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    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Kathy hatte trotz der für sie recht neuen Umgebung gut geschlafen und wachte deshalb ausgeruht auf. Letztendlich war es für sie nicht allzu überraschend, denn auch wenn das Raumschiff klein war so hatte es ja dennoch künstliche Schwerkraft und normale Betten. Von dem Summen der Triebwerke und anderer Geräte mal abgesehen war es einfach nur ein gewöhnliches Quartier gewesen. Als sie klein gewesen war hatte sie auf kalten Beton, den Lärm der Straße ignorierend einschlafen können und auch wenn sie schon seit einiger Zeit nicht mehr auf der Straße schlafen musste, so war ihr die Fähigkeit an den unmöglichsten Orten einzuschlafen erhalten geblieben. Die Asari war vor ihr im Bett gewesen und auch früher aufgestanden als sie und so hatte sich Kathy ungestört anziehen und die Punkte der morgendlichen Hygiene die auf diesem Schiff möglich waren, erledigen können. Der Spiegel der ihr zur Verfügung stand war nicht unbedingt der größte und so war es ein wenig schwieriger als sonst gewesen ihre nicht gerade einfache Frisur hochzustecken. Nun sich mit den Haaren rumärgern war ein Problem das der Asari vermutlich fremd war. Kathy wusste nicht ob diese Tentakel besonderer Pflege bedurften, oder aufgehübscht werden konnten. Nachdem sie den Kampf mit ihren Haaren gewonnen hatte und mit allem anderen fertig war, machte sich die junge Frau daran die Kontakte auf der Liste die Charis ihr gegeben hatte abzuarbeiten.

    Nach ein paar Stunden gefüllt mit zähen Verhandlungen, via Textnachrichten und direktem Gespräch hatte Kathy ein etwas genaueres Lagebild und wusste womit sie rechnen konnte. Die Preise von Charis Kontakten waren „in Ordnung.“ Vermutlich nicht die billigsten oder besten die man für diesen Preis finden konnte, aber dafür sparte sie sich die Zeit diese Leute zu suchen. Zeit war bekanntlich Geld und letztendlich bewegten sich die Preise alle im akzeptablen Rahmen. Transportarbeiter zusätzlich anzuwerben war kein Problem, der Inhaber dieser „Firma“ hatte nach eigener Aussage immer Leute verfügbar und zudem einen festen Tarif. Kein guter Tarif für die Arbeiter, wie Kathy vermutete aber dafür wohl für diesen Vermittler und Kunden wie sie. Bei der Söldnertruppe, oder „Sicherheitsfirma“ wie die offizielle Eigenbezeichnung der Truppe war lag die Sache dagegen ein wenig anders. Diese war zwar auch verfügbar, aber je kurzfristiger sie engagiert wurde desto teurer wurde sie. Quasi eine Aufwandsentschädigung für die Komplikationen die so eine kurzfristige Anstellung mit sich brachte. Wenn sie dann noch die Firma für andere Anstellungen blocken wollte, damit sie keine anderen Aufträge annahm würde es noch mehr kosten. Kathy schmiss ungern ihr Geld für Nichts heraus, vor allem da sie ja eigentlich für alle Posten schon Männer zur Verfügung hatte. Sie beschloss erstmal ihren Plan zu verfolgen und den eigenen Leuten auf den Zahn zu fühlen. Falls sich diese als eine Bande schlaffwampiger, inkompetenter Teilzeitbeschränkten herausstellen sollte, würde sie halt den Aufpreis dieser Ersatzcrew in Kauf nehmen müssen.

    Der Lagerhausverwalter war eine harte Nuss gewesen und ein zäher Verhandlungspartner. Und er hatte die ganze Zeit sehr schwer geatmet. Kathy vermutete, dass es ein Volus gewesen war. Oder Darth Vader. Auch wenn Kathy letzteres ziemlich cool gefunden hätte, war ein Volus wohl doch wahrscheinlicher, außer alle in Korlus litten an Atembeschwerden. Aber es war gut eine Einigung mit ihm erzielt zu haben, denn sie hatte zwar theoretisch ein Lagerhaus zur Verfügung, konnte sich aber über dessen tatsächliche Verfügbarkeit nicht sicher sein. Wie sie im Vorhinein herausgefunden hatte konnte man zwar eine Lagerhalle reservieren, aber wenn man nicht pünktlich gezahlt hatte wie es durch den Zahlungsausfall wohl der Fall gewesen war konnte die Staufläche an andere Leute vermietet werden. Man musste nur die richtigen Leute bestechen und schon waren ein paar getroffenen Abmachungen nichtig. Oder Leute vom Syndikat beschlagnahmten kurzfristig das Lager für ihre eigenen Zwecke, woraufhin jeder Einwand eines Auswärtigen so viel wert war wie Scheiße unter dem Schuh. Mr. Pinkett hatte zwar zahlreiche Mitarbeiter gehabt die sie jetzt nutzen konnte, aber einen Ansprechpartner der in seiner Abwesenheit die Geschäfte vor Ort regelte hatte er entweder nicht hinterlassen, oder dieser jemand war kurz nach Pinketts Verhaftung abgetaucht. Nun dieser Ed hatte ihr versichert, dass er noch Platz im Lager für sie übrig hatte und sie diesen für den vereinbarten Preis haben konnte. Sie müsste dann nur bei Ankunft persönlich bei ihm vorbeischauen, da er nach eigener Aussage „seinen Geschäftspartnern gerne in die Augen schaute.“ Ein wenig altmodisch, aber das musste nicht unbedingt von Nachteil sein. Kathy regelte gewisse Dinge auch lieber im direkten richten. Die Hauptsache war das sie auf jeden Fall die Ware irgendwo unterbringen konnte.

    Den Rest des Fluges hatte sie mit verschiedenen Kleinigkeiten die zu erledigen waren verbracht. Dann hatte sie die Asari informiert, dass sie sich Korlus näherten und Kathy hatte die Gelegenheit genutzt sich den Planeten aus dem Orbit anzusehen. Im Gegensatz zu der Asari die solche Anblicken vermutlich nicht mehr viel abgewinnen konnte, war es für Kathy noch immer spannend einen fremden Planeten aus dem Weltraum zu beobachten, bevor sie dann später ihren Fuß auf eine fremde Welt setzen würde. Im Cockpit sah sie ihn dann Korlus, bekannt als Müllschiff der Galaxie und für die zweithöchste Mordrate der Terminus-Systeme. Nicht gerade der ideale Urlaubsort, aber wenn man sich nicht zu fein war konnte man mit Müll eine Menge Geld machen. Oder mit den Leuten die in dem Müll arbeiteten.

    Auf größerer Entfernung machte der Planet keinen besonderen Eindruck auf Kathy. Eine kleine graubraune Kugel, die ein wenig trostlos in der Schwärze des Alls schwebte. Als sie näherkamen sah er gelb aus, allerdings kein fröhliches sondern ein schmutziges abweisendes Gelb. Je näher sie dem Planeten kamen desto weniger einladender wurde er. Die Oberfläche war übersät von zahlreichen Wracks ausgemusterter Raumschiffe. Sie durchzogen die Planetenoberfläche und gaben ihm ein sonderbares Aussehen, künstlich, falsch und vor allem hässlich. Kein Vergleich zu dem Anblick der sich ihr bei ihrer Abreise von der Erde geboten hatte. Trotz all dem immer noch vorhandenen Elend das sich auf ihr abspielte bot sie einen majestätischen Eindruck. Eine wunderschöne blaue Kugel, vermischt mit dem weiß der Wolken und von zahlreichen Lichtern erhellt.

    Korlus hingegen, nun jetzt wo sie sich der Atmosphäre des Planeten näherten, traten neben einem Nebel der den Planeten umgab, die Wrackteile immer deutlicher in den Vordergrund. Ansonsten sah sie nur Dreck, Sand und Müll, sowie eine heruntergekommenes urbanes Gelände, welches wohl Choquo darstellte die Hauptstadt dieser planetenweiten Mülldeponie. Wobei das mit der Hauptstadt so eine Sache war, denn auf der anderen Planetenseite gab es eine andere Metropole deren Namen Kathy schon wieder vergessen hatte, welche sich ebenfalls als Hauptstadt titulierte. Aber auch wenn Choquo auf dem Planeten umstritten war, der Rat hatte sie als Hauptstadt anerkannt und Kathy scherte sich einen Scheißdreck um die örtliche Lokalpolitik. In Choquo waren die Abnehmer, also war es für sie interessant.

    Die Asari gab ihr die Koordinaten und Kathy begab sich wieder in den hinteren Teil des Schiffes von wo sie aus sie ihren örtlichen Angestellten den Landungspunkt mitteilte, mit der Aufforderung verknüpft sich dorthin in Marsch zu setzen. Sie musste sich nicht anschauen wie die Asari den Vogel auf einer der zahlreichen Landungsbuchten absetzte und sie bezweifelte das der Planet beim Landeanflug seine versteckte Schönheit preisgeben würde. Stattdessen suchte sie ihre Ausrüstung beisammen. Wusste der Teufel was sie auf diesem Landgang erwarten würde, aber sie hatte keinesfalls vor schlecht vorbereitet dieses fliegenden Haufen Unrat zu betreten. Von dem Grund ihrer Tasche holte sie zwei Gegenstände die sie in die Taschen ihrer Lederjacke steckte. Dort waren sie unauffällig, aber im Ernstfall schnell zu erreichen. Dann befestigte sie ihre beiden Beinholster ordentlich und holt zuletzt ihre Tempest aus der Tasche welche sie hinten in Griffweite an ihrer Hüfte festmachte. Ein schwacher Ruck verkündete das der Adler gelandet war und das sogar ziemlich sanft. Die Asari fuhr die Maschinen herunter und begann sich jetzt auch anzuziehen. Nachdem sie das erledigt hatten betraten die beiden Damen die Oberfläche, wobei Kathy ihre Tasche mitnahm. Falls sie was brauchte, wollte sie nicht immer zum Schiff rennen müssen.

    „Gelb.“ Das war der erste Eindruck der Kathy ins Auge sprang als sie aus der Luke trat. Einen Augenschlag später war es der Wind welcher ihr heftig ins Auge wehte und zudem noch ein paar Sandkörner als Passagier mit sich trugen. Der Wind war warm und der Staub und das helle Licht reizten Kathys Augen, welche sich erst wieder an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen mussten. Sie sah sich um, vor ihr bot sich Korlus in all seiner „Pracht“ dar. Gelber Sand, durchzogen mit graubraunen Müll und garniert mit verschieden Wrackteilen. Ein altes Schiff stand senkrecht in den Boden gerammt wie eine Kerze auf einer Torte. Ein Willkommensbild wie es wohl nur ein Planet wie Korlus bieten konnte. Ihre Augen gewöhnten sich allmählich an den Wind der Oberfläche.
    „Sonnenbrille. Ich wusste ich habe etwas vergessen.“, seufzte Kathy innerlich. Nun jetzt war es zu spät, aber sicherlich würde es auf dem Planeten zahlreiche Möglichkeiten geben um eine zu erwerben. Aber jetzt gab es erstmal wichtigeres zu erledigen als Brillen shoppen zu gehen. Der Geruch der über der Planetenoberfläche lag, roch nach verrottendem Metall und verbranntem Müll. Letzteres war sie gewohnt, vom Sand und den Raumschiffwracks mal abgesehen, erinnerte sie dieser Planet schon ein wenig an die Slums. Allerdings nicht sehr, aber sie waren ja noch nicht in der Stadt sondern in der Landungsbucht. Vor ihnen lag ein von Metallplatten gesäumter Pfad, welcher einen ziemlich hohen Abgrund überspannte und zu dem Raumhafen führte. Die Asari begrüßte sie auf Korlus, wobei sie sich fragte ob das Sarkasmus sein sollte. Anschließend murmelte sie irgendwas unverständliches was wohl irgendeine Selbsterkenntnis war.

    „Ein malerisches Plätzchen. So romantisch wie ich mir einen Müllplaneten vorgestellt habe.“, entgegnete sie ironisch. Kathy setzte sich in Bewegung und ging an der Asari vorbei.
    „Nun auch wenn ich stundenlang hier stehen könnte und die Aussicht genießen könnte, denke ich das wir uns lieber auf den Weg machen sollten, damit hier alle Beteiligten schnellst möglichst ihr Geld bekommen.“ Entschlossen schritt sie über die knarzenden und quietschenden Metallplatten welche den Bodenbelag bildeten. Die Asari folgte ihr und ging ihr hinterher.

    Am Ende der Landeplattform wartete schon eine größere Gruppe auf die beiden. Kathy sah musterte sie während sie auf die Gruppe zuging. Es war eine Ansammlung verschiedener Spezies, Batarianer, Asari, Salarianer, Turianer und sogar ein paar Menschen. Sie trugen Rüstung verschiedener Bauart und waren mit den unterschiedlichsten Waffenmodellen ausgerüstet. Als sie die beiden bemerkten löste sich ein Mann der von einem Turianer begleitet wurde aus der Gruppe und schritten auf sie zu. Der Mensch, welcher offensichtlich der Anführer der Söldner war, trug eine dunkle Kampfrüstung und ein Avenger- Sturmgewehr. Er hatte kurzgeschorenes braunes Haar und einen recht ungepflegten Drei Tage Bart. Er war wohl um die 1 Meter 82 groß. Er trug eine dieser 20. Jahrhundert Pilotenbrillen, welche in Kathys Augen nur von Idioten getragen wurden, die sich für eine ganz große Nummer hielten. In rechten Mundwinkel hatte er eine Zigarette, welche fröhlich vor sich hin qualmte. Sie wunderte sich ein wenig, dass ausgerechnet ein Mensch diese Truppe anführte, aber vermutlich war er noch damals von Pinkett in diese Funktion eingesetzt worden.
    Der Turianer, welcher ihn begleitete, war mindestens einen Kopf größer als er und trug eine schwarze Kampfrüstung und ein Vindicator-Sturmgewehr. Er hatte die typische „Stock im Arsch“- Haltung, welche wohl im Gen Code jedes Turianers drinnen steckte. Oder man bekam sie beim turianischen Militär beigebracht. Der Turianer machte ein ziemlich ausdruckloses Gesicht.
    „Miss Orlowski nehme ich an? Ich bin Dexter Coleman, der Anführer ihres hiesigen Sicherheitspersonals. Ich habe das ganze damals mit Mister Pinkett zusammen aufgebaut. Der schweigsame Bursche neben mir ist Virian Lethus mein Stellvertreter. Es ist gut zu sehen, dass der Laden wieder zum Laufen gebracht wird. Ich und ein paar Jungs hatten schon Sorgen das wir uns nach einer anderen Arbeit umsehen müssen.“, begrüßte er die junge Frau mit einem schmierigen Lächeln.
    Kathy musterte ihn leicht skeptisch, wobei sie äußerlich ein freundliches Gesicht machte. Irgendetwas gefiel ihr nicht an dem Kerl, außerdem meinte sie Alkohol in seinem Atem gerochen zu haben. Sie hatte nichts wenn ihre Mitarbeiter sich einen hinter die Binde gossen, aber sie konnte es auf den Tod nicht leiden wenn sie zur Arbeit auf irgendeine Weise berauscht erschien. Vielleicht lag es aber auch an dem Planeten, der in ihr das Gefühl gab das man ihn am besten besoffen ertragen konnte. Der Turianer hingegen hatte bei dem letzten Satz von diesem Dexter einen leicht missbilligenden Gesichtsausdruck gemacht. Interessant. Sie beschloss die Sache im Hinterkopf zu behalten.
    „Freut mich Mister Coleman. Sie liegen richtig, Katharina Orlowski ich habe das Geschäft übernommen nachdem Mister Pinkett verhindert ist. Die Dame neben mir ist Charis Vale, meine Pilotin für diesen Transport.“, antwortete sie freundlich und lächelte höflich.
    „Nun da sie hier vor Ort sind, wie ist die Lage?“, fragte sie und kam ohne Umschweife zur Sache. „Nun sie legen wohl direkt los, keine Müdigkeit vorschützen. Wollen sie nicht erstmal ankommen?“, fragte er in einem Tonfall der Kathy implizierte das er kein Freund von Hektik war. Kathy hob leicht fragend eine Augenbraue und schaute ihn so als ob er nicht mehr alle Latten am Zaun hatte.
    „Äh ja, aber wie sie wünschen. Folgen sie mir, ich kläre sie währenddessen auf.“, fuhr er fort und ging neben Kathy welche zielstrebig das Ende der Plattform ansteuerte. Die beiden Aliens folgten ihnen.
    „Also meine Truppe ist wie angefordert hier und auch die Arbeiter sind hier wie gewünscht. Allerdings gibt es Probleme mit dem Lagerhaus welches sie angefordert haben.“
    „Und das heißt im Klartext?“, fragte Kathy leicht gereizt. Sie mochte es nicht wenn man lange um den heißen Brei herumredete, statt auf den Punkt zu kommen.
    „Nun diese Lagerhalle wurde kurzfristig vom Syndikat in Beschlag genommen. Ich weiß sie sind neu hier, aber wenn jemand vom Syndikat etwas will dann hat man leider keine Möglichkeit….“ Kathy unterbrach ihn mit einer Handbewegung. Sie wusste was passiert war. Aber sie war ja nicht unvorbereitet hier hergekommen, auch wenn der Mann sie offenbar dafür hielt.
    „Ich weiß was das heißt, danke. Nun dann werden wir uns wohl um eine neue Lagerhalle kümmern müssen.“, sprach sie entschlossen während sie sich einem schwarzen Skycar näherten, dass in der Nähe der Söldnergruppe stand. Kathy hielt an und drehte sich zu dem Söldnerführer.
    „Gut ich werde mich darum kümmern während ihre Leute das Schiff bewachen und dafür sorgen, dass die Arbeiter auf Abruf bereit sind. Haben sie dazu irgendwelche Fragen ?“
    „Wollen sie sich etwa alleine auf den Weg machen?“,fragte Mr. Coleman ungläubig in einem ziemlich arroganten Tonfall. Kathy lächelte schmal und schüttelte mit dem Kopf.
    „Aber nein, Miss Vale wird mich begleiten. Und ich hätte gerne das mich Mister Lethus begleitet. Sie haben solange hier die Aufsicht und warten auf weitere Anweisungen. Irgendwelche Einwände ?“
    „Nein Miss Orlowski, sie haben ja meine Nummer. Virian du begleitest die Damen, verstanden?“,sagte er im herrischen Tonfall.
    Der Turianer ging einen Schritt vor und stellte sich vor Kathy. Dann drehte er sich kurz zu seinem Boss.
    „Verstanden Dexter.“, sprach er wobei Kathy erneut eine leichte Abscheu gegenüber dem Menschen zu bemerken schien. Dann wandte sich dann wieder Kathy zu.
    “Ich stehe zu ihrer Verfügung Miss Orlowski. Wo soll es hingehen?" , fragte er in einem deutlich höflicheren Tonfall. Sie nickte freundlich und wandte sich nun der Asari zu.
    „Nun wie sie sich es wahrscheinlich schon gedacht haben Miss Vale, würde ich gerne ihren Kontakt namens Ed aufsuchen. Ich habe bereits mit ihm verhandelt, aber er wollte mich vorher persönlich treffen um das Geschäft abzuschließen. Außerdem würde ich mir ebenfalls gerne ein Bild von ihm machen. Da sie sich hier auskennen entscheiden sie ob wir fahren“, sie klopfte auf das schwarze Skycar und packte ihre Tasche in den Kofferraum und schloss diesen, „oder zu Fuß gehen. Sie führen und ich folge ihnen mit Mister Lethus.“


    Charis hielt sich bewusst dezent im Hintergrund während Kathy ihre Security prüfte. Die Tatsache, dass die Kerle nicht nur bunt gemischt sondern ihr Anführer der Asari auch namentlich völlig unbekannt war ließ sie ein wenig misstrauisch bleiben während Kathy ihre Kompetenzen als neue Anführerin ausspielte und wild herum dirigierte. Dieser seltsame Dexter wirkte auf Charis eher wie ein Selbstdarsteller als wie jemand der eine Sicherheitstruppe ordentlich zu leiten wusste. Andererseits waren die meisten Menschen narzisstisch veranlagt und weit weniger effektivitätsorientiert als zum Beispiel ein Turianer. Ihre eigene Art, die Asari, setzten wiederum dieser Selbstbeweihräucherung in ihren Augen noch einen drauf. Auch dort in den Reihen der Security standen zwei blaue Wesen. Die eine trug eine vollständige Panzerung in aufdringlichem Violett und wiegte einen schweren Granatwerfer auf den Schultern, die andere trug etwas, was Charis vermuten ließ, dass sie gerade von ihrem Nebenjob im Nachtclub gekommen war. Die Schmugglerin rollte mit den Augen, als die nuttig angezogene Artgenossin sie pedantisch von Kopf bis Fuß musterte und dabei abwertend die Lippen schürzte.
    Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht. Das Lagerhaus, das Kathy zum Aufbewahren ihrer neuen Modedroge nutzen wollte, war vom Syndikat beschlagnahmt worden, ein Umstand mit dem Kathy nun arbeiten musste. Immerhin schien sie genug Grips zu besitzen sich nicht mit der Organisation anlegen zu wollen und beschloss sich um eine Ausweichmöglichkeit zu kümmern. Der dafür angestrebte Verhandlungspartner war ein Volus namens Ed, mit dem Charis bisher nur zweimal Geschäfte getätigt hatte. Er war gewinnorientiert, schweigsam und somit ein guter Partner, obwohl Charis ihn nicht wirklich mochte. Er verhandelte nicht. Zumindest nicht wirklich. Wenn jemand in einer Zwangslage steckte, würde dies seine Position lediglich stärken. Dennoch hatte Charis Kathy diesen Kontakt genannt und nun forderte Kathy die angebotenen Dienste der Asari. Diese nickte, als Kathy ihr befahl den Geschäftsabschluss in die Wege zu leiten und ein persönliches Treffen mit Ed zu arrangieren. Sie selbst würde mitkommen, ebenso wie die rechte Hand des Menschen-Dexter, ein schweigsamer Turianer namens Virian Lethus. Dessen Anwesenheit und das schnelle Vertrauen, mit dem Kathy den Turianer versah, beunruhigte Charis. Sie wäre in ihrem Job nicht so weit gekommen, wenn sie nicht hin und wieder angebrachte Zweifel an den Tag gelegt hätte und irgendetwas sagte ihr, dass Kathy mehr plante als einen sicheren Spaziergang. Virian schien für sie eine gewisse Bedeutung zu haben, denn wenn man eine ganze Gruppe Söldner unter seinem Kommando hatte, wieso wählte man dann den Zweitrangigen als Geleitschutz, anstelle des Anführers oder sechs bis sieben kräftiger und einschüchternder Batarianer? Charis selbst wirkte, trotz der zahllosen Narben, auf die meisten Aliens sicherlich nicht ganz so einschüchternd wie Batarianer oder Kroganer und auf Korlus war der erste Eindruck schon die halbe Miete. Andererseits wollte sie ihre Klientin auch nicht maßregeln, zumal sie ihren Plan ja nicht kannte und, wie gesagt, höhere Ziele hinter der Auswahl Virians vermutete.

    Mit einem „Wie Sie wünschen“ quittierte Charis Kathys Anweisung und begann damit auf ihrem Omnitool den Kontakt zu Ed zu suchen. Dabei drängelte sie sich durch die Söldner, die sie bei der Arbeit aus Langweile beäugten. Die nuttige Asari stellte sich ihr ein wenig in den Weg und sah an ihr herab. „Reinblut!“, spie sie geringschätzig aus.
    Oh du hast von mir gehört?“, stieg Charis darauf ein. Im Gegensatz zu Charis verfügte ihre Artgenossin nicht über tätowierte Augenbrauen, die sie nun hätte heben können und so setzte sie einen bemüht niederschmetternden Blick auf.
    Soll ich dir eins in die Fresse hauen, Bitch?“, bot Charis ihr daraufhin an und ließ ihr Omnitool aus den Augen. „Ich will, dass du es versuchst, Miststück!“, gab die Andere nun zurück und rückte ihr auf die Pelle. Charis wollte gerade in, für ihre Ansicht, verhältnismäßiger Art antworten, da meldete sich blickend das Omnitool.
    Verpiss dich“, zischte sie der Asari noch zu, dann wandte sie sich an Ed, der sie nun anfunkte. „Ich höre!

    Das Gespräch war knapp, wie Ed es gerne hielt und vermittelte Charis lediglich zu einer kleinen Kaschemme in der Nähe der Wettbüros. Die Entscheidung fiel somit auf den Fußweg, was Charis ehrlich gesagt auch besser gefiel. Kathy zeigte sich, wie erwartet, einverstanden und so begaben sie sich zu Fuß Richtung Kneipe. Charis ging voran, Kathy und ihr neuer Freund folgten. Ein bewaffneter Turianer war ein guter Trumpf in der Rückhand, das schien auch die Menschenfrau zu wissen und so hielt sie sich dicht bei ihm. Charis hingegen schlenderte fast ungeachtet, ob ihre Verfolger mithielte, durch die weiten, breiten Fußgängerwege. Rechts und Links ragten Gebäude und Schrott, den man irgendwie in die Senkrechte befördert hatte in den Himmel während der feine Sandstaub in den Gassen tatsächlich eine Art Feuerpause einzulegen schien. Statt den Körnern wimmelte es hier jedoch von Individuen aller Arten und Sorten, allerdings nur sehr wenige Asari, weshalb Charis von Kathy leicht auszumachen sein sollte. Der Großteil der hier anwesenden waren Batarianer. Fast ebenso viele der Anwesenden waren Menschen, die sich seit ihrer Ankunft in der Galaxie explosionsartig ausgebreitet hatten und nun schon im Überfluss auf fast jeder zivilisierten Welt zu finden waren. Es gab auch viele Turianer, die allerdings stets unter sich blieben und auch eine ungewöhnlich hohe Population an stumpf dreinblickenden Kroganern in roten Rüstungen. „Vielleicht ein Ableger des Bloodpack“, dachte Charis, denn die roten Rüstungen waren charakteristisch für diese rücksichtslose Truppe an ungebildeten Totschlägern. Charis mochte das Bloodpack nicht, ebenso wie sie die Blue Suns nicht mochte. Während Zweitere jedoch ihren Verbündeten, den Eclipse, die Geschäfte abzujagen versuchten war das Bloodpack einfach nur ein Ärgernis. Neben den üblichen Rassen gab es noch einmal mindestens so viele Vorcha, die sich jedoch kaum unter das Volk mischten, sondern in homogenen Gruppen an den Rändern der Gesellschaft lebten und jedem Angst einzujagen versuchten, der ihren abgesteckten Revieren zu nahe kam. Vorcha wurden in der Galaxie als ebenso minderwertig betrachtet wie Ungeziefer und in gewisser Weise war dies auch durchaus zutreffen. Wenn jemand einen Vorcha auf offener Straße erschoss war das für die Beteiligten in den Terminus-Systemen kaum von höherer Bedeutung, als wenn jemand einen Käfer zertrat.

    Die Straße, in der sich so viele Personen drängten, viele davon mit einfachen Tüchern behängt, führte sie schließlich auf eine Meile mit Kneipen, Bars und Schnellimbissen zu. Flackernde Reklametafeln verkündeten die Namen der verschiedenen Etablissements und Charis war sich sicher, dass die Hälfte davon irgendetwas mit Drogen oder Prostitution zu tun hatte. Sie jedoch hielt nach dem Namen „Sword of the Samurai“ Ausschau und fand die blinkende Namenstafel schließlich nahe einer dunklen Gasse in der sich ein paar Varren tummelten. Die Kneipe gehörte William Hu, einem der wenigen Menschen die auf Korlus von allen anderen Rassen gemocht wurden, was wohl maßgeblich mit seinem Erdenbier zusammenhing dass er so präpariert hatte, dass auch andere Rassen es trinken konnten. Daher war es kaum überraschend, dass der Laden gut besucht war, als Charis ihn betrat. Nun drehte sie sich zum ersten Mal um und fand Kathy dicht hinter sich.

    Wir sind da. Hier will Ed Sie treffen“, erklärte die Asari und schaute sich um. Tatsächlich erkannte sie Ed, der sich eine Art Séparée gemietet hatte, welches von drei Kroganern und einem Drell bewacht wurde. Die Kroganer wirkten gewohnt unachtsam, der Drell hingegen schien jede Bewegung der Drei zu beobachten seit sie den Laden betreten hatte. Ed erkannte Charis und winkte sie sich zu heran.
    „Charis Vale“, krächzte der Volus und sog pfeifend Luft ein. „Wie schön Sie wieder einmal persönlich zu sehen. Bitte, setzten Sie sich.“ Er deutete auf zwei zurechtgerückte, freie Plätze. Für Virian war kein Stuhl parat gestellt worden. „Danke, es ist auch mir eine Freude“, gab Charis galant zurück und ließ sich nieder. Etwas ungeschickt goss der Volus Wasser aus einer Karaffe in zwei dafür vorgesehene Gläser. „Ich wusste nicht, was Sie trinken mögen, Miss Orlowski, daher bestellte ich Wasser. Das beste Wasser auf ganz Korlus, heißt es.“
    Sie kennen meine Auftraggeberin ja bereits, dann muss ich sie nicht vorstellen“, schloss Charis aus der begonnenen Konversation. Charis dankte und griff nach ihrem Glas. Sollten doch die Erwachsenen miteinander plauschen, ihr Part war mit der Kontaktherstellung erfüllt.
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  2. #62
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    Charis hielt sich bewusst dezent im Hintergrund während Kathy ihre Security prüfte. Die Tatsache, dass die Kerle nicht nur bunt gemischt sondern ihr Anführer der Asari auch namentlich völlig unbekannt war ließ sie ein wenig misstrauisch bleiben während Kathy ihre Kompetenzen als neue Anführerin ausspielte und wild herum dirigierte. Dieser seltsame Dexter wirkte auf Charis eher wie ein Selbstdarsteller als wie jemand der eine Sicherheitstruppe ordentlich zu leiten wusste. Andererseits waren die meisten Menschen narzisstisch veranlagt und weit weniger effektivitätsorientiert als zum Beispiel ein Turianer. Ihre eigene Art, die Asari, setzten wiederum dieser Selbstbeweihräucherung in ihren Augen noch einen drauf. Auch dort in den Reihen der Security standen zwei blaue Wesen. Die eine trug eine vollständige Panzerung in aufdringlichem Violett und wiegte einen schweren Granatwerfer auf den Schultern, die andere trug etwas, was Charis vermuten ließ, dass sie gerade von ihrem Nebenjob im Nachtclub gekommen war. Die Schmugglerin rollte mit den Augen, als die nuttig angezogene Artgenossin sie pedantisch von Kopf bis Fuß musterte und dabei abwertend die Lippen schürzte.
    Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht. Das Lagerhaus, das Kathy zum Aufbewahren ihrer neuen Modedroge nutzen wollte, war vom Syndikat beschlagnahmt worden, ein Umstand mit dem Kathy nun arbeiten musste. Immerhin schien sie genug Grips zu besitzen sich nicht mit der Organisation anlegen zu wollen und beschloss sich um eine Ausweichmöglichkeit zu kümmern. Der dafür angestrebte Verhandlungspartner war ein Volus namens Ed, mit dem Charis bisher nur zweimal Geschäfte getätigt hatte. Er war gewinnorientiert, schweigsam und somit ein guter Partner, obwohl Charis ihn nicht wirklich mochte. Er verhandelte nicht. Zumindest nicht wirklich. Wenn jemand in einer Zwangslage steckte, würde dies seine Position lediglich stärken. Dennoch hatte Charis Kathy diesen Kontakt genannt und nun forderte Kathy die angebotenen Dienste der Asari. Diese nickte, als Kathy ihr befahl den Geschäftsabschluss in die Wege zu leiten und ein persönliches Treffen mit Ed zu arrangieren. Sie selbst würde mitkommen, ebenso wie die rechte Hand des Menschen-Dexter, ein schweigsamer Turianer namens Virian Lethus. Dessen Anwesenheit und das schnelle Vertrauen, mit dem Kathy den Turianer versah, beunruhigte Charis. Sie wäre in ihrem Job nicht so weit gekommen, wenn sie nicht hin und wieder angebrachte Zweifel an den Tag gelegt hätte und irgendetwas sagte ihr, dass Kathy mehr plante als einen sicheren Spaziergang. Virian schien für sie eine gewisse Bedeutung zu haben, denn wenn man eine ganze Gruppe Söldner unter seinem Kommando hatte, wieso wählte man dann den Zweitrangigen als Geleitschutz, anstelle des Anführers oder sechs bis sieben kräftiger und einschüchternder Batarianer? Charis selbst wirkte, trotz der zahllosen Narben, auf die meisten Aliens sicherlich nicht ganz so einschüchternd wie Batarianer oder Kroganer und auf Korlus war der erste Eindruck schon die halbe Miete. Andererseits wollte sie ihre Klientin auch nicht maßregeln, zumal sie ihren Plan ja nicht kannte und, wie gesagt, höhere Ziele hinter der Auswahl Virians vermutete.

