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  1. #21
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ich soll dir einen Vernünftigen Grund nennen?", sagte Tim und ging in sich: "Experimente mit Biotischen Kindern, Unterstützung von rassistischen Gruppen, Mordanschläge auf öffentliche Gegenspieler, Entführung und Erpressung - wenn du weit ab von einer Organisation sein willst, die so viel Dreck am stecken hat wie Cerberus, hast du vielleicht dir den falschen Arbeitgeber gesucht, es ist euer verdammter Job, oben genanntes zu verhindern und die Ratsvölker zu beschützen!
    Wenn du es nicht für dich oder für andere machen willst, dann mach wenigstens das. wofür du deine Credits bekommst.
    "

    Tim rauschte entnervt ab, ging seine Drinks bezahlen, fing sich noch einen sehr tödlichen Blick einer Quarianerin ein und verließ den Laden.
    Allerdings ließ er einen vollgekritzelten Zettel zurück, mit Ortsangaben und Uhrzeit, es handelte sich um eine Seitenstraße, die bei einer Parteiaussenstelle der
    Trockenlandpartei lag, die Uhrzeit war 14 Uhr auf der Citadel- Ratszeit. Ob er ihn vergessen hat oder er ihn absichtlich liegen hat lassen, ist nicht nachvollziehbar.


    "Ich hab ihn mir nicht ausgesucht.. . Nicht direkt..", antwortete Craig deutlich leiser und wahrscheinlich ungehört, als Tim schon längst zielstrebig den Ort ihrer Begegnung verlassen und sich aus dem Staub gemacht hatte. Und auch wenn Craig wusste, dass er es nicht sollte, fühlte er sich schuldig. Ja, er hatte sich seinen Job wirklich nicht ausgesucht. Er hatte nur ein paar, mickrige Talente gezeigt, die in diese Richtung zielten und hatte sich verbissen auf den Psychologen in sich verlassen, aber nach den Vorfällen auf Noveria war er sich nicht mehr so sicher ob diese Berufswahl wirklich das Beste für den Weißhaarigen war. Er durfte sich nicht anmerken lassen, dass er noch immer diese jämmerlichen Restproblemchen hatte, die er mittlerweile problemlos selbst analysieren konnte, aber selbst dagegen vorzugehen war einfach nur schwierig - in jeder erdenklichen Hinsicht. Wahrscheinlich sollten sich Psychologen (egal welchen Fachbereiches) einfach nicht selbsttherapieren. Sein Stolz verhinderte aber, dass er bei einem Kollegen versuchte, diese Hindernisse zu beseitigen. Und nun war er hier, knibbelte mit seinen spröden Fingern an den Kanten des mehrfach geknickten Schmierpapiers herum und lies es zu, dass seine Gedanken sich verfingen und er nicht länger definieren konnte, was Recht und Unrecht war. Viel eher schmiss er das Papier wieder auf die Oberfläche und betätigte sich stattdessen am Röhrchen seines Cocktails, welches er sich in einer unschuldig anmutenden Geste zwischen die Lippen klemmte und so lange saugte, bis die Flüssigkeit bis auf den dicken Bauch des Glases zurückgewichen war. Was war er nur für ein Jammerlappen. Eingestellt eigentlich nicht nur, um endlich von der Straße runter und vor Cerberus gesichert zu sein, sondern eigentlich, um seine Mitmenschen zu schützen. Und in guten Phasen wollte er auch den Hilfsbereitesten seiner Rasse noch an Zuvorkommendem Handeln übertrumpfen. Aber jetzt? Ungeeignet? Vielleicht. Wahrscheinlich sogar. Aber jeder musste doch irgendwie seinen Weg machen, oder nicht?

    Craig blieb noch lange an seinem Platz sitzen, seine Gedanken immer noch an der selben Stelle. Nur zu gerne hätte er nun seinen Bruder angerufen und sich bei ihm einen hilfreichen Rat abgeholt. Aber schon seit ein paar Jahren war Oliver Fares auf beiden Ohren taub - einem Unfall während der Schlacht gegen Sovereign sei dank - und mehr als Textnachrichten waren nicht drin. Ein prüfender Blick ging zu seiner Uhr am oberen Ende des Headpieces, dass er sich während seiner selbstbemitleidenden Überlegungen wieder angelegt hatte und er stellte erleichtert fest, dass auf Proteus, wo sich sein Bruder gerade befand und auf die rettende OP wartete, sein Gehör teilweise wieder herstellen zu lassen, gerade noch so ein paar wache Personen anzutreffen sein müssten.
    Er fasste einen kurzen Entschluss und nickte zu sich selbst, bevor er aus seiner Hosentasche ein kleines Modul angelte, dieses auf der Tischoberfläche platzierte und mit einem geringen Druck eine Holo-Tastatur projizierte, dessen Eingaben der unter Iris-Heterochromie leidende in seinem angelegten Headpiece-Display verfolgen konnte. CHATit öffnete sich über einen Extranet-Kanal. OlivandIiZarD online.

    hipstaken-ninja (Craig): "Hey Oliver"
    OlivandIZarD (Oliver): "C.K.? Schlechter Zeitpunkt."
    h: "Wieso?"
    O: "Ich muss die Leitung freihalten. Meine Tür ist verschlossen und irgendein Idiot hat hier den Alarm losgehen lassen"
    h: "what? Unfall oder werdet ihr tatsächlich angegriffen?"
    O: "Mach dir da mal keine Sorgen. Wird wahrscheinlich ne Übung sein und ich hab die Ankündigung nicht gehört. "
    h: ": / Ich ruf' besser mal die Kollegen."
    O: "Nicht nötig, C.K. . Das klärt sich schon. Du weisst, dass ich nicht ganz hilflos bin. Nicht ganz."
    O: "Dummerweise seh ich kaum was. Das Licht funktioniert nicht."
    h: "Ich RUFE die Leute bei der Wache. Stromausfälle sind da"
    - Craig schickte die Meldung ab, noch bevor er fertig war, damit beschäftigt nebenbei schon einen Tab für einen Anruf zu öffnen..
    O: "COOL - DOWN. Was ist los mit dir? Und vorallem: Warum rufst du so spät noch"
    >> OlivanIZarD Disconnected.


    Craig biss sich auf Unterlippe und steckte das Modul wieder ein. Unlängst hatte er den Strohhalm seines Drinks nachdenklich zusammengebissen, sodass er das Plastik schmecken konnte und ebenso den kühleren Speichel herausschmeckte, der an den oberen Stellen haften blieb. Viel von seinem Drink bekam er nicht mehr mit. Nun machte er sich auch noch diese Art von Sorgen, schluckte sie aber hinunter. Oliver hatte seine Notfall-Dienstnummer. Wenn es da klingeln würde, wäre es erst wirklich dringlich. Bis dahin würde er wohl auf die Fähigkeiten seines Allianztrainierten Bruders vertrauen müssen. Aber ebenso auf seinen wohlgeschätzten Rat verzichten müssen.

    Erst, als die Quarianerin wieder häufiger am Tisch des Weißhaarigen vorbei gegangen, dabei aber tunlichst das dreckige Geschirr darauf ignoriert hatte und auch nicht wagte eine neue Bestellung aufzunehmen, verließ er schlussendlich - beinahe auf dem weichen Polster festgewachsen - das Nachtlokal und genehmigte sich anstatt des Fußwegs ein Shuttle zurück zu seinem Apartment.

    Dort angekommen und einem Klatsch kalten Wassers in sein Gesicht später (bei dem er sich kritisch im Spiegel beobachtete), hielt er am Rand seines Bettes inne um sich gedankenverloren einen neuen Joint zu drehen und per Voice-Kommando ein Lied von Sinatra abspielen zu lassen. Erst nach seinem Gute-Nacht-Gras fand er die seelige Ruhe die er brauchen würde um am anschließenden Tag noch einmal auf den Zettel zu sehen, der wohl nicht zufällig in den Händen des Terranovaners gelandet war.

    - - -

    "Ich gehe.", sagte er sich selbst, als er duschte. "Ich gehe da hin. Verdammt." Mehrmals redete er sich so ein den Treffpunkt aufzusuchen und das, obwohl er nur 5 Stunden wohlverdienten Schlaf fand, weil ihn Alpträume plagten. Ob er wirklich gehen würde, machte er primär daran fest, wie schnell er seine neu beantragte, zweite Dienstwaffe erhalten würde. Ohne..würde er es nicht wagen DIESE Gegend zu besuchen. Er hatte recherchiert. Man ging dort nicht einfach so hin um ein Pläuschchen zu halten.. .
    Luceija ist offline

  2. #22
    Abenteurer Avatar von BestialMockery
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    "Ich hab ihn mir nicht ausgesucht.. . Nicht direkt..", antwortete Craig deutlich leiser und wahrscheinlich ungehört, als Tim schon längst zielstrebig den Ort ihrer Begegnung verlassen und sich aus dem Staub gemacht hatte. Und auch wenn Craig wusste, dass er es nicht sollte, fühlte er sich schuldig. Ja, er hatte sich seinen Job wirklich nicht ausgesucht. Er hatte nur ein paar, mickrige Talente gezeigt, die in diese Richtung zielten und hatte sich verbissen auf den Psychologen in sich verlassen, aber nach den Vorfällen auf Noveria war er sich nicht mehr so sicher ob diese Berufswahl wirklich das Beste für den Weißhaarigen war. Er durfte sich nicht anmerken lassen, dass er noch immer diese jämmerlichen Restproblemchen hatte, die er mittlerweile problemlos selbst analysieren konnte, aber selbst dagegen vorzugehen war einfach nur schwierig - in jeder erdenklichen Hinsicht. Wahrscheinlich sollten sich Psychologen (egal welchen Fachbereiches) einfach nicht selbsttherapieren. Sein Stolz verhinderte aber, dass er bei einem Kollegen versuchte, diese Hindernisse zu beseitigen. Und nun war er hier, knibbelte mit seinen spröden Fingern an den Kanten des mehrfach geknickten Schmierpapiers herum und lies es zu, dass seine Gedanken sich verfingen und er nicht länger definieren konnte, was Recht und Unrecht war. Viel eher schmiss er das Papier wieder auf die Oberfläche und betätigte sich stattdessen am Röhrchen seines Cocktails, welches er sich in einer unschuldig anmutenden Geste zwischen die Lippen klemmte und so lange saugte, bis die Flüssigkeit bis auf den dicken Bauch des Glases zurückgewichen war. Was war er nur für ein Jammerlappen. Eingestellt eigentlich nicht nur, um endlich von der Straße runter und vor Cerberus gesichert zu sein, sondern eigentlich, um seine Mitmenschen zu schützen. Und in guten Phasen wollte er auch den Hilfsbereitesten seiner Rasse noch an Zuvorkommendem Handeln übertrumpfen. Aber jetzt? Ungeeignet? Vielleicht. Wahrscheinlich sogar. Aber jeder musste doch irgendwie seinen Weg machen, oder nicht?

    Craig blieb noch lange an seinem Platz sitzen, seine Gedanken immer noch an der selben Stelle. Nur zu gerne hätte er nun seinen Bruder angerufen und sich bei ihm einen hilfreichen Rat abgeholt. Aber schon seit ein paar Jahren war Oliver Fares auf beiden Ohren taub - einem Unfall während der Schlacht gegen Sovereign sei dank - und mehr als Textnachrichten waren nicht drin. Ein prüfender Blick ging zu seiner Uhr am oberen Ende des Headpieces, dass er sich während seiner selbstbemitleidenden Überlegungen wieder angelegt hatte und er stellte erleichtert fest, dass auf Proteus, wo sich sein Bruder gerade befand und auf die rettende OP wartete, sein Gehör teilweise wieder herstellen zu lassen, gerade noch so ein paar wache Personen anzutreffen sein müssten.
    Er fasste einen kurzen Entschluss und nickte zu sich selbst, bevor er aus seiner Hosentasche ein kleines Modul angelte, dieses auf der Tischoberfläche platzierte und mit einem geringen Druck eine Holo-Tastatur projizierte, dessen Eingaben der unter Iris-Heterochromie leidende in seinem angelegten Headpiece-Display verfolgen konnte. CHATit öffnete sich über einen Extranet-Kanal. OlivandIiZarD online.
    hipstaken-ninja (Craig): "Hey Oliver"
    OlivandIZarD (Oliver): "C.K.? Schlechter Zeitpunkt."
    h: "Wieso?"
    O: "Ich muss die Leitung freihalten. Meine Tür ist verschlossen und irgendein Idiot hat hier den Alarm losgehen lassen"
    h: "what? Unfall oder werdet ihr tatsächlich angegriffen?"
    O: "Mach dir da mal keine Sorgen. Wird wahrscheinlich ne Übung sein und ich hab die Ankündigung nicht gehört. "
    h: ": / Ich ruf' besser mal die Kollegen."
    O: "Nicht nötig, C.K. . Das klärt sich schon. Du weisst, dass ich nicht ganz hilflos bin. Nicht ganz."
    O: "Dummerweise seh ich kaum was. Das Licht funktioniert nicht."
    h: "Ich RUFE die Leute bei der Wache. Stromausfälle sind da"
    - Craig schickte die Meldung ab, noch bevor er fertig war, damit beschäftigt nebenbei schon einen Tab für einen Anruf zu öffnen..
    O: "COOL - DOWN. Was ist los mit dir? Und vorallem: Warum rufst du so spät noch"
    >> OlivanIZarD Disconnected.


    Craig biss sich auf Unterlippe und steckte das Modul wieder ein. Unlängst hatte er den Strohhalm seines Drinks nachdenklich zusammengebissen, sodass er das Plastik schmecken konnte und ebenso den kühleren Speichel herausschmeckte, der an den oberen Stellen haften blieb. Viel von seinem Drink bekam er nicht mehr mit. Nun machte er sich auch noch diese Art von Sorgen, schluckte sie aber hinunter. Oliver hatte seine Notfall-Dienstnummer. Wenn es da klingeln würde, wäre es erst wirklich dringlich. Bis dahin würde er wohl auf die Fähigkeiten seines Allianztrainierten Bruders vertrauen müssen. Aber ebenso auf seinen wohlgeschätzten Rat verzichten müssen.

    Erst, als die Quarianerin wieder häufiger am Tisch des Weißhaarigen vorbei gegangen, dabei aber tunlichst das dreckige Geschirr darauf ignoriert hatte und auch nicht wagte eine neue Bestellung aufzunehmen, verließ er schlussendlich - beinahe auf dem weichen Polster festgewachsen - das Nachtlokal und genehmigte sich anstatt des Fußwegs ein Shuttle zurück zu seinem Apartment.

    Dort angekommen und einem Klatsch kalten Wassers in sein Gesicht später (bei dem er sich kritisch im Spiegel beobachtete), hielt er am Rand seines Bettes inne um sich gedankenverloren einen neuen Joint zu drehen und per Voice-Kommando ein Lied von Sinatra abspielen zu lassen. Erst nach seinem Gute-Nacht-Gras fand er die seelige Ruhe die er brauchen würde um am anschließenden Tag noch einmal auf den Zettel zu sehen, der wohl nicht zufällig in den Händen des Terranovaners gelandet war.

    - - -

    "Ich gehe.", sagte er sich selbst, als er duschte. "Ich gehe da hin. Verdammt." Mehrmals redete er sich so ein den Treffpunkt aufzusuchen und das, obwohl er nur 5 Stunden wohlverdienten Schlaf fand, weil ihn Alpträume plagten. Ob er wirklich gehen würde, machte er primär daran fest, wie schnell er seine neu beantragte, zweite Dienstwaffe erhalten würde. Ohne..würde er es nicht wagen DIESE Gegend zu besuchen. Er hatte recherchiert. Man ging dort nicht einfach so hin um ein Pläuschchen zu halten.. .

    Tim wachte völlig verkatert auf, er ging nachdem er angefressen das "Etablissement" verließ, da er dachte, auf keinerlei Gehör getroffen zu sein, noch in einen Nachtclub, traf sich dort mit einem Kumpel, Kyle Vash, einen Informationstechniker im Galaxy News Network, der sich um die Vorbereitungen von Liveschaltungen kümmert, deshalb aber auch oft als absolut erstes vor Ort ist. In den meisten Fällen ist er allerdings nur in Trashnews dabei, "Blasto-Wahn - Fan Kette blockiert Rush Hour" oder "Citadel-Souvenirs, ein Traditionsgeschäfft wird 100". Die beiden sind trotzdem sehr miteinander befreundet, auch wenn Tim ein träumerischer und chaotischer Idealist ist und Kyle schon mit 27 in einer Midlife-Crysis erinnernden Schaffungskrise befindet.

    "Wie geht es dir eigentlich wegen der Sache mit Amanda?" "Ist ja nicht so, dass alles bei mir den Bach runter geht..." "Sie war immerhin mit dir Verlobt" "Hey, ich wäre wahrscheinlich auch für so eine Asari Truller abgehauen, •••••" "Hmmm, also bist du wie immer" "Nein, ich bin noch nüchtern" "Da sagst du allerdings was, 3 Bier, ein Fruchtcocktail und halt das was der Typ will".

    Gegen 4 Uhr nachts musste Tim den fast 100 Kilo schweren Kyle, ein absoluter Muskelberg, nach Hause schleppen - er wohnte mittlerweile auch in einer eher unschöneren Gegend, obwohl er ein riesiges Apartment besitzt in einer sehr wohnlichen Gegend, allerdings wurde er rausgeworfen und hat 2 Kinder.

    Als Tim sich aus dem Bett erhab und sich Alkohol- und Muskelkater gleichzeitig über ihn ergaben und er beim ersten Schritt aus dem Bett so aufstoßen musste, dass er direkt in sein "Badezimmer" rannte, viel ihm ein, dass er Heute in die Kleinen Marktgassen wollte, ein verschönerter Begriff für Absteigen, Drogenlöcher und Schmierigen Stundenhotels.
    Er Duschte, machte sich frisch, Zog seine leichte Rüstung über den tätowierten Körper, darüber ein Shirt und seine Lederjacke, er hatte einen ekelhaften Geschmack im Mund. "Hab ich besoffen wieder geraucht?" - Frühstückte, machte sich Musik an über seine Anlage, das einzige, was neben seinem Arbeitsterminal wirklich an Wert hatte. Es lief Judas Priest "Blood Red Skies".

    "
    Through a shattered city, watched by laser eyes
    Overhead the night squad glides
    The decaying paradise"

    Er machte sich fertig und ging zu Fuß los, er wohnte leider gar nicht mal so weit entfernt der "kleinen Marktgassen". Als er an einer Ecke stand, einen Energydrink aufmachte und wartete, dass er einen "hoch betuchten" Trockenland-Politiker in eines der Stundenhotels eintreten sah, sah er nicht jemanden den er erwartet hat. "Was machst du hier, woher weißt du, dass ich hier bin?"
    BestialMockery ist offline Geändert von BestialMockery (13.09.2015 um 14:31 Uhr)

  3. #23
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von BestialMockery Beitrag anzeigen
    Tim wachte völlig verkatert auf, er ging nachdem er angefressen das "Etablissement" verließ, da er dachte, auf keinerlei Gehör getroffen zu sein, noch in einen Nachtclub, traf sich dort mit einem Kumpel, Kyle Vash, einen Informationstechniker im Galaxy News Network, der sich um die Vorbereitungen von Liveschaltungen kümmert, deshalb aber auch oft als absolut erstes vor Ort ist. In den meisten Fällen ist er allerdings nur in Trashnews dabei, "Blasto-Wahn - Fan Kette blockiert Rush Hour" oder "Citadel-Souvenirs, ein Traditionsgeschäfft wird 100". Die beiden sind trotzdem sehr miteinander befreundet, auch wenn Tim ein träumerischer und chaotischer Idealist ist und Kyle schon mit 27 in einer Midlife-Crysis erinnernden Schaffungskrise befindet.

