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Der "Mein zuletzt gelesenes Buch" -Thread #5 [Sig aus]

  1. #201 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Die Frühe Foundaition-Trilogie
    Sandkorn am Himmel
    [Bild: 9783453196575-de.jpg]

    Ich wollte schon seit einer Weile Asimovs berühmte Foundation Trilogie lesen. Eher nebenbei habe ich mir dieses Buch aus dem Buchladen mitgenommen. Hätte ich mal näher hingesehen, wäre mir das Wort "frühe" vielleicht eher aufgefallen. Nach dem ersten Aufschlagen, war ich etwas angefressen. Es wirkte mir wie ein Marketingtrick, diese drei, alleinstehenden Stories, als "frühe Foundation-Trilogie" zu bezeichnen. Zumal sich wohl Asimovs Gesamtwerk ohnehin irgendwie in den Rahmen der Foundation ordnen lässt. Inzwischen habe ich die erste Geschichte gelesen.

    Sandkorn am Himmel

    Ein Schneider aus dem Chicago der 50er Jahre wird in die ferne Zukunft katapultiert. Dort ist die verstrahlte Erde ein Teil des galaktischen Imperiums. Allerdings gibt niemand im Imperium einen feuchten Dreck auf die Erde. Für die restlichen Bürger des Imperiums, ist die Erde eine x-beliebige Provinz, voller zurückgebliebener Hinterwäldler - mit grausamer archaischer Gesetzgebung.

    Der Schneider gerät schon bald in den Konflikt zwischen der selbstständigen Regierung der Erde und den Imperialen. Erst hatte ich wenig Lust auf die Geschichte, weil sie sich am Anfang etwas zäh las. Das Szenario mag interessant sein, aber ich hatte irgendwie auf Raumschiffe usw. gehofft. Beim zweiten Versuch es zu lesen, fand ich dann Zugang. Was die Handlung angeht, kann man sie schnell erzählen - im Grunde ist sie sogar etwas roh und am Ende bin ich über einen Twist gestolpert, der mir angreifbar erschien.

    Was man der Geschichte aber zu Gute halten muss, ist wie Asimov die Beziehung zwischen Erdenmenschen und Imperialen herausarbeitet. Selbst die Protagonisten, die tolerant auftreten, sind doch maßgeblich von ihren Vorurteilen geprägt. Dementsprechend ist diese Geschichte durchaus ein Augenöffner in Bezug darauf, was für ein Hindernis & menschenverachtender Konfliktgrund diese Art zu denken darstellt. Die Geschichte stammt aus dem Jahr 1949, erstmals gedruckt 1950. Asimov entschuldigt sich im Nachwort sogar, wie maßgeblich er die Folgen von schwacher Kernkraftstrahlung unterschätzt hat. Ihm waren damals die Spätfoigen der Bomben auf Hiroshima und Nagasaki noch unbekannt. Für mich kennzeichnet das Asimov als großen Autor, dem es wichtig war seine Geschichten plausibel recherchiert zu erzählen.
    Habe das Buch inzwischen ausgelesen.

    2. Sterne wie Staub

    Diese Geschichte spielt zeitlich vor der ersten Storie. Auf einen Studenten wird ein Attentat verübt, welchem dieser knapp entkommt. Von einem ehemaligen Vetrauten seines Vaters erfährt er, dass die Feudalherrscher seines Planetens den Vater wegen Hochverrat hingerichtet haben. So gerät der junge Mann in die Intrigen um einen potentiellen Umsturz.

    In dieser Storie geht es weniger um Rassismus, sondern mehr um Machtverhältnisse, die Chance auf Veränderung und ganz allgemein politische Intrigen. Ich habe die Storie als weniger "tiefsinnig" empfunden, dafür hatte sie mehr von einer Space Opera. Gerade beim Verhältnis zwischen dem Helden und einer weibl. Figur, schreit alles Klischee und dessen schien sich Asimov bewusst gewesen zu sein. Dieser Absatz wird mi rnoch lange im Gedächtnis hängen:

    Zitat Zitat von Isaac Asimov
    "Ich liebe dich sehr.", sagte sie, und er antwortete:" Ich liebe dich mehr als ich sagen kann. Das nun folgende Gespräch war ebenso wenig orginell, aber deshalb nicht weniger befriedigend.

