Benommen erwachte Kathy und wurde sogleich von mehreren Schmerzsignalen im Inneren ihres Körpers begrüßt. Hätte man sie gefragt wo es weh tat wäre eine Antwort, in der sie beschreiben würde wo nicht um einiges kürzer gewesen. Immer noch gegen die Wand gelehnt sah sie sich um und wurde wieder gewahr wo sie sich eigentlich befand und was passiert war. Ihr Kopf schmerzte und fühlte sich am Hinterkopf leicht merkwürdig an. Sie wollte gerade mit der linken Hand nachfühlen, als ihr die blutverschmierte Innenfläche ihrer Hand auffiel. Bei dem durch den Gang schlittern hatte sie sich scheinbar eine kleine Schnittwunde zugezogen, die inzwischen geronnen war. Vorsichtig bewegte sie die Hand was zwar wehtat, aber problemlos möglich war. Nur ein oberflächlicher Schnitt. Mit der rechten Hand befühlte sie jetzt ihren Hinterkopf und spürte an ihren Haaren verkrustetes Blut, welches jetzt teilweise in ihren Strähnen klebte. Eine Platzwunde, vermutlich nicht die einzige so wie sie herumgeschleudert worden war. Nach einer kurzen Moment der Ruhe beschloss sich Kathy zu erheben, sie durfte nicht liegenbleiben. Ihr ganzer Körper schien vor Schmerz zu schreien, als sie aufstand doch sie ignorierte den Schmerz und erhob sich mit zusammengebissenen Zähnen. Ein Zustand den sie allerdings schnell beendete, denn ein akuter Würgreiz zeigte ihr nicht nur das sie wohl eine leichte Gehirnerschütterung hatte, sondern auch zu schnell für ihren Zustand aufgestanden war. Mit der rechten an die Wand gestützt brach sie gegen die nähststehende Wand ihre letzte Mahlzeit aus. "Jetzt muss ich den Mist schon zweimal schmecken.",dachte sie nachdem sie festgestellt hatte, das es auh beim zweiten Mal nicht besser schmeckte. Langsam richtete sie sich auf und besah sich jetzt ihren Zustand. Die Bluse war ordentlich ramponiert worden und zahlreiche andere Farben hatten das ehemalige Weiß verdrängt, größtenteils braun, grau und rot. Alle Knöpfe waren abgerissen, sodass ihr weißer BH freilag und ihre tätowierte Haut an zahlreichen Stellen durchschimmerte. Die Anzahl der blauen Flecken die sich bildeten und schon gebildet hatten wollte sie gar nicht erst zählen. Um ihre Hose stand es nicht viel besser, die Abwesenheit des Gürtels machte sich bemerkbar und nur die Tatsache das ihre Beinkleidung sehr körperbetont war verhinderte jetzt das sie komplett mit heruntergelassenen Hosen dastand.
"Wunderbar, ich sehe aus als wäre ich ordentlich durchgenudelt worden. Und zwar nicht auf die sanfte Tour.", beschied sie grimmig, während sie nachfühlte ob sie sich während der Ohnmacht eingestuhlt hatte. Jedoch war sie untenrum trocken was immerhin ein kleiner Lichtblick war. Auch beim betasten der Ohrläpchen stellte sie zufrieden fest das die Diamantstecker noch da waren und ihr nicht das Ohrläppchen aufgerissen hatten.
Letztendlich war die Lage positiv zu sehen, Sie war zerschunden und verletzt, hatte aber den Absturz überlebt. Als nächstes musste sie etwas gegen ihre Verletzungen unternehmen und aus dem Wrack kommen. Auch wenn sie durch den Gang geflogen war, durfte sie nicht zu weit von ihrer Kabine entfernt sein. Mit ein Glück würde sie dort nicht nur neue Klamotten und ihre Waffen finden sondern auch Medikamente. Nach den Erlebnissen in Korlus hatte Kathy beschlossen immer etwas Medigel mitzunehmen. Das Ziel war damit gefunden, jetzt musste sie nur noch dorthin kommen. Da ihre Bluse nur noch ein schlechter Witz war, riss sie den unteren Stoff um ihren Bauch herum ab und knotete mehrere Stoffstreifen aneinander. Mit diesem provisorischen Gürtel, schaffte sie es die Hose wieder über dem weißen String zu halten. Sie konnte es nicht brauchen das ihr das Teil bei ihrem Weg durchs Wrack in die Kniekehlen rutschte. Mit einem anderen Streifen band sie grob die Haare nach hinten zu einem Zopf. Die Reste ihrer Bluse die jetzt wenigstens noch die Brust verdeckte, knotete sie mangels Knöpfe unter den Brüsten zusammen. Dann ging sie langsam den leicht schrägen Gang vor sich hinauf.