    "Wie geht es dir eigentlich wegen der Sache mit Amanda?" "Ist ja nicht so, dass alles bei mir den Bach runter geht..." "Sie war immerhin mit dir Verlobt" "Hey, ich wäre wahrscheinlich auch für so eine Asari Truller abgehauen, •••••" "Hmmm, also bist du wie immer" "Nein, ich bin noch nüchtern" "Da sagst du allerdings was, 3 Bier, ein Fruchtcocktail und halt das was der Typ will".

    Gegen 4 Uhr nachts musste Tim den fast 100 Kilo schweren Kyle, ein absoluter Muskelberg, nach Hause schleppen - er wohnte mittlerweile auch in einer eher unschöneren Gegend, obwohl er ein riesiges Apartment besitzt in einer sehr wohnlichen Gegend, allerdings wurde er rausgeworfen und hat 2 Kinder.

    Als Tim sich aus dem Bett erhab und sich Alkohol- und Muskelkater gleichzeitig über ihn ergaben und er beim ersten Schritt aus dem Bett so aufstoßen musste, dass er direkt in sein "Badezimmer" rannte, viel ihm ein, dass er Heute in die Kleinen Marktgassen wollte, ein verschönerter Begriff für Absteigen, Drogenlöcher und Schmierigen Stundenhotels.
    Er Duschte, machte sich frisch, Zog seine leichte Rüstung über den tätowierten Körper, darüber ein Shirt und seine Lederjacke, er hatte einen ekelhaften Geschmack im Mund. "Hab ich besoffen wieder geraucht?" - Frühstückte, machte sich Musik an über seine Anlage, das einzige, was neben seinem Arbeitsterminal wirklich an Wert hatte. Es lief Judas Priest "Blood Red Skies".

    "
    Through a shattered city, watched by laser eyes
    Overhead the night squad glides
    The decaying paradise"

    Er machte sich fertig und ging zu Fuß los, er wohnte leider gar nicht mal so weit entfernt der "kleinen Marktgassen". Als er an einer Ecke stand, einen Energydrink aufmachte und wartete, dass er einen "hoch betuchten" Trockenland-Politiker in eines der Stundenhotels eintreten sah, sah er nicht jemanden den er erwartet hat. "Was machst du hier, woher weißt du, dass ich hier bin?"


    "Willst du mich verarschen?", klang es aus der kleinen Nebengasse, wo Craig höchstpersönlich stehen blieb und seine offizielle Uniform als Zeichen des aktiven Dienstes angelegt und sich mit sage und schreibe zwei Waffen ausgerüstet hatte. Er besah sich Tim nicht, den er schon aus weiter Ferne entdeckt hatte. Viel eher war er noch immer in seiner mentalen Frage gefangen, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Aber für die recht wahrscheinliche Eventualität, dass es hier zum absoluten Chaos kommen sollte, wusste er zumindest, an wen er sich wenden konnte.
    Jetzt hielt er dem Reporter ein Stück Papier vor die Nase - DAS Stück Papier, dass er gestern auf dem Bistrotisch offensichtlich liegen gelassen und ihn damit an diesen Ort gelockt hatte. "Wenn das ein Trick sein soll, ists kein besonders guter."
    Luceija ist offline

  4. #24
    Abenteurer Avatar von BestialMockery
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
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    "Willst du mich verarschen?", klang es aus der kleinen Nebengasse, wo Craig höchstpersönlich stehen blieb und seine offizielle Uniform als Zeichen des aktiven Dienstes angelegt und sich mit sage und schreibe zwei Waffen ausgerüstet hatte. Er besah sich Tim nicht, den er schon aus weiter Ferne entdeckt hatte. Viel eher war er noch immer in seiner mentalen Frage gefangen, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Aber für die recht wahrscheinliche Eventualität, dass es hier zum absoluten Chaos kommen sollte, wusste er zumindest, an wen er sich wenden konnte.
    Jetzt hielt er dem Reporter ein Stück Papier vor die Nase - DAS Stück Papier, dass er gestern auf dem Bistrotisch offensichtlich liegen gelassen und ihn damit an diesen Ort gelockt hatte. "Wenn das ein Trick sein soll, ists kein besonders guter."
    "Typ, ich hab meine halbe Tasche auf dem Tisch ausgekippt und angesoffen nur die Hälfte wieder eingepackt. Wenn du den mitgenommen hast, hast du dann auch den Rest mitgenommen? Da waren Telefonnummern von Wei....tblickenden Informanten drinne! Ist auch Egal, du behinderst mich gerade doch leicht in meiner Arbeit, ich recherchiere hier und es ist eher sehr unauffällig wenn ein uniformierter, offen-bewaffneter Polizist hier in dem Viertel steht, .... Moment, bist du in deiner Arbeitszeit hier?"

    Tim, der gerade nervös das Gefühl hatte, dass er gerade wahrscheinlich aufgeflogen ist und schon Rückzugspläne schmiedete, betrachtete nochmal kurz die Lage und beruhigte sich, zog Craig in die Gasse und sagte: "Keine falschen Hoffnung, nur weil wir zwei Hübschen hier alleine in der Gasse sind." Tim lachte lauthals los, sich seiner Sache sicher, den Jungen C-Sec Mitarbeiter verunsichert zu haben. "Wenn du wissen willst, was ich hier mache, dann bleibe hier versteckt, das schmierige Stundenhotel da hinten, dort geht ein Trockenland-Funktionär ein uns aus und tobt sich angeblich an einer Asari-Prostituierten aus - angeblich, ich hab gehört, dass sie eine Söldnerin sein soll, die Informationen an andere Organisationen weitergeben soll, mittlerweile Arbeiten Cerberus z.B. mit Unmenschlichen Schlägertrupps.... dafür reichen Aliens im Sinne Cerberus, Huren und Söldner. Das Zimmer, das er standardmäßig bezieht habe ich komplett verwanzt, akustisch und optisch, entweder wir bekommen die Informationen, die wir brauchen, oder ein paar hübsche Einblicke, wenn es sich doch nur um eine Prostituierte handeln sollte, aber glaube mir, der Typ reißt es runter, aber als Druckmaterial wird es sicherlich reichen, ein Trockenlandpolitiker, verheiratet, der es sich von einer Asari machen lässt? .... Craig?"
    BestialMockery ist offline

  5. #25
    Ritter Avatar von Khardim
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    EINSTIEGSPOST


    Das diesige Licht einer alten Stehlampe erhellte mit Mühe das kleine Apartment, das abgesehen von einer großen Sporttasche und einem zerwühlten Bett praktisch unbewohnt aussah. Nicht das es im unbewohnten Zustand besonders reizend ausgesehen hätte, aber immerhin musste sich Jane nicht sagen lassen, dass sie etwas zu dem doch recht heruntergekommenen Flair in ihren vier Wänden beigetragen hatte. Sie lag, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Bett und ließ den Kopf über den Rand der Matratze hängen. Sie starrte auf die Uhr an der Wand gegenüber und wäre nicht allzu überrascht gewesen, wenn sie dabei irgendwann eingeschlafen, in Ohnmacht gefallen oder einfach gestorben wäre:
    ,,19:34:32, 19:34:33, 19:34:34 .... ich drehe hier noch durch!"

    Seit Tagen sah ihr Alltag im Wesentlichen so aus, um genau zu sein seit das Flottenkommando auf die glorreiche Idee gekommen war sie nach Tyr zu schicken, einem eisigen Drecksloch von einem Bergbauplaneten auf dem es absolut nichts für sie zu tun gab. Das alleine wäre ja nicht einmal besonders schlimm gewesen, schließlich waren auch ihre letzten Aufenthaltsorte bar jeder militärischer Betätigungsmöglichkeiten gewesen, doch hatte es immerhin stets etwas gegeben, mit dem sie sich die Zeit hatte vertreiben können. In Kaldidalur, der Hauptstadt dieser plantenförmigen Ansammlung von Lageweile gab es einfach nichts, was man nicht schon nach zwei Tagen Aufenthalt entdeckt, ausprobiert und für öde befunden haben könnte: Während Tyrs Atmosphäre jede Form von Freizeitbeschäftigung im Freien im wahrsten Sinne des Wortes im Keim erstickte, waren auch die wenigen Lokale, die es gab größtenteils schäbige Absteigen für verbrämte Bergleute, die ihren Lohn sprichwörtlich verzechten.
    Was für Jane besonders schlimm war, war die Tatsache, dass sie nur zwei Planten entfernt von Terra Nova war und beim besten Willen nicht verstehen konnte, warum man sie nicht einfach dorthin geschickt hatte. Sie hatte es sich selbst auferlegt kein Wort über Therum zu verlieren und vermutlich hätte sich ohnehin niemand für das interessiert, was sie hätte erzählen können. ,,Dieser Mist geht mir langsam wirklich auf die Nerven.", überlegte sie und rang sich fast dazu durch, den Kopf zu heben, um ihn entnervt zu schütteln.

    Sie lag noch eine Weile auf dem Bett herum und verfluchte ihr Schicksal bevor sie sich auf einmal herumdrehte, aufstand, nach der erstbesten Hose griff, die sie in ihrer Tasche fand und schnellen Schrittes das Apartment verließ. Ohne Waffe und ohne ihre Handschuhe streunte sie ziellos durch die Wohnkomplexe der Stadt um einfach irgendetwas zu tun. Wenn sie Glück hatte würde sie dadurch so müde werden, dass sie schnell einschlafen und einen weiteren nutzlosen Tag auf diesem nutzlosen Planeten hinter sich bringen konnte.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (18.09.2015 um 13:08 Uhr)

  6. #26
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Julian & Odinn
    Auch Delia hielt sich bei dieser Entscheidung zurück. Ihr behagte die Aussicht nicht, mit einer Barriere den Aufzug zu nehmen und in wer weiß was für eine Waffe hineinzulaufen. Andererseits bot er mehr Deckung, als die Treppe und irgendwie war sie sich sicher, dass es auch mit der Barriere irgendwie gehen würde.
    So blickte nicht nur der Doktor, sondern auch 1st Private Delia Hall den Commander erwartungsvollan; bereit jedem Befehl zu folgen.
    "Nein, ich werde den Aufzug nehmen und Sie, Doktor, werden mit Miss Hall die Treppe nutzen.", folgte der Befehl schließlich und Delia erwischte sich, wie sie einen Moment ungläubig ihren Vorgesetzten anstarrte. Sie setzte zu einem Widerspruch, einer Nachfrage an, doch er erklärte bereits die Situation und den genauen Plan. Ein wenig ungeduldig, aber aufmerksam lauschte sie.
    Ihr fielen einige Schwachstellen auf, begonnen mit der Tatsache, dass der körperlich am wehrloseste Mann der Truppe sich allein in die unbekannte Höhle des Löwen wagte. Was wenn der Feind oben schoss, sobald sich die Fahrstuhltüren öffneten? Er hatte bisher nicht den Eindruck erweckt, sich unterhalten zu wollen. Im Gegenteil.
    "...ja, ich denke, das ist das beste. Und falls mir was passieren sollte, befehle ich euch, nicht den Helden zu spielen." Wie passend kam dieser Befehl in ihre Gedanken. Delia sah sich dem strengen Blick ihres Commanders ausgesetzt, und nickte schließlich. "Ja, Sir", erwiderte sie daher etwas weniger zackig als gewollt. Dann setzte sie noch einmal an: "Geben Sie auf sich Acht, Sir."
    Dann sah sie zu Julian und zog ihre Waffe aus den Gürtel. "In Ordnung, wir sollten schnell auf Position, wir brauchen länger auf der Treppe als der Aufzug." Mit einem flüchtigen Salut an ihren Commander, drehte sie sich in Richtung Treppe und begann die Stufen zu nehmen.


    Auch wenn es Julian ebenso wie Delia verwunderte, wie viel Aufopferung der Commander hier gerade trotz seiner eindeutigen körperlichen Unterlegenheit anbot, machte er keine Anstalten, zu widersprechen. Sich selbst redete er ein, seine eilige Zustimmung sei vor allem der Erfahrung und Autorität seines befehlshabenden Offiziers geschuldet gewesen. Eine Selbsttäuschung, denn insgeheim ekelte er sich vor dem Gedanken, einfach nur erleichtert zu sein, dass jemand anderes sich an seiner statt dem höchsten Risiko aussetzte.
    "Soll mir recht sein, Commander", versuchte er dann sein moralisches Dilemmma herunterzuspielen, salutierte nach Delias Vorbild salopp mit zwei Fingern an der Augenbraue und wirbelte dann gemeinsam mit ihr herum in Richtung Treppeneingang, ohne nocheinmal einen Blick hinter sich zu werfen. Angesichts der ersten Stufen im Treppenhaus musste er jedoch sogleich wieder einhalten und frustriert aufseufzen.
    "Wenn das vorbei ist, Delia, sorgen Sie dafür, dass ich jeden Morgen auf dem Laufband stehe und etwas für meine Kondition tue"
    In einer Mischung aus lachendem und gequältem Ausdruck schmunzelte er seiner Begleiterin noch zu, zog sich dann die erste Stufe am Treppengeländer hinauf und versuchte in stetigem Schritt hüpfend die Tortur in den dritten Stock hinter sich zu bringen, dabei immer wieder anhaltend, nicht nur um Luft zu holen, sondern um zwischen dem Treppenspalt hinaufzuspähen, um sich gegen eventuelle Überraschungsangriffe von oben abzusichern.

    Als sich die Schiebetür vor Odinns Aufzugkabine schließlich öffnete, drang ihm sofort ein lauter, widerhallender Schrei von rechts entgegen:
    "Bleiben Sie wo Sie sind!", schrie Lt. Hisao Iiyama, hinter der nächsten Ecke im Flur mit dem Rücken an die Wand gedrängt, die Pistole eng an seiner Brust.
    Er hatte im dritten Stockwerk bereits in äußerster Nervosität die letzten Minuten abgewartet, was als nächstes geschehen würde. Seit er vor einigen Minuten in den Aufzug, der sich in Bewegung setzte, eine Granate platziert hatte, war es überraschend still geworden, und auch, wenn er viele der Überwachungskameras über das Netzwerk im Auge behalten konnte, so war das Gebäude Drei, das aus Gründe der Privatssphäre nur vor dem Eingang überwacht wurde, hiervon ausgenommen. Bis zu dieser Sekunde war er, seit das andere Team das Gebäude betreten hatte, blind gewesen, wurde erst jetzt endlich mit den Eindringlingen aus dem Erdgeschoss konfrontiert. Nur langsam lugte er mit einem Auge um die Ecke und richtete den Lauf der Carnifex auf die geöffnete Aufzugtür, wobei nur die stützende Kante seine Hand vom Zittern abhielt.
    "Wenn Sie eine Waffe haben, legen sie sie langsam vor dem Aufzug auf den Boden, wo ich sie sehen kann!", forderte er Odinn auf, während Lt. Avon ihm von hinten eine Hand beruhigend auf die Schulter legte.
    "Hisao - bloß nicht schießen", flüsterte sie ihm zu, doch dieser stieß die Hand sogleich mit der Schulter von sich und machte unmissverständlich klar, dass er im Gegensatz zu ihr zum Äußersten bereit war.
    "Sei still und deck mein Flanke", keifte er ihr stimmlos aber höchst angespannt entgegen, sodass das Getuschel wohl noch bis zu Odinn hörbar war. Avon tat wie befohlen und ging hinter ihrem Freund in die Hocke, um von dort aus die andere Seite des Flurs zu beobachten, wagte es jedoch nicht, die Waffe in ihrer Hand in diese Richtung zu heben.
    "Sind sie allein?!", rief er dem Commander kurz darauf zu, wobei ihm ein kalter Schweißtropfen an der Braue hinuntertropfte, während er Kimme und Korn genau auf das Licht aus dem Aufzug gerichtet hielt und auf eine sich herausstreckende Waffe wartete.

    In diesem Moment waren Julian und Delia ohne größere Pausen Julians im Endstockwerk angelangt und konnten nun vor der Stahltür zum Flur inne halten. Doch hier zeigte sich nun doch, dass es wenig Vorteile mit sich brachte, einen untrainierten Zivilisten mit in eine Kampfhandlung hineinzuziehen. Der Doktor, völlig außer Atem, hielt sich an der Tür sein Seitenstechen und kämpfte gegen das Brennen seiner Muskeln und den pochenden Herzschlag an. Unter dem Zeitdruck der Situation hatte er seine Kondition überschätzt und musste nun entweder einen Moment inne halten, oder Delia die Vorhut bilden lassen.
    "Melden Sie - die Position", beorderte er Delia dennoch keuchend, offenbar ungewillt, für seine Erholung weitere Zeit verstreichen zu lassen.

    Skizze der Aufstellung
    Tjordas ist offline

  7. #27
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    Einstiegspost

    Noch mit Staub aus dem australischen Outback im Getriebe des Skybikes, drängelte er von der Rampe des Transportschiffes. Leichtes Gepäck auf dem Rücksitz verstaut, der matte Helm reflektierte lustlos die Lichter des Raumhafens. Die Asari Business-Ladies nörgelten wegen des Motorenlärms. America wollte keine Zeit verlieren, wieder den Speed spüren nach den Tagen an Bord des Transportschiffes. Vroom, vroom!

    Es war die Linie von der Erde nach Illium. One-way Ticket. Die meisten der Passagiere waren wegen dem Geschäft oder wegen Urlaub auf der Erde. Urlaub hatte auch er gemacht auf der Erde - Zwangsurlaub, weil sein letzter Partner das Zeitliche gesegnet hatte. Wieder einmal. Das vierte Mal schon seit er bei der weißen Orchidee angestellt war. Psychologische Entlastung nannten sie es, in Wirklichkeit wussten sie bloß nicht, ob sie weiter auf ihn zählen konnten. Dass er sich paar schöne Wochen auf der Erde machen sollten, meinten sie und gaben ihm ein Ticket zur Erde und eine Einladung für ein Spiel der Australian Open. Das Hotel sah er nur zweimal, schon am Tag seiner Ankunft zischte Murica los, um Australien zu entdecken. Die Freiheit eines ganzen Kontinents kostete er aus, aß mit der Handvoll von Ureinwohnern, die noch übrig blieben, und schwamm in den wieder errichteten Arealen des (nun ja, kleinen) Great Barrier Reefs. Wie ein braver Drell hatte er ein paar Fische geangelt, und statt eine aussterbende Spezies um ein Exemplar zu verringern, bevorzugte er es großgewachsene Koala-Bären in den Naturschutzparks zu liebkosen. Es war ein guter Sommer Down Under.
    Er war entzückt das Tennis der Menschen zu sehen und konnte nicht widerstehen, sein hart verdientes Geld für ein prestigeträchtiges Sammlerobjekt auszugeben: In diesem Fall ein hand(?)-signierter Tennisschläger, paar tausend Credits kostete ihn das und riss ein kleines Loch in sein (Reise-)Budget. Aber jetzt war er wieder hier auf Illium, bereit seinem Tagewerk nachzugehen, das schon genügend Credits in die Kassa spülen würde.

    Hinter ihm kam ein rumpeliges Skycar von der Ladefläche, gemeinsam beanspruchten sie die Mittelreihe der Andockbucht. Die Fußgänger hielten sich stattdessen an den Seitenrändern auf. Vorne zeigte eine Asari-Angestellte den Fußgängern den Weg, rein ins Gebäude zur Anmeldung. Für die handvoll von Vehikeln gab es eine eigene Anmeldestation, um den Prozess zu erleichtern. Wenigstens machte es so einigermaßen Sinn, wo sollte man die Karre auch jetzt groß parken? Die Station war heute sogar einmal besetzt, etwas das nicht immer der Fall war. Mehrere Cars von anderen Schiffen standen vor ihm, er schlängelte sich aber einfach durch. Wenn jemand aufmucke, und das taten ein, zwei Asaribräute in Cabrios, quittierte er ihre Aktion mit der Geste, er könne sie nicht hören. Bitte lauter hupen.
    Als er der Dame beim Schalter seine Card und den Pass und alles weitere überreichte, tauchte sein Ebenbild in der Luft als Hologramm auf. Da der Anblick des hochgeklappten Visiers des Bikerhelms nicht ausreichte, musste er ihn abnehmen; kurz erschauderte die Asari als sie in die überraschend schwarzen, dämonisierten Echsenaugen blickte. Dazu die kahle, graue Schuppenhaut, und so etwas ähnliches wie ein leichter Sonnenbrand auf dem Näschen. Natürlich würde alles mit der Einreise passen. America zahlte gutes Geld monatlich, um einen sauberen Lebenslauf und keine Schereien mit den Autoritäten zu haben. Um friedlich spazieren zu können, um seine illegalen Straßenrennen erleben zu dürfen. Auch um einfach mal ungehindert im Krankenhaus einen Gesundheitscheck vornehmen zu können. Geld regelte auf Illium alles. Lektion Nummer Eins war das. Folge dem Flow des New Money und werde glücklich in Nos Astra - wenigstens der Vorschlag hatte sich gelohnt seit er angekommen war; der Schmuggler, der ihn von Kahje runterbrachte, hatte das gesagt. Nun ja, an dem war schon ein kleiner Philosoph verloren gegangen, kauziger Drell, der dem Kepral-Syndrom schon zu lange trotzte.

