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    Gath ist offline
    'Ausgedehnte Gespräche mit einem Magier'. Soso.
    Nun, Gath dachte sich seinen Teil dazu, auch wenn diese Äußerung natürlich nichts heißen musste. Er hatte auch ausgedehnte Gespräche mit Selina gehabt, und doch waren es eben nur viele Gespräche und eine Reise geworden. Mit dem Ergebnis, jetzt Lesen und Schreiben zu können und den Kerker Thorniaras wegen Spionage von innen gesehen zu haben...
    "Nun, Magier tragen sicherlich Waffen, gegen die sich kein Soldat je erwehren kann. Ich war einmal bei einem großen Magiewettbewerb im Kastell der Schwarmagier zu Gast.", wenn diese Ansage auf Madlen Eindruck machte, so ließ sie es sich zumindest nicht anmerken. "Meister jeder Magieschule haben dort gezeigt, was sie konnten und einem wurde tatsächlich Angst und Bange. Die hätten das komplette Gemäuer in den Boden gestampft, wenn sie gewollt hätten. Doch wahnsinnig... nein, als wahnsinnig würde ich wenige Magier bezeichnen, die ich kennen gelernt habe."
    Und wenn er so darüber nachdachte, waren das dann doch recht viele.

    "Solltest du mir nicht zuerst den Hof machen und meinen Vater fragen, ob er einverstanden ist, ehe du das zu sehen bekommst, was sich unter meiner Rüstung und der Kleidung verbirgt?", fragte ihn Madlen relativ direkt in Anspielung auf seine Frage nach Dolchen in der Rüstung und am liebsten hätte Gath darauf ziemlich frech geantwortet - wie sollte man denn den Vater einer Dame aus fernen Ländern fragen, wenn davon auszugehen war, dass sich dieser eben dort befand? - aber er beließ es bei einem unschuldigen Grinsen. Es galt, den Bogen nicht zu weit zu überspannen, denn Madlen wollte ernst genommen werden. Und sie schätze ihn etwas falsch ein. Für sie war Gath der Handwerker, der irgendwie hier gestrandet war. Und nicht ein Schmuggler im großen Stil, der eine Bande von bewaffneten Söldnern und weiteren Kriminellen als Freunde hatte.

    Und in der Tat, sie hatte eine ziemlich klevere Vorrichtung an mindestens einem Arm, durch die ein kleines Messer frei wurde. Gerade kurz genug, dass man es noch mit offener Hand verbergen konnte, aber doch so lang, dass es reichte, um einen Menschen zu töten. Auch jemand, der wie er hier am Feuer saß, so lange man darauf achtete, dass die Leiche noch kurz aufrecht sitzen blieb.
    Mit der erneuten Drohung dazu stellte Gath fest, dass er sich vielleicht doch etwas zurückhalten sollte. Madlen wollte drohen, und diesmal tat sie das auch glaubhaft. Er wüsste zwar nicht, warum sie Grund hätte, ihn hier zu ermorden, denn so unbeschreiblich reich war der Bootsbauer leider nicht, aber gut. Diese Dame wollte ernst genommen und ein Stück weit gefürchtet werden.
    Er tat ihr den Gefallen und sie rückte auch mit der Sprache heraus. Wer in ihrer Nähe war, lebte angeblich gefährlich, denn sie war Söldnerin. Er blickte kurz hinüber zur Hütte, wo die Milizsoldaten, Pete, Dennik und neuerdings auch Rekhyt, sein schweigsamer Freund standen und irgendetwas beredeten. Wenn man sich in der Nähe der zwei Pappnasen da drüber aufhielt, lebte man meist auch nicht sicherer. Vor allem nicht, wenn der kleine Dieb dabei war.
    Viel interessanter war da, was sie über den Kampf mit Dolchen zu erzählen hatte. Es stimmte, man musste ziemlich nah an einen Gegner heran gehen, denn sonst konnte man mit so einer kleinen Klinge unmöglich Schaden anrichten. Und gerade wenn jemand mit einem Schwert oder vergleichbaren Waffen auf einen los ging, empfahl es sich zumeist, das Weite zu suchen. Aber es bestand zumindest die Möglichkeit, das bestätigte Madlen, ein Schwert abzuwehren. Zwar nicht so, wie Gath sich das vorgestellt hatte, aber immerhin so, dass man den Hieb vom Körper ablenken konnte. Interessant war dabei die Anmerkung, dass es darum ging, dass einen der Hieb möglichst knapp verfehlte und man selbst dabei möglichst wenig Kraft aufwendete. Es ging, laut der Söldnerin, dabei wirklich nur um eine kurze Distanz, um dem Gegner möglichst nahe zu kommen, um diesem anschließend mit der kurzen Klinge Schaden zuzufügen.
    Theoretisch klang das ja sehr machbar, aber pratisch würde das einiges an Übung erfordern.
    Und da hakte es, Madlen wollte Gold sehen.
    "Tja, ich fürchte, mit Münzen kann ich dich nicht bezahlen. Ich bin gerade relativ mittellos, der Grund ist kompliziert und hat mit meinem... Nunja eigentlichen Beruf zu tun.", druckste er herum, vermied es dabei aber, seine Gegenüber direkt anzusehen. Sie wirkte nämlich etwas ungeduldig.
    "Ja, ich bin gelernter Bootsbauer und geübter Zimmermann, aber mein Gold habe ich in letzter Zeit durch andere Dinge verdient. Ich bin auch Schmuggler und Schreiber. Ich habe Waffen aus Bakaresch nach Setarrif geschafft, als es noch stand, wir haben... Nunja. In der Unterwelt Thorniaras gab es einen kleinen Umbruch, vor ungefähr einem Jahr. Ich war daran nicht ganz unbeteiligt.", mehr wollte er dann doch nicht verraten, denn er ahnte, Madlen würde ihn mit so etwas gnadenlos ans Messer liefern, wenn es ihr einen Vorteil gab. Da machte er sich keine Illusionen. Aber er hoffte, er hatte wenig genug verraten, damit es nicht reichen würde, um ihn aufzuknöpfen.
    "Ich gehe davon aus, dass wir demnächst wieder einige Aktionen in Angriff nehmen, bei denen Gold bei heraus springen wird."
    Eigentlich war es sich sogar ziemlich sicher, immerhin musste sie ja nach Thorniara und er kurz vorher noch einmal zu Borran.
    "Ich könnte dir also Informationen bieten, die dich für ein paar Stunden Übung entschädigen würden."
    Natürlich hatte er noch etwas ausgesprochen wertvolles dabei, aber das würde er für so etwas nicht eintauschen. Ein Stückchen der Schale des Weißauges war bei weitem mehr wert, als so ein bisschen Training!

  2. Beiträge anzeigen #382
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline

    Im Fort

    „Dann hast du Glück gehabt und bist nur denen begegnet, welche den Wahnsinn verstecken konnten oder von der normalen Sorte waren. Aber das ist ja auch egal. Eigentlich ist das ein Thema für einen anderen Ort und eine andere Zeit.“ Madlen schüttelte den Kopf. Die nächsten Worte Gaths waren dann sehr interessant in Hinsicht auf Profit. Allerdings waren es für die junge Frau mittlerweile nur noch Worte. Sie hatte keine Lust mehr daran, andere Leute auszuliefern oder im Auftrag eines anderen jemanden zu töten. Sicher, für die richtige Menge Gold würde sie ihren Gegenüber einfach bei den Soldaten Thorniaras melden. Allerdings glaubte sie, dass dieser Mann nicht ein wirklich großartiges Ziel eines anderen Fürsten oder Herrschers war. Somit, nicht lohnend und nicht gefährlich. Da konnte er noch so viele illegale Geschäfte abgewickelt haben. Keine weitere Leiche auf dem Weg in Madlens eigene Freiheit. Nun auch gut, man musste ja nicht nur den Weg der Dunkelheit beschreiten.
    „Sei dir einer Sache gewiss, solltest du mich überrumpeln wollen und ich sehe keine wertvollen Informationen oder du belügst mich, was die Münzen angeht, dann jage ich dich und deine Freunde solange, bis niemand mehr von euch auch nur einen Schritt gehen kann. Und das ist keine Drohung, denn in diesem Fall habt ihr keine Wahl mehr. Solltest du aber zu deinem Wort stehen, dann kommen wir gut miteinander aus. Ich gehe mal davon aus, dass du dich für die zweite Variante entscheidest und wir demnach damit weiterfahren können. Wenn deine Informationen einen Gegenwert haben, dann können wir morgen mit dem Training beginnen. Falls nicht, dann hatten wir zumindest ein nettes Gespräch. Und halte nichts zurück, ich finde es heraus, egal wie…“

