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Umfrageergebnis anzeigen: Welcher Geschichte gebt ihr eure Stimme?

  • "Die magische Quelle" von Sir Ewek Emelot

    0 0%
  • "Keine verzeihliche Tat" von faelicks

    0 0%
  • "Ein beinharter Kerl" von Laidoridas

    2 25,00%
  • "Es begann mit dem Tag, als die Raben in die Stadt kamen..." von Gothic Girlie

    1 12,50%
  • "Ein weißer Schal" von alibombali

    1 12,50%
  • "Die neue Welt" von Jünger des Xardas

    4 50,00%
 
Teilnehmer
8. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 12 von 12
  1. #1 Zitieren
    Auserwählter Avatar von alibombali
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    Die Anmeldezeit ist vorüber und nun kann es endlich in die Abstimmungsphase gehen!

    Für den Wettbewerb gemeldet wurden folgende Storys:

    "Die magische Quelle" von Sir Ewek Emelot
    "Keine verzeihliche Tat" von faelicks
    "Ein beinharter Kerl" von Laidoridas
    "Es begann mit dem Tag, als die Raben in die Stadt kamen..." von Gothic Girlie
    "Ein weißer Schal" von alibombali
    "Die neue Welt" von Jünger des Xardas

    Es sind zwar nicht so viele Geschichten, aber da im Gothic-Story-Forum ja auch gerade noch ein Wettbewerb läuft, bei dem einige sicher noch viel lesen wollen, beraume ich mal eine großzügigere Frist an.
    Die Abstimmung läuft von heute bis zum 15. November um 23:59!
    edit: Die Abstimmungsfrist wird verlängert bis zum 30. November um 23:59!
    edit2: Die Abstimmungsfrist ist noch einmal auf den 13. November um 23:59 verlängert worden (siehe dazu auch den "Regeln, Fragen und Anmeldung"-Thread)



    Ihr könnt nur für eine Story stimmen.
    Es gilt aber wie immer: Nur hinreichend begründete Stimmen zählen! Dazu postet hier in diesen Thread. Es sollte ersichtlich werden, dass ihr euch wirklich mit allen Geschichten beschäftigt bzw. sie gelesen habt.
    Außerdem dürft ihr mit nur einem Account abstimmen. Wir merken, wenn jemand einen Zweitaccount benutzt. In dem Falle werden beide Stimmen ungültig.

    Wir freuen uns außerdem, mitteilen zu können, dass es für den Gewinner oder die Gewinnerin auch noch einen Preis geben wird.

    Und nun wünschen wir allen viel Spaß beim Lesen und den Teilnehmer*innen viel Erfolg.

    Wenn es noch Fragen gibt, postet sie hier.
    alibombali ist offline Geändert von alibombali (14.12.2015 um 00:24 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Ich hab eine Frage: Darf ich auch abstimmen, wenn ich noch nie eine Story in diesem Unterforum geschrieben habe?
    MiMo ist offline

  3. #3 Zitieren
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Es gelten dieselben Abstimmregeln wie im Gothic Storyforum: Du musst hinreichende Kommentare schreiben. Sonst gibt es da keine Bedingung.
    Sir Ewek Emelot ist offline

  4. #4 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Bei diesem Wettbewerb gab es ja einige Geschichten, bei denen die Vorgeschichte Mendozas irgendwie im Vordergrund steht. Ich glaube, bei diesem Charakters gibt es eben ein großes Bedürfnis, ihn von seiner relativen Bedeutungslosigkeit im Spiel zu erlösen.


    Meine Erklärung zur Abstimmung werde ich aber mit einer Geschichte beginnen, die mal nix mit Mendoza zu tun hat: "Ein beinharter Kerl" von Laidoridas. In meinem Kommentar hatte ich ja schon gesagt, dass mir die Story durchaus gut gefallen hat, ich sie aber jetzt für keine Überflieger-Story halte, wie man sie sonst von Laido gewohnt ist. Das ist dann wohl auch ausschlaggebend, dass die Story meine Stimme nicht bekommt, dafür hat man hier einfach - wie bei Story-Wettbewerben mittlerweile üblich - zu schwergewichtige Konkurrenz. So richtig mitgerissen im Sinne von hat mich die Story dann eben doch nicht, auch wenn ich sie gerne gelesen habe und ich an vielen Stellen natürlich wieder Respekt zollen musste, wie gut sie gelungen sind. Vielleicht konnte die Story mich auch deshalb nicht richtig packen, weil ich - wie ja dann schonungslos offenbart - einfach zu wenig Risen-Hintergrund behalten habe, um das direkt richtig einordnen zu können. Nachdem ich da ja ein bisschen aufgeklärt wurde, wirkt das auch schon deutlich interessanter und auch eine tolle Idee für das Wettbewerbsmotto. Von daher ist es vielleicht sogar unfair, dass meine Risen-Unkenntnis negativ auf die Bewertung der Geschichte einschlägt. Aber andererseits: Diese meine Risen-Unkenntnis ist ja für jede Story hier die Gleiche, von daher ist es wieder gerecht. Also, ich habe jetzt schon irgendwie das Gefühl, dass die Story ein bisschen zu schlecht bei mir wegkommt an dieser Stelle, weil ich beim Lesen ja auch kaum Kritikpunkte hatte. Aber naja... es ist eben, wie es häufig ist: Mindestens eine der hier ins Rennen geschickten Geschichten fand ich dann doch überzeugender!



    "Keine verzeihliche Tat" von faelicks zum Beispiel hat deutlich mehr Spannung so im ganz klassischen Sinn zu bieten. Vor allem aber stach für mich hier die Charakterentwicklung Victor Mendozas heraus, zumal man am Anfang ja auch noch gar nicht weiß, dass der kleine, arme Victor hinterher der gefürchtete Inquisitor werden wird. Als Vorgeschichte zum Inquisitor und damit zu Risen also sehr gut geeignet, diese Kurzgeschichte, und natürlich auch sehr mutig, weil es um so einen wichtigen oder zumindest wichtig erscheinenden Charakter geht. Auf jeden Fall eine geglückte Geschichte, sodass es mir ähnlich wie bei Laidos Story schwer fällt, zu begründen, warum ich ihr meine Stimme nicht gebe. Anlass für Kritik hast du ja nämlich genau so wenig gegeben, faelicks! Von daher muss ich wohl auch hier sagen: Es kann nur einen geben! Ich glaube, bei diesem Wettbewerb haben mich mehr die Geschichten beeindruckt, die so richtig das große Ganze behandelt haben. Diese Geschichte hier kommt mit wenigen klaren Einzelszenen aus. Und ich glaube, gerade das macht sie auch so gut. Nur nicht gut genug, um meine Stimme zu bekommen! Zumindest hier und jetzt nicht.



