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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Das Bluttal #2

    Auf der Insel Argaan ist nichts mehr, wie es einmal war. Es begann mit Gerüchten über seltsame Wesen des Nachts abseits der Wege und Handelsstraßen. Bald folgten erste Berichte über Überfälle. Reisende verschwanden, kamen nie an, auch auf sonst sicher geglaubten Routen. Bauern wurden tot auf ihren Höfen aufgefunden und Rauchsäulen verkündeten von weiteren Gräueltaten.

    Längst hat sich die Lage noch verschlimmert. Weißauge hat sich den Menschen offenbart und ihnen mit seinen Legionen aus Echsenmenschen den Krieg erklärt. Die ersten Rückschläge ließen nicht lange auf sich warten. Setarrif, die goldene Stadt und Stolz des Widerstandes gegen König Rhobar, wurde trotz mutigster Verteidigung von den Legionen überrannt und zerstört. Doch auch in Tooshoo, der Heimat des mysteriösen Waldvolkes, blieb es nicht bei den alltäglichen Routinen. Die Echsen kamen und aus Weitsicht und aus Sorge um die Frauen und Kinder, zog man sich aus der Heimat zurück.

    Hier im Bluttal, im Mittelpunkt des Dreieckes zwischen der Hafenstadt Thorniara, der Silberseeburg und der Baronie Stewark, haben sich nun die kampferprobten und kampfbereiten Waldvölkler versammelt, um auf ihre Art und Weise gegen den Feind der Menschheit zu kämpfen. Die Wehrlosen, die Alten und vielleicht auch die Feiglinge haben Schutz in den großen Städten gesucht, haben Unterschlupf in der gespaltenen Jungfrau gefunden, oder aber haben sich anderweitig oder gar außerhalb von Argaan Verstecke gesucht, während die Waldvölkler im weitläufigen Bluttal die Stellung halten.

    Das Waldvolk hat das Fort besetzt, verstärkt und hält dieses, doch heißt das nicht, dass das Bluttal und stewarker Umland nicht auch noch weitere Aufenthaltsorte und Lager bereithält. Die Augen und Ohren des Waldvolkes sind überall und man hört - neben dem üblichen in Verruf bringenden Geschichten über sie - dass sie wieder auf ihren alten Pfaden wandern, auf denen sie einst die Hilflosen, Gejagten und Verirrten beschützten ohne sich zu offenbaren. In den Schatten der Bäume, ihrer wirklichen Heimat, haben die Überlebenskünstler längst begonnen die Wälder zu hüten und die Echsenmenschen und alles was das Chaos noch mehr vergrößert zu jagen.


    Ortsbeschreibung:
    Ansonsten ist das Bluttal nach wie vor das Bluttal. Irgendwo dort mitten drin befindet sich ein durch Holzpalisaden umgebenes Fort mit ein paar Blockhütten, an denen ständig etwas herum gebaut wird. Zwei hohe Holztürme finden man dort und es soll sogar sowas wie eine Schankstube in einer der Hütten geben. Neben einem Lagerplatz und einer großen Kochstelle, wo eine Frau namens Edda(die aus Khorinis' Hafenviertel) alle versorgt - findet man das Hauptgeschehen am zentral gelegene Lagerfeuer. Wer feststellt, dass dort weit weniger Leute sind, als er es aus Schwarzwasser kannte, der hat noch gute Augen. Viele der Waldvölkler sind im Bluttal unterwegs und sichern das Tal. Ab und an kehrt ein Jagdkommando zurück oder wird durch ein anderes abgelöst.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Freiya bekam augenblicklich Magenkrämpfe und es brauchte ihre größte Beherrschung, das Wasser nicht sofort wieder rauszuwürgen. Als der Fremde ihr ein zweites Glas reichte, trank sie langsamer. Die Magenkrämpfe verschwanden langsam und Schluck für Schluck trank sie das kühle Nass, das nie besser geschmeckt hatte.
    Sie fühlte den Blick des Fremden auf sich ruhen, der schweigend neben ihr stand. Sie musste beherzt rülpsen und lief augenblicklich rot an.
    "Entschuldigung", nuschelte sie. Sie drehte das Glas verlegen in ihren Händen hin und her, dann stellte sie es auf den Boden. Es war Glas und es war besser, wenn sie es nicht kaputt machte.
    "Ich wollte eigentlich nach Thorniara. Ich bin von Stewark aufgebrochen, habe mich aber... scheinbar verlaufen..."
    Sie verstummte. Eigentlich war das schon sehr beschämend für sie. Sie war froh, dass Saltim nicht hier war und sie jetzt sehen konnte, nachdem sie sich ihm gegenüber so behauptet hatte. Während der letzten Tage hatte sie immer wieder an seine Worte gedacht, dass sie ohne ihn nichts wäre. Nun endlich war sie sich sicher, dass sie es auch alleine schaffen könnte. Jetzt würde hoffentlich alles gut werden. Wenn da nicht ihr Rücken wäre...

