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  1. #61
    Ritter Avatar von Khardim
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    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    Die Wärme der Mittagssonne ließ ihn unter seinem Helm schwitzen. Sie kamen wirklich gut voran, besser als er zunächst gedacht hatte. Zunächst verlief der lange Marsch wortlos. Als sein Begleiter ihn fragte wie lange sie ungefähr brauchen würden zuckte er zunächst mit den Schultern. "Es kann gut sein dass - " Darius unterbrach ihn. Und mit gutem Grund. Auch ihm stieg plötzlich der Geruch von verbrannter Erde und angekokeltem Fleisch in die Nase. Aufregung schoss ihm durch die Glieder. Was war das? "Vorsichtig!"
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Nachdem er sich versichert hatte, dass Talorr das Feuer ebenfalls gerochen hatte und der Söldner darüber eben so alarmiert zu sein schien, wie er selbst, suchte Darius mit seinen Augen die nähere Umgebung nach dem Ursprung des Geruches ab. Der Straßenabschnitt, auf dem sie standen, verlief parallel zu einem schütteren Nadelwald, der die ersten Ausläufer des Brecilian-Waldes ankündigte. Zwar konnte man durch die recht weit voneinander entfernt stehenden Stämme erkennen, dass sich jenseits des Waldes wieder Wiesen befanden, doch konnte man von der aktuellen Position der beiden Reisenden gewiss binnen eines Tages den eigentlichen Wald erreichen und damit das Territorium verschiedener Dalish-Clans betreten.
    Darius nickte stumm in Richtung der Bäume. Das musste reichen, um Talorr an seinem Gedankengang teilhaben zu lassen: Da vor ihnen entlang des Weges weit und breit nichts und niemand zu sehen war, vermutete er das Feuer im oder jenseits des lichten Forstes, der die Straße zur linken Seite begrenzte.
    Ohne noch einmal Talorrs Meinung einzuholen verließ der Ben-Hassrath das Pflaster und folgte seiner Nase in den Wald. Egal was dort brannte oder gebrannt hatte, Darius hatte kein Interesse daran, teilnahmslos daran vorbei zu marschieren und so eine eventuelle Gefahr im Rücken zu haben. Zwar ärgerte er sich über die Verzögerung, doch konnte er sich derartige Nachlässigkeiten einfach nicht erlauben. Der Alte verließ sich darauf, dass Talorr ihm, beziehungsweise seinem Geldbeutel folgen würde. Zu zweit würden sie gewiss bald herausfinden, was geschehen war und konnten dann ihren Weg fortsetzen. Die Zeit drängte nach wie vor.


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    Was bisher geschah: Vitus und Ser Lothar

    [Bild: JosefinaPic2.png]Innerhalb weniger Sekunden hatte sich das ganze Vorhaben, dieses verkrustete Gitter mit einem gekonnten Kraftakt gekonnt zu öffnen, in ein wahres Chaos gewandelt. Die Templerin hatte nicht damit gerechnet, dass eben dieser – ihrem trainierten Körper zu verdankende – Kraftakt dazu führte, dass es das Gitter komplett aushebelte.
    Gut, dass da noch der Söldner war.
    Er war all das Gold, welches er niemals zu Gesicht bekommen würde, wahrlich wert.
    Erschrocken blickte sie auf ihn herab, das Gitter zwischen ihnen und er mitten in der Gülle. Zwar hatte Jo den ein oder anderen Spritzer abbekommen, konnte sich aber durchaus damit rühmen weitestgehend sauber geblieben zu sein – zumindest wenn man ihren vorherigen Status als sauber hätte betrachten können.
    Gurgelnd versuchte sie den Geschmack von den Lippen zu bekommen, indem sie ihren Speichel schäumend dazwischen herauspresste. Was würde sie in dieser Situation nicht alles für ein ordentliches Stück Fleisch geben.
    Bei Andrastes Damenbart, sie hätte den zuvor erworbenen Proviant nicht in der Satteltasche des Pferdes verstauen sollen. Obwohl es näher betrachtet vielleicht gar keine so dumme Idee gewesen war, würde sie nach dieser Aktion wohl ohnehin nichts mehr davon genießen können. Zumindest bis sie es abgewaschen hätte. Aber fließendes, halbwegs sauberes Wasser würde sie wohl nicht so schnell finden.
    Murmelnd richtete sich die Schwarzhaarige auf, vermied dabei gekonnt den Blick zu ihrem verdreckten Begleiter und sah für einen Augenblick an sich herab. Noch während sie wieder einen Schritt auf den Eingang zum Schloss zu tat, griff Jo nach ihrem nassen und vor allem schlammigen Umhang. Diesen provisorisch um die Hüfte gebunden und teilweise in die Rüstung gesteckt, griff sie nach den Steinen.
    Irgendwie war es ja schon unangenehm, die Finger in der Masse zu vergraben, musste sie sich eingestehen. Sie würde den Dreck noch wochenlang danach unter den Fingernägeln mit sich herumtragen – eine wirklich unschöne Erinnerung an dieses Abenteuer.
    Aber so gesehen, war es das wohl wert. Alles davon.
    Jo war überrascht. Auf die unschöne Art und Weise. Sie hätte es nicht wirklich für möglich gehalten, aber kaum das sie auf allen Vieren die Abwasserkanäle betreten hatte, wurde der Gestank intensiver. Wesentlich intensiver. Die Scheiße stand förmlich in der Luft, war mit jedem Atemzug zu schmecken und presste sich in geballter Ladung in ihre Nasenlöcher. Es war ein beißender Gestank, säuerlich und zugleich würzig. Schwer zu sagen was schlimmer roch. Die Exkremente der Schlossbewohner oder die verfaulenden Körper der toten Ratten. Oder ... anderen Lebewesen, die dort unten ihr Ende gefunden hatten.
    Mit kratzenden Geräuschen schob sich die Templerin voran, bemerkte dabei nicht wirklich, wie sie die Schicht auf dem Stein mit den Kanten ihrer Rüstung abtrug. Noch mehr Andenken, wunderbar.
    „Wo lang?“
    Und da war sie gekommen, die Situation, in der die Templerin vollkommen überfordert war: Vor ihr tat sich zwar ein Weg auf, den man problemlos beschreiten konnte, doch gabelten sich der Abwasserkanal an mehreren Stellen.
    Es wäre wohl nicht gerade hilfreich gewesen, aus dem Donnerbalken zu kriechen, wenn gerade irgendein Adeliger sein Geschäft verrichten wollte. Obwohl man es ihnen zugute halten musste, dass sie sich wenigstens nicht mehr den Arsch abfroren, wenn sie im Winter mal etwas zu erleiden hatten. Ferelden hinkte in dieser Hinsicht Orlais zwar noch immer etwas hinterher, aber nicht das es sie störte. Sie konnte überall.


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    Zitat Zitat von Moku Beitrag anzeigen
    Was bisher geschah: Sir Lothar & Jo

    [Bild: 8fpNsU0vitus.png]Nachdem Vitus eine Bruchlandung in dem Graben hingelegt hatte, war der ehemalige Templer sich sicher gewesen, dass es nicht mehr schlimmer um seine Rüstung und Geruchtssinn werden konnte. Er hatte sich geirrt. So sehr geirrte, wie er feststellen durfte sobald er die ersten kriechenden Meter in der Kanalanlage zurückgelegt hatte.
    Das Erste, was er allerdings in dieser beengten, dreckigen Umgebung gelernt hatte, war mehr Abstand zu dem Jüngling vor sich zu halten, da dieser mit jeder Bewegung seiner schweren Metallstiefel die matschigen Ablagerungen in seine Richtung schleuderte. Vitus konnte herzlich darauf verzichten.
    Seine Finger, minder geschützt durch die festen Handschuhe, konnten zwar die Konsistenz der Abfälle nicht direkt ertasten, aber er konnte sich diese vorstellen, jedes Mal wenn er wegrutschte oder Flüssigkeit durch die Löcher in die Handschuhe dran.
    Dies war mit Abstand das Widerlichste, was er je hatte machen müssen. Und das konnte er behaupten, obwohl er schon einmal durch Ogereingeweiden gewattet war. Und zwischen inneren Organen eines Brontos geschlafen hatte, als er in den Frostgipfelgebirge von einem Schneesturm überrascht wurde und für Tage festsaß.
    Sogar Ratten schienen in dieser Kanalisation zu sterben, was nicht unbedingt für die Künste der Köche sprach. Wenn er jetzt auch noch tote Kakerlaken entdeckte, würde er rückwärts wieder rauskriechen, denn diese Viecher waren schließlich schier unverwüstlich.
    Und als wäre das nicht schlimm genug, ruinierte er nicht nur einen Teil seiner Rüstung durch das Kratzen an den Wänden, nein, sein frisch geschliffenes Großschwert gab Geräusche von sich, die seine Ohren bluten ließen und ein wenig darauf hindeuteten, dass es am Ende dieses Weges nicht mehr ganz so scharf wäre wie am Anfang.
    Vielleicht, aber auch nur vielleicht, bereute er seine Entscheidung, Jo in die Brutstätte sämtlicher Krankheiten und vermutlich auch der Dunklen Brut, gefolgt zu sein.
    Vertieft in seinen Gedanken, bemerkte er erst, dass sein Begleiter stehen geblieben war, nachdem er schon fast die Stirn an dessen Gesäß hätte. Vitus glitt und rutschte eher, als er einige Hastigen Krabbelbewegungen rückwärts machte, um wieder Abstand zu seinem Vordermann zu gewinnen.
    „Wo lang?“ fragte Jo.
    Vitus konnte sein Gesicht nicht sehen, aber es hörte sich nach einem schlechten Witz an, also grinste er vermutlich. Als sich der Jüngling allerdings auch einen schweigenden Moment später immer noch nicht weiterbewegte, musste Vitus halb entsetzt feststellen, dass sich Jos Orientierungslosigkeit scheinbar nicht nur auf die Karte beschränkte.
    "Aufwärts. Immer aufwärts," seufzte Vitus und schüttelte unmerklich den Kopf, während er die Tatsache begrüßte, dass der Jüngling, wenn auch nicht der cleverste, immer noch ein sehr guter Kämpfer war und somit nicht völlig verloren.

    [Bild: Char_Lothar.png]Der Festsaal war ein von mächtigen Säulen gestützter Prachtbau, dessen außerordentlich großzügig dimensionierten Fenster ihn noch größer wirken ließen. Ser Lothar fragte sich zum wiederholten Male an diesem Abend, woher das Geld für dieses gewaltige Schloss gekommen war, als er über den breiten roten Teppich in Richtung der Empore schritt, die am gegenüberliegenden schmalen Ende des rechteckigen Saales lag. Dort, von vier Stufen vom elitären Pöbel der hochwohlgeborenen Gäste getrennt, befand sich die Tafel des Gastgebers, an welcher der Lord mit seinen engsten Vertrauten und Freunden saß und ebenso überrascht und neugierig auf diesen unbekannten Ritter blickte, wie auch die restlichen Anwesenden, die an den schier unendlich langen und nahezu verschwenderisch beladenen Tafeln ihre Plätze eingenommen und auf die offizielle Eröffnung der Feierlichkeit hatten. Ser Lothar, dessen Reiseaufmachung durchaus glaubhaft machte, dass er grade im ununterbrochenen Galopp aus Denerim herbeigeeilt war, beachtete die Gaffer nicht. Wichtig war nur, dass sie für den Moment nichts anderes im Sinn hatten als seine unerwartete Ankunft, sodass Jo und Vitus mit einem Belagerungsturm hätten vorfahren können, ohne sich Sorgen um ihre Entdeckung machen zu müssen. Tatsächlich war ihr modus operandi zwar um einiges unauffälliger, doch gewiss auch unangenehmer, doch konnte sich der Ritter auch darum gerade keine Sorgen machen: Während der letzten paar Schritte vor dem hohen Sitz des Gastgebers überlegte er sich, wie es ihm am besten gelingen konnte, den Mann einerseits weiterhin von seinen beiden Begleitern abzulenken als auch andererseits möglichst etwas über den rätselhaften Selbstmord des Banns herauszufinden.
    Vor der Empore blieb Ser Lothar stehen und verbeugte sich, der Etikette entsprechend, tief vor dem Herrn dieses prächtigen Schlosses. ,,Seid gegrüßt mein Lord.", sprach er in die angespannte Stille des Festsaales hinein.
    Khardim ist offline
  2. #62
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    Was bisher geschah: Vitus und Ser Lothar

