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Der "Mein zuletzt gelesenes Buch" -Thread #5 [Sig aus]

  1. #241 Zitieren
    End of Humanity Avatar von Atticus
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    Ich bin jetzt mit dem letzten Band der Zwerge und somit auch mit der ganzen Reihe durch. Was soll ich sagen? Ich kann jedem Fantasy- und Zwergen-Fan diese Buchreihe (sowie die dazugehöringen Legenden der Albae) nur wärmstens empfehlen. Ich persönlich fand die Bücher richtig super und hatte den Eindruck, dass die Reihe nach einem richtig guten Stat mit jedem Buch immer besser wurde.
    So gehen die Meinungen auseinander. Ich fand ja, dass es mit der Reihe ab Band 3 steil bergab ging. Den letzte Band empfand ich geradezu erschreckend schlecht. Unter anderem wegen den blassen Charakteren und der seltsamen Streckung der vergangenen Zeit im Buch.
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  2. #242 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Hermann Hesse - Der Steppenwolf

    Vor Jahren hatte ich schon einmal damit begonnen Hermann Hesses Steppenwolf zu lesen, kam damals allerdings nicht über das "Vorwort" hinaus. In letzter Zeit habe ich dann das Verlangen entwickelt das Buch durchzulesen. Bei einem kurzen Besuch in einem Antiquariat erwarb ich eine handliche, gebundene Jubiläumsausgabe vom Suhrkampverlag für kleines Geld.

    Die Handlung des Buchs ist schnell erzählt: Der Denker (Philosoph, Musik- und Literaturkenner, Autor) Harry Haller mietet sich in einer namentlich nicht weiter genannten Stadt bei einer älteren Dame und ihrem Neffen ein. Haller geht auf die 50 zu und hat schwere Depressionen. Er fühlt eine tiefe innere Zerrissenheit, von der er glaubt sie leite sich aus zwei Gegensätzen seines eigenen Seins her ab, dem bürgerlichen Menschen Harry Haller und dem einzelgängerischen Steppenwolf. Selbstmordgedanken beschäftigen ihn auf seinem Weg durch die Stadt, beim Lesen in seiner Kammer oder beim Trinken in einer Wirtschaft. Eines Tages lernt er Hermine kennen, die verspricht ihn zu verführen und darüber hinaus mit den "kleinen Freuden" des einfachen Lebens bekannt macht.

    Hesse schafft mit seinem Steppenwolf nicht nur ein autobiografisches Alter Ego, sondern bietet mit der Figur auch enormes Identifikationspotential. Da viele Gedanken Hallers dem ein oder anderen von uns, sicher so oder so ähnlich auch schon durch den Kopf geschossen sind. Im Buch stecken Anleihen der Theorien Freuds und Carl Gustav Jungs, genauso wie etwas fernöstliche Weisheit.

    Ich fand das Buch gut, aber nicht umwerfend. Was ich auf den einfachen Umstand zurückführe, dass mir Hesses Schreibstil nicht besonders zusagte. Speziell im "Tractat vom Steppenwolf", einem Buch im Buch, hatte ich das Gefühl Hesse wiederhole sich unnötig häufig und strapaziert dadurch meine Geduld. Auch der, heutzutage, veraltete Sprachgebrauch führte dazu, dass mir zwischendurch die Konzentration abhanden kam. Dann las ich Absätze, ohne wirklich auf sie zu achten und musste mich zwingen sie mit voller Aufmerksamkeit nochmal zu lesen. In diesen Passagen ging es viel um Harrys Gemütszustand bzw. Selbstschau, ohne dass die Handlung sich weiterbewegt. Mit der Einführung von Hermine lockerte sich das Buch auf. Da Harry von ihr nicht nur das Tanzen lernt, sondern ab hier auch sexuelle Ausschweifungen und Drogenkonsum eine Rolle spielen, was schließlich in die fantastischen Elemente des Anarchistischen Theaters führt.
    HerrFenrisWolf ist offline

  3. #243 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Joseph Conrad - Herz der Finsternis
    Eine befreundete Gruppe Seemänner schippern in der Abenddämmerung die Themse entlang und sinnieren über ihre Abenteuer. Da gibt der weltgewandte Käptn Marlow jene Geschichte zum Besten, die ihn über die Jahre am meisten geprägt hat. Marlow fand einst bei einer europäischen Handelsgesellschaft eine Anstellung als Kapitän für einen Flussdampfer in Afrika. Als Teil seiner Aufgabe sollte er den Fluss entlangfahren und an den verschiedenen Faktoreien halt machen, Waren austauschen und in die Hauptniederlassung bringen. Doch dazu sollte es nie kommen.

