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08.06.2015 10:02
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[Spoiler]Der rote Baron, die Muhmen und der Baum
#1
Wer noch nicht die beiden Hauptqueststränge in Velen erledigt hat, sollte hier nicht weiterlesen, weil Spoilergefahr.
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Inspiriert von einer Nebendiskussion in einem anderen Thread möchte ich mal eine kleine Moraldiskussion führen: Ausgangslage ist die Quest um den roten Baron und die Muhnen bzw. den Baum. Ich habe dem baum geholfen, welcher wiederum das Dorf auslöschte und die Kinder rettete. Dafür starb dann am Ende die Frau des Barons und der Baron selbst. Trickse ich das Baumwesen aus, sterben die Kinder, der Baron und Frau leben am Ende.
Jetzt laß ich in besagter Nebendiskussion, dass den Baum auszutricksen daher der "bessere/gute" Weg sei - und das finde ich doch durchaus diskutabel. Gehen wir davon aus, dass der Hexer das kleiner Übel wählt - oder besser: sofern möglich neutral bleibt, würde das Retten der Kinder doch eher in die "kleinere Übel" Richtung gehen. Das Dorf hat sich den Muhnen unterworfen und macht einfach, wie ihnen aufgetragen. Der Baron und seine Frau haben sich ihr Unglück selbst heraufbeschworen, auch ohne Geralts einwirken. Nach Aktion-Reaktion Prinzip ist also die Handlung den baum zu retten diejenige Möglichkeit, in der ich als Entscheider am wenigsten für das "Unglück" verantwortbar bin. Wie seht ihr das?
“Without data, you're just another person with an opinion.”
- William Edwards Deming
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08.06.2015 10:12
#3
Ich habe den Geist im Baum getötet, ganz einfach weil er mir in dem Moment nicht vertrauenswürdig erschien. Dadurch wurden zwar die Kinder gefressen, allerdings lebt der Baron, mitsamt Anna, noch und das war von Anfang an mein Ziel.
Der Baron hat nicht die alleinige Schuld an dem, was vorgefallen ist, deswegen habe ich ihm auch stets zugehört und wenn möglich, Mut zugesprochen (gab ja einige Dialoge, in denen man dem Baron den Rücken stärken konnte). Das er den Liebhaber getötet hat, fand ich bspw. nicht schlimm - Wenn man bedenkt, in welcher Weltlage TW3 spielt, ist das durchaus eine Option und ich glaube, ich hätte ähnlich gehandelt, wäre ich in eben jener Weltlage mit einer derartigen Situation konfrontiert worden.
Am Ende war der Baron ein Mensch für mich, der menschlich gehandelt hat, weswegen ich ihm helfen wollte. Das Tamara so engstirnig war, hat mich fernab davon ziemlich angepisst, allein deswegen hielt ich auch im Sumpf noch zum Baron.
Jetzt, wo alles vorbei ist, bin ich froh, dass er noch lebt und ebenso gespannt, ob ich ihn, Anna und die Muhmen später wiedersehen werde.
Ich würde hier übrigens nicht nach "Aktion-Reaktion" gehen, da man während der Geschichte eine Bindung zu den beteiligten Personen aufbaut, die dann wiederum das Handeln beeinflusst/beeinflussen kann. Ich verstand den Baron, habe also so gehandelt, dass ihm möglichst großflächig geholfen wird. Das die Kinder weg sind, hat mich indes weniger betrübt - Zu diesen hatte ich auch keine wirkliche Bindung, deswegen ist ihr Tod, für mich, verschmerzbar.
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08.06.2015 10:27
#7
Ich frage mich auch, was Geralt dazu animieren könnte, die Kinder zu retten? Die Beziehung von ihm zum Baron (und somit auch Anna, obgleich indirekt) ist deutlich stärker als die zu den Kindern, allein schon, weil man mit dem Baron langfristig zu tun gehabt hat, ehe man zu diesem Punkt kam.
Wieso hast Du Dich also für die Kinder entschieden? Was hat Dich so sicher sein lassen, dass der Geist nach der Befreiung sein Wort auch hält? Ich war grundsätzlich skeptisch, zumal ich weder mit dem Geist noch mit den Kindern großartig Kontakt hatte und bei mir Primär die Rettung von Anna (und somit auch des Barons) im Fokus stand, deswegen bin ich schließlich in den Sumpf gegangen. Da ich Geistern generell nicht traue, gab es für mich nur eine logische Aktion: Geist töten, Anna und den Baron retten und die Kinder? Gut, die wurden eben gefressen, aber ob die jetzt mit dem Baumgeist durch die Lüfte schweben oder die Muhmen beruhigen, hat für mich an der Stelle keinen Unterschied gemacht.
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08.06.2015 10:34
#9
 Zitat von Defc
...
Zu dem Zeitpunkt, als man den Baumgeist befreit/nicht befreit, wusste man/Geralt doch noch gar nicht, was das für Folgen für den Baron und seine Frau haben würde. 
Grundsätzlich ist zu bedenken, dass man einen Hexer und keinen Ritter spielt: Hexer vernichten böse, gefährliche Ungeheuer und lassen sie nicht frei. Sie sind nicht dazu da, alles und jeden zu retten, sondern Menschen vor bösen Geistern zu schützen. Wie kann es da also eine gute Idee sein, eben so einen bösen Geist auf Velen loszulassen?