    Zusätzlich fielen natürlich noch allerlei Speedtickets für die zahlreichen Geschwindigkeitsdelikte, sowie Bestechungs- und Schmiergeld an, wenn es der Job verlangte, aber das konnte man wenigstens auf die Spesen-Rechnung setzen. Die fiel zuletzt recht üppig aus, anscheinend waren Stripper aber keine willkommene Maßnahme für den Seelenfrieden und fielen schon gar nicht in die Kategorie Trauerverarbeitung, weshalb die Weiße Orchidee sich glatt erdreistet sich zu weigern den angegebenen Betrag ihm auszubezahlen. Als er den Helm wieder aufsetzte, blickte er noch mal zurück zum Kreuzer; die Crew war den Passagieren rausgefolgt und legte eine willkommene Zigarettenpause ein vor den Zollschranken, witzelnd zeigten sie auf die hässlichsten Karren des Raumhafens und schätzten ab wie viele Credits der Fahrer wohl erhielt, dass er mit einer solchen Karre sein Unglück auf Nos Astra jedem offenbarte. Er winkte einem afro-amerikanischen Püppchen zu, das an Bord des Schiffes gearbeitet hatte, ihre Augen beinahe so schwarz wie die seinen, aber mit umso prachtvollerem Glanz versehrt. Sie lächelte ihm zu, als einer ihrer Companions ihr die Zigarette anzündete.

    Die Asari am Schalter gab ihm dann endlich das Ok nachdem der Scan komplett, korrekt und vollständig war. Pass, Aufenthat, Wohnung.. falsche Jobangabe, uninteressante Hobbies, gefälschtes Konto.. Sie wusste oder ahnte wenigstens, dass das meiste davon falsch war. Sogar die Adresse war falsch, als würde jemand wie America im Einwohnerregister korrekt verzeichnet sein. Im besten Fall würden die Leute, die ihm gefährlich werden würden, ihn ohnehin nicht kennen, oder sie jagten ein gesichtsloses Phantom. Aber sollte dann doch irgendwann der Tag kommen, und ein Firmenboss oder Unterweltgangster, würde das örtliche Asari-Jagdkommando auf ihn hetzen können (endlich!), weil er einmal zu oft ihnen den Tag versaut hatte und jemand oder er selbst die Schnauze nicht halten konnte, nun, dann wäre es wenigstens gut, sie fänden seine Anschrift nicht im Wohnungsregister. Wer dort jetzt hauste, wusste er schon gar nicht; früher war es ein miefiger Salarianer, der sich von Nos Astras Aktienmarkt auch mehr erhofft hatte. Wer auch immer es wahr, der würde wahrscheinlich den Tag bereuen, an dem er de Mietvertrag unterzeichnet hatte.

    America ließ die Motoren aufheulen und nahm seine Papiere wieder an sich. Er verstaute sie in einem Nebenfach, direkt neben seiner Suppressor. Ob der Lady das aufgefallen war? Wenn ja, würde sie einen Teufel tun. Die Asari sah so gottverdammt gelangweilt drein, sie hätte alle Leute auch gleich durchwinken können, dachte sich Murica. Er fühlte sich gerade im Hoch, denn es war immer schön zurück in der Heimat zu sein. Die Maschine unter ihm vibrierte auch, sie liebten dieses berauschende Gefühl an einem wohl vertrauten Ort neu an zu kommen. Dieses Gefühl des vertrauten Glücks, das sich möglicherweise leicht verändert hatte und nun neue Chancen bot. Dann wenn die Welt wieder blau wurde. Die Erde war nett, keine Frage, und landschaftlich wunderschön, aber der Anteil an gelangweilten, verwöhnten Asari war dann doch zu gering. Noch einmal ließ er den Motor zur Show aufheulen. Er nickte ihr unbeirrt zu, durch den Helm hätte sie seine Mimik höchstens erahnen können. Dann düste er los, wäre beinahe mit einem Lastwagen aus einem Seitentunnel kollidiert, nur um den Raumhafen über das Untergewölbe zu verlassen.

    Die Sonne strahlte majestätisch und unbeirrt am Firmament als ihn der Raumhafen ausspie, die Wolkenkratzer erhoben sich zu den beeindruckensten Dienern asarischer Baukunst. Alle streckten sie die Finger nach der Sonne aus, keiner kam auch nur annähernd ran. An diesem Tag waren einige Wolken zu sehen, die den Himmel in süßes Vanille tupften. Murica war augenblicklich von wildem Verkehr in der Luft umgeben; der Flugmodus des Skybikes war stark genug, um der Gravitation standzuhalten in einer solchen Phase, aber Skybikes hatten oftmals Schwierigkeiten weit oben zu bleiben, wenn die Fahrt - nun ja, wie sollte man sagen - akrobatischer wurde. Ein leises Gefühl der Nostalgie verzückte America und er nahm sich die Zeit den Moment zu genießen, mit an zu sehen, wie die Sonne sich bewegte. Cool hing er deshalb auf seinem Skybike, der Verkehr unter ihm die üblichen Levels des Stress zelebrierend. Er hätte schwören können, dass er diese Stadt nicht mehr wiedererkannte obwohl alles gleich war. Dass etwas Fremdes herangewachsen war in diesen letzten Monaten, dass die Wolken nun schwerer wogen und der Verkehr noch ein Stückchen anonymer war und nicht zuletzt, all die Leute verändert sein dürften. Als rief die Stadt seinen Namen mit falschem Akzent, betonte das America falsch oder sprach Garrett nur mit einem R und einem T aus. Neue Chancen pries Nos Astra gerne an, aber er saß nun hier und kramte einen Apfel hervor, um den Ausblick noch ein wenig zu genießen. Neue Chancen pries es an - er biss in den Apfel rein, aber diese Chancen waren nur allzu vertraute Gespenster seiner Vergangenheit. Dass Nos Astra mal ein guter Freund war und ihn heute nur noch mit einem Nicken beim Vorbeigehen grüßte. Nostalgie, huh. Schmatz. Schmatz.<br>
    Er würde sich schon bald wieder einfinden, sein eigenes Nos Astra neuentdecken und lieben lernen. Das alte Gewebe der Stadt finden. Alles nur eine Frage des Gefühls, des Blickwinkels. Paar Wochen zu lange von zuhause weg, bald würde er die Stadt wieder sein eigen nennen dürfen. Den Rhythmus der Stadt bei Tag und Nacht spüren, ihn letztendlich gar diktieren. Jetzt schlief Nos Astra noch, doch Murica war schon mit dem lauten Wecker hier. M-97 Viper im Hintergebäck und jaulende Motoren unterm Hintern. Auch für Nos Astra war die letzten Monate eine gute Zeit, aber jetzt war er wieder hier, jetzt waren sie wieder zusammen, und für beide würden die Dämme brechen, um die gemeinsamen Abenteuer um ein Kapitel zu erweitern. Mit dem letzten Bissen des Apfels stürmte er hinein, in das Dickickt des Verkehrs, auf dem Weg zur Wohnung.


    Mit über weit über hundert Sachen dominierte er den Skyhighway. Der Gegenwind hier oben war stark genug, um das skybiken zu einem Balanceakt zu machen. Die Skyline war noch nicht mal richtig am Horizont zu erkennen, Nos Astra glitzerte bloß schwach am Vanilla Sky. Vom Raumhafen dauerte es seine Zeit bis er in seine Wohngegend kommen würde. America verdiente gut genug und sah keinen Grund, sein Geld zu sparen. Deshalb wohnte er auch in einem geräumigen Penthouse-Komplex in einem der besseren Viertel, das heißt höher gelegenen Vierteln. Je höher man hauste, desto weiter hatte man es die Leiter empor geschafft.

    In der frischen Morgenluft peitschte ihm der Wind aufs Visier, der Sand aus dem Outback hatte sich schon bald auf verabschiedet und segelte hunderte Meter hinab. Der Highway bestand aus mehreren Ebenen und Schichten, America wechselte nach Belieben. Ihn hielt es nur selten am Asphalt, wenn man fliegen konnte. Man durfte nur nicht zu hoch hinaus. Ikarus-Style. In Australien hatte er seinem Skybike ein neues Muster spendiert, der neue Lack glänzte noch frisch und wirkte lebendig unter all den Einheitslooks Illiums. Wildes Rot aus dem Outback, so roh und brutal wie Ayers Rock. Uluṟu sagten die Einheimischen. Er presste seinen Körper an die Maschine an und fand noch die Gelegenheit, um ein paar dutzenden KmH rauszuholen. Bald verschwammen die Gebäude an der Seite, dann der Verkehr. Schwimm-schwamm. Adé graue Welt, bunte Lichter an der Skyline auf dem Skybike. Rauschend ins Zentrum wäre er beinahe in eine Ambulanz gekracht, die mit Warnleuchten zwar ihr Entgekommen signalisierte, aber America hielt es davor nur für ein Anzeichen eines morgendlichen Trips. Wusch! Er verlagerte das Bike schwer nach links und das innige Paar schlug eine dreifache Seitwärtsrolle...

    Nach dieser Nahtod-Erfahrung atmete er tief aus, hatte aber genügend Wut in sich, um der Ambulanz noch etwas zurückzurufen. Kein: Sorry, tut mir Leid. Sondern ein, was soll denn der Scheiß. Na gut, kann ja mal passieren... Er schwebte für den Moment erneut, so lernte er Nos Astra gerne neu kennen. Nur noch paar Klicks und er würde zuhause sein. Seine Stadt. Sein Lufthoheitsgebiet. Dann trat er wieder auf das Gas. Die beiden hinteren Stabilisatoren und getunten Motoren heulten freudig, die Schnauze vorne ratterte. Er tauchte wieder ein in die morgendliche Rush Hour, als die Flutlichter und die Reklamen ihm den Weg nach Hause offenbarten.
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  8. #28
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    Kathys Plan klang nach einer gehörigen Portion Drecksarbeit. Die Asari hoffte, dass die Menschenfrau die kommende Hilfe zu schätzen wissen würde, denn ohne Charis könnte ihr Ausflug schon bei der Ankunft in einem Desaster enden. Eine Frau von der Erde ohne jegliche Erfahrung im Umgang mit Aliens. Und dann auch noch im Terminus-System. Und dann auch noch mit einem frisch übernommenen, illegalen Geschäft. Und dann auch noch Drogen. Charis feierte innerlich Geburtstag, denn wenn Kathy so schlau und dankbar war, wie die Asari es hoffte, würde sie der Schmugglerin für die zusätzliche Hilfe einen richtig fetten Bonus zahlen!

    Sie haben die richtige Wahl getroffen, Miss Orlowski“, sagte Charis, bemüht diesmal keinen Fehler in der Aussprache des seltsamen Nachnamens zu machen. „Der gewöhnliche, verzeihen Sie mir den Ausdruck, Kleinkriminelle geht auf Korlus fast so schnell unter wie auf Omega. Nun, ich habe tatsächlich Kontakte. Sicherheitsdienstmitarbeiter, Kontrolleure, Robokit-Service, sehr diskret beim Ein- und Ausladen von Waren. Dazu noch eine Handvoll Schläger, Mörder, Attentäter und Informanten von hoher bis sehr hoher Qualität. Solange Sie sich also nicht sofort mit dem Syndikat verkrachen sollte es also ein gelungener Start sein“, erklärte Charis und nahm eine zufriedenen Schluck Kaffee.
    Auf Korlus Straßen herrscht, wie fast überall in Terminus, das Gesetz des Stärkeren. Könnte Ihnen also gefallen. Es gibt keine offiziellen Behörden oder Polizeieinheiten, dafür aber einen kriminellen Dachverband, das Syndikat, der ähnlich wie Aria auf Omega über Korlus verteilt ist und die kleineren Gangs und Organisationen unten hält. Soweit ich weiß sind die aber recht vernünftig, solange Sie sich der Hierarchie beugen und pünktlich Ihren >>Beitrag zur Sicherung und Bewahrung des Friedens auf Korlus<< zahlen“, fuhr Charis fort wobei sie die noble Wortwahl des Schutzgeldes in Anführungsstriche setzte.

    Die Asari dachte an Korlus dessen gelbe Sonne einen Goldglanz auf die unzähligen Trümmer warf, die scharf aus der Planetenoberfläche ragten wie schlecht verscharrte Leichenteile aus einem rasch ausgehobenen Grab. Es gab wie überall in den Terminus-Systemen auch eine Art rechtschaffene Bürger aus Korlus, hart arbeitendes Volk ohne Hang zur Kriminalität. Doch dieser Anteil begrenzte sich auf die größeren Städte, in denen bunte Reklametafeln die Nächte in einen Wirrwarr unechter Farben verwandelte und wo man so ziemlich alles bekommen konnte, was man wollte. Im Prinzip war Korlus wie Omega, nur flächenmäßig größer. Das einzige, was Charis Sorgen bereitete war Kathys unwissende Art. Man würde versuchen sie über den Tisch zu ziehen, sobald man bemerkte, dass sie neu war. Und Kathy würde vermutlich mit der menschentypischen, impulsiven Aggressivität antworten. Charis Ruf auf Korlus war für eine Schmugglerin ziemlich gut. Sie galt weithin als zuverlässig, vorausschauend und ohne die Ambitionen ihre Geschäftspartner übers Ohr zu hauen. Doch jeder Auftrag barg seine Risiken und sollte Kathy mit den falschen Personen aneinandergeraten, sowohl im Streit als auch in der Verhandlung, so würde dies letztlich auf Charis zurückfallen. Zudem wusste sie noch immer nicht, ob sie der Menschenfrau wirklich trauen konnte. Sie war zweifellos eine Gefahr, aber auch verschlagen. Ansonsten hätte sie wohl kaum ein ganzes Drogenlabor übernehmen können und das obwohl sie noch immer staunte wie ein Kleinkind, wenn sie in einem Cockpit saß.
    Sagen Sie mir, welche Art der Kontakte Sie brauchen. Ich schaue dann mal, ob ich da weiterhelfen kann. Und wenn nicht gilt auch hier das: ich kenne wen, der wen kennt-Prinzip.


    Kathy machte sich ihre Gedanken als die Asari, ihren kleinen Vortrag über Korlus. Ein durch und durch verkommener Planet. Müll, Dreck und keine richtigen Ordnungskräfte, auf jedenfall nicht in den Bereichen in denen sie tätig sein würden.
    "Klingt ganz wie zu Hause." Dies mochte zwar ein fremder Planet sein, mit fremden Rassen, aber im Prinzip war es doch immer das gleiche Spiel. Allerdings musste sie sich eingestehen das mehrere Faktoren einzubeziehen waren, die ihr größtenteils unbekannt waren. Immerhin schien sie mit Charis die richtige Asari an Bord geholt zu haben. Natürlich nur sofern sich ihre Aussagen und ihre Kontakte nicht als kompletter Müll und Aufschneiderei erwiesen. Auch wenn diese Möglichkeit in Kathys Augen eher gering war, so schloss sie es nicht kategorisch aus. Vielleicht wollte sich die Schmugglerin auch nur wichtig machen um eine höhere Belohnung abzustauben. Sie wusste ja immerhin schon das Kathy für gute Arbeit einen beträchtlichen Bonus bezahlte. Nun wenn sich ihre Beratung als hilfreich erweisen würde, dann war die Möglichkeit für einen weiteren Bonus durchaus gegeben. Und wenn nicht würde sie halt bemerken, wie ein Malus bei Kathy aussah.

    Das mit dem Syndikat klang eigentlich ganz vernünftig und sofern es innerhalb dieser Organisation keine Querelen gab, war es immer gut einen soliden Verhandlungspartner zu haben. Auch wenn man bei solchen Syndikaten immer vorsichtig agieren musste, damit man nicht nachher auf der Abschussliste stand. gewalt war ein approbates Mittel, aber man sollte sie nur anwenden wenn man sicher war das sich der Gegner nicht mehr von dem Schlag erholte.
    Mit dieser Stärke im Rücken konnten ihre Verhandlungspartner natürlich auf den Gedanken kommen, das neue Menschlein über den Tisch zu ziehen und die Ware günstiger zu erstehen. Darauf musste sich Kathy einstellen, was aber nicht hieß das sie dann brav mitspielen und einen Kotau vor diesen Affen machen würde. Sie wusste über genau über den Wert der Ware Bescheid und auch das man versucht hatte das Star Chrystal zu replizieren. Diese Versuche waren allerdings alle von geringem Erfolg gesegnet, der Stoff zeigte nur eine schwache Wirkung und war unbeliebt. Die Nachfrage war weiterhin hoch von Privatpersonen die sich langsam ihre Existenz zerfetzten und Besitzern von Industrieanlagen die ihre Arbeiter damit aufputschten damit sie in den giftigen und gefährlichen Deponienund Recyclinghöfen arbeiteten. Und der einzige richtige Anbieter von diesem Stoff war im Moment Kathy, welche sich nicht über den Tisch ziehen lassen würde. Der Preis war schon immer ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage gewesen und zur Zeit war dieses Verhältnis für die junge Frau sehr lukrativ. Sie brauchte nur ein paar verlässliche Arbeiter und Söldner um das Geschäft sauber über die Bühne zu bringen. Es waren immer noch welche vorhanden die für sie auf Korlus arbeiteten, aber Kathy kannte sie nicht und somit war ihre Loyalität, ihre Motivation und ihre Kompetenz schwierig einzuschätzen. Es würde nicht schaden eine Ersatz Crew für den Fall der Fälle zu haben.

    Die Asari stellte die Frage welche Kontakte sie benötigte, woraufhin Kathy ihren restlichen Riegel verspeiste bevor sie antwortete.
    "Nun Miss Vale, ich nehme ihr Angebot gerne an. Ich habe eigene Mitarbeiter auf diesem Planeten von deren Kompetenz ich mich allerdings noch selbst überzeugen muss. Deswegen wird es wohl nicht schaden im Notfall für alle einen Ersatz parat zu haben. Ich mache mich gleich an die Arbeit und stelle dann eine Liste zusammen was ich brauche. Falls es zu Reibereien kommt reagiere ich gerne schnell bevor eine Zeitverzögerung zu weiteren Problemen führt. Ich teile ihnen dann mit was ich brauche, sobald ich fetig bin.", antwortete Kathy und leerte ihre Kaffeetasse. Dann erhob sie sich um mit der Arbeit zu beginnen. Je schneller die Planung abgeschlossen war umso schneller konnte sich die Asari um die Kontakt kümmern.
    "Ach und vielen Dank für den Kaffee.", bedankte sich Kathy höflich, bevor sie die Leiter hinaufstieg und sich im oberen Deck ihren Rechner schnappte um mit der Planung zu beginnen.
    numberten ist offline

  9. #29
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    Kathy machte sich ihre Gedanken als die Asari, ihren kleinen Vortrag über Korlus. Ein durch und durch verkommener Planet. Müll, Dreck und keine richtigen Ordnungskräfte, auf jedenfall nicht in den Bereichen in denen sie tätig sein würden.
    "Klingt ganz wie zu Hause." Dies mochte zwar ein fremder Planet sein, mit fremden Rassen, aber im Prinzip war es doch immer das gleiche Spiel. Allerdings musste sie sich eingestehen das mehrere Faktoren einzubeziehen waren, die ihr größtenteils unbekannt waren. Immerhin schien sie mit Charis die richtige Asari an Bord geholt zu haben. Natürlich nur sofern sich ihre Aussagen und ihre Kontakte nicht als kompletter Müll und Aufschneiderei erwiesen. Auch wenn diese Möglichkeit in Kathys Augen eher gering war, so schloss sie es nicht kategorisch aus. Vielleicht wollte sich die Schmugglerin auch nur wichtig machen um eine höhere Belohnung abzustauben. Sie wusste ja immerhin schon das Kathy für gute Arbeit einen beträchtlichen Bonus bezahlte. Nun wenn sich ihre Beratung als hilfreich erweisen würde, dann war die Möglichkeit für einen weiteren Bonus durchaus gegeben. Und wenn nicht würde sie halt bemerken, wie ein Malus bei Kathy aussah.