    Das Buch schildert seine Reise, verpackt in die Rahmenhandlung einer stattfinenen Erzählung, in welcher Marlow nach seiner Ankunft in Afrika sich auf den Weg zu seiner Anstellung macht. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die Handelsposten seiner Gesellschaft am Fluss entlang und die Wildnis übt einen bedrückenden Zauber auf den Kapitän aus. Schon früh erfährt er von einem Handelsagenten namens Kurtz, dessen geradezu übermenschlicher Ruf sich wie ein Schatten über Marlows Reise wirf, nur um schließlich selbst zum eigentlichen Ziel dieser zu werden. Auf dem Weg erlebt der Ich-Erzähler die Grausamkeiten weißer Kolonialherren, gegenüber den schwarzen Eingeborenen, die er selbst mehr als Tier denn Mensch betrachtet und schafft damit nur ein Vorspiel für den Exzess, der ihn bei Kurtz erwartet.

    Herz der Finsternis gilt als einer dieser Literaturklassiker, die man heute für kleines Geld erwerben kann. Ich war überrascht wie kurz das Buch selbst ist, gerade einmal etwas mehr als 120 Seiten umfasst die Erzählung. Der veraltete Sprachgebrauch machte mir etwas Mühe mich zu konzentrieren und zwang mich einzelne Sätze zu wiederholen. Joseph Conrad springt teilweise von einem Handlungsgegenstand zum nächsten, ohne Überleitung und dann wieder zurück. Da gibt es einen "er" in einem Nebensatz, der 20 Zeilen Beschreibung keine Rolle mehr spielt, dann aber wieder als "er" angesprochen wird, was einen dazu zwingt, nochmal zu lesen.

    Dieser Stil führt dazu, dass die Geschichte ein wenig verschwommen wirkt. Doch es passt, denn dadurch entsteht das Gefühl einen Fiebertraum zu verfolgen und zu genau einem solchen Fiebertraum verkommt auch Marlows Reise. Das Ende ließ mich ein wenig ratlos zurück, vielleicht lag es an meiner eigenen Erschöpfung, oder es ist wirklich so unklar geschrieben, worin Marlows eigentliche Faszination Kurtz gegenüber schließlich wurzelte. Mit den bisher gehörten Interpretationen gehe ich nicht konform, das Ende ist also eine dieser Passagen, die ich nochmal wiederholen werde.
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  4. #244 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Zitat Zitat von Sturmsense Beitrag anzeigen
    So gehen die Meinungen auseinander. Ich fand ja, dass es mit der Reihe ab Band 3 steil bergab ging. Den letzte Band empfand ich geradezu erschreckend schlecht. Unter anderem wegen den blassen Charakteren und der seltsamen Streckung der vergangenen Zeit im Buch.
    Hattest du denn auch die Albae dazu gelesen? Ich hatte ja zu Beginn die Reihenfolge gar nicht eingehalten und saß irgendwann wie ein lebendes Fragezeichen da, weil ich überhaupt nicht mehr durchgeblickt habe. Gegen Ende habe ich dann die Bücher so gelesen, wie sie von der Handlung her gedacht waren und alles ging super.
    Solitaire ist offline Geändert von Salieri (09.08.2018 um 18:13 Uhr) Grund: Sig aus.

  5. #245 Zitieren
    End of Humanity Avatar von Atticus
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    Jap, die Reihe habe ich auch gelesen. Und diese fand ich auch durchgängig gut.
    Aber beim letzten Band der Zwerge merkt man deutlich, dass Heintz eigentlich keine echten Ideen mehr hatte und Tungdil einfach nur wegen den Fans zurückbringen wollte.
    Atticus ist offline

  6. #246 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Hier mal wieder ein Comic, Sammelbände sind ja auch irgendwie Bücher. Habe mir den ersten Band Preacher geleistet und am Stück durchgelesen. Das hatte ich mit Comics zuletzt bei Transmetropolitan. Na toll, jetzt brauch ich die ganzen anderen Bände.