    Mit einer Handbewegung bedeutete die Fürstin Gath seine Bezahlung in Form von Worten herauszurücken. Vielleicht waren sie sinnvoll und wenn nicht, nun, dann hatte sie ein paar Minuten verloren und vielleicht lieferte sie ihn dann doch noch aus. Ein bisschen wertvolle Materialien waren immer noch besser als mit leeren dazustehen. Allerdings würde das wieder Arbeit bedeuten, denn noch hatte sie zu wenige Beweise dafür. Mit ein bisschen Überredungskunst war das aber gleich getan. Madlen lächelte leicht. Scheinbar war sie doch nicht ganz von der Sucht ihrer Vergangenheit befreit…

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #383
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    Oh verdammt. Madlen hatte etwas dezent anders verstanden, als es gemeint war.
    "Ich hätte viele wertvolle Informationen, aber die wirst du nicht bekommen. Ich liefere weder mich noch Freunde ans Messer!
    Ich kann dir einen Namen geben, für den die Stadtwache in Thorniara etwas bezahlen wird. Ein illegaler Waffenhändler, der im Armenviertel der Stadt Waffen an alle verkauft, die eine brauchen, aber innerhalb der Mauern keine tragen dürfen.
    Aber das war nicht das, was ich dir sagen sollte. Wir brechen demnächst zu einer Unternehmung auf. Aber ich muss leider sagen: Ich vermute, dass du uns gnadenlos preisgeben würdest, selbst wenn auch du dann Feinde bis an dein Lebensende haben würdest. Deswegen bin ich mir gerade sehr unschlüssig, ob ich dir das wirklich anvertrauen kann."
    Gath blickte Madlen direkt an. Jetzt hatten sie die - völlig grundlose - Konfrontation, die ihre Drohungen hatten bewerkstelligen wollen. Bei Innos, diese Frau war seltsam! Was musste einem Menschen den widerfahren sein, um so zu werden? Es schien, als wäre sie direkt stolz darauf, keinerlei Skrupel zu haben, absolut oportunistisch zu sein, keinerlei Loyalität irgendjemandem gegenüber zu haben, außer ihr selbst. Doch ein Mensch, der sich nur auf sich selbst verließ, würde nicht weit kommen. Nie so weit wie Menschen, die sich aufeinander verließen und zusammenarbeiteten. Dennik, Luke, San, Rekhyt, er, Pete und die anderen waren doch das beste Beispiel!
    Darüberhinaus gab es noch ein Problem: Dennik behauptete, ihr Ausflug nach Thorniara würde eine ruhige Aktion werden, aber Gath hatte da ganz erhebliche Zweifel. Auch wenn sie mit einer Söldnerin mehr wahrscheinlich auch nicht mehr ausrichten konnten. Aber wenn alles nach Denniks Plan verlief, gab es überhaupt keinen Grund, Externe mitzunehmen und zu bezahlen. Und das wäre ein Problem.
    Nein, den Namen Savord Seytz konnte er Madlen geben, denn der arme Tropf war ihm herzlich egal - so kalt das auch klang. Aber mehr Risiko würde er nicht eingehen.

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Im Fort

    Madlen konnte nicht anders, als zu lachen. Und das eine ganze Zeit lang. Sie wusste nicht warum, sie wusste nicht weswegen. Ihr war nur klar, dass es der letzte Satz von Gath war, der den Lachanfall ausgelöst hatte. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, fuhr sie sich ein weiteres Mal durch ihre Haare, holte tief Luft und setzte sich wieder gerade hin.
    „Du bist wirklich unterhaltsam. Hast du noch immer nicht verstanden, wie ich arbeite?“ Beinahe hätte die junge Frau wieder zu lachen begonnen. „Nein, wahrscheinlich nicht. Aber das spielt ja auch keine Rolle. Natürlich, wer sagt dir, dass du mir vertrauen kannst? Das gleiche gilt aber andersherum auch. Gut, in dem Punkt wären wir uns einig. Weiterhin könnte ich die Information jederzeit aus dir herausholen, denke auch darin stimmen wir uns überein. Und jetzt überlegen wir doch noch einmal: Wir sitzen hier und reden seit einiger Zeit miteinander. In dieser Zeit hätte ich, wenn es sein müsste, schon längst etwas gegen dich unternommen.“ Diesmal seufzte Madlen schwer. „Um ehrlich zu sein, ich habe keine Lust mehr, ständig im Auftrag anderer zu handeln. Zu viele Menschen mussten meinetwegen leiden oder sogar sterben. Zu viele Striche stehen für zu viele lebende, fühlende und denkende Wesen, welche durch mich zu Grunde gingen.“ Sie blickte Gath nun direkt an. „Wenn du einmal aufhörst die Toten zu zählen, zu einem Schatten der Nacht geworden bist, dann ist es für einen vielleicht zu spät, sich noch zu ändern. Aber, möglicherweise kann ich anfangen, etwas zurück zu geben, indem ich dir beibringe, wie man sich verteidigt.“

    Die junge Frau nickte, als müsste sie sich selbst bestätigen. „Ja, möglich ist alles. Wie auch immer, wahrscheinlich habe ich dein Gesicht oder das deiner Freunde schon auf einem der unzähligen Steckbriefe gesehen, aber es interessiert mich nicht mehr. Klar, ich könnte euch verraten. Es wäre auch ganz leicht alle nötigen Informationen aus dir herauszubekommen. Und was hätte ich davon? Gold? Brauche ich eigentlich nicht. Mehr Feinde spielen keine Rolle. Ich jage sie, sie jagen mich. Und leider muss ich zugeben, dass ich das aufregend finde. Aber mal im Ernst, ob du mir die Informationen nun verrätst oder nicht…es ist mir gleichgültig. Ich zeige dir, wie man mit einem Dolch umgeht. Man trifft sich immer zweimal im Leben und irgendwann benötige ich mit Sicherheit Hilfe. Solltest du in der Nähe sein, dann…“ Madlen zog dabei den Handschuh ihrer rechten Hand aus und streckte diese Richtung Gath, als wolle sie eine Abmachung besiegeln. „…wirst du bestimmt Mittel und Wege finden, um mir Hilfe zukommen zu lassen. Hab ich Recht? Und wenn nicht, dann kannst du mich auch immer noch bezahlen. Denn, wenn mir jemand etwas schuldet, finde ich ihn. Egal, wo er sich versteckt!“