    "Ich glaube, ich habe einfach nur Hunger und Durst. Mir ist schwindelig und ich wünschte, ich könnte etwas gegen diese furchtbaren Rückenschmerzen machen. Vielleicht muss ich einfach nur wieder zu Kräften kommen", sagte sie immer noch mit gesenkter Stimme und traute sich kaum, den Fremden anzuschauen. Sie war dankbar für die Hilfe und trotzdem schämte sie sich, auch, wenn sie dem Fremden gegenüber gar keine Rechenschaft schuldig war.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Furchtbare Rückenschmerzen? Vielleicht steckte da ja doch mehr dahinter.
    "Wo genau sind denn die Schmerzen?", fragte er und ließ Hunger, Durst und Schwindel beiseite. Immerhin war das weder erstaunlich, noch gab es besonderen Interventionsbedarf. Nach ein paar Tagen in Zivilisation würde sich das schon von ganz alleine wieder geben.
    "Zieh dich bitte aus und zeig mal her", forderte er anschließend. "Wann hast du die Schmerzen? Wann werden sie besser oder schlechter?"
    Die Patientin, deren Namen Rekhyt noch nicht einmal kannte, hatte sich mittlerweile den Oberkörper frei gemacht und offenbarte einen Rücken der mit Narben überseht war. Doch so erschreckend der Anblick auf den ersten Blick auch sein mochte, war es dann doch offensichtlich, dass diese Narben alt und lange verheilt waren. Woher die wohl kommen mochten? Rekhyt überlegte zu fragen, entschied sich dann aber doch dagegen, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass sie etwas mit ihren aktuellen Schmerzen zu tun haben könnten. Stattdessen begann er den Rück abzutasten, klopfte die Wirbelsäule entlang und drückte zuerst links und dann rechts in ihre Seite. Erstaunlicherweise war vorerst nichts auffällig, bis er schließlich an der rechten Flanke angekommen war und er sie kaum berührt hatte, als sie schon zusammen zuckte und kurz aufschrie.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Wie bitte? Ausziehen?
    Freiya zögerte. Sie sollte vor dem Fremden einfach so blank ziehen?
    Sei nicht dumm, schallt sie sich innerlich, der ist mindestens ein Barbier, vielleicht sogar ein Heiler. Der sieht ständig nackte Leute und muss wahrscheinlich noch ganz andere Stellen anschauen, als so einen nackten Rücken.
    Sie saß schließlich mit nacktem Oberkörper auf der Liege und hatte ihre Arme an ihren Körper gepresst, damit sie zumindest ihre Vorderansicht schützen konnte.
    Der Fremde tastete ihren Rücken ab und klopfte merkwürdig dran herum. Freiya fiel ein, dass ihr Rücken nach wie vor mit Narben übersät sein musste. Es erschien ihr eine Ewigkeit, dass diese Narben entstanden waren und dennoch war der Schmerz, den der Stock oder manchmal auch der Gürtel verursacht hatte, immer noch so lebendig wie damals. Wie merkwürdig, dass sie das nicht vergessen hatte. Es war in ihre Erinnerung eingebrannt, wie die Narben auf ihrem Rücken. Sie wusste immer noch nicht, wie sie damit umgehen sollte. Niemand hatte diese Narben bisher gesehen, außer der Verursacher und... Freiya keuchte auf: der Schwarzhaarige aus ihren Träumen. Sie hatte sie ihm gezeigt!
    Doch bevor sie diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, fuhr ein furchtbarer Schmerz durch ihren Rücken. Sie schrie auf und keuchte. Was war das? Das war einfach nur furchtbar. Der Fremde beließ es zum Glück dabei und drückte nicht weiter auf der schmerzhaften Stelle rum.
    "Genau da tut es weh. Es tut seit einer Weile schon weh da, aber nicht so sehr, wie wenn Ihr drauf drückt", sagte sie schließlich.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Rekhyt grübelte. Die Umstände hatten sich jetzt tatsächlich geändert, denn mit Schmerzen dieses Ausmaßen an dieser Stelle hatte er eigentlich gar keine Erfahrung. Doch Leyla hatte ihm natürlich auch einiges an Wissen vermittelt, was sie noch nicht unmittelbar gesehen hatten. Wenn sich Rekhyt richtig an die Lehrstunden erinnerte, entsprach die Stelle an der die Schmerzen aufzutreten schienen einem Ort der für den Urin von Bedeutung war.
    „Ist dir etwas an deinem Harn aufgefallen?“, fragte er deshalb und befürchtete schon, dass die Frage etwas merkwürdig klingen konnte. Die Patientin wirkte tatsächlich etwas verlegen, verneinte aber. Ob dies nun der Wahrheit entsprach oder ob es nur deshalb dazu kam, weil es ihr zu unangenehm war darüber zu reden oder sie aber schlicht weg gar nicht darauf geachtet hatte, wusste er nicht. Wenn man ihrer Antwort jetzt aber glauben schenkte, war die Frage was der Druidenlehring damit anfangen konnte. Seiner Meinung nach konnte er mit seinen Gedanken immer noch recht haben. Dinge waren nie bei allen gleich und auch nicht immer so wie sie schienen. Das Problem war nur, dass der Schweigsame mit dem gesamten Befund kaum etwas anzufangen vermochte.
    Rekhyt überlegte mit Magie vorzugehen, beschloss aber davor lieber noch einmal Leyla zu Hilfe zu holen.
    Mit den Worten gleich wieder zurück zu sein verließ er die Patientin, suchte Leyla im hinteren Zimmer auf und schilderte ihr kurz was er bisher herausgefunden hatte, beziehungsweise dass er gerne einmal mit seiner Magie hinein fühlen würde um mehr Informationen zu erlangen.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Abenteurerin Avatar von Geneviève
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    Geneviève ist offline

    Am Bach im Walde

    "Tralala, es ist so schön!
    Tralala, mal baden geh'n!
    Plitscheplatsch, so tanzt das Wasser
    rinnt durch die Zehen, nass und nasser!"

    Lachend wie der glockenhelle Sonnenschein patschte Geneviève in das Wasser des kleinen Baches, der sich durch den Wald mitten im Bluttal schlängelte, und hopste seinen wild gewundenen Lauf entlang über bald steinigen, bald schlammigen und von Moos überwucherten Grund, über kleine, im Laufe der Jahre gewachsene Kaskaden und quirlige, winzige Wasserfälle wie Stromschnellen. Die Kühle des frischen Wassers war eine großartige Abwechslung zur Wärme, die nun im Sommer herrschte. Es war ein Gefühl von Freiheit, das sie mehr als genoss.
    Das war kein Wunder, denn schließlich hatte sie wochenlang in einer hässlich dunklen, winzigen Zelle am Grunde dieses großen Steinhauses, das die Baummörder "Burg" genannt hatten, verbracht. Es war eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, schließlich hatte die Fee lediglich versucht, die dummen Menschen von einem rücksichtslosen Massenmord an den armen Bäumen abzuhalten! Doch dieser rothaarige, böse dreinschauende Mann in dem Metallkleid hatte sie gewaltsam von dort weg gebracht und einfach so kurzerhand in dieses finstere Loch werfen lassen! Und dort hatte sie nun gesessen und gewartet, war sich fast schon vergessen vorgekommen, wenngleich sie jeden Tag ein klein wenig zu essen erhalten hatte. Zum Glück hatte sie mit den Steinen, aus denen Burg und damit auch Zelle geschaffen waren, großartige Gesprächspartner, mit denen sie langgezogene, hochgradig gebildete und eloquente Dispute über die Welt und ihre Bewohner geführt hatte, über das Wetter, die Gerechtigkeit und das Essen. Nun zugegeben, Steine waren nicht gerade als Feinschmecker bekannt und konnten allgemein nicht allzu viel mit dem Wohlgeschmack feiner Heidelbeeren anfangen, aber wenn man sonst nichts mehr zu besprechen hatte, wagte man sich als redegewandter Felsabkömmling eben auch einmal auf Themengebiete vor, in denen man nicht die solideste Wissensgrundlage vorweisen konnte.

