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  1. Beiträge anzeigen #21
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Nachdem Jeffrey sich von den Strapazen des Feldzugs erholt hatte, ließ er nicht viel Zeit ins Land ziehen und wurde bei der obersten Feuermagierin vorstellig. Seine Ergebenheit ihr gegenüber schien grenzenlos zu sein. Vielleicht lag es auch einfach in der Natur des Feuermagiers, seinem Gegenüber genau dieses Gefühl zu vermitteln.
    Jeffrey berichtete Françoise von seinen Beobachtungen während des Feldzugs und gab ihr dadurch ein wenig mehr Einblick in die mysteriöse Figur von Jun. So erfuhr sie auch vom Ende des Oberst Mansk. In ihren Augen ein herber Verlust für die Stadt, neben den anderen Verlusten der Mission. Erfahrene Hauptmänner zu verlieren hatte mitunter dasselbe Gewicht wie der Tod von einem Dutzend oder mehr Soldaten. Der Feldzug machte das allzu deutlich, wo doch Jun im entscheidenen Moment den Kämpfern die nötige Kraft schenkte, um durchzuhalten. So etwas konnten nicht viele.
    Als Jeffrey mit seinem Bericht zu Ende kam, eröffnete Françoise dem Feuermagier, dass sie abermals seine Hilfe benötigte.
    »Es geht dabei um Gerichtsverfahren, die in Kürze abgehalten werden.«, erklärte die oberste Feuermagierin ihrem Berater.
    »Wer steht unter Anklage, wenn ich fragen darf?«
    »Ein ehemaliger Ritter. Sein Name ist Trilo. Ihm wird eine Reihe verschiedener Verbrechen zur Last gelegt. Außerdem ein Schwarzmagier, der offenbar für eine Reihe von Morden in der Stadt verantwortlich ist.«
    »Eine interessante Auswahl. Wobei benötigst du meine Hilfe?«
    »Ich halte diese Fälle für wichtig und habe mich deshalb dazu entschlossen, sie selbst zu verhandeln. Auch wenn es mir nicht behagt, welches Urteil ich sprechen muss.«
    »Dein Urteil wird gerecht und richtig sein.«
    »Und vielleicht ihren Tod bedeuten. Allein die Vorstellung ist mir zuwider.«
    Jeffrey blickte die Priesterin mit seinen saphirblauen Augen an. Er schien zu verstehen.
    »Wenn du es wünschst, verhandle ich und spreche das Urteil.«, bot der Berater schließlich an.
    »Darum geht es nicht, Jeffrey. Auch dann liegt die Verantwortung immer noch bei mir. Im Grunde trage ich die Verantwortung für jedes Urteil, das im Reich gesprochen wird.«
    Der Feuermagier schwieg.
    »Ich möchte, dass du mir zusammen mit Leonard als Beisitzer zur Seite stehst. Wenn ich schon so ein gewichtiges Urteil sprechen muss, möchte ich Fehlern keinerlei Spielraum geben.«
    »Es wird mir eine Ehre sein, Meisterin. Ich verspreche dir, mein Möglichstes zu tun.«
    »Danke. Nimm dir bitte die Zeit, dich mit den Unterlagen vertraut zu machen. In Trilos Fall handelt es sich um Dokumente von dem Festland, weil die Sachen bereits einige Zeit in der Vergangenheit liegen.«
    »Selbstverständlich, ich werde sofort damit anfangen.«

  2. Beiträge anzeigen #22
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Schließlich erreichten sie mehr oder weniger unbeschadet die Bastion. Sobald sie die Treppe emporstiegen, blieb der Mob zurück. Die Wachen, die dort postiert waren führten die Kerkerwächter mit ihren Gefangenen ins Innere des großen Gebäudes. In den Gängen war es im Vergleich zu der Hitze auf dem Platz kühl. Endlich abgeschnitten von dem Krach hallten nun nur noch ihre eigenen Schritte auf den Gängen wieder. Der Weg zum Gerichtssaal war nicht sehr lang.
    Wieder einmal betrat Redlef den großen Raum mit der hohen Decke. Die Malereien an der Decke zeigten immer noch die Gerechtigkeit Innos‘ und die gängigen Strafen für häufige Vergehen. Alles in allem, hatte der Saal eine einschüchternde Atmosphäre. Besonders unterstützt wurde dies von dem erhöhten Richterpult mit Platz für den Vorsitzenden, seine Beisitzer und die Protokollanten.
    Noch waren das Pult nicht voll besetzt. Redlef fragte sich, wer wohl den Vorsitz unternehmen würde. Doch es war nun nicht an ihm, darüber nachzudenken. Vielmehr wies er Harald an, Trilo auf die Anklagebank zu bringen. Dort wurden seine Handketten an dem soliden hölzernen Pult befestigt, welches vor der schmalen Bank stand, auf die er sich setzten musste. Von da an, war er auf sich allein gestellt.
    Noxus hingegen, über den nach Trilo geurteilt werden sollte, wurde im hinteren Teil des Saals, neben den Eingangstüren in eine Gitterzelle gesperrt. Immer noch waren Redlefs Handlungen kühl, routiniert und professionell. Er hatte sich nun wieder im Griff. Leise quetschend schloss sich die eiserne Tür hinter dem Schwarzmagier.
    Der Kerkermeister setzte sich zusammen mit den anderen Kerkerwachen neben diesen Käfig auf die Bänke. Sie würden die gesamte Verhandlung anwesend sein. Nur Rupert kümmerte sich im Keller der Bastion um die anderen Gefangenen.

    Im Saal war es nicht still. Inzwischen hatten sich einige Leute aus dem Orden, aber auch Männer und Frauen mit Funktion aus der Stadt eingefunden. Diese beiden Fälle hatten das öffentliche Interesse geweckt. So war es nun logisch, dass Viele daran teilhaben wollten. Inzwischen lag es nun in den Händen, der Soldaten, die die Bastion bewachten, den Menschenzustrom zu regulieren. Das dies nun in ihrer Verantwortung lag, genoss Redlef sehr. Er lehnte sich zurück, ließ seine Augen immer wieder durch den Saal wandern und behielt vor allem die Gefangenen im Auge. Harald befahl er schließlich in die Nähe von trilo. Er sollte ihn unter Kontrolle halten, sollte dieser auf dumme Gedanken kommen. Doch diese Gefahr war gering…
    Er blieb lieber bei Noxus und hoffte, dass dieser, Trilos Verhandlung über den Mund halten würde. Störungen wären mehr als peinlich. Doch der Kerkermeister hatte vorgesorgt. Er legte den Knebel, neben die Gitterzelle.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Gerichtssaal

    Wie Küken hatten sie sich um ihn gedrängt, nach Nahrung gefordert, immer gehässiger, bis sie zu Geiern wurden, die sich an seinen Eingeweiden leiben wollten. Seltsam dass es ausgerechnet Redlef war, der ihn hier auf den Straßen Thorniaras davor beschützte vom aufgewühlten Mob zertreten und zerstampft zu werden.
    Erschöpft vom bloßen Sonnenlicht war der Gefangene dankbar für die kalten Wände und der erpressten Stille im Raum, auch wenn er sich sonst selten dazu bekennen würde, Ordnung Chaos vorzuziehen. Doch hatten die langen Tage der Stille in sein Hirn eingeregnet, so war er mehr als nur überfordert, über Lärm, Hitze und aufeinanderfolgende Ereignisse.
    Im Käfig dann fühlte er sich zunächst wie ein Tier, angekettet, hinter Gittern, die Blicke vieler haschender Menschen einfangend. Irgendeine exotische Kreatur aus dem Norden oder Süden, irgendetwas das man nur grob genug kannte um auf Stereotypen und Halbwissen zurückgreifen zu können. Was für Theorien sich diese Ameisen wohl wieder einfallen lassen würden? Bestimmt irgendeinen absoluten Unsinn, wie das vorhin mit dem Drachen ... - "Moment, hat mich grade ein kleiner Scheißer bloßgestellt?"

    Die Hals und Schläfenadern pressten sich so schnell aus der Haut, dass ihm schwindelig wurde, wie ein Blinder suchte er nach kaltem Stahl um sich zu besinnen. "Wenn interessierte denn das, du bist ohnehin bald in Beliars Reich." Ganz entspannen konnte er sich zwar nicht, allerdings reichte es um einen groben Blick durch die wilde Runde zu werfen. Doch sahen die Rotwürste alle gleich aus, manche schmückten sich mit besonders viel Gold und roter Seide, liefen auf Zehspitzen und schienen mit dem vielen Verbeugen einen gewissen Geruch einfangen zu wollen, um dann mit zurückgelegten Schädel arrogant über andere zu richten, die so etwas wagen würden.

    Der Richter selbst hatte sicherlich einige Grabenkämpfe hinter sich, so sah zumindest sein Gesicht aus. Von Furchen zerlaufen schien bloße Willenskraft aus der blauen, stierenden Augen, die man selbst bis zum Ende des Richtersaals erkennen konnte, seinen alten Körper vom Zerfallen abzuhalten. Und selbstverständlich waren die eher adipösen Gäste nicht zu vergessen, die sich vor lauter Reichtum keine besseren Hobbys hatten einfallen lassen als blanken Voyeurismus. Bei den Göttern, was für Plagen. Immer wieder sah er ein Bild von hunderten Kakerlaken die sich auf etwas zu stürzen schien, was man vor lauter Körpern nicht einmal mehr erkennen konnte. Nur selten schien es durch, blankes Gold. Doch konnten sie sich nicht davon ernähren, was wollten sie denn damit?
    So waren diese Insekten dennoch ein Vorbild, denn sie versteckten sich wenigstens nicht vor ihrer Niedertracht. Zuletzt fuhr sein Blick zur verzierten Decke. Wut stieg in ihm auf, sein Magen grölte laut auf. Instinktiv prüfte er die Ketten nach Stabilität, doch der Kerkermeister hatte dazugelernt. Von diesem ... Abschaum sollte er jetzt verurteilt werden? Die sich über einen freien Mann stellten um ihn anzuklagen für »Vergehen«? Noxus Verstand mischte sich zusammen zu Abneigung und einem Hauch rationalem Denken, daraus hervor kamen wilde Anschuldigen und Halbwahrheiten. Nichtsdestotrotz konnte ihn nichts daran bekehren, dass er dem richtigen Gott die Stirn geboten hatte.

    "Versteckt euch nur hinter euren Fassaden, euren goldenen Fassaden ... ihr Heuchler werdet bezahlen!"