    Der Band hat eines der witzigsten Vorworte die ich je gelesen habe, hier kann man als Schreiber mal ein Prachtstück von "Erwartungen umkehren" lesen, am Beispiel einer niedlichen kleinen Maus, aus der durch einen Nebensatz etwas ganz schlimmes wird. Preacher scheint ein sehr persönliches Projekt des Autoren und der Zeichner gewesen zu sein, eines der Vorworte ist schlicht eine Anekdote über einen Abend im Pub und dessen abgefahrene Konsequenzen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Originalcover und das wird vom Künstler selbst kommentiert ("So gut hab ich Cassidy nie wieder hinbekommen."*).

    Interessanterweise startet der Comic gewissermaßen mit dem was man als Staffelfinale von Season 1 und Premiere von Season 2 gesehen hat. Tunip trifft Cassidy, Jesse erhält seine Kräfte alles eskaliert megaschnell, die drei treffen sich, beginnen ihre Reise und der Saint of Killers ist ihnen auf den Fersen. Nach den ersten Konfrontationen wird enthüllt was Genesis ist und was im Himmel abgeht. Danach gibt es einen Trip nach New York, bei dem die Figuren in die Geschichte eines Serienkillers verwickelt werden.

    Der Comic ist sehr viel schneller als die Serie, Jesse wirkt wie ein großes Arschloch. Cassidy ist einfach nur irre und Tunip war wohl mal ein unschuldiges Mädchen. Alles in allem ist die Comicvorlage auf ihre Weise düsterer als die Serie.

    *Das Cover des Sammelbandes ist eigentlich ein Cover, dass der Künstler heute gar nicht mehr mag. Er findet, Tunip sei ihm nicht gelungen, wirkt irgendwie dämlich und magersüchtig.
    HerrFenrisWolf ist offline

  7. #247 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Aileen P. Roberts - Der Feenturm

    [Bild: der-feenturm-159616996.jpg]

    Ich hab die Bücher von ihr schon eine Weile auf dem Schirm (hatte schon mal den ersten Band einer Reihe gelesen, ist aber schon einige Jahre her) und jetzt endlich mal angefangen einen Einzelband zu lesen. Hab schon knapp die Hälfte geschafft und gefällt mir bis jetzt wirklich gut. Es ist def. keine High-Fantasy, aber so für Zwischendurch ist es wirklich nett. Es lässt sich gut lesen und die Story gefällt mir auch und ist nicht gerade uninteressant.
    Solitaire ist offline

  8. #248 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    Galaktische Horizonte

    [Bild: 971200.jpg]

    Themen dieser Anthologie sind unter anderem:

    • Der Computer von Antikythera: Wer erschuf in der Antike ein kompliziertes Differenzialgetriebe?
    • Das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Bauern, der ohne Erinnerung 15 Tage später in Mailand wieder auftaucht - völlig haarlos und mit verbranntem Gesicht.
    • Der seltsame Schöpfungsritus des Selk'nam-Volkes in Feuerland.
    • Der erste UFO-Bericht Brasiliens aus dem Jahr 1846.
    • Das technisch ausgefeilte Modell eines modernen Schwungrads, das in einem 5000 Jahre alten Grab gefunden wurde.
    • Die merkwürdigen Abbildungen von »fliegenden Pfahlbauten« im italienischen Valcamonica.
    • Die von einer Art Engel vorgenommene »Brustöffnung« an Muhammad, die der Gründer des Islam problemlos überstand.




    Viele Autoren von denen jeder seinen Beitrag leistet (und alles echt interessant ist)
    Geißel Europas ist offline

  9. #249 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Nachdem ich gestern mit "Der Feenturm" fertig geworden bin, kommt jetzt das nächste Buch der Autorin.

