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  1. #21
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Pa'ol

    [Bild: GNVxLBqzfJVfkB82sEDNaevia.png]

    Naevia blickte den Elf erschrocken an, der jetzt vor ihr stand und seelenruhig seine Dolche an einem Schleifstein schärfte. Er war der Meinung, dass sich noch Jemand hier in der Ruine befand. Pa'ol reichte Naevia die Hand und half ihr auf. Das Kind schmiegte sich eng an die Beiden, dankbar über die Rettung und völlig vertrauensseelig.

    Er wies Naevia und das Kind an, hinter ihm zu bleiben, was sie sich nicht zwei mal sagen ließ. Er hoffe, dass Naevia keine unliebsamen Verfolger hätte, fügte er noch an. Erschrocken hielt sie kurz inne. Nein, von den Wachen war sicherlich keiner mehr auf ihren Fersen und sie glaubte auch nicht, dass ihr letzter Freier sie verfolgte. Zumindest hoffte sie es.

    Nachdem sie einige Schritte getan hatten, raunzte er sie an, dass sie nicht so viel Krach machen sollte. Naevia schüttelte ungläubig den Kopf. Wie sollte sie das vermeiden? Sie war nun mal keine Elfe. Nachdem sie das Haus umrundet hatten, hörten sie die leisen Schreie einer Frau.

    "Dahinten sind sie. Hast du noch mehr an Zaubern, oder soll ich ihnen einfach von hinten in den Rücken stechen?" Fassungslos blickte sie Pa'ol an: "Zauber? Was redest du da? So ein Unsinn! Woher soll ich denn zaubern können? Ich bin doch keine Magierin!" Sie zückte ihren Dolch. "Du kannst dich gerne an sie heranschleichen, ich folge dir dann nach dem Überraschungsmoment. Wie du ja schon festgestellt hast, bin ich im Gegensatz zu dir ja ein Trampel." In ihrer Stimme lag ein spöttischer Unterton. Nach einem kurzen Seitenblick auf das verängstigte Mädchen, fügte sie noch hinzu: "Außerdem sollte ich eher auf das Mädchen aufpassen und du hast ja noch dein... Tier, welches dich unterstützen kann."
    Emerahl ist offline
  2. #22
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Die Elfe zog verwundert eine Augenbraue hoch, als Morgana von ihrer „Flucht“ sprach. Dann fiel ihr ein, dass sie nur sehr wenig über die Hexe wusste. Sie war jung und hübsch. Und offensichtlich gefährlich, doch auch voller Mysterien. Doch sie meinte es wohl ehrlich, wenn sie Larissa immer wieder ihre Freundschaft und Hilfe versicherte. Mit jedem Mal fühlte sich die Dalish sicherer und als die Hexe sie auch auf Arturs Schwertarm und Mordreds beherztes Eingreifen aufmerksam machte wusste sie, dass Morgana Recht hatte und Larissa sicher war. Vorerst. Denn im Gegensatz zu Morgana tat Larissa die Dunkle Brut nicht als eine sich immer wieder wiederholende Geschichte ab, in der strahlende Helden herantraten und die bestialischen Monster zurückschlugen, obwohl die Drei eine gute Figur für Heldensagen abgegeben hätten. Hätten sie Mordred doch bloß schon in der Grotte dabei gehabt, er hätte eine schöne Legende um die Drei flechten können…

    Mit Lord Aromaki? Mit Mordred?“, rief Larissa verdutzt aus, als Morgana sie auf ihre Obsession gegenüber der zerbrochenen Klinge ansprach. „Bei den Schöpfern nein. Habt Ihr denn nicht gesehen wie er kämpft? Der beste Schwertstreich den ich je gesehen habe! Wisst Ihr, wir Dalish haben auch Schwerter, Dolche und Schilde. Wir haben sogar große Streitäxte, benutzen sie aber nur sehr, sehr selten. Aber unsere Schwerter sind anders. Leichter, filigraner. Aber trotzdem nicht so... schwerthaft. Ich weiß nicht wieso, aber dieses Schwert“, sie schüttelte den Kopf. „…zieht mich fast wie magisch an. Als ich es fand sah ich Bilder vor meinem geistigen Auge, Bilder von großen Schlachten und Rittern, zumindest glaube ich, dass es Ritter waren. Ich hatte damals ja noch nie welche gesehen und vielleicht gaukelt es mir mein Gedächtnis auch nur vor“.
    Larissa stockte im Sprechen, denn sie hatte gar nicht mitbekommen, wie ihre Finger nach der Waffe getastet hatten und nun den Griff befühlten und sanft mit den Kuppen über die Schwertscheide streiften. Erschrocken blickte sie auf. Dann jedoch fuhr sie ruhig fort: „Wie gesagt, auch wir Dalish haben Schwerter und einige im Clan trainieren mit ihnen. Die Menschen sehen in uns das, was ich bin. Ein Bogenschütze der Tiere jagt. Doch in Wahrheit haben auch die Dalish Krieger. Krieger, die jedem normalen Soldaten auf dem Schlachtfeld Konkurrenz machen könnten. Diese Soldaten gegen die Artur und Mordred kämpften wurden von den Beiden besiegt. Gegen so viele wahre Dalish Krieger…“. Larissa verstummte und überlegte wobei sie ihre Stirn kraus zog und die Lippen spitzte, während sie die grünen Augen gen Haarschopf drehte. „Hmm… Arturs Rüstung hält vermutlich alles aus und Mordred kämpft wie ich noch nie jemanden habe kämpfen sehen. Vielleicht hätten sie gewonnen, aber vielleicht auch nicht“.

    Nach einer Weile überkam Larissa die Müdigkeit. Die Unbill des Tages lastete noch immer auf ihren Schultern und sie sehnte sich nach einem neuen Morgen. So zog sie sich bis auf den Slip aus und kuschelte sich unter eine der Decken. Das Feldbett war durchgelegen und schmutzig. Doch auf dem Stoff lag noch eine Decke, vermutlich Wolle, welche einem ein angenehm wärmendes Gefühl gab. Trotz ihrer Müdigkeit wollte sie ihre Frage nicht auf Morgen verschieben und rief von ihrem Bett herüber: „Morgana. Ich würde Euch gerne noch etwas fragen. Ihr habt mich nach meinem Verlassen gefragt, nun würde ich gerne etwas über das Eure hören. Wer war Eure Lehrerin, die Ihr verlassen habt? Auch eine Hexe?


    [Bild: Morgana_mini.jpg]

    Morgana hörte der Dalish interessiert zu, als sie über ihre, man könnte fast sagen Obsession, für menschliche Schwerter sprach. Dieses Ding schien ihr wirklich äußerst wichtig zu sein, vermutlich weil es aus einer ihr fremden Welt stammte. Nebenbei hörte Morgana allerdings auch raus, das ihre Schwärmereien für Mordred wieder zugenommen hatten. Aber da sie ihn als Lebensretter sah, war das jetzt nicht so überraschend. Immerhin schien die Dalish nicht auch das Verlangen zu haben, als Schwertkämpferin durch die Gegend zu rennen. Auf jedenfall noch nicht. Das würde sich vielleicht ändern, wenn sie jemanden gefunden hatte, der das Schwert in Stand setzen konnte. Zumindestens schien sie genügend Vertrauen in die kämpferischen Fähigkeiten ihrer Gefährten zu haben, wenn sie zugab das diese es womöglich mit Dalish Kriegern aufnehmen könnten. Die Dalish zog sich aus und legte sich ins Bett und auch Morgana wollte sich gerade fertigmachen, als Larissa ihr nun Fragen zu ihrer Vergangenheit stellte. Morgana musste kurz nachdenken. Sie war bisher sehr vorsichtig in solchen Sachen gewesen. Nicht nur wegen sich selbst, denn die Dalish wusste das sie eine Magierin war, sondern auch um die Existenz des Kreises zu schützen. Aber die Dalish würde wohl kaum zu den Templern rennen und sie hatte es sich verdient ein wenig ihre Neugier gestillt zu bekommen.

    Morgana nahm ihre Sachen auf und legte sie nun zu dem Bett, das neben der Dalish war und zog es näher an Larissas Bett heran. Sie wollte nicht durch das ganze Zelt brüllen müssen. Dann zog sie sich bis auf die Unterwäsche aus, anders als die Dalish, beschloß sie allerdings in einem Lager voller Soldaten ihren BH anzulassen. Den Dolch legte sie von der Dalish unbemerkt unters Kopfkissen, nur für den Fall das heute abend jemand betrunken auf dumme Gedanken kommen sollte, oder sein Zelt verwechselte. Dann legte sie sich in ihr Bett und legte sich unter die Decke. Sie schaute die Dalish an.

    "Ihr wollt also etwas über mich wissen und woher ich mein Wissen habe. Nun gut, eure Neugier soll gestillt werden. Ihr müsst mr allerdings versprechen das ihr es niemanden erzählt, Artur nicht, dem würde ich es höchstens selbst erzählen und vor allem Mordred nicht. Das darf er genauso wenig wissen, wie die Tatsache das ich Magierin bin. Versprecht ihr es mir ?" Die Dalish nickte zustimmend.
    "Also schön ihr habt mir vertraut, da werde ich euch auch Vertrauen schenken." Sie lächelte die Dalish freundlich an.
    "Ihr fragt ob meine Lehrerin auch eine Hexe war ? Nun das kommt darauf an, ob man jede magiebegabte Frau, die im Wald lebt als Hexe bezeichnet. Manche von denen würden das, allerdings als Beleidigung sehen. Ich nicht, keine Sorge." Sie lächelte verschmitzt.
    " Meine Lehrerin, beziehungsweise meine Lehrerinnen, waren ein Druidenkreis, der sich in der Nähe des Ortes traf wo ich aufgewachsen bin. Meine Mutter konnte mir bei meiner magischen Begabung nicht helfen, also schickte sie mich zu den Druidinnen. Das mag vielleicht grausam klingen, aber sie war eine einfache Frau und ansonsten wäre ich wohl im Zirkel gelandet. Die meisten der Druidinnen waren nur ältere Frauen, die meisten einfach nur ganz gewöhnliche Kräuterkundige ohne magische Begabung. Von ihnen habe ich auch viel gelernt, in Sachen Heilkunst und Kräften der Natur. Aber meine magischen Kenntnisse und mein Wissen verdanke ich einer einzelnen Frau, Rhiannon." Morgana sprach den Namen mit einem geheimnisvollen mystischen Klang aus.
    "Sie war eine Elfin, vermutlich schon über 100 Jahre alt, aber sie sah so jung aus wie ihr. Sie hatte wunderschönes aschblondes Haar und violette Augen. Sie war eine der schönsten Frauen die ich je gesehen habe. Sie lehrte mich meine Kräfte zu beherrschen, mich gegen Dämonen zu verteidigen und das was sie über Magie wusste. Aber sie brachte mir auch andere Dinge bei, wie schwimmen, schreiben und lesen. Durch sie lernte ich die alte Zunge eures Volkes zu sprechen und zu lesen sowie schreiben. Abends erzählte sie mir oft alte Geschichten der Elfen und der Menschen, aus nahen und fernen Ländern. Ich würde sie niemals als Hexe bezeichnen, oder als Druidin. Für mich war sie immer eine Verkörperung des Wortes "cailleach phiseogach" einem Wort in einer sehr alten Sprache für Zauberin. Ich weiß auch nicht wo sie herkam, sie hat es mir trotz Nachfrage nie erzählen wollen. Sie war, so groß wie ich es jetzt bin und da sie kein Vallaslin trug, aber auch nicht wie eine Stadtelfe aussah, habe ich in meiner kindlichen Unschuld immer gedacht, das sie eine der Altelfen wäre, die das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich behalten hatte. Albern ich weiß, aber wer weiß wenn ich je dorthin zurückkehre und schon alt und verschrumpelt bin, vielleicht lebt sie dann noch immer dort jung und ohne sich verändert zu haben." Morgana merkte das sie beim Erzählen von Rhiannon ein wenig ins schwärmen geraten war und fuhr nun in einem sachlicheren aber trotzdem netten Tonfall fort.
    "Aber ich will euch nicht mit meinem Geschwätz über Rhiannon langweilen, es ist schon recht spät. Letztendlich sah ich ein das ich nicht mehr lernen konnte, wenn ich dort bleiben würde, also zog ich in die Wälder auf der Suche nach Wissen und jetzt bin ich hier. Aber von Rhiannon habe ich den Großteil meines Wissens, sowie diesen Stab bekommen", sie deutete auf den schwarzen Stab der neben dem Bett lag, "und diesen Ring hat sie mir auch zum Abschied geschenkt."
    Sie zeigte Larissa den Ring, ein silberner filigraner Ring in dem ein schwarzer Onyx Stein schimmerte. Dann zog sie die Hand wieder zu sich und grinste die Dalish an.
    "Ich hoffe das befriedigt eure Neugier fürs Erste, ein andernmal kann ich euch vielleicht mehr erzählen, wenn ihr wollt. Und wie gesagt, behaltet es für euch. Ich will nicht das Templer auf einmal nach Rhiannon suchen. Wir sollten jetzt schlafen gehen. Ihr wisst jetzt mehr über mich und ich mehr über euch. Der einzige über den ich jetzt nichts weiß ist Artur. Wenn ich es genau betrachte weiß, ich nur von euch das er ein Söldner ist und von ihm das er ein Ritter aus Nevarra ist. Aber nicht wieso er dann hier in Ferelden ist." Sie überlegte kurz und sah nachdenklich aus, dann zuckte sie mit den Schultern.
    "Na ja, vielleicht sollte ich ihn einfachmal fragen. Da er sich heute Abend vergnügen kann,ist er morgen garantiert gut gelaunt."
    Sie lachte kurz auf und lächelte dann erneut wohlwollend in Richtung Larissas, die auch schon gegen die Müdigkeit ankämpfte.
    "Aber jetzt sollten wir schlafen. Ihr seht müde aus und ich bin es auch. Ich wünsche euch eine angenehme Nacht." Die Dalish erwiderte es und Morgana drehte sich leicht weg. Sie hatte nach der letzten Nacht wenig Lust zu schlafen, aber was blieb ihr anderes übrig. Sie würde schon irgendwie mit Sartana fertig werden.

    **

    "Da bist du ja wieder, du ungezogenes Gör", begrüßte sie Sartana mit wütender Stimme. Ihre Augen funkelten zornig.
    "Einfach abhauen, während ich meine Künste vollführe, das ist sehr respektlos von dir." Sie stampfte mit dem Fuß auf.
    "Ganz genau abhauen und dann mit diesem Ritter rummachen. Das gefällt mir, ich heize den Ofen an und der Ritter bekommt die warmen Brötchen ? Inakzeptabel." Sie kam ganz nah auf Morgana zu. In ihren Augen schimmerte noch immer Wut.
    "Du sagst ja gar nichts. Ich hoffe, weil du dich schämst." Ihr Gesicht nahm wieder weiche Züge an.
    "Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir können gerne dort weitermachen wo wir aufgehört haben." Sie lächelte wieder und warf verführerische Blicke zu. Dann packte sie Morgana am Hintern und zog sie an sich ran.
    "Na was ist, meine Liebe, sollen wir fortfahren." Ein Blitz traf sie plötzlich und Sartana sprang getroffen zurück. Morgana sah sie mit eisigem Blick an, während Blitze ihre Hand umkreisten. In ihrer Stimme war keine Wärme zu verspüren.
    "Ich denke nicht. ich glaube letztes Mal war weit genug. Ich glaube ich möchte jetzt ein wenig Ruhe." Sartana fauchte sie an:
    "Ruhe ? Was ist los, ich wusste gar nicht das man im Nichts seine Tage bekommen kann. Es hat dir letztes Mal zu gut gefallen und jetzt hast du Angst." Sie lächelte diabolisch und schaute fröhlich.
    "Ganz genau du hast Angst, das es dir zu gut gefallen würde und ziehst deswegen deine Vorstellung hier ab."
    "Versuch es doch herauszufinden Dämon.", sagte sie drohend und mehr Blitze umkreisten ihre Hände.
    "Oh das ist zu köstlich. Ich glaube das reicht mir für heute, als Unterhaltung.Die große Morgana hat Angst vor sich selbst." Dann verschwand Sartana. Morgana war froh sie vertrieben zu haben.Auch wenn in ihren Worten leider auch Wahrheit mitschwang.
    numberten ist offline Geändert von numberten (15.07.2015 um 21:27 Uhr)
  3. #23
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    [Bild: Morgana_mini.jpg]

    Morgana hörte der Dalish interessiert zu, als sie über ihre, man könnte fast sagen Obsession, für menschliche Schwerter sprach. Dieses Ding schien ihr wirklich äußerst wichtig zu sein, vermutlich weil es aus einer ihr fremden Welt stammte. Nebenbei hörte Morgana allerdings auch raus, das ihre Schwärmereien für Mordred wieder zugenommen hatten. Aber da sie ihn als Lebensretter sah, war das jetzt nicht so überraschend. Immerhin schien die Dalish nicht auch das Verlangen zu haben, als Schwertkämpferin durch die Gegend zu rennen. Auf jedenfall noch nicht. Das würde sich vielleicht ändern, wenn sie jemanden gefunden hatte, der das Schwert in Stand setzen konnte. Immerhin schien sie genügend Vertrauen in die kämpferischen Fähigkeiten ihrer Gefährten zu haben, wenn sie zugab das diese es womöglich mit Dalish Kriegern aufnehmen könnten. Die Dalish zog sich aus und legte sich ins Bett und auch Morgana wollte sich gerade fertigmachen, als Larissa ihr nun Fragen zu ihrer Vergangenheit stellte. Morgana musste kurz nachdenken. Sie war bisher sehr vorsichtig in solchen Sachen gewesen. Nicht nur wegen sich selbst, denn die Dalish wusste das sie eine Magierin war, sondern auch um die Existenz des Kreises zu schützen. Aber die Dalish würde wohl kaum zu den Templern rennen und sie hatte es sich verdient ein wenig ihre Neugier gestillt zu bekommen.

    Morgana nahm ihre Sachen auf und legte sie nun zu dem Bett, das neben der Dalish war und zog es näher an Larissas Bett heran. Sie wollte nicht durch das ganze Zelt brüllen müssen. Dann zog sie sich bis auf die Unterwäsche aus, anders als die Dalish, beschloß sie allerdings in einem Lager voller Soldaten ihren BH anzulassen. Den Dolch legte sie von der Dalish unbemerkt unters Kopfkissen, nur für den Fall das heute abend jemand betrunken auf dumme Gedanken kommen sollte, oder sein Zelt verwechselte. Dann legte sie sich in ihr Bett und legte sich unter die Decke. Sie schaute die Dalish an.

    "Ihr wollt also etwas über mich wissen und woher ich mein Wissen habe. Nun gut, eure Neugier soll gestillt werden. Ihr müsst mr allerdings versprechen das ihr es niemanden erzählt, Artur nicht, dem würde ich es höchstens selbst erzählen und vor allem Mordred nicht. Das darf er genauso wenig wissen, wie die Tatsache das ich Magierin bin. Versprecht ihr es mir ?" Die Dalish nickte zustimmend.
    "Also schön ihr habt mir vertraut, da werde ich euch auch Vertrauen schenken." Sie lächelte die Dalish freundlich an.
    "Ihr fragt ob meine Lehrerin auch eine Hexe war ? Nun das kommt darauf an, ob man jede magiebegabte Frau, die im Wald lebt als Hexe bezeichnet. Manche von denen würden das, allerdings als Beleidigung sehen. Ich nicht, keine Sorge." Sie lächelte verschmitzt.
    " Meine Lehrerin, beziehungsweise meine Lehrerinnen, waren ein Druidenkreis, der sich in der Nähe des Ortes traf wo ich aufgewachsen bin. Meine Mutter konnte mir bei meiner magischen Begabung nicht helfen, also schickte sie mich zu den Druidinnen. Das mag vielleicht grausam klingen, aber sie war eine einfache Frau und ansonsten wäre ich wohl im Zirkel gelandet. Die meisten der Druidinnen waren nur ältere Frauen, die meisten einfach nur ganz gewöhnliche Kräuterkundige ohne magische Begabung. Von ihnen habe ich auch viel gelernt, in Sachen Heilkunst und Kräften der Natur. Aber meine magischen Kenntnisse und mein Wissen verdanke ich einer einzelnen Frau, Rhiannon." Morgana sprach den Namen mit einem geheimnisvollen mystischen Klang aus.
    "Sie war eine Elfin, vermutlich schon über 100 Jahre alt, aber sie sah so jung aus wie ihr. Sie hatte wunderschönes aschblondes Haar und violette Augen. Sie war eine der schönsten Frauen die ich je gesehen habe. Sie lehrte mich meine Kräfte zu beherrschen, mich gegen Dämonen zu verteidigen und das was sie über Magie wusste. Aber sie brachte mir auch andere Dinge bei, wie schwimmen, schreiben und lesen. Durch sie lernte ich die alte Zunge eures Volkes zu sprechen und zu lesen sowie schreiben. Abends erzählte sie mir oft alte Geschichten der Elfen und der Menschen, aus nahen und fernen Ländern. Ich würde sie niemals als Hexe bezeichnen, oder als Druidin. Für mich war sie immer eine Verkörperung des Wortes "cailleach phiseogach" einem Wort in einer sehr alten Sprache für Zauberin. Ich weiß auch nicht wo sie herkam, sie hat es mir trotz Nachfrage nie erzählen wollen. Sie war, so groß wie ich es jetzt bin und da sie kein Vallaslin trug, aber auch nicht wie eine Stadtelfe aussah, habe ich in meiner kindlichen Unschuld immer gedacht, das sie eine der Altelfen wäre, die das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich behalten hatte. Albern ich weiß, aber wer weiß wenn ich je dorthin zurückkehre und schon alt und verschrumpelt bin, vielleicht lebt sie dann noch immer dort jung und ohne sich verändert zu haben." Morgana merkte das sie beim Erzählen von Rhiannon ein wenig ins schwärmen geraten war und fuhr nun in einem sachlicheren aber trotzdem freundlichen Tonfall fort.
    "Aber ich will euch nicht mit meinem Geschwätz über Rhiannon langweilen, es ist schon recht spät. Letztendlich sah ich ein das ich nicht mehr lernen konnte, wenn ich dort bleiben würde, also zog ich in die Wälder auf der Suche nach Wissen und jetzt bin ich hier. Aber von Rhiannon habe ich den Großteil meines Wissens, diesen Stab bekommen", sie deutete auf den schwarzen Stab der neben dem Bett lag, "und diesen Ring hat sie mir auch zum Abschied geschenkt."
    Sie zeigte Larissa den Ring, ein silberner filigraner Ring in dem ein schwarzer Onyx Stein schimmerte. Dann zog sie die Hand wieder zu sich und lächelte die Dalish an.
    "Ich hoffe das befriedigt eure Neugier fürs Erste, ein andernmal kann ich euch vielleicht mehr erzählen, wenn ichr wollt. Und wie gesagt, behaltet es für euch. Ich will nicht das Templer auf einmal nach Rhiannon suchen. Wir sollten jetzt schlafen gehen. Ihr wisst jetzt mehr über mich und ich mehr über euch. Der einzige über den ich jetzt nichts weiß ist Artur. Wenn ich es genau betrachte weiß, ich nur von euch das er ein Söldner ist und von ihm das er ein Ritter aus Nevarra ist. Aber nicht wieso er dann hier in Ferelden ist." Sie überlegte kurz und sah neugierig in Richtung der Dalish, dann zuckte sie mit den Schultern.
    "Na ja, vielleicht sollte ich ihn einfachmal fragen. Da er sich heute Abend vergnügen kann,ist er morgen garantiert gut gelaunt." Sie lachte kurz auf und lächelte dann freundlich in Richtung Larissas, die auch schon gegen die Müdigkeit ankämpfte.
    "Aber jetzt sollten wir schlafen. Ihr seht müde aus und ich bin es auch. Ich wünsche euch eine angenehme Nacht." Die Dalish erwiderte es und Morgana drehte sich leicht weg. Sie hatte nach der letzten Nacht wenig Lust zu schlafen, aber was blieb ihr anderes übrig. Sie würde schon irgendwie mit Sartana fertig werden.