    Für einen Moment stellte sich ihm eine Frage, auf welche er keine schnelle Antwort fand. Erstarrt sackte er in sich zusammen, mit leeren Blick entgegen dem Boden. "Und was wenn nicht? Sie hatten solange vor sich hin gesiecht und Beliar hatte seine Versprechungen nie erfühlt. Was wenn der ganze Schwachsinn über das Gleichgewicht tatsächlich Bestand hatte?" Was wenn Beliar diesen Kampf nicht gewinnen konnte, weil Licht ohne Dunkelheit und Dunkelheit ohne Licht nicht existieren kann, ein Kampf den er nie gewinnen wollte? Vielleicht dominieren, aber niemals beenden. War sein eigener Gott ein Heuchler?
    Irgendetwas in ihm flüsterte zu, dass er ohnehin niemals an Beliar geglaubt hatte. Herzrasen führte zu Panik, wenn das der Wahrheit entsprach, wäre ein Martyrium nicht fehl am Platz? Sollte er dann nicht fliehen, durch Selbstfindung erkennen, was der nächste Weg ist? Die Diener Beliars waren auch nichts als Marionetten, keine frei-denkenden, frei-handelnden Individuen die sich für ihre Begierden weder schämten noch versteckten ...
    "Immerhin ... der einzige Weg eine echte Antwort darauf zu bekommen ist ... direkt vor mir. Und wie oft musste man das bloße Volk dumm halten, um Pläne realisieren zu können ... vielleicht gab es einen Sinn dahinter, für Beliars Schriften ... es musste ..."

  4. Beiträge anzeigen #24
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Lange genug hatten die Gefangenen warten müssen, ihr endgültiges Schicksal zu erfahren. Ob die Aussicht auf den Tod besser wäre, als weiter im Kerker zu sitzen; Françoise wusste es nicht. Weder das eine noch das andere hielt die Priesterin für erstrebenswert. Doch hatten die Gefangenen das letztlich selbst zu verantworten. An eines erinnerte sich Françoise trotz allem; noch war das Urteil nicht gefällt.
    Gemeinsam mit Jeffrey und Leonard besprach sich die oberste Feuermagierin kurz vor der Verhandlung. Da klopfte es an der Tür und der Schreiber trat ein. Er musste ähnlich alt wie Shakuras sein. Doch seine blauen Augen blickten so lebendig wie die eines jungen Mannes drein.
    »Eure Eminenz. Die Angeklagten wurden in den Gerichtssaal gebracht. Ich habe sämtliche wichtigen Dokumente auf dem Pult hinterlegt.«
    »Vielen Dank.«
    Der Schreiber verneigte sich und schlurfte zurück zum Gerichtssaal. Die drei Feuermagier folgten hintendrein und betraten den hohen Saal durch eine Seitentür. Kaum hatte sie sich hinter ihnen geschlossen, wurden die Feuermagier durch einen Gerichtsdiener angekündigt und zogen unweigerlich die Blicke auf sich.
    Françoise guckte über die Menschen hinweg, die der Verhandlung als Zuschauer beiwohnten. Ihr Blick schweifte weiter und sie entdeckte bekannte Gesichter. Redlef und einige seiner Gehilfen hielten sich im hinteren Teil des Saals auf. Unmittelbar neben ihnen stand eine Zelle in deren Inneren sich der Schwarzmagier befand. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. Insgeheim hoffte Françoise, dass er Reue für seine Taten empfand. Erst zuletzt entdeckte die Priesterin Trilo, obwohl er von allen an der prominentesten Stelle im Saal vor dem Richterpult saß.
    Die drei Feuermagier stiegen die kurze Treppe zum erhöhten Richterpult empor und stellten sich vor den Anwesenden auf.
    »Im Namen Innos' eröffne ich diese Verhandlung. Durch dieses Gericht soll die Schuld oder die Unschuld der Angeklagten ergründet werden.«, sprach die oberste Feuermagierin mit lauter, klarer Stimme. Das letzte Gemurmel unter den Zuschauern verstummte und es kehrte Stille in den Saal ein.
    Jeffrey und Leonard setzten sich und Françoise war im Begriff sich ebenfalls auf ihren Richterstuhl zu setzen, als sich völlig unvermittelt ein Gefühl in ihr breit machte. Sie stützte sich auf das Richterpult und sah hinab zu Trilo, der angekettet unter ihr saß. Es fühlte sich an, als sei sie nach Relhem zurückgekehrt. Distanziertheit, Objektivität, Rationalität, das hatte Jelsno zu ihr gesagt. Nur so könnte wahre Gerechtigkeit erlangt werden. Françoise sah Trilo stumm in die Augen. Blickte sie dort auf eine Maske?
    Es dauerte einen Augenblick bevor sich die Priesterin fing. Die Erinnerung an Relhem machte sie nachdenklich. Sie setzte sich und ergriff abermals das Wort.
    »Angeklagt wird Trilo Pyrotas ya Torese. Ihm wird mit dieser Verhandlung Gelegenheit gegeben, seine Unschuld vor Innos und diesem Gericht zu beweisen. Gerichtsdiener, verlies bitte die vollständige Anklage.«

  5. Beiträge anzeigen #25
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    "Wie müßig" dachte sich der Großhändler, als er eines seiner Auftragsbücher studierte. In den letzten Tagen hatte er vergeblich versucht, einen fähigen Lieferanten für Roheisen zu finden. Maximuss hatte nicht damit gerechnet, dass die Handelsbedingungen für Eisenerzeugnisse äußerst schlecht waren.

    Maximuss blieb keine Wahl. Er entsandte einen Boten, dem Kontaktmann des Handelskontors des Fürstentums Caldera eine Nachricht zu überbringen. Zwar missfiel es dem Großhändler, das Roheisen aus dem Fürstentum beziehen zu müssen. Schließlich verlangte das fürstliche Handelskontor hohe Exportgebühren. Doch anders hätte er den Auftrag von Lukar wohl nicht erfüllen können.

    Maximuss schlug das Auftragsbuch zu und schenkte sich einen großzügigen Schluck Wein in einen der silbernen Kelche ein. Dann rieb er sich die Augen und lehnte sich zurück. "Für das morgige Treffen mit dem Kontaktmann muss ich noch eine Menge vorbereiten." sagte er mit gesenkter Stimme.
    Geändert von Maximus (11.08.2015 um 21:20 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #26
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline

    Das Händler- und Handwerkerviertel, Anwesen der Händlergilde

    Markom war nervös. Trotz dem der königliche Kurator vor vielen Tagen die Hafenstadt erreichte, hatte er seine Karavelle bisher nicht verlassen. Der Händlergilde auf Argaan war eine zeitnahe Überprüfung der vom Herzogtum Rivellon zur Verfügung gestellten Finanzmittel angekündigt worden. Es war daher äußerst ungewöhnlich, dass der Kurator keine Anzeichen dafür machte, Thorniara zu betreten und das Gildenanwesen im Händler- und Handwerkerviertel aufzusuchen.

    Der Buch- und Schriftführer hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, den Kuratoren aufzusuchen und ihn offiziell in das Gildenanwesen einzuladen. Doch Gildenmeister Trevor hatte dieses Vorhaben mit dem Hinweis untersagt, dass ein königlicher Kurator keine Einladung bräuchte, um das Anwesen aufzusuchen. Vermutlich hatte er noch weitreichende Vorbereitungen zu treffen, ehe er mit einer Überprüfung im Sinne des königlichen Rates beginnen konnte.

    "Vielleicht lassen ihn die Soldaten nicht passieren?" hatte Markom zu bedenken gegeben. Doch auch hier entgegnete Trevor passend: "Ein Kurator im Auftrag Ihrer königlichen Hoheit Herzog Janus Aventus Geminus von Rivellon II. wird sehr wohl über die notwendigen Dokumente verfügen, in eine Hafenstadt wie Thorniara passieren zu können."

    Markom schaute aus dem Fenster. Er rechnete jeden Tag damit, dass die Überprüfung eingeleitet werde. Nur allzu sehr ließ er sich von dieser Erwartung ablenken und war bisweilen bei seiner eigentlichen Tätigkeit als erster Sekretär des Gildemeisters Trevor und Buch- und Schriftführer der Händlergilde unkonzentriert.

    Maximuss
    Geändert von Die Bürger (10.08.2015 um 20:52 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #27
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Der Gerichtsdiener erhob sich und blickte gewichtig in den Saal. Inzwischen war es still und Redlef wunderte sich über die Schweigedisziplin der Leute. Wie fügsam Menschen waren, wenn sie darauf hofften die Untaten anderer zu hören zu bekommen.
    Der Kerkermeister lehnte sich erneut zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

    „Angeklagt ist Trilo Pyrotas ya Torese, einst Ritter des Ordens, stationiert auf Khorinis. Ihm wird vorgeworfen offen gegen die Götter gesprochen zu haben, sie sogar verleugnet zu haben. Diese Häresie ging so weit, dass der Angeklagte behauptete, dass auch Menschen zu Göttern werden könnten, wenn durch eine Gemeinde an sie geglaubt werden würde.
    Des Weiteren wird dem Angeklagten zur Last gelegt, Lord Andre in Vengard angegriffen zu haben. Der Lord wurde dabei von Pfeilen förmlich durchsiebt. Dieser Verrat am Orden ist nie gesühnt worden, denn dann starb Trilo Pyrotas ya Torese an einer Verletzung, die er sich später zuzog und wurde feierlich beigesetzt. Schändlicher Weise ist diese Kreatur, die sich nun unter uns befindet…“ Angespannte Stille war im Saal zu hören. Redlef warf einen scharfen Blick zur Seite und taxierte Noxus mit seinen Augen. Er wusste welche Geschichte nun folgen würde und machte sich bereit den Schwarzmagier zum Schweigen zu bringen, sollte dies nötig sein.
    „… ist dann in einem unheiligem Ritual aus Beliars Reich zurückgeholt worden, um nun als Untoter in Adanos‘ Sphäre unter Innos‘ heiligem Licht zu wandeln!“ Ein Raunen erfüllte den Saal. Unruhe brachte die Menschen in Bewegung, doch der Hammer des Gerichtsdieners sorgte wieder für Ruhe.
    „Um sein unheiliges Nicht-Leben zu erhalten, nährte er sich von Unschuldigen, so dass diese ihr Leben dafür lassen mussten. Als der Orden in Vengard darum bemüht war, dieser verirrten Seele zu helfen, sie zu befreien, da floh der Angeklagte und begab sich in die Reihen der Assassinen von Varant und in den Kreis der Schwarzmagier. Diese Flucht aus dem Orden soll, mangels einer besseren Beschreibung als Desertion angeklagt werden. Das Überlaufen zu Schwarzmagiern und Mördern ist nur als Hochverrat zu bezeichnen. Hochverrat am rechten Glauben und am myrtanischen Reich. Hinzu kommt, dass während dieser Flucht weitere Soldaten Vengards zu Tode kamen.
    Nach dieser Zeit sind weitere schaurige Geschichten bekannt, die hier aber nicht zur Anklage gebracht werden können, da es keine hinreichenden Beweise dazu gibt.“ Die wasserblauen Augen des Mannes ruhten für einen Moment auf Trilo. Es schien, er könne gar nicht recht fassen, was er gerade vorgelesen hatte.
    „Hiermit schließe ich die Verlesung der Anklagepunkte.“
    Der Alte nickte in Richtung der obersten Feuermagierin und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Er nahm Feder und Pergament zur Hand und harrte der Dinge die noch kommen mochten.