    [Bild: feenfeuer-175704032.jpg]
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  10. #250 Zitieren
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    Michael Marrak - Der Kanon mechanischer Seelen

    Gestern Nacht habe ich die letzten 200 Seiten von Michael Marraks Kanon mechanischer Seelen durchgelesen. Ehrlich gesagt war ich überrascht zu sehen, dass es dem Buch gegenüber nur 5 Sterne Reviews auf Amazon und manchen Blogs gibt. Einen Veriss habe ich noch nicht gefunden. Meine Kritik ist kein Verriss, aber ganz sicher ebenfalls keine 5 Sterne Bewertung.

    Im Kanon mechanischer Seelen geht es um Ninivie. Das "Mädchen" ist eine Wandlerin, d.h. sie kann durch eine Berührung leblose Gegenstände zum Leben erwecken (denken, sprechen, rumhüpfen) und eigentlich ist sie fast 1000 Jahre alt. Ninivie lebt in der Wildnis, in einem Haus am Rande des Marschlands und unweit von ihrem Heim findet sich "die Mauer" ein kilometerhohes Bauwerk, das niemand je überquert hat. Was sich auf der anderen Seite verbirgt ist legendär, angeblich kam einst der Gründer einer der letzten Städte von dort.
    Ninivies Welt wird hauptsächlich von beseelten Maschinenwesen bevölkert, der Mechafauna. Richtige Tiere gibt es fast nicht mehr, also haben Maschinen ihre Nischen gefüllt. Menschen sind ebenfalls rar. Ninivie unterhält sich hauptsächlich mit ihrem beseelten Hausstand, oder Gevatter Tod, ein Sensenmann namens Cutter, der ihr gelangweilt (wegen der Unsterblichkeit der organischen Wesen) Besuche abstattet. Eines Tages trifft sie in den Weiten des Hochlandes einen anderen Wandler, Aris und so beginnt ein Abenteuer um die Rettung der Welt und das Durchqueren der Mauer.

    Michael Marrak gibt dem Leser eine interessante Welt, die (und damit schlage ich in die Kerbe des Klappentextes) wie gemacht ist für einen Studio Ghibli Film. Der Autor stellt Konzepte von Energien wie dem Kanoflux in den Raum, sich desynchronisierenden Zeiträume, er benennt Mechatiere wie Scheller, Auguren usw. usw, doch er enttäuscht damit auch. Was seine fantastische Fauna angeht verpasst Marrak sie zu beschreiben. Das ein Scheller ein "büffelähnliches Wesen" ist, kann sich der Leser aus dem Kontext erschließen, doch Worte über sein Äußeres bleibt der Autor schuldig. So bleibt die Ungewissheit, was vieles in der Welt eigentlich sein soll und manchmal verzerrt er Vorstellungen mit selbst gemachten Illustrationen. Seine kosmischen Regeln biegt sich der Autor wie er sie gerade zu brauchen scheint, so greift der Tod dem Heldenensemble fast willkürlich helfend unter die Arme, obwohl er sich angeblich nicht einmischen darf. Ähnliches gilt für Zeitspielerein.

    Die Figuren des Buches könnten interessant sein, wirken aber leider ein wenig flach. Ich hätte gern mehr über Ninivie erfahren, erlebt wie das Abenteuer sie verändert, aber so wirklich findet das nicht statt. Durch ihr Alter scheint Ninivie in ihrer Art bereits zu gefestigt.

    Für die ersten 100 Seiten faszinierte mich Marraks Welt, dann blätscherte das Abenteuer gut 400 Seiten vor sich hin, auf denen Sachen passieren, die man sich ebenso gut hätte sparen oder schneller erzählen können, während die letzten 200 Seiten wieder so gut sind, das sie mich mit dem Buch versöhnen, von dem ich zwischenzeitlich dachte, ich breche es ab.
    Ein Beispiel für Einsparbares: einer der Figuren stößt ein Leid zu, es war ein Unfall, keine böswillige Tat, die Figur muss umständlich geheilt werden. Doch das übernimmt eine eher entfernt bekannte Nebenfigur (deren eigener Charakter später fast gänzlich unwichtig wird), der Status Quo wird wiederhergestellt, nichts hat sich verhändert, weder wurde etwas gewonnen, noch wurde etwas verloren.