    **

    "Da bist du ja wieder, du ungezogenes Gör", begrüßte sie Sartana mit wütender Stimme. Ihre Augen funkelten zornig.
    "Einfach abhauen, während ich meine Künste vollführe, das ist sehr respektlos von dir." Sie stampfte mit dem Fuß auf.
    "Ganz genau abhauen und dann mit diesem Ritter rummachen. Das gefällt mir, ich heize den Ofen an und der Ritter bekommt die warmen Brötchen ? Inakzeptabel." Sie kam ganz nah auf Morgana zu. In ihren Augen schimmerte noch immer Wut.
    "Du sagst ja gar nichts. Ich hoffe, weil du dich schämst." Ihr Gesicht nahm wieder weiche Züge an.
    "Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir können gerne dort weitermachen wo wir aufgehört haben." Sie lächelte wieder und warf verführerische Blicke zu. Dann packte sie Morgana am Hintern und zog sie an sich ran.
    "Na was ist, meine Liebe, sollen wir fortfahren." Ein Blitz traf sie plötzlich und Sartana sprang getroffen zurück. Morgana sah sie mit eisigem Blick an, während Blitze ihre Hand umkreisten. In ihrer Stimme war keine Wärme zu verspüren.
    "Ich denke nicht. ich glaube letztes Mal war weit genug. Ich glaube ich möchte jetzt ein wenig Ruhe." Sartana fauchte sie an:
    "Ruhe ? Was ist los, ich wusste gar nicht das man im Nichts seine Tage bekommen kann. Es hat dir letztes Mal zu gut gefallen und jetzt hast du Angst." Sie lächelte diabolisch und schaute fröhlich.
    "Ganz genau du hast Angst, das es dir zu gut gefallen würde und ziehst deswegen deine Vorstellung hier ab."
    "Versuch es doch herauszufinden Dämon.", sagte sie drohend und mehr Blitze umkreisten ihre Hände.
    "Oh das ist zu köstlich. Ich glaube das reicht mir für heute, als Unterhaltung.Die große Morgana hat Angst vor sich selbst." Dann verschwand Sartana. Morgana war froh sie vertrieben zu haben.Auch wenn in ihren Worten leider auch Wahrheit mitschwang.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]

    Morgana hatte eine nicht weniger spannende Vergangenheit als Larissa. Moment, Larissas Vergangenheit war staubtrocken und eintönig gewesen! Das war ja auch der Grund für ihr Fortgehen. Die Abkehr vom Gewöhnlichen und auf zum Unbekannten. Der Hexe schien es ähnlich zu gehen, wobei ihr Wissensdurst andere Gründe zu haben schien. Dennoch, Morgana hatte sich Larissa anvertraut und die Elfe ihr versprochen ihr Geheimnis zu bewahren. Und das würde sie auch halten!

    Tatsächlich hatte die Dalish bereits von Druiden gehört. Sie waren eigentlich die „Priester“ der Chasind und vollführten meist lange andauernde und blutige Rituale bei denen Tiere und manchmal auch andere Opfergaben an die Götter entrichtet wurden. Morganas Druidenzirkel schien jedoch weniger religiös als vielmehr wissenschaftlich orientiert zu sein. Zumindest hatte die Hexe keinerlei dunkle Rituale oder unbekannte Götter erwähnt. Doch es war spät und ihre Elfenaugen sehnten sich nach Ruhe. Die beiden Frauen wünschten sich eine gute Nacht, dann schlief Larissa ein.

    Als sie erwachte stand sie in einem dunklen Wald. Die Bäume ragten so hoch auf, dass sie die Kronen nicht sehen konnte, welche alles wie ein pechschwarzes Dach überspannten. Es war nicht der Brecilianwald und auch nicht die Korcari Wildnis. Oder doch? In einiger Entfernung sah sie Hütten stehen. Gedrungene Hütte mit Kuppeldächern, die absurderweise an verfaulende Früchte erinnerten. Da Larissa um sich herum jedoch ansonsten keine Wege sah, oder etwas an dem sie sich orientieren könne, ging sie auf die Hütten zu. Es behagte ihr nicht und dieses Unbehagen wurde noch gesteigert, als sie nach ihrem Dolch greifen wollte und feststellen musste, dass er nicht an seinem gewohnten Platz war. Jetzt sah sie an sich herunter und schrie schrill auf. Ihr ganzer, nackter Oberkörper war mit einer roten, dreckigen Farbe beschmiert. Verzweifelt versuchte sie, diese abzuwischen, doch es gelang ihr nicht. Nun hechtete sie gen Dorf, in der Hoffnung dort Wasser zu finden und diese Schmierereien, die gewundene okkulte Symbole waren abzuwaschen.
    Das Dorf war tatsächlich sehr klein. Viel mehr waren es nur knapp über zehn der einzelnen, hässlichen Gebäude und in der Mitte ein Brunnen. Larissa eilte zu dem Brunnen und begann Wasser zu schöpfen. Doch als der Eimer den dunklen Schlund weit genug hochgezogen war, erstarrte Larissa. Platschend schlidderte das Gefäß zurück ins Wasser, denn in dem Eimer hatten sich krümmende Finger bewegt, die ein einziges, grausig verzerrtes Gesicht umschlossen. Der Elfe fehlte der Atem, denn das Gesicht, ohne Kopf und Haarschopf sprach. Zumindest verzog es die gequälten Lippen und flatterte mit den hängenden Augenlidern. Larissa stieß sich keuchend vom Brunnen und stürzte in den Dreck. Der Waldboden war feucht und glitschig und hässliche milchig-weiße Pilze überwucherten ihn. Diese platzen, wenn Larissa sie berührte und stießen eine übelriechende Essenz aus, die an den Elfenfingern kleben blieb.
    Nein, nein, nein!“, jammerte Larissa, als plötzlich Bewegungen in den Hütten zu vernehmen waren.
    B-b-bitte, he-helft mir!“, flehte Larissa die auftauchenden Gestalten an. Die ersten waren allesamt groß, doch danach strömten auch kleiner Figuren aus den Zelten. Kinder vielleicht?
    Ich habe mich verirrt und…“, Larissa rappelte sich auf und hielt die verschmutze, glibberüberzogene Hand von sich gestreckt, dann schrie sie zum zweiten Mal, denn die Kreaturen waren keine anderen als Dunkle Brut. Es war die Dunkle Brut, die sie in der Höhle bekämpft hatte. Zweifellos, denn in einigen Gestalten steckten Elfenpfeile, andere wiesen mächtig klaffende Wunden auf. Ihr Anführer hatte einen gehörten Helm und kam nun auf sie zu. Larissa wimmerte. Artur hatte unrecht! Die Dunkle Brut war unsterblich!
    Der Anführer war nun so dicht dran, dass Larissa seine böse funkelnden Augen sehen konnte, als er plötzlich nach Oben griff und sich den Helm abzog. Dabei begann seine Gestalt zu zucken und plötzlich in die zusammen zuschrumpeln und als der schwere Eisenhelm aus seinen Fingern fiel war es nicht mehr der Anführer der dunklen Brut. Sondern der schmutzige Prediger, der nun mit einem triumphierenden Lächeln auf dem garstigen Gesicht auf Larissa zeigte.
    „Hängt sie!“, befahl er barsch und sofort packten die Brutwesen die schreiende Elfe an den Armen und zogen sie zum Brunnen. Doch dort war kein Brunnen mehr, sondern ein Galgen aus schwarzem Holz mit einer breithängenden Schlinge.
    Nein! Ich hab Euch doch nichts getan!“, schrie Larissa noch, als schon das dicke Seil um ihren schlanken Hals gelegt und zugezogen wurde. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, einen Augenblick schaute sie noch zu dem Priester der wie wild zu tanzen begonnen hatte, dann gab es einen kräftigen Ruck und Larissas Beine hingen in der Luft während das Seil brennend ihre Atemwege abschnitt. Ihre Hände fummelten an dem Tau, doch zu fest saß es um ihren Hals und zu schnell verlor sie die Kraft dagegen anzukämpfen. Und so starb sie letztlich doch, zuckend und sich windend mit zu wenig Luft um nach Hilfe zu rufen und zu viel Angst um an ihr schönes, friedliches Leben zu denken.

    Keuchend schoss Larissa in die Senkrecht und sofort griffen ihre zitternden Finger an ihren Hals. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie befürchtete es könne zerbrechen. Das Armeezelt lag friedlich da und neben ihr lag Morgana undgewöhnlich ruhig, aber regelmäßig atmend.
    Es war nur ein Traum!“, rief sie sich ins Gedächtnis. „Nur ein Traum!
    Langsam beruhigte sie sich, atmete konzentriert durch und schaute sich um. Im Feldlager herrschte hier und da noch immer Gelächter und von der Koppel drang das Wiehern der Pferde an ihr spitzes Ohr. Doch noch immer sah sie die Fratze des Alten vor sich. Hätte Mordred oder Artur ihn doch nur erschlagen! Dann bräuchte sie nun keine Angst davor haben, dass er in ihr Zelt kam und sie im Schlaf erdrosselte. Vorsichtig stieg Larissa aus dem Bett und huschte schattengleich zum Zelteingang. Ein Blick nach draußen zeigte ihr, dass das Lager von wachsamen Männern beschützt wurde, die dort an Feuerkörben auf dem Erdwall standen. Trotzdem war die Angst vorhanden. Und so beschloss sie anstatt in ihr eigenes Bett in das von Morgana zu schlüpfen. Die Matratze war nicht breit doch Morgana schlief anscheinend so tief, dass sie kaum oder gar nicht bemerkte, wie eine zweite, zierliche Person sich zu ihr legte und die Decke über Beide zog. Nun, mit Morgana so dicht neben ihr, dass ihre Präsenz nicht zu verneinen war fühlte sich die Elfe wieder sicher und schlief zum zweiten Mal ein. Und diesmal träumte sie sanft.

    *

    Ein Hornsignal rief zum Appell der Soldaten auf. Mordred drehte sich in der Decke und hielt sich die Ohren zu. Wieso musste diese verfluchte Horn auch so laut schallen? Dann spürte er wie eine Hand sanft aber bestimmt auf seinen nackten Po trommelte und er öffnete verschlafen die Augen. Es war Gwendoline, die mit einem breiten Grinsen im Zelt stand und sich gerade ihre Kleidung anzog. Mordred drehte sich auf den Rücken und streckte die Glieder die vernehmlich knackten.
    „Ich muss los mein Süßer. Soldatenpflicht!“, erklärte Gwendoline und legte sich das grüne Halstuch um. Dann beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf den Mund. Sie schmeckte gut, doch Mordred hatte noch den morgenüblichen Pappgeschmack im Mund. Trotzdem griff er sie nun an ihre Pobacke und zog sie dichter.
    Ich reise heute ab. Keine zweite Runde mehr?“, sagte er wehmütig und zog sich die Decke über den Unterleib. Gwendoline schüttelte den Kopf, grinste aber. „Trotzdem war die Nacht sehr schön!“
    Ja, das war sie“, stimmte Mordred zu. „Und was die zweite Runde angeht…“, sagte die junge Frau verschmitzt: „…dafür ist keine Zeit mehr. Aber du sollst ja nicht über deinen Gefährten herfallen also…“. Ihre Rechte wanderte unter die Decke während sie Mordred freudig in die Augen sah.

    *

    Larissa schlief gut und wohlbehütet und überhörte sogar das Hornsignal. Tatsächlich verlief der zweite Teil der Nacht erholsam und unfassbar kuschelig. Sie hätte vermutlich den halben Tag verschlafen, abhängig davon wie elegant Morgana aufstehen würde, doch dazu kam es nicht. Keine halbe Stunde nach dem Hornsignal, welches Mordred geweckt hatte, betrat eine Person das Zelt. Klirren verkündete eine Rüstung. Dann riss jemand den Zelteingang auf und strahlendes Sonnenlicht flutete schwer in das dunkle Stoffgewölbe. Feine Staubwölkchen wirbelten von dem Zeltsaum auf und bildeten Muster im Aufwind. Larissa öffnete blinzelnd die Augen und schaute zu der Person. Es war Lea von Starkenberg, allerdings wusste Larissa dies nicht, hatte sie die Frau doch nur mit verbergendem Helm gesehen. Diesen trug sie nun nicht, dafür aber die silbern schimmernde Rüstung und den roten Wappenrock, sowie Schwertgürtel und ihr Bastardschwert auf dem Rücken. Im Gegenlicht der Sonne glühten ihre Haare noch roter und akzentuierten die Schönheit ihres Gesichts, dessen Augen suchend das Zeltinnere beschauten.

    „Wo sind Ser van Markham und Herr Mordred?“, fragte sie frei. Der entschlossene Klang ihrer Stimme zeugte von der Tatsache, dass sie schon einige Stunden auf den Beinen sein musste. „Das hier ist doch das richtige Zelt, oder? Elfling, komm her!“, befahl sie und neben ihr tauchte der junge Elf auf. „Ist das wirklich das Zelt von den Beiden?“ Der Elf nickte, wunderte sich aber auch über das Fehlen der Männer. Sein Blick klebte allerdings auf den beiden halbnackten Frauen, die dort in einem Bett lagen. Als die Ritterin das bemerkte fauchte sie ihn an: „Raus hier!“ Natürlich gehorchte er und verschwand.
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]

    Morgana hatte eine nicht weniger spannende Vergangenheit als Larissa. Moment, Larissas Vergangenheit war staubtrocken und eintönig gewesen! Das war ja auch der Grund für ihr Fortgehen. Die Abkehr vom Gewöhnlichen und auf zum Unbekannten. Der Hexe schien es ähnlich zu gehen, wobei ihr Wissensdurst andere Gründe zu haben schien. Dennoch, Morgana hatte sich Larissa anvertraut und die Elfe ihr versprochen ihr Geheimnis zu bewahren. Und das würde sie auch halten!

    Tatsächlich hatte die Dalish bereits von Druiden gehört. Sie waren eigentlich die „Priester“ der Chasind und vollführten meist lange andauernde und blutige Rituale bei denen Tiere und manchmal auch andere Opfergaben an die Götter entrichtet wurden. Morganas Druidenzirkel schien jedoch weniger religiös als vielmehr wissenschaftlich orientiert zu sein. Zumindest hatte die Hexe keinerlei dunkle Rituale oder unbekannte Götter erwähnt. Doch es war spät und ihre Elfenaugen sehnten sich nach Ruhe. Die beiden Frauen wünschten sich eine gute Nacht, dann schlief Larissa ein.

    Als sie erwachte stand sie in einem dunklen Wald. Die Bäume ragten so hoch auf, dass sie die Kronen nicht sehen konnte, welche alles wie ein pechschwarzes Dach überspannten. Es war nicht der Brecilianwald und auch nicht die Korcari Wildnis. Oder doch? In einiger Entfernung sah sie Hütten stehen. Gedrungene Hütte mit Kuppeldächern, die absurderweise an verfaulende Früchte erinnerten. Da Larissa um sich herum jedoch ansonsten keine Wege sah, oder etwas an dem sie sich orientieren könne, ging sie auf die Hütten zu. Es behagte ihr nicht und dieses Unbehagen wurde noch gesteigert, als sie nach ihrem Dolch greifen wollte und feststellen musste, dass er nicht an seinem gewohnten Platz war. Jetzt sah sie an sich herunter und schrie schrill auf. Ihr ganzer, nackter Oberkörper war mit einer roten, dreckigen Farbe beschmiert. Verzweifelt versuchte sie, diese abzuwischen, doch es gelang ihr nicht. Nun hechtete sie gen Dorf, in der Hoffnung dort Wasser zu finden und diese Schmierereien, die gewundene okkulte Symbole waren abzuwaschen.
    Das Dorf war tatsächlich sehr klein. Viel mehr waren es nur knapp über zehn der einzelnen, hässlichen Gebäude und in der Mitte ein Brunnen. Larissa eilte zu dem Brunnen und begann Wasser zu schöpfen. Doch als der Eimer den dunklen Schlund weit genug hochgezogen war, erstarrte Larissa. Platschend schlidderte das Gefäß zurück ins Wasser, denn in dem Eimer hatten sich krümmende Finger bewegt, die ein einziges, grausig verzerrtes Gesicht umschlossen. Der Elfe fehlte der Atem, denn das Gesicht, ohne Kopf und Haarschopf sprach. Zumindest verzog es die gequälten Lippen und flatterte mit den hängenden Augenlidern. Larissa stieß sich keuchend vom Brunnen und stürzte in den Dreck. Der Waldboden war feucht und glitschig und hässliche milchig-weiße Pilze überwucherten ihn. Diese platzen, wenn Larissa sie berührte und stießen eine übelriechende Essenz aus, die an den Elfenfingern kleben blieb.
    Nein, nein, nein!“, jammerte Larissa, als plötzlich Bewegungen in den Hütten zu vernehmen waren.
    B-b-bitte, he-helft mir!“, flehte Larissa die auftauchenden Gestalten an. Die ersten waren allesamt groß, doch danach strömten auch kleiner Figuren aus den Zelten. Kinder vielleicht?
    Ich habe mich verirrt und…“, Larissa rappelte sich auf und hielt die verschmutze, glibberüberzogene Hand von sich gestreckt, dann schrie sie zum zweiten Mal, denn die Kreaturen waren keine anderen als Dunkle Brut. Es war die Dunkle Brut, die sie in der Höhle bekämpft hatte. Zweifellos, denn in einigen Gestalten steckten Elfenpfeile, andere wiesen mächtig klaffende Wunden auf. Ihr Anführer hatte einen gehörten Helm und kam nun auf sie zu. Larissa wimmerte. Artur hatte unrecht! Die Dunkle Brut war unsterblich!
    Der Anführer war nun so dicht dran, dass Larissa seine böse funkelnden Augen sehen konnte, als er plötzlich nach Oben griff und sich den Helm abzog. Dabei begann seine Gestalt zu zucken und plötzlich in die zusammen zuschrumpeln und als der schwere Eisenhelm aus seinen Fingern fiel war es nicht mehr der Anführer der dunklen Brut. Sondern der schmutzige Prediger, der nun mit einem triumphierenden Lächeln auf dem garstigen Gesicht auf Larissa zeigte.
    „Hängt sie!“, befahl er barsch und sofort packten die Brutwesen die schreiende Elfe an den Armen und zogen sie zum Brunnen. Doch dort war kein Brunnen mehr, sondern ein Galgen aus schwarzem Holz mit einer breithängenden Schlinge.
    Nein! Ich hab Euch doch nichts getan!“, schrie Larissa noch, als schon das dicke Seil um ihren schlanken Hals gelegt und zugezogen wurde. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, einen Augenblick schaute sie noch zu dem Priester der wie wild zu tanzen begonnen hatte, dann gab es einen kräftigen Ruck und Larissas Beine hingen in der Luft während das Seil brennend ihre Atemwege abschnitt. Ihre Hände fummelten an dem Tau, doch zu fest saß es um ihren Hals und zu schnell verlor sie die Kraft dagegen anzukämpfen. Und so starb sie letztlich doch, zuckend und sich windend mit zu wenig Luft um nach Hilfe zu rufen und zu viel Angst um an ihr schönes, friedliches Leben zu denken.

    Keuchend schoss Larissa in die Senkrecht und sofort griffen ihre zitternden Finger an ihren Hals. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie befürchtete es könne zerbrechen. Das Armeezelt lag friedlich da und neben ihr lag Morgana undgewöhnlich ruhig, aber regelmäßig atmend.
    Es war nur ein Traum!“, rief sie sich ins Gedächtnis. „Nur ein Traum!
    Langsam beruhigte sie sich, atmete konzentriert durch und schaute sich um. Im Feldlager herrschte hier und da noch immer Gelächter und von der Koppel drang das Wiehern der Pferde an ihr spitzes Ohr. Doch noch immer sah sie die Fratze des Alten vor sich. Hätte Mordred oder Artur ihn doch nur erschlagen! Dann bräuchte sie nun keine Angst davor haben, dass er in ihr Zelt kam und sie im Schlaf erdrosselte. Vorsichtig stieg Larissa aus dem Bett und huschte schattengleich zum Zelteingang. Ein Blick nach draußen zeigte ihr, dass das Lager von wachsamen Männern beschützt wurde, die dort an Feuerkörben auf dem Erdwall standen. Trotzdem war die Angst vorhanden. Und so beschloss sie anstatt in ihr eigenes Bett in das von Morgana zu schlüpfen. Die Matratze war nicht breit doch Morgana schlief anscheinend so tief, dass sie kaum oder gar nicht bemerkte, wie eine zweite, zierliche Person sich zu ihr legte und die Decke über Beide zog. Nun, mit Morgana so dicht neben ihr, dass ihre Präsenz nicht zu verneinen war fühlte sich die Elfe wieder sicher und schlief zum zweiten Mal ein. Und diesmal träumte sie sanft.

    *

    Ein Hornsignal rief zum Appell der Soldaten auf. Mordred drehte sich in der Decke und hielt sich die Ohren zu. Wieso musste diese verfluchte Horn auch so laut schallen? Dann spürte er wie eine Hand sanft aber bestimmt auf seinen nackten Po trommelte und er öffnete verschlafen die Augen. Es war Gwendoline, die mit einem breiten Grinsen im Zelt stand und sich gerade ihre Kleidung anzog. Mordred drehte sich auf den Rücken und streckte die Glieder die vernehmlich knackten.
    „Ich muss los mein Süßer. Soldatenpflicht!“, erklärte Gwendoline und legte sich das grüne Halstuch um. Dann beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf den Mund. Sie schmeckte gut, doch Mordred hatte noch den morgenüblichen Pappgeschmack im Mund. Trotzdem griff er sie nun an ihre Pobacke und zog sie dichter.
    Ich reise heute ab. Keine zweite Runde mehr?“, sagte er wehmütig und zog sich die Decke über den Unterleib. Gwendoline schüttelte den Kopf, grinste aber. „Trotzdem war die Nacht sehr schön!“
    Ja, das war sie“, stimmte Mordred zu. „Und was die zweite Runde angeht…“, sagte die junge Frau verschmitzt: „…dafür ist keine Zeit mehr. Aber du sollst ja nicht über deinen Gefährten herfallen also…“. Ihre Rechte wanderte unter die Decke während sie Mordred freudig in die Augen sah.

    *

    Larissa schlief gut und wohlbehütet und überhörte sogar das Hornsignal. Tatsächlich verlief der zweite Teil der Nacht erholsam und unfassbar kuschelig. Sie hätte vermutlich den halben Tag verschlafen, abhängig davon wie elegant Morgana aufstehen würde, doch dazu kam es nicht. Keine halbe Stunde nach dem Hornsignal, welches Mordred geweckt hatte, betrat eine Person das Zelt. Klirren verkündete eine Rüstung. Dann riss jemand den Zelteingang auf und strahlendes Sonnenlicht flutete schwer in das dunkle Stoffgewölbe. Feine Staubwölkchen wirbelten von dem Zeltsaum auf und bildeten Muster im Aufwind. Larissa öffnete blinzelnd die Augen und schaute zu der Person. Es war Lea von Starkenberg, allerdings wusste Larissa dies nicht, hatte sie die Frau doch nur mit verbergendem Helm gesehen. Diesen trug sie nun nicht, dafür aber die silbern schimmernde Rüstung und den roten Wappenrock, sowie Schwertgürtel und ihr Bastardschwert auf dem Rücken. Im Gegenlicht der Sonne glühten ihre Haare noch roter und akzentuierten die Schönheit ihres Gesichts, dessen Augen suchend das Zeltinnere beschauten.