    [Bild: JosefinaPic2.png]„Hrmpf ...“
    Der schnaufende Ausdruck von Unzufriedenheit war alles, was Jo darauf zu sagen hatte. Ihr Begleiter stellte sich das alles viel zu einfach vor, oder hatte eindeutig bereits genug Kloaken bereist, um mit geschlossenen Augen einen Weg zu finden.
    Es war dunkel, eindeutig viel zu dunkel. Oder der Dreck hatte sich bereits in einem tiefbraunen Schleier über ihre Augen gelegt, wer konnte das schon so genau sagen. Auf jeden Fall waren nur wenige Lichtquellen auszumachen, die sich jedoch weit über ihnen befanden und den Boden der Kanalisation nur sperrlich beleuchteten. Eigentlich sogar gar nicht. Es war also ein reines Glückspiel, entweder festen Boden zu treffen oder im wahrsten Sinne des Wortes in die Scheiße zu greifen.
    Zumindest war die Antwort des soldlosen Söldners nicht ganz falsch, wenn auch alles andere als hilfreich. Es sah immerhin nicht so aus, als könnte man von ihrer Position direkt nach oben klettern, außer ...
    „Vi-“
    Jo hielt inne. War es überhaupt in Ordnung dem Älteren einen solch lächerlichen Spitznamen zu geben? Sie hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Warum gerade in dieser Situation wollte sich ihr aber nicht wirklich erschließen, weshalb sie die Gedanken fallen lies und weiterpsrach.
    „-vi, wäret ihr so frei und würdet mir eure Hände leihen? Oder euren Rücken, mir ist es einerlei.“
    Bei der Frage blickte die Templerin suchend nach oben und versuchte auszumachen, ob ihr das wenige Licht über ihr vielleicht zeigen konnte, an welcher Stelle des Schlosses sie sich befanden. Ihn anzuschauen hätte ohnehin nicht viel gebracht, würde sie seinen verkniffenen Ausdruck ohne geeignete Bleuchtung nicht erkennen können. Wollte sie aber auch gar nicht.
    „Ich könnte euch dann hochziehen. Denke ich.“
    Sie war nicht gerade schwächlich, aber der Söldner war schon ein strammes Kerlchen, dass sicher auch dementsprechend wog. Vor allem mit dieser Rüstung.
    BlackShial ist offline
  3. #63
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    Was bisher geschah: Sir Lothar & Jo

    [Bild: 8fpNsU0vitus.png]Vitus war es tatsächlich auch einerlei. Sein Rücken war von dem vorherigen Sturz schließlich genauso dreckig wie seine Hände. Es gab also nichts, was diesen Umstand noch verschlimmern könnte, auch nicht die dreckigen Sohlen seines Begleiters. Allerdings dauerte es einen Moment bis der ehemalige Templer verstand, worauf Jo hinauswollte. Und das auch erst, nachdem er in dem fahlen Lichteinschlag bemerkte, dass dieser seinen Kopf nach oben geneigt hatte und ihn hin und her drehte, einen Abzweig reinkletterte und dann wieder rückwärts zurück und den nächsten nahm.
    Scheinbar suchte er nach einem schnelleren Weg aus dieser Kloake. Und der führte 'hoch'.
    „Natürlich,“ erwiderte er letztendlich und wartete dann geduldig, bis Jo seine Suche beendete hatte.
    „Hier entlang,“ kam es irgendwann aus einer Ecke. Vitus bog die letzte Gabelung, die Jo genommen hatte ein und näherte sich ihm, sah dann ebenfalls den spärlichen Lichteinfall, der von einer Öffnung weiter oben kam. Diese war vermutlich abgedeckt, aber aufgrund der Breite des Schachtes ging Vitus davon aus, dass dieser Abzweig für größere Abfälle gedacht war. Was vermutlich bedeutete, dass sie nahe der Küche oder Stallanlagen heraus kamen. Aber was auch immer es war, hoffentlich stand niemand in unmittelbarer Nähe.
    Vitus richtete sich in gebückter Stellung auf, so weit er es aufgrund der räumlichen Begrenzung hinbekam, warf einen kurzen abschätzenden Blick auf den Wickelrock des anderen und faltete dann seine Hände in Höhe des Knies.
    Jo setzte den rechten Fuß in die provisorische Leiter, hielt sich erst an den Schultern fest bevor er mit Schwung den linken Fuß hochzog, während Vitus den anderen hochstemmte. Es war ein wenig holprig, vor allem als Jo ihm mit dem Knie gegen sein Kinn schlug bei dem Versuch auf seine Schultern zu gelangen. Sie tänzelten einen Moment auf der Stelle, während Vitus um sein Gleichgewicht kämpfte – aber sobald Jo beide Hände gegen die Wand stemmte, stabilisierten sie sich halbwegs und kamen letztendlich zum Stillstand.
    Kaum einen Moment später wurde Vitus eines Besseren belehrt: Es ging tatsächlich immer schlimmer. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass nun die Gülle stetig von der Kleidung des anderen auf seinen Kopf und somit in seinen Nacken tropfte.
    Vermutlich sollte er wirklich noch mal seine Entscheidung Jo zu folgen überdenken.
    Moku ist offline
  4. #64
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Was bisher geschah: Vitus und Ser Lothar

    [Bild: JosefinaPic2.png]„Hrmpf ...“
    Der schnaufende Ausdruck von Unzufriedenheit war alles, was Jo darauf zu sagen hatte. Ihr Begleiter stellte sich das alles viel zu einfach vor, oder hatte eindeutig bereits genug Kloaken bereist, um mit geschlossenen Augen einen Weg zu finden.
    Es war dunkel, eindeutig viel zu dunkel. Oder der Dreck hatte sich bereits in einem tiefbraunen Schleier über ihre Augen gelegt, wer konnte das schon so genau sagen. Auf jeden Fall waren nur wenige Lichtquellen auszumachen, die sich jedoch weit über ihnen befanden und den Boden der Kanalisation nur sperrlich beleuchteten. Eigentlich sogar gar nicht. Es war also ein reines Glückspiel, entweder festen Boden zu treffen oder im wahrsten Sinne des Wortes in die Scheiße zu greifen.
    Zumindest war die Antwort des soldlosen Söldners nicht ganz falsch, wenn auch alles andere als hilfreich. Es sah immerhin nicht so aus, als könnte man von ihrer Position direkt nach oben klettern, außer ...
    „Vi-“
    Jo hielt inne. War es überhaupt in Ordnung dem Älteren einen solch lächerlichen Spitznamen zu geben? Sie hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Warum gerade in dieser Situation wollte sich ihr aber nicht wirklich erschließen, weshalb sie die Gedanken fallen lies und weiterpsrach.
    „-vi, wäret ihr so frei und würdet mir eure Hände leihen? Oder euren Rücken, mir ist es einerlei.“
    Bei der Frage blickte die Templerin suchend nach oben und versuchte auszumachen, ob ihr das wenige Licht über ihr vielleicht zeigen konnte, an welcher Stelle des Schlosses sie sich befanden. Ihn anzuschauen hätte ohnehin nicht viel gebracht, würde sie seinen verkniffenen Ausdruck ohne geeignete Bleuchtung nicht erkennen können. Wollte sie aber auch gar nicht.
    „Ich könnte euch dann hochziehen. Denke ich.“
    Sie war nicht gerade schwächlich, aber der Söldner war schon ein strammes Kerlchen, dass sicher auch dementsprechend wog. Vor allem mit dieser Rüstung.

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    Was bisher geschah: Sir Lothar & Jo

    [Bild: 8fpNsU0vitus.png]Vitus war es tatsächlich auch einerlei. Sein Rücken war von dem vorherigen Sturz schließlich genauso dreckig wie seine Hände. Es gab also nichts, was diesen Umstand noch verschlimmern könnte, auch nicht die dreckigen Sohlen seines Begleiters. Allerdings dauerte es einen Moment bis der ehemalige Templer verstand, worauf Jo hinauswollte. Und das auch erst, nachdem er in dem fahlen Lichteinschlag bemerkte, dass dieser seinen Kopf nach oben geneigt hatte und ihn hin und her drehte, einen Abzweig reinkletterte und dann wieder rückwärts zurück und den nächsten nahm.
    Scheinbar suchte er nach einem schnelleren Weg aus dieser Kloake. Und der führte 'hoch'.
    „Natürlich,“ erwiderte er letztendlich und wartete dann geduldig, bis Jo seine Suche beendete hatte.
    „Hier entlang,“ kam es irgendwann aus einer Ecke. Vitus bog die letzte Gabelung, die Jo genommen hatte ein und näherte sich ihm, sah dann ebenfalls den spärlichen Lichteinfall, der von einer Öffnung weiter oben kam. Diese war vermutlich abgedeckt, aber aufgrund der Breite des Schachtes ging Vitus davon aus, dass dieser Abzweig für größere Abfälle gedacht war. Was vermutlich bedeutete, dass sie nahe der Küche oder Stallanlagen heraus kamen. Aber was auch immer es war, hoffentlich stand niemand in unmittelbarer Nähe.
    Vitus richtete sich in gebückter Stellung auf, so weit er es aufgrund der räumlichen Begrenzung hinbekam, warf einen kurzen abschätzenden Blick auf den Wickelrock des anderen und faltete dann seine Hände in Höhe des Knies.
    Jo setzte den rechten Fuß in die provisorische Leiter, hielt sich erst an den Schultern fest bevor er mit Schwung den linken Fuß hochzog, während Vitus den anderen hochstemmte. Es war ein wenig holprig, vor allem als Jo ihm mit dem Knie gegen sein Kinn schlug bei dem Versuch auf seine Schultern zu gelangen. Sie tänzelten einen Moment auf der Stelle, während Vitus um sein Gleichgewicht kämpfte – aber sobald Jo beide Hände gegen die Wand stemmte, stabilisierten sie sich halbwegs und kamen letztendlich zum Stillstand.
    Kaum einen Moment später wurde Vitus eines Besseren belehrt: Es ging tatsächlich immer schlimmer. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass nun die Gülle stetig von der Kleidung des anderen auf seinen Kopf und somit in seinen Nacken tropfte.
    Vermutlich sollte er wirklich noch mal seine Entscheidung Jo zu folgen überdenken.
    [Bild: Char_Lothar.png]Wie ein eisernes Joch lag der Blick des Lords in seinem Nacken oder zumindest fühlte es sich so an, als Ser Lothar, immer noch verneigt, darauf wartete, vom Gastgeber begrüßt zu werden.
    Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können, erklang von der Empore eine kräftige, aber keineswegs grobe Stimme: ,,Seid auch Ihr gegrüßt, Ser Lothar von Ernstberg!" Der Ritter hob seinem Kopf und sah dem Lord in die Augen. Dieser versuchte betont lässig in seinem prächtigen Stuhl zu sitzen, konnte aber nicht verbergen, dass ihm diese Überraschung nicht besonders bequem war. ,,Seid willkommen in meinem Schloss! Was verschafft mir die Ehre eines Gesandten aus der Hauptstadt?" Während er sprach strich sich der Mann über seinen diabolischen Spitzbart, der zwar gewiss der letzte Schrei in Orlais war, jedoch nicht dazu beitrug, seinen Träger sympathischer zu machen. Ser Lothar unterdrückte den Reflex, im Gegenzug durch seinen mächtigen Vollbart zu fahren und trug höflich vor, was er sich zurechtgelegt hatte:
    ,,Mein Lord, ich danke Euch für diesen Empfang und Eure Gastfreundschaft und bitte um Verzeihung, dass ich Euch an diesem besonderen Abend stören und hier wie ein Eindringling vor Euch stehen muss." Der Ritter holte weit aus und verband seine Worte mit ebenso weitschweifiger Gestik. Jeder Augenblick, den er mit Geschwafel verbrachte, war ein Augenblick, in dem Vitus und Jo einen weiteren Meter ins Innere des Schlosses zurücklegten. ,,Und wäre es nicht ein so dringliches Anliegen, welches mich hier her führt, so hätte Ihre königliche Hoheit auch gewiss nicht darauf gedrängt, dass ich derart eilig hier her reise." In den Augen seines Gegenüber erschien neben der unangenehmen Anspannung, die Ser Lothars Ankunft mit sich gebracht hatte nun auch der innige Wunsch, dass dieser Ritter endlich zur Sache kommen würde. Zeit für den Höhepunkt.
    ,,Tatsächlich handelt es sich um eine Angelegenheit derart brisant, dass ich nicht sicher sagen kann, ob es für andere Ohren als die Euren bestimmt ist. Ich bitte Euch daher ergeben, mir im Laufe der Nacht einen Moment Eurer Zeit unter vier Augen zu schenken, auf das ich Euch über den Willen der Königin unterrichten kann."
    Ein nicht hörbares, aber dafür kollektives Seufzen der Resignation ging durch den Saal. Ser Lothar war selbst überrascht, wie viele Worte er hatte einsetzen können, ohne überhaupt etwas Handfestes gesagt zu haben. Dem Lord schien dieses Meisterwerk ebenso nicht entgangen zu sein, doch war seine Reaktion eher mit Ärger gleichzusetzen. Nichtsdestotrotz hatte er Ser Lothar als Gast an seiner Tafel begrüßt und war dementsprechend durch das Gesetz der Höflichkeit verpflichtet, seiner Bitte so gut es ging nachzukommen. Zwar konnte keineswegs erwartet werden, dass er die Hochzeit deswegen verzögerte, doch war er zumindest daran gebunden, den Ritter so lange bei sich zu beherbergen, bis er Zeit für die erbetete Audienz hatte.
    ,,Gut, Ser Lothar.", sprach der Lord und griff dabei nach seinem kunstvoll gearbeiteten Weinkelch. ,,Ich verstehe, dass Ihr in einer wichtigen Mission unterwegs seid und ich werde dem Willen der Königin entsprechen und mir Euer Anliegen anhören, sobald ich meine Verlobte zur Frau genommen habe. Bis dahin seid mein Gast und amüsiert Euch! Ihr müsst erschöpft sein von der weiten Reise." An einen beistehenden Mundschenk gewandt fuhr er fort: ,,Findet einen Platz für Ser Lothar. Nicht zu weit weg, von meinem Tisch, ich will den Gesandten Ihrer Majestät stets in meiner Nähe wissen!"
    Diese Ehrerbietung vonseiten des Lords hatte einen doppelten Boden und Ser Lothar verstand sogleich, dass er den Rest des Abends unter Beobachtung stehen würde. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, verneigte sich erneut tief und sprach artig seinen Dank aus: ,,Im Namen Ihrer Majestät danke ich Euch, Lord ..." Der Ritter stockte. Ihm fiel der Name seines Gastgebers partout nicht ein. Außerordentlich peinlich und vor allem gefährlich, da man von einem Gesandten ja zumindest erwarten sollte, dass er wusste, zu wem er gesandt wurde. Hektisch, jedoch jede größere Bewegung vermeidend, sah sich Ser Lothar im Bruchteil einer Sekunde im Saal um und erspähte seiner Rechten glücklicherweise eines der Banner des Lords, welche als Dekoration von den Säulen hang. Er wunderte sich kurz darüber, dass es ein offensichtlich orlaisianisches Wappen war, das darauf prangte und ging dann rasend schnell alle Adelshäuser im Kopf durch, um sich an den Namen dessen zu erinnern, welches dieses Banner führte. ,,....Abernache.", beendete er den Satz und erhob sich aus der Verbeugung, als wäre nichts gewesen. Lord Abernache nickte gönnerhaft und sagte nichts weiter. Ob ihm der Fauxpas aufgefallen war, ließ sich aus seiner Miene nicht erahnen.
    Khardim ist offline
  5. #65
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    Vorheriger Post:Orientieren ~ Antwort von:Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]
    Glandis reagierte zum ersten Mal so, wie Aril es vorhergesehen hatte: Mit einer Schockstarre. Als sie sich darauf befreit hatte, sagte sie zu Aril:
    »Aril, du bist sehr nett. Ich habe es nicht erwartet, dass du so auf mich Rücksicht nimmst. Ich kann dir auch nichts anderes raten … ich kann es nicht. Zu sehr habe ich es mir gewünscht, dass wir zusammenbeleiben. Ich kann nicht sagen, reise deinem Bruder hinterher. Nicht weil unsichere Zeiten anstehen oder schon hereingebrochen sind. Auch nicht, weil es aus Höflichkeit so sein sollte. Nein, ich bin so von deiner Geste überrascht und möchte es um nichts ändern.« Dabei trippelte sie auf einem Bein auf das andere. Aril bemerkte es, und ihr Grinsen, das sie aufgrund der lieben Aussage im Gesicht hatte, verstärkte sich.