    Das mit dem Syndikat klang eigentlich ganz vernünftig und sofern es innerhalb dieser Organisation keine Querelen gab, war es immer gut einen soliden Verhandlungspartner zu haben. Auch wenn man bei solchen Syndikaten immer vorsichtig agieren musste, damit man nicht nachher auf der Abschussliste stand. gewalt war ein approbates Mittel, aber man sollte sie nur anwenden wenn man sicher war das sich der Gegner nicht mehr von dem Schlag erholte.
    Mit dieser Stärke im Rücken konnten ihre Verhandlungspartner natürlich auf den Gedanken kommen, das neue Menschlein über den Tisch zu ziehen und die Ware günstiger zu erstehen. Darauf musste sich Kathy einstellen, was aber nicht hieß das sie dann brav mitspielen und einen Kotau vor diesen Affen machen würde. Sie wusste über genau über den Wert der Ware Bescheid und auch das man versucht hatte das Star Chrystal zu replizieren. Diese Versuche waren allerdings alle von geringem Erfolg gesegnet, der Stoff zeigte nur eine schwache Wirkung und war unbeliebt. Die Nachfrage war weiterhin hoch von Privatpersonen die sich langsam ihre Existenz zerfetzten und Besitzern von Industrieanlagen die ihre Arbeiter damit aufputschten damit sie in den giftigen und gefährlichen Deponienund Recyclinghöfen arbeiteten. Und der einzige richtige Anbieter von diesem Stoff war im Moment Kathy, welche sich nicht über den Tisch ziehen lassen würde. Der Preis war schon immer ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage gewesen und zur Zeit war dieses Verhältnis für die junge Frau sehr lukrativ. Sie brauchte nur ein paar verlässliche Arbeiter und Söldner um das Geschäft sauber über die Bühne zu bringen. Es waren immer noch welche vorhanden die für sie auf Korlus arbeiteten, aber Kathy kannte sie nicht und somit war ihre Loyalität, ihre Motivation und ihre Kompetenz schwierig einzuschätzen. Es würde nicht schaden eine Ersatz Crew für den Fall der Fälle zu haben.

    Die Asari stellte die Frage welche Kontakte sie benötigte, woraufhin Kathy ihren restlichen Riegel verspeiste bevor sie antwortete.
    "Nun Miss Vale, ich nehme ihr Angebot gerne an. Ich habe eigene Mitarbeiter auf diesem Planeten von deren Kompetenz ich mich allerdings noch selbst überzeugen muss. Deswegen wird es wohl nicht schaden im Notfall für alle einen Ersatz parat zu haben. Ich mache mich gleich an die Arbeit und stelle dann eine Liste zusammen was ich brauche. Falls es zu Reibereien kommt reagiere ich gerne schnell bevor eine Zeitverzögerung zu weiteren Problemen führt. Ich teile ihnen dann mit was ich brauche, sobald ich fetig bin.", antwortete Kathy und leerte ihre Kaffeetasse. Dann erhob sie sich um mit der Arbeit zu beginnen. Je schneller die Planung abgeschlossen war umso schneller konnte sich die Asari um die Kontakt kümmern.
    "Ach und vielen Dank für den Kaffee.", bedankte sich Kathy höflich, bevor sie die Leiter hinaufstieg und sich im oberen Deck ihren Rechner schnappte um mit der Planung zu beginnen.


    Na gut! Sollte die Menschenfrau doch abhauen und einen auf geheimnisvoll machen! Hauptsache sie wusste Charis Angebot auch auf finanzieller Ebene zu schätzen. Die Asari hielt Kathy nicht für so dumm nicht anzunehmen, die angeforderten Kontakte würden über Charis bezahlt werden oder sogar einer „Eine Hand wäscht die Andere“ Aktion einwilligen. Korlus war verhältnismäßig teuer und über die Preise für Charis Freunde verhandelten diese selbst. Alles was sie tun konnte, war ein paar Anrufe tätigen oder Nachrichten verschicken. Der Rest lag dann in Kathys Hand.

    Nachdem die junge Schwarzhaarige verschwunden war, nahm Charis die Kaffeetassen ab und steckte sie in eine Batterie aus selbstspülenden Gläsern. Danach warf sie die Riegelverpackungen weg, die Kathy netterweise einfach auf dem Tisch hatte liegen lassen. Sie hatte etwas arrogantes an sich, diese Kathy, wie sie zuerst ihren Riegel futterte, bevor sie sich zu einer Antwort Charis gegenüber herabgelassen hatte. Natürlich war der Asari das prinzipiell egal. Wenn Kathy genug zahlte könnte sie sie auch permanent „Miststück“, „Schlampe“ oder sogar „Reinblut“ nennen und der Asari wäre es egal gewesen, doch schwankte Kathy immer zwischen ehrlicher Höflichkeit, distanzierter Kälte und arrogantem, typisch menschlichem Überlegenheitsdenken.

    *

    Charis saß im Cockpit, eine geöffnete Dose salarianischer Avias neben sich stehen, ein süßes Brausegetränk von dem sie einst eine Ladung als Vorwand transportierte und seitdem mit einem Jahresvorrat von dem Gesöff an Bord herumflog. Da Kathy im Schlafzimmer saß, wieso sie den unteren Wohnbereich nicht benutzt war Charis schleierhaft, hatte sie wie so gerne die Musik aufgerissen und sich eine brennende Fluppe ins Gesicht gesteckt. Während sie mit hochgelegten Füßen in einem virtuellen Magazin die neuesten Modetrends auf Thessia bewunderte, prüfte sie hin und wieder die Richtigkeit der Instrumente. Alles in allem sah es nach einem ruhigen Flug aus, denn nicht einmal ein turianischer Kreuzer tauchte auf ihrem Radar auf und sie hatten das Einflussgebiet des Rates schon fast verlassen. Die Turianer flogen viele Patrouillen, auch in Gebiete, in die der Rat sie offiziell nie schicken würde. Das Militär dieses Kriegervolkes argumentierte stets mit dem Schutz der Grenzen und die hohe Erfolgsquote gab ihnen Recht. Die Turianer waren ohne Zweifel die besten Militärs in der Galaxie, obwohl sich ein Kampf Turianer gegen Asari nicht als so eindeutig herausstellen konnte. Dennoch bewunderte Charis die Turianer und hatte sie, bis zum Auftauchen der Menschen, immer für die ambitionierteste Rasse in der bekannten Galaxie gehalten.

    Charis Stiefelspitzen wippten im Takt während die Asari nicht wirklich textsicher vor sich her sang. Die Müdigkeit beschlich sie langsam und wenn sie sich zur Nacht legte, wobei das All natürlich immer schwarz und müde war, würde sie das Schiff auf eine geringe Geschwindigkeit drosseln und den Bewegungsalarm aktivieren, der Objekte schon in weiter Entfernung ortete und die Asari dann unsanft aus dem Schlaf reißen würde. Nun ging es jedoch noch, später würde ein Kaffee ihr noch etwas Zeit erkaufen und erst dann würde sie ihren aufmerksamen Augen etwas Ruhe gönnen. Kathy konnte theoretisch die ganze Reise schlafen. Da die junge Frau jedoch der menschlichen Rasse angehörte bezweifelte Charis, dass sie sich mehr Ruhe als unbedingt nötig gönnen würde.

    Fast die Hälfte der Flugzeit war schon vergangen und Charis hoffte, dass ihre Freunde kurzfristige Aufträge akzeptierten. Allerdings waren viele von diesen „Freunden“ ohnehin nur einfache Geschäftspartner, die mal hier oder da einen Job vorteilhaft an sie weiterleiteten. Dafür revanchierte sich Charis damit, dass sie zum Beispiel ihre Transportunternehmen bevorzugt an Klienten weitergab wie im Fall Kathy, obwohl es sicherlich noch billigere Arbeitskräfte auf dem Markt zu finden gab. Doch so war jeder glücklich; Charis und die „Freunde“ wegen des Gewinns und die Klienten weil sie ohne Probleme und eigene zwielichtige Kontaktsuche auf gefordertes Personal stießen.
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  10. #30
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    Na gut! Sollte die Menschenfrau doch abhauen und einen auf geheimnisvoll machen! Hauptsache sie wusste Charis Angebot auch auf finanzieller Ebene zu schätzen. Die Asari hielt Kathy nicht für so dumm nicht anzunehmen, die angeforderten Kontakte würden über Charis bezahlt werden oder sogar einer „Eine Hand wäscht die Andere“ Aktion einwilligen. Korlus war verhältnismäßig teuer und über die Preise für Charis Freunde verhandelten diese selbst. Alles was sie tun konnte, war ein paar Anrufe tätigen oder Nachrichten verschicken. Der Rest lag dann in Kathys Hand.

    Nachdem die junge Schwarzhaarige verschwunden war, nahm Charis die Kaffeetassen ab und steckte sie in eine Batterie aus selbstspülenden Gläsern. Danach warf sie die Riegelverpackungen weg, die Kathy netterweise einfach auf dem Tisch hatte liegen lassen. Sie hatte etwas arrogantes an sich, diese Kathy, wie sie zuerst ihren Riegel futterte, bevor sie sich zu einer Antwort Charis gegenüber herabgelassen hatte. Natürlich war der Asari das prinzipiell egal. Wenn Kathy genug zahlte könnte sie sie auch permanent „Miststück“, „Schlampe“ oder sogar „Reinblut“ nennen und der Asari wäre es egal gewesen, doch schwankte Kathy immer zwischen ehrlicher Höflichkeit, distanzierter Kälte und arrogantem, typisch menschlichem Überlegenheitsdenken.

    *

    Charis saß im Cockpit, eine geöffnete Dose salarianischer Avias neben sich stehen, ein süßes Brausegetränk von dem sie einst eine Ladung als Vorwand transportierte und seitdem mit einem Jahresvorrat von dem Gesöff an Bord herumflog. Da Kathy im Schlafzimmer saß, wieso sie den unteren Wohnbereich nicht benutzt war Charis schleierhaft, hatte sie wie so gerne die Musik aufgerissen und sich eine brennende Fluppe ins Gesicht gesteckt. Während sie mit hochgelegten Füßen in einem virtuellen Magazin die neuesten Modetrends auf Thessia bewunderte, prüfte sie hin und wieder die Richtigkeit der Instrumente. Alles in allem sah es nach einem ruhigen Flug aus, denn nicht einmal ein turianischer Kreuzer tauchte auf ihrem Radar auf und sie hatten das Einflussgebiet des Rates schon fast verlassen. Die Turianer flogen viele Patrouillen, auch in Gebiete, in die der Rat sie offiziell nie schicken würde. Das Militär dieses Kriegervolkes argumentierte stets mit dem Schutz der Grenzen und die hohe Erfolgsquote gab ihnen Recht. Die Turianer waren ohne Zweifel die besten Militärs in der Galaxie, obwohl sich ein Kampf Turianer gegen Asari nicht als so eindeutig herausstellen konnte. Dennoch bewunderte Charis die Turianer und hatte sie, bis zum Auftauchen der Menschen, immer für die ambitionierteste Rasse in der bekannten Galaxie gehalten.

    Charis Stiefelspitzen wippten im Takt während die Asari nicht wirklich textsicher vor sich her sang. Die Müdigkeit beschlich sie langsam und wenn sie sich zur Nacht legte, wobei das All natürlich immer schwarz und müde war, würde sie das Schiff auf eine geringe Geschwindigkeit drosseln und den Bewegungsalarm aktivieren, der Objekte schon in weiter Entfernung ortete und die Asari dann unsanft aus dem Schlaf reißen würde. Nun ging es jedoch noch, später würde ein Kaffee ihr noch etwas Zeit erkaufen und erst dann würde sie ihren aufmerksamen Augen etwas Ruhe gönnen. Kathy konnte theoretisch die ganze Reise schlafen. Da die junge Frau jedoch der menschlichen Rasse angehörte bezweifelte Charis, dass sie sich mehr Ruhe als unbedingt nötig gönnen würde.

    Fast die Hälfte der Flugzeit war schon vergangen und Charis hoffte, dass ihre Freunde kurzfristige Aufträge akzeptierten. Allerdings waren viele von diesen „Freunden“ ohnehin nur einfache Geschäftspartner, die mal hier oder da einen Job vorteilhaft an sie weiterleiteten. Dafür revanchierte sich Charis damit, dass sie zum Beispiel ihre Transportunternehmen bevorzugt an Klienten weitergab wie im Fall Kathy, obwohl es sicherlich noch billigere Arbeitskräfte auf dem Markt zu finden gab. Doch so war jeder glücklich; Charis und die „Freunde“ wegen des Gewinns und die Klienten weil sie ohne Probleme und eigene zwielichtige Kontaktsuche auf gefordertes Personal stießen.


    Kurze Zeit nachdem Kathy ihren Rechner angeworfen hatte, war die Asari auch wieder aufgetaucht und hatte sich ins Cockpit verkrümelt aus dem kurze Zeit später wieder laute Musik schallte. Vermutlich saß die Schmugglerin wieder mit einer Fluppe im Mund in ihrem Sessel, während sie sich das Trommelfell penetrieren ließ. Kathy hatte normalerweise nichts gegen solche Musik und hier im Schlafraum war sie ja auch bedeutend leiser als im Cockpit. Dennoch war ihr gerade nach anderer Musik. Sie schnappte sich also ihre Kopfhörer und ihren Rechner und legte ihn auf das obere Bett. Dann zog sie ihre hohen schwarzen Stiefel aus und stellte sie sorgsam beiseite. Mit einem eleganten Aufschwung bestieg sie das obere Bett und setzte sich dort hin, das Kopfkissen im Nacken und den Rechner auf den Schoß. Dann setzte sie ihren Kopfhörer auf und begann zu den Klängen der Musik zu arbeiten. Manche Leute behaupteten, dass man sich bei klassischer Musik besser konzentrieren konnte. Kathy konnte das zwar nicht verneinen, hatte aber für sich selbst festgestellt das es bei ihr mit jeder Art von Musik klappte. Aber jetzt stand ihr der Sinn nach Klassik und so vertiefte sie sich in ihre Arbeit während sie mit ihren Zeh im Takt der Musik mitwippte. Die Takte entspannten ihr Trommelfell, ein Vergnügen das der Komponist dieses Werkes aufgrund seiner Taubheit wohl nicht gehabt hatte. Flink rief sie die Dateien auf die sie noch vor ihrer Abreise zusammengestellt hatte.
    "Dann wollen wir mal."

    *

    Die Liste zusammenzustellen war keine besonders aufwendige Prozedur, wenn auch ein wenig Zeitaufwendig. Da Kathy aber in der Lage war in kurzer Zeit Schlachtpläne zu entwerfen und innerhalb weniger Minuten neue Taktiken zu entwickeln, war das durchgehen von Dateien so anspruchsvoll wie sich ein Brötchen zu schmieren. So viele Mitarbeiter waren es eh nicht, ein paar Söldner und Sicherheitsmitarbeiter, Transportunternehmer und ein Lagerhausverwalter. Für all diese Hansel würde sie unter Umständen einen Ersatz brauchen falls sie sich als unfähig erweisen würden oder noch schlimmer illoyal. Letztendlich würde der Großteil wohl dem folgen der sie bezahlte, aber es konnte immer unangenehme Überraschungen geben. Und ein paar mehr bezahlte Waffenträger konnten auch nicht schaden. Es war besser mit Ärger zu rechnen und keinen zu bekommen als umgekehrt. Sie tippte die Liste auf ein Datenpad und legte es beiseite. Dann setzte sie die Kopfhörer ab und legte den Rechner wieder beiseite. Die Liste war fertig da konnte sie diese auch direkt Charis übergeben, auch wenn diese wohl nicht direkt den Kontakt herstellen würde. Wieviel Uhr war es eigentlich ?
    Kathy schwang sich vom Bett und landete sanft auf ihren Füßen. Sie zog sich wieder ihre Stiefel an und schnappte sich das Pad. Die Asari war wie deutlich zu hören immer noch im Cockpit. Na ja vielleicht war sie auch eingeschlafen, was bei der lauten Musik allerdings eine beachtliche Leistung wäre.
    Kathy wusste noch immer nicht genau was sie so von der Schmugglerin halten sollte. Einerseits war sie gewinnorientiert, kam schnell zur Sache und war gut in dem was sie tat. Das war etwas was Kathy gefiel. Andererseits war sie auch recht schlampig, etwas unfreundlich und hatte diese typische Asariarroganz, dass sie aufgrund ihres Alter viel erfahrener war als ihr kurzlebiges Gegenüber. Das gefiel Kathy zwar weniger, aber insgesamt kam sie bisher ganz gut mit der Asari zurecht, immerhin hatte sie Charis ja für einen Transport angestellt und nicht als Hostess. Da bezahlte man nicht für ein freundliches Auftreten, sondern dafür das die Arbeit ohne Widerrede erledigt wurde.

    Kathy betrat das Cockpit wo sich die Asari in ihrem Sessel herumlümmelte und in irgendeinem Magazin las. Schien irgendwas mit Mode zu sein, vermutlich "101 nuttige Kostümchen- Der Ratgeber für junge Asari auf Reisen" oder etwas ähnliches. Kathy trat an die Pilotin heran die sie bemerkte und sogar so höflich war die Musik auf ein Niveau herunterzuregeln, in dem man sich unterhalten konnte. Sie legte das Modemagazin beiseite.
    "So ich bin fertig. Das wäre die Liste mit dem was ich benötigen könnte. Stellen sie mir einfach wenn sie Zeit haben den Kontakt zu den Leuten die sie kennen her und dann schaue ich mal ob ich mir mit denen handelseinig werde.", sagte sie freundlich und hielt der Asari das pad hin welches diese wortlos entgegennahm und es sich anschaute.
    "Vielen Dank ich weiß ihre Hilfe zu schätzen.", sagte Kathy im höflichen Tonfall. Es war ehrlich gemeint, denn auch wenn diese Kerle vermutlich nicht die billigsten waren, so sparte sie sich immerhin die Mühe sich selbst auf Korlus erkundigen zu müssen.
    Das war erledigt und Kathy hätte jetzt schlafen gehen können, aber sie war noch nicht müde. Sie beschloß noch einen Film zu schauen und wusste auch genau welcher es sein würde. Sie bezweifelte das Charis ihn sich auch mit anschauen wollte, aber es anzubieten würde auch nicht schaden.
    "Nun ich weiß nicht ob sie jetzt weiterhin ihre Instrumente im Auge behalten müssen, aber falls nicht.. Nun ich werde jetzt einen alten Film gucken, der vor über 200 Jahren gedreht wurde. Er heisst 'Krieg der Sterne',beziehungsweise 'Star Wars'. Er zeigt unter anderem wie sich die Menschheit reisen in der Galaxis damals vorgestellt haben, ist also vermutlich ein wenig albern für sie, aber die Story ist gut. Wenn sie Zeit und Lust haben können sie gerne mitschauen. Ganz wie sie wollen.", sagte sie im freundlichen Tonfall. Mehr als anbieten konnte sie es der Asari nicht, der Höflichkeit war damit in ihren Augen genüge getan. Es würde sie eh wundern wenn sich die Asari für einen mehr als 200 Jahre alten Menschenfilm interessieren würde. Sie nickte der Asari kurz zu und verschwand dann aus dem Cockpit und ging dann zurück in den Schlafraum wo sie ihren Datenträger mit den Filmen aus der Tasche holte. Ein wenig Space Opera im Weltraum gucken erschien ihr jetzt irgendwie passend.
    numberten ist offline Geändert von numberten (16.09.2015 um 12:04 Uhr)

  11. #31
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    Kurze Zeit nachdem Kathy ihren Rechner angeworfen hatte, war die Asari auch wieder aufgetaucht und hatte sich ins Cockpit verkrümelt aus dem kurze Zeit später wieder laute Musik schallte. Vermutlich saß die Schmugglerin wieder mit einer Fluppe im Mund in ihrem Sessel, während sie sich das Trommelfell penetrieren ließ. Kathy hatte normalerweise nichts gegen solche Musik und hier im Schlafraum war sie ja auch bedeutend leiser als im Cockpit. Dennoch war ihr gerade nach anderer Musik. Sie schnappte sich also ihre Kopfhörer und ihren Rechner und legte ihn auf das obere Bett. Dann zog sie ihre hohen schwarzen Stiefel aus und stellte sie sorgsam beiseite. Mit einem eleganten Aufschwung bestieg sie das obere Bett und setzte sich dort hin, das Kopfkissen im Nacken und den Rechner auf den Schoß. Dann setzte sie ihren Kopfhörer auf und begann zu den Klängen der Musik zu arbeiten. Manche Leute behaupteten, dass man sich bei klassischer Musik besser konzentrieren konnte. Kathy konnte das zwar nicht verneinen, hatte aber für sich selbst festgestellt das es bei ihr mit jeder Art von Musik klappte. Aber jetzt stand ihr der Sinn nach Klassik und so vertiefte sie sich in ihre Arbeit während sie mit ihren Zeh im Takt der Musik mitwippte. Die Takte entspannten ihr Trommelfell, ein Vergnügen das der Komponist dieses Werkes aufgrund seiner Taubheit wohl nicht gehabt hatte. Flink rief sie die Dateien auf die sie noch vor ihrer Abreise zusammengestellt hatte.
    "Dann wollen wir mal."