    „Wo sind Ser van Markham und Herr Mordred?“, fragte sie frei. Der entschlossene Klang ihrer Stimme zeugte von der Tatsache, dass sie schon einige Stunden auf den Beinen sein musste. „Das hier ist doch das richtige Zelt, oder? Elfling, komm her!“, befahl sie und neben ihr tauchte der junge Elf auf. „Ist das wirklich das Zelt von den Beiden?“ Der Elf nickte, wunderte sich aber auch über das Fehlen der Männer. Sein Blick klebte allerdings auf den beiden halbnackten Frauen, die dort in einem Bett lagen. Als die Ritterin das bemerkte fauchte sie ihn an: „Raus hier!“ Natürlich gehorchte er und verschwand.


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Nachdem Sartana für das erste verscheucht war, schlief Morgana die restliche Zeit friedlich durch. Nur einmal hatte sie das Gefühl das sie jemand berührt hatte. Aber es war keine unangenehme Berührung und auch nur sehr kurz, weswegen sie es ignorierte und weiterschlief.
    Als der Morgen hereinbrach und Morgana vom Tiefschlaf in den Halbschlaf wechselte fühlte sie erneut eine Präsenz in ihrer Nähe. Dann nahm ihre Hand eine Oberfläche wahr, die angenehm weich und zudem noch warm war. Es fühlte sich nicht nach ihrer Haut an, aber sie war trotzdem sanft und glatt. Fast wie eine..Elfe ? In dem selben Moment wo Morgana dieser Gedanke durch den Kopf schoß, vernahm sie metallene Geräusche. Sie öffnete die Augen und stellte überrascht fest, dass Larissa neben ihr im Bett lag. Scheinbar war sie in der Nacht zu ihr ins Bett gestiegen. Bevor sie der Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen konnte,sah sie sich um und erblickte eine rothaarige Frau in glänzender Rüstung im Zelteingang stehen. Auch wenn Strenge in ihren Augen lag, war ihr Gesicht doch sehr ansehlich. Morgana zweifelte kurz das sie schon wach war und dachte kurz das sie in irgendeiner von Sartanas Illusionen drinnensteckte.
    Aber als die Frau sich mit lauter Stimme nach Mordred und Artur erkundigte, wurde ihr endgültig gewahr das sie wach war. Sofort richtete sie sich auf. Die Frau schickte den gaffenden Elfenjungen weg, nachdem er ihr versichert hatte das sie im richtigen Zelt war. Dann musterte sie die beiden Frauen im Bett. Auch wenn Morgana absolut nichts dagegen hatte, dass Larissa neben ihr im Bett lag, wusste sie genau welchen Eindruck sie auf die Ritterin machen mussten. Und leider war absolut nichts davon wahr. Morgana schaute kurz verwirrt in Richtung der Dalish, die aber auch ein wenig perplex ausschaute. Die Rothaarige sah nicht so aus als ob sie hier wäre um ihnen Gesellschaft zu leisten. Morgana beschloß die Situation in die Hand zu nehmen und stieg ungeachtet der Fremden in ihrem Zelt halbnackt aus dem Bett und sprach die Frau mit freundlicher Stimme an:
    "Nun wie ihr feststellt sind beide nicht hier. Als ich sie zuletzt gesehen habe sind sie beide mit Damen verschwunden, so das meine Gefährtin und ich beschloßen, uns ohne sie den Abend zu vertreiben." "Wortwahl",schoß es Morgana durch den Kopf.
    "Wie dem auch sei, wir hatten uns für heute morgen zumindesten mit Ser Artur beim Zelt des Quartiermeisters zum Frühstück verabredet. Dort wird er vermutlich sein, oder noch aufkreuzen. Wenn ihr kurz wartet ziehen wir uns an und schauen dann mit euch nach. Was wollt ihr denn von ihnen ?" Sie lächelte die Frau freundlich an und begann ihr Kleid anzuziehen. Auch die Dalish begann sich anzuziehen. Die Ritterin überlegte kurz und sprach dann mit lauter Stimme:
    "Ich werde einen Boten zum Quartiermeister schicken. Er wird Ser Artur dann direkt zum Zelt führen. Ser Mayhem will die Beiden nochmal sehen, ehe sie abreisen... ihr Zwei gehört wohl zu der Gruppe? Dann könnt Ihr auch direkt mitkommen!" Sie schaute mit einem Blick der keine Widerspruch zuließ. Morgana zog ihre Stiefel an und ließ dann ihren Dolch vom Kopfkissen wieder unbemerkt in ihrem Kleid verschwinden. Dann packte sie ihre restlichen Sachen. Sie beschloß alles mitzunehmen, falls sie schnell verschwinden mussten. Während sie ihren Mantel umwarf hoffte sie, das die beiden keine Schwierigkeiten angestellt hatten. Morgana hatte wenig Lust sich mit einem Feldlager zu messen. Auch die Dalish war nun abreisefertig, worauf Morgana die Frau ansprach:
    "Wir wären dann soweit Ser...?"
    "Ser Lea von Starkenberg. Gut, dann folgt mir bitte beide, die Damen"
    "Wie ihr wünscht Ser Lea", antwortete Morgana und zusammen mit Larissa lief sie der Ritterin hinterher.

    **

    Artur war mit dem morgendlichen Weckruf aufgestanden. Die Schankmaid lag immer noch nackt im Bett und schlief. Scheinbar hatte sie einen gesunden Schlaf. Artur verspürte nicht das geringste Bedürfnis sie zu wecken. Sie sah gut aus und war im Bett recht erfrischend gewesen. Für eine Nacht war, sie eine ordentliche Partie gewesen. Eine Ablenkung nach dem langen Ritt. Für mehr war sie allerdings nicht zu gebrauchen. Sie war nicht besonders einfallsreich und hatte außer ihren äußeren Reizen nur wenig Charme, der Artur begeistern konnte. Ein schöner Körper allein, war nicht alles. Trotzdem war er recht entspannt und heiter als er begann sich zu rüsten. Eine weitere Frau auf der langen und staubigen Route die er sein Leben nannte. Er wußte nicht wie sie hieß, aber um ehrlich zu sein interessierte es ihn auch nicht. Solche Frauen blieben ihm nie lange im Gedächtnis. Er legte seinen Brustpanzer an.

    Immerhin hatte er damit Morgana deutlich gemacht, das er nicht auf Nettigkeiten von ihr angewiesen war, wie ein Verdurstender in der Wüste. Trotzdem die Hexe hatte etwas, was dieser Landpomeranze fehlte. Natürlich hatte sie auch einen perfekten Körper, aber daneben war sie noch schlagfertig und war eine Herausforderung. Und Artur liebte Herausforderungen. Und zudem umgab sie eine merkwürdige Aura. Artur konnte sie nicht genauer beschreiben, aber als Morgana ihn geküsst hatte, war es ihm vorgekommen als würde er keine normale Frau küssen. Obwohl sich Artur noch immer nicht sicher war, was diese Aktion zu bedeuten hatte. Das würde sich vielleicht noch zeigen.
    Er legte seinen Waffengurt an und nahm seinen Helm unterm Arm. Es war Zeit für Frühstück und Artur war hungrig.

    Kurz bevor er das Zelt des Quartiermeisters erreichte wurde er von diesem kleinen Elfenburschen angesprochen, der Sel Mayhem diente.
    "Ser Artur van Markham,ich wurde geschickt euch zum Zelt von Ser Mayhem zu bringen." Er schaute ihn verwundert an.
    "Jetzt sofort ?" Der Junge nickte ängstlich, aber bestimmt. Artur seufzte, denn ein Treffen um diese Uhrzeit, bedeutete selten etwas gutes. Er hoffte keiner seiner Gefährten hatte etwas angestellt. Vielleicht war Gwendoline auch die Frau eines Adligen gewesen. Artur zuckte mit dem Schultern und folgte dem Jungen zum Zelt des Ritters. Er würde es wohl erfahren, ob er wollte oder nicht.
    numberten ist offline Geändert von numberten (13.07.2015 um 17:37 Uhr)
  5. #25
    Ritter Avatar von Khardim
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    [Bild: Gerald_avatar.jpg]Vom Achterdeck aus beobachtete Gerald die Arbeit seiner Mannschaft, die bei Fackelschein pausenlos Kisten und Fässer aus dem Laderaum schaffte. Ihr Einlaufen hatte ein nicht geringes Maß an Unruhe im Hafen von Amaranthine provoziert, denn sie kamen erst kurz nach Sonnenuntergang an, zu einer Zeit, zu der normalerweise keine Schiffe mehr erwartet wurden. Ein kurzes Gespräch mit dem aufgebrachten Hafenvorsteher, der seine Arbeit für den Tag bereits als erledigt angesehen hatten, sorgte, in Kombination mit einem kleinen Beutel voller Münzen, dafür, dass sie unbehelligt anlegen und den Frachtkran nutzen durften.
    Der Kapitän lehnte auf der Reling und kaute auf einem Apfel herum. Sein Frust über die unnötige Verzögerung war zwar nur langsam verraucht, doch hob das zügige Arbeiten seiner Männer seine Laune merklich. Jenseits der Stadtmauern von Amaranthine erhob sich der Mond voll über Ferelden, einem Land, das scheinbar keine Zukunft mehr hatte. Gerald grinste zynisch und nahm einen weiteren Bissen von dem Apfel. Nur gut, dass er bald auf und davon und vor allem sehr reich sein würde. Wenn er erst einmal mit Kisten voller Gold zurück in Cumberland wäre, konnte ihm dieser verwahrloste Flecken Erde getrost gestohlen bleiben.
    Er schaute noch einmal zu seiner Mannschaft hinunter und versuchte Mikael in dem Gewimmel auf dem Hauptdeck auszumachen. Nach kurzem Suchen erspähte er ihn an der Öffnung des Laderaums, wo er für jedes Frachtstück, das herein oder heraus kam, exakt anordnete, was damit geschehen sollte. Scheinbar hatte er sich Geralds Befehle diesmal zu Herzen genommen und wollte sichergehen, dass nicht erneut so ein unnötiges Missgeschick geschah. ,,Mikael, wie läuft es?", rief der Seefahrer herab. Der Lagerverwalter gab den Männern am Frachtkran mit einer Geste zu verstehen, dass sie kurz warten sollten und wandte sich dann zum Achterdeck um: ,,Bisher sehr gut, Kapitän! Der Kran kann ordentlich Gewicht tragen und wir haben eine gro..." ,,Ja ja, was auch immer.", fiel ihm Gerald ins Wort. Der Mann sollte nicht denken, dass jetzt alles vergeben und vergessen war. ,,Hauptsache ihr kommt gut voran. Wenn wir erst einmal wieder auf See sind, kannst Du mir alles über diesen Kran erzählen, was Dir beliebt." Mikael nickte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Ihm machte die schroffe Art des Kapitäns nichts aus, denn er wusste, dass sie vorübergehend war. Tatsächlich hatte Gerald zu Beginn der Überfahrt glänzende Laune gehabt und war zuversichtlich, dass sie sich wieder einstellen würde, wenn sein Schiff erst wieder in Richtung Orlais segelte. Er ging ein paar Schritte auf und ab und schaute dann über den Achtersteven ins Hafenbecken. Das Meer lag wie eine schwarze Suppe unter ihm und schwappte rhythmisch gegen die Planken seines Schiffes. Wie in vermutlich jedem Hafen der Welt schwamm allerhand Treibgut an der Oberfläche und bildete ein chaotisches Muster aus Holz und anderem schwimmfähigen Schrott, den ein ungnädiges Schicksal ins Meer geworfen hatte. Die stetige Bewegung und das monotone Geräusch des Wassers hatte etwas Einlullendes, dessen beruhigender Wirkung sich Gerald gern hingab. Er konnte im Moment ohnehin nichts tun, um das Verladen zu beschleunigen, also ließ er während des Wartens ein wenig die Seele baumeln. Der Mond zog weiter am Himmel seine Bahn und beschien dabei Gerald und seine emsige Mannschaft. ,,Bald sind wir wieder hier weg und auf direktem Wege nach Orlais.", sinnierte er, während er ins Wasser herab blickte. Die Waren würden bald neu sortiert sein und dann würde ihn hoffentlich nur noch eine problemlose Überfahrt von den wohlverdienten Reichtümern trennen, die er als Bezahlung für seine Dienste erhalten sollte.
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  6. #26
    Grisha Avatar von Emerahl
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    [Bild: 0Fez5iTP5WiVAUbS8b2RwAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Kaum hatte Arwan einen Schritt durch die Tür getan, als auch schon ein gleißender Blitz den dunklen Raum erhellte. Durch die Druckwelle wurde Arwan zu Boden gerissen. Dabei schlug er mit dem Kopf hart auf, so dass er einen Moment benommen war. Das war kein normaler Blitz gewesen, hatte er doch schließlich die Magie gespürt, die ihn bei der Explosion durchflutet hatte. Jemand musste die Tür magisch versiegelt hatte. Nachdem er die Benommenheit abgeschüttelt hatte, blickte er auf und ihm war sofort klar, warum. Vor ihm stand eine Abscheulichkeit. Ein Dämon. Arwan wimmerte vor Angst.

    "Oh, oh, was haben wir da? Ein Mensch? Nein, ein Elf. Oder doch nicht? Hmm, du bist interessant. Auf jeden Fall ein Magier." Die Stimme der Abscheulichkeit war tief und rau, fast schon wie ein Krächzen. Arwan lief es eiskalt den Rücken entlang. Wenn er nur an den Erbauer glauben würde, so würde er jetzt zu ihm beten.

    "Komm her, Menschlein. Hab doch keine Angst. Möchtest du deine Angst los werden? Wäre es nicht schön, wenn du nie wieder Angst haben müsstest?" Die Stimme wurde jetzt lockend. "Ich kann dir auch Macht geben. Oder Reichtum?"

    Arwans Gedanken rasten. Wo waren seine beide neue Gefährten? Jetzt könnte er zwei Qunari gut gebrauchen. Die würden mit der Abscheulichkeit bestimmt kurzen Prozess machen. Ob sie durch die Explosion verletzt waren? Seiner Angst Herr werden versuchend fragte Arwan mit krächzender Stimme: "Wa-was muss ich dir dafür geben? I-ich möchte k-keine Abscheulichkeit werden."

    Die Abscheulichkeit lachte. Zumindest hoffte Arwan, dass das ein Lachen wäre. Aber wenn er lachte, musste er vielleicht nicht mehr so viel Angst haben? War es vielleicht doch nicht so schlimm?

    "Du musst keine Abscheulichkeit werden. Das war nur der Handel mit meinem jetztigen Wirtskörper. Doch er wird schwach. Und er kann nicht mit mir aus der Hütte. Aber du bist jung. Und es steckt viel Magiepotenzial in dir, das noch völlig ungenutzt ist. Also lass mich deinen Körper übernehmen. Ich werde deinen Körper mit dir teilen. Nach außen hin wird man es nicht bemerken können."

    Die Stimme der Abscheulichkeit hatte sich gewandelt. Sie klang jetzt nicht mehr so schrecklich wie zu Anfang, sondern sanft und süß, wie eine liebende Mutter. Sollte er dem Drängen nachgeben?
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  7. #27
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    [Bild: Viktor_avatar.PNG]Scheppernd ging die Vase an der Wand hinter ihm zu Bruch. Bosko hatte sich grade noch rechtzeitig ducken können und schaute nun die Treppe herauf, von deren Ende ihm das Geschoss entgegengeschleudert worden war. ,,Hilfe! Zu Hilfe!", schrie der elende Fettsack von oben nachdem er feststellen musste, dass er nicht getroffen hatte und floh die breite Galerie des oberen Stockwerkes entlang. Bosko rappelte sich auf und setzte zur Verfolgung an. Mit jedem Schritt zwei Stufen nehmend flog er die Treppe hinauf und setzte dem Händler nach, den er mitten in der Nacht in seinem Haus überfallen hatte. Zumindest war das sein Plan gewesen, aber der Alte hatte offenbar einen unruhigen Schlaf und so hatte der Söldner ihn nicht selig schlafend im Bett angetroffen, sondern war beim Einbruch über den Hinterhof praktisch über den Mann gestolpert, der sofort laut um Hilfe rufend die Flucht nach oben ergriffen hatte.
    Im oberen Stockwerk angekommen rannte Bosko seinem Opfer hinterher und stand kurz darauf vor einer verschlossenen Tür. ,,Hilfe! Hilfe! HILFE!", schrie der Händler immer wieder von der anderen Seite. Bosko überhörte derartiges Gejammer zwar bereits vollständig, doch machte es seine Arbeit nicht unbedingt einfacher: Am Ende könnte jemand tatsächlich den Mann schreien hören und vielleicht sogar wirklich Hilfe holen. Der Söldner zog seine Klinge und warf sich ohne großen Anlauf gegen die Tür, die in ihren Angeln erbebte. Ein Schreckensschrei quittierte den Kraftakt und Bosko hörte, wie der fette Händler von der Tür wegkrabbelte, um sich zu verstecken. Er wuchtete seinen Körper erneut gegen die Tür, riss damit das Schloss aus dem Rahmen und stürzte fast in den Raum hinein. Im Kampf um sein Gleichgewicht sah er grade noch den Schimmer eines weißen Nachthemdes durch das halboffene Fenster entschwinden. ,,Ahhhhhhhhh!", schrie der Händler während seines Sturzes. Bosko schüttelte den Kopf und ging langsam zum Fenster. Der Alte hätte einfach in seinem Bett bleiben und friedlich im Schlaf sterben können. Jetzt lag er vermutlich mit gebrochenen Beinen in der Gosse und wartete auf das Unvermeidliche.
    Als er den Kopf aus dem Fenster steckte und nach unten sah, entwich dem sonst so phlegmatischen Söldner ein entnervtes Seufzen. Der Händler war hatte sich scheinbar nichts gebrochen und floh, wenn auch leicht humpelnd, die von Fackeln beleuchtete Straße entlang. Immerhin war ihm offenbar die Puste ausgegangen, um weiter um Hilfe zu rufen. Bosko schwang sich durch den Fensterrahmen, suchte sich Halt an der Fassade und war mit drei schnellen Handgriffen und einem Sprung aus geringer Höhe ebenfalls unten und nahm die Jagd wieder auf. Bereits im Rennen kramte er in seiner Tasche und verkürzte den Abstand zu dem fliehenden Händler schnell. ,,HILFE!", erklang es wieder von vorn. Offenbar hatte der alte Mann gemerkt, dass er immer noch verfolgt wurde und schrie wieder aus Leibeskräften. Nach weiteren drei großen Schritten hatte Bosko endlich gefunden, was er gesucht hatte und zog den Wurfhaken aus seiner Tasche. Er bleib stehen, holte aus und schleuderte ihn dem Fettsack hinterher, zwischen dessen Beinen sich das scharfkantige Metallstück verfing und ihn so zu Fall brachte. ,,Komm' her!", brüllte der Söldner und zog mit aller Gewalt an dem Seil, welches an dem Haken hing. Unter lautem Lamentieren und erbärmlichen Geschrei schleifte er den Händler so zu sich zurück und ignorierte die verängstigten Gesichter, die inzwischen hinter den Fenstern der umstehenden Gebäuden erschienen waren. Es würde eh niemand eingreifen, dessen war er sich sicher.
    ,,Bitte... ich tue alles, bitte, nicht!", jammerte sein Opfer, als er es endlich zu sich gezogen hatte. Bosko scherte sich nicht darum, packte den Mann bei seinen verschwitzten grauen Haaren und ließ seine Klinge auf dessen Hals niedergehen. Das Kopfgeld wäre höher, wenn er den Alten lebendig bei den Männern abliefern würde, bei denen er offenbar ernorm hohe Schulden hatte, aber der Lohn für einen toten Händler reichte ihm vollkommen. Den abgetrennten Kopf ließ er erst einmal auf dem Pflaster liegen und nahm zunächst seinen Wurfhaken wieder an sich, der die Beine des Händlers an verschiedenen Stellen aufgerissen hatte. Nachdem er diesen wieder verstaut hatte, griff er nach seiner blutigen Trophäe und schaute sich um. Aus der Richtung, in die sein Opfer geflohen war, kam ihm bereits hektisch flackernder Fackelschein entgegen. Scheinbar war jemand so genervt von den Rufen des Händlers gewesen, dass er tatsächlich die Stadtwache gerufen hatte. Bosko wandte sich von der kopflosen Leiche ab, steckte seine Waffe weg und begann zu laufen.
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  8. #28
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Nachdem Sartana für das erste verscheucht war, schlief Morgana die restliche Zeit friedlich durch. Nur einmal hatte sie das Gefühl das sie jemand berührt hatte. Aber es war keine unangenehme Berührung und auch nur sehr kurz, weswegen sie es ignorierte und weiterschlief.
    Als der Morgen hereinbrach und Morgana vom Tiefschlaf in den Halbschlaf wechselte fühlte sie erneut eine Präsenz in ihrer Nähe. ADnn nahm ihre Hand eine Oberfläche wahr, die angenehm weich und zudem noch warm war. Es fühlte sich nach ihrer Haut an, aber sie war trotzdem sanft und glatt. Fast wie eine..Elfe ? In dem selben Moment wo Morgana dieser Gedanke durch den Kopf schoß, vernahm sie metallene Geräusche. Sie öffnete die Augen und stellte überrascht fest, dass Larissa neben ihr im Bett lag. Scheinbar war sie in der Nacht zu ihr ins Bett gestiegen. Bevor sie der Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen konnte,sah sie sich um und erblickte eine rothaarige Frau in glänzender Rüstung im Zelteingang stehen. Auch wenn Strenge in ihren Augen lag, war ihr Gesicht doch sehr ansehlich. Morgana zweifelte kurz das sie schon wach war und dachte kurz das sie in irgendeiner von Sartanas Illusionen drinnensteckte.
    Aber als die Frau sich mit lauter Stimme nach Mordred und Artur erkundigte, wurde ihr endgültig gewahr das sie wach war. Sofort richtete sie sich auf. Die Frau schickte den gaffenden Elfenjungen weg, nachdem er ihr versichert hatte das sie im richtigen Zelt war. Dann musterte sie die beiden Frauen im Bett. Auch wenn Morgana absolut nichts dagegen hatte, dass Larissa neben ihr im Bett lag, wusste sie genau welchen Eindruck sie auf die Ritterin machen mussten. Und leider war absolut nichts davon wahr. Morgana schaute kurz verwirrt in Richtung der Dalish, die aber auch ein wenig perplex ausschaute. Die Rothaarige sah nicht so aus als ob sie hier wäre um ihnen Gesellschaft zu leisten. Morgana beschloß die Situation in die Hand zu nehmen und stieg ungeachtet der Fremden in ihrem Zelt halbnackt aus dem Bett und sprach die Frau mit freundlicher Stimme an:
    "Nun wie ihr feststellt sind beide nicht hier. Als ich sie zuletzt gesehen habe sind sie beide mit Damen verschwunden, so das meine Gefährtin und ich beschloßen, uns ohne sie den Abend zu vertreiben." "Wortwahl",schoß es Morgana durch den Kopf.
    "Wie dem auch sei, wir hatten uns für heute morgen zumindesten mit Ser Artur beim Zelt des Quartiermeisters zum Frühstück verabredet. Dort wird er vermutlich sein, oder noch aufkreuzen. Wenn ihr kurz wartet ziehen wir uns an und schauen dann mit euch nach. Was wollt ihr denn von ihnen ?" Sie lächelte die Frau freundlich an und begann ihr Kleid anzuziehen. Auch die Dalish begann sich anzuziehen. Die Ritterin überlegte kurz und sprach dann mit lauter Stimme:
    "Ich werde einen Boten zum Quartiermeister schicken. Er wird Ser Artur dann direkt zum Zelt führen. Ser Mayhem will die Beiden nochmal sehen, ehe sie abreisen... ihr Zwei gehört wohl zu der Gruppe? Dann könnt Ihr auch direkt mitkommen!" Sie schaute mit einem Blick der keine Widerspruch zuließ. Morgana zog ihre Stiefel an und ließ dann ihren Dolch vom Kopfkissen wieder unbemerkt in ihrem Kleid verschwinden. Dann packte sie ihre restlichen Sachen. Sie beschloß alles mitzunehmen, falls sie schnell verschwinden mussten. Während sie ihren Mantel umwarf hoffte sie, das die beiden keine Schwierigkeiten angestellt hatten. Morgana hatte wenig Lust sich mit einem Feldlager zu messen. Auch die Dalish war nun abreisefertig, worauf Morgana die Frau ansprach:
    "Wir wären dann soweit Ser...?"
    "Ser Lea von Starkenberg. Gut, dann folgt mir bitte beide, die Damen"
    "Wie ihr wünscht Ser Lea", antwortete Morgana und zusammen mit Larissa lief sie der Ritterin hinterher.