    So war Tag um Tag vergangen, bis sie schließlich ganz urplötzlich einfach so entlassen wurde. Vielleicht hatte es mit ihrem lauten Protest zu tun, der irgendjemanden daran erinnert zu haben schien, dass immer noch über ihren Fall zu entscheiden war, vielleicht hatte man mittlerweile alle Bäume in der Nähe dieses unheilvollen Baummörderlagers umgebracht oder vielleicht war sie einfach nicht mehr als störend genug empfunden worden, jedenfalls konnte sie endlich wieder Luft unter freiem Himmel atmen. Und nachdem sie diese schreckliche Erfahrung nun hatte machen müssen, wollte sie fürs Erste einmal weit weg von diesem doofen Steinhaus kommen. Da man jedoch leider fast überall an den Ufern des Silbersees diesen Ort der Schande erblicken konnte, hatte sie sich lieber in Richtung des Tals gewandt, in dem die Bäume noch glücklich wachsen durften, wie sie wollten, und hier war auch sie wieder glücklicher.
    "Zeit, etwas zu essen", beschloss sie kurzum und verließ den netten, verspielten Bach, um in der Nähe nach einigen Sträuchern zu suchen, an deren Beeren sie sich gütlich tun könnte. Reif und süß war so einiges zu dieser Jahreszeit - da schmeckte es umso besser. Erst recht, nachdem sie dieses schreckliche von den Steinhausmenschen gemachte Essen hatte zu sich nehmen müssen.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline

    Wälder des Tals - Mitten im Nirgendwo

    "Irgendwo hier muss es sein."
    Er musste vorsichtig sein, wenn er hier nicht in sein vorzeitiges Ende stolpern wollte, so viel war sicher. Aufmerksamen Blickes sondierte Rudra alles, was um ihn herum geschah, während er langsam durch das Unterholz des Bluttals schlich. Nicht die Echsenmenschen waren seine größte Sorge, sondern in der Tat die, wegen denen er hier war: Morras. Er wusste, dass hier irgendwo eines ihrer Lager sein musste, und er konnte sich nur zu gut ausmalen, wie es enden würde, sollte einer der Bogenschützen eine unruhige Hand an der Sehne haben. Der Späher war sich auch ganz und gar nicht sicher, ob das tatsächlich die Art von Morras war, die er suchte - aber einen besseren Anhaltspunkt sah er derzeit nicht. Schließlich konnte er schlecht in die Burg am Silbersee spazieren, um zu fragen, ob er sich ein Lurkerei borgen dürfte. Dann doch lieber ein kleiner, hölzerner Wehrbau inmitten der Wälder, die ihm zumindest das Gefühl der Sicherheit vermitteln konnten.

    Was er hier tat? Er suchte nach einem Weg, seinem Stamm von Nutzen zu sein. Nach ihrer Befreiung aus der Gefangenschaft waren Rudra und sein Bruder wieder in Richtung des Orkwalds aufgebrochen, doch der Haarlose hatte es sich kurz vor dem Ziel noch einmal anders überlegt. Der Drache und die Echsen schienen die ganze Insel zu bedrohen und das konnte nur heißen, dass die Orks am Karrek selbst früher oder später in den Kampf ziehen würden. In diesem offenen Kampf würde er nur bedingt etwas beitragen können neben Kriegern wie Tat'ank'Ka oder Gorbag, die wahre Tötungsmaschinen darstellten. Doch wenn er es endlich vollbringen mochte, die Materialien für die Tätowierung zusammenzutragen, über die er dereinst mit Proya gesprochen hatte, würde er sein verborgenes Potenzial erwecken und tatsächlich für den Stamm von Nutzen sein können.

    Blut und Wasser, Quell des Lebens
    Tod und Vergessen, Gerüst des Seins
    Neu und Alt, Frucht des Todes
    Alles vereint, zusammen ein Neues

    Es war nun schon Jahre her, dass Proya ihm diese Worte im Rahmen der bizarren Zeremonie entgegen geschleudert hatte, und bisher war es ihm nie gelungen, daraus alles Zutaten abzuleiten, die er beisammen schaffen musste, um die Tinte für die Tätowierung zusammenzustellen. Doch in all der Zeit, die er seit seiner Gefangennahme durch die Morras gehabt hatte, waren seine Gedanken des Öfteren dorthin zurückgekehrt und nun meinte er, endlich eine sinnvolle Interpretation gefunden zu haben. Das Gerüst des Seins, die Knochen des Trollkönigs von Khorinis, hatte er dereinst bereits aus dem Wrack der Zermalmer geborgen. Die Frucht des Todes konnte entweder im übertragenen Sinne zu verstehen sein, dann konnte ihm vielleicht einer der Morras helfen, die sich in den Dienst Beliars stellten. Vielleicht aber war es tatsächlich wörtlich zu verstehen: die Frucht eines Baumes, der im Sterben lag oder eine todbringend giftige Frucht. In diesem Falle würden ihm die Tier- und Pflanzenmorras wohl weit mehr helfen können. Wessen Blut gemeint war, vermochte er nicht zu sagen, doch vielleicht handelte es sich um das Blut der Gemeinschaft, aus der jeder der Orks im Stamm seine Stärke zog. Ein Tropfen jedes Stammesmitglieds konnte vielleicht schon genug sein.
    Rudras erstes Ziel jedoch waren die Wassermorras, die früher auf dem Festland in der Wüste zu finden gewesen waren. Er wusste nicht, wo genau er sie finden konnte, doch wenn es ihm gelang, mit einem der hiesigen Morras in Kontakt zu kommen und seine Wünsche halbwegs verständlich in deren Sprache zu äußern (die der Späher dank der Unterweisung seines Bruders mittlerweile mehr schlecht als recht beherrschte), würde er sie über kurz oder lang schon finden. Sein Ziel war es, reinstes Wasser aus den Händen solch eines Magiers zu erhalten. Ob nun normales Wasser für die Tinte genügen würde oder nicht, Rudra wollte auf Nummer sicher gehen. Und da konnte das reinste Wasser, das zu erhalten er sich vorstellen konnte, nicht falsch sein.

