie so gut gepanzert werden wie der Rest des Körpers. Allerdings kam sein Gegner offenbar auf die selbe Idee, denn er drehte sich bei dem Aufprall des Streitkolbens um seine eigene Achse, wobei er einen runden Schwinger ausführte den Artur zwar mit dem Schild abfangen konnte, aber durch die Wucht einen Schritt zurücksetzen musste. Dies wurde von seinem Gegner genutzt, welcher das Schwert umgekehrt packte und einen Mordhau gegen Arturs Kopf versuchte. Dieser unterlief allerdings den Schlag mit der Parierstange und prallte mit dem Schild gegen seinen Kontrahenten, was diesen zum taumeln brachte.
    Ein gezielter Schlag von Artur traf Galahads Handgelenk, was sogar bei ihm unter seiner Rüstung Schmerzen verursachen musste. Tatsächlich ließ dieser mit der rechten Hand das Schwert locker und sein Versuch es nur mit der linken wieder zu sich zu ziehen, scheiterte an der Länge des Schwertes und dem zweiten Schlag den Artur ansetzte um diesmal den Helm des Gegners zu erwischen.
    Dieser bemerkte dies allerdings und ließ einfach seine Klinge los, wodurch er unter dem Schlag weg und an Artur vorbei laufen konnte. beide Kämpfer bewegten sich zudem mit einer Geschwindigkeit, die ihnen außenstehende wohl nicht zugetraut hätten und eine erneuter Beweis für die hervorragende Verabeitung der einzelnen Metallteile war. Nichts klemmte und keiner der Ritter wurde von seiner Rüstung besonders eingeschränkt. Von dem Gewicht mal abgesehen, aber beiden Kämpfern war deutlich anzusehen das sie an diese Last gewöhnt waren. Artur drehte sich nach dem Angriff der ins Leere gegangen war um. Sein Gegner hatte schnell von seinem Knappen Schwert und Schild entgegengenommen und ließ jetzt seine Klinge provokant gegen seinen Schild schlagen. Artur blieb ruhig und schlitterte als erstes den Bidenhänder weg, welcher jetzt im schmutzigen Acker schimmerte. Es war gut zumindestens eine Waffe aus dem Spiel zu haben.

    Artur beobachtete den Gegner, mit dem Langschwert hatte dieser eine kürzere Reichweite außerdem hatte er so weniger Wucht und konnte nicht soviel Druck ausüben wie mit dem Bidenhänder. Seine einzige Möglichkeit war es jetzt mit der Spitze in die Verbindungsstücke von Arturs Platten einzudringen. Sein Schwert war eindeutig von höherer Qualität als das von Artur welcher nur ein Stahlschwert trug. Zwar von hoher Qualität, aber es mit Weißstahl und Silberit zu vergleichen, war in etwa so , als würde man Holz und Granit miteinander vergleichen. Jetzt galt es allerdings erstmal einen guten Schlag mit dem Streitkolben anzubringen. Mit zügigen Schritt näherten sich die beiden Ritter wieder und Artur setzte zu einem erneuten Schwinger an, der jetzt allerdings von dem Schild abgefangen wurde. So befriedigend es auch war einen Schwan zu verprügeln, so nutzlos war es auch. Artur fing die Riposte mit seinem Schild ab und versuchte eine Finte, welche allerdings ignoriert und mit einem Ausfall des Gegners beantwortet wurde. Erneut stoppte sein Schild den Stoß des Gegners. Dieser war eindeutig auch nicht von einem Idioten ausgebildet worden, denn er wa flink und behände mit dem Schwert. Hinzu kam allerdings auch noch, das Artur von den Reflektionen der Sonne auf, dem Panzer seines Gegners geblendet wurde. Diese brannte weiterhin erbarmunglos und brachte die beiden Männer unter ihrem Panzer ordentlich zum schwitzen. Nicht gerade eine angenehme Temperatur zum kämpfen.

    Morgana fand es ziemlich angenehm und kühl unter dem Schatten der Bäume. Alles in allem war diese Unterbrechung gar nicht so schlimm. Eine kleine Rast unter schattigen Bäumen bei angenehmer Temperatur, während die zwei Ritter eine interessante Ablenkung boten. Auch wenn sie den Kampf immer noch idiotisch fand und der Meinung war diesen Ser Galahad einfach zu ignorieren und im Ernstfall zu töten, war das der Duell zwischen den beiden Rittern nett anzusehen. Metall das auf Metall traf, kleine Finten und Manöver. Schwitzende Männer die angestrengt schnauften waren auch außerhalb des Bettes eine interessante Angelegenheit. Allerdings schien dieser Kerl in weißer Rüstung Artur einiges abzuverlangen und die Sonne tat wahrscheinlich ihr übriges. Gerade hatte der weiße sein Riesenschwert fallen lassen und war jetzt mit einem glänzenden Schild und einem strahlenden Schwert bewaffnet. Sowieso sorgte diese blankgeputzte silbrig schimmernde Rüstung dafür, dass Morgana häufig von Lichtstrahlen geblendet wurde. Dies empfand sie als äußerst störend, genauso wie den Lärm der bei diesem Stahlgewitter entstand. Allerdings ließ sich das wohl nicht vermeiden, wobei Morgana es schon angenehmer finden würde, wenn die Sonne nicht so blendete. Ein paar Wolken die sich bewegen wären ja wohl nicht zu viel verlangt.

    Der Erbauer hatte ein Einsehen und war so gütig eine der weißen Wolken vor die Sonne zu schieben, was zumindestens die Lichtstrahlen auf der Rüstung von Arturs Gegner verschwinden ließ. Ungeblendet kämpfen fand der Ritter dann doch um einiges besser. Artur versuchte erneut einen Schwinger anzubringen, aber dadurch das sein Gegner jetzt auch einen Schild hatte, war der Streitkolben einfach zu langsam. Außerdem war es eh zu bezweifeln, dass er damit den Helm seines Gegners oder ein empfindliches Gelenk treffen würde. Die Überlegungen zur Streitkolbenetikette wurde aber eh kurze Zeit später ad acta gelegt, denn ein misslungener Angriff, führte dazu das Arturs Hand ins leere fuhr und ein schneller Hieb seine Hand traf. Die Schneide drang zwar nicht in die Platte ein, aber die Wucht des Schlages führte dazu das ihm der Streitkolben aus der Hand geschleudert wurde. Artur unterband jedeweden Versuch seines Gegners nachzustoßen mit einem wuchtigen Schildschlag und zog schnell sein eigenes Schwert.
    Nun waren die gleichen Waffen auf beiden Seiten im Einsatz. Aufgrund der Qualität der Rüstungen war es allerdings unmöglich die Rüstung des Gegners frontal zu durchbrechen. Und der Einsatz des Schildes macht es schwierig an die Schwachstellen der Rüstung zu kommen. Artur versuchte es mit einem schnellem Ausfall mit Stoßrichtung oberhalb des Schlüsselbeins. Dieser Ausfall wurde allerdings mit einer Parade vereitelt, welche Artur allerdings sofort mit einer Konterparade beantwortete. Hiebe waren in diesem Moment von geringerer Bedeutung, denn vor allerm Arturs Schwert würde niemals mit der Schneide den Panzer des Gegners durchdringen. Ein gerader Stoß von Galahad, wurde gekontert, die Riposte endete allerdings wieder am Schild des Gegners. Artur nahm sich vor den nächsten Schwan den er sah zu verprügeln. Er versuchte es mit einer Halbdrehung um mehr Wucht aufzubauen und den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber der Schlag verfehlte die gewünschte Wirkung. Stattdessen traf ihn ein Stich des Gegners, welcher allerdings frontal auf der Brustplatte landete. Beide setzten jetz zu einem Schlag an, der vom jeweils anderen mit dem Schild geblockt wurde. Ein lauter Klang schall durch die Luft, während sich die beiden Ritter gegen den anderen drückten, wobei sie sich ganz nah gegnüberstanden. Beide keuchten, aber das hinderte Galahad nicht leise zu Artur zu sprechen, so das nur er es hörte.
    "Du bist eine würdige Herausforderung, du wirst einen Ehrenplatz in meiner Sammlung haben. Die Rüstung des schwarzen Vollstreckers. Mit dir bin ich der einzige aktive Ritter mit einer Korlack-Rüstung. Und nach diesem Kampf bin ich der einzigste.",sagte er überheblich.
    "Noch trage ich diese Rüstung aber an meinem warmen lebenden Körper, Schwätzer.", antwortete Artur schwer atmend.
    "Du kannst nicht gewinnen, ich trage den Höhepunkt der Plattnerkunst. Das einzige Exemplar das Korlack je hergestellt hat. Sein Meisterwerk. und ich habe dafür gesorgt das es ein Unikat bleibt.", presste er hervor, was Artur verwirrte er aber ignorierte.
    "Ja du hast richtig gehört du neverranischer Schwachkopf. Ich habe dafür Sorge getragen, dass der alte Zwerg kurz nach Auftragserfüllung in seiner Schmiede verbrannte. Mitsamt seinem Wissen und seinen Plänen. So gibt es nur noch seine alten Exemplare. Die schwächeren Rüstungen für die schwächeren Ritter. So wie du.", den letzten Satz spie er fast aus. Artur machte einen Sprung zurück, sodass sein Gegner ins leere drückte und leicht nach vorne stolperte. Artur war schneller wieder im Gleichgewicht und schaffte es seinem Gegner mit dem Schwertkauf auf dem Helm zu schlagen. Allerdings wohl nicht fest genug, denn anstatt seinen Helm vollzukotzen, fing sich der gegnerische Ritter wieder und nahm ein wenig benommen Verteidigungsstellung ein. Artur beschloss ihm keine Erholungspause zu gönnen und attackierte ihn umgehend.
    Jetzt ergab alles einen Sinn. Er hatte damals einen Unfall vermutet oder rassistische Gründe, aber Meister Korlack war erfahren und sehr beliebt, weswegen ihm das nie wahrscheinlich vorgekommen war. Aber ein Ritter der sich für den besten hielt und verhindern wollte das jemand es mit ihm aufnehmen konnte, dass war so menschlich wie traurig. Vermutlich war sein Gegenüber einer dieser Musterritter die sich nach außen immer an die ritterlichen Ideale hielt und von jedem als Vorbild gesehen wurde. Aber all diese Turniere und der Glanz, konnten letzten Endes nicht verbergen, dass unter dem weißen Panzer eine schwarze Seele schlummerte Und dieser Galahad war sich scheinbar sehr sicher das Artur sein Geheimnis mit ins Grab nehmen würde. Artur hatte aber nicht vor ihm diesen Gefallen zu tun.

    Artur schlug mit aller Kraft zu, aber der wohl noch immer benommene Galahad, schaffte es trotzdem mit seinem Schwert den Schlag zu parieren. Schwert auf Schwert war nicht immer eine gute Idee und jetzt zeigte sich doch noch der Qualitätsunterschied zwischen den Materialien. beim Aufprall gab der Stahl von Arturs Schwert nach und seine Klnige zersplitterte unter dem Aufprall des Silberitschwertes. Artur sah das abgebrochene Heft der Klinge, so wie auch der weiße Ritter, welcher schwach hohl lachte und sich in diesem Moment als Sieger sah. Aber dies hier war kein Turnierplatz und Artur kämpfte auf dem Schlachtfeld nicht immer ritterlich, aber effektiv. Er wehrte den folgenden Schlag des Gegners aus den Knien ab, schnappte sich mit der rechten freien Hand etwas Erde vom Acker und warf diese direkt in Galahads Visierrichtung. Dieser hatte mit einem solchen Schritt nicht gerechnet, sodass ihn die Ladung direkt im Gesicht traf und ihn kurzzeitig blendete.
    Artur nahm den Schild nach vorne und stieß sich mit aller Kraft aus den Beinen gegen den Gegner ab und traf diesen so hart und überraschend, das dieser rittlings zu Boden fiel. Artur war schnell über ihn, klemmte ihn mit seinem Gewicht an Boden fest und griff mit seiner rechten Hand nach seinem Scheibendolch. die wurmbunte Klinge blitzte kurz auf, dann trieb Artur sie mit beiden Händen in die Stelle zwischen Brustpanzer und Halsberge. Die stabile aber dünne Panzerung gab dem Druck nach und Artur wurde mit einem schmatzenden Geräusch und einem roten Spritzer aus der Rüstung belohnt. Sein gegner zuckte noch kurz dann trieb Artur den Dolch komplett in seinen Gegner, worauf dieser nach einem letzten verzweifelten Zucken sein Leben aushauchte. Artur zog den Dolch heraus, wobei ihm das Blut aus der Kehle entgegenspritzte. Er ließ den Dolch neben den Leichnam fallen und erhob sich langsam. Dann schmiss er den Schild zu Boden und setzte den Helm ab. Irgendwie verspürte er nur wenig Freude oder Genugtuung bei diesem Sieg. Ihm war gerade nur heiss und er hatte Durst.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Krachend flog Stahl auf Stahl und übertönte laut das Ächzen der behelmten Männer, die in ihren schweren Rüstungen fochten. Das knallende Geräusch eines aufschlagenden Streitkolbens hallte von den schattenspendenden Bäumen hinter der Gruppe wider während diese den Zweikampf der beiden Ritter verfolgten. Morgana saß an einen Baum gelehnt nahe der Stelle der zwei Kämpfenden, zumindest nahe genug um die Szene, die dort bizarr vor ihren Augen ablief in allen Einzelheiten bewundern zu können. Vermutlich betete sie für ihren Helden, dachte Mordred, der sich selbst interessiert dem Kampf zugewandt hatte. Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Baum und beobachtete den ausgeglichenen Zweikampf mit studierendem Adlerauge. Jeder Fehltritt fiel ihm auf und jede gut geführte Finte oder Parade ebenso. Es war der Schwerttanz, der Axttanz, der Schildtanz und es war der Tanz des Todes. Mordred beherrschte diesen Tanz und auch die beiden Männer dort offenbarten ihre Talente in gepanzerten Taktschritten. Das Austarieren feindlicher Schwächen war allerdings Mordreds Art des Kampfes, während die zwei Haudegen sich manchmal bewusst treffen ließen und letztlich auch ihren Schild oft genug einsetzten. Mehr als einmal zuckte Mordred unwillkürlich zusammen, immer dann, wenn Artur einen Fehler oder sein Gegner eine sehr gute Attacke machte. Irgendwo „fürchtete“ Mordred dann, dass der Ritter verlieren und sterben würde. Zumindest wenn er gegen den Antivaner kämpfen würde, wäre dem so. Allerdings glichen sich die Kampfschulen des Schwertmeisters, wie Nimue ihn so gern nannte und der beiden Kontrahenten auf ihrem selbst bestellten Feld der Ehre, nicht wirklich und so musste Mordred nicht wirklich um das Ableben seines… Freundes… fürchten. Eigentlich war er nicht sein Freund, aber in Ermangelung einer besseren Bezeichnung beließ der Antivaner es gedanklich dabei.

    Nimue hatte laut aufgeseufzt als Artur von seiner Entscheidung ein Duell zu führen erzählte und die Gruppe dem Herausgeforderten zu einem Acker unweit der Straße, doch mit einem angrenzenden dichten Waldgebiet folgte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, knurrte die Magierin entnervt. Diese bescheuerten Männer, diese Ritter und Helden und ihre beknackte Auffassung von Ehre! Erst warfen sie tapfer mit Worten um sich, dann jammerten sie, dann fluchten sie im Kampf und zum Ende hin schwiegen sie entweder für immer, jammerten nur um so lauter oder waren betrunken von Alkohol oder Ruhm. Nimue hatte weder Zeit noch Lust ihre kostbare Lebensdauer mit derlei Scharlatanerie zu vergeuden und war drauf und dran der Straße allein weiter zu folgen, doch wollte sie die Gruppe nun nicht schon so früh verlassen. Also folgte sie schließlich doch noch. Zudem hatte Mordred ihr gesamtes Gepäck und so stark war ihr Vertrauen in die Vier nun auch wieder nicht. Vor allem nicht in die schweigsame Dalish oder die starrköpfige Morgana. Während sich Zweitgenannte bei Beginn des in Nimues Augen schwachsinnigen Duells an einem Baum herabgleiten ließ und doch recht interessiert zuschaute schritt die Magierin kurz durch das Gras. Die Dalish hingegen war hin und hergerissen. Der Wald lockte sie und zugleich schaute sie spätestens beim ersten Waffengang gebannt zu den beiden Kriegern, die sich schon bald unter eisernem Klirren und Knacken ineinander verbissen. Beide bewegten sich schnell und wussten ganz offensichtlich mit ihren Waffen umzugehen. Natürlich würden sie irgendwann ermüden, doch Nimue hatte Arturs junges Gesicht und seinen Körperbau gesehen und zweifelte daran, dass es schnell gehen würde. Sein Gegner hingegen war ebenfalls wendig. Nimue verstand kaum etwas von Rüstungen. Templerrüstungen sahen in der Regel ziemlich gleich aus, von dem Alter vielleicht einmal abgesehen. Nur den besten Rittern des Ordens wurden spezielle Rüstungen zugestanden, solchen die entweder besondere Aufgaben vollziehen sollten oder solche, die heldenhafte Taten vollbracht und ein hohes Ansehen genossen. Im Zirkel von Ferelden war dies nur bei einem hübschen Templerleutnant aus Orlais der Fall gewesen und somit beschränkte sich Nimues Wissen über Plattenrüstungen auf zwei verschiedene Typen Templerharnische und die Arten, die sie beim desinteressierten Schweifen ihres Blickes auf Reisen gesehen hatte. Trotzdem wusste sie, dass Hiebe wie sie die beiden Kämpfer austeilten für gewöhnlich entweder tödlich endeten oder zumindest zu schweren Wunden führten. Denn mit diesen kannte sie sich wiederum sehr gut aus. Dieser krachende Kampf, Nimue konnte nur den Kopf schütteln.

    Wollt Ihr Euch das wirklich ansehen?“, fragte Nimue die Dalish, die noch immer unentschlossen auf der Wiese stand. „Ich…“ „Das hier ist ein Rückfall auf das barbarischste im Menschen“, erklärte Nimue ruhig. „Und es ist Zeitverschwendung. Geht jagen oder spähen. Das, was Dalish nun einmal so tun.“ Larissa funkelte sie feindselig an. „Habt Ihr nicht das Abschlachten von Unschuldigen und das Fressen von Kindern vergessen?“ Nimue schmunzelte. „Ihr habt Biss, dass gefällt mir. Und macht Euch dieser Gerüchte bezüglich keine Sorgen. Ihr habt ja keine Ahnung, was man über Magier behauptet.
    Dagegen war schwer anzukommen wie Larissa zugeben musste und so wandte sie sich nun vollständig vom kämpfenden Artur ab und schaute die Magierin an. „Was genau schlagt Ihr vor?
    Ihr seid die beste Jägerin in der Gruppe, aber nicht die Einzige. Kommt, wir gehen gemeinsam in den Wald. Ich helfe Euch beim auffinden der Beute und Ihr erlegt sie dann und heute Abend essen wir wieder Fleisch! Und damit meine ich genaugenommen Ihr und die Gruppe esst Fleisch, ich bin da nicht so für.
    Larissa hob die Augenbraue. „Was?
    Ich esse kein Fleisch. Ich verstehe, dass eigentlich alle Fleisch brauchen und sich daran gütig tun aber… ich kann kein Fleisch essen. Es geht nicht.
    Wieso?
    Das ist… kompliziert.

    Mordred wusste nicht wie lange Artur und dieser andere Krieger sich schon bearbeitet hatte. Die Männer hatten ihre ursprünglichen Waffen mittlerweile verloren. Das Silberitzweihänder schimmerte auf der Erde während Arturs Streitkolben irgendwo im Gras verschwunden war. Die Männer schlugen nun mir Schwert und Schild aufeinander ein.
    Wäre ich eine Spielernatur würde ich auf Ser Artur wetten“, wandte sich Mordred nach reichlicher Analyse an Morgana. Diese schnaubte kurz, sagte aber nichts. Die einzige Sorge des Antivaners galt Arturs Schwert. Sein Feind trug nicht nur eine der vermutlich besten Rüstungen von ganz Thedas sondern verwendete auch Waffen von vorzüglicher Qualität. Immer wieder krachten die Waffen auf die Schilde, immer wieder verkeilten sich die Kämpfenden, immer wieder wechselte die Seite die anscheinend den Sieg erringen würde.

    Larissa schaute ihre Begleiterin skeptisch an. „Ihr seid anders, als ich mir Zirkelmagier vorgestellt habe.“ „Wie habt Ihr Euch denn Magier wie mich vorgestellt?“ „Irgendwie…“, Larissa schüttelte verwirrt den Kopf. „Irgendwie alt und mit langen, weißen Bärten und blauen langen Umhängen und mit magischen Krückstöcken. Und eine Magierin mit ganz bunten Kleidern, überall mit Rüschen und einem spitzen Hut. Und nicht so…
    Nicht so was?
    Larissa errötete. „Nicht so schön.“ Nimue schaute die Dalish mit überrascht geöffnetem Mund an. „Ihr findet mich schön?“ „Ich habe schon zu viel gesagt.“ Nimue kicherte. „Macht Euch keine Sorgen, Ihr habt mich nicht beleidigt. Im Gegenteil, Ihr schmeichelt mir. Bisher hat mir noch nie eine Frau ein solches Kompliment gemacht.
    Nicht?
    Hmm, vielleicht habe ich es auch einfach nicht mitbekommen…“, dachte Nimue nun laut nach. Im Zirkel gab es, vor allem bei den jungen Schülern, allerlei Beziehungskonstellationen an denen sie selbst jedoch fast kein Interesse gehabt hatte. Bücher, Bibliotheken und ein Sinn in der Magie waren ihr stets von Vorrang gewesen.

    Die beiden Frauen pirschten durch den Wald während das Klirren der Schwerter nur noch ein schwaches Hallen zwischen den Ästen war. „Diese Idioten scheuchen die Tiere noch alle weiter weg…“, fluchte Nimue leise. Larissa nickte bestätigend, zog aber nun ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Nach einer Weile der Pirsch, wobei Larissa in elfenmanier kaum zu hören geduckt durch das Unterholz schlich, wirkte Nimue fast ungeschickt wie sie über die Pflanzen und alles, was ihre Schuhe benetzen würde, hinweg stiefelte. Schließlich erreichte sie eine leichte Senke und Larissa hob die Linke. Sofort stoppte Nimue. Mit einer raschen Armbewegung deutete die Elfe auf zwei große, fette Hasen die dort in der Mitte der Senke saßen und dick und bräsig Grünzeug futterten.
    Einen krieg ich, aber dann geht der Andere stiften.“, flüsterte Larissa, was die Hasen zum Aufstellen ihrer Ohren verleitete. „Ich hab da eine Idee, aber du musst mir versprechen leise zu bleiben!

    Als Arturs Schwert brach fürchtete Mordred die Entscheidung nun doch zu Ungunsten des Ritters. Er sah zu Morgana, dann wieder zu Artur und wie sein gegenüber siegessicher auftrat. Morgana stand auf, scheinbar ebenfalls betroffen von Arturs baldigem Ableben, war jedoch offensichtlich genauso überrascht wie der Antivaner. Diese setzte nun in zügigem Schritt an die beiden Kämpfer zu erreichen. Wenn Artur schon starb, dann wenigstens mit einem Schwert in der Hand. Besser natürlich noch durch Mordred selbst, aber wenn dies nicht ging…
    Mordred zog seine Klinge im Gang. Das bläuliche Metall warf ein seltsam-fantastisches Licht obwohl die Sonne die Wolkenränder vergoldete. Doch noch bevor Mordred bei Artur angekommen war, warf dieser seinem Kontrahenten eine Ladung Dreck ins Visier, warf diesen mit ganzem Körpergewicht zu Boden und rangelte dort einen Moment. Mordred blieb stehen und knurrte angesichts dieser schmutzigen Kampfweise: „Natürlich…

    Arturs Dolch blitze auf, dann verschwand er zwischen den Platten seines Gegners. Einen Augenschlag später sprudelte hellrotes Blut über die glitzernde Rüstung des Niedergeworfenen Nachdem Artur seinen Gegner durch herausziehen der Waffe komplett in sein eigenes Blut tränkte war der Kampf eindeutig entschieden und der Sieger rollte sich in einer schwarzen Rüstung beiseite, schüttelte den Schild ab und zog sich den Helm vom Kopf. Schweißnass klebte das blonde Haar an seinem Kopf, er wirkte müde und erschöpft. Mordred schob sein Schwert in die Scheide zurück und war der erste und einzige, der bei dem Ritter ankam. Morgana hatte sich zwar erhoben, stand jedoch noch immer im Schatten der Bäume.

    Gut gekämpft!“, sagte Mordred an den Ritter gewandt. Dann schaute er zu dem Knappen der seinen erschlagenen Herren mit großen, erschreckten Augen anschaute. Vermutlich sah er nicht nur seinen Arbeitgeber sondern auch seine Chancen überhaupt einmal ein Ritter zu werden dort im Dreck liegen. „Du da, Bursche, hol Wasser! Oder Wein… Wein wäre besser“, wies Mordred an und bückte sich dann nach Arturs Schild und seinem zerbrochenen Schwertheft. „Zwei zerbrochene Schwerter in einer Gruppe“, scherzte er. Dann half er dem Ritter zurück zum Waldrand zu stiefeln.

    Wo ist Larissa? Und wo ist Lady Seren?“, fragte der Antivaner. In diesem Moment raschelte es und aus dem Gebüsch unweite der Stelle wo die Drei standen brach Larissa hervor, im Gesicht eine Schramme und in der Hand einen dicken Hasen, der so schwer wog, dass sie beide Hände benutzen musste ihm ihn nicht hinter sich herschleifen oder ihn auf den Rücken packen zu müssen.
    Essen!“, sagte sie munter. Nach der Pleite des letzten Abends musste sie wohl ihr Image als Jägerin und Versorgerin der Gruppe wieder aufpolieren. Mordred trat hinter dem Baum hervor und erstarrte, denn begleitet wurde Larissa von einem grauen Wolf mit glänzendem Fell. Im Maul des Wolfes baumelte ein zweiter Hase. „Was zum…“, setze er an, doch Larissa die nun auf ihre Gefährten zuging beruhigte ihn und überreichte ihm den Hasen, bevor sie sich zu dem Wolf wandte. „Ich nehme den“, erklärte sie dem Tier und Mordred glaubte seinen Augen kaum, der Wolf gehorchte und ließ sich seine Beute von Larissa aus dem Maul nehmen. Dann plötzlich fing der Wolf an silbern zu schimmern. „Larissa, weg da!“, wollte Mordred noch rufen, doch zu spät denn der silberne Schein war zu einem gleißenden Licht angeschwollen, dass kurzzeitig die Augen des Blonden blendete. Er rieb sich die Augen und schaue zu dem Wolf wo nun jedoch Nimue stand. Völlig verwirrt schüttelte er den Kopf.

    Die Magierin schritt elegant aus dem Schatten der Bäume. Ihr Mund triefte nur so vor frischem Blut, dass ihr über das Kinn sickerte und sich in dicken Fäden von dort abseilte. Sie nickte zu dem erschlagenen Krieger herüber. „Ist er tot?“, fragte sie als würde sie sich nach dem Stand der Sonne erkundigen. Im Zusammenspiel mit dem Hasenblut wirkte diese Frage grotesk und schaurig zugleich. Artur nickte. „Ihr habt da…“, setzte Mordred an und deutete auf ihr Kinn. „Ich weiß“, entgegnete Nimue zog ein Stofftuch hervor und wischte sich das Kinn ab. „Ihr habt nicht zufällig Wasser?
    Mordred schaute sich um. Der Knappe stolperte noch immer betäubt von dem Ableben seines Herrn durch das provisorische Lager. „Er wird Wasser bringen“, versprach Mordred.
    Was ist mit Euch, Ritter? Benötigt Ihr meine Dienste?“, sprach Nimue nun Artur an. Immerhin hatte sie den Kampf ja nicht verfolgt.
    Shepard Commander ist offline
  5. #25
    Mythos Avatar von Neclord
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    Zitat Zitat von Emerahl
    [Bild: hp8Nm8CD_infean_Ava.png]

    Áinfean musste mitansehen, wie einer nach dem Anderen fiel. Niedergestreckt von der Dunklen Brut. Fast zwanzig Mannen hatten sie gezählt, als sie aufgebrochen waren. Weniger als zehn davon ausgebildete Krieger als Eskorte. Der Rest waren nur schwächliche Händler oder einfache Menschen und diese waren als erstes gefallen.

    Sie fiel in einen wahren Rausch und metzelte alles nieder, was sich ihr in den Weg stellte. Dabei hatte sie jedoch immer noch ein Gespür dafür, wer Freund und wer Feind war. Im Unterbewusstsein nahm sie wahr, dass eine Gestalt aus dem Unterholz trat. Es schien ein Mensch zu sein. Weiße lange Haare umflossen sein Gesicht. Er schien kleiner als Áinfean zu sein und recht hager. Das hatte gerade noch gefehlt! Ein weiterer Unschuldiger, den es zu beschützen galt! Sie konnte erkennen, dass er nicht einmal eine Rüstung trug. Wie leichtsinnig!

    Dann nahm sie wahr, wie zwei Gestalten der Dunklen Brut den Mann entdeckt hatten. Sie würde nicht schnell genug dort sein um ihn zu retten. Ihr Zögern hatte Áinfean aus dem Rausch gerissen. Ein Hurlock, so hatte einer der Eskorte diese Gestalt genannt, stand plötzlich vor ihr Es war einer der beiden Gestalten gewesen, die den Fremden anvisiert hatten. Sein Schwert senkte sich bedrohlich herab. Gerade noch konnte Áinfean Meallá hoch reißen und den Schlag abfangen. So war der Fremde gleich wieder vergessen. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der andere den Fremden angriff. Sie selbst griff ihren Gegner erst mal nicht an, sondern versuchte ihn mit aller Macht davon abzuhalten, seinerseits einen Treffer zu landen.

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    Zitat Zitat von Annalena
    [Bild: Char_Anlya.png]

    Die junge Elfe drückte sich noch näher an den Baumstamm als jemand durchs Unterholz in die Lichtung trat. Sie erkannte sofort den Magier und ihr Herz schlug schneller. Was tat er hier? Bevor sie ihn jedoch warnen konnte, hatte die Dunkle Brut ihn schon entdeckt und zwei von ihnen machten sich zum Angriff bereit. Anlya fühlte sich so hilflos, denn sie hatte keine Idee wie sie Valgarius helfen konnte. Die Kämpferin, die ihr vorher schon aufgefallen war, hatte den Neuankömmling auch bemerkt und schien für einen Moment zu stutzen. Die Elfe konnte jedoch nicht sagen, was genau passiert war. Einer dieser Monster griff nun sie an während der andere sich auf den Magier konzentrierte.

    Hektisch blickte sie sich um. Gab es wirklich nichts, was sie tun konnte? Sie hoffte, dass die Kämpferin Valgarius helfen konnte, doch dies schien ihr nicht möglich zu sein und es gab nicht mehr viele auf dem Schlachtfeld, die gegen diese Monster kämpfen konnten. Dann sah sie die Früchte, die der Baum trug und schalt sich, dass sie dies nicht eher gesehen hatte. Es waren Zapfen und eigentlich ungenießbar, doch sie waren sehr hart. Im Gesindeviertel gab es einen Künstler, der mit Kunstwerken aus diesen Zapfen sein Geld verdiente und er beschwerte sich oft genug wie schwer es war diese zu bearbeiten.

    Anlya streckte sich um einen dieser Zapfen zu pflücken und warf diesen mit voller Wucht gegen die Dunkle Brut, die Valgarius zu nahe kam. Der nächste flog zu dem Monster, welches gegen die Kriegerin kämpfte. Sie machte sicherlich nicht viel Schaden, aber vielleicht wurden die Monster genug abgelenkt um Valgarius und den anderen, die noch kämpfen konnten, einen Vorteil zu geben. Zapfen um Zapfen flogen auf die Monster und Anlya hoffte, dass sie zumindest etwas helfen konnte.



    [Bild: 4azi8U8EDKfDd7K1VladimirSquare.png]

    Von beiden Fluchtwegen abgeschnitten, bereitete der Magier sich auf das Schlimmste vor. Normalerweise zog er es vor, eine gut durchdachte Strategie vor jedem drohenden Konflikt auszuarbeiten, sofern es seine oftmals ungeordneten Gedankengänge denn zuließen, aber so überrascht zu werden gehörte nicht gerade zu seinen Vorlieben.
    Doch Glück im Unglück, im Augenwinkel bemerkte Valgarius, wie das schwertschwingende Wesen ordentlich Widerstand leistete und sich langsam einen Weg durch die Reihen der Missgeburten bahnte. Schließlich war die Person nun so dicht an ihm dran, dass einer der schlurfenden Gestalten sich abwendete um der größeren Gefahr gegenüberzutreten. Einer weniger, zum Glück!

    Der Magier wollte gerade einen Zauber kanalisieren, als er bei einem Schritt nach hinten die Haltung verlor und stolperte. Der drohende Hieb der Kreatur wurde jedoch vereitelt durch einen Stein? Als er wieder die Balance gefunden hatte blickte der junge Mann nach oben in die Baumkronen. Sie lebt! Dachte er erleichtert als er seine elfische Freundin erblickte und wandte sich wieder dem Feind zu, der zwar behindert wurde, aber noch längst nicht bereit war, die Kapitulation anzutreten.

    Die Gewalt verabscheuend, ließ er gerne andere für sich die Arbeit übernehmen. So formte Valgarius kleine schwebende Blutkugeln, die sogleich in das Ziel eindrangen. In diesem Fall jedoch, fügten sie dem Wesen keinen Schaden zu, sondern manipulierten die Blutzellen des Primitivlings, damit es für die nächsten Augenblicke dem Willen des Blutmagiers gehorchte.
    Ohne zu zögern befahl der Mann der Kreatur, die anderen Anhänger der dunklen Brut zu bekämpfen.