    **

    Artur war mit dem morgendlichen Weckruf aufgestanden. Die Schankmaid lag immer noch nackt im Bett und schlief. Scheinbar hatte sie einen gesunden Schlaf. Artur verspürte nicht das geringste Bedürfnis sie zu wecken. Sie sah gut aus und war im Bett recht erfrischend gewesen. Für eine Nacht war, sie eine ordentliche Partie gewesen. Eine Ablenkung nach dem langen Ritt. Für mehr war sie allerdings nicht zu gebrauchen. Sie war nicht besonders einfallsreich und hatte außer ihren äußeren Reizen nur wenig Charme, der Artur begeistern konnte. Ein schöner Körper allein, war nicht alles. Trotzdem war er recht entspannt und heiter als er begann sich zu rüsten. Eine weitere Frau auf der langen und staubigen Route die er sein Leben nannte. Er wußte nicht wie sie hieß, aber um ehrlich zu sein interessierte es ihn auch nicht. Solche Frauen blieben ihm nie lange im Gedächtnis. Er legte seinen Brustpanzer an.

    Immerhin hatte er damit Morgana deutlich gemacht, das er nicht auf Nettigkeiten von ihr angewiesen war, wie ein Verdurstender in der Wüste. Trotzdem die Hexe hatte etwas, was dieser Landpomeranze fehlte. Natürlich hatte sie auch einen perfekten Körper, aber daneben war sie noch schlagfertig und war eine Herausforderung. Und Artur liebte Herausforderungen. Und zudem umgab sie eine merkwürdige Aura. Artur konnte sie nicht genauer beschreiben, aber als Morgana ihn geküsst hatte, war es ihm vorgekommen als würde er keine normale Frau küssen. Obwohl sich Artur noch immer nicht sicher war, was diese Aktion zu bedeuten hatte. Das würde sich vielleicht noch zeigen.
    Er legte seinen Waffengurt an und nahm seinen Helm unterm Arm. Es war Zeit für Frühstück und Artur war hungrig.

    Kurz bevor er das Zelt des Quartiermeisters erreichte wurde er von diesem kleinen Elfenburschen angesprochen, der Sel Mayhem diente.
    "Ser Artur van Markham,ich wurde geschickt euch zum Zelt von Ser Mayhem zu bringen." Er schaute ihn verwundert an.
    "Jetzt sofort ?" Der Junge nickte ängstlich, aber bestimmt. Artur seufzte, denn ein Treffen um diese Uhrzeit, bedeutete selten etwas gutes. Er hoffte keiner seiner Gefährten hatte etwas angestellt. Vielleicht war Gwendoline auch die Frau eines Adligen gewesen. Artur zuckte mit dem Schultern und folgte dem Jungen zum Zelt des Ritters. Er würde es wohl erfahren, ob er wollte oder nicht.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]
    Während um ihn herum ausgerüstete Soldaten im Gleichschritt durch das Lager eilten setzte Mordred, in seinen hellen Farben aus dem uniformierten Beige herausstechend, gemächlichen Schrittes zum Zelt des Quartiermeisters. Er hatte ausgesprochen gute Laune und pfiff fröhlich eine der antivanischen Hymnen vor sich her während er um eine Ecke abbog und einem Weg folgte, der seinem Gedächtnis nach zu seinem Ziel führen würde. Gerade überlegte er, was an einem Morgen wie diesem wohl als Frühstück angebracht wäre, als ein Elf dessen einfache Leinenkleider ihn als Boten auswiesen, um die Ecke schoss und beinahe mit ihm zusammengestoßen wäre. Mordred war jedoch so gehobener Stimmung, dass er dem Jüngling ein „Guten Morgen“ schenkte. Dieser legte den Kopf schief und musterte den Antivaner. Dann fragte er skeptisch: „Seid Ihr Lord Mordred Aromaki?“ „Kommt darauf an wer fragt“, entgegnete Mordred verschmitzt. Da der Elf nun offensichtlich überfordert war, da er seinen Auftrag zwar zum Abschluss bringen, Mordred jedoch keinesfalls beleidigen wollte, nickte dieser und sagt: „Ja, ich bin Mordred. Was ist los?“ Der Elf atmete erleichtert auf und überbrachte Mordred die Nachricht, seine Anwesenheit werde im Zelt des Lords Mayhem erbeten. Mordred nickte und änderte die Richtung. Zwar war er immer noch hungrig, doch wenn er überhaupt nochmal ein Essen in diesem Feldlager genießen wollte, sollte er es sich mit Caddoc nicht verscherzen.

    *

    Larissa war froh, dass Morgana ihre morgendliche Situation nicht angesprochen hatte. Der Elfe war klar, dass es früher oder später zur Sprache kommen würde, doch für´s Erste schien es weitaus wichtigeres zu geben, als die Peinlichkeit eines albtraumgeplagten Elfenmädchens, die zu ihrer Beschützerin ins Bett schlüpfte. Wie ein Kind. Die Elfe tat es Morgana gleich, zog sich an und nahm all ihren Besitz mit. Morgana schien einen raschen Aufbruch vorzubereiten und Larissa wollte ihre Anstrengungen nicht durch ihre Schusseligkeit verlangsamen. So zog sie dann leichten Schrittes hinter den beiden anderen Frauen her, ihre lumpige Kleidung um den nunmehr bedeckten Körper geschlungen und alle Waffen auf Position. Während sie folgte beschaute sie sich die Ritterin. Larissa erinnerte sich an eine Elfe in ihrem Clan, die ähnlich rote Haare gehabt hatte. Allerdings heller.
    Die Frau, Lea, erweckte einen pflichtbewussten und im festen Gang mitschwingenden fähigen Eindruck. Ihr Wappen war zudem sehr schön anzusehen, denn weiße Pferde erinnerten Larissas stets an Halla.

    Kurz vor dem vermutlichen Zelt des Lords, dass tatsächlich über den anderen auf einer leichten Erhöhung errichtet worden war, trafen sie auf Artur und kurze Zeit später, nachdem Ser Lea den Ritter nach dem Verbleib Mordreds gefragt und Artur nur mit den gepanzerten Schultern gezuckt hatte, kam auch der Antivaner munter pfeifend um die Ecke einer Zeltbahn.
    Guten Morgen meine Damen! Mein Herr!“, rief er fröhlich, verbeugte sich leicht vor den drei Frauen und nickte Artur grinsend zu.

    „Guten Morgen, Lord“, grüßte Lea, dann bedeutete sie ihnen mit ausgestrecktem Arm das Zelt zu betreten. Anders als am Tag zuvor standen zwei Wachen vor dem Eingang, die jedoch wegen Leas Anwesenheit nichts sagten oder taten. Allerdings schauten sie finster drein, doch auch über Leas hübsches Gesicht hatte sich ein Schatten gelegt. Alle Fünf betraten das Zelt.
    Larissa staunte über die Größe und Gemütlichkeit der Unterkunft. Wenn man bedachte, dass ein Zelt lediglich für Schutz auf Reisen dienen sollte hatte dieses hier mehr Komfort als zum Beispiel die Taverne in Quarkenfurt. Trotz der verhältnismäßig hohen Anzahl an Personen wirkte das Zelt noch immer einladend und nicht gedrängt. Die sich im Inneren befindenden Menschen waren sicherlich alle von höherem Stand, denn all ihre Gesichter waren edel, wenngleich sehr unterschiedlich. Ein weißhaariger Alter, ein recht hässlicher Mann der jedoch in vornehme Gewänder gekleidet war, etwas das wie eine himmelblaue Toga aussah und der schwarzhaarige Lord des Vortages. Daneben stand noch ein Mann, etwas kleiner als Ser Mayhem, trotzdem größer als Mordred. Er hatte mit kurzen, schwarzen Haaren, sehr drahtig und dick und daher zu einer ordentlichen Frisur gewachsen. Seine Haut war einen Ton dunkler als die der anderen Ritter und sein kantiges, rasiertes Gesicht war von mehreren Narben gezeichnet. Larissa schätze ihn Mitte Vierzig und somit weit älter als sie oder ihre Gefährten. Der Mann stach seltsam hervor, obwohl er im hinteren Teil des Zeltes stand. Seine Rüstung war fast schmucklos und von einfacher Effektivität, nicht so pompös wie Arturs oder so glitzernd wie die der anderen Ritter. Zudem trug er kein Waffenrock, denn sein Siegel prangte direkt auf dem stählernen, kratzerübersäten Harnisch. Ein brennendes Schwert. Zudem fiel auf, dass er scheinbar eine Art Rock mit Kettenhemd trug auf der eine aufgehende Sonne gestickt worden war. „Merkwürdig“, dachte Larissa bei sich.
    Ser Mayhem winkte die Neuankömmlinge herein. Sein Gesicht wirkte ernst und finster zugleich. Irgendetwas hatte ihm anscheinend ordentlich die Laune verhagelt. Etwas, mit dem das Vierergespann nun zu tun haben würde.

    „Ich grüße euch! Hoffentlich war eure Nacht erholsam!“, sagte Caddoc mehr der Höflichkeit geschuldet als dem Interesse. Allgemeines Zustimmen ertönte, was der Lord kurz abnickte. „Schön, schön, schön!“ Dann wandte er sich wieder zu seinen Kompagnons die sich um den Kartentisch versammelt hatten. Auch die Vier anderen traten näher, gefolgt von Lea.
    „Heute Morgen kamen Boten ins Lager und brachten uns schlechte Kunde“, erklärte Caddoc ernst. „Dies hier ist Ser Elcora vom Orden der Templer in Denerim“, erklärte der Ritter und deutete nun auf den schweigsamen Krieger, der jetzt ebenfalls an den Tisch trat. „Er kam mit ein paar unserer Späher, die er auf der Straße gen Süden getroffen hatte“. Caddoc seufzte laut und vernehmlich.

    „Verzeiht Herr, doch welche Neuigkeiten bringt der Ser?“, fragte Mordred. Die Antwort kam aus dem Rücken der Vier. „Loghain schickt seine Truppen ins Bannorn“, antwortete Lea ebenso finster wie Caddoc. Mordred wandte sich um und sah die Ritterin zum ersten Mal. Ihre großen tiefblauen Augen schauten direkt in seine Seele und sein Herz begann plötzlich zu klopfen wie schon lange nicht mehr.

    „Ja!“, rief Caddoc wütend aus und holte Mordred zurück in die Wirklichhkeit. „Er schickt seine Männer und provoziert so einen Bürgerkrieg. Seine Soldaten waren schon lange hier, aber nur seine Rekrutierer und gewöhnlichen Patrouillen. Jetzt schickt er einen seiner besten Kommandanten ins südliche Bannorn!“
    Jemanden, den man kennen müsste?“, fragte Mordred ein wenig höhnisch. Caddoc funkelte ihn an. „Das tut zwar eigentlich nichts zur Sache, aber ja! Den verfluchten Hagen von Kattenstein persönlich!“
    Wen?
    „Hagen. Hagen von Kattenstein“, wiederholte Caddoc mit nun gesenkter Stimme. „Loyaler Gefolgsmann der MacTirs und verflucht nochmal der vermutlich beste Krieger seit König Calenhad selbst! Wenn ich mir Euch so ansehe, Herr Aromaki, ihr seht ihm verdammt ähnlich. Nur ist er größer, hat einen Bart und blaue anstatt grüne Augen. Aber sonst…“
    Dann sieht er also verdammt gut aus!“, scherzte Mordred, erntete jedoch nichts als strafendes Schweigen. Mordred räusperte sich. „Vergebt mir, Mylord!

    „Nun“, fuhr Caddoc nach einer kurzen Pause fort: „…der Mann ist leider nicht nur eine Legende auf dem Schlachtfeld sondern auch ein genialer Taktiker. Selbst ohne die verfluchte Brut im Süden wäre es schwer gegen ihn zu bestehen. Doch ich kann meine Männer nicht aufteilen!“
    Larissa lauschte geduldig. Shemlen-Probleme. Morgana hatte Recht, diese Menschen kämpfen und vernichten sich gegenseitig wann immer sie die Chance dazu haben. Sie fechten persönliche Fehden aus während die Welt am Abgrund steht und scheren sich nicht um die Konsequenzen.

    Was hat das mit uns zu tun?“ Alle Augen wandten sich zu der zierlichen Elfe, die sich plötzlich noch um einen Kopf kleiner fühlte. „Verzeiht Ihren Ausdruck, Mylord. Die Dalish kennen die Hierarchie der Menschen nicht“, entschuldigte sich Mordred für Larissas Respektlosigkeit. Caddoc winkte ab. „Schon gut, meine Liebe. Ihr habt ja Recht. Was hat dies mit euch zu tun… nun ich kann keine Männer entbehren, denn meine Späher berichten mir immer größere Gruppen der Brut im Süden. Noch haben sie den Drakon River nicht überquert, doch wenn sie es versuchen müssen wir sie dort zurückschlagen. Es gibt noch immer zu viele Bürger Thedas, die auf ihren Gehöften und Dörfern verharren und hoffen, die Horde würde sie einfach ignorieren“.
    „Richtig! Aber es ist nicht Eure Aufgabe diese Menschen zur Flucht nach Denerim zu bewegen!“, quakte da der hässliche Ritter von der anderen Seite des Tisches. „Eure Aufgabe ist es, das Bannorn und deren Lords zu schützen!“ Caddoc seufzte und Mordred erkannte den Zwist in ihm. Er war zweifelsohne ein Ehrenmann. Ein Ehrenmann dessen Ressourcen nicht reichten um alle zu retten, obwohl er es versuchte.

    „Als ich zum Ritter geschlagen wurde, Ser Sturmhaupt“, sprach Caddoc langsam und deutlich: „…da schwor ich einen Eid. Denselben Eid, den auch Ihr geschworen habt! Ich schwor die Schwachen zu beschützen und die Gefahren von Ferelden abzuwehren! Wie Ihr seht ist es sehr wohl meine Aufgabe dort zu kämpfen, wo der Erbauer mich hin befielt! Mein Eid erlegt mir diese Aufgabe, diese Pflicht auf! Nicht irgendwelche geschriebenen Worte auf Papier mit dem Siegel meines Vaters!“ Der Ritter schaute seinen Gefolgsmann so düster an, dass dieser nur verständnisvoll nicken und schweigen konnte. Dann schaute Caddoc wieder zu den Vieren.
    „Seht her, ich kann nicht verlangen, dass ihr euer Leben meinem Unterfangen opfert. Dies ist nicht euer Kampf, weder der der Dalish, noch Nevarras oder Antivas. Mylady“, er wandte sich bewusst an Morgana: „…verzeiht mir, doch ich weiß nicht woher Ihr stammt. Ich hoffe Ihr vergebt mir das Fehlen diese Details“. Seine stahlgrauen Augen fassten die Hexe in den Blick und er zwang sich zu einem Lächeln.
    „Doch da eure Gruppe ohnehin gen Norden reist… ich dachte mir folgendes: wenn Hagen von Kattenstein wirklich in den Krieg gegen das Bannorn zieht werden meine Männer sich nicht mehr frei bewegen können. Zudem wird Loghain noch mehr Soldaten entsenden. Ihr jedoch seid Reisende und unter niemandes Banner. Darum bitte ich euch, auf eurer Reise meinen Bruder aufzusuchen. Er lebt ebenfalls im Bannorn und könnte mir mehr Truppen schicken. Sein Name ist Ser Obey und seine Burg liegt nur einen Tagesmarsch vor Denerim“.
    Er sah die ganze Gruppe mit einem Ausdruck an, der weder Flehen noch Befehl enthielt, sondern viel eher eine Verpflichtung verkündete.
    „Solltet ihr gewillt sein mir zu helfen, so werde ich ein Schreiben aufsetzten, dass ihr meinem Bruder überbringen müsst“.

    Mordred schaute abwechselnd zu seinen Gefährten, dann zu Caddoc, der geduldig auf die Antwort wartete. Seine Augen blieben an Artur hängen und wanderten dann an seiner gepanzerten Schulter vorbei zu den blauen Sternen Leas.

    Larissa schaute sich die Gruppe an. Vor allem Morgana galt ihr Blick. Nachdem der Ritterlord der Gruppe den silbernen Ritter als Templer präsentiert hatte, war eine merkwürdig bleierne Stille eingetreten und die Elfe fühlte sich nicht befugt diese nun zu brechen. Sowieso war es meist Artur der die Entscheidungen für die Gruppe fällte, doch diesmal schien auch er nicht so recht zu wissen, was er tun oder sagen sollte. Die Elfe spürte die dunklen Vorzeichen von Ärger in der Luft.
    Shepard Commander ist offline
  9. #29
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]