    Mit einem „Wie Sie wünschen“ quittierte Charis Kathys Anweisung und begann damit auf ihrem Omnitool den Kontakt zu Ed zu suchen. Dabei drängelte sie sich durch die Söldner, die sie bei der Arbeit aus Langweile beäugten. Die nuttige Asari stellte sich ihr ein wenig in den Weg und sah an ihr herab. „Reinblut!“, spie sie geringschätzig aus.
    Oh du hast von mir gehört?“, stieg Charis darauf ein. Im Gegensatz zu Charis verfügte ihre Artgenossin nicht über tätowierte Augenbrauen, die sie nun hätte heben können und so setzte sie einen bemüht niederschmetternden Blick auf.
    Soll ich dir eins in die Fresse hauen, Bitch?“, bot Charis ihr daraufhin an und ließ ihr Omnitool aus den Augen. „Ich will, dass du es versuchst, Miststück!“, gab die Andere nun zurück und rückte ihr auf die Pelle. Charis wollte gerade in, für ihre Ansicht, verhältnismäßiger Art antworten, da meldete sich blickend das Omnitool.
    Verpiss dich“, zischte sie der Asari noch zu, dann wandte sie sich an Ed, der sie nun anfunkte. „Ich höre!

    Das Gespräch war knapp, wie Ed es gerne hielt und vermittelte Charis lediglich zu einer kleinen Kaschemme in der Nähe der Wettbüros. Die Entscheidung fiel somit auf den Fußweg, was Charis ehrlich gesagt auch besser gefiel. Kathy zeigte sich, wie erwartet, einverstanden und so begaben sie sich zu Fuß Richtung Kneipe. Charis ging voran, Kathy und ihr neuer Freund folgten. Ein bewaffneter Turianer war ein guter Trumpf in der Rückhand, das schien auch die Menschenfrau zu wissen und so hielt sie sich dicht bei ihm. Charis hingegen schlenderte fast ungeachtet, ob ihre Verfolger mithielte, durch die weiten, breiten Fußgängerwege. Rechts und Links ragten Gebäude und Schrott, den man irgendwie in die Senkrechte befördert hatte in den Himmel während der feine Sandstaub in den Gassen tatsächlich eine Art Feuerpause einzulegen schien. Statt den Körnern wimmelte es hier jedoch von Individuen aller Arten und Sorten, allerdings nur sehr wenige Asari, weshalb Charis von Kathy leicht auszumachen sein sollte. Der Großteil der hier anwesenden waren Batarianer. Fast ebenso viele der Anwesenden waren Menschen, die sich seit ihrer Ankunft in der Galaxie explosionsartig ausgebreitet hatten und nun schon im Überfluss auf fast jeder zivilisierten Welt zu finden waren. Es gab auch viele Turianer, die allerdings stets unter sich blieben und auch eine ungewöhnlich hohe Population an stumpf dreinblickenden Kroganern in roten Rüstungen. „Vielleicht ein Ableger des Bloodpack“, dachte Charis, denn die roten Rüstungen waren charakteristisch für diese rücksichtslose Truppe an ungebildeten Totschlägern. Charis mochte das Bloodpack nicht, ebenso wie sie die Blue Suns nicht mochte. Während Zweitere jedoch ihren Verbündeten, den Eclipse, die Geschäfte abzujagen versuchten war das Bloodpack einfach nur ein Ärgernis. Neben den üblichen Rassen gab es noch einmal mindestens so viele Vorcha, die sich jedoch kaum unter das Volk mischten, sondern in homogenen Gruppen an den Rändern der Gesellschaft lebten und jedem Angst einzujagen versuchten, der ihren abgesteckten Revieren zu nahe kam. Vorcha wurden in der Galaxie als ebenso minderwertig betrachtet wie Ungeziefer und in gewisser Weise war dies auch durchaus zutreffen. Wenn jemand einen Vorcha auf offener Straße erschoss war das für die Beteiligten in den Terminus-Systemen kaum von höherer Bedeutung, als wenn jemand einen Käfer zertrat.

    Die Straße, in der sich so viele Personen drängten, viele davon mit einfachen Tüchern behängt, führte sie schließlich auf eine Meile mit Kneipen, Bars und Schnellimbissen zu. Flackernde Reklametafeln verkündeten die Namen der verschiedenen Etablissements und Charis war sich sicher, dass die Hälfte davon irgendetwas mit Drogen oder Prostitution zu tun hatte. Sie jedoch hielt nach dem Namen „Sword of the Samurai“ Ausschau und fand die blinkende Namenstafel schließlich nahe einer dunklen Gasse in der sich ein paar Varren tummelten. Die Kneipe gehörte William Hu, einem der wenigen Menschen die auf Korlus von allen anderen Rassen gemocht wurden, was wohl maßgeblich mit seinem Erdenbier zusammenhing dass er so präpariert hatte, dass auch andere Rassen es trinken konnten. Daher war es kaum überraschend, dass der Laden gut besucht war, als Charis ihn betrat. Nun drehte sie sich zum ersten Mal um und fand Kathy dicht hinter sich.

    Wir sind da. Hier will Ed Sie treffen“, erklärte die Asari und schaute sich um. Tatsächlich erkannte sie Ed, der sich eine Art Séparée gemietet hatte, welches von drei Kroganern und einem Drell bewacht wurde. Die Kroganer wirkten gewohnt unachtsam, der Drell hingegen schien jede Bewegung der Drei zu beobachten seit sie den Laden betreten hatte. Ed erkannte Charis und winkte sie sich zu heran.
    „Charis Vale“, krächzte der Volus und sog pfeifend Luft ein. „Wie schön Sie wieder einmal persönlich zu sehen. Bitte, setzten Sie sich.“ Er deutete auf zwei zurechtgerückte, freie Plätze. Für Virian war kein Stuhl parat gestellt worden. „Danke, es ist auch mir eine Freude“, gab Charis galant zurück und ließ sich nieder. Etwas ungeschickt goss der Volus Wasser aus einer Karaffe in zwei dafür vorgesehene Gläser. „Ich wusste nicht, was Sie trinken mögen, Miss Orlowski, daher bestellte ich Wasser. Das beste Wasser auf ganz Korlus, heißt es.“
    Sie kennen meine Auftraggeberin ja bereits, dann muss ich sie nicht vorstellen“, schloss Charis aus der begonnenen Konversation. Charis dankte und griff nach ihrem Glas. Sollten doch die Erwachsenen miteinander plauschen, ihr Part war mit der Kontaktherstellung erfüllt.


    Die Asari beschloß den Fußbus zu nehmen und da Kathy sie als Führerin angeheuert hatte, ließ sie die Asari vorgehen während sie ihr zusammen mit dem Turianer folgte. Immerhin bekam sie jetzt die Gelegenheit einen Spaziergang durch die malerische Szenerie von Choquo zu machen. Wobei es so aussah als ob der Maler dieser Szenerie nur braun, gelb und grau zur Verfügung gehabt hatte und unter Drogeneinfluss gewesen war. Was wiederum passend erschien. Alles war recht plump gebaut, ohne Anspruch im schlichten Grau gehalten. Metallgebäude und überall gelber Sand, das einzige organische auf diesem Planeten schienen die Bewohner zu sein, welche allerdings größtenteils den gleichen heruntergekommenen Eindruck wie die Gebäude machten. Spezies jeder Form und Farbe schienen sich hier zu tummeln, darunter verdächtig viele Kroganer wie Kathy ins Auge sprang. Und natürlich Vorcha, welche die Hauptpopulation der Straßen zu bilden schienen. Das war allerdings zu erwarten gewesen, denn immerhin waren sie recht robust und konnten für die harten Arbeiten in den Raffinerien, Schmelzen und Deponien eingesetzt werden. Wen kümmerte es schon wenn ein Vorcha starb sie waren nicht mehr Wert als Ratten. Für sie war die Droge entwickelt worden und nur sie vetrugen sie ohne Suchterscheinungen oder starke Nebenwirkungen. Neben den zahlreichen Junkies der anderen Spezies waren Fabrikanten die ihre Produktion steigern wollten die Hauptabnehmer von Star Chrystal.

    Kathy hatte bewusst auf eine große Begleitmannschaft verzichtet, da diese für einen einfachen Geschäftsgang nicht nötig waren und zudem nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. So waren sie jetzt schnell, machten aber dennoch einen wehrhaften Eindruck. Und da gab es natürlich noch einen weiteren Grund warum Kathy lieber den Turianer mitgenommen hatte. Ihr war die unterschwellige Abneigung des Turianers gegenüber dem Menschen nicht verbogen geblieben und es erschien ihr klug ein wenig mehr über Coleman zu erfahren. Die Asari ging voraus den Blickstur nach vorne gerichtet. Es war nicht schwierig die azurblaue Gestalt in der Menge auszumachen und so beschloß Kathy ein kleines Gespräch zu führen.
    "Mr. Lethus wären sie bereit mir ein paar Fragen zu beantworten ?", fragte sie den Turianer der neben ihr ging. Dieser wandte sich ihr zu.
    "Natürlich Miss. Was wollen sie denn wissen ?",antwortete er neutral. Kathy nickte charmant.
    "Wunderbar. Sie scheinen schon ziemlich lange dabei zu sein. Was können sie mir über Mr. Coleman erzählen ?" Der Turianer musterte sie leicht skeptisch.
    "Nun Miss, er kam damals mit einem Menschen namens Pinkett an und hat Leute angeworben die für die Sicherheit sorgen sollten. Die Bezahlung war gut und so kamen mehrere aus kleineren Trupps und heuerten bei ihm an. Unter anderem auch ich. Er war wohl mal beim Erdmilitär, ist dort aber wegen irgendetwas rausgeflogen. Ich weiß nicht mehr was es war. Er ist ein recht guter Schütze, das muss man ihm lassen."
    "Er hat ihnen einfach so erzählt das er aus dem Militär rausgeflogen ist ? Er scheint ihnen wohl zu vertrauen.", entgegnete sie.
    "Nun er kann mich nicht gut leiden, aber er weiß das ich den Laden hervorragend organisiere, sodass er sich um 'administrative Dinge' kümmern kann. Die Geschichte mit dem rauswurf hat er mir allerdings erzählt als er betrunken war.", entgegnete der Turianer verächtlich.
    "Kann es sein das er häufiger trinkt ? Ich meine das mir eine leichte Fahne entgegengekommen ist, als ich mit ihm geredet habe. Hat er sonst noch irgendwelche Hobbys ? Glücksspiel ? Wie ist er als Anführer?", hakte sie energisch nach.
    Sie wusste das Turianer zwar nicht unbedingt immer die Wahrheit von sich aus rausrückten, aber bei Nachfragen einen gewöhnlich die Wahrheit sagten. Das kam natürlich darauf an wie treu der Turianer dem turianischen Ideal treu blieb. Bei einem Söldner musste es sich nicht umbedingt um den zuverlässigsten Turianer handeln. Aber wenn er nicht komplett aus der Art geschlagen war, würde er die Fragen wohl beantworten. Immerhin war Kathy ja seine Vorgesetzte. Der Turianer schaute sie kurz schweigend an.
    "Nun Miss, wenn sie mich so fragen er trinkt tatsächlich recht viel. Mehr als gut für diesen Beruf ist. Und zudem spielt er häufiger. Mit wechselnden Glück wie man ab und zu mitbekommt. Als Anführer ist er recht arrogant. Er ist entschlossen, aber manchmal unorganisiert und zudem recht beleidigend gegenüber Nichtmenschen. Aber er zahlt gut, beziehungsweise sie zahlen gut." schloß er seine Erläuterung. Kathy nickte knapp. Wer schlecht spielte hatte oft Schulden und wer Schulden hatte, der war anfällig für unseriöse Angebote und vor allem Verrat. Interessant.
    "Sie scheinen ihn nicht sonderlich zu mögen. Man könnte meinen sie wollten ihn schlecht machen um an seine Stellung zu kommen."
    "Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt, Miss. Ich kann ihn nicht gut leiden, aber das ist doch eigentlich egal. Wie die meisten Turianer erfülle ich einfach meine Pflicht, auch wenn ich es nicht für das Allgemeinwohl mache sondern für Geld. Man ist das wozu man ernannt wird so war es schonzu meinen Militärzeiten. Die höheren Ebenen entscheiden wer das Kommando hat und sind dafür verantwortlich.", antwortete er trocken.
    "Höhere Ebenen. Wie ich in diesem Fall. Ein Turianer mit Ehrgeiz, aber er versteckt ihn ziemlich gut.", dachte Kathy im stillen.
    "Nun ich bin jetzt ihre höhere Ebene. Erzählen sie mir wie sich Coleman verhalten hat als seine Mittel aufeinmal versiegten."
    "Nun er hat sich umgehört, nach neuer Arbeit und neuen Geldgebern. Er hatte es da ziemlich eilig, ich und der Großteil der Männer wollten erstmal Gewissheit haben wie die Lage ist, bevor wir auf einmal in einem schlechterem Kontrakt steckten." Kathy nickte wieder knapp und dachte nach.
    "Hm. Erzählen sie mir doch mehr darüber..."

    *
    Die Asari führte sie zu einem Schuppen namens "Sword of the Samurai", ein Name der auf einem menschlichen Besitzer hindeutete und tatsächlich entdeckte sie aus dem Blickwinkel einen Mann der Bier an seine bunte Kundschaft verteilte. Kathy wandte ihre Aufmerksamkeit, aber sofort dem Volus zu der in einem gesonderten Bereich saß. Dieser wurde von drei Kroganern und einem merkwürdigen Frosch-beziehungsweise reptilartigen Wesen flankiert.
    "Was war das noch gleich ? Ach ja, Drell.", erinnerte die junge Frau sich. Diese Spezies war recht selten und diente größtenteils diesen Quallen Wesen, den Hanar. Allerdings gefiel es Kathy nicht besonders wie dieser sie musterte. Da aber ihr Gastgeber ihr einen Stuhl anbot, wandte sie sich ihm zu und setzte sich zu ihm. Dieser Ed war, nun wie sollte man es anders sagen ein Volus. Er trug seinen kleinen Umweltanzug, der Kathy immer ein wenig an einen Gummifetischist erinnerte. Und natürlich atmete er schwer, während er ihr Wasser einschenkte. Irgendwie waren Volus drollig auch wenn sie absolut gerissene und gierige Verhandlungspartner waren. Allerdings war sie gierige Geschäftspartner gewöhnt.
    "Nun ich danke ihnen für das Wasser. Es wird gut tun sich ein wenig den Staub aus der Kehle zu spülen.",antwortete sie freundlich und nahm einen Schluck aus dem Glas vor ihr. Es war tatsächlich gutes Wasser. Der Volus wartete bis sie das Glas abgestellt hatte bevor er anfing zu sprechen.
    "Nun es freut mich das ich ihnen eine Freude bereiten kann. Und das ich die Person am Com mal persönlich näher kennenlernen kann. Ich finde es immer besser zu wissen mit wem man da eigentlich verhandelt. Ich bin da wohl ein wenig altmodisch.", sprach er mit rauschendem Atem.
    "Oh in diesem Punkt stimme ich mit ihnen überein. Ich sehe meinem Geschäftspartner auch gerne ins Gesicht. Oder in die Atemmaske.", scherzte sie woraufhin der Volus ein leicht keuchendes Lachen von sich gab, was eher unheimlich als sympathisch klang.
    "Nun auf meinem Heimatplaneten müssten sie die Maske tragen, also lässt sich das leider nicht vermeiden. Kommen wir nun zum Geschäft. Es war klug sich mit mir im Vorhinein in Verbindung zu setzen. Es tut mir Leid für sie das ihr Lagerhaus auf einmal nicht mehr zur Verfügung steht, auch wenn es mir natürlich sie als Kundin beschert.", sprach er in einem Tonfall der fast schon schadenfroh klang. Kathy lächelte aufgesetzt und zuckte mit den Achseln.
    "Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem.",antwortete sie stoisch. Der Volus schaute sie an und atmete fragend.
    "Ein altes Menschensprichwort, nicht so wichtig. Bleiben wir beim Geschäft. Wir hatten uns ja im vorhinein auf einen Preis geeinigt."
    "Aber natürlich Miss Orlowski und ich halte mich an Abmachungen die ich getroffen habe. Sie scheinen mir zudem eine solide Geschäftspartnerin zu sein. Die besprochene Lagerkapazität steht ihnen zum festgesetzten Preis zur Verfügung.", verkündete er asthmatisch feierlich. Kathy lächelte leicht. Damit hätte die Sache abgeschloßen sein können, aber Kathy sah in dem Volus eine Gelegenheit, die man nutzbar machen konnte.
    "Ich freue mich auf ihre Zuverlässigkeit und kann das Kompliment nur zurückgeben. Was mich dazu bringt ihnen ein erweitertes Geschäft offerieren zu wollen. Etwas was uns beiden Vorteile bringen könnte."
    Der Volus atmete überrascht aus und lehnte sich vor,was bei seinem niedrigen Schwerpunkt recht ulkig und ungeschickt aussah. Aber sein Interesse schien geweckt. Kathy lehnte sich leicht zurück und begann zu erklären.
    "Nun im Moment haben wir ein einmaliges Geschäft, das mir kurzfristig einen Lagerraum verschafft und ihnen die Gelegenheit den Raum zu einem überteuerten Preis zu vermieten." Der Volus wollte etwas sagen aber Kathy hob den Finger und fuhr fort.
    "Der derzeitigen Situation durchaus angemessen, aber im Vergleich zu dem normalen Lagerpreisen um einiges teuer. Wir können jetzt so verbleiben und bleiben einmalige Geschäftspartner, denn sie können sich darauf verlassen das ich mir nicht immer das Lagerhaus unterm Arsch wegrequirieren lasse und zu ihnen rennen muss, oder...Wir werden langfristige Partner.", sagte sie mit einem schmalen Lächeln. Der Volus lehnte sich jetzt auch zurück.
    "Wie meinen sie das Miss Orlowski ? Was schwebt ihnen da vor ?", antwortete er interessiert.
    "Nun ich mag Zuverlässigkeit und sie erscheinen mir zuverlässig. Das Produkt das ich habe ist begehrt, die Nachfrage ist hoch folglich kann man damit Geld verdienen. Ich schlage ihnen folgendes vor, nämlich das sie mein fester Lagerverwalter auf Korlus werden, mir also einen Lagerplatz freihalten und diesen nicht kurzfristig vermieten. Dafür zahle ich ihnen einen Preis der über den Normalwert liegt, allerdings nicht so horrend wie der von ihnen für dieses Geschäft vorgeschlagene. Auf kurze Sicht gesehen würdem sie dadurch weniger verdienen, aber auf lange Sicht ist ihre Marge eindeutig höher, denn dann komme ich nämlich immer zu ihnen. Das ganze hängt natürlich davon ab ob sie mich als langfristige Partnerin einschätzen und den sicheren Gewinn für einen potenziellen aber dafür vielfach höheren Gewinn sausen lassen. Das kommt auf sie an. Wenn nicht bekommen sie ihr Geld und ich suche mir einen anderen langfristigen Partner auf diesem Planeten.", sprach sie geschäftlich und nahm einen weiteren Schluck Wasser. Der Volus schien nachzudenken, man konnte an seiner Atmung hören wie die Rädchen in ihm rotierten. Nachdenklich rieb er sich das Anzugkinn.
    "Wieviel mehr über den Normalpreis wollen sie mir zahlen ?", fragte er ruhig. Kathy lächelte, denn sie wusste das er angebissen hatte. Wie die meisten Volus war er gierig, aber sah dafür auch weiter als die meisten anderen die nur das schnelle Geld im Kopf hatten.
    "Nun weil sie mir so ein sympathischer Volus sind, würde ich sagen 10 %.",antwortete die Geschäftsfrau trocken. Der Volus atmete empört aus.
    "Sie haben Schneid Miss Orlowski, aber ich würde sagen 20 % sind durchaus angemessen für meine fantastischen Dienste."
    "Ich will nicht unhöflich sein, aber wenn ich ihnen auf lange Sicht immer 10 % über den Normalpreis zahle, dann nur weil sie so einen hübschen Anzug und gute Manieren haben. 10 !" Der Preis den der Volus von ihr verlangte lag 70% über den Normalpreis was bedeutete das er erst nach 7 Lieferungen einen zusätzlichen Gewinn machen würde. Aber Kathy wusste auch das bevor diesem Zwischenfall die Lieferungen sehr häufig Korlus erreicht hatten. Und er wusste das es Leute gab die billiger waren als er und Menschen impulsiv sein konnten.
    "Sie sind eine harte Nuss das muss ich ihnen lassen. 15, weil sie so wunderschöne Augen haben.", entgegnete er anbiedernd.
    "Ich danke ihnen und da ich faire Partner zu schätzen weiß, erhöhe ich es auf 11%. Aber nur wenn mich ihr Drell aufhört so dämlich anzustarren."
    Der Drell hatte sie seit beginn der Verhandlung unangenehme Blicke zugeworfen, deren unfreundlichkeit sich im Verlauf der Verhandlung erhöhte.
    Der Volus schickte den Drell mit einer Handbewegung weg, worauf dieser mit einem weiteren wütenden Blick zu Kathy das Feld räumte.
    "Bitte sehr Miss Orlowski. Entschuldigen er ist ein guter Leibwächter aber oft unfreundlich zu meinen Kunden. Sagen wir 12 und beschließen den Kontrakt."
    "Nach dieser netten Geste nach der sie sich sogar nur noch von drei Kroganern bewachen lassen, stimme ich zu. 12% Partner, ich nehme noch ein Wasser."
    Der Volus goß ihr nach und hielt ihr seinen kurzen Arm hin, woraufhin ihm Kathy die Hand schüttelte. Eine Geste die er sich wohl für Menschen angeignet hatte. Kathy prostete ihm höflich zu und trank das Glas genüßlich aus.
    "In Ordnung Miss Orlowski, Lager 12 steht zu ihrer Verfügung, ich gebe ihnen einen Lageplan, aber Miss Vale weiß wo es sich befindet. Auf zahllose gute Geschäfte."
    "Ich danke ihnen Ed. Ich wünsche mir das gleiche.", sprach sie zu dem Volus. Dann wandte sie sich der Asari zu.
    "Nun Miss Vale, wenn sie soweit wären, würde ich zurückkehren wollen. Ich denke jemand sollten den Gentlemen an der Landeplattform ihren Frachtraum öffnen."
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  3. #63
    Abenteurer Avatar von BestialMockery
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    Nur für einen Hauch eines Momentes, hatte Craig den Atem angehalten und bereits Befürchtungen haben wollen - doch im rechten Moment flaute die Laune ab und seine Augenbrauen zogen sich in ungläubiger Fassungslosigkeit zusammen. "Wirklich? Du willst hier stehen und warten, bis er-..", der junge Mann schürzte die Lippen, musste dann aber ein leichtes, halbseitiges Schmunzeln auflegen, was derartig im Kontrast zu seiner Augenbrauenstellung stand, dass es irgendwie gruselig aussah, wie er Tim so fokussierte. "Alle Achtung - das muss ich dir lassen. Wo auch immer du die ganzen Überwachungsgeräte her hast: Dass du die Eier hast mir zu sagen, DASS du sie besitzt ist ziemlich mutig. Na gut. Und, dass du ihn überwachst. Aber glaubst du wirklich, dass du damit zu deinen Informationen kommst?", nun kramte er in seinen Erinnerungen der Ausbildung, "Wenn du damit vor Gericht auftauchst wird das unter keinen Umständen zugelassen. Das muss dir klar sein, okay?"
    "Ganz ehrlich, selbst wenn ich dem Typen an seine Eier will, man kann nicht nur Geld waschen, Journalisten 1.01 -> Wenn deine Informationen auf unangebrachter Weise entstanden sind, dann verbreite sie in so vielen Nachrichtendiensten wie es nur geht, die Story wird mit den Informationen so dermaßen breitgetreten, dass die Obrigkeit handeln muss und der Ursprung der Daten sind dann nicht mehr nachvollziehbar, besonders, wenn man unter den Namen Dr. Coolsville Mc Cool aus einem Öffentlichen Extranetterminal heraus die Daten von einem Universalwerkzeug schickt, was absolut keine Spuren hinterlässt, da müssten schon Geheimdienste oder, der Weltraum stehe mir bei, Spectre mir auf der Spur sein, aber wenn die hinter mir her gejagt werden wegen einer Schmutzkampagne gegen ein rassistischen Lokalpolitiker, dann können wir uns eh gemütlich den Strick nehmen", sagte Tim während er gespannt auf seinen Universalwerkzeugdisplay schaute" - "Da, eine Asari, relativ Freizügig bekleidet - könnte die Dame sein auf die wir gewartet haben, sie geht auf jeden Fall hier in das Edel-Etablissement." Nach einer kurzen Wartezeit tritt die Asari noch in das leere zimmer und zog sich dementsprechend an. "So wie es bis jetzt aussieht, haben wir hier wohl doch eine Prostituierte, Ah, schau mal wer da eintritt, dieser fette, hässliche und wahrscheinlich stinkende Typ, das ist unser Man, Willhelm Jacob Bernstein - 56 Jahre, Erdenjahre, alt. Waffennarr, Rassist, handelte mit Sicherheitssoftware, solche Software für komplett durchgeknallte Endzeitfanatiker - bekannt bei euch?"
    BestialMockery ist offline

  4. #64
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von BestialMockery Beitrag anzeigen
    "Ganz ehrlich, selbst wenn ich dem Typen an seine Eier will, man kann nicht nur Geld waschen, Journalisten 1.01 -> Wenn deine Informationen auf unangebrachter Weise entstanden sind, dann verbreite sie in so vielen Nachrichtendiensten wie es nur geht, die Story wird mit den Informationen so dermaßen breitgetreten, dass die Obrigkeit handeln muss und der Ursprung der Daten sind dann nicht mehr nachvollziehbar, besonders, wenn man unter den Namen Dr. Coolsville Mc Cool aus einem Öffentlichen Extranetterminal heraus die Daten von einem Universalwerkzeug schickt, was absolut keine Spuren hinterlässt, da müssten schon Geheimdienste oder, der Weltraum stehe mir bei, Spectre mir auf der Spur sein, aber wenn die hinter mir her gejagt werden wegen einer Schmutzkampagne gegen ein rassistischen Lokalpolitiker, dann können wir uns eh gemütlich den Strick nehmen", sagte Tim während er gespannt auf seinen Universalwerkzeugdisplay schaute" - "Da, eine Asari, relativ Freizügig bekleidet - könnte die Dame sein auf die wir gewartet haben, sie geht auf jeden Fall hier in das Edel-Etablissement." Nach einer kurzen Wartezeit tritt die Asari noch in das leere zimmer und zog sich dementsprechend an. "So wie es bis jetzt aussieht, haben wir hier wohl doch eine Prostituierte, Ah, schau mal wer da eintritt, dieser fette, hässliche und wahrscheinlich stinkende Typ, das ist unser Man, Willhelm Jacob Bernstein - 56 Jahre, Erdenjahre, alt. Waffennarr, Rassist, handelte mit Sicherheitssoftware, solche Software für komplett durchgeknallte Endzeitfanatiker - bekannt bei euch?"


    Noch während der Stream lief, der von den Überwachungskameras ausgegangen war und bunte Bilder an Tims Ausgabegerät funkte, hatte Craig selbst sein eigenes Tool geöffnet und mit Hilfe seiner Holotastatur aus dem Omnitool entsprechende Eingaben getätigt um nach dem Verdächtigen in der Kartei zu fahnden. Nach und nach bauten sich Reihen von Zahlen und Angaben auf, die Sekunden später wieder weitere Auflistungen von Daten ausspuckten. Bernstein hießen hier viele. Schien wohl ein recht beliebter Name zu sein und dabei erinnerte sich Craig auch an einen jüdischen Nachbarn, damals in Scott, der den selben Namen trug. Irgendwann war er weg gezogen - ihm garnicht so unrecht, ein wirklich netter Geselle war der Mann nicht - und er hatte nie wieder von ihm gehört. Er zuckte mental mit den Schultern und lugte zurück auf seine Holooberfläche und arbeitete sich durch die Liste. Hin und wieder verglich er das schlechte Bild der Überwachung mit dem Bild aus der Kartei, bevor er fragte "Ist er das?" und Tim den Arm hinhielt.
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  5. #65
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Die Asari beschloß den Fußbus zu nehmen und da Kathy sie als Führerin angeheuert hatte, ließ sie die Asari vorgehen während sie ihr zusammen mit dem Turianer folgte. Immerhin bekam sie jetzt die Gelegenheit einen Spaziergang durch die malerische Szenerie von Choquo zu machen. Wobei es so aussah als ob der Maler dieser Szenerie nur braun, gelb und grau zur Verfügung gehabt hatte und unter Drogeneinfluss gewesen war. Was wiederum passend erschien. Alles war recht plump gebaut, ohne Anspruch im schlichten Grau gehalten. Metallgebäude und überall gelber Sand, das einzige organische auf diesem Planeten schienen die Bewohner zu sein, welche allerdings größtenteils den gleichen heruntergekommenen Eindruck wie die Gebäude machten. Spezies jeder Form und Farbe schienen sich hier zu tummeln, darunter verdächtig viele Kroganer wie Kathy ins Auge sprang. Und natürlich Vorcha, welche die Hauptpopulation der Straßen zu bilden schienen. Das war allerdings zu erwarten gewesen, denn immerhin waren sie recht robust und konnten für die harten Arbeiten in den Raffinerien, Schmelzen und Deponien eingesetzt werden. Wen kümmerte es schon wenn ein Vorcha starb sie waren nicht mehr Wert als Ratten. Für sie war die Droge entwickelt worden und nur sie vetrugen sie ohne Suchterscheinungen oder starke Nebenwirkungen. Neben den zahlreichen Junkies der anderen Spezies waren Fabrikanten die ihre Produktion steigern wollten die Hauptabnehmer von Star Chrystal.