    »Aril, eigentlich müsstest du los. Aber gleichzeitig sagt mir mein Verstand und ich möchte es fragen: Steht in dem Schreiben ein Datum, ein Bezug, der auf die Zeit … besser auf das Alter des Schreibens schließen lässt?«
    Besorgt sah Aril erneut auf das Pergament. Doch es war ein großer Textblock, oben in den Ecken war nichts zu erkennen, was wie ein Datum ausgesehen hätte.
    Gründlich durchsah sie den Text noch einmal, wendete das Pergament und untersuchte das Siegel. Sie fand nichts auffälliges.
    "Ich kann nichts entdecken," gestand sie der Elfe. "Aber sieh selbst. Vielleicht habe ich schon zuviel Zeit mit Schriften verbracht, sodass ich es übersehe." Damit reichte sie Glandis das Blatt.

    Doch die Elfe war weg. Verschwunden. Aril drehte sich um - keine Spur.
    Erlaubte sie sich einen Spaß? Aril lauschte und drehte sich langsam um die Achse, die Augen geschlossen. Sie konnte auch nichts hören! Langsam stieg Panik in ihr auf. Sie öffnete die Augen - und sah die Elfe vor sich völlig verstaubt stehen.
    Der Unterkiefer klappte ihr herunter. Sie glotzte die Elfe an, als hätte sie sie noch nie gesehen - und als hätte sie plötzlich einen Rüssel und zwei Höcker.

    "Wie zum ...?" begann sie stotternd, aber die Worte fehlten ihr.

    »Aril, ich musste mich ausprobieren. Es ist eigentlich gut verheilt oder dabei. Habe mal eine Rolle probiert, deshalb der Schatten. Er hat doch funktioniert oder?« Auf die Frage hin regte sich etwas in Aril, doch die Elfe nicht mehr GAR so sehr anzustarren - es half nichts. WAr sie am Ende eine Magierin? konnte sie sich unsichtbar machen? Sie starrte sie weiter an.
    »Ich bin schon gut in Schuss. Der Hinweis mit der Karte in der Unterkunft des Kommandanten ist gut. Die sollten wir holen und anschließend ins Lager am Flussbaum gehen. Also ich könnte schon, wenn ich heute Nachmittag mich ausruhe, morgen los. Doch wir sollten nach Gwess sehen. Vielleicht führe ich sie am Zügel. Das dauert zwar etwas länger. Aber ich denke mir, du wirst schon Hummeln im Hintern haben und nach Ostagar wollen. Ich würde auch ohne Pferd reisen, denn ich hatte ja keins, doch jetzt ist es da.«

    Aril fasste sich langsam. Ja, dieses Verstecken. Und dass sie aus dem Hinterhalt zustoßen konnte und dabei immer traf. Sie erinnerte sich. Noch immer hatte sie nichts auf Glandis geantwortet. Diese begann zu lachen:»Aril, oh Aril, ich glaube, ich habe lange nicht mehr so viel geredet. Holen wir uns die Karte?«

    Jetzt lächelte auch die junge Frau wieder und meinte mit neu gefundener Stimme: "Ja, machen wir das. Und jag mir nicht so einen Schrecken ein! Ich dachte du kannst zaubern!"

    Damit spazierten die beiden zu der Hütte, nahmen die Karte mit sich und machten sich auf zum Flussbaum. Trovao wurde am Zügel geführt, Aril hatte den sicheren Eindruck, dass sie in den nächsten Tagen genug reiten würden.
    "Du, kannst du denn richtig reiten?" fragte sie die Dalish vorsichtig. "Also, lernt man das bei euch? Ich sehe ja, dass du dich mit Pferden auskennst und dass die Gwess - hm - magst und mit ihr sprichst, aber können das alle Elfen? Ähm .. Dalish?" ergänzte sie, weil sie sich beim Unterschied nicht sicher war. "Ich möchte es nur wissen, ich kann dir ein paar Hinweise geben, die man mir sagte..."

    Sie hatten das Lager erreicht, Aril gabTrovao einen Klaps, der sich sofort zu Gwess gesellte und sie freudig anschnaubte.
    Fawks ist offline Geändert von Fawks (15.07.2015 um 16:50 Uhr)
  6. #66
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Treuebekenntnis ~ Antwort von: Aril

    Glandis | Am Flussbaum • Heimat

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Endlich, ja endlich waren sie daheim. Es war für Glandis unfassbar, dass sie in so kurzer Zeit diesen kleinen Flecken um den Baum, mit der Wiese, so nah am Wald mit dem sich seinen Weg bahnenden Bach so in ihr Herz schließen konnte. Sicher, ihr hatte das Flüchtlingslager und besonders die Erinnerungen an den Kampf mit der Dunklen Brut, ihr vermutlich unnützes Kämpfen für diese Gruppe an Flüchtlingen, dieser Götzenaltar zugesetzt. Aber es hatte auch eine Perspektive gegeben. Sie konnte aus dem Schreiben, welches ihr Aril reichte, auch keine Zeit erkennen. Außer dass die Spuren des Gebrauchs von einem doch eher längeren Tragen in einer Satteltasche oder ähnlichen herrühren könnten.

    Auch der sofortige Entschluss von Aril die Karte zu holen und ins Lager zurückzugehen, fand ihr Wohlgefallen. Und so tat sie etwas für sie völlig Normales. Sie begrüßte alles was im Lager war: »‘Aneth ara, Abelas!‘«, sagte sie zu Weide, »‘Aneth ara, Abelas!‘«, als ihre Hand das Gras streifte, »‘Aneth ara, Abelas!‘«, wo sie nach der Glut schaute und etwas Holz nachlegte und sie sagte »‘Aneth ara, Abelas!‘« auch zu den beiden Pferden. Sie war angekommen und freute sich über den Tag, der noch vor ihnen lag.

    Dann schaute sie nach Aril und war wieder ganz die alte, so als wenn es den Besuch im Flüchtlingslager nicht gegeben hätte. Sie nahm ihren Bogen von der Schulter, lief die wenigen Schritte zu Aril und sagte: »Aril, jetzt wo ich den Bogen habe, kann ich auch schnell etwas zum Mittag beitragen. Ich werde an den Bach gehen und uns ein paar Fische holen. Die könnten wir über dem Feuer rösten und verspeisen. Nach dem Essen könnten wir beide uns Gwess ansehen und entscheiden, wann wir und wie wir abreisen. Und … « sie holte etwas Luft »… und ich könnte Dir erklären, wie man in den Schatten treten kann. Es sollte auch eine nützliche Sache sein, wenn man sich einfach mal vor einen Kampf verstecken will. Ich glaube, wir werden es auf dem Weg nach Ostagar gebrauchen können.«

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  7. #67
    Grisha Avatar von Emerahl
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    „Ihr seid derjenige, den ich wie eine Fliege zertrete, Dämon. Ihr werdet Arwan kein Leid zufügen.“ Nur langsam traten die Worte Yonices in Arwans Bewusstsein. Doch auf einen Schlag war es vorbei - er konnte wieder einen klaren Gedanken fassen. Der Dämon hatte sich von Arwan abgewandt und sprach nun mit der Qunari.

    Arwan wurde nicht ganz schlau aus dem Gespräch. Der Dämon wollte Jemand zurück holen? „Maraas… Yagok…“ murmelte die Qunari und senkte ihr Schwert. Der Dämon holte zum Schlag aus. Er hatte gar nicht vor, auf den Handel mit Yonice einzugehen! Er hatte es gewusst! Man konnte einem Dämon nicht vertrauen! Ohne darüber nachzudenken, wirkte Arwan eine Steinrüstung um sich, rannte los und stieß Yonice auf die Seite. Dann traf ihn der Dämon. Er ging benommen in die Knie. Nur mit Mühe schrie er ihr zu: "Lauf! Los! Raus hier!" Arwan rappelte sich wieder auf, packte die Qunari am Arm und versuchte, sie hinter sich her zu ziehen. Ein fürchterliches Brüllen ertönte. Arwan wurde von einer tiefen Panik erfasst. Sein Schritt stockte.

    Er wusste, dass sie hier raus mussten. Sonst würden sie nicht überleben. Er hoffte, dass er das magische Siegel nicht komplett zerstört hatte, als er unbedacht die Tür geöffnet hatte. Denn ein neues konnte er nicht wirken.
    Emerahl ist offline
  8. #68
    Legende Avatar von Annalena
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    Valgarius (Neclords letzter Post)

    Blutmähne (Deemans letzter Post und Abschiedspost)

    [Bild: Char_Anlya.png]
    Blutmähne schien mit dem Duell einverstanden zu sein und Anlya fragte sich, warum er das tat. Er hatte doch gar keinen Grund ihr zu helfen und trotzdem tat er es. Hoffentlich musste er jetzt nicht zu sehr für ihre Naivität bezahlen. Besorgt blickte sie den beiden Duellanten hinterher als Wulfgar sich plötzlich noch einmal umdrehte und ihr zu zwinkerte. „Keine Sorge meine Liebe, ich bringe das Duell schnell hinter mich und dann können wir uns endlich zurück ziehen.“ Die Leute um sie herum johlten laut bei seinen Worten und Anlya kamen die Tränen. Was würde passieren wenn Blutmähne verlor? Sie hatte ihn schon im Kampf gesehen und er war sehr gut, aber es gibt immer jemanden der besser sein kann. Die Elfe schniefte leise und rieb sich die Augen als sie bemerkte, dass niemand sie mehr beachtete, da anscheinend alle zu dem Kampf gegangen waren.