    Auf den letzten 200 Seiten beginnt Marrak vieles über seine Welt zu enthüllen, was sehr interessant ist. Manchmal dachte ich hier, hätte der Autor das vielleicht in der Mitte des Buches klarer betont und einen Spannungsbogen dafür aufgebaut, wäre der Payoff am Ende des Buches viel befriedigender, als jetzt auf die Pauke zu hauen, in dem Antworten auf Fragen gestellt werden, die mir bisher gar nicht schmackhaft gemacht wurden.

    Ich habe mir ein Interview mit Marrak angesehen, bei dem es mir erschien, als sei er selbst nicht wirklich sicher, was er da eigentlich geschrieben hat, nur das es fast 25 Jahre gedauert hat. An sich ist der Kanon ein interessantes Buch, das seine Stärken falsch ausspielt. Mit Büchern wie Hyperion oder Der Stadt der träumenden Bücher, kann es der Kanon jedoch nicht aufnehmen. (Rückbezug auf eine Amazonkritik).
    HerrFenrisWolf ist offline

  11. #251 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    David Gerrolds - Zeitmaschinen gehen anders

    Eigentlich wollte ich jetzt den dritten Teil der Southern Reach Trilogie lesen. Pustekuchen, der Kumpel, von dem ich mir die Bücher geliehen habe, fragte:"Hast du das Zeitmaschinenbuch gelesen?"... hatte ich nicht. Ich mag keine Zeitreisegeschichten. Ihr Charme entzieht sich mir in den meisten Fällen und ich bin weder ein Fan von Dr. Who, noch von Zurück in die Zukunft. Doch mein Kumpel beharrte:"Lies die Story, ist ein richtiger Pageturner..." und was hatte er recht. "Zeitmaschinen gehen anders" habe ich innerhalb von zwei Nächten verschlungen. Zugegeben, das Buch ist mit 176 Seiten ein wenig kurz, aber die haben es in sich.

    Als Daniel Eakins Onkel verstirbt, muss der Neunzehnjährige ein wenig verdutzt feststellen, dass die von seinem einzigen (jetzt nicht mehr) lebenden Verwandten beschworenen Aktien & Anlage-Millionen gar nicht existieren. Stattdessen umfasst das gesamte Erbe eine lausige Kiste mit einem seltsamen Gürtel. Das es sich dabei allerdings um einen Zeitreisegürtel handelt, steht sogar auf dem Ding selbst und es kommt praktischerweise mit einer angemessenen Bedienungsanleitung.

    Bald schon geht Daniel mit sich selbst zum Pferdewetten, sahnt kräftig mit Investitionen ab, schmeißt mit 20 weiteren Varianten von sich einen Poker und Billiardabend in seiner Wohnung und zieht irgendwann in eine Villa, in der eine nie enden wollende Party stattfindet, auf der jeder Gast Varianten seiner selbst sind. "Zeitmaschinen gehen anders" legt fest, Paradoxa gibt es in dieser Story nicht, du kannst mit Zeitreisen so viel Unfug treiben wie du willst, wenn du die Konszequenzen ertragen kannst (oder du es schaffst sie rückgängig zu machen), denn mit jeder Änderung erschaffst du einen neuen Zeitstrahl und findest auf den Alten nie wieder zurück, was keine Rolle spielt, weil es in deiner Wahrnehmung immer die selbe Zeitlinie ist (oder besser Zeitlandschaft), an welcher du herumspielst. Die Zeit ist ein Gemälde, auf dem du ständig Dinge übermalen kannst.

    Die Handlung ist ein krasser Trip. Am Ende war ich nicht sicher, ob ich einem sich ständig ändernden Daniel folgte, oder ohne es zu merken vielen verschiedenen seiner Varianten. Gewissermaßen erinnerte mich dieses Anfang der 70er Jahre geschriebene Buch an Aspekte aus Rick & Morty. Es war mir eine Freude.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (11.08.2018 um 08:31 Uhr)

  12. #252 Zitieren
    Lehrling Avatar von SkyTrape
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    Vampire Diaries - Rache ist nicht genug von Lisa J. Smith.

