Ergebnis 1 bis 10 von 10

Ein kurzer Blick auf Regiearbeit in Anime Ep. 1.1: Todesszenen

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Ein kurzer Blick auf Regiearbeit in Anime, Ep. 1.1: Todesszenen
    (Einleitung und Zankyou no Terror)


    Achtung! Dieser Text enthält Spoiler zum Ende von Zankyou no Terror und bis zur siebten Episode von Charlotte.


    Einleitung und Kontext

    Es kam, dass ich die letzte Episode von Zankyou no Terror und die aktuelle Folge von Charlotte, also die siebte, recht zeitnah nacheinander sah. In beiden Serien stirbt zum entsprechenden Zeitpunkt jemand. Aber mir ist aufgefallen, wie es die eine Serie schaffte den Tod als ein einschneidendes und für die Beteiligten entsetzliches Erlebnis darzustellen, und die andere in dieser Hinsicht bei mir versagte. Konkret schaffte Zankyou das, und Charlotte nicht, ganz unabhängig von der allgemeinen Qualität der Serien. Also will ich im Folgenden versuchen die Todesszenen etwas aufzubröseln und herauszufinden was gute Inszenierung eines sterbenden Charakters ausmachen kann. Dabei will ich den Fokus möglichst auf Darstellung und Ton und weniger auf den Kontext der Story legen. Ich versuche das Ganze mit Screenshots nachvollziehbar zu halten, ein Anschauen der entsprechenden Szenen ist aber sicher hilfreich.

    In erster Linie schreibe ich den Text um Szenenanalyse zu erarbeiten. Kritik, Feedback oder vollkommene Widerlegung meiner Darlegung ist herzlich willkommen. Nachdem ich nun den ersten Teil geschrieben habe, habe ich z.B. das Gefühl etwas zu viel beschrieben zu haben. Wenn wir daraus eine etwas dynamischere Erarbeitung machen können, fände ich das umso besser. Könnt ja auch einfach mal schreiben was ihr von so einem kleinen Aufsatz haltet, und ob euch Texte in diese Richtung überhaupt interessieren.

    Auch habe ich mittlerweile gemerkt, dass ich viel zu faul bin, um zeitig Auffälligkeiten beider Szenen aufzuzeigen und beide zu vergleichen. Also poste ich jetzt erst einmal nur die Analyse der Zankyou no Terror Szene.

    P.S.: Keine Ahnung warum die Videoscreenshots so irre schlecht aussehen.


    Analyse

    Szene 1: Zankyou no Terror Episode 11, Minute 16:48 – 18:36

    Zuerst einmal möchte ich ab ca 16:48 beginnen. Hier beginnt der Konflikt in der Szene mit dem Auftauchen der Helikopter. Außerdem fängt hier ein gutes Beispiel an, wie man in einer Szene neuen Raum und neue Gegebenheiten einführt. Die ankommenden Hubschrauber werden zuerst nur aus einer Perspektive gezeigt in der die Kamera vom Boden aus auf die Flugmaschinen schaut. Das ist die Ebene der für uns in der Szene bereits bekannten Personen und damit des für uns bereits bekannten Raums. Noch findet in dieser Ebene auch das Geschehen statt. Nachdem Nine die Bombe ausgepackt hat und einige Filler, Close-ups von entsetzten Gesichtern und schwirrende Hubschrauber, gezeigt wurden, folgt dann ein Shot aus der Vogelperspektive.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Die Jungs befinden sich im unteren rechten Drittel, und der Helikopter kreist in der Mitte. Die Kamera ist nun im Himmel, aber die Einstellung lässt uns die Orientierung behalten. Wir können sehen, dass wir uns direkt über der uns bekannten Örtlichkeit befinden. Ein Bezug zwischen Erde und Himmel wird hergestellt, das wird für die späteren Einstellungen wichtig bleiben. Nun können wir auf der neu erarbeiteten Ebene auch Details einführen, sprich eine Großaufnahme des Helikopters.
    Als nächstes sehen wir den amerikanischen Scharfschützen mit dem Gewehr im Anschlag.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Uns wird klar gemacht, dass von den gerade aufgetauchten Hubschraubern tatsächlich eine unmittelbare Bedrohung ausgeht. Die vorherige Einstellung auf den kompletten Hubschrauber hilft uns zu begreifen, dass sich der Scharfschütze in dem Heli befindet. Das nächste Bild zeigt nun die Schulterperspektive des Schützen.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Das Gewehr zeigt aus dieser Perspektive direkt auf Twelve und Nine. Entlang des Gewehrs springt die Kamera in der darauffolgenden Einstellung in ein Close-up von Twelve. Damit hat diese Bildkomposition gleich mehrere Zwecke erfüllt. Nicht nur wurde uns die direkte Bedrohung für Twelve und Nine deutlich, wir haben nun auch eine klare räumliche Vorstellung der direkten Luftlinie zwischen dem Hubschrauber und den beiden Jungs. Und da unser Auge der Linie des Gewehrs gefolgt ist verlieren wir nicht die Orientierung, unser Blick landet automatisch bei Twelve.
    Das mag nun alles recht banal klingen, hilft uns aber ungemein dem Geschehen folgen zu können. Verbinden wir die einzelnen Einstellungen können wir uns eine Kamerafahrt denken, vom Boden hoch zum Hubschrauber, hinein zum Schützen und wieder zurück auf den Boden. Das gibt uns ein viel besseres Verständnis für Raum und hält den Zuschauer interessiert. Ohne allzu viel auf pseudodramatische Close-ups zurückgreifen zu müssen, wie einen Scharfschützen der grimmig sein Gewehr in Zeitlupe anlegt oder ähnliches. Ein Gefühl für Raum ist in dieser Szene ebenfalls besonders wichtig, da Twelve und Nine völlig ungeschützt auf freiem Feld stehen.
    Und was hat das Ganze mit dem Tod zu tun? Nun ja, durch diese räumlichen Kniffe wurde uns der Gegner greifbarer gemacht. Wir verstehen den Aufbau der Szene und können dadurch auch die Spannung der Situation besser spüren. Und eine steigende Spannung ist wohl das A und O um auf den Höhepunkt der Szene vorzubereiten.
    Fassen wir das kurz zusammen: Der Feind wurde nun als wie ein Raubvogel im Himmel kreisender Helikopter eingeführt. Und Nine hat seinen Trumpf präsentiert. Es sollte aufgefallen sein, dass Twelve mit dem Auftauchen des Feindes in Sachen Nahaufnahmen vollkommen leer ausgegangen ist.