    Im Zuge dieser Ablenkung nutzte Valgarius den Moment, näher an den Baum heranzutreten. "A...Tamlen, kommt runter! Wir müssen verschwinden!"
    Neclord ist offline
  6. #26
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg]

    Scheißtag! Kilian saß mies gelaunt im Sattel, bemüht Haltung zu wahren und wollte doch am liebsten zusammengesunken in der kleinen Bibliothek im Zirkel sitzen, fern jeder Gesellschaft. Nicht einmal der Gedanke an Saskia konnte ihn von seiner Einsamkeitssuche abbringen und sogar ihr würde er fernbleiben, selbst wenn er die Chance hätte es zu ändern. Der Traum und der schlechte Morgen hatten ihm die Suppe dieses Tages kräftig versalzen und die Tatsache, dass er sich nun nur noch tiefer in den Norden begab wertete ihn nicht gerade auf. Kaum ein paar Tage Ruhe war ihm vergönnt worden und schon wieder ritt er mit diesem Tunichtgut Marlov, der nun auch noch anfing eine Frage zu stellen von denen er vermutlich ebenso gut wie Kilian selbst wusste, dass es dem Templer untersagt war ihm die Antwort zu gewähren. Der Hauptmann atmete seine schlechte Laune in grummelnden Lauten aus während er so tat als würde er über die Antwort nachdenken. Sie ritten nun schon eine ganze Weile, was allerdings wegen des bedrückend grauen Himmels, der keine Aussicht auf Besserung versprach, kaum merkliche Veränderungen der Lichtverhältnisse nach sich zog. So ein Tag war prädestiniert für eine Tasse warmen Kräutertees und einen dicken Wälzer über die Länder Rivain oder Antiva, wo die Sonne goldene Strände und saphirblaue Meere beschien. Doch anstatt zu lesen oder sonstige Ruhe zu finden musste sich Kilian nun die Frage auf der Zunge zergehen lassen und er wusste, dass Rafael in seiner verbohrten Art eine Antwort erwarten würde. Einem jungen Magieschüler oder einem der Bücherfanatiker im Zirkel konnte man mit bedeutungsschwerem Schweigen beikommen, Rafael jedoch nicht. Vermutlich würde der Magier dieses sogar als Provokation werten und einen Angriff auf Kilian starten, den er unweigerlich verlieren würde. Und danach wären die anstehenden Reisetage eine Tortur.

    Kilian seufzte laut und blies einen Strom mit schlechter Laune angereicherter Luft aus seinem bärtigen Gesicht während er sich Rafael zuwandte, der Pfeife schmauchend auf Grunts Rücken schaukelte. Ross und Reiter hatten sich wohl auf eine stille Koexistenz geeinigt, sodass Rafael nun mehr Zeit blieb den Templer zu behelligen. Eine Schande, dass Cedric nicht hier war. Der Junge mochte zwar zuweilen etwas ungestüm sein, doch hatte er Rafael immer hervorragend ablenken und ihm prahlerische Erzählungen entlocken können, welche Kilian die Chance gaben möglichst pflichtbewusst nicht mehr und nicht weniger zu tun, als nötig war.
    Diese Geheimnis, mein Herr Marlov, gehört zu Einem der Vielen deren Preisgabe lediglich gegenüber Mitgliedern des Ordens freistehen. Verzeiht mir also, wenn ich Euch darum nichts Genaueres darüber mitteilen werde. Falls es Euch allerdings um unsere Suche geht, so werden wir es auf dieselbe Art tun, wie man alles Verlorene sucht, denn man kann zwar einen Magier mit seinem Phylakterion aufspüren, allerdings kein Phylakterion mit dem dazugehörigen Magier.
    Der Hauptmann zuckte vielsagend mit den Schultern. Damit war das Thema für ihn auch schon wieder beendet. Kilian kramte in einem der Jutesäcke die er über den Sattel gelegt hatte und zog einen Laib Brot hervor. Es war eines dieser brauen Brote, die man vornehmlich in den ländlicheren Gegenden backte. Vermengt mit Kräutern und sehr köstlich. Er riss das Brot in zwei etwa gleichgroße Stücke und warf Rafael eines davon zu. Dieser fing es auf und nickte dem Hauptmann kurz zu, beschäftigte sich aber vorerst mit seiner Pfeife die sicherlich nicht weniger Kräuter enthielt als das gesamte Backerzeugnis. Kilian biss ab, kaute ordentlich und sprach dann: „Wir werden die Grenze zum Arltum Highever heute Nachmittag erreichen, solange das Wetter hält und es keinen Regen gibt. Die namensgebende Stadt erreichen wir noch heute Nacht, so der Erbauer will.
    Nachdem er ein weiteres Stück Brot verspeist hatte redete er weiter, eher um Rafael bei Laune zu halten als ihm wichtige Informationen zu geben: „Die Familie Cousland verwaltet die Ländereien von Highever. Ich hatte noch nie mit ihnen zu tun, aber soweit ich weiß ist der Arl ein edler Mann. Ich bin mir sicher, dass er uns unterstützen wird. Da Euer Phylakterion in Highever anlandete sollten wir uns so schnell wie möglich im Hafen umhören. Und bitte, fangt keinen Ärger mit den Seeleuten an. Mein Bedarf an Prügeleien ist vorerst gedeckt.

    [Bild: Rafael_2.jpg]Grinsend bließ Rafael eine Rauchwolke aus seinen Nasenlöchern, bevor er leise lachte und den Kopf schüttlete. ,,Macht Euch keine Sorgen, Hauptmann, solange es nicht wieder Kopf und Kragen geht werde ich mich zu beherrschen wissen.", erklärte er lapidar und steckte das Brot, das ihm Kilian zugeworfen hatte, mit der Linken in die Satteltasche. Das Reiten ging von Tag zu Tag besser und auch wenn ihm seine Kehrseite nach einem ganzen Tag im Sattel nach wie vor höllisch wehtat hatte er so langsam das Gefühl, zu wissen, was er tat. Vermutlich hatte der selten dämliche Gaul die intellektuelle Überlegenheit seines Herren erkannt und beschlossen, anstandslos zu gehorchen.
    ,,Was Highever angeht, so begebe ich mich erneut vertrauensvoll in Eure Hände. Im Umgang mit Adligen seid Ihr der Fachmann.", erklärte der Magier, während er seine Pfeife am Stiefelschaft ausklopfte und dann auf seine eigene Expertise zu sprechen kam: ,,Das Phylakterion hingegen kann durch seinen Magier gefunden werden. Ich habe es zwar noch nie gemacht, aber es ist möglich, die Verbindung zwischen beiden auch andersherum zu nutzen. Es bedarf ein wenig Magie und vermutlich einer Menge Improvisation, aber ich denke, dass ich Eure Templerfähigkeiten dahingehend nutzbar machen kann, dass wir das Phylakterion damit aufspüren können. Wir sollten in Highever damit beginnen und versuchen eine Fährte aufzudecken."
    So gerne Rafael auch dozieren und sich selbst reden hören mochte, diente sein Vortrag doch nicht zur eigenen moralischen Erbauung, sondern war vielmehr Ausdruck seiner Motivation, endlich auch etwas zum Erfolg dieser Reise beitragen zu können. Wenn man von der Schlägerei um Gwens Schädel absah, so war er bis dahin bestenfalls auffällig eloquenter Ballast gewesen, den Kilian durch die Lande schleppen musste und hatte in der eigentlichen Sache, die ja ihn viel direkter betraf als irgendwen sonst, nicht viel tun können. Er spürte einen inneren Drang, endlich in Aktion treten und diese Suche zu einem guten Ende führen zu können, denn teilnahmslos zu folgen und nur knapp Attentaten zu entgehen widersprach seiner Natur.

    Ein paar Regentropfen fielen aus dem stahlgrauen Himmel auf die beiden Reisenden herab, die stoisch der Straße nach Highever folgten. Sie mochten noch so viel über die Güte des Arls oder die nächsten Schritte ihrer Suche reden, solange sie die Stadt nicht erreicht hatten würden sie nicht weiter kommen und die Zeit lief gegen Rafael. Der Magier schaute unschlüssig zu den Wolken auf, die der Sonne keine Chance ließen und ihre Last über Ferelden abwarfen, auf dessen Erde der Regen mit einer fast missmutigen Kadenz aufschlug und eine Symphonie des schleichenden Verfalls erklingen ließ. Rafael seufzte in seinen Bart hinein. Das dieses Land, das so melancholisch vor ihm lag und am Rande des Untergangs zu stehen schien, ihm mehr Freiheiten ließ, als seine Heimat, war ein Armutszeugnis, doch wusste er nicht sicher, wem es ausgestellt werden sollte. Templer, Magier, der Zirkel, die Kirche. War es wirklich allein Meredith gewesen, die die Galgenburg so vergiftet hat oder waren sie nicht alle irgendwie Schuld? Mit ernstem Gesicht schaute der Magier nach Nordosten, dorthin, wo irgendwo jenseits des Meeres Kirkwall liegen musste, die Heimat, die er vermutlich nie wieder sehen würde.

    ,,Wir sollten zusehen, dass wir Highever erreichen.", sagte er und trieb Grunt zu Eile an. Es war Zeit, in Aktion zu treten statt Vergangenem nachzuhängen.


    Kilian sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, denn noch bevor das graue Licht des Tages gänzlich von den Wolken erstickt wurde, erreichten sie einen Grenzposten des Arltums Highever. Ein Grenzposten, der merkwürdigerweise verlassen war: Die kleine Holzhütte, welche die Wachstube darstellen sollte, war verwaist und neben dem Schlagbaum flatterte die Fahne der Familie Cousland einsam im Wind.
    Magier und Templer tauschten verwunderte und vor allem misstrauische Blicke aus, während sie sich dem Posten näherten. In Zeiten von Verderbnis und Bürgerkrieg gab es vieles, was die Wachmannschaft hätte dahinraffen können, doch gab es keine Spuren eines Kampfes. ,,Was haltet Ihr hiervon, Hauptmann?", fragte Rafael, während Kilian die Szenerie aus dem Sattel betrachtete.
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Krachend flog Stahl auf Stahl und übertönte laut das Ächzen der behelmten Männer, die in ihren schweren Rüstungen fochten. Das knallende Geräusch eines aufschlagenden Streitkolbens hallte von den schattenspendenden Bäumen hinter der Gruppe wider während diese den Zweikampf der beiden Ritter verfolgten. Morgana saß an einen Baum gelehnt nahe der Stelle der zwei Kämpfenden, zumindest nahe genug um die Szene, die dort bizarr vor ihren Augen ablief in allen Einzelheiten bewundern zu können. Vermutlich betete sie für ihren Helden, dachte Mordred, der sich selbst interessiert dem Kampf zugewandt hatte. Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Baum und beobachtete den ausgeglichenen Zweikampf mit studierendem Adlerauge. Jeder Fehltritt fiel ihm auf und jede gut geführte Finte oder Parade ebenso. Es war der Schwerttanz, der Axttanz, der Schildtanz und es war der Tanz des Todes. Mordred beherrschte diesen Tanz und auch die beiden Männer dort offenbarten ihre Talente in gepanzerten Taktschritten. Das Austarieren feindlicher Schwächen war allerdings Mordreds Art des Kampfes, während die zwei Haudegen sich manchmal bewusst treffen ließen und letztlich auch ihren Schild oft genug einsetzten. Mehr als einmal zuckte Mordred unwillkürlich zusammen, immer dann, wenn Artur einen Fehler oder sein Gegner eine sehr gute Attacke machte. Irgendwo „fürchtete“ Mordred dann, dass der Ritter verlieren und sterben würde. Zumindest wenn er gegen den Antivaner kämpfen würde, wäre dem so. Allerdings glichen sich die Kampfschulen des Schwertmeisters, wie Nimue ihn so gern nannte und der beiden Kontrahenten auf ihrem selbst bestellten Feld der Ehre, nicht wirklich und so musste Mordred nicht wirklich um das Ableben seines… Freundes… fürchten. Eigentlich war er nicht sein Freund, aber in Ermangelung einer besseren Bezeichnung beließ der Antivaner es gedanklich dabei.

    Nimue hatte laut aufgeseufzt als Artur von seiner Entscheidung ein Duell zu führen erzählte und die Gruppe dem Herausgeforderten zu einem Acker unweit der Straße, doch mit einem angrenzenden dichten Waldgebiet folgte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, knurrte die Magierin entnervt. Diese bescheuerten Männer, diese Ritter und Helden und ihre beknackte Auffassung von Ehre! Erst warfen sie tapfer mit Worten um sich, dann jammerten sie, dann fluchten sie im Kampf und zum Ende hin schwiegen sie entweder für immer, jammerten nur um so lauter oder waren betrunken von Alkohol oder Ruhm. Nimue hatte weder Zeit noch Lust ihre kostbare Lebensdauer mit derlei Scharlatanerie zu vergeuden und war drauf und dran der Straße allein weiter zu folgen, doch wollte sie die Gruppe nun nicht schon so früh verlassen. Also folgte sie schließlich doch noch. Zudem hatte Mordred ihr gesamtes Gepäck und so stark war ihr Vertrauen in die Vier nun auch wieder nicht. Vor allem nicht in die schweigsame Dalish oder die starrköpfige Morgana. Während sich Zweitgenannte bei Beginn des in Nimues Augen schwachsinnigen Duells an einem Baum herabgleiten ließ und doch recht interessiert zuschaute schritt die Magierin kurz durch das Gras. Die Dalish hingegen war hin und hergerissen. Der Wald lockte sie und zugleich schaute sie spätestens beim ersten Waffengang gebannt zu den beiden Kriegern, die sich schon bald unter eisernem Klirren und Knacken ineinander verbissen. Beide bewegten sich schnell und wussten ganz offensichtlich mit ihren Waffen umzugehen. Natürlich würden sie irgendwann ermüden, doch Nimue hatte Arturs junges Gesicht und seinen Körperbau gesehen und zweifelte daran, dass es schnell gehen würde. Sein Gegner hingegen war ebenfalls wendig. Nimue verstand kaum etwas von Rüstungen. Templerrüstungen sahen in der Regel ziemlich gleich aus, von dem Alter vielleicht einmal abgesehen. Nur den besten Rittern des Ordens wurden spezielle Rüstungen zugestanden, solchen die entweder besondere Aufgaben vollziehen sollten oder solche, die heldenhafte Taten vollbracht und ein hohes Ansehen genossen. Im Zirkel von Ferelden war dies nur bei einem hübschen Templerleutnant aus Orlais der Fall gewesen und somit beschränkte sich Nimues Wissen über Plattenrüstungen auf zwei verschiedene Typen Templerharnische und die Arten, die sie beim desinteressierten Schweifen ihres Blickes auf Reisen gesehen hatte. Trotzdem wusste sie, dass Hiebe wie sie die beiden Kämpfer austeilten für gewöhnlich entweder tödlich endeten oder zumindest zu schweren Wunden führten. Denn mit diesen kannte sie sich wiederum sehr gut aus. Dieser krachende Kampf, Nimue konnte nur den Kopf schütteln.

    Wollt Ihr Euch das wirklich ansehen?“, fragte Nimue die Dalish, die noch immer unentschlossen auf der Wiese stand. „Ich…“ „Das hier ist ein Rückfall auf das barbarischste im Menschen“, erklärte Nimue ruhig. „Und es ist Zeitverschwendung. Geht jagen oder spähen. Das, was Dalish nun einmal so tun.“ Larissa funkelte sie feindselig an. „Habt Ihr nicht das Abschlachten von Unschuldigen und das Fressen von Kindern vergessen?“ Nimue schmunzelte. „Ihr habt Biss, dass gefällt mir. Und macht Euch dieser Gerüchte bezüglich keine Sorgen. Ihr habt ja keine Ahnung, was man über Magier behauptet.
    Dagegen war schwer anzukommen wie Larissa zugeben musste und so wandte sie sich nun vollständig vom kämpfenden Artur ab und schaute die Magierin an. „Was genau schlagt Ihr vor?
    Ihr seid die beste Jägerin in der Gruppe, aber nicht die Einzige. Kommt, wir gehen gemeinsam in den Wald. Ich helfe Euch beim auffinden der Beute und Ihr erlegt sie dann und heute Abend essen wir wieder Fleisch! Und damit meine ich genaugenommen Ihr und die Gruppe esst Fleisch, ich bin da nicht so für.
    Larissa hob die Augenbraue. „Was?
    Ich esse kein Fleisch. Ich verstehe, dass eigentlich alle Fleisch brauchen und sich daran gütig tun aber… ich kann kein Fleisch essen. Es geht nicht.
    Wieso?
    Das ist… kompliziert.

    Mordred wusste nicht wie lange Artur und dieser andere Krieger sich schon bearbeitet hatte. Die Männer hatten ihre ursprünglichen Waffen mittlerweile verloren. Das Silberitzweihänder schimmerte auf der Erde während Arturs Streitkolben irgendwo im Gras verschwunden war. Die Männer schlugen nun mir Schwert und Schild aufeinander ein.
    Wäre ich eine Spielernatur würde ich auf Ser Artur wetten“, wandte sich Mordred nach reichlicher Analyse an Morgana. Diese schnaubte kurz, sagte aber nichts. Die einzige Sorge des Antivaners galt Arturs Schwert. Sein Feind trug nicht nur eine der vermutlich besten Rüstungen von ganz Thedas sondern verwendete auch Waffen von vorzüglicher Qualität. Immer wieder krachten die Waffen auf die Schilde, immer wieder verkeilten sich die Kämpfenden, immer wieder wechselte die Seite die anscheinend den Sieg erringen würde.

    Larissa schaute ihre Begleiterin skeptisch an. „Ihr seid anders, als ich mir Zirkelmagier vorgestellt habe.“ „Wie habt Ihr Euch denn Magier wie mich vorgestellt?“ „Irgendwie…“, Larissa schüttelte verwirrt den Kopf. „Irgendwie alt und mit langen, weißen Bärten und blauen langen Umhängen und mit magischen Krückstöcken. Und eine Magierin mit ganz bunten Kleidern, überall mit Rüschen und einem spitzen Hut. Und nicht so…
    Nicht so was?
    Larissa errötete. „Nicht so schön.“ Nimue schaute die Dalish mit überrascht geöffnetem Mund an. „Ihr findet mich schön?“ „Ich habe schon zu viel gesagt.“ Nimue kicherte. „Macht Euch keine Sorgen, Ihr habt mich nicht beleidigt. Im Gegenteil, Ihr schmeichelt mir. Bisher hat mir noch nie eine Frau ein solches Kompliment gemacht.
    Nicht?
    Hmm, vielleicht habe ich es auch einfach nicht mitbekommen…“, dachte Nimue nun laut nach. Im Zirkel gab es, vor allem bei den jungen Schülern, allerlei Beziehungskonstellationen an denen sie selbst jedoch fast kein Interesse gehabt hatte. Bücher, Bibliotheken und ein Sinn in der Magie waren ihr stets von Vorrang gewesen.

    Die beiden Frauen pirschten durch den Wald während das Klirren der Schwerter nur noch ein schwaches Hallen zwischen den Ästen war. „Diese Idioten scheuchen die Tiere noch alle weiter weg…“, fluchte Nimue leise. Larissa nickte bestätigend, zog aber nun ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Nach einer Weile der Pirsch, wobei Larissa in elfenmanier kaum zu hören geduckt durch das Unterholz schlich, wirkte Nimue fast ungeschickt wie sie über die Pflanzen und alles, was ihre Schuhe benetzen würde, hinweg stiefelte. Schließlich erreichte sie eine leichte Senke und Larissa hob die Linke. Sofort stoppte Nimue. Mit einer raschen Armbewegung deutete die Elfe auf zwei große, fette Hasen die dort in der Mitte der Senke saßen und dick und bräsig Grünzeug futterten.
    Einen krieg ich, aber dann geht der Andere stiften.“, flüsterte Larissa, was die Hasen zum Aufstellen ihrer Ohren verleitete. „Ich hab da eine Idee, aber du musst mir versprechen leise zu bleiben!

    Als Arturs Schwert brach fürchtete Mordred die Entscheidung nun doch zu Ungunsten des Ritters. Er sah zu Morgana, dann wieder zu Artur und wie sein gegenüber siegessicher auftrat. Morgana stand auf, scheinbar ebenfalls betroffen von Arturs baldigem Ableben, war jedoch offensichtlich genauso überrascht wie der Antivaner. Diese setzte nun in zügigem Schritt an die beiden Kämpfer zu erreichen. Wenn Artur schon starb, dann wenigstens mit einem Schwert in der Hand. Besser natürlich noch durch Mordred selbst, aber wenn dies nicht ging…
    Mordred zog seine Klinge im Gang. Das bläuliche Metall warf ein seltsam-fantastisches Licht obwohl die Sonne die Wolkenränder vergoldete. Doch noch bevor Mordred bei Artur angekommen war, warf dieser seinem Kontrahenten eine Ladung Dreck ins Visier, warf diesen mit ganzem Körpergewicht zu Boden und rangelte dort einen Moment. Mordred blieb stehen und knurrte angesichts dieser schmutzigen Kampfweise: „Natürlich…

    Arturs Dolch blitze auf, dann verschwand er zwischen den Platten seines Gegners. Einen Augenschlag später sprudelte hellrotes Blut über die glitzernde Rüstung des Niedergeworfenen Nachdem Artur seinen Gegner durch herausziehen der Waffe komplett in sein eigenes Blut tränkte war der Kampf eindeutig entschieden und der Sieger rollte sich in einer schwarzen Rüstung beiseite, schüttelte den Schild ab und zog sich den Helm vom Kopf. Schweißnass klebte das blonde Haar an seinem Kopf, er wirkte müde und erschöpft. Mordred schob sein Schwert in die Scheide zurück und war der erste und einzige, der bei dem Ritter ankam. Morgana hatte sich zwar erhoben, stand jedoch noch immer im Schatten der Bäume.

    Gut gekämpft!“, sagte Mordred an den Ritter gewandt. Dann schaute er zu dem Knappen der seinen erschlagenen Herren mit großen, erschreckten Augen anschaute. Vermutlich sah er nicht nur seinen Arbeitgeber sondern auch seine Chancen überhaupt einmal ein Ritter zu werden dort im Dreck liegen. „Du da, Bursche, hol Wasser! Oder Wein… Wein wäre besser“, wies Mordred an und bückte sich dann nach Arturs Schild und seinem zerbrochenen Schwertheft. „Zwei zerbrochene Schwerter in einer Gruppe“, scherzte er. Dann half er dem Ritter zurück zum Waldrand zu stiefeln.

    Wo ist Larissa? Und wo ist Lady Seren?“, fragte der Antivaner. In diesem Moment raschelte es und aus dem Gebüsch unweite der Stelle wo die Drei standen brach Larissa hervor, im Gesicht eine Schramme und in der Hand einen dicken Hasen, der so schwer wog, dass sie beide Hände benutzen musste ihm ihn nicht hinter sich herschleifen oder ihn auf den Rücken packen zu müssen.
    Essen!“, sagte sie munter. Nach der Pleite des letzten Abends musste sie wohl ihr Image als Jägerin und Versorgerin der Gruppe wieder aufpolieren. Mordred trat hinter dem Baum hervor und erstarrte, denn begleitet wurde Larissa von einem grauen Wolf mit glänzendem Fell. Im Maul des Wolfes baumelte ein zweiter Hase. „Was zum…“, setze er an, doch Larissa die nun auf ihre Gefährten zuging beruhigte ihn und überreichte ihm den Hasen, bevor sie sich zu dem Wolf wandte. „Ich nehme den“, erklärte sie dem Tier und Mordred glaubte seinen Augen kaum, der Wolf gehorchte und ließ sich seine Beute von Larissa aus dem Maul nehmen. Dann plötzlich fing der Wolf an silbern zu schimmern. „Larissa, weg da!“, wollte Mordred noch rufen, doch zu spät denn der silberne Schein war zu einem gleißenden Licht angeschwollen, dass kurzzeitig die Augen des Blonden blendete. Er rieb sich die Augen und schaue zu dem Wolf wo nun jedoch Nimue stand. Völlig verwirrt schüttelte er den Kopf.

    Die Magierin schritt elegant aus dem Schatten der Bäume. Ihr Mund triefte nur so vor frischem Blut, dass ihr über das Kinn sickerte und sich in dicken Fäden von dort abseilte. Sie nickte zu dem erschlagenen Krieger herüber. „Ist er tot?“, fragte sie als würde sie sich nach dem Stand der Sonne erkundigen. Im Zusammenspiel mit dem Hasenblut wirkte diese Frage grotesk und schaurig zugleich. Artur nickte. „Ihr habt da…“, setzte Mordred an und deutete auf ihr Kinn. „Ich weiß“, entgegnete Nimue zog ein Stofftuch hervor und wischte sich das Kinn ab. „Ihr habt nicht zufällig Wasser?
    Mordred schaute sich um. Der Knappe stolperte noch immer betäubt von dem Ableben seines Herrn durch das provisorische Lager. „Er wird Wasser bringen“, versprach Mordred.
    Was ist mit Euch, Ritter? Benötigt Ihr meine Dienste?“, sprach Nimue nun Artur an. Immerhin hatte sie den Kampf ja nicht verfolgt.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Artur sah hinab zu der Leiche seines Gegenübers, welche silbrigglänzend vor ihm lag. Über den makellos polierten Panzer lief nun ein rotes Rinsaal hinab, welches auf den braunen Boden des Ackers versumpfte. Das Duell schwarz gegen weiß war für schwarz ausgegangen, aber was bedeutete das schon. Sein Gegner war wahrscheinlich als Verkörperung des weißen Ritters bekant gewesen, immer den ritterlichen Idealen folgend, bei den Turnieren am glänzen und in Duellen als Sieger hervorgehend. Ganz anders als Artur der nie Zeit für Turniere gehabt hatte und feststellen musste das sich ritterliche Ideale auf dem Schlachtfeld nicht immer halten ließen. Letztendlich hatte hinter diesen weißen Rüstung aber auch nur eine schwarze Seele gehaust, verdorben und von der eigenen Eitelkeit geblendet. Aber was blieb schon übrig wenn schwarz auf weiß prallte ? Nur grau. Eine graue Tristesse.

    Mordred trat an ihn heran und gratulierte ihm zu seinem Sieg. Vermutlich hatte dem Antivaner Arturs Aktion die ihm zum Sieg geholfen hatte nicht sonderlich gefallen, aber wenn so war es Artur egal. Bei einem Kampf um Leben und Tod ging es darum seinen Gegner zu besiegen, auch wenn es nicht schön aussah. Und Artur ließ sich nicht einfach abstechen, wenn auf einmal seine Waffe zerbrach. Sein Gegner hatte dies wohl vergessen, da er noch nie auf einem Schlachtfeld gewesen war. Ein reicher Bursche der durch die Welt zog um in Turnieren den großen Ritter zu spielen. Einer der dachte das ihn seine Siege in Duellen unbesiegbar machten. Davon gab es viele, wenn Artur erhlich war, hätte ohne seinen Schicksalsschlag auch so einer aus ihm werden können. Aber der Erbauer hatte einen anderen Weg für ihn vorgesehen, über dessen Für und Wider man natürlich streiten konnte.

    Mordred trug dem sicherlich schockierten Knappen auf etwas zu trinken zu besorgen und hob daraufhin Arturs geborstenes Schwert und seine Schild auf. Natürlich konnte er sich einen Kommentar dazu nicht verkneifen. Artur sah es nicht ganz so eng. Immerhin lag dort irgendwo im Dreck eine Klinge aus Silberit die sein Schwert ersetzen würde. Ein Schwert war nur ein Schwert und wenn es kaputt ging besorgte man sich ein neues, vor allem wenn das alte nur ein gewöhnliches Stahlschwert gewesen war. Zusammen mit Mordred begab er sich zum Waldrand, wo allerdings nur Morgana zu sehen war, welche recht gelangweilt an einem Baum lehnte. Dann jedoch tauchte Larissa aus dem Wald auf mit einem dicken Kaninchen in der Hand. Viel aufsehenerregender war allerdings der graue Wolf der Larissa begleitete und ebenfalls ein Kaninchen dabei hatte. Artur war überrascht, blieb aber ruhig, denn die Tatsache das eine Dalish-Jägerin seelenruhig neben einem Raubtier schlenderte bedeutete wohl irgendetwas. Tasächlich ließ sich der Wolf sich von der Elfe die Beute aus dem Maul nehmen. Dann begann er silbern zu leuchten undplötzlich stand Nimue vor ihnen in menschlicher Gestalt und Blut am Mund.
    Magier. Man wusste nie was als nächstes kam. Artur hatte schon einiges gesehen, aber das war neu. Wie es aussah hatte er sich einen ganzen Flohzirkus in die Gruppe geholt.

    Morgana war aufgestanden als Arturs Schwert in seine Einzelteile zerbrach und er damit ohne Waffe dastand. Sie sollte sich zwar nicht einmischen, aber sie würde nicht tatenlos daneben stehen während der Ritter vor ihren Augen erschlagen wurde. Immerhin brauchte sie diesen Trottel um sich weiter in der Zivilisation bewegen zu können. Wenn er sie anschließend deswegen anschnauzen sollte, würde sie es hinnehmen. Bevor sie jedoch eingreifen musste, oder Mordred der scheinbar Artur sein Schwert offerieren wollte, hatte Artur das Problem schon selbst gelöst. Auf eine schmutzige aber effektive Weise und für Morgana zählte eh nur das Ergebnis. Artur hatte gewonnen und sie konnten endlich weiterziehen. Während Mordred zu dem Ritter trat machte Morgana jedoch keine Anstalten sich in seine Richtung zu bewegen. In ihren Augen war diese ganze Aktion letzlich immer noch kompletter Blödsinn gewesen und sie würde dieses alberne, wenn auch recht interessante, Duell nicht damit adeln das sie sich jetzt wie ein dümmliches Hoffräulein zu dem Ritter begab. Stattdessen beschloß sie im Schatten der Bäume zu warten bis die beiden zu ihr kämen. Larissa und Nimue waren auch immer noch im Wald verschwunden. Plötzlich bemerkte sie jedoch Bewegung hinter sich und sah Larissa mit einem Karnickel aus dem Unterholz treten. Begleitet wurde sie von einem Wolf der ebenfalls Beute in seinem Maul trug. Morgana war nicht dumm und hatte aufgrund der bisherigen Ereignisse schon einen ziemlich genauen Verdacht wer dieser Wolf war. So war sie auch anders als die beiden Männer nicht überrascht als sich der Wolf mit einem silbernen Leuchten in Nimue verwandelte. Äußerst interessant eine Katze, ein Wolf, wenn Nimue wollte konnte sie sich selbst jagen. Es war sicher interessant sich in ein Tier zu verwandeln, allerdings konnte man in Tierform keine Magie wirken, was den Magier auch angreifbar machte. In Form einer Katze wohl mehr als Wolf, aber Morgana hatte eh keine Angst vor wilden Tieren. Davon hatte sie in ihrem Leben schon mehr als genug gesehen.

    Nimue kam elegant aus dem Wald geschlendert, was allerdings von dem Blut das ihr die Mundwinkel herablief ein wenig konterkariert wurde. Gelangweilt fragte sie ob Arturs Kontrahent tot war, was durch das Blut an ihrem Kinn leicht den Eindruck machte, als würde sich nach einem Nachschlag umsehen. Wenigstens wischte sie es dann nach einem Hinweis von Mordred weg, was die Szenerie etwas weniger makaber erscheinen ließ. Anschließend erkundigte sie sich nach Arturs befinden, wie der Arzt nach seinem Patienten.
    Artur zog kurz den Panzerhandschuh der rechten Hand ab un sah sich die Stelle an wo er mal getroffen worden war. Nichts zu sehen die Haut war nur leicht gespannt, als hätte ihm jemand mit der flachen Hand draufgeschlagen. Er war unverletzt was aber nicht so verwunderlich war. Bei einem Kampf zwischen zwei Schwergepanzerten hatte man selten schwere Verletzungen zu beklagen. Entweder man starb oder man gewann den Kampf. Und sein Gegner hatte auch keine Wuchtwaffen gehabt die Knochenbrücheverursacht haben könnten. Er zog den Handschuh wieder an während er die Frage der Zauberin beantwortete.
    "Nein, danke der Nachfrage, aber ich bin unverletzt. Wie ich sehe habt ihr und Larissa die Zeit sinnvoll überbrückt und seid jagen gegangen. Ich denke wenn wir euren Fang verspeist haben, können wir weiterziehen, immerhin haben wir durch diesen kleinen Zwischenfall schon viel Zeit verloren und ich will noch etwas Strecke gut machen bevor es dunkel wird.", antwortete er freundlich.
    Dann warf er einen Blick zu der Leiche die immer noch im Dreck lag. Mistkerl oder nicht ein Ritter verdiente eine ordentliche Bestattung.
    "Allerdings werden wir noch die Leiche verbrennen bevor wir nachher weiterziehen, da könnte ich wohl eure Dienste benötigen.", merkte er nachdenklich an. Durch die Zirkelmagierin hatten sie immerhin den Vorteil Magie auch vor Fremden wirken zu können ohne das dies die Templer auf den Plan rufen würde. Allerdings würden sie trotzdem noch Holz sammeln müssen.

    Schließlich kam der Knappe angestolpert mit mehreren Lederschläuchen in der Hand. Er sah immer noch verstört aus, verrichtete aber dennoch schnell was man ihm auftrug. Er reichte Artur einen Weinschlauch aus dem Artur einen großen Schluck nahm. Erfrischend und belebend wie der Traubensaft seine Kehle hinabglitt.
    "Danke Bursche. Und jetzt bring der Dame dort Wasser damit sie sich endlich das Blut aus dem Gesicht spülen kann.", trug Artur dem Knappen auf der Nimue sofort einen Schlauch mit Wasser brachte. Artur nahm einen weiteren Schluck aus dem Weinschlauch dann gab er diesen an den Antivaner weiter. Dieser hatte zwar nicht gekämpft, aber so wie er Mordred kannte würde er nicht nein sagen. Und alleine trinken war langweilig. Im Gegenzug nahm Artur sein Schwertheft von dem Antivaner entgegen und betrachtete es skeptisch.
    "Das ist recht ärgerlich, aber das Schwert hat schon genügend Schlachten geschlagen. Und gegen Silberit hat normaler Stahl halt keine Chance.", bemerkte Artur und legte das Heft beiseite. Dann trat er wieder zurück, auf den Acker wo er das Schwert seines Gegners funkeln sah. Er hob es auf, die Klinge blitzte im Licht der Sonne auf. Die Klinge war so lang wie die seines alten Schwerts und aus feinstem Silberit und Weißstahl gefertigt. Nur Drachenknochen und Meteroitenstahl war noch besser für Schwerter geeignet. Das Heft war ebenfalls silbern mit Gold verziert. Nicht gerade nach Arturs Geschmack und ein wenig unpassend, aber das würde er hinnehmen müssen. in Orzammar konnte er die Klinge ja in ein anderes Heft einfassen lassen. Das Schwert von Galahad war leichter als sein eigenes, obwohl es stabiler und schärfer war. Er nahm es in die rechte Hand und ließ es ein paarmal kreisen und seine Balance bei einfachen Hieben unter Beweis stellen. Kein Fehler war zu bemerken, es würde seine alte Klinge mehr als ersetzen. Dann bemerkte er das etwas in die Klinge eingraviert war. Ein Schriftzug der den Namen Superbus bildete.Artur seufzte leicht. Natürlich hatte dieser Affe seinem Schwert einen Namen gegeben. Wie ein kleines Kind. Artur beschloss diesen Schriftzug zu ignorieren und steckte das Schwert einfach in seine Scheide.