    *

    Die Liste zusammenzustellen war keine besonders aufwendige Prozedur, wenn auch ein wenig Zeitaufwendig. Da Kathy aber in der Lage war in kurzer Zeit Schlachtpläne zu entwerfen und innerhalb weniger Minuten neue Taktiken zu entwickeln, war das durchgehen von Dateien so anspruchsvoll wie sich ein Brötchen zu schmieren. So viele Mitarbeiter waren es eh nicht, ein paar Söldner und Sicherheitsmitarbeiter, Transportunternehmer und ein Lagerhausverwalter. Für all diese Hansel würde sie unter Umständen einen Ersatz brauchen falls sie sich als unfähig erweisen würden oder noch schlimmer illoyal. Letztendlich würde der Großteil wohl dem folgen der sie bezahlte, aber es konnte immer unangenehme Überraschungen geben. Und ein paar mehr bezahlte Waffenträger konnten auch nicht schaden. Es war besser mit Ärger zu rechnen und keinen zu bekommen als umgekehrt. Sie tippte die Liste auf ein Datenpad und legte es beiseite. Dann setzte sie die Kopfhörer ab und legte den Rechner wieder beiseite. Die Liste war fertig da konnte sie diese auch direkt Charis übergeben, auch wenn diese wohl nicht direkt den Kontakt herstellen würde. Wieviel Uhr war es eigentlich ?
    Kathy schwang sich vom Bett und landete sanft auf ihren Füßen. Sie zog sich wieder ihre Stiefel an und schnappte sich das Pad. Die Asari war wie deutlich zu hören immer noch im Cockpit. Na ja vielleicht war sie auch eingeschlafen, was bei der lauten Musik allerdings eine beachtliche Leistung wäre.
    Kathy wusste noch immer nicht genau was sie so von der Schmugglerin halten sollte. Einerseits war sie gewinnorientiert, kam schnell zur Sache und war gut in dem was sie tat. Das war etwas was Kathy gefiel. Andererseits war sie auch recht schlampig, etwas unfreundlich und hatte diese typische Asariarroganz, dass sie aufgrund ihres Alter viel erfahrener war als ihr kurzlebiges Gegenüber. Das gefiel Kathy zwar weniger, aber insgesamt kam sie bisher ganz gut mit der Asari zurecht, immerhin hatte sie Charis ja für einen Transport angestellt und nicht als Hostess. Da bezahlte man nicht für ein freundliches Auftreten, sondern dafür das die Arbeit ohne Widerrede erledigt wurde.

    Kathy betrat das Cockpit wo sich die Asari in ihrem Sessel herumlümmelte und in irgendeinem Magazin las. Schien irgendwas mit Mode zu sein, vermutlich "101 nuttige Kostümchen- Der Ratgeber für junge Asari auf Reisen" oder etwas ähnliches. Kathy trat an die Pilotin heran die sie bemerkte und sogar so höflich war die Musik auf ein Niveau herunterzuregeln, in dem man sich unterhalten konnte. Sie legte das Modemagazin beiseite.
    "So ich bin fertig. Das wäre die Liste mit dem was ich benötigen könnte. Stellen sie mir einfach wenn sie Zeit haben den Kontakt zu den Leuten die sie kennen her und dann schaue ich mal ob ich mir mit denen handelseinig werde.", sagte sie freundlich und hielt der Asari das pad hin welches diese wortlos entgegennahm und es sich anschaute.
    "Vielen Dank ich weiß ihre Hilfe zu schätzen.", sagte Kathy im höflichen Tonfall. Es war ehrlich gemeint, denn auch wenn diese Kerle vermutlich nicht die billigsten waren, so sparte sie sich immerhin die Mühe sich selbst auf Korlus erkundigen zu müssen.
    Das war erledigt und Kathy hätte jetzt schlafen gehen können, aber sie war noch nicht müde. Sie beschloß noch einen Film zu schauen und wusste auch genau welcher es sein würde. Sie bezweifelte das Charis ihn sich auch mit anschauen wollte, aber es anzubieten würde auch nicht schaden.
    "Nun ich weiß nicht ob sie jetzt weiterhin ihre Instrumente im Auge behalten müssen, aber falls nicht.. Nun ich werde jetzt einen alten Film gucken, der vor über 200 Jahren gedreht wurde. Er heisst 'Krieg der Sterne',beziehungsweise 'Star Wars'. Er zeigt unter anderem wie sich die Menschheit reisen in der Galaxis damals vorgestellt haben, ist also vermutlich ein wenig albern für sie, aber die Story ist gut. Wenn sie Zeit und Lust haben können sie gerne mitschauen. Ganz wie sie wollen.", sagte sie im freundlichen Tonfall. Mehr als anbieten konnte sie es der Asari nicht, der Höflichkeit war damit in ihren Augen genüge getan. Es würde sie eh wundern wenn sich die Asari für einen mehr als 200 Jahre alten Menschenfilm interessieren würde. Sie nickte der Asari kurz zu und verschwand dann aus dem Cockpit und ging dann zurück in den Schlafraum wo sie ihren Datenträger mit den Filmen aus der Tasche holte. Ein wenig Space Opera im Weltraum gucken erschien ihr jetzt irgendwie passend.


    Als Kathy das Cockpit betrat und erwartungsvoll zu Charis hinabschaute, regelte diese die Musik auf eine angemessene Lautstärke, zumindest angemessen für Kathys Begriffe. Die Menschenfrau war offenbar ebenso fleißig wie der Rest ihrer Rasse. Fleißige kleine Ameisen, wie sie gewitzte Pläne schmiedeten und alles lieber gestern als heute erledigt bekommen! Die Liste las sich wie ein Leitfaden für Bandenkriminalität; Schwarzarbeiter zum Ausladen, eine bewaffnete Eskorte aus Schlägern mit Schrotflinten und Vehikel um bequem von A nach B zu kommen. Dann noch ein Lagerhausverwalter, bei dem Charis sofort Ed einfiel, ein gieriger aber treuherziger Volus, der eine Art „Gaunerehrenkodex“ vertrat. Die Asari nickte Kathy zu und legte die Liste auf ihre Oberschenkel.

    Als Kathy ihr Angebot von einem gemeinsamen Filmabend machte, kicherte Charis mädchenhaft. „Und was dann Miss Orlowski? Soll ich uns einen heißen Kakao machen, wir schlüpfen beide in unsere Pyjamas und tauschen unter einer Decke Geschichten über die doofen Jungs aus? Nein danke, meine Liebe, ich arbeite jetzt noch an Ihrer Liste und muss dann eine Mütze voll Schlaf, wie ihr Menschen zu sagen pflegt, zu mir nehmen. Nicht, dass ich aus Müdigkeit an Korlus vorbeifliege.
    Sie zwinkerte der Schwarzhaarigen zu. „Im Übrigen kenne ich Star Wars schon! Als Ihre Rasse in der Galaxie auftauchte wurde das Extranet geflutet mit menschlicher Kultur und Filmen. Ich mag Jango Fett am meisten, der ist echt heiß!
    Mit diesen Worten warf sie ihre verglimmende Zigarette in die fast leere Avais-Dose, was ein Zischen und eine feine Rauchschwade hervorbrachte.
    Während Kathy also den Luxus einer bezahlten Reise genoss und sich ihren Aufenthalt an Bord so angenehm wie Möglich gestaltete, befasste sich Charis mit der Liste. Hier und da tippte sie ein paar Namen in ihre Kontaktzeilen und prüfte, ob gedachte Kontakt noch im Geschäft war. Dann führte sie mehrere kurze Chats mit Kurzbeschreibungen des Ist-Zustandes und bestätigte Kathys Zahlungswillen. Es dauerte keine Stunde, dann betrat Charis das Schlafzimmer und warf Kathy, die mit Kopfhörern auf den Film schaute, die Liste auf das Kissen. Die Menschenfrau stoppte den Film und zog die Kopfhörer ab.
    Namen und Daten zu den Kontakten finden sie hier aufgelistet. Dass die ihre eigenen Gehaltsvorstellungen haben ist Ihnen ja sicherlich klar. Ich konnte lediglich vermitteln, denken Sie ruhig daran, wenn Sie das nächste Mal eine Bezahlung einleiten. Ich geh jetzt die Fluggeschwindigkeit drosseln und den Alarm anschalten, dann leg ich mich schlafen!

    Gesagt, getan. Nachdem das Schiff in angemessene und durchgerechnete Flugbahnen gebracht worden war und Charis ein zahnreinigendes Gel aufgetragen hatte betrat sie das Schlafzimmer und begann sich auszuziehen. Dabei kamen, je weniger Kleidung ihren Körper verdeckte, mehr und mehr Narben auf ihrem saphirblauen Körper zum Vorschein. Charis wandte Kathy den Rücken zu, nicht etwa weil sie schüchtern war, sondern weil sie die Menschenfrau einfach nicht in Verlegenheit bringen wollte. Nachdem nur noch schwarzer String und passender BH ihren Körper vor Blicken schützen, griff sich Charis den Ganzkörperanzug, den man aus zweierlei Gründen oftmals beim Schlafen trug. Erstens war der Weltraum ein kalter Ort und zweitens verhinderte dieser Anzug im Falle des Falles eine aggressive Dekompression. Und er war zudem sehr bequem. Charis streckte sich, dann warf sie die Decke über sich, rollte sich etwas ein und rief ein kurzes, der Kenntnisnahme dienendes: „Nacht!“ gen Oberdeck.
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  12. #32
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    Ein Schwarz-grauer Jäger durchschnitt die kalte Luft von Omega. Darin befanden sich einige Mitglieder der Deadly Achilles und ihr Anführer, der gefürchtete Nathan. Dieser blickte mit trüben Augen aus den Fenster, er brauchte unbedingt einen Schuss. Die rötliche Atmosphäre überzog den Planeten wie einen blutigen Mantel. Nathan lächelte, er konnte nicht anders. "Sie werden alle sterben." dachte er. Das kühle Metall des Zünders kribbelte in seiner Hand. Nathan blickte in die Reihen seiner Männer. Alle sahen starr auf ihre Füße. Niemand traute sich den Blick des Bosses zu kreuzen. "​Kennt jemand einen guten Witz?" fragte Nathan und durchbrach die Stille. Niemand wollte antworten und den Boss verärgern, bis sich ein mutiger Mann fand. "Ja ich Sir." flüsterte eine ärmlich Stimme. "Leg los! Begeistere mich." rief Nathan lächelnd. Der Soldat schluckte "Also, was hat eine Quarianerin und eine Büchse Sardinen gemeinsam?" Nathan zuckte mit den Schultern. "Beide riechen beim Aufmachen nach Fisch." erklang die Pointe.

    Alle Blicke waren nun auf Nathan gerichtet. Sollen sie lachen oder beschämt wegschauen. Nathan betrachtet den Zünder in seiner Hand. "Weißt du, begang er mit ruhiger Stimme, ich kannte eine Quarianerin, sie war schlau, mutig und stark. Ich wollte ihr Gesicht sehen, sie nahm ihre Maske ab, nur für eine Sekunde." Nathan sah von seinen Händen auf und blickte direkt in die panischen Augen des Soldaten. Die rechte Hand formte der Söldnerboss zu seiner Waffe und hielt sie sich an die Schläfe. "Peng! Tot, ein Attentäter wollte mich erwischen, aber sie stand im Weg. Ich habe sie nur einige Sekunden ohne Maske gesehen" Nathan richtete sich auf. "Macht mal einer bitte eine Tür auf, es ist ziemlich stickig." rief er zu den restlichen Söldner. Sofort öffnete einer hektisch eine Tür. Nathan ging auf den Witzbold zu, er steckte ihn den Zünder in die Hand und ging mit ihm zur offenen Tür.
    Der Wind wehte unglaublich stark und fegte sie fast um. "Für Sekunden hab ich sie ohne Maske gesehen, und weißt du was?" flüsterte Nathan eiskalt und packte den Witzbold bei den Schultern. Dieser umklammerte angstvoll den Zünder. "Ich habe keinen Fisch gerochen!" Mit einen kräftigen Ruck stoß er den Mann aus der Tür, und mit ihn den Zünder. Der klägliche nach Leben bettelnde Ruf des Mannes wurde immer leiser. Nathan hämmerte an die Tür zum Cockpit. "Gib Gas! Gleich geht's los!" rief er und klammerte sich mit der Hand um einen Griff während er seinen Blick auf das weit entfernte Hotel Parano richtete. Der Pilot legte alle Energie in den Antrieb. Der Zünder schlug mit den Mann am Boden auf und das Hotel Parano ging in einer flammenden Explosion zu Grunde. Menschen schrien, eine Rauchwolke stieg auf und Nathan lächelte zufrieden. Niemand wird das vergessen. Aria wird das nächste Opfer.Die Deadly Achilles werden über Omega herrschen. Nathan drehte sich zu seinen Männern "Kennt jemand einen guten Witz?"
    Endlich Zuhause, dachte sich Nathan als er in sein Zimmer tratt und die Tür hinter sich schloss. Sofort kramte er in einer der vielen vollgepackten Kisten. Irgendwas muss doch hier sein, irgendwas. Mit einen lauten "Fuck" warf er die Truhe zur Seite. Da fiel sein Blick auf etwas weißes Pulver neben seinem Bett, wie ein Kind an Weihnachten stürzte er sich darauf und zog die letzte Line die noch da war. Nach ein paar Sekunden fühlte er es schon. Sein Herz begang schneller zu schlagen und seine Hand hörte auf zu zittern. Die Fußstapfen hörte er schon von weitem, danach klopften es zweimal. Genau zweimal. Immer. Es war Leo. Nathan riß vorfreudig die Tür auf "Leo! Mein Bester! Was gehhht?!" schrie der Söldnerboss. Leo, der wohl bemerkt hatte das sein Boss wieder High war, ignorierte das schreien.

    "Was sollen wir mit den Gefangen machen? Der Freundin und der Familie der Toten?" Nathan wippte ungeduldig auf seinen Füßen "Erschießt den Mann, setzt das Kind aus und überlass die Frau den Männern, Nathan grinste, die sollen auch ihren Spaß haben" Leo schüttelte seinen Kopf "Sorry Boss, fast vergessen. Jason, der Neue. Er hat eine Waise aufgelesen. Ein Mädchen". Leo lächelte und zeigte somit seine hässlichen gelben Zähne. Nathan voller Dopamin konnte nicht aufhören zu grinsen, auch wenn er jetzt wütend war "Ich habe euch doch gesagt, Obdachlose lassen wir in Ruhe!" Leo nickte hektisch "Natürlich, ich werde es Jason sofort sagen" Nathan kicherte "Sagen? Du wirst ihn verdammt nochmal erschießen. Jetzt lass mich in Ruhe und bring mir das Mädchen" Leo nickte anschließend und verschwand. Ein Mädchen auf seinen Zimmer. Das hätte sein Vater nie erlaubt. Seine Vater. Immer wenn er an ihn dachte musste er lachen. Der Moment als er ihn geschlagen hat, wieder und wieder und immer wieder. Eine kichern brach aus ihn aus. Er gibt zu, nach den zwölften Schlag war es gewollt und nicht mehr im Affekt, aber was soll's. Nathan war so vertieft in seiner liebgewonnenen Fantasie das er nicht bemerkte wie das Mädchen in sein Zimmer getreten ist. Als er sie sah setzte sein Herz kurzzeitig aus. "Das kann nicht sein."
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  13. #33
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    Als Kathy das Cockpit betrat und erwartungsvoll zu Charis hinabschaute, regelte diese die Musik auf eine angemessene Lautstärke, zumindest angemessen für Kathys Begriffe. Die Menschenfrau war offenbar ebenso fleißig wie der Rest ihrer Rasse. Fleißige kleine Ameisen, wie sie gewitzte Pläne schmiedeten und alles lieber gestern als heute erledigt bekommen! Die Liste las sich wie ein Leitfaden für Bandenkriminalität; Schwarzarbeiter zum Ausladen, eine bewaffnete Eskorte aus Schlägern mit Schrotflinten und Vehikel um bequem von A nach B zu kommen. Dann noch ein Lagerhausverwalter, bei dem Charis sofort Ed einfiel, ein gieriger aber treuherziger Volus, der eine Art „Gaunerehrenkodex“ vertrat. Die Asari nickte Kathy zu und legte die Liste auf ihre Oberschenkel.

    Als Kathy ihr Angebot von einem gemeinsamen Filmabend machte, kicherte Charis mädchenhaft. „Und was dann Miss Orlowski? Soll ich uns einen heißen Kakao machen, wir schlüpfen beide in unsere Pyjamas und tauschen unter einer Decke Geschichten über die doofen Jungs aus? Nein danke, meine Liebe, ich arbeite jetzt noch an Ihrer Liste und muss dann eine Mütze voll Schlaf, wie ihr Menschen zu sagen pflegt, zu mir nehmen. Nicht, dass ich aus Müdigkeit an Korlus vorbeifliege.
    Sie zwinkerte der Schwarzhaarigen zu. „Im Übrigen kenne ich Star Wars schon! Als Ihre Rasse in der Galaxie auftauchte wurde das Extranet geflutet mit menschlicher Kultur und Filmen. Ich mag Jango Fett am meisten, der ist echt heiß!
    Mit diesen Worten warf sie ihre verglimmende Zigarette in die fast leere Avais-Dose, was ein Zischen und eine feine Rauchschwade hervorbrachte.
    Während Kathy also den Luxus einer bezahlten Reise genoss und sich ihren Aufenthalt an Bord so angenehm wie Möglich gestaltete, befasste sich Charis mit der Liste. Hier und da tippte sie ein paar Namen in ihre Kontaktzeilen und prüfte, ob gedachte Kontakt noch im Geschäft war. Dann führte sie mehrere kurze Chats mit Kurzbeschreibungen des Ist-Zustandes und bestätigte Kathys Zahlungswillen. Es dauerte keine Stunde, dann betrat Charis das Schlafzimmer und warf Kathy, die mit Kopfhörern auf den Film schaute, die Liste auf das Kissen. Die Menschenfrau stoppte den Film und zog die Kopfhörer ab.
    Namen und Daten zu den Kontakten finden sie hier aufgelistet. Dass die ihre eigenen Gehaltsvorstellungen haben ist Ihnen ja sicherlich klar. Ich konnte lediglich vermitteln, denken Sie ruhig daran, wenn Sie das nächste Mal eine Bezahlung einleiten. Ich geh jetzt die Fluggeschwindigkeit drosseln und den Alarm anschalten, dann leg ich mich schlafen!