    3. Ströme im All

    Obwohl ich am Anfang skeptisch war, bildet diese Geschichte das Highlight des Buches für mich. Sie ist zugänglicher als "Sterne wie Staub" und hat einen noch scharferen Blick auf Rassismus, Macht und Mindgames als "Sandkorn am Himmel".

    Ein namenloser Mann prophezeit seinem ebenso namenlosen Gesprächspartner die Zerstörung eines Planeten. Er fleht ihn an, die Bevölkerung zu retten, doch sein Gesprächspartner löscht stattdessen seinen Verstand aus. Was daraufhin folgt, ist eine Geschichte über Sklaverei, Wirtschaftsmonopole, eine "Gated Community" und Expansionsstreben. Die Hauptprotagonisten sind recht interessant, nur die Frauen sind wieder auffällig naiv geraten. Um die große Wendung zu erahnen, muss man kein Genie sein (nur aufmerksam gelesen haben), sie ist dennoch gut geschrieben.
    HerrFenrisWolf ist offline

  2. #202 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    Das Lied von Eis und Feuer 07: Zeit der Krähen

    [Bild: 754_08375_123829_xxl.jpg]

    Tja ich muss immer wieder entsetzt feststellen, ich hab ewig viel bereits vergessen. Daher fühlt es sich manchmal an als würde ich das Buch zum ersten Mal lesen.
    Geißel Europas ist offline

  3. #203 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Damit habe ich die gesamte Transmetropolitan-Reie abgeschlossen. Es war ein toller Trip. Wenn jemand von euch mal Lust auf einen außergewöhnlichen Cyberpunk Comic hat, dann sollte er Transmetropolitan mal antesten.
    HerrFenrisWolf ist offline

  4. #204 Zitieren
    Ritter Avatar von Racel
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    Zitat Zitat von ShadowRaven Beitrag anzeigen
    Ich habe "Todesmarsch" gelesen und einige Jahre späer "Es", mehr bisher nicht von Stephen King. An ersteres konnte ich mich kaum noch erinnern, als ich "Es" angefangen habe - wenn ich mich recht entsinne, hatte es aber auch kaum Inhalt.

    Für Es habe ich auch eine Weile benötigt, es gab zwischendurch Passagen, die sich sehr gezogen haben. Insgesamt - in Anbetracht der Dicke des Buches - ging es jedoch recht gut.
    Hab mir das Hörbuch besorgt , und ja es zieht sich .Jetzt das ganz dicke aber , wenn man drin ist packt es einen.
    Racel ist offline

  5. #205 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Schon als Babylon Berlin noch gedreht wurde, war ich daran interessiert mal die Buchvorlage von Volker Kutscher zu lesen. Nach dem Vergnügen die Serie zu sehen, hab ich den ersten Roman der Reihe zu Weihnachten bekommen. Im Wesentlichen erzählt "Der nasse Fisch" die gleiche Geschichte wie Babylon Berlin. Dennoch sind die Unterschiede gravierend. Der wohl größte Unterschied liegt bei den Charakteren. Gereon Rath hat im Buch völlig andere Gründe zur Sitte nach Berlin zu wechseln, es gibt keinen Auftrag - keine Intrige im Pornomilieu.