    Nun kommen wir zum eigentlichen Schussbefehl. Plötzlich sehen wir nur die Piloten, nicht den Schützen. Sie tragen das Gesicht verdeckende Visiere, wie seelenlos wirken sie. Richtig stark finde ich den nächsten Shot.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Ein dunkles, sauberes Bürozimmer, die Jalousie verdeckt die Sicht nach außen. Im Bilddrittel steht ein Mann mit dem Rücken zur Kamera und hat den Hörer in der Hand. Der Dialog lässt uns mittlerweile erahnen, dass bald der schicksalhafte Schuss kommen könnte. Und das obige Bild nimmt uns komplett die Kontrolle über das Geschehen. Und lässt uns die Hilflosigkeit in der sich Twelve und Nine befinden erahnen. Uns fehlt ein Gesicht, dem wir das Verbrechen zuordnen können. Ein militärischer Befehl dem sich keiner widersetzen kann und hinter dem reines Kalkül steckt wird über das weitere Geschehen entscheiden. Und ich finde das Bild vermittelt dieses Gefühl sehr gut.

    Die folgende Sicht durch das Fadenkreuz ist auch interessant.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Wie bereits erwähnt bekommt Twelve im Laufe der Szene keine Aufmerksamkeit mehr, man vergisst seine Anwesenheit schon fast. Und nun fällt er uns wieder erschreckend ein. Das Fadenkreuz zeigt aber nicht direkt auf ihn, es „pendelt“ ihn an und schwingt wieder weg. Das kommt mir wie ein leichter horizontaler Fingerzeig vor, um uns die unmittelbare Gefahr für Twelve vor Augen zu führen. Und bringt Bewegung in die Kamera, ohne dabei schnelle Schnitte oder Zoom gebrauchen zu müssen. Am Ende der kurzen Aufnahme wird das Bild unscharf und das Fadenkreuz endet näher bei Nine. Auch als es auf Twelve zeigte waren nie Brust oder Kopf im Fokus. Wir werden bis zum Schluss im Dunkeln über das Ziel gelassen und dürfen immer noch ein bisschen hoffen.



    Den Schuss sehen wir als Close-up von Twelve. Der leichte Blur in der Aufnahme hilft dem Zeitlupeneffekt. Interessanter ist hier der Ton. Bis hierhin haben wir Hubschrauber, Funkspruch und Musik gehört. Es fällt der Schuss, darauf setzen alle Umgebungsgeräusche aus und wir hören nur den ansteigenden Ton der Musik. Bis zum Fallen von Twelve und den Anschlägen der E-Gitarre. Das Aussetzen der Geräusche betont den Schuss. Auf das laute Geräusch folgt ungewohnte Stille, dadurch erscheint uns der Schuss noch sehr viel lauter.
    Twelve fällt in Zeitlupe. Interessant finde ich hier die Kameraperspektive. Es fällt mir aber schwer zu sagen, ob diese aus arbeitstechnischen Gründen oder des Ausdrucks wegen gewählt wurde. Ich denke mal beides trifft zu. Die Beschneidung von Twelve durch den Bildrand hat etwas Bedrückendes. Auch fällt er der Kamera mit dem Gesicht schräg entgegen, das gibt das Gefühl Twelve würde uns entgegen fallen. Und war vielleicht der Kompromiss zur Frontaufnahme von Twelve um Zeichenarbeit zu sparen. Als er landet läuft das Bild wieder in „Echtzeit“ und er verliert jegliche Körperkontrolle.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Nine kniet nieder und schreit. Auch hier ist wieder insbesondere der Ton interessant. Der Schrei zu der Szene jagt mir noch beim sechsten Schauen Gänsehaut ein. Einmal schreit er nicht Twelves Namen. Ich weiß nicht ob man an das Schreien des Namens einfach schon zu sehr gewöhnt ist. Aber dieser Urschrei bringt ein viel tieferes Entsetzen mit sich. Auch nett zu beobachten, dass Nine nicht wie üblich seine Hände auf dem Boden zu Fäusten ballt, Tränen auf diese fallen, und daraufhin ein Close-up folgt. Nein, er zuckt mit dem Oberkörper, der Aufbau seines inneren Schreis wird gezeigt. Das gibt diesem sehr viel Kraft und Ausdruck. Ein wirklich starker Schrei kommt nun mal aus der Körpermitte.

    So, damit will ich nun meine Ausführung erstmal pausieren.
    Wie bringt diese Szene uns den tragischen Bildschirmtod nun also nahe? Einmal wird ein guter Spannungsbogen durch angemessene Einführung der Gefahr aufgebaut. Räumlichkeit und Unmenschlichkeit der Gegner vermitteln ein Gefühl der Hilflosigkeit. Und selbst ohne dieses Vorwissen vermag Twelves Tod und Nines Reaktion noch einen Schauer auslösen.
    Ich bin jetzt nur auf die für mich interessanten Aufnahmen eingegangen. Die Szene enthält noch viele Hubschrauberaufnahmen, die mir hauptsächlich wie Füller erscheinen, um das Tempo der Szene zu kontrollieren. Ähnliches denke ich bei den Close-ups.
    Ich hoffe man konnte ein bisschen neue Eindrücke gewinnen. Was haltet ihr von meinen Beobachtungen? Wo würdet ihr mir widersprechen? Wo ist euch noch mehr aufgefallen?

    Hier geht es weiter zu Ep 1.2.
    HappyTurtle ist offline Geändert von HappyTurtle (06.09.2015 um 17:24 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Wow, ich bin ehrlich ein wenig beeindruckt. Gehe ich recht in der Annahme, dass du bisher noch nie so eine Szenenanalyse gemacht hast? Und selbst wenn du schon ein wenig Erfahrung hast - das ist absolut grundsolide formale Filmanalyse.

    Bei nahezu allem, was du schreibst, würde ich auch direkt zustimmen. Vor allem die Beobachtungen am Anfang mit dem Helikopterflug, dem Perspektivsprung und dem Aufbau eines Spannungsbogens sind in sich so schlüssig und mit passenden Frames belegt, dass ich kaum Raum sehe, da ein ernsthaftes Widerwort zu geben.

    Stattdessen kann ich aber versuchen, ein wenig auf die selbstkritischen Fragen einzugehen, die du direkt am Anfang des Posts äußerst. Da hätten wir zunächst mal das hier:

    Nachdem ich nun den ersten Teil geschrieben habe, habe ich z.B. das Gefühl etwas zu viel beschrieben zu haben.
    Wenn man selber mal Szenenanalyse gemacht hat, kennt man das Gefühl. Im Kern mag man doch etwas über die Funktion des Geschehens sagen - warum dann also ergiebig beschreiben?
    Ich kann dich da beruhigen: Du hast auf keinen Fall zu viel beschrieben. Formale Filmanalyse ist ja von vornherein ein schwieriges Unterfangen. Man mag schließlich mit Wörtern beschreiben, was in einer Szene vor sich geht, wo sich Figuren und Objekte bewegen, Schnitte kommen, die Kamera schwenkt, Musik eingespielt wird und Ton in der Handlungswelt existiert. Das ist eine Menge Kram und das geschriebene Worte muss leider gehörig ausholen, um einen halbwegs fairen Eindruck davon zu geben, wie die Szene tatsächlich ist, wenn man sie schaut.
    Theoretisch kann man da beliebig viel hinzufügen. Wie wird Licht benutzt, welche Objekte rahmen und stukturieren die Frames, wie wird Weichzeichner benutzt, wie verhält sich der Kamerafokus, was wird bewusst _nicht_ gezeigt, welche Einstellungsgrößen dominieren, mit was für Techniken wird animiert, in welchem Verhältnis verhält sich das Szenentempo zur Geschwindigkeit in der Handlungswelt und und und. Wenn man es richtig ausführlich machen möchte, kann formale Filmanalyse endlos lang werden. Und das sage ich nicht nur in der Theorie. Über Filmklassiker wie Panzerkreuzer Potemkin, Citizen Kane, Nostalghia oder Metropolis findet man ohne weiteres Bücher, die an die etliche Hundert Seiten dick sind und sich trotzdem darauf berufen, nur ausgewählte Szenen zu analysieren.
    Ich finde, deine Herangehensweise ist pragmatisch und zeichnet ein angemessenes Bild für das Argument, das du jeweils anschließt.