    Kathy hatte bewusst auf eine große Begleitmannschaft verzichtet, da diese für einen einfachen Geschäftsgang nicht nötig waren und zudem nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. So waren sie jetzt schnell, machten aber dennoch einen wehrhaften Eindruck. Und da gab es natürlich noch einen weiteren Grund warum Kathy lieber den Turianer mitgenommen hatte. Ihr war die unterschwellige Abneigung des Turianers gegenüber dem Menschen nicht verbogen geblieben und es erschien ihr klug ein wenig mehr über Coleman zu erfahren. Die Asari ging voraus den Blickstur nach vorne gerichtet. Es war nicht schwierig die azurblaue Gestalt in der Menge auszumachen und so beschloß Kathy ein kleines Gespräch zu führen.
    "Mr. Lethus wären sie bereit mir ein paar Fragen zu beantworten ?", fragte sie den Turianer der neben ihr ging. Dieser wandte sich ihr zu.
    "Natürlich Miss. Was wollen sie denn wissen ?",antwortete er neutral. Kathy nickte charmant.
    "Wunderbar. Sie scheinen schon ziemlich lange dabei zu sein. Was können sie mir über Mr. Coleman erzählen ?" Der Turianer musterte sie leicht skeptisch.
    "Nun Miss, er kam damals mit einem Menschen namens Pinkett an und hat Leute angeworben die für die Sicherheit sorgen sollten. Die Bezahlung war gut und so kamen mehrere aus kleineren Trupps und heuerten bei ihm an. Unter anderem auch ich. Er war wohl mal beim Erdmilitär, ist dort aber wegen irgendetwas rausgeflogen. Ich weiß nicht mehr was es war. Er ist ein recht guter Schütze, das muss man ihm lassen."
    "Er hat ihnen einfach so erzählt das er aus dem Militär rausgeflogen ist ? Er scheint ihnen wohl zu vertrauen.", entgegnete sie.
    "Nun er kann mich nicht gut leiden, aber er weiß das ich den Laden hervorragend organisiere, sodass er sich um 'administrative Dinge' kümmern kann. Die Geschichte mit dem rauswurf hat er mir allerdings erzählt als er betrunken war.", entgegnete der Turianer verächtlich.
    "Kann es sein das er häufiger trinkt ? Ich meine das mir eine leichte Fahne entgegengekommen ist, als ich mit ihm geredet habe. Hat er sonst noch irgendwelche Hobbys ? Glücksspiel ? Wie ist er als Anführer?", hakte sie energisch nach.
    Sie wusste das Turianer zwar nicht unbedingt immer die Wahrheit von sich aus rausrückten, aber bei Nachfragen einen gewöhnlich die Wahrheit sagten. Das kam natürlich darauf an wie treu der Turianer dem turianischen Ideal treu blieb. Bei einem Söldner musste es sich nicht umbedingt um den zuverlässigsten Turianer handeln. Aber wenn er nicht komplett aus der Art geschlagen war, würde er die Fragen wohl beantworten. Immerhin war Kathy ja seine Vorgesetzte. Der Turianer schaute sie kurz schweigend an.
    "Nun Miss, wenn sie mich so fragen er trinkt tatsächlich recht viel. Mehr als gut für diesen Beruf ist. Und zudem spielt er häufiger. Mit wechselnden Glück wie man ab und zu mitbekommt. Als Anführer ist er recht arrogant. Er ist entschlossen, aber manchmal unorganisiert und zudem recht beleidigend gegenüber Nichtmenschen. Aber er zahlt gut, beziehungsweise sie zahlen gut." schloß er seine Erläuterung. Kathy nickte knapp. Wer schlecht spielte hatte oft Schulden und wer Schulden hatte, der war anfällig für unseriöse Angebote und vor allem Verrat. Interessant.
    "Sie scheinen ihn nicht sonderlich zu mögen. Man könnte meinen sie wollten ihn schlecht machen um an seine Stellung zu kommen."
    "Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt, Miss. Ich kann ihn nicht gut leiden, aber das ist doch eigentlich egal. Wie die meisten Turianer erfülle ich einfach meine Pflicht, auch wenn ich es nicht für das Allgemeinwohl mache sondern für Geld. Man ist das wozu man ernannt wird so war es schonzu meinen Militärzeiten. Die höheren Ebenen entscheiden wer das Kommando hat und sind dafür verantwortlich.", antwortete er trocken.
    "Höhere Ebenen. Wie ich in diesem Fall. Ein Turianer mit Ehrgeiz, aber er versteckt ihn ziemlich gut.", dachte Kathy im stillen.
    "Nun ich bin jetzt ihre höhere Ebene. Erzählen sie mir wie sich Coleman verhalten hat als seine Mittel aufeinmal versiegten."
    "Nun er hat sich umgehört, nach neuer Arbeit und neuen Geldgebern. Er hatte es da ziemlich eilig, ich und der Großteil der Männer wollten erstmal Gewissheit haben wie die Lage ist, bevor wir auf einmal in einem schlechterem Kontrakt steckten." Kathy nickte wieder knapp und dachte nach.
    "Hm. Erzählen sie mir doch mehr darüber..."

    *
    Die Asari führte sie zu einem Schuppen namens "Sword of the Samurai", ein Name der auf einem menschlichen Besitzer hindeutete und tatsächlich entdeckte sie aus dem Blickwinkel einen Mann der Bier an seine bunte Kundschaft verteilte. Kathy wandte ihre Aufmerksamkeit, aber sofort dem Volus zu der in einem gesonderten Bereich saß. Dieser wurde von drei Kroganern und einem merkwürdigen Frosch-beziehungsweise reptilartigen Wesen flankiert.
    "Was war das noch gleich ? Ach ja, Drell.", erinnerte die junge Frau sich. Diese Spezies war recht selten und diente größtenteils diesen Quallen Wesen, den Hanar. Allerdings gefiel es Kathy nicht besonders wie dieser sie musterte. Da aber ihr Gastgeber ihr einen Stuhl anbot, wandte sie sich ihm zu und setzte sich zu ihm. Dieser Ed war, nun wie sollte man es anders sagen ein Volus. Er trug seinen kleinen Umweltanzug, der Kathy immer ein wenig an einen Gummifetischist erinnerte. Und natürlich atmete er schwer, während er ihr Wasser einschenkte. Irgendwie waren Volus drollig auch wenn sie absolut gerissene und gierige Verhandlungspartner waren. Allerdings war sie gierige Geschäftspartner gewöhnt.
    "Nun ich danke ihnen für das Wasser. Es wird gut tun sich ein wenig den Staub aus der Kehle zu spülen.",antwortete sie freundlich und nahm einen Schluck aus dem Glas vor ihr. Es war tatsächlich gutes Wasser. Der Volus wartete bis sie das Glas abgestellt hatte bevor er anfing zu sprechen.
    "Nun es freut mich das ich ihnen eine Freude bereiten kann. Und das ich die Person am Com mal persönlich näher kennenlernen kann. Ich finde es immer besser zu wissen mit wem man da eigentlich verhandelt. Ich bin da wohl ein wenig altmodisch.", sprach er mit rauschendem Atem.
    "Oh in diesem Punkt stimme ich mit ihnen überein. Ich sehe meinem Geschäftspartner auch gerne ins Gesicht. Oder in die Atemmaske.", scherzte sie woraufhin der Volus ein leicht keuchendes Lachen von sich gab, was eher unheimlich als sympathisch klang.
    "Nun auf meinem Heimatplaneten müssten sie die Maske tragen, also lässt sich das leider nicht vermeiden. Kommen wir nun zum Geschäft. Es war klug sich mit mir im Vorhinein in Verbindung zu setzen. Es tut mir Leid für sie das ihr Lagerhaus auf einmal nicht mehr zur Verfügung steht, auch wenn es mir natürlich sie als Kundin beschert.", sprach er in einem Tonfall der fast schon schadenfroh klang. Kathy lächelte aufgesetzt und zuckte mit den Achseln.
    "Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem.",antwortete sie stoisch. Der Volus schaute sie an und atmete fragend.
    "Ein altes Menschensprichwort, nicht so wichtig. Bleiben wir beim Geschäft. Wir hatten uns ja im vorhinein auf einen Preis geeinigt."
    "Aber natürlich Miss Orlowski und ich halte mich an Abmachungen die ich getroffen habe. Sie scheinen mir zudem eine solide Geschäftspartnerin zu sein. Die besprochene Lagerkapazität steht ihnen zum festgesetzten Preis zur Verfügung.", verkündete er asthmatisch feierlich. Kathy lächelte leicht. Damit hätte die Sache abgeschloßen sein können, aber Kathy sah in dem Volus eine Gelegenheit, die man nutzbar machen konnte.
    "Ich freue mich auf ihre Zuverlässigkeit und kann das Kompliment nur zurückgeben. Was mich dazu bringt ihnen ein erweitertes Geschäft offerieren zu wollen. Etwas was uns beiden Vorteile bringen könnte."
    Der Volus atmete überrascht aus und lehnte sich vor,was bei seinem niedrigen Schwerpunkt recht ulkig und ungeschickt aussah. Aber sein Interesse schien geweckt. Kathy lehnte sich leicht zurück und begann zu erklären.
    "Nun im Moment haben wir ein einmaliges Geschäft, das mir kurzfristig einen Lagerraum verschafft und ihnen die Gelegenheit den Raum zu einem überteuerten Preis zu vermieten." Der Volus wollte etwas sagen aber Kathy hob den Finger und fuhr fort.
    "Der derzeitigen Situation durchaus angemessen, aber im Vergleich zu dem normalen Lagerpreisen um einiges teuer. Wir können jetzt so verbleiben und bleiben einmalige Geschäftspartner, denn sie können sich darauf verlassen das ich mir nicht immer das Lagerhaus unterm Arsch wegrequirieren lasse und zu ihnen rennen muss, oder...Wir werden langfristige Partner.", sagte sie mit einem schmalen Lächeln. Der Volus lehnte sich jetzt auch zurück.
    "Wie meinen sie das Miss Orlowski ? Was schwebt ihnen da vor ?", antwortete er interessiert.
    "Nun ich mag Zuverlässigkeit und sie erscheinen mir zuverlässig. Das Produkt das ich habe ist begehrt, die Nachfrage ist hoch folglich kann man damit Geld verdienen. Ich schlage ihnen folgendes vor, nämlich das sie mein fester Lagerverwalter auf Korlus werden, mir also einen Lagerplatz freihalten und diesen nicht kurzfristig vermieten. Dafür zahle ich ihnen einen Preis der über den Normalwert liegt, allerdings nicht so horrend wie der von ihnen für dieses Geschäft vorgeschlagene. Auf kurze Sicht gesehen würdem sie dadurch weniger verdienen, aber auf lange Sicht ist ihre Marge eindeutig höher, denn dann komme ich nämlich immer zu ihnen. Das ganze hängt natürlich davon ab ob sie mich als langfristige Partnerin einschätzen und den sicheren Gewinn für einen potenziellen aber dafür vielfach höheren Gewinn sausen lassen. Das kommt auf sie an. Wenn nicht bekommen sie ihr Geld und ich suche mir einen anderen langfristigen Partner auf diesem Planeten.", sprach sie geschäftlich und nahm einen weiteren Schluck Wasser. Der Volus schien nachzudenken, man konnte an seiner Atmung hören wie die Rädchen in ihm rotierten. Nachdenklich rieb er sich das Anzugkinn.
    "Wieviel mehr über den Normalpreis wollen sie mir zahlen ?", fragte er ruhig. Kathy lächelte, denn sie wusste das er angebissen hatte. Wie die meisten Volus war er gierig, aber sah dafür auch weiter als die meisten anderen die nur das schnelle Geld im Kopf hatten.
    "Nun weil sie mir so ein sympathischer Volus sind, würde ich sagen 10 %.",antwortete die Geschäftsfrau trocken. Der Volus atmete empört aus.
    "Sie haben Schneid Miss Orlowski, aber ich würde sagen 20 % sind durchaus angemessen für meine fantastischen Dienste."
    "Ich will nicht unhöflich sein, aber wenn ich ihnen auf lange Sicht immer 10 % über den Normalpreis zahle, dann nur weil sie so einen hübschen Anzug und gute Manieren haben. 10 !" Der Preis den der Volus von ihr verlangte lag 70% über den Normalpreis was bedeutete das er erst nach 7 Lieferungen einen zusätzlichen Gewinn machen würde. Aber Kathy wusste auch das bevor diesem Zwischenfall die Lieferungen sehr häufig Korlus erreicht hatten. Und er wusste das es Leute gab die billiger waren als er und Menschen impulsiv sein konnten.
    "Sie sind eine harte Nuss das muss ich ihnen lassen. 15, weil sie so wunderschöne Augen haben.", entgegnete er anbiedernd.
    "Ich danke ihnen und da ich faire Partner zu schätzen weiß, erhöhe ich es auf 11%. Aber nur wenn mich ihr Drell aufhört so dämlich anzustarren."
    Der Drell hatte sie seit beginn der Verhandlung unangenehme Blicke zugeworfen, deren unfreundlichkeit sich im Verlauf der Verhandlung erhöhte.
    Der Volus schickte den Drell mit einer Handbewegung weg, worauf dieser mit einem weiteren wütenden Blick zu Kathy das Feld räumte.
    "Bitte sehr Miss Orlowski. Entschuldigen er ist ein guter Leibwächter aber oft unfreundlich zu meinen Kunden. Sagen wir 12 und beschließen den Kontrakt."
    "Nach dieser netten Geste nach der sie sich sogar nur noch von drei Kroganern bewachen lassen, stimme ich zu. 12% Partner, ich nehme noch ein Wasser."
    Der Volus goß ihr nach und hielt ihr seinen kurzen Arm hin, woraufhin ihm Kathy die Hand schüttelte. Eine Geste die er sich wohl für Menschen angeignet hatte. Kathy prostete ihm höflich zu und trank das Glas genüßlich aus.
    "In Ordnung Miss Orlowski, Lager 12 steht zu ihrer Verfügung, ich gebe ihnen einen Lageplan, aber Miss Vale weiß wo es sich befindet. Auf zahllose gute Geschäfte."
    "Ich danke ihnen Ed. Ich wünsche mir das gleiche.", sprach sie zu dem Volus. Dann wandte sie sich der Asari zu.
    "Nun Miss Vale, wenn sie soweit wären, würde ich zurückkehren wollen. Ich denke jemand sollten den Gentlemen an der Landeplattform ihren Frachtraum öffnen."


    Kathy war eine gute Verhandlungspartnerin. Nicht gerade subtil, viel eher direkt so wie es eben die Art der Menschen war, handelte sie mit Ed dem Volus einen für beide akzeptablen Preis für die dauerhafte Miete eines der Lagerhäuser aus. Diese Lagerhäuser besaßen für sie wohl einen strategisch sehr hohen Wert, denn schließlich war die Möglichkeit ja noch gegeben, dass das beschlagnahmte Lagerhaus von dem Syndikat wieder freigegeben werden konnte. Kathy ging aber lieber auf Nummer sicher und Ed zeigte sich einverstanden. Vermutlich hätte der gierige Volus sogar für unter zehn Prozent eingeschlagen, hätte Kathy mit dem Beenden der Verhandlungen gedroht, doch so fühlte er sich als knallharter Geschäftspartner bestätigt und Kathy genoss nun den Schutz des Volus, der sicherlich in freundschaftlichem Kontakt mit dem Syndikat stand.

    Charis lehnte sich während der Verhandlungen zurück und beobachtete lediglich. Hin und wieder trank sie einen Schluck Wasser, verhielt sich jedoch ansonsten ebenso still wie die Kroganer oder der Drell, dessen wachsame Augen von Kathy zu Charis huschten, die ihre Waffe ganz offen präsentiert gehalftert ließ. Drell neigten mitunter zur Überreaktion, wenn sie Gefahr für sich oder ihre Auftraggeber vermuteten. Und ein Drell auf diesem engen Raum zu bekämpfen würde von Charis einiges an biotischen Kräften verlangen. Außerdem war sie weder zum Kämpfen, noch zum Einschüchtern angeheuert worden. Bei diesem Gespräch diente sie lediglich als hübsch anzusehende Deko.

    Schließlich brachte Kathy das Geschäft zum Abschluss und befahl Charis den Abzug. Die Asari hob kurz vielsagend die Augenbrauen und stürzte den Rest ihres Wassers hinunter. „Alles klar. War schön Sie gesehen zu haben, Ed!“, warf Charis im Aufstehen noch in die Runde. Ed hingegen kalkulierte vermutlich gerade mit der kommenden Mage oder schwebte aufgrund des Gewinns auf Wolke 7. Zumindest antwortete er nicht, sondern atmete nur schwer und so verließ Charis den Tisch ohne weitere Farewells. Kathy hingegen drängte sich dem Volus beim Gehen auf, zumindest stand sie geräuschvoll und gestisch unübersehbar auf, sodass sich der Volus wohl zu einem angemessenen Abschied genötigt fühlte. Was die beiden sich noch zusagten bekam die Asari nicht mit, denn sie hatte den Laden schon verlassen. Draußen ratschte sie an ihrem Feuerzeug, rief die kleine Flamme hervor und begann sofort eingerollten Tabak zu verbrennen. Vermutlich war es ohnehin kaum schädlicher zu rauchen, als die gewöhnliche schwere und diesige Luft des Planeten zu atmen. Die Hälfte der Zigarette hatte Charis schon in ihre Lunge gehämmert, als Kathy schließlich hinaustrat. Die Asari sagte nichts, sondern nickte nur einmal kräftig Richtung Landeplatz. Umsichtig stieß sie die zwei flachen Stufen, die zu dem Laden führten hinab, dann wandte sie sich zu der strömenden Masse. Es war nicht leicht sich in den fließenden Verkehr einzugliedern, vor allem da viele der herumlaufenden Personen Kroganer waren. Und Kroganer waren weder für ihre Umsicht, noch für ihr Taktgefühl bekannt. Schließlich wählte sie einen noch sehr jungen Menschen, vielleicht Anfang zwanzig, der einen Moment zu lang auf ihre Overknee-Stiefel gestarrt hatte aus, um Platz zu schaffen. Sie schubste ihn unsanft beiseite und fädelte sich so in den Strom der Reisenden ein. Kathy würde dank ihrer turianischen Rückendeckung vermutlich weniger Probleme haben sich einzugliedern.

    Die Rückreise verlief schneller als erwartet. Vermutlich weil sie den Weg schon kannten und so stand Charis schon bald auf der Plattform wo die Gruppe aus Söldnern und einigen anderen Leuten, vornehmlich Vorcha die wohl die Arbeiter waren, auf sie warteten. „Öffnen Sie den Frachter!“, verlangte der Verladeoffizier, so man den Batarianer denn so nennen konnte, als einige der Söldner auf die Asari zeigten und sie als Pilotin titulierten.
    Ganz ruhig, Brauner“, beschwichtigte Charis, wandte sich um und schaute in Richtung Steg, wo Kathy und ihr neuer Freund auftauchen sollten. Doch der Batarianer packte sie schmerzhaft am Oberarm und wiederholte: „Öffnen Sie den Frachter, Asari!“ Charis biss sich einen Moment auf die Lippe, denn batarianische Fäuste waren die Schraubstöcke und mit der freien Hand lockerte sie den Griff etwas. „Aua! Sie tun mir weh!“, protestierte die Schmugglerin worauf der Batarianer antwortete: „Dann öffnen Sie jetzt lieber den Frachtraum!“
    Einen Scheiß tu ich!“, fauchte Charis und riss sich aus der Umklammerung. Ihre Haut zeigte Merkmale des festen Griffes. Die Asari funkelte den Batarianer an, dann entlud sie biotische Energie aus ihrer rechten Hand und stieß sie gegen den Batarianer. Die Biotik wirkte wie ein mächtiger Schild, der gegen den Alien eindrang und Charis, die dabei wenig Mühe hatte, da es sich lediglich um ein Feld von der Größe eines Fußballs handelte, drückte den Batarianer so von sich weg. Dieser, durch den stetigen Druck nach hinten befördert, trat unaufhörlich rückwärts, während er hilfesuchend nach etwas Ausschau hielt, an dem er sich festhalten konnte, denn Charis setzte nun bedächtig einen Fuß vor den nächsten und schob den hilflosen Batarianer unentwegt Richtung Abgrund.
    „Hören Sie auf! Ich befehle es!“, brabbelte der Batarianer nun von Panik ergriffen, kam der Rand doch gefährlich nah.
    Ist ein langer Weg nach Unten. Es ist übrigens eine Lüge, dass man im Fall ohnmächtig wird“, reizte Charis ihren Gefangenen, dessen Schuhe kratzende und quietschende Geräusch von sich gaben, während ihre Sohlen Halt suchten. „Oh nein! Nein!“, stammelte der Batarianer, nun nur noch einen Handbreit von dem Abgrund entfernt. Charis Gesichtsausdruck spiegelte blanke Bosheit wieder. Sie lächelte mit offenem Mund und in gespielter Überraschung geweiteten Augen und setzte eine „Was wird wohl passieren“-Miene auf, während der Batarianer gleichgewichtringend mit den Händen fuchtelte. Mit den Fingern stupste sie vorsichtig Auswülstungen in das Effektfeld, welches den Batarianer fast zur Verzweiflung brachte, während sie selbst mit jedem Stoß ihre falschen Augenbrauen hob.

    „Schluss jetzt! Vale, lassen Sie ihn los!“, drang da plötzlich eine scharfe, tiefe Stimme von rechts. Die Asari schaute hinüber und aus der aufgebrachten und schaulustigen Menge aus Vorcha und Söldnern kristallisierte sich ein einzelner Batarianer heraus. Ein wahrer Haudegen mit dem Namen Toto Kasar, dessen blutrot schimmernde Panzerung ihn von seinen Untergebenen abhob. In seiner Hand hielt er etwas, dass aussah wie ein langes, gerades Seil. Eine Art gertenähnlicher Schlagstock, dessen Ende elektrische Ladungen abgeben konnte, perfekt zum Antreiben fauler Vorcha.
    Wie Sie wünschen“, knurrte Charis und ließ das biotische Feld ins Nichts verpuffen. Der Batarianer am Rand atmete erleichtert auf und tat ein paar schnelle Schritte von diesem weg, nur um sich dann einen kräftigen Hieb mit dem Stock einzufangen.
    „Verdammter Narr! Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten“, sagte Toto im zweiten Satzteil nun plötzlich in schmeichelhafter Stimmlage und reichte Charis die Hand. Er war ebenfalls einer der vermittelten Kontakte und so ergriff Charis diese und schüttelte sie. "Sie sollten sich ihr Personal besser auswählen, Toto!“, scherzte Charis. Der Batarianer lachte dumpf. „Wenn das nur ginge. Aber Fachkräfte sind rar hier auf Korlus und bei meinen Mitarbeitern verschwinden ohnehin jeden Monat ein paar.“ Er zuckze wegwerfend die Achseln. „Berufsrisiko. Oder viel eher: tägliches Risiko auf Korlus. Aber einer Omeganerin muss ich davon ja nichts erzählen.“
    Charis lachte nun ebenfalls auf und klopfte Toto auf den gepanzerten Rücken. „Gut Sie mal wieder zu sehen! Ich hab Ihren Charme schon vermisst.“ „Hören Sie auf, ich werde ja ganz verlegen“, gab Toto knurrend zurück. Charis fiel Kathy auf, die sich schon auf der Plattform eingefunden hatte. „Aah, Toto, das ist Miss Katharina Orlowski von der Erde. Sie hat sie kontaktiert.
    Gemeinsam gingen Batarianer und Asari zu der Menschenfrau, wo Toto in batarianeruntypisch höflicher Manier seine Dienste anbot und sich sogar zu einem respektvollen Kopfneigen verleiten ließ. Charis gab hingegen den Sicherheitscode für ihr Schiff ein. Die Vorcha wichen aufgeschreckt zurück, als die Rampe blitzschnell und mit einem gewaltigen Zischen die hermetische Abriegelung löste und nach Oben hin aufglitt.
    Nur im Frachtraum aufhalten! Wenn ich einen Vorcha in meinem Cockpit finde, reiße ich ihn auseinander und nagle seine Gedärme an die Außenhülle!“ Von Seiten Totos erklang erneut das dumpfe Lachen. „Dafür würde ich sogar ein oder zwei meiner Angestellten feuern!“ Dann wandte er sich wieder Kathy zu, welche das Ausladen überwachte.
    Shepard Commander ist offline

  6. #66
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Hör auf zu jammern und komm!", lachte sie über ihre Schulter und war unterdessen unter die schlecht aufgebaute Bühne geflohen. Ständig mit der Verfolgung durch die Polizei rechnend, blieb sie auch nicht bei der Suche nach einem weiterführenden Fluchtweg stehen und sah sich so, absolut wirr, um, ob sie eine Kellertür erreichen würde, die nicht abgeschlossen war wie die erste, die sie spontan probieren wollte. Dabei mussten sie einem kleinen Korridor folgen, der nur an einer oberen, integrierten Leiste entlang schwach beleuchtet wurde und gerade so die Silhouetten diverser, alter Schultische, einigen Schränken und Kisten mit Lehrutensilien hervortreten lies, die man in diesem Lagerraum verstaut hatte. An der linken Seite konnte Luceija auf die Schnelle sogar einen Wagen erkennen, auf dem etwa zehn bis fünfzehn dünne, blaue Matten gestapelt lagen. Etwas weiter hinten - dieser Schrank WAR mit einem modernen, rot leuchtenden Panel versehen und beleuchtete die Ecke in einem matten, tiefroten Schein - bemerkte sie eingeschlossene, runde Objekte. Offenbar Bälle, was zu der Location über ihren Köpfen beinahe passen wollte.
    Mindestens zwei Mal schlug sie sich mangels klarer Sicht den Oberarm oder die Hüfte an und mindestens zwei Mal zog sie dabei die Luft scharf ein, bemerkte aber nicht die Art von Schmerz die sie haben würde, wenn sie nicht unter Medikamenteneinfluss stehen würde. Böse Flecken würden sie erst dann hinterlassen, wenn sie sich nicht mehr erinnern konnte, woher sie sie eigentlich hatte. "Komm schon, komm schon..!", drängte die Halbitalienerin und zog den Hünen dann - nach einem wahllosen Knick in die rechte Nische, gerade fest genug am Arm um sich mit ihm hinter einem anderen Mattenwagen zu verstecken. Damit er wirklich NICHTS sagte - aus irgendeinem Grund glaubte sie wohl, er würde sich eher bemerkbar machen - unterdrückte sie das Lachen, dass auf ihren Lippen lag und drückte ihm die eigene Hand gegen den Mund. Augenkontakt - der hier im Dunkel nahezu unmöglich war, aber dennoch irgendwie existierte - verdeutlichte das Kommando, still genug zu sein, damit die Polizisten zumindest erstmal den falschen Weg nehmen würden und ihnen Zeit verschaffen konnten um noch einmal zurück und damit dann den linken Gang entlang hechten zu können.


    Obgleich es ihm etwas geschickter gelang, den unfreiwilligen Hindernisparcours zu meistern, als die Schwarzhaarige, brachte ihn ihr stiller Plan, in dem sie ihn ohne Vorwarnung hinter einen der Mattenwagen diktierte, aus dem Konzept. Leif, immer noch japsend und mit der festen Absicht die Mittel in seinem Körper ihrem Zweck zu entfremden und als kräftigen Vorwärtsschub, statt als bloßen Stimmungsaufheller, zu nutzen, ließ sich die Hand der Italienerin kaum lange gefallen.
    "Nimm die Hän-...", zu mehr kam er nicht, hatte der Schwede in eben jenem Moment den Plan seiner Freundin kläglich scheitern lassen. Die Musik brüllte hier unten längst nicht mehr laut genug, um ungehört zu bleiben. Nebenbei hatten die Beamten sie längst eingeholt und das überschaubare, infrage kommende Gebiet mit den Augen durchforstet. Trotz der Dunkelheit glaubte Leif zu wissen, wann sie entdeckt worden waren, sah zu seiner Freundin, zurück zum Mattenwagen und stiftete seine Synapsen zu einem Kurzschluss an, der darin mündete, dass ein gewaltiger biotischer Stoß die Matten vor ihnen sich in die Luft, zu einer La Ola, recken ließen. Noch bevor sie zurück auf den Boden klatschten, schob der Blonde seine Freundin in die Richtung, von der er glaubte, dort eine Tür zu finden.
    "Besser du beeilst dich jetzt.", nörgelte er hinter ihr, da hatte Luceija sich kaum richtig in Bewegung gesetzt.
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  7. #67
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Obgleich es ihm etwas geschickter gelang, den unfreiwilligen Hindernisparcours zu meistern, als die Schwarzhaarige, brachte ihn ihr stiller Plan, in dem sie ihn ohne Vorwarnung hinter einen der Mattenwagen diktierte, aus dem Konzept. Leif, immer noch japsend und mit der festen Absicht die Mittel in seinem Körper ihrem Zweck zu entfremden und als kräftigen Vorwärtsschub, statt als bloßen Stimmungsaufheller, zu nutzen, ließ sich die Hand der Italienerin kaum lange gefallen.
    "Nimm die Hän-...", zu mehr kam er nicht, hatte der Schwede in eben jenem Moment den Plan seiner Freundin kläglich scheitern lassen. Die Musik brüllte hier unten längst nicht mehr laut genug, um ungehört zu bleiben. Nebenbei hatten die Beamten sie längst eingeholt und das überschaubare, infrage kommende Gebiet mit den Augen durchforstet. Trotz der Dunkelheit glaubte Leif zu wissen, wann sie entdeckt worden waren, sah zu seiner Freundin, zurück zum Mattenwagen und stiftete seine Synapsen zu einem Kurzschluss an, der darin mündete, dass ein gewaltiger biotischer Stoß die Matten vor ihnen sich in die Luft, zu einer La Ola, recken ließen. Noch bevor sie zurück auf den Boden klatschten, schob der Blonde seine Freundin in die Richtung, von der er glaubte, dort eine Tür zu finden.
    "Besser du beeilst dich jetzt.", nörgelte er hinter ihr, da hatte Luceija sich kaum richtig in Bewegung gesetzt.