    Artur bemerkte das der Knappe nachdem er seinen Rundgang gemacht hatte und Getränke verteilt hatte wieder neben der Leiche seines Herren stand und diese ungläubig anschaute. Artur trat ebenfalls an die Leiche heran und stand neben dem Knappen.
    "Wie heisst du Junge ?",fragte er den Knappen der ihn eingeschüchtert anschaute.
    "Albrecht von Steinfurt, Herr.", antwortete der junge Knappe zaghaft und wusste offenbar nicht so genau was er jetzt fühlen sollte.
    "Was empfindest du jetzt wo du die Leiche deines Herren hier liegen siehst ?", fragte Artur in trockenen Tonfall.
    "Ich weiß es nicht genau Herr. Wohl vor allem Unglauben. Ich habe ihn immer für einen der größten Kämpfer auf Thedas gehalten. Er hat jeden Kampf gewonnen und ist stets von allen bewundert worden. Auch von mir. Und jetzt ist er tot und damit wohl auch meine Aussicht je ein Ritter zu werden.", antwortete der Knappe niedergeschlagen.
    "Nun ich kann dich verstehen Albrecht, allerdings bist du nicht der erste Knappe der seinen Herren überlebt. Du bist noch jung und wirst einen anderen Ritter finden der dich ausbildet.", sagte Artur aufmunternd. er konnte den Gedankengang des Knappen nachvollziehen.
    "Meint ihr wirklich Herr ? Ihr habt ihn besiegt, ihr seid noch ein viel besserer Kämpfer als er es war. Ihr müsst noch ein viel größerer Ritter als er sein. Würdet ihr mich als Knappen nehmen ?", fragte ihn der Knappe plötzlich. Artur sufzte leicht, immer wenn er nett war schienen die Leute das falsch zu verstehen. Diesen Gedanken galt es schnell vorzubeugen.
    "Nein mein Junge, ich brauche keinen Knappen. Außerdem würdest du nicht von einem Söldner ausgebildet werden wollen. Dein Herr ist tot aber trotzdem bist du ihm immer noch verpflichtet. Du musst seiner Familie von seinem Tod berichten, anschließend wird sich zeigen was der Erbauer für dich bereithält. Das ist das was ein guter Knappe für seinen Herren tut.", erklärte Artur. Der Knappe schien enttäuscht, nickte aber verständnisvoll. Einen neuen Plan zu haben gab ihm wohl Zuversicht.
    "Du kannst uns meinetwegen bis nach Amaranthine begleiten, dort wirst du ein Schiff finden. Und jetzt zieh deinem Herren die Rüstung aus, damit wir ihn nachher verbrennen können.", sagte Artur recht unsensibel, aber trotzdem freundlich. Der Knappe nickte knapp und begann dann damit dem toten Ritter seine Rüstung auszuziehen, was jetzt wo er tot war sich als schwierig gestaltete.
    Als er dem Ritter den Helm abnahm, sah sich Artur sein Gesicht an. Galahad war nicht besonders alt gewesen, hatte feine Gesichtszüge und braune Locken. Vermutlich war er gut bei den Frauen angekommen. Ein junger Mann vom Ehrgeiz zerfressen der beste zu sein. Und dieser Ehrgeiz hatte ihm letztendlich das Leben gekostet. Trotzdem empfand Artur kein Mitleid mit ihm. Er hatte den Tod in seinen Augen verdient.

    Artur hob seinen Helm auf der immer noch bei der Leiche war und marschierte zurück zu den Anderen. Morgana und Larissa waren gerade damit beschäftigt den Kaninchen das Fell abzuziehen und sie für das Essen zu präparieren. Auch ein Feuer brannte schon dafür.
    Ein wenig Essen würde Artur gut tun, denn so ein Kampf war ziemlich anstrengend und er war hungrig. Mordred schien gerade dabei zu sein den letzten Schluck aus dem Weinschlauch zu pressen. Nimue stand in der Nähe eines Baumes und hatte inzwischen auch die letzten Spuren des Kaninchenblutes beseitigt. Artur begrüßte dies denn die Magierin hatte zwar ein hübsches Gesicht aber mit Blut um den Mund sah sie nicht gerade sehr symphatisch aus.
    "So ihr könnt euch also in Tiere verwandeln. Sicher auch neben der Jagd auf Kleintiere recht nützlich. Gibt es noch irgendwelche Überraschungen eurerseits, mit denen ich auf der Reise rechnen muss ?", fragte er die Magierin höflich.
    numberten ist offline Geändert von numberten (23.10.2015 um 17:29 Uhr)
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    Ein lausiger Souvereign. Aufgeteilt waren das 50 Silberlinge pro verwesenden Kopf. Die zwölf Städte von denen diese beiden hässlichen Kerle geprahlt hatten mussten wohl Kuhdörfer sein in denen sie mal ein Huhn geklaut oder den Dorftrottel getötet hatten. Andererseits waren in diesem Land, Ortschaften die für Mealla wie Dörfer erschienen wohl in den Augen der Enwohner Städte. Aber 50 Silberstücke waren wiklich nicht sehr viel, da könnte man sich fast die Frage stellen wieviel ein Menschenleben wert war. Mealla stellte sich diese Frage jedoch nicht sondern sah das postive daran. Die beiden waren Arschlöcher gewesen die sie wohl letzlich eh hätte umbringen müssen und jetzt hatte sie dafür immerhin einen ganzes Goldstück bekommen. Und dafür hatte sie keinen Umweg reiten müssen oder groß Zeit verloren. Alles ins allem waren die beiden wohl doch ein Glücksfall gewesen und Mealla hatte ihre Köpfe abliefern können bevor sie angefangen hatten zu stinken. Und der örtliche Stadtkommandant hatte sich zudem hocherfreut gezeigt und ihr neben dem Geld versichert, dass keiner seiner Wachen sie dumm anmachen oder versuchen würde ins Gesindeviertel zu stecken. Das hatte allerdings wohl auch damit zu tun das sie eine Botschaft von Arl Howe dem örtlichen Statthalter übergeben sollte.

    Die Elfe stiefelte durch die Straßen der Stadt, auf denen ein reges Treiben herrschte. In Meallas Augen war dieses Amaranthine nur eine Kleinstadt nicht so groß wie Cumberland, Bastion, Minrathous oder Neromenian. Aber immerhin ein wenig Zivilisation und nach Denerim die zweitgrößte Stadt in Ferelden. Was natürlich wiederum viel über das Land aussagte. Aber dieser Arl Howe hatte seine Stadt wohl gut im Griff, überall waren Stadtwachen zu sehen und sie hatte keine Bettler auf den Straßen gesehen. Wobei sowas unterschiedliche Gründe haben konnte und nicht alle waren umbedingt schön. Mealla bemerkte viele neugierige Blicke, was sie aber nicht verwunderte. Schließlich sah man in den Städten wohl eher selten gerüstete Elfen die mit einem Bogen auf den Rücken durch die Straßen stiefelten. Ihr Pferd hatte sie in den Stallungen vor der Stadt abgeben müssen und ihre Sachen hatte sie in das Gasthaus "Zum gekrönten Löwen" bringen lassen. Auch ihren Speer, denn damit herumzulaufen erschien in ihren Augen ein wenig provokant.

    Der Ausflug zum Statthalter hatte sich da schon mehr gelohnt, denn für die schnelle Überbringung der Nachricht hatte sie neben den vereinbarten sechs Souvereigns, zehn bekommen. Scheinbar waren die meisten der hiesigen Boten nicht besonders qualifiziert, oder die Nachricht war besonders wichtig gewesen. Ihr konnte das egal sein, sie hatte wieder Gold in den Taschen und war in einer Stadt wo man sogar etwas damit anfangen konnte. Sie beschloß ein paar Tage hier zu bleiben und sich zu erholen. Die Tatsache das sie im Sattel schlafen und im Notfall jeden Unrat vertilgen konnte, hieß nicht das sie ein weiches Bett und ein gutes Essen nicht zu schätzen wusste. Außerdem konnte sie dann noch ein paar Vorräte einkaufen und sich darum kümmern das ihre übrigen Pfeilspitzen einen neuen Schaft bekamen. Bei ihrer letzten Jagd waren ein paar der Pfeile zerbrochen und sie ritt ungern weiter ohne komplette Ausrüstung. Durch das plötzliche Angebot in Denerim hatte sie schon keine Zeit gehabt sich die Hautstadt anzusehen. Und das obwohl es die Geburtstätte von Andraste gewesen war. Sie war zwar nicht als Pilgerin hier, aber wenn sie schon an den Orten der Prophetin wandelte sollte sich sich eigentlich die Zeit nehmen. Nun sie würde wohl nochmal nach Denerim kommen. Jetzt war sie in Amaranthine, dem Ort wo Maferath seine Armeen gegen Tevinter gesammelt hatte. Irgendwie kaum zu glauben das hier der Niedergang des Reiches eingeleitet wurde. Außerdem sollte Andraste angeblich hier zum ersten Mal den Gesang des Lichts angestimmt haben. Welche Version das auch immer gewesen sein sollte. Sie beschloß sich die Stadt ein wenig genauer anzusehen. Nebenbei konnte sie sich ja nach interessanten Kopfgeldern umhören, der Stadtkommandant hatte da von einem Auftrag gesprochen, der vielleicht etwas für sie wäre. Erstmal beschloß sie jedoch zum Martkviertel zu gehen.

    *
    "Krumm. Astloch. Spröde. Uneben.",schoß es Mealla durch den Kopf während sie kritisch die Pfeilschäfte durchging und musterte. Viele von ihnen hatten irgendwelche Materialmängel oder waren aus schlechtem Holz gefertigt. Ein Sache die bei der Massenproduktion leider häufiger vorkam. Deswegen schaute sie sich die Schäfte lieber selbst vorher an. Für den normalen Schuss waren kleine Mängel nicht so schlimm, aber wenn man auf die großen Reichweiten zuverlässig treffen wollte, dann musste der Pfeil perfekt sein. Das war auch der Hauptgrund weswegen sie sich ihre Pfeile selbst befiederte und die Spitzen einsetzte. Aber da sie keine Lust hatte sich alle Schäfte selbst zu schnitzen, musste sie diese kaufen. Der Verkäufer schien es dagegen nicht so toll zu finden, dass irgendeine Elfe in seinen Pfeilschäften herumwühlte und seine fertigen Pfeile nichtmal eines Blickes würdigte. Er hatte schon skeptisch genug geguckt als sie nach Pfeilschäften gefragt hatte. Offenbar kaufte ansonsten jeder in dieser Stadt nach fertigen Pfeilen.
    "Ihr seid sehr kritisch meine Dame. Wollt ihr euch nicht die Mühe sparen und nach fertigen Pfeilen schauen ? Ich leiste hervorragende Arbeit und verkaufe täglich dutzende davon. Bisher gab es noch nie Klagen.", warf dieser jetzt leicht genervt ein.
    "Das glaube ich euch aufs Wort, deswegen schaue ich mir die Dinger hier ja genau an. Würde ich mir eure fertigen Pfeile anschauen, müsste ich sogar noch mehr beachten. So muss ich weder auf die Anbringung der Spitze noch auf die Befiederung eurer Geschosse achtgeben.", antwortete sie beiläufig während sie weiter in den Pfeilschäften herumstocherte. Der Verkäufer sah beleidigt aus.
    "Wollt ihr etwa sagen das meine Pfeile nicht zu gebrauchen sind ?", fragte er empört. Mealla hatte jetzt ein Dutzend Schäfte die ihren Anforderungen genügten und legte diese zufrieden beiseite. Dann widmete sie sich dem Verkäufer.
    "Nein nicht pauschal, ihr habt wohl auh gute Pfeile. Aber viele sind für meine Zwecke ungenügend. Aber ihr könnt eeuch beruhigen ich nehme dieses Dutzend Pfeilschäfte und einen kleinen Sack Gänsefedern. Da sortiere ich dann außerhalb eures Ladens aus, keine Sorge."
    Der Verkäufer warf ihr einen vielsagenden Blick zu, holte dann aber grummelnd einen kleinen Sack mit Federn. Mealla zahlt den Preis von 4 Silberstücken und verließ den Laden mit Material für ihre Pfeile. Sie war soweit zufrieden und beschloß den Einkauf zu ihren Sachen zu bringen. Bauen würde sie die Pfeile heute Abend, jetzt wollte sie das vorhandene Sonnenlicht noch nutzen.
    numberten ist offline
  9. #29
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    vorheriger Post: Eine Entdeckung ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]Auf Arils frage hin nahm die Dalish den Ring an sich und drehte ihn im Sonnenlicht. Dabei redete sie vor sich hin:»Mmmh, es könnten welche sein? Doch es könnte auch etwas sein, was abgeschliffen wurde. So etwas wie eine Ranke … so in der Art. Nun, die Kerbe hier könnte man auch als senkrechten Strich mit zwei nach oben abgehenden Ästen sehen. Dann wäre es etwas wie eine Rune. Doch es ist viel zu uneben. Man erkennt weitere Zeichen nicht.«

    Damit steckte sie den Ring wieder an den Finger. Als sie Aril ansah, meinte die Adlige, Glandis' Augen aufleuchten zu sehen. Sie kämpfte den Impuls nieder, von den bösen Zauberringen zu erzählen, von denen sie gehört hatte- zum einen weil eine Elfe solche Geschichten sicher besser kannte als eine Menschenfrau, zum anderen weil sie Glandis vielleicht auch einfach freute, dass sie nun einen schönen Ring hatte. Bisher war sie mit allem großzügig umgegangen.
    Nein, den Ring durfte sie getrost behalten. Wenn, dann erinnerte sie ohnehin nur an die geplatzten Ehepläne...

    »… nicht schon wieder, nicht schon wieder …«

    Aril fuhr herum, als sie erkannte, dass Glandis über ihre Schulter starrte, aber hinter ihr war rein gar nichts. Bevor Aril protestieren konnte, wurde sie von der munter umherspringenden Glandis über und über mit Wasser bespritzt. Sie erschauerte, denn sie war nun eine Weile am sonnigen Ufer gestanden und das Wasser war wieder recht kalt.
    »Hereingefallen, hereingefallen.« Aril wich einige Schritte zurück, auch Trovao rettete sich aus dem Fluss auf das trockene Stück Land und floh so vor Glandis' Regenschauer.

    Die Elfe kam wieder an Land und stellte nüchtern fest:»Werde ihn behalten, doch …« Sie drehte den Ring am Finger hin und her. »Aril, unsichtbar macht er auch nicht, dann hättest du ihn bekommen. Doch so behalte ich ihn.«
    Mit allen Anzeichen des Wohlgefallens und der Freude reckte die Elfe den Arm in der Sonne, um den Ring aus allen Perspektiven zu begutachten.
    Aril lachte leise. "So bewundere ich mich auch immer, wenn ich ein neues Kleid anprobieren muss - ob es auch von allen Winkeln aus gut aussieht. Und ich ja keine Wildschweinhauer bekomme!"
    Aril bückte sich über das Ufer und spähte auf den Grund des Flusses. "Sonst ist da nichts zu sehen. Keine dazu passende Kette und auch kein Armband..."
    Fawks ist offline
  10. #30
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    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]Ein flüchtiger Ausdruck des Erstaunens, gefolgt von einem sanftmütigen Lächeln erschien auf Maeya'alinhs Gesicht. Sie konnte sich vorstellen, dass Elisa ihre Verwundung nicht gern und schon gar nicht jedermann zeigte. Sie bewunderte den Mut der hochgewachsenen Frau, sich trotzdem zwei ihr vollkommen Unbekannten zu offenbaren. Die Elfe fühlte sich in dem guten Gefühl, dass sie sogleich bei Elisa verspürt hatte, bestätigt. Auch Gisele, obwohl im ersten Moment nicht weniger überrascht als ihre Gefährtin, zeigte sich zugewandt und hieß Elisa trotz ihres fehlenden Armes in ihrer Gruppe willkommen. Maeya'alinh spürte das warme Gefühl in sich, dass eine gute Gemeinschaft auszulösen vermochte. Obgleich sie wusste, dass Gisele aufbrausend und harsch sein konnte, hatte sie schon zuvor das edelmütige Herz gesehen, das in ihrer Brust schlug und war froh, dass die Kriegerin es nun auch Elisa offenbarte. ,,Lass auch mich Dir versichern, dass das überhaupt keine Rolle spielt, Du bist trotzdem eingeladen, uns zu begleiten.", sagte Maeya'alinh, um Giseles Worte zu bekräftigen. Die dunkelhaarige Kriegerin schritt dann auch sogleich zur Tat und orderte bei Borin einen Raum für drei Freundinnen. Der Wirt, tüchtig und hilfsbereit wie immer, machte sich sogleich an die Arbeit und ließ die drei Frauen allein an ihrem Tisch, wo sie die Reste des Abendessens verzehrten. Als Borin zurückkehrte, um sie auf ihr Zimmer zu begleiten, war die Sonne grade im Begriff unterzugehen, sodass die Gefährtinnen nicht lange warteten und dem Zwerg folgten.
    Ihr Zimmer war im ersten Stock und versprach schon durch seine breite und solide gefertigte Tür ein bequemes und vor allem ordentliches Nachtlager zu sein. Während Borin in den Taschen seiner Schürze nach dem Schlüssel fischte und ihn dann Gisele übergab, die den Raum schließlich geordert hatte, glitten Maeya'alinhs Finger liebevoll über das Holz von Tür und Rahmen. Auch wenn die höchste Kunst des Handwerks zusammen mit ihrem Volk vor Jahrhunderten den Weg hin zu Untergang und Vergessen gegangen war, so war es doch immer noch schön ein Werkstück zu sehen, dessen Schöpfer mit Umsicht und Erfahrung an die Arbeit gegangen war. Borin, der sich förmlich überschlug um seinen Gästen einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu bieten, drängte die Elfe mit sanfter Gewalt einen Schritt zur Seite, baute sich im Türrahmen auf und verkündete: ,,Meine Damen, ich präsentiere Ihnen das beste Zimmer des Hauses!", wobei er schwungvoll die Tür öffnete und den Blick in das Innere frei gab: Ein Raum von vielleicht fünf Metern Breite und vier Metern Länge tat sich vor ihnen auf, der größtenteils von einem mächtigen Bett eingenommen wurde, das mit schlichten weißen Laken ausgestattet war. Direkt daneben öffnete sich eine kleine Tür zu einem Balkon, der zur gleichen Seite des Gebäudes herausging, wie die Terrasse der Taverne. Zusätzlich gab es einen Schrank und einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen, die sich gesellig in einem gemütlichen Erker versammelt hatten. Ihnen gegenüber befand sich ein schmaleres, deutlich weniger pompöses Bett, das den Anschein erweckte, erst vor kurzem hier aufgestellt worden zu sein. Offenbar war das Zimmer ursprünglich nur für zwei Personen gedacht gewesen. ,,Fühlt Euch wie zu Hause!", tönte Borin und noch bevor eine der drei etwas über das zusätzliche Bett sagen konnte, fuhr er fort: ,,Und sorgt Euch nicht wegen des Preises, ich gewähre Euch einen Nachlass. Als Entschädigung, sozusagen. Dafür, dass Walla nicht bei Euch schlafen wird." Augenzwinkernd wandte er sich zum Gehen. ,,Solltet Ihr noch irgendetwas brauchen, so zögert nicht zu rufen!" Mit diesen Worten zog der Zwerg die Tür hinter sich zu und ließ die drei allein.
    Maeya'alinh ging schnurstracks auf den Balkon und kicherte vergnügt. Es war schön, die letzten Strahlen der Sonne auf der Haut zu spüren. Sie schwang sich auf das Geländer und ließ sich den Abendwind durch die Haare wehen. Ihre Beine baumelten lässig über der Terasse während Gisele und Elisa das Zimmer in Augenschein nahmen.
    ,,Ich schlafe gern in dem kleinen Bett, ich brauche ohnehin am wenigsten Platz.", rief sie über die Schulter ins Zimmer. Sie schmunzelte kurz bei der Vorstellug wie Gisele oder gar Elisa sich auf der schmalen Pritsche quälten. Vermutlich würden sogar ihre Füße herausragen. Die Elfe summte leise eine Melodie und dachte an den kommenden Tag. Sie war sehr gespannt auf die Geschichte, die der Schlickmoorwald zu erzählen hatte und freute sich schon darauf, wieder in der Natur unterwegs zu sein. Und obwohl sie wusste, dass sie am kommenden Tag würden früh aufstehen müssen war sie durch die Vorfreude kein bisschen müde. Stattdessen hätte sie für immer auf der Brüstung sitzen und den Sonnenuntergang beobachten können. Auch wenn sie viel von ihrem Glanz verloren haben mochte, so hielt die Welt doch noch Schönes bereit für den, der sie mit offenen Augen durchwanderte.

    [Bild: onearmedava.jpg]
    "Sehr aufopferungsvoll von euch."​scherzte Elisa. Sie sah sich um. Irgendwie war es aufregend, das alles hier, fast wie in irgendeiner dieser Geschichten die ihre Eltern ihr oft erzählt hatten. Natürlich war dieses Zimmer nichts im Vergleich zu dem was sie gewohnt war, aber es hatte seinen eigenen Charme. Gepaart mit der anstehenden Jagd auf was auch immer gab es ihr ein Gefühl das man am ehesten mitabenteuerlich umschreiben konnte. "Ich hoffe für euch ihr habt einen festen Schlaf. Ich bin nämlich eine richtige Frühaufsteherin." verkündete sie beim Anblick der Betten und beim Hinaussehen. Der Sonnenuntergang sah wirklich traumhaft aus. Dann legte sie ihre Rüstung ab (was für Außenstehende aufgrund ihrer Behinderung sicher lustig aussehen musste) und kontrollierte noch einmal ihren Köcher. Genügend Pfeile für eine normale Jagd waren noch da, aber wer wusste schon wie normal ​sie werden würde? So oder so, Elisa gefiel es sehr in Gesellschaft zu sein.


    [Bild: Mini3.jpg]

    Laut krachend schlug die Tür zu. Ein wahres Wackeln ging durch das Zimmer als Borin die Pforte voller Vorfreude auf was-auch-immer vermutlich etwas stärker als beabsichtigt geschlossen hatte. Das Bett versprach neben einem Geruhsamen Schlaf allerdings auch die Tatsache, dass sie wohl es wohl kaum mit Maeya´alinh teilen würde. Die hübsche Elfe wäre ein wahrhaft angenehmerer Bettschmuck als die lange Bogenschützin doch wich die Magierin dem Angebot noch bevor es unterbreitet werden konnte elegant aus. Die Orlaisianerin fragte sich, wieso sie sich eigentlich diese Mühe gab…

    Während die Elfe auf dem Balkon die letzten Strahlen des Tages einzufangen versuchte begann Elisa sich völlig ungeniert vor Giseles Augen umzuziehen wobei sie der Schwertkämpferin eine ihr unangenehme Neuigkeit unterbreitete. Frühaufsteher weckten in Gisele stets den Wunsch diesen den Hals umzudrehen oder zumindest ihnen ihre morgendliche gute Laune mit einer Ohrfeige auszutreiben. An einem frühen Morgen war wirklich gar nicht attraktiv! Weder die noch nicht aufgegangene Sonne, noch die Totenstille, noch die zerknautschten und albtraumgejagten Gesichter nach einem nächtlichen Kampf mit dem Kopfkissen.
    Tu uns beiden einen Gefallen und weck mich nicht absichtlich“ ermahnte die Kriegerin auf ihrer Muttersprache. Nach Möglichkeit sollte am kommenden Tag nicht ihre neue Bekannte das erste Opfer von Giseles Klinge sein.

    Ebendiese Jagd ließ Gisele nun ihrerseits ihre Waffen und Kleidung ablegen und diese gegen ein langes, weißes Nachthemd eintauschen. Sie hätte zwar keine Scham gehabt sich den beiden Damen nackt zu zeigen, in einem Fall wäre ihr dies sogar überaus Recht gewesen, doch pfiff ein kühler Seewind durch die geöffnete Balkontür und Gisele scheute sich der Einfachheit der Decken ihr komplettes, nächtliches Vertrauen zu schenken. Auch Elisa zog sich um, was wegen ihres fehlenden Armes ungewohnt aussah. Andererseits hatte die Schützin schon damit gelernt zu leben und der Tatsache geschuldet, dass sie angeblich sogar einen Bogen benutzen konnte verzichtete Gisele auf jegliche Art von Hilfsangeboten. Vermutlich wäre dies ohnehin eher eine Beleidigung für die Lange. Auch der abgetrennte Arm verlockte Gisele zu keinerlei Regung. Elisa war nicht die erste Person mit amputieren Gliedmaßen, welche die Schwarzhaarige traf und würde wohl auch nicht die Letzte sein, zumal die Kriegerin in der Hälfte der Fälle sogar die Urheberin der Amputation gewesen war. Nun schmiss sich diese ohne weitere Umschweife in das überraschend kuschelige Bett, zog sich die Decke über den Körper und rief ein allgemeingültiges: „Guté Nacht!“ in den Raum.

    ***

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    [Bild: Rafael_2.jpg]Grinsend bließ Rafael eine Rauchwolke aus seinen Nasenlöchern, bevor er leise lachte und den Kopf schüttlete. ,,Macht Euch keine Sorgen, Hauptmann, solange es nicht wieder Kopf und Kragen geht werde ich mich zu beherrschen wissen.", erklärte er lapidar und steckte das Brot, das ihm Kilian zugeworfen hatte, mit der Linken in die Satteltasche. Das Reiten ging von Tag zu Tag besser und auch wenn ihm seine Kehrseite nach einem ganzen Tag im Sattel nach wie vor höllisch wehtat hatte er so langsam das Gefühl, zu wissen, was er tat. Vermutlich hatte der selten dämliche Gaul die intellektuelle Überlegenheit seines Herren erkannt und beschlossen, anstandslos zu gehorchen.
    ,,Was Highever angeht, so begebe ich mich erneut vertrauensvoll in Eure Hände. Im Umgang mit Adligen seid Ihr der Fachmann.", erklärte der Magier, während er seine Pfeife am Stiefelschaft ausklopfte und dann auf seine eigene Expertise zu sprechen kam: ,,Das Phylakterion hingegen kann durch seinen Magier gefunden werden. Ich habe es zwar noch nie gemacht, aber es ist möglich, die Verbindung zwischen beiden auch andersherum zu nutzen. Es bedarf ein wenig Magie und vermutlich einer Menge Improvisation, aber ich denke, dass ich Eure Templerfähigkeiten dahingehend nutzbar machen kann, dass wir das Phylakterion damit aufspüren können. Wir sollten in Highever damit beginnen und versuchen eine Fährte aufzudecken."
    So gerne Rafael auch dozieren und sich selbst reden hören mochte, diente sein Vortrag doch nicht zur eigenen moralischen Erbauung, sondern war vielmehr Ausdruck seiner Motivation, endlich auch etwas zum Erfolg dieser Reise beitragen zu können. Wenn man von der Schlägerei um Gwens Schädel absah, so war er bis dahin bestenfalls auffällig eloquenter Ballast gewesen, den Kilian durch die Lande schleppen musste und hatte in der eigentlichen Sache, die ja ihn viel direkter betraf als irgendwen sonst, nicht viel tun können. Er spürte einen inneren Drang, endlich in Aktion treten und diese Suche zu einem guten Ende führen zu können, denn teilnahmslos zu folgen und nur knapp Attentaten zu entgehen widersprach seiner Natur.

    Ein paar Regentropfen fielen aus dem stahlgrauen Himmel auf die beiden Reisenden herab, die stoisch der Straße nach Highever folgten. Sie mochten noch so viel über die Güte des Arls oder die nächsten Schritte ihrer Suche reden, solange sie die Stadt nicht erreicht hatten würden sie nicht weiter kommen und die Zeit lief gegen Rafael. Der Magier schaute unschlüssig zu den Wolken auf, die der Sonne keine Chance ließen und ihre Last über Ferelden abwarfen, auf dessen Erde der Regen mit einer fast missmutigen Kadenz aufschlug und eine Symphonie des schleichenden Verfalls erklingen ließ. Rafael seufzte in seinen Bart hinein. Das dieses Land, das so melancholisch vor ihm lag und am Rande des Untergangs zu stehen schien, ihm mehr Freiheiten ließ, als seine Heimat, war ein Armutszeugnis, doch wusste er nicht sicher, wem es ausgestellt werden sollte. Templer, Magier, der Zirkel, die Kirche. War es wirklich allein Meredith gewesen, die die Galgenburg so vergiftet hat oder waren sie nicht alle irgendwie Schuld? Mit ernstem Gesicht schaute der Magier nach Nordosten, dorthin, wo irgendwo jenseits des Meeres Kirkwall liegen musste, die Heimat, die er vermutlich nie wieder sehen würde.

    ,,Wir sollten zusehen, dass wir Highever erreichen.", sagte er und trieb Grunt zu Eile an. Es war Zeit, in Aktion zu treten statt Vergangenem nachzuhängen.


    Kilian sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, denn noch bevor das graue Licht des Tages gänzlich von den Wolken erstickt wurde, erreichten sie einen Grenzposten des Arltums Highever. Ein Grenzposten, der merkwürdigerweise verlassen war: Die kleine Holzhütte, welche die Wachstube darstellen sollte, war verwaist und neben dem Schlagbaum flatterte die Fahne der Familie Cousland einsam im Wind.
    Magier und Templer tauschten verwunderte und vor allem misstrauische Blicke aus, während sie sich dem Posten näherten. In Zeiten von Verderbnis und Bürgerkrieg gab es vieles, was die Wachmannschaft hätte dahinraffen können, doch gab es keine Spuren eines Kampfes. ,,Was haltet Ihr hiervon, Hauptmann?", fragte Rafael, während Kilian die Szenerie aus dem Sattel betrachtete.


    [Bild: aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg]

    Kilian hatte keine Lust sich über das Für und Wider magischer Rituale belehren zu lassen und stellte sich kurzentschlossen taub. Rafaels Belehrungen über einen arkanen Taschenspielertrick mit dem er vermutlich zu leuchten beginnen oder akustische Signale von sich geben würde, sobald sie sich dem verlorenen Phylakterion näherten nahm der Hauptmann nur als störendes Nebengeräusch zwischen dem alternierenden Klappern der Hufe und dem sanften Klopfen seiner Schwertscheide gegen seine Wade wahr. Irgendwelcher ihm vermutlich von Irving beigebrachter und streng geheimer Hokuspokus, eine Art der Magie von der selbst er als Hauptmann nicht gehört hatte. „Obwohl so ganz stimmte das nun auch nicht!“, drängte sich dem stoischen Templer der Gedanke auf. Wenn er sich recht erinnerte, so hatte er in einer Zeit da sein Bartwuchs sich noch bemühen musste überhaupt eine Form zu ergeben, einmal von einer derartigen Magie gehört. Sie war kompliziert und erforderte tatsächlich den Magier, dem das Phylakterion zugewiesen worden war. Und auch ein Templer war dazu notwendig. Wieso, das hatte er allerdings vergessen.

    Selbst das Wetter kündigte nahendes Unheil an, denn am Nachmittag fing es zu regnen an und je näher sie Highever kamen, desto mehr Regen brach aus den tiefhängenden, grauen Wolken hervor. Und so gestaltete sich dann auch der Rest der Reise. Strömender Regen und ein kalter, unbarmherziger Wind. Alles war nass. Kilians Haare waren nass, über die er in der Hoffnung des Schutzes seinen Kapuze gezogen hatte, doch auch sie war nass. Kilians Pferd war nass, sein Sattel war nass, sein Schwert war nass und der Templer fürchtete, dass es schon bald in seiner Scheide Rost ansetzten würde. Rafael nieste laut und vernehmlich, worauf Kilian der seltsame und unerklärliche Drang überkam dem Magier eins auf die Fresse zu geben. Heute ging wirklich alles schief und so drückte Kilian seinen Fuchs zähneknirschend die nassen Reitstiefel in die Seite und beschleunigte die Reisegeschwindigkeit. Dem Magier hingegen schien dies noch immer nicht genug zu sein. Auch er fror zweifellos, doch trieb er nun sein missmutiges Pferd dazu an noch schneller zu reiten und verwies nebensächlich auf seinen Plan Highever bald zu erreichen.
    Wer hat dich denn zum Reiseführer ernannt“, knurrte Kilian, dessen Laune so tief und grau blieb wie die unablässig pissenden Wolken. Trotzdem folgte er dem Marschenmagier, der wie sich wie ein dümmlicher Junge im Sattel hielt und bei Grunts Trab auf und ab hüpfte. Sein langes schwarzes Haar hing ihm triefend über den Rücken.

    Ein einsamer Wachposten war stets eine schlechte Nachricht. Gepaart mit dem gestrigen Attentat, dem Dauerregen, der Kälte und dem Magier der ihn begleitetet vermutete Kilian mittlerweile, dass der Erbauer einen persönlichen Groll gegen seinen Diener hegte. Rafael fragte nach Kilians Meinung… also ob diese ihm überhaupt irgendetwas bedeuten würde.
    Hmm, seltsam“, knurrte Kilian, was Rafael wohl nicht ganz verstanden hatte, denn er drehte sich in seinem nassen Sattel um und schaute zu dem Templer herüber. „Ich sagte: seltsam!“, brüllte Kilian gegen Regen und anbrechende Dunkelheit an. „Bleibt hier!
    Der Hauptmann schwang sich aus dem Sattel und warf Rafael die regenschwere Trense zu. Knirschend zog er das Schwert, packte es fest und näherte sich dem Wachhäuschen. Es war klein, aber immer noch groß genug für vier Mann und gebaut aus soliden Steinen. Das Dach wirkte jedoch schäbig, bestand aus gebündeltem Reisig und wurde vermutlich mehr durch den Moos zusammengehalten als durch den Lehm mit dem es beschmissen worden war. Kilian klopfte dumpf gegen die Tür. „Hallo?!“ Keine Antwort. Mit dem Schwert in der Faust drückte er die Tür auf und fand das Gebäude verlassen vor. Tatsächlich befanden sich außer zwei kurzen, verlassenen Betten und einem kleinen runden Holztisch mit zwei Hockern keinerlei Dinge in dem Häuschen. Keine Truhen, keine Schränke, ja nicht einmal ein Becher oder Besteck. Nur ein abgebrochenes Stück Messing lag auf dem Boden herum, dass wohl einmal zu einem Wappen gehört hatte wie man es manchmal an Türen nagelte. Kilian ignorierte das Stück und winkte Rafael heran.
    Kein Mensch hier. Wir sollten heute Nacht hier bleiben.
    Er schob das Schwert zurück in die Scheide und trat vor die Tür. Die Aussicht eine vollkommen Leere Hütte die keinerlei Abwechslung versprach mit Rafael zu teilen verleitete ihn nicht gerade zu einem Freudentanz, doch was musste das musste. Also trugen die beiden ihre Wasserspuren auf dem Boden hinterlassenden Sättel ins Trockene ehe sie sich ihrer durchnässten Umhänge entledigten. Es gab einen kleinen Kamin im Inneren der Hütte, doch war weder Holz noch ein Anzünder vorhanden und Rafael hatte Kilians Bitte nach ein wenig Feuer ja schon bei Gwens geplanter Feuerbestattung abgeschlagen.