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #385
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    Gath war verwirrt.
    Erklärte er in einem Moment noch absolut ernst, dass er Madlen nicht trauen konnte, fing sie im nächsten Moment lauthals an zu lachen.
    Nun, vielleicht hatte er wirklich nicht verstanden, wie sie arbeitete, aber vielleicht war sie auch einfach nur Teil einer anderen Welt. Sie mochte Söldnerin sein, aber sie war keine Kriminelle in dem Stil, wie sie es waren. Informationen waren Gold wert, im wahrsten Sinne des Wortes, und Informationen konnten Leben beenden. Der Miliz würde wahrscheinlich recht viel dafür zahlen, wenn man sie allesammt ans Messer lieferte und er traute es Madlen zu, dass sie sich so weit persönlich bereichern wollte. Manch andere Leute würden wahrscheinlich versuchen, das Leben der Diebe zu beenden, wenn sie die nötigen Informationen dafür hatten.
    In Madlens Welt schienen einfache Informationen nicht diesen Stellenwert zu besitzen.
    Folglich war Gath auch vorsichtig optimistisch, dass sie nicht alle Informationen aus ihm herausbekommen würde, selbst wenn sie ihn foltern würde. Er würde vielleicht einige Menschen verraten, je nach dem, was man ihm antat, aber seine Freunde würde er nie im Leben verraten. Und diese würden genau so viel aushalten, da wahr er sich sicher.
    Aber Madlen kannte so eine Art von Loyalität vermutlich nicht und konnte sich das auch gar nicht vorstellen. Nun, Gath wollte nicht über Wertvorstellungen mit ihr diskutieren, zumindest nicht heute abend.
    Und mit jemandem, der die Leichen nicht zählte, die seinen Weg säumten. Nunja, von denen gab es wahrscheinlich einige Menschen und er hatte Zweifel, dass seine Freunde noch zählten, aber es sagte dennoch einiges über den Menschen aus.
    "Selbstverständlich werde ich dann helfen.", bestätigte er ihr, als er einschlug. "Ich stehe in deiner Schuld und es werden sich Gelegenheiten ergeben, diese zu begleichen. Und ein Gefallen ist manchmal mehr wert, als ein paar Münzen."
    Er wusste nicht, woher dieser plötzliche Wandel kam, doch kein Gold sehen zu wollen, aber er fand es eine gute Entscheidung. Es entsprach seinem eigenen Handeln doch ziemlich, und der ein oder andere Gefallen an der ein oder anderen Stelle hatte sich in seinem Leben schon als nützlich erwiesen. Erst recht solche, welche eigentlich nicht mit Mühe verbunden waren.
    "Aber ich bin müde, ich werde mich mal in Richtung eines Bettes bewegen. Man sieht sich... morgen gegen Mittag wieder hier?"

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Im Fort

    „Morgen Mittag geht in Ordnung. Wir treffen uns hier uns suchen dann einen Ort zum Trainieren. Falls du Rüstung oder irgendetwas in der Art besitzt, dann leg sie an. Bring deinen Dolch mit. Übungswaffen besorge ich.“ Um ihr Gespräch zu beenden fügte sie noch hinzu. „Wir werde ja sehen, ob du wirklich hilfst, wenn es so weit ist. Aber gut, sei es wie es sei. Eines noch: Ich erwarte Pünktlichkeit.“ Mit einem Kopfnicken verabschiedete die junge Frau Gath, welcher schon aufgestanden war und sich zum Gehen umwandte. „Bis morgen!“

    Madlen würde sich dann auch etwas Ruhe genehmigen. Allerdings war sie im Moment noch nicht bereit dafür. Stattdessen saß sie einfach da, im Schneidersitz und hatte die Augen geschlossen. Sie summte erneut leise eine Melodie vor sich hin, während ihre Gedanken auf einer Welle aus Erinnerungen trieben und immer weiter in ihre Vergangenheit wanderten. Bis zu ihrem ersten Strich. Mittlerweile zierten diese erloschenen Lebenslinien ihren gesamten Rücken. Ein jeder, fein eingewoben in ihren Körperschmuck stand für einen Menschen, welchem sie den Tod brachte. Allerdings waren sie schon lange nicht mehr erneuert worden. Seit ihrer Ankunft auf Argaan hatte sie aufgehört, die Leichen zu zählen. Viel zu gnadenlos mordete sie im Auftrag irgendwelcher reicher Adliger.
    Plötzlich trieben ihre Gedanken weiter, ohne jede Vorwarnung, wanderten sie in ihre jüngste Vergangenheit. Was war wohl aus Thranduil, Dorumbar und Elesil geworden? Wo waren die Schiffe, welche sie in ihre Heimat bringen sollten? Eigentlich erwartete man doch, dass sie nach ihr suchten? Scheinbar war etwas passiert. Nun, vielleicht war das ihre künftige Aufgabe. Sie wollte diese Sache einfach nicht aufgeben. Das goldene Tal gab ihr wieder ein Ziel. Und so schnell konnte sie es einfach nicht verlieren. Es schien die einzige Chance zu sein, endlich Frieden zu finden.

    Während sie im Schneidersitz meditierte, schritt die Zeit voran, ohne dass Madlen etwas davon mitbekam. Sie hörte zwar, wer sich noch um sie herum aufhielt, aber sie achtete nicht bewusst darauf. Völlig in ihren Erinnerungen gefangen, überwand sie die menschlichen Grenzen und befand sich mal im unzerstörten Setarrif, dann in den Wüsten Varants oder den Wäldern Myrtanas. Alles Orte, die sie einst bereist hatte. Alle guten oder schlechten Erinnerungen. All das, was sie war…

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    Am nächsten Vormittag

    Die Nacht war gar nicht so lange gewesen und ein neuer Morgen war heraufgezogen. Alles ging gemächlich seinen Gang, die Feuer loderten schon oder immer noch, so genau wusste man das nie bei den Waldvölklern.
    Sie waren schon ein seltsamer Haufen, teilweise sehr gesellige Menschen, teilweise sehr einzelgängerisch. Manche gingen in der lockeren Gemeinschaft auf, mache nahmen sich die Natur sehr zu Herzen. Gath konnte nicht anders, als sich in ihrer Mitte wohlfühlen und es war ihm immer noch eine Ehre, dass sie ihn akzeptiert hatten. Denn es war wahrlich keine Selbstverständlichkeit, einen Außenstehenden so willkommen zu heißen. Madlen war diese Erfahrung wohl nicht in diesem Ausmaß vergönnt gewesen, denn sie wirkte mehr wie ein Gast hier.
    Apropos Madlen: Gegen Mittag wollten sie sich treffen, aber wenn der Bootsbauer den Sonnenstand so betrachtete, hatte das noch ein paar Stunden Zeit. Und so schnappte er sich Hammer und Beitel und rückte seinem Tor etwas zu Leibe.
    Die Räder klemmten, das Gewinde musste mal etwas runder werden und auch die ganze Führungskonstruktion war nicht mehr so ganz das gelbe vom Ei. Nun, es war doch schon weit über ein Jahr her, dass er es gebaut hatte. Der Bootsbauer war durchaus zufrieden, dass es noch so weit hielt, auch wenn es noch nicht von Echsen auf den Prüfstand gestellt wurde, ob es auch wirklich hielt. Aber ganz ehrlich: Darauf konnte er auch gerne verzichten, immerhin bestand das Risiko, dass es entweder nicht hielt - auch wenn das sehr gering war - oder aber nicht schnell genug zu ging - das war leider gar nicht so unwahrscheinlich - oder aber anschließend nicht wieder aufging. Letzteres wäre zu verschmerzen, denn von hinten mit einigen Holzfälleräxten konnte man das Tor auf jeden Fall immer öffnen, aber schade wäre es trotz allem.
    Doch er hoffte, dass es nie zu einer solchen Prüfung kommen würde.