    Sie blickte sich um in der Hoffnung Valgarius zu sehen, doch sie konnte ihn nicht erblicken. Nervös leckte sie sich ihre Lippen als sie sich leise davon schlich. Immer wieder ließ sie ihre Blicke schweifen, doch niemand hielt sie auf. Mit großem Herzklopfen gelangte sie zu einer großen Hütte, die ihr Wulfgar als die seine gezeigt hatte. Vorsichtig und unauffällig schlüpfte sie hinein um nach ihren Sachen zu suchen. Da Wulfgar diese Ehe geplant hatte, waren ihre Sachen sicherlich hier irgendwo. Anlya schickte leise eine Entschuldigung an Valgarius und besonders an Blutmähne, der jetzt gerade um ihre Freiheit kämpfte. „Es tut mir so leid“, flüsterte sie mit belegter Stimme. Sie hatte nicht vor zu bleiben und sobald sie ihre Sachen gefunden hatte, würde sie sich umziehen und weglaufen. Sie sah in ihrer Flucht die einzige Möglichkeit und es war ja nicht so, dass sie zum ersten Mal weglief, wenn sie Probleme hatte.
    Annalena ist offline Geändert von Annalena (16.07.2015 um 11:08 Uhr)
  9. #69
    Legende Avatar von Annalena
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    Ivy
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    Em (letzter Post von Önee-sama und Abschiedspost)

    [Bild: Char_Angeline.png]
    Eine Stunde war um und Ivy war da, doch von Emanuelle fehlte jede Spur. Angeline tappte ärgerlich mit dem Fuß und Tapsy, die die negativen Schwingungen von ihrem Futterweibchen bis in die Spitze ihrer Barthaare spürte, versteckte sich in ihren Haaren. „ARGH!“ Tapsys Futterweibchen schrie plötzlich auf und die kleine Ratte hatte Mühe nicht von ihren Schultern zu fallen. „Ich habe genug von der Warterei auf das Püppchen. Soll sie doch ihren gepuderten Arsch alleine zum Händler bewegen. Ich bin jetzt raus hier.“ Angeline, angepisst, drehte sich zu Ivy um. „Kommt Ihr mit mir oder wollt Ihr warten bis das Püppchen mit ihrem Makeup fertig ist?“ Sie grummelte leise und verzog das Gesicht zu einer Grimasse als sie das Wort Makeup benutzte.
    Annalena ist offline
  10. #70
    Ehrengarde Avatar von Deeman
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    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]
    Grässlicher Kleidungsstil. Tja, auf den orlaisianischen Adel, traf diese Bemerkung durchaus zu. Dieser wechselte ständig seine Gaderobe und trug immer umständlichere und protzigere Klamotten. Allerdigs konnte man in diesem Zeug nicht besonders gut davonlaufen, vor allem wenn die Verfolgerin eine äußerst flinke Elfe war. Es war immer recht putzig anzusehen, wie die feinen Damen mit ihren riesigen Kleidern davongelaufen waren, wenn ihre Kutsche angegriffen wurde und dann nach 50 Metern irgendwo hinfielen, weil diese Dinger nicht zum laufen gedacht waren. Na ja, immerhin war ihre Leiche dann in der neusten Mode gekleidet.
    Der Kossith schien sich mit ihrer Neugier abgefunden zu haben und hatte eine, entspanntere Körperhaltung eingenommen wie sie erfreut feststellte. Das war gut, denn ihre Bereitschaft schweigend bis Amaranthine zu latschen, war sehr gering.
    "Du bist neugierig...aber was passiert wenn du deine Neugier mal nicht stillen kannst?" Jetzt stellte sogar der Qunari mal eine Frage, scheinbar schien er ein wenig aufzutauen. Das konnte ihr nur Recht sein, denn ein Gespräch war besser wenn beide Seiten sich beteiligten. Sie lächelte leicht und antwortete:
    "Nun das kommt ganz darauf an wie höflich mein Gesprächspartner ist und wie neugierig ich auf die Informationen bin. Wenn ich freundlich von einer Person darauf hingewiesen werde, das er nicht darüber reden möchte, lasse ich ihn normalerweise seinen Willen. Reagiert er unwirsch auf meine Höflichkeit, werde ich ein wenig unhöflich. Und interessiert mich etwas ganz besonders, dann ignoriere ich mein gegenüber und finde es notfalls ohne seine Hilfe heraus. Euch allerdings frage ich jetzt gerade nur aus, weil ich gerne weiß mit wem ich es zu tun habe. Das erhöht meiner Erfahrung nach die Überlebenschancen. Nur weil ich höflich zu Fremden bin, heisst das nicht das ich blauäugig jedem vertraue. Wenn ich so etwas tun würde, wäre ich schon längst tot."
    Sie schaute ihm ernst ins Gesicht.
    "Und bisher zahlt sich meine Neugier doch aus. Ich weiß das ihr ein Tal-Vashot und Pirat seid, das ihr kein Schiff mehr besitzt und durch eure Beute Probleme mit Orlaisianern habt. Während ihr, mein lebenserfahrener Begleiter, von mir nur wisst das ich eine neugierige Elfe bin, die euch viele Fragen stellt. Da könnt ihr euch jetzt selbst die Frage stellen, wer hier das größere Risiko hat."
    Feia kicherte kurz und lächelte dann den Kossith schelmisch an. Ihr fiel auf das es wohl bald regnen würde, weswegen sie ihren Schritt beschleunigte.


    [Bild: Kopie_von_Qunari_DA.jpg]

    Mittlerweile hatte der Regen bereits begonnen, der sandige Weg verwandelte sich langsam in Lehm und Matsch. Ebenso hatte schon die Dunkelheit des Abends den Himmel überzogen. In der Ferne konnte man schon den Fackelschein erkennen und die patroullierenden Stadtwachen die dort umhermarschierten. Aber Katash steuerte nicht auf den Haupteingang zu sondern lenkte seinen Weg rechts seitlich weg in eine dunkle unbeleuchtete Gasse die noch zusätzlich mit Gestrüpp bedeckt war.
    Katash wartete einige Augenblicke ab bis die Wachen ihre Augen woanders hatten und huschte in die Gasse. Er ging davon aus dass Feia stets hinter ihm war, das Reden stellte er ein um keine ungewollte Aufmerksamkeit zu erwecken. So bahnte sich der Kossith seinen Weg den schmalen Gang entlang bis zu einer schwarz vermummten Gestalt die mit Messern bewaffnet war. So stellte sich der Hornriese vor jene Gestalt. Der Vermummte richtete seine grünen Augen auf den Riesen "Du der den Weg der Freien geht, wer wünscht Einlass?" sprach sie mit ruhiger Stimme, es handelte sich um einen Mann, sein Blick wirkte eiskalt. "Katash" antwortete jene einsilbig."Der Gehörnte Riese der Meere hält wieder Einzug in unser prächtiges Heim" antwortete der Fremde, sein Blick ging kurz auf Feia. "Und wie lautet dein Name, du die dem Gehörnten Riesen folgt?". Katash wartete ab bis Feia ihren Namen nannte...
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  11. #71
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    Wilder Qunari & Ein Neuankömmling

    [Bild: Venere_ava.jpg]

    Ja, Venere wollte sich umsehen. Schließlich gebührte es sich doch, die zukünftigen Opfer wenigstens vorher auszumachen.
    "Und als nächstes soll ich mir also den großen Bruder vom Hornmann vorknöpfen? Wobei ich nichts anderes erwartet habe, schließlich zieht mich auch der Kleine mit seinen Blicken aus!"
    Angewidert rümpfte sie die Nase, umfasste mit der Linken den Dreizack, der noch in der Leiche des Hurlocks steckte und dessen Stab nach oben ragte und wollte sich dem großen Monster widmen, als sie und die restlichen Wesen auf der Lichtung abgelenkt wurden: Plötzlich brach ein... ein...
    Ein Brandopfer!? Hier!?
    Die Elfe konnte nicht anders, als ungläubig zu schauen. Es war ein hässlicher Humanoid, zumindest für ihr Empfinden - wonach dies auf alle Humanoide zu traf, die nicht ihr König waren! Doch dieses Exemplar hier widerte sie noch etwas mehr an, als es sonst Menschen, Elfen oder andere Wesen vermochten.
    Den würde ich nicht mal als Fußabtreter benutzen!
    Während sie das dachte und angeekelt die Mundwinkel verzog, drehte sie ihr Schwert in der rechten Hand, so dass die klinge nach unten zeigte... und stieß sie mit voller Wucht nach hinten! Das unterdrückte Grunzen, das Knirschen von Rüstungsteilen und das eindeutige Reißen von Fleisch und Splittern von Knochen bestätigte ihr, dass sie den Genlock, den sie vor kurzem ins Leere hatte laufen lassen und nun zurückgekehrt war, erwischt hatte. Sie machte sich nicht die Mühe, nach hinten zu schauen, sondern zog ruhig ihre Klinge wieder nach vorn und hörte einen Körper auf den Boden fallen.
    "Unwürdige Kreaturen. Nicht mal Kämpfen könnt ihr!"
    Venere steckte das Schwert zurück in die Scheide, zog den Dreizack aus dem toten Hurlock und fuhr sich dann mit einer Hand durchs Haar, um dieses dramatisch aufzuschütteln.
    "So, wer ist der Nächste? Wer will sich mit der Besten von Allen messen? Wer will... einen grausamen Tod sterben!"
    Wenn sie noch ein schallendes Gelächter hätte folgen lassen - Barden in ganz Thedas hätten dies als Vorlage für eine echte Schurkin genutzt! Doch bestand kein Grund dazu, denn keins der Wesen war in Reichweite einer ihrer Waffen.
    Hm?
    Tatsächlich war es sogar so, dass die Ankunft des Brandopfers (Venere weigerte sich immer noch, den Humanoiden als Mensch zu titulieren) und der Menschen die Dunkle Brut in Unordnung gebracht hatte und diese sich erst wieder organisieren musste.
    Interessant eigentlich. Stumpfe Wesen, die nicht mehr als Grunzen und Stinken und Sterben können... und doch halten sie so etwas wie eine Schlachtformation aufrecht.
    Die Wesen gingen dabei sogar so weit, dass sie die Neuankömmlinge zu dem Qunari und der Elfe trieben und somit einen immer enger werdenden Kreis um ihre Opfer zogen. Oder vermeintliche Opfer, denn Venere setzte ein diabolisches Grinsen auf. Dann wandte sie ihren Kopf in die Richtung, in der der Kossith kämpfte.
    "Hey, Hornmann. Wäret ihr so nett und würdet euch zusammen mit dem Brandopfer und der Menschlein..."
    Sie wurde kurz unterbrochen, als die Kreaturen einen weiteren der Menschen zur Strecke brachten und dessen Todesschreie jedwede Kommunikation überlagerten.
    "Jedenfalls würdet ihr doch gütlicherweise mit den restlichen Menschen dort - und ihr solltet euch beeilen, bevor keine mehr da sind! So besäßet ihr die Güte, mit ihnen diese Brut zu beschäftigen?"
    Sie sah wieder zu dem Oger, dessen Bezeichnung sie nicht mal kannte.
    "Derweil gehe ich mich mit eurem großen Bruder beschäftigen. Schließlich scheint auch er die lüsternen Blicke seines kleinen Bruders drauf zu haben!"
    Ohne eine Antwort ab zu warten, steckte sie zwei Finger in den Mund und stieß einen lauten Pfiff aus: Eine Sekunde später brach sich ein weißes Pferd seinen Weg durch den Rand der Bäume und nahm an Fahrt auf. Es durchbrach mit seiner schieren Geschwindigkeit die Linien der dunklen Brut und hetzte zum Standpunkt ihrer Herrin. Schließlich war die Stute aus einer ausgezeichneten Zucht erlesenster Schlachtrösser und darauf trainiert, niemals Angst zu zeigen.
    Es wird Zeit, diesem Spuk ein Ende zu bereiten und dieses Ungeziefer einfach nieder zu reiten!
    Doch bevor ihr Pferd bei ihr war, erhaschte sie einen Blick auf das große Wesen.
    "Na, großer Hornmann, willst du etwa mit Steinen spielen? Bist du nicht etwas zu alt dafür?"
    Der Oger hatte einen Felsen an sich genommen und hob diesen gerade über seinen Kopf.
    "Tch!"
    Das erforderte ein direktes Eingreifen. Eine Intervention der Besten: Venere Custodela, ihres Zeichen die beste Magierin der Welt mit gerademal 29 Jahren. Und schon sah sie den Oger an, um mit ihren Fähigkeiten nach ihm zu greifen...
    Was nun geschah, hätte die Elfe nicht mal in Alpträumen vermutet: Der Kampf mit dem Illusionisten hatte doch tatsächlich all ihre arkanen Kräfte aufgezehrt. Zudem war ein Oger vielleicht nicht eins der intelligentesten Wesen, aber immerhin groß und stark - und deshalb erforderte es auch ein wenig mehr Anstregung, wenn man dieses Wesen magisch bekämpfen wollte. Die ungläubig drein blickende Venere aber hatte nicht annähernd genug Kraft übrig dafür. Und so sank sie sofort schweißgebadet auf ein Knie. Was ihr vermutlich das Leben rettete, denn keinen Augenblick später flog der Felsbrocken durch die Luft und nur knapp über sie hin weg - hätte sie noch aufrecht gestanden, wäre ihr Kopf mit aller Wahrscheinlichkeit nun einfach zerdrückt worden! Mit einem lauten Donnern landete der Stein direkt hinter ihr im Boden.
    "Verfluchter, ekelerregender, dreckiger Hund!"
    Venere spie die Wörter förmlich aus mitsamt ein wenig Speichel, so sehr war sie in Rage. Sie raffte sich wieder auf die Füße und wollte nach ihrem Pferd greifen.
    "Dann auf die altmodische Art und Weise. Schließlich weiß ich mehr als eine Art, wie man tötet!"
    Doch ihre Hand, die sie nach den Zügeln ausstreckte, griff ins Leere. Verwundert drehte sie sich um...
    "WAS!?"
    Es war doch glatt ein Wunder: Venere Custodela war schockiert. Verblüfft. Traute ihren Augen nicht. Und dann nahm ihr Gesicht, dass gerade rot an lief vor Wut, plötzlich einen fragenden Ausdruck an, als ein lautes Rumpeln, zusammen mit knirschenden und knarzenden Geräuschen zu hören war. Und schließlich starrte sie entsetzt (richtig, selbst die Beste der Besten der Besten konnte entsetzt sein!) auf die Risse, die sich im Boden von dem geschleuderten Stein aus bildeten und in alle Himmelsrichtungen verliefen.
    "Das kann nicht sein! Niemals! So etwas passiert mir ni-"
    Weiter kam sie nicht, denn plötzlich brach der Boden auf einer gesamten Länge von 500 Metern und etwa 50 Metern Breite auf und sackte in die Tiefe. Venere umklammerte ihren Dreizack und verfluchte in Gedanken alle Lebewesen in ganz Thedas, angefangen beim Hornmann, weiter zum Brandopfer, dann die dunkle Brut und wer ihr noch in den Sinn kam, bis hin zu Lana Misericordia. Nicht schlecht, wenn man bedachte, dass der Sturz nur ein paar Sekunden dauerte. Jedenfalls kam sie mit lauter Geröll, dass zu ihrem Glück unter und nicht über ihr war, am Boden eines Gewölbes auf und es wurde schwarz um ihre Augen...