    Während um ihn herum ausgerüstete Soldaten im Gleichschritt durch das Lager eilten setzte Mordred, in seinen hellen Farben aus dem uniformierten Beige herausstechend, gemächlichen Schrittes zum Zelt des Quartiermeisters. Er hatte ausgesprochen gute Laune und pfiff fröhlich eine der antivanischen Hymnen vor sich her während er um eine Ecke abbog und einem Weg folgte, der seinem Gedächtnis nach zu seinem Ziel führen würde. Gerade überlegte er, was an einem Morgen wie diesem wohl als Frühstück angebracht wäre, als ein Elf dessen einfache Leinenkleider ihn als Boten auswiesen, um die Ecke schoss und beinahe mit ihm zusammengestoßen wäre. Mordred war jedoch so gehobener Stimmung, dass er dem Jüngling ein „Guten Morgen“ schenkte. Dieser legte den Kopf schief und musterte den Antivaner. Dann fragte er skeptisch: „Seid Ihr Lord Mordred Aromaki?“ „Kommt darauf an wer fragt“, entgegnete Mordred verschmitzt. Da der Elf nun offensichtlich überfordert war, da er seinen Auftrag zwar zum Abschluss bringen, Mordred jedoch keinesfalls beleidigen wollte, nickte dieser und sagt: „Ja, ich bin Mordred. Was ist los?“ Der Elf atmete erleichtert auf und überbrachte Mordred die Nachricht, seine Anwesenheit werde im Zelt des Lords Mayhem erbeten. Mordred nickte und änderte die Richtung. Zwar war er immer noch hungrig, doch wenn er überhaupt nochmal ein Essen in diesem Feldlager genießen wollte, sollte er es sich mit Caddoc nicht verscherzen. * Larissa war froh, dass Morgana ihre morgendliche Situation nicht angesprochen hatte. Der Elfe war klar, dass es früher oder später zur Sprache kommen würde, doch für´s Erste schien es weitaus wichtigeres zu geben, als die Peinlichkeit eines albtraumgeplagten Elfenmädchens, die zu ihrer Beschützerin ins Bett schlüpfte. Wie ein Kind. Die Elfe tat es Morgana gleich, zog sich an und nahm all ihren Besitz mit. Morgana schien einen raschen Aufbruch vorzubereiten und Larissa wollte ihre Anstrengungen nicht durch ihre Schusseligkeit verlangsamen. So zog sie dann leichten Schrittes hinter den beiden anderen Frauen her, ihre lumpige Kleidung um den nunmehr bedeckten Körper geschlungen und alle Waffen auf Position. Während sie folgte beschaute sie sich die Ritterin. Larissa erinnerte sich an eine Elfe in ihrem Clan, die ähnlich rote Haare gehabt hatte. Allerdings heller. Die Frau, Lea, erweckte einen pflichtbewussten und im festen Gang mitschwingenden fähigen Eindruck. Ihr Wappen war zudem sehr schön anzusehen, denn weiße Pferde erinnerten Larissas stets an Halla. Kurz vor dem vermutlichen Zelt des Lords, dass tatsächlich über den anderen auf einer leichten Erhöhung errichtet worden war, trafen sie auf Artur und kurze Zeit später, nachdem Ser Lea den Ritter nach dem Verbleib Mordreds gefragt und Artur nur mit den gepanzerten Schultern gezuckt hatte, kam auch der Antivaner munter pfeifend um die Ecke einer Zeltbahn. „Guten Morgen meine Damen! Mein Herr!“, rief er fröhlich, verbeugte sich leicht vor den drei Frauen und nickte Artur grinsend zu. „Guten Morgen, Lord“, grüßte Lea, dann bedeutete sie ihnen mit ausgestrecktem Arm das Zelt zu betreten. Anders als am Tag zuvor standen zwei Wachen vor dem Eingang, die jedoch wegen Leas Anwesenheit nichts sagten oder taten. Allerdings schauten sie finster drein, doch auch über Leas hübsches Gesicht hatte sich ein Schatten gelegt. Alle Fünf betraten das Zelt. Larissa staunte über die Größe und Gemütlichkeit der Unterkunft. Wenn man bedachte, dass ein Zelt lediglich für Schutz auf Reisen dienen sollte hatte dieses hier mehr Komfort als zum Beispiel die Taverne in Quarkenfurt. Trotz der verhältnismäßig hohen Anzahl an Personen wirkte das Zelt noch immer einladend und nicht gedrängt. Die sich im Inneren befindenden Menschen waren sicherlich alle von höherem Stand, denn all ihre Gesichter waren edel, wenngleich sehr unterschiedlich. Ein weißhaariger Alter, ein recht hässlicher Mann der jedoch in vornehme Gewänder gekleidet war, etwas das wie eine himmelblaue Toga aussah und der schwarzhaarige Lord des Vortages. Daneben stand noch ein Mann, etwas kleiner als Ser Mayhem, trotzdem größer als Mordred. Er hatte mit kurzen, schwarzen Haaren, sehr drahtig und dick und daher zu einer ordentlichen Frisur gewachsen. Seine Haut war einen Ton dunkler als die der anderen Ritter und sein kantiges, rasiertes Gesicht war von mehreren Narben gezeichnet. Larissa schätze ihn Mitte Vierzig und somit weit älter als sie oder ihre Gefährten. Der Mann stach seltsam hervor, obwohl er im hinteren Teil des Zeltes stand. Seine Rüstung war fast schmucklos und von einfacher Effektivität, nicht so pompös wie Arturs oder so glitzernd wie die der anderen Ritter. Zudem trug er kein Waffenrock, denn sein Siegel prangte direkt auf dem stählernen, kratzerübersäten Harnisch. Ein brennendes Schwert. Zudem fiel auf, dass er scheinbar eine Art Rock mit Kettenhemd trug auf der eine aufgehende Sonne gestickt worden war. „Merkwürdig“, dachte Larissa bei sich. Ser Mayhem winkte die Neuankömmlinge herein. Sein Gesicht wirkte ernst und finster zugleich. Irgendetwas hatte ihm anscheinend ordentlich die Laune verhagelt. Etwas, mit dem das Vierergespann nun zu tun haben würde. „Ich grüße euch! Hoffentlich war eure Nacht erholsam!“, sagte Caddoc mehr der Höflichkeit geschuldet als dem Interesse. Allgemeines Zustimmen ertönte, was der Lord kurz abnickte. „Schön, schön, schön!“ Dann wandte er sich wieder zu seinen Kompagnons die sich um den Kartentisch versammelt hatten. Auch die Vier anderen traten näher, gefolgt von Lea. „Heute Morgen kamen Boten ins Lager und brachten uns schlechte Kunde“, erklärte Caddoc ernst. „Dies hier ist Ser Elcora vom Orden der Templer in Denerim“, erklärte der Ritter und deutete nun auf den schweigsamen Krieger, der jetzt ebenfalls an den Tisch trat. „Er kam mit ein paar unserer Späher, die er auf der Straße gen Süden getroffen hatte“. Caddoc seufzte laut und vernehmlich. „Verzeiht Herr, doch welche Neuigkeiten bringt der Ser?“, fragte Mordred. Die Antwort kam aus dem Rücken der Vier. „Loghain schickt seine Truppen ins Bannorn“, antwortete Lea ebenso finster wie Caddoc. Mordred wandte sich um und sah die Ritterin zum ersten Mal. Ihre großen tiefblauen Augen schauten direkt in seine Seele und sein Herz begann plötzlich zu klopfen wie schon lange nicht mehr. „Ja!“, rief Caddoc wütend aus und holte Mordred zurück in die Wirklichhkeit. „Er schickt seine Männer und provoziert so einen Bürgerkrieg. Seine Soldaten waren schon lange hier, aber nur seine Rekrutierer und gewöhnlichen Patrouillen. Jetzt schickt er einen seiner besten Kommandanten ins südliche Bannorn!“ „Jemanden, den man kennen müsste?“, fragte Mordred ein wenig höhnisch. Caddoc funkelte ihn an. „Das tut zwar eigentlich nichts zur Sache, aber ja! Den verfluchten Hagen von Kattenstein persönlich!“ „Wen?“ „Hagen. Hagen von Kattenstein“, wiederholte Caddoc mit nun gesenkter Stimme. „Loyaler Gefolgsmann der MacTirs und verflucht nochmal der vermutlich beste Krieger seit König Calenhad selbst! Wenn ich mir Euch so ansehe, Herr Aromaki, ihr seht ihm verdammt ähnlich. Nur ist er größer, hat einen Bart und blaue anstatt grüne Augen. Aber sonst…“ „Dann sieht er also verdammt gut aus!“, scherzte Mordred, erntete jedoch nichts als strafendes Schweigen. Mordred räusperte sich. „Vergebt mir, Mylord!“ „Nun“, fuhr Caddoc nach einer kurzen Pause fort: „…der Mann ist leider nicht nur eine Legende auf dem Schlachtfeld sondern auch ein genialer Taktiker. Selbst ohne die verfluchte Brut im Süden wäre es schwer gegen ihn zu bestehen. Doch ich kann meine Männer nicht aufteilen!“ Larissa lauschte geduldig. Shemlen-Probleme. Morgana hatte Recht, diese Menschen kämpfen und vernichten sich gegenseitig wann immer sie die Chance dazu haben. Sie fechten persönliche Fehden aus während die Welt am Abgrund steht und scheren sich nicht um die Konsequenzen. „Was hat das mit uns zu tun?“ Alle Augen wandten sich zu der zierlichen Elfe, die sich plötzlich noch um einen Kopf kleiner fühlte. „Verzeiht Ihren Ausdruck, Mylord. Die Dalish kennen die Hierarchie der Menschen nicht“, entschuldigte sich Mordred für Larissas Respektlosigkeit. Caddoc winkte ab. „Schon gut, meine Liebe. Ihr habt ja Recht. Was hat dies mit euch zu tun… nun ich kann keine Männer entbehren, denn meine Späher berichten mir immer größere Gruppen der Brut im Süden. Noch haben sie den Drakon River nicht überquert, doch wenn sie es versuchen müssen wir sie dort zurückschlagen. Es gibt noch immer zu viele Bürger Thedas, die auf ihren Gehöften und Dörfern verharren und hoffen, die Horde würde sie einfach ignorieren“. „Richtig! Aber es ist nicht Eure Aufgabe diese Menschen zur Flucht nach Denerim zu bewegen!“, quakte da der hässliche Ritter von der anderen Seite des Tisches. „Eure Aufgabe ist es, das Bannorn und deren Lords zu schützen!“ Caddoc seufzte und Mordred erkannte den Zwist in ihm. Er war zweifelsohne ein Ehrenmann. Ein Ehrenmann dessen Ressourcen nicht reichten um alle zu retten, obwohl er es versuchte. „Als ich zum Ritter geschlagen wurde, Ser Sturmhaupt“, sprach Caddoc langsam und deutlich: „…da schwor ich einen Eid. Denselben Eid, den auch Ihr geschworen habt! Ich schwor die Schwachen zu beschützen und die Gefahren von Ferelden abzuwehren! Wie Ihr seht ist es sehr wohl meine Aufgabe dort zu kämpfen, wo der Erbauer mich hin befielt! Mein Eid erlegt mir diese Aufgabe, diese Pflicht auf! Nicht irgendwelche geschriebenen Worte auf Papier mit dem Siegel meines Vaters!“ Der Ritter schaute seinen Gefolgsmann so düster an, dass dieser nur verständnisvoll nicken und schweigen konnte. Dann schaute Caddoc wieder zu den Vieren. „Seht her, ich kann nicht verlangen, dass ihr euer Leben meinem Unterfangen opfert. Dies ist nicht euer Kampf, weder der der Dalish, noch Nevarras oder Antivas. Mylady“, er wandte sich bewusst an Morgana: „…verzeiht mir, doch ich weiß nicht woher Ihr stammt. Ich hoffe Ihr vergebt mir das Fehlen diese Details“. Seine stahlgrauen Augen fassten die Hexe in den Blick und er zwang sich zu einem Lächeln. „Doch da eure Gruppe ohnehin gen Norden reist… ich dachte mir folgendes: wenn Hagen von Kattenstein wirklich in den Krieg gegen das Bannorn zieht werden meine Männer sich nicht mehr frei bewegen können. Zudem wird Loghain noch mehr Soldaten entsenden. Ihr jedoch seid Reisende und unter niemandes Banner. Darum bitte ich euch, auf eurer Reise meinen Bruder aufzusuchen. Er lebt ebenfalls im Bannorn und könnte mir mehr Truppen schicken. Sein Name ist Ser Obey und seine Burg liegt nur einen Tagesmarsch vor Denerim“. Er sah die ganze Gruppe mit einem Ausdruck an, der weder Flehen noch Befehl enthielt, sondern viel eher eine Verpflichtung verkündete. „Solltet ihr gewillt sein mir zu helfen, so werde ich ein Schreiben aufsetzten, dass ihr meinem Bruder überbringen müsst“. Mordred schaute abwechselnd zu seinen Gefährten, dann zu Caddoc, der geduldig auf die Antwort wartete. Seine Augen blieben an Artur hängen und wanderten dann an seiner gepanzerten Schulter vorbei zu den blauen Sternen Leas. Larissa schaute sich die Gruppe an. Vor allem Morgana galt ihr Blick. Nachdem der Ritterlord der Gruppe den silbernen Ritter als Templer präsentiert hatte, war eine merkwürdig bleierne Stille eingetreten und die Elfe fühlte sich nicht befugt diese nun zu brechen. Sowieso war es meist Artur der die Entscheidungen für die Gruppe fällte, doch diesmal schien auch er nicht so recht zu wissen, was er tun oder sagen sollte. Die Elfe spürte die dunklen Vorzeichen von Ärger in der Luft.

    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Morgana und Larissa kamen bald an das Zelt von Ser Mayhem an. Kurz darauf kamen Artur und Mordred dazu, worauf sie das Zelt betraten. Morgana sah sich in dem Zelt um. Es war so geräumig wie es von außen aussah. Ein Tisch stand in der Mitte des Zeltes und mehrere Personen standen um einen Tisch herum. Neben dem ihr schon bekannten Ser Mayhem, waren dort noch ein Mann, deren Gesicht sie an eine kurz vorm Platzen stehende Kröte erinnerte. Dann standen dort noch ein betagter Ritter und ein narbiger Recke, dessen Brustpanzer eine flammendes Schwert zierte. Morgana hatte dieses Zeichen noch nie vor sich gesehen, aber sie kannte seine Bedeutung nur zu gut. Wie oft war sie davor gewarnt worden, oder hatte es vermieden ihm zu begegnen.
    "Ein Templer!" schoß es ihr durch den Kopf. Sie musterte den Ritter misstrauisch. Warum war er hier ? Sie hatte auf dem Weg durch den Süden peinlichst genau darauf geachtet keine Spuren ihrer Magie zu hinterlassen. Aber trotzdem, warum sollt er hier sein wenn nicht wegen Magiern. Sie setzte ein möglichst neutrales Gesicht auf. Solange sie nicht wusste wieso er hier, war galt es keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie schluckte das aufkommende mulmige Gefühl herunter und lächelte höflich, während Ser Mayhem anfing zu reden.

    Artur war überrascht, die beiden Frauen auch vor dem Zelt zu sehen, aber da man ihn gesucht hatte, war es nicht verwunderlich das man in ihrem Zelt nachgesehen hatte.Ergrüßte sie freundlich und kurze Zeit später, traf auch Mordred mit bester Laune ein. Als sie das Zelt betraten, bemerkte er sofort, dass sich die Stimmung gegenüber gestern weiter verschlechtert hatte. Alle sahen recht finster drein und zudem war ein neues Gesicht in der Runde. Artur erkannte sofort die Templerrüstung und warf sofort einen unauffälligen Seitenblick auf Morgana, die es zwar bemerkt hatte, aber sich glücklicherweise nichts anmerken ließ. Er hoffte das die Zauberin die Ruhe behalten würde. Ansonsten könnte es hier schnell ungemütlich werden. Und er hoffte vor allem, das der Mann nicht wegen ihr hier wäre. Aufmerksam lauschte er den Worten von Ser Mayhem.

    Morgana war zuerst leicht erschrocken, als sie hörte das der Templer tatsächlich aus dem Süden kam, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Dann aber vernahm sie, dass er nur Nachrichten über die kleinlichen Probleme dieser Lords brachte. Morgana war die Politik von Ferelden oder anderswo recht egal. Dafür hatte sie sich noch nie besonders interessiert, da es sie ja auch nie betraf. Scheinbar hatte irgendein Lord, jemanden geschickt der den Lords hier in der Runde gefährlich werden konnte. Furchtbar uninteressant, aber für Morgana war es eine gute Nachricht, das der Templer nur als Bote fungierte. Wie sich aber noch heraustellen sollte, war ihnen dennoch eine Rolle in dieser Geschichte zugedacht. Sie sollten irgendeine Nachricht zu einem Bekannten von Ser Mayhem bringen, da dieser scheinbar ein paar unaufällige Gestalten dafür benötigte. Wenn sie an das merkwürdige Bild dachte, das die vier zusammen boten, fragte sie sich zwar wie er auf sie kam,aber wahrscheinlich waren sie immer noch unaufälliger als Soldaten. Morgana richtete ihren Blick auf Artur. Das war eine Sache, die der Ritter entscheiden musste. Ihr war diese Angelegenheit recht egal und er bestimmte welchen Weg sie nehmen würden.

    Artur nahm die Nachrichten die er hier hörte, mit einem nachdenklichen Blick auf. Der Templer war scheinbar nicht wegen Morgana hier, was schonmal gut war. Die Nachrichten die er brachte waren, aber für die versammelten hier im Raum schlecht. Der Regent, der in ihren Augen ein Ursupator zu sein schien, hatte offenbar einen fähigen General in ihren Einflussbereich geschickt. Das konnte ihm und seinen Begleitern ja eigentlich herzlich egal sein, aber Ser Mayhem schien in einer recht verzweifelten Lage zu sein. Und offensichtlich hatte er vor seine Probleme, auch zu den ihren zu machen. Er wollte, dass sie eine Botschaft dem Bruder Ser Mayhems zustellen. Eine an sich recht harmlose Bitte. Aber in der momentanen Lage die scheinbar in Ferelden herrschte, hängte an dieser Bitte ein Schatten, den man nur sah, wenn man sich ein wenig in der Politik auskannt. Er bemerkte das sowohl Morgana, als auch Larissa ihn anschauten.
    Er war der Führer dieser Gruppe, also lag es an ihm diese Entscheidung zu treffen. Er begann mit höflicher und fester Stimme zu reden:
    " Nun Ser Mayhem, ich verstehe eure Probleme und kann sie nachvollziehen. Aber müsst die Lage auch aus meiner Sicht sehen, eines Ausländers wie ihr richtig bemerkt habt. Wenn jemand sich gegen den Vater des Königin stellt, der zugleich der scheinbar von ihr geduldete Regent des Landes ist, dann ist jede Handlung gegen ihn oder jed Aktion die diese Handlung unterstützt, als Hochverrat zu sehen. Das wird in meinem Heimatland mit dem Tod bestraft."
    Er sah wütende Blicke und vernahm empörte Laute aus den Mündern der anwesenden Personen. Bevor sie etwas erwidern konnten, fuhr er fort.
    "Ich maße mir in dieser Sache kein Urteil an, da nicht von hier bin und die genauen Verhältnisse nicht kenne. Aber so wie ich die Sache sehe, würden die Männer dieses Loghain, wenn sie uns mit diesem Schreiben, dessen Inhalt ich natürlich nur vermuten kann, erwischen würden, würden sie uns wohl am nächsten Baum aufknüpfen. Und das obwohl wir noch nichtmal was mit der Politik hier am Hut haben, wie ihr richtig bemerkt habt." Er machte eine kurze Pause und ließ diese Worte kurz sacken, bevor er wieder fortfuhr.
    "Aber wie ihr richtig bemerkt habt liegt das Anwesen eures Bruders auf unserem Weg. Da ihr uns geholfen habt, würde ich normalerweise einfach die Botschaft für euch mitnehmen. Aber da uns dieses Schreiben womöglich das Leben kosten kann, muss ich fragen wie ihr gedenkt uns dieses Risiko zu vergüten ?"
    Höflich aber entschlossen, betrachtete er Ser Mayhems Gesicht und warte auf seine Reaktion. Er war nicht undankbar, aber er würde nicht umsonst seinen Hals für diese Runde riskieren, oder eine Sache die ihm nichts bedeutete.
    numberten ist offline Geändert von numberten (07.07.2015 um 20:45 Uhr)
  10. #30
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    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Morgana und Larissa kamen bald an das Zelt von Ser Mayhem an. Kurz darauf kamen Artur und Mordred dazu, worauf sie das Zelt betraten. Morgana sah sich in dem Zelt um. Es war so geräumig wie es von außen aussah. Ein Tisch stand in der Mitte des Zeltes und mehrere Personen standen um einen Tisch herum. Neben dem ihr schon bekannten Ser Mayhem, waren dort noch ein Mann, deren Gesicht sie an eine kurz vorm Platzen stehende Kröte erinnerte. Dann standen dort noch ein betagter Ritter und ein narbiger Recke, dessen Brustpanzer eine flammendes Schwert zierte. Morgana hatte dieses Zeichen noch nie vor sich gesehen, aber sie kannte seine Bedeutung nur zu gut. Wie oft war sie davor gewarnt worden, oder hatte es vermieden ihm zu begegnen.
    "Ein Templer!" schoß es ihr durch den Kopf. Sie musterte den Ritter misstrauisch. Warum war er hier ? Sie hatte auf dem Weg durch den Süden peinlichst genau darauf geachtet keine Spuren ihrer Magie zu hinterlassen. Aber trotzdem, warum sollt er hier sein wenn nicht wegen Magiern. Sie setzte ein möglichst neutrales Gesicht auf. Solange sie nicht wusste wieso er hier, war galt es keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie schluckte das aufkommende mulmige Gefühl herunter und lächelte höflich, während Ser Mayhem anfing zu reden.

    Artur war überrascht, die beiden Frauen auch vor dem Zelt zu sehen, aber da man ihn gesucht hatte, war es nicht verwunderlich das man in ihrem Zelt nachgesehen hatte.Ergrüßte sie freundlich und kurze Zeit später, traf auch Mordred mit bester Laune ein. Als sie das Zelt betraten, bemerkte er sofort, dass sich die Stimmung gegenüber gestern weiter verschlechtert hatte. Alle sahen recht finster drein und zudem war ein neues Gesicht in der Runde. Artur erkannte sofort die Templerrüstung und warf sofort einen unauffälligen Seitenblick auf Morgana, die es zwar bemerkt hatte, aber sich glücklicherweise nichts anmerken ließ. Er hoffte das die Zauberin die Ruhe behalten würde. Ansonsten könnte es hier schnell ungemütlich werden. Und er hoffte vor allem, das der Mann nicht wegen ihr hier wäre. Aufmerksam lauschte er den Worten von Ser Mayhem.

    Morgana war zuerst leicht erschrocken, als sie hörte das der Templer tatsächlich aus dem Süden kam, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Dann aber vernahm sie, dass er nur Nachrichten über die kleinlichen Probleme dieser Lords brachte. Morgana war die Politik von Ferelden oder anderswo recht egal. Dafür hatte sie sich noch nie besonders interessiert, da es sie ja auch nie betraf. Scheinbar hatte irgendein Lord, jemanden geschickt der den Lords hier in der Runde gefährlich werden konnte. Furchtbar uninteressant, aber für Morgana war es eine gute Nachricht, das der Templer nur als Bote fungierte. Wie sich aber noch heraustellen sollte, war ihnen dennoch eine Rolle in dieser Geschichte zugedacht. Sie sollten irgendeine Nachricht zu einem Bekannten von Ser Mayhem bringen, da dieser scheinbar ein paar unaufällige Gestalten dafür benötigte. Wenn sie an das merkwürdige Bild dachte, das die vier zusammen boten, fragte sie sich zwar wie er auf sie kam,aber wahrscheinlich waren sie immer noch unaufälliger als Soldaten. Morgana richtete ihren Blick auf Artur. Das war eine Sache, die der Ritter entscheiden musste. Ihr war diese Angelegenheit recht egal und er bestimmte welchen Weg sie nehmen würden.

    Artur nahm die Nachrichten die er hier hörte, mit einem nachdenklichen Blick auf. Der Templer war scheinbar nicht wegen Morgana hier, was schonmal gut war. Die Nachrichten die er brachte waren, aber für die versammelten hier im Raum schlecht. Der Regent, der in ihren Augen ein Ursupator zu sein schien, hatte offenbar einen fähigen General in ihren Einflussbereich geschickt. Das konnte ihm und seinen Begleitern ja eigentlich herzlich egal sein, aber Ser Mayhem schien in einer recht verzweifelten Lage zu sein. Und offensichtlich hatte er vor seine Probleme, auch zu den ihren zu machen. Er wollte, dass sie eine Botschaft dem Bruder Ser Mayhems zustellen. Eine an sich recht harmlose Bitte. Aber in der momentanen Lage die scheinbar in Ferelden herrschte, hängte an dieser Bitte ein Schatten, den man nur sah, wenn man sich ein wenig in der Politik auskannt. Er bemerkte das sowohl Morgana, als auch Larissa ihn anschauten.
    Er war der Führer dieser Gruppe, also lag es an ihm diese Entscheidung zu treffen. Er begann mit höflicher und fester Stimme zu reden:
    " Nun Ser Mayhem, ich verstehe eure Probleme und kann sie nachvollziehen. Aber müsst die Lage auch aus meiner Sicht sehen, eines Ausländers wie ihr richtig bemerkt habt. Wenn jemand sich gegen den Vater des Königin stellt, der zugleich der scheinbar von ihr geduldete Regent des Landes ist, dann ist jede Handlung gegen ihn oder jed Aktion die diese Handlung unterstützt, als Hochverrat zu sehen. Das wird in meinem Heimatland mit dem Tod bestraft."
    Er sah wütende Blicke und vernahm empörte Laute aus den Mündern der anwesenden Personen. Bevor sie etwas erwidern konnten, fuhr er fort.
    "Ich maße mir in dieser Sache kein Urteil an, da nicht von hier bin und die genauen Verhältnisse nicht kenne. Aber so wie ich die Sache sehe, würden die Männer dieses Loghain, wenn sie uns mit diesem Schreiben, dessen Inhalt ich natürlich nur vermuten kann, erwischen würden, würden sie uns wohl am nächsten Baum aufknüpfen. Und das obwohl wir noch nichtmal was mit der Politik hier am Hut haben, wie ihr richtig bemerkt habt." Er machte eine kurze Pause und ließ diese Worte kurz sacken, bevor er wieder fortfuhr.
    "Aber wie ihr richtig bemerkt habt liegt das Anwesen eures Bruders auf unserem Weg. Da ihr uns geholfen habt, würde ich normalerweise einfach die Botschaft für euch mitnehmen. Aber da uns dieses Schreiben womöglich das Leben kosten kann, muss ich fragen wie ihr gedenkt uns dieses Risiko zu vergüten ?"
    Höflich aber entschlossen, betrachtete er Ser Mayhems Gesicht und warte auf seine Reaktion. Er war nicht undankbar, aber er würde nicht umsonst seinen Hals für diese Runde riskieren, oder eine Sache die ihm nichts bedeutete.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]

    Ser Mayhem war nicht wütend, das übernahmen andere für ihn. Stattdessen schaute er traurig drein, wie wenn jemand ihm gerade erzählt hätte, dass aus einer geplanten Feier nun doch nichts werde. Er ließ sich auf seinen Stuhl sinken, den einzigen richtigen Stuhl mit Lehne in dem Raum, legte die Fingerkuppen aneinander und senkte den Kopf.

    „Ihr habt Euch geirrt, Ser Mayhem! Ich hab´s Euch gesagt dieser Nevarraner ist ohne Ehre! Ein Ritter? Pah!“, spie der froschgesichtige Ser Sturmhaupt aus während sein runder Kopf rot anlief. Caddoc beschwichtigte seine Schimpfereien mit einer Geste seiner Hand und sagte: „Streit bringt und nicht weiter. Ser van Markham, Ihr seid der Anführer der Gruppe, daher spreche ich vornehmlich zu Euch. Ich kann Euch zu nichts zwingen und will es auch nicht. Doch ich habe weder die Mittel dazu noch das Verlangen einen offensichtlichen Söldner wie Euch anzuheuern, wenn Ihr nicht neben mir auf dem Schlachtfeld streitet“.

    Er seufzte schwer. Obwohl Caddoc nicht viel älter als dreißig sein konnte war sein Gesicht von Verantwortung, schweren Entscheidungen und Zweifel gezeichnet. Plötzlich meldete Mordred sich zu Wort. Er hatte still gelauscht und konnte nicht fassen, dass Artur das Hilfegesuch des Lords Mayhem nicht nur ablehnte und es dabei beließ, womit der Antivaner noch hätte leben können, nein er war auch noch so dreist einen Preis für seine Dienste zu verlangen und damit neben sich auch all seine Gefährten zu Söldnern zu degradieren! Für den blonden Literaten war dies wie ein Schlag ins Gesicht und laut protestierte er: „Nicht so schnell, Lords und Ladies!“ Er trat in die Mitte des Raumes und blieb vor Caddoc stehen. „Übergebt mir die Nachricht! Ich bringe sie zu Eurem Bruder, Mylord!

    In Caddocs Augen blitze Zuversicht gepaart mit Freude auf. Er erhob sich und legte Mordred die Hand auf die Schulter, wo sie liegen blieb und sprach: „Mordred Aromaki. Ich erkenne Eure guten Absichten, doch seid Ihr Teil dieser Gruppe, nicht der meinen. Eure Freunde haben sich dagegen entschieden, beziehungsweise fordern Lohn. Und mein Dank ist alles, was ich Euch derzeit entrichten kann. Nein, Herr Aromaki, ich werde Euch nicht dazu zwingen Euch gegen Eure Waffengefährten zu stellen!“ Er lächelte müde und nahm die Hand von Mordreds Schulter. „Ihr könnt gehen. Ich wünsche Euch eine sichere Reise!“, sagte Caddoc dann an die versammelten Vier.