    Irgendwas kitzelte in ihrem Nacken. Wie ein kleiner Windzug, der an den winzigen Härchen entlang wehte und sie zum Erzittern brachten. Entsprechend dazu konnte sie ein leichtes Kribbeln auf ihrer Haut nicht vermeiden und war etwas neben sich, als sie aus faszinierten aber verklärten Augen heraus Leif dabei beobachte, wie er die Biotik kanalysierte. Es musste die Schwarzhaarige an das rasche Aufziehen eines Gewitters erinnern. Ein Ereignis, dass besonders aus so nächster Nähe an niemandem vorübergehen konnte und die zum sanften aber bestimmten Öffnen und Schließen ihrer eigenen, kleineren Faust trieb - ohne, dass sie damit eine Absicht gehabt hätte, die eher in einen lächerlichen Versuch ausgeartet wäre.
    "Besser, du beeilst dich jetzt", tönte es hinter ihr und das lies sich Luceija kaum zwei Mal sagen - war das Ablenkungsmanöver doch auch nur das, was es eben war und keine dauerhafte Lösung, die sie aus der zugegeben ziemlich eskalierten Situation holen würde. Also rannte sie in die vorher angepeilte, andere Richtung und zurück an ein paar dieser heimtückischen Ecken, an denen sie sich selbstverständlich auch ein zweites Mal anschlagen musste - ihre Sinne, die für das Ausweichen nötig gewesen wären - noch zu sehr benebelt, als dass sie wirklich etwas genützt hätten.
    Sie war gerade schnell genug, dass ihre Verfolger - von denen sie schon ahnte, dass sie bereit waren nun auch die Waffen zu ziehen, wo Leif im Grunde schon die Schießerei seinerseits eröffnet hatte - "Han är en biotiska! Ändra ammunition!" riefen und ein charakteristisches Klackern und Surren verriet, dass die Jagd nun etwas komplizierter werden könnte. Und Recht sollte die Halbitalienerin behalten, als sie gerade so um eine nächste Ecke und dann aus der Tür hechtete, die - kaum eine Millisekunde später - von einem frischgeschabten Projektil durchbohrt wurde. Gerade so, kaum eine Haaresbreite hinter Leifs linker Schulter, die als letztes zu sehen war bevor auch er das Weite gesucht hatte. Kaum durch die Türe rochen sie auch schon den süßen Duft der Freiheit, der Luceija derartig heftig in die Nase stieg, dass es beim Einatmen in Nüstern und Lungen brannte wie Feuer. Es war um einige Grad kälter geworden - zumindest schien es der Sinnesempfindlichen so. Wieder spürte sie das laute und schwere Klopfen ihres Herzens gegen die eigene Brust und kam nicht daran vorbei, bei dem bloßen Gefühl wieder das aufgeweckte, zähnebleckende Lächeln zu zeigen, dass ihr Amüsement über die Situation verriet. "Eins muss ich denen lassen", keuchte sie, als sie versuchte die Richtung zu dirigieren obwohl sie am wenigsten von allen eine Ahnung davon hatte, wo man JETZT hin sollte. "...die zögern nich', die Sache spannender zu machen."
    Rausgekommen waren sie in einem Hinterhof mit eingezeichneten Parkplätzen, die wohl bei laufendem Unterricht von diversen Lehrkräften besetzt wären. Das Areal, dass sich dahinter vor allem in die Breite erstreckte, und sogar in einer kleinen Grünanlage mündete, wurde wohl als Pausenhof genutzt, was die vielen Bänke und auch ein paar auf den Boden gekritzelten Spielereien erklärte, die im Vergleich zu Italien nicht direkt mit Graffiti oder einem Slogan übermalt wurden. Würde man zwei mal nach Links um die Ecke gehen, wäre da wohl wieder das kleine Sträßchen, dass sie vom Stadtwald zur Schule geführt hatte. Davor aber - und das bemerkten beide sehr schnell - kreuzten ihren Fluchtweg in die Walachei diverse Fahrradständer, von denen Luci nicht alle sah und um ein Haar daran hängen geblieben wäre...
    Luceija ist offline

  8. #68
    Ritter Avatar von Khardim
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    Kerzengrade, aber mit missbilligender Miene saß Captain Picard in seinem Stuhl und taxierte das azurblaue Hologramm über den Schreibtisch hinweg. Der Rest des Büros lag im Dunkeln und erzeugte durch seine Entrücktheit eine Illusion von Privatspähre zwischen den beiden Gesprächspartnern, von denen natürlich jeder wusste, dass die Unterhaltung aufgezeichnet wurde; Picard war viel zu gut organisiert, um dies zu unterlassen und Admiral Hung hatte ihm zuviel beigebracht, um zu glauben, dass ihr ehemaliger Schützling diese Grundlage der Geheimdienstarbeit vernachlässigen würde.
    ,,Glauben Sie wirklich, dass dies eine dauerhafte Lösung für das Problem ist, Picard?", fragte seine Vorgesetzte und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass dies nicht wirklich eine Frage war. ,,Nein, Admiral, aber Sie haben nach einer schnellen Lösung verlangt und die habe ich gefunden. Von Dauerhaftigkeit war nie die Rede.", gab er kaltschnäuzig zurück. Er würde sich nicht vorführen lassen wie ein Anfänger, nicht einmal von Hung.,,Ihnen muss doch klar gewesen sein, dass die Betroffenen bei jeder Versetzung Spuren hinterlassen und im schlimmsten Fall über ihre Erlebnisse reden würden! Sie potenzieren jedes Mal das Risiko eines Lecks!" ,,Wir überwachen engmaschig die Kommunikation aller Augenzeugen und haben die Orte, an die wir sie geschickt haben so gewählt, dass eventuell verbreitete Informationen entweder im dichten Datenstrom des jeweiligen Planeten untergehen werden oder nur auf die Ohren zurückgezogener Einsiedeler fallen können.", dozierte Picard mit einem gelangweilten Blick auf seinen Schreibtisch. Er wiederholte praktisch nur die Direktive, die er an seine Abteilung ausgegeben hatte und scherte sich nicht darum, wie provokativ sein Verhalten auf Hung wirken mochte. Sie hatte ohne Ankündigung eine Unterhaltung via Hologramm begonnen und ihn bei der Arbeit gestört und durfte ruhig wissen, dass Picard es nicht schätzte, wenn die Souveränität seiner Abteilung gestört wurde, Vorgesetzte hin oder her.

    Hung verzog unzufrieden die Mundwinkel, wobei sich ihre Nase leicht kräuselte. ,,Sie werden dauerhafte und vor allem sichere Unterbringungen für alle vier finden, bis wir genug Informationen haben, um über die weitere Handhabe zu entscheiden, verstanden?", ordnete sie an und von jedem ihrer Worte troff genug Säure, um den Fußboden des Büros für immer zu ruinieren. Ihre Augen waren nicht mehr als schmale Schlitze, durch die sie Picard taxierte, bereit jeden Anflug von Ungehorsam im Keim zu ersticken. Der Captain rührte sich nicht in seinem Stuhl, bebte innerlich aber vor Wut. Sekunden voller Anspannung dehnten sich zu Jahren aus. ,,Verstanden.", blaffte er und beendete mit einem Druck auf das Touchpanel seines Schreibtisches das Gespräch.
    Nachdem das Hologramm binnen eines Sekundenbruchteiles verschwunden war und ihn in der Dunkelheit des Büros zurückließ, legte Picard seine Hände auf den Tisch und bettete den Kopf darauf. ,,Das hat mir grade noch gefehlt.", dachte er, während in der Hinterkammer seines Verstandes bereits dutzende Prozesse liefen, Prioritäten verschoben und Optionen geprüft wurden, alles mit dem Ziel, dieser Veränderung Rechnung zu tragen und der neuen Herausforderung zu begegnen.

    Blitzschnell hob er den Kopf, ließ mit einer Handbewegung Licht in seinem Büro erstrahlen und rief den Bildschirm seines Computers zurück ins Leben. Mit flinken Bewegungen flogen seine Finger über die Holotastatur, während er die Akten der vier Soldaten aufrief, die auf Therum zu viel gesehen hatten und ging im Kopf alle Möglichkeiten durch, die er und sein Stab in den letzten Wochen erarbeitet hatten. ,,Ich brauche eine Liste mit allen auf das im Rahmen der Operation 'Tiefschlaf' erarbeitete Sicherheitsprofil passenden Kolonien oder Standorten.", kommandierte er in die Leere des Raumes hinein, aus der postwendend ein ,,Ja, Captain" von der V.I. erklang, die irgendwo in der Datenwolke lebte, die durch die Räumlichkeiten seiner Abteilung waberte.
    Beinahe sofort öffneten sich die entsprechenden Fenster auf seinem Bildschirm, inklusive einer Liste aller im Voraus bedachten Vor- und Nachteile der einzelnen Orte. ,,Sind die Reserve- und Notfallstandorte mit aufgeführt?", fragte Picard, als er auf den ersten Blick nichts fand, was ihn einer Lösung näher brachte. ,,Nein, Captain. Sollen sie eingeblendet werden?" ,,Ja", fauchte er fast und hätte beinahe noch ein zynisches ,,Bitte!" nachgeschoben und darüber vergessen, dass Computer keinen Sinn für Ironie besaßen.
    Sieben weitere Namen tauchten auf dem Display auf. Picard schob seinen Stuhl etwas zurück, verschränkte die Finger ineinander und betrachete das Bild, das sich langsam vor seinen Augen zusammenfügte. ,,Das könnte funktionieren.", überlegte er und bezog zusätzlich noch die Unterlagen in seine Erwägungen mit ein, die seine Abteilung beschaffen oder fälschen musste, um seinen neuen Plan in die Tat umzusetzen.
    Mit wischenden Gesten sortierte er Namen und Orte zu Paaren und Gruppen zusammen, vermerkte zu jedem die noch zu treffenden Vorbereitungen und delegierte die nötigen Aufgaben an seinen Stab. ,,Erstelle ein Memo in den Terminplänen von Lt. Reagan und Lt. Kotoko, damit sie mich heute vor Dienstschluss über ihre Fortschritte unterrichten.", wieß er die V.I an, bevor er die Befehle an die einzelnen Fachgruppen seiner Abteilung schickte. ,,Ja, Captain.", erklang es aus der leeren Luft.

    Mit einer Bewegung seiner Finger ließ Picard alle Namen, Zahlen und Überlegungen von dem Bildschirm verschwinden und starrte durch den leeren Holoschirm in den Raum. So weit so gut.
    Eines gab es jedoch noch zu tun, weswegen er das interne Messaging-Tool der Allianz aufrief. Selbst als Leiter eines Stabes konnte man nicht alles deligieren und Absprachen mit anderen Truppenteilen gehörten dazu, vor allem wenn man eine Einigug auf Leitungsebene erreichen wollte. Eine offizielle Anfrage wäre zwar angemessener und streng genommen auch erforderlich gewesen, doch hatte Picard den kurzen Dienstweg während seiner Laufbahn zu schätzen gelernt und schon oft die entscheidenen Schritte seiner Pläne durch direkte Absprachen erreicht und damit gleichzeitig viel Zeit gespart.
    Er wählte das Büro von Admiral Butke als Empfänger und schrieb konzentriert los:
    Sehr geehrter Herr Admiral,
    zwecks der inneren Sicherheit unserer Streitkräfte ist es von höchster Dringlichkeit eine Soldatin aus dem aktiven Dienst in die Anlage des Projekts C-Darwin auf Proteus zu versetzen, welche unter Ihrer Federführung steht. Da besagte Soldatin (Details entnehmen sie bitte der Anlage) bisher im Ingenieurskorps gedient und außerordentliches technisches Geschick an den Tag gelegt hat, empfiehlt sich eine Verwendung zur Wartung der technischen Anlagen und der Computersysteme.

    Über die genauen Hintergründe der Versetzung kann ich Sie aus offensichtlichen Gründen nicht auf diesem Wege unterrichten. Ich werde Staff Commander Mac Darragh umgehend über das neue Mitglied seines Teams in Kenntnis setzen und verbleibe

    mit freundlichen Grüßen,

    Captain Theophile Picard,
    Stabsstellenleiter Gegenspionage und Innere Sicherheit
    Geheimdienst der Allianz
    Picard kontrollierte sein Schreiben zwei Mal auf Fehler oder Unstimmigkeiten, fand wie erwartet keine, fügte die Akte von Specialist Jane Esther Cohen an, in welcher Therum keinerlei Erwähnung fand, und schickte die Nachricht ab. ,,Unterbinde alle eingehenden Anrufe, die nicht aus der Abteilung von Admiral Butke kommen.", kommandierte er und erhob sich von seinem Stuhl, um neben seinem Schreibtisch auf und ab zu gehen. Die Nachricht war dermaßen arm an Informationen, dass sie eine Rückfrage geradezu provozierte und wenn der Admiral den Hinweiß verstanden hatte, so würde er über einen privaten Kanal zurückrufen, um mehr über diese unbekannte Soldatin zu erfahren. ,,Und teile Corporal Rheins mit, dass sie das Vorzimmer herrichten möge.", befahl er, während er selbst sein Büro etwas auf Vordermann brachte. ,,Ja, Captain." Es wäre untypisch für einen Admiral auf eine derartige Nachricht persönlich irgendwo aufzutauchen, aber Picard wollte auf alle Eventualitäten gefasst sein. Allzu weit war das Büro des Admirals nicht entfernt und man konnte schließlich nie wissen. Er klopfte etwas Staub von dem Besucherstuhl, sortierte seinen Schreibtisch und ließ sich wieder in seinem Bürostuhl nieder, wo er erneut die Finger verschränkte und der Dinge harrte, die da kamen.
    Sein Stab würde sich um alles kümmern und sobald er mit Butke eine Absprache erreichen konnte, würde Hung ihre dauerhafte Lösung haben und in Zukunft hoffentlich davon absehen, sich in seine Arbeitsabläufe einzumischen.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (01.10.2015 um 16:59 Uhr)

  9. #69
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Irgendwas kitzelte in ihrem Nacken. Wie ein kleiner Windzug, der an den winzigen Härchen entlang wehte und sie zum Erzittern brachten. Entsprechend dazu konnte sie ein leichtes Kribbeln auf ihrer Haut nicht vermeiden und war etwas neben sich, als sie aus faszinierten aber verklärten Augen heraus Leif dabei beobachte, wie er die Biotik kanalysierte. Es musste die Schwarzhaarige an das rasche Aufziehen eines Gewitters erinnern. Ein Ereignis, dass besonders aus so nächster Nähe an niemandem vorübergehen konnte und die zum sanften aber bestimmten Öffnen und Schließen ihrer eigenen, kleineren Faust trieb - ohne, dass sie damit eine Absicht gehabt hätte, die eher in einen lächerlichen Versuch ausgeartet wäre.
    "Besser, du beeilst dich jetzt", tönte es hinter ihr und das lies sich Luceija kaum zwei Mal sagen - war das Ablenkungsmanöver doch auch nur das, was es eben war und keine dauerhafte Lösung, die sie aus der zugegeben ziemlich eskalierten Situation holen würde. Also rannte sie in die vorher angepeilte, andere Richtung und zurück an ein paar dieser heimtückischen Ecken, an denen sie sich selbstverständlich auch ein zweites Mal anschlagen musste - ihre Sinne, die für das Ausweichen nötig gewesen wären - noch zu sehr benebelt, als dass sie wirklich etwas genützt hätten.
    Sie war gerade schnell genug, dass ihre Verfolger - von denen sie schon ahnte, dass sie bereit waren nun auch die Waffen zu ziehen, wo Leif im Grunde schon die Schießerei seinerseits eröffnet hatte - "Han är en biotiska! Ändra ammunition!" riefen und ein charakteristisches Klackern und Surren verriet, dass die Jagd nun etwas komplizierter werden könnte. Und Recht sollte die Halbitalienerin behalten, als sie gerade so um eine nächste Ecke und dann aus der Tür hechtete, die - kaum eine Millisekunde später - von einem frischgeschabten Projektil durchbohrt wurde. Gerade so, kaum eine Haaresbreite hinter Leifs linker Schulter, die als letztes zu sehen war bevor auch er das Weite gesucht hatte. Kaum durch die Türe rochen sie auch schon den süßen Duft der Freiheit, der Luceija derartig heftig in die Nase stieg, dass es beim Einatmen in Nüstern und Lungen brannte wie Feuer. Es war um einige Grad kälter geworden - zumindest schien es der Sinnesempfindlichen so. Wieder spürte sie das laute und schwere Klopfen ihres Herzens gegen die eigene Brust und kam nicht daran vorbei, bei dem bloßen Gefühl wieder das aufgeweckte, zähnebleckende Lächeln zu zeigen, dass ihr Amüsement über die Situation verriet. "Eins muss ich denen lassen", keuchte sie, als sie versuchte die Richtung zu dirigieren obwohl sie am wenigsten von allen eine Ahnung davon hatte, wo man JETZT hin sollte. "...die zögern nich', die Sache spannender zu machen."
    Rausgekommen waren sie in einem Hinterhof mit eingezeichneten Parkplätzen, die wohl bei laufendem Unterricht von diversen Lehrkräften besetzt wären. Das Areal, dass sich dahinter vor allem in die Breite erstreckte, und sogar in einer kleinen Grünanlage mündete, wurde wohl als Pausenhof genutzt, was die vielen Bänke und auch ein paar auf den Boden gekritzelten Spielereien erklärte, die im Vergleich zu Italien nicht direkt mit Graffiti oder einem Slogan übermalt wurden. Würde man zwei mal nach Links um die Ecke gehen, wäre da wohl wieder das kleine Sträßchen, dass sie vom Stadtwald zur Schule geführt hatte. Davor aber - und das bemerkten beide sehr schnell - kreuzten ihren Fluchtweg in die Walachei diverse Fahrradständer, von denen Luci nicht alle sah und um ein Haar daran hängen geblieben wäre...


    "Eins muss ich denen lassen...die zögern nich', die Sache spannender zu machen."
    Die Nacht, die sie wieder umfing, kaum dass sie nach draußen getreten waren, kam ihm eiskalt vor. Vielleicht war es aber auch nur diese 'beinahe' Kugel, die fast seine Schulter erwischt hatte. Er und diese Kugeln. Diese Kugeln und seine Schulter. Was war das nur, dass er immer wieder zwischen Kugeln und in wildgewordene Verfolgungen geriet? Gut-...Er musste sich selbst eingestehen, dass es bisher kein einziges Mal Polizisten oder sonst irgendeine offizielle Gewalt gewesen war. Und wäre der Blonde nicht so voll von, durch Drogen herbeigerufenen, Glückshormonen, dann würde er keine Sekunde so breit über diese Tatsache grinsen, wie er es nun tat, während er seine Freundin ansah.
    "Stimmt.", pflichtete er ihr verspätet bei und strich mit der ausgestreckten Hand über ihre leicht rosigen Wangen. Die kleine Hetzjagd hatte aus ihrer beider Lungen mehr Luft gepresst, als dass sie noch hätten ruhig atmen können.
    "Aber ich fürchte, die legen es auf 'ne fulminante Schlussszene an.", wandte er ein und nickte in Richtung eines der Räder, die sie unbemerkt schon viel früher entdeckt hatte als er, der sie nun spontan als Fluchtfahrzeug auserkor. Ihnen stand ohnehin nicht viel mehr zur Verfügung.
    "Du beherrscht das Radfahren hoffentlich genauso gut, wie-...Naja.", meinte er und stieß sie leicht mit dem Ellenbogen, als er an ihr vorbei schritt, um das Fahrrad auszusuchen, dass er gleich stehlen würde.
    AeiaCarol ist offline

  10. #70
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Kerzengrade, aber mit missbilligender Miene saß Captain Picard in seinem Stuhl und taxierte das azurblaue Hologramm über den Schreibtisch hinweg. Der Rest des Büros lag im Dunkeln und erzeugte durch seine Entrücktheit eine Illusion von Privatspähre zwischen den beiden Gesprächspartnern, von denen natürlich jeder wusste, dass die Unterhaltung aufgezeichnet wurde; Picard war viel zu gut organisiert, um dies zu unterlassen und Admiral Hung hatte ihm zuviel beigebracht, um zu glauben, dass ihr ehemaliger Schützling diese Grundlage der Geheimdienstarbeit vernachlässigen würde.
    ,,Glauben Sie wirklich, dass dies eine dauerhafte Lösung für das Problem ist, Picard?", fragte seine Vorgesetzte und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass dies nicht wirklich eine Frage war. ,,Nein, Admiral, aber Sie haben nach einer schnellen Lösung verlangt und die habe ich gefunden. Von Dauerhaftigkeit war nie die Rede.", gab er kaltschnäuzig zurück. Er würde sich nicht vorführen lassen wie ein Anfänger, nicht einmal von Hung.,,Ihnen muss doch klar gewesen sein, dass die Betroffenen bei jeder Versetzung Spuren hinterlassen und im schlimmsten Fall über ihre Erlebnisse reden würden! Sie potenzieren jedes Mal das Risiko eines Lecks!" ,,Wir überwachen engmaschig die Kommunikation aller Augenzeugen und haben die Orte, an die wir sie geschickt haben so gewählt, dass eventuell verbreitete Informationen entweder im dichten Datenstrom des jeweiligen Planeten untergehen werden oder nur auf die Ohren zurückgezogener Einsiedeler fallen können.", dozierte Picard mit einem gelangweilten Blick auf seinen Schreibtisch. Er wiederholte praktisch nur die Direktive, die er an seine Abteilung ausgegeben hatte und scherte sich nicht darum, wie provokativ sein Verhalten auf Hung wirken mochte. Sie hatte ohne Ankündigung eine Unterhaltung via Hologramm begonnen und ihn bei der Arbeit gestört und durfte ruhig wissen, dass Picard es nicht schätzte, wenn die Souveränität seiner Abteilung gestört wurde, Vorgesetzte hin oder her.

    Hung verzog unzufrieden die Mundwinkel, wobei sich ihre Nase leicht kräuselte. ,,Sie werden dauerhafte und vor allem sichere Unterbringungen für alle vier finden, bis wir genug Informationen haben, um über die weitere Handhabe zu entscheiden, verstanden?", ordnete sie an und von jedem ihrer Worte troff genug Säure, um den Fußboden des Büros für immer zu ruinieren. Ihre Augen waren nicht mehr als schmale Schlitze, durch die sie Picard taxierte, bereit jeden Anflug von Ungehorsam im Keim zu ersticken. Der Captain rührte sich nicht in seinem Stuhl, bebte innerlich aber vor Wut. Sekunden voller Anspannung dehnten sich zu Jahren aus. ,,Verstanden.", blaffte er und beendete mit einem Druck auf das Touchpanel seines Schreibtisches das Gespräch.
    Nachdem das Hologramm binnen eines Sekundenbruchteiles verschwunden war und ihn in der Dunkelheit des Büros zurückließ, legte Picard seine Hände auf den Tisch und bettete den Kopf darauf. ,,Das hat mir grade noch gefehlt.", dachte er, während in der Hinterkammer seines Verstandes bereits dutzende Prozesse liefen, Prioritäten verschoben und Optionen geprüft wurden, alles mit dem Ziel, dieser Veränderung Rechnung zu tragen und der neuen Herausforderung zu begegnen.

    Blitzschnell hob er den Kopf, ließ mit einer Handbewegung Licht in seinem Büro erstrahlen und rief den Bildschirm seines Computers zurück ins Leben. Mit flinken Bewegungen flogen seine Finger über die Holotastatur, während er die Akten der vier Soldaten aufrief, die auf Therum zu viel gesehen hatten und ging im Kopf alle Möglichkeiten durch, die er und sein Stab in den letzten Wochen erarbeitet hatten. ,,Ich brauche eine Liste mit allen auf das im Rahmen der Operation 'Tiefschlaf' erarbeitete Sicherheitsprofil passenden Kolonien oder Standorten.", kommandierte er in die Leere des Raumes hinein, aus der postwendend ein ,,Ja, Captain" von der V.I. erklang, die irgendwo in der Datenwolke lebte, die durch die Räumlichkeiten seiner Abteilung waberte.
    Beinahe sofort öffneten sich die entsprechenden Fenster auf seinem Bildschirm, inklusive einer Liste aller im Voraus bedachten Vor- und Nachteile der einzelnen Orte. ,,Sind die Reserve- und Notfallstandorte mit aufgeführt?", fragte Picard, als er auf den ersten Blick nichts fand, was ihn einer Lösung näher brachte. ,,Nein, Captain. Sollen sie eingeblendet werden?" ,,Ja", fauchte er fast und hätte beinahe noch ein zynisches ,,Bitte!" nachgeschoben und darüber vergessen, dass Computer keinen Sinn für Ironie besaßen.
    Sieben weitere Namen tauchten auf dem Display auf. Picard schob seinen Stuhl etwas zurück, verschränkte die Finger ineinander und betrachete das Bild, das sich langsam vor seinen Augen zusammenfügte. ,,Das könnte funktionieren.", überlegte er und bezog zusätzlich noch die Unterlagen in seine Erwägungen mit ein, die seine Abteilung beschaffen oder fälschen musste, um seinen neuen Plan in die Tat umzusetzen.
    Mit wischenden Gesten sortierte er Namen und Orte zu Paaren und Gruppen zusammen, vermerkte zu jedem die noch zu treffenden Vorbereitungen und delegierte die nötigen Aufgaben an seinen Stab. ,,Erstelle ein Memo in den Terminplänen von Lt. Reagan und Lt. Kotoko, damit sie mich heute vor Dienstschluss über ihre Fortschritte unterrichten.", wieß er die V.I an, bevor er die Befehle an die einzelnen Fachgruppen seiner Abteilung schickte. ,,Ja, Captain.", erklang es aus der leeren Luft.

    Mit einer Bewegung seiner Finger ließ Picard alle Namen, Zahlen und Überlegungen von dem Bildschirm verschwinden und starrte durch den leeren Holoschirm in den Raum. So weit so gut.
    Eines gab es jedoch noch zu tun, weswegen er das interne Messaging-Tool der Allianz aufrief. Selbst als Leiter eines Stabes konnte man nicht alles deligieren und Absprachen mit anderen Truppenteilen gehörten dazu, vor allem wenn man eine Einigug auf Leitungsebene erreichen wollte. Eine offizielle Anfrage wäre zwar angemessener und streng genommen auch erforderlich gewesen, doch hatte Picard den kurzen Dienstweg während seiner Laufbahn zu schätzen gelernt und schon oft die entscheidenen Schritte seiner Pläne durch direkte Absprachen erreicht und damit gleichzeitig viel Zeit gespart.
    Er wählte das Büro von Admiral Butke als Empfänger und schrieb konzentriert los:


    Picard kontrollierte sein Schreiben zwei Mal auf Fehler oder Unstimmigkeiten, fand wie erwartet keine, fügte die Akte von Specialist Jane Esther Cohen an, in welcher Therum keinerlei Erwähnung fand, und schickte die Nachricht ab. ,,Unterbinde alle eingehenden Anrufe, die nicht aus der Abteilung von Admiral Butke kommen.", kommandierte er und erhob sich von seinem Stuhl, um neben seinem Schreibtisch auf und ab zu gehen. Die Nachricht war dermaßen arm an Informationen, dass sie eine Rückfrage geradezu provozierte und wenn der Admiral den Hinweiß verstanden hatte, so würde er über einen privaten Kanal zurückrufen, um mehr über diese unbekannte Soldatin zu erfahren. ,,Und teile Corporal Rheins mit, dass sie das Vorzimmer herrichten möge.", befahl er, während er selbst sein Büro etwas auf Vordermann brachte. ,,Ja, Captain." Es wäre untypisch für einen Admiral auf eine derartige Nachricht persönlich irgendwo aufzutauchen, aber Picard wollte auf alle Eventualitäten gefasst sein. Allzu weit war das Büro des Admirals nicht entfernt und man konnte schließlich nie wissen. Er klopfte etwas Staub von dem Besucherstuhl, sortierte seinen Schreibtisch und ließ sich wieder in seinem Bürostuhl nieder, wo er erneut die Finger verschränkte und der Dinge harrte, die da kamen.
    Sein Stab würde sich um alles kümmern und sobald er mit Butke eine Absprache erreichen konnte, würde Hung ihre dauerhafte Lösung haben und in Zukunft hoffentlich davon absehen, sich in seine Arbeitsabläufe einzumischen.


    Gedämmtes Licht tauchte das Büro in eine angenehme Atmosphäre. Ein großes Panoramafenster gab den Blick auf Themis preis. Immer wieder genoss Admiral Jan Wilhelm Butke diesen grandiosen Ausblick. Glücklicherweise war im Moment nicht sonderlich viel los. Alle wichtigen Entscheidungen, die sich aus der Dienstleiterbesprechung am Morgen des Tages ergeben hatten, waren getroffen und an die verantwortlichen Stellen weitergeleitet worden. Eine Besprechung mit seinen direkten Untergebenen war auch bereits organisiert. Seit einiger Zeit bemerkte der Deutsche eine gestiegene Betriebsamkeit in den höheren Etagen der Allianz. Irgend etwas schien im Busch zu sein. Nur wusste er noch nicht, was es genau war.
    Die Hände vor der Brust verschränkt stand er noch reglos da, als ein Piepen ihn aus seinen Gedanken riss. Nachdenklich drehte der Admiral sich um und öffnete das Terminal, welches ihn direkt das Nachrichtentool öffnete...
    Er hatte sich lange Zeit genommen. Weniger um die Nachricht zu lesen. Stattdessen studierte er eingehend die Personalakte, die dem Schreiben beigefügt war. Doch konnte er nicht wirklich den Grund für diese scheinbar doch recht plötzliche, und vom Flottenkommando anscheinend als besonders wichtig empfundene Versetzung erkennen.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass genügend Zeit für ein Gespräch unter vier Augen drin war, ehe die Videokonferenz anfangen würde. Jan bevorzugte das traditionelle Gespräch unter vier Augen statt einen Anruf zu tätigen. Es war einfach persönlicher.
    Also lud Jan die Nachricht auf sein persönliches Datenpad runter, steckte dieses in die Innentasche seiner Uniformjacke und verließ sein Büro. Im Vorzimmer saß wie immer 1st Lieutenant Moody. "Unterrichten Sie bitte Captain... Picard, dass ich auf den Weg zu ihm bin." "In welcher Angelegenheit?" "Er wird schon wissen, worum es geht." "Jawohl, Sir."
    Einen Fußmarsch von Fünf Minuten später stand der Admiral vor der Tür mit der Aufschrift "Cpt. T. Picard -Leiter Abteilung Spionageabwehr und Innere Sicherheit-". Hinter dieser Tür saß eine Corporal an ihrem Schreibtisch, die nachdem ihre Blicke den Eindringling erkannt hatte, aufsprang und Haltung annahm. "Guten Tag, ich möchte zu Captain Picard." "Er erwartet Sie bereits, Sir. Gehen Sie einfach durch." Mit großen Schritten durchquerte der Admiral das Vorzimmer und stand im Büro von Captain Picard, welcher hinter seinem Schreibtisch sitzend scheinbar nur auf die Ankunft des Admirals gewartet hatte. Ohne Umschweife ging der Deutsche auf den Schreibtisch zu.
    "Ich denke, Sie wissen, warum ich hier bin?", begrüßte Jan den Offizier.