    Redlef saß immer noch auf seinem Platz. Noxus hatte sich ruhig verhalten. Das erlaubte es dem Kerkermeister seine Aufmerksamkeit auf Trilo zu lenken. Wie hatte er diese Anklage aufgenommen?
    Redelf kannte die meisten Vergehen, die dem weißhaarigen Mann vorgeworfen wurden, sie waren scheußlich. Die drückende, gespannte Stille im Saal ließ darauf schließen, dass er nicht als Einziger so dachte.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Es bedurfte den Hehler nur einer geringfügigen Aufmerksamkeit, um zu erkennen, dass die Stadt jüngst in heller Aufregung war.
    Klatsch und Tratsch beherrschte die Straßen und jeder, ob armer Fischer, mittelständiger Handwerker oder reicher Kaufmann, hatte nur ein einziges Thmea zur Sprache: Die Gerichtserhandlung über die beiden höchst gefährlichen Schwerverbrecher, die, so hoffte man, sehr bald für ihre Verbrechen bestraft werden würden. Furchtsam und Verächtlich zugleich kursierten ihre Namen. Trilo, oder auch einfach nur "der Desatueur", sowie das schäußliche Wesen das einstmals ein Mensch gewessen war, aber nun legiglich ein Diener Beliars, und der Noxus oder auch Weissauge genannt wurde. Über letzteren sprach man besonders viel, nicht zuletzt wegen des suspekten Beinamens, der dem des geschuppten Feuerspuckers, der der Insel so viel Unheil und Tod brachte, errschreckend gleichkam.

    Ob es einen Zusammenhang zwischen der verirrten Seele und dem todbringenden Drachen gab, konnte dem Händer niemand zweifelsfrei versichern.
    Doch an einen Zufall, daran glaubten die wenigsten. Wie hatte der Brothändler am Markt diesen Noxus noch gleich genannt? Den Hohepriester des Drachen? Den General der Echsen? Oder war es doch die alte Frau gewessen, die immer wieder mit ihren zittrigen Fingern drohend hin und her gewedelt hatte? Lukar schüttelte den Kopf als er an die verschwörerischen Mienen der Leute dachte, die sie aufsetzte, wenn sie ihm ihre eigene Version der Wahrheit über diesen Kerl berichtete. Wahrheiten gab es dieser Tage so viele wie Menschen in der Stadt, weshalb man gut beraten war, sie nur mit Vorsicht zu geniesen.

    Den Blick gen blauen Himmel richtend lies Lukar sich auf einer öffentlichen Bank nieder. Es war wieder sehr warm Heute, so das man es beinahe unangenehm nennen konnte. Dennoch hatte er wenig Lust, in das Versteck zurück zu kehren. Es gab dort so wenig zu tun, dass seine Anwesenheit ganztags nicht vonnöten war, und er sich einige Zeit mal unbeschwert die Sonne ins Gesicht scheinen und etwas frisches Gebäck geniesen konnte. Nahrung war nach wie vor sündhaft Teuer, sofern man nicht grade als Obdachloser durchging und in die Armenspeisung gelassen wurde, aber über die paar Goldstücke wollte Lukar sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Der Tag hatte, trotz der unglaubwürdigen Gerüchte die er vernehmen musste, doch so gut angefangen, da konnte er ihn auch getrost gut dem Ende entgegen gehen lassen.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Die Liste mit den Anklagepunkten war lang und es brauchte seine Zeit, bis alles davon vorgetragen worden war. Indes blieben die Zuschauer still. Ganz offensichtlich nur aus dem einen Grund, bloß nichts zu verpassen. Und obwohl sie gebannt lauschten und keinen Mucks von sich gaben, erkannte Françoise in den Gesichtern der Zuschauer die unterschiedlichen Reaktionen auf die einzelnen Punkte. Während sie die Vorwürfe der Ketzerei und den Angriff auf einen Paladin noch mit einer gewissen Gelassenheit aufnahmen, wurde das Publikum bei der Erwähnung von Trilos Tod und seiner Wiederkehr unruhig. Vor allem war es wohl die Tatsache, dass er dort Leibhaftig vor ihnen saß, die den Anwesenden Unwohlsein bereitete.
    Selbstverständlich hatten Gerüchte in der Stadt die Runde gemacht, was mit Trilo geschehen war. Doch waren die spätestens dann als Unfug abgetan worden, als der frühere Ritter den Saal betreten hatte. Schließlich sah er nicht im Geringsten aus wie Untoter. Françoise vermutete indes, dass die meisten der Zuschauer noch niemals einen wahrhaftigen Untoten zu Gesicht bekommen hatten. Hier mit einem konfrontiert zu werden, musste ein Schock sein. Angst, Abscheu, Neugier; die Priesterin sah es in ihren Augen. Für einige schien das Verlesen der Anklageschrift gleichbedeutend mit der Verkündung des Urteils zu sein.
    Der Hammer des Schreibers brachte schließlich wieder Ordnung in den Saal. Der alte Mann fuhr mit der Verlesung der Anklageschrift fort und kam nach weiteren Punkten dann zum Schluss. Im Publikum stierten einige Zuschauer Trilo von hinten an, als ob sie versuchten schwarze Magie in ihm zu entdecken. Andere flüsterten mit ihren Nachbarn und wiederum andere warfen Noxus in der Zelle argwöhnische Blicke zu.
    Kaum hörbar schnaufte Françoise. In ihren Augen störte das Publikum nur und bot der Verhandlung keinen Nutzen. Es jetzt hinauszuschicken würde jedoch nur noch mehr Unruhe stiften.
    »Dem Gericht liegen die Unterlagen zu den jeweiligen Fällen aus den Städten Vengard und Khorinis vor. Trilo Pyrotas ya Torese, du hast jetzt die Gelegenheit dich gegen die Anklage zu verteidigen, sofern du auf deine Unschuld plädierst. Solltest du dich schuldig bekennen, wird das Gericht ein volles Geständnis deinerseits in seinem Urteil berücksichtigen. Du hast das Wort.«

  10. Beiträge anzeigen #30
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    "Ich hatte nicht angenommen, dass das Fürstentum Caldera tatsächlich noch einen Kontaktmann auf Argaan einsetzt. Umso mehr freue ich mich, dass Ihr meiner Bitte entsprochen habt." entgegnete der Großhändler seinem Gegenüber.

    Ein leichtes, fast schon abwesendes Kopfnicken war die einzige Reaktion, die Maximuss erhielt. Der Großhändler kannte um die Eigenwilligkeit jener Männer aus dem Fürstentum Caldera. Auch wenn sie nur Abgesandte des Fürsten oder Handlungsbevollmächtigte des fürstlichen Handelskontors waren, gleichte Ihr Auftreten doch dem eines selbstständigen und reichen Kaufmannes. Dies war vermutlich dem Umstand geschuldet, dass viele offizielle Ämter im Fürstentum Caldera auch direkt oder indirekt mit der Verwaltung der hiesigen Warenbestände beschäftigt waren.

    Das Fürstentum wurde nicht ohne Grund als die Korn- und Schatzkammer der adligen Herrschaftsgebiete bezeichnet. Seit einigen Jahrzehnten war der Fürst darin bemüht, jedwede Ware in seinen Lagerhäusern vorrätig zu halten und bei Bedarf gewinnbringend zu veräußern. Ein geradezu perfekter Geschäftspartner der Händlergilde, hätte man annehmen können. Doch das Fürstentum verlangte hohe Gebühren für den Export ihrer Warenbestände und sah die Händlergilde als direkte Konkurrenz ihrer eigenen Geschäfte. Das fürstliche Handelskontor des Fürstentums Caldera stellte demnach das direkte Pedant zur Händlergilde dar. Dennoch betrieben beide regen Handel untereinander. Zumindest dann, wenn sich keine Alternative bot.

    Einen kurzen Moment lang war es still. Dann erhob der Kontaktmann das Wort: "Ihr habt Glück. Wäre eines unserer Schiffe nicht durch ein Unwetter zerstört worden, hätte ich diese Insel bereits verlassen. Anders als die Händlergilde sieht das fürstliche Handelskontor keine Möglichkeit, gewinnbringende Geschäfte auf Argaan einzugehen. Die kritische Lage der Insel tut ihr Übriges dazu bei."

    Zustimmend nickte der Großhändler und erwiderte: "Die Zeiten sind wahrlich nicht die Besten, verehrter Valerius. Ich unterstütze das Vorhaben des Gildenmeisters aber unter anderem auch deswegen, weil das Herzogtum keine nennenswerten Möglichkeiten für einen Händler wie mich bieten kann. Dass die Lage auf Argaan allerdings derart instabil ist, konnten wir zum Zeitpunkt unserer Ankunft nicht ahnen."

    "Nun, Ihr habt sicherlich nicht nach mir suchen lassen, um über Euer Vorhaben auf Argaan zu sprechen. Ich nehme an, Ihr möchtet einige Waren aus den Vorräten des fürstlichen Handelskontors erwerben?" Abermals nickte Maximuss zustimmend und entgegnete: "Das ist richtig. Ich habe einen wichtigen Auftrag zu erfüllen und benötige dafür einige Kisten Roheisen. Die auf Argaan befindlichen Minen sind entweder unter der Kontrolle des Königs oder aber unter der Kontrolle von Banditen. In jedem Falle erscheint der Einkauf entweder unmöglich oder unwirtschaftlich. Ich hatte gehofft, Ihr könnt meinen Bedarf decken."

  11. Beiträge anzeigen #31
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Valerius Aretino hörte den Ausführungen des Großhändlers aufmerksam zu. Dann machte er sich einige Notizen, hielt kurz inne und erhob seine Stimme: "Ihr wisst um die Bedeutung des Fürstentums Caldera und seinem Handelskontor. Selbstverständlich können wir Euch die benötigte Menge hochwertiges Roheisen liefern. Schlussendlich ist es nur eine Frage der Bezahlung."

    Der Kontaktmann und Bevollmächtigte des Handelskontors machte eine kurze Pause und blätterte in seinem Buch einige Seiten zurück. Dann zeigte er mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle der Seite, zeigte sie dem Großhändler und fuhr fort: "Argaan liegt außerhalb des fürstlichen Hoheitsgebiets und unterhält mit dem Fürstentum Caldera auch keinen Handelsvertrag. Deswegen gelten bei einer Lieferung auch die üblichen Gebühren und Bedingungen. Der Warenpreis sowie die Transportkosten und Exportgebühren sind im Voraus zu bezahlen. Gold dient dabei als ausschließliches Zahlungsmittel."

    Aus der Innentasche seiner Kleidung holte Valerius ein zusammengerolltes Pergament hervor und notierte an dessen Ende einen Kaufpreis. Er drehte das Pergament zum Großhändler und wartete auf seine Reaktion. Dann erhob er wieder das Wort: "Der Preis ist nicht verhandelbar. Die Lieferung erfolgt innerhalb der üblichen Fristen."

    Etwas ungläubig schaute Maximuss auf den zuvor notierten Preis und erwiderte: "Natürlich beeinflussen viele Faktoren die Preisgestaltung. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass ein solcher Preis auch in Anbetracht der aktuellen Lage gerechtfertigt erscheint." Von diesem Zweifel zeigte sich der Kaufmann im Auftrag des Handelskontors jedoch unbeeindruckt. "Das mag Eure Meinung sein. Das Fürstentum Caldera ist grundsätzlich nicht auf den Export seiner Waren angewiesen. Ihr habt selbst gesagt, dass Ihr Euch mit Schwierigkeiten konfrontiert seht, das Roheisen einzukaufen. Wollt Ihr mit dem fürstlichen Handelskontor ein Geschäft machen, müsst Ihr unsere Bedingungen akzeptieren."