    Auch hat Gereon nicht einen einzigen Tag im 1.WK. im Feld gestanden und deswegen kein Trauma. Das macht ihn zwar nahbarer, als die Serienfigur, doch irgendwie auch etwas langweiliger. Charlie Ritter lebt in sehr geordneten Verhältnissen, sie geht zwar mit Männern aus, ist aber keine Femme fatale. Stefan Jänicke ist nicht der Sohn taubstummer Eltern, sondern ein wortkarger Ostpreuße. Aus der großen grauen Eminenz der Bücher, Dr. Marlow, auch scherzhaft Doktor Mabuse genannt, hat man für die Serie zwei Figuren gemacht - den Armenier und Dr. Schmidt.

    Der Plot entwickelt sich ähnlich, aber die Serie spielt die Karten, mit Facetten wie dem Industriellen Nyssen, Querelen für die Politische und einer viel greifbareren Schwarzen Reichswehr besser aus. Dafür ist das Finale im Gegensatz zum Buch ein ganzes Stück weit übertriebener.

    Ich für meinen Teil war erst etwas enttäuscht von der Buchvorlage, die ich insgesamt für schwächer halte als die Serie, bin aber trotzdem neugierig, welche Fälle Rath noch vor sich hat.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (23.02.2018 um 16:26 Uhr)

  6. #206 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Diese Buch hab ich in nur wenigen Tagen durchgesuchtet, obwohl ich den Plot bereits kannte. Das Urteil der Sieben ist eine Sammlung dreier "Kurzgeschichten", die ca. 100 (wohl eher 90) Jahre vor den Ereignissen aus Game of Thrones spielen (oder eben dem Lied von Eis und Feuer). In den drei Geschichten,folgt man Dunk & Egg bzw. Ser Duncan dem Großen und seinem Knappen "Ei" (grässlich übersetzt, aber eben leider Teil vieler Wortspiele).

    Die beiden Figuren bieten einen wunderbaren Blickwinkel auf Westeros, in einer Zeit vor dem Untergang des Hauses Targaryens, die schon fast etwas nostalgisches hat. Ser Duncan zieht als Heckenritter durch die Lande und sucht Möglichkeiten sein Schwert in gute Dienste stellen oder seine Ehre beweisen zu können.

    Die drei Geschichten: Der Heckenritter; Das verschworene Schwert, Der geheimnisvolle Ritter; steigern sich was den politischen Sprengstoff angeht, den sie behandeln. Während es im Heckenritter noch um ein großes Turnier geht, an dem Dunk teilnehmen möchte, erlebt der Leser im verschworenen Schwert" eine Auseinandersetzung geringer Adliger. Mit dem "geheimnisvollen Ritter" ist man dann bereits auf dem Zenit westerosischer Ränkespieler dieser Zeit, während einer Hochzeit, angelangt.

    Ich liebe die Figuren und die Epoche in der die Geschichten stattfinden, umso trauriger war ich, als ich das Buch ausgelesen hatte. Denn Herr Martin ist ja leider dafür bekannt sehr lang an seinen Büchern zu schreiben und auch wenn er weitere Kurzgeschichten über Dunk & Egg bereits angekündigt hat, weiß man nicht, wann man damit rechnen kann oder ob überhaupt.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (23.02.2018 um 16:58 Uhr)

  7. #207 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Vor zwei Minuten ausgelesen: Douglas Adams - Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele.
    Ich hab das Buch als Kind schon einmal begonnen, aber dann zur Seite gelegt, weil es mich schnell verwirrte. Inzwischen kenne ich den Elektrischen Mönch (Douglas Adams ersten Dirk Gently Roman) und der war weit verwirrender geschrieben (mehr Protagonisten mit mehr Handlungssträngen).

    Das Buch beginnt mit der Journalistin Kate Schachter, die nach Oslo fliegen will. Sie verpasst ihren Flug, weil der Donnergott Thor vor ihr einchecken möchte und weder Reisepass noch Geld besitzt. Im Zuge dessen wird das ganze Gate durch den Einfluss "höhere Mächte" zerstört. Zur selben Zeit bereut Dirk Gently, dass er seinen Termin mit einem finanzkräftigen Klienten verschlafen hat.