    [Bild: 9783570380314_1489504525000_xxl.jpg]

    Ich weiß, dass sehr viele Mädchen eher diese Serie schauen oder die Bücher davon lesen, aber ich habe mich mal an so ein Buch rangesetzt und muss sagen, dass es ziemlich gut ist. Ich liebe den Schreibstil von dieser Autorin und kann das nur empfehlen. So wirklich nur für Jugendliche scheint es mir nicht nur.

    LG
    SkyTrape ist offline

  13. #253 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Leviathan erwacht


    Staffel 3 der Erfolgs-SciFi-Serie hat mich dazu bewogen, doch mal zur Buchvorlage zu greifen. Ein Fehler war das nicht, im Gegenteil, wenn die anderen Bände auch so gut geschrieben sind, werde ich die Serie sicher überholt haben, bevor Staffel 5 gedreht wurde (naja, wenn ich all meine anderen Bücher ignoriere, also doch eher ein Fantasieszenario).

    Das Buch ist ähnlich geschrieben wie Game of Thrones, sprich jedes Kapitel ist aus der Perspektive einer der Figuren verfasst. Dabei wechseln die Kapitel permanent zwischen Detective Miller von StarHelix auf Ceres und James Holden dem XO des Eisabbauschiffs Canterbury und deren Verwicklungen.

    Es war an keiner Stelle langweilig und das obwohl ich durch die Serie wusste, was passieren würde.
    HerrFenrisWolf ist offline

  14. #254 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Zitat Zitat von SkyTrape Beitrag anzeigen
    Vampire Diaries - Rache ist nicht genug von Lisa J. Smith.

    [Bild: 9783570380314_1489504525000_xxl.jpg]

    Ich weiß, dass sehr viele Mädchen eher diese Serie schauen oder die Bücher davon lesen, aber ich habe mich mal an so ein Buch rangesetzt und muss sagen, dass es ziemlich gut ist. Ich liebe den Schreibstil von dieser Autorin und kann das nur empfehlen. So wirklich nur für Jugendliche scheint es mir nicht nur.

    LG
    Ich hab die ersten beiden Doppelbände im engl. Original hier. Falls Interesse bestehen sollte ... .
    Solitaire ist offline Geändert von Salieri (24.09.2018 um 06:41 Uhr) Grund: Sig aus.

  15. #255 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen

    Ein Freund hat letztes Jahr die komplette Annihilation-Trilogie durchgelesen, er war sehr auf die Verfilmung gespannt und nachdem er sie gesehen hatte, maßlos enttäuscht. Das trieb ihn an, mir Teil 1 "Auslöschung" zu leihen, damit wir darüber fachsimpeln können. Hab es auf meinen Zugfahrten um Ostern herum durchgelesen.

    Im Buch betritt eine Expedition aus vier Frauen ein als Area-X bekanntes Gebiet, dass durch eine nicht näher definierte Grenze vom Rest der Welt abgetrennt wurde. Dort scheint die Natur seltsame Spielarten eingeschlagen zu haben, Flora & Fauna betreffend. Die Frauen werden nur anhand ihres Fachgebiets (Psychologin, Biologin, Vermesserin und Antropologin) benannt und sind angehalten Tagebücher über ihre Beobachtungen, ihre Daten und die Expedition als solches zu führen. Laut ihren Auftraggebern sind sie die 14te Expedition nach Area-X, einem wirklich mysteriösen Ort.

    Ich muss gestehen, ich hatte nicht viel Freude an den Figuren bzw. der Hauptprotagonistin (der Biologin), aber die Stimmung war großartig, das Szenario spannend und das motivierte mich am Ball zu bleiben. Vielleicht leih ich mir demnächst die restlichen beiden Bücher.
    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Cool, ist es wert mal gelesen zu werden, freut mich wenn ich dir einen Anstoß verpassen konnte.


    Habe Teil 2 der Southern Reach Trilogie durchgelesen. Tatsächlich habe ich es fast vollständig über den Sonntag verschlungen. In Autorität verfolgen wir den den Werdegang eines Mannes unter dem Codenamen "Control". Control wird als kommissarischer Direktor, nach den Ereignissen von Expedition 12 nach Area-X, eingesetzt und soll Southern Reach wieder auf Vordermann bringen.