    Gesagt, getan. Nachdem das Schiff in angemessene und durchgerechnete Flugbahnen gebracht worden war und Charis ein zahnreinigendes Gel aufgetragen hatte betrat sie das Schlafzimmer und begann sich auszuziehen. Dabei kamen, je weniger Kleidung ihren Körper verdeckte, mehr und mehr Narben auf ihrem saphirblauen Körper zum Vorschein. Charis wandte Kathy den Rücken zu, nicht etwa weil sie schüchtern war, sondern weil sie die Menschenfrau einfach nicht in Verlegenheit bringen wollte. Nachdem nur noch schwarzer String und passender BH ihren Körper vor Blicken schützen, griff sich Charis den Ganzkörperanzug, den man aus zweierlei Gründen oftmals beim Schlafen trug. Erstens war der Weltraum ein kalter Ort und zweitens verhinderte dieser Anzug im Falle des Falles eine aggressive Dekompression. Und er war zudem sehr bequem. Charis streckte sich, dann warf sie die Decke über sich, rollte sich etwas ein und rief ein kurzes, der Kenntnisnahme dienendes: „Nacht!“ gen Oberdeck.


    Pyjamas, heißer Kakao und über jungs lästern ? Kathy dachte immer das sie zuviele Filme gesehen hätte, aber so ein Schwachsinn wäre ihr niemals in den Sinn gekommen. Was hauptsächlich der Tatsache geschuldet war das sie in dem Alter wo man so etwas tat, entweder keinen Pyjama besessen hatte und im voranschreitenden Alter zu beschäftigt damit gewesen war, Pläne für irgendwelche Gefechte zu entwerfen oder ihren Arsch aus der Schusslinie zu halten.
    "Ein einfaches 'Nein, danke' hätte auch gereicht du azurblaues Miststück.", schoß es ihr still durch den Kopf als sie die Absage schmal lächelnd mit einem einfachem Schulterzucken quittierte. Höfliche Gesten waren wohl Verschwendung bei der Asari.
    Immerhin hatte sie den Film schon gesehen und zudem einigermaßen Geschmack. Sie selbst zog zwar Boba Jango vor, aber da es da optisch nur geringe Unterschiede im Bereich der Rüstungen gab, war das wohl Geschmackssache.
    Zu ihrem Glück hatte sie Jar Jar nicht als lustigen Charakter bezeichnet, ansonsten hätte Kathy ihr Hirn spätestens auf Korlus für diese Geschmacklosigkeit auf dem Pflaster verteilen müssen.
    Zudem konnte es ihr nur mehr als recht sein das sich die Asari direkt an die Arbeit machte, davon profitierte sie letztendlich. Also zog sie wieder ihre Stiefel aus und schwang sich auf das Oberbett. Kopfhörer auf und schon konnte es losgehen. Sie hatte den Film schon länger nicht mehr gesehen, deswegen freute sie sich sogar ein bisschen als das Intro über den Bildschirm flog. Eine Erinnerung an die schöneren Momente ihres Lebens.

    Nach einiger Zeit kam auch die Asari ins Schlafzimmer und legte die Liste auf ihr Kissen. Kathy stoppte den Film und richtet ihre Aufmerksamkeit auf die Worte der Asari. Das was sie sagte kam nicht überraschend, aber Kathy war fast ein wenig beeindruckt das sie so schnell gewesen war. Offenbar machte die Tatsache das man 1000 Jahre alt wurde doch nicht so langsam wie eine Schildkröte. Die Asari kündigte an sich jetzt gleich ins Bettchen zu legen, was Kathy mit einem stummen nicken quittierte. Sie war schon in die Liste vertieft und ging die Daten durch. Ein Blick auf die Raumzeit sagte ihr auch das schon recht spät war und da sie jetzt keine Lust hatte um diese Uhrzeit noch Verhandlungen zu führen, beschloss sie das nach dem Aufstehen zu erledigen. Letztendlich war nur eines besonders wichtig die Verfügbarkeit und der Preis. Es brachte nichts diese Leute jetzt zu engagieren und auf Korlus angekommen stellte sie fest das der Betrieb lief wie geschmiert und sie viel Geld für nichts ausgegeben hatte.

    Schließlich kam Charis zurück und begann sich zu entblättern, wobei sie Kathy dem Rücken zuwandte. Ob aus Scham oder weil sie dachte Kathy würden die Augen bei dem Anblick einer halbnackten Asari aus den Höhlen fallen konnte die junge Frau nicht sagen. Es war ihr aber gelinde gesagt auch scheißegal, sie beobachtete diese Aktion aus Höflichkeit nur aus den Augenwinkeln während sie den Film schaute.Die Asari hatte einen schlanken Körperbau, recht attraktiv wie Kathy anerkennen musste. Zahlreiche Narben verdeutlichten das sie wohl eher den Nahkampf suchte, denn die meisten Narben sahen danach aus. Zudem bemerkte sie jetzt erneut ziemlich deutlich eine Narbe an einem Kopftentakel. Kathy hatte zwar auch schon im Nahkampf gestanden und war unbeschadet davongekommen, aber da das nicht ihre Spezialität war versuchte sie eigentlich immer den Gegner gar nicht erst an sie rankommen zu lassen. Dafür hatte man Schusswaffen schließlich erfunden und Kathy war eine äußerst erfahrene Pistolenschützin.
    Nachdem die Asari sich ausgezogen hatte, zog sie sich einen Ganzkörperanzug an und legte sich hin. Auch Kathy hatte sich nach einer Empfehlung so einen Overall besorgt, welcher sich in ihrem Gepäck befand. Bei so einem kleinem Schiff erschien ihr das sinnvoll.

    Die junge Frau erwiderte den Gruß der Asari dann, wandte sie sich wieder dem Film zu und schaute ihn zuende. Als der Abspann über den Bildschirm zog, fuhr sie den Rechner herunter und schwang sich aus dem Bett, wobei sie sanft und leise ihre Füße aufsetzte um die Asari nicht zu wecken. Kopfhörer und Rechner wurden in der Tasche verstaut, dann begann sie sich ebenfalls auszuziehen, wobei nun auch die bunten Tattoos ihrer Beine zum Vorschein kamen. Die Klamotten legte sie fein säuberlich auf einen Stuhl. Schließlich stand sie nur noch im schwarzen String und BH im Schlafzimmer. Farblich schien sie wohl den gleichen Unterwäschegeschmack wie die Asari zu haben, wobei ihre vermutlich etwas teurer war. Und wenn man bedachte wie schwierig es gewesen war in den Slums von Berlin an feine Unterwäsche zu kommen, dann war sie auf jedenfall teurer. Wobei Kathy der Preis egal war solange ihr der Stoff und das Aussehen gefiel. Nun holte sie den Overall aus der Tasche. Bevor sie ihn jedoch anzog, holte sie die beiden Stäbchen aus den Haaren und löste ihre Hochsteckfrisur, worauf ihr schulterlanges Haar wellig herabfiel und sich wie ein seidener Teppich auf ihren Schultern ablegte. Nachdem sie dann noch den Overall angezogen hatte, war zum ersten Mal seit ihrer Reise kein einziges Tattoo an ihrem Körper zu sehen. Nachdem sie sich vergewissert hatte das sie alles richtig verstaut hatte legte sie sich auf ihr Bett um es der Asari gleichzutun und ihren Körper Ruhe zu gönnen. Nach einiger Zeit schlief sie trotz der für sie ungewohnten Umgebung friedlich ein.
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  14. #34
    Ritter Avatar von Khardim
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    EINSTIEGSPOST


    Das diesige Licht einer alten Stehlampe erhellte mit Mühe das kleine Apartment, das abgesehen von einer großen Sporttasche und einem zerwühlten Bett praktisch unbewohnt aussah. Nicht das es im unbewohnten Zustand besonders reizend ausgesehen hätte, aber immerhin musste sich Jane nicht sagen lassen, dass sie etwas zu dem doch recht heruntergekommenen Flair in ihren vier Wänden beigetragen hatte. Sie lag, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Bett und ließ den Kopf über den Rand der Matratze hängen. Sie starrte auf die Uhr an der Wand gegenüber und wäre nicht allzu überrascht gewesen, wenn sie dabei irgendwann eingeschlafen, in Ohnmacht gefallen oder einfach gestorben wäre:
    ,,19:34:32, 19:34:33, 19:34:34 .... ich drehe hier noch durch!"

    Seit Tagen sah ihr Alltag im Wesentlichen so aus, um genau zu sein seit das Flottenkommando auf die glorreiche Idee gekommen war sie nach Tyr zu schicken, einem eisigen Drecksloch von einem Bergbauplaneten auf dem es absolut nichts für sie zu tun gab. Das alleine wäre ja nicht einmal besonders schlimm gewesen, schließlich waren auch ihre letzten Aufenthaltsorte bar jeder militärischer Betätigungsmöglichkeiten gewesen, doch hatte es immerhin stets etwas gegeben, mit dem sie sich die Zeit hatte vertreiben können. In Kaldidalur, der Hauptstadt dieser plantenförmigen Ansammlung von Lageweile gab es einfach nichts, was man nicht schon nach zwei Tagen Aufenthalt entdeckt, ausprobiert und für öde befunden haben könnte: Während Tyrs Atmosphäre jede Form von Freizeitbeschäftigung im Freien im wahrsten Sinne des Wortes im Keim erstickte, waren auch die wenigen Lokale, die es gab größtenteils schäbige Absteigen für verbrämte Bergleute, die ihren Lohn sprichwörtlich verzechten.
    Was für Jane besonders schlimm war, war die Tatsache, dass sie nur zwei Planten entfernt von Terra Nova war und beim besten Willen nicht verstehen konnte, warum man sie nicht einfach dorthin geschickt hatte. Sie hatte es sich selbst auferlegt kein Wort über Therum zu verlieren und vermutlich hätte sich ohnehin niemand für das interessiert, was sie hätte erzählen können. ,,Dieser Mist geht mir langsam wirklich auf die Nerven.", überlegte sie und rang sich fast dazu durch, den Kopf zu heben, um ihn entnervt zu schütteln.

    Sie lag noch eine Weile auf dem Bett herum und verfluchte ihr Schicksal bevor sie sich auf einmal herumdrehte, aufstand, nach der erstbesten Hose griff, die sie in ihrer Tasche fand und schnellen Schrittes das Apartment verließ. Ohne Waffe und ohne ihre Handschuhe streunte sie ziellos durch die Wohnkomplexe der Stadt um einfach irgendetwas zu tun. Wenn sie Glück hatte würde sie dadurch so müde werden, dass sie schnell einschlafen und einen weiteren nutzlosen Tag auf diesem nutzlosen Planeten hinter sich bringen konnte.


    Mit den Händen tief in den Taschen ihrer Hose ging Jane durch die Gänge des Wohnkomplexes und betrachtete die eintönigen Fassaden der einzelnen Apartments mit missmutigem Gesicht. Außer ihren Schritten war das entfernte Brummen der Lüftungsanlagen das einzige Geräusch, das sie hören konnte. ,,Was für ein Scheiß....", dachte sie bei sich und schnaubte unzufrieden.
    Mit einem Mal blieb sie stehen, drehte sich schwungvoll und ließ ihre Arme einen Kreis beschreiben, bevor sie in die Höhe sprang, federleicht landete und mit einigen weiteren Figuren die Distanz zur nächten Wand überbrückte, sich kräftig abstieß und mit einer weiteren schnellen Drehung ihre spontane Choreographie beendete. Sie atmete einmal kurz durch und setzte dann ohne sich umzusehen ihren ziellosen Weg fort. Um diese Zeit war ohnehin niemand in den Gängen unterwegs, der sie hätte sehen können und selbst wenn nicht, so war es ihr vollkommen egal; wenn ihre Langeweile schon so stark war sie zu ansatzlosen Contempory-Einlagen zu verleiten, so wäre eine unerwartete Begegnung mit einem heimlichen Beobachter vermutlich eher eine angenehme Abwechslung als ein Grund rot anzulaufen.

    Ohne besonders auf die Richtung zu achten, in die sie ging, gelangte Jane schließlich zum zentralen Platz des Wohnkomplexes im Erdgeschoss. Wie zu erwarten war in dem weitläufigen Areal, in dessen Mitte ein alter Baum unter großem technischen Auswand künstlich am Leben erhalten wurde, niemand zu sehen. Aus einem angrenzenden Apartment dröhnte dumpf aggressive Rockmusik, die den Zweck des Ortes als Treffpunkt und Anlaufstelle für die Einwohner wirkungsvoll konterkarierte. Jane setzte sich auf einen der alten Stühle, die in Gruppen um den Baum herum aufgestellt und natürlich am Boden verschraubt waren, um einem Diebstahl vorzubeugen.
    ,,Wie weit unten muss man wohl angekommen sein, um einen dieser schrottreifen Hocker zu stehlen?", fragte sie sich und schaute nach oben zu der Kuppel des Raumes, auf der durch eine Videoprojektion ein klarer Sternenhimmel zu sehen war. Auch diese Installation war wohl dem Vorhaben geschuldet, den Platz möglichst friedlich und einladend zu wirken zu lassen, verlor aber einiges von ihrem beruhigenen Charakter, wenn man sich in Erinnerung rief, dass Tyrs echter Himmel meist von schweren Wolken verhangen war, die nur durch gelegentliche Blitze zerrissen wurden und ansonsten fast unermüdlich jeden Sonnenstrahl, der sich von Asgard an diesen Ort verlaufen hatte, von der Oberfläche des Planeten fernhielten.

    Jane seufzte, während ihr ein durch eine Stahlwand gedämpftes Gitarrensolo ins Ohr drang. Was hatte sich die Allianz nur dabei gedacht, sie an diesen Ort zu schicken? Mit den bisherigen Kolonien hatte sie ja noch leben können, aber das hier war die reinste Folter. Sie war fast soweit, zu der Wohnung herüber zu gehen, aus der die Musik kam, um ein nutzloses Gespräch mit dessen Bewohner zu beginnen, konnte sich aber dann doch nicht aufraffen. Die Ödnis des gesamten Planeten schien auf ihrem Körper zu lasten und jede Initiative abzutöten. Schlussendlich stand sie auf, ging zurück zu ihrem Apartment und gab den Sicherheitscode der Tür ein. Als diese sich öffnete und ihr der Türrahmen wie ein gähnendes Maul vorkam, aus dem ihr der Odem der Tristesse entgegenschlug, dachte sie sich: ,,Das ist die Hölle...", ließ alle Hoffnung fahren und trat ein.
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (18.09.2015 um 13:08 Uhr)

  15. #35
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    Pyjamas, heißer Kakao und über jungs lästern ? Kathy dachte immer das sie zuviele Filme gesehen hätte, aber so ein Schwachsinn wäre ihr niemals in den Sinn gekommen. Was hauptsächlich der Tatsache geschuldet war das sie in dem Alter wo man so etwas tat, entweder keinen Pyjama besessen hatte und im voranschreitenden Alter zu beschäftigt damit gewesen war, Pläne für irgendwelche Gefechte zu entwerfen oder ihren Arsch aus der Schusslinie zu halten.
    "Ein einfaches 'Nein, danke' hätte auch gereicht du azurblaues Miststück.", schoß es ihr still durch den Kopf als sie die Absage schmal lächelnd mit einem einfachem Schulterzucken quittierte. Höfliche Gesten waren wohl Verschwendung bei der Asari.
    Immerhin hatte sie den Film schon gesehen und zudem einigermaßen Geschmack. Sie selbst zog zwar Boba Jango vor, aber da es da optisch nur geringe Unterschiede im Bereich der Rüstungen gab, war das wohl Geschmackssache.
    Zu ihrem Glück hatte sie Jar Jar nicht als lustigen Charakter bezeichnet, ansonsten hätte Kathy ihr Hirn spätestens auf Korlus für diese Geschmacklosigkeit auf dem Pflaster verteilen müssen.
    Zudem konnte es ihr nur mehr als recht sein das sich die Asari direkt an die Arbeit machte, davon profitierte sie letztendlich. Also zog sie wieder ihre Stiefel aus und schwang sich auf das Oberbett. Kopfhörer auf und schon konnte es losgehen. Sie hatte den Film schon länger nicht mehr gesehen, deswegen freute sie sich sogar ein bisschen als das Intro über den Bildschirm flog. Eine Erinnerung an die schöneren Momente ihres Lebens.

    Nach einiger Zeit kam auch die Asari ins Schlafzimmer und legte die Liste auf ihr Kissen. Kathy stoppte den Film und richtet ihre Aufmerksamkeit auf die Worte der Asari. Das was sie sagte kam nicht überraschend, aber Kathy war fast ein wenig beeindruckt das sie so schnell gewesen war. Offenbar machte die Tatsache das man 1000 Jahre alt wurde doch nicht so langsam wie eine Schildkröte. Die Asari kündigte an sich jetzt gleich ins Bettchen zu legen, was Kathy mit einem stummen nicken quittierte. Sie war schon in die Liste vertieft und ging die Daten durch. Ein Blick auf die Raumzeit sagte ihr auch das schon recht spät war und da sie jetzt keine Lust hatte um diese Uhrzeit noch Verhandlungen zu führen, beschloss sie das nach dem Aufstehen zu erledigen. Letztendlich war nur eines besonders wichtig die Verfügbarkeit und der Preis. Es brachte nichts diese Leute jetzt zu engagieren und auf Korlus angekommen stellte sie fest das der Betrieb lief wie geschmiert und sie viel Geld für nichts ausgegeben hatte.

    Schließlich kam Charis zurück und begann sich zu entblättern, wobei sie Kathy dem Rücken zuwandte. Ob aus Scham oder weil sie dachte Kathy würden die Augen bei dem Anblick einer halbnackten Asari aus den Höhlen fallen konnte die junge Frau nicht sagen. Es war ihr aber gelinde gesagt auch scheißegal, sie beobachtete diese Aktion aus Höflichkeit nur aus den Augenwinkeln während sie den Film schaute.Die Asari hatte einen schlanken Körperbau, recht attraktiv wie Kathy anerkennen musste. Zahlreiche Narben verdeutlichten das sie wohl eher den Nahkampf suchte, denn die meisten Narben sahen danach aus. Zudem bemerkte sie jetzt erneut ziemlich deutlich eine Narbe an einem Kopftentakel. Kathy hatte zwar auch schon im Nahkampf gestanden und war unbeschadet davongekommen, aber da das nicht ihre Spezialität war versuchte sie eigentlich immer den Gegner gar nicht erst an sie rankommen zu lassen. Dafür hatte man Schusswaffen schließlich erfunden und Kathy war eine äußerst erfahrene Pistolenschützin.
    Nachdem die Asari sich ausgezogen hatte, zog sie sich einen Ganzkörperanzug an und legte sich hin. Auch Kathy hatte sich nach einer Empfehlung so einen Overall besorgt, welcher sich in ihrem Gepäck befand. Bei so einem kleinem Schiff erschien ihr das sinnvoll.