    Als die Sonne langsam aber sicher begann, ernsthafte Wärme zu verbreiten, beschloss Gath, dass es wohl gegen Mittag sein musste und man Madlen lieber nicht warten lassen sollte. Außerdem konnte er noch eine kurze Pause einlegen und dafür war er durchaus auch dankbar. Auf das Waschen durch einige große, graue Wolken, die sich über ihnen aufzutürmen begannen, konnte er dagegen verzichten, aber wenn Innos ihnen gnädig war, würden der Regen noch einige Stunden auf sich warten lassen.
    Nachdem er seine Werkzeuge wieder in seinem Sack verstaut hatte und sich dafür seinen Dolch geschnappt hatte - den Mantel hatte er dieses Mal nicht mitgenommen - lief er wieder zurück zu dem Feuer, an dem sie gestern abend gesessen hatten. Für das heutige Essen hatte man mal wieder einen Kessel aufgesetzt, in den so maches Grünzeug wanderte. Es würde wohl wieder die obligatorische erdige Suppe werden, die es eigentlich jeden Tag gab. Aber gut, der Wald ernährte die Menschen hier und Getriede wuchs dort eben nicht.
    Nun saß er hier im Schneidersitz und wartete. Zu übersehen war Gath in seinen hellen Leinensachen definitiv nicht, erst recht nicht, bei so vielen doch erdfarben angezogenen Gestalten. Aber er hatte nichts anderes. Immerhin sah er nicht mehr so verlottert aus, wie früher noch, denn die Dinge waren ansatzweise in Schuss. Er hatte sich in Thorniara etwas eingekleidet, bevor er nach Bakaresh aufgebrochen war, und dank intensivem Waschen waren die Sachen auch einigermaßen sauber. Zumindest sah man keine Spuren seines unschönen Willkommens in der Wüstenstadt mehr.
    Da die Söldnerin noch nirgendwo zu sehen war, legte Gath die Waffe, die in einer Lederscheide steckte, neben sich legte sich selbst auf den Boden und, mit dem Blick entspannt in Richtung Sonne gerichtet. Oder aber auf die paar Vögel, welche knapp unterhalb des großen, hellen Balls über den Himmel flogen. Wohin ihre Reise wohl ging?

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline

    Im Fort

    Wie immer rannte die Zeit nur so davon. Wann immer man glaubte, man hätte ein bisschen übrig, war es auch schon wieder weg. Madlen war einigermaßen beschäftigt gewesen. Nachdem sie eine kurze Nachtruhe eingelegt hatte, machte sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Stelle zum Trainieren. Auch wenn das Fort die Sicherheit bot, welche in Tagen wie diesen angebracht war, so schien es der jungen Frau kein geeigneter Ort zu sein, um den Umgang mit Waffen zu üben. Und dennoch, außerhalb der schützenden Palisade zu sein war keine Option. Schließlich konnte sie einen freien Platz, gerade groß genug ausfindig machen. Nahe der nordöstlichen Ecke des Forts. Hier befand man sich etwas abseits des Geschehens. Es war nicht zu vergleichen mit der Freiheit einer Lichtung oder einer weiten Ebene, fernab jeglicher Zivilisation. Nur dort konnte man sich voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrieren. Allerdings handelte es sich in diesem Fall ja nicht um eine Schwertkampflehre, eher musste sich Gath einfach nur verteidigen können. Mit einem Dolch, was ja in den Augen der Fürstin nicht einmal eine richtige Waffe war. Sie seufzte kurz. Wegen des Wetters, da es langsam zu nieseln begann. Wegen ihrer Situation, welche scheinbar nicht besser wurde. Wie auch immer, Zeit Gath zu holen.

    Schnell machte Madlen ihn ausfindig. Wie sie selbst auch, viel er durch seine Kleidung auf. Zwar kamen hier alle möglichen Leute durch, aber kaum einer trug helle Farben. Zwar wusste die Prinzessin nicht, was er da im Moment veranstaltete, aber es war ihr im Grunde egal. Sie stellte sich neben Gath, das Gesicht unter der Kapuze ihres schwarzen Mantels verdeckt, und sprach: „Steh auf! Wir fangen an!“ Sie wartete nicht ab, ob ihr der Mann folgte oder nicht, sondern ging sofort zu dem Platz, welchen sie für die Übungen ausfindig gemacht hatte.

    Dort stellte sie sich kerzengerade hin und schlug ihre Kapuze zurück. Sie hasste es zwar, wenn ihre Haare nass wurden, aber für die nächsten Worte musste sie Gath direkt sehen, welcher der Fürstin natürlich gefolgt war. Ihre Haare waren aber vorsorglich schon einmal zu einem Zopf gebunden, welcher über ihrer linken Schulter lag. Schließlich legte sie eine Hand auf den Griff von Aynur und sprach ruhig weiter: „Nun, beginnen wir mit dem Training! Zuvor stelle ich dir aber noch eine letzte Frage: Möchtest du einfach nur eine schnelle oder eine intensive Ausbildung? Oder besser ausgedrückt, soll ich dir die Lektionen einprügeln oder langsam einsickern lassen? Beides hat mit Sicherheit seine Vorteile und Nachteile. Aber ich überlasse dir die Entscheidung, da es um dein Leben geht!“

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #389
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    Gath ist offline
    Gath war gerade leicht am Wegdämmern gewesen, trotz ein bisschen Nieselregens, als plötzlich ein großer Schatten in sein Blickfeld getreten war und ihn relativ harsch zum mitkommen aufgefordert hatte.
    Aber anstatt zu warten, war Madlen gleich los gelaufen, sodass Gath, etwas dösbaddelig, leichte Probleme hatte, so schnell in die Gänge zu kommen und ihr zu folgen.
    Aber er schaffte es - gerade so - und traf holte sie auf einer kleinen Freifläche am Rand des Lagers wieder ein. In welche Richtung sie dabei gelaufen waren, vermochte der Bootsbauer nicht zu sagen, es war alles viel zu schnell gegangen. Immerhin hatte er seine Waffe nicht vergessen.
    Die fünf Tropfen, die vorher herunter gekommmen waren, hatten sich mittlerweile zu einem leichten Wasserfilm formiert, der gleichmäßig vom Himmel kam. Kein besonders tolles Wetter, aber es könnte schlimmer sein. Bei Innos, er hoffte nicht darauf, denn er würde keine Pause bekommen, da war er sich sicher!
    Madlen schlug die Kaputze, die sie vorher getragen hatte - etwas übertrieben, aber gut - zurück und es war zu erkennen, dass sie sich kampfbereit gemacht hatte. Ihr schönes, langes Haar war zu einem Zopf auf dem Hinterkopf fixiert, sodass sie es nicht behindern würde. Er war wahrlich gespannt, was sie mit der Waffe zustande bringen würden.
    "Ich wäre eher für die langsame Tour.", stellte Gath fest. "Ich würde lieber ein paar Dinge richtig können, als viele so halb."

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline

    Im Fort

    Gath trug scheinbar keinen Schutz, um sich vor Schlägen zu bewahren. Nun, der jungen Frau war das im Grunde egal. Es war seine Sache, mit wie vielen blauen Flecken er heute aus dem Training gehen wollte. Kurz überlegte die junge Frau, wie sie die Sache angehen würde, ehe sie zu sprechen begann: „Gut, beginnen wir. Wie ich dir schon erklärte, kommt es darauf an, im richtigen Moment zu reagieren. Nicht zu schnell und nicht zu langsam, sondern genau im richtigen Moment. Schlägst du zu früh zu, dann triffst du möglicherweise nur Luft. Und wenn du zu spät loslegst, dann fügst du wahrscheinlich die falsche Verletzung zu. Es kommt auch darauf an, wie du deinen Gegner schaden willst. Möchtest du ihn nur bewegungsunfähig machen oder doch tödlich verletzen. Ein gezielter Schnitt am Oberschenkel kann beides sein. Ist er tief genug und durchtrennt er wichtige Blutbahnen und dein Opfer stirbt in wenigen Momenten an zu hohem Blutverlust. Wenn du die Kniekehle oder den Unterschenkel nur leicht anritzt und das ein paar Mal schaffst, dann kann dein Gegner nur noch unter Schmerzen laufen und somit kannst du ihm über kurz oder lang entkommen. Stiche in die Leber, die Lunge oder durch das Herz sind meistens tödlich.“ Madlen dachte kurz nach. „Mehr brauchst du darüber nicht zu wissen, denn das erfordert deutlich mehr Training, als es geplant ist. Wichtig ist im Grunde nur, dass du weißt, wie du jemanden verletzten willst. Und dann halte dich daran, weiche nicht zurück und schlage im richtigen Moment zu. Das musst du im Gefühl haben, den Rest übernimmt dein Körper für dich.“ Die junge Frau nickte kurz, ehe sie fortfuhr: „Gut, behalte diese Dinge im Hinterkopf, wenn du dich in einem Kampf befindest und sie werden dir helfen.“