    Am Ende "der Ermittlungen" werden alle Handlungsstränge aufgelöst und die meisten Fragen geklärt (wobei ich gern wüsste was es mit einem bestimmten Adler auf sich hatte). Ein kurzweiliges Buch und definitiv eine ganz andere Form von "Detektivgeschichte" als was man gemeinhin erwartet. Da ich erst vor ein paar Monaten Neil Gaimans American Gods gelesen habe, kann ich sagen, interessantes Kontrastprogramm.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (03.03.2018 um 15:53 Uhr)

  8. #208 Zitieren
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    Die Legenden der Albae - Vergessene Schriften

    [Bild: die-legenden-der-albae-die-legenden-der-albae-166874126.jpg?$w170re$&wb6]

    Mit den 3 Romanen zu The 100 bin ich durch. Waren nicht schlecht, aber bis auf die Namen einiger Charaktere und der Tatsache, dass die 100 auf die Erde geschickt wurden, gab es leider kaum Parallelen zur Serie.

    Bin jetzt auf dem besten Weg die Albae/Zwergen-Serie abzuschließen, daher jetzt die Vergessenen Schriften und danach das letzte Zwergenbuch.
    Solitaire ist offline

  9. #209 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    Legenden des Krieges: Das blutige Schwert (Thomas Blackstone, Band 1)

    [Bild: ldk.PNG]

    Sehr gutes Buch, ich werd zwar lange brauchen bis ich mir Band 2 hole, aber ich kanns empfehlen.
    Geißel Europas ist offline

  10. #210 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Habe den Phillip K. Dick Klassiker - Träumen Androiden von elektrischen Schafen gelesen, in einer Neuübersetzung unter dem Titel Blade Runner. Es war wirklich hochinteressant mal in der Buchvorlage zu einem der grandiosesten SciFi Filme, die es gibt, zu schmöckern.

    Vieles aus dem Buch hat es nicht in den Film geschafft. Rick Deckard ist verheiratet, die Menschen benutzen sogenannte "Stimmungsorgeln" und "Empathoren", es gibt eine religiöse Komponente und Deckards Leben dreht sich um den Besitz eines echten Tieres.

    Die Androiden sind leider nicht so interessant wie im Film, auch wenn man wesentlich mehr über sie erfährt und sie teilweise anderen Beschäftigungen nachgehen. Allgemein geht es in der Geschichte eher mehr darum, ob Deckard als Mensch Empathie gegenüber den Androiden empfinden kann und nicht darum, dass die Androiden einen ganz eigenen Lebenshunger haben. Darüber hinaus ist Einsamkeit das vorherrschendere Thema.

    Gutes Buch, alles in allem ziehe ich aber die Geschichte, die der Film erzählt vor.
    HerrFenrisWolf ist offline

  11. #211 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    Der Deutsche Bund: 1815-1866

    [Bild: 41fik8levgl.jpg]

    Man bekommt eine gute Übersicht über das Politische System des deutschen Bundes, erfährt einiges über die Einzelstaaten und was sich über die Jahre verändert hat. Um sein Allgemeinwissen aufzufrischen lohnt es sich!
    Geißel Europas ist offline

  12. #212 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Ein Freund hat letztes Jahr die komplette Annihilation-Trilogie durchgelesen, er war sehr auf die Verfilmung gespannt und nachdem er sie gesehen hatte, maßlos enttäuscht. Das trieb ihn an, mir Teil 1 "Auslöschung" zu leihen, damit wir darüber fachsimpeln können. Hab es auf meinen Zugfahrten um Ostern herum durchgelesen.

    Im Buch betritt eine Expedition aus vier Frauen ein als Area-X bekanntes Gebiet, dass durch eine nicht näher definierte Grenze vom Rest der Welt abgetrennt wurde. Dort scheint die Natur seltsame Spielarten eingeschlagen zu haben, Flora & Fauna betreffend. Die Frauen werden nur anhand ihres Fachgebiets (Psychologin, Biologin, Vermesserin und Antropologin) benannt und sind angehalten Tagebücher über ihre Beobachtungen, ihre Daten und die Expedition als solches zu führen. Laut ihren Auftraggebern sind sie die 14te Expedition nach Area-X, einem wirklich mysteriösen Ort.