    Nachdem die Zwei einige Zeit in schweigsamer Betrachtung ihres Nachtlagers verbracht hatten, stellte Kilian eine Mutmaßung an. „Vielleicht sind die Soldaten ja nach Ostagar gereist. Soweit ich gehört habe sind alle königstreuen Banns dorthin gezogen um mit Cailan zusammen gegen die Dunkle Brut zu kämpfen.“ Ihn schüttelte der Gedanke an irgendwelche Monstren, die das Land von Süden her überfielen. Es gab schon genug Probleme und die Templer konnten sich nicht jedem Bösen annehmen, Eid oder nicht! Kilian war sich allerdings ziemlich sicher, dass auch die Dunkle Brut in den Zuständigkeitsbereich der Templer fiel, obwohl es natürlich noch die Grauen Wächter gab. Diese altertümlichen Helden waren allerdings zu einem kümmerlichen Haufen zusammengeschrumpft und mehr Legende als Armee. Zwar hatten Zwei von ihnen den Turm des Zirkels besucht und um die Unterstützung der Magier und Templer gebeten, und tatsächlich waren sie in den Berichten als überaus heroisch beschrieben worden, doch untermauerte dies nur Kilians These. Warum sollten die Wächter die Templer und den Zirkel ansonsten um Hilfe bitten? Weil es in der Verantwortung der Templer lag, die Welt vor dem Bösen zu beschützen. Und Feinde der Templer waren in der Regel auch Feinde der Magier. Die Welt war angenehm einfach, wenn man sie in diese Schemata untergliederte.
    „Wenn der Bann mit seinen Männern nach Ostagar abgerückt ist und dieser Posten jetzt leer steht…“ Kilian beendete den Gedanken nicht, glaubte aber auch nicht, dass dem nötig sei. Es war offensichtlich, dass Arl Couslands Truppen ebenso wie Cailan selbst nun tot im Staub lagen und Missmut breitete sich in Kilians Herzen aus. „Allerdings wird der Arl wohl kaum seine Frau, oder alle seine Kinder mitgenommen haben. Benehmen wir uns einfach der Situation angemessen.

    ***

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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Artur sah hinab zu der Leiche seines Gegenübers, welche silbrigglänzend vor ihm lag. Über den makellos polierten Panzer lief nun ein rotes Rinsaal hinab, welches auf den braunen Boden des Ackers versumpfte. Das Duell schwarz gegen weiß war für schwarz ausgegangen, aber was bedeutete das schon. Sein Gegner war wahrscheinlich als Verkörperung des weißen Ritters bekant gewesen, immer den ritterlichen Idealen folgend, bei den Turnieren am glänzen und in Duellen als Sieger hervorgehend. Ganz anders als Artur der nie Zeit für Turniere gehabt hatte und feststellen musste das sich ritterliche Ideale auf dem Schlachtfeld nicht immer halten ließen. Letztendlich hatte hinter diesen weißen Rüstung aber auch nur eine schwarze Seele gehaust, verdorben und von der eigenen Eitelkeit geblendet. Aber was blieb schon übrig wenn schwarz auf weiß prallte ? Nur grau. Eine graue Tristesse.

    Mordred trat an ihn heran und gratulierte ihm zu seinem Sieg. Vermutlich hatte dem Antivaner Arturs Aktion die ihm zum Sieg geholfen hatte nicht sonderlich gefallen, aber wenn so war es Artur egal. Bei einem Kampf um Leben und Tod ging es darum seinen Gegner zu besiegen, auch wenn es nicht schön aussah. Und Artur ließ sich nicht einfach abstechen, wenn auf einmal seine Waffe zerbrach. Sein Gegner hatte dies wohl vergessen, da er noch nie auf einem Schlachtfeld gewesen war. Ein reicher Bursche der durch die Welt zog um in Turnieren den großen Ritter zu spielen. Einer der dachte das ihn seine Siege in Duellen unbesiegbar machten. Davon gab es viele, wenn Artur erhlich war, hätte ohne seinen Schicksalsschlag auch so einer aus ihm werden können. Aber der Erbauer hatte einen anderen Weg für ihn vorgesehen, über dessen Für und Wider man natürlich streiten konnte.

    Mordred trug dem sicherlich schockierten Knappen auf etwas zu trinken zu besorgen und hob daraufhin Arturs geborstenes Schwert und seine Schild auf. Natürlich konnte er sich einen Kommentar dazu nicht verkneifen. Artur sah es nicht ganz so eng. Immerhin lag dort irgendwo im Dreck eine Klinge aus Silberit die sein Schwert ersetzen würde. Ein Schwert war nur ein Schwert und wenn es kaputt ging besorgte man sich ein neues, vor allem wenn das alte nur ein gewöhnliches Stahlschwert gewesen war. Zusammen mit Mordred begab er sich zum Waldrand, wo allerdings nur Morgana zu sehen war, welche recht gelangweilt an einem Baum lehnte. Dann jedoch tauchte Larissa aus dem Wald auf mit einem dicken Kaninchen in der Hand. Viel aufsehenerregender war allerdings der graue Wolf der Larissa begleitete und ebenfalls ein Kaninchen dabei hatte. Artur war überrascht, blieb aber ruhig, denn die Tatsache das eine Dalish-Jägerin seelenruhig neben einem Raubtier schlenderte bedeutete wohl irgendetwas. Tasächlich ließ sich der Wolf sich von der Elfe die Beute aus dem Maul nehmen. Dann begann er silbern zu leuchten undplötzlich stand Nimue vor ihnen in menschlicher Gestalt und Blut am Mund.
    Magier. Man wusste nie was als nächstes kam. Artur hatte schon einiges gesehen, aber das war neu. Wie es aussah hatte er sich einen ganzen Flohzirkus in die Gruppe geholt.

    Morgana war aufgestanden als Arturs Schwert in seine Einzelteile zerbrach und er damit ohne Waffe dastand. Sie sollte sich zwar nicht einmischen, aber sie würde nicht tatenlos daneben stehen während der Ritter vor ihren Augen erschlagen wurde. Immerhin brauchte sie diesen Trottel um sich weiter in der Zivilisation bewegen zu können. Wenn er sie anschließend deswegen anschnauzen sollte, würde sie es hinnehmen. Bevor sie jedoch eingreifen musste, oder Mordred der scheinbar Artur sein Schwert offerieren wollte, hatte Artur das Problem schon selbst gelöst. Auf eine schmutzige aber effektive Weise und für Morgana zählte eh nur das Ergebnis. Artur hatte gewonnen und sie konnten endlich weiterziehen. Während Mordred zu dem Ritter trat machte Morgana jedoch keine Anstalten sich in seine Richtung zu bewegen. In ihren Augen war diese ganze Aktion letzlich immer noch kompletter Blödsinn gewesen und sie würde dieses alberne, wenn auch recht interessante, Duell nicht damit adeln das sie sich jetzt wie ein dümmliches Hoffräulein zu dem Ritter begab. Stattdessen beschloß sie im Schatten der Bäume zu warten bis die beiden zu ihr kämen. Larissa und Nimue waren auch immer noch im Wald verschwunden. Plötzlich bemerkte sie jedoch Bewegung hinter sich und sah Larissa mit einem Karnickel aus dem Unterholz treten. Begleitet wurde sie von einem Wolf der ebenfalls Beute in seinem Maul trug. Morgana war nicht dumm und hatte aufgrund der bisherigen Ereignisse schon einen ziemlich genauen Verdacht wer dieser Wolf war. So war sie auch anders als die beiden Männer nicht überrascht als sich der Wolf mit einem silbernen Leuchten in Nimue verwandelte. Äußerst interessant eine Katze, ein Wolf, wenn Nimue wollte konnte sie sich selbst jagen. Es war sicher interessant sich in ein Tier zu verwandeln, allerdings konnte man in Tierform keine Magie wirken, was den Magier auch angreifbar machte. In Form einer Katze wohl mehr als Wolf, aber Morgana hatte eh keine Angst vor wilden Tieren. Davon hatte sie in ihrem Leben schon mehr als genug gesehen.

    Nimue kam elegant aus dem Wald geschlendert, was allerdings von dem Blut das ihr die Mundwinkel herablief ein wenig konterkariert wurde. Gelangweilt fragte sie ob Arturs Kontrahent tot war, was durch das Blut an ihrem Kinn leicht den Eindruck machte, als würde sich nach einem Nachschlag umsehen. Wenigstens wischte sie es dann nach einem Hinweis von Mordred weg, was die Szenerie etwas weniger makaber erscheinen ließ. Anschließend erkundigte sie sich nach Arturs befinden, wie der Arzt nach seinem Patienten.
    Artur zog kurz den Panzerhandschuh der rechten Hand ab un sah sich die Stelle an wo er mal getroffen worden war. Nichts zu sehen die Haut war nur leicht gespannt, als hätte ihm jemand mit der flachen Hand draufgeschlagen. Er war unverletzt was aber nicht so verwunderlich war. Bei einem Kampf zwischen zwei Schwergepanzerten hatte man selten schwere Verletzungen zu beklagen. Entweder man starb oder man gewann den Kampf. Und sein Gegner hatte auch keine Wuchtwaffen gehabt die Knochenbrücheverursacht haben könnten. Er zog den Handschuh wieder an während er die Frage der Zauberin beantwortete.
    "Nein, danke der Nachfrage, aber ich bin unverletzt. Wie ich sehe habt ihr und Larissa die Zeit sinnvoll überbrückt und seid jagen gegangen. Ich denke wenn wir euren Fang verspeist haben, können wir weiterziehen, immerhin haben wir durch diesen kleinen Zwischenfall schon viel Zeit verloren und ich will noch etwas Strecke gut machen bevor es dunkel wird.", antwortete er freundlich.
    Dann warf er einen Blick zu der Leiche die immer noch im Dreck lag. Mistkerl oder nicht ein Ritter verdiente eine ordentliche Bestattung.
    "Allerdings werden wir noch die Leiche verbrennen bevor wir nachher weiterziehen, da könnte ich wohl eure Dienste benötigen.", merkte er nachdenklich an. Durch die Zirkelmagierin hatten sie immerhin den Vorteil Magie auch vor Fremden wirken zu können ohne das dies die Templer auf den Plan rufen würde. Allerdings würden sie trotzdem noch Holz sammeln müssen.

    Schließlich kam der Knappe angestolpert mit mehreren Lederschläuchen in der Hand. Er sah immer noch verstört aus, verrichtete aber dennoch schnell was man ihm auftrug. Er reichte Artur einen Weinschlauch aus dem Artur einen großen Schluck nahm. Erfrischend und belebend wie der Traubensaft seine Kehle hinabglitt.
    "Danke Bursche. Und jetzt bring der Dame dort Wasser damit sie sich endlich das Blut aus dem Gesicht spülen kann.", trug Artur dem Knappen auf der Nimue sofort einen Schlauch mit Wasser brachte. Artur nahm einen weiteren Schluck aus dem Weinschlauch dann gab er diesen an den Antivaner weiter. Dieser hatte zwar nicht gekämpft, aber so wie er Mordred kannte würde er nicht nein sagen. Und alleine trinken war langweilig. Im Gegenzug nahm Artur sein Schwertheft von dem Antivaner entgegen und betrachtete es skeptisch.
    "Das ist recht ärgerlich, aber das Schwert hat schon genügend Schlachten geschlagen. Und gegen Silberit hat normaler Stahl halt keine Chance.", bemerkte Artur und legte das Heft beiseite. Dann trat er wieder zurück, auf den Acker wo er das Schwert seines Gegners funkeln sah. Er hob es auf, die Klinge blitzte im Licht der Sonne auf. Die Klinge war so lang wie die seines alten Schwerts und aus feinstem Silberit und Weißstahl gefertigt. Nur Drachenknochen und Meteroitenstahl war noch besser für Schwerter geeignet. Das Heft war ebenfalls silbern mit Gold verziert. Nicht gerade nach Arturs Geschmack und ein wenig unpassend, aber das würde er hinnehmen müssen. in Orzammar konnte er die Klinge ja in ein anderes Heft einfassen lassen. Das Schwert von Galahad war leichter als sein eigenes, obwohl es stabiler und schärfer war. Er nahm es in die rechte Hand und ließ es ein paarmal kreisen und seine Balance bei einfachen Hieben unter Beweis stellen. Kein Fehler war zu bemerken, es würde seine alte Klinge mehr als ersetzen. Dann bemerkte er das etwas in die Klinge eingraviert war. Ein Schriftzug der den Namen Superbus bildete.Artur seufzte leicht. Natürlich hatte dieser Affe seinem Schwert einen Namen gegeben. Wie ein kleines Kind. Artur beschloss diesen Schriftzug zu ignorieren und steckte das Schwert einfach in seine Scheide.


    Artur bemerkte das der Knappe nachdem er seinen Rundgang gemacht hatte und Getränke verteilt hatte wieder neben der Leiche seines Herren stand und diese ungläubig anschaute. Artur trat ebenfalls an die Leiche heran und stand neben dem Knappen.
    "Wie heisst du Junge ?",fragte er den Knappen der ihn eingeschüchtert anschaute.
    "Albrecht von Steinfurt, Herr.", antwortete der junge Knappe zaghaft und wusste offenbar nicht so genau was er jetzt fühlen sollte.
    "Was empfindest du jetzt wo du die Leiche deines Herren hier liegen siehst ?", fragte Artur in trockenen Tonfall.
    "Ich weiß es nicht genau Herr. Wohl vor allem Unglauben. Ich habe ihn immer für einen der größten Kämpfer auf Thedas gehalten. Er hat jeden Kampf gewonnen und ist stets von allen bewundert worden. Auch von mir. Und jetzt ist er tot und damit wohl auch meine Aussicht je ein Ritter zu werden.", antwortete der Knappe niedergeschlagen.
    "Nun ich kann dich verstehen Albrecht, allerdings bist du nicht der erste Knappe der seinen Herren überlebt. Du bist noch jung und wirst einen anderen Ritter finden der dich ausbildet.", sagte Artur aufmunternd. er konnte den Gedankengang des Knappen nachvollziehen.
    "Meint ihr wirklich Herr ? Ihr habt ihn besiegt, ihr seid noch ein viel besserer Kämpfer als er es war. Ihr müsst noch ein viel größerer Ritter als er sein. Würdet ihr mich als Knappen nehmen ?", fragte ihn der Knappe plötzlich. Artur sufzte leicht, immer wenn er nett war schienen die Leute das falsch zu verstehen. Diesen Gedanken galt es schnell vorzubeugen.
    "Nein mein Junge, ich brauche keinen Knappen. Außerdem würdest du nicht von einem Söldner ausgebildet werden wollen. Dein Herr ist tot aber trotzdem bist du ihm immer noch verpflichtet. Du musst seiner Familie von seinem Tod berichten, anschließend wird sich zeigen was der Erbauer für dich bereithält. Das ist das was ein guter Knappe für seinen Herren tut.", erklärte Artur. Der Knappe schien enttäuscht, nickte aber verständnisvoll. Einen neuen Plan zu haben gab ihm wohl Zuversicht.
    "Du kannst uns meinetwegen bis nach Amaranthine begleiten, dort wirst du ein Schiff finden. Und jetzt zieh deinem Herren die Rüstung aus, damit wir ihn nachher verbrennen können.", sagte Artur recht unsensibel, aber trotzdem freundlich. Der Knappe nickte knapp und begann dann damit dem toten Ritter seine Rüstung auszuziehen, was jetzt wo er tot war sich als schwierig gestaltete.
    Als er dem Ritter den Helm abnahm, sah sich Artur sein Gesicht an. Galahad war nicht besonders alt gewesen, hatte feine Gesichtszüge und braune Locken. Vermutlich war er gut bei den Frauen angekommen. Ein junger Mann vom Ehrgeiz zerfressen der beste zu sein. Und dieser Ehrgeiz hatte ihm letztendlich das Leben gekostet. Trotzdem empfand Artur kein Mitleid mit ihm. Er hatte den Tod in seinen Augen verdient.

    Artur hob seinen Helm auf der immer noch bei der Leiche war und marschierte zurück zu den Anderen. Morgana und Larissa waren gerade damit beschäftigt den Kaninchen das Fell abzuziehen und sie für das Essen zu präparieren. Auch ein Feuer brannte schon dafür.
    Ein wenig Essen würde Artur gut tun, denn so ein Kampf war ziemlich anstrengend und er war hungrig. Mordred schien gerade dabei zu sein den letzten Schluck aus dem Weinschlauch zu pressen. Nimue stand in der Nähe eines Baumes und hatte inzwischen auch die letzten Spuren des Kaninchenblutes beseitigt. Artur begrüßte dies denn die Magierin hatte zwar ein hübsches Gesicht aber mit Blut um den Mund sah sie nicht gerade sehr symphatisch aus.
    "So ihr könnt euch also in Tiere verwandeln. Sicher auch neben der Jagd auf Kleintiere recht nützlich. Gibt es noch irgendwelche Überraschungen eurerseits, mit denen ich auf der Reise rechnen muss ?", fragte er die Magierin höflich.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Artur war es, der Nimue auf ihre formwandlerischen Fähigkeiten ansprach. Morgana hatte sie ja ohnehin schon bei ihrem kleinen Katzentrick durchschaut und Nimue sah auch gar nicht ein, wieso sie ein Geheimnis um ihre Magie machen sollte. Anders allerdings als die Hexe. Zum Beispiel fragte der Ritter Nimue, ob sie ein Feuer für die Bestattung des Gefallenen entzünden könne und das obgleich Morgana doch so gerne von ihren gebieterischen Fähigkeiten über die Elemente referierte. Dies konnte nur bedeuten, dass Morgana sich in der Öffentlichkeit mit ihrer Magie zurückhielt. Ein kluger Schachzug, zugegeben, aber auch notwendig. Natürlich erregte auch Nimues magisches Wirken Aufmerksamkeit, doch hatte sie dahingehend noch nie mit Problemen zu kämpfen gehabt. Nimue, die sich mit dem vom erschüttert dreinblickenden Knappen hatte Wasser geben lassen, schaute nun zu Artur hinauf.
    Überraschungen mit denen Ihr rechnen müsst?“, wiederholte Nimue spöttisch. „Nein, Ritter. Nein ich denke nicht. Es sei denn Ihr vergeudet Eure Zeit häufiger als ich es dachte mit barbarischen und zweckentfremdeten Zweikämpfen wie diesem hier. Ich wollte nach Orzammar und keine Balladen schreiben, für die ich neuen Stoff brauche!
    Mit ausgesuchter Arroganz warf sie den Kopf zurück und fuhr sich durch die braune Mähne, folgte dem Pferdeschwanz mit der Hand bis zum Ende stellte dann zufrieden fest, dass sich weder Dreck noch Äste in ihrer Haarpracht verfangen hatten. Das Herumstromern als Wolf brachte zuweilen ungewollte Mitbringsel mit sich.
    Zudem bin ich nicht mehr oder minder überraschend als Eure Hexe. Magie ist Magie, in welcher Form sie zutage tritt ist dabei nebensächlich. Ihr erinnert Euch an die Katze in der Hütte?
    Artur nickte und Nimue nickte auch und zwar so lange bis Artur bestätigendes Nicken in ein Verstehendes übergegangen war. „Ich habe es Eurer Jägerin schon erzählt, habt also keine Angst um mich“, scherzte Nimue trocken, denn sie bezweifelte, dass sich der Ritter jemals ernste Sorgen um das Leben der Magierin machen würde. „Und Eure hämischen Kommentare, Ritter, bitte ich Euch zu unterlassen. Ich esse keine Kleintiere! Ich esse überhaupt kein Fleisch. Ich habe lediglich der Jägerin geholfen. Schließlich will ich ja meinen Teil zur Gruppe beitragen und die knurrenden Mägen zu füttern schien mir eine passende Gegenleistung.

    Mordred stürzte den Wein förmlich hinunter. Er war verdammt gut, besser als der Wein der letzten Tage! Natürlich musste ein Ritter, der eine so feine Rüstung trug auch nur den erlesensten Wein trinken und dafür dankte Mordred dem Erbauer ausgiebig, während er mehr und mehr von dem wohlschmeckenden Gaumenschmeichler in sich hinein schüttete. Dabei beobachtete er wie Artur sich des Schwertes des Toten bemächtigte. Wieso auch nicht, immerhin hatte er den Kampf gewonnen und Waffen und Pferd eines geschlagenen Ritters gingen meistens in den Besitz des Anderen über. Es gab tatsächlich Krieger die auf diese Art ein ganzes Vermögen erwirtschaftet hatten, denn eine Rüstung wie diese dort im Dreck wog schwerer als ein gewöhnliches Stadthaus. Natürlich nur ein billiges für den gemeinen Bürger, aber dennoch. Zwei oder drei Siege gegen derlei Proleten und man war ein gemachter Mann. Artur begann den verstörten Knappen zurechtzuweisen und ihm Aufgaben zu geben nachdem der Ritter sein neues Schwert abschätzig gemustert hatte. Der helle Stahl und die verzierte Machart waren dem Minimalisten anscheinend zuwider, obwohl Arturs Rüstung nun auch nicht wirklich nach Bescheidenheit schrie. Artur hatte nicht fair gesiegt, doch zeigte er immerhin genug Ehre und Anstand dem Besiegten eine ordentliche Bestattung zu gewähren, obwohl die Nevarraner ihre Toten doch eigentlich anders behandelten und der Erschlagene Artur in dessen kantiger, harter Muttersprache herausgefordert hatte. Dennoch war es ein edler Gedanke den Toten nicht einfach den Krähen oder sonst welchen Wesen zum Fraße vorzuwerfen. Bei der Entkleidung Galahads kam dessen jugendliches Alter zum Vorschein. Artur war ja selbst noch ziemlich jung, doch hätte Mordred einen derart jungenhaftes Gesicht hinter einem Visier vorgefunden hätte er sich hundeelend gefühlt. Der arme Galahad hatte nicht einmal einen Bartwuchs, von ein paar traurigen abschorenen Härchen mal abgesehen. Mordred seufzte. Wo waren bloß die Zeiten geblieben in denen er selbst noch so jung gewesen war. Vermutlich war er auch ein Narr wie der weiße Ritter gewesen, allerdings ein begnadeterer Kämpfer. Andernfalls würde er jetzt wohl kaum noch leben. Der Antivaner wandte sich von dem traurigen Bild ab und schaute lieber zu Nimue herüber. Die Magierin, die etwas abseits der Gruppe stand und somit auch gleich ihre Sicht auf diese preisgab, hatte etwas an sich, was Mordred faszinierte. Er konnte nicht wirklich sagen, was es war. Die Arroganz in der sich Morgana in nichts nachstand war es vermutlich nicht. Andererseits sollte Mordred sich selbst vielleicht auf masochistische Tendenzen untersuchen lassen. Nun war es aber Artur, der sich an die Magierin wandte und Mordred schaute erneut weg.

    Immerhin müssen wir heute nicht hungern“, feixte Larissa während sie und die Hexe die erlegten Viecher ausnahmen und häuteten. „Ich hatte schon Angst ich könnte nicht mehr richtig jagen, jetzt wo ich von einer Dalish-Jägerin zu einer Dalish-Söldnerin geworden bin. Aber, es geht noch“, sagte sie und hielt zum Beweis das halb heruntergezogene Fellknäuel hoch. Blut sickerte ihr auf die Hand. „Und diese Nimue kann mir jetzt auch dabei helfen. Also, nicht, dass ich es nötig hätte, aber… Elfen jagen ja auch oft gemeinsam. Und ein Wolf als Jagdgefährte…
    Sie brach ab und schaute zu Morgana, die schweigsam geblieben war. „Ist etwas mit dir? Bedrückt dich etwas?“ Larissa rückte näher zu Morgana heran. „Ist es wegen der Magierin? Sie ist echt nett, glaube ich. Aber… hast du Angst, dass sie etwas zu den Templern sagt?

    Mordred half Artur und dem Knappen beim Aufschichten des Haufens, der für Ser Galahad gedacht war. Nimue weigerte sich beharrlich mich anzupacken und Larissa und Morgana beschäftigten sich eher damit aus dem zähen Hasenfleisch einen großen Eintopf zu kochen. Glücklicherweise hatte Galahads Knappe einen entsprechend bauchigen Kessel parat und so gäbe es mal etwas Abwechslung auf dem Speiseplan. Nach einer Weile war das provisorische Grabmal aus Holz fertig und die drei Männer betteten den Leichnam, den sie der Würde halber in ein einfaches Leinentuch gewickelt hatten, auf der Spitze des Gerüstes. Artur sollte entscheiden, wann Nimue das Feuer entfachte doch vorerst widmeten sich die Sechs, den Knappen mitgezählt, dem Eintopf. Der Diener des ehemaligen Feindes bekam allerdings nur einen schäbigen Rest, beklagte sich jedoch nicht. Mordred war sich ziemlich sicher, dass er einen geheimen Vorrat an Lebensmitteln und gutem Wein vor ihm verborgen hielt und nahm sich vor, den pausbäckigen Jüngling später danach zu fragen. Jetzt galt es vorerst zu speisen und keiner der Anwesenden hätte wohl vermutet, dass Haseneintopf mit einfachen Wald und Wiesenkräutern und zwei hineingeschnittenen Karotten derart köstlich schmecken konnte, wobei Nimue sich nur an dem zerkochten Gemüse gütig tat. Nach dem Essen wandten sich alle wieder ihren Beschäftigungen zu während sie auf Arturs Entscheidung warteten den Haufen anzustecken, würdevoll ein paar Minuten zu verweilen und dann endlich nach Amaranthine aufzubrechen.

    Larissa hielt sich an Mordreds Anweisungen und brachte zwei wirklich gut geeignete Stöcke aus dem Wald, welche sie und der Antivaner dann nach seinem Willen zurecht schnitzten. Larissa war sichtlich aufgeregt und hibbelig. Sie konnte es kaum noch erwarten mit einem Schwert zu fechten und sei es auch nur aus Holz. Mordred jedoch mahnte sie schon während des Anfertigens der Übungswaffen zur Geduld und Besinnung.
    Wenn Ihr einfach drauf losgeht werdet Ihr sterben“, sagte er streng. „Nur die Berserker der Zwerge und die Aschekrieger können wie die Bekloppten auf ein Ziel einprügeln und sich dabei Verletzungen zuziehen, die ein normaler Krieger nicht überstehen würde.
    Larissa lauschte fasziniert. „Und wenn ich…
    Ihr werdet sterben!“, unterbrach Mordred sie harsch weil er keinen Widerspruch dulden wollte. Larissa schwieg tödlich getroffen bis sie fertig waren.

    Diese ganze Warterei war eine Farce! Dachte der Ritter wirklich, wenn er noch wartete würde ihn ein Geistesblitz treffen? Oder betete er um Vergebung? Nimue war aufgefallen wie jung der Erschlagene gewesen war. Es war bedeutungslos. Manch einer starb im Alter von über neunzig Jahren, ein andere überlebte nicht einmal den ersten Tag. Am Ende waren sie ohnehin alle tot, gefangen in der transzendenten Bewusstseinsebene des Nichts, in der sie umherwanderten unwissend was sie hier eigentlich sollten. Solange sie kein Geist oder Magier an die Hand nahm blieben sie meistens verloren. „Was sind sie doch für erbärmliche Wesen“, sagte Nimue kalt, als sie sich neben Morgana gestellt hatte und nickte gen Scheiterhaufen. „Wie sie dort in ihren glitzernden Rüstungen Held spielen, wie kleine Kinder. Und sie haben so viel Freude am Spielen und am gegenseitigen Töten. Völlig sorgenfrei, weil sie vergessen, dass sie nichtig sind.
    Sie wandte sich der Hexe zu. „Der Ritter will, dass ich nachher den Scheiterhaufen anzünde. Er hat mich gefragt, nicht Euch obwohl ich davon ausgehe, dass er Euch mehr vertraut als er mit jemals vertrauen wird. Woran mag das wohl liegen, frage ich mich?
    Die Frage war natürlich rhetorischer Natur.
    Als Abtrünnige müsste Ihr immer Vorsicht im Umgang mit Magie walten lassen. Ihr müsst sie verbergen vor den Augen der Welt, so als würdet Ihr Euer Gesicht unter einer Maske verbergen, dabei gehört die Magie ebenso zu Euch wie der Sitz Eurer Nase. Es muss beschwerlich sein das Leben einer Abtrünnigen zu leben, sich selbst andauernd einzureden, dass man frei wäre und dann nicht einmal die Entscheidung fällen zu können, wann und ob man Magie einsetzten kann, obwohl sie Euch durchfließt wie die Luft die Ihr atmet. Könnt Ihr Eurem Körper verbieten zu atmen? Ringt er nicht nach Luft, wenn Ihr es versucht? Ebenso ist es mit der Magie. Wenn Ihr sie unterdrückt ringt sie mit Euch. Auch sie will atmen. Durch Euch.
    Nimue hob ihre Hand vollführte eine fast nebensächliche Geste und schon brannte die gesamte Hand, innen wie außen. „Ihr seid nicht frei, Morgana“, sagte sie. „Aber Ihr könntet es sein. Wir alle unterliegen natürlichen Regeln und wenn Ihr Euch einverstanden zeigt diese lediglich zu akzeptieren seid Ihr freier als Euch das Leben in der Wildnis und abgeschieden von der Zivilisation Euch jemals gewähren könnte.“ Nimue ballte die Faust und das Feuer erlosch augenblicklich. „Ihr müsstet Euch nie wieder umschauen, ob jemand zu sieht. Ihr könntet erhobenen Hauptes vor einer ganzen Garnison von Templern stolzieren und niemand würde Euch aufhalten. Denkt darüber nach Morgana. Ist das nicht mehr Freiheit als sich als Heckenmagier dem Aberglaube des einfachen Volkes zu beugen?

    Die Magierin schaute zu Larissa und Mordred die nun mit ihren Holzschwertern bewaffnet auf den Rasen traten.
    Also erst einmal die Grundhaltung!“, forderte Mordred lehrerhaft und stellte sich in Ausgangslage. „Es gibt natürlich viele verschiedene Techniken. Die meisten davon beherrsche ich“, sagte er mit gespielt wegwerfender Bescheidenheit. „Ich verwende am häufigsten eine Technik aus der Flos Duellatorum“, erklärte Mordred und nahm die ihm altbekannte Ausgangsstellung an, beide Hände am Schwert, die Klingenspitze auf das Gegenüber gerichtet, die Waffe etwas unterhalb der Augenhöhe.
    So erkennt ihr welchen Zug Euer Feind macht und könnt sofort darauf reagieren. Na los, greift mich an!“ Larissa schaute Mordred verschüchtert an. „Nein“, sagte sie kopfschüttelnd.
    Na los, ich werde nur abwehren und Euch nichts tun.
    Larissa attackierte zögerlich Mordreds Flanke. Der Antivaner schlug das Schwert hart beiseite, was die Elfe anstachelte. Sie schlug erneut zu und wieder schlug Mordred das Schwert weg. Der dritte Angriff wurde von dem Antivaner mühelos geblockt. Mordred drehte sich und versetzte Larissa einen kräftigen Schlag auf das Gesäß.
    Aua!“, protestierte die Elfe und rieb sich die getroffene Pobacke. „Ihr habt gesagt Ihr tut mir nichts!
    Habe ich auch nicht. Im Ernstfall wäret Ihr jetzt tot, weil ich Euch enthauptet hätte.
    Larissa funkelte ihn wütend an. „So macht es keinen Spaß!“, maulte sie. „Soll es ja auch nicht!“, entgegnete Mordred bissig, was Larissa eingeschnappt die Lippe schürzen ließ. Sie war drauf und dran das Holzschwert auf den Boden zu schmeißen und zu gehen. „Larissa, der Schwertkampf soll keinen Spaß machen. Es ist kein Spiel und in Tagen wie sie uns bevorstehen muss jeder Kampf mit tödlicher Entschlossenheit geführt werden! Wenn Ihr Euer Schwert zieht, dann will ich Euch jetzt so schnell wie Möglich darauf vorbereiten, dass es dann nicht das letzte Mal sein wird. Es wird dauern und es wird Euch einiges abverlangen, aber wenn Ihr Euch mit ganzem Herzen der Fechtkunst hingebt, werdet Ihr lernen. Das verspreche ich Euch.“ Seine letzten Worte klangen so warm und ehrlich, dass Larissa matt lächelte und das Holzschwert wieder hob. „Soll ich wieder angreifen?
    Nein. Die erste Lektion habt Ihr bereits gelernt“, sagte Mordred nun und zwinkerte. Schmerz war immer die erste Lektion.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (24.10.2015 um 01:09 Uhr)
  11. #31
    Deus Avatar von VRanger
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    Glandis | Am Flussbaum • Ein Wunsch

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Bei dem Betrachten des Ringes hörte sie ein leises Lachen. Es war Aril. Glandis musste nicht lange auf ihre Aussage, dass sie den Ring behalten wolle, warten. „So bewundere ich mich auch immer, wenn ich ein neues Kleid anprobieren muss - ob es auch von allen Winkeln aus gut aussieht. Und ich ja keine Wildschweinhauer bekomme!“ Glandis stutze. War es jetzt eine Art Humor oder ein auf die Schippe nehmen, dass sie sich so den Ring in der Sonne an ihrem Finger angesehen hatte. Zumindest sprachen die Wildschweinhauer für die Annahme. Doch möglicherweise hatte die Adlige ihre eigene Erfahrung, des sich Drehens und Wendens, eines Wippens auf die Zehenspitzen, ein Stemmen der Hände in die Hüften tatsächlich als Ritual, wenn es ein neues Kleid für sie gegeben hatte. Glandis kam nicht weiter in ihren Gedanken.