    Maximuss

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    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Die Selbstgefälligkeit des Valerius Aretino verärgerte den Großhändler. Eigentlich war Maximuss derjenige, der bei Preisverhandlungen die Oberhand behielt und durch den Einfluss der Händlergilde auch oftmals erfolgreich aus einer schwierigen Verhandlung hervorging.

    Bei Verhandlungen mit dem Handelskontor des Fürstentums Caldera nutzet ihm weder seine Mitgliedschaft bei der Händlergilde, noch sein gesellschaftlicher Stand etwas. Im Gegenteil. Nicht selten kalkulierte das fürstliche Handelskontor mit spürbaren Aufpreisen in Angeboten für die Händlergilde. Dass die Händlergilde und ihre Mitglieder trotzdem weitreichende Geschäftsbeziehungen mit dem Handelskontor pflegten, war verschiedenen Umständen geschuldet. Oftmals war nur das Fürstentum Caldera in der Lage, die benötigten Waren in der gewünschten Qualität kurzfristig zu liefern.

    Maximuss räusperte sich und blickte abermals ungläubig auf den notierten Kaufpreis. "Wohl an denn. Ich will Euer Angebot annehmen. Sucht mich morgen wieder auf, dann werde ich die Zahlung entrichten." Valerius nickte zufrieden und zustimmend mit dem Kopf. Ohne weitere Zeit zu verlieren, stand er auf und erhob seine Stimme: "Bis morgen werde ich die Vertragsunterlagen ausfertigen. Ich freue mich auf ein für beide Seiten erfolgreiches Geschäft."

    Mit diesen Worten verließ Valerius das Haus des Großhändlers, dessen Begeisterung sich noch immer in Grenzen hielt. Eines war Maximuss jedoch klar geworden. Er würde sich in Zukunft sehr genau überlegen, ob und wann er ein Geschäft mit dem Fürstentum Caldera eingehen wird.
    Geändert von Maximus (11.08.2015 um 22:08 Uhr)

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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Gerichtssaal, Verteidigung

    Na das wird ein Spaß. Zwei Drittel der Anklagen sind überspitzt, das andere Drittel schlichtweg falsch. Herrlich. Aber was hab ich eigentlich erwartet? Immerhin wird mich nun kein einziger dieses Pöbels mehr anfassen. Dazu seh ich viel zu viel Angst in den Gesichtern. Vermutlich ist Noxus plötzlich der Beliebtere. Ironie ohne Ende.

    "Habt Dank eure Eminenz. Ich plädiere weder auf schuldig, noch auf unschuldig. Wenn mir dies gestattet ist, möchte ich dies auch etwas genauer ausführen."

    Ein Nicken seitens Francoise, welches einem kurzen Blickwechsel zwischen Ihren Schöffen und dem Schreiber folgte, wurde hierbei als Erlaubnis des Sprechens aufgefasst und fest gehalten.

    "Zunächst einmal möchte ich etwas richtig stellen, was in den berichten offenbar fehlerhaft aufgenommen wurde: Nicht Lord Andre sondern ich endete als Pfeil-Igel in der Kaserne in Khorinis. Es ist wahr, dass ich den ehrenwerten Oberbefehlshaber der Stadtwachen angriff. Mir ist unbekannt ob die Begründung dem Gericht vorliegt, jedoch möchte ich hierzu anmerken, dass der werte Lord hierbei mir gegenüber persönlich wurde. Es wurden Aussagen gegenüber dem heiligen Ehebund, also Innos' heiligsten Bund zwischen zwei menschen, getätigt, welche nicht im Raum stehen bleiben konnten. Eine vorige mündliche Einigung war hierbei nicht möglich. Ich gestehe diesen Angriff und sehe ein, dass dieses Verhalten inkorrekt war. Eine offizielle Beschwerde bei Statthalter Lord Hagen beziehungsweise beim Großmeister der Paladine, Ferox Severus, wäre der richtige Weg gewesen. Dennoch kann man hier nicht behaupten, dass diese Tat nicht gesühnt wurde. Und Verrat ist ebenfalls das falsche Wort, da ich zu diesem Zeitpunkt kein Mitglied des Ordens war. Als Bestrafung der Tat durchlebte ich die Grundausbildung zusammen mit den frischen rekruten erneut. Um mir "Respekt und Obrigkeitstreue neu einzubläuen" laut Lord Andre. Natürlich das Ganze erst nachdem ich von mehreren Armbrustbolzen beinahe umgebracht wurde.

    Weiterhin ist es wahr, dass ich... starb. Ich siechte an einer Wunde dahin, welche ich mit beim Schutz der Bauern um Khorinis, der Hof des Reichsbürgers Bengar, wenn ich mich recht erinnere, zuzog. Es wurde hierbei nach einem fähigen heiler gesandt, jedoch erschien niemand. Mein Tod war somit unausweichlich. Gemäß den berichten wurde ich dann wohl einige Wochen später im Hafen Khorinis feierlich mit einer Feuerbestattung beigesetzt. Und hierzu ein wichtiger Fakt, welcher dem Gericht vorliegen müsste und aus den werten Rechtsprechern und dem Volk des Königs vorliegen sollte: Mit dem Tod eines Ritters, endet seine Dienstzeit im Orden Innos. Dies kann dem Ordensschwur teilweise und vor allem den Annalen des Paladinordens in Gänze entnommen werden. Somit ist ein Ende meiner Dienstzeit im Register vermerkt. Kurz: ich war seit dem kein Ritter und somit auch kein Mitglied des myrtanischen Reiches mehr.

    Einige Jahre später waren es die Magier des Kastells, welche meine Seele aus dem Totenreich entrissen und in einen passenden Körper zurück führten. Somit wurde mir erneut das Leben, also das höchste Geschenk Innos, geschenkt. Die verantwortlichen Kastellanten heißen Hirni, NaShr, Ardescion und eine andere seltsam alte Frau deren Namen ich bis heute nicht kenne. und auch weiterhin darauf verzichte ehrlich gesagt.
    Seit dem lebe ich auf der Flucht. Die Schwarzmagier suchen mich um mich wieder zurück in reich der Toten zu schicken, da Sie einen Innosgläubigen Ritter aus Versehen neues Leben schenkten anstatt einen Dämon in einen Körper zu stecken. Die Anhänger Beliars suchten in der falschen Spähre und fanden etwas, dass Sie nicht kontrollieren konnten. Ich bin kein Untoter! Vielmehr bin ich durch Innos Gnaden wieder in diese Welt gekommen, weil ich offenbar noch einen Auftrag habe. leider war der Orden Innos in Vengard anderer Meinung.

    Auf dem schnellsten mir zur Verfügung stehen Weg, das heißt zu Fuß und Ohne Orientierung und durch pures Durchfragen, machte ich mich auf den Weg in die myrtanische Hauptstadt. Pflichtbewusst wollte ich mich beim Ritterorden zurück melden und dem Rat des Feuers von den Umtrieben der Schwarzmagier berichten. Als Resultat versuchte man mich auf offener Straße durch die Miliz umzubringen. Die Begründung war, dass ich ein Monster sei. Für Erklärungen war die Stadtwache nicht sehr empfänglich. Ich flüchtete verständlicherweise. Ich traf hierbei auf einen Feuermagier namens... Neon? Keson? Xeon! Genau, Philas Xeon. Ein Magier in weißer Robe,wie ich Sie früher nur vom Rat des Feuers kannte. Seine erste Reaktion war hierbei mich nach meiner Erklärung der Versuch mich mit Innos reinigender Flamme auszulöschen. Erneute Flucht. ich gelangte auf Umwege zum Kommandanten der Stadtwache, welcher sich mir annahm und den wütenden Mob erstmal zurück hielt. Ich wurde nicht erneut in den Ritterorden aufgenommen und auf Vorbehalt und Beobachtung in den Stadtdienst aufgenommen. meine Verlobte Wenda, mittlerweile Generalin soweit ich erfahren habe, bürgte für mich.

    Das Ganze ging nicht mal einen tag gut. Gegen Abend lauerten mir drei eigentlich kollegial zugedachte andere Milizionäre auf und versuchten erneut das "Monster", also mich, umzubringen. Es sei das Beste für alle. Ich entkam nur knapp mit schweren Wunden. Zwei der Männer ließen hierbei leider ihr Leben. Somit ja, ich gestehe, dass ich zwei Milizionäre Vengards getötet habe. Jedoch aus Notwehr und nicht aus niederen Beweggründen oder gar weil ich Besessen sei wie es mir zur Last gelegt wird!

    Ich floh erneut aus der Stadt und mied selbige vorerst. Ich denke es gibt hier keinen an diesem Sammlungsplatz der mir dies in der Situation nicht nachempfinden kann, oder? ich erfuhr anschließend, dass meine eigentliche Verlobte Wenda mich bereits seit Jahren verlassen hatte und mit einem ehemaligen guten Freund und Vorgesetzten, General Iwein, zusammen lebte. Ich konnte es ihr auch nicht verübeln. Ihr Verlobter war Jahre zuvor verstorben.
    Der Orden wollte mich nicht mehr, die Feuermagier versuchten mich anzuzünden, meine Liebe war dahin und mein bis dahin bester Freund Medin war verschwunden. Ich hörte auch ers ei wegen Hochverrat angeklagt worden. Auch bei Ihm kann ich mir dies kaum vorstellen, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls hielt mich nichts mehr in Vengard. ich durchstreifte Myrtana und bot den Orks auf meine Weise die Stirn.

    Im Zuge dessen reiste ich nach Varant und nahm den dortigen Assassinen die frühere Reichsstadt Braga ab. Hierzu ist zu erklären, dass ich Braga aus zwei Gründen wählte: Zum Einen war es das Grenzgebiet zwischen Mittelreich und der Wüste. Es war einfach die goldgierigen Assassinen gegen die Orks aufzuhetzen, welche aus seltsamen Gründen auch in Varant nach Artefakten gruben. Ich zettelte Auseinandersetzungen zwischen den beiden Feinden Rhobars an und schwächte somit indirekt die Kriegsgegner.
    Der zweite Grund für Braga ist meine Herkunft. ich bin der letzte Nachfahre eines früheren Herzogenhauses aus Braga. Meine Adelsurkunde liegt dem Gericht sicherlich vor. Versteht es als den Versuch mir eine alte Heimat wieder aufzubauen, wenn mir meine andere Heimat doch genommen wurde.