    Southern Reach ist der Name der Behörde, welche die Expeditionen nach Area-X schickt und den Ort allgemein, zusammen mit dem Militär, im Auge behält. Als neuer Direktor der Behörde, dem Area-X bisher kein Thema war, taucht er in dieselben Geheimnisse ein, wie die Biologin in Band I Auslöschung. Dabei erfährt der Leser nicht besonders viel Neues über die Zone, stattdessen wird man etwas mit Theorien angefüttert und erfährt etwas über eine zentrale Figur des ersten Teils.

    In Southern Reach hat Control es zudem mit behördenübergreifenden Intrigen und einer Bürofeindschaft zu tun. Jetzt nicht unbedingt der Stoff aus dem Mysterythriller sind, aber Vandermeer zeichnet gut das Bild eines Ortes/einer Behörde die unter der Oberfläche fault. Was Control angeht, fand ich ihn auch nicht notwendigerweise sympathischer geschrieben als die Bioloigin aus Teil 1. Teilweise waren seine inneren Monologe derart flapsig, das er mir anfangs wie ein Vollidiot vorkam. Wer weiß vielleicht liegt das auch an Vandermeers Ausdruck oder sogar der Übersetzung.

    Autorität war ein insgesamt spannender Teil 2 und ich freue mich schon sehr auf das Finale.



    Jeff VanderMeer - Akzeptanz


    Im dritten Teil erreichen Control und Ghostbird das Innere von Area-X und beginnen ihre Suche nach der Biologin. Gegengeschnitten wird die Suche mit den Geschichten über die Direktorin von Southern Reach und dem Leuchtturmwächter Saul Evans.

    Einmal mehr legt Jeff VanderMeer sein Hauptaugenmerk auf die komplexe Gedanken und Gefühlswelt seiner Figuren, in Anbetracht des überwältigend Unbekannten. Man stellt fest, dass der überforderte Control und die ursprüngliche Direktorin mehr gemeinsam haben, als sich erahnen ließ. Beide wurden auf ihrem Posten in Southern Reach langsam durch die Machtspiele von Central auf der einen Seite und der allgegenwärtigen Bedrohung Area-X langsam aufgerieben.

    Wer sich eine glasklare Auflösung dessen erhofft hat, was Area-X eigentlich ist, der wird enttäuscht. Stattdessen ergänzt Akzeptanz die Story zu einer nachvollziehbaren Zeitlinie und stellt Möglichkeiten in den Raum. Das Ende ist gewissermaßen ziemlich fatalistisch, da den Charakteren schließlich nichts übrig bleibt als sich in ihr Schicksal zu ergeben.

    Auch wenn ich sehr gern ein klares Ende bzw. deutliche Erklärungen gehabt hätte, funktioniert VanderMeers Geschichte mit all ihren dunklen Winklen und Schemen doch sehr gut. Insgesamt war die Trilogie wie eine Mischung aus lovecraftschen kosmischen Horror, Postapokalypse und Naturbeschreibung. Ich werde Disteln nie wieder mit den selben Augen sehen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  16. #256 Zitieren
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    Aileen P. Roberts - Elvancor 1 Das Land jenseits der Zeit

    [Bild: elvancor-von-aileen-probertsrezension-L-WnGwLI.jpeg]

    Ich bin fast durch mit dem Buch und ich muss schon sagen, dass ich ziemliche Anlaufschwierigkeiten mit der Geschichte hatte. Erst nach etwa 2/3 ist das Buch für mich so spannend geworden, dass ich nun doch den 2. Teil lesen werden. Ich hoffe nur die Geschichte ist auch mit den 2 Bänden abgeschlossen und es gibt nicht am Ende einen richtig fiesen Cliffhanger, denn eine Fortsetzung kann es nicht mehr geben. Ich lass mich gern überraschen und hoffe, dass Band 2 von Anfang an interessanter sein wird.
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  17. #257 Zitieren
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    Die Habsburger: Dynastie und Kaiserreiche

    [Bild: 41LYWODvRcL._SX326_BO1,204,203,200_.jpg]

    An einem Tag ausgelesen, gibt in einer Kurzfassung (120 Seiten) die Geschichte der Habsburger interessant wieder
    Geißel Europas ist offline