Bei ihrem Weg durch das tote Schiff sah Kathy eine Teil der Zerstörung die durch den Aufprall verursacht worden war. Verbogene Wände und herabhängende Käbel säumten ihren Weg und ließen sie vorsichtig die funkensprühenden Gefahrquellen passieren. Im ganzen Schiff roch es nach Rauch, Feuer, Blut und den anderen Körperflüssigkeiten die man bei seinem Tod so absonderte. Mithilfe der Wandbemalungen orientierte sich Kathy, etwas anderes wäre auch gar nicht möglich gewesen, immerhin war sie ja erst seit einem halben Tag an Bord. Im Schiff selbst war es totenstill, sie begegenete niemand anderen, von ein paar Leichen mal abgesehen. Alle anderen waren wohl schon aus dem Schiff geklettert, auf die eine oder andere Weise. Wie lange war sie eigentlich ohnmächtig gewesen ? Die Schwarzhaarige erkannte den Weg zur Kantine durch den sie geflogen war. Jetzt war er allerdings durch einen herabgestürzte Stahlplatte ,sodass sie sich nach links wendete. Dort müssten eh die Kabinen sein.
Ihr weg durch das Schiff führte sie tatsächlich in den Kabinenbereich. Die meisten Kabinentüren lagen einfach stumm da, andere waren offen sodass man in das Innere der Kabine schauen konnte. Die meisten waren leer, in einer entdeckte sie jedoch die Leiche eines Batarianers. Dieser war scheinbar beim Aufprall zu Boden gestürzt und dann durch einen herabfallenden Fernseher getötet worden. Der Monitor lag zertrümmert auf den Überresten eines Schädels um den sich eine Blutpfütze gebildet hatte. Ein unschöner Anblick, weswegen Kathy lieber ihre Kabine suchte. Dort angekommen stellte sie fest das ihre Tür scheinbar eine Fehlfunktion hatte und die ganze Zeit aufglitt und wieder zuging. Der ganze Mechanismus war nicht sehr schnell, dennoch hatte die Schwarzhaarige nach dem Höllenritt keine Lust noch sprichwörtlich zwischen Tür und Angel zu gelangen. Nachdem sie sich umgesehen hatte entdeckte sie schließlich ein größeres Stück Metall, mit dem sie Tür in einem günstigen Moment blockierte und so ihre Kabine betreten konnte. Dort drinnen sah es ebenfalls wüst und stand somit dem Rest des Schiffes in Nichts nach. Die Fernseher schienen eine Tendenz zum stürzen zu haben, denn ihrer lag ebenfalls zerschmettert auf dem Boden. Das Bett war in die Ecke gerutscht, aber nocht intakt, dafür lag der Kleiderschrank jedoch auf dem Bett. "Was für ein Glück das ich noch nicht ausgepackt habe.", beschied Kathy und sah sich weiter um. Ihre Tasche war nirgendwo zu sehen, vermutlich unter irgendetwas runtergerutscht. Zunächst nahm ein Rauschen jedoch ihre Aufmerksamkeit in Anspruch, welches aus dem Bad erschall. Bei näherer Betrachtung war es jedoch nur eine gebrochene Rohrleitung aus der munter das Wasser sprudelte, aber zum Glück größtenteils im Abfluss der Dusche wieder verschwand. Ansonsten hätte die Kajüte wohl unter Wasser gestanden. Immerhin gab es Wasser, so konnte sie gleich ihre Wunden reinigen und das Blut abwaschen. Vorerst intensivierte die Halbasiatin jedoch ihre Suche und fand tatsächlich unter dem Bett ihre schwarze Tasche, was sie zu einem spontanen Jubel veranlasste. Mit freudig zitternden Händen öffnete sie den Reißverschluss und besah sich den Inhalt. Scheinbar