    Sein Körper spannte sich an, als er auf eine Lichtung trat und in einiger Entfernung die Spitzen einer hölzernen Palisade erblickte. Nun blieb nicht mehr als zu hoffen, dass er an umsichtige Morras geriet.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    „Ich komme am besten mal mit“, meinte Leyla und ließ von dem Sud ab, der inzwischen vor sich hin brodelte und einen herben Duft zu verbreiten begann. Die lange Zeit in Thorniara hatte die Vorräte vieler Tränke stark aufgezehrt, sodass ihr in den nächsten Tagen eine Menge Brauarbeit bevorstand, die Rekhyt ihr leider nicht auch noch abnehmen konnte. Immerhin kümmerte er sich aber zunehmend selbstständig um alle möglichen Wehwehchen, mit denen jemand die Heilkammer aufsuchte.
    Der Anblick der rothaarigen Frau war ziemlich kümmerlich. Fast schon ängstlich kauerte sie in sich zusammengesunken auf einem der Betten, die Arme vor lauter Scham um den Körper geschlungen und den Blick auf den Fußboden gerichtet. Aber selbst bekleidet wäre ihr Anblick wohl kaum besser als mit schrecklich zu beschreiben gewesen. Dennoch griff Leyla in einer ersten Reaktion nach einer dünnen Decke und legte sie der Rothaarigen von vorn über die Schultern, sodass der Rücken weiterhin frei blieb, sie sich aber zumindest wohler fühlen konnte.
    Behutsam ging die Ovates vor der Frau in die Hocke, nicht ohne dabei das gläserne Trinkgefäß zu bemerken, das zu ihren Füßen stand. Gedanklich schüttelte sie den Kopf darüber, würde Rekhyt aber erst später darauf ansprechen.
    „Seid ganz unbesorgt, Ihr seid hier in guten Händen. Ich bin Leyla. Wir würden gern genauer untersuchen, was Euch fehlt, wenn Ihr nichts dagegen einzuwenden habt. Und wenn es Euch nicht stört, würde ich das auch gern weiter Rekhyt überlassen. Es wird nicht wehtun, wir können mithilfe von Magie in Euren Körper hineinfühlen und damit herausfinden, was nicht stimmt. Aber wenn es Euch beruhigt, bleibe ich gern hier.“
    So ganz von Frau zu Frau, was oftmals einen gewaltigen Effekt hatte. Viele vor allem junge Frauen beruhigte es ungemein, wenn sie sich einer Frau anvertrauen konnten. Doch genauso war es wichtig, dass Rekhyt solche Situationen zu handhaben lernte.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Freiya blickte die blonde Frau an. Das war doch ein bekanntes Gesicht! Freiya erinnerte sich, dass die Frau in Tooshoo in der Heilkammer gewesen war, als Freiya sich dort von ihrer Goblinbeerenvergiftung erholt hatte. Damals hatte sich aber nicht die Frau um sie gekümmert, daher hatte sie sich nicht an ihren Namen erinnern können. Aber sie erkannte das Gesicht. Auch die Art und Weise, wie sie mit ihr sprach, hatte etwas zutiefst beruhigendes. Freiya umfasste die Decke und presste sie an sich. Sie hätte es gerne, dass Leyla blieb, wollte aber nicht, dass der Fremde - sein Name war also Rekhyt - sich dadurch übergangen fühlte. Es war ja nicht so, dass Freiya sich gänzlich unwohl fühlte, sie war einfach ein bisschen überrumpelt gewesen mit der Situation. Anstatt irgendetwas zu sagen, nickte sie einfach. Es war ihr gleich, wenn sie Magie einsetzten, das war ihr nicht unbekannt.
    "Was immer Ihr tun müsst, damit die Schmerzen aufhören", sagte sie dann schließlich doch. "Ich heiße Freiya", fügte sie dann noch hinzu, da Leyla sich zumindest nicht an sie zu erinnern schien. "Was heißt Magie eigentlich?"

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    Dennik grinste breit und blickte ebenso provokant zu San Daran zurück. Der muskulöse Schmied hatte einen sicheren Wurf, das musste man ihm lassen und das obwohl seine Muskeln durch das Schmieden sicher schon ziemlich vorbelastet waren. Dennik jedenfalls wäre sicher viel zu zittrig geworden... Doch noch ehe er etwas erwidern konnte, brüllte eine Wache des Forts: "Ork in Sicht!".

    "Eigentlich wollte ich dich gerade auffordern deine Arbeit niederzulegen, damit wir Echsen jagen können. Bisschen üben für unsere Reise, aber jetzt gibt es erst einmal Ork zum Frühstück! Mama Hoquart ... eh Hoqua ... oh gott... wir müssen zurück in den Sumpf! Ich vergesse schon den Namen der Mama! Egal! Sie würde sich über einen Orkbraten sicher freuen, also los!", Dennik lief los in Richtung aus der der Warnruf gekommen war und erklomm geschwind und elegant die Mauer. Den Bogen im Anschlag und die Pfeile griffbereit, schaute er sich suchend um.

    Ein junger Wächter mit einem Speer in der Hand, zeigte mit dem Finger auf die Lichtung vor dem Fort. Und in der Tat. Ein Ork.