    Jetzt begann sie damit ihren Waffengürtel zu lösen und ihn zur Seite zu legen. Schließlich legte sie noch ihren Mantel ab. Schließlich sprach sie erneut: „Weißt du, wie man fällt und möglichst wenig Schaden dabei nimmt? Wenn nicht, ich zeige es dir jetzt erst einmal, was ich meine und dann erkläre ich es dir worauf es dabei ankommt!“
    Madlen stellte sie gerade hin, zog das Kinn an den Körper heran, neigte den Kopf etwas nach links und rollte sie schließlich mit Schwung über die rechte Schulter ab. Anschließend kam sie wieder in einer flüssigen Bewegung zum Stehen und drehte sich zu Gath um. „Hast du gesehen, was ich gemacht habe? Das kann dir das Leben retten. Denn mit dieser Technik kannst du in jede Richtung ausweichen. Ob nach links...“ Die Fürstin sprang seitlich weg und rollte sich auf die gleiche Weise wie eben ab. „…oder nach links, nach vorne oder hinten! So kannst du aus einer Gruppe von Menschen oder auch vor einem einzelnen Gegner leicht entkommen oder auch nur ausweichen und etwas Abstand gewinnen, damit du deine Taktik neu aufbauen kannst.“ Madlen machte ein paar Schritt zur Seite, um Gath Platz zu schaffen. „Gut und jetzt du. Lege dein Kinn auf die Brust. Das nimmt den Druck von deinem Rücken. Anschließend musst du dich für eine Seite entscheiden, über welche du dich Abrollen möchtest. Ob über die linke oder die rechte Schulter, dass ist egal. Wichtig ist nur, dass du dich nicht über den Kopf abrollst, denn das hinterlässt Spuren. Nimm anschießend ein paar Schritte Anlauf und danach musst die dich nur noch so abrollen, wie ich es dir gerade gezeigt habe! Jetzt versuch es gleich einmal!“

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    Gath ist offline
    Stiche in die Lunge, Leber oder das Herz enden meist tödlich.
    Die Worte hallten in Gath Kopf wieder.
    Sie endeten tödlich. Sie erklärte ihm gerade, wie man einen Menschen umbrachte. Mit einer Eiseskälte, dass es ihn schauderte. Oh Innos, was war nur aus ihm geworden. Vor Jahren hatte er sich geschworen, nie wieder ein Schwert in die Hand zu nehmen und nun... Nun ging es darum, wie man mit einem Dolch jemanden ermordete!
    Der Bootsbauer atmete tief durch.
    Es gab auch noch Möglichkeiten, jemanden nur so zu verletzten, dass man entkommen konnte. Aber das würde sich zeigen, erst mal ging es darum, jemandem sinnvoll auszuweichen, um ihn danach zu übertölpeln.

    Abrollen war das Stichwort und bei Madlen sah das recht gewagt und elegant aus. Sie sprang quasi aus dem Stand auf den Boden und kam wieder auf die Beine hoch, mit einer eleganten Rolle über die rechte Schulter.
    Also dann. Der Bootsbauer war eigentlich eher nicht der Mann für so etwas, kämpfen hatte etwas körperliches.
    Wie hatte sie es gemacht? Den Kopf leicht nach links gelegt und dann mit Schwung...
    Nein, Kopf nach links fühlte sich falsch an. Kopf nach rechts war viel besser.
    Also legte Gath den Kopf nach rechts, entspannte seinen Rücken etwas - und jetzt sollte er auf den Boden springen? Nein, dabei brach er sich noch was, wenn er falsch auf der Schulter aufkam!
    Er ging in dieser Haltung einmal in die Knie runter und versuchte sich die Bewegung so einigermaßen vorzustellen. Klappte nicht so ganz, aber aus den Augenwinkeln sah er, dass Madlen etwas ungeduldig wurde.
    Also dann, zwar nicht mit Anlauf, aber doch mit halbwegs Schwung warf sich der Bootsbauer auf seine leicht eingedrehte Schulter - und...

    Er kam hoch. Er kam sogar wieder hoch auf die Beine, aber das war alles andere als angenehm gewesen. Sein Nacken tat einigermaßen weh, seine Schulter sowieso, denn die Fläche, auf der sie standen, war nicht gerade das, was man unter leichtem, federndem Waldboden verstand. Aber gut, er würde diese Fähigkeit wahrscheinlich auch nur auf harten Böden gebrauchen, das war gar nicht mal so falsch.
    "So halbwegs? Nur jetzt mit Anlauf?", fragte er vorsichtig nach.

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline

    Im Fort

    „Für den Anfang sah das schon einmal nicht schlecht aus. Vorerst nicht, denn du trägst keinerlei Schutz und wenn du diese Übung nicht beherrschst, dann tust du dir nur weh. Ich zeige dir jetzt ein paar weitere Techniken, welche du zuerst nachmachst. Anschließend fahren wir damit fort, indem wir diese Übungen verbinden, sodass du dich aus den meisten Situationen in einem Einzel- oder kleinen Gruppenkampf herauswinden kannst. Zumindest, wenn der Platz dafür ausreicht. Auf einem Schiff, einem Schlachtfeld oder in Häusern funktioniert das nicht. Aber ich denke, dass wirst du noch selbst erkennen! Gut, fahren wir fort!“
    Madlen machte einige Schritte und stellte sich dann wieder kerzengerade hin. „Sieh genau her, ich zeige dir, wie du einen sicheren Stand bekommst aus dem du kaum gestoßen werden kannst und wenn doch, ihn sofort wieder einnehmen kannst.“ Die junge Frau stand nun so da, dass ihre Füße ungefähr schulterbreit voneinander entfernt waren. Leicht nach vorne gebeugt und die Hände locker nach unten hängend bedeutete sie Gath ihr es gleich zu tun. Nachdem er soweit war, ging sie auf den Mann zu und schubste ihn. Zuerst seitlich, er blieb stehen. Dann von vorne, auch da blieb er standhaft, wenngleich er einen kleinen Schritt nach hinten machte. So weit so gut. „Passabel, machen wir weiter. Solltest du einmal auf dem Boden liegen – ob mit oder ohne Dolch – dann kannst du dich auf folgende Art befreien.“
    Die Fürstin setzte sich auf die Erde und ließ sich nach hinten fallen. „Nehmen wir an, dein Gegner hat dich umgestoßen und du liegst jetzt so da. Wenn du noch einen Dolch hast, bringt dir das einen entscheidenden Vorteil. Hebe deinen freien Arm an und winkle ihn ab, sodass die Ellenbogenspitze deine Stirn berührt und anschließend drückst du diesen Arm fest an deinen Kopf. Das schützt zumindest einigermaßen deine linke oder rechte Kopfseite. Die Dolchhand macht das Gleiche. Anschließend hebst du die Füße in Richtung deines Gegners und versuchst ihn wegzudrücken, sobald er über dir steht. Mit dem Dolch holst du gleichzeitig aus, denn dein Gegner wird nahe an dich herankommen.“ Madlen trat nach einem imaginären Feind und schob sich dann nach hinten. „Durch die Kraft des Stoßens, wirst du ein Stück von deinem Gegner wegrutschen. Jetzt musst du schnell sein. Ziehe zuerst das linke oder rechte Bein nach hinten und dann das andere nach, sodass du in einer Art Hocke bist. Die Hände dabei immer am Kopf, denn sie können dich mit der richtigen Rüstung vor tödlichen Treffern schützen.“ Die junge Frau fuhr in ihrer Bewegung fort, so wie sie es gerade erläutert hat. „Dann hast du mehrere Möglichkeiten. Kommt dein Gegner nach, rollst du zur Seite weg. Wenn nicht, dann kannst du aufstehen und anderweitig versuchen Abstand zwischen dich und deinen Kontrahenten zu bekommen.“