    Ich muss gestehen, ich hatte nicht viel Freude an den Figuren bzw. der Hauptprotagonistin (der Biologin), aber die Stimmung war großartig, das Szenario spannend und das motivierte mich am Ball zu bleiben. Vielleicht leih ich mir demnächst die restlichen beiden Bücher.
    HerrFenrisWolf ist offline

  13. #213 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Eben habe ich Clockwork Orang ausgelesen. Der Film von Stanley Kubrick ist den meisten sicher ein Begriff. Da der Streifen auf einer gleichnamigen Buchvorlage von Anthony Burgess basiert, hatte ich auch hier Interesse, diese einmal auf Herz und Nieren zu überprüfen.

    Buch und Film ähneln sich im Wesentlichen sehr. Alex streift mit seinen drei Droogs (Freunden) durch die Nächte und die Bande erfreuen sich an stumpfer Gewalt und berauschen sich mit Alkohol und Drogen (Moloko Plus). Das Buch ist in drei Teile geteilt und berichtet von Alex Werdegang als Anführer seiner kleinen Truppe, dann später im Knast und schließlich zurück auf freiem Fuß.

    Ursprünglich hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem im Buch vorkommendne "Nadsat" eine Art Slang bzw. Jugendsprache, die sich russicher Worte bedient, diese sind aber teils so verballhornt, dass man sie selbst mit (zugegebenermaßen sehr eingerosteten) Russischkentnissen nicht notwendigerweise sofort erkennt. Der Klassiker ist ja "horrorshow" was schlicht und ergreifend für chorosho (russ.=gut) steht. Dafür bietet das Buch am Ende ein Glossar, in dem leider mancher Begriff fehlt (der sich aber auch aus dem Kontext erschließen lässt).

    Glücklicherweise wiederholen sich die Nadsat-Begriffe häufig, so das man sie schnell einschleift und mit Alex und seinen Droogs mithält. Ich muss sagen, dass Ende im Buch gefällt mir weit besser, als das Ende des Films, auch wenn es für einen Film wahrscheinlich aus dramaturgischer Sicht besser gewählt war.

    EDIT:
    Habe gerade gelesen, dass Burgess sein Ende (Kapitel 21) auf Wunsch des Verlages ursprünglich gestrichen hatte. Es war erst in späteren Veröffentlichungen enthalten. Daher basiert der Film wohl auch auf einer Auflage ohne Kapitel 21.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (05.04.2018 um 23:07 Uhr)

  14. #214 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Das ist der 2. Teil der Kingkiller-Trilogie. Den ersten, Name of the Wind, habe ich direkt davor gelesen. Ich fasse mal kurz zusammen, was ich grundsätzlich von den beiden Büchern halte.