    „Mylord!“, drang da plötzlich eine weitere Stimme an die Ohren der Umherstehenden. Es war der Templer, der nun einen Schritt nach Vorn tat. „Was ist Euer Begehr, Ser Elcora?“, fragte Caddoc. Larissa musterte den Templer interessiert. Sie hatte noch nie einen Templer gesehen und doch hörte sie an jedem Ende der Welt von ihnen. Sogar die Dalish kannten die Kriegermönche zur Genüge. Ser Elcora wirkte wehrhafter als alle anderen Männer in diesem Zelt, was an seinem erfahrenen Blick und den vielen Narben auf Gesicht und Rüstung zurückzuführen sein mochte. „Mylord, ich war auf dem Weg zum Zirkel der Magie um eine Botschaft zu bringen. Doch diese Botschaft kann warten, wenn Euch damit geholfen ist. Ich nehme Euren Brief an mich und reise mit dieser Gruppe gen Norden. Die Größe bietet einen gewissen Schutz vor Banditen und ein Templer ist fern dem Zugriff von Königen und deren Vasallen. Man wird nicht mich kontrollieren, Herr!“
    Im Zelt herrschte Schweigen. Ser Elcoras Stimme klang kalt wie nackter Stahl, entschlossen und fast tonlos. Sie passte zu dem Aussehen des Kriegers und Larissa spürte Unbehagen zugleichenteilen wie Bewunderung für den Mann in sich aufkeimen.

    „Ser Eloca, Ihr ehrt mich, doch haben die Templer mit der Politik nichts zu schaffen“, sagte Caddoc verblüfft.
    Der Lord hat Recht, Sire. Wieso wollt Ihr bei unserer Gruppe mitkommen?“, fragte Mordred verwundert und hob eine Augenbraue.
    „In Denerim nahm ein Ordensbruder von mir einen Maleficar gefangen, einen Blutmagier. Er sollte zum Zirkel der Magie in der Mitte des Calenhad Sees gebracht werden, doch dazu kam es nie. Später wurde der Magier gesehen, wie er mit Loghains Männern Denerim Richtung Westen verließ, meine Bruder jedoch ist bis heute verschollen. Und obwohl Loghain es leugnet weiß ich, dass der Abtrünnige auf seinen Befehl befreit und aus der Stadt geschafft wurde. Ich kann ohne Beweise keine Anklage erheben, doch kann ich zumindest gegen ihn arbeiten. Sollte mein Handeln falsch sein, wird der Erbauer über mich richten!“, verkündete der Templer inbrünstig. Caddoc schaute zu Artur, doch ehe dieser oder einer der anderen Gefährten etwas sagen konnte verkündete Mordred: „Abgemacht, Ser Mayhem. Ser Elcora, seid willkommener Gast in unserer kleinen Reisegruppe! Dies sind gute Leute, sie mögen zwar manchmal etwas verschroben sein, doch haben sie das Herz am rechten Fleck. Ihr werdet gut mit ihnen klar kommen!

    Er lächelte breit und warf seinen Mitgliedern freudestrahlende Blicke zu, die überall ungedankt blieben. Larissa schaute betreten drein. Es wäre wohl falsch gewesen in einem Zelt voller vermeintlich frommer Ritter und eines Templers mitzuteilen, dass es keine gute Idee wäre einen Magierjäger wegen Morgana mitzunehmen. Sie seufzte leicht. Mordred konnte natürlich nicht wissen, dass ein Templer das Letzte war, was die Hexe gebrauchen konnte. Der Antivaner hingegen hatte seine schnellen Blicke in die Runde beendet und seine Augen stattdessen an die rothaarige Lea geheftet, die ihm zugegebenermaßen etwas zugetan zu sein schien. Männer sind einfache Kreaturen und sie tun die unüberlegtesten Dinge um eine Frau zu beeindrucken.
    „Dann ist es beschlossen!“, rief Caddoc nunmehr froh aus und klatschte einmal in die Hände. „Meine Freunde, geht zu unserem Quartiermeister. Was immer ihr an Verpflegung nehmen wollt und tragen könnt soll Euch gehören!“

    „Mylord“, meldete sich da Ser Lea. Caddoc nickte ihr zu. „Mit Eurer Erlaubnis würde ich die Gruppe gerne bis zur Nordgrenze unseres Gebietes begleiten“. Caddoc nickte. „Nehmt zehn Reiter! Kehrt vor Morgengrauen zurück! Ser Sturmhaupt, geht zu Feldwebel Gwendoline und sagt ihr, sie soll mit ihrem Spähtrupp die Zackensteinebene gen Süden auskundschaften! Ich möchte wissen, wo wir unsere erste Schlacht gegen die Brut schlagen!“
    Shepard Commander ist offline
  11. #31
    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]

    Ser Mayhem war nicht wütend, das übernahmen andere für ihn. Stattdessen schaute er traurig drein, wie wenn jemand ihm gerade erzählt hätte, dass aus einer geplanten Feier nun doch nichts werde. Er ließ sich auf seinen Stuhl sinken, den einzigen richtigen Stuhl mit Lehne in dem Raum, legte die Fingerkuppen aneinander und senkte den Kopf.

    „Ihr habt Euch geirrt, Ser Mayhem! Ich hab´s Euch gesagt dieser Nevarraner ist ohne Ehre! Ein Ritter? Pah!“, spie der froschgesichtige Ser Sturmhaupt aus während sein runder Kopf rot anlief. Caddoc beschwichtigte seine Schimpfereien mit einer Geste seiner Hand und sagte: „Streit bringt und nicht weiter. Ser van Markham, Ihr seid der Anführer der Gruppe, daher spreche ich vornehmlich zu Euch. Ich kann Euch zu nichts zwingen und will es auch nicht. Doch ich habe weder die Mittel dazu noch das Verlangen einen offensichtlichen Söldner wie Euch anzuheuern, wenn Ihr nicht neben mir auf dem Schlachtfeld streitet“.

    Er seufzte schwer. Obwohl Caddoc nicht viel älter als dreißig sein konnte war sein Gesicht von Verantwortung, schweren Entscheidungen und Zweifel gezeichnet. Plötzlich meldete Mordred sich zu Wort. Er hatte still gelauscht und konnte nicht fassen, dass Artur das Hilfegesuch des Lords Mayhem nicht nur ablehnte und es dabei beließ, womit der Antivaner noch hätte leben können, nein er war auch noch so dreist einen Preis für seine Dienste zu verlangen und damit neben sich auch all seine Gefährten zu Söldnern zu degradieren! Für den blonden Literaten war dies wie ein Schlag ins Gesicht und laut protestierte er: „Nicht so schnell, Lords und Ladies!“ Er trat in die Mitte des Raumes und blieb vor Caddoc stehen. „Übergebt mir die Nachricht! Ich bringe sie zu Eurem Bruder, Mylord!

    In Caddocs Augen blitze Zuversicht gepaart mit Freude auf. Er erhob sich und legte Mordred die Hand auf die Schulter, wo sie liegen blieb und sprach: „Mordred Aromaki. Ich erkenne Eure guten Absichten, doch seid Ihr Teil dieser Gruppe, nicht der meinen. Eure Freunde haben sich dagegen entschieden, beziehungsweise fordern Lohn. Und mein Dank ist alles, was ich Euch derzeit entrichten kann. Nein, Herr Aromaki, ich werde Euch nicht dazu zwingen Euch gegen Eure Waffengefährten zu stellen!“ Er lächelte müde und nahm die Hand von Mordreds Schulter. „Ihr könnt gehen. Ich wünsche Euch eine sichere Reise!“, sagte Caddoc dann an die versammelten Vier.

    „Mylord!“, drang da plötzlich eine weitere Stimme an die Ohren der Umherstehenden. Es war der Templer, der nun einen Schritt nach Vorn tat. „Was ist Euer Begehr, Ser Elcora?“, fragte Caddoc. Larissa musterte den Templer interessiert. Sie hatte noch nie einen Templer gesehen und doch hörte sie an jedem Ende der Welt von ihnen. Sogar die Dalish kannten die Kriegermönche zur Genüge. Ser Elcora wirkte wehrhafter als alle anderen Männer in diesem Zelt, was an seinem erfahrenen Blick und den vielen Narben auf Gesicht und Rüstung zurückzuführen sein mochte. „Mylord, ich war auf dem Weg zum Zirkel der Magie um eine Botschaft zu bringen. Doch diese Botschaft kann warten, wenn Euch damit geholfen ist. Ich nehme Euren Brief an mich und reise mit dieser Gruppe gen Norden. Die Größe bietet einen gewissen Schutz vor Banditen und ein Templer ist fern dem Zugriff von Königen und deren Vasallen. Man wird nicht mich kontrollieren, Herr!“
    Im Zelt herrschte Schweigen. Ser Elcoras Stimme klang kalt wie nackter Stahl, entschlossen und fast tonlos. Sie passte zu dem Aussehen des Kriegers und Larissa spürte Unbehagen zugleichenteilen wie Bewunderung für den Mann in sich aufkeimen.

    „Ser Eloca, Ihr ehrt mich, doch haben die Templer mit der Politik nichts zu schaffen“, sagte Caddoc verblüfft.
    Der Lord hat Recht, Sire. Wieso wollt Ihr bei unserer Gruppe mitkommen?“, fragte Mordred verwundert und hob eine Augenbraue.
    „In Denerim nahm ein Ordensbruder von mir einen Maleficar gefangen, einen Blutmagier. Er sollte zum Zirkel der Magie in der Mitte des Calenhad Sees gebracht werden, doch dazu kam es nie. Später wurde der Magier gesehen, wie er mit Loghains Männern Denerim Richtung Westen verließ, meine Bruder jedoch ist bis heute verschollen. Und obwohl Loghain es leugnet weiß ich, dass der Abtrünnige auf seinen Befehl befreit und aus der Stadt geschafft wurde. Ich kann ohne Beweise keine Anklage erheben, doch kann ich zumindest gegen ihn arbeiten. Sollte mein Handeln falsch sein, wird der Erbauer über mich richten!“, verkündete der Templer inbrünstig. Caddoc schaute zu Artur, doch ehe dieser oder einer der anderen Gefährten etwas sagen konnte verkündete Mordred: „Abgemacht, Ser Mayhem. Ser Elcora, seid willkommener Gast in unserer kleinen Reisegruppe! Dies sind gute Leute, sie mögen zwar manchmal etwas verschroben sein, doch haben sie das Herz am rechten Fleck. Ihr werdet gut mit ihnen klar kommen!

    Er lächelte breit und warf seinen Mitgliedern freudestrahlende Blicke zu, die überall ungedankt blieben. Larissa schaute betreten drein. Es wäre wohl falsch gewesen in einem Zelt voller vermeintlich frommer Ritter und eines Templers mitzuteilen, dass es keine gute Idee wäre einen Magierjäger wegen Morgana mitzunehmen. Sie seufzte leicht. Mordred konnte natürlich nicht wissen, dass ein Templer das Letzte war, was die Hexe gebrauchen konnte. Der Antivaner hingegen hatte seine schnellen Blicke in die Runde beendet und seine Augen stattdessen an die rothaarige Lea geheftet, die ihm zugegebenermaßen etwas zugetan zu sein schien. Männer sind einfache Kreaturen und sie tun die unüberlegtesten Dinge um eine Frau zu beeindrucken.
    „Dann ist es beschlossen!“, rief Caddoc nunmehr froh aus und klatschte einmal in die Hände. „Meine Freunde, geht zu unserem Quartiermeister. Was immer ihr an Verpflegung nehmen wollt und tragen könnt soll Euch gehören!“

    „Mylord“, meldete sich da Ser Lea. Caddoc nickte ihr zu. „Mit Eurer Erlaubnis würde ich die Gruppe gerne bis zur Nordgrenze unseres Gebietes begleiten“. Caddoc nickte. „Nehmt zehn Reiter! Kehrt vor Morgengrauen zurück! Ser Sturmhaupt, geht zu Feldwebel Gwendoline und sagt ihr, sie soll mit ihrem Spähtrupp die Zackensteinebene gen Süden auskundschaften! Ich möchte wissen, wo wir unsere erste Schlacht gegen die Brut schlagen!“


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Artur ignorierte das Geschrei dieser kleinen Kröte und sein Gesicht zeigte keine Regung ob der Beleidigung, die ihm dieser kleine Bastard an den Kopf warf. Er würdigte ihm keinen Blickes, denn es kam auf Ser Mayhems Antwort an. Dieser hatte sich auf einen Stuhl hingesetzt und teilte ihm enttäuscht mit, dass er Artur nicht für so einen Auftrag bezahlen konnte. Artur nahm es stoisch hin. Immerhin behielt er seine Würde und brüllte nicht rum, wie dieser Ser Kröte. Wenn diese Lords allerdings noch nicht einmal in der Lage waren ihn zu bezahlen, fragte er sich wie sie sich überhaupt Hoffnungen machten, sich gegen den derzeitigen Regenten dieses Landes zu stellen. Vor allem mit der Brut im Nacken. Für Artur war die Sache damit erledigt, aber für Mordred scheinbar nicht. Vermutlich von seinen eigenen kleinen Heldengeschichten hingerissen, beschloß er die Nachricht zu übernehmen. Warum auch nicht er hatte sich ja schonmal mit den Soldaten des Teyrn herumgeschlagen. Wenn er unbedingt sein Glück weiter herausfordern wollte, sollte das nicht seine Sache sein. Er würde dann wohl die Gruppe verlassen, was Artur nicht sehr traurig stimmten würde.
    Scheinbar schien Ser Mayhem Mordred allerdings als Teil der Gruppe zu sehen und lehnte deshalb das Angebot ab. Zu Schade.
    Gerade als die vier das Zelt verlassen wollten, meldete sich der Templer zu Wort. Er bot dem Lord an den Brief zu übernehmen, da er als Templer nicht kontrolliert wurde. Und er sagte das er mit der Gruppe reisen wollte. Artur dachte gerade darüber nach, wie er das Angebot ablehnen konnte ohne Verdacht zu erregen, als Mordred ohne mit der Wimper zu zucken zusagte. Zwar wusste er nicht das Morgana eine Hexe war, aber allein die Tatsache das er für die Gruppe sprach, ließ Ärger in Artur aufsteigen. Als er sich freudestrahlend ihm und den anderen zuwandte, wollte er ihm am liebsten das rechtschaffene Gesicht eindellen und ihm dieses dämliche Grinsen vom Gesicht wischen. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was Morgana gerade dachte.

    Morgana war damit einverstanden gewesen, als Artur Geld für den Botengang forderte. Sie sah nicht ein für diese Leute irgendwas umsonst zu machen, auch wenn ihr nicht viel an Geld lag. Aber ehrlich gesagt, war sie noch froher als Ser Mayhem das Angebot ablehnte und sogar Mordreds dummdreiste Offerte dies zu übernehmen, eine freundliche Absage erteilte. Obwohl, vielleicht hätte er dann vorzeitig die Gruppe verlassen.
    Sie war gerade dabei das Zelt zu verlassen als der Templer das Wort erhob. Morgana drehte sich wieder um.
    Ihre Miene verfinsterte sich leicht, als der Templer sich anbot den Brief zu übernehmen und was für sie das eigentliche Übel war, mit der Gruppe reisen wollte. Das hätte ihr gerade noch gefehlt und ungeduldig erwartete sie das Artur das Angebot ausschlug.
    Als Mordred dann das Angebot, stellvertretend für die ganze Gruppe annahm, konnte sie sich nur schwer zurückhalten ihn zu beschimpfen. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass er ihr nur Ärger bereiten würde. Als er sich freudestrahlend ihnen zudrehte, konnte sie gerade so das Verlangen unterdrücken, ihm seine dumme Visage vom Gesicht zu schmelzen. Morgana zwang sich zu einem neutralen Gesicht, aber innerlich kochte sie. Nur nebenbei bekam sie mit das sie diese rothaarige Ritterin, sie auch noch begleiten würde, vermutlich um für Mordred aus Dankbarkeit für sein Angebot gegenüber ihrem Herren, ihre Beine breit zu machen.
    "Soll er doch mit dieser Schnepfe und dem Templer zur Hölle fahren", dachte sie zornig, während sie sich bemühte ein höfliches Lächeln beizubehalten.

    Artur vernahm das Angebot dieser Ritterin. Sie würde wohl nicht das Problem werden. Immerhin würde sie Mordred ablenken, sodass dieser beschäftigt war und wenn der Erbauer wollte, nicht noch mehr Ärger bereiten würde. Aber der Templer...das würde vermutlich Probleme bereiten.
    Sie verließen das Zelt und machten sich in Richtung Quartiermeister auf. Artur sah sich um. Morgana sah aus, als wollte sie etwas sagen, aber es aufgrund der Umgebung lieber für sich behielt. Hier gab es keinen Ort um sich ungestört zu unterhalten. Sie machte zwar ein höfliches Gesicht, aber ein Blick in ihre Augen zeigte ihm, wie wütend sie war. Ihm kam es vor, als ob in den grünen Weiten ihrer Augen das Inferno wüten würde, dass sie damals in der Grotte entfesselt hatte. Die Sache würde noch Schwierigkeiten mit sich bringen. Auch die Dalish schien begriffen zu haben wie ungünstig die Situation war, in die sie Mordred befördert hatte. Aber vermutlich fand sie seine Aktion trotzdem irgendwie gut und ehrenhaft.

    Morgana hatte das dringende Bedürfnis jemanden fertig zu machen, vorzugsweise Mordred. Sie hätte jetzt sehr gerne ein Gespräch mit ihren zwei wirklichen Gefährten geführt, aber im Moment war das nicht möglich. Sie hoffte das auch Larissa begriffen hatte wie dumm Mordreds Aktion war und sie die beiden überreden konnte, die Reisegemeinschaft mit dem Antivaner irgendwie vorzeitig aufzukündigen. Sobald sie eine ruhige unbeobachtete Ecke erreicht hatten, würde sie ein ernstes sechs Augen Gespräch führen müssen.
    numberten ist offline Geändert von numberten (15.07.2015 um 21:33 Uhr)
  12. #32
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    [Bild: 8fpNsU0vitus.png]In einem Moment hatte Vitus seinen Blick noch auf das Gitter gerichtete gehabt, im nächsten sah er nur noch schwarz und kämpfte um sein Gleichgewicht. Einen Kampf, den er hoffnungslos verlor, fand er sich binnen eines Augenblickes im Suff sitzend wieder. Angewidert verzog er das Gesicht.
    Dem Erbauer sei dank hatte er seinen Mund geschlossen gehalten, denn er spürte Flüssigkeit auf seinen Lippen, deren Gestank in seiner Nase hingen blieb. Er öffnete schnell seine Augen, blickte dann direkt in die seines Partners. Ein wenig stolz war Vitus schon auf seinen Körper, der scheinbar reflexartig nach dem rostigen Gitter gegriffen hatte um sein Gesicht vor größerem Schaden zu bewahren indem er das Metall und Anhängsel in Form des dunkelhaarigen Jünglings von sich ferngehalten hatte. Auch wenn seine Muskeln alles andere als begeistert von dem Gewicht war, das auf ihnen ruhte. Zum Glück war der Jüngling jedoch schon dabei sich gemächlich aufzurichten, denn das schwere Metall in seinen Händen und das Gewicht von Mensch und Rüstung zusätzlich ging schon ein wenig mehr auf Vitus’ Arme und Schultern, als er angenommen hatte. Scheinbar wurde er alt.
    Nachdem Vitus nur noch das Gitter in den Händen hielt, ließ er es wortlos neben sich in die Gülle fallen, verzog keine Miene als vereinzelte Spritzer erneut Gesicht und den Rest seines Körpers trafen. Schlimmer konnte es eh nicht mehr werden, dachte er resigniert. Dann machte er es seinem Begleiter nach und richtete sich auf, machte sich jedoch nicht einmal ansatzweise die Mühe den Dreck irgendwie von seiner Rüstung oder dem Gesicht zu bekommen, bevor er dem anderen in den Abwasserkanal folgte.
    Auf der anderen Seite müsste er sich allerdings definitiv umziehen, denn so verdreckt wie er nun war, konnte er sich nirgendwo blicken lassen.
    Moku ist offline
  13. #33
    Ehrengarde Avatar von Deeman
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    So stand der Kossith da von drei Gestalten umgeben. Ein dicklicher Zwerg, ein Mensch und ein Elf. Katash lächelte mitleidig und sprach die Provokation offen aus: "Dann kommt und holt mich, so leicht lass ich mich nicht versklaven!". Noch ehe er diesen Satz aussprechen konnte, schnappte er sich eine seiner Flasche die in einen seiner vielen Taschen ruht. Er begann damit den Inhalt auf den Boden zu vergiessen. Die drei Gestalten zögerten nicht lange und gingen mit gezogenen Waffen auf den gehörnten Riesen los.
    Doch hatte er die Ruhe weg und vergoss die Flüssigkeit in einer Kreisform um sich herum. Erst als die drei mickrigen Gestalten in seiner greifbaren Nähe waren, ging er dazu über sich aktiv zu wehren. Erst wurde der Zwerg mit einem gewaltigen Tritt in die Erde gestampft. Dieser raunte schmerzerfüllt und man merkte ihm an dass die sämtliche Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. "Tötet diesen Bastard!" keuchte er den anderen beiden zu. Brüllen gingen die Lumpen weiter auf Katash zu. Für den erfahrenen Kossith kein Problem, ein Ellenbogencheck hier, ein Griff ins Auge dort und alles endete damit dass er den beiden größeren Angreifern mit einem gezielten Schnitt in die Kniekehlen bewegungsunfähig zu machen.
    Katash schnappte sich den Zwerg, warf ihn sich über die Schulter und stampfte aus dem Kreis heraus. Der Bärtige lamentierte heftigst und zappelte umher. Der Kossith zog darauf eine weitere Phiole hervor, öffnete diese und warf sie auch auf den Boden. Als Reaktion schoss eine Flamme hervor, die Flüssigkeit auf dem Boden entzündete sich und die beiden anderen Schurken starben unter Schmerzensschreie.
    Der Zwerg wurde unsanft auf den Boden geworfen, Katash drückte ihm den Fuß auf die Brust und zog ein Messer dass er den Zwerg an die Kehle hielt.
    "Jetzt sing mir mal ein schönes Lied, du Wicht! Wo bin ich hier?" fragte der gehörnte Riese erbost...
    Deeman ist offline Geändert von Deeman (09.07.2015 um 12:48 Uhr)
  14. #34
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Es war Nacht als sich Feia dem Frostgipfelgebirge näherte und damit der Grenze zwischen Orlais und Ferelden.Tagelang war sie gereist, größtenteils nachts um den Chevaliers oder anderen Soldaten zu entgehen. Sie wusste das, da man ihre Leiche nicht bei den anderen gefunden hatte, man nach ihr suchen würden. Ohne Bande und mit der Armee auf den Fersen, war Orlais engültig zu heiß für sie geworden. In Ferelden konnten sie die Chevaliers nicht verfolgen, denn dort hatte man sie erst vor wenigen Jahrzehnten gewaltsam vertrieben. Dort könnte sie warten, bis die Lage sich verbesserte. Und wenn sie Glück hatte würde sie auch diesen Bastard finden, der nach dem Verrat nach Ferelden geflohen war. Soviele Menschen die sie kannte waren tot und zwar nur seinetwegen. Sogar ihr geliebter Jaques.
    Jaques. Wehmütig betrachtete sie den silbernen Ring mit dem Rubin, der er ihr am Tag ihrer Hochzeit geschenkt hatte. So glücklich wie damals hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Und jetzt alles weg. Liebe war der Trauer gewichen und die Trauer letztendlich dem Hass. Und der Hass trieb sie nun an, neben ihrem Überlebensinstinkt. Sie würde den Chevalier nicht den Gefallen tun und aufgeben. In Ferelden würde sie neue Kraft sammeln und dann zurückkehren. Und viellleicht sogar mit der Unterstützung des fereldischen Staates. Rivalitäten zwischen Nationen mussten ausgenutzt werden und Orlais lag zum Glück mit jedem Nachbarn im Streit.