    Auch nicht für meine Stimme gereicht hat's bei "Ein weißer Schal" von alibombali. Mein Kommentar ist nun schon lange her, weshalb ich die Geschichte dann nochmal lesen musste. Ich hatte das auch richtig in Erinnerung, mich geradezu euphorisch zu dieser Geschichte geäußert zu haben. Da würde ich jetzt nach dem nochmaligen Lesen vielleicht noch einen Gang zurückschalten, weil die Story jetzt sprachlich nicht auf dem Top-Niveau ist, auf dem ich sie damals gesehen habe. Ein Blick in die hiesigen Kommentare zeigt mir auch, dass Ewek da ja auch ein bisschen was zu kritteln hatte, von daher wird was dran sein. Andererseits ist das aber auch Kritik auf hohem Niveau - und irgendwie auch vollkommen unwesentlich für die Geschichte. Die ist nämlich so oder so gelungen, spannend, märchenhaft und auch unter dem Motto dieses Wettbewerbs eine tolle Vorgeschichte zu Bones bzw. eben diesem Schal. Ich finde, das ist richtig gut ausgedacht. Und es erklärt ja auch mehrere Aspekte zu Bones - zum Beispiel eben, wie und warum er eigentlich so den Bezug zum Schamanentum gefunden hat, warum es diese Affinität zum Übersinnlichen bei ihm gibt. Was dieses Ganze "Mhhh gutes Opferfleisch"-Gelaber von ihm im 3. Risen-Teil soll, wird damit zwar nicht erklärt (geht beim Erscheinungsdatum dieser Story ja eh nicht) - aber das ist ja auch nur ganz gut so, weil das auch wirklich nicht so viel mit dem Bones zu tun hat, den man vorher kennenlernte. Vielleicht hätten die Piranha Bytes vor Risen 3 noch einmal gründlich diese Kurzgeschichte hier lesen sollen - der Charakterentwicklung von Bones hätte es nur gut getan. Nach all dem Lob sage ich aber noch einmal kritisch, dass mir die Story eben doch nicht ganz so gut gefallen hat wie beim ersten Lesen. Ich glaube aber auch, ziemlich genau sagen zu können, woran das liegt: Die Story war mir dann doch noch sehr, sehr detailliert in Erinnerung, sodass die Spannung und so manche Wendung in der Geschichte natürlich einfach nicht mehr so packend für mich waren. Ich kann mich aber noch gut zurückerinnern, wie fesselnd ich die Jagd durch die Höhlen Kakungas fand. Alles in allem bleibt das also eine hervorragende Geschichte, weshalb es mir umso schwerer fällt, noch irgendwie begreifbar machen zu können, warum es für meine Stimme dann doch nicht gereicht hat in diesem Wettbewerb. Schade eigentlich, gerade weil man hier sozusagen "den besseren Bones" bzw. eine Vorgeschichte eines besseren Bones sieht, den Risen 3 hätte haben können.



    Die zweite Geschichte hier, die es schon vor Ankündigung des Wettbewerbs gab, die ich auch schon vorher kannte, aber anlässlich des Wettbewerbs nochmal gelesen habe (übrigens genau wie "Der weiße Schal" genau heute), ist dann "Die magische Quelle" von Sir Ewek Emelot. Da hatte ich mich in meinem damaligen Kommentar ja auch schon positiv geäußert. Beim erneuten Lesen war es dann genau umgekehrt zu "Der weiße Schal": Beim zweiten Lesen finde ich die Geschichte sogar noch besser, glaube ich. Woran das liegt? Keine Ahnung! Wobei ich das einschränken muss: Den ersten Teil rund um den Gyrger fand ich besser, den zweiten Teil rund um die Konfrontation zwischen Sabathas und Gregs Schiffen dann nicht mehr ganz so atemberaubend. Der erste Teil passt ja auch einzig und allein zum Motto dieses Wettbewerbs. Das dafür aber sehr gut: Im Grunde ist das ja die Story, die JüdeX für diesen Wettbewerb geschrieben hat - nur eben in der ulkigen Goblin-Version. Aber im Ernst, was ich damit sagen will: Auch hier wird die Risen-Welt ja erst einmal entdeckt, wenn auch eben weniger unter realen Gefahren und großer Ungewissheit, sondern aus der Überlegenheit nicht nur der khoriner Goblins, sondern auch eines khoriner Magiers heraus. Das Verhältnis zwischen Cronos, Mendoza und seinem Monokel fand ich beim erneuten Lesen auch wirklich noch viel witziger. Beleuchtet die Person des Inquisitors eben auch auf eine ganz andere Weise! Wirklich sehr viel Klamauk, aber wie ich finde eben auch sehr viele Ideen rund um den Gyrger. Ich habe das ja schon mehrmals bemängelt, dass ich die Geschichte um den Gyrger im Spiel und vor allem auch die enttäuschende "Auflösung", ja, jetzt hab ich's schon gesagt, ziemlich enttäuschend fand. Da ist diese Geschichte, die du hier um den Gyrger und die Gnome lieferst, wirklich zigtausendmal besser und trotz ihrer Absurdität ja doch irgendwie glaubhaft. Passt wie gesagt auch toll zum Motto dieses Wettbewerbs, auch wenn deine Goblins natürlich keinem Kanon genügen würden - außer eben deinem ganz eigenen. Ich glaube, das ist es auch, was mich meine Stimme vorenthalten lässt: So richtig griffig passt die Geschichte dann ja doch nicht in die Spielwelt von Risen und in die entsprechende (rudimentär vorhandene) "Lore". Und abgesehen davon gilt auch hier: Gab da mindestens eine andere Geschichte, die mir besser gefiel!