    Wenn es darum geht, der gesamten Analyse Dynamik zu verleihen, würde ich es zB damit versuchen, öfter gegenüberzustellen, was sich zwischen einer Einstellung und der nächsten geändert hat. Was wusste ich eben, was lerne ich jetzt? Dann kann man durchaus die Leserschaft am eigenen Intepretationsprozess teilhaben. Dein Text - und das finde ich persönlich absolut okay - geht ja eher so heran, dass du klarwerden lässt: Ich weiss bereits was in den Szenen passiert und versuche es nun mit euch zu teilen".
    So machst du zB
    Als nächstes sehen wir den amerikanischen Scharfschützen mit dem Gewehr im Anschlag.
    Bild
    Uns wird klar gemacht, dass von den gerade aufgetauchten Hubschraubern tatsächlich eine unmittelbare Bedrohung ausgeht.
    Wenn du das etwas dynamischer machen magst, könntest du erstmal wieder auf die beschreibende Ebene zurückkommen, bevor du direkt interpretierst. Fassen wir mal zusammen, was wir sehen. Einstellungsgröße ist Nah bis Close-Up. Was sagt uns das? Wohin geht der Blick? Was sagt uns der gesprochene Text? Dann kurz beschreiben und interpretieren. Da entsteht zumindest insofern Dynamik, als man am Denkprozess teilhaben kann.
    Eine andere Taktik wendest du sogar an, indem du immer wieder ins Gedächtnis rufst, wo die Protagonisten in dem Moment sind und was wir über sie (nicht) wissen. So ein rekurrierendes Thema finde ich persönlich immer schön, weil man irgendwann dann selber anfängt sich zu fragen "Hmh, und wo sind in der Szene die Protagonisten?" und wenn du dann die Antwort lieferst, ist das so ähnlich wie temporäre Teilhabe; man hat irgendwie das Gefühl, Leser/in und Autor/in vollenden parallel den selben Gedankengang.

    Wenn du einen Schritt weiter gehen willst, könntest du auch an ein paar Stellen offenlegen, in welchen anderen Serien oder Filmen du sowas bemerkt hast. Das regt einen immer selber auch zum Nachdenken an. "Hm, habe ich sowas auch schon wo beobachtet? Meinst du damit Szene XY? ". Ich mag es immer, wenn Autor/innen mich dazu anregen, über eigene Erfahrungen mit dem Thema zu reflektieren.
    Ich stelle mir vor, dass die Idee auch viel greifbarer wird, wenn die Analyse zu Charlotte daneben steht




    So, und jetzt doch noch mal eine Anmerkung. Du sagst
    Den Schuss sehen wir als Close-up von Twelve.[...]
    Twelve fällt in Zeitlupe. Interessant finde ich hier die Kameraperspektive. Es fällt mir aber schwer zu sagen, ob diese aus arbeitstechnischen Gründen oder des Ausdrucks wegen gewählt wurde. Ich denke mal beides trifft zu. Die Beschneidung von Twelve durch den Bildrand hat etwas Bedrückendes. Auch fällt er der Kamera mit dem Gesicht schräg entgegen, das gibt das Gefühl Twelve würde uns entgegen fallen.
    Hier würde ich Einstellungsgröße und Perspektive eher in den Kontext der darauffolgenden Szene setzen. Gut möglich, dass du das, was ich jetzt schreibe meintest, aber es schadet ja nicht, es ganz explizit zu machen.
    Ich denke, diese Szene erlebt man aus Nines Blickpunkt. Der vorherige Shot, der durch das Scharfschützenvisier gerahmt wird, legt nahe, dass Nine ungefähr da steht, wo sich in den drei Shots nach dem Gewehrschuss die "Kamera" befindet. Dann ergibt auch die Einstellungsgröße einen Sinn. Nach dem Geräusch (und der Feststellung, dass er selbst nicht getroffen ist) dreht sich Nine zu seinem Freund. Und weil wir nunmal Zustände am Gesicht ablesen, geht der Blick zunächst auf sein Gesicht. Der entglittene Gesichtsausdruck sorgt dafür, dass nun perspektiv Abstand genommen wird, um zu ermitteln, woher der Ausdruck rührt. Shot 2, der gegenüber dem vorigen so aussieht, als hätte der Kamera einen Schritt zurück gemacht und sich Hohlkreuz-mäßig nach hinten weggelehnt (typische Körperhaltung [in Anime], wenn Charaktere geschockt sind und Abstand erzeugen mögen). In Shot 3 wiederum fällt Twelve in Richtung von Nine, die Kamera nimmt mehr Abstand in eine Richtung, die bei weiterem Herauszoomen offen enthüllen würde, aus wessen Perspektive sie kam. Stattdessen wir gecuttet und wir sehen aus anderem Blickwinkel Nine. Wenn wir von der Hohlkreuzhaltung in Shot 2 ausgehen, legt Shot 3 nahe, dass sich Nine nun wieder geraderückt, weil er seinen Freund fangen möchte. Und just in dem darauffolgenden Shot, den du zeigst, ist diese Bewegung nach vorne weiter vollzogen. Statt mit Hohlkreuz Abstand zu kreieren, haben wir nun eine nach vorn gebeugte Haltung um Nähe zu erzeugen. Aufbauen von Intimität um die Wirkung des Schreis zu intensivieren.

    Die nach oben und unten angeschnittenen Frames sind dabei ein Zeichen für subjektive Kamera, weil wir, wenn wir in echt Leute so nah anschauen, nicht auf sauberes Framing unseres Blickfelds achten. Das ist so eine bewusste Unsauberheit ähnlich wie das Spiel mit dem Kamerafokus in den ersten Folgen, wodurch symbolisiert wird, dass ein menschliches Wesen das Geschehen sieht. Und nicht eine omnipotente Kamera.



    Bin gespannt, wie es hier weitergeht
    Zetubal ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Wow, ich bin ehrlich ein wenig beeindruckt. Gehe ich recht in der Annahme, dass du bisher noch nie so eine Szenenanalyse gemacht hast? Und selbst wenn du schon ein wenig Erfahrung hast - das ist absolut grundsolide formale Filmanalyse.