    Denn Aril bückte sich am Wasser. Sie schien etwas zu suchen. Doch durch die Toberei von Glandis, die selbst Trovao aus dem Bach geholt hatte, war relativ viel trübes Wasser vorhanden. Ergo, man konnte nicht gut sehen. Doch nur für eine kurze Zeit war es so. Das Wasser floss an einigen Stellen schnell. Dort wo es Vertiefungen ausgespült hatte, wurde es auch schnell wieder klar. Dort, wo es gemütlich sich eine Pause gönnte, blieb es trübe. Ein merkwürdiges Bild. In diese Reflexionen sagte Aril: „Sonst ist da nichts zu sehen. Keine dazu passende Kette und auch kein Armband ...“

    Wieder so ein Satz. War dieser nur der blanke Ernst oder saß Aril der Schalk im Nacken? Wie dem auch war, Glandis beendete diese Sache. Sie hielt ihren schlanken rechten Fuß über das Wasser, drehte diesen nach links und nach rechts, so wie man es auch machen würde, wenn man einen schicken Schuh an hätte und sagte: »Gut, ein paar Schuhe, könnte ich auch noch brauchen. So aus feinem Leder, innen weich, zum Schnüren, gut verarbeitet, die Nähte bitte mit gewachsten Fäden und rot, ja rot müssen sie schon sein. Sonst trage ich sie nicht!« Dabei schaute sie sich zu Aril um und sagte: »Das ist doch nicht zu viel verlangt oder?«

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  12. #32
    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Artur war es, der Nimue auf ihre formwandlerischen Fähigkeiten ansprach. Morgana hatte sie ja ohnehin schon bei ihrem kleinen Katzentrick durchschaut und Nimue sah auch gar nicht ein, wieso sie ein Geheimnis um ihre Magie machen sollte. Anders allerdings als die Hexe. Zum Beispiel fragte der Ritter Nimue, ob sie ein Feuer für die Bestattung des Gefallenen entzünden könne und das obgleich Morgana doch so gerne von ihren gebieterischen Fähigkeiten über die Elemente referierte. Dies konnte nur bedeuten, dass Morgana sich in der Öffentlichkeit mit ihrer Magie zurückhielt. Ein kluger Schachzug, zugegeben, aber auch notwendig. Natürlich erregte auch Nimues magisches Wirken Aufmerksamkeit, doch hatte sie dahingehend noch nie mit Problemen zu kämpfen gehabt. Nimue, die sich mit dem vom erschüttert dreinblickenden Knappen hatte Wasser geben lassen, schaute nun zu Artur hinauf.
    Überraschungen mit denen Ihr rechnen müsst?“, wiederholte Nimue spöttisch. „Nein, Ritter. Nein ich denke nicht. Es sei denn Ihr vergeudet Eure Zeit häufiger als ich es dachte mit barbarischen und zweckentfremdeten Zweikämpfen wie diesem hier. Ich wollte nach Orzammar und keine Balladen schreiben, für die ich neuen Stoff brauche!
    Mit ausgesuchter Arroganz warf sie den Kopf zurück und fuhr sich durch die braune Mähne, folgte dem Pferdeschwanz mit der Hand bis zum Ende stellte dann zufrieden fest, dass sich weder Dreck noch Äste in ihrer Haarpracht verfangen hatten. Das Herumstromern als Wolf brachte zuweilen ungewollte Mitbringsel mit sich.
    Zudem bin ich nicht mehr oder minder überraschend als Eure Hexe. Magie ist Magie, in welcher Form sie zutage tritt ist dabei nebensächlich. Ihr erinnert Euch an die Katze in der Hütte?
    Artur nickte und Nimue nickte auch und zwar so lange bis Artur bestätigendes Nicken in ein Verstehendes übergegangen war. „Ich habe es Eurer Jägerin schon erzählt, habt also keine Angst um mich“, scherzte Nimue trocken, denn sie bezweifelte, dass sich der Ritter jemals ernste Sorgen um das Leben der Magierin machen würde. „Und Eure hämischen Kommentare, Ritter, bitte ich Euch zu unterlassen. Ich esse keine Kleintiere! Ich esse überhaupt kein Fleisch. Ich habe lediglich der Jägerin geholfen. Schließlich will ich ja meinen Teil zur Gruppe beitragen und die knurrenden Mägen zu füttern schien mir eine passende Gegenleistung.

    Mordred stürzte den Wein förmlich hinunter. Er war verdammt gut, besser als der Wein der letzten Tage! Natürlich musste ein Ritter, der eine so feine Rüstung trug auch nur den erlesensten Wein trinken und dafür dankte Mordred dem Erbauer ausgiebig, während er mehr und mehr von dem wohlschmeckenden Gaumenschmeichler in sich hinein schüttete. Dabei beobachtete er wie Artur sich des Schwertes des Toten bemächtigte. Wieso auch nicht, immerhin hatte er den Kampf gewonnen und Waffen und Pferd eines geschlagenen Ritters gingen meistens in den Besitz des Anderen über. Es gab tatsächlich Krieger die auf diese Art ein ganzes Vermögen erwirtschaftet hatten, denn eine Rüstung wie diese dort im Dreck wog schwerer als ein gewöhnliches Stadthaus. Natürlich nur ein billiges für den gemeinen Bürger, aber dennoch. Zwei oder drei Siege gegen derlei Proleten und man war ein gemachter Mann. Artur begann den verstörten Knappen zurechtzuweisen und ihm Aufgaben zu geben nachdem der Ritter sein neues Schwert abschätzig gemustert hatte. Der helle Stahl und die verzierte Machart waren dem Minimalisten anscheinend zuwider, obwohl Arturs Rüstung nun auch nicht wirklich nach Bescheidenheit schrie. Artur hatte nicht fair gesiegt, doch zeigte er immerhin genug Ehre und Anstand dem Besiegten eine ordentliche Bestattung zu gewähren, obwohl die Nevarraner ihre Toten doch eigentlich anders behandelten und der Erschlagene Artur in dessen kantiger, harter Muttersprache herausgefordert hatte. Dennoch war es ein edler Gedanke den Toten nicht einfach den Krähen oder sonst welchen Wesen zum Fraße vorzuwerfen. Bei der Entkleidung Galahads kam dessen jugendliches Alter zum Vorschein. Artur war ja selbst noch ziemlich jung, doch hätte Mordred einen derart jungenhaftes Gesicht hinter einem Visier vorgefunden hätte er sich hundeelend gefühlt. Der arme Galahad hatte nicht einmal einen Bartwuchs, von ein paar traurigen abschorenen Härchen mal abgesehen. Mordred seufzte. Wo waren bloß die Zeiten geblieben in denen er selbst noch so jung gewesen war. Vermutlich war er auch ein Narr wie der weiße Ritter gewesen, allerdings ein begnadeterer Kämpfer. Andernfalls würde er jetzt wohl kaum noch leben. Der Antivaner wandte sich von dem traurigen Bild ab und schaute lieber zu Nimue herüber. Die Magierin, die etwas abseits der Gruppe stand und somit auch gleich ihre Sicht auf diese preisgab, hatte etwas an sich, was Mordred faszinierte. Er konnte nicht wirklich sagen, was es war. Die Arroganz in der sich Morgana in nichts nachstand war es vermutlich nicht. Andererseits sollte Mordred sich selbst vielleicht auf masochistische Tendenzen untersuchen lassen. Nun war es aber Artur, der sich an die Magierin wandte und Mordred schaute erneut weg.

    Immerhin müssen wir heute nicht hungern“, feixte Larissa während sie und die Hexe die erlegten Viecher ausnahmen und häuteten. „Ich hatte schon Angst ich könnte nicht mehr richtig jagen, jetzt wo ich von einer Dalish-Jägerin zu einer Dalish-Söldnerin geworden bin. Aber, es geht noch“, sagte sie und hielt zum Beweis das halb heruntergezogene Fellknäuel hoch. Blut sickerte ihr auf die Hand. „Und diese Nimue kann mir jetzt auch dabei helfen. Also, nicht, dass ich es nötig hätte, aber… Elfen jagen ja auch oft gemeinsam. Und ein Wolf als Jagdgefährte…
    Sie brach ab und schaute zu Morgana, die schweigsam geblieben war. „Ist etwas mit dir? Bedrückt dich etwas?“ Larissa rückte näher zu Morgana heran. „Ist es wegen der Magierin? Sie ist echt nett, glaube ich. Aber… hast du Angst, dass sie etwas zu den Templern sagt?

    Mordred half Artur und dem Knappen beim Aufschichten des Haufens, der für Ser Galahad gedacht war. Nimue weigerte sich beharrlich mich anzupacken und Larissa und Morgana beschäftigten sich eher damit aus dem zähen Hasenfleisch einen großen Eintopf zu kochen. Glücklicherweise hatte Galahads Knappe einen entsprechend bauchigen Kessel parat und so gäbe es mal etwas Abwechslung auf dem Speiseplan. Nach einer Weile war das provisorische Grabmal aus Holz fertig und die drei Männer betteten den Leichnam, den sie der Würde halber in ein einfaches Leinentuch gewickelt hatten, auf der Spitze des Gerüstes. Artur sollte entscheiden, wann Nimue das Feuer entfachte doch vorerst widmeten sich die Sechs, den Knappen mitgezählt, dem Eintopf. Der Diener des ehemaligen Feindes bekam allerdings nur einen schäbigen Rest, beklagte sich jedoch nicht. Mordred war sich ziemlich sicher, dass er einen geheimen Vorrat an Lebensmitteln und gutem Wein vor ihm verborgen hielt und nahm sich vor, den pausbäckigen Jüngling später danach zu fragen. Jetzt galt es vorerst zu speisen und keiner der Anwesenden hätte wohl vermutet, dass Haseneintopf mit einfachen Wald und Wiesenkräutern und zwei hineingeschnittenen Karotten derart köstlich schmecken konnte, wobei Nimue sich nur an dem zerkochten Gemüse gütig tat. Nach dem Essen wandten sich alle wieder ihren Beschäftigungen zu während sie auf Arturs Entscheidung warteten den Haufen anzustecken, würdevoll ein paar Minuten zu verweilen und dann endlich nach Amaranthine aufzubrechen.

    Larissa hielt sich an Mordreds Anweisungen und brachte zwei wirklich gut geeignete Stöcke aus dem Wald, welche sie und der Antivaner dann nach seinem Willen zurecht schnitzten. Larissa war sichtlich aufgeregt und hibbelig. Sie konnte es kaum noch erwarten mit einem Schwert zu fechten und sei es auch nur aus Holz. Mordred jedoch mahnte sie schon während des Anfertigens der Übungswaffen zur Geduld und Besinnung.
    Wenn Ihr einfach drauf losgeht werdet Ihr sterben“, sagte er streng. „Nur die Berserker der Zwerge und die Aschekrieger können wie die Bekloppten auf ein Ziel einprügeln und sich dabei Verletzungen zuziehen, die ein normaler Krieger nicht überstehen würde.
    Larissa lauschte fasziniert. „Und wenn ich…
    Ihr werdet sterben!“, unterbrach Mordred sie harsch weil er keinen Widerspruch dulden wollte. Larissa schwieg tödlich getroffen bis sie fertig waren.

    Diese ganze Warterei war eine Farce! Dachte der Ritter wirklich, wenn er noch wartete würde ihn ein Geistesblitz treffen? Oder betete er um Vergebung? Nimue war aufgefallen wie jung der Erschlagene gewesen war. Es war bedeutungslos. Manch einer starb im Alter von über neunzig Jahren, ein andere überlebte nicht einmal den ersten Tag. Am Ende waren sie ohnehin alle tot, gefangen in der transzendenten Bewusstseinsebene des Nichts, in der sie umherwanderten unwissend was sie hier eigentlich sollten. Solange sie kein Geist oder Magier an die Hand nahm blieben sie meistens verloren. „Was sind sie doch für erbärmliche Wesen“, sagte Nimue kalt, als sie sich neben Morgana gestellt hatte und nickte gen Scheiterhaufen. „Wie sie dort in ihren glitzernden Rüstungen Held spielen, wie kleine Kinder. Und sie haben so viel Freude am Spielen und am gegenseitigen Töten. Völlig sorgenfrei, weil sie vergessen, dass sie nichtig sind.
    Sie wandte sich der Hexe zu. „Der Ritter will, dass ich nachher den Scheiterhaufen anzünde. Er hat mich gefragt, nicht Euch obwohl ich davon ausgehe, dass er Euch mehr vertraut als er mit jemals vertrauen wird. Woran mag das wohl liegen, frage ich mich?
    Die Frage war natürlich rhetorischer Natur.
    Als Abtrünnige müsste Ihr immer Vorsicht im Umgang mit Magie walten lassen. Ihr müsst sie verbergen vor den Augen der Welt, so als würdet Ihr Euer Gesicht unter einer Maske verbergen, dabei gehört die Magie ebenso zu Euch wie der Sitz Eurer Nase. Es muss beschwerlich sein das Leben einer Abtrünnigen zu leben, sich selbst andauernd einzureden, dass man frei wäre und dann nicht einmal die Entscheidung fällen zu können, wann und ob man Magie einsetzten kann, obwohl sie Euch durchfließt wie die Luft die Ihr atmet. Könnt Ihr Eurem Körper verbieten zu atmen? Ringt er nicht nach Luft, wenn Ihr es versucht? Ebenso ist es mit der Magie. Wenn Ihr sie unterdrückt ringt sie mit Euch. Auch sie will atmen. Durch Euch.
    Nimue hob ihre Hand vollführte eine fast nebensächliche Geste und schon brannte die gesamte Hand, innen wie außen. „Ihr seid nicht frei, Morgana“, sagte sie. „Aber Ihr könntet es sein. Wir alle unterliegen natürlichen Regeln und wenn Ihr Euch einverstanden zeigt diese lediglich zu akzeptieren seid Ihr freier als Euch das Leben in der Wildnis und abgeschieden von der Zivilisation Euch jemals gewähren könnte.“ Nimue ballte die Faust und das Feuer erlosch augenblicklich. „Ihr müsstet Euch nie wieder umschauen, ob jemand zu sieht. Ihr könntet erhobenen Hauptes vor einer ganzen Garnison von Templern stolzieren und niemand würde Euch aufhalten. Denkt darüber nach Morgana. Ist das nicht mehr Freiheit als sich als Heckenmagier dem Aberglaube des einfachen Volkes zu beugen?

    Die Magierin schaute zu Larissa und Mordred die nun mit ihren Holzschwertern bewaffnet auf den Rasen traten.
    Also erst einmal die Grundhaltung!“, forderte Mordred lehrerhaft und stellte sich in Ausgangslage. „Es gibt natürlich viele verschiedene Techniken. Die meisten davon beherrsche ich“, sagte er mit gespielt wegwerfender Bescheidenheit. „Ich verwende am häufigsten eine Technik aus der Flos Duellatorum“, erklärte Mordred und nahm die ihm altbekannte Ausgangsstellung an, beide Hände am Schwert, die Klingenspitze auf das Gegenüber gerichtet, die Waffe etwas unterhalb der Augenhöhe.
    So erkennt ihr welchen Zug Euer Feind macht und könnt sofort darauf reagieren. Na los, greift mich an!“ Larissa schaute Mordred verschüchtert an. „Nein“, sagte sie kopfschüttelnd.
    Na los, ich werde nur abwehren und Euch nichts tun.
    Larissa attackierte zögerlich Mordreds Flanke. Der Antivaner schlug das Schwert hart beiseite, was die Elfe anstachelte. Sie schlug erneut zu und wieder schlug Mordred das Schwert weg. Der dritte Angriff wurde von dem Antivaner mühelos geblockt. Mordred drehte sich und versetzte Larissa einen kräftigen Schlag auf das Gesäß.
    Aua!“, protestierte die Elfe und rieb sich die getroffene Pobacke. „Ihr habt gesagt Ihr tut mir nichts!
    Habe ich auch nicht. Im Ernstfall wäret Ihr jetzt tot, weil ich Euch enthauptet hätte.
    Larissa funkelte ihn wütend an. „So macht es keinen Spaß!“, maulte sie. „Soll es ja auch nicht!“, entgegnete Mordred bissig, was Larissa eingeschnappt die Lippe schürzen ließ. Sie war drauf und dran das Holzschwert auf den Boden zu schmeißen und zu gehen. „Larissa, der Schwertkampf soll keinen Spaß machen. Es ist kein Spiel und in Tagen wie sie uns bevorstehen muss jeder Kampf mit tödlicher Entschlossenheit geführt werden! Wenn Ihr Euer Schwert zieht, dann will ich Euch jetzt so schnell wie Möglich darauf vorbereiten, dass es dann nicht das letzte Mal sein wird. Es wird dauern und es wird Euch einiges abverlangen, aber wenn Ihr Euch mit ganzem Herzen der Fechtkunst hingebt, werdet Ihr lernen. Das verspreche ich Euch.“ Seine letzten Worte klangen so warm und ehrlich, dass Larissa matt lächelte und das Holzschwert wieder hob. „Soll ich wieder angreifen?
    Nein. Die erste Lektion habt Ihr bereits gelernt“, sagte Mordred nun und zwinkerte. Schmerz war immer die erste Lektion.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Scheinbar gab es im Zirkel nicht die Prügelstrafe und die Templer wuschen den Magiern nicht ab und zu mal den Kopf. Diese abgehobene Arroganz und der Hochmut dieser Magierin gingen Artur gehörig gegen den Strich. Natürlich waren Magier mächtig, aber letztendlich war diese Nimue auch nur eine Frau die man an der längeren Leine laufen ließ. Einen Umstand den sie offenbar als Freibrief auffasste jedem auf die Nerven zu gehen. Artur begann sich zu fragen ob ihre Magie diesen Ärger wert war, beschwichtigte sich aber damit das sie wohl schlecht gelaunt war weil sie nicht durchmarschiert waren. Erstmal war er damit zufrieden, dass sie sich wohl nicht in einen Bären verwandeln würde. Die Information das sie keine Fleisch aß nahm er mit einem desinteressierten Schulterzucken entgegen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, was in Nimues Sicht sogar doppelt zutraf. Artur nickte einfach zustimmend nach dem letzten Satz und beschloss sich um Holz für einen Scheiterhaufen zu bemühen.

    Morgana war sehr geschickt dabei dem Kaninchen mit einem geschickten Schnitt das Fell einzuschneiden und ihm dasselbige über die Ohren zu ziehen. Das hatte sie schon recht früh gelernt und stand darin der geübten Jägerin nicht nach. Dafür konnte sie immerhin nicht so gut jagen wie Larissa, aber sie sah auch keinen Grund etwas daran zu ändern. Die Elfe hingegen schien in Hochstimmung zu sein, wahrscheinlich weil sie sich wieder als gute Jägerin beweisen konnte. Morganas Stimmung war nicht so gut, allerdings wusste sie nicht genau woran das lag. Das Artur Nimue gefragt hatte anstatt sie, war nur allzu verständlich immerhin wusste er das die Hexe ihre Magie nicht in der Öffentlichkeit wirkte. Auf jedenfall nicht wenn es nicht notwendig war. Vielleicht hatte sie sich auch nur noch nicht daran gewöhnt die einzige Magierin in der Gruppe zu sein und an die Tatsache das die zweite Magierin eine absolut arrogante Ziege war.
    Morgana lächelte deswegen nur leicht als Larissa ihr noch einmal stolz von ihrem Jagdgeschick erzählte. Allerdings schien die Elfe zu spüren das die Hexe nicht gutgelaunt war und kam etwas näher um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Sie war wirklich ein Schatz und Morgana wusste diese Geste zu schätzen. Sie schaute der Elfe in ihre Augen und lächelte sanft, während sie dem Kaninchen den Kopf abtrennte und damit das Fell komplett abzog.
    "Nein Larissa mir geht es ganz gut, ich bin irgendwie nur nicht so gut gelaunt. Vielleicht liegt es an dieser Nimue ich weiß es nicht. Angst habe allerdings nicht, nur eine gewisse Vorsicht die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe. Und ich traue ihr durchaus zu das sie mich wenn es ernst würde an die Templer verraten würde. Momentan hat sie aber anscheinend eine Art berufliches Interesse an mir.
    Freundlich finde ich sie allerdings nicht. Eher arrogant, hochnäsig und herablassend, aber damit komme ich schon zurecht."
    , sagte sie im freundlichen Tonfall zu der Elfe der in dem die Geringschätzung gegenüber der andere Magierin jedoch deutlich mitschwang. Währenddessen schlitzte sie dem Kadaver den Bauch auf und holte mit ihrer Hand die Gedärme aus der Bauchhöhle.
    "Aber das ist mein Problem und damit komme ich schon zurecht. Es ist gut zu hören das du besser mit ihr auskommst. Und solange sie mir keine Moralpredigten halten will oder anfängt zu erzählen wie toll es doch im Zirkel ist, werde ich mit ihr auskommen.", sprach sie im beschwichtigenden Tonfall und holte den letzten Rest der Innereien aus dem Mümmler.
    "So ich bin fertig, kümmern wir uns darum etwas bekömmliches daraus zu zaubern. Anschließend können wir dann weiterziehen, wer weiß vielleicht kommen wir heute nochmal dazu den Unterricht fortzusetzen. Nicht das du es auf einmal wieder alles vergisst.",scherzte Morgana jetzt besser gelaunt und lächelte die Elfe an. Irgendwie war ein Tier auszuweiden recht entspannend.

    Der Scheiterhaufen wuchs beständig und neben Artur und dem Knappen half auch Mordred mit beim Bau was ein netter Zug war. Offenbar war auch er der Meinung, dass man einem Gegner im Tod Respekt erweisen sollte. Die Rüstung des Toten lag aufgestapelt in der Nähe seines Pferds. Die Rüstung, das Pferd und sein Waffen und Schilde, das alles würde einen großen Batzen Geld abwerfen. Wobei es etwas schwieriger werden würde sofort einen Käufer für diese Rüstung zu finden. Sie war immerhin eine Maßanfertigung aus edelsten Metallen. Unter Umständen musste Artur einen Händler damit beauftragen die Rüstung zu verkaufen und würde nicht sofort das Geld dafür bekommen. Aber der Zweihänder und das Pferd würden auch schon eine hübsche Summe abwerfen. Das Maultier samt Ladung war vermutlich auch was Wert. Geldprobleme würde Artur in Amaranthine also wohl nicht haben und auch Geld für Orzammar zurücklegen können. Zum Glück hatte es in den letzten Tagen nicht geregnet, sodass es kein Problem war trockenes Holz zu finden und einen Scheiterhaufen aufzutürmen. Eigentlich hätte man seine Asche an einem Galgenberg verstreuen müssen, aber Artur beschloss das Geheimnis des Ritters für sich zu behalten. Ansonsten würde er wohl auch nur die Verwandten des Ritters auf den Plan rufen die ihre Ehre verletzt sahen. Er hoffte soweiso das dieser Vorfall nicht wieder irgendwelche Nachwehen mit sich bringen würde.

    Schließlich war das Werk vollendet und der Leichnahm wurde aufgebahrt und auf den Scheiterhaufen gelegt. Bevor sie jedoch den Scheiterhaufen anzündeten beschlossen die sechs zunächst etwas zu essen, damit sie nach dem anzünden sofort weiterziehen konnte. Der Knappe hatte von einem Gasthaus auf ihrem Weg erzählt, welches sie sogar noch am heutigen Tag erreichen könnten. Das würde eine willkommene Abwechschlung zu dem Wald werden außerdem hatte Artur keine Lust heute Abend eine Wache abzuhalten. Der Kanincheneintopf schmeckte ziemlich gut, obwohl er natürlich recht schlicht war. Aber Morgana und Larissa waren auch erfahren darin Gerichte nur mit dem zuzubereiten was der Wald bot. Ein paar Kartoffeln wären allerdings noch gut gewesen. Zu Kaninchen passten Kartoffeln nämlich hervorragend. Auch der Knappe bekam etwas ab, immerhin würde sie der Junge den kurzen Weg bis Amaranthine begleiten. So musste Artur nämlich nicht auf den Muli und das Pferd mit der Rüstung aufpassen.
    Schließlich konnte es losgehen und die Gruppe trat an den Scheiterhaufen. Artur indes versuchte sich an ein paar Totengebete zu erinnern. Er war schon sehr lange nicht mehr in der Kirche gewesen und sein Wissen in dem Bereich war leicht eingerostet.

    Während Artur nach Worten suchte, sprach Nimue die Hexe an. Nachdem sie ihre Verachtung gegenüber dem tun der Ritter Ausdruck gerbracht hatte, wechselte sie schließlich das Thema. Anscheinend schien sie die dafür Gelegenheit nutzen zu wollen, Morgana nochmal die Tatsache unter die Nase reiben das sie öffentlich Magie wirken durfte. Eine Aussage die Morgana nur mit einem desinteressierten Blick würdigte. Wenn sich diese Nimue dadurch besser fühlte das sie einen Scheiterhaufen anzündete, war das ihre Form der Selbstbestätigung. Ihr kleiner Vortrag über Morganas angebliche Freiheit und das sie die einzige wäre die frei ist, stieß der Hexe dann doch leicht sauer auf. Es war schon beeidrucken wie diese kleine Marionette des Zirkels sich für frei und respektiert hielt, nur weil sie inzwischen nicht mehr die Fäden sah an denen sie hing. Was war sie denn schon. Ein Werkzeug der Kirche, welches sogar noch stolz darauf war. Frei dorthin zu gehen wohin man sie ließ und beim Befehle zur Rückkehr zu kuschen. Mit einem Haufen Templer zu reisen und dabei zu denken das diese sie respektieren oder gar ihren Befehlen folgen würden. Diese Frau war hoffnungslos verblendet und Morgana vermutete, dass sie es wohl mit Freuden hinnehmen wenn die Templer sie in Rahmen dieser Auflösungen erschlagen sollten.
    "Ihr sprecht von Freiheit ich nenne es Knechtschaft. Ihr nennt es Ordnung ich nenne es Unterdrückung. Und es ist mir auch egal, jeder Magier soll sein Leben so verbringen wie er will. Aber versucht mir nicht euren Turm als Paradies zu verkaufen. Oh ja ihr seid frei und respektiert, nicht wahr. Solange man es euch gestattet. Immer bemüht euren Vorgesetzten zu zeigen das sie sich auf euch verlassen können, darauf bedacht in euren Berichten zu zeigen wie hervorragend und loyal ihr doch seid. Denn wenn auch nur der geringste Zweifel an eurer Unterwürfigkeit besteht, dann ist es vorbei mit eurer Bewegungsfreiheit und die Garnison Templer sorgt dafür das ihr in eurem kleinen Turm bleiben müsst. Also versucht nicht mir aufzuschwatzen, was für euch gut ist. Ich denke ich bleibe lieber bei meiner, wie ihr es so schön ausdrückt Illusion der Freiheit und überlasse euch dafür eure kleine Illusion das ihr außerhalb eures Turms Macht besitzt und frei seid das zu tun was ihr wollt.", antwortete Morgana mit ruhiger Stimme, während ihre Augen Verachtung ausdrückten.
    "Nun wie es aussieht dürft ihr jetzt von eurem Privileg gebrauch machen Holz anzuzünden wann ihr wollt. Ich wünsche euch viel Spaß dabei.", sprach Morgana, als Artur die Magierin schließlich zu sich winkte und lächelte dabei leicht spöttisch. Dann wandte sie sich von der Magierin ab. Es hatte keinen Zweck mit ihr über den Zirkel zu reden, außerdem war es Morgana egal was andere Magier mit ihrem Leben machten. Wenn diese Nimue gerne der Diener von irgendwem war, sollte sie das tun. Aber sie sollte bloß nicht weiter auf die Idee kommen ihr Lebenskonzept aufzuschwatzen. Morgana interessierte Magie und nicht irgendelche Weltanschaungen und wenn diese Nimue das nicht akzeptierte konnte sie Morgana gestohlen bleiben.

    "Wenn ihr so freundlich wärt.", sprach Artur höflich zu der Magierin als diese an den Scheiterhaufen trat. Diese brachte den Holzstoß mit einer Handbewegung zum brennen. Flammen züngelten an den Hölzern entlang und fauchten und knisterten. Langsam frassen sie den Leichnam des Ritters an. Artur hatte seinen helm unter dem Arm geklemmt und sah wie der Rauch zum Himmel stieg.
    "Mögen euch die Flammen wie einst Andraste verzehren und euch in den Schoß des Erbauers befördern. Möget ihr in Frieden ruhen.", sprach Artur halbwegs andächtig den einen Spruch der ihm eingefallen war. Er war nun wirklich kein Priester.

    Die Gruppe stand noch kurz andächtig an dem Scheiterhaufen, dann beschloss Artur das es Zeit war aufzubrechen. Also packte die Gruppe ihren Kram zusammen und machte sich wieder auf den Weg. Galahads Schlachtroß trug die Rüstung seines Herren und wurde von Artur am Zügel mitgeführt, während er auf seinem Pferd saß. Der Knappe führte das Maultier am Zügel und ritt dabei wieder auf seinem kleinen struppigen Pferd. Auch Mordred saß auf seinem Pferd und ritt ein wenig vor dem Ritter und dem Knappen. Davor ging Nimue, während Larissa und Morgana die Spitze des Zuges anführten. Der Knappe schien ein Redebedürfnis zu haben, welches scheinbar Artur befriedigen sollte. Junge Knappen wollten immer etwas von Rittern erfahren.
    "Ich habe gehört das ihr lange Zeiten in den Marschen wart.Habt ihr dort viele Schlachten geschlagen ?", fragte er neugierig.
    "Mehr als genug. Nicht unbedingt die schönste Sache der Welt, aber man gewöhnt sich daran. Ansonsten stirbt man."
    "Habt ihr gegen viele andere Ritter gekämpft und sie im Zweikampf geschlagen ?",setzte der Junge sofort nach.
    "Ein paar. Allerdings haben in den meisten Schlachten nicht soviele Ritter auf der Gegenseite gekämpft. Es gibt zur Zeit keine Kriege zwischen den Nationen, also kommt es zur Zeit nicht so häufig vor das Ritter auf Ritter trifft. Außer auf Turnieren natürlich. Und bevor u fragst ich war nicht auf keinem großen Turnier. Dafür hatte ich nie Zeit.",antwortete Artur leicht genervt. Der Knappe leiß sich nicht beirren und überhörte scheinbar den genervten Unterton des Ritters.
    "So wie ihr kämpft wärt ihr sicher sehr erfolgreich. Habt ihr denn vor noch auf welche zu gehen ?"
    "Vielleicht. Genug Fragen. Hast du noch etwas Wein ?", antwortete Artur knapp. Der Knappe strahlte freudig erregt.
    "Ja Herr, in der Tat und dazu noch einen guten Starkhavener Edelschinken.", antwortete er hocherfreut und kramte in den Satteltaschen. Kurz darauf holte er einen Weinschlauch und einen äußerst guten Schinken hervor. Dieser schien den sechsten Sinn für Luxusgüter bei Mordred geweckt zu haben der auf einmal wieder auf ihrer Höhe war. Artur sah keinen Grund mit den Sachen von Toten zu geizen und so teilten sich die beiden Männer den Mundvorrat des toten Ritters.

    Nach einiger Zeit errreichte die Gruppe tatsächlich eine Taverne am Wegesrand, wie vom Knappen besprochen. Da langsam die Dämmerung anbrach stoppte die Gruppe und die Reiter stiegen ab. Kurz drauf kam auch schon ein Stallknecht hervor der die Pferde in Empfang nahm. Artur ließ ihn von Albrecht unterstützen. Die Taverne war nicht besonders groß, sah aber von außen nicht so übel aus. Auf dem Schild stand "Wanderers Rast" was eindeutig passte. Artur bemerkte einen großen Brandfleck der nahe der Eingangstür auf dem Boden hervorstach, beschloß diesen aber zu ignorieren. So betrat die Gruppe den Schankraum, der etwas rustikal aber gemütlich aussah. Artur beschloss sich um Zimmer zu bemühen, während sich der Rest seiner Gefährten an einen Tisch niederließ. Dieser war aus stabiler Eiche gebaut wie Morgana anerkennend feststellte. Allerdings fiel ihr auf das eine Delle auf der Tischplatte war, so als ob jemand etwas schweres draufgeschlagen hatte. In der Delle waren einige kleine braunrote Flecken zu sehen, die scheinbar jemand versucht hatte wegzuwischen. Allerdings hatte dieser jemand wohl nicht alle erwischt, denn ein paar Sprenkler waren noch verwischt zu erkennen.

    Nach kurzem Gespräch mit dem Wirt zeigte sich das dieser noch zwei Doppelzimmer und eine Eckstube für eine einzelne Person zur Verfügung hatte. Der Knappe konnte im Zimmer der Gehilfen schlafen, also war er auch untergebracht. Der Wirt beugte sich vor.
    "Eure Elfe, die wird doch hoffentlich keinen Ärger machen, oder ?", fragte er misstrauisch und wies in Richtung Larissa.
    "Nein wird sie nicht, aber ich mache euch Ärger falls ihr sie dumm anmacht.", antwortete der Ritter ernst. Der Wirt hob beschwichtigend die Hände und warf ihm einen leicht ängstlichen Blick zu.
    "Entschuldigt Ser, ihr wollte eure Begleiterin nicht beleidigen. Ich hatte nur letztens eine Elfe da, die hat nachdem sie ein paar betrunkene Freischärler angemacht haben, den Kopf des Anführers auf den Tisch geknallt und sich mit ihnen geschlagen. Das war an dem Tisch wo eure Gefährten sitzen. Sie haben dann ihre Balgerei draußen fortgesetzt und etwas später ist sie alleine zurückgekehrt. Kurz darauf kam dann sogar noch ein Qunari herein, mit dem hat sie sich dann eine Weile unterhalten und ist mit ihm abgezogen. Als ich draussen nach dem Verbleib der Freischärler nachschaute habe ich nur ihre fünf Leichen gesehen, eine war fürchterlich verbrannt. Wenn es nicht zuviel verlangt ist, werde ich deswegen bitten das eure Begleiterin nicht meine Kundschaft dezimiert.",sagte der Wirt im unterwürfigen Tonfall. Eine Elfin die fünf Menschen im Kampf tötete und dann mit einem Qunari abzog ? Artur beschloss, falls der Wirt selbstgebrannten anbot, vorsichtshalber die Finger davon zu lassen. Scheinbar war der nicht gut fürs Hirn.
    "Nein keine Angst sie ist friedlich und solange sie nicht auch von euren Kunden belästigt wird, müsst ihr euch um deren Wohlergehen keine Sorgen machen." sagte Artur im höflichen Tonfall und begab sich zu den anderen, wo er Morgana den Schlüssel für das andere Doppelzimmer gab und Nimue den für die Einzelstube. Heute Nacht würde jeder die Nacht durchschlafen können und morgen würden sie Amaranthine erreichen.
    numberten ist offline
  13. #33
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: onearmedava.jpg]
    "Sehr aufopferungsvoll von euch."​scherzte Elisa. Sie sah sich um. Irgendwie war es aufregend, das alles hier, fast wie in irgendeiner dieser Geschichten die ihre Eltern ihr oft erzählt hatten. Natürlich war dieses Zimmer nichts im Vergleich zu dem was sie gewohnt war, aber es hatte seinen eigenen Charme. Gepaart mit der anstehenden Jagd auf was auch immer gab es ihr ein Gefühl das man am ehesten mit[I]abenteuerlich umschreiben konnte. "Ich hoffe für euch ihr habt einen festen Schlaf. Ich bin nämlich eine richtige Frühaufsteherin." verkündete sie beim Anblick der Betten und beim Hinaussehen. Der Sonnenuntergang sah wirklich traumhaft aus. Dann legte sie ihre Rüstung ab (was für Außenstehende aufgrund ihrer Behinderung sicher lustig aussehen musste) und kontrollierte noch einmal ihren Köcher. Genügend Pfeile für eine normale Jagd waren noch da, aber wer wusste schon wie normal ​sie werden würde? So oder so, Elisa gefiel es sehr in Gesellschaft zu sein.