    Ja, hierzu mussten Verhandlungen mit Zuben getätigt werden. Ohne sein Zugeständnis war es nicht möglich Braga langfristig zu halten, da mir die Hilfe Vengards aus blieb. Ja, ich kam sogar zwischenzeitlich zurück in die Hauptstadt um meinen Adelsanspruch gelten zu machen. Nunja, ich denke das Fiasko kann sich jeder ausmalen. ich wurde angegriffen und flüchtete erneut. Vehement bestreite ich hierbei jedoch die Zusammenarbeit mit den Assassinen und Schwarzmagiern des Kastells! Ich habe diesen Spinnern um Xardas nichts abzugewinnen. Es waren schließlich auch genau diese Assassinen, welche ich gegen die Orks ziehen ließ. Zuben war das kleinere Übel und wollte niemals ins Mittelland. Im Gegensatz zu den Schwarzmagiern von Bakaresh. Ich führte sogar einen Kampf bis zum bitteren ende gegen den damaligen Emir Bakareshs, also das Oberhaupt der schwarzen Klingenmeister des Kastels. Sein Name war Draconiz, auch ein ehemaliger Ritter des Ordens. Er wechselte den Glauben. Das Duell endete mit der Verwüstung der halben Stadt und der Wahl eines neuen Emirs von Bakaresh... Ich hingegen stehe auch jetzt noch hier.

    Und warum? Wenn ich mich doch so sehr dem Griff Innos entziehe und eine unheilige Kreatur bin, wieso nur um alles in der Welt bin ich mehrfach zum Orden zurück? Wieso nur versuchte ich unter Einsatz meines Lebens Inorel, einen Verräter Innos, von den Orksöldnern zurück zum Orden Innos zur bringen? Wieso musste ich DraconiZ nieder machen? Meinen eigenen Schüler? Einen früheren General? Wieso habe ich mich der Festnahme hier nicht entzogen? Ja wieso bin ich überhaupt so zielgerichtet wieder einmal in die Hauptstadt des Ordens gekommen?

    Und wenn wir grade dabei sind: wieso wenden sich scheinbar so viele ehemalige Generäle dem Glauben Innos ab? Was stimmt im Paladinorden nicht? Als Hinweis möchte ich dem ehrenwerten Gericht und hierbei eurer Eminenz im Speziellen nur eine Frage stellen: Ist euch bewusst, dass der Großmeister des Paladinordens, Ferox Severus, in Wahrheit ein Paladin Adanos ist, also Adanos über Innos stellt und sogar zu den führenden Köpfen der geheimen Gemeinschaft des Ring des Wassers angehört?! Ihr könnt Wahrheit und Lüge unterscheiden, Francoise! Fragt ihn selbst und erkennt die Wurzel dieses Wahnsinns!

    Dies ist meine Aufgabe, die Innos mir gab als er mich in diese Welt zurück sandte! Ich bereue so vieles in meinen ersten als auch zweiten leben, stellt mich unter Beobachtung, sperrt mich ein, macht was ihr wollt, doch lasst mir Innos erneutes Geschenk, das Geschenk eines Gottes, damit ich endlich in Frieden das Leben leben kann, welches mir durch menschen verwehrt wurde..."

    Unter Tränenbächen, welche seine feuerroten Wangen herunter rannen, brach der Gefangene nun auf seinem Podest zusammen. Er hatte Alles gesagt und legte nun sein Leben in die Hände der obersten gesandten des Gottes der Gerechtigkeit. Ihr Wort war auch Innos' Wort. Er hoffte nur inständig, dass es das wahrhaft gerechte Wort dieser Welt war, welches den Richtspruch übermittelte. Die Menge indes tobte. Ob aus Wut, Trauer, Verzweiflung... nichts davon war gerade von Belang für Trilo. Mit feuchten Augen und laufender Nase schaute er nur zu der zierlich wirkenden, aber dennoch mächtigsten Frau des Landes und wartete auf Ihre Reaktion.
    Geändert von Trilo (12.08.2015 um 00:03 Uhr)

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    Gath ist offline
    Die Stadt war in heller Aufregung wegen zwei Gestalten, die vor Gericht standen. Noxus und Trilo.
    Der eine Schwarzmagier, der andere wohl Hochverräter.
    Der eine war Teil ihres Plans gewesen und leider der Miliz ins Netz gegangen, beim anderen - handelte es sich um jemanden, den sie in die Stadt gebracht hatten.
    Irgendwie nahm Gath diese Sache ziemlich mit. Vermutlich würden beide zum Tode verurteilt werden. Und an beidem waren sie nicht so ganz unschuldig. Noxus - so wirklich Mitleid konnte er mit dem Kerl nicht empfinden. Dieser Wahnsinnige hatte, wenn man den Gerüchten auf der Straße, von denen es extrem viele gab, auch nur halbwegs Glauben schenken konnte, so dermaßen viele Menschen - und zwar in erster Linie unschuldige - auf dem Gewissen, dass es echt traurig war. Dieser Mensch war einfach komplett verrückt und wenn Gath ganz ehrlich war, hatte er Angst vor ihm.
    Trilo hingegen war... Unschuldig in all das hineingestolpert. Hätten sie nicht schon unverschämtes Glück gehabt, wären sie gleich am Stadttor aufgegriffen worden. Und zwar dann alle.
    Und irgendwie konnte sich der Bootsbauer nicht vorstellen, dass dieser Kerl diese ganzen Verbrechen begangen haben sollte, die ihm zur Last gelegt wurden.
    Aber das war nur eine der Sorgen, die er und Traér gerade hatten. Die andere war die etwas mieserable Auswahl an Schiffen im Hafen. Insgesammt lagen da sechs Schiffe - nebst einigen kleineren Fischkuttern, mit denen man mit viel Glück nach Feshyr kam.
    Da gab es zum Einen ein Pinaßschiff der myrtanischen Krone - oder zumindest hatten sie deren Flagge aufgezogen. Durch etwas Fragen hatte er erfahren, dass dieses zwar aus Bakaresh kam, aber aufgrund eines hohen militärischen Tiers für ein erster in Thorniara bleiben würde. Desweiteren hatte er auch absolut nicht vor, wieder auf einem Schiff der Marine anzuheuern. Und dann auch noch in seinen Habseligkeiten Diebesgut zu transportieren. Das war alles viel zu riskant.
    Als nächstes war da ein größeres, zweimastiges Schiff, dass ihm fast noch suspekter war. Traér hatte sich mit den Herrschaften befasst: Es war unter einer Flagge am Hafen, die sie beide noch nie irgendwo gesehen hatten - nicht einmal in Bakaresh, wo ja gerade in den Zeiten vor dem myrtanischen Reich so einiges an Schiffen von sonst wo angelegt hatte - dazu hatte es noch haufenweise Soldaten an Bord. Und ja, wirkliche Soldaten und vermutlich keine Söldner, denn alle trugen sinnvolle, irgendwie offiziell anmutende Uniformen.
    Wie der Varanter in Erfahrung gebracht hatte, waren diese Flaggen wohl die des Herzogtums Rivellon. Und diese ganze Ding hatte irgendwelche Verbindungen zur Händlergilde. Wie dem auch sei, irgendwie sah es nicht nach einem Schiff aus, dass für eine Überfahrt nach Varant zu gebrauchen war.
    Daneben lag ein Schiff, dass dem ersten ziemlich baugleich war. Es kamen wohl beide aus der gleichen Werf. Und wenn man den gerüchten Glauben schenken durfte, war dieses ein sehr, sehr besonderes. Virgo stand in großen, goldenen Lettern auf dem Bug und dieses Pinaßschiff hatte wohl etwas mit dem Paladin zu tun, der die durchaus berührende Predigt auf dem Bastionsplatz gehalten hatte.
    An und für sich war Gath zwar ausgesprochen neugierig, aber er beließ es dabei, sich auf das zu konzentrieren, worum es eigentlich ging. Hier weg zu kommen. Und dafür eigente sich das Schiff eines Paladins nicht. Nicht, solange es nicht Sir Reinhold war.
    Auf der anderen Seite, am hintersten Ende des Kais lag noch ein ausgesprochen seltsames Schiff, wie der Bootsbauer es noch nie gesehen hatte. Händler, wie er schnell rausbekommen hatte, gesandt aus irgend einem Königreich wo er zumindest jetzt nicht hin wollte. Aber es klang interessant. Nichts desto trotz war es schon wieder eine ziemlich offizielle Angelegenheit.
    Und damit wurde es doch schlagartig leer im Hafen.
    Eines der Schiffe war ein dermaßener Seelenverkäufer, dass sie beide beschlossen hatten, nur im äußersten Notfall darauf zurück zu kommen.
    Blieb spontan vor allem dieses eine Schiff, das Ewigkeiten dieses sehr stinkende etwas dabei hatte. Was auch immer das eigentlich gewesen war.
    Und genau das würden sie nachher mal in Augenschein nehmen, aber erst einmal hatten sie beide beschlossen, ein gemütliches Abendessen einzunehmen - bei der Armenspeisung, denn auch, wenn dort das Angebot beträchtlich nachgelassen hatte, im Vergleich zur Eröffnung, es war alle mal bedeutend billiger als sich in der Taverne was zu kaufen. Vor allem: Lebensmittel wurden einfach immer teurer hier. Und kein Mensch kam auf die Idee, das Geschäft seines Lebens zu machen, und mal eine Runde Stockfisch oder vergleichbares anzuliefern...
    Geändert von Gath (27.08.2015 um 05:37 Uhr)

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    Langsam aber sicher neigte sich die Sonne dem Horizont entgegen. Hoffentlich waren sie noch rechtzeitig dran, bevor sie auf dem Kahn, zu dem sie jetzt wollten, nur noch die Nachtwache vorfanden. Denn diese würde garantiert nicht unbedingt wissen, wann sie wie wo auslaufen würden.
    Das Schiff vor ihnen, war von typischer varanter Bauart, wie man sie Gath sogar während der Lehre etwas näher gebracht hatte - wenn auch Styre damals in Vengard nicht so viel dafür übrig hatte. Der Rumpf schien von außen glatt zu sein und so wie es aussah fuhr man hier mit den typischen Lateinersegeln - zumindest waren die Spieren, also die Holme, an denen Segel aufgehängt wurden, viel zu Lang, um daran die klassischen quadratischen Segel aufzuspannen, welche man in Myrtana verwendete. Und das Schiff hatte wohl mal drei Masten gehabt, allerdings war ein Besanmast - also der hintere - nicht zu sehen. Es war nur der Platz dafür frei.
    Was denen wohl wiederfahren sein musste, angesicht der seltsamen Fracht, die sie mal dabei gehabt hatten.
    "Hey ihr! Was wollt ihr?", wurden sie auch freundlich von einem Mann, der augenscheinlich die gleiche Abstammung wie sein Schiff hatte, begrüßt, sobald sie sich auf dem Kai der Stelling näherten - der Planke, die den festen Untergrund mit dem nicht mehr ganz so festen des Schiffs verband.
    An und für sich wäre erst mal ein 'Innos zum Gruße' angebracht gewesen, wenn man so unfreundlich angepflaumt wurde, aber angesichts der Abstammung der Besatzung erschien das nicht so weise.
    "Fragen, wann ihr diesen Hafen wieder verlasst und wieder gen Heimat aufbrecht.", erklärte Traér freundlich, bevor der Bootsbauer etwas sagen konnte.
    "Wenn ich das wüsste.", kam die Antwort von oben zurück, nur bedingt netter.
    "Besteht die Möglichkeit mit wem zu reden, der das weiß?", fragte der Lagerjunge wieder von unten.
    "Ähm...", die Gestalt oben blickte sich einmal suchend um, ob irgendeiner der Offiziere anwesend war, und trat dabei einen Schritt zurück. "Ihr habt Glück, da springt grad wirklich wer rum.", vermeldete der Kerl auch sogleich, auch wenn er nicht mehr zu sehen war. Anschließend wurden einige Worte auf dem Schiff gewechselt und dann erschien eine zweite Person neben ihm, die etwas größer schien. Aber trotz allem vermutete Gath, dass er die beiden wohl überragen würde.
    "Ihr wollt wissen, wann wir hier wieder auslaufen?", fragte der - vermutlich Offizier.
    "Genau.", antwortete Traér.
    "Und warum sollten wir euch das sagen?"
    "Weil - wir nach Bakaresh wollen. Und eine Überfahrt suchen."
    Der Kerl ließ sich etwas Zeit zum Antworten.
    "Kommt mal beide hoch."

