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Ergebnis 401 bis 402 von 402
  1. Beiträge anzeigen #401
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Elbflorenz
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    Adson Muller ist offline
    Adson schritt langsam, fast mochte man es ein stolpern nennen. Sein Kopf war leicht gesenkt und wenn er ihn kurz hob, um einen Blick auf dem Weg vor sich zu werfen, sah man die tiefliegenden Augen und die dunklen Ringe, die sich um sie herum gebildet hatten. Sein Aufenthalt im Bluttal war nur von kurzer Dauer gewesen, da ihn die Aussichten auf die Jagd dort nicht überzeugt hatten. Die anderen Jäger hatten ihm von Wölfen im Norden und Problemen mit Goblins erzählt, beides hatte ihn nicht wirklich gereizt. Auch war da keiner gewesen, mit dem sich zu jagen gelohnt hätte. Der Graufuchs war nach Stewark aufgebrochen und sonst war da keine mehr, dem Adson wirklich vertraute. Und so hatte er den Marsch zur Burg angetreten und mit jedem Schritt mehr gespürt, wie Müdigkeit und Ermattung in ihn gewachsen waren.

    Er stoppte seine Schritte und richtete sich schwerfällig ganz auf. Er hatte das Tor an der Büßerschlucht passiert und sah vor sich die Burg. Kurz überlegte er, dann schlurfte er in Richtung der Taverne. 'Nur kurz.', so hatte er sich gedanklich versichert, dann würde er in seine Höhle zurückkehren und sich die nötige Ruhe gönnen.
    Als Adson die hölzerne Tür aufstieß, schlug ihm das Murmeln verschiedenster Gespräche und der starke Geruch von dampfender Suppe entgegen. Dazwischen der Gestank von verschüttetem Bier und eine deutliche Note menschlichen Schweißes. Adson rümpfte die Nase und trottete zum Tresen, ließ sich etwas zum Trinken und eine warme Suppe geben, ließ ein paar Münzen aus dem Ärmel rollen und suchte sich einen Platz. Langsam löffelte er die dampfende Brühe, während er teilnahmslos das Treiben im Schankraum beobachtete. Ein paar der Gesichter meinte er zu kennen, andere waren ihm fremd. Egal waren sie ihm gerade gleichermaßen.

  2. Beiträge anzeigen #402
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline

    Unweit der Siedlung Silbersee

    Rau. Schwach. Verzweifelt. Die Stimme eines Mannes der den Schatten des Todes über sich kommen sah.
    Slicer hatte den Zustand des kräftigen Wanderers deutlich unterschätzt, dass wurde ihm bei den ersten Worten klar die stammelnd über die kraftlosen Lippen gekrochen kamen. Als er dann zitternd in die Knie ging war der ernst der Lage offensichtlich, Der Blutverlust der Wunde, die irgendwo an dem geschienten Bein liegen musste, musste enorm sein. Schwer zu sagen wie lange der ältere Mann schon unterwegs war. Es konnten erst Stunden aber ebenso gut auch schon Tage sein. In diesem Zustand kam niemand besonders weit. Und es war fraglich ,ob er die restliche Strecke bis zur Silberseeburg überhaupt noch geschafft hatte, Die fiebernden Augen blicken zu Slicer hinauf, die weit aufgerissenen Pupillen erkannten ihn aber nicht mehr, sahen durch ihn hindurch.
    Slicer blickte in diese Augen. Den Blick kannte er. In jungen Jahren hatte er ihm wahre Albträume beschert. Nun jedoch war er ihn gewöhnt. Wie an alles gewöhnte man sich auch an den verzweifelten Blick eines Menschen der mit dem Leben rang. Etwas in einem selbst starb bei diesem Gewöhnungsprozess, aber Slicer hatte den Tod dieses ungewissen Etwas in seinem inneren nicht bereuen müssen.