    "Schaut alt aus", murmelte der Jäger von Tooshoo nachdenklich und strich sich mit der freien Hand durchs Haar. "Er schaut nicht so aus, als wollte er Ärger machen...", fügte er dann noch hinzu um den jungen Wächter neben sich ein wenig zu beruhigen.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Was Magie ist? Diese Frage überließ er lieber der erfahrenen und redefreudigeren Heilerin. Bestimmt konnte sie besser einem Außenstehenden nahe bringen was es damit auf sich hatte ohne gleichzeitig zu viel zu verraten. Er hingegen wollte sich auf die Magie konzentrieren mit der er sie behandeln wollte. "Hab keine Angst, lass einfach geschehen was mit dir passiert,", versuchte auch er noch einmal Freiya zu beruhigen um zu verhindern, dass er in ihrem Innersten auf Widerstand stoßen würde. Dann erweckte er seine Magie und lenkte sie in sie. Schon eine Weile war es her seit er das zuletzt gemacht hatte, doch es dauerte nicht lange, bis er sich wieder zurecht fand. Nun versuchte er also seine Magie in ihre rechte Flanke zu lenken und befürchtete schon, dass dies wesentlich schwieriger werden würde als auf Extremitäten wo man sozusagen soweit gehen konnte bis man anstieß. Zu seinem Erstaunen schien die Magie aber keine größeren Schwierigkeiten zu haben sich genau dort zu sammeln wo bei Freiya die Schmerzen lokalisiert waren. Dort angekommen versuchte er den Körper zu erforschen, doch es war schwer die Eindrücke zu erfassen. Sowohl Knochen als auch die Muskeln rund um sie schienen wesentlich besser abgegrenzt als das Gewebe hier. Doch je mehr er sich auf die Eindrücke einließ die seine Magie ihm vermittelte, desto eher erkannte eine Struktur dahinter. Insgesamt schien es ein recht großer Bereich zu sein, in dem alles ungefähr gleich war, eine große Kapsel, die sich dann nach unten hin aber zu einem schmalen Schlauch verengte. Dort schienen wieder ganz andere Verhältnisse zu herrschen, es war viel ruhiger und Rekhyt glaubte schon wieder nach oben zurückkehren und dort das Problem suchen oder die Eindrücke einmal mit der linken, schmerzlosen Seite vergleichen zu müssen, als ihm plötzlich doch etwas ungewöhnliches auffiel. Anschließend an den dünnen Schlauch gab es noch eine Änderung. Über einen sehr kleinen Abschnitt und ohne jegliche erkennbare Zusammengehörigkeit stieß er auf einen Bereich der die Schwingungen seiner Magie zu blocken versuchte, so stark wie er es sonst nur von Knochen kannte, aber doch glaubte er nicht, dass es sich tatsächlich um Knochen handelte. Was hätte ein so kleiner Knochen auch mitten im Körper verloren ohne eine erkennbare Funktion. Etwas stutzig überlegte er wie er weiter vorgehen sollte, beschloss aber schließlich das unbekannte Ding noch genauer zu untersuchen und seine Magie nur darauf zu konzentrieren. Als er dies tat bestätigte sich zuerst sein Eindruck. Das Objekt schien hart, wo seine Magie auch dagegen stieß zeichneten sich klare Konturen ab, doch als er ins Innere vorstieß änderte sich das Bild. Sein erster Eindruck war, dass das Ding vollkommen stumm war. Nichts schien seine Schwingungen unterbrechen oder stören zu wollen, die allgemeine Unruhe, die überall im Körper zu fühlen gewesen war, war verschwunden. Anders als sonst, wo die Magie von den Tätigkeiten des Körpers beeinflusst war und sich an sie anpassen musste, schien es hier so als würde eher die Magie ihre Umgebung verändern. Die Schwingungen durchdrangen das Objekt und rissen schmale Furchen auf, so als wären sie Haken eines Pflugs der die Erde unter sich umgräbt. Rekhyt steckte jedoch keinerlei Kraft in die Magie, sodass dieser Effekt keine weitere Auswirkungen hatte, doch er war versucht dies zu ändern und sein neu entdecktes Objekt zu zerstören. Anstelle dies zu tun zog er sich aber aus Freiyas Körper zurück. Leyla würde auf Zerstörung vermutlich allergisch reagieren und so wollte er zuerst versuchen sie zu überzeugen. "Da ist etwas", begann er seine Entdeckung zu erklären "es fühlt sich ähnlich an wie ein Knochen, doch ich glaube nicht dass es einer ist. Ich halte es für einen Fremdkörper, es scheint als wäre er wie ein Stein der ein Rohr verstopft. Ich könnte ihn zerstören, ich glaube das würde helfen."Mit einem fragenden Blick schaute er Leyla an und war gespannt was sie auf seine Erzählung erwidern würde.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    „Magie …“, murmelte Leyla und wechselte kurz einen Blick mit Rekhyt, um ihm zu signalisieren, dass er sich von ihren Worten nicht aufhalten lassen sollte. Sie griff nach Freiyas Händen, um der schmerzleidenden Frau zusätzliche Ruhe zu spenden.
    „Es gibt nicht DIE Magie. Du hast vielleicht schon mal von den Feuer- und Wassermagiern gehört. Deren Magie hat die vier Elemente zur Grundlage und ist auf deren Erscheinungsformen beschränkt. Das meiste davon sind Taschenspielertricks oder ist einfach zerstörerisch und hat wenig mit der Art von Magie zu tun, die wir Heilungsmagie nennen. Heilungsmagie ist abstrakt. Du kannst sie spüren, gerade jetzt, während Rekhyt deinen Körper untersucht. Wenn du stark genug bist, kannst du dich auch dagegen wehren. Wir können damit praktisch in dich hineinschauen. Ursachen für deinen Schmerz finden und in den meisten Fällen können wir damit Schmerzen lindern oder gänzlich beseitigen. Ganz allgemein gesagt kann diese Art von Magie die Heilungsprozesse deines Körpers beschleunigen. Da sie für uns aber sehr anstrengend ist, nutzen wir sie meistens nur dann, wenn die üblichen Heilmittel aus Kräutern und Pflanzen nicht helfen.“
    Leyla beendete ihren Monolog, als sie spürte, dass Rekhyt etwas gefunden hatte. Bereits kurz darauf erzählte er von dem Fremdkörper in Freiyas Körper und dass er glaubte, ihn entfernen zu können. Die Ovates überlegte einige Augenblicke und nickte schließlich.
    „Das klingt nach Ablagerungen, die sich im Körper bilden und die eigentlich erst im hohen Alter größere Formen annehmen sollten, sodass sie Schmerzen verursachen. Seltsam. Aber du hast recht, sowas lässt sich beseitigen. Zerstören klingt vielleicht etwas … rabiat“, sie schenkte Freiya einen beruhigenden Blick, „es dürfte eigentlich keine Schmerzen verursachen. Aber ich schlage vor, dass du dich dazu hinlegst. Denn anders als bei der Magie gerade wirst du das nun definitiv sehr deutlich spüren. Wie eine fremde Präsenz, die du aber keinesfalls bekämpfen darfst. Lass Rekhyt gewähren, umso weniger unangenehm ist es für dich.“