    "Urrgh... *öchö-öchö*... Wo?"
    Die Elfe kam wieder zu Bewusstsein und sofort wollte sie sich umsehen. Immerhin traf sie der Gedanke, dass sie hier mit Wesen der dunklen Brut im Kampf gestanden hatte. Doch das Aufstehen war mühselig und von Schmerzen und Krämpfen begleitet. Außerdem kniff sie immer wieder die Augen zusammen und musste hin und wider husten, da eine Menge Staub in der Luft hing. Doch trotzdem konnte man von oben Licht herein scheinen sehen - was sie nicht wusste war, dass sie und der Kossith zusammen mit dem menschlichen Söldner in einen Teil der Tiefen Wege der Zwerge gebrochen war. Insgesamt waren sie gute 20 Meter nach unten gerutscht, gefallen, abgestürzt und abgeschmiert, je nachdem, wie man es sehen wollte. Und auch ein Teil der dunklen Brut war mit herunter gestürzt. Doch aufgrund des Staubes konnte sie nicht wirklich was erkennen als die nähere Umgebung: Diese war eine steile Felswand zu ihrer Rechten (Ehemals eine der Tunnelseiten), in der sich ein Spalt auf tat (Ein gegrabener Gang der dunklen Brut, nicht mehr wie eine langgezogene Nische, die isch in der Dunkelheit verlor). Der Boden war uneben, was aufgrund des heruntergekommenen Gerölls niemanden verwundern dürfte.
    "Verdammt!"
    Als ihre Stiefelspitze etwas Weiches berührte, sah sie zu Boden und entdeckte die Leiche ihrer Stute mitsamt der Satteltaschen. Doch anstatt sich zu freuen, dass wenigstens ihr Proviant und ihr Gold nicht auf immer und ewig verschüttet waren, stützte sie sich schwer auf ihren Dreizack und begann zu fluchen.
    "Ich verdamme euch, ihr elenden Bastarde! Euch Alle. Und ich werde euch eigenhändig töten! Allesamt!"
    Wenn sie noch die Beulen in ihrer Rüstung, wenn gleich sie auch nur kleiner Natur waren, bemerkt hätte... ihren schmutzigen Umhang... zudem ihre ordentlich durchgeschrubbelten Haare... und den Dreck im Gesicht - dann, ja dann wäre sie wohl noch weit mehr in Rage und wäre jetzt schon dabei, sinnlos auf irgendwas, wahrscheinlich irgendeinen Felsbrocken, am eindreschen...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (17.07.2015 um 15:14 Uhr)
  12. #72
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Deeman Beitrag anzeigen

    [Bild: Kopie_von_Qunari_DA.jpg]

    Mittlerweile hatte der Regen bereits begonnen, der sandige Weg verwandelte sich langsam in Lehm und Matsch. Ebenso hatte schon die Dunkelheit des Abends den Himmel überzogen. In der Ferne konnte man schon den Fackelschein erkennen und die patroullierenden Stadtwachen die dort umhermarschierten. Aber Katash steuerte nicht auf den Haupteingang zu sondern lenkte seinen Weg rechts seitlich weg in eine dunkle unbeleuchtete Gasse die noch zusätzlich mit Gestrüpp bedeckt war.
    Katash wartete einige Augenblicke ab bis die Wachen ihre Augen woanders hatten und huschte in die Gasse. Er ging davon aus dass Feia stets hinter ihm war, das Reden stellte er ein um keine ungewollte Aufmerksamkeit zu erwecken. So bahnte sich der Kossith seinen Weg den schmalen Gang entlang bis zu einer schwarz vermummten Gestalt die mit Messern bewaffnet war. So stellte sich der Hornriese vor jene Gestalt. Der Vermummte richtete seine grünen Augen auf den Riesen "Du der den Weg der Freien geht, wer wünscht Einlass?" sprach sie mit ruhiger Stimme, es handelte sich um einen Mann, sein Blick wirkte eiskalt. "Katash" antwortete jene einsilbig."Der Gehörnte Riese der Meere hält wieder Einzug in unser prächtiges Heim" antwortete der Fremde, sein Blick ging kurz auf Feia. "Und wie lautet dein Name, du die dem Gehörnten Riesen folgt?". Katash wartete ab bis Feia ihren Namen nannte...


    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]

    Feia folgte dem grauen Hünen zu einem sehr schlecht bewachten Nebeneingang der Stadt. Sicherheit wurde in Ferelden offenbar nicht besonders groß geschrieben. Ihr konnt es allerdings recht sein, denn mit dem Qunari irgendwo hineinzuschleichen wäre ansonsten schwierig geworden. Beide nutzten die Gelegenheit als die Wache abgelenkt war und schlichen geschwind in die Gasse. Es war eine recht heruntergekommene Gasse die durch die Dunkelheit der Nacht einen noch mieseren Eindruck machte. Sie fragte sich was der Kossith wohl hier wollte. Immerhin schien er zu wissen wo er hinwollte, während er schweigend aber entschlossen voranging. Auch Feia schwieg, denn es wäre wohl nicht von Vorteil gewesen Aufmerksamkeit zu erregen.Sie konnte notfalls schnell abtauchen, aber der Kossith sah nicht so aus als könnte er sich schnell klein und hässlich machen.

    Dann erreichten sie eine bewachte Tür. Nach einem kurzen Gespräch wurde Katash von der vermummten Gestalt begrüßt, die dann ihr Wort an Feia richtete. Feia sah neugierig in die Augen des schwarzgekleideten und antwortete:
    "Feia Mien´harel." Der Vermummte musterte sie skeptisch.
    "Ich gehöre zu diesem gehörnten Riesen der Meere", bemerkte sie in einem leicht ironischen Tonfall. Der Wächter sah zu Katash, welcher nickte und ließ dann beide ein. Sie traten durch die Tür in einen schwach beleuchteten Vorraum, durch den sie in einen hell beleuchteten Hauptraum kamen. Feia blickte sich um. Sie sah mehrere Möbel der besseren Qualität und anderes hübsches Inventar. Außerdem waren sehr viele leicht bekleidete Frauen in dem Raum zu sehen, die sich um mehrere Kunden kümmerten. Entweder war das hier ein Laden mit sehr lockeren Kleidungsvorschriften, oder was für Feia wahrscheinlicher klang, dies hier war ein Bordell.

    Feia war schon häufig in Bordellen gewesen. Die Männer in ihrer Bande brauchten auch ab und zu Ablenkung und sie hatte garantiert keine Lust darauf gehabt diese zu sein. Nebenbei waren Prostituierte eine nützliche Informationsquelle, den Männer wurden oft gesprächig in Gegenwart von schönen Frauen. Sie hatten ihnen ein wenig geholfen und die Frauen hatten ihnen dafür pikante Details verraten. Feia hatte immer einen besonders guten Draht zu den Stadtelfen in diesen Etablissements gehabt. Zudem waren Bordelle ein guter Ort um einen Adligen ungeschützt zu erwischen. Allerdings konnte es dann Ärger mit dem Besitzer geben, denn diese sahen es eher selten gerne, wenn ein Adliger in ihren Bordellen ermordet wurde. Trotz all dieser eher positiven Erfahrungen mit Bordellen, fragte sich Feia warum sie hier waren. Denn die Orlaisianer waren schließlich nicht hier. Sie wandte sich an Katash.
    " Nun ihr scheint wohl ein häufiger Gast hier zu sein. Wollt ihr euch hier den Staub der Straße vom Körper klopfen lassen, oder hat es einen anderen Grund warum wir hier sind ?", fragte sie mit amüsierter Stimme und einem leichtem schmunzeln.
    numberten ist offline Geändert von numberten (17.07.2015 um 19:45 Uhr)
  13. #73
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]

    Als sie ins Lager zurückkehrten schjien sich Glandis sehr daheim zu fühlen. Tatsächlich begrüßte sie alles, was im Lager war. Aril konnte nichtfolgen, was es alles im Einzelnen war, doch ein ständiges
    »‘Aneth ara, Abelas!‘« war zu hören.

    »Aril, jetzt wo ich den Bogen habe, kann ich auch schnell etwas zum Mittag beitragen. Ich werde an den Bach gehen und uns ein paar Fische holen. Die könnten wir über dem Feuer rösten und verspeisen. Nach dem Essen könnten wir beide uns Gwess ansehen und entscheiden, wann wir und wie wir abreisen. Und … und ich könnte Dir erklären, wie man in den Schatten treten kann. Es sollte auch eine nützliche Sache sein, wenn man sich einfach mal vor einen Kampf verstecken will. Ich glaube, wir werden es auf dem Weg nach Ostagar gebrauchen können.«

    "Ja, das klingt gut. Ich habe schon wieder Hunger! Ich bereite derweil das Feuer!"
    Aril kramte den Feuerstein, den Stahlschläger und etwas Zunder aus ihrem Gepäck. Während Glandis zum Fluss ging um die Fische zu fangen, schlug Aril den Stein an den Schläger bis der Zunder schmorte. Schnell legte sie ihn in das gesammelte Holz und bließ kräftig hinein. Nach einigem Blasen kokelte ein Feuer munter vor sich hin.

    Dann bereitete sie die Teller und Becher vor, füllte ihnen Wasser ein und versorgte Trovao.
    Als Glandis soweit war, setzte sich Aril zu ihr ans Feuer und schnupperte begehrlich nach dem Fisch.
    "es riecht hervorragend!"
    Fawks ist offline
  14. #74
    Deus Avatar von VRanger
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    Glandis | Am Flussbaum • Fisch

    [Bild: VR_Gladis_1.png] »lim, Saiblinge!« hörte sich Glandis sagen und musste schmunzeln. Sie hatten schon mal welche gegessen. Doch zu vor hatte die Dalish splitterfasernackt diese mit den Händen aus einer tieferen Wasserstelle ans Ufer geworfen. Da hatte sie Aril noch nicht gesagt, dass sie aus dem Verborgenen gehandelt hatte. Diesmal war es etwas anderes. Es waren zwei Pfeile abzuschießen, die Brechung des Lichtes im Wasser zu beachten und sie musste schnell sein. Aber sie konnte auch ein Stück den Bach aufwärtsgehen und dort in Ruhe den zweiten Pfeil abschießen.

    So tat sie es auch. Sie hatte zu dem Glück. Beide Pfeile gingen nicht verloren und so nahm sie die Fische noch am Wasser aus, schuppte sie und hielt diese dann in die Höhe. Die Eingeweide vergrub sie im Sand des Baches, in dem sie mit ihrem Jagdmesser eine kleine Kuhle aushob. Sie hätte die Sachen auch ins Feuer schmeißen können. Doch sie wollte nach dem Flüchtlingslager nicht schon wieder so einen Duft von Verbrannten in der Nase haben. Weil sie eh nur noch wenige Zeit hier bleiben würden, war ein zu erwartendes Ausspülen und die spätere Beute eines Aasfressers ohne Belang.

    Sie nahm noch ein paar von den jungen Reisern mit, die hier und da aus totem Holz emporstiegen. Dann ging sie zum Lager am Flussbaum zurück. Dort hatte Aril schon das Feuer neu in Glut gebracht. Schnell waren die dünnen, aber stabilen Jährlinge entrindet. Glandis steckte die Saiblinge darauf und hielt sie in das Feuer. Dabei achtete sie darauf, dass sie Hitze nicht zu sehr dem Fisch zusetzte oder der Bratsaft die Flammen hochschießen lies. Dann kam Aril von den Pferden zurück und sagte: „es riecht hervorragend!“

    »Ja, sie dürften gut durch sein«, antwortete die Dalish und reichte ihrer Nachbarin einen der beiden Fische. Deren einst silbrige Haut hatte jetzt einen rotbraunen Schimmer. »Lasse es dir schmecken«, fügte sie noch an und begann selbst den Saibling auf einem der bereitliegenden Teller in Stücke zu zerteilen.