  11. #71
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Eins muss ich denen lassen...die zögern nich', die Sache spannender zu machen."
    Die Nacht, die sie wieder umfing, kaum dass sie nach draußen getreten waren, kam ihm eiskalt vor. Vielleicht war es aber auch nur diese 'beinahe' Kugel, die fast seine Schulter erwischt hatte. Er und diese Kugeln. Diese Kugeln und seine Schulter. Was war das nur, dass er immer wieder zwischen Kugeln und in wildgewordene Verfolgungen geriet? Gut-...Er musste sich selbst eingestehen, dass es bisher kein einziges Mal Polizisten oder sonst irgendeine offizielle Gewalt gewesen war. Und wäre der Blonde nicht so voll von, durch Drogen herbeigerufenen, Glückshormonen, dann würde er keine Sekunde so breit über diese Tatsache grinsen, wie er es nun tat, während er seine Freundin ansah.
    "Stimmt.", pflichtete er ihr verspätet bei und strich mit der ausgestreckten Hand über ihre leicht rosigen Wangen. Die kleine Hetzjagd hatte aus ihrer beider Lungen mehr Luft gepresst, als dass sie noch hätten ruhig atmen können.
    "Aber ich fürchte, die legen es auf 'ne fulminante Schlussszene an.", wandte er ein und nickte in Richtung eines der Räder, die sie unbemerkt schon viel früher entdeckt hatte als er, der sie nun spontan als Fluchtfahrzeug auserkor. Ihnen stand ohnehin nicht viel mehr zur Verfügung.
    "Du beherrscht das Radfahren hoffentlich genauso gut, wie-...Naja.", meinte er und stieß sie leicht mit dem Ellenbogen, als er an ihr vorbei schritt, um das Fahrrad auszusuchen, dass er gleich stehlen würde.


    Wovon genau der Halbitalienerin nun die Roséfärbung ins Gesicht getrieben worden war - ob von den anrückenden Polizisten und dem damit zusammenhängenden Sprint, der kurzen Berührung ihrer genau so leicht gefärbten Wangen oder dem irreführenden Kommentar zum Schluss seiner Ansprache - würde wohl erstmal eine Ermittlung sein, die sie zu vertagen hatten. Primär war notwendig, möglichst rasch aus der Reichweite der bewaffneten Beamten zu gelangen, die bereits ihrerseits einen Sprint hingelegt hatten und gefährlich aufholten. "Wir werdens nicht rausfinden, wenn du dich nicht beeilst.", war ihre Antwort die mit einem Halblächeln unterstützt wurde, ehe sie ihm folgte und dabei half, den favorisierten Drahtesel aus der Halterung zu holen. Das kleine Billigschloss, dass den Reifen im Ständer hielt, konnte man derartig leicht zerbrechen - genauer gesagt reichte es, dass Luci einmal mit dem Fuß ausholte und den praktischen Magnetsohlenstiefel mit der härteren Seite gegen das Schloss trat - dass das Hindernis gerade schnell genug beseitigt werden konnte. "Affrettatevi, più veloce..."*, grummelte die Schwarzhaarige, als sie in der Hocke schnellstmöglich versuchte, den Wirrwar der Kette durch die Radspeichen zu führen, damit Leif bei Befreiung der erste sein konnte, der das Rad auf der Halterung zog und direkt die Flucht begonnen werden konnte.
    Luci selbst kam dem nach, stolperte erst über die anderen Fahrradständer, die sie im Dunkel übersehen hatte und rannte dem langsamer anfahrenden Schweden dann nach. Wie ein Cowboy, der dem flüchtenden Pferd hinterhereilte gelang es ihr im richtigen Moment dann auf das Fluchtfahrzeug aufzusteigen - wenn auch nur den ramponierten Gepäckträger - um als leichtgewichtiger, blinder Passagier vom Diebstahl mitzuprofitieren.
    "Vart vill du åka?"*², wollte eine weibliche Polizistin wissen und leuchtete die Umgebung ab, während sie im Sauseschritt den Pausenhof absuchte. "Där de flyr!"*³, rief ihr Kollege und die Lichtkegel fokussierten sich damit auf den unfassbar ulkigen Anblick des vollgedröhnten Pärchens, die versuchten auf dem Drahtesel zu fliehen. "Ohoh..", kündigte Luci an und klopfte dem strampelnden Schweden gegen die Schulter. "Gib Gas, die Superermittler haben uns entdeckt!", lachte sie und hatte Mühe, sich bei dem Amüsement irgendwie auf dem provisorischen Sitz des Rads zu halten.

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    * Beeilung...Schneller..
    *² Wo sind sie hin?
    *³ Dort, sie fliehen!
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  12. #72
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Kathy war eine gute Verhandlungspartnerin. Nicht gerade subtil, viel eher direkt so wie es eben die Art der Menschen war, handelte sie mit Ed dem Volus einen für beide akzeptablen Preis für die dauerhafte Miete eines der Lagerhäuser aus. Diese Lagerhäuser besaßen für sie wohl einen strategisch sehr hohen Wert, denn schließlich war die Möglichkeit ja noch gegeben, dass das beschlagnahmte Lagerhaus von dem Syndikat wieder freigegeben werden konnte. Kathy ging aber lieber auf Nummer sicher und Ed zeigte sich einverstanden. Vermutlich hätte der gierige Volus sogar für unter zehn Prozent eingeschlagen, hätte Kathy mit dem Beenden der Verhandlungen gedroht, doch so fühlte er sich als knallharter Geschäftspartner bestätigt und Kathy genoss nun den Schutz des Volus, der sicherlich in freundschaftlichem Kontakt mit dem Syndikat stand.

    Charis lehnte sich während der Verhandlungen zurück und beobachtete lediglich. Hin und wieder trank sie einen Schluck Wasser, verhielt sich jedoch ansonsten ebenso still wie die Kroganer oder der Drell, dessen wachsame Augen von Kathy zu Charis huschten, die ihre Waffe ganz offen präsentiert gehalftert ließ. Drell neigten mitunter zur Überreaktion, wenn sie Gefahr für sich oder ihre Auftraggeber vermuteten. Und ein Drell auf diesem engen Raum zu bekämpfen würde von Charis einiges an biotischen Kräften verlangen. Außerdem war sie weder zum Kämpfen, noch zum Einschüchtern angeheuert worden. Bei diesem Gespräch diente sie lediglich als hübsch anzusehende Deko.

    Schließlich brachte Kathy das Geschäft zum Abschluss und befahl Charis den Abzug. Die Asari hob kurz vielsagend die Augenbrauen und stürzte den Rest ihres Wassers hinunter. „Alles klar. War schön Sie gesehen zu haben, Ed!“, warf Charis im Aufstehen noch in die Runde. Ed hingegen kalkulierte vermutlich gerade mit der kommenden Mage oder schwebte aufgrund des Gewinns auf Wolke 7. Zumindest antwortete er nicht, sondern atmete nur schwer und so verließ Charis den Tisch ohne weitere Farewells. Kathy hingegen drängte sich dem Volus beim Gehen auf, zumindest stand sie geräuschvoll und gestisch unübersehbar auf, sodass sich der Volus wohl zu einem angemessenen Abschied genötigt fühlte. Was die beiden sich noch zusagten bekam die Asari nicht mit, denn sie hatte den Laden schon verlassen. Draußen ratschte sie an ihrem Feuerzeug, rief die kleine Flamme hervor und begann sofort eingerollten Tabak zu verbrennen. Vermutlich war es ohnehin kaum schädlicher zu rauchen, als die gewöhnliche schwere und diesige Luft des Planeten zu atmen. Die Hälfte der Zigarette hatte Charis schon in ihre Lunge gehämmert, als Kathy schließlich hinaustrat. Die Asari sagte nichts, sondern nickte nur einmal kräftig Richtung Landeplatz. Umsichtig stieß sie die zwei flachen Stufen, die zu dem Laden führten hinab, dann wandte sie sich zu der strömenden Masse. Es war nicht leicht sich in den fließenden Verkehr einzugliedern, vor allem da viele der herumlaufenden Personen Kroganer waren. Und Kroganer waren weder für ihre Umsicht, noch für ihr Taktgefühl bekannt. Schließlich wählte sie einen noch sehr jungen Menschen, vielleicht Anfang zwanzig, der einen Moment zu lang auf ihre Overknee-Stiefel gestarrt hatte aus, um Platz zu schaffen. Sie schubste ihn unsanft beiseite und fädelte sich so in den Strom der Reisenden ein. Kathy würde dank ihrer turianischen Rückendeckung vermutlich weniger Probleme haben sich einzugliedern.

    Die Rückreise verlief schneller als erwartet. Vermutlich weil sie den Weg schon kannten und so stand Charis schon bald auf der Plattform wo die Gruppe aus Söldnern und einigen anderen Leuten, vornehmlich Vorcha die wohl die Arbeiter waren, auf sie warteten. „Öffnen Sie den Frachter!“, verlangte der Verladeoffizier, so man den Batarianer denn so nennen konnte, als einige der Söldner auf die Asari zeigten und sie als Pilotin titulierten.
    Ganz ruhig, Brauner“, beschwichtigte Charis, wandte sich um und schaute in Richtung Steg, wo Kathy und ihr neuer Freund auftauchen sollten. Doch der Batarianer packte sie schmerzhaft am Oberarm und wiederholte: „Öffnen Sie den Frachter, Asari!“ Charis biss sich einen Moment auf die Lippe, denn batarianische Fäuste waren die Schraubstöcke und mit der freien Hand lockerte sie den Griff etwas. „Aua! Sie tun mir weh!“, protestierte die Schmugglerin worauf der Batarianer antwortete: „Dann öffnen Sie jetzt lieber den Frachtraum!“
    Einen Scheiß tu ich!“, fauchte Charis und riss sich aus der Umklammerung. Ihre Haut zeigte Merkmale des festen Griffes. Die Asari funkelte den Batarianer an, dann entlud sie biotische Energie aus ihrer rechten Hand und stieß sie gegen den Batarianer. Die Biotik wirkte wie ein mächtiger Schild, der gegen den Alien eindrang und Charis, die dabei wenig Mühe hatte, da es sich lediglich um ein Feld von der Größe eines Fußballs handelte, drückte den Batarianer so von sich weg. Dieser, durch den stetigen Druck nach hinten befördert, trat unaufhörlich rückwärts, während er hilfesuchend nach etwas Ausschau hielt, an dem er sich festhalten konnte, denn Charis setzte nun bedächtig einen Fuß vor den nächsten und schob den hilflosen Batarianer unentwegt Richtung Abgrund.
    „Hören Sie auf! Ich befehle es!“, brabbelte der Batarianer nun von Panik ergriffen, kam der Rand doch gefährlich nah.
    Ist ein langer Weg nach Unten. Es ist übrigens eine Lüge, dass man im Fall ohnmächtig wird“, reizte Charis ihren Gefangenen, dessen Schuhe kratzende und quietschende Geräusch von sich gaben, während ihre Sohlen Halt suchten. „Oh nein! Nein!“, stammelte der Batarianer, nun nur noch einen Handbreit von dem Abgrund entfernt. Charis Gesichtsausdruck spiegelte blanke Bosheit wieder. Sie lächelte mit offenem Mund und in gespielter Überraschung geweiteten Augen und setzte eine „Was wird wohl passieren“-Miene auf, während der Batarianer gleichgewichtringend mit den Händen fuchtelte. Mit den Fingern stupste sie vorsichtig Auswülstungen in das Effektfeld, welches den Batarianer fast zur Verzweiflung brachte, während sie selbst mit jedem Stoß ihre falschen Augenbrauen hob.

    „Schluss jetzt! Vale, lassen Sie ihn los!“, drang da plötzlich eine scharfe, tiefe Stimme von rechts. Die Asari schaute hinüber und aus der aufgebrachten und schaulustigen Menge aus Vorcha und Söldnern kristallisierte sich ein einzelner Batarianer heraus. Ein wahrer Haudegen mit dem Namen Toto Kasar, dessen blutrot schimmernde Panzerung ihn von seinen Untergebenen abhob. In seiner Hand hielt er etwas, dass aussah wie ein langes, gerades Seil. Eine Art gertenähnlicher Schlagstock, dessen Ende elektrische Ladungen abgeben konnte, perfekt zum Antreiben fauler Vorcha.
    Wie Sie wünschen“, knurrte Charis und ließ das biotische Feld ins Nichts verpuffen. Der Batarianer am Rand atmete erleichtert auf und tat ein paar schnelle Schritte von diesem weg, nur um sich dann einen kräftigen Hieb mit dem Stock einzufangen.
    „Verdammter Narr! Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten“, sagte Toto im zweiten Satzteil nun plötzlich in schmeichelhafter Stimmlage und reichte Charis die Hand. Er war ebenfalls einer der vermittelten Kontakte und so ergriff Charis diese und schüttelte sie. "Sie sollten sich ihr Personal besser auswählen, Toto!“, scherzte Charis. Der Batarianer lachte dumpf. „Wenn das nur ginge. Aber Fachkräfte sind rar hier auf Korlus und bei meinen Mitarbeitern verschwinden ohnehin jeden Monat ein paar.“ Er zuckze wegwerfend die Achseln. „Berufsrisiko. Oder viel eher: tägliches Risiko auf Korlus. Aber einer Omeganerin muss ich davon ja nichts erzählen.“
    Charis lachte nun ebenfalls auf und klopfte Toto auf den gepanzerten Rücken. „Gut Sie mal wieder zu sehen! Ich hab Ihren Charme schon vermisst.“ „Hören Sie auf, ich werde ja ganz verlegen“, gab Toto knurrend zurück. Charis fiel Kathy auf, die sich schon auf der Plattform eingefunden hatte. „Aah, Toto, das ist Miss Katharina Orlowski von der Erde. Sie hat sie kontaktiert.
    Gemeinsam gingen Batarianer und Asari zu der Menschenfrau, wo Toto in batarianeruntypisch höflicher Manier seine Dienste anbot und sich sogar zu einem respektvollen Kopfneigen verleiten ließ. Charis gab hingegen den Sicherheitscode für ihr Schiff ein. Die Vorcha wichen aufgeschreckt zurück, als die Rampe blitzschnell und mit einem gewaltigen Zischen die hermetische Abriegelung löste und nach Oben hin aufglitt.
    Nur im Frachtraum aufhalten! Wenn ich einen Vorcha in meinem Cockpit finde, reiße ich ihn auseinander und nagle seine Gedärme an die Außenhülle!“ Von Seiten Totos erklang erneut das dumpfe Lachen. „Dafür würde ich sogar ein oder zwei meiner Angestellten feuern!“ Dann wandte er sich wieder Kathy zu, welche das Ausladen überwachte.


    Ein Punkt auf der Liste abgehakt, es konnte weitergehen. Es war natürlich ärgerlich diesen ganzen Mist machen zu müssen, damit eine einfache Transaktion zu stande kam, aber die Straße des Erfolges war häufig kurvig und voller Geröll. Nachdem sie den Volus genötigt hatte sich zu erheben und sich ordentlich von ihm zu verabschieden, wurde es Zeit wieder zum Schiff zurückzukehren. Die Tatsache das der Volus, aber so höflich war und tatsächlich aufgestanden war um sie zu verabschieden zeigte Kathy das sie den richtigen Geschäftspartner gefunden hatte. Nicht besonders gefährlich oder arrogant und durch seine Gier leicht zu lenken. Der Vorteil mit Aliens zu arbeiten war in ihren Augen, dass die meisten durch ihre Gesellschaften und Sozialisation besser einzuschätzen war. Anders als bei Menschen die zwar auch Gesellschaften entwickelten, tief in ihren Herzen aber sprunghafte Individualisten waren. Ein Vorteil gegenüber den anderen Rassen, brachte es doch auch die Fähigkeit sich schnell an neues anzupassen was in den tiefen des Weltraums auch bitter nötig war.

    Die Asari war schon voraus gestiefelt und hatte sich in den Strom der Passanten eingegliedert. Diese füllten die Straße wie ein reißender Fluss, nur das man in diesem Fall nicht ins kühle Nass eindringen würde sondern einen Haufen rempelnder Passanten. Kathy gab dem Turianer mit einer Handbewegung das Zeichen das er vorgehen sollte und dieser tat es, indem er den nächstbesten Idioten umrempelte und so eine Lücke in den Personenstrom erzeugte. Dann ging er voraus während Kathy sich dicht hinter ihm in die entstehende Öffnung einfädelte. Auf dem Weg zur Landebucht dachte sie über die Informationen nach die ihr Virian Lethus preisgegeben hatte. Ungeachtet der Intention die dahintersteckte und dem Wahrheitsgehalt war diese ganze Sache doch sehr interessant. Nach dessen Aussage hatte dieser sogar nachdem das Geld wieder geflossen war, weiter Kontakt mit anderen Personen gehabt und sich nach anderer Arbeit umgeschaut. Unter anderem auch mit Kirek Appant, der zufälligerweise auch der Mann war mit dem Kathy bisher eine Abmachung über die Abnahme der Drogen hatte. Kirek war ein nicht gerade für seine Sanftmut bekannter Batarianer, der zudem nicht der allerbeste Arbeitgeber sein sollte. Aber er zahlte dafür seinen Unterführern mehr was natürlich für Coleman ein willkommener Anreiz gewesen wäre. Oder immer noch war, wenn man den Worten des Turianers glauben wollte. Da es wohl bald zu Verhandlungen mit diesem Kirek kommen würde, wäre dies natürlich ein Problem. Unter Umständen stand ihr sogenannter Söldnerführer auch schon auf dessen Gehaltsliste und sollte Informationen über "die Neue" im Geschäft sammeln und weiterleiten. Oder das war alles nur eine Lüge des Turianers der seinen ungeliebten Boss diskreditieren wollte. Ach Intrigen und Verrat, Kathy konnte nicht gerade sagen das sie das vermisst hatte, aber irgendwie war es doch ganz nett nochmal seine Erfahrung und Intention einzusetzen. Coleman war Pinketts Mann nicht ihrer und sie wusste auch nicht wie das Verhältnis zwischen den beiden gewesen war. Das war im Moment nicht allzu wichtig da Pinkett erstmal im Knast war, aber wenn er wieder rauskäme, dann musste Kathy bereit sein entsprechende Maßnahmen zu treffen. Maßnahmen die eine gute Rückendeckung und zweifellose Loyalität erfordern würden. Sie würde wohl mal ein kurzes Gespräch mit Coleman führen müssen in denen sie seine reaktion auf dieses Thema beobachten konnte.

    Eine weitere interessante Information war das neben diesem Kirek ein weiterer Boss aufgetaucht war, der scheinbar Interesse hatte das Drogengeschäft zu übernehmen. Jemand mit den Spitznamen "Stampy", der zielstrebig war und kühl kalkulierte bevor er seinen Zug tat. Mit Rafinesse und Zuverlässigkeit hatte er sich nach oben gearbeitet und versuchte nun Fuß im lukrativen Chrystal Geschäft zu fassen. Dieser Boss hielt sich allerdings bedeckt, sodass Virian nicht viel über ihn wusste, noch nichtmal seine Rasse. Dem Syndikat war diese Konkurrenz unter den beiden egal, solange dies nicht zu einer Verzögerung der Drogenverteilung auf Korlus führte. Letztendlich würe es aber wohl nur einen geben können der triumphierte. Diese Information würde sich falls Kirek sich nicht an den vereinbarten Preis halten sollte sicherlich von Vorteil. Nichts versüßte einem die Preisverhandlungen mehr als das Wissen das man der einzige Anbieter war und es mehrere potenzielle Käufer gab. Das machte alles viel einfacher.

    Nach einem Bad in der Menge erreichte Kathy schließlich zusammen mit Virian den Landeplatz, wo auch schon die Arbeiter wie gefordert angetreten waren. Größtenteils sahen die Transportarbeiter ein wenig dümmlich aus, aber zum Kisten schleppen musste man ja bekanntlich auch nicht die hellste Kerze am Kronleuchter sein. Außerdem waren der Großteil der Arbeiter Vorcha und bei denen musste man schon froh sein wenn sie sich so ausdrückten das man es verstehen konnte. Wie sie aus einiger Entfernung beobachten konnte, schloß auch ihre Asari Führerin Freundschaft mit einem übermotivierten Batarianer der die Schmugglerin anpackte und sie scheinbar zur Öffnung des Schiffes zwingen wollte. Eine völlig überzogene und unnötige geste immerhin waren sie ja dafür da. Die folgende Szene bestätigte dann Kathys Verdacht das Charis zu den Asari gehörte welche Biotik hatten und das sie sich vermutlich häufiger damit prügelte. Schnell befreite sie sich damit aus dem Griff des Batarianers und begann nun den jetzt panisch werdenden Alien mit ihrer Biotik Richtung Abgrund zu schieben. Kathy ging langsam in Richtung des Schiffes und beobachtete dabei das Schauspiel. Sie sah nun wirklich keinen Grund sich zu beeilen oder einzuschreiten. Dummheit gehörte bestraft und außerdem fand sie die Szenerie amüsant. Mit einem leichtem lächeln schritt sie den Landungssteg entlang während die Asari sich ein wenig im Sadismus übte und mit dem hilflosen Batarianer herumspielte. Schließlich wurde die Spielerei von einem Batarianer beendet, der ganz offensichtlich der Aufseher dieses Haufens war. Mit einer Art elektrischen Gerte bestrafte er seinen idiotischen Mitarbeiter um dann die Asari freundlich zu begrüßen.

    Der Batarianer strahlte Erfahrung und Autorität aus, etwas was beim arbeiten mit Vorcha sicherlich äußerst hilfreich war. Er sah mit seiner blutroten Panzerung und seinem Auftreten auf jedenfall so aus als hätte er schon ein paar Ärsche in seinem Leben getreten. Kathy trat an die beiden heran und als die Asari sie bemerkte stellte sie den Batarianer als diesen Toto vor mit dem sie schon während des Fluges verhandelt hatte. Der Batarianer war erstaunlich höflich und hilfsbereit wie Kathy zufrieden feststellte. Es war schön zu sehen das nicht jeder hier in Korlus ihr direkt ans Bein pissen wollte.
    Nachdem er nach einer Bemerkung Charis zu dem Verhalten auf ihrem Schiff, seinen Standpunkt zu der Wertigkeit seiner Arbeiter offenbart hatte wandte er sich direkt wieder Kathy zu. Diese schaute kurz dem treiben seiner Transportkräfte hinterher, stellte aber fest das hier die Arbeit wohl gut verrichtet werden würde.
    "Nun es ist mir ein Vergnügen sie kennenzulernen Toto. Wie mir scheint haben sie die Bande hier gut im Griff. Falls ich etwas von ihnen benötige werde ich mich natürlich vertrauensvoll an sie wenden.", begrüßte sie den Batarianer ebenfalls höflich. Hier war ihre Aufmerksamkeit wohl nicht gefordert.
    "Nun Miss Vale hat die entsprechenden Informationen wohin die Ware gebracht werden muss. Sie wird sie ihnen übergeben damit ihre Fahrer wissen wohin die Fracht gebracht werden soll. Sobald alles verladen ist können wir dann los. Wenn sie mich jetzt entschuldigen ich muss ein paar Takte mit meinem Sicherheitschef reden. Informieren sie mich dann bitte, sobald die Ware umgeladen ist und wir marschbereit sind.", erklärte sie das weitere Vorgehen und verabschiedete sich mit einem höflichen Kopfnicken. Dann begab sie sich mit dem Turianer zu den in einiger Entfernung stehenden Söldnern.

    Dexter Coleman stand in einiger Entfernung von seinen Leuten die größtenteils irgendwo im Bereich des Hafens herumstanden rauchten und sich unterhielten. Ein paar schienen sogar etwas zu machen was entfernt wie die Sicherung der Landungszone aussah. Entweder waren sie komplett unfähig oder sie hatten keine klaren Befehle bekommen. Kathy vermutete eher letzteres. Sie gab Vanarius die Aufgabe sich darum zu kümmern, worauf der Turianer sich auf den Weg machte und den Söldnern klare und präzise Befehle zurief, worauf diese sich bewegten und an geeigneten Positionen Stellung bezogen. Kathy schritt währenddessen auf Coleman zu, welcher rauchte und dabei telefonierte. Als er Kathy auf sich zukommen sah, beendete er schnell sein Telefonat und stieß sich von der Wand ab. Ob dies höflich gemeint war oder Kathy ihn einfach überrascht hatte, war für die junge Frau dabei nicht ganz ersichtlich. Kathy stellte sich vor den Mann dessen Zigarette immer noch im rechten Mundwinkel hing und vor sich hin qualmte.
    "Ah Miss Orlowski sie sind wieder zurück. Ich hoffe es ist alles glatt gelaufen bei ihrem Ausflug. Wo haben sie den Virian gelassen ?"
    "Mister Lethus kümmert sich auf meine Anweisungen darum das die Männer die Umgegend sichern und nicht herumstehen und Däumchen drehen. Etwas was sie unterlassen haben zu tun. Dürfte ich erfahren weshalb ?", fragte sie freundlich aber mit angepissten Unterton.
    "Erwarten sie einen Überfall Miss Orlowski ? Das hier ist doch nur ein normaler Deal, kein Brückenkopf im Feindesland. Keiner ist so dumm sie zu bestehlen, während ein Haufen bewaffneter hier herumsteht und das Schiff bewacht. Vor allem nicht tagsüber.", antwortete er nonchalant.
    "Wenn das so ist dann könnte ich auch einfach ein paar Transportarbeiter bewaffnen und eine Asari Prostituierte für ihren Job anstellen. Das käme mich billiger und hätte ja nach ihrer Aussage den gleichen Effekt.", antwortete sie jetzt in einem wütenderen Tonfall.
    "Also Asari Prostituierte sind gar nicht so billig, sie würden staunen was die verlang..", versuchte Coleman die Situation mit einem Scherz aufzulockern.
    "Halten sie die Fresse wenn ich mit ihnen rede, vor allem wenn sie nichts sinnvolles zu sagen haben ! Haben sie sich schon Gedanken gemacht wie sie den Transportzug zu sichern gedenken ?", fragte sie ihn unwirsch. Der Blick des Ex-Soldaten war an sich schon Antwort genug.
    "Also wenn sie mich so fragen, nichts konkretes das ist doch jedes Mal das gleiche, was soll ich da groß planen ?", antwortete er rüde.
    "Tja ich weiß nicht,wie sie das sonst machen, aber nachdem was ich hier gesehen habe besteht ihre übliche Vorgehensweise vermutlich daraus, alle in ein großes Gefährt zu stopfen und während der Fahrt wild in die Luft zu schießen. Ich bezahle sie garantiert nicht für ihr gutes Aussehen, sondern das sie ordentlich für meine Sicherheit und die Sicherheit der Ware sorgen. Momentan komme ich mir so geschützt wie auf einem Minenfeld vor."
    Kathy war während des Gesprächs in Fahrt gekommen, zügelte allerdings jetzt wieder ihr Temperament. Mit ruhiger Stimme fuhr sie fort zu sprechen.
    "Gut vielleicht können sie mir ja auf andere Weise helfen. Was können sie mir über Kirek Appant erzählen ?" Ein leichter Ausdruck der Nervösität war in dem Gesicht des Mannes zu erkennen, aber es verschwand sogleich und wurde durch ein selbstgefälliges grinsen ersetzt.
    "Na ja Miss Orlowski, das sollten sie doch wissen, er ist ihr Abnehmer hier auf Korlus. Ein Batarianer und ein harter Hund. Er hat ein paar zähe Hunde unter seinem Kommando. Mit ihm sollten sie sich nicht anlegen. Außerdem kontrolliert er den Vertrieb ihres Zauberstaubs."
    "Nun das weiß ich auch. Hat er denn die komplette Kontrolle oder gibt es noch andere Interessenten ?", fragte sie fordernd.
    "Nein er ist der große Fisch hier im kleinen Teich. Er liefert die Droge weiter an die Betriebe des Syndikats.", erklärte der Söldner rechthaberisch.
    "Und was ist mit Stampy ?", fragte Kathy skeptisch. Diesmal war die Überraschung in Colemans Gesicht größer.
    "Stampy ? Keine Ahnung woher sie von dem Wissen, aber der wird es nie schaffen Kirek zu verdrängen. Das ist unmöglich."
    Kathy hatte genug gehört, auch das was Coleman ihr nicht erzählt hatte, aber es durch seine Körpersprache mitgeteilt hatte. Inzwischen waren die Söldner auch auf ihre Positionen gegangen und überwachten nun den umliegenden Hafen. Der Turianer wartete in einem Höflichkeitsabstand um die beiden Menschen nicht zu stören. Coleman schien genervt von Kathys Fragerei und ihren Vorwürfen. Aber wer zahlt hat Recht.
    "Nun gut dann hätte ich noch eine weitere Frage an sie. Wieviel will ihnen Kirek zahlen oder stehen sie schon auf seiner Gehaltsliste ?"
    Nun fiel dem Mann vor Überraschung die Fluppe aus dem Mund und er sah sie entgeistert an. Dann begann er empört zu reden.
    "Wer hat ihnen denn den Floh ins Ohr gesetzt ? Etwa Virian ? Der Dornenfresse kann man nicht trauen, die erzählt nur Scheiße um nach oben zu kommen. Ich arbeite schon seit Beginn für Mister Pinkett und er hat nie gemeckert. Nur weil sie der neue Boss sind lasse ich mich nicht von ihnen beleidigen !"
    Kathy blieb bei diesem Wortschwall sehr gelassen und sah ihn nur mit einem eisigen Blick an. Ihr Mund bildete ein schmales Lächeln.
    "Ich bin aber nicht Mr. Pinkett falls ihnen das nicht aufgefallen sein sollte. Und sie haben Recht sie müssen sich nicht von mir beleidigen lassen. Sie sind gefeuert !", antwortete Kathy mit kühler Stimme. Mister Colemans Reaktion war zuerst nur ein entgeisterter Gesichtsausdruck, dann verwandelte sich sein Gesicht in eine wütende Fratze und er schrie Kathy an.
    "Sie können mich doch nicht einfach so feuern sie dreckiges Miststück!"
    "Stimmt, nicht einfach so. Sie bekommen natürlich noch ein Arbeitszeugnis von mir für ihren weiteren Werdegang.", antwortete sie mit einem aufgesetzten Lächeln. Dann schoß ihre rechte Hand in einer flinken routinierten Bewegung zum rechten Beinholster und zog die Pistole. Bevor Coleman reagieren konnte schoß Kathy ihm in die Stirn. Das Geschoß durchschlug den Schädel und trat einen blutigen Schwall hinter sich ziehend, aus dem Hinterkopf wieder aus. Der Knall des Schußes durchschnitt kurz das geschäftige Treiben in der Nähe bis er wieder verklang und die Arbeiten in der Nähe wieder die Geräuschkulisse bestimmten. Ein Schuß war auf Korlus nicht ungewöhnlich. Während der tote Körper von Coleman zu Boden sackte und mit einem dumpfen Geräusch aufschlug, halfterte Kathy die Waffe genauso schnell wie sie sie gezogen hatte. Die hässliche Pilotenbrille lag neben der Leiche von dem einstigen Söldnerführer. Kathy trat kurz mit ihrem Absatz auf das Glas, welches zersprang und sh auf den Leichnam hinab.
    "Er war stets bemüht.", sagte sie leise mit einem angewiderten Gesichtsausdruck vor sich hin dann wandte sie sich dem Turianer zu. Dieser hatte die ganze Szene ruhig beobachtet und schien auch jetzt nicht besonders betroffen zu sein. Die anderen Söldner hatten hingegen den Schuss gehört und begannen jetzt beim Anblick ihres toten einstigen Chefs miteinander zu murmeln. Hier war Handlungsbedarf entstanden.