    Die Kingkiller-Reihe ist bis dato von etlichen Problemchen geplagt. Dass die Geschichte an vielen Stellen generisch wirkt, ist so eines. Das Magiesystem ist zumindest in Teilen von Erdsee entlehnt, viele der Abenteuer auf die sich Protagonist Kvothe begibt sind sehr..."klassisch", Kvothe selbst ist stellenweise eine richtige Mary Sue. Gerade im 2. Buch schleichen sich dann auch einige erzählerische Längen ein. So sehr ich heimelige Fantasy-Erzählungen mag, habe ich mich beim Lesen eines bestimmten Abschnitts dabei ertappt, wie ich ungeduldig unten links auf den Bildschirmrand des Elektrobuchlesers blickte. Eben dort hin, wo mir angezeigt wird, wie viel Kapitelseiten ich noch vor mir habe. Wenn ein Buch mich dazu bringt, mich nach dem baldigen Ende eines Abschnitts zu sehnen, ist das kein gutes Zeichen.
    Das vielleicht größte strukturelle Problem liegt wohl in der Art der Erzählung. die Kingkiller Chronicler ist als eine biographische Erzählung verpackt; In der Erzählungsgegenwart sitzt ein Gelehrter Kvothe gegenüber und schreibt Kvothes Memoiren nieder. Kvothe, seines Zeichens ein passionierter Geschichtenerzähler, resümiert also sein bewegtes Leben von Kindertagen an. Das Problem, das daraus erwächst, ist dass die Bücher keinen konventionellen Spannungsbogen haben. Stattdessen ist es eher ein episodenhafter Roman, der sich oft in mundänen Erlebnissen verfängt und zeitweise vor sich hin plätschert. So gibt auch keine dramatischen finalen Akte, sondern relativ willkürliche, abrupte Enden, wo das Buch in die Gegenwart springt, weil Erzähler Kvothe beim Blick nach Draußen feststellt, dass es spät geworden ist und er in die Heia muss. Achja, und was mir persönlich etwas too much wurde, ist wie ständig betont wird, was für ein supertolles interdisziplinäres Genie Kvothe doch ist. Das ist fast schlimmer als die Biographie von Donald Trump.

    So weit, so mies, richtig? Nun, ehrlich gesagt nein. Denn trotz dieser ganzen teilweise erheblichen Kritikpunkte hat Rothfuss eins auf seiner Seite, das praktisch alles Negative aufwiegt: Der Mann hat eine unfassbar schöne Schreibe. Rothfuss erzählt seine Geschichte auf eine Art und Weise, dass ich mich selbst wie ein großäugig-glubschender Zuhörer in einer Fantasy-Taverne fühle, der gebannt an den Lippen eines Barden hängt. Und Kvothes Stories sind, bei allem Klischeereichtum, bewährte, solide Geschichten, die man als Fantasyfan gerne hört: Kämpfe, Magie, böse Schurken, Rivalen, Romanzen, kleinere & größere Geniestreiche - good stuff. Dazu hat die Geschichte sowohl Drama als auch Humor, der mich mehrfach laut zum Lachen brachte. Und es gibt Musik.

    Die Kingkiller Chronicle ist ein wenig so, wie ein simples aber richtig gut gemachten Gericht. Hat man vielleicht schon 1000 mal gegessen, aber wenn es jemand richtig lecker kocht - Na, wer beschwert sich da bitte.

    Was allerdings frustrierend zu werden verspricht für alle, die die Serie verfolgen möchten, ist Rothfuss' kolportierter kreativer Burnout. Name of the Wind erschien 2007, Wise Man's Fear 2011 und auf den dritten Teil, Doors of Stone, wartet man seitdem vergebens. Das Buch wurde jetzt vier(?) mal verschoben, wobei nach jüngsten, ungesicherten, Aussagen Rothfuss selbst wohl auch 2018 bereits ausgeschlossen hat als Veröffentlichungsdatum. Mit dem Zusatz, dass auch 2019 alles andere als sicher sei. Geduld ist hier wohl also eine Tugend.

    Dafür arbeitet Hollywood fleißig daran, die Reihe zu verfilmen. Also vielleicht gibts ja zwischendrin eine Adaption, um die Wartezeit zu versüßen.
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (08.04.2018 um 22:35 Uhr)

  15. #215 Zitieren
    Neuling
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen

    Habe den Phillip K. Dick Klassiker - Träumen Androiden von elektrischen Schafen gelesen, in einer Neuübersetzung unter dem Titel Blade Runner. Es war wirklich hochinteressant mal in der Buchvorlage zu einem der grandiosesten SciFi Filme, die es gibt, zu schmöckern.

    Vieles aus dem Buch hat es nicht in den Film geschafft. Rick Deckard ist verheiratet, die Menschen benutzen sogenannte "Stimmungsorgeln" und "Empathoren", es gibt eine religiöse Komponente und Deckards Leben dreht sich um den Besitz eines echten Tieres.