    Und das könnte zum einen "Es begann an dem Tag, als die Raben in die Stadt kamen..." von Gothic Girlie sein. Wie gesagt hat mir diese Erzählung wirklich gut gefallen, was irgendwie ja auch erstaunlich ist. Immerhin ist das ja nicht gerade die linear durcherzählte und themenbegrenzte Vorgeschichte, wie man sie zu so einem Wettbewerb vielleicht erwarten würde. Stattdessen werden unterschiedlichste Personenkreise und Vorgänge gestreift, alles mit dem Inquisitor als Fixpunkt. Und das dann im typischen Gothic-Girlie-Stil. Ich finde, das taugt sehr gut als Risen-Vorgeschichte, auch wenn "Geschichte" da vielleicht zu viel gesagt ist, weil es ja eher Teile einer solchen gesamten Vorgeschichte sind, die selber je eigene Geschichte bilden. Aber wen kümmert's? Mir hat das sehr gut gefallen und hat Risen tatsächlich "tiefer" wirken lassen, als man es sonst wahrgenommen hat (und als es in Wirklichkeit eigentlich ist). Die Story hier ist wohl eine ziemliche Geschmacksfrage - aber meinen Geschmack hat sie eben getroffen!



    "Die neue Welt" von Jünger des Xardas ist dann ja der absolute Gegententwurf zu der oben beschriebenen Vorgehensweise. Im Kommentar habe ich von "Totalgeschichte" gesprochen, und auch wenn das natürlich nicht ganz so stimmt, geht es doch sehr in diese Richtung. Bei dieser eigens für den Wettbewerb entstandenen Geschichte hat sich ihr Autor das Motto "Hintergrundgeschichte von Risen" nun wirklich so richtig zu Herzen genommen. Und dabei die Balance zwischen kanonischer bzw. kanonisch wirkender Vorgeschichte und sehr großem Eigenanteil und auch eigenen Freiheiten bei der Erzählung gehalten. Das ist es wohl, was die Geschichte für mich am beeindruckendsten macht: JüdeX hat quasi aus dem Nichts, welches einem von Risen geboten wird, heraus ganz ganz ganz viel Eigenes erfunden und es der gesamten Risengeschichte, wie wir sie kennen, vorangestellt. Er reist dabei ja auch ganz weit in die Vergangenheit. Das ist wirklich mutig, ich hätte mich sowas nie getraut geschweige denn gekonnt. Und nach meinem Dafürhalten (wie gesagt: Aufgrund nahezu ausgelöschter Risen-Erinnerungen mit Vorsicht zu genießen) kommt das alles auch sehr, sehr glaubwürdig daher und passt sich gut in die Risenwelt ein. Das ist wirklich eine Hintergrundgeschichte, in der es tatsächlich um "Geschichte" geht. Und glücklicherweise ist das auch alles nicht so trocken zu lesen, wie man es bei einem protokollarisch daherkommenden Kapitän (gleichwohl vielschichtige Figur), der noch dazu in einem echten Logbuch von nich viel früher liest, befürchten könnte. Stattdessen konnte ich mich von dieser Geschichte wirklich gut hineinziehen lassen und fühlte mich selbst wie auf großer Entdeckerfahrt. Und bei so einer Abenteuergeschichte ist das wohl das Beste, was passieren kann.


    Nach alledem ist es wohl klar, dass ich, obwohl ich Gothic Girlies Story (und nicht nur die) in der engeren Auswahl für meine Stimme hatte, letzten Endes dann doch JüdeXens "Die neue Welt" alle anderen Geschichten noch einmal übertrifft. Das ist dann eben so der ganz große Wurf, der auch ganz groß in die Hose gehen kann - aber eben nicht gegangen ist. Stattdessen: Absolut geglückt! Und deshalb als Belohnung meine Stimme.
    John Irenicus ist offline Geändert von John Irenicus (18.10.2015 um 16:11 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Auserwählter Avatar von alibombali
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    Die Abstimmungsfrist wird verlängert bis zum 30. November um 23:59!
    alibombali ist offline

  6. #6 Zitieren
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Die Kommentare zu den einzelnen Geschichten finden sich im Kommentarethread.

    Die einzige Geschichte, die meines Erachtens mit "Die neue Welt" konkurrieren kann, ist "Keine verzeihliche Tat" von faelics. Denn ich finde, dass letztere Geschichte in aller Kürze doch eine erhebliche Immersion erzeugt, die z.B. GothicGirlies Geschichte auch nach deren Überarbeitung (durch die insbesondere die Handlung im Kloster sehr viel besser ist!) mich doch etwas zu sehr auf Distanz hält, auch wenn einige der Beschreibungen vor allem der Insel zu Beginn wirklich sehr schön sind. Die Geschichte von Laido ist zwar lustig, aber irgendwie doch etwas holperig für Laido-Verhältnisse, und bei "Ein weißer Schal" konnte ich mich nicht so gut in die Figuren einfinden, wie das etwa bei faelics Geschichte der Fall war, sie war nicht so lustig wie die von Laido und nicht so toll erzählt wie die von Jüdex. Es ist also eine zwar im ganzen runde Geschichte, die aber im Vergleich zu den anderen nicht so beeindruckt, wo diese doch in bestimmten Punkten erheblichen Glanz entwickeln.

    Wie gesagt: Es läuft für mich auf eine Entscheidung zwischen entdeckerischer Faszination (ich hatte es nicht im Kommentar erwähnt, aber an manchen Stellen kam da sogar so ein Bisschen Star Trek feeling auf, auch wenn es das Szenario von den Sternen aufs Meer verlegt) auf der einen und der immersiven Charakterdarstellung des Protagonisten auf der anderen Seite hinaus.

    Da ich ja nun doch noch etwas Zeit habe, und mir die Entscheidung wirklich schwer fällt, denke ich darüber noch eine Weile nach.
    Sir Ewek Emelot ist offline

  7. #7 Zitieren
    Abenteurer Avatar von faelicks
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    Oh je, ich muss mich also langsam mal entscheiden... Wirklich schwierig dieses Mal.
    Kurzes Feedback zu jeder Teilnehmergeschichte meinerseits findet sich jetzt im Kommentarthread.

    Am Besten haben mir "Ein beinharter Kerl" und "Der weiße Schal" gefallen. Hätte "Der weiße Schal" ein (klein wenig) düstereres, verrückteres Ende, würde ich letztere Geschichte wohl zu meinem Favoriten erklären. Im Großen und Ganzen habe ich mich durch "Ein beinharter Kerl" aber am meisten unterhalten gefühlt - deswegen hat Laido meine Stimme.

    Danke an alle für die ganzen tollen Beiträge! War zwar viel Arbeit, alles zu lesen, aber hat Spaß gemacht und sich gelohnt
    faelicks ist offline

  8. #8 Zitieren
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Im Kommentarthread kann man meine Meinungen ja nachlesen.