    "Mister Lethus, holen sie die her die gerade nicht das Gelände sichern. Sie haben jetzt das Kommando.", sprach sie mit ruhiger Stimme.
    "Ich danke ihnen Miss Orlowski.", bedankte er sich zufrieden und nickte ihr leicht zu. Dann ließ er die unbeschäftigten Söldner antreten.
    Die meisten sahen ein wenig verwirrt, aus manche teilnahmslos, ein paar lächelten und einige taxierten Kathy mit einem wütendem Blick.
    Kathy begann zu sprechen mit fester und entschlossener Stimme und sah dabei den Söldnern direkt in die Augen um ihre Reaktion zu sehen.
    "Nun aufgrund personeller Unstimmigkeiten ist es zu einem Wechsel in der Kommandostruktur gekommen. Ihr alter Anführer hat sich als nicht vertrauenswürdig oder kompetent genug erwiesen und eine wichtige Regel verletzt. Man beisst nicht die Hand die einen füttert. Ich dulde keinen verrat oder Insubordination und keine Faulheit. Deswegen habe ich Mr. Lethus das Kommando übergeben. Er wird die Rolle des verstorbenen Mr.Coleman übernehmen. Ich bin ihre Auftraggeberin und diejenige die ihnen ihren Sold zahlt. Wenn sie ihre Arbeit gut machen und ich sich als fähig erweisen, haben sie jeden Monat ein gutes Einkommen. Besser als es ihnen die meisten Bosse hier auf Korlus bieten werden. dafür verlange ich allerdings Loyalität und Profession. Wenn sich jemand mit meiner Idee nicht anfreunden kann und gehen will kann er das jetzt tun. Wenn nicht erwarte ich von ihnen nur das sie ihren Job machen und auf meine und Mr. Lethus Befehle hören. Haben sie das verstanden ?", fragte sie die versammelte Crew. Zustimmendes Gemurmel kam als Antwort und keiner der Anwesenden schien kündigen zu wollen. Ganz offensichtlich schien Coleman wirklich nicht allzu beliebt gewesen zu sein und die Aussicht auf wieder regelmäßig eintreffende Bezahlung schien anderweitige Bedenken zu zerstreuen. Es waren halt Söldner und Abschaum, aber damit war Kathy gewöhnt zu arbeiten. Ein paar feste Regeln gemisch mit sicherem Einkommen und schon war dieser Haufen zu etwas zu gebrauchen. Und dieser Virian würde eher ihr loyal gegenüber sein und nicht Mister Pinkett falls der je wieder einsteigen konnte. Sie wandte sich dem Turianer zu.
    "Virian entwerfen sie einen Plan für die Sicherung des Transports zu dem Lagerhaus. Ich möchte ihn sehen bevor wir abfahren."
    "Jawohl Miss Orlowski.", antwortete der Turianer befehlsgewohnt. Eine klare inie fiel ihm zu gefallen. Kathy wollte gerade gehen und nach dem Entladen schauen, als sie aus den Augenwinkeln die Leiche rumliegen sah. Sie blieb stehen und wandte sich dann wieder Virian zu.
    "Ach und entsorgen sie bitte die sterblichen Übereste von Mr. Coleman. Sein Anblick verdirbt mir den Tag."
    Dann schaute sie wieder in Richtung Verladerampe. Hoffentlich war dort auch bald alles erledigt. Sie hasste Verzögerungen.
    numberten ist gerade online Geändert von numberten (02.10.2015 um 18:18 Uhr)

  13. #73
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    Ein Punkt auf der Liste abgehakt, es konnte weitergehen. Es war natürlich ärgerlich diesen ganzen Mist machen zu müssen, damit eine einfache Transaktion zu stande kam, aber die Straße des Erfolges war häufig kurvig und voller Geröll. Nachdem sie den Volus genötigt hatte sich zu erheben und sich ordentlich von ihm zu verabschieden, wurde es Zeit wieder zum Schiff zurückzukehren. Die Tatsache das der Volus, aber so höflich war und tatsächlich aufgestanden war um sie zu verabschieden zeigte Kathy das sie den richtigen Geschäftspartner gefunden hatte. Nicht besonders gefährlich oder arrogant und durch seine Gier leicht zu lenken. Der Vorteil mit Aliens zu arbeiten war in ihren Augen, dass die meisten durch ihre Gesellschaften und Sozialisation besser einzuschätzen war. Anders als bei Menschen die zwar auch Gesellschaften entwickelten, tief in ihren Herzen aber sprunghafte Individualisten waren. Ein Vorteil gegenüber den anderen Rassen, brachte es doch auch die Fähigkeit sich schnell an neues anzupassen was in den tiefen des Weltraums auch bitter nötig war.

    Die Asari war schon voraus gestiefelt und hatte sich in den Strom der Passanten eingegliedert. Diese füllten die Straße wie ein reißender Fluss, nur das man in diesem Fall nicht ins kühle Nass eindringen würde sondern einen Haufen rempelnder Passanten. Kathy gab dem Turianer mit einer Handbewegung das Zeichen das er vorgehen sollte und dieser tat es, indem er den nächstbesten Idioten umrempelte und so eine Lücke in den Personenstrom erzeugte. Dann ging er voraus während Kathy sich dicht hinter ihm in die entstehende Öffnung einfädelte. Auf dem Weg zur Landebucht dachte sie über die Informationen nach die ihr Virian Lethus preisgegeben hatte. Ungeachtet der Intention die dahintersteckte und dem Wahrheitsgehalt war diese ganze Sache doch sehr interessant. Nach dessen Aussage hatte dieser sogar nachdem das Geld wieder geflossen war, weiter Kontakt mit anderen Personen gehabt und sich nach anderer Arbeit umgeschaut. Unter anderem auch mit Kirek Appant, der zufälligerweise auch der Mann war mit dem Kathy bisher eine Abmachung über die Abnahme der Drogen hatte. Kirek war ein nicht gerade für seine Sanftmut bekannter Batarianer, der zudem nicht der allerbeste Arbeitgeber sein sollte. Aber er zahlte dafür seinen Unterführern mehr was natürlich für Coleman ein willkommener Anreiz gewesen wäre. Oder immer noch war, wenn man den Worten des Turianers glauben wollte. Da es wohl bald zu Verhandlungen mit diesem Kirek kommen würde, wäre dies natürlich ein Problem. Unter Umständen stand ihr sogenannter Söldnerführer auch schon auf dessen Gehaltsliste und sollte Informationen über "die Neue" im Geschäft sammeln und weiterleiten. Oder das war alles nur eine Lüge des Turianers der seinen ungeliebten Boss diskreditieren wollte. Ach Intrigen und Verrat, Kathy konnte nicht gerade sagen das sie das vermisst hatte, aber irgendwie war es doch ganz nett nochmal seine Erfahrung und Intention einzusetzen. Coleman war Pinketts Mann nicht ihrer und sie wusste auch nicht wie das Verhältnis zwischen den beiden gewesen war. Das war im Moment nicht allzu wichtig da Pinkett erstmal im Knast war, aber wenn er wieder rauskäme, dann musste Kathy bereit sein entsprechende Maßnahmen zu treffen. Maßnahmen die eine gute Rückendeckung und zweifellose Loyalität erfordern würden. Sie würde wohl mal ein kurzes Gespräch mit Coleman führen müssen in denen sie seine reaktion auf dieses Thema beobachten konnte.

    Eine weitere interessante Information war das neben diesem Kirek ein weiterer Boss aufgetaucht war, der scheinbar Interesse hatte das Drogengeschäft zu übernehmen. Jemand mit den Spitznamen "Stampy", der zielstrebig war und kühl kalkulierte bevor er seinen Zug tat. Mit Rafinesse und Zuverlässigkeit hatte er sich nach oben gearbeitet und versuchte nun Fuß im lukrativen Chrystal Geschäft zu fassen. Dieser Boss hielt sich allerdings bedeckt, sodass Virian nicht viel über ihn wusste, noch nichtmal seine Rasse. Dem Syndikat war diese Konkurrenz unter den beiden egal, solange dies nicht zu einer Verzögerung der Drogenverteilung auf Korlus führte. Letztendlich würe es aber wohl nur einen geben können der triumphierte. Diese Information würde sich falls Kirek sich nicht an den vereinbarten Preis halten sollte sicherlich von Vorteil. Nichts versüßte einem die Preisverhandlungen mehr als das Wissen das man der einzige Anbieter war und es mehrere potenzielle Käufer gab. Das machte alles viel einfacher.

    Nach einem Bad in der Menge erreichte Kathy schließlich zusammen mit Virian den Landeplatz, wo auch schon die Arbeiter wie gefordert angetreten waren. Größtenteils sahen die Transportarbeiter ein wenig dümmlich aus, aber zum Kisten schleppen musste man ja bekanntlich auch nicht die hellste Kerze am Kronleuchter sein. Außerdem waren der Großteil der Arbeiter Vorcha und bei denen musste man schon froh sein wenn sie sich so ausdrückten das man es verstehen konnte. Wie sie aus einiger Entfernung beobachten konnte, schloß auch ihre Asari Führerin Freundschaft mit einem übermotivierten Batarianer der die Schmugglerin anpackte und sie scheinbar zur Öffnung des Schiffes zwingen wollte. Eine völlig überzogene und unnötige geste immerhin waren sie ja dafür da. Die folgende Szene bestätigte dann Kathys Verdacht das Charis zu den Asari gehörte welche Biotik hatten und das sie sich vermutlich häufiger damit prügelte. Schnell befreite sie sich damit aus dem Griff des Batarianers und begann nun den jetzt panisch werdenden Alien mit ihrer Biotik Richtung Abgrund zu schieben. Kathy ging langsam in Richtung des Schiffes und beobachtete dabei das Schauspiel. Sie sah nun wirklich keinen Grund sich zu beeilen oder einzuschreiten. Dummheit gehörte bestraft und außerdem fand sie die Szenerie amüsant. Mit einem leichtem lächeln schritt sie den Landungssteg entlang während die Asari sich ein wenig im Sadismus übte und mit dem hilflosen Batarianer herumspielte. Schließlich wurde die Spielerei von einem Batarianer beendet, der ganz offensichtlich der Aufseher dieses Haufens war. Mit einer Art elektrischen Gerte bestrafte er seinen idiotischen Mitarbeiter um dann die Asari freundlich zu begrüßen.

    Der Batarianer strahlte Erfahrung und Autorität aus, etwas was beim arbeiten mit Vorcha sicherlich äußerst hilfreich war. Er sah mit seiner blutroten Panzerung und seinem Auftreten auf jedenfall so aus als hätte er schon ein paar Ärsche in seinem Leben getreten. Kathy trat an die beiden heran und als die Asari sie bemerkte stellte sie den Batarianer als diesen Toto vor mit dem sie schon während des Fluges verhandelt hatte. Der Batarianer war erstaunlich höflich und hilfsbereit wie Kathy zufrieden feststellte. Es war schön zu sehen das nicht jeder hier in Korlus ihr direkt ans Bein pissen wollte.
    Nachdem er nach einer Bemerkung Charis zu dem Verhalten auf ihrem Schiff, seinen Standpunkt zu der Wertigkeit seiner Arbeiter offenbart hatte wandte er sich direkt wieder Kathy zu. Diese schaute kurz dem treiben seiner Transportkräfte hinterher, stellte aber fest das hier die Arbeit wohl gut verrichtet werden würde.
    "Nun es ist mir ein Vergnügen sie kennenzulernen Toto. Wie mir scheint haben sie die Bande hier gut im Griff. Falls ich etwas von ihnen benötige werde ich mich natürlich vertrauensvoll an sie wenden.", begrüßte sie den Batarianer ebenfalls höflich. Hier war ihre Aufmerksamkeit wohl nicht gefordert.
    "Nun Miss Vale hat die entsprechenden Informationen wohin die Ware gebracht werden muss. Sie wird sie ihnen übergeben damit ihre Fahrer wissen wohin die Fracht gebracht werden soll. Sobald alles verladen ist können wir dann los. Wenn sie mich jetzt entschuldigen ich muss ein paar Takte mit meinem Sicherheitschef reden. Informieren sie mich dann bitte, sobald die Ware umgeladen ist und wir marschbereit sind.", erklärte sie das weitere Vorgehen und verabschiedete sich mit einem höflichen Kopfnicken. Dann begab sie sich mit dem Turianer zu den in einiger Entfernung stehenden Söldnern.

    Dexter Coleman stand in einiger Entfernung von seinen Leuten die größtenteils irgendwo im Bereich des Hafens herumstanden rauchten und sich unterhielten. Ein paar schienen sogar etwas zu machen was entfernt wie die Sicherung der Landungszone aussah. Entweder waren sie komplett unfähig oder sie hatten keine klaren Befehle bekommen. Kathy vermutete eher letzteres. Sie gab Vanarius die Aufgabe sich darum zu kümmern, worauf der Turianer sich auf den Weg machte und den Söldnern klare und präzise Befehle zurief, worauf diese sich bewegten und an geeigneten Positionen Stellung bezogen. Kathy schritt währenddessen auf Coleman zu, welcher rauchte und dabei telefonierte. Als er Kathy auf sich zukommen sah, beendete er schnell sein Telefonat und stieß sich von der Wand ab. Ob dies höflich gemeint war oder Kathy ihn einfach überrascht hatte, war für die junge Frau dabei nicht ganz ersichtlich. Kathy stellte sich vor den Mann dessen Zigarette immer noch im rechten Mundwinkel hing und vor sich hin qualmte.
    "Ah Miss Orlowski sie sind wieder zurück. Ich hoffe es ist alles glatt gelaufen bei ihrem Ausflug. Wo haben sie den Virian gelassen ?"
    "Mister Lethus kümmert sich auf meine Anweisungen darum das die Männer die Umgegend sichern und nicht herumstehen und Däumchen drehen. Etwas was sie unterlassen haben zu tun. Dürfte ich erfahren weshalb ?", fragte sie freundlich aber mit angepissten Unterton.
    "Erwarten sie einen Überfall Miss Orlowski ? Das hier ist doch nur ein normaler Deal, kein Brückenkopf im Feindesland. Keiner ist so dumm sie zu bestehlen, während ein Haufen bewaffneter hier herumsteht und das Schiff bewacht. Vor allem nicht tagsüber.", antwortete er nonchalant.
    "Wenn das so ist dann könnte ich auch einfach ein paar Transportarbeiter bewaffnen und eine Asari Prostituierte für ihren Job anstellen. Das käme mich billiger und hätte ja nach ihrer Aussage den gleichen Effekt.", antwortete sie jetzt in einem wütenderen Tonfall.
    "Also Asari Prostituierte sind gar nicht so billig, sie würden staunen was die verlang..", versuchte Coleman die Situation mit einem Scherz aufzulockern.
    "Halten sie die Fresse wenn ich mit ihnen rede, vor allem wenn sie nichts sinnvolles zu sagen haben ! Haben sie sich schon Gedanken gemacht wie sie den Transportzug zu sichern gedenken ?", fragte sie ihn unwirsch. Der Blick des Ex-Soldaten war an sich schon Antwort genug.
    "Also wenn sie mich so fragen, nichts konkretes das ist doch jedes Mal das gleiche, was soll ich da groß planen ?", antwortete er rüde.
    "Tja ich weiß nicht,wie sie das sonst machen, aber nachdem was ich hier gesehen habe besteht ihre übliche Vorgehensweise vermutlich daraus, alle in ein großes Gefährt zu stopfen und während der Fahrt wild in die Luft zu schießen. Ich bezahle sie garantiert nicht für ihr gutes Aussehen, sondern das sie ordentlich für meine Sicherheit und die Sicherheit der Ware sorgen. Momentan komme ich mir so geschützt wie auf einem Minenfeld vor."
    Kathy war während des Gesprächs in Fahrt gekommen, zügelte allerdings jetzt wieder ihr Temperament. Mit ruhiger Stimme fuhr sie fort zu sprechen.
    "Gut vielleicht können sie mir ja auf andere Weise helfen. Was können sie mir über Kirek Appant erzählen ?" Ein leichter Ausdruck der Nervösität war in dem Gesicht des Mannes zu erkennen, aber es verschwand sogleich und wurde durch ein selbstgefälliges grinsen ersetzt.
    "Na ja Miss Orlowski, das sollten sie doch wissen, er ist ihr Abnehmer hier auf Korlus. Ein Batarianer und ein harter Hund. Er hat ein paar zähe Hunde unter seinem Kommando. Mit ihm sollten sie sich nicht anlegen. Außerdem kontrolliert er den Vertrieb ihres Zauberstaubs."
    "Nun das weiß ich auch. Hat er denn die komplette Kontrolle oder gibt es noch andere Interessenten ?", fragte sie fordernd.
    "Nein er ist der große Fisch hier im kleinen Teich. Er liefert die Droge weiter an die Betriebe des Syndikats.", erklärte der Söldner rechthaberisch.
    "Und was ist mit Stampy ?", fragte Kathy skeptisch. Diesmal war die Überraschung in Colemans Gesicht größer.
    "Stampy ? Keine Ahnung woher sie von dem Wissen, aber der wird es nie schaffen Kirek zu verdrängen. Das ist unmöglich."
    Kathy hatte genug gehört, auch das was Coleman ihr nicht erzählt hatte, aber es durch seine Körpersprache mitgeteilt hatte. Inzwischen waren die Söldner auch auf ihre Positionen gegangen und überwachten nun den umliegenden Hafen. Der Turianer wartete in einem Höflichkeitsabstand um die beiden Menschen nicht zu stören. Coleman schien genervt von Kathys Fragerei und ihren Vorwürfen. Aber wer zahlt hat Recht.
    "Nun gut dann hätte ich noch eine weitere Frage an sie. Wieviel will ihnen Kirek zahlen oder stehen sie schon auf seiner Gehaltsliste ?"
    Nun fiel dem Mann vor Überraschung die Fluppe aus dem Mund und er sah sie entgeistert an. Dann begann er empört zu reden.
    "Wer hat ihnen denn den Floh ins Ohr gesetzt ? Etwa Virian ? Der Dornenfresse kann man nicht trauen, die erzählt nur Scheiße um nach oben zu kommen. Ich arbeite schon seit Beginn für Mister Pinkett und er hat nie gemeckert. Nur weil sie der neue Boss sind lasse ich mich nicht von ihnen beleidigen !"
    Kathy blieb bei diesem Wortschwall sehr gelassen und sah ihn nur mit einem eisigen Blick an. Ihr Mund bildete ein schmales Lächeln.
    "Ich bin aber nicht Mr. Pinkett falls ihnen das nicht aufgefallen sein sollte. Und sie haben Recht sie müssen sich nicht von mir beleidigen lassen. Sie sind gefeuert !", antwortete Kathy mit kühler Stimme. Mister Colemans Reaktion war zuerst nur ein entgeisterter Gesichtsausdruck, dann verwandelte sich sein Gesicht in eine wütende Fratze und er schrie Kathy an.
    "Sie können mich doch nicht einfach so feuern sie dreckiges Miststück!"
    "Stimmt, nicht einfach so. Sie bekommen natürlich noch ein Arbeitszeugnis von mir für ihren weiteren Werdegang.", antwortete sie mit einem aufgesetzten Lächeln. Dann schoß ihre rechte Hand in einer flinken routinierten Bewegung zum rechten Beinholster und zog die Pistole. Bevor Coleman reagieren konnte schoß Kathy ihm in die Stirn. Das Geschoß durchschlug den Schädel und trat einen blutigen Schwall hinter sich ziehend, aus dem Hinterkopf wieder aus. Der Knall des Schußes durchschnitt kurz das geschäftige Treiben in der Nähe bis er wieder verklang und die Arbeiten in der Nähe wieder die Geräuschkulisse bestimmten. Ein Schuß war auf Korlus nicht ungewöhnlich. Während der tote Körper von Coleman zu Boden sackte und mit einem dumpfen Geräusch aufschlug, halfterte Kathy die Waffe genauso schnell wie sie sie gezogen hatte. Die hässliche Pilotenbrille lag neben der Leiche von dem einstigen Söldnerführer. Kathy trat kurz mit ihrem Absatz auf das Glas, welches zersprang und sh auf den Leichnam hinab.
    "Er war stets bemüht.", sagte sie leise mit einem angewiderten Gesichtsausdruck vor sich hin dann wandte sie sich dem Turianer zu. Dieser hatte die ganze Szene ruhig beobachtet und schien auch jetzt nicht besonders betroffen zu sein. Die anderen Söldner hatten hingegen den Schuss gehört und begannen jetzt beim Anblick ihres toten einstigen Chefs miteinander zu murmeln. Hier war Handlungsbedarf entstanden.

    "Mister Lethus, holen sie die her die gerade nicht das Gelände sichern. Sie haben jetzt das Kommando.", sprach sie mit ruhiger Stimme.
    "Ich danke ihnen Miss Orlowski.", bedankte er sich zufrieden und nickte ihr leicht zu. Dann ließ er die unbeschäftigten Söldner antreten.
    Die meisten sahen ein wenig verwirrt, aus manche teilnahmslos, ein paar lächelten und einige taxierten Kathy mit einem wütendem Blick.
    Kathy begann zu sprechen mit fester und entschlossener Stimme und sah dabei den Söldnern direkt in die Augen um ihre Reaktion zu sehen.
    "Nun aufgrund personeller Unstimmigkeiten ist es zu einem Wechsel in der Kommandostruktur gekommen. Ihr alter Anführer hat sich als nicht vertrauenswürdig oder kompetent genug erwiesen und eine wichtige Regel verletzt. Man beisst nicht die Hand die einen füttert. Ich dulde keinen verrat oder Insubordination und keine Faulheit. Deswegen habe ich Mr. Lethus das Kommando übergeben. Er wird die Rolle des verstorbenen Mr.Coleman übernehmen. Ich bin ihre Auftraggeberin und diejenige die ihnen ihren Sold zahlt. Wenn sie ihre Arbeit gut machen und ich sich als fähig erweisen, haben sie jeden Monat ein gutes Einkommen. Besser als es ihnen die meisten Bosse hier auf Korlus bieten werden. dafür verlange ich allerdings Loyalität und Profession. Wenn sich jemand mit meiner Idee nicht anfreunden kann und gehen will kann er das jetzt tun. Wenn nicht erwarte ich von ihnen nur das sie ihren Job machen und auf meine und Mr. Lethus Befehle hören. Haben sie das verstanden ?", fragte sie die versammelte Crew. Zustimmendes Gemurmel kam als Antwort und keiner der Anwesenden schien kündigen zu wollen. Ganz offensichtlich schien Coleman wirklich nicht allzu beliebt gewesen zu sein und die Aussicht auf wieder regelmäßig eintreffende Bezahlung schien anderweitige Bedenken zu zerstreuen. Es waren halt Söldner und Abschaum, aber damit war Kathy gewöhnt zu arbeiten. Ein paar feste Regeln gemisch mit sicherem Einkommen und schon war dieser Haufen zu etwas zu gebrauchen. Und dieser Virian würde eher ihr loyal gegenüber sein und nicht Mister Pinkett falls der je wieder einsteigen konnte. Sie wandte sich dem Turianer zu.
    "Virian entwerfen sie einen Plan für die Sicherung des Transports zu dem Lagerhaus. Ich möchte ihn sehen bevor wir abfahren."
    "Jawohl Miss Orlowski.", antwortete der Turianer befehlsgewohnt. Eine klare inie fiel ihm zu gefallen. Kathy wollte gerade gehen und nach dem Entladen schauen, als sie aus den Augenwinkeln die Leiche rumliegen sah. Sie blieb stehen und wandte sich dann wieder Virian zu.
    "Ach und entsorgen sie bitte die sterblichen Übereste von Mr. Coleman. Sein Anblick verdirbt mir den Tag."
    Dann schaute sie wieder in Richtung Verladerampe. Hoffentlich war dort auch bald alles erledigt. Sie hasste Verzögerungen.


    Der Schuss zerriss die geschäftige Geräuschkulisse mit derartiger Heftigkeit, dass Charis die gerade ein paar Vorche genauestens beobachtet hatte zusammenfuhr und instinktiv zur Waffe griff. Sie wirbelte herum, die Finger um den Griff ihrer Pistole geschlossen und bereit sie zu ziehen. Schüsse gehörten auf Korlus zum allgemeinen Soundbild wie das Rauschen der Wellen in die Heimatwelt der Hanar gehörte, oder das immerwährende Pfeifen des Windes auf Tuchanka. Allerdings war der Knall einer Waffe unabhängig des Ortes beunruhigend, wenn die Quelle derart dicht an einem selbst lag. Die Asari blickte, wie alle anderen auch, über die Plattform. Einige der Söldner hatten die Waffen gehoben, zwei Vorcha lagen flach auf dem Boden, die Hände auf dem Kopf und Charis schaute durch die Menge an Umherstehenden auf den niedergestreckten Coleman und Kathy, die ihre noch rauchende Waffe in ihr Tiefziehholster zurückschob, wobei sie nicht umhin kam dies in prahlerischer Geschwindigkeit zu tun. „Verdammte Scheiße“, knurrte Charis und schob ihrerseits die halbgezogene Waffe zurück, den Blick noch immer auf Colemans Leiche gerichtet. Der Kerl hatte nicht einmal die Zeit gehabt nach seiner Waffe zu greifen, da verteilte Kathy sein Hirn schon auf der Plattform. Die Asari hatte das Gespräch der beiden nur peripher mitbekommen, doch scheinbar war Coleman unzufrieden mit seiner Entlassung, die Kathy wie Charis rückblickend feststellte, schon von dem ersten Treffen an geplant hatte. Vermutlich orientierte sich die Gangsterin an dem Standard turianischer Militärs, denn sie setzte nun lauthals Colemans Stellvertreter ein und befall sofort die Verlegung der Waren. Charis beobachtete die Szenerie aus dem Augenwinkel, dann wandte sie sich wieder den Vorcha zu, die nach dem ersten Schreckmoment mit dem Ausladen der Waren fortfuhren.

    Der Lagerraum war fast leer, vielleicht noch zwei weitere Minuten dann wäre Charis die Drogen los und so kam der Turianer auf die Asari zu. „Miss Orlowski befahl mir von Ihnen die Koordinaten abzuholen, wohin die Waren gebracht werden sollen“, trug er stoisch vor, die Vindicator autoritär in den dreifingrigen Krallen wiegend. Charis, die währenddessen einmal mehr begonnen hatte zu Rauchen, schaute den Turianer mitleidig an. Sobald jemand einen harten Befehlston anschlug bellten die Männer der Kriegerrasse wie willige Hündchen zu der Pfeife ihrer Herren, egal wie jung oder unerfahren diese sein mochten. „Kein Problem, Pilger“, sagte Charis wegwerfend und rief ihr Omnitool auf. Sie wusste selbst nicht, wieso Kathy dem Turianer die Koordinaten nicht selbst gab, hatte sie doch die Verhandlungen mit dem Vorcha geführt. Natürlich hatte auch Charis die Daten empfangen, doch was war sie jetzt? Privatsekretärin? Dafür bezahlte man ihr zu wenig. Flink tippten die blauen Finger ein paar Befehle, dann blinkte erst ihr Omnitool und Sekunden später das des Turianers. „Viel Spaß damit!
    Der Turianer sagte nichts sondern warf ihr nur einen verärgerten Blick zu. Lasche Mundarten missfielen ihm anscheinend, ebenso wie Zigarettenrauch, vor dem er sich gehütet hatte. Der neue Truppenführer Lethus verdrückte sich nun wieder. Nach so kurzer Zeit stand er Kathy zweifelsfrei loyaler gegenüber als er es Pinkett oder vielleicht sogar Coleman getan hatte. Typische Söldnermentalität, gepaart mit der Illusion eines militärischen Ehrenkodex. Nach Kathys gehässigem Kommentar hatten er und einer seiner Männer Colemans Leiche erst gefleddert und dann sang und klanglos über den Rand der Plattform und in die vergessende Tiefe stürzen lassen.

    „Letzte Kiste! Letzte Kiste!“, krächzte ein Vorcha und hopste hinter zwei seiner tragenden Kumpanen die Verladerampe hinab. „Na endlich“, seufzte Charis, sog noch einmal kräftig an der schon fast abgefackelten Kippe und schnippte den Rest in Colemans Grab. Die Asari ging in den Frachtraum und vergewisserte sich, dass der Vorcha auch tatsächlich die Wahrheit gesprochen hatte, stellte dies zufrieden fest und versiegelte den Eingang per Tastendruck. Die Vorcha hievten ihre Fracht gen Transporte während die Söldner, angespornt durch die härtere Hand des Virians und der Aussicht auf hinreichende Bezahlung, ihr Möglichstes taten um bedrohlich und zugleich absichernd zu wirken. Charis trat von ihrem Schiff weg und auf Kathy, welche nebenbei die Arbeiten vom Anfang der Plattform aus überwachte, während sie ein von Virian gebrachtes Datenpad studierte. Der Turianer stand hinter ihr, in gerader Haltung und mit den Händen hinter dem Rücken. Ein wahrer Soldat, so wollte er zumindest gesehen werden.
    Miss Orlowski!“, sprach Charis die Menschenfrau an. „Alle Waren wie befohlen abgeladen. Überweisen Sie mir mein Geld, zuzüglich des Bonus für die Kontaktherstellung. Ich gehe doch davon aus, dass Sie zufrieden mit Ed und Toto sind?!
    Charis verschränkte die Arme vor der Brust.
    Dann holen Sie ihre Sachen von meinem Schiff. Unsere Zusammenarbeit endet hier.
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  14. #74
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    Der Schuss zerriss die geschäftige Geräuschkulisse mit derartiger Heftigkeit, dass Charis die gerade ein paar Vorche genauestens beobachtet hatte zusammenfuhr und instinktiv zur Waffe griff. Sie wirbelte herum, die Finger um den Griff ihrer Pistole geschlossen und bereit sie zu ziehen. Schüsse gehörten auf Korlus zum allgemeinen Soundbild wie das Rauschen der Wellen in die Heimatwelt der Hanar gehörte, oder das immerwährende Pfeifen des Windes auf Tuchanka. Allerdings war der Knall einer Waffe unabhängig des Ortes beunruhigend, wenn die Quelle derart dicht an einem selbst lag. Die Asari blickte, wie alle anderen auch, über die Plattform. Einige der Söldner hatten die Waffen gehoben, zwei Vorcha lagen flach auf dem Boden, die Hände auf dem Kopf und Charis schaute durch die Menge an Umherstehenden auf den niedergestreckten Coleman und Kathy, die ihre noch rauchende Waffe in ihr Tiefziehholster zurückschob, wobei sie nicht umhin kam dies in prahlerischer Geschwindigkeit zu tun. „Verdammte Scheiße“, knurrte Charis und schob ihrerseits die halbgezogene Waffe zurück, den Blick noch immer auf Colemans Leiche gerichtet. Der Kerl hatte nicht einmal die Zeit gehabt nach seiner Waffe zu greifen, da verteilte Kathy sein Hirn schon auf der Plattform. Die Asari hatte das Gespräch der beiden nur peripher mitbekommen, doch scheinbar war Coleman unzufrieden mit seiner Entlassung, die Kathy wie Charis rückblickend feststellte, schon von dem ersten Treffen an geplant hatte. Vermutlich orientierte sich die Gangsterin an dem Standard turianischer Militärs, denn sie setzte nun lauthals Colemans Stellvertreter ein und befall sofort die Verlegung der Waren. Charis beobachtete die Szenerie aus dem Augenwinkel, dann wandte sie sich wieder den Vorcha zu, die nach dem ersten Schreckmoment mit dem Ausladen der Waren fortfuhren.