    Gesagt getan, die zwei machten sich auf den Weg die Stelling hinauf auf das Schiff, das - soviel konnte sie im rötlichen Licht der Untergehenden Sonne erkennen - schon mal etwas bessere Tage gesehen hatte. Vor allem, konnte man deutlich erkennen, dass längs auf dem Schiff ein Mast lag und hinten der - gesplitterte Stumpf. Anders konnte man es nicht beschreiben. Und zwar nicht einfach nur umgeknickt, irgend etwas war da wohl ernsthaft vorgefallen...
    "Ich bin Kaddour. Erster Bootsmann.", stellte sich der Kerl jetzt vor, der - wenn er so vor Gath stand, dann wirklich gar nicht mal so viel kleiner war. Dafür aber ein Schrank von einem Mann. "Ihr seid?"
    "Traér."
    "Und Gath."
    Der Händedruck fiel - wie durchaus zu erwarten war - ziemlich kräftig aus.
    "Und du willst wieder nach Hause und hast eine Reisebegleitung gefunden.", wannte sich Kaddour an Traér, der das mit einem lächelndem "Sozusagen", beantworte.
    "Tja, dann. Habt ihr denn einen Goldesel dabei? Oder irgendwelche reichen Leute hier?"
    "Ähm...", wie sagte man am blödsten nein? Das war die Frage, die sich der Lagerarbeiter gerade stellte. Sie hatten zwar dank Borrans Gold durchaus nicht wenig, aber garantiert nicht mal in Ansätzen genug, um eine Überfahrt zu bezahlen.
    "Wir dachten eigentlich eher daran, anzuheuern.", mischte sich jetzt Gath auch ernsthaft ein.
    "Ich bin gelernter Bootsbauer. Hab aber auch schon Erfahrung im Reparieren von größeren Schiffen. Und hab auch schon mehrmals aus Schiffszimmermann gearbeitet. Und der junge Mann hier neben mir ist Lagerarbeiter. Einen Lagerristen mehr könnt ihr doch garantiert auch gebrauchen."
    "Hmm... Einen Lageristen mehr nicht unbedingt, dieses Schiff ist nämlich durchaus eine ziemlich komplexe Angelegenheit. So viel Stauraum hat es hier nicht und da muss im Normalfall durchaus viel mit.", der Bootsmann musterte Gath eindringlich. "Aber einen Schiffszimmermann könnten wir gebrauchen. Die Taube wurde etwas in Mitleidenschaft gezogen. Wo hast du denn gearbeitet?"
    Daraufhin musste der Bootsbauer erst mal grinsen. "Ich werd mir damit garantiert nicht viele Freunde an Bord machen, aber ist auch schon nen Weilchen her. Ich war vor Jahren auf einem Walfänger" Nun, wenn man ehrlich war, war das kein echter Walfänger sondern nur ein dazu umfunktioniertes Schiff gewesen, aber so genau musste das ja keiner wissen. "und danach bei der königlichen Marine. Ich.. habe in der Schlacht um Kap Dun mitgekämpft." Die Erinnerungen daran waren immer noch erstaunlich unschön, aber sie legten sich. Nicht umsonst hatte er neuerdings einen Dolch dabei, auch wenn er damit immernoch nicht so sinnvoll umgehen konnte. Vielleicht konnte er das ja in Bakaresh lernen, sofern sie dort hinkamen. "Aber danach bin ich desertiert. Krieg und König sind nicht so ganz mein Fall. Und bin deswegen in Bakaresh gelandet."
    Es war riskant, das auszusprechen, aber irgendwie rechnete er nicht damit, hier auf Gestalten zu treffen, die der Krone arg wohlgesonnen waren. Eigentlich war das niemand in Varant.
    "Aber was ist denn eurem Schiff passiert?"
    "Wie lange seid ihr schon in der Stadt?", fragte Kaddour zurück.
    "Schon lange... Ich wage zu behaupten, länger als ihr."
    "Habt ihr den wunderschönen Geruch im Hafen mitbekommen, als wir angelandet sind?"
    "Ähm... ja. Es stank erstaunlich grauenhaft, und das gar nicht mal so kurz."
    "Genau. Das war ein Krake. So ein Viech, wie du sonst als Seemannsgarn abtun würdest. Aber so ein Viech hat uns wirklich angegriffen. Und den Besanmast gekostet."
    Was sollte man dazu sagen.
    Kein Mensch glaubte den Geschichten von Seeleuten, aber so hundertprozentig abwegig war das nicht, schließlichen hatten sie sowohl den wirklich ziemlich abartigen Geruch mitbekommen, als auch hier auf dem Deck einen Mast liegen, der nicht abgebrochen war, weil man die Segel zu spät eingeholt hatte.
    Traér hatte dazu wohl die beste Antwort: "Oh."
    "Jo, könnte man so sagen. Gath, ich nehme mal an, du hast Werkzeug und dergleichen?"
    "Ähm... Ich habe eine komplette Werftausstattung in Setarrif, die dieser Drache vermutlich eingeschmolzen hat. Außerdem eine abgespeckte Ausführung - in Bakaresh liegen. Hier habe ich nur ziemlich wenig dabei. Könnte mir aber bestimmt was zulegen. Habt ihr nicht einen Notfallbestand an Bord?"
    "Das sind mir ja die liebsten. Kommen einfach ohne Zeug an. Aber ja, wir haben ein paar grundlegende Sachen. Aber viel ist das nicht."
    "Wahrscheinlich aber ausreichend, um euch heil nach Bakaresh zurück zu bringen."
    Irgendwie vermutete Gath, dass dieses Schiff wohl dort seinen Heimathafen haben dürfte. Augenscheinlich alles Varanter an Bord und ein Schiff dieser Bauart. Und andere große Häfen hatte die Wüste nicht.
    "Ich werde mir mal Gedanken drüber machen.", beschloss Kaddour schießlich nach einigem Grübeln. Und das klang doch gar nicht mal so schlecht. "Kommt morgen gegen Abend noch mal vorbei, ich frage mal unseren Kapitän."

  16. Beiträge anzeigen #36
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Gerichtssaal

    Noch immer nachdenklich riss ihn erst die erschrockene Meute um ihn herum aus den Selbstzweifeln. Fragend blickte er sich um, als ob die Leere des Raumes verraten würde, weshalb man so empört ist. Noxus musste sich teils mahnen dass das hier kein Wettkampf war.

    "Ach, die Untoten-Sache ... Tse, die steht mir mehr zu Gesicht, vor allem rieche ich authentisch. Und Wiederauferstehung, also wirklich. Wer kommt denn auf so einen dramatischen Quatsch.
    Schnauze Pan, du hast gar nichts zu melden."

    Dennoch, trotz den Spott welchen das Weißauge für dieses Szenario aufbrachte, konnte er die Götterthese beinahe unterschreiben. Es hatte durchaus etwas wahres, dass man Menschen zu Göttern durch Glauben erheben kann, aber wo war der Sinn Götter zu leugnen, wenn ihre Macht offensichtlich existiert? Allerdings hatte Don Esteban einst gemeint, dass Magie eine Art unsichtbares Konstrukt ist, das sich überall befindet, an manchen Orten vermehrt und an manchen weniger. Wären die Götterlehren dann vielleicht doch nichts weiter als Neigungen, Ansammlungen von Techniken? Das würde allerdings auch bedeuten, dass man alle magischen Techniken erlernen könnte, wenn Möglichkeit gegeben ist. Schließlich verwarf er die Gedanken wieder, im Glauben irgendein Detail übersehen zu haben. Er konnte ohnehin nicht mehr klar denken, wenn man jemals als klar bezeichnen konnte.

    Als der Mann namens Trilo seine sehr dramatische Ausführung beendet hatte, schnaufte der Schwarzmagier laut. »Wie niedlich ... Was, der macht dir Angst?«, meinte er zum nächst besten Anwesenden, einem feinen, fetten Herren im mittleren Alter, der sich zu ihm gedreht hatte, trotz Entfernung, »Oh ihr habt ja keine Ahnung was Furcht bedeutet.«
    Bedeutungsvoll verschwand das gezwängte Grinsen. Redlef spielte im Moment bereits mit einem Knebel, wahrscheinlich in Versuchung sich ihn jetzt bereits reinzustopfen um sich vor den Innoslern in Öl einzureiben. "Mh ... nicht so schnell."