  13. Beiträge anzeigen #13
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Fort des Waldvolks - Am Lagerfeuer

    "Besseren Ort? Nunja dort in der Hütte sind ein paar andere Menschen mit Kindern, aber das Bluttal ist nicht wirklich ein Ort für eure Kinder. Die meisten waldvölkischen Familien mit Kindern und die Alten sind auch nicht hier. Die sind in Westargaan und verstecken sich in einer alten Mine in den Höhenzügen vor dem Silbersee. Nicht so fern von der Gespaltenen Jungfrau und Stewark, falls es doch gefährlich wird. Dort hat man sich auch eingerichtet und die Schächte sind soweit sicher oder werden gesichert. Habe auch von einen Hof gehört den unsere Leute sichern. Der Obst-Bauer nahm auch ein paar helfende Hände auf, denn in Stewark haben sie wohl zu viel Angst vor noch mehr Verlusten und kommen nur wenn sie was einfordern wollen. Meiner Meinung nach kein verkehrter Ort. Vor allem wenn du ihnen was bieten kannst, was sie nicht haben, Aniron. Die Silberseeburg wird nämlich früher oder später angegriffen, wenn die Echsen wieder losziehen und den Heldentod wegen ein paar Stücken Fels würde ich nicht suchen. So schlau sollten auch die anderen Wassermagier sein!? - Ich könnte dich und die Kinder zu diesen Hof bringen oder der alten Mine.", überlegte Ornlu und wurde sich gewiss, was Aniron so viel Sorgen machte. Es musste schwer sein Kinder in diesen Zeiten zu haben.

    "Achja! Wenn du wüsstest wie es oben in der Baumkrone von Tooshoo ist den Sonnenauf- und untergang zu erleben, würdest du das Essen und die Viecher sofort dulden und nach Sumpfkraut verlangen. Jawohl ja! Du hast mich dort nie besucht und wenn du allein davon hörst, dass in den Tiefen Sümpfen Ruinen eines alten Volkes ähnlich dem auf Khorinis sind, wirst du Augen machen wie Tinquillius als er davon hörte.", fügte er energisch an. Es war für wahr nicht Silden, aber es war auch keine schlechte Heimat. Über Suzuran schwieg er, da er auch nicht mehr sagen konnte, als dass er wusste, dass sie lebt.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline

    Fort des Waldvolks - Vor dem Tor

    Noch kein Pfeil, der ihm einen zweiten Ausgang am Hintern verpassen wollte - das war ein gutes, fast schon unerwartetes Zeichen. Rudra schöpfte Hoffnung, dass das hier tatsächlich eine gute Idee gewesen sein könnte, und fühlte sich darin bestätigt, dass man den Morras oftmals mehr zutrauen konnte, als die meisten Oraks es dachten. Langsam schritt der Späher über die Lichtung bis direkt vor das Tor, die Hände dabei demonstrativ erhoben, um zu zeigen, dass er trotz seiner Bewaffnung, auf die er aufgrund der Echsen nicht verzichten wollte, nicht auf Konflikte aus war.
    "Tag schön", grunzte der Haarlose unbeholfen und wünschte sich gerade, er hätte seinen Bruder Khara nicht in dem von ihm geschaffenen, abgelegenen Heiligtum in den Bergen zurückgelassen. Zu spät, nun musste er sich selbst mit den Unwegsamkeiten der seltsamen Sprache der Morras herumschlagen.

    "Ich Rudra von Karrek. Oraks Waffen gegen Kinddrachens. Augen für Wassermorra auf. Sehen? Ich Wasser für Zauber. Hilfe bei Kämpfen!"
    Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, in der der Ork nach den richtigen Worten suchte und zusammenhanglos vor sich hin stammelte, bevor er wieder ein gebrochenes Wort hervor brachte. Warum musste diese blöde Sprache nur so kompliziert sein?
    "Du mich rein bring? Ich Friede zu dich. Nicht Gefahr!"

  15. Beiträge anzeigen #15
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Gerade wurde es spannend und Dennik machte beinahe bei dem kleinen Wettbewerb mit, da kam ein Warnruf.

    "Ork!"

    Lange war es her, dass San Daran einen Ork gesehen hatte. Vor allem kannte er die aus Bakaresh, aber so weit er wusste, gab es hier andere Orks, als die, die in Myrtana gehaust hatten.

    Er schaffte es nicht, seine ganze Rüstung anzuziehen, aber zumindest seine beiden Waffen nahm er in die Hände und rannte, von Bill gefolgt und Ara verwirrt beobachtet, da sie gerade aus dem Schlaf gerissen war, hinter Dennik her.
    Eine nervöse Wache zeigte ihnen den Ork, der ihnen langsam entgegen kam. Wenigstens ein Ork und kein Magier, dachte sich San.
    Dennik versuchte die Wache zu beruhigen und der Schmied beobachtete das glatzköpfige Wesen, das sich ihnen näherte.
    Wie um seinen guten Willen zu zeigen, hob der Ork die Hände. Dann machte es seinen Mund auf und sprach, aber San verstand nur bruchstückhaft. Irgendwas mit Rudra, Wasser, Kämpfen und Frieden.