    In der Ferne sah sie das Frostgipfelgebirge schimmern.Dort musste sie hinüber. Lust hatte sie wenig, denn sie konnte Berge nicht leiden. Sie waren menschenleer, kalt und gefährlich. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Entschlossen setzte sie ihren Weg durch das Unterholz fort. Sie näherte sich langsam einer Straße. Plötzlich sah sie in der Ferne ein Licht und hörte Hufgeräusche. Sofort legte sie sich auf den Boden und versteckte sich in den Büschen. Die Geräusche kamen näher. Langsamsah sie vier gestalten näherkommen, eine saß auf einem Pferd. Zwei hielten Fackeln in der Hand die ihre nähere Umgebung erleuchteten. Allerdings schienen sie nicht sehr wachsam und tratschten stattdessen miteinander. Schließlich waren sie auf Feias Höhe angelangt. Es waren drei Infanteristen, zwei mit Schwert und Schild ausgerüstet einer mit einer Armbrust. Und auf dem Pferd sah sie einen Reiter mit einer Gesichtsmaske vor seinem Helm.

    "Ein Chevalier!",
    schoß es ihr wütend durch den Kopf. Zornig ballte sie die Fäuste. Sie konnte diese Klotzköpfe einfach umgehen und verschwinden. Aber sie wollte nicht. Bevor sie dieses Land verließ würde sie mindestens noch diesen Chevalier für die Taten seiner Standesgenossen büßen lassen. Sie wartete bis der Trupp vorbei war, dann stand sie auf. Schnell aber geräuschlos, bewegte sie sich durch das Unterholz um die Patrouille zu überholen und eine Überaschung vorzubereiten. Nach einiger Zeit, sah sie das die Straße eine Engstelle hatte, die sich hervorragend eignen würde. Die Patrouille war noch sehr weit entfernt und bewegte sich sehr gemächlich, wie sie vorhin schon festgestellt hatte.
    Sie legte ihren Rucksack, ab und begann mit ihrer Arbeit. Zuerst legte sie kleine vergiftete Fußangeln aus, bei Dunkelheit nicht zu sehen. Dann holte sie mehrere Sprengkörper hervor, die sie mit Draht verband und diesen spannte, wobei der Boden bald von einem feinen kaum sichtbaren Netz aus feinen Drähten überspannt wurde. Das würde reichen für die vier Idioten. Sie begab sich wieder ins Unterholz und legte sich neben ihren Rucksack.
    Bald kam auch die Streife angetrabt. Gemächlich und mit geringer Wachsamkeit näherten sie sich Feias Fallen. Der Fuß des ersten Infanteristen kam von ihm unbemerkt mit dem Draht in Berührung und übte dabei Spannung auf. Sofort zündeten die Sprengsätze und mehrer Explosionen wurden ausgelöst, welche durch den Flug hunderter Schrapnelle begleitet wurde. Der eine wurde von den herumfliegenden Metallsplittern sofort zerfetzt und lag fiel blutend zu Boden. Dem anderen riss es fast die gesamte rechte Seite auf. Blutend taumelte er umher und fiel in die vergifteten Fußangeln. Das Pferd des Chevaliers scheute bei der Explosion und warf ihn ab. Der Armbrustschütze fluchte und schaute verwirrt in die Dunkelheit.
    Feia nutzte die Gelegenheit sprang schnell auf und schoß wie eine Katze aus dem Gebüsch hervor. Der Armbrustschütze schaute ängstlich in ihre Richtung und wollte auf sie anlegen, als Feia aus dem Lauf heraus ein Wurfmesser schleuderte, welches ihn wie ein Pfeil im rechtem Auge traf, worauf er tot zusammenbrach. Währenddessen erhob sich der Chevalier fluchend vom Boden. Er sah die Elfe auf sich zukommen und nahm Verteidigungstellung ein. Seinen Schild hatte er allerdings verloren. Feia zog mit der rechten Hand ihr Schwert vom Rücken und warf mit der linken Hand ein Säurefäschen auf ihn, welches zielsicher auf seiner Gesichtsmaske einschlug. Rauch stieg vom Helm auf, und der Chevalier zog ihn aus und warf ihn weg um etwas sehen zu können. Die Säure hatte sich schon leicht durch seinen Helm gefressen und rote Blasen bildeten sich in seinem Gesicht. Halbblind holte er nach Feia, aus welche dem Schlag mühelos auswich und dem nun recht hilflosen Chevalier, das Schwert in eine seiner ungeschützten Stelle an der Seite trieb. Blut schoß aus der Wunde, welches aber recht schnell wieder geronn, als die Wirkung von Feias Gift mit dem sie das Schwert eingerieben hatte zu wirken begann. Keuchend ging der Mann zu Boden, während ihm langsam Blut aus den Augen lief. Als er den Boden berührte war er schon tot.

    Feia besah lächelnd seine Leiche. Der Dreckskerl hatte das bekommen was jeder Chevalier verdiente, einen schmerzvollen Tod. Sie beugte sich immer noch fröhlich grinsend zu ihm hinunter und flüsterte verächtlich in das Ohr der Leiche.
    "Excusez-moi Monsieur."
    Dann lachte sie und spuckte auf die Leiche. Sie untersuchte alle Leichen nach Wertsachen und sammelte ihre Fußangeln wieder auf. Diese verstaute sie und zog den Rucksack wieder an. Sie sah Richtung Frostgipfelgebirge und begann wieder darauf zuzumarschieren, wobei sie ein fröhliches Liedchen pfiff. Sie hatte sich mit Stil aus Orlais verabschiedet, die Chevalier würden wissen das es sie noch gab.
    Nun wartete Ferelden auf sie. Ein neues Land mit neuen Möglichkeiten. Hier würde sie sich erholen und Kraft schöpfen können.
    Mit Glück und Hartnäckigkeit vielleicht sogar ihre Bande rächen können. Von diesem Gedanken bestärkt, beschleunigte sie ihren Schritt Richtung Gebirge.
    numberten ist offline Geändert von numberten (08.07.2015 um 18:51 Uhr)
  15. #35
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Moku Beitrag anzeigen
    Was bisher geschah: Jo

    [Bild: 8fpNsU0vitus.png]In einem Moment hatte Vitus seinen Blick noch auf das Gitter gerichtete gehabt, im nächsten sah er nur noch schwarz und kämpfte um sein Gleichgewicht. Einen Kampf, den er hoffnungslos verlor, fand er sich binnen eines Augenblickes im Suff sitzend wieder. Angewidert verzog er das Gesicht.
    Dem Erbauer sei dank hatte er seinen Mund geschlossen gehalten, denn er spürte Flüssigkeit auf seinen Lippen, deren Gestank in seiner Nase hingen blieb. Er öffnete schnell seine Augen, blickte dann direkt in die seines Partners. Ein wenig stolz war Vitus schon auf seinen Körper, der scheinbar reflexartig nach dem rostigen Gitter gegriffen hatte um sein Gesicht vor größerem Schaden zu bewahren indem er das Metall und Anhängsel in Form des dunkelhaarigen Jünglings von sich ferngehalten hatte. Auch wenn seine Muskeln alles andere als begeistert von dem Gewicht war, das auf ihnen ruhte. Zum Glück war der Jüngling jedoch schon dabei sich gemächlich aufzurichten, denn das schwere Metall in seinen Händen und das Gewicht von Mensch und Rüstung zusätzlich ging schon ein wenig mehr auf Vitus’ Arme und Schultern, als er angenommen hatte. Scheinbar wurde er alt.
    Nachdem Vitus nur noch das Gitter in den Händen hielt, ließ er es wortlos neben sich in die Gülle fallen, verzog keine Miene als vereinzelte Spritzer erneut Gesicht und den Rest seines Körpers trafen. Schlimmer konnte es eh nicht mehr werden, dachte er resigniert. Dann machte er es seinem Begleiter nach und richtete sich auf, machte sich jedoch nicht einmal ansatzweise die Mühe den Dreck irgendwie von seiner Rüstung oder dem Gesicht zu bekommen, bevor er dem anderen in den Abwasserkanal folgte.
    Auf der anderen Seite müsste er sich allerdings definitiv umziehen, denn so verdreckt wie er nun war, konnte er sich nirgendwo blicken lassen.

    [Bild: Char_Lothar.png],,Ihr müsst verstehen, Ser, wir haben nicht mit der Ankunft eines Gesandten aus der Hauptstadt gerechnet, ansonsten hätten wir natürlich..." Ser Lothar brachte den Kammerdiener mit einer Handbewegung zum Schweigen. Der Mann nickte duckmäuserisch und begnügte sich von da an damit, den Ritter stumm durch das gewaltige Torhaus des Schlosses zu führen, immer noch neugierig beäugt von den umstehenden Gästen, die in kleinen Gruppen die gesamte Anlage besetzt zu haben schienen. Als sie auf dem Burghof ankamen, musste sich Ser Lothar kurz zusammenreißen, um nicht unziemlich Maulaffen feilzuhalten: Der gesamte Platz, immerhin eine Fläche auf der man das Gesindeviertel Denerims bequem hätte unterbringen können, war von bunten Laternen und Lichtern eingehüllt, die ihm eine nahezu magische Aura verliehen. Überall waren Gaukler und Artisten am Werk, um die Gäste zu unterhalten und über den mannigfaltigen Gesprächen der festlich gekleideten Gäste lag der melodische Klang eines kleinen Orchesters, das auf einer scheinbar eigens für diesen Anlass aufgebauten Bühne spielte. Etwas verlegen und scheinbar darum bemüht, den ungeladenen Gast möglichst unauffällig über den großen Platz in den Burgfried zu bringen, drängte der Kammerdiener zaghaft zur Eile, erzielte damit beim Ritter jedoch keinerlei Erfolg: Ser Lothar führte sein Pferd gemächlich quer über den Hof und sorgte dafür, dass möglichst viele der Anwesenden seiner gewahr wurden. Zwar hielt er nirgends inne, um sich die verschiedenen Wunder, die der Lord für seine Feier besorgt hatte, etwas näher zu betrachten, doch ließ er seine Blicke weiträumig schweifen, um sich einen Überblick über das Gelände und die Befestigungsanlagen zu verschaffen. Es konnte gut sein, dass er sich schon bald in großer Eile durch dieses Gemäuer bewegen musste, also konnte es nicht schaden, im Groben damit vertraut zu sein.
    Nachdem der Ritter, sehr zur Erleichterung des Kammerdieners, endlich auf der anderen Seite des Hofes angekommen war, übergab sein Pferd einem dort bereits wartenden Stallknecht. Man hatte offenbar dafür Sorge getragen, dass sein Erscheinen zumindest bei den Bediensteten bekannt gemacht wurde. Innerlich nickte Ser Lothar zufrieden, auch wenn er nach außen weiterhin die grimmige Miene eines königlichen Gesandten auflegte: Wenn die Knechte und Mägde wussten, dass er hier war, so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis alle Menschen im Schloss es wussten. Niemand war so geschwätzig wie ein Küchenjunge oder eine Kammerzofe.
    Als ihn der Kammerdiener zum Tor des Burgfrieds führen wollte, hielt ihn der Ritter kurz auf. Ihm war eine Idee gekommen: ,,Sagt, haben die Feierlichkeiten im Inneren schon begonnen?" Seinem Gegenüber huschte ein Flimmer der Verwirrung über das Gesicht. ,,Nun..nein, also, ja... seht: Die hohen Gäste treffen zur Minute ein und betreten nach und nach den Festsaal." Während er sprach, deutete er auf eine kleine Prozession von edel bis extravagant gekleideten Gästen, die ebenfalls durch das Tor zum Burgfried strömten. Ser Lothar nickte erneut zufrieden, diesmal offen sichtbar. ,,Gut."
    Das Torhaus des Burgfrieds, des zentralen Gebäudes des Schlosses, war zwar kleiner, aber kein bisschen weniger trutzig gebaut als das Haupthaus. Hohe Torflügel aus Eichenholz und ein Fallgitter standen bereit, jedem Eindringling Einhalt zu gebieten, waren im Moment jedoch für die Gäste des Lords weit geöffnet. In Begleitung des Kammerdieners durchschritt der Ritter das Tor und gelangte nach einer kleinen Treppenflucht, die mit bordeauxrotem Teppich ausgelegt war, die Pforte zum Festsaal, wo er den Mann erblickte, auf den er innig gehofft hatte: Den Ausrufer, der die hochwohlgeborenen Gäste der Hochzeit lauthals ankündigte, sobald sie den Saal betraten.
    ,,Lasst mich ausrufen.", kommandierte Ser Lothar. Der Kammerdiener zuckte erschrocken zusammen und blickte zu ihm auf. ,,Aber, Ser, das.... das geht nicht, Ihr seid.." ,,Lasst mich ausrufen!", wiederholte er, diesmal mit Nachdruck. ,,Ser Lothar von Ernstberg aus Denerim, Gesandter von Königin Anora." Der Mann wurde aschfahl und fühlte sich erneut offensichtlich unwohl in seiner Haut. ,,Ich... nun gut....", resignierte er schließlich und ging zu dem Ausrufer, mit dem er ein paar Worte wechselte.
    ,,Ser Lothar von Ernstberg aus Denerim, Gesandter Ihrer königlichen Hoheit, Königin Anora!", donnerte der Mann in den Festsaal hinein. Dutzende Köpfe wandten sich um und hunderte Augen lagen auf dem Ritter, der nun erhobenen Hauptes in den Saal schritt. Sein Plan war perfekt aufgegangen.


    [Bild: Viktor_avatar.PNG]Sein eigenes Keuchen klang in Boskos Ohren viel lauter als das Läuten der Stadtglocken, die inzwischen damit begonnen hatten, Alarm zu schlagen und so die nächtliche Stille zunichte machten. Vermutlich hatte die Stadtwache keine Ahnung, nach wem oder was sie überhaupt suchte, aber trotzdem ließ die allgemeine Wachsamkeit, die nun herrschte, Boskos Plan von einer heimlichen Flucht über die Stadtmauer hinfällig werden. Er rannte weiter die Straße entlang und sah sich dabei zu den Seiten nach einer möglichst unauffälligen Abzweigung um. Das Klügste wäre es, für eine Weile in den Gassen unterzutauchen und zu warten, bis sich das Chaos gelegt hatte. Dafür musste er aber erst einmal ein geeignetes Versteck finden. Mit dem abgetrennten Kopf fest in der Hand sprintete der Söldner über einen kleinen Platz, der von alten Häusern umgeben war, ähnlich dem, in welchem er den Händler überrascht hatte. Zwischen zweien dieser Gebäude entdeckte er einen schmalen Gang, der mit mannshohen Brettern versperrt war. Offensichtlich hatte man die Dachstühle der Häuser so prächtig und vor allem ausladend gebaut, dass die Fundamente nicht mehr direkt nebeneinander stehen konnten und so diese Lücke nötig machten. Mit einem gewaltigen Satz sprang Bosko zum oberen Rand der Bretterwand hinauf und wuchtete seinen Körper dann herüber. In das enge Loch, in dem er sich dann wiederfand, fielen weder Sternenlicht noch Fackelschein, sodass er in absoluter Finsternis saß und ausharrte. Nach Sonnenaufgang würde er dann wieder hervorkommen, sich möglichst unauffällig aus der Stadt schleichen und dann nach Amaranthine absetzen, wo seine Auftraggeber hoffentlich schon das Kopfgeld bereitgestellt hatten.
    Die Minuten vergingen zäh wie Honig. Minuten, in denen Bosko nichts sah und außer seinem Atem nur das rhythmischen Geräusche des Blutes hörte, das aus dem Kopf des Händlers auf den festgestampften Erdboden tropfte. So wie es schon tropfte, seit der den Mann enthauptet hatte. So wie es die ganze Zeit getropft haben musste, während er geflohen war und dabei eine absolut unübersehbare Spur auf den Pflaster der Stadt hinterlassen hatte! Bosko sprang auf und lauschte angestrengt in die Nacht hinein. Hatte die Stadtwache die Blutstropfen schon entdeckt? Wie auf ein Stichwort hörte er plötzlich Schritte schwerer Stiefel aus der Richtung, aus der er auf den Platz gekommen war. Die dunkelroten Flecken auf der Straße würden seine Verfolger direkt zu ihm führen.
    Ohne einen weiteren Augenblick zu verschwenden warf sich der Söldner gegen den Bretterverschlag, der den Gang zwischen den Häusern nach außen verschloss und zerstörte ihn dabei vollständig. Nicht einmal zehn Schritte vor ihm blickten auf einmal ein Dutzend Soldaten auf, die ihre Blick bisher fest auf die Spur aus Blutstropfen gerichtet hatten, welche sie zu dem Platz geführt hatte. ,,Da ist er! Ergreift ihn!", schrie einer von ihnen, doch Bosko rannte schon wieder und hatte einen Vorsprung.
    Er schlug enge Haken zwischen den hohen Gebäuden der Stadt und obwohl er sich nicht in Highever auskannte, schaffte er es, den Abstand zu seinen Verfolgern zu vergrößern. Als er dann aus vollem Lauf um eine weitere Ecke bog, schlug ihm jemand etwas Schweres ins Gesicht und holte ihn so von den Füßen. ,,Hab' ich dich!", rief jemand triumphierend und packte den am Boden liegenden Söldner schon am Unterarm, um ihm Fesseln anzulegen. Bosko hatte sein Bewusstsein durch den Schlag jedoch nicht verloren, wirbelte blitzschnell herum packte den Soldaten, der ihm aufgelauert hatte, am Hals. Anstatt ihn nur kopflos zu jagen hatte die Stadtwache offenbar Posten aufgestellt, um ihm den Weg abzuschneiden. Um ihn herum standen mindestens acht Männer, die nun auf ihn eindroschen und -traten, damit er ihren Kameraden freigeben würde. Es brauchte vier heftige Schläge gegen den Kopf, bevor der Söldner endlich bewusstlos liegen blieb und in Ketten gelegt werden konnte.
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (10.07.2015 um 22:55 Uhr)
  16. #36
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Erschöpft hatte Feia ihr Nachtlager in den Bergen aufgeschlagen. Der Aufstieg war sehr anstrengend gewesen, aber nachdem sie endlich die Bergkämme erreicht hatte, bot sich ihr ein wunderschöner Anblick. Als sie hinter sich geblickt hatte, konnte sie weit über das Land sehen und sah so das friedliche Antlitz von Orlais in all seiner Schönheit. Es sah wunderschön aus, wie sich der blaue Himmel von den gründen Weiden und den Bäumen abhob. Leichte Wehmut hatte sie erfüllt. Auch wenn Orlais und die herrschende Schicht durch und durch verdorben waren, so war doch das Land mit seinen Leuten an sich wunderschön und freundlich. Aber sie würde zurückkehren und dafür weiterkämpfen, dass die Einwohner diese Schönheit auch genießen konnte. Mit diesem Schwur hatte sie sich abgewendet und war weiter in die Berge vorgedrungen. Hier war die Landschaft öde und karg. Langsam hatte sie die Baumgrenze hinter sich gelassen und es war kälter geworden. Ihre Lederrüstung war nicht besonders warm, aber solange sie sich bewegte wurde ihr nicht kalt.
    Als es dann wieder begann dunkel zu werden hatte sie entschieden Rast zu machen. Nur Idioten kletterten bei Dunkelheit durch die Berge. Mit herumliegenden toten Holz und viel Geduld hatte sie ein kleines Feuer gemacht. Sie hatte zwar auch noch Brandbomben dabei, aber es wäre unklug gewesen diese zum Feuer anzünden zu nutzen. In den Bergen konnte sie keine neuen machen.
    Nun saß sie auf ihre Wolldecke am Feuer und dachte über die Ereignisse der letzten Wochen nach.
    Es war noch gar nicht solange her, da war sie erneut glücklich verheiratet gewesen und hatte es mit ihrer Bande, ihrer neuen Familie gefeiert. Sie hatten sich amüsiert, Geschichten erzählt und gelacht. Krautfuß hatte wieder eine seiner Anekdoten erzählt, wie er seine Augenbrauen verloren hatte. Jedes Mal erzählte er eine andere Geschichte, aber sie war jedes Mal lustig. Krautfuß hatte ihr gezeigt, wie man die tödlichsten Gifte herstellte und man es schaffte Feuer, Eis und Blitze in Flaschen zu füllen. Er war ein guter Lehrer gewesen, denn Feia hatte ihre Augenbrauen noch immer. Und dann die anderen Mitglieder, Sparky der Abtrünnige, Petite der Oberflächenzwerg und die vielen anderen. Alle waren jetzt tot. Und natürlich Jaques, ihr guter Jaques. Erneut betrachtete sie seinen Ring und sie spürte wie leichte Tränen über ihre Wangen liefen. Er hatte ihr aufgeholfen und sie den Verlust ihres alten Lebens vergessen lassen. Zumindestens manchmal. Sie betrachte nun den Ring aus Silber der Ranken darstellte. Er erinnerte sie nicht nur an Cathair sondern an ihre ganze Familie, die wegen ihr gestorben war. Oft waren ihr die gehängten Leichen ihrer Familie in den Träumen erschienen, vor allem die der kleinen Coira. Dann war sie schweißgebadet aufgewacht und hatte sich mit Jaques oder einem der anderen unterhalten um sich davon abzulenken. Das war nun nicht mehr möglich. Stattdessen zogen nun noch mehr Gesichter von geliebten Menschen an ihren Augen vorbei und machten ihr klar das sie absolut allein war.
    Sie schüttelte den Gedanken ab. Es war Zeit schlafen zu gehen, wenn sie beim ersten Sonnenstrahl aufstehen wollte. Sie wickelte sich in ihre Wolldecke ein und versuchte einzuschlafen, was ihr letztendlich auch gelang.