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  15. #75
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Nachdem er sich versichert hatte, dass Talorr das Feuer ebenfalls gerochen hatte und der Söldner darüber eben so alarmiert zu sein schien, wie er selbst, suchte Darius mit seinen Augen die nähere Umgebung nach dem Ursprung des Geruches ab. Der Straßenabschnitt, auf dem sie standen, verlief parallel zu einem schütteren Nadelwald, der die ersten Ausläufer des Brecilian-Waldes ankündigte. Zwar konnte man durch die recht weit voneinander entfernt stehenden Stämme erkennen, dass sich jenseits des Waldes wieder Wiesen befanden, doch konnte man von der aktuellen Position der beiden Reisenden gewiss binnen eines Tages den eigentlichen Wald erreichen und damit das Territorium verschiedener Dalish-Clans betreten.
    Darius nickte stumm in Richtung der Bäume. Das musste reichen, um Talorr an seinem Gedankengang teilhaben zu lassen: Da vor ihnen entlang des Weges weit und breit nichts und niemand zu sehen war, vermutete er das Feuer im oder jenseits des lichten Forstes, der die Straße zur linken Seite begrenzte.
    Ohne noch einmal Talorrs Meinung einzuholen verließ der Ben-Hassrath das Pflaster und folgte seiner Nase in den Wald. Egal was dort brannte oder gebrannt hatte, Darius hatte kein Interesse daran, teilnahmslos daran vorbei zu marschieren und so eine eventuelle Gefahr im Rücken zu haben. Zwar ärgerte er sich über die Verzögerung, doch konnte er sich derartige Nachlässigkeiten einfach nicht erlauben. Der Alte verließ sich darauf, dass Talorr ihm, beziehungsweise seinem Geldbeutel folgen würde. Zu zweit würden sie gewiss bald herausfinden, was geschehen war und konnten dann ihren Weg fortsetzen. Die Zeit drängte nach wie vor.


    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    "Seid ihr verrückt?" Warum fragte er überhaupt. Seufzend lief er hinter dem Menschen hinterher, was für eine Wahl hatte er auch. Sie schlugen sich durch einen etwas bewachseneren abschnitt abseits des Weges. Der seltsame Geruch kam immer näher. Und ihm war als wäre da noch etwas anderes. Stimmen? "Halt!" zischte er gedämpft, aber für Darius noch gut hörbar. "Ruhig!" Es war jetzt ganz nah. Mit äußerster Vorsicht schob er die Äste welche ihnen den Blick versperrten zur Seite. Und im nächsten Moment wünschte er es nicht getan zu haben. Eine Gruppe von nicht weniger als 7 Elfen, mit wild aussehenden, bemalten Gesichtern und bewaffnet bis an die Zähne standen um ein mittelgroßes Feuer herum. Dem Geruch und dem wenigen noch erkennbarem zu urteilen war das was dort brannte eine Kutsche.....samt der Reisenden. Das wenige was er an Worten aufschnappen konnte verstand er nicht, das musste wohl Elfen-Sprache sein. Eigentlich hätte er sich das sofort denken können. An diesem Grenzgebiet kursierte schon länger das Gerücht dass ein besonders gewalttätiger Dalish-Clan hier campierte und jeden arglosen Reisenden überfiel welcher nicht ihrem Volk angehörte. Mit vielsagendem Blicke wandte er sich Darius zu. "Bewegt euch. Weg hier. Und keinen - " Kracks. Zu spät. Einer von ihnen war an einem Ast hängen geblieben. "Then! Bor'assan bora!" Natürlich entging einem Elfenohr so etwas nicht. Mit milimeterweitem Abstand sausten mehrere Pfeile an ihren Gesichtern vorbei. "Verdammt!" Ein Kampf war sinnlos. Vor allem hier im Wald. Das war ihre Domäne. Sie hatten also keine Wahl. Mit langsamen Schritten und erhobenen Armen trat Talorr aus dem Dickicht und gebot Darius ihm zu folgen. Der Söldner warf seinen Speer als Zeichen der Unterwerfung auf den Boden. "Hinknien und Hände hinter den Kopf. Seht ihnen nicht in die Augen und kein einziges Wort von dem verdammten Qun, sonst sind wir tot!" zischte er seinem Begleiter zu während die Elfen sie bereits mit angelegten Bögen umstellten.
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  16. #76
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Meine Bellezza wird uns begleiten & Ich habe zu lange mit dem Make-up gebraucht

    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Emanuelle hatte die Situation irgendwie doch noch gemeistert: Ob die Padrona ihm geglaubt hatte oder nicht, spielte vordergründig erstmal keine Rolle. Sie würden zu dem Händler gehen und dort...
    Gehe ich aufs Ganze!
    Er hasste solche Situationen, doch eine andere Wahl hatte er ohne Geld einfach nicht. Wenn das mit dem Händler nicht klappte, standen seine Chancen schlecht... SEHR schlecht, wenn er die Padrona einrechnete...
    Also gilt es, sich besonders herauszuputzen!
    Das war leichter gesagt, als getan: Zwar hatte er gebadet und auch herrlichen Schaum benutzt, doch wen ner wirklich Eindruck schinden wollte...
    Haaahhhhhh... hätte nicht gedacht, dass ich all die guten Dinge hier benutzen muss...
    Er kramte die kleinen Fläschchen aus seinem Rucksack hervor.
    Wo ich doch keinen adäquaten Ersatz zu finden vermag!
    Er war den Tränen nahe. Denn normalerweise würde er so erlesene Kosmetika und Parfüme nur benutzen, wenn er sie auch wieder aufstocken konnte. Doch das war hier, mitten in der 'barbarischsten Pampa von Ferelden' (O-Ton in seinen Gedanken) einfach so unwahrscheinlich, eher konnte er mit dem Auftauchen des Königs selbst hier rechnen.
    Nur mühsam schaffte er es, sich zu beruhigen. Schließlich begann Emanuelle mit der Prozedur, sich für seine Art des Kampfes bereit zu machen...

    "Geschafft! Wenn ihn das nicht überzeugt... ist er schwul!"
    Emanuelle begutachtete sich im Handspiegel: Eine ungeübte Person würde keinen Unterschied merken, doch ein geübtes Auge konnte die Qualität, welche hinter dem Make-up alleine steckte, direkt erkennen. Und darauf hoffte er - dass dieser Händler wirklich Geschmack und Kenntnis hatte, um solche feinen Unterschiede sofort zu erkennen... und zu würdigen wusste! Denn wenn jetzt etwas schief ging, war Emanuelle aufgeschmissen.
    Ich werde mir noch vorkommen wie eine billige Straßenhure... Oh Erbauer, das musste ich schon seit... seit... eigentlich noch nie erleben!
    In der Tat hatte er noch nie das Vergnügen eines solch barbarischen Lebensumstandes gehabt, seit er auf eigene Faust als äußerst trickreicher Betrüger seine Opfer aus nahm. Aber wirklich barbarisch würden es wohl nur lupenreine Adlige nennen. Mit den Utensilien, die er immer noch hatte, konnte Emanuelle auch so eigentlich sich schicker als alle anderen in diesem Kaff machen - nur würde er es sich nie eingestehen. Stattdessen überlegte Emanuelle, was er denn anziehen sollte.
    "Hmmm... okay, also so. Anders kann ich das nicht rüber bringen!"
    Er zog doch seine Rüstung an. Immer noch prachtvoll anzuschauen, brauchte er all seine restlichen Kleider als Vorwand, wirklich Händler zu sein. Es tat ihm einerseits im Herzen weh, andererseits hatte er hier auch keine andere Wahl. So legte er alles fachmännisch zurecht, auf dass er es würdevoll als Zeichen einer erfahrenen Händlerin präsentieren konnte. Schließlich galt es, das perfekte Schauspiel abzuliefern...

    Er rannte nach unten und... wäre fast in Tränen ausgebrochen, als der Padrone ihm erklärte, er habe so lange gebraucht, dass die Padrona und seine Bellezza doch tatsächlich schonmal voraus gegangen waren! Hastig bedankte er sich freundlich und machte sich auch auf den Weg.
    Oh, Andraste, bitte lasse mich rechtzeitig an kommen, bevor die matta Gatta irgendetwas macht, was... meine Position von vornherein zum Scheitern verurteilt!
    Es war ein schrecklicher Gedanke und ließ ihn so in sich selbst gekehrt zurück, dass er kaum noch auf seine Umgebung achtete. Dabei war das gefährlich, schließlich musste er in perfektem Zustand vor dem Händler erscheinen, sollte sein Plan den höchst möglichen Erfolg haben.
    Nun, was werden sie tun? Was werden sie dem Händler erzählen? Was-
    "Hooooo! Vorsicht!"
    "Wahhhh!"
    Schon war das Unglück geschehen: Ein Pferd war mitsamt seinem ritterlichen Reiter herangaloppiert und Emanuelle hatte es einfach nicht bemerkt. Der Reiter fing es im letzten Moment ab und kam zum Stehen - doch es war zu spät, denn unser betrügerischer Charmeur war schon nach hinten in den Dreck gefallen.
    Oh no. No! No no no no!!!
    Sein ganzer Plan löste sich im buchstäblichen Matsch auf. So würde er ganz sicher keinen umwerfenden Eindruck machen können.
    "No! Oh Erbauer, warum nur? Warum jetzt? Warum ich?"
    Ein leises Schluchzen entfuhr seinen Lippen und elendiger hätte er nicht wirken können.
    "Mademoiselle? Seit ihr in Ordnung?"
    Doch Glück im Unglück schien er immer noch hübsch genug zu sein, dass der Reiter angehalten hatte und abgestiegen war. Und ihn doch tatsächlich ansprach.
    Wer...
    Emanuelle wagte einen Blick: Es war ein junger, stattlicher Kerl, der eine handwerklich einwandfreie Rüstung trug und aussah, als verstehe er sein Handwerk des Rittertums - und schien auch dessen Höflichkeitsregeln zu pflegen. Denn er streckte ihm seine helfende Hand entgegen.
    "Lasst mich euch aufhelfen. Denn immerhin ist es meine Schuld, dass eine Dame wie ihr dort jetzt am Boden liegen müsst!"
    Ist das meine Chance? Kann ich endlich nach all den Tagen doch mal Glück haben?
    Emanuelle schaute scheu auf. Er zwang sich dazu, seine Rolle perfekt zu spielen - was unnötig war, da er doch immer noch in seinem Innersten den vergeudeten Schönheitsutensilien nachtrauerte.
    "Oh... es ist... ihr kamt so plötzlich... aber ich passte nicht auf... und dann-"
    "Schon gut, meine Teuerste. Ich bitte euch vielmals um Verzeihung. Kommt, lasst mir euch auf helfen und es wieder gut machen!"
    "J-ja... habt dank. Es ist ja zum Glück nichts Schlimmes passiert... nicht so... nicht so wie..."
    "Aber Moment, langsam und sachte! Steht erstmal auf und dann erzählt in Ruhe, was euch widerfahren ist."
    "Natürlich, ich danke euch, mein starker Retter!"
    "Nicht doch, nicht doch. Das ist selbstverständlich für einen Chevalier aus Orlais."
    Neugierig sah er Emanuelle an, ob etwas kommen würde bei dieser Offenbarung, doch er war schon längst in Gedanken dabei, sich hier und jetzt an diesen Chevalier ran zu schmeißen. Schließlich lockte Orlais - wo es definitiv nicht so barbarisch wie hier war!
    "Ich... habe zwar ein paar Geschichten über Chevalier gehört, doch ich stamme aus den freien Marschen. Und deshalb kann ich diese Abneigung wie die Ferldener sie gegen euresgleichen hegen, nicht teilen... viel eher war es so... so... ach, das ist so schrecklich!"
    "Schon gut. Erzählt es dem guten Renard - welcher meinereiner ist."
    Und so begann Emanuelle theatralisch noch einmal seine Geschichte der überfallenen Händlerin vorzutragen. Dieser Renard lauschte andächtlich, nahm ihn hin und wieder tröstend in den Arm und... war zum Schluss so gerührt, dass er doch glatt mit einem Angebot daher kam.
    "Wisst ihr was, werte Dame. Was haltet ihr davon, mit mir Richtung Orlais zu kommen? Ich bin mit einer dringenden Botschaft unterwegs. Aber mein Kodex verlangt auch, dass ich Damen in Not helfe. Und dieser Bestand ist hier eindeutig erfüllt! Ich denke, es wäre gut aus dieser Wildnis zu entfliehen und in eine zivilisiertere Gegend zu kommen. Da bietet es sich an, mit mir zu gehen!"
    Emanuelle überlegte nicht lange, musste aber dennoch die sich schüchtern Zierende spielen. Und so dauerte es noch eine weitere kleine Weile...