Da zieht auch das Argument "Die Dorfbewohner haben's verdient!" nicht. Oder glaub jemand ernsthaft, dass so ein mächtiger Geist, nachdem er ein Dorf niedergemetzelt hat, jetzt ganz lieb wird und schlafen geht? Velen ist doch das reinste Festmahl für ihn. Und wo andere Dörfer sind, sind auch andere Menschen und andere Kinder...
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08.06.2015 10:41
#10
Man wusste es nicht, richtig und ich habe mich auch nicht spoilern lassen, dass mache ich generell nicht (deswegen rege ich mich auch jedes Mal auf, wenn hier im Forum keine Spoiler genutzt werden, sobald es mal um relevante Storyinhalte geht ), allerdings habe ich einfach nachgedacht: Die Muhmen fressen die Kinder (das hat man ja schon relativ früh herausgefunden, wenn man auf Details geachtet hat), wenn die Kinder nun verschwinden und ich die Muhmen hintergehe (die haben mich ja erst zu dem Geist im Baum geschickt), war meine logische Schlussfolgerung eine Bestrafung für Anna und/oder den Baron, schließlich würde es mich, als Hexer, nicht stören, wenn die Muhmen sauer auf mich wären und da Anna ja sowas wie eine "Dienerin" der Muhmen war, wusste ich, dass eine falsche Entscheidung (also für den Geist im Baum und gegen die Muhmen) Probleme für Anna bedeuten würde, was im Umkehrschluss auch den Baron getroffen hätte.
Das alles kann man ohne Probleme im Spiel herausfinden, wenn man auf Details achtet.
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08.06.2015 11:16
#12
Das die Muhmen nicht gerade freundlich sind, sollte jeder Spieler sofort erkennen können, vor allem weil die sich auch nicht gerade Mühe geben, sich in ihrer Darstellung entsprechend zu geben. Der Geist im Baum ist hingegen tatsächlich eine Frage der Einschätzung. Ich hielt ihn von Anfang an nicht für vertrauenswürdig, deswegen habe ich ihn getötet. Die Frage, die ich mir aktuell stelle: Werde ich später noch etwas von eben diesen Entscheidungen spüren? Bisher hat man viele Gesichter nicht mehr wiedergesehen, was ich etwas schade fand, da ich jedoch erst Stufe 15 bin und mich gerade in Novigrads Unterwelt rumtreibe, habe ich noch einiges vor mir, kann also gut sein, dass da noch was kommt - Wäre schön.
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08.06.2015 11:28
#15
Ich halte den Tod des Baumgeistes ebenfalls für die "bessere" Lösung, einfach weil damit weniger Schaden entsteht, auch wenn man bedenkt, dass die Muhmen langfristig wohl mehr Schaden anrichten, bzw. angerichtet haben. Man kann bei dem Baum leider nur Vermutungen anstellen was er ist und was seine Motive sind. Auch mir ist aufgefallen das die Kinder lediglich verschwunden sind und wer sagt uns denn, dass der Baum nicht eine ganz eigene Vorstellung von einer Rettung hat (Erlösung?). Mir fällt zumindest nicht ein, warum der Geist irgendein Interesse am Leben von Waisenkindern haben sollte.
Es mag ein hübscher Gedanke sein, dass die schwarze Schönheit als Dorn im Auge der Muhmen durch Velen galoppiert, aber sie ist wohl tatsächlich nur eine weitere Plage für die armen Bauern und alle die unter den Kriegsfolgen leiden.
Ich persönlich dachte mir auch, dass die Muhmen mir vielleicht nichts über Ciri erzählen wenn ich meinen Teil der Abmachung nicht halte. Tatsächlich protestieren sie ja sogar (Hast uns übers Ohr gehauen!) erzählen mir dann aber trotzdem brav alles was ich wissen will, da sie ja ein gegebenes Wort niemals brechen. (Und das obwohl Geralt sein Wort nicht gehalten hat)
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08.06.2015 11:45
#18
Ich mag den Baron, und weil ich mich gespoilert habe, beim Lesen hier und anderswo (kein Vorwurf), wollte ich nicht, das er sich das Leben nimmt. Also habe ich den Geist getötet. Aber auch deshalb, weil er schädlich für das Land war, die Bauern berichteten von totem Land oder so ähnlich.
Warum mag ich den Baron:
1. Weil er sehr mitfühlend war in der Fehlgeborenen-Quest
2. Weil er meiner Meinung nach echte Reue zeigte für sein Verhalten gegenüber seiner Frau
3. Er ist in Velen wahrscheinlich einer wenigen die etwas Ordnung im Niemandsland aufrechterhalten.
Ich habe außerdem dem "Herz des Baumes" nicht getraut, in Bezug auf die Kinder. Der sah schon recht eklig aus, hat mich an die Ebene Merunhes Dagons in Oblivion erinnert. Ein Baumherz sieht einfach für mich so nicht aus.
Weiß jemand, was aus Hansi geworden ist? Da ich keine Kinderleichen (oder Knochen) gefunden habe und nur von dem Gebrabbel Anna's wurde ich nicht schlau (Geralt nimmt ja nur an, was diesen Zustand hervorgerufen hat), bilde ich mir jetzt ein, das Hansi die Kinder gerettet hat. So habe ich keine Gewissensbisse.
Zoltan Chivay: Oder wie der alte König Desmond sagte als er nach Benutzen des Nachtopfs hinein blickte: "Das ist mit rationalem Verstand niemals zu erfassen." 
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