    Die junge Frau erwiderte den Gruß der Asari dann, wandte sie sich wieder dem Film zu und schaute ihn zuende. Als der Abspann über den Bildschirm zog, fuhr sie den Rechner herunter und schwang sich aus dem Bett, wobei sie sanft und leise ihre Füße aufsetzte um die Asari nicht zu wecken. Kopfhörer und Rechner wurden in der Tasche verstaut, dann begann sie sich ebenfalls auszuziehen, wobei nun auch die bunten Tattoos ihrer Beine zum Vorschein kamen. Die Klamotten legte sie fein säuberlich auf einen Stuhl. Schließlich stand sie nur noch im schwarzen String und BH im Schlafzimmer. Farblich schien sie wohl den gleichen Unterwäschegeschmack wie die Asari zu haben, wobei ihre vermutlich etwas teurer war. Und wenn man bedachte wie schwierig es gewesen war in den Slums von Berlin an feine Unterwäsche zu kommen, dann war sie auf jedenfall teurer. Wobei Kathy der Preis egal war solange ihr der Stoff und das Aussehen gefiel. Nun holte sie den Overall aus der Tasche. Bevor sie ihn jedoch anzog, holte sie die beiden Stäbchen aus den Haaren und löste ihre Hochsteckfrisur, worauf ihr schulterlanges Haar wellig herabfiel und sich wie ein seidener Teppich auf ihren Schultern ablegte. Nachdem sie dann noch den Overall angezogen hatte, war zum ersten Mal seit ihrer Reise kein einziges Tattoo an ihrem Körper zu sehen. Nachdem sie sich vergewissert hatte das sie alles richtig verstaut hatte legte sie sich auf ihr Bett um es der Asari gleichzutun und ihren Körper Ruhe zu gönnen. Nach einiger Zeit schlief sie trotz der für sie ungewohnten Umgebung friedlich ein.


    Choquo. Der Name der Hauptstadt war ebenso seltsam und verdreht wie die gesamte Planetenoberfläche auf der sich meilenweit Wracks von Schiffen aus unzähligen Epochen der Raumfahrt tummelten. Manche wirkten wie krumme, rostige Nägel, die aus einem längst toten und vermoderten Stück knorrigen Holzes ragten, andere wiederum blitzen wie Speerschäfte im diesigen Sonnenlicht der matten Himmelsscheibe, die allmächtig über der Hauptstadt brannte und die metallbewährten Straßen entflammte. Tagsüber ähnelte Korlus einer Wüste, des Nachts einem einzigen, großen Club der alles natürliche Licht verbannte und die Bewohner des Müllplaneten zu extasischen Tänzen und übermäßigem Alkoholkonsum verleitete.

    Charis landete die Renscimento auf einer kreisrunden Plattform, schaltete die Triebwerke ab und begann sich im hinteren Teil des Schiffes anzuziehen. Zurrend verschloss sie die knallrote Weste, zog intuitiv die Stiefelschäfte, die weit übers Knie reichten nach Oben und prüfte den Sitz der Waffe. Wie die meisten Planeten im Terminus-System war es auf Korlus oftmals von Vorteil mindestens eine Waffe bei sich zu tragen. Die blauen Finger der Asari schlüpften in ihre Handschuhe, die Fingerkuppen brachen wieder hervor und Charis wandte sich zu Kathy.
    Gehen wir!

    Der Flug nach Korlus hatte noch etwa einen Standarttag in Anspruch genommen, doch dann hatten sie ihn gesehen, den gelben Planeten wie er einsam und verlassen in einem schwarzen System kreiste. Korlus anzufliegen bedeutete durch ein Mischmasch aus Nebel und Wrackteilen zu manövrieren, kein großes Problem für erfahrene Piloten doch bedurfte es einer gewissen Kunstfertigkeit. Auf diesem Planeten gab es keine Flugsicherheit oder Registrierung, ein Umstand der Korlus sehr beliebt bei Schmugglern und Piraten machte. Man dürfte sich nur bestimmten Zonen nicht näheren, denn nach einer kurzen Warnung würde man sonst ohne Zögern vom Himmel gepustet werden. Berücksichtigte man diesen kleinen Malus, so war das Anlanden auf Korlus einfach wie Kuchenschneiden, denn die vielen Landeplattformen boten reichlich Platz für Ankömmlinge.

    Charis hatte Kathy die Koordinaten der Landestelle genannt. Wen sie kontaktieren würde und wann, das lag im Ermessen der Menschenfrau. Charis war lediglich für das Hinbringen bezahlt worden. Alles andere war ohne Belangen für sie und sie hoffte, dass Kathy nicht nur vorgab eine fleißige und wohlorganisierte Kriminelle zu sein. Je schneller man seine Geschäfte abgewickelt bekam, desto besser!

    Die Asari verließ ihr Schiff über die Verladerampe der unteren Etagen. Hydraulisch zischte die Lucke, als sich puffend die hermetische Abriegelung löste und sich die Treppe einer dicken Metallzunge gleich auf das Landedeck schob. Heiße Luft schlug Charis entgegen, gemischt mit Staub und immerwährendem Wind. Diese streckte ihre Hand gegen das gleißende Licht und die feinen Körner, die ihre Augen reizten und blinzelte eine Weile bis sie sich an den Unterschied zum sterilen Schiff gewöhnt hatte. „Korlus, du hast mich wieder!“, dachte sie kritisch, als sie zur ihrer Linken in die Höhe schaute, wo ein scheinbar senkrecht in den Boden versenktes Schiff der Turianer aufragte wie ein ionischer Wolkenkratzer. Die Luft war erfüllt vom Ächzend und Stöhnen schwerer Metallplatten, die sich im Wind sachte bogen und die jahrhundertealten Nieten drangsalierten, welche die Welt des Planeten nur mühsam zusammenhielten. Vorsichtig trat Charis auf der Plattform umher. Sie war von feinem, gelbem Staub bedeckt, der sich in den Ecken zu ganzen Haufen gesammelt hatte und in ungesundem Gelbstich leuchtete. Direkt vor Charis erstreckte sich ein Gang, der auf eine Promenade einfacher Läden zuführte, die wiederum an einen dichtbesiedelten Fußgängerweg grenzten. Der Himmel wurde von zerrissenen Wolkenfetzen bedeckt, die sich schneller bewegten als es für Wolken gesund war während das goldig-warme Licht der Sonne die Szenerie in einen transzendenten Glanz tauchte.

    Charis betrachtete den Gang, der direkt über einen nicht zu verachtenden Abgrund führte. Ein Sturz aus dieser Höhe würde vermutlich tödlich enden, zumindest aber mit ein paar sehr schweren Knochenbrüchen bezahlt werden. Sie scheute sich dem mit klapprigem Geländer abgesicherten, schmalen Pfad ihr Vertrauen zu schenken und mied die schweren Stahlplatten, die den Weg bildeten ohne eigentlich genau zu wissen warum. Schließlich tauchte Kathy hinter ihr auf. Sie trug wieder ihre Lederjacke, hatte das Haar anders als an diesem Morgen wieder zu einer Hochsteckfrisur präpariert und wirkte ungewollt angespannt. Vielleicht kam es Charis aber auch nur so vor.
    Willkommen auf Korlus, Miss Orlowski!“, warf Charis ihr über die Schulter hinweg zu, die Hände in die Hüfte gestemmt, das Gewicht auf ein Bein verlagert.
    Hier bekomm ich immer Lust zu trinken…“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Kathy.
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  16. #36
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    Mit über weit über hundert Sachen dominierte er den Skyhighway. Der Gegenwind hier oben war stark genug, um das skybiken zu einem Balanceakt zu machen. Die Skyline war noch nicht mal richtig am Horizont zu erkennen, Nos Astra glitzerte bloß schwach am Vanilla Sky. Vom Raumhafen dauerte es seine Zeit bis er in seine Wohngegend kommen würde. America verdiente gut genug und sah keinen Grund, sein Geld zu sparen. Deshalb wohnte er auch in einem geräumigen Penthouse-Komplex in einem der besseren Viertel, das heißt höher gelegenen Vierteln. Je höher man hauste, desto weiter hatte man es die Leiter empor geschafft.

    In der frischen Morgenluft peitschte ihm der Wind aufs Visier, der Sand aus dem Outback hatte sich schon bald auf verabschiedet und segelte hunderte Meter hinab. Der Highway bestand aus mehreren Ebenen und Schichten, America wechselte nach Belieben. Ihn hielt es nur selten am Asphalt, wenn man fliegen konnte. Man durfte nur nicht zu hoch hinaus. Ikarus-Style. In Australien hatte er seinem Skybike ein neues Muster spendiert, der neue Lack glänzte noch frisch und wirkte lebendig unter all den Einheitslooks Illiums. Wildes Rot aus dem Outback, so roh und brutal wie Ayers Rock. Uluṟu sagten die Einheimischen. Er presste seinen Körper an die Maschine an und fand noch die Gelegenheit, um ein paar dutzenden KmH rauszuholen. Bald verschwammen die Gebäude an der Seite, dann der Verkehr. Schwimm-schwamm. Adé graue Welt, bunte Lichter an der Skyline auf dem Skybike. Rauschend ins Zentrum wäre er beinahe in eine Ambulanz gekracht, die mit Warnleuchten zwar ihr Entgekommen signalisierte, aber America hielt es davor nur für ein Anzeichen eines morgendlichen Trips. Wusch! Er verlagerte das Bike schwer nach links und das innige Paar schlug eine dreifache Seitwärtsrolle...

    Nach dieser Nahtod-Erfahrung atmete er tief aus, hatte aber genügend Wut in sich, um der Ambulanz noch etwas zurückzurufen. Kein: Sorry, tut mir Leid. Sondern ein, was soll denn der Scheiß. Na gut, kann ja mal passieren... Er schwebte für den Moment erneut, so lernte er Nos Astra gerne neu kennen. Nur noch paar Klicks und er würde zuhause sein. Seine Stadt. Sein Lufthoheitsgebiet. Dann trat er wieder auf das Gas. Die beiden hinteren Stabilisatoren und getunten Motoren heulten freudig, die Schnauze vorne ratterte. Er tauchte wieder ein in die morgendliche Rush Hour, als die Flutlichter und die Reklamen ihm den Weg nach Hause offenbarten.


    Auf dem Dach des Wolkenkratzers öffnete sich die Klappe der Parkplatzanlage. Das Sesam-Öffne-Dich kam von Americas Omni-Tool, geschwind schwebte er hinab. Für die Möglichkeit gleich hier zu parken, bezahlte er mal eben die doppelte Miete, aber wenn man einer sein Bike so sehr liebte, wollte man nie weit entfernt von ihm schlafen. Die Parkanlage war in einem Kreis konzipiert und reichte mehrere Stöcke tief hinunter. Normalerweise hatte man das Glück und war auf der selben Seite des Wolkenkratzers untergebracht, an dem auch das Fahrzeug war. Einige konnten es sich sogar leisten auf dem selben Level zu hausen. Mehr Luxus war schon gar nicht mehr möglich, aber diverse alteingessene Asari-Mieterinnen bestanden auf ihre Plätze und waren leider äußerst unflexibel wenn es darum ging, dem Drell einen Gefallen zu tun. So musste er stets noch 4 Stöcke mit dem Lift hinunter. Neben einer schicken Limousine parkte er sein Skybike ein, Platz 271. Ungefähr 800 Seelen behergte der Wolkenkratzer; er war ein Winzling im Vergleich zu manchen Mega-Komplexen am Horizont, aber dafür reichte der Wolkenkratzer relativ tief hinunter. Mehrere Geschäfte waren weiter unten angebracht, dann irgendwann einmal eine Firma, die America aber noch nie besichtigt hatte.

    Er ertrug artig die Fahrstuhlmusik. Nach dem er in einer der ersten Nächte, die gesamte Verkabelung vor Suff und Genervtheit aus dem Fahrstuhl riss und dafür eine gehörige Verwaltungsstrafe kassierte, hütete er sich, jemals wieder etwas gegen die Musik hier oder in irgendeinem anderen Etablissement zu sagen. Da lief er immer Gefahr, sich in Rage zu ärgern.

    Über das Keypad tippte er den sechsstelligen Code (geheim!) ein, das Omni-Tool verifizierte die Anfrage. Umständliche Angelegenheit, insbesondere wenn man gerade Kisten oder Mineralwasserflaschen schleppte, aber Sicherheit ging vor. Eine kühle Brise wehte ihm ins Gesicht, leichter Staub lag noch auf dem Boden. Er erinnerte sich, dass er in der Spühle noch die letzte Müslischüssel ungewaschen stehen hatte lassen, bevor er übereilt aufgebrochen war. Er war gerade aufgestanden, da erhielt er den Anruf. "Komm zum Flieger, du machst jetzt Urlaub..", das waren ihre Worte. Er hatte noch nicht mal richtig Zeit, seine Wohnung zu genießen, seine Wohnung wieder neu zu entdecken, da klingelte schon die Komm-Funktion seines Omni-Tools. Das Earpiece aktivierte sich als er den Anruf annahm und gerade noch genug Zeit fand, um den Helm abzulegen.

    "America Garrett", meldete sich die junge Asaristimme am anderen Ende der Leitung. Vertraut und manchmal nervtötend.
    "Hab ich euch nicht gesagt, ich mag es nicht, wenn ihr meine Wohnung überprüft..."
    "Verzeihung. Wir waren uns nicht sicher, wann Sie wieder kommen. In solchen Fällen bevorzugt es die weiße Orchidee für Sie auf die Wohnung aufzupassen."
    "Jaja, davon kann ich mir aber auch nichts kaufen. Ist jetzt nicht so als hättet ihr hier auch nur einmal geputzt.. Nun gut. Keine zwanzig Minuten kann man in Illium ohne eine Anfrage von euch auskommen."
    "Wenn Sie nicht wollen..."
    "Nein-nein-nein... schon gut." Er schritte zum Balkon, fuhr das Fenster hoch und holte eine Kippe raus. "--Moment... okay... Also, was habt ihr für mich schönes?!"
    "Ein neuer Partner und ein neuer Auftrag erwartet sie", sagte die Asari. Auf seinem Omni-Tool leuchtete Adresse und Zeitpunkt des Termins. Ganz schön knapp angesetzt, keine Stunde hätte er Zeit. Dazu der Verkehr um diese Uhrzeit.
    "Immer zu alles auf den letzten Drücker", murmelte er lächelnd. "Da fühlt man sich gleich wieder ganz zuhause."

    Keine zehn Minuten, für Murica reichte es gerade noch rasch für eine Dusche (zum Glück musste er sich nicht föhnen!) um den Reisestress runterzuwaschen, dann brach er schon wieder auf. In seinem Motorradanzug mit Helm und Bandana sah er gerade schnittig aus, das Skybike heulte schon als Willkommensgruß wieder los als sein Omni-Tool aus paar Metern Distanz den Motor aktivierte. Auf in die nächste Bar. Es war noch relativ früh am Morgen, aber in Australien lernte er, dass ein Bierchen zu jedem Zeitpunkt drin war.
    Jesus Christ If I live life on my knees there's no need to do this
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  17. #37
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    Das Skybike raste durch die Wolkenkratzerschluchten Nos Astras, wobei der Fahrer herzlich wenig auf die vorgegebene Raumordnung gab und sich so durch die Sky- und Highways schlängelte, wie es ihm gerade passte. Das Hupen eines Lieferwagens kommentierte er dabei mit einem in die Luft gestreckten Mittelfinger und lautem Lachen.
    Sayonara, ihr Poephols! Oh shi-
    Den Lastwagen, der es wohl gar nicht schätzte, als Arschloch bezeichnet zu werden, hatte er nicht kommen sehen und so tauchte er die Nase seines Skybikes ruckartig nach unten, um unter dem tonnenschweren Sattelschlepper hinweg zu tauchen. Ein herber Fluch auf Afrikaans war die Reaktion des Skybike-Fahrers, der grummelnd seine Faust in Richtung der Fahrerkanzel reckte.
    Teef“, murmelte Johnny Zimbabwe das Afrikaans-Wort für Schlampe und lies seinen Blick über die Fassaden streifen, „oh, Donuts!
    Das Klingeln seines Kommunikators ertönte und Johnny Zimbabwe nahm den Anruf an. Die Mühe, nach der Nummer zu sehen, machte er sich schon gar nicht mehr. Wer seine Nummer hatte war überschaubar und ein Anruf bedeutete meistens einen billigen Rausch oder Arbeit. Beides Dinge, die Johnny Zimbabwe sehr schätzte.
    „Bist du gerade frei?“, fragte eine altbekannte Stimme am anderen Ende.
    Johnny Zimbabwe hat immer Zeit für dich, Baby“, schnurrte der Söldner, nachdem er mit seinem Skybike direkt vor einem kleinen Fenster des Donutladens parkte und für seine Bestellung deshalb noch nicht mal absteigen musste. Der Rest der Schlange, vor die er sich wie selbstverständlich gedrängelt hatte, kommentierte das natürlich mit einer Mischung aus verärgertem Gegrummel und lauten Beschimpfungen.
    „Sehr schön“, seufzte die Asari etwas genervt, aber ansonsten nicht weiter reagierend, „ich schicke dir eine Adresse, wo wir uns treffen werden. Sei pünktlich, über Zeit verfügen wir im Moment nicht im Überfluss.“
    Ich komme immer zum richtigen Zeitpunkt, wenn du weißt, was ich meine.
    Doch die Asari hatte schon aufgelegt, bevor er den Satz überhaupt zu Ende gesprochen hatte. Johnny Zimbabwe grinste. Sein Game war heute überragend! Er nahm einen großen Bissen von seinem Donut, sodass etwas Puderzucker seinen Mund umrandete, ehe er mit einem lauten Knallen den Motor aufheulen ließ und wieder aufstieg auf Höhe eines Skyways, der ihn direkt zu der angegebenen Adresse führen würde. Er kannte den Laden, der sich meist dadurch auszeichnete, dass man die lauten Bässe meistens schon hörte, während man sich noch in der Seitenstraße einen Block weiter befand. Johnny Zimbabwe grinste. Die Kleine bewies auf ein Neues, dass sie Geschmack hatte.