    Zum Schluss hatte er Renards Angebot angenommen. Als wenn er es jemals hätte abschlagen können!
    Ah, endlich wieder auf dem Weg in die Zivilisation!
    Er saß vor Renard quer auf dem großen Schlachtross, sein Rucksack hinten an einer Flanke des Sattels befestigt. Renard führte die Zügel und schien das Pferd stark anzutreiben, was seinen Wunsch, schnell nach Orlais zurück zu kommen, nur unterstrich.
    Mir solls recht sein! Hauptsache weg hier!
    Während Emanuelle das dachte, vergaß er nicht, seine Rolle zu spielen: Sich immer wieder an Renard anlehnend, mimte er die Dame, die beschützt werden möchte und Geborgenheit braucht, dazu verletzlich ist. Eine perfekte Mischung!
    Fufufuf. Endlich wieder auf dem Weg in die Zivilisation!
    Während des Ritts malte er sich aus, was er alles anstellen würde, um die barbarischen Tage vergessen zu machen. Ja, Renard war wie ein Retter erschienen - da lohnte sich doch, das so richtig auszunutzen für die eigenen Bedürfnisse...
    Önee-sama ist offline
  17. #77
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Gisele & Elisa
    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]

    Die drei Frauen hatten grade erst mit dem Essen begonnen, als Gisele geradeheraus fragte, was Maeya'alinh ihr zu erzählen hatte. Damit erledigten sich für die Elfe alle Vorbehalte gegenüber Elisa, die ihnen freundlich für die Einladung gedankt hatte. Wenn Gisele in ihrer Gegenwart so offen über ihr Vorhaben sprach, so brauchte sie keine Sorge zu haben, vielleicht etwas zu erzählen, was nicht für die Ohren der Bogenschützin bestimmt war.
    ,,Dieser Wald von dem Ruppert gesprochen hat.“, begann sie. Giseles Aufmerksamkeit nahm sichtbar zu, ein Umstand, der auch Elisa nicht verborgen blieb. ,,Ich habe ihn gefunden, durch Zufall.“ Die genauen Umstände sparte sie aus. Menschen hatten ohnehin ein nur schwach ausgeprägtes Gefühl für die Erde, auf der sie liefen, also wie sollte sie Gisele erklären, dass sie den Wald oder viel mehr seinen Abdruck im Gefüge der Welt gespürt hatte? ,,Auf jeden Fall war die Beschreibung ziemlich genau und der Weg dorthin ist gut zu finden. Wir können noch vor dem Mittag dort sein, wenn wir morgen früh aufbrechen.“ Sie ließ in ihren Ausführungen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie Gisele begleiten würde und hatte auch nicht die Absicht, sich dieses Vorhaben ausreden zu lassen: Dieser Wald war ein lebendes Stück Erinnerung an vergangene Jahrhunderte. Wenn Gisele darin ein angebliches Ungeheuer jagen wollte, so mochte sie das tun, doch Maeya'alinh würde es sich deswegen gewiss nicht verzagen lassen, zwischen den uralten Bäumen umher zu wandern und ihnen zuzuhören. Während die schwarzhaarige Kriegerin also über das Gehörte nachdachte, winkte die Elfe mit einer zierlichen Bewegung Borin herbei. Dabei bemerkte sie im Augenwinkel, dass Elisa ihre Blicke aufmerksam zwischen ihr und Gisele hin und her wandern ließ: Entweder wartete sie noch auf eine Antwort auf ihre Frage bezüglich des Zirkels, über die Maeya'alinh wegen der direkten Nachfrage von Gisele mehr oder weniger höflich hinweg gegangen war oder sie war neugierig auf die Geschichte, die sich hinter dem Schlickmoorwald verbarg und hoffte auf weitere Details. Doch darüber, so beschloss die Elfe für sich, würde Gisele befinden müssen und wandte sich dem Wirt zu, als er an ihren Tisch kam: ,,Ich hätte gern noch eine Portion Suppe mit etwas Brot. Und könntest Du uns wieder einen Krug mit Wasser bringen?“ Großzügig lächelte der Zwerg und lud mit einer weitschweifigen Handbewegung auch die anderen beiden Frauen ein, mehr zu bestellen. ,,Natürlich, sehr gern! Was darf es noch sein?“ Bevor Gisele oder Elisa etwas sagen konnte, warf Meaya'alinh noch eine Frage ein: ,,Sag, hast Du Walla gesehen? Ich hatte gehofft, dass sie sich zu uns gesellt.“ Aus Borins Lächeln wurde ein Grinsen. ,,Walla ist grade oben und bereitet etwas vor. Ich weiß aber auch nicht so richtig was.“ Ohne auf eine bessere Antwort zu bestehen beließ die Elfe es dabei und nickte nur freundlich. So genau wollte sie vermutlich gar nicht wissen, was Walla da trieb.


    Gisele
    Maeya'alinh
    [Bild: onearmedava.jpg]
    Elisa verfolgte die Konversation interessiert, wenngleich sie nicht all zu viel dazu sagen konnte. Wo diese Dritte im Bunde jetzt wohl war? Ein Mensch, ein Elf und ein Zwerg, fast so wie in einem Epos. Das stellte sie sich lustig vor, sicherlich waren die Elfin und die Zwergin oft nicht einer Meinung oder wetteiferten miteinander. Unwillkürlich musste sie grinsen. Sie hatte auch keine Ahnung wieso sie auf solche Gedankengänge kam. "Wenn diese Walla nicht mehr auftaucht.....hättet ihr etwas dagegen wenn ich euch noch ein Stück begleite? Ich bin nicht in Eile und lange genug alleine gereist. Auf Dauer wird das wirklich öde."
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (08.08.2015 um 15:48 Uhr)
  18. #78
    Ritter Avatar von Khardim
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    "Seid ihr verrückt?" Warum fragte er überhaupt. Seufzend lief er hinter dem Menschen hinterher, was für eine Wahl hatte er auch. Sie schlugen sich durch einen etwas bewachseneren abschnitt abseits des Weges. Der seltsame Geruch kam immer näher. Und ihm war als wäre da noch etwas anderes. Stimmen? "Halt!" zischte er gedämpft, aber für Darius noch gut hörbar. "Ruhig!" Es war jetzt ganz nah. Mit äußerster Vorsicht schob er die Äste welche ihnen den Blick versperrten zur Seite. Und im nächsten Moment wünschte er es nicht getan zu haben. Eine Gruppe von nicht weniger als 7 Elfen, mit wild aussehenden, bemalten Gesichtern und bewaffnet bis an die Zähne standen um ein mittelgroßes Feuer herum. Dem Geruch und dem wenigen noch erkennbarem zu urteilen war das was dort brannte eine Kutsche.....samt der Reisenden. Das wenige was er an Worten aufschnappen konnte verstand er nicht, das musste wohl Elfen-Sprache sein. Eigentlich hätte er sich das sofort denken können. An diesem Grenzgebiet kursierte schon länger das Gerücht dass ein besonders gewalttätiger Dalish-Clan hier campierte und jeden arglosen Reisenden überfiel welcher nicht ihrem Volk angehörte. Mit vielsagendem Blicke wandte er sich Darius zu. "Bewegt euch. Weg hier. Und keinen - " Kracks. Zu spät. Einer von ihnen war an einem Ast hängen geblieben. "Then! Bor'assan bora!" Natürlich entging einem Elfenohr so etwas nicht. Mit milimeterweitem Abstand sausten mehrere Pfeile an ihren Gesichtern vorbei. "Verdammt!" Ein Kampf war sinnlos. Vor allem hier im Wald. Das war ihre Domäne. Sie hatten also keine Wahl. Mit langsamen Schritten und erhobenen Armen trat Talorr aus dem Dickicht und gebot Darius ihm zu folgen. Der Söldner warf seinen Speer als Zeichen der Unterwerfung auf den Boden. "Hinknien und Hände hinter den Kopf. Seht ihnen nicht in die Augen und kein einziges Wort von dem verdammten Qun, sonst sind wir tot!" zischte er seinem Begleiter zu während die Elfen sie bereits mit angelegten Bögen umstellten.

    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Kaum hatte Talorr die Äste beiseite geschoben und das Schauspiel offenbart, das sich dahinter ereignete, waren seine weiteren Worte vollkommen überflüssig geworden: Darius hätte auch von sich aus einen möglichst leisen Rückzug angetreten. Nicht nur, dass seine Frage nach der Quelle des bedrohlichen Geruches beantwortet worden war, darüber hinaus hatte er weder Zeit noch Interesse daran, sich mit offensichtlich feindseligen Elfen herumzuschlagen.
    Dementsprechend vorsichtig setzte er seine Schritte durch das Unterholz des Waldes und achtete darauf, dass sich seine Robe nirgends verfing. In seinen Ohren erklangen außer seinem Atem nur die langsam leiser werdenden Stimmen der Dalish, die sich in ihrer Sprache berieten.
    Plötzlich knackte dann doch ein Ast und binnen Sekundenbruchteilen wurden die tiefhängenden Blätter der Büsche von Pfeilen zerrissen. Darius und Talorr duckten sich so gut sie konnten, doch es lag auf der Hand, dass sie inmitten des ihnen unbekannten Grüns keine Chance hatten, lebend davon zu kommen. Talorr, ganz die Söldnerseele, ergab sich sofort der Misslichkeit der Lage und rettete dadurch vermutlich sein Leben: "Hinknien und Hände hinter den Kopf. Seht ihnen nicht in die Augen und kein einziges Wort von dem verdammten Qun, sonst sind wir tot!", murmelte er, bevor er sich, seinem eigenen Rat folgend, den Dalish ergab. In Darius Kopf rasten die Gedanken umher und mit der Erfahrung eines weitgereisten Agenten prüfte er die Situation, während er sich langsam, schwer auf seinen Stab gestützt, ebenfalls auf die Knie sinken ließ. Die beiden wurden sofort eingekreist und sahen sich nicht weniger als sieben Pfeilspitzen gegenüber, die bereit waren, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Immerhin schien diese Bande Gefangene zu machen, denn ansonsten wären sie bereits tot gewesen.
    Während der Ben-Hassrath intensiv den Boden anstarrte, spitze er genau so aufmerksam die Ohren: Jedes bisschen Information konnte jetzt über Leben und Tod entscheiden. Zwei der Elfen unterhielten sich schnell und mit unterdrückten Stimmen miteinander. Darius verstand die Worte nicht, doch schien es ihm, als läge eine angespannte Unruhe, gar Hektik in dem, was einer der beiden sprach. Wahrscheinlich hatten sie mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Kossith und einem alten Mann, die sie plötzlich dabei störten, Reisende zu verbrennen.
    Entgegen Talorrs Anweisung blickte er kurz auf und warf einen raschen Blick auf die beiden debattierenden Wegelagerer: Der Hektische, der deutlich mehr redete als sein Gesprächspartner, war ein scheinbar recht alter Jäger, in dessen furchigem Gesicht zwar keine Angst, aber eben diese Anspannung zu sehen war, die Darius bereits zu hören geglaubt hatte. Der andere Elf war etwas größer und wohl grade in der Zeit, die man die Blüte des Lebens nannte, sofern man bei jemandem, der offensichtlich ein Auge verloren hatte, davon sprechen konnte. Er trug eine dunkle Binde über dem rechten Auge und hielt das andere, genau wie die Spitze seines Pfeils, fest auf Talorr gerichtet. Darius hatte mit seiner Vermutung offenbar richtig gelegen, dass das Erscheinen eines Kossiths für Verwirrung unter den Elfen gesorgt hatte. Der Einäugige hörte den Worten seines Kameraden geduldig zu und erwiderte nur hin und wieder einzelne Worte. Der Ben-Hassrath überlegte bereits, ob sich aus diesem Zwist irgendwie Kapital schlagen ließ, als der Elf mit entschiedener Stimme eine Anweisung gab. Plötzlich geriet Bewegung in die anderen Dalish und Darius und Talorr bekamen beide einen Sack über den Kopf und wurden unsanft auf die Beine gezogen. Der alte Mann fühlte sich bereits ungut an seine Ankunft in Denerim erinnert, als er auch schon einen Stoß bekam und in eine Richtung gedrängt wurde. Offensichtlich hatten sich die Elfen dazu entschlossen, ihn und Talorr zu verschleppen, zu welchem Zweck auch immer.
    Khardim ist offline
  19. #79
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Kaum hatte Talorr die Äste beiseite geschoben und das Schauspiel offenbart, das sich dahinter ereignete, waren seine weiteren Worte vollkommen überflüssig geworden: Darius hätte auch von sich aus einen möglichst leisen Rückzug angetreten. Nicht nur, dass seine Frage nach der Quelle des bedrohlichen Geruches beantwortet worden war, darüber hinaus hatte er weder Zeit noch Interesse daran, sich mit offensichtlich feindseligen Elfen herumzuschlagen.
    Dementsprechend vorsichtig setzte er seine Schritte durch das Unterholz des Waldes und achtete darauf, dass sich seine Robe nirgends verfing. In seinen Ohren erklangen außer seinem Atem nur die langsam leiser werdenden Stimmen der Dalish, die sich in ihrer Sprache berieten.
    Plötzlich knackte dann doch ein Ast und binnen Sekundenbruchteilen wurden die tiefhängenden Blätter der Büsche von Pfeilen zerrissen. Darius und Talorr duckten sich so gut sie konnten, doch es lag auf der Hand, dass sie inmitten des ihnen unbekannten Grüns keine Chance hatten, lebend davon zu kommen. Talorr, ganz die Söldnerseele, ergab sich sofort der Misslichkeit der Lage und rettete dadurch vermutlich sein Leben: "Hinknien und Hände hinter den Kopf. Seht ihnen nicht in die Augen und kein einziges Wort von dem verdammten Qun, sonst sind wir tot!", murmelte er, bevor er sich, seinem eigenen Rat folgend, den Dalish ergab. In Darius Kopf rasten die Gedanken umher und mit der Erfahrung eines weitgereisten Agenten prüfte er die Situation, während er sich langsam, schwer auf seinen Stab gestützt, ebenfalls auf die Knie sinken ließ. Die beiden wurden sofort eingekreist und sahen sich nicht weniger als sieben Pfeilspitzen gegenüber, die bereit waren, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Immerhin schien diese Bande Gefangene zu machen, denn ansonsten wären sie bereits tot gewesen.
    Während der Ben-Hassrath intensiv den Boden anstarrte, spitze er genau so aufmerksam die Ohren: Jedes bisschen Information konnte jetzt über Leben und Tod entscheiden. Zwei der Elfen unterhielten sich schnell und mit unterdrückten Stimmen miteinander. Darius verstand die Worte nicht, doch schien es ihm, als läge eine angespannte Unruhe, gar Hektik in dem, was einer der beiden sprach. Wahrscheinlich hatten sie mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Kossith und einem alten Mann, die sie plötzlich dabei störten, Reisende zu verbrennen.
    Entgegen Talorrs Anweisung blickte er kurz auf und warf einen raschen Blick auf die beiden debattierenden Wegelagerer: Der Hektische, der deutlich mehr redete als sein Gesprächspartner, war ein scheinbar recht alter Jäger, in dessen furchigem Gesicht zwar keine Angst, aber eben diese Anspannung zu sehen war, die Darius bereits zu hören geglaubt hatte. Der andere Elf war etwas größer und wohl grade in der Zeit, die man die Blüte des Lebens nannte, sofern man bei jemandem, der offensichtlich ein Auge verloren hatte, davon sprechen konnte. Er trug eine dunkle Binde über dem rechten Auge und hielt das andere, genau wie die Spitze seines Pfeils, fest auf Talorr gerichtet. Darius hatte mit seiner Vermutung offenbar richtig gelegen, dass das Erscheinen eines Kossiths für Verwirrung unter den Elfen gesorgt hatte. Der Einäugige hörte den Worten seines Kameraden geduldig zu und erwiderte nur hin und wieder einzelne Worte. Der Ben-Hassrath überlegte bereits, ob sich aus diesem Zwist irgendwie Kapital schlagen ließ, als der Elf mit entschiedener Stimme eine Anweisung gab. Plötzlich geriet Bewegung in die anderen Dalish und Darius und Talorr bekamen beide einen Sack über den Kopf und wurden unsanft auf die Beine gezogen. Der alte Mann fühlte sich bereits ungut an seine Ankunft in Denerim erinnert, als er auch schon einen Stoß bekam und in eine Richtung gedrängt wurde. Offensichtlich hatten sich die Elfen dazu entschlossen, ihn und Talorr zu verschleppen, zu welchem Zweck auch immer.