    Der Lagerraum war fast leer, vielleicht noch zwei weitere Minuten dann wäre Charis die Drogen los und so kam der Turianer auf die Asari zu. „Miss Orlowski befahl mir von Ihnen die Koordinaten abzuholen, wohin die Waren gebracht werden sollen“, trug er stoisch vor, die Vindicator autoritär in den dreifingrigen Krallen wiegend. Charis, die währenddessen einmal mehr begonnen hatte zu Rauchen, schaute den Turianer mitleidig an. Sobald jemand einen harten Befehlston anschlug bellten die Männer der Kriegerrasse wie willige Hündchen zu der Pfeife ihrer Herren, egal wie jung oder unerfahren diese sein mochten. „Kein Problem, Pilger“, sagte Charis wegwerfend und rief ihr Omnitool auf. Sie wusste selbst nicht, wieso Kathy dem Turianer die Koordinaten nicht selbst gab, hatte sie doch die Verhandlungen mit dem Vorcha geführt. Natürlich hatte auch Charis die Daten empfangen, doch was war sie jetzt? Privatsekretärin? Dafür bezahlte man ihr zu wenig. Flink tippten die blauen Finger ein paar Befehle, dann blinkte erst ihr Omnitool und Sekunden später das des Turianers. „Viel Spaß damit!
    Der Turianer sagte nichts sondern warf ihr nur einen verärgerten Blick zu. Lasche Mundarten missfielen ihm anscheinend, ebenso wie Zigarettenrauch, vor dem er sich gehütet hatte. Der neue Truppenführer Lethus verdrückte sich nun wieder. Nach so kurzer Zeit stand er Kathy zweifelsfrei loyaler gegenüber als er es Pinkett oder vielleicht sogar Coleman getan hatte. Typische Söldnermentalität, gepaart mit der Illusion eines militärischen Ehrenkodex. Nach Kathys gehässigem Kommentar hatten er und einer seiner Männer Colemans Leiche erst gefleddert und dann sang und klanglos über den Rand der Plattform und in die vergessende Tiefe stürzen lassen.

    „Letzte Kiste! Letzte Kiste!“, krächzte ein Vorcha und hopste hinter zwei seiner tragenden Kumpanen die Verladerampe hinab. „Na endlich“, seufzte Charis, sog noch einmal kräftig an der schon fast abgefackelten Kippe und schnippte den Rest in Colemans Grab. Die Asari ging in den Frachtraum und vergewisserte sich, dass der Vorcha auch tatsächlich die Wahrheit gesprochen hatte, stellte dies zufrieden fest und versiegelte den Eingang per Tastendruck. Die Vorcha hievten ihre Fracht gen Transporte während die Söldner, angespornt durch die härtere Hand des Virians und der Aussicht auf hinreichende Bezahlung, ihr Möglichstes taten um bedrohlich und zugleich absichernd zu wirken. Charis trat von ihrem Schiff weg und auf Kathy, welche nebenbei die Arbeiten vom Anfang der Plattform aus überwachte, während sie ein von Virian gebrachtes Datenpad studierte. Der Turianer stand hinter ihr, in gerader Haltung und mit den Händen hinter dem Rücken. Ein wahrer Soldat, so wollte er zumindest gesehen werden.
    Miss Orlowski!“, sprach Charis die Menschenfrau an. „Alle Waren wie befohlen abgeladen. Überweisen Sie mir mein Geld, zuzüglich des Bonus für die Kontaktherstellung. Ich gehe doch davon aus, dass Sie zufrieden mit Ed und Toto sind?!
    Charis verschränkte die Arme vor der Brust.
    Dann holen Sie ihre Sachen von meinem Schiff. Unsere Zusammenarbeit endet hier.


    Die Arbeit ging voran und auch ihr neuer Sicherheitschef zeigte das er im Gegensatz zu seinem verblichenen Vorgänger wusste wie man effektiv arbeitete. Der Transport der Ware zum Lagerhaus würde über einen alten Schienezug laufen , der sowie er aussah, aus dem Metall verschiedener Raumschiffklassen zusammengebaut worden war. Oder die Schmelzen auf Korlus hatten schmelzig gearbeitet und die einzelnen Metallarten beim Schmelzvorgang nicht gut getrennt. Auf jedenfall schien das Ding schon ein wenig in die Jahre gekommen und machte nicht den besten Eindruck. Aber damit wurden halt Waren auf Korlus transportiert. Virian hatte Zugwachen eingeteilt und nach Besonderheiten auf der Route Ausschau gehalten die Schwierigkeiten bereiten könnten. Allerdings hatte er Kathy nicht nach den Koordinaten zum Lagerhaus gefragt, aber Kathy nahm an das er sie sich von dem Zugführer in die Lage hatte einweisen lassen. Endlich schien mal halbwegs alles nach Plan zu laufen. Sie studierte gerade den Plan den ihr der Turianer gegeben hatte als plötzlich die Asari vor ihr auftauchte und sie ansprach.

    Neben der Information das die Waren abgeladen waren, verkündete die Asari zusätzlich das sie ihr Geld bekommen wollte zuzüglich des Boni und das Kathy ihre Sachen von ihrem Schiff entfernen sollte damit sie verschwinden konnte. Kathy hob überrascht eine Augenbraue. Das kam überraschend.
    "Natürlich. Gerade wenn alles nach Plan läuft kommt Schlumpfine und jammert rum." Sie blickte die Asari kurz fragend an, dann wurde ihr Blick wieder kühl und berechnend wie gewöhnlich. Die Asari stand mit verschränkten Armen da und machte so den Eindruck eines trotzigen Kindes auf Kathy. Eines 90-jährigen, trotzigen blauen Kind. Kathy war sich nicht ganz sicher was die Asari plötzlich geritten hatte, machte sie doch nicht den Eindruck das sie wegen einem toten Söldner in Trauer fallen würden. Immerhin kam sie von Omega, da müsste sie so etwas eigentlich gewohnt sein.
    "Rechts Warp. links Disruptor", ging Kathy nochmal ihre Pistolenupgrades durch. Sie glaubte nicht das die Asari so dumm wäre sie anzugreifen, aber wenn war Warp Munition für sie eindeutig die bessere Wahl.

    "Oh ich bin sehr zufrieden mit Ed und Toto, ansonsten hätte ich ihnen mein Missfallen schon kundgetan, keine Sorge.", beantwortete sie die erste Frage der Asari wahrheitsgemäß. In der Tat war sie mit den Kontakten der Asari bisher sehr zufrieden gewesen.
    "Nun was meine Sachen angeht die sind bereits vom Schiff, die habe ich direkt bei der Landung mitgenommen. Ich bin überrascht das sie auf einmal aufbrechen wollen, aber Reisende soll man nicht aufhalten. Allerdings würden sie dann wohl ohne Geld davonfliegen.", antwortete sie trocken. Die Asari machte ein ziemlich wütendes Gesicht weswegen Kathy sie gar nicht erst zu Wort kommen ließ und weiterredete.
    "Denn wenn sie sich an den Wortlaut unserer Vereinbarung erinnern dann werden sie feststellen das ich mit ihnen abgemacht habe sie zu bezahlen sobald das Geschäft abgeschlossen ist und die Fracht dem Käufer übergeben worden ist. Einer Vereinbarung der sie zugestimmt haben. Ich persönlich halte mich an geschlossene Vereinbarungen, aber die Fracht ist noch nicht beim Käufer. Und wenn sie sich dann nicht mehr auf diesen Planeten befinden werde ich ihnen nicht mit der Bezahlung nachlaufen. Ich bin nämlich nicht der Geldbote.", erinnerte sie die Asari an ihre Vereinbarung die sie damals nicht ohne Grund so formuliert hatte. Keine Ahnung ob die Asari nicht zugehört hatte oder es vergessen hatte.
    "Diese ganze Geschichte hier auf Korlus ist aber natürlich total unabhängig von der Bezahlung der Fracht, dass habe ich ja auch damals gesagt. Sie können also auch hier auf ihrem Schiff oder in einem der diversen Etablissement von Korlus warten bis das Geschäft abgewickelt worden ist. Dann bekommen sie von mir die vereinbarte Bezahlung für die Fracht und können dann von hier verschwinden. Keine Verpflichtungen oder Stress sie müssen dann einfach nur warten. Das ist Option 2.", erklärte sie der Asari im sachlichen Tonfall.
    "Dann gibt es noch Option 3, das wäre die das sie sich nicht wie ein trotziges Kind verhalten das plötzlich keine Lust mehr hat und mir stattdessen erzählen was sie stört. Dann können wir uns darüber unterhalten wie wir dieses Problem lösen können und falls uns das nicht gelingt stehen ihnen ja immer noch Option 1 und 2 offen. Bisher war ich mit ihren Diensten äußerst zufrieden, aber wenn sie unsere Zusammenarbeit beenden wollen, steht es ihnen natürlich frei zu gehen.", erklärte sie freundlcch, während ihr Blick jedoch Kälte und Gleichgültigkeit ausstrahlte. Wenn die Asari jetzt umbedingt gehen wollte dann sollte sie doch. Sie war nützlich, aber es brachte Kathy überhaupt nichts einen unwilligen Mitarbeiter zu haben. Vermutlich würde die Asari jetzt beschimpfen, oder beleidigen und dann schmollend auf ihr Schiff verschwinden. Oder Gewalttätig werden, was dann allerdings eine schlechte Alternative wäre denn wenn sie Kathy verprügeln würde, dann würde sie trotzdem kein Geld bekommen. Und es nicht überleben.
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  15. #75
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    Düstere Gestalten krochen umher, ihre scharfen Klauen trommelten rhythmisch auf den pechschwarzen Boden. Ihre Augen, rot und voller Groll hefteten sich auf die Person die vor ihnen lag. Es weinte und flehte wie ein verängstigtes Kind, doch ihre Augen waren mutig. Voller Hass, Liebe und Trauer. Es war der Blick eines Menschen der sich am Leben festhält. Die dunklen Kreaturen stürzten sich auf es, sie zerreißten den Körper, doch der Wille bleib eisern.

    "Boss" Grelles Licht, der weiche Stoff des Sessels unter seinen Händen und die gelben Zähne von Leo, mehr brauchte Nathan um sich zu erinnern wo er war. Sein Körper fühlte sich an wie ein Stück Scheiße. "Verdammt, wie viel Uhr ist es?" fragte Nathan und blinzelte um die Müdigkeit wegzubekommen, aber nur mit mäßigen Erfolg. "Viertel Fünf." antwortete Leo sofort. Nathan erhob sich von seinen Platz und wankte noch ein bisschen, vielleicht hätte er gestern zu viel. "Und wieso weckst du mich so früh?" Leo tratt ein Schritt zurück. "Sir, ihnen ist sicher bewusst das wir heute die Lieferung Waffen abfangen müssen. Der Transporter kommt um fünf an unseren Überfallort." Nathan rieb sich seufzend die Augen. "Sorry, habs vergessen. Mach alle bereit ich komm gleich." Leo, völlig verwirrt das Nathan sich entschuldigt hat, trottete langsam aus den Zimmer. "Oh ja, kannst du mir was zum Essen besorgen? Mein Magen ist leerer als das Hirn eines Kroganers" lachte Nathan während er sich streckte, er muss heute fit sein. "Klar Boss, guter Witz." sagte Leo und verschwand kichernd.

    Nathan atmete tief ein und aus, sein Blick richtete sich automatisch auf das Mädchen das in seinen Bett schlief. Die Decke hatte sie im Schlaf von sich geworfen um es kühler zu haben und entblößte somit ihren Körper. Nathan wollte nicht hinsehen, es kam ihn Falsch vor, doch von diesen warmen Körper hatte er in solch vielen einsamen und kalten Nächten geträumt. Die Phantasie sich mit ihr ins Bett zu liegen und einfach einzuschlafen verwarf er. Es wäre sein größter Wunsch im Moment, doch leider ist die Welt fair und vergönnt ihn nicht seinen Wunsch. Noch einmal räusperte er sich bevor er sich umzog. Er würde sich gerne wo anders umziehen, aber sein Zimmer hatte nur einen Raum. So schnell es ging zog er den klammen Blut befleckten Anzug aus und nahm einen neuen frischen heraus. Er sah sich um Raum um und überprüfte ob er etwas übersehen hatte. Waffe, Check. Messer, Check. Zigaretten, Check. Na gut, auf gehts. Bringen wir heute ein paar mehr Alpträume mit uns.

    Als seine Hand schon den Griff der Tür umklammerte hörten er es hinter sich "Wo gehst du hin?" Chloé war wach und war schon aus dem Bett getreten. Sie waren nur knapp einen Meter voneinander entfernt, ihren Geruch, die Köperwärme und die Atmung konnte Nathan aber glasklar wahrnehmen. "Ich muss arbeiten." antwortete er und tratt ein Schritt zurück, die Tür drückte gegen seinen Rücken. Jetzt gibt's keinen Ausweg mehr. "Was arbeitest du denn so?" fragte sie mit verschlafenen Blick. "Ich glaub ich sollte dir das nicht sagen, entschuldige." Nathan versuchte sich zu beruhigen. Bleib cool, sie ist trotz allem nur ein Mädchen. "Ich bin auf Omega aufgewachsen, mich kann nichts schockieren." sagte sie aufmunternd während sie sich eine verirrte Strähne aus den Gesicht wischte. Nathan öffnete hinter seinen Rücken die Tür. "Ich sags dir, versprochen. Später, ok?" Nathan zwang sich zu einen Lächeln. "Na gut, dann später." wie ein Reh sprang sie zurück in das Bett. "Schönes Tattoo übrigens, vielleicht lass ich mir auch mal eins stechen." flüsterte Chloé. "Wann hast du meinen Rücken gesehen?" fragte Nathan verblüfft. "Ich war bereits wach als Leo reinkam, sie grinste ihn an, diese paar Minuten waren sehr aufschlussreich. Du musst jetzt los, arbeiten" sie drehte sich herum und schlief oder tat wenigstens so. Nathan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, was für ein Mädchen. Als Nathan in den Gang tratt schnappte er sich den ersten Söldner der ihn über den Weg lief. "Du bist nun der Beschützer von den Mädchen in diesen Zimmer. Du bringst ihr Essen, Kleidung und alles was sie sonst noch braucht." Der Söldner nickte verängstigt. "Und wenn ihr irgendwas schlimmes passiert wirst du dir wünschen dein Vater hätte niemals abgespritzt." Der Söldner nickte wieder, diesmal hektischer bevor er verschwand. Chloé, was für ein Mädchen. Sie bringt mich noch ins Grab.
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  16. #76
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    Die Arbeit ging voran und auch ihr neuer Sicherheitschef zeigte das er im Gegensatz zu seinem verblichenen Vorgänger wusste wie man effektiv arbeitete. Der Transport der Ware zum Lagerhaus würde über einen alten Schienezug laufen , der sowie er aussah, aus dem Metall verschiedener Raumschiffklassen zusammengebaut worden war. Oder die Schmelzen auf Korlus hatten schmelzig gearbeitet und die einzelnen Metallarten beim Schmelzvorgang nicht gut getrennt. Auf jedenfall schien das Ding schon ein wenig in die Jahre gekommen und machte nicht den besten Eindruck. Aber damit wurden halt Waren auf Korlus transportiert. Virian hatte Zugwachen eingeteilt und nach Besonderheiten auf der Route Ausschau gehalten die Schwierigkeiten bereiten könnten. Allerdings hatte er Kathy nicht nach den Koordinaten zum Lagerhaus gefragt, aber Kathy nahm an das er sie sich von dem Zugführer in die Lage hatte einweisen lassen. Endlich schien mal halbwegs alles nach Plan zu laufen. Sie studierte gerade den Plan den ihr der Turianer gegeben hatte als plötzlich die Asari vor ihr auftauchte und sie ansprach.

    Neben der Information das die Waren abgeladen waren, verkündete die Asari zusätzlich das sie ihr Geld bekommen wollte zuzüglich des Boni und das Kathy ihre Sachen von ihrem Schiff entfernen sollte damit sie verschwinden konnte. Kathy hob überrascht eine Augenbraue. Das kam überraschend.
    "Natürlich. Gerade wenn alles nach Plan läuft kommt Schlumpfine und jammert rum." Sie blickte die Asari kurz fragend an, dann wurde ihr Blick wieder kühl und berechnend wie gewöhnlich. Die Asari stand mit verschränkten Armen da und machte so den Eindruck eines trotzigen Kindes auf Kathy. Eines 90-jährigen, trotzigen blauen Kind. Kathy war sich nicht ganz sicher was die Asari plötzlich geritten hatte, machte sie doch nicht den Eindruck das sie wegen einem toten Söldner in Trauer fallen würden. Immerhin kam sie von Omega, da müsste sie so etwas eigentlich gewohnt sein.
    "Rechts Warp. links Disruptor", ging Kathy nochmal ihre Pistolenupgrades durch. Sie glaubte nicht das die Asari so dumm wäre sie anzugreifen, aber wenn war Warp Munition für sie eindeutig die bessere Wahl.

    "Oh ich bin sehr zufrieden mit Ed und Toto, ansonsten hätte ich ihnen mein Missfallen schon kundgetan, keine Sorge.", beantwortete sie die erste Frage der Asari wahrheitsgemäß. In der Tat war sie mit den Kontakten der Asari bisher sehr zufrieden gewesen.
    "Nun was meine Sachen angeht die sind bereits vom Schiff, die habe ich direkt bei der Landung mitgenommen. Ich bin überrascht das sie auf einmal aufbrechen wollen, aber Reisende soll man nicht aufhalten. Allerdings würden sie dann wohl ohne Geld davonfliegen.", antwortete sie trocken. Die Asari machte ein ziemlich wütendes Gesicht weswegen Kathy sie gar nicht erst zu Wort kommen ließ und weiterredete.
    "Denn wenn sie sich an den Wortlaut unserer Vereinbarung erinnern dann werden sie feststellen das ich mit ihnen abgemacht habe sie zu bezahlen sobald das Geschäft abgeschlossen ist und die Fracht dem Käufer übergeben worden ist. Einer Vereinbarung der sie zugestimmt haben. Ich persönlich halte mich an geschlossene Vereinbarungen, aber die Fracht ist noch nicht beim Käufer. Und wenn sie sich dann nicht mehr auf diesen Planeten befinden werde ich ihnen nicht mit der Bezahlung nachlaufen. Ich bin nämlich nicht der Geldbote.", erinnerte sie die Asari an ihre Vereinbarung die sie damals nicht ohne Grund so formuliert hatte. Keine Ahnung ob die Asari nicht zugehört hatte oder es vergessen hatte.
    "Diese ganze Geschichte hier auf Korlus ist aber natürlich total unabhängig von der Bezahlung der Fracht, dass habe ich ja auch damals gesagt. Sie können also auch hier auf ihrem Schiff oder in einem der diversen Etablissement von Korlus warten bis das Geschäft abgewickelt worden ist. Dann bekommen sie von mir die vereinbarte Bezahlung für die Fracht und können dann von hier verschwinden. Keine Verpflichtungen oder Stress sie müssen dann einfach nur warten. Das ist Option 2.", erklärte sie der Asari im sachlichen Tonfall.
    "Dann gibt es noch Option 3, das wäre die das sie sich nicht wie ein trotziges Kind verhalten das plötzlich keine Lust mehr hat und mir stattdessen erzählen was sie stört. Dann können wir uns darüber unterhalten wie wir dieses Problem lösen können und falls uns das nicht gelingt stehen ihnen ja immer noch Option 1 und 2 offen. Bisher war ich mit ihren Diensten äußerst zufrieden, aber wenn sie unsere Zusammenarbeit beenden wollen, steht es ihnen natürlich frei zu gehen.", erklärte sie freundlcch, während ihr Blick jedoch Kälte und Gleichgültigkeit ausstrahlte. Wenn die Asari jetzt umbedingt gehen wollte dann sollte sie doch. Sie war nützlich, aber es brachte Kathy überhaupt nichts einen unwilligen Mitarbeiter zu haben. Vermutlich würde die Asari jetzt beschimpfen, oder beleidigen und dann schmollend auf ihr Schiff verschwinden. Oder Gewalttätig werden, was dann allerdings eine schlechte Alternative wäre denn wenn sie Kathy verprügeln würde, dann würde sie trotzdem kein Geld bekommen. Und es nicht überleben.


    Charis hätte fast angefangen zu lächeln, als die gerade einmal dreißigjährige Menschenfrau von „trotziges Kleinkind“ sprach. Wie unfassbar arrogant diese Rasse war. Wie unfassbar arrogant…
    Die vorhergegangenen Informationen waren jedoch ärgerlich genug gewesen, als dass die Asari ihre Mundwinkel nicht einmal zu einem leichten Schmunzeln überreden konnte. „Das Geld bekommen, wenn das Geschäft abgewickelt war“, klang auf der Citadel noch besser. Dort klang es nämlich nicht so, als würde die Frau das Unternehmen erst auf Links ziehen und sich auf Korlus erst Partner für die Verhandlung suchen müssen. Was, wenn der potenzielle Käufer das Geschäft ablehnte? War Charis dann umsonst geflogen? Würde Kathy in ihrer kurzlebigen Art die Achseln zucken und mit dem „ich sterbe ohnehin in zwei Wimpernschlägen“-Argument kommen? Zudem verrieten die Augen der jungen Frau, dass sie an ihre Waffen dachte. Wäre sie wirklich dazu bereit sie zu erschießen? Die Frage beantwortete Charis sich selbst; ja. Kathy hatte eindrucksvoll bewiesen, dass sie weitaus skrupelloser war, als die Asari es gedacht hätte.

    Großes Maul für einen Neuling“, dachte Charis während sie in die schmalen Augen ihres Gegenüber schaute.
    „Also gut, ich wähle Option drei, obwohl ihre Wortwahl mich nicht gerade wahrheitsgetreu beschreibt“, sagte Charis aufklärerisch. „Die Sache ist die, ich mache diesen Job schon länger als es Sie gibt, Miss Orlowski. Und ich wäre dabei nicht so bekannt und gut geworden, wenn ich nicht ein paar Richtlinien befolgen würde. Ich habe mit vielen Leuten gearbeitet, vom Einzelgänger-Kopfgeldjäger der mich für eine Lebendfracht bezahlte bis zu Söldnervereinigungen, welche die gesamten Terminussysteme beliefern. Ich habe verschiedene Arten von Anführern erlebt, die harten Kerle die durch ihren Mut beeindrucken, die Heldenhaften die ihre Männer zu motivieren wissen, die Gerissenen denen man jeden klugen Schachzug zutraut und natürlich auch die Dummen, die meist nur einmalige Kunden blieben.“ Sie hob desinteressiert die Schultern. „Und dann natürlich noch die Psychos, die irrational und brutal handeln, wenn etwas nicht läuft wie geplant. Und nehmen Sie es mir nicht übler als es gemeint ist, aber sie gehören zu Letztgenanntem. Einen Mann zu exekutieren weil Sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind? Wirklich? Sollte das irgendetwas beweisen? Ich bin, wie die meisten in diesem Gewerbe, zu alt für so etwas und habe die Phase in der übertriebene Brutalität mich beeindruckt weit hinter mir gelassen. So handeln nur zwei Sorten von Anführern: Unsicherere die durch Gewalt herrschen wollen, und diese Art hält sich nicht lange, und Psychos die Spaß an der Gewalt haben. Und mit beiden Sorten arbeite ich nicht. Ist nicht gut fürs Geschäft.“
    Und auch nicht für die Gesundheit“, beendete Charis den Vortrag in Gedanken.
    Also von daher wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich anfunken, sobald Sie ihr Geschäft abgewickelt haben. Solange halte ich mich hier in der Stadt auf. Der Schnaps hier ist günstig und die Varrenkämpfe laufen angeblich ohne Manipulationen ab. Zudem gibt es hier Speedracer-Rennen vom Feinsten!
    Charis wandte sich ab. Sollte Kathy ihr doch in den Rücken schießen, das sähe ihr ähnlich. Dann jedoch drehte sich Charis nochmals auf der Verse und sagte: „Und übrigens, Sie haben mich angeheuert Ihre Ware von A nach B zu schmuggeln, nicht den Vertrieb zu überwachen und erst recht nicht die Privatsekretärin zu spielen. Das können Sie Ihrem turianischen Kampfhund gerne nochmal so vermitteln.
    Das erste Mal lächelte Charis nun schief, denn Virinus knurrte bei den letzten Worten aggressiv und funkelte die Asari böse an, während er an seinem Gewehr nestelte. Charis hob ihre linke Hand und spreizte Daumen, Zeige- und Mittelfinger ab.
    Drei Aufgaben habe ich gesagt übernehme ich. Den Flug“, sie zog den Daumen ein.
    Die Kontaktliste“, fuhr Charis fort und klappte den Zeigefinger ein, wonach sie den Mittelfinger, der mittlerweile in der Galaxie angekommen war auf den zornigen Turianer gerichtet war. „Und das Herumführen auf Korlus. Die ersten beiden Aufgaben habe ich bereits erfüllt, für die Dritte haben Sie jetzt ja eigenes, hier lebendes Personal.“ Damit deutete sie mit dem verbliebenen Finger auf den Söldner.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (02.10.2015 um 22:13 Uhr)

  17. #77
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen

    Gedämmtes Licht tauchte das Büro in eine angenehme Atmosphäre. Ein großes Panoramafenster gab den Blick auf Themis preis. Immer wieder genoss Admiral Jan Wilhelm Butke diesen grandiosen Ausblick. Glücklicherweise war im Moment nicht sonderlich viel los. Alle wichtigen Entscheidungen, die sich aus der Dienstleiterbesprechung am Morgen des Tages ergeben hatten, waren getroffen und an die verantwortlichen Stellen weitergeleitet worden. Eine Besprechung mit seinen direkten Untergebenen war auch bereits organisiert. Seit einiger Zeit bemerkte der Deutsche eine gestiegene Betriebsamkeit in den höheren Etagen der Allianz. Irgend etwas schien im Busch zu sein. Nur wusste er noch nicht, was es genau war.
    Die Hände vor der Brust verschränkt stand er noch reglos da, als ein Piepen ihn aus seinen Gedanken riss. Nachdenklich drehte der Admiral sich um und öffnete das Terminal, welches ihn direkt das Nachrichtentool öffnete...
    Er hatte sich lange Zeit genommen. Weniger um die Nachricht zu lesen. Stattdessen studierte er eingehend die Personalakte, die dem Schreiben beigefügt war. Doch konnte er nicht wirklich den Grund für diese scheinbar doch recht plötzliche, und vom Flottenkommando anscheinend als besonders wichtig empfundene Versetzung erkennen.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass genügend Zeit für ein Gespräch unter vier Augen drin war, ehe die Videokonferenz anfangen würde. Jan bevorzugte das traditionelle Gespräch unter vier Augen statt einen Anruf zu tätigen. Es war einfach persönlicher.
    Also lud Jan die Nachricht auf sein persönliches Datenpad runter, steckte dieses in die Innentasche seiner Uniformjacke und verließ sein Büro. Im Vorzimmer saß wie immer 1st Lieutenant Moody. "Unterrichten Sie bitte Captain... Picard, dass ich auf den Weg zu ihm bin." "In welcher Angelegenheit?" "Er wird schon wissen, worum es geht." "Jawohl, Sir."
    Einen Fußmarsch von Fünf Minuten später stand der Admiral vor der Tür mit der Aufschrift "Cpt. T. Picard -Leiter Abteilung Spionageabwehr und Innere Sicherheit-". Hinter dieser Tür saß eine Corporal an ihrem Schreibtisch, die nachdem ihre Blicke den Eindringling erkannt hatte, aufsprang und Haltung annahm. "Guten Tag, ich möchte zu Captain Picard." "Er erwartet Sie bereits, Sir. Gehen Sie einfach durch." Mit großen Schritten durchquerte der Admiral das Vorzimmer und stand im Büro von Captain Picard, welcher hinter seinem Schreibtisch sitzend scheinbar nur auf die Ankunft des Admirals gewartet hatte. Ohne Umschweife ging der Deutsche auf den Schreibtisch zu.
    "Ich denke, Sie wissen, warum ich hier bin?", begrüßte Jan den Offizier.


    Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis Admiral Butke in voller Lebensgröße vor ihm stand. Picard war sogleich aufgestanden, als er den Admiral erkannt hatte und schloss mit einer unscheinbaren Geste die interne Akte über selbigen, welche er in der Zwischenzeit studiert hatte. Er hatte nicht ernsthaft erwartet, dass Butke persönlich vorbeikommen würde, war dadurch aber höchstens angenehm überrascht. Scheinbar hatte er das Interesse des Admirals geweckt.
    ,,Guten Tag, Herr Admiral.", begann er auf Deutsch und grüßte den Ranghöheren angemessen. ,,Ich denke ich weiß, was sie herführt.", erklärte er und bot Butke einen Platz an, bevor er direkt zur Sache kam. Die Informationen, die er über den Admiral besaß, wiesen ihn ebenso wie sein Auftreten als Mann aus, den man mit großen Vorreden nicht beeindrucken konnte.
    ,,Specialist Cohen ist im Rahmen einer Routinemission mit drei weiteren Soldaten zusammen durch Zufall auf etwas gestoßen, dessen exakte Herkunft und Bedeutung wir noch nicht beurteilen können." Picard war bei seinen Ausführungen so offen und ehrlich, wie es die Geheimhaltung zuließ. Zwar war Butke ihm nicht direkt vorgesetzt, doch dienten sie immerhin beide in der Allianz und standen dementsprechend auf der gleichen Seite. ,,Während der Mission kam es zu einem Zwischenfall, welchen wir mit besagter Entdeckung im Zusammenhang stehend sehen. Dementsprechend ist das Flottenkommando bemüht, den Vorfall möglichst diskret zu behandeln, weswegen er auf meinem Schreibtisch gelandet ist." Wie um seine Ausführung zu unterstreichen, deutete er mit seinen Händen auf den seit wenigen Minuten perfekt aufgeräumten Schreibtisch vor sich, während der Admiral ihm zuhörte. ,,Daher ist es immens wichtig, die in den Vorfall verwickelten Soldaten für die Dauer der Untersuchung an einen Ort zu bringen, wo sie einerseits Gelegenheit haben, sich etwas zu erholen und andererseits nicht Gefahr laufen, versehentlich Informationen an Dritte weiterzugeben. Deswegen sind wir im Moment dabei, sie auf, sagen wir, etwas abgelegenen Stützpunkten der Allianz unterzubringen, die keine Schlüsselposition im galaxisweiten Datenstrom einnehmen. Und hier kommt Proteus ins Spiel.", erläuterte er, wobei er sich sicher war, dass Butke längst ahnte, von wo der Wind wehte.
    ,,Specialist Cohen soll nach Proteus gehen, um dort eine Weile zu überwintern, während wir uns um alles andere kümmern. Sie ist, wie Sie bestimmt bereits gelesen haben, eine sehr fähige Technikerin und kann dementsprechend sogar noch nützlich für das Projekt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Wetterlage auf Proteus so mancher Teil der Elektronik vorzeitig den Geist aufgibt." Mit den Händen auf dem Tisch vor sich verschränkt beendete Picard seine Ausführungen: ,,Es wäre daher äußerst hilfreich, wenn Sie der Versetzung von Specialist Cohen zustimmen würden, Herr Admiral. Sie würden dem Geheimdienst einen großen Gefallen tun und durch durch Cohen wird weder Ihnen noch dem Projekt auf Proteus ein Schaden entstehen."