    Madlen trat zur Seite um Platz für Gath zu schaffen. „Du siehst, man kann diese Techniken leicht verbinden. Jetzt versuch sie erst einmal im Einzelnen zu üben. Danach im Gesamten. Und ärgere dich nicht über Fehlschläge. Es braucht viele Wiederholungen, bis man diese Fallschule perfekt beherrscht. Aber…jeder Augenblick ist es wert, denn wenn du übst, kann es dir eines Tages das Leben retten! So und jetzt stell dich gerade hin und ich schubse dich, du lässt dich fallen und machst das nach, was ich dir gerade gezeigt habe!“

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Von seinen Verletzungen her würde sich der Patient hoffentlich als sehr dankbar erweisen. Schnitte und Risse, die genäht und gesäubert werden mussten boten wenig Spielraum für Behandlungsmisserfolge. Nur die erwähnten Giftdrüsen könnten möglicherweise für Komplikationen sorgen, doch selbst wenn der schlimmste Fall eintreten sollte und das Pferd versterben würde, war der Verlust eines Tieres immer noch weniger tragisch als der eines Menschen. Insofern fiel es Rekhyt nicht schwer innere Ruhe zu finden, sich ans Werk zu machen und die einzige Aufgabe anzugehen die Tatsächlich einiges an Können benötigte: das Verständnis des Pferdes. Nähen, so sinnvoll es auch war, verursachte Schmerzen und wie machte man einem Tier begreiflich, dass man ihm etwas Gutes tun möchte, während man ihm Schmerzen bereitet. Wahrscheinlich gar nicht.

    Rekhyt konzentrierte sich also darauf seine Glaubhaftigkeit zu bewahren und die Gefühle des jeweiligen Moments unter Kontrolle zu halten. Er begegnete dem Reittier mit Ruhe und Zuversicht, sowie dem Wunsch ihm zu helfen. Für ein Lebewesen, das sein ganzes Leben damit verbracht hatte Menschen zu dienen, ihnen zu gehorchen und somit zu tun was sie von ihm verlangten würde dieses Gefühl hoffentlich nachempfinden können. Für den Besitzer des Pferdes musste der Moment sonderbar wirken, als sowohl Druidenlehrling als auch Pferd nur dastanden, sich nicht rührten und scheinbar nichts geschah. Rekhyt drang für einen Moment mit seiner Magie tiefer in das Tier ein, versuchte herausfinden ob er ein inneres Zeichen der Schwäche entdecken konnte, wie es beispielsweise durch eine Vergiftung entstehen könnte. Etwas Verdächtiges finden konnte er jedoch nicht.

    Als nächstes dachte der Schweigsame an die Schmerzen, die die Nadel in seiner Hand dem Tier zufügen würden. Gleichzeitig versuchte er diese Gedanken mit positiven Emotionen zu verknüpfen. Das Tier sollte wissen was auf ihn zukam, nur so konnte er hoffen das Vertrauen zu behalten. Als er glaubte die Verbindung zu dem Tier so gut wie möglich erschaffen zu haben machte er sich an den physischen Teil der Arbeit. Die Untersuchung der Wunden stellte absolut kein Problem dar. Mit nassen Tüchern tupfte er die Wunden ab, begutachtete sie und schätzte ein ob sie genäht werden mussten. Dies stellte sich bei einem felltragenden Tier etwas schwieriger dar als bei der freiliegenden Haut des Menschen, doch zum Glück handelte es sich nicht um einen langen, dichten Pelz.
    Der Besitzer des Pferds schien ihn neugierig zu beobachten und sich vielleicht auch das eine oder andere Kommentar zu erhoffen, Rekhyt jedoch blieb konzentriert auf seine Arbeit und tat als würde er die Blicke nicht bemerken.
    "Ein sehr ruhiges Pferd hast du", kommentierte er schließlich mit etwas Überraschung in der Stimme.
    "Doch es wird jetzt unangenehm, bitte tu dein Bestes ihn weiter ruhig zu halten."
    Mit diesen Worten holte er das Nähzeug hervor. Der erste Stich in die Haut des Tieres ließ es zusammen zucken, sodass die Nadel auch gleich wieder heraußen war. Der nächste Versuch gestaltete sich jedoch bereits erfolgreicher und mit jedem weiteren Einstich nahmen die Reaktionen des Tiers ab. Zügig aber gewissenhaft versorgte er eine Wunde nach der andern um schnell zu einem Abschluss zu kommen.

    Zuletzt ging es an die Versorgung der Wunden mit einer Kräuterpaste, die die Wundheilung unterstützen sollten. Erneut wuchs die Neugier mit der seine Taten beobachtet wurden an, sodass er sich sogar dazu durchringen konnte ein paar Kommentare zu den in der Salbe verwendeten Kräuter zu machen.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Abgesehen davon, dass der Heiler wissen wollte was passiert war, hatte er seither kein Wort mehr gesprochen. Nicht einmal ein paar ruhige Worte zu Rittmeister, was Red sogar ein wenig verwunderte. War das nicht ein normales Vorgehen? Man machte sich doch normalerweise mit so einem Tier ein bisschen vertraut, bevor man anfing an ihm herumzudoktern. Doch stattdessen stand der junge Mann nur schweigend eine ganze Weile neben der Pferdeschulter und sah das Tier an. Red sah, an Rittmeisters Ohrenspiel, dass auch er den Fremden beobachtete. Doch wirklich einen Reim daraus machen konnte sich der Hauptmann nicht. Er tätschelte nur hin und wieder den Pferdehals und hielt weiter das Halfter fest, um das Pferd an Ort und Stelle zu halten.
    Schließlich begann der Heiler mit seiner Arbeit. Ebenfalls wortlos, nachdem er kurz darum gebeten hatte, das Pferd weiterhin ruhig zu halten. Red nickte bloß und machte sich bei dem bisweilen nervösen Hengst auf das Schlimmste gefasst.
    Doch erstaunlicher weise machte Rittmeister beim ersten Stich nur einen Schritt zur Seite, was Red mit einem lauten energischen Knurren kommentierte und stand danach erstaunlich still. Der Hauptmann war sich sicher, dass das Verhalten des Pferdes sicherlich nicht auf ihn zurückzuführen war. Der heiler hatte einen guten Einfluss auf das Tier. Doch warum nur?
    Redlef beobachtete jeden seiner Handgriffe. Er säuberte die Wunden, wie Red es auch getan hätte und nähte sie mit Stichen, die, so musste Red zugeben, etwas sauberer waren als seine.
    Immer noch sagte der Mann kein Wort. Da hatten sie wohl einen von der schweigsamen Sorte erwischt…
    Doch Rittmeister zu mindestens schien sich nicht daran zu stören, er wurde immer ruhiger, und die leisen Worte, die Red ihm zu murmelte, waren zwar nett, doch eigentlich nicht wirklich nötig.
    Als der Fremde dann schließlich mit den Pasten und Verbänden anfing, wurde Red wieder Aufmerksamer. Der heiler schien dies bemerkt zu haben, den mit knappen Worten erklärte er, was er da tat. Auc diese Handgriffe waren Red zum großen Teil nicht unvertraut, doch als er dann beiläufig ein paar Kräuter erwähnte, die er da in seinen Pasten zusammengerührt hatte, da kannte der Hauptmann nur die wenigsten. Die Inselflora unterschied sich doch erheblich von der vom Festland.
    »Die Hälfte der Kräuter, die Ihr mir da nennt, kenne ich nicht einmal! Ich hoffe ich darf Euch zum Dank für Eure Hilfe nach der Versorgung meines Pferdes auf ein Bier oder Schnaps einladen und Ihr erzählt mir mehr darüber«, lachte Red. »Ihr müsst wissen, ich habe, bevor ich in den Orden eintrat selbst als Tierheiler gearbeitet, und so machen Arbeitstier nach Verletzungen geholfen. Doch in den seltensten Fällen wurden diese damals von Echsen angegriffen. Meistens ging es da um Magenverstimmungen, schwierige Geburten oder vertretene Füße…«
    Nach dem letzten Nadelstich klopfte Red ausgiebig Rittmeisters Hals, dann führte er das Tier zur Tränke und danach in den improvisierten Stall.
    »Das gute Tier heißt übrigens Rittmeister und gehört leider gar nicht mir, sondern dem Orden. Daher sollte ich doppelt dankbar sein, dass Ihr Euch um ihn gekümmert habt. Was bekommt Ihr dafür?» Red suchte in seinem zerrissenen Wams nach seiner Geldbörse. »Und wie war gleich noch Eurer Name, Herr? Ich habe ihn wohl vorhin nicht mitbekommen.«
    Dann fügte er an Pete und den Bogenschützen hinzu, dass auch sie von ihm auf die mitgebrachten Alkoholika eingeladen waren. Red musste sie bloß aus den Satteltaschen holen und hoffte, dass die Flaschen nicht zerbrochen waren.
    Geändert von Redlef (17.06.2016 um 08:42 Uhr)