    Bei nahezu allem, was du schreibst, würde ich auch direkt zustimmen. Vor allem die Beobachtungen am Anfang mit dem Helikopterflug, dem Perspektivsprung und dem Aufbau eines Spannungsbogens sind in sich so schlüssig und mit passenden Frames belegt, dass ich kaum Raum sehe, da ein ernsthaftes Widerwort zu geben.
    Ich danke dir, das freut mich sehr. In Sachen Szenenanalyse ist das mein erster Text, ja.

    Stattdessen kann ich aber versuchen, ein wenig auf die selbstkritischen Fragen einzugehen, die du direkt am Anfang des Posts äußerst. Da hätten wir zunächst mal das hier: [...]
    Und für die super Schreibtipps danke ich dir auch vielmals. Sehr gute Ideen für mich, ich werde versuchen auf diese Dinge zu achten. In Sachen Beschreiben hast du mich dann auch beruhigt. Ich habe da auch teilweise noch Schlüsse hinzugefügt, dann ist ja wenigstens meine finale Version angemessen.

    Hier würde ich Einstellungsgröße und Perspektive eher in den Kontext der darauffolgenden Szene setzen. Gut möglich, dass du das, was ich jetzt schreibe meintest, aber es schadet ja nicht, es ganz explizit zu machen.
    Ich denke, diese Szene erlebt man aus Nines Blickpunkt. Der vorherige Shot, der durch das Scharfschützenvisier gerahmt wird, legt nahe, dass Nine ungefähr da steht, wo sich in den drei Shots nach dem Gewehrschuss die "Kamera" befindet. Dann ergibt auch die Einstellungsgröße einen Sinn. Nach dem Geräusch (und der Feststellung, dass er selbst nicht getroffen ist) dreht sich Nine zu seinem Freund. Und weil wir nunmal Zustände am Gesicht ablesen, geht der Blick zunächst auf sein Gesicht. Der entglittene Gesichtsausdruck sorgt dafür, dass nun perspektiv Abstand genommen wird, um zu ermitteln, woher der Ausdruck rührt. Shot 2, der gegenüber dem vorigen so aussieht, als hätte der Kamera einen Schritt zurück gemacht und sich Hohlkreuz-mäßig nach hinten weggelehnt (typische Körperhaltung [in Anime], wenn Charaktere geschockt sind und Abstand erzeugen mögen). In Shot 3 wiederum fällt Twelve in Richtung von Nine, die Kamera nimmt mehr Abstand in eine Richtung, die bei weiterem Herauszoomen offen enthüllen würde, aus wessen Perspektive sie kam. Stattdessen wir gecuttet und wir sehen aus anderem Blickwinkel Nine. Wenn wir von der Hohlkreuzhaltung in Shot 2 ausgehen, legt Shot 3 nahe, dass sich Nine nun wieder geraderückt, weil er seinen Freund fangen möchte. Und just in dem darauffolgenden Shot, den du zeigst, ist diese Bewegung nach vorne weiter vollzogen. Statt mit Hohlkreuz Abstand zu kreieren, haben wir nun eine nach vorn gebeugte Haltung um Nähe zu erzeugen. Aufbauen von Intimität um die Wirkung des Schreis zu intensivieren.

    Die nach oben und unten angeschnittenen Frames sind dabei ein Zeichen für subjektive Kamera, weil wir, wenn wir in echt Leute so nah anschauen, nicht auf sauberes Framing unseres Blickfelds achten. Das ist so eine bewusste Unsauberheit ähnlich wie das Spiel mit dem Kamerafokus in den ersten Folgen, wodurch symbolisiert wird, dass ein menschliches Wesen das Geschehen sieht. Und nicht eine omnipotente Kamera.
    Interessante Ausführung, das habe ich so um ehrlich zu sein nicht gesehen. Aber ich kann dir folgen, klingt sehr schlüssig. Shot 2 (also das Bild mit der entstehenden Schusswunde), den ich auch näher beschreibe, ist aber die Einstellung, die für mich nicht so ganz in dein Bild passt. Beziehungsweise mich nicht auf diese Idee gebracht hat. Räumlich passt für mich da die Perspektive nicht zu Nine. Er müsste entweder knien, was in Bezug auf die Aufnahmen die Nine zeigen keinen Sinn ergibt. Oder wie du meinst sich nach hinten lehnen, was für mich dann trotzdem eher wie ein hochakrobatischer Akt erscheint. Oder Twelve müsste durch den Schuss einen Meter in die Luft geflogen sein, was physikalisch ein bisschen komisch wäre. Was du dann zum Abschneiden des Bildrandes sagst leuchtet mir auch ein. Aber wenn ich die Perspektive nicht Nine zuordnen kann, dann fällt es mir auch schwer das Beschneiden als Vermenschlichung der Kamera zu betrachten. Siehst du diesen Shot nur grob als aus der Richtung Nines kommend, mit einer Prise künstlerischer Freiheit? Oder wirklich als sein Sichtfeld? Mit Letzterem kann ich mich nicht so wirklich anfreunden.
    HappyTurtle ist offline

  4. #4 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Ich denke, "aus der Richtung von Nine kommender Blick" trifft es besser als "1zu1 Nines Blickfeld". Shot 2 ist mit der Froschperspektive sicherlich in erster Linie für maximalen dramatischen Impact so tief gesetzt.
    Zetubal ist offline

  5. #5 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Ein kurzer Blick auf Regiearbeit in Anime, Ep. 1.2: Todesszenen
    (Charlotte und Fazit)

    Achtung! Dieser Text enthält Spoiler bis zur siebten Episode von Charlotte.

    Analyse


    Szene 2: Charlotte Episode 6, Minute 19:29 – ca. 21:50

    Es folgt die Analyse der Todesszene von Charlotte. Ich habe bereits in der Einleitung erwähnt, dass mich hier der Bildschirmtod nicht so wirklich mitgenommen hat. Das lag teilweise am seltsam konstruierten Kontext, aber ich glaube es lassen sich auch einige Dinge in der Bildarbeit anmerken. Diese Szene gestaltet sich in ihrer Analyse aber einiges schwieriger. Fällt es mir doch sehr viel leichter aufzuzeigen was das Bild bewirkt, als was das Bild nicht bewirkt.