    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    Seine Füße schmerzten bereits als man ihm endlich signalisierte er solle stehen bleiben. Den Sack über dem Kopf behielt er jedoch noch. Mit nun gebundenen Händen wurde er angewiesen sich zu setzen. Als er mit dem Rücken gegen die Plane stieß schloss er darauf dass sie in einem Zelt saßen. Von draußen war wieder nur unverständliches Stimmgewirr zu hören. Nach einer ganzen Weile erst näherten sich Schritte. Das Licht blendete ihn als der Sack ihm vom Gesicht gezogen wurde. Als die unscharfen Silhouetten klarer wurden erkannte zwei der Elfen wieder die ihn gefangen genommen wieder. Sie beide standen zu beiden Seiten des deutlich als solchen zu identifizierbaren Hüters, welche den älteren der beiden Jäger beinahe schon wieder jung aussehen ließ. Seine Augen waren milchig, scheinbar sah er nur noch schlecht, sein graues, dünnes Haar ging ihm bis zur Bauchmitte und seine Gesichtszüge waren hart und versteinert. Auf seinen Stab gestützt beugte er sich nach vorne und beäugte beide Gefangenen. "Wieso seid ihr in unser Revier eingedrungen?" "Wir hatten nicht die Absicht euch zu beleidigen. Mein Reisegefährte und ich waren bloß dabei euren Wald zu durchqueren, unser Ziel ist ein anderes." "Lügner." erwiderte der Hüter mit völlig ruhiger, und daher umso furchteinflössender Stimme. "Diese beiden berichteten mir dass ihr euch aus dem Dickicht angeschlichen habt. Ein Shemlen und ein Qunari. Was sind eure Absichten? Sprecht!" Nun hob er seine Stimme etwas. "Bitte. Wir sind nur dem Geruch des Feuers gefolgt. Ich schwöre euch, wir haben nichts zu verbergen." Der junge Elf mit der Augenbinde trat nun vor. "Und warum zeigt ihr uns dann nicht euer Gesicht?" Bevor Talorr Widerworte geben konnte hatte der Elf ihm den Helm runter gerissen. Sofort wich er, angewidert aufgrund der Entstellung seines Gesichtes, einige Schritte zurück.
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  20. #80
    Ritter Avatar von Khardim
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    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    Seine Füße schmerzten bereits als man ihm endlich signalisierte er solle stehen bleiben. Den Sack über dem Kopf behielt er jedoch noch. Mit nun gebundenen Händen wurde er angewiesen sich zu setzen. Als er mit dem Rücken gegen die Plane stieß schloss er darauf dass sie in einem Zelt saßen. Von draußen war wieder nur unverständliches Stimmgewirr zu hören. Nach einer ganzen Weile erst näherten sich Schritte. Das Licht blendete ihn als der Sack ihm vom Gesicht gezogen wurde. Als die unscharfen Silhouetten klarer wurden erkannte zwei der Elfen wieder die ihn gefangen genommen wieder. Sie beide standen zu beiden Seiten des deutlich als solchen zu identifizierbaren Hüters, welche den älteren der beiden Jäger beinahe schon wieder jung aussehen ließ. Seine Augen waren milchig, scheinbar sah er nur noch schlecht, sein graues, dünnes Haar ging ihm bis zur Bauchmitte und seine Gesichtszüge waren hart und versteinert. Auf seinen Stab gestützt beugte er sich nach vorne und beäugte beide Gefangenen. "Wieso seid ihr in unser Revier eingedrungen?" "Wir hatten nicht die Absicht euch zu beleidigen. Mein Reisegefährte und ich waren bloß dabei euren Wald zu durchqueren, unser Ziel ist ein anderes." "Lügner." erwiderte der Hüter mit völlig ruhiger, und daher umso furchteinflössender Stimme. "Diese beiden berichteten mir dass ihr euch aus dem Dickicht angeschlichen habt. Ein Shemlen und ein Qunari. Was sind eure Absichten? Sprecht!" Nun hob er seine Stimme etwas. "Bitte. Wir sind nur dem Geruch des Feuers gefolgt. Ich schwöre euch, wir haben nichts zu verbergen." Der junge Elf mit der Augenbinde trat nun vor. "Und warum zeigt ihr uns dann nicht euer Gesicht?" Bevor Talorr Widerworte geben konnte hatte der Elf ihm den Helm runter gerissen. Sofort wich er, angewidert aufgrund der Entstellung seines Gesichtes, einige Schritte zurück.

    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg],,6153,6154,6155..." Darius zählte jeden Schritt mit, der ihn durch den Wald trug und hielt dabei weiter die Ohren offen, um sich besser orientieren zu können. Er stolperte dennoch fortwährend über Baumwurzeln oder trat in flache Senken, die ihn straucheln ließen, aber anstatt diese Entwicklung zu verfluchen bewahrte er einen kühlen Kopf und blieb konzentriert. Es mochte nicht der Wille des Qun sein, dass er hier war, aber um seinen Willen zu erfüllen, musste er sich irgendwie aus dieser Lage befreien und das würde er nicht schaffen, indem er nun anfing, über sein Schicksal zu jammern. ,,6487,6488..."
    Ihre Entführer sprachen während des Marsches kein Wort und bewegten sich dabei so leise, dass Darius manchmal nicht wusste, ob sie überhaupt noch da waren. Es dauerte jedoch nie lange bis der nächste unsanfte Stoß gegen die Schulter ihn daran erinnerte, dass sie nach wie vor in der Gewalt der Dalish waren. Sie brauchten weit über zehntausend Schritte nach Darius' Zählung, bis um sie herum Stimmen zu hören waren. Einauges Bande hatte sie bis in den Brecilian-Wald geschleppt, wo sich das Lager der Elfen befinden musste. Der Boden dort war ebener und Darius spürte die Sonne durch die dreckigen Sackleinen auf seinen Nacken scheinen. Es musste sich um eine größere Lichtung handeln und da das Stimmgewirr auf eine größere Anzahl von Dalish hindeutete, gab es hier auch unter Garantie irgendwo einen Wasserlauf. Der Ben-Hassrath hatte keinerlei Kenntnisse vom Wald, doch hatte er schon oft die Erfahrung gemacht, dass es lebensrettend sein konnte, so viele Informationen wir nur irgend möglich über die Umgebung zu haben.
    Auf einmal legte sich wieder Schatten über ihn und mit einem groben Handgriff wurde er zunächst zum Stehen gebracht und dann auf den Boden gezwungen, wo er seine Mühe hatte mit gebundenen Händen in eine halbwegs bequeme Sitzposition zu kommen. Sie waren in einem Zelt, das konnte Darius erahnen, aber entweder waren sie allein oder ihre Entführer waren erneut so still, dass man sie nicht wahrnehmen konnte. Darius hörte nur Talorrs Atem, der zu seiner Rechten saß und seinen eigenen, der endlos unter dem groben Sack zirkulierte und bereits schal und verbraucht schmeckte, wenn er ihn erneut einatmete. Sein Herz schlug schnell und er seine Aufmerksamkeit war so hoch, dass er sie nahezu stofflich spüren konnte, wie ein Körperteil, dessen man sich erst bewusst wird, wenn man es einsetzt. Er wagte es nicht zu sprechen, da er nicht wissen konnte, wer außer dem Söldner noch zuhören mochte.
    Wortlose Minuten verstrichen, es hätten Jahrhunderte sein können.
    Schritte näherten sich, Darius Anspannung stieg noch weiter an.
    Die Elfen sprachen mit Talorr, der wahrheitsgemäß darüber berichtete, wie es zu der ungeplanten Begegnung mit den Jägern kam. Es war zu erwarten gewesen, dass ihm die Dalish nicht glauben würden. Unter dem Sack verfinsterte sich Darius' Laune. Sie hatten eine katastrophale Ausgangsposition für Verhandlungen und nichts, was sie hätten gegen ihre Freiheit eintauschen können. Immerhin schien das Hauptaugenmerk der Elfen auf Talorr zu liegen, weswegen man ihn wohl nach wie vor nicht von dem Sack befreit und auch noch kein Wort mit ihm gesprochen hatten. Konnte er daraus vielleicht einen Vorteil ziehen?
    Auf einmal hörte die Elfen scharf einatmen. Was war passiert? Er hatte noch gehört, dass Einauge noch etwas zu Talorr gesagt hatte, doch was war dann geschehen?
    Es folgten einige Worte auf Elfisch, gesprochen von der Stimme, die das Verhör bis dahin geleitet hatte. Nach einem kurzen Schweigen riss man endlich auch Darius den Sack ab, sodass der alte Mann seine Entführer sehen konnte. Flankiert von Einauge und dem älteren Jäger stand ein scheinbar uralter Elf, zweifelsohne der Hüter des Clans, vor ihm und musterte sein Gesicht.
    ,,Wer bist Du?", fragte er emotionslos.
    ,,Darius Tarsitus, ein Alchemist.", log der Ben-Hassrath ohne Not. Es war ja nicht einmal komplett erfunden, immerhin hatte er lange genug in dem Beruf gearbeitet.
    ,,Was wollt Ihr in unserem Territorium?" Ohne ein Wort verschwand Einauge von der Seite des Hüters und verließ das Zelt. ,,Nichts. Wir rochen das Feuer, das Eure Jäger gemacht hatten und wurden dann von ihnen entdeckt." Der Hüter blickte mit unzufriedener Miene von Darius zu Talorr und zurück. Der Ben-Hassrath folgte seinem Blick und sah zum ersten Mal das Gesicht des Söldners. Ihm wurde schlagartig klar, wieso Talorr sein Antlitz meist verhüllte und warum die Elfen so erschrocken gewesen waren. Sie hatten ihm den Helm abgenommen und so freigelegt, was ansonsten verborgen war.
    Ebenso leise, wie er gegangen war, kehrte Einauge zurück und hatten Darius' Stab dabei, den er dem Hüter wortlos zeigte. Der alte Elf strich über das dunkle Holz und schaute dann zu Darius herab. ,,Ein Alchemist also....", sagte er langsam und es war eindeutig zu hören, dass er die Geschichte seines Gefangenen nicht glaubte.
    Khardim ist offline
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