schien alles intakt zu sein, was zeigte das es eine kluge Idee war die elektronischen Geräte zwischen die Wäsche zu legen. Auch die SMG war noch da, genau wie ihre medizinischen Vorräte. Was fehlte waren ihre Pistolen und die Klamotten die sie vorher angehabt hatte, jedoch fiel ihr ja ein das sie diese über einen Stuhl gelegt hatte. Nach einer kurzen Suche hatte sie auch die restliche verstreute Habe gefunden und legte diese auf das Bett. Am liegsten hätte sie sich hingelegt, aber wer wusste schon in welcher Lage das Wrack war und was noch passieren würde. Sie musste hier raus. Unter den Beschwerden ihres schmerzenden Körpers entledigte sie sich der Bluse, den Pumps und der Hose und schmiss den nutzlosen Kram in irgendeine Ecke. Vor einem zerbrochenen Spiegel besah sie sich und ihren halbnackten Körper. Sie hatte mehrer Platzwunden und Schürfungen, sowie verschiedene Prellungen. An der Anzahl der blauen Flecken an ihrer Hüfte konnte man denken das sie in einer Umwandlung zur Asari steckte. Sie hätte heulen können, wr sich aber nicht sicher ob wegen ihrer Situation oder der Freude überlebt zu haben. Stattdessen begann sie lieber damit ihren Körper mit Medigel einzuschmieren. Die kühlende und anästhesierende Wirkung war herrlich und hätte fast dazu geführt das Kathy erneut weggetreten wäre. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, holte sie eine Kapsel hervor die sie ebenfalls gejauft hatte. Diese setzte Nanosonden frei welche die Regeneration beschleunigten und sich um innere Blutungen kümmerten. Anschließend wurden sie über den Urin wieder ausgeschieden. Nach den ganzen Stößen vermutete Kathy, dass sie davon ein paar hatte und nichts war gefährlicher als Blutungen die man selbst nicht behandeln konnte. Aufgrund mangelnder Getränke in der Nähe sammelte Kathy ihren Speichel und schluckte die Kapsel trocken runter. Dann machte sie sich ins Bad, wo sie an dem Rohrbruch das Blut aus ihren Haare und von der Hand wusch, sowie sich ein wenig vom Dreck befreite. Das Wasser war warm aber erfrischend, was gegen das sich langsam in ihrem Körper ausbreitende einschläfernde Gefühl half. Nachdem sich Kathy ihr schwarzes T-shirt übergeworfen hatte und ihre schmerzenden Hüfte in die Lederhose gepresst hatte, schnallte sie wieder die Holster um, zog die Stiefel an und sah sich im Zimmer nach anderen nützlichen Dingen um. Ihre Haare hatte sie erstmal zu einem Zopf gebunden, das war nicht der richtige Zeitpunkt für komplizierte Hochsteckfrisuren. Ihre umherschweifenden Augen entdeckten tatsählich einen kleinen Schrank, der scheinbar mal die Minibar beherbergt hatte. Sie bezweifelte dort etwas zu finden, aber tatsächlich stand zwischen all den zerbrochenen Flaschen, eine einzelne Flasche skyllianischen Wodkas, ein Überlebender des Absturzes so wie sie. Nach dem Motto "niemand wird zurückgelassen" packte sie den Wodka in ihre Tasche. Sich betrinken war vermutlich eine gute Option wenn sie erstmal hier raus war. Ansonsten war jedoch nichts von Wert mehr in dem Raum und so zog sie ihre Jacke und hängte sich die Tragegurte der Tasche um ihre Schultern und zurrte diese fest an ihren Rücken. Es war Zeit wieder Tageslicht zu sehen.