    Anfangen will ich bei 19:29. Ayumi rennt um die Gangecke und begegnet ihrer Mitschülerin.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Dieser Shot blickt hinter der Mitschülerin ihren Rocksaum entlang auf Ayumi. Ayumi rennt ums Eck und bleibt in der Bildmitte stehen. Der Zweck dieser Aufnahme bleibt für mich fraglich. Sie zeigt die Hand der Mitschülerin in der später ihre Tatwaffe auftaucht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Messer aber fast nicht zu erkennen. Und der darauffolgende Shot lässt es sogar komplett verschwinden. Ebenso ergibt diese Aufnahme eine Westernsicht auf Ayumi. Was ist der Zweck so einer Sicht? Sie soll uns die Bewaffnung der Person zeigen. Und wie sieht es mit Bewaffnung in dieser Szene aus? Nun ja, Ayumi hat keine. Leider wussten wir das schon, ist sie doch ein kleines Schulmädchen. Und die Bewaffnung ihrer Mitschülerin wird nicht gezeigt. Dieser Shot scheint für mich also deplatziert. Mit seinen Mitteln eher für einen Western Shootout geeignet lässt er Ayumis Perspektive und Gefühle vermissen und lässt wenig Dynamik für einen Spannungsaufbau. Er betont nur, dass Dinge aus dem Nichts auftauchen können.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Im nächsten Shot schauen wir über Ayumis Schulter. Und jetzt weiß ich auch endlich, dass ihre Mitschülerin Konishi heißt. Wir sehen insbesondere einen sehr langen Gang, der in einer Bunkertür aus Elfen Lied endet. Lucys, ehm ich meine Konishis Gesicht ist durch ihre Haare verdeckt. Wir erfahren also nun wer hinter der mysteriösen Hand im ersten Shot steckt. Ihre Gefühle bleiben aber im Dunkeln. Das Geheimnisvolle bringt die Kameraeinstellung nicht mit, sie zeigt uns im Gegenteil fast die komplette Umgebung. Das erfüllt den Zweck Ayumi alleine und hilflos dastehen zu lassen. Aber der Raum der uns offenbart wird, ist vollkommen irrelevant und bringt in seiner Weite auch nicht das Gefühl von Beklemmung oder Wut, wie es zur Situation passen würde, mit sich. Wollte man hiermit wirklich begründen warum Ayumi keine Hilfe von außen bekommt, so verstehe ich die Intention. Leider passt das nicht so wirklich zur gewünschten Atmosphäre.

    Es folgen Aufnahmen aus Elfen Lied.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Hier will ich nicht allzu viel anmerken. Die Bilder bringen Wut und Verzweiflung rüber, passen aber nicht zum Verhalten einer Schülerin. Und Konishis Charakter hat nicht den Hintergrund von Lucy aus Elfen Lied, einer anders geborenen, Menschen hassenden Kreatur. Sie ist ein einfaches Schulmädchen. Interessanter für uns wird diese Aufnahme:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Kennen wir das nicht schon? Genau, das ist dieselbe Einstellung wie zu Beginn der Szene. Das können wir direkt vergleichen, und es dürften einige Unterschiede auffallen. Durch den leichten Schwenk der Kamera nach links steht Ayumi nun viel besser im Bilddrittel. Nicht nur einfach aus Bildkompositionsgründen, sie schaut nun Konishi direkt ins Gesicht. Das tat sie vorher nicht so wirklich. Räumlich macht das das Bild nun sehr viel besser.
    Allerdings ist da diese Lampe die wenig Sinn ergibt. Dass ihre Helligkeit den Rest des Bildes dunkel erscheinen lässt ist noch in Ordnung. Kameratechnisch ist sie zu hell im Bild, die Umgebung wird also stark abgedunkelt. Aber warum ist da plötzlich eine Lampe? Wir sind doch in einem gut ausgeleuchteten Gang. Warum ist der Lichteinfall plötzlich ganz anders als in der Einstellung zu Beginn der Szene? Da wurde nicht auf konsistente Räumlichkeit geachtet. Wir verlieren die Orientierung. Nun, da die Lampe benutzt wurde, müssen wir sie in der weiteren Aufnahme nicht mehr zeigen.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Wir sind wieder bei unserem normalen Lichteinfall im Gang angelangt. Hier ist ein ganz grober räumlicher Schnitt. Der ziemlich schlecht ist. Ayumi kam von rechts um eine Gangecke. Dieser Seitengang wurde einfach übersprungen. Die beiden Mädchen müssen mehrere Schritte gegangen sein, ohne dass wir es mitbekommen haben. Schließlich gehen sie nun um die Ecke hinter Ayumi.

    Die weitere Verfolgung überspringe ich mal schnell. Die erscheint mir ganz in Ordnung und da fällt mir wenig auf Anhieb auf. Nett wäre hier ein weicherer Schnitt zwischen Ayumis rennenden Füßen und denen der draußen rennenden Gruppe gewesen. Hätte stärker betont, dass beides zum gleichen Zeitpunkt stattfindet. So Satoshi Kon mäßig, mit genau gleicher Einstellung auf die Füße, lediglich geändertem Hintergrund. Vom Ton finde ich das gut gelöst, besonders das Klicken des Teppichmessers gefällt mir. Mal abgesehen von Konishi being out of character kommt für mich in der Verfolgung schon ganz gut Spannung auf.

    Stoppen wir wieder bei der verschlossenen Tür. Hier bemerkt man wieder, dass der Kamera ein räumlicher Plan fehlt. Wir sehen zuerst die beiden Mädchen von der Seite, Großaufnahme.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Dann springen wir in Ayumis Sicht.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Wir sehen das seltsam verzerrte Gesicht von Konishi. Sie hebt das Cutter-messer. Nun springen wir plötzlich in Konishis Sicht.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Nahaufnahme von Ayumi, ihr verzweifeltes Gesicht.

    Das ist eine grundlegende Abhandlung einer Dialogszene. Zuerst Großaufnahme, Kontext wird klar gemacht. Dann Nahaufnahme der ersten Person, darauf Nahaufnahme der zweiten Person. Beide Nahaufnahmen auch noch mit mittig platziertem Gesicht. Damit ist die Szene aber viel zu neutral abgehandelt. Die Kamera gibt uns keine Aussage darüber wer gerade Opfer und wer Täter ist. Ob wir uns beklemmt, ängstlich, wütend, oder gar fröhlich fühlen sollen. Aus wessen Perspektive wir das Geschehen erleben, wessen Gefühle für uns wichtig sein sollen.
    Für mich erscheint die Großaufnahme von der Seite sogar komplett unnötig. Uns wurde der Raum bereits gezeigt als Ayumi die Treppe hochrannte und versuchte die Tür zu öffnen. Diese erneute Großaufnahme gibt uns nur das Gefühl, dass hier freier Raum vorhanden ist, in dem sie eigentlich flüchten könnte. Die Kamera spielt dem Geschehen entgegen, ist Ayumi doch in eine Ecke gedrängt. Warum hier nicht eine Schulteraufnahme aus Konishis Richtung? Das wäre eine neue Perspektive, würde damit auch den Raum besser erschließen, und gäbe ein besseres Gefühl für Ayumis Aussichtslosigkeit.

    Dann dürfte aufgefallen sein, wie beide Mädchen in den Nahaufnahmen immer auf derselben Ebene sind. Wir befinden uns irgendwo dazwischen, oder wechseln immer mal wieder zwischen den Charakterperspektiven. Hier hätten klarere Statements auch sehr viel mehr bewirkt. Was macht man, wenn man gegen die Wand gedrängt wird? Man macht sich klein, versucht sich zu schützen. Also hätte man wunderbar aus der Perspektive von Ayumi Konishis Gesicht von unten zeigen können. Und umgekehrt Ayumis Gesicht schräg von oben.