    [Bild: Mini3.jpg]

    Laut krachend schlug die Tür zu. Ein wahres Wackeln ging durch das Zimmer als Borin die Pforte voller Vorfreude auf was-auch-immer vermutlich etwas stärker als beabsichtigt geschlossen hatte. Das Bett versprach neben einem Geruhsamen Schlaf allerdings auch die Tatsache, dass sie wohl es wohl kaum mit Maeya´alinh teilen würde. Die hübsche Elfe wäre ein wahrhaft angenehmerer Bettschmuck als die lange Bogenschützin doch wich die Magierin dem Angebot noch bevor es unterbreitet werden konnte elegant aus. Die Orlaisianerin fragte sich, wieso sie sich eigentlich diese Mühe gab…

    Während die Elfe auf dem Balkon die letzten Strahlen des Tages einzufangen versuchte begann Elisa sich völlig ungeniert vor Giseles Augen umzuziehen wobei sie der Schwertkämpferin eine ihr unangenehme Neuigkeit unterbreitete. Frühaufsteher weckten in Gisele stets den Wunsch diesen den Hals umzudrehen oder zumindest ihnen ihre morgendliche gute Laune mit einer Ohrfeige auszutreiben. An einem frühen Morgen war wirklich gar nicht attraktiv! Weder die noch nicht aufgegangene Sonne, noch die Totenstille, noch die zerknautschten und albtraumgejagten Gesichter nach einem nächtlichen Kampf mit dem Kopfkissen.
    Tu uns beiden einen Gefallen und weck mich nicht absichtlich“ ermahnte die Kriegerin auf ihrer Muttersprache. Nach Möglichkeit sollte am kommenden Tag nicht ihre neue Bekannte das erste Opfer von Giseles Klinge sein.

    Ebendiese Jagd ließ Gisele nun ihrerseits ihre Waffen und Kleidung ablegen und diese gegen ein langes, weißes Nachthemd eintauschen. Sie hätte zwar keine Scham gehabt sich den beiden Damen nackt zu zeigen, in einem Fall wäre ihr dies sogar überaus Recht gewesen, doch pfiff ein kühler Seewind durch die geöffnete Balkontür und Gisele scheute sich der Einfachheit der Decken ihr komplettes, nächtliches Vertrauen zu schenken. Auch Elisa zog sich um, was wegen ihres fehlenden Armes ungewohnt aussah. Andererseits hatte die Schützin schon damit gelernt zu leben und der Tatsache geschuldet, dass sie angeblich sogar einen Bogen benutzen konnte verzichtete Gisele auf jegliche Art von Hilfsangeboten. Vermutlich wäre dies ohnehin eher eine Beleidigung für die Lange. Auch der abgetrennte Arm verlockte Gisele zu keinerlei Regung. Elisa war nicht die erste Person mit amputieren Gliedmaßen, welche die Schwarzhaarige traf und würde wohl auch nicht die Letzte sein, zumal die Kriegerin in der Hälfte der Fälle sogar die Urheberin der Amputation gewesen war. Nun schmiss sich diese ohne weitere Umschweife in das überraschend kuschelige Bett, zog sich die Decke über den Körper und rief ein allgemeingültiges: „Guté Nacht!“ in den Raum.
    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]Ihre beiden Gefährtinnen schliefen schon lange als die Elfe immer noch auf der Brüstung des kleinen Balkons saß und den Nachthimmel beobachtete. Strahlend hell und unerreichbar prangten die Sterne am Firmament, die gleichen Sterne die schon seit Jahrtausenden auf die Welt herabschienen und es noch bis ans Ende der Zeit tun würden. Maeya'alinh seufzte leise. Die Sterne zu denen sie aufsah hatten schon den Fall Arlathans gesehen und sie würden Zeuge werden, wenn es sich eines fernen Tages wieder erhob. Eines fernen Tages.
    Unhörbar wie eine Katze stieg sie vom Geländer herab und huschte ins Zimmer. Ihre beiden hochgewachsenen Begleiterinnen schlummerten friedlich in dem großen Bett und während sich die Elfe auf ihr eigenes Nachtlager setzte und ihre Stiefel auszog lauschte sie dem leisen Atmen der jungen Frauen. Sie war gespannt was die drei im Schlickmoorwald vorfinden würden und welchen Eindruck der Forst auf die beiden Menschen machen würde. Maeya'alinh hatte dessen Alter und Seele schon aus der Entfernug spüren können und es war nicht immer einfach vorherzusagen, wie die Bäume auf Eindringlinge reagieren würden.
    Als die Elfe sich hinlegte schob sie alle Überlegungen aus ihrem Geist. Für dererlei Fragen war morgen noch genug Zeit. Das Vergangene war vergangen, das Künftige würde kommen. Nichts störte sie in ihrem Schlaf.

    Der erste Sonnenstrahl, der über den Horizont hinwegsprang und in das Zimmer der drei Gefährtinnen schien öffnete Maeya'alinhs Augen, die erfrischt ein paar Mal blinzelten bevor sich die Elfe erhob. Sie streckte sich und fühlte ein wundervolles Gefühl in sich langsam abebben, so als würde sie Vollkommenheit ausatmen und nur langsam zurück in die marterielle Welt kommen. Sie hatte einen smaragdgrünen Traum geträumt und war durch Gefilde des Nichts gestreift, die so reich und wundervoll waren, dass sie den Namen der jenseitigen Welt Lügen straften. Wie so oft hatte sie gesehen was war, was ist und was vielleicht sein wird, doch gab sie schon lange nichts mehr auf die Traumbilder ihrer nächtlichen Reisen. Was zählte waren die Geschnisse und Taten dieser, der stofflichen Welt, ob ihr das nun gefiel oder nicht.
    Leise zog sie sich an und packte ihre wenigen Sachen für das bevorstehende Abenteuer. Auf Samtpfoten schlich sie dann an dem Bett vorbei, in dem Gisele und Elisa nach wie vor selig schliefen. Die Elfe grinste. So viel zur echten Frühaufsteherin.
    Sie ging wieder raus auf den Balkon und setzte sich auf die Brüstung, wo sie anfing in ihrem Buch zu blättern. Die Linien waren nach wie vor stabil und was für den unwissenden Beobachter wie ein sinnloses Gewirr von dünnen Strichen aussah, bestärkte die Elfe in ihrem Entschluss, zum Zirkel zu reisen und Almoris Frau aufzusuchen. Sie hatte noch alle Zeit der Welt und vielleicht sogar die der nächsten.
    Khardim ist offline
  14. #34
    Ehrengarde Avatar von Deeman
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    Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit für Haarun an als er den Erdboden dabei beobachtete wie jener immer mehr Risse bildete, langsam aber stetig bis schliesslich alles in sich zusammenbrach. Krachend und ohne Möglichkeit sich dem irgendwie zu entziehen, löste sich der steinige Unterboden auf was wiederum in Sekundenschnelle geschah.
    Dann folgte der Fall, auch hier konnte man glauben dass die Jahre ins Land ziehen, es wurde dunkel, immer dunkler bis da nur noch die Finsternis war, begleitet von einem Schmerz der den gesamten Körper des Kossith durchdrang. Seine Augen schlossen sich, es war zuviel, sein Körper sagte dass es genug sei und so fiel der gehörnte Krieger in Ohnmacht...
    ...doch einige Minuten später schoss wieder dieser drückende Schmerz durch den wuchtigen Körper, jener hatte seinen Ursprung im Rippenbereich. Doch war da noch etwas, etwas drückte ihm im Lendenbereich, es fühlte sich an wie ein Fels. Als Haarun sich langsam aufrichtete und versuchte einen Blick auf das erhaschen was seine Bewegung einschränkt, dabei verzog er schmerzerfüllt sein Gesicht. Was um ihn herum war, interessiert ihm in den Moment nicht...
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  15. #35
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Scheinbar gab es im Zirkel nicht die Prügelstrafe und die Templer wuschen den Magiern nicht ab und zu mal den Kopf. Diese abgehobene Arroganz und der Hochmut dieser Magierin gingen Artur gehörig gegen den Strich. Natürlich waren Magier mächtig, aber letztendlich war diese Nimue auch nur eine Frau die man an der längeren Leine laufen ließ. Einen Umstand den sie offenbar als Freibrief auffasste jedem auf die Nerven zu gehen. Artur begann sich zu fragen ob ihre Magie diesen Ärger wert war, beschwichtigte sich aber damit das sie wohl schlecht gelaunt war weil sie nicht durchmarschiert waren. Erstmal war er damit zufrieden, dass sie sich wohl nicht in einen Bären verwandeln würde. Die Information das sie keine Fleisch aß nahm er mit einem desinteressierten Schulterzucken entgegen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, was in Nimues Sicht sogar doppelt zutraf. Artur nickte einfach zustimmend nach dem letzten Satz und beschloss sich um Holz für einen Scheiterhaufen zu bemühen.

    Morgana war sehr geschickt dabei dem Kaninchen mit einem geschickten Schnitt das Fell einzuschneiden und ihm dasselbige über die Ohren zu ziehen. Das hatte sie schon recht früh gelernt und stand darin der geübten Jägerin nicht nach. Dafür konnte sie immerhin nicht so gut jagen wie Larissa, aber sie sah auch keinen Grund etwas daran zu ändern. Die Elfe hingegen schien in Hochstimmung zu sein, wahrscheinlich weil sie sich wieder als gute Jägerin beweisen konnte. Morganas Stimmung war nicht so gut, allerdings wusste sie nicht genau woran das lag. Das Artur Nimue gefragt hatte anstatt sie, war nur allzu verständlich immerhin wusste er das die Hexe ihre Magie nicht in der Öffentlichkeit wirkte. Auf jedenfall nicht wenn es nicht notwendig war. Vielleicht hatte sie sich auch nur noch nicht daran gewöhnt die einzige Magierin in der Gruppe zu sein und an die Tatsache das die zweite Magierin eine absolut arrogante Ziege war.
    Morgana lächelte deswegen nur leicht als Larissa ihr noch einmal stolz von ihrem Jagdgeschick erzählte. Allerdings schien die Elfe zu spüren das die Hexe nicht gutgelaunt war und kam etwas näher um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Sie war wirklich ein Schatz und Morgana wusste diese Geste zu schätzen. Sie schaute der Elfe in ihre Augen und lächelte sanft, während sie dem Kaninchen den Kopf abtrennte und damit das Fell komplett abzog.
    "Nein Larissa mir geht es ganz gut, ich bin irgendwie nur nicht so gut gelaunt. Vielleicht liegt es an dieser Nimue ich weiß es nicht. Angst habe allerdings nicht, nur eine gewisse Vorsicht die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe. Und ich traue ihr durchaus zu das sie mich wenn es ernst würde an die Templer verraten würde. Momentan hat sie aber anscheinend eine Art berufliches Interesse an mir.
    Freundlich finde ich sie allerdings nicht. Eher arrogant, hochnäsig und herablassend, aber damit komme ich schon zurecht."
    , sagte sie im freundlichen Tonfall zu der Elfe der in dem die Geringschätzung gegenüber der andere Magierin jedoch deutlich mitschwang. Währenddessen schlitzte sie dem Kadaver den Bauch auf und holte mit ihrer Hand die Gedärme aus der Bauchhöhle.
    "Aber das ist mein Problem und damit komme ich schon zurecht. Es ist gut zu hören das du besser mit ihr auskommst. Und solange sie mir keine Moralpredigten halten will oder anfängt zu erzählen wie toll es doch im Zirkel ist, werde ich mit ihr auskommen.", sprach sie im beschwichtigenden Tonfall und holte den letzten Rest der Innereien aus dem Mümmler.
    "So ich bin fertig, kümmern wir uns darum etwas bekömmliches daraus zu zaubern. Anschließend können wir dann weiterziehen, wer weiß vielleicht kommen wir heute nochmal dazu den Unterricht fortzusetzen. Nicht das du es auf einmal wieder alles vergisst.",scherzte Morgana jetzt besser gelaunt und lächelte die Elfe an. Irgendwie war ein Tier auszuweiden recht entspannend.

    Der Scheiterhaufen wuchs beständig und neben Artur und dem Knappen half auch Mordred mit beim Bau was ein netter Zug war. Offenbar war auch er der Meinung, dass man einem Gegner im Tod Respekt erweisen sollte. Die Rüstung des Toten lag aufgestapelt in der Nähe seines Pferds. Die Rüstung, das Pferd und sein Waffen und Schilde, das alles würde einen großen Batzen Geld abwerfen. Wobei es etwas schwieriger werden würde sofort einen Käufer für diese Rüstung zu finden. Sie war immerhin eine Maßanfertigung aus edelsten Metallen. Unter Umständen musste Artur einen Händler damit beauftragen die Rüstung zu verkaufen und würde nicht sofort das Geld dafür bekommen. Aber der Zweihänder und das Pferd würden auch schon eine hübsche Summe abwerfen. Das Maultier samt Ladung war vermutlich auch was Wert. Geldprobleme würde Artur in Amaranthine also wohl nicht haben und auch Geld für Orzammar zurücklegen können. Zum Glück hatte es in den letzten Tagen nicht geregnet, sodass es kein Problem war trockenes Holz zu finden und einen Scheiterhaufen aufzutürmen. Eigentlich hätte man seine Asche an einem Galgenberg verstreuen müssen, aber Artur beschloss das Geheimnis des Ritters für sich zu behalten. Ansonsten würde er wohl auch nur die Verwandten des Ritters auf den Plan rufen die ihre Ehre verletzt sahen. Er hoffte soweiso das dieser Vorfall nicht wieder irgendwelche Nachwehen mit sich bringen würde.

    Schließlich war das Werk vollendet und der Leichnahm wurde aufgebahrt und auf den Scheiterhaufen gelegt. Bevor sie jedoch den Scheiterhaufen anzündeten beschlossen die sechs zunächst etwas zu essen, damit sie nach dem anzünden sofort weiterziehen konnte. Der Knappe hatte von einem Gasthaus auf ihrem Weg erzählt, welches sie sogar noch am heutigen Tag erreichen könnten. Das würde eine willkommene Abwechschlung zu dem Wald werden außerdem hatte Artur keine Lust heute Abend eine Wache abzuhalten. Der Kanincheneintopf schmeckte ziemlich gut, obwohl er natürlich recht schlicht war. Aber Morgana und Larissa waren auch erfahren darin Gerichte nur mit dem zuzubereiten was der Wald bot. Ein paar Kartoffeln wären allerdings noch gut gewesen. Zu Kaninchen passten Kartoffeln nämlich hervorragend. Auch der Knappe bekam etwas ab, immerhin würde sie der Junge den kurzen Weg bis Amaranthine begleiten. So musste Artur nämlich nicht auf den Muli und das Pferd mit der Rüstung aufpassen.
    Schließlich konnte es losgehen und die Gruppe trat an den Scheiterhaufen. Artur indes versuchte sich an ein paar Totengebete zu erinnern. Er war schon sehr lange nicht mehr in der Kirche gewesen und sein Wissen in dem Bereich war leicht eingerostet.

    Während Artur nach Worten suchte, sprach Nimue die Hexe an. Nachdem sie ihre Verachtung gegenüber dem tun der Ritter Ausdruck gerbracht hatte, wechselte sie schließlich das Thema. Anscheinend schien sie die dafür Gelegenheit nutzen zu wollen, Morgana nochmal die Tatsache unter die Nase reiben das sie öffentlich Magie wirken durfte. Eine Aussage die Morgana nur mit einem desinteressierten Blick würdigte. Wenn sich diese Nimue dadurch besser fühlte das sie einen Scheiterhaufen anzündete, war das ihre Form der Selbstbestätigung. Ihr kleiner Vortrag über Morganas angebliche Freiheit und das sie die einzige wäre die frei ist, stieß der Hexe dann doch leicht sauer auf. Es war schon beeidrucken wie diese kleine Marionette des Zirkels sich für frei und respektiert hielt, nur weil sie inzwischen nicht mehr die Fäden sah an denen sie hing. Was war sie denn schon. Ein Werkzeug der Kirche, welches sogar noch stolz darauf war. Frei dorthin zu gehen wohin man sie ließ und beim Befehle zur Rückkehr zu kuschen. Mit einem Haufen Templer zu reisen und dabei zu denken das diese sie respektieren oder gar ihren Befehlen folgen würden. Diese Frau war hoffnungslos verblendet und Morgana vermutete, dass sie es wohl mit Freuden hinnehmen wenn die Templer sie in Rahmen dieser Auflösungen erschlagen sollten.
    "Ihr sprecht von Freiheit ich nenne es Knechtschaft. Ihr nennt es Ordnung ich nenne es Unterdrückung. Und es ist mir auch egal, jeder Magier soll sein Leben so verbringen wie er will. Aber versucht mir nicht euren Turm als Paradies zu verkaufen. Oh ja ihr seid frei und respektiert, nicht wahr. Solange man es euch gestattet. Immer bemüht euren Vorgesetzten zu zeigen das sie sich auf euch verlassen können, darauf bedacht in euren Berichten zu zeigen wie hervorragend und loyal ihr doch seid. Denn wenn auch nur der geringste Zweifel an eurer Unterwürfigkeit besteht, dann ist es vorbei mit eurer Bewegungsfreiheit und die Garnison Templer sorgt dafür das ihr in eurem kleinen Turm bleiben müsst. Also versucht nicht mir aufzuschwatzen, was für euch gut ist. Ich denke ich bleibe lieber bei meiner, wie ihr es so schön ausdrückt Illusion der Freiheit und überlasse euch dafür eure kleine Illusion das ihr außerhalb eures Turms Macht besitzt und frei seid das zu tun was ihr wollt.", antwortete Morgana mit ruhiger Stimme, während ihre Augen Verachtung ausdrückten.
    "Nun wie es aussieht dürft ihr jetzt von eurem Privileg gebrauch machen Holz anzuzünden wann ihr wollt. Ich wünsche euch viel Spaß dabei.", sprach Morgana, als Artur die Magierin schließlich zu sich winkte und lächelte dabei leicht spöttisch. Dann wandte sie sich von der Magierin ab. Es hatte keinen Zweck mit ihr über den Zirkel zu reden, außerdem war es Morgana egal was andere Magier mit ihrem Leben machten. Wenn diese Nimue gerne der Diener von irgendwem war, sollte sie das tun. Aber sie sollte bloß nicht weiter auf die Idee kommen ihr Lebenskonzept aufzuschwatzen. Morgana interessierte Magie und nicht irgendelche Weltanschaungen und wenn diese Nimue das nicht akzeptierte konnte sie Morgana gestohlen bleiben.

    "Wenn ihr so freundlich wärt.", sprach Artur höflich zu der Magierin als diese an den Scheiterhaufen trat. Diese brachte den Holzstoß mit einer Handbewegung zum brennen. Flammen züngelten an den Hölzern entlang und fauchten und knisterten. Langsam frassen sie den Leichnam des Ritters an. Artur hatte seinen helm unter dem Arm geklemmt und sah wie der Rauch zum Himmel stieg.
    "Mögen euch die Flammen wie einst Andraste verzehren und euch in den Schoß des Erbauers befördern. Möget ihr in Frieden ruhen.", sprach Artur halbwegs andächtig den einen Spruch der ihm eingefallen war. Er war nun wirklich kein Priester.

    Die Gruppe stand noch kurz andächtig an dem Scheiterhaufen, dann beschloss Artur das es Zeit war aufzubrechen. Also packte die Gruppe ihren Kram zusammen und machte sich wieder auf den Weg. Galahads Schlachtroß trug die Rüstung seines Herren und wurde von Artur am Zügel mitgeführt, während er auf seinem Pferd saß. Der Knappe führte das Maultier am Zügel und ritt dabei wieder auf seinem kleinen struppigen Pferd. Auch Mordred saß auf seinem Pferd und ritt ein wenig vor dem Ritter und dem Knappen. Davor ging Nimue, während Larissa und Morgana die Spitze des Zuges anführten. Der Knappe schien ein Redebedürfnis zu haben, welches scheinbar Artur befriedigen sollte. Junge Knappen wollten immer etwas von Rittern erfahren.
    "Ich habe gehört das ihr lange Zeiten in den Marschen wart.Habt ihr dort viele Schlachten geschlagen ?", fragte er neugierig.
    "Mehr als genug. Nicht unbedingt die schönste Sache der Welt, aber man gewöhnt sich daran. Ansonsten stirbt man."
    "Habt ihr gegen viele andere Ritter gekämpft und sie im Zweikampf geschlagen ?",setzte der Junge sofort nach.
    "Ein paar. Allerdings haben in den meisten Schlachten nicht soviele Ritter auf der Gegenseite gekämpft. Es gibt zur Zeit keine Kriege zwischen den Nationen, also kommt es zur Zeit nicht so häufig vor das Ritter auf Ritter trifft. Außer auf Turnieren natürlich. Und bevor u fragst ich war nicht auf keinem großen Turnier. Dafür hatte ich nie Zeit.",antwortete Artur leicht genervt. Der Knappe leiß sich nicht beirren und überhörte scheinbar den genervten Unterton des Ritters.
    "So wie ihr kämpft wärt ihr sicher sehr erfolgreich. Habt ihr denn vor noch auf welche zu gehen ?"
    "Vielleicht. Genug Fragen. Hast du noch etwas Wein ?", antwortete Artur knapp. Der Knappe strahlte freudig erregt.
    "Ja Herr, in der Tat und dazu noch einen guten Starkhavener Edelschinken.", antwortete er hocherfreut und kramte in den Satteltaschen. Kurz darauf holte er einen Weinschlauch und einen äußerst guten Schinken hervor. Dieser schien den sechsten Sinn für Luxusgüter bei Mordred geweckt zu haben der auf einmal wieder auf ihrer Höhe war. Artur sah keinen Grund mit den Sachen von Toten zu geizen und so teilten sich die beiden Männer den Mundvorrat des toten Ritters.

    Nach einiger Zeit errreichte die Gruppe tatsächlich eine Taverne am Wegesrand, wie vom Knappen besprochen. Da langsam die Dämmerung anbrach stoppte die Gruppe und die Reiter stiegen ab. Kurz drauf kam auch schon ein Stallknecht hervor der die Pferde in Empfang nahm. Artur ließ ihn von Albrecht unterstützen. Die Taverne war nicht besonders groß, sah aber von außen nicht so übel aus. Auf dem Schild stand "Wanderers Rast" was eindeutig passte. Artur bemerkte einen großen Brandfleck der nahe der Eingangstür auf dem Boden hervorstach, beschloß diesen aber zu ignorieren. So betrat die Gruppe den Schankraum, der etwas rustikal aber gemütlich aussah. Artur beschloss sich um Zimmer zu bemühen, während sich der Rest seiner Gefährten an einen Tisch niederließ. Dieser war aus stabiler Eiche gebaut wie Morgana anerkennend feststellte. Allerdings fiel ihr auf das eine Delle auf der Tischplatte war, so als ob jemand etwas schweres draufgeschlagen hatte. In der Delle waren einige kleine braunrote Flecken zu sehen, die scheinbar jemand versucht hatte wegzuwischen. Allerdings hatte dieser jemand wohl nicht alle erwischt, denn ein paar Sprenkler waren noch verwischt zu erkennen.

    Nach kurzem Gespräch mit dem Wirt zeigte sich das dieser noch zwei Doppelzimmer und eine Eckstube für eine einzelne Person zur Verfügung hatte. Der Knappe konnte im Zimmer der Gehilfen schlafen, also war er auch untergebracht. Der Wirt beugte sich vor.
    "Eure Elfe, die wird doch hoffentlich keinen Ärger machen, oder ?", fragte er misstrauisch und wies in Richtung Larissa.
    "Nein wird sie nicht, aber ich mache euch Ärger falls ihr sie dumm anmacht.", antwortete der Ritter ernst. Der Wirt hob beschwichtigend die Hände und warf ihm einen leicht ängstlichen Blick zu.
    "Entschuldigt Ser, ihr wollte eure Begleiterin nicht beleidigen. Ich hatte nur letztens eine Elfe da, die hat nachdem sie ein paar betrunkene Freischärler angemacht haben, den Kopf des Anführers auf den Tisch geknallt und sich mit ihnen geschlagen. Das war an dem Tisch wo eure Gefährten sitzen. Sie haben dann ihre Balgerei draußen fortgesetzt und etwas später ist sie alleine zurückgekehrt. Kurz darauf kam dann sogar noch ein Qunari herein, mit dem hat sie sich dann eine Weile unterhalten und ist mit ihm abgezogen. Als ich draussen nach dem Verbleib der Freischärler nachschaute habe ich nur ihre fünf Leichen gesehen, eine war fürchterlich verbrannt. Wenn es nicht zuviel verlangt ist, werde ich deswegen bitten das eure Begleiterin nicht meine Kundschaft dezimiert.",sagte der Wirt im unterwürfigen Tonfall. Eine Elfin die fünf Menschen im Kampf tötete und dann mit einem Qunari abzog ? Artur beschloss, falls der Wirt selbstgebrannten anbot, vorsichtshalber die Finger davon zu lassen. Scheinbar war der nicht gut fürs Hirn.
    "Nein keine Angst sie ist friedlich und solange sie nicht auch von euren Kunden belästigt wird, müsst ihr euch um deren Wohlergehen keine Sorgen machen." sagte Artur im höflichen Tonfall und begab sich zu den anderen, wo er Morgana den Schlüssel für das andere Doppelzimmer gab und Nimue den für die Einzelstube. Heute Nacht würde jeder die Nacht durchschlafen können und morgen würden sie Amaranthine erreichen.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Das Gasthaus war geräumig und schöner als man es von einer einfachen Wegtaverne vermutet hätte. Mehrere knisternde Feuertöpfe und ein prasselnder Kamin über dem ein Bohneneintopf schmorte wärmten die ganze „Wanderers Rast“. Morgana suchte einen Tisch aus während Artur sich um die Beschaffung von Zimmern kümmerte. Während die Hexe mit merkwürdig großem Interesse den Blutspritzern, die Larissa schon bei einem flüchtigen Blick als solche identifizierte, zuwandte und Artur mit dem etwas skeptisch dreinblickenden Wirt sprach, ließ sich Mordred Morgana gegenüber nieder. Nimue entschuldigte sich. Auch eine Magierin musste mal für kleine Mädchen. Larissa sah sich währenddessen um und musterte neugierig die Insassen der Taverne. „Wanderers Rast“ hatte etwas, was den meisten Gaststätten gefehlt hatte: ein Bänkelsänger der melodisch auf einer Laute klimperte und dazu irgendeine Legende von Asha'belannar sang und ihren Kampf gegen ihren Geliebten. Der Elfe fiel auf, dass eine unverhältnisgroße Anzahl an Menschen sie scheu, ja schon fast ängstlich anschaute. Hatte vielleicht ein weniger gemäßigter Clan der Dalish diesen Landstich einst heimgesucht oder war der Blick der Menschen bloß einer allgemeinen Elfenfeindlichkeit zuzuschreiben?

    Larissa meinte neben den furchtvollen Wanderern auch bunte Kaufleute zu erkennen, eben jene Kaufleute die sie vor dem Eintreffen in Blumbach auf der Straße nach Amaranthine entdeckt hatten. Artur hatte Recht gehabt das inoffizielle Angebot einer gemeinsamen Reise auszuschlagen, bewegten sich die Männer und ihre Karren doch anscheinend sehr langsam. Weiterhin saßen zudem einige Bewaffnete in dem Schankraum, eine kleine Gruppe aus drei Zwergen die an einem Tisch Karten spielten und laut fluchten oder lachten, je nachdem was das Blatt ihnen zugestand und eine Gruppe Männer und Frauen, welche die Elfe interessiert musterten. Als Larissa sie anschaute stellte sie fest, dass eine der Männer sie direkt ansah und als sich ihre Blicke trafen winkte er sie heran. Verdutzt schaute sich Larissa um, da sie sich keinen Grund denken konnte, wieso sie gemeint sein mochte doch hinter ihr stand niemand und so näherte sie sich den Fremden.
    „Du bist eine Dalish“, stellte der Mann fest. Er hatte lange dunkle Dreadlocks, die ihm weit in den Rücken hingen. Allerdings zeichnete seine Frisur aus, dass die Seiten seines Kopfes kahlgeschoren waren und seine verbliebenen Haare dadurch nur noch dicker wirkten. Seine Rüstung war leicht und aus Leder und an seinem Gürtel prangte eine kurze, aber stabil wirkende Axt mit kunstvoller Klinge. Die Männer neben ihm, und auch zwei Frauen an dem Tisch, wiesen ähnliche Art von Ausrüstung auf. Dünne Speere, runde leichte Holzschilde. Breite, kurze Schwerter. Manche von ihnen trugen Tätowierungen oder irgendeine Art farbiger Kriegsbemalung.
    Das bin ich!“, antwortete Larissa so schlagkräftig sie konnte. Der Mann lächelte. „Dann setz dich zu uns, Schwester!“, und mit seinem Fuß schob er die Sitzbank ihm gegenüber knarrend ein Stück über den Boden. Larissa hob eine ihrer schwarzen Augenbrauen. „Wir sind Aschekrieger“, verkündete der Axtträger. „Und wir sind Unterwegs nach Denerim. Du kommst doch aus der Richtung, oder? Es gibt keine besseren und aufmerksameren Wanderer und Berichterstatter als die Dalish, auch wenn man sie leider viel zu selten antrifft. Setz dich und erzähl und von dem Weg in die Hauptstadt und du bist heute Abend unser Gast!“
    Larissa überlegte kurz, dann nickte sie knappt und ließ sich umsichtig nieder, das Schwert an ihrer Seite richtend und den langen Mantel über das Ende der Bank drapierend. Sofort knallte ihr der Anführer der Krieger einen breiten, aber recht flachen Tonbecher vor die Nase und begann eine gelblich-helle Flüssigkeit aus einem bauchigen Krug hineinzugießen. „Bester Met aus Highever“, verkündete er stolz und schenkte sich selbst nach. „Hoch die Tassen!“

    Die Gruppe stieß gemeinsam mit Larissa an, bevor die Krieger ihre Fragen losließen.
    Lady Morgana“, sagte Mordred freundlich nachdem sowohl Larissa als auch Nimue den Tisch verlassen hatten. „Ich hatte gehofft mit Euch alleine reden zu können. Ich weiß, dass Euch die Anwesenheit von Lady Seren unangenehm ist. Ich habe beobachtet, wie sie sich Euch nähert, wie sie mit Euch redet und wir Ihr danach dreinschaut. Ich kann Eure Sorge verstehen und ich weiß, dass Ihr mir gegenüber nicht gänzlich vertraut. Ich möchte Euch nur versichern, dass Ich zu Euch stehe. Egal, was kommt. Ich schwöre Euch einen Eid, so Ihr es wünscht. Wer auch immer unser Gegner sein wird, ob Templer, Zirkelmagier oder die Göttliche persönlich, ich stehe an Eurer Seite so wie Ihr an der meinen gestanden seid, das schwöre ich.
    Vielleicht war er der vorzügliche Wein der aus Mordred sprach, vielleicht auch das neu entdeckte Zugehörigkeitsgefühl nun da er nicht mehr der Neueste in der Gruppe war oder Morganas Schönheit, die ihn dazu antrieb die Worte zu sprechen.
    Der Erbauer wird mich verstehen. Und wenn nicht, dann ist er nicht der Erbauer.

    Nimue kehrte zu dem Tisch zurück, etwa zeitgleich mit Artur. Dieser händigte nun drei Zimmerschlüssel aus, einen für Morgana und Larissa, einen für ihn und Mordred und einen für Nimue allein. „Ich dankte Euch, Ritter“, sagte die Magierin und strich ihren Schlüssel von der Tischplatte. Sie hatte ohnehin nicht vorgehabt mit Morgana in einem Raum zu schlafen. Zumindest noch nicht. Sollte sich die Hexe, angestachelt durch die Provokation des heutigen Gespräches in dieser Nacht in eine Abscheulichkeit verwandeln, so würde sie es lieber aus dem Nebenzimmer mitbekommen. Die Magierin ließ sich am Tisch nieder und schaute gelangweilt drein. Larissa hatte sich zu einer anderen Gruppe Bewaffneter gesellt. Die Elfe schien ohnehin die einzige Person der Gruppe zu sein die ohne Vorbehalte mit Nimue sprechen mochte. Artur und Mordred verhielten sich zwar wie man es von Männern mit Anstand erwarten konnte, doch schienen Beide ihr unterschiedliche ausgeprägte Skepsis entgegen zu bringen. Morgana sah Nimue natürlich noch immer als ihre erklärte Feindin. „Dummes Kind“, dachte die Magierin bei dem Groll, den die Hexe seit dem heutigen Gespräch sicherlich gegen sie hegte. „Weit weniger intelligent als ich gehofft hatte.“ Sie war nicht die Erste, die sich selbst als "frei" bezeichnete und ausfallend gegenüber der Magierin wurde. Und die meisten dieser Querolanten gehörten jetzt zu den größten Bücklingen des Zirkels. Einmal von dem Gefühl gekostet einen Zweck in der Welt und der Gemeinschaft zu erfüllen und nicht ein sinnloses Leben der Furcht zu leben erhob viele der einstigen Abtrünnigen in Spähren glückseliger Frohlocken. Und der Rest diente jetzt als Besänftigte. Über Morganas Schicksal würde Nimue bei Zeiten entscheiden. Noch stand sie am Anfang.

    Schließlich gesellte sich auch der Knappe an ihren Tisch. Er war eingeschüchtert und zugegebermaßen etwas verstört was angesichts des letzten Ereignisses auch kein Wunder war. Ihm wurde jedoch aufgetragen die Satteltaschen der Pferde in das Zimmer der Männer zu bringen, ebenso wie Rüstung und Gepäck des Toten. Der Junge schien ein aufrichtiges Ehrgefühl aber auch eine gesunde Furcht Artur gegenüber zu verspüren.
    Nettes Plätzchen hier“, sagte Mordred und grinste in die Runde. Diese angespannte Stimmung behagte ihm gar nicht und er entschied, dass ein ordentlicher Brandwein die Stimmung auflockern würde. Also winkte er den Wirt heran…
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    Das Gasthaus war geräumig und schöner als man es von einer einfachen Wegtaverne vermutet hätte. Mehrere knisternde Feuertöpfe und ein prasselnder Kamin über dem ein Bohneneintopf schmorte wärmten die ganze „Wanderers Rast“. Morgana suchte einen Tisch aus während Artur sich um die Beschaffung von Zimmern kümmerte. Während die Hexe mit merkwürdig großem Interesse den Blutspritzern, die Larissa schon bei einem flüchtigen Blick als solche identifizierte, zuwandte und Artur mit dem etwas skeptisch dreinblickenden Wirt sprach, ließ sich Mordred Morgana gegenüber nieder. Nimue entschuldigte sich. Auch eine Magierin musste mal für kleine Mädchen. Larissa sah sich währenddessen um und musterte neugierig die Insassen der Taverne. „Wanderers Rast“ hatte etwas, was den meisten Gaststätten gefehlt hatte: ein Bänkelsänger der melodisch auf einer Laute klimperte und dazu irgendeine Legende von Asha'belannar sang und ihren Kampf gegen ihren Geliebten. Der Elfe fiel auf, dass eine unverhältnisgroße Anzahl an Menschen sie scheu, ja schon fast ängstlich anschaute. Hatte vielleicht ein weniger gemäßigter Clan der Dalish diesen Landstich einst heimgesucht oder war der Blick der Menschen bloß einer allgemeinen Elfenfeindlichkeit zuzuschreiben?