    Eweks Story "Die magische Quelle" kriegt meine Stimme leider nicht, da ich sie im Gegensatz zu den anderen Kandidaten nicht als ernsthafte Ergänzung des Risenuniversums betrachten kann, sondern sie eher eine spaßige Übertragung von Risen in sein eigenes Goblinuniversum ist.
    Gothic Girlie lässt in "Es begann an dem Tag, als die Raben in die Stadt kamen..." immer wieder guten Stil aufblitzen, verfällt dann aber leider wieder in bloßes Runtererzählen. Außerdem gibt es hier einfach zu viele Widersprüche zu Risen.
    Schon deutlich weniger Widersprüche gibt es in faelicks' keine verzeihliche Tat. Aber ein paar sind eben doch dabei. Außerdem ist die Story recht knapp und irgendwie ziemlich geradelinig und hat mich einfach nicht so mitgerissen wie die beiden verbliebenen.

    Die Entscheidung fällt also zwischen Laidos "Ein beinharter Kerl" und alis "Ein weißer Schal". Beide Geschichten sind schön und gelunge und weisen sowohl einen einwandfreien Stil als auch eine Handlung auf, die ohne Widerspruch zu den Risen-Spielen auskommt. Die Entscheidung zwischen beiden Storys ist nicht leicht, und unter anderen Umständen, bei einem anderen Wettbewerbsthema, hätte ich vielleicht anders entschieden. So aber muss ich sagen: alis Story beantwortet dann für meinen Geschmack doch zu wenig offene Fragen. Laido hat sich zwar auch eher eine kleine und nebensächliche Frage rausgesucht, die einem vielleicht beim Spielen nicht mal gekommen ist, aber dennoch scheint mir seine Story einfach besser auf die Vorgaben des Wettbewerbs zu passen. Zumal es sich um eine wirklich tolle Frage handelt, auf die nur ein Laido kommen kann!
    Jünger des Xardas ist offline

  9. #9 Zitieren
    Mythos Avatar von Gothic Girlie
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    Moin,

    ich gebe meine Stimme für die Geschichte: "Ein weißer Schal", weil ich sie in vielerlei Hinsicht am passendsten finde:
    - Sie ist zielgruppengerecht: eine "Story of Inititiation", die mit großem Einfühlungsvermögen geschrieben ist.
    - Sie ist originell und gleichzeitig passend für das Risen-Setting.
    - sie ist spannend und gut geschrieben.

    Grüße

    Gothic Girlie
    Gothic Girlie ist offline

  10. #10 Zitieren
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Ich wähle nun doch einfach "Die neue Welt" von Jüdex, da mir das Lesen doch mehr Spaß gemacht hat als bei der Geschichte von faelicks. Ich war da sehr gespalten, weil ich finde, dass faelicks gerade in der Kürze sehr packend war. Aber Jüdex' Geschichte ist mir persönlich einfach irgendwie thematisch und erzählerisch näher. Dass diese Erzählung zudem auch in Hinblick auf die Themenvorgabe eigentlich einsame Spitze ist, war da gar nicht ausschlaggebend für mich.
    Sir Ewek Emelot ist offline

  11. #11 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Nachdem der Wettbewerb jetzt vorgeblich eigens für mich verlängert wurde, will ich mal zusehen, dass ich dann doch nicht der letzte Abstimmende bin, indem ich noch vor ali an die Wahlurne trete!

    "Es begann an dem Tag, an dem die Raben in die Stadt kamen..." ...oder vielleicht auch schon ein bisschen früher? Ich bin ja nicht der Erste mit dem Gedanken, dass der Titel nicht so recht passen will, auch wenn er für sich genommen recht mysteriös klingt. Aber das was da passiert an dem Tag, an dem die Raben ist die Stadt kamen, nämlich die Flucht Estebans aus der Stadt, ist ja in dieser Geschichte doch eher eine Randnotiz, denn, wenn ich das jetzt richtig aufgefasst habe, geht es im Kern doch eher um Mendoza, der einen Edelstein für sein Okular sucht. Die merkwürdigen Geschehnisse rund um Edelsteine sind dann auch das einzige übergreifende Thema der verschiedenen Episoden, aus denen die Story besteht. Erst am Ende, als das zerstörte Okular ins Spiel kommt, ist mir dann bewusst geworden, dass der Killer auf Caldera vermutlich der gleiche war wie später der Mann mit dem Krempenhut, und dass es sich bei ihm dann wohl um Mendoza gehandelt haben wird. Insofern war ich dann froh, dass es doch so etwas wie einen roten Faden in der Geschichte gibt, denn den habe ich beim Lesen ziemlich vermisst. Es passieren eine Menge Sachen, aber nachdem das während der anfänglichen Ereignisse rund um Esteban noch alles recht interessant war, hatte ich dann mit zunehmender Lesedauer irgendwann nur noch die Frage im Kopf, worauf das denn nun alles hinauslaufen soll. Mir ist das insgesamt zu ziellos erzählt, es werden zu viele Handlungsfäden angerissen, die dann im Nichts enden. Was hat es zum Beispiel mit dem Jäger auf sich, der Esteban einen Edelstein klaut und den dann herumzeigt? Das ist so ein ganz merkwürdiges Handlungselement, das später überhaupt keine Rolle mehr spielt, soweit ich es erkennen konnte. Einige Ideen der Geschichte kommen mir auch ziemlich weit hergeholt vor: Da beauftragt der Inquisitor einen Novizen damit, ihm einen Titan zu bauen? Ist ja schön, dass einem Novizen auch mal was Anspruchsvolles zugetraut wird, aber das klingt für mich dann doch nach einer etwas zu gewagten Abwechslung vom Treppenfegen. Auch dass die Herrenhäuser auf Calador gar nicht so alt sein sollen, wie es im Spiel behauptet wird, kommt mir nicht so stimmig vor. Die Gebäude sehen im Spiel ja nun einmal ziemlich alt aus, und wenn nun plötzlich behauptet wird, dass die Besitzer nur so tun, als seien die so alt, dann ist das vielleicht sogar eine ganz interessante Idee - aber die muss dann eben auch ordentlich mit Hintergründen usw. unterfüttert werden, um plausibel zu machen, wieso das so ist und wieso die Dämonenjäger auf den Schwindel hereingefallen sind. Als beiläufiges Detail eingeworfen wirkt die Idee aber leider nur irritierend und unpassend.
    Ich habe den Eindruck, dass Gothic Girlie eine Menge Ideen hatte, die sie alle in die Story packen wollte, was dann für die vergleichsweise kurze Geschichte aber einfach viel zu viel war. Einige davon haben mir auch sehr gut gefallen, zum Beispiel fand ich die kleine Geschichte um den Kakao mit den Wanzenbeinen sehr amüsant, zumal die auch lustig erzählt ist. Die meiste Zeit über herrscht aber eine stark raffende Erzählweise vor, die es mir ziemlich schwer gemacht hat, mich richtig in die Geschichte einzufinden. Es geht mir auch generell so, dass ich beim Lesen immer eine Zeit brauche, um mit den Figuren warm zu werden und der richtige Lesepaß meistens erst aufkommt, wenn ich das Handlungspersonal im Kopf habe und erstmal grob weiß, worum es geht. Deswegen ist es mir jetzt nicht so entgegen gekommen, dass einem hier ständig neue Figuren vorgestellt werden, bei denen dann wieder ganz andere Sachen passieren. Da konnte ich mich einfach nicht so drauf einlassen, und das hat sich für mich nach einer Weile auch einfach zu beliebig angefühlt. Ich glaube, dass mir die Geschichte in richtig schön auserzählter Form als 500-Seiten-Roman oder so sogar sehr gut gefallen könnte (denn die Themen an sich finde ich teils schon sehr spannend und die wenigen Stellen, an denen Gothic Girlie dann mal etwas mehr ins Detail geht, sind ja auch toll erzählt) - aber in so komprimierter Form hat sie meinen Geschmack eher nicht getroffen.