    "Hast du verstanden, was er will?", flüsterte San Dennik zu. Der Ork sah wirklich nicht wie eine Gefahr aus, aber vielleicht lauerten da draußen noch mehr, die nur darauf warteten, dass das Tor aufging. Obwohl, Jäger, die zulassen, dass sich jemand an sie anschlich? Das bezweifelte San.

    "Ich würde ihn reinlassen, was kann den schlimmstenfalls passieren?"

  16. Beiträge anzeigen #16
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik musste sich ein Gähnen verkneifen, während er und die anderen Schaulustigen und Wächter auf der Mauer des Fortes warteten was der Ork zu sagen hatte. Es schien als musste der Ork die Wörter seiner Sätze, wenn man die Wortfetzen denn als Satzgebilde bezeichnen konnte, erst erfinden, bevor er sie aussprechen konnte. Nun. Sie waren hier beim Waldvolk und manch einer der älteren Holzfäller -befallen von der Krankheit, die manchmal einsetzte, wenn man sein Hirn jeden Tag und das Jahre lang mit Sumpfkraut konfrontierte- hatten auch keine besseren Umgangsformen mehr drauf und auch sie ließ man in Frieden.

    Der Meisterdieb war den Orks skeptisch gegenüber. Sein Leben lang hatte er in Vengard in Angst und Schrecken vor diesen Wesen gelebt. Sie hatten Myrtana erobert und das Königreich beinahe zerrissen. Dennik, damals ein Straßenjunge in den Straßen der Hauptstadt, hatten die Geschichten immer gegruselt. Nachts hatte er sich immer ausgemalt, wohin er flüchten würde, wenn die Horden der Orks die Stadtmauern durchbrachen. Oft war die einzige mögliche Option ein Fischerboot gewesen.

    Dennik musste unverhofft an seinen Lehrmeister Scoprion denken. Der alte Hüne war noch wesentlich schlechter auf die Horden der Orks zu sprechen als Dennik. Den meisten Leuten in Thorniara und Setarrif ging es ähnlich. Eigentlich war dieses Fort, geführt von den Druiden und Waldläufern und vor allem von Ornlu, dem Freund der Orks, wohl der einzige Ort auf dieser Insel, wo sich ein Ork wirklich recht sicher fühlen konnte...

    Der bärtige Mann schaute sich auf der Mauer um. Auch San Daran hatte es sich nicht nehmen lassen, hatte seine Arbeit niedergelegt und war Dennik auf die Palisade gefolgt. Sonst waren es nur junge Jäger, die hier oben standen. Ornlu war ebenfalls nicht zu sehen, also beschloss der Meisterdieb selbst das Wort zu erheben. Egal ob Schwarzmagier, Paladin, oder Ork, er sprach gerade für das Waldvolk und nicht für sich selbst, also musste er seine Skepsis überwinden. Er dachte an die Konfrontation mit dem schwarzen Ork im Orkwald. Die Orks hatten das komplette Waldvolk passieren lassen. Außerdem hatte dieser Ork etwas über den Drachen gesagt.

    San flüsterte und so hielt Dennik noch einen Moment inne.
    "Eigentlich kann nichts passieren, wir sind in der Überzahl, aber es wäre eklig, wenn der Ork aus irgendeinem Grund Pete oder einer hübschen Jägerin den Kopf zertrümmert und dann von tausend Pfeilen durchlöchert wird... ein Risiko... aber vermutlich auch nicht größer, als wenn wir die Paladine hier rein lassen würden...".

    "Bewahre, Ork. ähm. Rudra", er machte eine kurze Pause und kratzte sich etwas unbeholfen am Hinterkopf, ehe er selbstsicherer fortfuhr und auch etwas lauter wurde: "Das ist das Fort des Waldvolkes. Wir haben kein Ärger mit den Karreks und solange du keinen Ärger machst, bist du genauso willkommen wie jeder andere Mann... ehm... auch".
    Geändert von Dennik (24.07.2015 um 20:57 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #17
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Dennik schien auch den Ork einlassen zu wollen, obwohl man es ihm ansehen konnte, dass mehr in ihm vorging, als er sagte. Es schien ihm nicht ganz so zu behagen, aber er dachte rational und die Argumente, ihn einzulassen, war vielleicht das kleine Risiko wert.

    "Für die Nerven.", sagte San und gab seinem Freund einen Schluck Rum, bevor er sich selber einen gönnte.

    Er hatte nicht so ein Verhältnis zu Orks wie die, die aus Myrtana kamen. Varant war ja nicht so wie das Reich Rhobars von den Orks überrannt worden und die, die er getroffen hatte, waren auf Geschäfte oder politische Verhandlungen aus. Zwar war noch nie ein Ork bei ihnen an Schiff mitgefahren, doch hatten sie schon mit manchen gehandelt. Vor allem Sklaven, die Rack allerdings nur verschiffte, wenn sie einige Zeit Lang keinen Profit gemacht hatten. So hatte San Daran sie als Geschöpfe kennengelernt, mit denen man diskutieren und verhandeln konnte, wenn auch auf andere Weise, wie mit den gerissenen Wüstlern.

    San sprang von der Palisade und direkt zum Eingang, auf den langsam der Ork, anscheinend noch etwas misstrauisch, zuging. Der Schmied musterte ihn immer noch aufmerksam und hielt seine Waffen weiterhin oben, nur um sicherzugehen. Denniks Aussage, dass vielleicht der Ork aggressiv werden konnte und jemanden die Birne einschlagen, ließ ihn wachsam bleiben, nicht dass Ara die erste war, die neben diesem oder dieser Rudra stand.

    Neben ihm kam auch Dennik herunter und stellte sich zu ihm.