    Die Androiden sind leider nicht so interessant wie im Film, auch wenn man wesentlich mehr über sie erfährt und sie teilweise anderen Beschäftigungen nachgehen. Allgemein geht es in der Geschichte eher mehr darum, ob Deckard als Mensch Empathie gegenüber den Androiden empfinden kann und nicht darum, dass die Androiden einen ganz eigenen Lebenshunger haben. Darüber hinaus ist Einsamkeit das vorherrschendere Thema.

    Gutes Buch, alles in allem ziehe ich aber die Geschichte, die der Film erzählt vor.
    Nehme ich mir seit Jahren vor. Jetzt wieder auf der Buy-Liste, thx
    bender95 ist offline

  16. #216 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von bender95 Beitrag anzeigen
    Nehme ich mir seit Jahren vor. Jetzt wieder auf der Buy-Liste, thx
    Cool, ist es wert mal gelesen zu werden, freut mich wenn ich dir einen Anstoß verpassen konnte.


    Habe Teil 2 der Southern Reach Trilogie durchgelesen. Tatsächlich habe ich es fast vollständig über den Sonntag verschlungen. In Autorität verfolgen wir den den Werdegang eines Mannes unter dem Codenamen "Control". Control wird als kommissarischer Direktor, nach den Ereignissen von Expedition 12 nach Area-X, eingesetzt und soll Southern Reach wieder auf Vordermann bringen.

    Southern Reach ist der Name der Behörde, welche die Expeditionen nach Area-X schickt und den Ort allgemein, zusammen mit dem Militär, im Auge behält. Als neuer Direktor der Behörde, dem Area-X bisher kein Thema war, taucht er in dieselben Geheimnisse ein, wie die Biologin in Band I Auslöschung. Dabei erfährt der Leser nicht besonders viel Neues über die Zone, stattdessen wird man etwas mit Theorien angefüttert und erfährt etwas über eine zentrale Figur des ersten Teils.

    In Southern Reach hat Control es zudem mit behördenübergreifenden Intrigen und einer Bürofeindschaft zu tun. Jetzt nicht unbedingt der Stoff aus dem Mysterythriller sind, aber Vandermeer zeichnet gut das Bild eines Ortes/einer Behörde die unter der Oberfläche fault. Was Control angeht, fand ich ihn auch nicht notwendigerweise sympathischer geschrieben als die Bioloigin aus Teil 1. Teilweise waren seine inneren Monologe derart flapsig, das er mir anfangs wie ein Vollidiot vorkam. Wer weiß vielleicht liegt das auch an Vandermeers Ausdruck oder sogar der Übersetzung.

    Autorität war ein insgesamt spannender Teil 2 und ich freue mich schon sehr auf das Finale.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (10.04.2018 um 18:26 Uhr)

  17. #217 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Das nächste Buch ist geschafft. Lange konnte ich mir unter dem Titel "Schöne neue Welt" nichts vorstellen, bis ich mal die Inhaltsangabe dieser Neuauflage gelesen habe. Man kann sagen, was ich auf dem Buchrücken zu lesen bekam, verführte mich dazu das Buch zu kaufen. Voranstellen sollte man, dass das Buch 1932 erstveröffentlicht wurde und sich im Grunde wie etwas liest, was in unserer Gegenwart genauso geschrieben werden könnte. In Marc-Uwe-Klings Qualityland meine ich, auf einer rein konzeptionellen Ebene, durchaus eine Spielart von Huxleys Buch erkennen zu können.