    Jetzt kommen wir endlich zum wichtigsten Moment des Geschehens. Ich überspringe wieder ein bisschen, Ayumi fällt in den Abgrund.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Das ist eine wunderbare Aufnahme. Sie fällt in einen tiefen schwarzen Schlund, wer findet diese Vorstellung nicht entsetzlich? Meine Güte, eines meiner größten Ängste. Schon mal im Schlaf geträumt zu fallen und mit dem Gefühl jeglichen Halt zu verlieren unter Schock aufgewacht? Und dann liegt man da und braucht erstmal eine Weile um zu testen, ob das Bett unter einem wirklich vorhanden ist. Hier wäre ein wundervoller Moment für entsetzte Close-ups, Stille und den folgenden Entsetzensschrei. Aber leider vermasselt die Serie diesen Moment ziemlich gut.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Es folgt nämlich stattdessen direkt der laute Einsturz des Gebäudes. Kein Auskosten der Stille, kein Entsetzen. Das Gebäude stürzt ein, Mist. Das muss echt wichtig sein, hat wohl viel gekostet. Denn nun erst folgt eine kurze Nahaufnahme mit entsetzten Gesichtern. Dann wieder unnötiges Erklärungsgebrabbel. Jetzt erst darf Brüderchen schreien. Und auch hier sagt die Kamera wieder nichts. Sie macht keine Leere deutlich, betont keine Emotionen etc. Das könnte man noch sehr viel mehr zerlegen. Was soll dieses ganze Gerede von wegen „Geh nicht rein, es ist zu gefährlich!“? Wo kommt das Mädchen mit den orangenen Haaren her, und vor allem wer ist das? Warum sind die Geräusche der wegrennenden Schüler so laut? Warum hier nicht Ton wegnehmen? Für Brüderchen sollte das nicht mehr so viel Bedeutung haben. Und für uns auch nicht, hier ist schließlich seine Schwester in Lebensgefahr. So viel Potential wurde verschenkt, indem man an einer chronologischen Erzählung festhält und völlig vergisst Schwerpunkte zu setzen.

    Fazit

    Beide Serien zeigen ähnliche Abläufe und Ziele in den Szenen. Eine Bedrohung wird eingeführt, anschließender Aufbau eines Spannungsbogens und emotionaler Höhepunkt. Anhand der Betrachtung der Kameraarbeit sehen wir, wie wichtig Konsistenz im Raum und überlegte Perspektivwahl in diesem Bereich ist. Es hilft ungemein Emotionen zu verstärken und Raum ernsthaft für unsere Spannungskurve nutzen zu können. Manipulation von Erzählgeschwindigkeit und –wahrnehmung im Bild (Zeitlupe, Blur) helfen uns Schwerpunkte zu setzen und Gefühle hervorzuheben. Pausen in Bild und Ton sind elementar.

    Ich hoffe man konnte ein bisschen mitnehmen. Vielen Dank fürs Lesen.
    HappyTurtle ist offline Geändert von HappyTurtle (06.09.2015 um 16:03 Uhr)

  6. #6 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Sodele Happy. Dann will ich mal wieder
    Erstmal schön, dass du erneut so einen umfassenden, sorgfältigen Post aufgesetzt hast. Ich bin nach wie vor beeindruckt, wie weit du bereits die Bildkomposition durchleuchtest. Kudos.

    An einigen Stellen würde ich aber nicht so hart ins Gericht mit den Shots gehen. Anmerken sollte ich an der Stelle aber auch direkt, dass ich den Anime nicht schaue. Ob so manches im Kontext Sinn macht, kann ich also nicht beurteilen.

    Damit der Post nicht gleich doppelt so lang wird, wie deiner, zitiere ich mal nur die entsprechenden Shots

    Zitat Zitat von HappyTurtle Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Aus deiner Beschreibung heraus finde ich die gewählte Perspektive gar nicht übel. Aus der Perspektive gesehen merkt man, wohin Ayumi gehen will (weiter links ins Bild) und dass das aber nicht geht, weil ihr jemand im Weg steht - nämlich die Figur, die den linken Bildrand füllt. Die wird aus der Froschperspektive gerahmt, was ihr einen einschüchternden Eindruck verleiht. Ihre Körperachse, Ayumis und die Wandfliesen bilden parallel laufende Linien, die den Shot intern rahmen. Dass eine Blicklinie geführt wird, hast du selber schon betont. Die führt zur letztendlichen Deutung der Szene - Ayumis Mischung aus Überraschung und...Angst?

    Ich finde das soweit gelungen, um ein unbekanntes, einschüchterndes Hindernis einzuführen.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Hier sehe ich deinen Einwand. Lange, sterile Gänge wirken auf mich allerdings schon...beunruhigend.

    Die beiden darauffolgenden Shots kann ich als Nichtkenner der Serie nicht beurteilen.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Unnötige, unlogische Lichtquelle, jep. Da kann ich dir nur beipflichten. Ansonsten eine schöne, konsequente Weiterführung des ersten Shots. Finde ich aber ehrlich gesagt nicht einfach besser als den ersten Shot, sondern situativ eingepasst. Wir beginnen mit einem vagen Hindernis, zeigen, dass es keinen Ausweg und keine Hilfe gibt, enthüllen die Gemütslage des Hindernisses und kehren in dem Wissen, dass nicht nur ein Hindernis, sondern eine Gefahr da steht zum selben Shot mit Waffe zurück. Das wirkt für mich wie eine funktionierende geschlossene Komposition.

    Darauffolgender Shot ist Murks. Kann ich dir nur beifplichten.

    Die Großaufnahme danach lasse ich mal unkommentiert. Wobei, doch eins noch: Ich finde die Haltung der Beine gibt gut Aufschluss über die Situation.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Beide Shots sind keine kinematographischen Glanzstücke, aber ihre emotionale Wirkung verfehlen sie denke ich nicht grundsätzlich. Neben dem wenig subtilen Licht-/Schattenspiel würde ich mal Aufmerksamkeit auf die Schulterpartien der beiden lenken. Konishi ist leicht nach vorn gebeugt, Schultern zeigen abwärts. Eine ruhige, fast schon entspannte Stellung, geeignet für die Bewegung nach vorn. Ayumis Schultern sind nach oben zusammengezogen. Deutet auf Rücklage und emotionale Anspannung hin.


    Die letzten drei kann ich ohne Kontext nicht richtig beäugen.
    In puncto Tonlosigkeit bist du von ZnT etwas verwöhnt. So ein feines Gespür für den Umgang mit der Geräuschkulisse beweisen nur sehr wenige Animes.


    Fazit

    Beide Serien zeigen ähnliche Abläufe und Ziele in den Szenen. Eine Bedrohung wird eingeführt, anschließender Aufbau eines Spannungsbogens und emotionaler Höhepunkt. Anhand der Betrachtung der Kameraarbeit sehen wir, wie wichtig Konsistenz im Raum und überlegte Perspektivwahl in diesem Bereich ist. Es hilft ungemein Emotionen zu verstärken und Raum ernsthaft für unsere Spannungskurve nutzen zu können. Manipulation von Erzählgeschwindigkeit und –wahrnehmung im Bild (Zeitlupe, Blur) helfen uns Schwerpunkte zu setzen und Gefühle hervorzuheben. Pausen in Bild und Ton sind elementar.