    Bei Ewek-Storys besteht ja im Vorfeld immer die Frage, ob es nun diesmal um Alzhara oder um Goblins geht - "Die magische Quelle" dreht sich nun ganz klar um Goblins! Die passen ins Risen-Umfeld ja eigentlich fast besser als in die Gothic-Welt, denn bei Risen gibt es schließlich schon die sprechenden Gnome, die entfernte Verwandte der Biblur-Goblins sein könnten. Ähnlich wie bei Jüdex werden Gothic und Risen hier aber ohnehin verknüpft, sodass sich die Frage eigentlich fast gar nicht mehr stellt.
    Mir hat an der Geschichte vor allem die erste Hälfte sehr gut gefallen. Wie die Goblins ganz vorsichtig dem Inquisitor vorgestellt werden, fand ich schon herrlich, und dann Mendozas Reaktion in Kombination mit den putzigen Beschreibungen der beiden Goblins - sehr schön. Ebenfalls super war die Szene, in der Josanna versucht, im Gespräch mit den Händlern irgendetwas Handelbares auf der Insel auszumachen. Hier gibt es auch noch eine sehr stimmige Balance zwischen Komik und einer interessanten und doch irgendwie ernstzunehmenden Handlung, auch wenn noch nicht ganz abzusehen war, worauf die Geschichte hinauslaufen würde. Dann aber kippt es leider komplett zur Komik hin und die Geschichte wird ziemlich klamaukig, indem plötzlich alle über die Insel rennen und dabei auch noch teils nackt sind. Besonders dass der Inquisitor als so dämlich dargestellt wird und mit seinem eigenen Okular nicht klarkommt (und dass er offenbar keine Ahnung hat, wie ein Titan eigentlich aussehen könnte), das fand ich dann doch zu viel des Guten. Dass es dann nur noch darum geht, dem Gyrger nachzujagen, fand ich auch etwas enttäuschend. Da hatte ich mir einfach eine etwas gehaltvollere Handlung gewünscht!
    Natürlich war das dennoch spaßig zu lesen (und hat sich auch in einem Rutsch weggelesen wie nix, wie ich das von Ewek auch nicht anders gewohnt bin), aber gerade unter Berücksichtigung des Wettbewerbsthemas finde ich die Geschichte nicht so überzeugend, dass ich ihr meine Stimme geben würde. In die Risen-Welt der Spiele passt die Geschichte für mein Empfinden nicht hinein - der Gyrger z.B. ist ja in Risen 1 eine komplett andere Figur und sprechende Gnome gibt es dort auch nicht -, sodass die Geschichte vielleicht eine Alternative zum Faranga des Spiels anbieten kann, aber sich eben nicht in die Darstellung aus dem Spiel einfügt und irgendwelche Lücken schließt o. ä. Für sich genommen also auf jeden Fall eine unterhaltsame (wenn auch für meinen Geschmack gegen Ende hin ein bisschen zu alberne) Geschichte, aber zum Wettbewerbsthema passen andere Beiträge hier deutlich besser.

    Um "Keine verzeihliche Tat" von faelicks richtig beurteilen zu können, fehlt mir vielleicht doch ein bisschen der Risen-Durchblick, wie ich beim Lesen von Jüdex' Kommentar gemerkt habe. Der hat da ja doch einige Unstimmigkeiten gefunden, während mir überhaupt nix aufgefallen war. Ich werde jetzt aber zu Gunsten von faelicks einfach mal ignorieren, was Jüdex geschrieben hat, zumal ich auch gerade merke, dass ich schon gar nicht mehr weiß, was genau er da nochmal gefunden hatte.
    Mir hat die Story jedenfalls wirklich gut gefallen. Im Gegensatz zu den Storys von Jüdex oder Gothic Girlie konzentriert sie sich auf einen einzigen Aspekt, nämlich auf eine Episode aus Mendozas Vergangenheit, und sorgt in diesem Rahmen dann aber auch für eine schön intensive Erzählung. Besonders schön fand ich ja, dass zum Schluss über den Seelensplitter sogar noch eine Verbindung vom Risen-1-Mendoza zum Risen-3-Mendoza geschaffen wurde. Im Spiel hatten die ja eigentlich wenig bis gar nichts miteinander zu tun, und gerade diese Seelensplitter-Sache wirkte auch sehr erzwungen auf mich. Das macht hier schon einen harmonischeren Eindruck, auch wenn natürlich eine Menge Fragen offenbleiben, was den Splitter betrifft - finde ich aber auch nicht schlimm, weil gerade so ein seltsames Artefakt ja ruhig ein bisschen mysteriös bleiben darf. Diese Geschichte war auf jeden Fall eine derjenigen, bei denen ich am meisten mitfiebern konnte, was auch mit der gelungenen Erzählweise und den tollen Dialogen zusammenhängt. Nur ab und zu gab es so Stellen, an denen ich das Gefühl hatte, dass faelicks auf etwas zu, naja, "abgegriffene" Formulierungen zurückgreift, die ich so gefühlt schon dutzende Male irgendwo gehört oder gelesen habe. Zum Beispiel:
    Victor mochte die See. Er hatte sie schon immer gemocht.
    Oder:
    „Kommandant Francisco. Es ist lange her. Was führt Euch hier ans Ende der Welt?“
    Das ist jetzt nix besonders Schlimmes, aber eben auch nicht soo originell. Und gerade die zuletzt zitierte Dialogstelle wirkt auch nicht wie etwas, das ein echter Mensch wirklich so sagen würde, sondern eher wie ein Auszug aus einem Drehbuch.
    Das allein würde aber natürlich nicht dafür sorgen, dass die Story meine Stimme nicht bekommt. Das liegt einfach daran, dass die beiden anderen jetzt noch folgenden Storys mir einfach noch ein bisschen besser gefallen haben. Es kann ja schließlich nur einer die Stimme kriegen!