    Larissa meinte neben den furchtvollen Wanderern auch bunte Kaufleute zu erkennen, eben jene Kaufleute die sie vor dem Eintreffen in Blumbach auf der Straße nach Amaranthine entdeckt hatten. Artur hatte Recht gehabt das inoffizielle Angebot einer gemeinsamen Reise auszuschlagen, bewegten sich die Männer und ihre Karren doch anscheinend sehr langsam. Weiterhin saßen zudem einige Bewaffnete in dem Schankraum, eine kleine Gruppe aus drei Zwergen die an einem Tisch Karten spielten und laut fluchten oder lachten, je nachdem was das Blatt ihnen zugestand und eine Gruppe Männer und Frauen, welche die Elfe interessiert musterten. Als Larissa sie anschaute stellte sie fest, dass eine der Männer sie direkt ansah und als sich ihre Blicke trafen winkte er sie heran. Verdutzt schaute sich Larissa um, da sie sich keinen Grund denken konnte, wieso sie gemeint sein mochte doch hinter ihr stand niemand und so näherte sie sich den Fremden.
    „Du bist eine Dalish“, stellte der Mann fest. Er hatte lange dunkle Dreadlocks, die ihm weit in den Rücken hingen. Allerdings zeichnete seine Frisur aus, dass die Seiten seines Kopfes kahlgeschoren waren und seine verbliebenen Haare dadurch nur noch dicker wirkten. Seine Rüstung war leicht und aus Leder und an seinem Gürtel prangte eine kurze, aber stabil wirkende Axt mit kunstvoller Klinge. Die Männer neben ihm, und auch zwei Frauen an dem Tisch, wiesen ähnliche Art von Ausrüstung auf. Dünne Speere, runde leichte Holzschilde. Breite, kurze Schwerter. Manche von ihnen trugen Tätowierungen oder irgendeine Art farbiger Kriegsbemalung.
    Das bin ich!“, antwortete Larissa so schlagkräftig sie konnte. Der Mann lächelte. „Dann setz dich zu uns, Schwester!“, und mit seinem Fuß schob er die Sitzbank ihm gegenüber knarrend ein Stück über den Boden. Larissa hob eine ihrer schwarzen Augenbrauen. „Wir sind Aschekrieger“, verkündete der Axtträger. „Und wir sind Unterwegs nach Denerim. Du kommst doch aus der Richtung, oder? Es gibt keine besseren und aufmerksameren Wanderer und Berichterstatter als die Dalish, auch wenn man sie leider viel zu selten antrifft. Setz dich und erzähl und von dem Weg in die Hauptstadt und du bist heute Abend unser Gast!“
    Larissa überlegte kurz, dann nickte sie knappt und ließ sich umsichtig nieder, das Schwert an ihrer Seite richtend und den langen Mantel über das Ende der Bank drapierend. Sofort knallte ihr der Anführer der Krieger einen breiten, aber recht flachen Tonbecher vor die Nase und begann eine gelblich-helle Flüssigkeit aus einem bauchigen Krug hineinzugießen. „Bester Met aus Highever“, verkündete er stolz und schenkte sich selbst nach. „Hoch die Tassen!“

    Die Gruppe stieß gemeinsam mit Larissa an, bevor die Krieger ihre Fragen losließen.
    Lady Morgana“, sagte Mordred freundlich nachdem sowohl Larissa als auch Nimue den Tisch verlassen hatten. „Ich hatte gehofft mit Euch alleine reden zu können. Ich weiß, dass Euch die Anwesenheit von Lady Seren unangenehm ist. Ich habe beobachtet, wie sie sich Euch nähert, wie sie mit Euch redet und wir Ihr danach dreinschaut. Ich kann Eure Sorge verstehen und ich weiß, dass Ihr mir gegenüber nicht gänzlich vertraut. Ich möchte Euch nur versichern, dass Ich zu Euch stehe. Egal, was kommt. Ich schwöre Euch einen Eid, so Ihr es wünscht. Wer auch immer unser Gegner sein wird, ob Templer, Zirkelmagier oder die Göttliche persönlich, ich stehe an Eurer Seite so wie Ihr an der meinen gestanden seid, das schwöre ich.
    Vielleicht war er der vorzügliche Wein der aus Mordred sprach, vielleicht auch das neu entdeckte Zugehörigkeitsgefühl nun da er nicht mehr der Neueste in der Gruppe war oder Morganas Schönheit, die ihn dazu antrieb die Worte zu sprechen.
    Der Erbauer wird mich verstehen. Und wenn nicht, dann ist er nicht der Erbauer.

    Nimue kehrte zu dem Tisch zurück, etwa zeitgleich mit Artur. Dieser händigte nun drei Zimmerschlüssel aus, einen für Morgana und Larissa, einen für ihn und Mordred und einen für Nimue allein. „Ich dankte Euch, Ritter“, sagte die Magierin und strich ihren Schlüssel von der Tischplatte. Sie hatte ohnehin nicht vorgehabt mit Morgana in einem Raum zu schlafen. Zumindest noch nicht. Sollte sich die Hexe, angestachelt durch die Provokation des heutigen Gespräches in dieser Nacht in eine Abscheulichkeit verwandeln, so würde sie es lieber aus dem Nebenzimmer mitbekommen. Die Magierin ließ sich am Tisch nieder und schaute gelangweilt drein. Larissa hatte sich zu einer anderen Gruppe Bewaffneter gesellt. Die Elfe schien ohnehin die einzige Person der Gruppe zu sein die ohne Vorbehalte mit Nimue sprechen mochte. Artur und Mordred verhielten sich zwar wie man es von Männern mit Anstand erwarten konnte, doch schienen Beide ihr unterschiedliche ausgeprägte Skepsis entgegen zu bringen. Morgana sah Nimue natürlich noch immer als ihre erklärte Feindin. „Dummes Kind“, dachte die Magierin bei dem Groll, den die Hexe seit dem heutigen Gespräch sicherlich gegen sie hegte. „Weit weniger intelligent als ich gehofft hatte.“ Sie war nicht die Erste, die sich selbst als "frei" bezeichnete und ausfallend gegenüber der Magierin wurde. Und die meisten dieser Querolanten gehörten jetzt zu den größten Bücklingen des Zirkels. Einmal von dem Gefühl gekostet einen Zweck in der Welt und der Gemeinschaft zu erfüllen und nicht ein sinnloses Leben der Furcht zu leben erhob viele der einstigen Abtrünnigen in Spähren glückseliger Frohlocken. Und der Rest diente jetzt als Besänftigte. Über Morganas Schicksal würde Nimue bei Zeiten entscheiden. Noch stand sie am Anfang.

    Schließlich gesellte sich auch der Knappe an ihren Tisch. Er war eingeschüchtert und zugegebermaßen etwas verstört was angesichts des letzten Ereignisses auch kein Wunder war. Ihm wurde jedoch aufgetragen die Satteltaschen der Pferde in das Zimmer der Männer zu bringen, ebenso wie Rüstung und Gepäck des Toten. Der Junge schien ein aufrichtiges Ehrgefühl aber auch eine gesunde Furcht Artur gegenüber zu verspüren.
    Nettes Plätzchen hier“, sagte Mordred und grinste in die Runde. Diese angespannte Stimmung behagte ihm gar nicht und er entschied, dass ein ordentlicher Brandwein die Stimmung auflockern würde. Also winkte er den Wirt heran…


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Da Artur sich um die Zimmer bemühte, Larissa von irgendwelchen Fremden an den Tisch eingeladen worden war und Nimue kurz ausgetreten war saß Morgana alleine mit Mordred an einem Tisch. Dieser sprach sie sogleich an um ihr zu versichern das er im Ernstfall zu ihr stehen würde egal gegen wen er sich dafür stellen musste. Er erweiterte sein Versprechen sogar zu einem Schwur, was bemerkenswert war, denn immerhin hatte er Morgana in Denerim als nicht vertrauenswürdig genug gesehen ihr einen Eid zu schwören. Morgana wusste nicht ob der Antivaner leicht betrunken war oder es andere Gründe für seinen Sinneswandel gab, aber sie wusste seine Worte zu schätzen und so stieg ihre Laune merklich an. Alle drei Gefährten hinter sich zu wissen war sehr beruhigend.
    "Ich danke euch für eure freundlichen Worte und weiß sie zu schätzen. Auch wenn ich nicht vorhabe mich mit der Göttlichen anzulegen so ist es beruhigend euch auf meiner Seite zu wissen.", antwortete sie freundlich und schenkte dem Antivaner eines ihrer seltenen, aber herzerfrischenden Lächeln. Wenn sie lächelte war sie sogar noch schöner, eine Geste die der Antivaner als Mann von Welt sicher zu schätzen wusste. Sogar die Rückkehr von Nimue sorgte nicht dafür das ihre gute Laune sofort wieder einfror. Morgana hatte beschlossen sich nicht von dem Gespräch des heutigen Nachmittags die Laune verderben zu lassen. Auch Artur kam jetzt an den Tisch und verteilte die Schlüssel für die Zimmer. Morgana war froh das er nicht auf die idiotische Idee gekommen war, sie mit Nimue auf ein Zimmer zu stecken, denn das wäre etwas gewesen was ihre Laune vermutlich schon wieder verschlechtert hätte. Der Knappe kam auch kurz hinzu, wurde aber damit beauftragt das Gepäck auf die Zimmer zu bringen. Der junge Kerl zeichnete sich durch eine angenehme Unterwürfigkeit aus, wie Morgana zufrieden feststellte. Sie hatte nichts dagegen das der Junge sie bis Amaranthine begleiten würde, immerhin hielt er ja ganz offensichtlich die Klappe und sie würden die Stadt morgen schon erreichen. Überhaupt schien er eigentlich nur Artur nach irgendwelchen Rittergeschichten auszuquetschen, was dieser mit wechselnder Stimmung bedachte. Allerdings war das so verwunderlich ? Sie hatte als sie jung war auch Rhiannon am laufenden Band Fragen zur Magie und den Elfen und allen möglichen Dingen gefragt. Und selbst jetzt ertrug sie die Anwesenheit einer arroganten Zirkelmagierin, weil sie die Chancen sah etwas neues zu lernen. Neugier und Wissensdrang waren schließlich das was den Menschen nach vorne trieb.

    Trotz allem herrschte eine Art unangenehme Schwere am Tisch, welche Mordred scheinbar durch Zuhilfenahme von Alkohol auflösen wollte. Das schien sowieso so eine Art Universalheilmittel von ihm und Artur zu sein. Als der Wirt kam orderte er für sich Branntwein, worauf der Ritter ebenfalls einstieg. Morgana beschloss allerdings auf Branntwein zu verzichten. Mit Hinblick auf Larissa, welche von den Männern mit denen sie am Tisch saß gerade eine gelbliche Flüssigkeit eingeschenkt bekam, vermutete sie zwar stark das die Elfe sie nicht mehr nach einer Unterrichtsstunde fragen würde, aber trotzdem beschloß sie lieber beim Wein zu bleiben. Sie hatte nicht vor sich komplett den Verstand zu vernebeln, zudem war sie gegenüber dem Branntwein dieser Taverne eher skeptisch eingestellt. Nachdem der Wirt auch noch Nimues Bestellung aufgenommen hatte, wacktelte er davon die Getränke zu holen. Kurze Zeit tauchte er mit vier Bechern wieder auf die er von dem Quartett abstellte. Artur nahm seinen Krug und hob ihn empor.
    "Nun morgen werden wir dann schon Amaranthine erreichen. Dort können wir uns dann darum kümmern alle Vorbereitungen für den weiteren Weg nach Highever zu treffen. Ich werde mich dann noch darum bemühen diese Rüstung zu verkaufen und nach einer Überfahrt für diesen Knappen suchen. Anschließend schauen wir nach weiterer Arbeit und ziehen dann weiter in Richtung Westen. Wir sollten nicht zuviel Zeit in Amaranthine vertrödeln. Aber jetzt genießen wir erstmal den Abend. Auf eine gute Weiterreise.", sagte er gutgelaunt und prostete den Anderen zu, was von diesen erwidert wurde. Der Branntwein schmeckt gar nich so übel wie er anerkenend feststellen musste. Auf jedenfall konnte er noch sehen was ein gutes Zeichen war. Auch Morgana war von dem Wein angenehm überrascht, er war süßer und fruchtiger als in Denerim. Wohl ein Umstand der durch die Nähe zu Amaranthine zu erklären war. Immerhin war diese Stadt ein Umschlagsplatz für alle mögliche Waren und hatte noch mehr Handelsgüter als der Hafen von Denerim.
    "Nun Mordred, was werdet ihr machen wenn wir in Amaranthine angekommen sind ?", fragte Artur den Antivaner freundlich.



    [Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Warme weiße Dampfschwaden umgaben Mealla und tauchten ihren Körper sowie den Raum in eine wohlige Hitze. Sie saß nackt auf einer weißen Steinbank inmitten von heißem Dampf, der ihre Poren angenehm reinigte und ihren durch die letzten Tage angespannten Körper lockerte. Feine Wasserperlen kondensierten an ihrer glatten Elfenhaut und liefen langsam die Rundungen ihres Körpers hinab. Sie hatte beschlossen den Tag zu nutzen und die große Badestube von Amaranthine zu besuchen. Diese war noch von den Orlaisianern gebaut worden, denn schließlich war vor der Invasion Amaranthine noch ein popeliges Fischerdorf gewesen. Aber der damalige Stadtkommandant hatt etwas für Bäder und Hygiene übrig, weswegen er so umsichtig gewesen war ein Bad zu bauen und das sogar aus Stein. Dieser weiße Stein wurde in Steinbrüchen in der Nähe der Küste abgebaut und bot einen recht schönen Anblick. Ein paar Löwenstatuen waren noch aus der Besatzungszeit übrig geblieben und nicht zerschlagen worden, weswegen das Bad nicht ganz schlicht aussah. Natürlich war dieses Bad nicht mit den gewaltigen Bädern und Thermen zu vergleichen die es überall im Reich gab. Diese waren reich mit Marmor und Fresken verziert und strahlten die Macht des Reiches aus. Dagegen war dieses Bad schlicht und rustikal und von Fußbodenheizung hatte man hier leider auch noch nie was gehört. Andererseits wurden diese in Tevinter von Sklaven beheizt, genauso wie es Massagesklaven, Lustsklaven und zahlreiche anderer Sklaven gab. So gesehen konnte Mealla auf eine Fußbodenheizung verzichten und war auch gerne bereit dem Masseur nachher seine Dienste zu entlohnen. Und dieses Dampfbad war doch recht ordentlich gemacht und sorgte für Entspannung. Sie war allerdings die einzige Elfin in dem Bad und wurde deswegen von den anderen menschlichen Frauen neugierig bis skeptisch gemustert. Oder es lag daran das sie kein Handtuch trug, was sie so von Tevinter gewohnt war. Sie war auch nicht die einzigste was nahelegte das es keinen Handtuchzwang gab. Vermutlich trauten sich nicht viele Elfen außer zum Arbeiten hierhin, obwohl es offiziell auch ihnen gestattet war das Bad zu besuchen. Vielleicht lag es auch nur an der Protektion des Stadtkommandanten das man Mealla hereingelassen hatte. Das Bad war in einen Bereich für Männer und Frauen unterteilt, da konnte man sich aus Platzgründen wahrscheinlich keine Separation von Elfen und Menschen leisten. Auch wenn Mealla Hitze sehr gut ertragen konnte, so war sie jetzt schon fast eine Stunde in dem Dampfbad, weswegen sie beschloss sich abzukühlen.

    Also verließ sie das Dampfbad und ging zum Kaltbadebecken wo sie mit einem beherzten Sprung hineinsprang. Der rapide Temperaturwechsel traf ihren Körper gewohnt heftig, aber wie immer gewöhnte er sich schnelle daran. Sie planschte noch ein wenig im Becken herum, was aber aufgrund ihrer nicht beosnders ausgeprägten Schwimmküsten nicht besonders elegant aussah. Schließlich begab sie sich aus dem Becken zu einer der steinernen Liegen wo ein Frau mit äußerst kräftigen Armen schon darauf wartete sie durchzukneten. Meall legte sich bäuchlings auf die Liege und legte ihren Kopf dabei auf den überkreuzten Armen ab. Kurz darauf begannen auch schon kräftige Hände ihren durch die Hitze gelockerten Körper fachkundig zu bearbeiten. Mealla seufzte wohlig während sie durchgeknetet wurde. Sowas tat nach einem langen Ritt einfach gut und leider bot dieses barbarische Land nur wenig solche Möglichkeiten. Während die Knoten in ihren Muskeln bekämpft wurden ließ Mealla ihre Gedanken schweifen. Sie hatte vom Stadtkommandanten einen lukrativen Auftrag angenommen. 40 Souvereigns für den Kopf von Leroy Lelaske dem Schrecken der westlichen Straße. Und einen Souvereign für jeden Skalp seiner Männer. Allerdings nur in Verbindung mit dem Kopf was Mealla für eine kluge Maßnahme hielt. Anderernfalls würden wohl bald ein Haufen Menschen ohne Kopfhaut herumlaufen, wenn man einfach für jeden Skalp ein Goldstück zahlen würde. Offensichtlich waren die Kräfte des Arls anderweitig gebunden, sodass der Kommandant keine Männer für eine großangelegte Jagd hatte. Mealla musste noch nichtmal nach Amaranthine zurückreisen sondern konnte die Beweise bei einer der Garnisionen auf der Straße abgeben. Insgesamt war das also ein äußerst lukrativer Auftrag. Das einzige Problem war das Mealla die Bande noch finden musste und nicht wusste mit wievielen Skalps sie zu tun bekommen würde. Je nach Größe der Bande könnte die Jägerin auf einmal zur Beute werden, eine Vorstellung die ihr nicht so behagte. Vielleicht musste sie sich nach anderen Jägern oder Söldnern umhören die ihr halfen. Sie teilte äußerst ungern, aber eine kleinere Summe war immer noch besser als auf einmal mit gespaltenem Schädel im Straßengraben zu liegen. Sie konnte sich in den nächsten Tagen ja mal umhören und abwarten. Der Stadtkommandant hatte ihr gesagt, dass er weitere Interessen zu ihr schicken würde. Wenn einer von denen was taugte konnte sie sich ja überlegen ob sie mit ihm zusammenarbeitete. Wenn nicht würde sie halt allein ihr Glück versuchen müssen.
    "Aaah. Mhm.",stöhnte sie zufrieden als sich einer ihrer Knoten löste. Und bis dahin würde sie den Aufenthalt nutzen um sich ordentlich zu entspannen.
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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Da Artur sich um die Zimmer bemühte, Larissa von irgendwelchen Fremden an den Tisch eingeladen worden war und Nimue kurz ausgetreten war saß Morgana alleine mit Mordred an einem Tisch. Dieser sprach sie sogleich an um ihr zu versichern das er im Ernstfall zu ihr stehen würde egal gegen wen er sich dafür stellen musste. Er erweiterte sein Versprechen sogar zu einem Schwur, was bemerkenswert war, denn immerhin hatte er Morgana in Denerim als nicht vertrauenswürdig genug gesehen ihr einen Eid zu schwören. Morgana wusste nicht ob der Antivaner leicht betrunken war oder es andere Gründe für seinen Sinneswandel gab, aber sie wusste seine Worte zu schätzen und so stieg ihre Laune merklich an. Alle drei Gefährten hinter sich zu wissen war sehr beruhigend.
    "Ich danke euch für eure freundlichen Worte und weiß sie zu schätzen. Auch wenn ich nicht vorhabe mich mit der Göttlichen anzulegen so ist es beruhigend euch auf meiner Seite zu wissen.", antwortete sie freundlich und schenkte dem Antivaner eines ihrer seltenen, aber herzerfrischenden Lächeln. Wenn sie lächelte war sie sogar noch schöner, eine Geste die der Antivaner als Mann von Welt sicher zu schätzen wusste. Sogar die Rückkehr von Nimue sorgte nicht dafür das ihre gute Laune sofort wieder einfror. Morgana hatte beschlossen sich nicht von dem Gespräch des heutigen Nachmittags die Laune verderben zu lassen. Auch Artur kam jetzt an den Tisch und verteilte die Schlüssel für die Zimmer. Morgana war froh das er nicht auf die idiotische Idee gekommen war, sie mit Nimue auf ein Zimmer zu stecken, denn das wäre etwas gewesen was ihre Laune vermutlich schon wieder verschlechtert hätte. Der Knappe kam auch kurz hinzu, wurde aber damit beauftragt das Gepäck auf die Zimmer zu bringen. Der junge Kerl zeichnete sich durch eine angenehme Unterwürfigkeit aus, wie Morgana zufrieden feststellte. Sie hatte nichts dagegen das der Junge sie bis Amaranthine begleiten würde, immerhin hielt er ja ganz offensichtlich die Klappe und sie würden die Stadt morgen schon erreichen. Überhaupt schien er eigentlich nur Artur nach irgendwelchen Rittergeschichten auszuquetschen, was dieser mit wechselnder Stimmung bedachte. Allerdings war das so verwunderlich ? Sie hatte als sie jung war auch Rhiannon am laufenden Band Fragen zur Magie und den Elfen und allen möglichen Dingen gefragt. Und selbst jetzt ertrug sie die Anwesenheit einer arroganten Zirkelmagierin, weil sie die Chancen sah etwas neues zu lernen. Neugier und Wissensdrang waren schließlich das was den Menschen nach vorne trieb.

    Trotz allem herrschte eine Art unangenehme Schwere am Tisch, welche Mordred scheinbar durch Zuhilfenahme von Alkohol auflösen wollte. Das schien sowieso so eine Art Universalheilmittel von ihm und Artur zu sein. Als der Wirt kam orderte er für sich Branntwein, worauf der Ritter ebenfalls einstieg. Morgana beschloss allerdings auf Branntwein zu verzichten. Mit Hinblick auf Larissa, welche von den Männern mit denen sie am Tisch saß gerade eine gelbliche Flüssigkeit eingeschenkt bekam, vermutete sie zwar stark das die Elfe sie nicht mehr nach einer Unterrichtsstunde fragen würde, aber trotzdem beschloß sie lieber beim Wein zu bleiben. Sie hatte nicht vor sich komplett den Verstand zu vernebeln, zudem war sie gegenüber dem Branntwein dieser Taverne eher skeptisch eingestellt. Nachdem der Wirt auch noch Nimues Bestellung aufgenommen hatte, wacktelte er davon die Getränke zu holen. Kurze Zeit tauchte er mit vier Bechern wieder auf die er von dem Quartett abstellte. Artur nahm seinen Krug und hob ihn empor.
    "Nun morgen werden wir dann schon Amaranthine erreichen. Dort können wir uns dann darum kümmern alle Vorbereitungen für den weiteren Weg nach Highever zu treffen. Ich werde mich dann noch darum bemühen diese Rüstung zu verkaufen und nach einer Überfahrt für diesen Knappen suchen. Anschließend schauen wir nach weiterer Arbeit und ziehen dann weiter in Richtung Westen. Wir sollten nicht zuviel Zeit in Amaranthine vertrödeln. Aber jetzt genießen wir erstmal den Abend. Auf eine gute Weiterreise.", sagte er gutgelaunt und prostete den Anderen zu, was von diesen erwidert wurde. Der Branntwein schmeckt gar nich so übel wie er anerkenend feststellen musste. Auf jedenfall konnte er noch sehen was ein gutes Zeichen war. Auch Morgana war von dem Wein angenehm überrascht, er war süßer und fruchtiger als in Denerim. Wohl ein Umstand der durch die Nähe zu Amaranthine zu erklären war. Immerhin war diese Stadt ein Umschlagsplatz für alle mögliche Waren und hatte noch mehr Handelsgüter als der Hafen von Denerim.
    "Nun Mordred, was werdet ihr machen wenn wir in Amaranthine angekommen sind ?", fragte Artur den Antivaner freundlich.



    [Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Warme weiße Dampfschwaden umgaben Mealla und tauchten ihren Körper sowie den Raum in eine wohlige Hitze. Sie saß nackt auf einer weißen Steinbank inmitten von heißem Dampf, der ihre Poren angenehm reinigte und ihren durch die letzten Tage angespannten Körper lockerte. Feine Wasserperlen kondensierten an ihrer glatten Elfenhaut und liefen langsam die Rundungen ihres Körpers hinab. Sie hatte beschlossen den Tag zu nutzen und die große Badestube von Amaranthine zu besuchen. Diese war noch von den Orlaisianern gebaut worden, denn schließlich war vor der Invasion Amaranthine noch ein popeliges Fischerdorf gewesen. Aber der damalige Stadtkommandant hatt etwas für Bäder und Hygiene übrig, weswegen er so umsichtig gewesen war ein Bad zu bauen und das sogar aus Stein. Dieser weiße Stein wurde in Steinbrüchen in der Nähe der Küste abgebaut und bot einen recht schönen Anblick. Ein paar Löwenstatuen waren noch aus der Besatzungszeit übrig geblieben und nicht zerschlagen worden, weswegen das Bad nicht ganz schlicht aussah. Natürlich war dieses Bad nicht mit den gewaltigen Bädern und Thermen zu vergleichen die es überall im Reich gab. Diese waren reich mit Marmor und Fresken verziert und strahlten die Macht des Reiches aus. Dagegen war dieses Bad schlicht und rustikal und von Fußbodenheizung hatte man hier leider auch noch nie was gehört. Andererseits wurden diese in Tevinter von Sklaven beheizt, genauso wie es Massagesklaven, Lustsklaven und zahlreiche anderer Sklaven gab. So gesehen konnte Mealla auf eine Fußbodenheizung verzichten und war auch gerne bereit dem Masseur nachher seine Dienste zu entlohnen. Und dieses Dampfbad war doch recht ordentlich gemacht und sorgte für Entspannung. Sie war allerdings die einzige Elfin in dem Bad und wurde deswegen von den anderen menschlichen Frauen neugierig bis skeptisch gemustert. Oder es lag daran das sie kein Handtuch trug, was sie so von Tevinter gewohnt war. Sie war auch nicht die einzigste was nahelegte das es keinen Handtuchzwang gab. Vermutlich trauten sich nicht viele Elfen außer zum Arbeiten hierhin, obwohl es offiziell auch ihnen gestattet war das Bad zu besuchen. Vielleicht lag es auch nur an der Protektion des Stadtkommandanten das man Mealla hereingelassen hatte. Das Bad war in einen Bereich für Männer und Frauen unterteilt, da konnte man sich aus Platzgründen wahrscheinlich keine Separation von Elfen und Menschen leisten. Auch wenn Mealla Hitze sehr gut ertragen konnte, so war sie jetzt schon fast eine Stunde in dem Dampfbad, weswegen sie beschloss sich abzukühlen.

    Also verließ sie das Dampfbad und ging zum Kaltbadebecken wo sie mit einem beherzten Sprung hineinsprang. Der rapide Temperaturwechsel traf ihren Körper gewohnt heftig, aber wie immer gewöhnte er sich schnelle daran. Sie planschte noch ein wenig im Becken herum, was aber aufgrund ihrer nicht beosnders ausgeprägten Schwimmküsten nicht besonders elegant aussah. Schließlich begab sie sich aus dem Becken zu einer der steinernen Liegen wo ein Frau mit äußerst kräftigen Armen schon darauf wartete sie durchzukneten. Meall legte sich bäuchlings auf die Liege und legte ihren Kopf dabei auf den überkreuzten Armen ab. Kurz darauf begannen auch schon kräftige Hände ihren durch die Hitze gelockerten Körper fachkundig zu bearbeiten. Mealla seufzte wohlig während sie durchgeknetet wurde. Sowas tat nach einem langen Ritt einfach gut und leider bot dieses barbarische Land nur wenig solche Möglichkeiten. Während die Knoten in ihren Muskeln bekämpft wurden ließ Mealla ihre Gedanken schweifen. Sie hatte vom Stadtkommandanten einen lukrativen Auftrag angenommen. 40 Souvereigns für den Kopf von Leroy Lelaske dem Schrecken der westlichen Straße. Und einen Souvereign für jeden Skalp seiner Männer. Allerdings nur in Verbindung mit dem Kopf was Mealla für eine kluge Maßnahme hielt. Anderernfalls würden wohl bald ein Haufen Menschen ohne Kopfhaut herumlaufen, wenn man einfach für jeden Skalp ein Goldstück zahlen würde. Offensichtlich waren die Kräfte des Arls anderweitig gebunden, sodass der Kommandant keine Männer für eine großangelegte Jagd hatte. Mealla musste noch nichtmal nach Amaranthine zurückreisen sondern konnte die Beweise bei einer der Garnisionen auf der Straße abgeben. Insgesamt war das also ein äußerst lukrativer Auftrag. Das einzige Problem war das Mealla die Bande noch finden musste und nicht wusste mit wievielen Skalps sie zu tun bekommen würde. Je nach Größe der Bande könnte die Jägerin auf einmal zur Beute werden, eine Vorstellung die ihr nicht so behagte. Vielleicht musste sie sich nach anderen Jägern oder Söldnern umhören die ihr halfen. Sie teilte äußerst ungern, aber eine kleinere Summe war immer noch besser als auf einmal mit gespaltenem Schädel im Straßengraben zu liegen. Sie konnte sich in den nächsten Tagen ja mal umhören und abwarten. Der Stadtkommandant hatte ihr gesagt, dass er weitere Interessen zu ihr schicken würde. Wenn einer von denen was taugte konnte sie sich ja überlegen ob sie mit ihm zusammenarbeitete. Wenn nicht würde sie halt allein ihr Glück versuchen müssen.
    "Aaah. Mhm.",stöhnte sie zufrieden als sich einer ihrer Knoten löste. Und bis dahin würde sie den Aufenthalt nutzen um sich ordentlich zu entspannen.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Mordred war guter Dinge. Die Hexe hatte seinen Schwur akzeptiert und angesichts der Freundlichkeit, die sie ihm entgegen brachte und der Kameradschaftlichkeit des Ritters konnte diese Reise nun doch besser werden als erwartet. Er war ja zuerst skeptisch gewesen, aber so schlimm war es nun auch nicht mit Söldnern unterwegs zu sein, obwohl ihn dieses Gewerbe noch immer irgendwo an die dunkleren Tages seines Lebens erinnerte. Der Branntwein entfaltete seine Wirkung und Mordred nickte zustimmend während Artur seinen Plan von dem morgigen Tag offenlegte. Als dann die Frage nach den Plänen des Antivaners aufkam, grinste dieser breit und lachte laut auf.

    Oh, das kann und werde ich Euch sagen, Artur!“, sagte er voller Vorfreude. „Ich gehe zu einer Bank, hole mir einen ordentlichen Stapel Münzen und dann werde ich…
    Mordred wollte gerade eine obszöne Geste andeuten und laut: „sich eine hübsche Rothaarige auf mich setzten lassen!“, rufen, als ihm gewahr wurde, dass Nimue mit am Tisch saß. Die Magierin verströmte diese Aura der Tutorenhaftigkeit. Mordred vermutete, dass Nimue wohl kaum irgendwelche schmutzigen Dinge hören wollte. Tatsächlich vermutete Mordred, dass sie im Bezug auf sexuelle Themen kaum ein guter Gesprächspartner wäre und weder Mann noch Geliebten hatte. Mordred räusperte sich. Die Reise bei einer hartgesonnenen Truppe Mietschwerter ließ ihn zuweilen wirklich seine Manieren vergessen. „Ich werde mir wohl die Stadt anschauen. Amaranthine soll ja ein wahres Juwel Fereldens sein… was auch immer das bedeuten mag“, fügte er geringschätzig hinzu.

    Nimue rollte mit den Augen, als der Antivaner von seinen Plänen zu sprechen begann. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was ein reicher Kerl der mit einer Söldnergruppe reiste in der zwar zwei Frauen vertreten waren, sich jedoch anscheinend keine intimen Beziehungen zu entwickeln begannen vorhatte, sobald der Souvereign rollte. Sie trank ihr Wasser, dass sie bestellt hatte, aus und schaute kurz in die Runde. Sie glaubte kaum, dass jemand der Anwesenden sie nach ihren Plänen fragen würde. Mordred vielleicht aus Höflichkeit. Arturs Bedarf Zirkelmagierin schien er für den heutigen Tag schon gedeckt zu haben und von Morgana erwartete Nimue ohnehin nichts. Also stand sie auf und warf einen kurzen Gute Nacht Gruß in die Runde. Dann ging sie erhobenen Hauptes und stolzen Schrittes in ihr Schlafzimmer. Nachdem die Magierin weg war, lehnte sich Mordred geheimnistuerisch zu Artur hinüber und flüsterte ihm zu: „Wenn wir in Amaranthine sind und die Bordelle dort gut sind würde ich Euch gerne für die verpasste Gelegenheit in Denerim mit einem weiteren Angebot entschädigen.“ Er zwinkerte. Dann richtete er sich wieder auf und schaute Morgana an. "Wie sehen Eure Pläne aus, Mylady?"