    Wahrscheinlich würde man ihn bald vorführen, seine Taten vorlesen. Er wusste noch nicht recht wie er reagieren sollte. Ob er sich überhaupt rechtfertigen würde oder einfach den Richter versucht anzuspucken um abgeführt zu werden. Oder schloss er sich dem ganzen Drama hier einfach an? Er hatte Publikum, wieso nicht einen letzten Tanz aufführen? Lust und Erschöpfung führten einen brachialen Kampf.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Wie ein reißender Fluss strömte es aus Trilo heraus. Sowohl die Worte als auch die Tränen. Was der frühere Ritter erzählte, wusste die Priesterin bereits durch das Lesen seiner Gedanken. Dennoch ergriffen seine Worte sie jetzt. Jelsno sollte Recht behalten; als Richter war Distanziertheit unabdingbar. Françoise wusste, dass sie sich nicht durch ihre Gefühle beeinflussen lassen durfte. Unterdessen verzogen Leonard und Jeffrey keine Miene. Sie kannten Trilo nur aus den schriftlichen Berichten und dem, was ihnen vor der Verhandlung gesagt worden war. Fast schon beneidenswert.
    Françoise seufzte leise und setzte sich in ihrem Stuhl auf. Trilos Ausführungen dauerten weiter an und der Schreiber brachte alles zu Papier. Während sie die Schreibfeder über das Pergament kratzen sah, entschloss sich die Priesterin, nach der Verhandlung die Unterlagen noch einmal selbst zu lesen. Für sie war es schlimm genug, dass die vorliegenden Dokumente offensichtlich nicht vollständig den Tatsachen entsprachen. Françoise reagierte empfindlich darauf, wenn auf etwas kein Verlass war. Insbesondere, wenn es eine derartige Tragweite besaß.
    Plötzlich nahm Trilos Erzählung eine ungeahnte Wendung und Françoise wollte ihren Ohren nicht trauen. Mit Ferox beschuldigte er einen der am meisten respektierten Paladine im gesamten Königreich und das Vorbild so manch eines aufstrebenden Soldaten. Sollte er tatsächlich dem ominösen Ring angehören, wäre das eine Katastrophe für den Orden. Insgeheim ärgerte sich die oberste Feuermagierin darüber, nicht nach derartigen Informationen in Trilos Erinnerungen gesucht zu haben. Doch zu jenem Zeitpunkt hatte es für sie keine Veranlassung gegeben, zu vermuten, er wüsste überhaupt etwas darüber. Wie sich jetzt herausstellte, ein schwerer Fehler.
    Unter Tränen beendete Trilo seine Erklärung und blickte Françoise in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick, schwieg aber. Er hatte sie überrascht, obwohl sie sich sicher war, alles nötige zu wissen. Die Gedanken der Priesterin rasten ohne Unterlass. Schließlich erhob sich Françoise und die beiden Feuermagier an ihrer Seite taten es ihr gleich.
    »Das Gericht wird sich zurückziehen und beraten.«, erklärte die oberste Feuermagierin. Zusammen mit Jeffrey und Leonard stieg Françoise hinter dem Richterpult hinab und verließ den Saal, um in den Besprechungsraum zurückzukehren.
    »Eine wirklich gefühlvolle Vorstellung, das muss man ihm lassen.«, sagte Leonard und setzte sich.
    »Wesentlich wichtiger finde ich die Anschuldigungen, die er vorgebracht hat.«, entgegnete Jeffrey und blickte Françoise an. »Ich frage mich, ob etwas dran ist.«
    »Das ist im Augenblick zweitrangig.«, antwortete die Priesterin, »Wir müssen uns auf das Urteil konzentrieren.«
    Die drei Feuermagier diskutierten eine ganze Weile die verschiedenen Punkte. Sowohl Jeffrey als auch Leonard stimmte zu, dass dieser Fall nicht gerade einfach gelagert war. Insbesondere der Punkt, ob Trilo wirklich als untot gelten konnte oder nicht, wurde von ihnen ausgiebig besprochen.
    Schließlich kehrten sie in den Gerichtssaal zurück und wurden wie zuvor durch den Gerichtsdiener angekündigt. Die drei Richter stiegen auf die kurze Treppe empor und stellten sich hinter dem Pult auf.
    »Das Gericht hat sich beraten und spricht im Namen Innos' folgendes Urteil über Trilo Pyrotas ya Torese.«, begann die oberste Feuermagierin ihre Ansprache, »Des Angriffs auf Lord Andre ist er nicht schuldig. Aufgrund dessen, dass die damals zuständige Autorität keine härtere Strafe verhing, wird dieser Anklagepunkt als verjährt und damit als nichtig betrachtet.
    Des Hochverrats in dem Sinne, dass er als Ritter den Orden verriet, ist er ebenfalls nicht schuldig. Sein Eid erlosch in dem Moment als auch sein Leben erlosch und er damit von seinen ritterlichen Rechten und Pflichten entbunden wurde. Die widernatürliche Beschwörung durch Nekromanten stellte diesen Eid nicht wieder her. Dennoch beging er Verrat gegen das myrtanische Reich in dem Sinne, dass er ohne die Billigung der Krone Verhandlungen mit Zuben anstrebte, welcher zu jener Zeit erklärter Feind des Reiches war.
    Im weiteren Zusammenhang mit seiner Beschwörung ist er nicht für die Beschwörung an sich zu verantworten. Dennoch gilt er nicht länger als lebendig, da die Totenbeschwörung - ganz gleich mit welcher Absicht oder welchem Zweck - durch widernatürliche Mittel geschah. Innos' Lebensfunke erlosch in Trilo am Tag seines Todes. Schwarze Magie ist nicht in der Lage, ihn wieder zu entfachen.
    Der Ketzerei in dem Sinne, dass er sich offen gegen die Götter aussprach, ist er schuldig. Da dies zu der Zeit geschah, als er noch lebendig war und damit dem Orden verpflichtet, wird dieser Punkt auch entsprechend gewichtet.
    Zur Anklage bezüglich des Todes zweier Milizsoldaten...«
    Unvermittelt hielt Françoise inmitten ihres langen Monologs inne. Etwas stimmte nicht. Sie konnte es spüren. Jeffrey und Leonard sahen sie fragend an und auch das Publikum blickte unschlüssig zur Priesterin hinauf.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    „Halt die Klappe, Noxus! Sonst stopfe ich sie dir.“ Redlef legte das dicke Tuch, mit dem er den Schwarzmagier zum Schweigen bringen konnte, auf seinen Schoß. Er hoffte, dass dies Wahrung genug war. Doch eigentlich wollte er den Verrückten lieber in Ruhe lassen. Jede Auseinandersetzung würde nur die Verhandlung stören.
    So beachtete er Noxus nicht weiter und blickte weiter unverwandt in Richtung des Richterpults. Auch er hatte die Geschichte mit angehört, die Trilo soeben erzählt hatte. Er kannte die Akten, hatte sich eingehend mit ihnen beschäftigt und war somit nicht überrascht, als das Untotsein zur Sprache kam, doch die ganze Sache auf diese Weise aus der Gefangenensicht zu hören, war auch neu für Ihn. Zwar hatte der Kerl immer wieder Andeutungen gemacht, doch wurde nicht auf diese Weise konkret.
    Besonders der Umstand, dass er sich nun als Gesandter Innos‘ sah, war ein höchst interessanter Aspekt. Er schmunzelte, bei diesen Ausführungen. Sah sich der Gefangene wirklich so? War dies sein Selbstbild oder redete er sich um Kopf und Kragen? Redlef hatte nie genügend Gespräche mit ihm geführt, um das nun beurteilen zu können. Nun bereute er dies. Vielleicht sollte er sich in Zukunft mehr Zeit für seine Gefangenen nehmen.
    Nun jedoch war er voller neugieriger Erwartung auf das Urteil der Obersten Feuermagierin und ihrer Berater. Was sagte sie zu Trilos Geschichte. Besonders, da sie ja auch seine Gedanken gelesen hatte. Hatte sie wirklich sehen können, was Trilo erlebt hatte? Konnte sie spüren, ob er die Wahrheit sprach oder nicht? Wusste sie wovon er überzeugt war, auch wenn es falsch sein mochte oder wovon er nur vortäuschte überzeugt zu sein?
    Es waren schon sehr interessante Fähigkeiten, die die Feuermagier mit Innos‘ Hilfe entwickeln konnten. Könnte er das auch, dann wäre seine Arbeit im Kerker wohl um einiges leichter.
    Oder vielleicht doch noch schwerer? Hatte er nicht Trilo gesagt, dass er auf Innos und seine Gesetzte vertraute? Was war, wenn er wirklich das Innere der Menschen erreichen und erleben konnte? Was wenn Trilo wirklich davon überzeugt war, wovon er sprach. Wenn er sein Handeln aus bestem Willen gewählt hatte? Wenn er auch ein Opfer war?
    Der Kerkermeister schüttelte den Kopf. Er dachte zu viel darüber nach. Es war nicht seine Aufgabe zu denken. Der Orden vertraute darauf, dass er recht handelte. Dass er die Gefangenen versorgte, sie angemessen behandelte und dafür sorgte, dass sie ihre gerechte Strafe empfangen konnten.
    Er sah zu der ihrer Eminenz Françoise auf. Es war ihre Aufgabe sich darüber den Kopf zu zerbrechen und vielleicht sollte er dafür dankbar sein…

    Schweigend folgte der Saal der Urteilsverkündung. Doch dann kam Ihre Eminenz ins Stocken. Ihr Gesicht zeigte eine Regung die in Redlef sofort alle Alarmglocken sturm läuten ließ. Dann verbreitete sich die Unruhe auch im Saal, sie griff um sich wie ein Flächenbrand. Doch da stand der Kerkermeister schon, hatte die Gittertür geöffnet und Noxus einen Faustschlag in die Rippen gegeben. „Steh auf!“, befahl er barsch.
    Ein dumpfes Dröhnen erklang. Von draußen drangen Schreie und Befehlsrufe in die Bastion. Das Donnern von genagelten Stiefeln überdeckte die ersten Rufe des nun aufgeschreckten Publikums. Sie mussten die Tür erreichen bevor die Masse sich durch die enge Tür schob. Pons beweis, dass Redlef sich in ihm bei der Wahl zu seinem Adjutanten nicht getäuscht hatte. Der Junge wies die Wachen an, den Weg freizuhalten. Harald bekam den Befehl Trilo zurück zu bringen.
    Noxus hatte er gerade an die Tür gezerrt, da erschienen ein paar Gerüstete in der Tür. Red vermutete von einem Paladin zur Seite geschupst worden zu sein. Unsanft krachte er mit der Brust vor den Türrahmen und bremste seinen Fall mit der Stirn. Noxus stand allein auf dem Gang. Auch er wurde von diesen Kämpfern aus dem Weg gedrückt. Red sah ihn noch auf dem Boden liegen, dann war er von den Gerüsteten verdeckt.
    „Eminenz! Wir bringen Euch in Sicherheit.“ Sie stürmten in den Saal und schoben die Menge auseinander. Sie positionierten sich um die Feuermagier und flankierten sie auf den Ausgang zu. Erste Rufe wurden Laut, die Leute wollten wissen, was denn überhaupt passiert war.
    Ein gewaltiges Brüllen war die Antwort. Das Dröhnen entwickelte sich zu dem Flügelschlag gewaltiger, ledriger Schwingen. Ein großer Schatten verdunkelte für einen Moment die Sonne. Dann war klar, was über der Stadt kreiste. „DRACHE!“
    Red krümmte sich auf dem Boden zusammen, als viele Füße über ihn in Panik hinwegstampften. Es waren Hannes Hände, die ihn davor bewahrten zertrampelt zu werden. Schwer atmend drückte er sich an die Wand und beobachtete machtlos das ausbrechende Chaos. Vor einem der Fenster ging ein Flammenstrahl nieder und erneut erfüllten Schreie die Luft. Der Kerkermeister rappelte sich auf. „Greift die Gefangenen! Sie dürfen in diesem Chaos nicht entkommen!“

  19. Beiträge anzeigen #39
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Manchmal war Lukar sich nicht sicher, ob das Schicksal sich einen Spaß daraus machte, ihn von einem Wahnsinn in den nächsten zu katapultieren
    Hatte er nicht schon genug erleiden müssen auf seinem steinigen Weg hin zum Reichtum? Verräterische Partner, Inkompetente Mitarbeiter, ruchlose Kopfgejdläger, Razzien, brennende Lagerhäuser... die Liste lies sich ewig weiterführen. Alles unangenehme Ereignisse, auf die er getrost hätte verzichten können.
    Doch nun warf ihn das Geschick der Welt auf einen von panischen Menschen erfüllten Martkplatz, während die monströse Posaune des Verderbens sich mit erhaben Schwingen über die nunmehr machtlose Stadtmauern erhob und jedem Menschen versprachen, in ihrer eigenen Heimat vom Feuer verschlungen zu werden - und das zum zweiten Mal!