    Alis "Ein weißer Schal" habe ich ja beim vorletzten Gothic-Storywettbewerb schon kommentiert, insofern spare ich mir hier jetzt lange Worte. Nachdem ich ihm damals schon meine Stimme in der Kategorie "Bestes Märchen" gegeben hatte, war die Story auch diesmal von Anfang an wieder ein ganz großer Favorit. Diesmal kann es zwar keine Bonuspunkte mehr dafür geben, dass die Geschichte gut in die Märchen-Kategorie passt, aber zum aktuellen Wettbewerbsthema hier passt sie ja auch durchaus. Wobei ich natürlich mittlerweile schon wieder vergessen habe, was über Bones, Kakunga und den weißen Schal eigentlich in Risen 2 nochmal genau gesagt wurde... aber naja, ich vertraue ali einfach mal, dass das schon passen wird! Schön jedenfalls, Bones nach dem Bones-Debakel in Risen 3 nochmal als ernstzunehmende Figur erleben zu dürfen. Da fällt mir ein, dass es auch eine ziemlich gute Story-Idee gewesen wäre, den merkwürdigen Charakterwandel zu erklären, den Bones zwischen Risen 2 und Risen 3 durchmacht, also wieso er plötzlich immer alles opfern will, was ihm über den Weg läuft und so... naja, beim nächsten Mal vielleicht!
    Die Story hier ist jedenfalls nach wie vor klasse, aber diesmal muss sie ohne meine Stimme auskommen. Denn die geht an...