    Die "Schöne neue Welt" ist ein Weltstaat, dessen gesamte Gesellschaft auf anhaltenden Konsum und industrielle Fertigung in allen Lebensbereichen ausgerichtet ist. Kinder werden nicht mehr geboren, sondern in "Brütern" genannten Fabriken in Retorten gezüchtet. Man fertigt direkt ganze Chargen aus einer einzelnen Eizelle und weist sie dann nach eugenischen Eingriffen in bestimmte Kasten ein: Alpha bis Epsilon. Während Alphas schöngestaltete Bildungsbürger werden, geht es mit jeder weiteren Kaste abwärts. Wie bei den Replikanten in Blade Runner ist hier der gemeine Mensch, der nach den Bedürfnissen der Gesellschaft designt und gefertigt wird.

    Zusätzlich wird jeder von Geburt an darauf konditioniert:
    -sein Leben lang zu konsumieren
    -sich bereits in jungen Jahren sexuellen Aktivitäten zu widmen
    -eine Soma genannte Droge zu nehmen
    -Kastenunterschiede zu pflegen
    -keine festen Bindungen einzugehen
    -sich den Wünschen des Kollektivs zu beugen und keine Angst vor dem Tod zu haben

    Ob diese Gesellschaft jetzt Dystopie oder Utopie ist, darüber kann man wohl geteilter Meinung sein

    Lange entzog sich mir, wo der rote Faden der Handlung zu finden ist. Zuerst erscheint einem der Alpha-Mann Bernard Marx, der Zweifel am System und seiner Rolle in der Gesellschaft hat, die Hauptfigur zu sein. Doch auch die Beta-Frau Lenina erhält einige Aufmerksamkeit. Durch ihre Augen bzw. auch durch die Augen einiger anderer Nebenfiguren lernt man die Zivilisation in der sie leben kennen. Erst später taucht die Person auf, die ich als Leser als die zentrale Figur der Erzählung einordnen möchte: Mr. Savage.

    Der größte Vorzug den das Buch hat, ist die Welt die Huxley zeichnet, mit all ihren Vorzügen und Nachteilen und wie wir als Leser uns mit der Vorstellung von ihr fühlen. Die Handlung wiederum hat mich jetzt nicht unbedingt gebannt, sie erfüllt ihren Zweck, schwächelt für mich allerdings erzählerisch.

    Am Ende der Neuauflage steht ein umfangreiches Nachwort. Huxley warf 1946 nochmal einen Blick zurück auf seinen Roman und äußerte sich dazu, wie er den Weg der Menschheit nach dem 2.WK einschätzte. Daraufhin folgen einige Worte der Übersetzerin und des Verlags, welche ich allerdings nur noch überflogen habe.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (21.04.2018 um 16:15 Uhr)

  18. #218 Zitieren
    Kämpfer
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    Zu empfehlen für jeden, der Freund von Low Fantasy ist. Zwar stört mich, dass die Geschichten keine zeitliche Anordnung haben (in einer Geschichte folgt man dem alten König Conan, in der nächsten dem jungen Abenteurer und Barbar Conan), doch trübt das nicht die Qualität. Werde mir wohl alsbald die restlichen Bände holen.


    Isegrim ist offline Geändert von Isegrim (22.04.2018 um 08:15 Uhr)

  19. #219 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Dieses Wochenende habe ich mir ein relativ klassisches Buch zu Gemüte geführt. Bram Stoker, Dracula. Das ist ja eines dieser Bücher, das jeder kennt und kaum einer gelesen hat?

    War sehr spannend und die Idee diese Geschichte durch Tagebucheintraege zu erzählen ist sehr erfrischend.
    Interessant ist auch der Blick auf die illustrierte Geschlechterrollen in dieser Zeit.

    Kann ich jedem nur empfehlen selber mal zu lesen, dort kommen alle Vampire her, dort fing diese Idee erst an, die heute sprichwörtlich geworden ist.
    Seelenschnitte ist offline

  20. #220 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    So, das war die Farm der Tiere. Viel muss ich darüber ja nicht sagen, das Buch ist ja bekannt.

    Klein aber fein ist mein Resümee darüber und es bewährt sich ja schon seit längerer Zeit anhand von Tieren menschliches Verhalten wiederzuspiegeln.
    Seelenschnitte ist offline

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