    **

    Nach mehrtägiger Wanderung durch die Berge sah sie irgendwann, die grünen Flächen von Ferelden vor sich liegen. Es sah ebenfalls sehr schön und friedlich aus, obwohl die meisten Orlaisianer behaupteten, das die Bewohner noch halbe Barbaren waren. Aber Barbaren die Orlais besiegt hatten und die Chevalier vertrieben. Wenn Feia darüber nachdachte, was die große "Zivilisation" von Orlais an Abschaum an den Tag förderte, waren ein paar Barbaren wahrscheinlich eine willkommene Abwechslung.
    "Bisher riecht es nocht nicht nach Hund", stellte sie fest und musste über das alte orlaisianische Vorurteil lächeln. Frohen Mutes begann sie mit dem Abstieg. Bald würde sie endlich wieder unter Menschen sein. Die Vorstellung stimmte sie fröhlich und wenn sie weiter ins Landesinnere kam, nun dann würde sie selbst überpüfen können ob Ferelden nach Hund stinkt. Mit einem leichten Pfeifen kletterte sie ins Tal hinab.
    numberten ist offline Geändert von numberten (31.08.2015 um 23:49 Uhr)
  17. #37
    Ehrengarde Avatar von Deeman
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    "Ferelden! Wir sind in Ferelden!" ertönte es panisch durch den Wald. Es war der Zwerg der sich unter der Last des gehörnten Riesen windete. Katash knurrte böse "Hundeland, ich wusste dass ich diesen Gestank kenne...".
    Als er seine Antworten hatte, holte Katash mit seinem Messer aus. Der Zwerg dreht den Kopf zur Seite in Erwartung dass sein Leben jeden Moment enden würde. Doch er irrte sich. Die Klinge des Messers zog sich das Gesicht des Zwerges, wieder schrie er vor Schmerzen.
    "Lauf, du Wicht! Lauf so schnell und so weit du kannst! Wenn ich deine dreckige Fratze nochmal sehe, werde ich dir vierteilen" raunte er bedrohlich zum Zwerg herunter. Katash ließ darauf von ihm, der Bärtige erhob sich und rannte so schnell er konnte.
    Der gehörnte Riese widmete sich den anderen beiden Schurken die bereits tot waren. Er fledderte ihre Taschen, jedoch trugen sie nichts vom Wert bei sich. So machte Katash sich ran den Planwagen zu durchsuchen. Hier und da flog eine Kiste raus, eine andere wurde einfach geöffnet. Ein paar Früchte und Fleisch konnte er sich ergattern, danach widmete er sich dem Zugpferd dass da ruhig stand als hätte es den vorherigen Vorfalle nicht gegeben. Katash klopft dem Gaul brüderlich an den Hals "Na, mein Junge. Wird Zeit dass du was Sinnvolles macht. Scheinst mir ein strammer Bursche zu sein" brummte Katash dem Arbeitstier in die Ohren. Katash schaut zum Himmel hinauf und schätzte ab wie spät es sein mag. Die Mittagssonne war gerade vorübergegangen. Das Pferd wurde vom Zaum des Spannwagens befreit worauf sich Katash auf den Rücken des Tieres schwang, ein recht befremdlicher Anblick für Außenstehende.
    Im raschen Tempo machte sich der Kossith auf in Richtung Norden, es war Zeit die Kiste zu untersuchen die er vor kurzem ergatterte...
    Deeman ist offline Geändert von Deeman (09.07.2015 um 12:48 Uhr)
  18. #38
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Deeman Beitrag anzeigen
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    "Ferelden! Wir sind in Ferelden!" ertönte es panisch durch den Wald. Es war der Zwerg der sich unter der Last des gehörnten Riesen windete. Katash knurrte böse "Hundeland, ich wusste dass ich diesen Gestank kenne...".
    Als er seine Antworten hatte, holte Katash mit seinem Messer aus. Der Zwerg dreht den Kopf zur Seite in Erwartung dass sein Leben jeden Moment enden würde. Doch er irrte sich. Die Klinge des Messers zog sich das Gesicht des Zwerges, wieder schrie er vor Schmerzen.
    "Lauf, du Wicht! Lauf so schnell und so weit du kannst! Wenn ich deine dreckige Fratze nochmal sehe, werde ich dir vierteilen" raunte er bedrohlich zum Zwerg herunter. Katash ließ darauf von ihm, der Bärtige erhob sich und rannte so schnell er konnte.
    Der gehörnte Riese widmete sich den anderen beiden Schurken die bereits tot waren. Er fledderte ihre Taschen, jedoch trugen sie nichts vom Wert bei sich. So machte Katash sich ran den Planwagen zu durchsuchen. Hier und da flog eine Kiste raus, eine andere wurde einfach geöffnet. Ein paar Früchte und Fleisch konnte er sich ergattern, danach widmete er sich dem Zugpferd dass da ruhig stand als hätte es den vorherigen Vorfalle nicht gegeben. Katash klopft dem Gaul brüderlich an den Hals "Na, mein Junge. Wird Zeit dass du was Sinnvolles macht. Scheinst mir ein strammer Bursche zu sein" brummte Katash dem Arbeitstier in die Ohren. Katash schaut zum Himmel hinauf und schätzte ab wie spät es sein mag. Die Mittagssonne war gerade vorübergegangen. Das Pferd wurde vom Zaum des Spannwagens befreit worauf sich Katash auf den Rücken des Tieres schwang, ein recht befremdlicher Anblick für Außenstehende.
    Im raschen Tempo machte sich der Kossith auf in Richtung Norden, es war Zeit die Kiste zu untersuchen die er vor kurzem ergatterte...


    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]

    Feia war wochenlang durch Ferelden gezogen, ohne ein wirkliches Ziel ihr eigen zu nennen. Tatsächlich nahm sie nach einiger Zeit einen Hundegeruch wahr, was ihr zeigte das nicht alle Klischees haltlos waren. Sie hatte keine Karte von Ferelden dabei, wie sie bald mit leichtem Bedauern feststellte. Ein Makel den sie bei einem fahrenden Händler beheben konnte. Die Karte war nicht die beste und sie befürchtete schon das sie übers Ohr gehauen worden war. Aber nach einem freundlichem Gespräch mit einem Dörfler, der ihr bestätigt hatte, das die Karte grob stimmte und ihr zeigen konnte wo sie ungefähr war, fühlte sie sich schon wieder besser. In jeder Taverne in der sie war, fragte sie den Wirt ob er ihren ehemaligen Kameraden gesehen hatte. Fast immer war die Antwort nein und ohne es zu merken reiste Feia immer weiter nach Norden. Ihr Geld würde nicht ewig reichen und zudem wurde sie in den meisten Orten wo sie aufgetaucht war, oft nur scheel angesehen, manchmal sogar feindselig. Nur ein paar Leute waren nett zu ihr gewesen und die meisten davon waren oft irgendwelche Männer gewesen, die was von ihr wollten. Und sobald Feia ihre Flirtversuche abwürgte, waren sie nicht mehr so nett zu ihr. Viele der Menschen hier, fragten sich wohl, was die Elfin außerhalb des Gesindeviertels machte.

    Letztendlich hatte Feia dann doch Glück gehabt. Ein Wirt hatte ihr von einem Reisenden namens Pierre mit orlaisianischen Akzent erzählt, der auf ihre Beschreibung passte. Sie kannte ihn nur unter seinen Tarnnamen Bombarde, aber unter dem würde er jetzt wohl nicht reisen. Sie benutzte ja auch ihren echten Namen und nicht den Namen, mit dem sie in Orlais gesucht wurde. Nach Aussage des Wirts wollte er nach Amaranthine, einer Hafenstadt an der nordöstlichen Küste. Wahrscheinlich wollte er über das Meer fliehen, dieser Bastard. Feia war noch nie auf einem Schiff gewesen. Sie hatte nur ein paarmal mit der Bande Geschäfte im Hafen von Val Royeaux abgewickelt. Im Gesindeviertel war das einzige Wasser, was sie gesehen hatte, aus dem Brunnen gekommen. Schwimmen hatte sie gelernt, nachdem sie sich aus dem Sack befreit hatte, in dem sie die Chevaliers damals ertränken wollten. Irgendwie war sie damals ans Ufer gekommen. Später hatte ihr Jaques dann gezeigt wie man richtig schwimmt, aber eine richtige Wasserratte wurde trotzdem nie aus ihr.

    Mit einem Ziel vor Augen war Feia nun Richtung Amaranthine gereist. Die Reise war lang und beschwerlich gewesen, aber nun hatte sie es fast geschafft. Sie saß in einer Taverne, etwa einen Tagesmarsch von Amaranthine entfernt wie sie schätzte. Sie hatte sich einen gemütlichen Tisch gesucht und aß nun eine kleine Mahlzeit mit einem billigen Wein. So langsam ging ihr Geld zu neige, aber vielleicht würde sich in Amaranthine eine Verdienstmöglichkeit finden. In Städten gab es eigentlich immer was zu verdienen. Nachdem sie ihr Mahl beendet hatte, oder eher runtergewürgt, denn der Koch hätte in Feias Augen seinen Hut nehmen müssen und den Beruf wechseln sollen. Aber hauptsache es war etwas im Magen. Obwohl die Taverne nicht leer war, fehlte Feia ein wenig die fröhliche Atmosphäre.Die lange Reise ganz alleine, hatte sie viel nachdenken lassen, etwas was sie lieber vermeiden wollte. Auch diesen Abend wollte sich niemand zu ihr gesellen und es war auch niemand da, der wie eine interessante oder angenehme Gesellschaft aussah.

    Plötzlich stand ein Mann vor ihr. Er war wohl leicht betrunken und trug eine abgewetzte Rüstung und ein Schwert an der Hüfte. Neben ihm standen vier weitere Männer mit unterschiedlicher Bewaffnung. Sie sahen mehr wie Söldner aus und nicht wie Soldaten. Der Mann vor ihr begann mit lauter Stimme zu sprechen. Aus seinem gelben Mund schlug ihr ein fauliger Atem entgegen, aber sie hatte schon schlimmeres gerochen.
    " Hey Mäuschen, wie wäre es wenn du und ich uns heute Nacht ein wenig Gesellschaft leisten ? Im Bett."
    Er lachte dreckig und seine Kumpanen fielen in sein gelächter ein. Feia blieb gelassen und beschloss ihn höflich abzuwimmeln. Freundlich lächelnd sprach sie:
    "Nun mein Freund, obwohl ich eine gute Gesellschaft zu schätzen weiß und ihr eindeutig ins Bett gehört, denke ich das ihr dies besser alleine tut." Der Mann schaute sie wütend an und funkelte böse an. Er sprach mit beleidigender Stimme zu Feia:
    " Als ob du hier irgendwas zu entscheiden hättest Spitzohr. Außerhalb deines kleinen Gesindeviertels solltest du besser tun was man dir sagt du elfische Schlampe !"
    Sofort schlug Feias höfliches lächeln in Zorn um. Wütend schaute sie den Trunkenbold an und erwiderte:
    "Pass besser auf was du sagst, du versoffener Sohn einer stinkenden Hündin."
    Erzürnt griff der Mann nach seinem Schwert, aber Feia erhob sich blitzschnell und donnerte seinen Kopf auf den Tisch. Mit einem Bersten hörte sie seine Nase brechen und Blut spritzen.
    Einer seiner Kumpanen lief auf sie zu, aber Feia sprang vom Stuhl in einem hohen Sprung auf den Flur. Gerade als sie vor der Tür landete, bekam sie allerdings einen kräftigen Tritt ab, durch den sie aus der Taverne flog und auf dem dreckigen Boden vor der Taverne landete. Schnell rappelte sie sich auf und gewann etwas Abstand zur Tür, aus der sogleich die 5 Männer herauskamen. Zwei hatten Äxte, einer ein Schwert und einer einen Speer. Der Wortführer hielt sich mit der einen Hand seine Nase und hielt in der anderen sein Schwert. Wütend schrie er die anderen an:
    "Tötet diese spitzohrige Schlampe. Und zwar langsam."
    Feia sah wie sich die Männer näherten und beschloß das diese Dummköpfe für ihren Fehler bezahlen mussten. Sie warf mit einer schnellen Handbewegung eine Glaskartusche, die mit einem Klirren zersprang und einen gewaltigen Feuerball freisetzte, der zwei der Männer in Brand setzte. Panisch ließen sie ihre Waffen fallen und liefen brennend herum.
    Die anderen drei erschraken, griffen dann aber wütend an. Der mit Speer lief auf Feia zu, die flink zu einem ihrer Wurfmesser griff und es in einer fließenden Bewegung in seinen Hals schleuderte. Noch im Lauf brach er zusammen, was den anderen Angreifer einen kleinen hageren Mann mit Axt in Panik versetzte. Feia zog nun eines ihrer Schwerter und holte mit einem schnellen Schwinger nach ihm aus, den er knapp parieren konnte. Sofort setzte sie nach, wobei er bei seiner Ausweichbewegung nach hinten über einen seiner Kameraden stolperte, der sich auf dem Boden wälzte um das Feuer zu löschen. Sofort war Feia über ihm und tötete ihn mit einem schnellen Stich in den Hals, anschließend beendete sie mit einem flink ausgeführten Hieb das Leiden des brennenden Mannes.
    Jetzt stand nur noch der Anführer da, mit seiner immer noch blutenden Nase und inzwischen ängstlichen Blick. Drei seiner Begleiter waren tot und einer wälzte sich neben ihm auf den Boden um irgendwie die Flammen zu löschen, was sich als vergeblich erwies. Brandblasen überzogen seinen Körper und der Geruch von verbrannten Fleisch lag in der Luft. Seine anfänglich lauten Schreie, waren nunmehr ein kaum wahrnehmbares Röcheln. Dann regte er sich nicht mehr. Langsam ging sie auf den Überlebenden zu, der plötzlich den Ernst der Lage erkannte und weglief. Feia reagierte prompt und stoppte ihn, indem sie ein Wurfmesser in seinen rechten Unterschenkel warf. Er fiel krachend zu Boden und rappelte sich wieder auf, während sich Feia ihm mit einem kalten Grinsen näherte:
    "Was ist denn los, Süßer ? Ich dachte du wolltest mir Gesellschaft leisten ?"
    Ihre Augen strahlten Kälte aus. Humpelnd erhob er sich und nahm mit seinem Schwert eine Haltung ein, die wohl eine Abwehrstellug sein sollte. Feia zog nun mit der anderen Hand ihr zweites Schwert. Sie führte eine schnelle Attacke mit der rechten Hand aus, welche er knapp abwehren konnte. Sofort nutzte Feia die offene Flanke aus und stach ihm mit der linken Waffe in die Schulter. Reflexartig ließ er sein Schwert hinabsinken, worauf sie ihm mit der rechten Klinge den Bauch aufschlitzte. Dampfendes Gedärm ergoß sich über den Boden, als er zu zusammensackte. Feia lächelte vergnügt und begann in aller Ruhe ihre Schwerter wegzustecken, die Wurfmesser einzusammeln und die Leichen zu plündern. Dann sah sie sich um. Vor ihr lag das Werk ihrer Arbeit. Diese Idioten hatten bekommen was sie verdienten, stellte sie vergnügt fest. Dann bemerkte sie plötzlich in einiger Entfernung einen Reiter. Sie wusste nicht ob er schon die ganze Zeit dort gestanden hatte, aber nun stand er auf jedenfall da und schaute sie an.
    Und was für ein Reiter, so jemanden hatte sie noch nie gesehen. Er war sehr groß, vor allem im Vergleich zu ihr und er hatte Hörner wie sie verwundert feststellte. Dazu hatte er noch lange weiße Haare und graue Haut. Er trug einen blauen Mantel und dazu gewaltige graue Schulterplatten. Auf seinen Rücken trug er zwei breite Schwerter. Er sah aus wie ein Monster aus Geschichten womit man kleine Kinder erschreckte. Sie hatte keine Ahnung zu welchem Volk er gehörte, obwohl bei Hörnern und grauer Haut sich irgendwas in ihrem Hinterstübchen regte. Aber sie kam nicht darauf. Sie strich sich beiläufig durch das Haar um zu prüfen, ob es immer noch ihr linkes Ohr verdeckte, was aber der Fall war. Ihr rechtes war nicht verdeckt, aber der Riese konnte ruhig sehen das sie eine Elfe war.
    "Nun am besten erfährt man etwas, wenn man fragt.", dachte sich Feia und schritt ohne Furcht auf den Riesen zu. Als sie näher kam stellte sie fest das er unter den Hörnern auch spitze Ohren hatte, aber sie bezweifelte sehr das er ein Elf war. Mit einem freundlichen Lächeln, einem neugierigen Blick und einer höflichen Stimme sprach sie den gehörnten Hünen an:
    "Verzeiht mir meine Neugier, mein Freund, aber so jemanden wie euch habe ich noch nie gesehen. Wer oder was seid ihr ?"
    Mit ihren freundlich, aber auch neugierig dreinschauenden himmelblauen Augen taxierte sie den Reiter.
    numberten ist offline Geändert von numberten (10.07.2015 um 18:08 Uhr)
  19. #39
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    Feia

    [Bild: Kopie_von_Qunari_DA.jpg]

    So bahnte sich der gehörnte Riese den Weg nach Norden, dabei blickte er immer wieder in seine Karte. Karten hatte er einige bei sich, Ferelden war zum Glück auch dabei. Sie war sogar sehr detailiert, viele Handelswege und Dörfer waren darauf gekennzeichnet. Während er die Karte betrachtete, kam ihm immer wieder die Erinnerung an seiner Ausbildung hoch denn er hatte die Karten von den Beresaad gestohlen. Dennoch war es kein schlechtes Gewissen was ihn plagte denn nach dem Empfinden von Katash hatten sie es verdient.
    Irgendwann kam er in einem kleinen Dörfchen, was nicht mal diese Bezeichnung verdient. Die Taverne war das größte Gebäude, daneben zwei Hütten die wohl die Behausung des Personals war. So ließ er sich von dem erbeuteten Gaul dahin tragen.
    Es war endlich ruhig, kein feindseliges Gesocks was glaubt dass es ihn versklaven könnte. Allerdings war da trotzdem jemand: eine Elfe. Das schwarze Haar schimmerte im Sonnenlicht, strahlende blaue Augen blickten da dem gehörnten Riesen entgegen und alles mit einem freundlichen Lächeln begleitet.
    Katash wurde misstrauisch, zog die Augenbrauen zusammen. "Verzeiht mir meine Neugier, mein Freund, aber so jemanden wie euch habe ich noch nie gesehen. Wer oder was seid ihr ?"
    Feindseligkeit lag nicht in ihrer Stimme doch dies musste nichts bedeuten. So stieg Katash von seinem Pferd und betrachtete das Mädchen und ihre Ausrüstung. "Was willst du, Elfe? Eine Hure bist du nicht, dafür bist du zu gut gerüstet" dabei deutete er kurz auf ihre Habe, während Katash sie kritisch beäugte schlich er um sie herum wie ein Tier das seine Beute belauert. "Hat dich der kleine dreckige Sklaverjäger geschickt um sich zu fangen?" weiter ging er um sie herum, seine Stimmlager war nicht aggressiv dennoch war deutlich dass Misstrauen darin lag. "Willst du mir irgendeine Religion aufdrängen? Dann solltest wissen dass ich Tal-Vashoth bin, ein Teufel. Ich habe dem Qun abgeschworen und glaube auch nicht an diesem seltsamen Erbauer..." stellt er mit fester Stimme klar. "Also, Mädchen...niemand ist so freundlich ohne etwas zu erwarten, also was willst du?"
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    Feia

    [Bild: Kopie_von_Qunari_DA.jpg]

    So bahnte sich der gehörnte Riese den Weg nach Norden, dabei blickte er immer wieder in seine Karte. Karten hatte er einige bei sich, Ferelden war zum Glück auch dabei. Sie war sogar sehr detailiert, viele Handelswege und Dörfer waren darauf gekennzeichnet. Während er die Karte betrachtete, kam ihm immer wieder die Erinnerung an seiner Ausbildung hoch denn er hatte die Karten von den Beresaad gestohlen. Dennoch war es kein schlechtes Gewissen was ihn plagte denn nach dem Empfinden von Katash hatten sie es verdient.
    Irgendwann kam er in einem kleinen Dörfchen, was nicht mal diese Bezeichnung verdient. Die Taverne war das größte Gebäude, daneben zwei Hütten die wohl die Behausung des Personals war. So ließ er sich von dem erbeuteten Gaul dahin tragen.
    Es war endlich ruhig, kein feindseliges Gesocks was glaubt dass es ihn versklaven könnte. Allerdings war da trotzdem jemand: eine Elfe. Das schwarze Haar schimmerte im Sonnenlicht, strahlende blaue Augen blickten da dem gehörnten Riesen entgegen und alles mit einem freundlichen Lächeln begleitet.
    Katash wurde misstrauisch, zog die Augenbrauen zusammen. "Verzeiht mir meine Neugier, mein Freund, aber so jemanden wie euch habe ich noch nie gesehen. Wer oder was seid ihr ?"
    Feindseligkeit lag nicht in ihrer Stimme doch dies musste nichts bedeuten. So stieg Katash von seinem Pferd und betrachtete das Mädchen und ihre Ausrüstung. "Was willst du, Elfe? Eine Hure bist du nicht, dafür bist du zu gut gerüstet" dabei deutete er kurz auf ihre Habe, während Katash sie kritisch beäugte schlich er um sie herum wie ein Tier das seine Beute belauert. "Hat dich der kleine dreckige Sklaverjäger geschickt um sich zu fangen?" weiter ging er um sie herum, seine Stimmlager war nicht aggressiv dennoch war deutlich dass Misstrauen darin lag. "Willst du mir irgendeine Religion aufdrängen? Dann solltest wissen dass ich Tal-Vashoth bin, ein Teufel. Ich habe dem Qun abgeschworen und glaube auch nicht an diesem seltsamen Erbauer..." stellt er mit fester Stimme klar. "Also, Mädchen...niemand ist so freundlich ohne etwas zu erwarten, also was willst du?"


    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]

    Der gehörnte Riese war nicht besonders freundlich, wie Feia enttäuscht feststellen musste. Und er schien es auch nicht gewohnt das man ihm freundliche Fragen stellte, denn er reagierte äußerst misstrauisch, fast schon feindselig. Als er das Wort Hure benutzte stieg kurz Zorn in Feia auf, den sie aber schnell runterschluckte. Er hatte ja gesagt, dass sie keine Hure war, was vielleicht ein Kompliment sein sollte. Oder wollte er sagen das sie hässlich war? Auf jedenfall hatte er ihre Frage nicht beantwortet. Stattdessen bezichtigte er sie, für einen Sklavenjäger zu arbeiten, was ja wohl lächerlich war. Eine Elfe die für einen Sklavenjäger arbeitete, musste ja ein richtiges Miststück sein. Und außerdem wäre es für sie wohl schwer einen zwei Meter Riesen zu fangen. Töten ja, aber ihn fangen und irgendwo hinschleppen ? Das wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Er bezeichnete sich selbst als Tal-Vashot und als Teufel. Und das er nicht an den Erbauer oder das Qun dachte. Beim Wort Qun fiel ihr auch wieder ein was er war. Sie hatte schon von Qunari gehört, graue Riesen die an eine obskure Ideologie glaubten. So erzählte jedenfalls die Kirche. Dieser hier schien allerdings nicht daran zu glauben, sondern war ein Tal-Vashot was immer das auch sein mochte. Er war vom Pferd abgestiegen und umkreiste nun Feia, so als ob sie ein preisgekröntes Schwein auf einem Bauernmarkt war. Das gefiel Feia ganz und gar nicht und sie widerstand der Versuchung ihn gewaltsam anzuhalten.
    Dann blieb er stehen und fragte was sie von ihm wollte. Feia war noch immer neugierig, aber der Fremde sah nicht danach aus, als ob er ein Schwätzchen halten wollte. Sie ignorierte die vorausgehenden Unfreundlichkeit und sprach wieder mit höflicher Stimme:
    " Nun wie ich schon gesagt habe, ich war nur neugierig. Ihr habt mir zwar meine Frage nicht beantwortet, aber trotzdem weiß ich jetzt immerhin, dass ihr wohl so ein Qunari seid von denen ich mal etwas gehört habe. Ich bin in der Tat keine Hure, wie ihr ja so charmant festgestellt habt, aber auch keine Sklavenjägerin. Aber ich sehe das ihr wohl nicht gerne mit mir reden wollt und Höflichkeit nicht so eure Sache ist. Ich mag es nicht sonderlich, wenn man unhöflich zu mir ist." Sie lächelte noch immer und verwies mit einem Kopfnicken auf die 5 Leichen die hinter ihr lagen. Zwei rauchten immer noch von der Feuerbombe.
    "Da ihr anscheinend wohl nicht gestört werden wollt und meine Frage wer ihr seid nicht beantworten habt, werde ich in die Taverne zurückgehen. Falls ihr eurem Pferd eine Pause von eurem Gewicht gönnen wollt und euch nicht weiter wie ein Arschloch aufführen solltet, dürft ihr euch gern zu mir gesellen. Ich bin immer noch neugierig und mag interessante Gesellschaft." Damit beendete sie ihre Rede, lächelte nochmal kurz den Qunari höflich an und drehte sich um. Im flinken Schritt ging sie zur Tavernentür, wobei sie seelenruhig über die Leichen vor ihr schritt.

    In der Taverne wurde sie zunächst ängstlich angeschaut, da sie mit 5 Männern die Taverne verlassen hatte und keiner mit ihr zurückkam. Aber keiner schien sich etwas zu sagen trauen. Sie setzte sich wieder an den Tisch und ließ ihren Krug füllen. dann nahm sie einen großen Schluck. Nachdem sie jemanden getötet hatte, schmeckte sogar dieser Wein etwas süßer.
    numberten ist offline Geändert von numberten (31.08.2015 um 23:53 Uhr)
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