    Genüsslich ließ Johnny Zimbabwe sein Motorrad ausrollen, als er sein Ziel erreicht hatte. Der Club lag in einer Gegend, die eigentlich nicht für ihr Nachtleben bekannt war, von der man aber relativ schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin kam. Es war also viel Durchgangsverkehr und das Publikum war nicht „true“, sondern viele, die einfach nur mit dem Strom schwammen. Trotzdem – oder vielleicht deswegen – war der Laden eine der angesagtesten Adressen der Stadt. Die Türsteherin, natürlich eine Asari, allerdings von der Sorte, die Stahl fraß und Patronen schiss, lächelte, als sie Johnny Zimbabwe von seinem Motorrad absteigen sah. Sie erhob sich von dem mickrigen Hocker, auf dem sie saß und der den Eindruck machte, unter ihren Muskelbergen jeden Moment zu zerbersten, während unser chaotischer Held resignierend seufzte.
    Hi Judy“, begrüßte Gat die Türsteherin, die nicht daran zu denken schien, auch nur einen Zentimeter Platz zu machen.
    „Hey Gat, Süßer, wie geht’s dir so?“, flötete sie und schloss ihn in ihre mächtigen Arme. Johnny Zimbabwe dachte, ein Knacksen zu hören.
    Ganz… gut“, keuchte er und presste sich sanft aus der Umarmung, wenn man das überhaupt noch so nennen konnte, „ich bin aber beruflich hier… sorry.
    „Oh, okay. Kein Problem“, lächelte die Alienamazone und machte eine Geste mit der Hand, dass es schon in Ordnung sei, „ich muss sowieso arbeiten und wenn mich Slea nochmal faulenzen sieht, dann krieg ich richtig Ärger, glaube ich.“
    Na dann“, lächelte Johnny Zimbabwe gekünstelt und wollte gerade gehen, als sie ihn zurückhielt.
    „Kannst dich ja mal melden, wenn du nicht arbeiten musst. Ich laufe dir nicht davon“, sagte sie und zwinkerte ihm zu, während sie zwei Gäste reinließ.
    Mache ich“, log er und wandte sich ab, nicht ohne einen Schauer unterdrücken zu können. Judy war eine Frau, die mehr Oberarmumfang hatte, als zwei Drittel des ganzen Clubs und die vermutlich noch mehr als Hantelgewicht fürs Bankdrücken missbrauchen könnte. Als Johnny Zimbabwe das erste Mal in dem Laden war und er durch den Spielleiter dem Personal vorgestellt wurde, was Tradition bei der weißen Orchidee war, musste sie sich in ihn verguckt haben – wer konnte es ihr auch verübeln, nicht wahr? Jedenfalls hatte Johnny Zimbabwe eines Abends mit dem restlichen Personal getrunken, zu einer Zeit, als es wenige Aufträge gab, und da war es passiert: er und Judy hatten etwas geschmust und seitdem bildete sie sich darauf wohl etwas ein.
    Ich meine, sie ist schon ein bisschen süß, aber ernsthaft… die kann mich umbringen!“, pflegte Gat immer zu sagen, wenn er von Kollegen gefragt wurde, warum er nicht einfach mal „drüber rutsche.“

    Johnny Zimbabwe drängte die Gedanken an das Asarimonster vor der Tür zur Seite, als er die Treppe nach dem Eingang nach unten, also in den Clubbereich ging. Der ganze Laden war eine Mischung aus Bar und Disco, was in diesem Etablissement erstaunlich gut gelang, während viele andere Läden bei diesem Versuch kläglich scheiterten. Aus den Boxen dröhnte so brutaler Hip Hop, dass Johnny Zimbabwe sein ärmelloses Hemd flattern spürte. Es war ein Remix, der vermutlich darauf ausgelegt war, mit so herbem Bass die Ohren des Zuhörers zu massieren, dass die simplen, aber eindeutigen Aufforderungen im Songtext („Throw some D’s on that bitch!“) nicht weiter hinterfragt wurden. Johnny Zimbabwe gefiel es und er grinste. Der Beat war lässig und doch irgendwie kräftig, sodass er direkt anders ging, nämlich mit mehr Schwung und die Brust rausgestreckt. Er fühlte sich cool, wie er so die Treppe hinuntertänzelte und seinen Blick über die Tanzfläche schweifen ließ. Es fehlte nur noch der Kaugummi im Mund und der Zeitlupenmoment im Leben des Johnny Zimbabwe wäre perfekt. Er hatte sich deshalb noch lässig eine Zigarette in den Mund geschoben, die er aber nicht anzündete, sondern lässig zwischen den Lippen balancierte. Auf der Tanzfläche trieben sich um diese Uhrzeit nicht allzu viele Leute herum, aber der Laden war nichtsdestotrotz gut gefüllt. Es waren die Feierbiester und Nachteulen Nos Astras, die nicht genug kriegen konnten und nun hier, in einem dieser 24/7-Läden, aufschlugen. Der ein oder andere schien das wortwörtlich zu tun, seinem instabilen Tanzstil und dem betrunkenen Grinsen nach zu urteilen. In einem Eck des Ladens, dort, wo die Sitzgelegenheiten waren, machte Johnny Zimbabwe schließlich den Spielleiter für diesen Gig aus. Es war eine grünhäutige Asari, die komplett schwarz gekleidet war und gerade einen sehr minimalistisch aussehenden Drink trank. Als der Südafrikaner sah, wer noch mit ihr am Tisch saß, konnte er sich ein „Na Klasse“ nicht verkneifen. Es war ein Kroganer, selbst für seine Rasse besonders groß, aber dafür etwas schlanker, der einen Anzug trug, allerdings ohne Sakko, sondern nur mit Weste, die ihm wie angegossen passte. Die dünne Krawatte passte mit ihrem dunklen Rot zur Farbe seiner Schuppen und auch das Hemd akzentuierte seinen Körper sehr gut. Er würde es nie zugeben, aber Johnny Zimbabwe war ein klein wenig neidisch, wie gut dem Kroganer sein Outfit stand, mit Ausnahme der Schiebermütze vielleicht. Er sah zwar sehr extravagant darin aus und konnte sich sicher sein, immer und überall der bunte Hund zu sein, aber andererseits war die weiße Orchidee genau das: ein Zuhause für extravagante, exzentrische Gestalten, die nur zufällig denselben Job hatten.
    Der Kroganer musste wohl gerade fertig mit den Verhandlungen gewesen sein, denn er war bereits aufgestanden und im Begriff zu gehen, als er Johnny Zimbabwe sah.
    „He he“, lachte die Riesenechse, „mal wieder zu spät, Johnny.“
    Du weißt-
    „Ja, ja, Johnny Zimbabwe. Ist eh unwichtig, bist wohl bald auf dem Abstellgleis, Freundchen. War wohl besser für den Batarianer, ohne dich weiterzumachen, eh?“
    Ich mach meine Jobs, du machst deine und alle sind glücklich, Mutton Chops“, antwortete Johnny Zimbabwe etwas genervt, wobei er den Spitznamen des Kroganers verwendete, der von der Anordnung seiner Schuppen im Gesicht stammte, die an den gleichnamigen Bart erinnerten.
    „Wie auch immer“, lachte der Kroganer und klopfte Gat auf die Schulter, „viel Spaß beim Babysitten.“
    Damit verabschiedete sich der Kroganer und Johnny Zimbabwe nahm kopfschüttelnd Platz. Der Spielleiter, die grünhäutige Asari, nippte weiter an ihrem Drink und zeigte sich von der kleinen Auseinandersetzung sichtlich unbeeindruckt. Zur Begrüßung nickte sie ihm lediglich zu.
    Diese Kaltblüter immer, eh?“, witzelte Johnny Zimbabwe und breitete sich genüsslich in der Sitzbank aus, die an den Stil alter Straßenschiffe der Amerikaner erinnerte.
    Mein Gott, heute bist du ja besonders ernst, Mäuschen“, fuhr er schließlich fort, als keine Reaktion kam, „sag mir, was ich machen kann, um ein Lächeln in dieses schöne Gesicht zu zaubern.
    Der Spielleiter zog die Nase hoch und exte den Drink.
    „Du kriegst einen neuen Partner, auf den wir noch warten.“
    Nimmst du mir das mit dem Batarianer etwa übel?
    „Ach, Quatsch! Jetzt warte erst einmal ab, da hinten ist er“, erwiderte die Asari und winkte einer Gestalt hinter Johnny Zimbabwe zu. Gat drehte sich um und er musste nicht lange suchen, um zu sehen, wer gemeint war. Die Sonnenbrille auf der Nase etwas nach unten gerückt, um über die Gläserränder hinweg sehen zu können, saß er noch immer mit der Zigarette zwischen den Lippen und vor allem grinsend da, während er seinen Partner musterte.
    fL00x ist offline Geändert von fL00x (17.09.2015 um 23:21 Uhr) Grund: Code-Kram

  18. #38
    Lehrling Avatar von Shonak
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    Zitat Zitat von Shonak Beitrag anzeigen

    Auf dem Dach des Wolkenkratzers öffnete sich die Klappe der Parkplatzanlage. Das Sesam-Öffne-Dich kam von Americas Omni-Tool, geschwind schwebte er hinab. Für die Möglichkeit gleich hier zu parken, bezahlte er mal eben die doppelte Miete, aber wenn man einer sein Bike so sehr liebte, wollte man nie weit entfernt von ihm schlafen. Die Parkanlage war in einem Kreis konzipiert und reichte mehrere Stöcke tief hinunter. Normalerweise hatte man das Glück und war auf der selben Seite des Wolkenkratzers untergebracht, an dem auch das Fahrzeug war. Einige konnten es sich sogar leisten auf dem selben Level zu hausen. Mehr Luxus war schon gar nicht mehr möglich, aber diverse alteingessene Asari-Mieterinnen bestanden auf ihre Plätze und waren leider äußerst unflexibel wenn es darum ging, dem Drell einen Gefallen zu tun. So musste er stets noch 4 Stöcke mit dem Lift hinunter. Neben einer schicken Limousine parkte er sein Skybike ein, Platz 271. Ungefähr 800 Seelen behergte der Wolkenkratzer; er war ein Winzling im Vergleich zu manchen Mega-Komplexen am Horizont, aber dafür reichte der Wolkenkratzer relativ tief hinunter. Mehrere Geschäfte waren weiter unten angebracht, dann irgendwann einmal eine Firma, die America aber noch nie besichtigt hatte.

    Er ertrug artig die Fahrstuhlmusik. Nach dem er in einer der ersten Nächte, die gesamte Verkabelung vor Suff und Genervtheit aus dem Fahrstuhl riss und dafür eine gehörige Verwaltungsstrafe kassierte, hütete er sich, jemals wieder etwas gegen die Musik hier oder in irgendeinem anderen Etablissement zu sagen. Da lief er immer Gefahr, sich in Rage zu ärgern.

    Über das Keypad tippte er den sechsstelligen Code (geheim!) ein, das Omni-Tool verifizierte die Anfrage. Umständliche Angelegenheit, insbesondere wenn man gerade Kisten oder Mineralwasserflaschen schleppte, aber Sicherheit ging vor. Eine kühle Brise wehte ihm ins Gesicht, leichter Staub lag noch auf dem Boden. Er erinnerte sich, dass er in der Spühle noch die letzte Müslischüssel ungewaschen stehen hatte lassen, bevor er übereilt aufgebrochen war. Er war gerade aufgestanden, da erhielt er den Anruf. "Komm zum Flieger, du machst jetzt Urlaub..", das waren ihre Worte. Er hatte noch nicht mal richtig Zeit, seine Wohnung zu genießen, seine Wohnung wieder neu zu entdecken, da klingelte schon die Komm-Funktion seines Omni-Tools. Das Earpiece aktivierte sich als er den Anruf annahm und gerade noch genug Zeit fand, um den Helm abzulegen.

    "America Garrett", meldete sich die junge Asaristimme am anderen Ende der Leitung. Vertraut und manchmal nervtötend.
    "Hab ich euch nicht gesagt, ich mag es nicht, wenn ihr meine Wohnung überprüft..."
    "Verzeihung. Wir waren uns nicht sicher, wann Sie wieder kommen. In solchen Fällen bevorzugt es die weiße Orchidee für Sie auf die Wohnung aufzupassen."
    "Jaja, davon kann ich mir aber auch nichts kaufen. Ist jetzt nicht so als hättet ihr hier auch nur einmal geputzt.. Nun gut. Keine zwanzig Minuten kann man in Illium ohne eine Anfrage von euch auskommen."
    "Wenn Sie nicht wollen..."
    "Nein-nein-nein... schon gut." Er schritte zum Balkon, fuhr das Fenster hoch und holte eine Kippe raus. "--Moment... okay... Also, was habt ihr für mich schönes?!"
    "Ein neuer Partner und ein neuer Auftrag erwartet sie", sagte die Asari. Auf seinem Omni-Tool leuchtete Adresse und Zeitpunkt des Termins. Ganz schön knapp angesetzt, keine Stunde hätte er Zeit. Dazu der Verkehr um diese Uhrzeit.
    "Immer zu alles auf den letzten Drücker", murmelte er lächelnd. "Da fühlt man sich gleich wieder ganz zuhause."

    Keine zehn Minuten, für Murica reichte es gerade noch rasch für eine Dusche (zum Glück musste er sich nicht föhnen!) um den Reisestress runterzuwaschen, dann brach er schon wieder auf. In seinem Motorradanzug mit Helm und Bandana sah er gerade schnittig aus, das Skybike heulte schon als Willkommensgruß wieder los als sein Omni-Tool aus paar Metern Distanz den Motor aktivierte. Auf in die nächste Bar. Es war noch relativ früh am Morgen, aber in Australien lernte er, dass ein Bierchen zu jedem Zeitpunkt drin war.

    Am Eingang des Treffpunkts war die übliche Asari-Türsteherin, die sich gerade in einem ungewöhnlichen Hoch befand und lächelnd eine Gruppe von salarianischen, rebellischen Jungspunden über den Asari Geschlechtsverkehr aufklärte. Sie klang dabei himmelhochjauchzend, frischverliebt. Murica hatte sein Skybike auf dem Parkplatz des Plateaus geparkt, weil ein lässiger Harley-Verschnitt den Eingang blockierte. Ohne groß auf sich aufmerksam zu machen, spazierte der Drell hinein und ließ seinen Helm und seine Bikerjacke bei der Garderobe zurück. In legerem, schwarzen Hemd und knackigen Jeans wagte er sich in den Club hinunter, auf dem Weg spendierte sich die hässlichste Drellfratze diesseits der Clubszene noch eine Zigarette, um wenigstens ein wenig den Schweißgeruch der Clubszene entgegen zu wirken.

    Der schlacksige Kroganer kam gerade die Treppe hoch, so musste sich America gegen die Wand pressen. Hmpf! Unhöflich.
    Unten angekommen, dauerte es nicht lange bis er unter den trotteligen Tänzern den Tisch mit der grünhäutigen Asari ausfindig machte. Die meisten waren in einem Zustand der Trance, interpretierte Garrett, und man tat gut daran, sie nicht zu berühren, sonst würden sie noch umfallen ohne jedwede Gegenwehr. Mit dem Beat nickte er aber mit - immer zu Menschenmucke - und das Winken der Asari diente als Angelroute, die locker America einfing und an den Tisch zog.

    Die Asari stand gepflegt auf und beugte sich ein wenig. "America Garrett", stellte sie den Neuankömmling vor und präsentierte den Scharfschützen mit einer schwingenden Handbewegung als wäre er eine Art Tennis-Trophäe. Der Kauz neben ihr blieb cool in seiner Sitzbank hocken, kaute so halb auf der Zigarette um. Die Sonnenbrille stand ihm wenigstens besser als seinem letzten Partner. America hatte kürzlich einen netten Handschlag in Australien gelernt. Immer die Menschen und ihre merkwürdigen Geste. Also streckte er die Faust aus, damit sein Gegenüber darauf einschlagen konnte. Machte man das so, fragte er sich noch innerlich, als die Asari den Namen seines neuen Partner verriet: "Johnny Zimbabwe."
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  19. #39
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    Zitat Zitat von Shonak Beitrag anzeigen
    Am Eingang des Treffpunkts war die übliche Asari-Türsteherin, die sich gerade in einem ungewöhnlichen Hoch befand und lächelnd eine Gruppe von salarianischen, rebellischen Jungspunden über den Asari Geschlechtsverkehr aufklärte. Sie klang dabei himmelhochjauchzend, frischverliebt. Murica hatte sein Skybike auf dem Parkplatz des Plateaus geparkt, weil ein lässiger Harley-Verschnitt den Eingang blockierte. Ohne groß auf sich aufmerksam zu machen, spazierte der Drell hinein und ließ seinen Helm und seine Bikerjacke bei der Garderobe zurück. In legerem, schwarzen Hemd und knackigen Jeans wagte er sich in den Club hinunter, auf dem Weg spendierte sich die hässlichste Drellfratze diesseits der Clubszene noch eine Zigarette, um wenigstens ein wenig den Schweißgeruch der Clubszene entgegen zu wirken.

    Der schlacksige Kroganer kam gerade die Treppe hoch, so musste sich America gegen die Wand pressen. Hmpf! Unhöflich.
    Unten angekommen, dauerte es nicht lange bis er unter den trotteligen Tänzern den Tisch mit der grünhäutigen Asari ausfindig machte. Die meisten waren in einem Zustand der Trance, interpretierte Garrett, und man tat gut daran, sie nicht zu berühren, sonst würden sie noch umfallen ohne jedwede Gegenwehr. Mit dem Beat nickte er aber mit - immer zu Menschenmucke - und das Winken der Asari diente als Angelroute, die locker America einfing und an den Tisch zog.

    Die Asari stand gepflegt auf und beugte sich ein wenig. "America Garrett", stellte sie den Neuankömmling vor und präsentierte den Scharfschützen mit einer schwingenden Handbewegung als wäre er eine Art Tennis-Trophäe. Der Kauz neben ihr blieb cool in seiner Sitzbank hocken, kaute so halb auf der Zigarette um. Die Sonnenbrille stand ihm wenigstens besser als seinem letzten Partner. America hatte kürzlich einen netten Handschlag in Australien gelernt. Immer die Menschen und ihre merkwürdigen Geste. Also streckte er die Faust aus, damit sein Gegenüber darauf einschlagen konnte. Machte man das so, fragte er sich noch innerlich, als die Asari den Namen seines neuen Partner verriet: "Johnny Zimbabwe."
    Ein fist bump? Nicht die Art der Begrüßung, die Johnny Zimbabwe von einem Alien, wie es dieser America Garrett war, erwartet hätte. Ein kurzes, trockenes Lachen war die erste Reaktion und schließlich erwiderte er die Geste, wobei er seine Faust direkt nach dem bump wieder öffnete und das Geräusch einer Explosion imitierte. Wo er hinkam, da waren Feuer und Flamme nicht weit weg – das sollte America Garrett ruhig wissen.
    Cooler Name, Mann“, sagte Johnny Zimbabwe, nachdem sich der Drell gesetzt hatte.
    „Also gut ihr zwei, wir haben leider nicht viel Zeit“, begann schließlich die Asari und holte ein Datapad hervor, das sie in die Mitte des Tisches legte, „unser Kunde ist ein Privatmann, ein Quarianer genauer gesagt, der bis vor kurzem noch in Nos Astra gelebt und gearbeitet hat, mittlerweile jedoch… umgezogen ist. Jetzt will er Angehörige zu sich holen und ihr sollt dabei helfen. Seid ihr interessiert?“
    Die spielleitende Asari sah beiden Söldnern tief in die Augen und ihr Blick machte deutlich, dass sie sich jetzt in ihrem Element befand. Johnny Zimbabwe hatte bereits das ein oder andere das Vergnügen mit ihr gehabt, also wusste er, dass sie ziemlich auf die Formalien der weißen Orchidee stand, die alles andere als normal und an manchen Stellen sogar sehr verrückt wirkten. Eine dieser Regeln sah vor, dass die anzuwerbenden Söldner erst einen groben Überblick über die Mission erhielten, dann zustimmen mussten, ehe sie weitere Informationen erhalten konnten. Während Johnny Zimbabwe das alles mit Humor nahm und das ganze genoss, war es für manche doch irgendwie Ernst. Wie zum Beispiel für diese grünhäutige Spielleiterin, den Gat nicht nur einmal mit den Augen bereits ausgezogen hatte. Er hatte eine Schwäche für die Asari und ihre zuckersüßen Augen, die zarte Haut und dieser saftige Ar... er bemerkte, dass er sie wohl anstarren musste und auf ihren fragenden Blick hin nickte Johnny Zimbabwe schließlich. Die Spielleiterin sah zu America und Gat folgte ihrem Blick.
    Na los, Keule, lass uns tanzen gehen“, dachte sich der Südafrikaner dabei und lächelte verschmitzt.
    fL00x ist offline

  20. #40
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Kiesel und Steine stachen durch die Haut ihres Gesichts und der Hände, als sie vornüber ins Freie fiel. Der Zorn wurde nur kurz vom Schmerz abgelenkt, den sie dabei empfand. Doch er loderte zu lang, als dass er sich lange verspotten ließ. Schon gar nicht von den Einwänden eines kleinen, dummen Batarianers, den sie irgendwann für einen Verbündeten gehalten hatte.
    "Wer auch immer dafür verantwortlich ist.......wird dafür zahlen.", hörte sie dieses Kind sprechen und sah, wie er in Richtung Schiff schritt. Dante auf den Schultern, verließ er dieses Gräuel hinter ihnen, als sei es nichts weiter als ein schlechter Traum, den man mit dem verlassen seines Bettes am Morgen hinter sich ließ. An den man sich schon mittags nicht einmal mehr erinnerte.
    Sie stand auf. Hievte sich auf die Knie und sprang dann auf die Füße, um darauf stehen zu bleiben, als sei sie auf ewig festgewachsen.
    "Dafür zahlen?", blaffte sie dem Jungen nach und ließ sich einen überraschten Blick gefallen. Sie hatte diese Fehde schon einmal angezettelt und würde es immer wieder tun. Jeden Tag, ihr gesamtes, restliches Leben lang. Das schwor sie sich spätestens in diesem Moment.
    "Was ist aus dir geworden, dass du dich so sehr auf diese Kittelträger verlässt?"
    AeiaCarol ist offline

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