    Obgleich der Captain redete, als wäre er grade dabei sein bestes Pferd im Stall einem potentiellen Käufer anzupreisen, verhielt sich die Lage in Wirklichkeit vollkommen anders: Als Mitarbeiter des Gehemeindienstes konnte sich Picard über fast jeden anderen Truppenteil hinwegsetzen und wäre durchaus in der Lage, Cohen auch gegen den Willen des Admirals nach Proteus zu schicken, was Butke zweifelsohne auch wusste. Tatsächlich hatte Picard aber kein Interesse daran, es sich mit dem Admiral zu verscherzen und wollte ihn stattdessen lieber für seinen Plan gewinnen. In einem derart großen Gefüge wie der Allianz waren gute interne Beziehungen unbezahlbar und eine gute Zusammenarbeit war der erste Schritt zu einer guten Beziehung.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
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  18. #78
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen


    Charis hätte fast angefangen zu lächeln, als die gerade einmal dreißigjährige Menschenfrau von „trotziges Kleinkind“ sprach. Wie unfassbar arrogant diese Rasse war. Wie unfassbar arrogant…
    Die vorhergegangenen Informationen waren jedoch ärgerlich genug gewesen, als dass die Asari ihre Mundwinkel nicht einmal zu einem leichten Schmunzeln überreden konnte. „Das Geld bekommen, wenn das Geschäft abgewickelt war“, klang auf der Citadel noch besser. Dort klang es nämlich nicht so, als würde die Frau das Unternehmen erst auf Links ziehen und sich auf Korlus erst Partner für die Verhandlung suchen müssen. Was, wenn der potenzielle Käufer das Geschäft ablehnte? War Charis dann umsonst geflogen? Würde Kathy in ihrer kurzlebigen Art die Achseln zucken und mit dem „ich sterbe ohnehin in zwei Wimpernschlägen“-Argument kommen? Zudem verrieten die Augen der jungen Frau, dass sie an ihre Waffen dachte. Wäre sie wirklich dazu bereit sie zu erschießen? Die Frage beantwortete Charis sich selbst; ja. Kathy hatte eindrucksvoll bewiesen, dass sie weitaus skrupelloser war, als die Asari es gedacht hätte.

    Großes Maul für einen Neuling“, dachte Charis während sie in die schmalen Augen ihres Gegenüber schaute.
    „Also gut, ich wähle Option drei, obwohl ihre Wortwahl mich nicht gerade wahrheitsgetreu beschreibt“, sagte Charis aufklärerisch. „Die Sache ist die, ich mache diesen Job schon länger als es Sie gibt, Miss Orlowski. Und ich wäre dabei nicht so bekannt und gut geworden, wenn ich nicht ein paar Richtlinien befolgen würde. Ich habe mit vielen Leuten gearbeitet, vom Einzelgänger-Kopfgeldjäger der mich für eine Lebendfracht bezahlte bis zu Söldnervereinigungen, welche die gesamten Terminussysteme beliefern. Ich habe verschiedene Arten von Anführern erlebt, die harten Kerle die durch ihren Mut beeindrucken, die Heldenhaften die ihre Männer zu motivieren wissen, die Gerissenen denen man jeden klugen Schachzug zutraut und natürlich auch die Dummen, die meist nur einmalige Kunden blieben.“ Sie hob desinteressiert die Schultern. „Und dann natürlich noch die Psychos, die irrational und brutal handeln, wenn etwas nicht läuft wie geplant. Und nehmen Sie es mir nicht übler als es gemeint ist, aber sie gehören zu Letztgenanntem. Einen Mann zu exekutieren weil Sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind? Wirklich? Sollte das irgendetwas beweisen? Ich bin, wie die meisten in diesem Gewerbe, zu alt für so etwas und habe die Phase in der übertriebene Brutalität mich beeindruckt weit hinter mir gelassen. So handeln nur zwei Sorten von Anführern: Unsicherere die durch Gewalt herrschen wollen, und diese Art hält sich nicht lange, und Psychos die Spaß an der Gewalt haben. Und mit beiden Sorten arbeite ich nicht. Ist nicht gut fürs Geschäft.“
    Und auch nicht für die Gesundheit“, beendete Charis den Vortrag in Gedanken.
    Also von daher wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich anfunken, sobald Sie ihr Geschäft abgewickelt haben. Solange halte ich mich hier in der Stadt auf. Der Schnaps hier ist günstig und die Varrenkämpfe laufen angeblich ohne Manipulationen ab. Zudem gibt es hier Speedracer-Rennen vom Feinsten!
    Charis wandte sich ab. Sollte Kathy ihr doch in den Rücken schießen, das sähe ihr ähnlich. Dann jedoch drehte sich Charis nochmals auf der Verse und sagte: „Und übrigens, Sie haben mich angeheuert Ihre Ware von A nach B zu schmuggeln, nicht den Vertrieb zu überwachen und erst recht nicht die Privatsekretärin zu spielen. Das können Sie Ihrem turianischen Kampfhund gerne nochmal so vermitteln.
    Das erste Mal lächelte Charis nun schief, denn Virinus knurrte bei den letzten Worten aggressiv und funkelte die Asari böse an, während er an seinem Gewehr nestelte. Charis hob ihre linke Hand und spreizte Daumen, Zeige- und Mittelfinger ab.
    Drei Aufgaben habe ich gesagt übernehme ich. Den Flug“, sie zog den Daumen ein.
    Die Kontaktliste“, fuhr Charis fort und klappte den Zeigefinger ein, wonach sie den Mittelfinger, der mittlerweile in der Galaxie angekommen war auf den zornigen Turianer gerichtet war. „Und das Herumführen auf Korlus. Die ersten beiden Aufgaben habe ich bereits erfüllt, für die Dritte haben Sie jetzt ja eigenes, hier lebendes Personal.“ Damit deutete sie mit dem verbliebenen Finger auf den Söldner.


    Kaum zu glauben, aber die Asari wählte tatsächlich Option 3. Zwar klang ihr weiteres Vorhaben mehr nach Option 2 für Kathy, aber letztendlich hatte sie doch genau das getan was Kathy von ihr verlangt hatte, nämlich das gesagt was sie störte. Damit konnte Kathy durchaus arbeiten, auch wenn die "ich arbeite schon länger als es sie gibt"-Rede von dem eher unreifen Verhalten der Asari unterminiert wurde. Den Mittelfinger zeigen war ziemlich pubertät, aber in den Augen der Asari war Charis ja noch im Teenager-Alter. Und die typische Asari Arroganz von wegen das man älter und erfahrener und deswegen besser als alle anderen war ja jetzt auch nicht neu. Allerdings war das Psycho Argument ein wenig beleidigend. Natürlich war die Szene für einen ausssenstehenden recht willkürlich und ohne einen tieferen Sinn, aber dieser Psycho Vorwurf kam von einer Frau die jemanden mit einem breitem Grinsen immer näher gegen einen Abgrund schubste. Und das nur weil diese Person sie angepackt hatte. Allerdings war Kathy es gewöhnt mit Psychos zusammenarbeiten und diese Charis war keine. Vielleicht ein wenig sadistisch und laten gewalttätig, aber wer war schon perfekt ?
    Immerhin war sie nicht gewalttätig während des Gesprächs geworden weswegen Kathy den Gedanken an ihre Waffe fallen ließ und sich entspannte. Auch wenn ihr gegenüber das dachte erschoß sie schließlich nicht grundlos Leute. Die Asari war scheinbar doch vernünftiger als angenommen. Überheblich, arrogant und teilweise unreif für ihr Alter, aber nicht dumm. Vielleicht ließ sich ja noch mit ihr reden. Wenn nicht würde Kathy wohl alleine weitermachen müssen. Ein leichtes, aber charmantes Lächeln umspielte jetzt wieder Kathys Mund.
    "Nun Miss Vale ich fürchte hier ist es zu einem kleinem Missverständnis gekommen ist. Das liegt vor allem daran das sie die Szene vorhin aus Mangel an Informationen wohl missgedeutet haben. Gewalt ist bei mir anders als sie es annehmen bei mir kein Selbstzweck sondern nur ein einfaches Mittel zum Zweck. Ansonsten erfüllt sie ja auch irgendwann keinen Effekt mehr. Der Tod von Mr. Coleman hatte wenig mit seinen Leistungen zu tun. Wenn man jeden umbringt der Scheiße baut hat man in einem solchem Geschäft bald keine Leute mehr und findet auch niemanden der für einen Arbeitet. Nein der Grund für Mr. Colemans Tod liegt auf einer anderen Ebene. Verrat. Neben der Tatsache das Mr. Coleman eine Installation meines Vorgängers ist und somit nicht besonders vertrauenswürdig für mich ist, hat er zudem noch für Kirek Appont gearbeitet, meinem geschätzten Geschäftspartner hier auf Korlus. Da vermutlich ein paar Preisverhandlungen anstehen, konnte ich es mit natürlich nicht leisten einen Mann als Chef meiner Sicherheitskräfte zu behalten, der keine persönliche Loyalität mir gegenüber hat und zudem noch auf der Gegenseite steht. Die tödliche Klinge ist fast immer die von hinten. Als ich den Gentleman mit diesen Vorwürfen konfrontiert habe, hat er zudem statt mit der bittersüßen Wahrheit herauszurücken mir eine schlecht Lüge erzählt die aber durch sein Verhalten mehr als widerlegt wurde. Natürlich hätte ich ihn einfach nur entlassen können, aber es gibt gewisse Dinge ich die nicht überhaupt nicht leiden kann. Dazu gehört wenn man mir dreist ins Gesicht lügt und Verrat. Außerdem wäre er wenn ich ihn entlassen hätte direkt zu Kirek gelaufen, was wiederum die Leute meiner Söldnertruppe hätte spalten können. Etwas was ich auch nicht zulassen konnte. Ich denke das sie mir zustimmen können das die Tötung eines Verräters weder ein Akt der Unsicherheit noch der Spaß an Gewalt geschuldet ist. Ich hoffe also das ich mit den neuen Informationen, ihre Kategorisierung als Psychopathin etwas zerstreuen konnte. Du scheinheiliges Miststück.", sprach sie im höflichen Tonfall, wobei ihre Gesichtszüge die ganze Zeit entspannt blieben.

    "Um auf ihren nächsten Punkt einzugehen, hinsichtlich ihrer Aufgaben für mich, so muss ich ich zugeben das die Sache hier ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Die ersten beiden Punkte auf ihrer Aufgabenliste haben sie wie ich schon zugegeben habe zufriedenstellend erfüllt. Und ich habe sie auch nicht als Privatsekretärin eingestellt. Ich will nicht unhöflich sein, aber dafür wären sie auch denkbar ungeeignet. Denn dafür braucht man Geduld, Charme und Höflichkeit. Deswegen entschuldige ich mich dafür das sie arbeiten verrichten mussten die nicht in ihrem Aufgabenbereich fallen. Da ist wohl auch Mr. Lethus einem Missverständnis aufgesessen.", meinte sie entschuldigend und klopfte den Turianer auf die Schulter.
    "Aber das darf man ihm ja auch nicht zu krumm nehmen, es ist sein erster Tag bei mir, er ist gerade befördert worden, da ist man manchmal etwas übereifrig wodurch gerne mal Missverständnisse entstehen.", sprach sie im beschwichtigenden Tonfall. Der Turianer machte ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt, wohl um nicht deutlich zu machen was er wirklich von der Asari hielt.
    "Aber jetzt weiß er ja Bescheid und wird sich um die Sicherheitsfragen kümmern und sie nicht deswegen behelligen. Nicht wahr Virian ?", fragte sie den Turianer und sah ihn freundlich aber durchdringend an. Der Turianer nahm eine freundlichere Haltung ein, während sein Blick unverändert blieb.
    "Jawohl Ma'am.",antwortete er in einem gehorsamen Tonfall. Kathy lächelte ihn strahlend an, als ob er etwas herausragendes gesgt hätte.
    "Wunderbar, damit hätten wir das auch geklärt." Sie drehte sich wieder der Asari zu wobei ihr lächeln wieder normal wurde.
    "Nun Miss Vale ich hoffe ich konnte damit ihre Sorgen und Probleme ein wenig zerstreuen, denn wie ich schon bei unserer ersten Begegnung auf der Citadel gesagt habe schieße ich nicht auf Geschäftspartner. Es sei denn sie hätten vor mich zu betrügen oder anzugreifen, aber ich sehe da für sie in beiden Punkten keine Vorteile für sie. Was ich von ihnen erwarten würde, wäre das was wir bei Ed schon erfolgreich durchexerciert haben. Sie bringen mich zu den Orten zu denen ich will und stellen mich falls es nötig ist den Leuten dort vor. Ansonsten bleiben sie einfach im Hintergrund wo sie dann rauchen oder die Umgebung mit ihrer blauen Präsenz verschönern. Und sie beantworten mir eventuelle Fragen mit Hilfe ihrer langjährigen Erfahrung. Also wie ein...na ja ein Fremdenführer. Ich erwarte nicht von ihnen, dass sie sich für mich schlagen, schießen, Daten verarbeiten oder meine Nägel zu lackieren.", sagte Kathy und beendete damit die erklärung was sie von Charis wollte.
    "Also Miss Vale, sind sie bereit sich das Geld für die dritte Aufgabe unter diesen Bedingungen zu verdienen oder soll ich sie nachher in einer Kaschemme anfunken wenn ich fertig bin ?", fragte die junge Frau ihr azurblaues gegenüber.
    numberten ist gerade online Geändert von numberten (04.10.2015 um 13:53 Uhr) Grund: Falsches Personalpronomen

  19. #79
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Liz hatte schon ein wenig Mitleid mit dem Barkeeper, nicht zuletzt weil sie sich ein wenig mit schuldig fühlt, schließlich hätte sie ja einen Standard Drink bestellen können, so das er sich nicht so in Rage geredet hätte. Wortlos zog der Mann von dannen und drückte sich in die hinterste Ecke, um ja aus dem Blickfeld des Halbitalieners zu verschwinden, aber dennoch alles im Auge zu behalten für den Fall das seine Dienste erneut benötigt werden.
    Abwechselnd beobachtete die junge Spanierin den Barkeeper und ihr Gegenüber, sie fühlte sich mies, hätte sie nur ein paar Sekunden eher reagiert, dann wäre das vielleicht nicht passiert.... vielleicht?! Gerade als sie Luft holte, um irgendwas zur Verteidigung des Barkeepers zu sagen, bedachte sie Mister Ascaiath mit einem kurzen, aber sehr kühlen, eindringlichen Blick, der keinen Widerspruch duldete und Liz dazu veranlasste die unausgesprochenen Worte wieder herunter zu schlucken.
    Ihr Gegenüber widmete sich gleich wieder seinem sehr teuren Kenzo Anzug, dessen Hemd es so gut wie möglich trocken zu legen galt.
    Ein kurzes Raunen und ein angewidertes weg pfeffern eines voll-gesogenen Klumpens, welches ursprünglich mal eine Serviette war, beendete das Ganze und sie hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

    Aufmerksam lauschte sie seinen Worten, in denen es um Profitable Aufträge ging, wo man viel Geschick, Schauspielerisches Talent und einen wachen Geist brauchte, im Gegenzug bot er an ihr dabei zu helfen, ihren einstigen Geisteszustand -welcher durch eine temporäre Amnesie beeinträchtigt war- zurück zu gewinnen und dafür musste sie NUR IHM und Cerberus vertrauen.
    Was leichter gesagt war, als getan, immerhin..... Sie erinnerte sich nicht mehr!!
    Inzwischen hatte sich der Duft seines zweifelsohne teuren Aftershaves in der näheren Umgebung verteilt und Liz sog den angenehmen Duft unfreiwilligerweise tief ein, während sie ihr Gegenüber aufmerksam beobachtete und sie für einen kurzen Augenblick unkonzentriert werden ließ.
    Er wusste, was er wollte und er wusste auch, wie er es bekam... Ein verdammter Player, der genau wusste, welche Karten er ausspielen musste, um sein Gegenüber zu eigen zu machen! Was bei Frauen wohl ein leichtes Spiel für ihn sein durfte, die ihm reihenweise zu Füßen lagen. Liz stand ja auf Männer, die wissen, was sie wollten, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt war das alles andere als hilfreich, zumindest nicht für sie..... Denn es fiel ihr gerade recht schwer sich auf die Verhandlungen -wenn man es denn so nennen möchte- mit dem charmanten Halbitaliener zu konzentrieren, sie war sich nicht sicher, ob sie über ihn herfallen oder ihm wegen dieser fiesen, hinterhältigen Verhandlungstaktik eine rein hauen sollte. Sie entschied sich für keins der beiden und lehnte sich in ihren Stuhl zurück, wobei sie den Augenkontakt aufrecht hielt.
    "Sie können mir also helfen?" begann die Spanierin noch etwas nervös und fügte mit einem sicheren und charmanten Lächeln hinzu: "Wer garantiert mir, dass Sie mir wirklich helfen werden, so wie Sie bekommen haben, was Sie wollen?"
    Liz wartete nicht einmal die Antwort ab, sondern nahm das Etui an sich, öffnete es und fand darin einen kleinen, unscheinbaren Einweg Speicherchip. Nichts besonderes, nicht einmal die modernste Technik, aber recht zuverlässig, nutzte man meist um schnelle Sprachnotizen oder andere kleine Dateien zu sichern.
    Die schwarzhaarige legte den Chip in den Laptop, der auf dem Tisch stand und fuhr diesen erstmal hoch, was auch ein wenig dauerte....

    Für einen Moment lag eine unangenehme Stille im Raum, die der Halbitaliener gekonnt mit charmanten Smalltalk unterbrach, was die ganze Stimmung etwas auflockerte, während er genüsslich an einer Zigarette zog. Dabei stellte er fest, dass sie Spanierin war und das ihre Sprachen doch ähnlich wären, was er so gleich auf die Probe stellte und sie auf Italienisch an sprach.
    Liz blickte vom Laptop auf, der immer noch nichts ausspuckte, schaute Mister Ascaiath direkt in die Augen.... nein, sie starrte ihn an, so als sei sie von ihm hypnotisiert worden und hoffte insgeheim, dass er noch mehr sagte, damit sie sicher war, dass sie sich nicht verhört hatte. Doch es war kein Irrtum, auch wenn sie momentan nicht wusste woher, war ihr diese Sprache mehr als vertraut, auch wenn es dauern konnte, bis sie sie wieder fließend sprechen konnte, wahrscheinlicher war aber, dass sie von vorne anfangen musste zu lernen. Aber sie war sich sicher, sie hatte damals spanisch und Italienisch gelernt und sie hatte den Halbitaliener verstanden....
    "Pero sólo similar!" antwortete sie knapp in spanisch.
    Jetzt war es der Halbitaliener, der zwar weiterhin charmant lächelte, aber etwas irritiert drein blickte, so als hätte er sie nicht verstanden.
    "Verzeihen Sie bitte!" begann die Spanierin verlegen und ging in Gedanken die italienische Übersetzung dafür ab.
    "Ma solo simili!"......


    **aber nur ähnlich**

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    Kaum zu glauben, aber die Asari wählte tatsächlich Option 3. Zwar klang ihr weiteres Vorhaben mehr nach Option 2 für Kathy, aber letztendlich hatte sie doch genau das getan was Kathy von ihr verlangt hatte, nämlich das gesagt was sie störte. Damit konnte Kathy durchaus arbeiten, auch wenn die "ich arbeite schon länger als es sie gibt"-Rede von dem eher unreifen Verhalten der Asari unterminiert wurde. Den Mittelfinger zeigen war ziemlich pubertät, aber in den Augen der Asari war Charis ja noch im Teenager-Alter. Und die typische Asari Arroganz von wegen das man älter und erfahrener und deswegen besser als alle anderen war ja jetzt auch nicht neu. Allerdings war das Psycho Argument ein wenig beleidigend. Natürlich war die Szene für einen ausssenstehenden recht willkürlich und ohne einen tieferen Sinn, aber dieser Psycho Vorwurf kam von einer Frau die jemanden mit einem breitem Grinsen immer näher gegen einen Abgrund schubste. Und das nur weil diese Person sie angepackt hatte. Allerdings war Kathy es gewöhnt mit Psychos zusammenarbeiten und diese Charis war keine. Vielleicht ein wenig sadistisch und laten gewalttätig, aber wer war schon perfekt ?
    Immerhin war sie nicht gewalttätig während des Gesprächs geworden weswegen Kathy den Gedanken an ihre Waffe fallen ließ und sich entspannte. Auch wenn ihr gegenüber das dachte erschoß sie schließlich nicht grundlos Leute. Die Asari war scheinbar doch vernünftiger als angenommen. Überheblich, arrogant und teilweise unreif für ihr Alter, aber nicht dumm. Vielleicht ließ sich ja noch mit ihr reden. Wenn nicht würde Kathy wohl alleine weitermachen müssen. Ein leichtes, aber charmantes Lächeln umspielte jetzt wieder Kathys Mund.
    "Nun Miss Vale ich fürchte hier ist es zu einem kleinem Missverständnis gekommen ist. Das liegt vor allem daran das sie die Szene vorhin aus Mangel an Informationen wohl missgedeutet haben. Gewalt ist bei mir anders als sie es annehmen bei mir kein Selbstzweck sondern nur ein einfaches Mittel zum Zweck. Ansonsten erfüllt sie ja auch irgendwann keinen Effekt mehr. Der Tod von Mr. Coleman hatte wenig mit seinen Leistungen zu tun. Wenn man jeden umbringt der Scheiße baut hat man in einem solchem Geschäft bald keine Leute mehr und findet auch niemanden der für einen Arbeitet. Nein der Grund für Mr. Colemans Tod liegt auf einer anderen Ebene. Verrat. Neben der Tatsache das Mr. Coleman eine Installation meines Vorgängers ist und somit nicht besonders vertrauenswürdig für mich ist, hat er zudem noch für Kirek Appont gearbeitet, meinem geschätzten Geschäftspartner hier auf Korlus. Da vermutlich ein paar Preisverhandlungen anstehen, konnte ich es mit natürlich nicht leisten einen Mann als Chef meiner Sicherheitskräfte zu behalten, der keine persönliche Loyalität mir gegenüber hat und zudem noch auf der Gegenseite steht. Die tödliche Klinge ist fast immer die von hinten. Als ich den Gentleman mit diesen Vorwürfen konfrontiert habe, hat er zudem statt mit der bittersüßen Wahrheit herauszurücken mir eine schlecht Lüge erzählt die aber durch sein Verhalten mehr als widerlegt wurde. Natürlich hätte ich ihn einfach nur entlassen können, aber es gibt gewisse Dinge ich die nicht überhaupt nicht leiden kann. Dazu gehört wenn man mir dreist ins Gesicht lügt und Verrat. Außerdem wäre er wenn ich ihn entlassen hätte direkt zu Kirek gelaufen, was wiederum die Leute meiner Söldnertruppe hätte spalten können. Etwas was ich auch nicht zulassen konnte. Ich denke das sie mir zustimmen können das die Tötung eines Verräters weder ein Akt der Unsicherheit noch der Spaß an Gewalt geschuldet ist. Ich hoffe also das ich mit den neuen Informationen, ihre Kategorisierung als Psychopathin etwas zerstreuen konnte. Du scheinheiliges Miststück.", sprach sie im höflichen Tonfall, wobei ihre Gesichtszüge die ganze Zeit entspannt blieben.

    "Um auf ihren nächsten Punkt einzugehen, hinsichtlich ihrer Aufgaben für mich, so muss ich ich zugeben das die Sache hier ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Die ersten beiden Punkte auf ihrer Aufgabenliste haben sie wie ich schon zugegeben habe zufriedenstellend erfüllt. Und ich habe sie auch nicht als Privatsekretärin eingestellt. Ich will nicht unhöflich sein, aber dafür wären sie auch denkbar ungeeignet. Denn dafür braucht man Geduld, Charme und Höflichkeit. Deswegen entschuldige ich mich dafür das sie arbeiten verrichten mussten die nicht in ihrem Aufgabenbereich fallen. Da ist wohl auch Mr. Lethus einem Missverständnis aufgesessen.", meinte sie entschuldigend und klopfte den Turianer auf die Schulter.
    "Aber das darf man ihm ja auch nicht zu krumm nehmen, es ist sein erster Tag bei mir, er ist gerade befördert worden, da ist man manchmal etwas übereifrig wodurch gerne mal Missverständnisse entstehen.", sprach sie im beschwichtigenden Tonfall. Der Turianer machte ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt, wohl um nicht deutlich zu machen was er wirklich von der Asari hielt.
    "Aber jetzt weiß er ja Bescheid und wird sich um die Sicherheitsfragen kümmern und sie nicht deswegen behelligen. Nicht wahr Virian ?", fragte sie den Turianer und sah ihn freundlich aber durchdringend an. Der Turianer nahm eine freundlichere Haltung ein, während sein Blick unverändert blieb.
    "Jawohl Ma'am.",antwortete er in einem gehorsamen Tonfall. Kathy lächelte ihn strahlend an, als ob er etwas herausragendes gesgt hätte.
    "Wunderbar, damit hätten wir das auch geklärt." Sie drehte sich wieder der Asari zu wobei ihr lächeln wieder normal wurde.
    "Nun Miss Vale ich hoffe ich konnte damit ihre Sorgen und Probleme ein wenig zerstreuen, denn wie ich schon bei unserer ersten Begegnung auf der Citadel gesagt habe schieße ich nicht auf Geschäftspartner. Es sei denn sie hätten vor mich zu betrügen oder anzugreifen, aber ich sehe da für sie in beiden Punkten keine Vorteile für sie. Was ich von ihnen erwarten würde, wäre das was wir bei Ed schon erfolgreich durchexerciert haben. Sie bringen mich zu den Orten zu denen ich will und stellen mich falls es nötig ist den Leuten dort vor. Ansonsten bleiben sie einfach im Hintergrund wo sie dann rauchen oder die Umgebung mit ihrer blauen Präsenz verschönern. Und sie beantworten mir eventuelle Fragen mit Hilfe ihrer langjährigen Erfahrung. Also wie ein...na ja ein Fremdenführer. Ich erwarte nicht von ihnen, dass sie sich für mich schlagen, schießen, Daten verarbeiten oder meine Nägel zu lackieren.", sagte Kathy und beendete damit die erklärung was sie von Charis wollte.
    "Also Miss Vale, sind sie bereit sich das Geld für die dritte Aufgabe unter diesen Bedingungen zu verdienen oder soll ich sie nachher in einer Kaschemme anfunken wenn ich fertig bin ?", fragte die junge Frau ihr azurblaues gegenüber.


    Eine Entschuldigung von einem Menschen? Das Charis das noch erleben durfte! Rauchen und hübsch aussehen, zwei Dinge in denen Charis das Wort „Perfektionieren“ neu definiert hatte und dafür auch noch Geld kassieren? Psycho oder nicht, das Angebot reizte so sehr, dass die Asari einen Moment überlegte, in dem sie nachdenklich ihre Lippen betastete und den Blick über Kathys hohe Frisur hinaus in die Leere Korlus wandern ließ. Schließlich wanderten Charis eisblaue Augen wieder zurück und sie begann langsam zu nicken. „Ich mache also den Kuppler. Hmm, na gut, was soll´s. Ich vertraue Ihnen nicht, aber ich glaube Ihnen und das sollte vorerst reichen.
    Charis taxierte die junge Menschenfrau mit ihren Blicken. „Und was die Loyalität angeht; solange Sie mich noch großzügig bezahlen und solange Ihre Versprechen meiner Bezahlung gegenüber so echt bleiben wie Ihr Umgang mit Verrätern brauchen Sie von meiner Seite aus keinerlei Hintergedanken zu fürchten. Ich werde erst biestig, wenn man versucht mich zu hintergehen oder aufs Kreuz zu legen.

    Der Reiz überflügelte das Misstrauen Kathy gegenüber und zudem wollte sie nicht mit leeren Händen nach Omega zurückkehren. Wobei „leer“ natürlich relativ war, hatte sie mit dem Transport von Omega zur Citadel doch schon eine ordentliche Summe eingestrichen. Trotzdem, die Gier welche nicht nur die kriminelle Welt in ihren Klauen hält, machte auch vor der blauen Aliendame keinen Halt, allerdings war ihre Vorsicht geweckt worden. Kathy schien vorher nur eine weitere großkotzige Kleinkriminelle zu sein, die nun gerne Fuß im größeren Geschäft fassen wollte. Vermutlich entsprach dies auch durchaus der Wahrheit, angesichts ihrer geringen Erfahrung mit allem, was außerhalb ihres Erdklumpens von Heimat lag. Allerdings bewies sie bisher recht hohes Verhandlungsgeschick und eine für den Beruf notwendige Skrupellosigkeit. Die Söldner auf Korlus waren bei weitem nicht die Besten in Terminus, auch wenn es natürlich auch auf diesem Planeten wahre Elitekämpfer gab. Diese Art Söldner arbeitete allerdings niemals für einen Trottel wie Pinkett oder einen Revolverhelden wie es Coleman gewesen war und selbst für Charis war es nicht ganz einfach an einen Schlag Söldner wie Craban Atenaris, Zaeed Massani oder Werloc-Jack zu kommen und das obwohl sie wirklich gut vernetzt war. Männer und Frauen von derlei Namen suchten sich ihre Arbeitgeber für gewöhnlich aus, verlangten aber auch horrende Bezahlungen. Ein kleiner Fisch wie Kathy würde ohne Hilfe wohl kaum auch nur in die Nähe eines Elitesöldners kommen und musste sich daher mit Leuten wie Coleman, Lethus oder anderen zweit- vielleicht sogar drittklassigem Personal abgeben. Charis hoffte insgeheim, dass sie nicht auf „das falsche Pferd“ gesetzt hatte, wie die Menschen so schön sagten und mit ihrer Zugehörigkeit zu der impulsiven Orlowski in Schwierigkeiten geraten würde. Denn obwohl sie die Menschenfrau von vornherein gewarnt hatte, dass auf Korlus das Recht des Stärkeren regierte und es Gruppierungen und Personen gab, mit denen man sich besser nicht anlegte, bezweifelte die Asari, dass Kathy diese Botschaft auch wirklich so verinnerlicht hatte.

    Also was ist der nächste Schritt? Der Transport oder? Und dann gleich ein Treffen mit Ihrem Käufer?“, fragte Charis nun wieder vom Tatendrang beseelt. Je schneller diese verfluchten Drogen verschwunden und verkauft worden waren, desto schneller hatte sie ihr Geld und konnte in einem der Nachtclubs entspannen. Angesichts der bewaffneten Eskorte wusste sie allerdings nicht, ob es sich lediglich um reine Sicherheitsmaßnahmen handelte, oder ob Kathy Ärger erwartete. Details über die Geschäfte der jungen Frau wollte Charis gar nicht wirklich wissen, doch fragte sie sich, ob sie lieber ihre Waffen vom Schiff mitnehmen sollte…
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