    Lukar fühlte sich in dem Moment, da das Chaos brüllend und feuerspuckend über die Stadt hereinbrach, wie ein Schiffbrüchiger, der grade von einem Rettungsboot aufgelesen worden war, nur, damit dieses von einer Welle erfasst wurde und ebenfalls an den Klippen zerschellten konnte, an denen noch immer die Planken und Masten des ersten Seelenverkäufers hingen der ihn beinahe in Adanos Reich gezogen hätte. Es war ein sureales Gefühl, eine perverse Mischung aus Ironie und Todesangst, dass einen eisigen Schauer über seinen Rücken jagte. Die panischen Schreie des Volkes taten ihr übriges dazu, jenes Gefühl in Lukar zu erwecken, das er sonst so erfolgreich zu unterdrücken suchte.

    Seine Beine versagen erfolgreich ihren Dienst, als Lukar versuchte, sich von der Bank zu erheben. Na toll! Fluchend gab er seinem wie versteinerten Körper einen ruck, kam etwas taumelig auf die Beine. Ein fliehnder Bürger rempelte ihn an, besaß aber noch so viel geistesgegenwart, ihn am Arm fest zu halten damit er nicht stütze. Lukar bemerkte es kaum. Der Schatten des Drachen setzte über die fliehende Menge hinweg, verdunkelte ein weiteres Mal die Sonne. Irgendwo neben ihm ging der Dachstuhl eines mehrstöckigen Hauses in Flammen auf, der quälende Gestank von Pech und Schwefel erfüllte die Luft und die Menschen stoben davon wie aufgescheute Ratten, einige Ziellos, andere dem Groß der Menge hinterher, wieder andere folgten ihren Verwandten und Freunden um diese nicht aus den Augen zu verlieren. Einige gerüstete Soldaten versuchten, gegen den Strom der Menge anzukommen und mussten teilweise Gewalt anwenden um nicht in die falsche Richtung gedrängt zu werden. Gegen den Überlebensinstinkt der Menschen war kein Kraut gewachsen, Beruhigung in das aufgescheuchte Nest zu bringen war vorerst undenkbar , doch die Soldaten bahnten sich ihren Weg erfolgreich gen Osten.

    Die Gedanken des Händlers kreisten. Zumindest arbeiteten seine Beine wieder wie gewollt und brachten ihn irgendwie zum Hafenviertel. Wie er es geschafft hatte, wusste er nicht zu sagen, aber das war ihm im Moment völlig egal. Er musste unbedingt seinen Freund Slicer finden, bevor noch schlimmeres passierte. Wenn der Drache schon seine Kreise über die Stadt zog und sie in Brand steckte, konnte seine waffenschwingende Brut nicht weit entfernt sein. Unschöne Bilder an das Gemetzel um Setariff fluteten Lukars Schädel.
    Und diesmal gab es keinen Joe Black, der für sie den Weg freischnetzeln würde...

  20. Beiträge anzeigen #40
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Unüberhörbar drang das Dröhnen bis in den Saal vor und versetzte die Zuschauer in Schrecken. Die ersten von ihnen sprangen sofort auf, während andere noch unsicher umherblickten. Im hinteren Teil des Saals sah Françoise, wie Redlef mit seiner Mannschaft im Begriff war sich und die Angeklagten in Sicherheit zu bringen. Sie war nicht die einzige, die das bemerkte und wenige Augenblicke später befand sich das gesamte Publikum in Aufruhr.
    Die Menschen machten Anstalten in Richtung der Tür zu drängen und hätten die Milizsoldaten womöglich überrannt. Just in dem Moment wurde die Tür aufgestoßen und einige Paladine geführt von Samuel schoben sich durch das aufgescheuchte Publikum.
    »Eminenz! Wir bringen Euch in Sicherheit.«
    Françoise konnte es am Gesichtsausdruck ihres Leibwächters erkennen. Das für ihn typische verschmitzte Lächeln war einer ernsten Miene gewichen. Sie musste nicht fragen, um zu wissen, was passiert war. Und auch die Menschen um sie herum begriffen schließlich, als das markerschütternde Gebrüll in ihren Ohren dröhnte.
    Die Paladine bahnten sich und den drei Feuermagiern einen Weg aus dem Saal und aus der Bastion. Als sie auf den Hof vor der Bastion traten, empfing sie das Chaos. Soldaten rannten zu ihren Posten und Bürger um ihr Leben. Ein massiver Flammenstrahl schoss unweit der Bastion auf eine Gruppe von Häusern herab. Ihre Dächer fingen augenblicklich Feuer und die Bewohner flüchteten durch Türen und Fenster. Schreie drangen zu ihnen herüber und entsetzt musste Françoise mit ansehen, wie mehrere Flüchtlinge vom Feuer verschlungen wurden.
    Als sie gen Himmel blickte, entdeckte die Priesterin den Drachen. Es war das erste Mal, dass sie ihn aus nächster Nähe sah. Es war ein gewaltiges Biest und trotzdem stieg er nach seinem Sturzflug in atemberaubender Geschwindigkeit wieder in die Höhe.
    »Wir müssen zur Zitadelle!«, drängte Samuel die Priesterin. Doch Françoise starrte weiter, wie der Drache seine Kreise zog.
    »Meisterin, wir müssen gehen!«, wiederholte Leonard eindringlich und legte ihr die Hand auf den Arm. Françoise drehte sich zu ihrem Berater und nickte. In Windeseile liefen sie durch die Straße bis zum großen Vorplatz der Zitadelle. Auch hier herrschte Chaos, obwohl sich der Drache noch im Osten der Stadt aufhielt. Menschen liefen und schrien wild durcheinander, offenbar auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf. Dass vielen Bürgern dabei die Zitadelle in den Sinn kam, war nicht verwunderlich. Unter ihnen befand sich Icarion zusammen mit mehreren Novizen.
    »Françoise!«, rief er über die Köpfe hinweg und drängte sich bis zur Priesterin vor. »Im Tempel, in der Stadt, überall herrscht Aufruhr und Chaos. Ich war im Begriff mit den Novizen in die Zitadelle zu flüchten.«
    »Sammle so viele Magier, Novizen und Adlati wie du finden kannst und lösch mit ihnen die Drachenfeuer! Es darf sich auf keinen Fall ausbreiten! Und wenn du Bürger siehst, schick sie in die Kanalisation!«
    Der Feuermagier starrte die Priesterin an und nickte schließlich.
    »Ja… Ja, Meisterin.«
    Er zog davon und Françoise rannte gemeinsam mit ihren beiden Beratern und den Paladinen weiter zur Zitadelle. Dort angekommen schickte die oberste Feuermagierin alle Paladine bis auf Samuel zu ihren Posten. Jeder Soldat würde jetzt gebraucht werden.
    »Wir müssen zum Turm!«, rief sie dann und eilte los. Samuel hielt mit der Priesterin schritt, allerdings fielen Jeffrey und Leonard bald auf den tausend Treppen der Zitadelle zurück. Erst als die oberste Feuermagierin bei ihren Gemächern Halt machte, holten die Magier sie wieder ein. Sie brauchte ihren Stab für einen Gegner dieser Größe. Auf dem Weg hinaus stießen mit Mary zusammen, die voller Sorge nach ihrer Mentorin gesucht hatte.
    »Ich möchte dir helfen!«, sagte sie. Widerstrebend willigte Françoise ein. Das Leben ihres Protegés war der obersten Feuermagier über alle Maße wichtig. Doch sie sah ein, dass sie Hilfe brauchte und dass Mary inzwischen stark genug war, auf sich selbst aufzupassen. Zu fünft erreichten sie so die Spitze des höchstens Turms der Stadt, von wo aus sich ihnen ein grauenhafter Anblick bot. Häuser brannten und die Flammen sprangen von Dach zu Dach weiter. Noch immer kreiste der Drache im Ostteil der Stadt und stieß ohne Vorwarnung im Sturzflug herab, um weiteres Feuer auf Menschen und Gebäude zu speien.
    »Was ist der Plan?«, fragte Leonard und blickte die Priesterin unschlüssig an.
    »Du und Jeffrey, ihr werdet einen Blitzschild um uns errichten. Falls der Drache die Spitze angreift, muss der Schild halten!«
    »Wird das mehr als sein Feuer abhalten?«, fragte Samuel und runzelte die Stirn.
    »Nein. Für alles andere müssen wir auf die myrtanischen Baumeister vertrauen.«, entgegnete die Priesterin und deutete auf die vier Zacken, die die Turmspitze wie die Zacken einer Krone umgaben.
    »Mary, du wirst mir mit meinem Zauber helfen. Sollte ich die Kontrolle verlieren, musste du sie mir helfen, sie zurückzuerlangen.«
    Die Novizin sah Françoise besorgt an, doch die oberste Feuermagierin lächelte sanft und strich über ihre Wange. »Du schaffst das.«
    »Ich werde hier Wache halten.«, warf Samuel ein, der sich seiner Nutzlosigkeit in der augenblicklichen Situation bewusst wurde.
    Während die beiden Feuermagier damit begannen, gemeinsam die bläulich schimmernde Schutzkuppel zu beschwören, stellte sich die oberste Feuermagierin an den Rand des Turms. Der Drache setzte gerade zu einem weiteren Sturzflug an und riss dieses Mal mit seinen mächtigen Hinterläufen Teile der steinernen Arenamauer ein. Françoise streckte ihre Hand gen Himmel und konzentrierte ihre Macht. Die Wolken zogen sich mehr und mehr zusammen und der Wind zerrte an den Roben der Magier. Allmählich verdunkelte es sich. Ein fürchterliches Unwetter schien sich anzubahnen, doch fiel kein einziger Regentropfen auf die gepeinigte Stadt. Statt dessen brachen weiße Blitze aus den dunklen Wolken. Wie gleißend helle Schlangen schnellten sie hervor und in einem langen Bogen tauchten sie wieder in das Wolkenmeer ein.
    Der weiße Stein an der Spitze des Lotusstabs glühte und Françoise fixierte den Drachen mit ihren Augen. Er hatte die Veränderung wahrgenommen. Der Wind wehte heftiger in den Höhen und stieg der Drache nach seinem Sturzflug auf, kam er den Wolken gefährlich nah. Ein weiterer Blitz züngelte hervor, nur eine Flügelbreite vom Drachen entfernt. Doch das Untier ließ sich nicht davon beeindrucken und stieß abermals herab, um sein Feuerodem über die Häuserdächer zu speien. Als er erneut aufstieg brauch aus dem Wolken vor ihm ein greller Blitz hervor und schlug mit großer Wucht auf den schuppigen Rücken des Drachen. Ein erschrockenes Brüllen hallte über die Stadt hinweg, doch Françoise wusste, dass das noch lange nicht reichte.
    Ihr Atem ging schneller und sie spürte wie sich ihr Brustkorb hebte und wieder senkte. Ein Trommelfeuer von Blitzen ging von oben auf den Drachen nieder. Einige sollten ihn nur zum Ausweichen bewegen, andere zielten geradewegs auf seinen Körper und auf die ledrigen Flügel. Insgeheim hoffte die Priesterin, ihm so starke Verletzungen beibringen zu können, dass er abzog. Doch war es eine geringe Hoffnung. Nur mithilfe der Soldaten am Boden hätten sie eine echte Chance.

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