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Der "Mein zuletzt gelesenes Buch" -Thread #5 [Sig aus]

  1. #581 Reply With Quote
    Drachentöter Weltenschmerz's Avatar
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    Ich hab mich in letzter Zeit durch die Bestenlisten der Science Fiction gewühlt und dementsprechend ein paar richtige Klassiker zu bieten:

    Solaris
    Ein junger Wissenschafter kommt zu einer Forschungsstation auf einem rätselhaften lebenden(?) Planeten auf der sehr rätselhafte Dinge passieren.
    Eine sehr kurzweilige, spannende Geschichte die sich für mich vor allem mit den Fragen was ist Leben und was ist Wahr beschäftigt. Dazu das klasssiche Thema ob man mit einer wesentlich überlegenen/andersartigen Lebensform kommunizieren kann und was eigentlich Kommunikation ist. Aber auch persönliche Schuld und wie man damit umgeht. Antworten muss man am Schluss aber in sich selber suchen.
    Da ist sehr viel drinnen und ich kann es nur empfehlen!

    Rendezvous with Rama
    Ein vermeintlicher Himmelskörper stellt sich außerirdisches Raumschiff heraus und das einzige Menschliche Raumschiff in Reichweite wird zur Erkundung entsannt.
    Hard-SciFi mit eher heiterer Stimmung das eher Abenteuerroman als tiefschürfendes Epos ist.
    Kurzweilig und ganz ok. Kann es empfehlen, aber kein Muss.

    Foundation 1-3
    Über Jahrhunderte wird die Geschichte der Foundation auf dem Weg zum Nachfolger des galaktischen Imperiums begleitet.
    Ein recht interessanter Mix aus Worldbuilding und teils abenteuerilichen Theorien. Gerade die Rückbezüge auf den Fall des römischen Reiches machten mir immer wieder Spaß. Das epische Ausmaß der Handlung ist etwas das man sonst nur selten bekommt. Auf der weniger positiven Seite stehen dagegen recht bedeutungslose Charaktere, die nur selten so etwas wie eine Entwicklung durchmachen. Die Psychohistorik sorgt anfangs noch für spannende Twists, in der Mitte der Trilogie dann sogar für eine ordendliche Überraschung, deren Potential für mich aber leider verschenkt wurde. Am Ende grenzt es dann leider an Magie, was ich dann weniger spannend fand.
    Die Geschichten sind mal mehr, mal weniger unterhaltsam.
    Kann man sich schon geben, vor allem des Impacts wegen.

    Per Anhalter durch die Galaxis (1 + 2)

    Absolute Klassiker, die ich aber insgesamt etwas enttäuschend fand. Das mag aber auch daran liegen dass die besten Gags schon aus dem Film bekannt waren.
    Es mag aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks sein, denn gerade im zweiten Teil finden sich dann neue unglaublich absurde Twists und Überraschungen, sowie auch kreative Ideen, die ich zwar wertschätzen konnte, die mich aber nicht vom Hocker gehauen haben.
    Vor allem im Anbetracht dessen wie kurz die Bücher sind aber trotzdem eine Empfehlung sich zumindest Band 1 mal anzusehen.

    Dark Matter: Der Zeitenläufer
    Ein Physiklehrer wird auf dem Nachhauseweg von einer Bar entführt und findet sich in einer Situation wieder, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.
    Ein reisserisches Action-SciFi Buch. Kaum eine Seite vergeht ohne Actioneinlage, Sex oder oder Emotionales Gewitter. Das Kernthema basiert auf einem durchaus interessantem Gedankenspiel und auch auf ein paar "Edge-Cases" wird Rücksicht genommen. Leider ist das Grundkonzept aber auch weahnsinnig unrealistisch und auch wenn man sich bemüht zu erklären warum alles so glücklich funktioniert wie es funktioniert befreidigen die Erklärungen selten.
    Dazu hält sich das Buch auch nur selten richtig durchgehend an seine eigenen Regeln.
    Wer auf kurzweilige Action steht hat hier bestimmt seien Spaß (es erfreut sich ja auch großer Beliebtheit), ich fand es aber kaum erträglich.
    Der deutsche Untertitel ist lustigerweise absoluter Mumpitz
    Weltenschmerz is offline

  2. #582 Reply With Quote
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    Mein letztes Buch war "Der dunkle Wald" von Cixin Liu

    Klappentext: Der erste Kontakt mit einer außerirdischen Spezies hat die Menschheit in eine Krise gestürzt, denn die fremde Zivilisation hat sich Zugang zu jeglicher menschlicher Informationstechnologie verschafft. Der einzige Informationsspeicher, der noch vor den Aliens geschützt ist, ist das menschliche Gehirn, weshalb das Wandschauer-Projekt ins Leben gerufen wird: Vier Wissenschaftler sollen die ultimative Verteidigungsstrategie gegen die Aliens ausarbeiten - doch können sie einander trauen?


    Fazit: Spannende und interessante Hard-Sci-Fi-Lektüre, die streckenweise sehr deprimierend geschrieben ist. Zudem gibt es ein paar crazy Twists. Ich will nix verraten und bin schon sehr auf das dritte Buch der Reihe gespannt.
    JackSined is offline

  3. #583 Reply With Quote
    Drachentöter numberten's Avatar
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    Eine längere Zugfahrt später:

    "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" von Phillip K. Dick

    Als jemand der bisher nur Blade Runner geschaut hatte, stand es schon lange auf meiner To Do-Liste und praktischerweise hatte es sich mein Vater (vermutlich erneut) gekauft als ich dort zu Besuch war.