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    Gath ist offline
    Innos sei Dank, er musste das ganze nicht mit Anlauf üben. Denn das wäre nichts geworden, da war sich der Bootsbauer ziemlich sicher. Er war zwar einigermaßen gelenkig und geschickt, aber solche Bewegungen hatte er tatsächlich eigentlich noch nie machen müssen. Solche brauchte man wohl wirklich nur, wenn man kämpfen wollte. Und zwar ernsthaft, nicht im Stile einer Schlägerei, wie er sie doch ein oder zwei Mal im Hafen von Khorinis mitmachen hatte müssen.
    Die nächste Übung war bei weitem interessanter, denn dafür musste man sich nicht halsbrecherisch in den Dreck werfen und so potentiellen Gegnern die Arbeit abnehmen, indem man sich selbst fast umbrachte. Es reichte vielmehr, einfach stehen zu bleiben. Die Beine schulterbreit, etwas in die Knie gegangen - im Prinzip war das, wie man sich hinstellte, wenn man auf einem sehr schwankenden Boot nicht umfallen wollte, denn mit kleinsten Schritten fand man sein Gleichgewicht wieder. Erst recht, wenn man nur gelegentlich geschubst wurde und die Stöße von oben kommen, so wie es Madlen gerade machte.
    Aber anscheinend war das zu einfach, denn als nächstes ging es wieder auf den Boden - und so wirklich hatte der Bootsbauer nicht verstanden, was er da machen sollte.

    Aber gut, als Madlen mit ihrer Demonstration fertig war, setzte er sich nach hinten und legte sich auf die Erde, welche leicht erwärmt worden war, durch die Sonne vorhin, allerdings auch ein klein wenig weich war, durch den Nieselregen, der jetzt genau von oben kam. Aber er war hier im zu lernen und nicht um zu meckern.
    Nur wie war das jetzt genau?
    Die Schutzhaltung mit den Armen war einfach, denn das war genau das, was ein Mensch instinktiv tuen würde, wenn er mit Schlägen ins Gesicht rechnete. Als nächstes Beine Anwinkeln?
    Noch bevor Gath die Bewegung zu Ende ausgeführt hatte, kam ihm, dass das nicht sinnvoll war, denn sein imaginärer Gegner stand ja noch vor ihm.
    Also wandelte er die Bewegung - etwas holprig - in einen Stoß nach vorne um und winkelte sie erst dann an, die Füße in der Luft hängend.
    Und nun? Lag er da wie ein auf den Rücken gefallener Käfer und wusste nicht mehr weiter. Möglichst elegant stieß er deswegen die Beine nach vorne um mit einer möglichst flüssigen Bewegung wieder aufzustehen.
    "Irgendwie nicht so ganz.", stellte er selbst fest, bevor seine Lehrerin etwas erwidern konnte.
    "Noch mal von vorne. Ich lege mich hin, ziehe die Arme an - soweit bin ich mitgekommen.", wiederholte Gath, während er die Bewegungen ausführte und sich abermals auf den Boden legte.
    "Und jetzt versuche ich meinen Gegner, von mir wegzudrücken, richtig?"
    Er trat nach der Luft, auch wenn er selbst merkte, dass er so niemanden auf Abstand bringen würde.
    "Und jetzt Beine anziehen?"

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik schwieg, während Rekhyt sich um das verletzte und erschöpfte Pferd kümmerte. Wieder und wieder bedankte sich der Soldat bei ihnen, bot ihnen dann sogar Alkohol und Rekhyt eine Bezahlung an. "Aber aber. Genug der Danksagungen. Wie du schon sagtest, es ist gut, dass sich das Waldvolk um das Bluttal kümmert. Wir verteidigen unsere neue Heimat hier und dazu gehört es auch die Straßen zu bewachen und wenn möglich die Echsen von den Menschen fernzuhalten", beschwichtigten hob Dennik die Arme. "Die Echsen sind tot, du hast Glück gehabt, dass die Echsen entdeckt worden waren und jetzt trinken wir!", fügte der Meisterdieb dann noch an um das Thema dann abzuschließen. Aus dem Augenwinkel erhaschte der Dieb eine Bewegung. Interessiert drehte er den Kopf und schaute an Rekhyt vorbei. Breit grinsend wandte er sich wieder dem rothaarigen Soldaten zu und versuchte nicht loszulachen. Rekhyt war gerade dabei gewesen seine Utensilien wieder zusammenzupacken, da wurde der Schweigsame von hinten geschupst und stolperte erschrocken einen Schritt nach vorne.

    Es war Luke. Er hatte sich gespielt dramatisch an Rekhyt angeschlichen um diesen zu erschrecken. Dennik kicherte leise und Pete konnte sich einen Kommentar nicht unterdrücken: "Luke unser Schatten der Wälder!". Der junge Druidenlehrling lachte und endlich wurde Rekhyt von ihnen begrüßt. Immerhin hatten sie ihren Kameraden lange nicht mehr gesehen. Erst Luke, dann auch Dennik umarmten den Schweigsamen, ehe sie sich zum Lagerfeuer aufmachten.

    "Los, Soldat. Saufen!", forderte Dennik den erschöpften Reiter auf sich ihnen anzuschließen. Vielleicht sprangen ja noch ein paar wertvolle Informationen für die Diebe heraus.

    "Mein Name ist übrigens Dennik", stellte er sich vor, und führte dann weiter auf, "Pete kennst du ja schon und das sind San Daran, Luke, Rob und der Heiler heißt Rekhyt".

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    Luke Drake ist offline
    "Bewahre!", sagte Luke und nickte dem Reiter zu, nachdem Dennik ihn vorgestellt hatte.
    Nach dem Stress in der letzten Zeit, hatten sie es sich wohl alle verdient mal wieder ordentlich zu saufen. Bevor Luke allerdings zum Alkohol griff, nahm er einen Krautstängel aus seiner Tasche und zündete diesen am Lagerfeuer an. Nach einigen genüsslichen Zügen wandte er sich dann wieder den anderen zu.
    "Dann reich mal das Zeug rüber, Soldat", meinte der Druidenlehrling lächelnd. Luke war gespannt, ob das Zeug genau so gut schmeckte wie der Wacholderschnaps von Mama Hooqua. Zwar bezweifelte der Dieb das, da Städter wohl nie in der Lage sein würden, vernünftigen Alkohol herzustellen, aber wer sagte schon nein zu kostenlosem Alkohol?
    Er selber reichte sein Sumpfkraut rum um es mit den anderen zu teilen und hoffte, dass der Reiter zugreifen würde. Es konnte ja nicht schaden zu wissen, wer von den Innoslern gerne mal gegen das eigene Gesetz verstößt.