    Ich hoffe man konnte ein bisschen mitnehmen. Vielen Dank fürs Lesen.
    Amen
    Vielen Dank fürs Schreiben.
    Zetubal ist offline

  7. #7 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Sodele Happy. Dann will ich mal wieder
    Erstmal schön, dass du erneut so einen umfassenden, sorgfältigen Post aufgesetzt hast. Ich bin nach wie vor beeindruckt, wie weit du bereits die Bildkomposition durchleuchtest. Kudos.

    An einigen Stellen würde ich aber nicht so hart ins Gericht mit den Shots gehen. Anmerken sollte ich an der Stelle aber auch direkt, dass ich den Anime nicht schaue. Ob so manches im Kontext Sinn macht, kann ich also nicht beurteilen.
    So, dass ich nicht meinen einzigen Leser vergraule.

    Deine allgemeine Kritik am zweiten Teil, zu viel negative Kritik meinerseits, ist auf jeden Fall berechtigt. Ich habe das wohl zu sehr mit dem Hintergedanken meiner ursprünglichen Aussage, Zankyou gute Szene und Charlotte schlechte Szene, geschrieben. Du hattest es ja schon angesprochen, es gibt sehr viele Möglichkeiten eine Aufnahme zu betrachten. Ich hätte mir wieder mehr die erneute Beschreibung jeder Aufnahme vornehmen sollen. Dann wären mir eher auch die positiven Dinge aufgefallen, die du noch nennst.

    Aus deiner Beschreibung heraus finde ich die gewählte Perspektive gar nicht übel. Aus der Perspektive gesehen merkt man, wohin Ayumi gehen will (weiter links ins Bild) und dass das aber nicht geht, weil ihr jemand im Weg steht - nämlich die Figur, die den linken Bildrand füllt. Die wird aus der Froschperspektive gerahmt, was ihr einen einschüchternden Eindruck verleiht. Ihre Körperachse, Ayumis und die Wandfliesen bilden parallel laufende Linien, die den Shot intern rahmen. Dass eine Blicklinie geführt wird, hast du selber schon betont. Die führt zur letztendlichen Deutung der Szene - Ayumis Mischung aus Überraschung und...Angst?

    Ich finde das soweit gelungen, um ein unbekanntes, einschüchterndes Hindernis einzuführen.
    Vielleicht würdest du die Szenen auch etwas kritischer sehen, wenn du den Kontext kennen würdest. Ich empfand diesen Wechsel der Perspektive auch komisch, weil wir vorher eigentlich Ayumi gefolgt sind. Und ein Shot über die Schulter mir logischer vorgekommen wäre. So wie bei dem
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Der Shot beginnt damit das unheimliche Mädchen hinter Ayumis Kopf zu stellen und sie zu verstecken. Und schwenkt dann nach rechts, wodurch sie langsam in Erscheinung tritt.

    Kann aber weiter nichts gegen deine Darlegung sagen. Du hast schon Recht, wenn man es so betrachtet macht die Perspektive an sich auf jeden Fall Sinn. Und da ist der Kontext nicht absolut.

    Unnötige, unlogische Lichtquelle, jep. Da kann ich dir nur beipflichten. Ansonsten eine schöne, konsequente Weiterführung des ersten Shots. Finde ich aber ehrlich gesagt nicht einfach besser als den ersten Shot, sondern situativ eingepasst. Wir beginnen mit einem vagen Hindernis, zeigen, dass es keinen Ausweg und keine Hilfe gibt, enthüllen die Gemütslage des Hindernisses und kehren in dem Wissen, dass nicht nur ein Hindernis, sondern eine Gefahr da steht zum selben Shot mit Waffe zurück. Das wirkt für mich wie eine funktionierende geschlossene Komposition.
    Hmhm, wenn man nicht in der Komposition mal eben die Lichtquelle tauscht.

    Die Großaufnahme danach lasse ich mal unkommentiert. Wobei, doch eins noch: Ich finde die Haltung der Beine gibt gut Aufschluss über die Situation.
    Da hast du Recht. Ist mir nicht aufgefallen.

    Beide Shots sind keine kinematographischen Glanzstücke, aber ihre emotionale Wirkung verfehlen sie denke ich nicht grundsätzlich. Neben dem wenig subtilen Licht-/Schattenspiel würde ich mal Aufmerksamkeit auf die Schulterpartien der beiden lenken. Konishi ist leicht nach vorn gebeugt, Schultern zeigen abwärts. Eine ruhige, fast schon entspannte Stellung, geeignet für die Bewegung nach vorn. Ayumis Schultern sind nach oben zusammengezogen. Deutet auf Rücklage und emotionale Anspannung hin.
    Muss ich ebenfalls sagen, ist mir entgangen. Dezente Haltungsunterschiede, die aber auch wirklich gute Wirkung zeigen. Auch die Lichtunterschiede habe ich im Eifer des Gefechts unter den Teppich gekehrt.
    HappyTurtle ist offline

  8. #8 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
    Registriert seit
    Feb 2013
    Ort
    *** World of Warships ***
    Beiträge
    9.859
    First off: Toll, wie viel Mühe du dir gegeben hast, Happy
    Mein Respekt dafür

    Second: Es geht über Zankyou...

    Hm, da ich mittlerweile die Bilder mir angesehen habe und bei Charlotte auch bis Folge 7 weiter geschaut habe, kann ich zumindest etwas sagen. Ob es passt, weiß ich nicht, da ich nicht alles gelesen habe...

    Zu Zankyou:
    So sehr ich die Serie nieder gemacht habe, ich habe glaube schon gesagt, dass sie inszenieren kann. Also bildlich. Animatorisch echt gut ist.
    ABER!!!
    Wenn man so wie ich keine Bindung zu den Charakteren aufbaut, kann man höchstens versuchen, objektiv zu sagen, es ist eine gute Abgangsszene. Wie drücke ich das jetzt aus...
    Es mag insgesamt zur Serie gepasst haben, auch speziell zu den Charakteren. Es mag weiterhin bildlich sehr gut eingefangen worden sein...
    Doch die Jungs kamen nie in meinem Herzen an - sprich, sie haben mich emotional nie berührt...
    Da könnte Micheal Bay sie für 150 Millionen $ auf der Leinwand umbringen, es berührt mich nicht