    Wie Larissa erfuhr gehörten diese Aschekrieger zu einer Gruppe die sich ebenfalls für den Kampf, jedoch vornehmlich für das Kundschaften bezahlen ließen. Nachdem die Elfe all die Begebenheiten zwischen hier und Denerim geschildert und mehr Schinkenbrote vertilgt hatte, als es die Krieger für möglich befunden hätten, schaute der Anführer sie eindringlich an. „Habt Ihr schon einmal etwas von der Dunklen Brut gehört?“
    Gehört?“, kaute Larissa mit dem Mund voller in Honig getauchter Mandeln. „Ich hab schon das Vergnügen mit ihnen persönlich gehabt!
    „Gemurmel und skeptisches Getuschel ging durch die Tischgesellschaft. Der Anführer gebot diesem mit erhobener Hand Einhalt. „Ich war in Ostagar, also weiß ich genau wie die Brut aussieht. Wenn Ihr die Wahrheit sprecht, so erzählt mir: wie haben die Biester ausgesehen?“
    Und Larissa berichtete detailgenau von den Genlocks, den Hurlocks und dem Oger. Auch ihre Bewaffnung und Rüstung beschrieb sie kleinlich, sodass der Anführer nicht anders konnte als zustimmend zu nicken.
    „Hört mal, Larissa. Ihr sagt Ihr wäret eine Söldnerin?“
    Das bin ich. Zumindest jetzt. Früher natürlich nicht, da war ich Jägerin“, plapperte die Elfe wieder einmal ohne zu überlegen. „Hättet Ihr Interesse daran uns zu begleiten? Ihr seid zwar kein Aschekrieger aber… Ihr seid eine Späherin und Kundschaften ist unser Hauptgeschäft. Und selbst wenn wir in kleinere Scharmützel geraten wisst Ihr Euch ja zu wehren.“
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Mordred war guter Dinge. Die Hexe hatte seinen Schwur akzeptiert und angesichts der Freundlichkeit, die sie ihm entgegen brachte und der Kameradschaftlichkeit des Ritters konnte diese Reise nun doch besser werden als erwartet. Er war ja zuerst skeptisch gewesen, aber so schlimm war es nun auch nicht mit Söldnern unterwegs zu sein, obwohl ihn dieses Gewerbe noch immer irgendwo an die dunkleren Tages seines Lebens erinnerte. Der Branntwein entfaltete seine Wirkung und Mordred nickte zustimmend während Artur seinen Plan von dem morgigen Tag offenlegte. Als dann die Frage nach den Plänen des Antivaners aufkam, grinste dieser breit und lachte laut auf.

    Oh, das kann und werde ich Euch sagen, Artur!“, sagte er voller Vorfreude. „Ich gehe zu einer Bank, hole mir einen ordentlichen Stapel Münzen und dann werde ich…
    Mordred wollte gerade eine obszöne Geste andeuten und laut: „sich eine hübsche Rothaarige auf mich setzten lassen!“, rufen, als ihm gewahr wurde, dass Nimue mit am Tisch saß. Die Magierin verströmte diese Aura der Tutorenhaftigkeit. Mordred vermutete, dass Nimue wohl kaum irgendwelche schmutzigen Dinge hören wollte. Tatsächlich vermutete Mordred, dass sie im Bezug auf sexuelle Themen kaum ein guter Gesprächspartner wäre und weder Mann noch Geliebten hatte. Mordred räusperte sich. Die Reise bei einer hartgesonnenen Truppe Mietschwerter ließ ihn zuweilen wirklich seine Manieren vergessen. „Ich werde mir wohl die Stadt anschauen. Amaranthine soll ja ein wahres Juwel Fereldens sein… was auch immer das bedeuten mag“, fügte er geringschätzig hinzu.

    Nimue rollte mit den Augen, als der Antivaner von seinen Plänen zu sprechen begann. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was ein reicher Kerl der mit einer Söldnergruppe reiste in der zwar zwei Frauen vertreten waren, sich jedoch anscheinend keine intimen Beziehungen zu entwickeln begannen vorhatte, sobald der Souvereign rollte. Sie trank ihr Wasser, dass sie bestellt hatte, aus und schaute kurz in die Runde. Sie glaubte kaum, dass jemand der Anwesenden sie nach ihren Plänen fragen würde. Mordred vielleicht aus Höflichkeit. Arturs Bedarf Zirkelmagierin schien er für den heutigen Tag schon gedeckt zu haben und von Morgana erwartete Nimue ohnehin nichts. Also stand sie auf und warf einen kurzen Gute Nacht Gruß in die Runde. Dann ging sie erhobenen Hauptes und stolzen Schrittes in ihr Schlafzimmer. Nachdem die Magierin weg war, lehnte sich Mordred geheimnistuerisch zu Artur hinüber und flüsterte ihm zu: „Wenn wir in Amaranthine sind und die Bordelle dort gut sind würde ich Euch gerne für die verpasste Gelegenheit in Denerim mit einem weiteren Angebot entschädigen.“ Er zwinkerte. Dann richtete er sich wieder auf und schaute Morgana an. "Wie sehen Eure Pläne aus, Mylady?"

    Wie Larissa erfuhr gehörten diese Aschekrieger zu einer Gruppe die sich ebenfalls für den Kampf, jedoch vornehmlich für das Kundschaften bezahlen ließen. Nachdem die Elfe all die Begebenheiten zwischen hier und Denerim geschildert und mehr Schinkenbrote vertilgt hatte, als es die Krieger für möglich befunden hätten, schaute der Anführer sie eindringlich an. „Habt Ihr schon einmal etwas von der Dunklen Brut gehört?“
    Gehört?“, kaute Larissa mit dem Mund voller in Honig getauchter Mandeln. „Ich hab schon das Vergnügen mit ihnen persönlich gehabt!
    „Gemurmel und skeptisches Getuschel ging durch die Tischgesellschaft. Der Anführer gebot diesem mit erhobener Hand Einhalt. „Ich war in Ostagar, also weiß ich genau wie die Brut aussieht. Wenn Ihr die Wahrheit sprecht, so erzählt mir: wie haben die Biester ausgesehen?“
    Und Larissa berichtete detailgenau von den Genlocks, den Hurlocks und dem Oger. Auch ihre Bewaffnung und Rüstung beschrieb sie kleinlich, sodass der Anführer nicht anders konnte als zustimmend zu nicken.
    „Hört mal, Larissa. Ihr sagt Ihr wäret eine Söldnerin?“
    Das bin ich. Zumindest jetzt. Früher natürlich nicht, da war ich Jägerin“, plapperte die Elfe wieder einmal ohne zu überlegen. „Hättet Ihr Interesse daran uns zu begleiten? Ihr seid zwar kein Aschekrieger aber… Ihr seid eine Späherin und Kundschaften ist unser Hauptgeschäft. Und selbst wenn wir in kleinere Scharmützel geraten wisst Ihr Euch ja zu wehren.“


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Der heutige Sieg, gepaart mit dem Alkohol sorgten dafür das Artur an diesem Abend in guter Laune war. Auch Mordred schien gut gelaunt zu sein und seine Antwort auf Arturs Frage fiel in etwa so aus wie der Ritter es erwartet hatte. Auf jedenfall der Teil mit den Banken, denn wegen der Anwesenheit von Damen verzichtete der Dichter auf eine ausführliche Schilderung seiner geplante auschweifenden Aktivitäten. Vor allem Nimues Anwesenheit schien ihn davon abzuhalten, strahlte diese doch die sexuelle Offenheit einer Kirchenschwester aus. So erzählte der Antivaner stattdessen von seiner Absicht die Stadt zu besichtigen was Morgana leicht zum schmunzeln brachte. Schließlich wusste jeder der den Antivaner seit mehr als zwei Tagen kannte wo dessen eigentliche Interessen lagen. Zweifellos war das auch schon der Zirkelmagierin klar welche wohl auch eins und eins zusammenzählen konnte. Ob Nimue sich anschließend erhob um das Thema nicht weiter zu behindern oder weil man ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte, konnte Morgana jetzt auch nicht genau sagen, aber großes Bedauern empfand sie deswegen nicht. Soweiso war diese Frau abseits von Themen die nicht mit Magie oder irgendwie mit ihrem kleinen Zirkel zu tun hatte vermutlich ein recht langweiliger Gesprächspartner.

    Morgana schenkte sich aus einer Karaffe die der Wirt gebracht hatte noch etwas Wein ein und trank davon während sich Mordred zu dem Ritter vorbeugte und ihm etwas zuflüsterte. Es war schon putzig wie sich zwei Erwachsene Männer im Flüsterton darüber unterhielten ins Bordell zu gehen. Vermutlich würden diese Manieren im Laufe des Abends auch Lebwohl sagen. Dann wandte sich der Antivaner der Hexe zu und fragte diese nach ihren Plänen. Eine gute Frage wie Morgana zugeben musste, wusste sie bisher noch nicht was sie eigentlich in Amaranthine machen würde. Sie wusste nicht was es in der Stadt gab und was man dort machen konnte. Das einzige was sie gehört hatte war, dass die Stadt für die Kirche eine besondere Bedeutung hatte. Aufgrund ihrer kaum vorhandenen Religiosität war das für sie jedoch herzlich uninteressant. Nun sie würde sich wohl einfach mal die Stadt ansehen. Immerhin reiste sie ja auch um neue Orte kennenzulernen. Sie schaute dem Antivaner freundlich in die Augen.
    "Nun Mordred, ich muss zugeben das ich bisher noch keine genauen Pläne für Amaranthine gemacht habe. Ich denke ich werde mir tatsächlich die Stadt ansehen, immerhin war ich noch nie dort. Aber ich bin voller Zuversicht das es dort auch Dinge gibt die eine Frau wie mich interessieren.", antwortete sie freundlich und lächelte den beiden Männern am Tisch zu.
    "Ihr müsst euch übrigens nicht flüsternd darüber unterhalten wenn ihr mit Artur ins Bordell geht. Ich bin schließlich kein schamvolles Edelfräulein welches kichert oder errötet wenn es um dieses Thema geht. Jeder Mensch hat schließlich Bedürfnisse.", merkte sie mit einem verschmitzten Lächeln an und nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.
    "Nun ich denke ihr werdet dort schon etwas finden was euren hohen Ansprüchen genügt Morgana. Immerhin gibt es dort einen lebendigen Marktplatz, eine Alchemistengilde und ich habe gehört das es aus der orlaisianischen Besatzungszeit noch ein Badehaus gibt. Langweilig wird euch schon nicht.", warf Artur ein. In den Freien Marschen war Amaranthine recht bekannt, vor allem als Konkurrent im Handel. Bei den Gesprächen in den Tavernen hatte Artur deswegen die eine oder andere Information aufschnappen können.
    "Das denke ich auch.", antwortete Morgana zuversichtlich und leerte ihren Becher. Eine wohlige Wärme hatte sich in ihr ausgebreitet und Morgana beschloß das es für diesen Abend genug war. Sie war zwar noch komplett bei Sinnen und noch nicht mal angeheitert, wollte es aber auch nicht ausreizen. Immerhin mussten sie morgen ja noch ein Stück weg zurücklegen und sie hatte keine Lust sich richtig zu betrinken. Also stellte sie den Becher ab und erhob sich grazil von ihrem Stuhl.
    "Die Herren ich ziehe mich zurück und lasse sie mit ihren hochgeistigen Gesprächsthemen zurück. Immerhin muss ich morgen noch selbst gehen. Ich wünsche eine gute Nacht.", sagte sie freundlich und nickte den beiden Männern zu.

    Morgana beschloß noch einen kleinen Abstecher zu Larisssa zu machen, welche immer noch mit diesen Kriegern an einem Tisch saß. Diese unterhielten sich schneinbar angeregt mit der Elfe und bewirteten sie großzügig. Morgana sah das mit Wohlwollen, allerdings hatte die Elfe auch ein Talent dafür ungewollt in Schwierigkeiten zu geraten. Hätte sie sich alleine in eine Hafenkneipe begeben, dann bestand bei ihr die geringe Chance das sie am nächsten Tag auf irgendeinem Segelschiff als Matrosin aufwachte. Allerdings schien sich Larissa inzwischen auch langsam an die Welt der Menschen und das Leben als Söldnerin gewöhnt zu haben. Für den Fall das die Dalish jedoch noch länger bei diesen Menschen sitzen blieb schien es der Hexe angemessen auch ihr noch eine gute Nacht zu wünschen. Das Gespräch schien gerade eine Unterbrechung zu haben und so nutzte Morgana den Moment und legte Larissa sanft die Hand auf die Schulter. Diese bemerkte dies und sah zu der jungen Frau auf. Morgana sprach leise zu der Elfe
    "Entschuldige ich wollte dich nicht stören. Ich bin jetzt nur auf dem Zimmer falls du mich suchst. Wenn du gleich noch ein wenig lernen möchtest kannst du gerne nachkommen, ich bin noch eine Weile wach. Wenn nicht wünsche ich dir schonmal eine gute Nacht und sei bitte leise wenn du nachher das Zimmer betrittst.",sagte die Hexe in einem wohlwollenden Tonfall und bedachte die Elfe mit einem Lächeln. Dann sah sie kurz zu den Aschekriegern und musterte diese freundlich, aber distanziert.
    "Einen schönen Abend noch die Herren.", sprach sie höflich zu den Kriegern in normaler Lautstärke bevor sie sich umdrehte und elegant in Richtung ihres Zimmers stolzierte.

    Nachdem Morgana auch gegangen war, orderte Artur eine neue Runde für sich und den Antivaner.
    "Ich danke euch für das Angebot und ich denke diesesmal werde ich Zeit haben es in Anspruch zu nehmen. Sicherlich wird Amaranthine auch ein paar ansehliche Etablissements haben.", sagte Artur um das Angebot von vorhin zu würdigen. Beide Männer stießen gemeinsam an. Kurz darauf kam noch der Knappe an und meldete alles erledigt zu haben. Er fragte nach der Erlaubnis schlafen zu gehen, welche ihm Artur erteilte sowie sich auf seine Kosten noch einen Becher warmen Wein vorm schlafengehen zu holen. Der Junge war ein ordentlicher Bursche und das würde ihm nach einem Tag wie diesen sicherlich beim einschlafen helfen. Der Knappe bedankte sich höflich und machte sich dann davon. Artur wandte sich jetzt wieder seinem Tischnachbarn zu.
    "Ach ja die Tage als Knappe. Damals war ich auch noch voller Enthusiasmus und Träumen voller Heldentaten. Irgendwann merkt man dan leider doch das die Wirklichkeit nicht wie in irgendwelchen Geschichten ist. Dann verliert man die Unschuld der Jugend ob man es will oder nicht.", bemerkte Artur nachdenklich.
    "Aber genug von solchen Dingen. Was haltet ihr von unserer neuen Reisebegleitung, jetzt wo sie uns seit zwei Tagen begleitet ? Nützlich ist sie ja allemal, aber irgendwie bestätigt sie bisher mein Bild das Magierinnen alle ein wenig anstrengend zu sein scheinen.", bemerkte Artur scherzhaft. Bisher war ihm Morgana ja schon ab und zu auf die Nerven gegangen, aber diese Nimue schien die junge Schwarzhaarige in diesem Punkt unbedingt übertreffen zu wollen.
    numberten ist offline
  19. #39
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    vorheriger Post: Ringmode ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]
    Glandis war auf ihre Späße nicht nennenswert eingegangen, aber Aril hatte schon gelernt, dass die Elfe zwar Humor hatte, aber manchmal eben nur zu zu bestimmmten Tageszeiten. Offenbar war jetzt gerade keine. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gebracht, da wackelte Glandis mit dem Fuß vor ihrer Nase über der Wasseroberfläche herum, als sähe sie in Aril einen guten Schuhmacher, der noch einige Korrekturen vorzunehmen hätte.
    »Gut, ein paar Schuhe, könnte ich auch noch brauchen. So aus feinem Leder, innen weich, zum Schnüren, gut verarbeitet, die Nähte bitte mit gewachsten Fäden und rot, ja rot müssen sie schon sein. Sonst trage ich sie nicht!« Mit einem Blick zu Aril sagte sie beinahe herablassend: »Das ist doch nicht zu viel verlangt oder?«

    Aril stierte die Elfe an, dann platzte das Lachen so aus ihr heraus, dass sie beinahe in den Fluss geplumst wäre.
    "Spitze, Glandis! Man könnte meinen du hast den Damen auf dem Markt zugesehen! Wenn wir dich in die richtige Verkleidung stecken, kannst du sicherlich viele täuschen!" Sie wurde ernst und deutete auf den Fuß der Elfe. "Das kann dir sicherlich irgendwann helfen. Du hast den richtigen Tonfall und auch wenn du gerade nur einen Witz gemacht hast, hätte das genauso gesagt werden können."
    Sie ließ die Hand sinken und blickte sich um. "Allerdings hilft es uns hier draußen wahrscheinlich nicht weiter. Ich frage mich also, wo der Ring herkommt. Vor ein paar Tagen waren ja einige Leute da, ob einer von denen diesen Ring verloren hat? Oder ob es noch mehr von der Sorte gibt? Oder war es ganz anders und die Schlacht hier war nur so ein Zufall wie der Ring hier im Wasser?"
    Aril holte Luft und stockte. "Und die wichtigste Frage von allen: Ist es überhaupt relevant was ich hier wieder vor mich hinplappere?"
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  20. #40
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg]

    Der heutige Sieg, gepaart mit dem Alkohol sorgten dafür das Artur an diesem Abend in guter Laune war. Auch Mordred schien gut gelaunt zu sein und seine Antwort auf Arturs Frage fiel in etwa so aus wie der Ritter es erwartet hatte. Auf jedenfall der Teil mit den Banken, denn wegen der Anwesenheit von Damen verzichtete der Dichter auf eine ausführliche Schilderung seiner geplante auschweifenden Aktivitäten. Vor allem Nimues Anwesenheit schien ihn davon abzuhalten, strahlte diese doch die sexuelle Offenheit einer Kirchenschwester aus. So erzählte der Antivaner stattdessen von seiner Absicht die Stadt zu besichtigen was Morgana leicht zum schmunzeln brachte. Schließlich wusste jeder der den Antivaner seit mehr als zwei Tagen kannte wo dessen eigentliche Interessen lagen. Zweifellos war das auch schon der Zirkelmagierin klar welche wohl auch eins und eins zusammenzählen konnte. Ob Nimue sich anschließend erhob um das Thema nicht weiter zu behindern oder weil man ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte, konnte Morgana jetzt auch nicht genau sagen, aber großes Bedauern empfand sie deswegen nicht. Soweiso war diese Frau abseits von Themen die nicht mit Magie oder irgendwie mit ihrem kleinen Zirkel zu tun hatte vermutlich ein recht langweiliger Gesprächspartner.

    Morgana schenkte sich aus einer Karaffe die der Wirt gebracht hatte noch etwas Wein ein und trank davon während sich Mordred zu dem Ritter vorbeugte und ihm etwas zuflüsterte. Es war schon putzig wie sich zwei Erwachsene Männer im Flüsterton darüber unterhielten ins Bordell zu gehen. Vermutlich würden diese Manieren im Laufe des Abends auch Lebwohl sagen. Dann wandte sich der Antivaner der Hexe zu und fragte diese nach ihren Plänen. Eine gute Frage wie Morgana zugeben musste, wusste sie bisher noch nicht was sie eigentlich in Amaranthine machen würde. Sie wusste nicht was es in der Stadt gab und was man dort machen konnte. Das einzige was sie gehört hatte war, dass die Stadt für die Kirche eine besondere Bedeutung hatte. Aufgrund ihrer kaum vorhandenen Religiosität war das für sie jedoch herzlich uninteressant. Nun sie würde sich wohl einfach mal die Stadt ansehen. Immerhin reiste sie ja auch um neue Orte kennenzulernen. Sie schaute dem Antivaner freundlich in die Augen.
    "Nun Mordred, ich muss zugeben das ich bisher noch keine genauen Pläne für Amaranthine gemacht habe. Ich denke ich werde mir tatsächlich die Stadt ansehen, immerhin war ich noch nie dort. Aber ich bin voller Zuversicht das es dort auch Dinge gibt die eine Frau wie mich interessieren.", antwortete sie freundlich und lächelte den beiden Männern am Tisch zu.
    "Ihr müsst euch übrigens nicht flüsternd darüber unterhalten wenn ihr mit Artur ins Bordell geht. Ich bin schließlich kein schamvolles Edelfräulein welches kichert oder errötet wenn es um dieses Thema geht. Jeder Mensch hat schließlich Bedürfnisse.", merkte sie mit einem verschmitzten Lächeln an und nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.
    "Nun ich denke ihr werdet dort schon etwas finden was euren hohen Ansprüchen genügt Morgana. Immerhin gibt es dort einen lebendigen Marktplatz, eine Alchemistengilde und ich habe gehört das es aus der orlaisianischen Besatzungszeit noch ein Badehaus gibt. Langweilig wird euch schon nicht.", warf Artur ein. In den Freien Marschen war Amaranthine recht bekannt, vor allem als Konkurrent im Handel. Bei den Gesprächen in den Tavernen hatte Artur deswegen die eine oder andere Information aufschnappen können.
    "Das denke ich auch.", antwortete Morgana zuversichtlich und leerte ihren Becher. Eine wohlige Wärme hatte sich in ihr ausgebreitet und Morgana beschloß das es für diesen Abend genug war. Sie war zwar noch komplett bei Sinnen und noch nicht mal angeheitert, wollte es aber auch nicht ausreizen. Immerhin mussten sie morgen ja noch ein Stück weg zurücklegen und sie hatte keine Lust sich richtig zu betrinken. Also stellte sie den Becher ab und erhob sich grazil von ihrem Stuhl.
    "Die Herren ich ziehe mich zurück und lasse sie mit ihren hochgeistigen Gesprächsthemen zurück. Immerhin muss ich morgen noch selbst gehen. Ich wünsche eine gute Nacht.", sagte sie freundlich und nickte den beiden Männern zu.

    Morgana beschloß noch einen kleinen Abstecher zu Larisssa zu machen, welche immer noch mit diesen Kriegern an einem Tisch saß. Diese unterhielten sich schneinbar angeregt mit der Elfe und bewirteten sie großzügig. Morgana sah das mit Wohlwollen, allerdings hatte die Elfe auch ein Talent dafür ungewollt in Schwierigkeiten zu geraten. Hätte sie sich alleine in eine Hafenkneipe begeben, dann bestand bei ihr die geringe Chance das sie am nächsten Tag auf irgendeinem Segelschiff als Matrosin aufwachte. Allerdings schien sich Larissa inzwischen auch langsam an die Welt der Menschen und das Leben als Söldnerin gewöhnt zu haben. Für den Fall das die Dalish jedoch noch länger bei diesen Menschen sitzen blieb schien es der Hexe angemessen auch ihr noch eine gute Nacht zu wünschen. Das Gespräch schien gerade eine Unterbrechung zu haben und so nutzte Morgana den Moment und legte Larissa sanft die Hand auf die Schulter. Diese bemerkte dies und sah zu der jungen Frau auf. Morgana sprach leise zu der Elfe
    "Entschuldige ich wollte dich nicht stören. Ich bin jetzt nur auf dem Zimmer falls du mich suchst. Wenn du gleich noch ein wenig lernen möchtest kannst du gerne nachkommen, ich bin noch eine Weile wach. Wenn nicht wünsche ich dir schonmal eine gute Nacht und sei bitte leise wenn du nachher das Zimmer betrittst.",sagte die Hexe in einem wohlwollenden Tonfall und bedachte die Elfe mit einem Lächeln. Dann sah sie kurz zu den Aschekriegern und musterte diese freundlich, aber distanziert.
    "Einen schönen Abend noch die Herren.", sprach sie höflich zu den Kriegern in normaler Lautstärke bevor sie sich umdrehte und elegant in Richtung ihres Zimmers stolzierte.

    Nachdem Morgana auch gegangen war, orderte Artur eine neue Runde für sich und den Antivaner.
    "Ich danke euch für das Angebot und ich denke diesesmal werde ich Zeit haben es in Anspruch zu nehmen. Sicherlich wird Amaranthine auch ein paar ansehliche Etablissements haben.", sagte Artur um das Angebot von vorhin zu würdigen. Beide Männer stießen gemeinsam an. Kurz darauf kam noch der Knappe an und meldete alles erledigt zu haben. Er fragte nach der Erlaubnis schlafen zu gehen, welche ihm Artur erteilte sowie sich auf seine Kosten noch einen Becher warmen Wein vorm schlafengehen zu holen. Der Junge war ein ordentlicher Bursche und das würde ihm nach einem Tag wie diesen sicherlich beim einschlafen helfen. Der Knappe bedankte sich höflich und machte sich dann davon. Artur wandte sich jetzt wieder seinem Tischnachbarn zu.
    "Ach ja die Tage als Knappe. Damals war ich auch noch voller Enthusiasmus und Träumen voller Heldentaten. Irgendwann merkt man dan leider doch das die Wirklichkeit nicht wie in irgendwelchen Geschichten ist. Dann verliert man die Unschuld der Jugend ob man es will oder nicht.", bemerkte Artur nachdenklich.
    "Aber genug von solchen Dingen. Was haltet ihr von unserer neuen Reisebegleitung, jetzt wo sie uns seit zwei Tagen begleitet ? Nützlich ist sie ja allemal, aber irgendwie bestätigt sie bisher mein Bild das Magierinnen alle ein wenig anstrengend zu sein scheinen.", bemerkte Artur scherzhaft. Bisher war ihm Morgana ja schon ab und zu auf die Nerven gegangen, aber diese Nimue schien die junge Schwarzhaarige in diesem Punkt unbedingt übertreffen zu wollen.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png]

    Larissa lächelte verlegen. „Euer Angebot ehrt mich…“ „Dann nehmt es an!“, strahlte der Krieger. „… aber ich bin schon mit den Leuten, mit denen ich hereinkam in einer Söldnertruppe, also zumindest mit zwei von Ihnen.
    „Lasst mich raten: der schwarze Ritter und der blonde Schönling!“
    Larissa lachte. „Fast! Der schwarze Ritter, Ser Artur, schon. Er ist quasi mein Boss, wenn man so will. Aber die zweite Person ist…
    Die zweite Person tippte Larissa gerade auf die Schulter. Die Elfe wandte sich um und lauschte Morgana, wobei sie kaum merklich errötete als die Hexe vom „Üben“ sprach. Eigentlich hätte ihre Freundin auch Elfisch sprechen können, beherrschte sie die Sprache doch. Vielleicht, dachte Larissa in ihrem metverhangenen Hirn, wollte die Hexe so ihr Missfallen kundtun, dass sie an diesem Abend scheinbar kein Interesse an ihr gehabt hatte. Allerdings machte sich Larissa nur kurz Gedanken zu der Äußerung ihrer Freundin, denn die Aschekrieger konnten ja alles Mögliche in das Angebot interpretieren. Morgana verwies darauf, dass Larissa leise sein solle, wenn sie sich schließlich von der Bande lossagte, dann warf sie einen Gruß in die Runde der männlichen Krieger. Die beiden Frauen sparte sie dabei vermutlich absichtlich aus, was die Elfe fast schmunzeln ließ. Morgana fühlte sich ja zu Frauen hingezogen, insbesondere zu naiven hübschen Elfinnen und dass Larissa nun mit zwei anderen Weibern an einem Tisch residierte gefiel der Hexe vielleicht nicht. So ein bisschen Eifersucht wärmte Larissa die Eingeweide… vielleicht war es aber auch der Met.

    Mordred tippte sich nachdenklich an die Nase. Zu der Knappenvergangenheit seines Tischgesellen wollte er nichts sagen, immerhin war ihm diese Ehre ein Leben lang verwehrt geblieben, ebenso wie der ersehnte Ritterschlag. Stattdessen überdachte er seine Antwort im Bezug auf Nimue.
    Sie wird“, begann er sehr langsam sprechend während er die Worte bedacht wählte: „… ein wertvolles Mitglied der Gruppe abgeben.“ Damit bestätigte er Arturs Hauptintension und seine eigene Hoffnung. Magier und Hexen bedeuteten in bei sieben von zehn Malen Ärger. Magier UND Hexen zusammen, das konnte nur schief gehen. Dennoch versuchte Mordred die Moral des Ritters nicht niederschlagen zu wollen, zumal er selbst ebenfalls die Vorteile erkannte. Nimue und Morgana alleine könnten zweifellos eine große Gruppe Feinde vernichten ehe diese einen Pfeil abschießen oder eine Axt nach ihnen schwingen konnten. Allerdings waren sie recht hilflos wenn sie in den Nahkampf gerieten und genau darum brauchten sie Männer und Frauen wie Artur, Mordred und Larissa.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie uns sehr nützlich sein wird“, unterstrich der Antivaner nochmals eine vorformulierte Hypothese. „Vielleicht macht ihre Anwesenheit eines Tages den Unterschied ob jemand aus der Gruppe noch lebt oder stirbt. Immerhin könnt selbst Ihr eine Verwundung davontragen, die mit gewöhnlicher Arznei wie Morgana oder ich sie Euch bieten können nur unzulänglich heilen würde. Und selbst wenn Ihr, oder angenommen Larissa, die Wunde dann überlebt würdet Ihr oder sie vermutlich für den Rest des Lebens mit Nachwirkungen zu kämpfen haben. Aber Geistheiler…
    Er schaute in einen der Feuerkörbe. „Ich habe gehört die Geistheiler der Zirkel seien in der Lage Menschen genesen zu lassen, die dem Tod schon näher waren als dem Leben. Und nicht nur deren Überleben sicherten sie, sondern heilten sie zur Gänze! Zur Gänze, Artur! Ein rostiger Speer in die Eingeweide ist ein Todesurteil und wenn nicht, dann zumindest ein Garant dafür, dass man sein Leben lang kein Schwert mehr heben wird. Aber mit einer Heilerin wie Nimue… ein, zwei Tage magische Heilung und ihr fühlt euch wie neu geboren!
    Mordred wandte den Blick von den leckenden Flammen hin zu Artur. „Andererseits hoffe ich natürlich, dass Morgana und sie gut auskommen werden. Bisher läuft es erstaunlich gut, aber… ich habe geschworen Morgana zu beschützen und dennoch hoffe ich, dass ich mich weder mit dem Zirkel noch mit den Templern anlegen muss. Ich habe in Antiva noch…
    Unvermittelt unterbrach Mordred seinen Redefluss und schaute fast erschrocken drein. Seine Gedanken waren zu seiner Hübschen geflüchtet, über die Berge weit und hinaus auf das schimmernde Meer bis zu den goldgelben Stränden an denen sie noch immer mit der Gischt der Wellen tanzte. „Verzeiht.

    „Diese Frau also?“
    Der Anführer der Aschekrieger klang überrascht. „Die hat doch nicht einmal Waffen?!“
    Nun ja!“, sagte Larissa stolz. „Sie ist ja auch…
    Irgendetwas regte sich in ihren schummrigen Gedanken. Die Aschekrieger schauten sie erwartungsvoll an. „Sie ist was?“ „Sie ist… eine von diesen… diesen…
    „Diesen was?“ Larissa schnippte mit den Fingern um sich Zeit zu verschaffen, was allerdings die Aufmerksamkeit des Wirtes auf sie lenkte. „Diesen…. Gelehrten!“, erinnerte sich Larissa plötzlich an Mordreds Lügerei. „Sie ist eine von diesen Gelehrten die mit allen möglichen Kräutern und so Fallen und Gifte und sogar explodierende… Äpfel herstellen?“ Sie wusste, dass es falsch war und unterstrich ihre Dummheit mit einem Kopfschütteln und der langsamen Aussprache des Schlusses. Die Krieger lachten laut. „Ihr meint Bomben!“ „Ja! Genau! Das ist es! Bomben!“ Larissa zeigte bestätigend auf denjenigen, der die Lüge ausgesprochen und somit komplettiert hatte. Die Söldner nickten sich gegenseitig wissentlich zu. „Wir Aschekrieger benutzen keine Bomben“, erklärte ihr Anführer wichtigtuerisch. „Wir sind angst- und schmerzfrei und lieben den Kampf und den Blutrausch!“ Larissa konnte zu so viel Dummheit keine geeignete Äußerung treffen und nickte daher nur stumm. Natürlich kannte sie die Legende der Aschekrieger und diese waren auch nicht die Ersten die sie gesehen hatte, nur die Ersten mit denen sie sprach. Auch Artur stand immer Vorne, aber der trug ja auch geschätzte sieben Zentimeter schwarzen Stahl zwischen seinem Herzen und einer feindlichen Lanze. Diese Krieger hier hingegen… leichte Panzerung, Leder so wie Larissas Harnisch. Nicht einmal einen Pfeil würde das abhalten, geschweige denn einen Axthieb. Und sich dann damit brüsten immer im Getümmel zu sein? Immerhin war dies der ausschlaggebende und hektisch umherspringende Punkt, wieso die Elfe keinesfalls mit diesen Wahnsinnigen kämpfen wollen würde. Die Aschekrieger schienen ihre Zurückhaltung bemerkt zu haben und wechselten das Thema auf die Reiseroute. Larissa erzählte von Orzammar, was den Anführer unter begeistertem Nicken seiner Gefolgsleute von den Zwergen schwärmen ließ. Schließlich, sogar Artur und Mordred waren schon verschwunden, beschloss Larissa schlafen zu gehen und verabschiedete sich. Man wünschte sich viel Glück, eine sichere Reise und ein „Wir sehen uns im nächsten Leben!“ des Anführers. Auf ihrem Weg nach Oben griff Larissa sich das letzte halbe Schinkenbrot und vertilgte es auf dem Weg ins Zimmer.

    Vorsichtig öffnete sie die Tür. Es war recht dunkel und unter Umständen erschien Larissa ihr Betreten weitaus leiser, als es tatsächlich war, denn als sie die Tür nach zweiminütiger, vorsichtiger Aktion endlich geschlossen hatte, fielen ihr ihre Waffen und Gegenstände dafür umso lauter vom Leib. Aus Morganas Bett kam ein Rascheln, doch keine weitere Reaktion. Auch wenn Larissa ein klein wenig zu viel Met gekostet hatte, so funktionierte ihr überragendes Gehör noch immer und sagte ihr, dass die Hexe weiterhin gleichmäßig atmete. Vorsichtig zog die Elfe ihre Klamotten aus, kämpfte eine Weile mit der plötzlich ungewöhnlich widerspenstigen Gürtelschnalle und den noch widerspenstigeren Haaren, bis sie sich schließlich weit genug entkleidet hatte und sich ins Bett legte.
    Sie fror. Ein kalter Wind blies durch die ein wenig undichte Scheibe und verwandelte die dünne Decke in ein nur unzureichenden Schutz. Larissa drehte sich mehrfach. Das Bett knatschte unangenehm und laut und die Elfe ärgerte sich über die geringe Qualität des Schlafplatzes. Hinsichtlich früherer Erfahrungen war diese Taverne irgendwie nicht so ihr Fall.
    Ob Morganas Bett auch so ist?“, fragte sie sich. „Oder bekommen wieder einmal die Elfen die geringeren Lager?“ Angesichts der bösen und dunklen Welt wäre dies kaum verwunderlich.
    Larissa stand auf. Als sie ihre Beine aus dem Bett huschte die Kälte fast stofflich um ihre Beine und schicken einen Schauer über ihren Nacken. Vorsichtig tapste Larissa auf die gegenüberliegende Seite des Zimmers und suchte in der Dunkelheit die Oberfläche Morganas. Als sie diese fand, hob sie vorsichtig die Decke an und schlüpfte mit darunter. In einem Zustand des leichten Rausches war dies eine durchaus vertretbare Idee und Morganas Körper war warm und anschmiegsam. Larissa legte den Arm um die Hüfte der Hexe und zog sich langsam und vorsichtig näher heran, bemüht die Schwarzhaarige nicht aufzuwecken. Und dann… schlief sie ein.
    Shepard Commander ist offline
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