Das Ziel war für Kathy klar, nur der Weg noch nicht. Wo sie herkam war nur eine Brandschutztür und mehrere Trümmer die den Weg versperrten. Auch am Ende des Passagiertraktes war die Sicherheitstür geschlossen. An der Außenwand sah sie ein geborstenes Fenster, aber dieses war erstens recht hoch und zweitens voller scharfen Kanten und Splitter. Außerdem war es vermutlich nicht die beste Idee lange auf der Außenhülle herumzuklettern nachdem diese zuvor noch gebrannt hatte. Dieser Weg fiel also auch für sie flach. Stattdessen entdeckte sie jedoch in einer Einbuchtung etwas anderes, eine Luke die im Boden eingelassen war. Fröhlich drehte sie die Luke auf und legte so die Notleiter frei, welche zum Glück selbst in einem so gammligen Schiff Vorschrift war. Allerding schien die Notbeleuchtung der Leiter ausgefallen zu sein, sodass Kathy nur in einen dunklen Tunnel starrte. Eine große Wahl blieb ihr jedoch nicht und so atmete sie tief ein und stieg in das dunkle Loch hinab.
Klong. Klong. Klong.Vorsichtig nach untent tastend stieg Kathy die metallene Leiter hinab, das einzige Licht kam von oben durch die Luke und wurde immer schwächer je weiter sie hinabstieg. "Klaustrophobikerin zu sein, wäre jetzt scheiße.", murmelte sie während sie darauf achtete nirgendwo mit der Tasche hängen zu bleiben. Allzulange dürfte sie nicht mehr klettern müssen immerhin war das Schiff ja nicht so groß. Schließlich berührte ihre Füße wieder festen Boden und ein wenig von der Leiter entfernt sah sie wieder ein dünnes Licht was aus einem Türspalt hineinfiel. Erleichtert öffnete sie die Tür und betrat Deck drei. Auch hier roch es nicht angenehmer als im oberen Deck und es war ebenfalls stark verwüstet. Dennoch mit ein wnig Glück würde sie hier ihren Weg nach draußen finden. Da zu ihrer linken eine Brandschutztür war, wandte sich Kathy nach rechts und lief den Gang entlang, wobei sie einen leichten Anstieg bewältigen musste. Sie meinte allmählich frische Luft zu riechen, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Sowieso schien sie sich den Kopf härter gestoßen zu haben als sie dachte, meinte sie doch jetzt ein schwaches Klopfen zu hören. Vorsichtig blieb sie stehen und lauschte in das Innere des Schiffes hinein. Wieder hörte sie ein leises Klopfen auf Metall, welches von einer der Kabinen zu kommen schien. Die Schwarzhaarige drehte sich zu dem Geräusch und folgte ihm, was sie zu einer Metallplatte führte welche vor einer der größeren Gemeinschaftskabinen gefallen war. Das Klopfen kam aus der Kabine wie Kathy verwundert feststellte und davor stehenblieb.
"Hallo ? Ist da jemand ?", fragte sie verwundert, woraufhin das Klopfen erstarb und sich eine schwache Stimme zu Wort meldete:
"Ja. Ja hier ist jemand. Bitte, können sie mir raushelfen, ich kriege die Metallplatte nicht bewegt.",erklärte ihr Gegenüber mit deutlicher Erleichterung in der Stimme. Kathy sah sich die Metallplatte an. Sie war groß, aber nicht allzumassiv. Allerdings schien sie sich auch irgendwo verkeilt zu haben.
"In Ordnung. Ganz ruhig bleiben, ich versuche die Platte wegzuschieben.",sagte Kathy und sah sich nach einer Metallstange oder ähnlichem um.
Auf Deck 3 schien sie mehr Glück zu haben, denn tatsächlich fand sie eine Art Metallrohr welches stabil genug aussah.
"In Ordnung, bitte von der Tür wegtreten, ich versuche die Platte zu bewegen.", sagte Kathy und setzte das Rohr in zwischen Tür und Platte an.
"Erledigt.", antwortete die Stimme, woraufhin Kathy begann die Platte auszuhebeln. Die Platte war bockig und war ordentlich verkeilt, außerdem spürte sie ihren schmerzenden Körper bei der Anstrengung. Sie begann noch fester zu ziehen und dank des Hebelgesetz löste sich die Platte endlich und fiel krachend zu Boden. Kathy schmiß das Rohr zu Boden und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Erneut spürte sie ihren schmerzenden Körper.