  18. Beiträge anzeigen #398
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Nachdem Rittmeister versorgt war, stießen noch andere Männer zu ihnen. Red schüttelte lächelnd den Kopf, während er ihnen beim Herumalbern zusah. Einerseits war das Waldvolk eine durchaus fähige Gruppe, andererseits verhielten sie sich häufig auch einfach wie alberne Kinder…
    Als die Männer zum großen, zentralen Feuer gingen und ihn einluden mitzukommen, hob Red die Hand, um verständlich zu machen, dass er sich nur zu gern anschloss. Doch zuerst ging er noch kurz zur Hütte, um aus den Satteltaschen den versprochenen Alkohol zu holen. Er hatte zwei große Flaschen Bier und eine Flasche Wein mitgebracht. Für alle würde es nicht sehr lange halten, doch hier zählte hoffentlich der gute Wille.
    Mit den Flaschen im Arm, setzte er sich zu den Männern ans Feuer.
    »Hier sind die guten Tropfen. Es ist leider nicht viel für uns alle, doch ich hoffe es mundet Euch. Besonders der Wein ist ein edler Tropfen, importiert aus Südmyrtana.«
    Er zog an den Korken, verteilte erst das Bier, von dem er ausging, dass es die Männer eher schätzen würden, dann entkorkte er auch den Wein, roch einmal genießerisch daran und reichte dann auch diese Flasche weiter. »Mein Name ist übrigens Redlef Cast. Und nun trinken wir, ich habe Durst.«
    Red sah wie auch ein Sumpfkraut Stängel entzündet wurde. Wie es hier üblich war, machte das Rauschkraut die Runde. Auch ihm wurde der Stängel angeboten, doch er winkte ab. Gerne hätte er sich auch ein paar tiefe Züge genommen, doch erlauben durfte er es sich nicht. Immerhin trug er immer noch die Uniform und war hier unter strenger Beobachtung. Er kramte seine Pfeife hervor und stopfte sie mit einem letzten rast billigen Tabaks. Im Angesicht von diesem vorzüglichen Sumpfkraut, das so köstlich roch, machte das Ziehen an seiner eigenen Pfeife wenig spaß, doch wenn er ganz aufs Rauchen verzichten wollte, dann würde der dicke Rauch des Krautes nur noch unerträglicher.
    »Dennik«, sprach Red den Jäger an, nachdem er einen langen Zug aus seiner Pfeife genommen hatte. »Du hast vorhin nach dem Hafen gefragt: Hast du Verwandte dort, oder warum interessiert dich ausgerechnet der Hafen? Denn der hat sich trotz Pest, Hunger und Drachen noch nie verändert. Nach wie vor ist es ein stinkender, dreckiger Ort. Also ist irgendwie immer noch alles beim Alten.«
    Red nahm noch einen Zug aus der pfeife und nahm dann die Weinflasche entgegen, um den trockenen, leicht bitteren rauch des Tabaks herunter zu spülen.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Der Meisterdieb nahm einen tiefen Schluck Bier und meinte dann: "Schmeckt gut! Ist das euer Paladina aus der Marktschenke?". Er kannte mittlerweile wohl beinahe jede Schenke, Kneipe und Taverne in Thorniara und obwohl er die wenigste Zeit seiner Besuche in Thorniara am Markt verbracht hatte, wusste er nur zu gut, dass die wohlhabenden Männer und Frauen der Hafenstadt, sowie die Soldaten und Feuermagier des Königs eben dort Alkohol konsumierten.

    "Warum ich gerade nach den Hafen frage?", hakte Dennik nach, lächelte ehrlich und entspannt, während er einen weiteren Schluck Bier zu sich nahm.

    "Nun. Der Hafen ist stinkend und dreckig und ich bin ein stinkender dreckiger Mann. Als ich den Drachen über Thorniara fliegen sah, habe ich mich nicht um Hagen in der Zitadelle gesorgt, sondern um die Leute am Hafen und im Armenviertel, denen ihre Holzhäuser über den Köpfen abfackeln und die danach nicht einfach ein neues Heim auf die Trümmer bauen können".

    Er reichte das Bier weiter an San Daran, ihrem wahren Bierkoster.

    "Es erleichtert mich in gewisser Weise, dass es den Fischern und Metzgern, den Gesellen und Dienern gut geht", endete er dann und fügte im Stillen noch hinzu: und den Dieben.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    »Naja, was heißt: Gut gehen…?« Red nahm noch einen tiefen Schluck aus der Weinflasche und reichte diese dann an den Heiler weiter. »Den Leuten im Hafen- und Armenviertel geht es schlecht. Sie Hungern, krepieren an Krankheiten in den Gossen und versuchen ihr Leid in Alkohol und Drogen zu vergessen. Eine neue Droge macht die Runde, ein rotes Sumpfkraut. Dieses beliarverfluchte zeug schein eine wahrgewordene Phantasie des menschenverachtenden Chaosgottes zu sein. Es macht die armen Kreaturen, die es nehmen fast sofort süchtig und treibt sie dann in kurzer Zeit Wahninnig. Der Kerker füllt sich mit Männern und Frauen die nicht mehr Herr ihrer Selbst sind. Erst vor zwei Tagen, ist ein Mann gebracht worden, der einen anderen mit bloßen Händen den Schädel zu Brei schlug, und dann dabei überrascht wurde, wie er den Körper aufriss, um dieses verfluchte rote zeug aus den Eingeweiden zu kramen. Auch gibt es immer wieder Berichte von Frauen, die aus Geldnot ihre Kinder verkaufen wollen, um weitere Drogen zu kaufen.«
    Betrübt blickte Redlef einen Moment in die Flammen. Er zog an seiner Pfeife und ließ den Rauch langsam durch die Nase entweichen. »Der Drache ist das geringste Problem, aller Probleme Thorniaras. Wenn all diesem Chaos nicht bald ein Ende gesetzt wird, dann richtet sich die Stadt selbst zu Grunde.«
    Red legte eine kurze aber gewichtige Pause ein. Reihum blickte er die Männer an. Ihm war sehr wohl immer noch bewusst mit wem er hier saß. Das Waldvolk verabscheute seit je her die streng reglementierte Lebensweise der Myrtaner. Hier vor seiner Nase konsumierten sie Sumpfkraut, was im Fort nicht verboten war, und hatten es ihm sogar angeboten. War das nicht eine reine Provokation? Außerdem war Red nur zu gut bewusst, dass hier, zwischen den Bäumen der Umgebung, das begehrte Sumpfkraut angebaut wurde. Sicherlich hatten die geschäftstüchtigen Bauern mit als erstes die Weiterproduktion sichergestellt, nachdem sie ihren Sumpf verlassen mussten.
    Und wenn es in Thorniara eine neue Sumpfkrautsorte vertrieb, dann kam sie sicherlich aus dem Wald…
    »Dies ist einer der unerfreulicheren gründe, weswegen ich hergekommen bin. Ich muss mehr über dieses rote Kraut herausfinden. Ich kenne das Waldvolk schon länger und habe nie mitbekommen, das irgendwer solch pervertierte Drogen gebraucht hätte. Dennoch ist auch mir bekannt, dass das Sumpfkraut, welches ihr da Raucht und auch das normale, das in Thorniara umgeht, hier aus dem Bluttal oder von Feldern südlicher stammt. Daher möchte ich gern wissen: Was wisst Ihr über das rote Sumpfkraut? Wer produziert das?«
    Red sah die Männer eindringlich an, seine Augen bohrten sich förmlich in die der Gegenüber.
    »Ihr seid keine skrupellosen Verbrecher, Gauner vielleicht, doch keine Monster. Sagt mir alles was ihr wisst.«
    Redlef zwinkerte nicht mal, während er die Waldläufer im Schein des Feuers beobachtete. Oft genug hatte er Verbrechern, Gaunern, Mördern, Dieben und den verzweifelten Menschen im Kerker bei ihren Geständnissen in die Augen gesehen.
    Wenn die Kerle etwas wussten, dann würde ihre Mimik, ihr Verhalten und vor allem ihre Augen sie verraten. Und Red wollte nicht riskieren, die geringste Kleinigkeit zu verpassen.

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