  18. #258 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    Gleich noch eins hinter her:

    Eiszeit

    [Bild: 51S7ZlomW6L._SX303_BO1,204,203,200_.jpg]

    Informatives Buch, auch wenn ich nicht in allen Punkten mit der Autorin übereinstimme war es das Geld definitiv wert.
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  19. #259 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Nachdem ich den 2. Band von Elvancor nach wenigen Seiten abgebrochen habe, bin ich in meiner eBook-Sammlung über folgendes Buch gestoßen:

    [Bild: der-kuss-der-luege-166717450.jpg]

    Um ehrlich zu sein, ich weiss bis heute nicht, warum ich das habe. Egal, also einfach mal kurz reingelesen und ich war echt überrascht, denn schon nach wenigen Seiten war ich gefangen. Schon die ersten 5 Seiten waren spannender als der ganze 1. Band von Elvancor. Jedenfalls lese ich jetzt dieses Buch:

    Handlung:
    Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...

    Was das Buch auf so interessant macht, es ist in der Ego-Perspektive geschrieben und zwar von allen drei Hauptpersonen. Allerdings weiss man selbst als Leser zu Beginn nicht, wer von den beiden Männern wer ist, denn mehr als einen Namen erfährt man erstmal nicht. Finde ich nicht schlecht gemacht und ich bin wirklich gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt.

    Eben habe ich auch gesehen, dass dieses Buch der Auftakt zu einer Reihe ist.
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  20. #260 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Joe Haldeman - Der ewige Krieg


    Wenn ich über die Begriffe "Military Science Fiction" stolpere, muss ich unweigerlich an die Starship-Troopers Filme denken (die ja auf dem Roman von Heinlein basieren) und die waren so total drüber, dass ich sie lustig fand, darüber aber keine besondere Liebe zum Genre aufbauen konnte.

    Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für einen Kumpel bin ich in einigen Bestenlisten auf den Ewigen Krieg von Joe Haldeman gestoßen. Soviel kann man sagen, diesen Platz hat sich das Buch auch wirklich verdient:

    Die Menschheit hat begonnen das All zu besiedeln und festgestellt, das Schwarze Löcher als Tore benutzt werden können, um enorme Strecken im All zu durchqueren. Bei der weiteren Kolonialisierung gingen allerdings Schiffe durch eine Alienrasse verloren. So ist der erste Kontakt zu Außerirdischen kriegerisch und auf der Erde wird eine Armee für den neuen Kampf auf fremden Welten aufgestellt. Die körperliche und geistige Elite wird zum Kriegsdienst eingezogen.

    Der Leser verfolgt den Werdegang von William Mandella, ehemaliger Physikstudent, von seiner Grundausbildung, über den ersten Kampfansatz bis zum Ende. Die Soldaten werden in Kampfanzüge gesteckt (bei deren Beschreibung man meinen möchte sie stand der Fallout-Powerarmor Pate) und einem Gegner entgegengeschickt, von dem die Führung nicht einmal weiß wie er aussieht.

    Großes Stichwort im Buch ist "Zeitschuld" bzw. Zeitdilatation, ein Konzept das Joe Haldeman für das SciFi Genre wohl erst richtig populär gemacht hat und daher auch später von Dan Simmons für Hyperion aufgegegriffen wurde: Während auf den Reisen von Einsatz zu Einsatz für die Soldaten nur Monaten subjektiver Zeit vergehen (durch das Reise mit nahezu Lichtgeschwindigkeit), vergehen in Wirklichkeit Jahre, Jahrzehnte und später Jahrhunderte. So ist beim Eintreffen im Kampfgebiet nie klar, welchen technischen Vorsprung der Gegner bereits hat, bzw. welchen Taktiken er bereits kennt, während die Heimkehr zu Erde stets eine Heimkehr in die Fremde ist.

    Immer wieder zieht der Autor, der selbst in Vietnamkrieg kämpfte, parallelen zwischen Krieg, Wirtschaft und daraus resultierenden gesellschaftlichen Entwicklungen. Ähnlich zu Dan Simmons Hyperion, kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.
    HerrFenrisWolf ist offline

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