"Ich..ich danke ihnen vielmals Miss.",sagte eine leicht verschüchterte Person die vorsichtig aus dem Türrahmen stieg. Es war ein Turianer wie Kathy feststellte um genau zusein ein turianisches Kind. Neugierig betrachtete sie den Mini Turianer, sie hatte noch nie ein Kind dieser Spezies gesehen, wobei das bisher bei allen Spezies zu traf. Solange befand sie sich schließlich noch nicht im All. Von der Stimme her schätzte sie ihn als Junge ein, war sich aber nicht sicher, da sie keine Xenobiologin war. Sie wusste das turianische Frauen nicht diesen Wulst nach hinten hatten, aber dieses Merkmal bildete sich erst während des Wachstums aus. Das Kind sah sie jetzt mit verschüchterten aber auch neugierigen Blick an und sah beim Anblick der Zerstörung entsetzt aus. Kathy konnte das nachvollziehen, vermutlich war der Junge ebenfalls kräftig durchgeschüttelt worden.
"Wie heisst du ?", fragte sie freundlich und beugte sih zu ihm hinab eine Aktion die ihr Körper mit Schmerzen quittierte.
"Larianus",antwortete das Kind und schien tatsächlich ein Junge zu sein. "Danke das sie mir geholfen haben Miss. Ich war krank, weswegen ich in der Kabine bleiben sollte, während Papa Essen holen gegangen ist. Später hat dann das ganze Schiff gewackelt und gezittert, der Kapitän hat gesagt das wir abstürzen und uns festhalten sollen. Das habe ich gemacht, auch wenn ich beim Aufprall durch die Kabine geflogen bin. Ich wollte raus Papa suchen, aber dann war die Tür versperrt und niemand kam..",erklärte der Junge hastig während sein Tonfall immer weinerlicher wurde und er schließlich anfing zu schluchzen und den Kopf abwandte. Die Schwarzhaarige legte ihre Hand auf die Schulter des Jungen und sah ihm in die Augen.
"Ganz ruhig mein Kleiner, alles wird wieder gut. Ich helfe dir hier rauszukommen und deinen Papa wiederzufinden.",erklärte sie aufmunternd.
"Wirklich ? Wissen sie denn wo er ist?",fragte der Turianer und stellte langsam das Schluchzen ein. Kathy erhob sich mühsam und sah ihn freundlich an.
"Nein, ich weiß ja auch nicht wer er ist. Aber ich denke das er dich draussen vermutet und dort sucht, oder wenn nicht wird er irgendwann dort auftauchen. Hier ist jedenfalls nicht und ich bin auch keinem anderen begegnet.",erklärte sie wahrheitsgemäß. Wahrscheinlich war der Vater des Jungen auch einfach tot, denn was sollte einen Vater sonst davon abhalten sein Kind nicht zu suchen. Oder er war ein Arschloch und hatte es im Stich gelassen, aber Kathy wollte nicht von ihrer Familie auf andere schließen. Sie hielt dem Turianer ihre Hand entgegen, die dieser schließlich ergriff.
"Komm Larianus, wir suchen uns einen Weg nach draussen."
Zusammen fand das Zweiergespann schließlich einen gewaltigen Spalt in der Hülle aus dem das Tageslicht hereinbrach. Auf dem Weg des Schiffes hatte sie sich ein wenig mit dem Jungen unterhalten der von Korlus kam und dessen Mutter früh bei einem Unfall gestorben war. Der Vater hatte richtig erkannt das Korlus kein Ort für Kinder war und hatte alles verkauft um vom Planeten wegzukommen. Und jetzt war der Junge womöglich Vollwaise, das Universum war ein Scheißort. Zusammen blickten die beiden in die grelle Sonne welches die grüne Hölle vor ihnen beleuchtete. Kathy sah gewaltige Palmen und andere Bäume, wie auf einer Insel in der Karibik. Auf jedenfall so wie man sie in Piratenfilmen sah, denn Kathy selbst war noch nie in der Karibik gewesen. In der Nähe der Absturzstelle war allerhand Volk unterwegs, der Großteil verzweifelt am herumlaufend, verletzt oder in seliger Agonie irgendwo sitzend oder liegend. Sie atmete erstmal tief ein, die Luft hier draussen war rein und angenehm, ganz anders als die Luft im Schiffsinneren. Da die Lebenserhaltung ausgefallen war, würde es immer unangenehmer im Schiffsinneren werden. Zum Glück waren sie wenigstens auf einer Gartenwelt gestrandet.