    ...mich!
    Tja, oder doch an Jüdex? Man sieht, es bleibt spannend!
    "Die neue Welt" hat natürlich allein deshalb einen Vorteil, weil sie deutlich länger ist als alle anderen Geschichten im Wettbewerb und man somit mehr Zeit mit den Figuren verbringt. Allerdings muss man ja sagen: Die Geschichte ist nur gerade so lang, wie sie sein muss, damit sie noch funktioniert. Viel kürzer hätte sie auch nicht sein dürfen, immerhin wird neben der Haupthandlung um Puccio auch noch die beinahe ähnlich umfangreiche Tagebucherzählung um Kapitän Arboreo erzählt. Anfangs hatte mich das alles erstmal ziemlich verwirrt, weil es nach dem Ende der ersten Reihe von Tagebucheinträgen so aussah, als handele es sich bei Puccio auch um ein Mitglied eben dieser Expedition. Ich hatte mich dann ziemlich gewundert, dass der im Tagebuch nie erwähnt wurde und mich auch gefragt, ob ich da was überlesen hatte - und dann werden gleich so viele neue Leute auf einmal eingeführt mit so vielen Namen, die man sich merken muss... uff! Es hat dann aber nicht lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass außer Puccio, den beiden Doktoren und später Paco eigentlich keiner so richtig wichtig ist und es also doch noch relativ übersichtlich bleibt. Nicht ganz durchgestiegen bin ich aber bei den Richtungsangaben, und wo nun welche Inseln liegen. Zum Beispiel dauert es ja offenbar einen ganzen Monat, von Taranis nach Arborea zu reisen, während es von Takarigua nach Arborea nur drei Tage sind. Liegen die Inseln denn wirklich so weit auseinander? Auf der Risen-3-Seekarte sieht das doch eigentlich nicht so aus, oder? Außerdem habe ich auch so ein bisschen meine Zweifel, ob diese neue Route einmal um den Globus (selbst wenn es sie denn gegeben hätte) wirklich so viel effektiver wäre, als einmal um Varant rumzufahren. Wenn die Varantiner Ärger machen, kann man die Küste ja ein bisschen weitläufiger umschiffen, das müsste doch eigentlich gehen, oder? Aber mir ist natürlich klar, dass es vor allem darum ging, auf Kolumbus' Indienreise anzuspielen, was dann ja später mit der Benennung der Molukken, quasi die Indianer der Gothic-/Risen-Welt, nochmal auf sehr schöne Weise aufgegriffen wird.
    Während ich am Anfang wie gesagt ein bisschen schwer in die Story reingefunden habe, hat dann aber schon die Szene mit Don Esteban die Wende gebracht. Es wirkt zwar vielleicht ein bisschen konstruiert, wie Puccio hier beim Abendessen die halbe Geschichte der Seefahrt herunterbetet, aber naja, es hat eben auch funktioniert und mir den Durchblick gegeben, worum es eigentlich genau geht. Immer ein sehr beruhigendes Gefühl! Außerdem lag da schon richtig Spannung in der Luft, weil ich gut nachempfinden konnte, wie frustrierend es für die Expeditionsgruppe sein muss, nach den langen Vorbereitungen nun so früh schon an ein paar Piraten und so einem Don gescheitert zu sein. Insofern hab ich mich schon da ein bisschen mitgefreut, dass es doch weitergeht, und mich dann gleich ein wenig verbunden mit den Figuren gefühlt, die ja im Gegensatz zu den Tagebuch-Kapitänen um Arboreo schon echte Sympathieträger sind. Überzeichnet fand ich übrigens auch niemanden, auch die beiden Doktoren wirkten recht glaubwürdig, wobei Alexander im Vergleich mit Peysing vielleicht etwas blasser wirkt (er hat aber auch glaube ich weniger "Page Time", vielleicht liegt es auch daran).
    Im Grunde war dieser Zwischenfall auf Faranga ja schon das größte Problem, das sich dem Expeditionstrupp auf ihrer Reise in den Weg stellt, denn ab dann geht es relativ problemlos von Insel zu Insel. Bei Arboreo hingegen schienen die Nerven blank gelegen zu haben, was aber auch gut nachvollziehbar ist, denn da wusste man ja noch gar nicht sicher, ob man überhaupt Land zu Gesicht bekommen würde. Mir hat die ganze unaufgeregte Erzählweise, die auf künstliche Spannungsschindereien völlig verzichtet, jedenfalls sehr gut gefallen, und sie passt auch einfach perfekt zu dieser Geschichte und zum Wettbewerb. So wirkt das Ganze tatsächlich so, als ginge es dabei um eine reale Erkundungsreise, zumal auch die Probleme, die auf den beiden Seefahrten auftreten, einen sehr authentischen Eindruck machen. Ich kenn mich da ja selber nicht so aus, aber hatte das Gefühl, dass Jüdex schon weiß, wovon er da schreibt. Was für den Wettbewerb natürlich am wichtigsten ist: Die unzähligen dazu erdachten Hintergrundinformationen zur Risen- bzw. Gothicwelt wirken direkt wie selbstverständliche Bestandteile dieser Welt, und nach dem Lesen der Geschichte kommt mir die Risenwelt direkt viel interessanter und "echter" vor als vorher. Für mich gehört das jetzt auch einfach zur offiziellen Risen-/Gothic-"Lore" dazu, weil es eben alles so gut passt und die Welt so bereichert - vielleicht mal abgesehen von Tymoris, da bleibe ich dann doch lieber bei meiner Variante. Die Story zeigt auf jeden Fall, wieviel Potenzial eigentlich in dieser Welt steckt und was man da auch in den Spielen draus hätte machen können.
    Gewundert hat mich nur, dass so viele spanische Namen in der Geschichte auftauchen. Gut, die gibts auch in den Spielen, aber da ja hier Gothic- und Risen-Welt zusammengelegt wurden, muss es wohl irgendwo einen Ort in dieser Welt geben, aus dem die Spanier kommen. Welcher das sein soll, habe ich aber beim Lesen der Story nicht feststellen können. Wird vielleicht irgendwo in Myrtana Spanisch gesprochen?
    Ich finde übrigens auch, dass die Story insgesamt etwas humorvoller ist als die durchschnittliche Jüdex-Story. Sehr lustig fand ich z.B. diese Stelle hier:
    „Was ist? Mögt Ihr kein Rind?“
    „Doch“, entgegnete Puccio, der sich gerade etwas Soße über den Teller goss. „Aber ich hätte gerne einmal Seegeier probiert, wenn ich schon auf den Olvidadas bin.“
    „Da habt Ihr nicht viel verpasst“, brummte Romanov. „Schmeckt wie Scavenger.“
    Seegeier waren ja in Risen 1 nunmal wirklich der offensichtliche Scavenger-Ersatz.
    Großartig natürlich auch die ausgedehnte Anspielung auf alis "Wie knackt man eine Gaganuss?"-Thread. Wobei ich mich da dann doch gefragt habe, wie wahrscheinlich es ist, dass so eine schwierig knackbare Nuss in der Natur vorkommt. Eine Nuss will ja eigentlich geknackt werden, damit sich der Baum fortpflanzen kann, deswegen ergibt eine fast unknackbare Nuss insofern doch gar keinen Sinn, oder? Will ich jetzt aber mal gnädigerweise nicht als Kritikpunkt werten!
    Toll ist auch, dass sich einige der Risen-Kreaturen, die sich von Spiel zu Spiel ja teils stark voneinander unterscheiden und keine richtige Einheit bilden wollen, im Rahmen der Geschichte ein bisschen stimmiger in die Welt einfügen. Das klappt allein schon dadurch, dass die Seefahrer sie selbst als so fremdartig empfinden, wie sie einem als Spieler dann auch teilweise vorkamen, z.B. der Dunkeldürre (der in der Geschichte allerdings "der Dunkeldürrer" heißt, so als würde er das Dunkel dürren - oder ist das wirklich so gedacht? Ich dachte immer, der hieße so, weil er dunkel und dürr ist). Die Begegnung mit dem Gnom war übrigens auch herzallerliebst, die muss ich an dieser Stelle auch nochmal erwähnen! In Risen 2 und 3 find ich die Gnome ja doch teils eher nervig, aber der Gnom in der Story hier ist wirklich zum Knuddeln. Und man gönnt es ihm auch richtig, dass er sein Auri Culci dann doch noch zurückbekommt.
    Zum Schluss hatte ich fast damit gerechnet, dass es noch zur Auseinandersetzung zwischen Puccios Leuten und den Shaganumbi kommt, aber da gab es dann ja doch ein friedliches Ende. Vielleicht hätte man aber noch enthüllen können, ob die Eingeborenen die Ereignisse vor vierzig Jahren nun wirklich vergessen haben (das fände ich sehr merkwürdig, ist eigentlich keine besonders lange Zeit), oder ob sie einfach so grundfreundlich sind, dass sie trotz der schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit weiterhin so nette Gastgeber bleiben. Gefällt mir so als Ende der Story aber auch gut, vor allem mit dem Kontrast durch die letzten paar Seiten, in denen dann die späteren Geschehnisse kurz skizziert werden. Es verleiht der Geschichte auch eine gewisse Tragik, weil Puccio und seine Männer den Eingeborenen ja wirklich nichts Böses wollen, aber mit ihrer Reise letztendlich trotzdem zum Auslöser ihres späteren Untergangs werden. Die letzten paar Sätze dieser Textzitate fand ich dann vielleicht bloß ein bisschen zu moralisierend, da wäre mir eine etwas nüchternere Schilderung wohl lieber gewesen (die hätte ihre Wirkung ja auch nicht verfehlt). Aber ich glaube, dass das Originalzitate sind, die nur ein bisschen an die Risen-Welt angepasst wurden, oder?
    Noch kurz ein paar Stellen, die mir aufgefallen sind:
    Ähnlich verhält es sich mit vielen der Insekten, die wir einfingen. Es ist schwierig, festzustellen, ob man beispielsweise zwei Arten von Ameisen oder Arbeiter und Krieger ein und derselben vor sich hat.
    Ist das denn wirklich so schwierig? Gerade Ameisen arbeiten doch als Staat zusammen. Das müsste doch mit ein bisschen Beobachtung rauszukriegen sein, ob die sich nun gegenseitig helfen oder nicht.
    Puccio stimmte zu, einige Tage auf der Insel zu verweilen. Und während Wilhelm Alexander sich daran machte, die alten Bauten von Takarigua zu untersuchen, und Ebert Peysing, überwältigt von der Artenvielfalt hier, sich abermals seinem Steckenpferd widmete, vertiefte Puccio sich wieder in die Aufzeichnungen des Mannes, in dessen Fußstapfen sie sich bewegten.
    Dass Puccio die Aufzeichnungen während der Seefahrt immer wieder liest, ist ja gut verständlich. Aber nachdem er gerade erst auf der Insel angekommen ist, müsste es doch Interessanteres zu tun geben, als schon wieder mit dem Lesen der Aufzeichnungen anzufangen, die er doch mittlerweile in- und auswendig kennen muss. Das war die einzige Stelle, an der mir das ein bisschen erzwungen vorkam, dass auf diese Weise wieder auf die andere Erzählebene gewechselt wurde.
    Man brachte ihnen auch rote Früchte, die entfernt an Äpfel erinnerten und deren Name – Xitomatl, soweit Puccio das verstanden hatte – von ihnen niemand aussprechen konnte, sowie große gelbe Knollen, deren Name noch viel fürchterlicher war, sodass sie sie kurzerhand Trüffel nannten, da sie diesen entfernt glichen und, wie ihnen die Molukken mitteilten, ebenfalls aus der Erde kamen.
    Was hier so beiläufig geschildert wird, ist ja eigentlich die allergrößte Entdeckung der Reise: Fritten mit Ketchup!
    Ja, also abschließendes Fazit: Die Geschichte hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen, und auch wenn das bei Jüdex ja nicht anders zu erwarten war, fand ich diese Geschichte hier vom Erzählfluss her vielleicht sogar nochmal einen Tacken besser als von ihm gewohnt. Ich bin jedenfalls gestern Abend viel später als geplant ins Bett gekommen, weil ich eigentlich nur ein kleines Bisschen weiterlesen wollte und die Story dann letztendlich doch ganz durchgelesen habe. Daher war mir dann auch schnell klar, dass ich der Geschichte hier meine Stimme geben muss: Sie ist nicht nur (für mich) am unterhaltsamsten, sondern bereichert auch die Risen-Welt am meisten.
    Laidoridas ist offline