    So stand er also da und entschied über Leben und Tod. Eine Entscheidung die er schon öfter hatte treffen müssen. Lies er den Mann sterben war es nicht mehr der Schaden seiner Seele oder dem was davon übrig war. Er könnte ihn ausrauben, sofern er überhaupt etwas von Wert besaß, und seine Leiche dem Tieren überlassen. Ihn dagegen zu helfen, zu pflegen, bedeutete Arbeit. Arbeit und Geduld. Die meisten Männer seines Schlages entschieden sich erstes.
    Doch Slicer war weder interessiert an den Habseligkeiten des Mannes, noch war er sich zu Schade jemanden zu helfen, der ihm danach vielleicht etwas schuldig war. Nicht zuletzt war der Tod ein Teil seines Geschäfts. Auch wenn er den Tod höchst kreativ beizubringen wusste und ein nicht zu leugnendes vergnügen dabei epfand: Er tötete nicht grundlos aus Spaß und lies auch niemanden verrecken nur weil es ihm Freude bedeutet hätte. Hätte ihm jemand den Auftrag gegeben den Miniaturmensch zu töten oder wäre er ein Feind von ihm gewessen, hätte er ihn verbluten lassen und dabei in seine großen, runden Augen gelacht. Doch in diesem Fall...

    Ohne zu zögern packte er den kräftigen Mann an der Schulter und drückte ihn aus seiner knienden Position gänzlich zu Boden.
    Trotz des Gewichts gelang es ihm leicht und außer für einen symbolischen, trotzign Widerstand reichte die Kraft des Zwerges nicht nicht mehr aus.
    "Ich helfe dir, keine Sorge." Sprach er mit ruhiger, fester Stimme, unsicher ob seine Worte noch verstanden worden.

    "Heiler bin ich nicht, aber nicht weit von hier gibt es welche, die flicken dich wieder zusammen. Vorher sehe ich mir deine Wunde aber besser mal an. Ist es hier?"
    Eigentlich überflüssig diese Frage zu stellen. Kurzerhand wand er sich dem Bein zu. Die Wunde war verbunden worden, zusätzlich das Bein leicht abgebunden. Trotzdem war die Blutung noch immer enorm. Einerseits war das schlecht, doch auch Glück im Unglück, von Wundbrand war keine Spur zu sehen. Rücksichtslos schob er die schwere Hose an der Stelle etwas zur Seite und besah sich die Wunde. Er entschied sich, den Verband zu wechseln, wofür er einen Teil seines ohnehin schon abgehangenen Mantels mit dem Dolch abtrennte. Einerseits lies der alte Verband einen zu großen Teil des Blutes durch und war bereits vollgesogen mit dem roten Lebenssaft, andererseits musste er einen Blick auf die Wunde werfen um zu wissen wie sie entstanden war.

    Kaum war der Verband gelöst, quoll kurz ein schwall Blut hervor. Slicer wischte ihn grob mit dem alten Verband beiseite und brachte das schmale Einstichsloch zu Tage. Eine Wunde die er nur zu gut kannte, ebenso wie ihre tödlichkeit. Dolche waren hinterhältige Waffen. Die Wunden schienen äußerlich unbedeutend, waren manchmal sogar kaum bis garnicht zu erkennen, innerlich verlor man jedoch Unmengen Blut durch die schwere und tiefe Verletzung. Etwas weiter oben getroffen und der zwergengroße Mann wäre wohl nicht einmal mehr bis hier hin gekommen.

    "Einen Kampf gehabt? Bist ja noch mal mit Glück davon gekommen, was?"
    Sagte er, nur für den Fall, dass der Zwerg ihn doch noch verstand. Er hielt seine Stimme weiterhin ruhig, um nicht unnötig Panik bei dem Verletzten zu verursachen. Angst vor dem baldigen Ende hätte den Herzschlag beschleunigt und alles nur noch schlimmer gemacht als es ohnehin schon war. Ohne Heiler war der Mann zweifelsohne verloren und Slicer hatte nie und nimmer die Kraft, ihn bis zur Siedlung zu tragen. Nicht alleine. Doch zuerst musste er den neuen Verband über anlegen. Er band ihn fester als für das Bein noch gesund gewessen wäre. Zudem legte er weiter oberhalb der Wunde noch einen zweiten an. Brauchte er zu lange, würde der gestörte Blutfluss wohl das Bein abtöten und der Zwerg demnächst einbeinig weiterleben müssen, wenn überhaupt. Doch das war wohl allemal besser, als den schwachen Körper weiter ausbluten zu lassen.
    "Gehts? Ich hab erst Mal einen neuen Verband angelegt."

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