    Hat mir gut gefallen. Die Welt ist um einiges dystopischer als in den Filmen. Die Erde ist so verstrahlt das die Menschen animiert werden in die Kolonien zu gehen, da sie ansonsten der Strahlung ausgesetzt sind und Gefahr laufen zu degenerieren. Menschen können dabei als "Speziell" klassifiziert werden, dürfen sich dann nicht fortpflanzen, die Erde verlassen und landen im schlimmsten Fall in speziellen Einrichtungen.
    Kolonisten hingegen winkt ein persönlicher Android der ihnen den Start in das neue Leben versüßt.

    Deckard ist einer der beiden Hauptprotagonisten, verheiratet und nicht bestrebt die Erde zu verlassen. Er ist Prämienjäger, jemand der Androiden jagt die unerlaubt zur Erde zurückgekehrt sind. Die immer bessere Technik macht es dabei schwerer diese als solche zu erkennen, das gelingt nur über Empathietests oder deren Rückgrat.

    Der andere Protagonist ist Isidor, ein Spezieller, ein sogenanntes Spatzenhirn, welcher als Fahrer arbeitet. Er ist zwar nicht besonders helle, aber dafür außerordentlich empathisch und hilfsbereit.

    Der größte Unterschied für mich (und wohl auch für den Autor) war die Darstellung der Androiden. Diese sind im Buch egoistisch, ohne Empathie und besitzen keine große Solidarität untereinander. Im Buch geht es eher darum das Menschen zu Maschinen werden können, im Film ist es umgekehrt. Beides interessante Ansätze.
    Menschen können durch Geräte ihre Emotionen steuern oder verstärken, es läuft eine Dauersendung mit immer dem gleichen Moderator. Die führende Religion ist das Mercertum, deren Hauptbotschaft Empathie ist.
    Tiere sind fast alle ausgestorben, weswegen sie als Statussymbole gelten. Deckard besitzt nur ein elektrisches Schaf und sein größter Antrieb für die Arbeit ist ein echtes lebendes Tier zu erwerben.
    Die Hauptstory dreht sich dabei um seine Jagd nach einer Gruppe entflohener Androiden.

    Die Jagd nach den Androiden fand ich recht interessant, aber vor allem der Aspekt mit den Tieren hat mir gefallen. Ich kann verstehen warum es im Film nicht vorkam (ebenso wie die Fernsehshow und das Mercertum, beides ein wenig abstrus), aber es gab der Welt noch einmal einen besonderen Touch.
    Die Welt an sich ist hoffnungslos, aber sehr stimmig. Von den Androiden erfährt man das es in den Kolonien auch nicht toll ist, allerdings kann man sich nicht sicher sein das sie das nur erzählen um ihre Flucht zu rechtfertigen. So bleibt es im Dunkeln ob es wirklich eine Hoffnung für die Menschheit gibt, oder es nur eine Ablenkung der Regierung ist.
    Wurde gut unterhalten und ist auch kein sehr langer Roman. Für Freunde von SciFi Dystopien empfehlenswert.

    Spuk im Luftbahnwagen 015 von P.Djeli Clark

    Von einem Kumpel empfohlen und ausgeliehen.
    Ist ein Detektivroman in einer magisch arabischen Steampunk Welt. Enthielt zwei Geschichten eine Kurzgeschichte und einen Roman, die aber aufeinander Bezug nehmen. Wobei ich den Roman auch als Kurzgeschichte bezeichnen würde, aber gut.
    Die Welt ist eine alternative Realität, 1912 in Kairo. Ein paar Jahrzehnte vorher hatte ein Gelehrter eine Verbindung zu einer anderen Sphäre geschaffen wodurch Dschinn, Ifrit, Engel und andere Geschöpfe der arabischen Mythologie in die reale Welt kamen. Mithilfe dieser Wesen konnte Ägypten seine Unabhängigkeit gegenüber Osmanen und Europäern bewahren und Kairo ist nach London und Paris die modernste Stadt der Welt. Menschen leben mit Dschinn und anderen Wesen zusammen, nutzen diese auch für Schwebebahnen oder Automaten, die Kesselblech Eunuchen. Hauptprotagonisten sind Ermittler des Ministeriums für Alchemie, Verzauberungen und übernatürliche Wesen, eine Art Magieministerium quasi. Der Islam ist die vorherrschende Religion, doch viele alte Kulte sind wieder populär, wenn auch mehr im Verborgenen.
    Also die Welt hat mir gut gefallen, einfach weil die arabische Mythologie noch nicht ganz so ausgelutscht ist und neu für jemanden wie mich ist. Insofern sind die Fabelwesen eine willkommene Abwechslung.
    Die Protagonisten konnten mich irgendwie nicht so richtig packen, auch weil es so kurz war wirkten die für mich etwas generisch. Nebencharaktere, mystische Wesen waren oftmals interessanter als die Hauptcharaktere. Das war aber in Ordnung da die fremdartige Welt davon ablenkte. Vielleicht ist es da auch besser mehr kurze Geschichten zu schreiben und durch deren Augen mehr von der Welt und deren Bewohner zu erfahren.
    Insgesamt war es ein netter Ausflug in ein für mich noch recht unverbrauchtes Setting, wobei Steampunk nicht so ganz meines ist.
    numberten is offline

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