  12. #12 Zitieren
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    "Die magische Quelle" von Sir Ewek Emelot ist eine sehr schöne und lustige Geschichte. Die feinen Damen und Herren Goblins geben ihr den typischen Ewek-Charme. Anfangs wirkte die Story noch recht ernst, aber spätestens als der Inquisitor den Gyrger für den Titanen gehalten hat, habe ich die Geschichte vorwiegend spaßig aufgefasst. Meine Lieblingsstelle ist nach wie vor die, wo das Zerstören von Spinnennetzen schlicht als gemein bezeichnet wird, obwohl ich als Leser eine ausführliche Erklärung erwartet habe, warum jene Zerstörung nicht sinnvoll sei.


    "Keine verzeihliche Tat" von faelicks war in seinen Schilderungen direkt ziemlich bedrückend. Also wie die Piraten den Vater töten und die Mutter vergewaltigen und dann ebenfalls töten. Da fragte ich mich gleich, wie der Junge es überhaupt auf diesem Schiff aushalten konnte. Tasili ist mir bis zum Schluss hin ein Rätsel geblieben. Da sie ebenfall mit den Piraten abgeführt wurde, konnte sie es ja kaum besonders gut mit dem "Verräter" gemeint haben. Trotzdem erhält er durch sie diesen magischen Kristall... Aber ist das überhaupt gut, dass er den bekommt? Man könnte es ja auch so deuten, dass er dadurch erst in seiner Entwicklung auf die Bahn des unsäglichen Inquisitor-Typs gekommen ist. Ebenfalls eine sehr schöne Story!

    "Ein beinharter Kerl" von Laidoridas war natürlich voll mit dem typisch großartigen Laido-Humor. So besonders kenne ich mich mit der ganzen Fred-Sache gar nicht aus. Hießen beschworene oder ercheatete Skelette in Risen (1) nicht so? Das tolle an der Geschichte ist für mich jedenfalls gar nicht, dass sie diese Fred-Sache behandelt, sondern eher der Charakter von Fred. Wie er sich so Gedanken macht, wie er seine Kollegen bescheißen kann und wie er das ganze dann vor sich selbst rechtfertigt und in sein Welt- und Selbstbild von sich als zukünftigen großen Magier einordnet.

    "Es begann mit dem Tag, als die Raben in die Stadt kamen..." von Gothic Girlie. Die Geschichte fand ich teilweise etwas schwer zu durchschauen, muss ich sagen! Es geht um den späteren Don Esteban, aber auch nicht nur um ihn. Es wirkt so, als würdest du versuchen, ganz verschiedenen Teile der Risen-Welt ein wenig Vorgeschichte zu geben und als würdest du das ganze um diese Rubin-Geschichte herumdichten. Das ist eine schöne Idee und enthält auch viele gute Details, wie beispielsweise diese Rüstung, die der Mörder trägt. Ab und an kam ich beim Lesen aber nicht richtig mit bzw. wusste grad nicht zuzuordnen, wo ich gerade überhaupt war.


    Die Geschichten in diesem Wettbewerb waren alle sehr hochwertig, wie ich finde. Das spricht auf jeden Fall für das Risen-Storyforum und die Leute, die hier ihr Geschreibsel veröffentlichen!
    Meine Stimme bekommt letztendlich folgende Geschichte:

    "Die neue Welt" von Jünger des Xardas hat mich am meisten gefesselt - und das nicht nur wegen der unknackbaren Gaganüsse.
    Es ist eine sehr spannende Abenteuergeschichte, die an Detailreichtum in Bezug auf die Gothic/Risen-Welt kaum zu überbieten ist. Man merkt da richtig, dass du dir schon genaue Überlegungen dazu gemacht hast, wie eine Weltkarte aussehen könnte und wie die Geschichten miteinander zu verknüpfen seien.
    Hinzu kommt, dass du es perfekt schaffst, anstelle eines "Gothic-Feelings" diese Atmosphäre von Seereise und Entdeckung "neuer" Länder zu erzeugen. Gepaart mit der unendlichen Arroganz der Entdecker gegenüber den Entdeckten. Dass das Ende so heftig ausfällt, hätte ich dann nicht gedacht und so ist auch diese Geschichte letztendlich doch sehr bedrückend in ihren Parallelen zur realen Eroberungs- und Kolonialgeschichte.
    Auf jeden Fall eine ganz hervorragende Geschichte aus deinem persönlichen Gothic/Risen-Kanon, den ich ja auch allgemein sehr super finde!
    alibombali ist offline

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