    "Mal sehen was er will... Spricht hier jemand orkisch?", fragte San leise Dennik.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Fort des Waldvolks - Vor dem Tor

    Offenbar bekamen die Morras eher selten Orks zu Gesicht, denn das Begängnis auf der Palisade war beachtlich. Dass sich mit Rudra ein Artfremder näherte, hatte offenbar schnell die Runde gemacht und nun war er die Attraktion des Abends. Umso schlimmer, dass er sich mit seinem Gestammel dermaßen blamierte!
    Leider sprach der Morra, der sich zum Wortführer auserkoren hatte, etwas zu schnell und mit zu vielen fremden Worten, als dass der Ork ihren Sinn vollends zu entschlüsseln vermochte. Was wohl dieses "Befahre!" heißen mochte? Zumindest erschien sein Tonfall nicht sonderlich aggressiv, wenngleich das bei dieser weichen Sprache schwer zu beurteilen war.
    "Was Fort und Volk? Nicht weiß was heißt."
    Zumindest das Wort willkommen hatte er von seinem Bruder gelernt und es war etwas Gutes. Leider war sich Rudra nicht sicher, ob da nicht noch ein verneinendes kleines Wort davor geäußert wurde - blöde, missverständliche Weichlingssprache! Als sich jedoch die Torflügel langsam zu öffnen begannen, konnte er jedoch davon ausgehen, dass er hinein durfte.

    Der Sprecher und einer seiner Begleiter erwarteten Rudra bereits am Eingang des Forts und riefen irgendetwas ins Innere des Lagers hinein, das wohl etwas mit ihm zu tun hatte. Der Ork versuchte, eine freundliche und aufgeschlossene Miene aufzusetzen, doch auf die Morras würde das wahrscheinlich eher wie eine abartige Grimasse wirken.
    "Ich nicht gut Morra sprech. Tut entschuldigt sehr. Kein Gefahr will, hier Varrok."
    Ohne lange zu zögern, löste Rudra sein Schwert samt Scheide von der Umgürtung, streifte den am Riemen auf dem Rücken getragenen Schild ab und streckte ihnen die Waffe entgegen. Es war verrückt, sich dermaßen in die Gewalt der Fremden zu begeben, doch erstens würde ihm die Varrok gegen diese Masse an Morras ohnehin nicht von Nutzen sein und zweitens legte er nicht alle Waffen ab. Die Schleuder behielt er bei sich - und sein Körper wäre zur Not auch eine nicht zu verachtende Waffe.
    "Frieden ich. Augen auf für Wassermorra. Augen auf für Wasser voll sauber. Das Wassermorra mach. Du zwei weiß wo treffen so?"
    Die Blicke der Morras verrieten viel darüber, wie gut verständlich die verzweifelten Kommunikationsversuche des Spähers tatsächlich waren. Immerhin hatte er diesmal nicht so lange für die Formulierung der Worte gebraucht - die meisten hatte er ja bereits bei seiner Ansprache vor dem geschlossenen Tor gesucht.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Bedächtig lauschte Freiya dem, was Leyla ihr erzählte. Es war interessant, wenngleich auch zu abstrakt für sie. Sie erinnerte sich an die Feuermagier und auch an die Wassermagier, unter beiden Gruppen gab es auch Heiler, wie zum Beispiel diese Frau in Setarrif - warum auch immer sie bei ihr gewesen war.
    Sie hatte bisher keine schlechten Erfahrungen mit Heilern gemacht und Leylas Erklärungen empfand sie als freundlich und erhellend. Sie hörte zu, was Rekhyt erzählte, was da wohl in Freiyas Körper los war. Sie verstand nicht alles von dem, was er sagte, aber es reichte, wenn die beiden anderen es verstanden.

    Leyla sagte schließlich, sie solle sich hinlegen und das tat sie auch, wenngleich etwas umständlich durch die Decke, die ja nicht verrutschen sollte.
    "Ablagerungen?", fragte sie schließlich.
    "Ist das etwas schlimmes? Es tut jedefalls furchtbar weh. Hab ich etwas falsch gemacht?", fragte sie und blickte die beiden Heiler noch einmal an. Leyla hatte etwas von Alter erzählt und so alt war sie ja eigentlich nicht. "Ach, fangt einfach an."
    Sie legte den Kopf auf ihre Arme und atmete aus, um sich zu entspannen, schließlich war sie daum gebeten worden. Hoffentlich tat es nicht zu sehr weh.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Fort des Waldvolks - An einem der Tore

    Bevor Aniron oder Maris antworten konnten, kamen Okam und Iun von der Seite angerannt. Beide gehörten insgeheim zu Ornlu, zu seinem kleinen Gefolge, das die Seite der Wölfe gewählt hatte, jedoch als Sippe geheim blieb.
    "Draugluin - Ein Ork ist am Tor erschienen.", sprach Iun.
    "Der große Schwarze oder der Schamane?", fragte Ornlu.
    "Ein Späher. Hat die typischen Waffen und Statur. Hoffe du hast Kuchen gemacht und singst ihm was vor? Hätt ich dich heut erwartet, hät ich Kuchen gemacht...Kuchen gemacht...Kuchen gemacht...doch hab ich keinen Kuchen gemacht, Kuchen gemacht, Kuchen gemacht..darumleg ich dich um! Hehehe!", sang Okam vor. Vigo, als dritter der Ornlu folgenden Waldläufer, applaudierte, verdrehte die Augen als sich Okam freute und flüsterte ein hämisches >Idiot!< hinterher.

    "Wenn du dich nicht benimmst mach ich Kuchen aus dir.", meinte Ornlu und fand das Lied gar nicht so übel, wie es klang. Sogleich ging er dann aber los und bat aniron und Maris auch mitzukommen. Wobei irgend jemanden bitten musste er wohl nicht. Hier war oft nicht viel los zwischen Zwiebelsuppe und Rohe-Zwiebeln-Wettessen.

    Ornlu drängt sich durch die Reihen, sein Name wurde nach vorne gerufen und dann Platz geschaffen. Am Ende stand er da, blickte zu Dennik und seinen Kumpels und dann zum Ork.

    "Rok Tar, Orak!", grüßte er mit lauter Stimme und neigte leicht sein Haupt.
    "Du erkennst mich! Dein Stamm nennt mich Großer Wolf. Das hier ist mein Stamm. Der Stamm der Waldmorra. Sei willkommen in Achtung der gegebenen Worte des Großen Wolfes und Varrag Melog und des großen Kriegers Tat'ank'Ka zwischen unseren Stämmen. Wie heißt du, Orak? Schickt dich Melog? Ist der Karrek in Gefahr?", fragte der Druide und wandte das an was alle anderen nicht hatten. Ein wenig Erfahrung in Sachen Kommunikation mit Orks.

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