"Los wir gehen runter und sehen uns nach deinem Vater um.",sagte sie etwas optimistischer gestimmt und nahm den kleinen Turianer an der Hand.
Unten angekommen, boten sich teilweise erschreckende Bilder, aber auch schöne. Ein paar hatten jemanden wiedergefunden den sie kannten, wobei den meisten jedoh der Schock und die Trauer über irgendeinen Verlust ins Gesicht geschrieben schien. Kathy sah Panik, Verzweiflung, Ratlosigkeit und Furcht. Gefühle die je nach Verlauf der Lage zu einer Massenpanik oder Gewalt führen konnten. Jetzt im Moment waren jedoch alle Anwesenden müde und erschöpft die Schwarzhaarige mit eingeschlossen. Lanarius sah sich derweil hektisch um, während sie durch die Grüppchen wanderten.
"Papa!", rief er plötzlich und lief auf einen liegenden Turianer zu der scheinbar verletzt an einem Baum lehnte. Als er sein Kind sah rief er erfreut dessen Namen, war jedoch scheinbar erschöpf um aufzustehen. Beide umarmten sich schließlich, während sich Kathy der rührenden Szene langsam näherte.
"Das da ist Miss Orlowski Papa, sie hat mir aus der Kabine geholfen und mich nach draussen gebracht.",erklärte der Junge freudestrahlend als sich Kathy näherte. "Ich danke ihnen Miss, dass sie meinen Jungen gerettet haben. Ich wurde bei dem Aufprall schwer verletzt und bewusstlos nach draussen getragen. Als ich aufgewacht war, lag ich hier konnte mich jedoch vor Schmerzen kaum rühren und niemand war versessen darauf in das Wrack zu steigen. Ich habe schon das schlimmste befürchtet. Der Junge ist alles was ich noch habe.", bedankte sich der Turianer überschwänglich.
"Es freut mich das sie ihn wiederhaben. Hier das sollte ihnen helfen.",antwortete Kathy bescheiden und gab dem Turianer etwas Medigel aus ihrer Tasche.
"Sie sind eine gute Person, Miss. ich schulde ihnen mehr als ich je zurückzahlen könnte. Mögen die Geister sie beschützen." Kathy war durch diese Aussage kurz verlegen, sie war es nicht gewohnt das man ihr dankte und schon gar nicht das man sie eine gute Person nannte.
"Sie schulden mir gar nichts. Wenn sie mich jetzt entschuldigen ich such mir eine hübsche ruhige Ecke zum sterben.", scherzte sie woraufhin sie Lanarius schockiert ansah. "Nur so eine menschliche Redensart, mein Kleiner. Nur keine Sorge.",erklärte sie beschwichtigend und lächelte. Dann drehte sie sich um und überließ Vater und Sohn sich selbst. Ein wenig von den beiden entfernt legte sie schließlich ihre Tasche ab und breitete ihre Jacke auf dem Boden aus. Erschöpft ließ sie sich auf diese sinken. In ihrem Körper kämpfte momentan der Schmerz mit den Schmerzmitteln was irgendwie ein sonderbares Gefühl war. Ausgepumpt aber erleichtert lehnte sie sich an den Baumstamm. Vorerst war sie in Sicherheit und hatte diese Scheiße überstanden.
"Das wäre vermutlich der ideale Moment um Alkohol und Schmermittel zu kombinieren.", murmelte sie leise vor sich hin und beobachtete das Schiffswrack welches vor ihr im Dschungel lag.