    Zu Charlotte:
    Ganz anders hier Ayumi - ich mochte sie von Anfang an am meisten! Und nun...
    Episode 6 fing so herrlich an: Dieser Slice of Life, der epische Encounter, wenn Yusa auftaucht im Zimmer
    Alles beginnt locker und fröhlich... einzig bleibt das mit dem einen Mädchen so nach dem Motto "hm, was könnte die haben"... du hast da dann die Bilder genutzt. Ich finde, es war interessanter, was gesagt wurde: Das Mädel soll beim Zuschauer wohl den Verdacht wecken, sie wäre eventuell die mit der Fähigkeit. Damit man nicht denkt, es passiert Ayumi etwas! So gesehen hat ihr Tod eine viel dramatische Wirkung. Also nicht so wie es bildlich inszeniert wird, sondern womit abgelenkt werden soll... wobei sowas als 'Wendung' ja auch ein alter Hut ist.
    Wichtig ist mir hier aber - ich habe eine emotionale Bindung zu einem Char! Ihr Abgang... kam für mich überraschend! Egal, ob bildlich vielleicht nicht so überragend... wer rechnet denn in Episode 6 damit schon
    Ich habe den Cliffhanger natürlich nicht aushalten können und direkt Epi 7 geschaut... nur um die Bestätigung zu bekommen. Dann kam mir "hm, es ist nicht so dramatisch wie in Angel Beats mit Yui!"...
    Bis ich weiter Epi 7 Yuu verfolgte: Und dann standen auch mir die Tränen in den Augen - Ayumi ist tot! Und mich hätts wie Yuu auch so runter gezogen...

    So, das mal als Kleines von mir. Es ging mir darum, zu sagen:
    Emotionale Bindung zu einem Char ist meiner subjektiven Meinung nach wichtiger, als die bildliche Abgangsszene. Oder vorrangig ergänzend wichtig. Sonst berührt es einen einfach nicht so. Zumindest meienr Meinung nach
    Önee-sama ist offline

  9. #9 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    First off: Toll, wie viel Mühe du dir gegeben hast, Happy
    Mein Respekt dafür

    Second: Es geht über Zankyou...

    Hm, da ich mittlerweile die Bilder mir angesehen habe und bei Charlotte auch bis Folge 7 weiter geschaut habe, kann ich zumindest etwas sagen. Ob es passt, weiß ich nicht, da ich nicht alles gelesen habe...

    Zu Zankyou:
    So sehr ich die Serie nieder gemacht habe, ich habe glaube schon gesagt, dass sie inszenieren kann. Also bildlich. Animatorisch echt gut ist.
    ABER!!!
    Wenn man so wie ich keine Bindung zu den Charakteren aufbaut, kann man höchstens versuchen, objektiv zu sagen, es ist eine gute Abgangsszene. Wie drücke ich das jetzt aus...
    Es mag insgesamt zur Serie gepasst haben, auch speziell zu den Charakteren. Es mag weiterhin bildlich sehr gut eingefangen worden sein...
    Doch die Jungs kamen nie in meinem Herzen an - sprich, sie haben mich emotional nie berührt...
    Da könnte Micheal Bay sie für 150 Millionen $ auf der Leinwand umbringen, es berührt mich nicht

    Zu Charlotte:
    Ganz anders hier Ayumi - ich mochte sie von Anfang an am meisten! Und nun...
    Episode 6 fing so herrlich an: Dieser Slice of Life, der epische Encounter, wenn Yusa auftaucht im Zimmer
    Alles beginnt locker und fröhlich... einzig bleibt das mit dem einen Mädchen so nach dem Motto "hm, was könnte die haben"... du hast da dann die Bilder genutzt. Ich finde, es war interessanter, was gesagt wurde: Das Mädel soll beim Zuschauer wohl den Verdacht wecken, sie wäre eventuell die mit der Fähigkeit. Damit man nicht denkt, es passiert Ayumi etwas! So gesehen hat ihr Tod eine viel dramatische Wirkung. Also nicht so wie es bildlich inszeniert wird, sondern womit abgelenkt werden soll... wobei sowas als 'Wendung' ja auch ein alter Hut ist.
    Wichtig ist mir hier aber - ich habe eine emotionale Bindung zu einem Char! Ihr Abgang... kam für mich überraschend! Egal, ob bildlich vielleicht nicht so überragend... wer rechnet denn in Episode 6 damit schon
    Ich habe den Cliffhanger natürlich nicht aushalten können und direkt Epi 7 geschaut... nur um die Bestätigung zu bekommen. Dann kam mir "hm, es ist nicht so dramatisch wie in Angel Beats mit Yui!"...
    Bis ich weiter Epi 7 Yuu verfolgte: Und dann standen auch mir die Tränen in den Augen - Ayumi ist tot! Und mich hätts wie Yuu auch so runter gezogen...

    So, das mal als Kleines von mir. Es ging mir darum, zu sagen:
    Emotionale Bindung zu einem Char ist meiner subjektiven Meinung nach wichtiger, als die bildliche Abgangsszene. Oder vorrangig ergänzend wichtig. Sonst berührt es einen einfach nicht so. Zumindest meienr Meinung nach
    Yay, ein nicer Beitrag.
    Ja, du sprichst etwas an, das ich beim Schreiben des Aufsatzes nicht mehr in Frage gestellt habe und auch nicht mehr in Frage stellen wollte. Ich wollte extra nur die Bildkomposition und Kameraarbeit in den Szenen betrachten. Ob die Szenen mir gefallen, habe ich da nur als groben Vorwand genommen.

    Aber du hast natürlich Recht. Wenn die Serie/der Film es im Vorfeld nicht schafft gescheite Charaktere aufzubauen, bleibt auch noch so gute Bildarbeit nutzlos. Auch ich würde sagen, emotionale Bindung ist wichtiger als die Abgangsszene. Meine Betrachtung der Abgangsszene lässt sich aber auch auf frühere Szenen übertragen. Auch in der Einführung des Charakters spielt Bildkomposition eine große Rolle und kann entscheidend sein, um eine Bindung zum Charakter aufzubauen. Da spielen natürlich noch einige andere Faktoren eine Rolle, aber die alle im Gesamten zu betrachten wäre mir viel zu viel Arbeit geworden.

    Ayumis Abgang kam bei dir dann wohl besser rüber. Für mich kam das auch sehr überraschend, aber mich hat es dann weniger berührt als eher verwirrt. Warum man sie jetzt so plötzlich ins Gras beißen lassen muss. Da sieht man wie unterschiedlich man solche Sachen wahrnimmt. Im Endeffekt kann ich dir nur zustimmen, wie du schon sagst sind noch viele andere Dinge wichtig für einen guten Abgang.
    HappyTurtle ist offline

  10. #10 Zitieren
    Cult of Chillosophy  Avatar von one-cool
    Registriert seit
    Oct 2002
    Ort
    Porno Hacieñda ♪♫ Kapingamarangi-Shaman
    Beiträge
    23.973
    Ich hab mal den Text zu Zankyou überflogen (noch net sooo viel Zeit gehabt), aber erstma respekt zu deiner soliden Analyse.
    Will mich iegtl die ganze Zeit aufraffen, mehr zu schreiben, aber iwie bekomm ich es noch net gebacken.

    Charlotte wollte ich noch selbst schauen. Also ignorier ich den Posting erstmal
    one-cool ist offline

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •