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    Der Schläfer erwache  Avatar von Sternchenfarbe
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    Sternchenfarbe ist offline
    Schnell setzte Kumar seine Unterschrift auf das Papier, welches Der Verwalter anschließend wieder zu sich nahm, dann übernahm er den Namen des Templers in eines seiner Bücher, vermutlich um es für sich noch einmal festzuhalten.
    Anschließend gab er den Vertrag, der gleichzeitig auch die Besitzurkunde war, zurück, auf diese mussten die Bruderschaftsmitglieder auf jeden Fall aufpassen, doch mit Thorvid und Fred war das kein Problem.
    Doch was den Alten störte, war dass Thomas glaubte, dass alles in dem Goldbeutel für den Hof war, doch war Schätzen noch nie die Stärke von Kumar.
    Es war dennoch schade um das Vermögen, dass die beiden Nordmarbrüder hart erkämpft hatten, doch nun galt es, dem neuen Zuhause einen Besuch abzustatten und sich einzugewöhnen.
    Der Gor Na schnappte sich die Urkunde und ließ sie in seiner Tasche verschwinden, dann drehte er sich um und wollte schon zur Tür gehen, doch netterweise hielt ihn der Verwalter noch einmal auf und drückte ihm eine Karte in die Hand, die die genaue Grenze der soeben erworbenen Länderei zeigte, außerdem würde sie ihnen helfen, den besagten Hof zu finden.
    "Vielen Dank," meinte der alte Mann, "ihr habt uns sehr geholfen."

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    „Wir üben das ein weiteres Mal!“, verkündete der Urteilsbringer und gab seinem Gegenüber an, in die Kampfposition überzugehen. Gor Na Balim musste lernen, im Kampf flexibler zu sein. Kraft alleine reichte nicht aus, um den Sieg zu erbringen.
    „Seid ihr bereit?“, fragte Gor Na Frandt den Hünen, der seine Hüterklinge zog und kampfbereit nickte.
    „Ich bin bereit, Meister!“, verkündete er stolz und der Kampf begann.
    Anders als beim ersten Mal, versuchte Gor Na Balim sich zurückzuhalten und sich nicht komplett auf seine Stärke zu verlassen. Er durfte die Kraft des Urteilsbringers nicht unterschätzen, nur, weil er wesentlich älter als er selbst war. Als sie vor einiger Zeit den ersten Kampf hatten, wurde ihm das zum Verhängnis und er verlor jeglichen Halt, als Gor Na Frandt die Gelegenheiten zu seinem Vorteil ausnutzte.
    Doch Gor Na Balim, der Hüne, kämpfte nun defensiver und versuchte zu erahnen, was sein Gegner vorhatte. Gor Na Frandt beobachtete ihn dabei genau und bemerkte schon eine Verbesserung. Die beiden gingen zum Angriff über und beide Klingen kreuzten sich. Zufrieden lächelte der Urteilsbringer seinem Schützling entgegen, wurde aber nicht milder mit seiner Kraft. Die beiden gingen wieder auf Abstand und tasteten sich ab. Immer wieder teilten sie Schläge aus. Wenn Gor Na Balim auch in Zukunft so kämpfte, konnte er auch schnellere Gegner wie Gor Na Omir besiegen, der ihn das letzte Mal besiegt hatte. Der Varanter konnte statt Kraft mit seiner Schnelligkeit überzeugen und das Defizit der Langsamkeit seines Gegnern als sein Vorteil nutzen. Gor Na Balim musste lernen, aufmerksamer zu sein und darauf zu achten, wie genau sich sein Gegner bewegte, um Schwachstellen zu finden und seinen Gegner damit zu konfrontieren.

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    Gor Na Frandt war mit Gor Na Balim zufrieden und sie legten eine Pause ein. Der Kampf ging länger als der Erste und Gor Na Frandt war sich sicher, dass der Nordmarer einiges dazugelernt hatte. Er kämpfte mit mehr Geduld, was unabdingbar war, wenn man erfolgreich sein wollte. Um mehr über seinen Schützling zu erfahren, versuchte Gor Na Frandt ein Gespräch aufzubauen. Der erste Anhaltspunkt war die Vergangenheit. Man sprach eigentlich nie viel darüber, weil jeder Templer seine Vergangenheit abgelegt hatte, was aber nicht einen daran hinderte, darüber zu sprechen. Das war nicht verboten und wenn man die Beziehung zu seinem Schützling besser aufbauen konnte, konnte man darin eine geeignete Methode sehen. Gor Na Frandt interessierte sich dafür, wie es mit dem geistlichen Befinden seiner Schützlinge aussah. Er konnte mehr über sie erfahren und würde sie besser verstehen können.
    „Ihr spracht einmal darüber, dass ihr aus Nordmar stammt. Wie kam es dazu, dass man euch nicht einen typischen nordmarer Namen gegeben hat? Als ich von euch zum ersten Mal hörte, dachte ich, einen Varanter anzutreffen, was mich sehr verwunderte, als ich stattdessen einen großen nordmarer Hünen antraf. Habt ihr vielleicht varantische Wurzeln?“, versuchte Gor Na Frandt das Gespräch aufzubauen.
    Gor Na Balim, der seine Hüterklinge wieder auf seinen Rücken geschnallt hatte, lächelte verlegen.
    „Als ich noch in Nordmar gelebt hatte, wurde ich desöfteren auf meinen Namen angesprochen. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Nordmarer einen varantischen Namen trägt, dem man das nicht im Geringsten ansieht, dass er Wurzeln in Varant hat. Ich komme halt ganz nach meinem Vater, was auch meine Mutter gesagt hat und deswegen beschloss, dass sie mir dafür den Namen geben darf“, entgegnete Gor Na Balim ohne zu zögern und es war ein gutes Zeichen, dass er so offen darüber sprach, dass Gor Na Frandt keinen wunden Punkt erwischt hatte.
    Solches Ansprechen auf jene Themen waren nicht für jeden so angemessen, die dann lieber über ihre Vergangenheit schweigten, was ihnen auch nicht übelzunehmen war.
    „Das heißt, dass euer Vater Nordmarer ist und eure Mutter Varanter?“, fragte der Urteilsbringer sicherheitshalber nach und der Schützling nickte bejahend, während er dabei wieder lächelte.
    „Da man mir nicht ansieht, dass ich ein halber Varanter bin, wollte meine Mutter mir einen varantischen Namen geben, damit ich wenigstens etwas von ihr mitnehme, wenn es schon nicht das Aussehen sein kann. Sie wollte, dass ich den Namen ihres Großvaters erhalte, um so eine Verbindung zu ihrer Heimat zu haben. Wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich an Nordmar und meinen Vater, aber wenn ich an meinen Namen denke und ihn höre, denke ich an meine Mutter und an Varant. Es war eine gute Entscheidung von ihr gewesen, mir den Namen zu geben. Ich bin stolz darauf!“
    Gor Na Frandt lächelte, als er den stolzen Blick und das Lächeln von Gor Na Balim zu sehen bekam.
    „Das solltet ihr auch. Eure Eltern haben gute Entscheidungen getroffen und sie scheinen gut für euch gesorgt zu haben. Sie wären sicherlich stolz auf euch, wenn sie euch nun sehen würden. Ihr seid ein stolzer Templer und kämpft für die Gerechtigkeit. Gor Na Balim, ich bin auch stolz auf euch!“
    Das Lächeln der beiden wurde breiter und Gor Na Frandt war froh, dass er mehr über seinen Schützling erfahren hatte.
    „Ich danke euch vielmals, Meister! Ich werde euch niemals enttäuschen!“
    Sie nickten sich zu, als das Gespräch beendet war und trafen Vorbereitungen, damit das Training fortgesetzt werden konnte.

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    Lehrling Avatar von Kordin
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    Kordin ist offline
    Der Mantel der Nacht hatte sich über die Bruderschaft gelegt und Kordin, der seitjeher ein Nachtmensch gewessen war, behielt es sich vor, die Uferzone des Sumpfes aufzusuchen und dort, verborgen vor allen Augen, mit diesem sonderbaren Mantel zu verschmelzen.
    Das Ufer hier war nicht ungefährlich. Zwischen den vereinzelten, blattlosen Graubuchen streiften ab und zu doch verirrte Tiere aus dem Sumpf entlang die auf der suche nach Fressbarem waren, oder ein Luker kletterte aus der flachen Bucht um sich an Land von seiner letzten Fischjagt auszuruhen, wo er zur möglichen Gefahr für Menschen wurde. Kordin machte sich jedoch wenig Sorgen. Viele Tiere sahen ebenso wie Menschen des Nachts nicht besonders gut und zogen es daher vor, in einem geeigneten Versteck zu schlafen. Und da es im Sumpf keine Schattenläufer oder Wölfe gab, musste man Nachts somit nicht befürchten, unerwartet angegriffen zu werden. So lies sich der Novize seelenruhig auf dem matschig-sandigen Untergrund näher und betrachtete die finsteren wellen, die wie schwarzes Pech im Mondlicht schwappten. Der Wind, der ihm um das Gesicht fuhr, roch salzig und leicht modrig, war aber dennoch erfrischend, anders als in Khorinis, wo unweigerlich der Gestank nach Abfall und Unrat mithang, da die städische Kanalisation einfach ins Meer mündete. Beim blossen Gedanken an die Zeit in dieser Stadt zuckte kordin zusammen, weshalb er nicht weiter daran dachte. Er wa hier, um sich zu entspannen, nicht das Gegenteil.
    Sein Blick wanderte von den Wellen hinauf zum Mond, der in einer zunehmenden Sichel am Himmel thronte. Um ihn herum hatten sich die Sterne versammelt, winzige leuchtende Punkte, die scheinbar einer der Götter fallen gelassen hatte. Fragte sich nur, welcher Gott? Einer der falschen, oder der Schläfer? Kordin war es egal. Sie waren da und das alleine zählte in diesem Moment. Unter ihrem Anglitz konnte er Träumen ohne zu Schlafen und Hoffen ohne zu Bangen.
    Und er träumte. Von Männern in glänzenden Rüstungen. Von Klingen, geschmiedet vom besten Schmied der Bruderschaft. Unter ihnen sah er sich selbst, so als betrachtete er sein Gesicht in einem See. Stolz und aufrecht stand er da. Alles Zögern war verschwunden. Entschlossen umklammerte seine kräftige Hand den Griff eines Hüterschwertes, einem leichten Einhänder. der der Hüterklinge sehr ähnlich war. Sein Name war in das Schwert eingraviert worden und der Knauf aus einer gläzenden, großen, roten Perle gefertigt. Seine Brüder klopften ihm freundlich auf die Schulter, wie alte Freunde, nein, wie Brüder, die sich seit der Geburt kannten und die sich bis in den Tod vertrauten. Cor Abunjan und Gor Na Frandt standen ebenfalls dort, etwas abseits, doch ihre Gesichter zeigten deutliche Zufriedenheit. Die Augen des Urteilsbringers funkelten voller Stolz, als er die Brüder anblickte, die er persönlich ausgebildet hatte. Das grüne Funkeln in seinen Augen war unübersehbar...
    Grünes Funkeln? Tatsächlich! Schneller als sein Geist es erfassen konnte, huschten Kordins Augen hinauf in den Nachthimmel, wo etwas einen grünen Schweif hinter sich herzog. Der Schweif wurde größer, heller, strahlte wie ein Erzbrocken am Nachthimmel, der seine Farbe vergessen hatte. Dann teilte er sich, ein kleinerer Schweif erschien vor Kordins Augen und verschwand in der Schwärze der Nacht, als hätte es ihn nie gegeben. Der größere aber setzte seinen Weg über den Himmel fort, immer weiter, bis er aus Kordins Sichtfeld verschwunden war. Der Novize saß, starrte, staunte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ob er sich etwas wünschen sollte?

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    Waldläufer Avatar von Abunjan
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    Abunjan ist offline
    Cor Abunjan war nun wieder in Khorinis, nach der Einnahme der Stadt wurden viele der Templer im Lager der Bruderschaft geehrt und dafür musste der Templergroßmeister anwesend sein, doch nun galt es die Stadt zu durchsuchen und alles Wichtige in den Sumpf zu schaffen.
    Abunjan hatte Y´Kagan vorgeschlagen, in die Stadt zu ziehen, doch hielt es der Erleuchtete für keine gute Idee, seinen Tempelberg zu verlassen, allerdings fanden sich ein paar Templer und vor Allem Novizen, die gerne dorthin umziehen würden.
    Der Junge Cor hatte auch schon zwei seiner besten Männer ausgesandt, alle möglichen Aufzeichnungen für den Bau eines Schiffes heran zu tragen, lieber wäre ihm ja ein Fachmann gewesen, der das schon ein paar Mal gemacht hatte, doch waren die wohl alle in der Stadt gewesen und somit geflohen.
    Abunjan konnte nicht anders, er musste die Verräter finden und ihrer gerechten Strafe zuführen, er hatte sie schon einmal fast gehabt und ein weiteres Mal würden sie ihm nicht entkommen.
    Damals in Jharkendar konnte man die Enttäuschung in Kagans Gesicht sehen, die Aufgabe war eigentlich sehr einfach gewesen, er hatte genug Männer und Kosh nur eine handvoll, doch die Wildnis im Norden von Khorinis schien ebenfalls gegen sie zu arbeiten, weshalb sie die Abtrünnigen nicht rechtzeitig erreichen konnten.
    Nun waren sie weg, mit ziemlicher Sicherheit auf dem Festland, wo auch noch ein paar Andere vermutet wurden.

    Es galt nun schnell ein Schiff zu bauen und dafür brauchten sie alle Unterlagen, Cor Abunjan stand im Rathaus der Stadt und wälzte sich durch die Papierstapel und Bücher, irgendwo hier würde sicherlich etwas Interessantes zu finden sein, doch beim Überfliegen der Seiten kam nur Wenig zusammen, das es wert war, aufgehoben zu werden, den Rest war der Templer auf den Boden.
    Hoffentlich hatten seine Brüder mehr Glück, dachte er, während er ein Buch durchblätterte.

    Plötzlich stürmte ein junger Templer ins Haus, er war völlig außer Atem doch seine Nachricht war eindeutig zu verstehen, nämlich dass sich Etwas tat und zwar am Kloster der Feuermagier.
    Der Cor stellte das Buch zurück ins Regal und folgte dem Templer, es musste schon etwas sehr Wichtiges sein, wenn er gerufen wurde, doch was könnte es sein, um die Magier war es wochenlang ruhig gewesen.
    Da sie aber die einzige verbleibende Gefahr hier auf der Insel darstellten, galt es schnell zu handeln.

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    Lehrling Avatar von Y Kagan
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    Y Kagan ist offline

    Tempelberg der Bruderschaft

    "Es ist der Schläfer, der unseren Weg bestimmt, Bruder. Ich bin nicht mehr als sein Sprachrohr und seine Hand in diesen Finsteren Zeiten, in denen Unglaube und Ketzerei die Welt beherrschen. Manche mögen mich als die Stimme der Macht und der Herrschaft betrachten, doch meine Worte sind bloss die des Schläfers. Der allmächtige Schläfer, unser Herr und Gott, ist der Herrscher über uns alle und die Welt. Mir dagegen obligt es bloss, zu Dienen. So wie jedem von uns."
    Y`Kagan, der Erleuchtete der einzig wahren Bruder, drehte sich zu seinem Bruder, dem Guru Cor Parvez herum.
    Schon lange Zeit war Parvez in der Bruderschaft. Schon unter Fishor hatte er als Guru die Worte des Schläfers an die Novizen weitergegeben. Er war treu und dem Schläfer völlig ergeben, doch er machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Macht seines Meisters zuweilen Angst machte.
    In dieser Hinsicht aber, war Parvez etwas besonderes. Anders als die ganzen unsäglichen Verräter, die die Macht nicht verstanden und deshalb dem rechten Pfad den Rücken gekehrt hatten, war Parvez so offen, dass er Kagan tatsächlich persönlich aufsuchte um mit ihm über diese Ängste zu sprechen. Es war diese geistige Offenheit, die Parvez zu einem solch Vertrauenswürdigen Cor der Baals machte. Wie sehr hätte Kagan sich diese Eigenschaft von vielen anderen gewünscht? Es war zwar traurig, wenn jemand an ihm Zweifelte, doch wenn dieser Jemand diesen Zweifel zugab und zu bekämpfen wünschte, war dies eine Menge Wert.
    "Es mag sein, dass ihr unter dem Blick des Allmächtigen bloss ein Diener seid, Meister. Doch ihr könnt nicht leugnen, dass ihr in den Augen eurer Brüder immer ein Anführer, ein Herrscher sein werden. Eure Macht ist so gewaltig, dass sie sich keiner von uns auch nur im entferntesten Vorstellen kann."
    "Das ist richtig und anders würde ich es auch nicht wollen. In diesen Zeiten brauchen die Brüder jemanden, zu dem sie aufschauen können. Dieser Jemand muss ich sein, so wollte es der Schläfer, und ich nutzte alle mir gegebene Kraft für diese heilige Aufgabe. Und für nichts anderes. Mich dürstet es nicht nach dieser Macht."
    Kagan klopfte dem Cor auf die Schulter und entlies ihn mit diesen Worten aus dem Heiligtum. Kaum war der Guru verschwunden, schwand der väterliche Ausdruck aus seinem Gesicht und machte dem üblichen Ernst Platz. Langsam ging er zu dem großen Altar hinüber, neben dem seine beiden Leibwächter standen. Ihre Blicke gingen durch ihn hindurch.
    "Gor Na Rhaego." Sagte Kagan mit harter Stimme. Der glasige Blick des einen Wächters verschwand, die rötlichen Augen fixierten den Erleuchteten der Bruderschaft. "Meister?" "Ich habe einen Auftrag für euch. Geht zum Trainigsplatz und sprecht dort mit Gor Na Frandt. Sagt ihm, ich wünschte ihn umgehend zu sprechen."
    "Ganz wie ihr wünscht, Meister." Der Tempelwächter verbeugte sich und eilte umgehend davon.
    Geändert von Y Kagan (23.08.2015 um 15:18 Uhr)

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    „Ihr werdet immer besser, Gor Na Balim! Behaltet weiterhin euren Gegner im Blick. Achtet auf seine Bewegungen und was er vorhaben könnte. Nur, wer mit Geduld kämpfen kann, wird seinen Gegner durchschauen können. Man wird erahnen können, wie seine nächsten Schritte aussehen werden.“
    Gor Na Balim nickte, während er gegen einen anderen Templer kämpfte, den Gor Na Frandt für diesen Trainingskampf extra ausgesucht hatte: Gor Na Alsvin, der so ein kräftiger Hüne wie Gor Na Balim selbst war. Er kam wie er aus Nordmar, doch beide Elternteile waren Nordmarer gewesen. Gor Na Frandt hoffte, dass die beiden nordmarer Hünen würdige Trainingspartner sein würden, die viel von sich lernen konnten. Sie waren sich von der körperlichen Stärke her ebenbürtig und konnten voneinander mehr lernen, als, wenn ein kräftiger Hüne aus dem Norden gegen einen wendigen Kämpfer aus Varant antreten würde. Hierbei war es ausgeglichen und fairer. Gor Na Balim hatte den idealen Gegner, mit dem er trainieren konnte.
    „Gor Na Frandt …“, machte sich eine dunkle Stimme aus dem Hintergrund bemerkbar.
    Langsam drehte sich der Urteilsbringer um, als er in die roten Augen von Gor Na Rhaego blickte.
    „Der Erleuchtete Y'Kagan wünscht euch umgehend zu sprechen. Ihr solltet ihn nicht warten lassen.“
    „Das würde ich auch nicht wagen.“
    Gor Na Frandt drehte sich zu den beiden Templern um, die aufgehört haben, zu trainieren.
    „Setzt euer Training fort. Ich muss nun mit dem Erleuchteten sprechen. Gor Na Balim, setzt weniger Stärke in einzelne Schwertstreiche und spart eure Kräfte lieber für weitere Angriffe. Ihr müsst mit mehr Geduld kämpfen.“
    Beide Templer nickten ihrem Lehrmeister zu. Gerade Gor Na Balim, der seine Kampffertigkeiten verbessern wollte, schien in seinen Augen eine Eifrigkeit aufzublitzen. Er wollte die Kritik zu Herzen nehmen, was man ihm ansah.
    „Brechen wir zum Erleuchteten auf, Gor Na Rhaego! Es sollen keine weiteren Minuten vergeudet werden.“
    Während man im Hintergrund das Aufeinandertreffen der Hüterklingen hörte, machte sich Gor Na Frandt und der Rotäugige Gor Na Rhaego auf, um den Willen des Erleuchteten zu erfüllen.

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    Lehrling Avatar von Y Kagan
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    Tempelberg der Bruderschaft

    Zeitig, ganz wie erwartet, trafen die beiden Templer im Allerheiligsten des Tempelberges ein.
    Der Erleuchtete hatte nichts anderes von ihnen erwartet und wollte gleich zum eigentlichen kommen, weshalb er dem Tempelwächter einen knappen Wink gab. Unverzüglich stapfte er wieder neben en Altar und verwandelte sich in eine menschliche Statue. Gor Na Frandt blieb, wo er war und wartete geduldig darauf, dass sein Meister zu sprechen begann. Wieder lächelte Kagan so freundlich wie er konnte. Scheinbar locker lud er den Templer auf einen Spaziergang durch die große Halle, wie er es bei jeder Unterredung zu tun pflegte. Außer auf dem Tempelplatz sah man kagan selten im Stehen oder Sitzen sprechen.
    "Ich höre viel gutes über euren Dienst als Ausbilder der Templer." Begann Kagan das Gespräch. "Euer Engangement ist ebenso geschätzt wie eure langjährige Erfahrung. Es scheint, als sei diese Aufgabe genau die Richtige für euch. Seid ihr den Zufrieden mit euch? Und seid ihr zufrieden mit den jungen Templern, die eine Ausbildung bei euch wünschen?"

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    „Ich habe mich, wie ihr wisst, dafür bereiterklärt, die Templernovizen auszubilden, da Cor Abunjan derzeit nicht verfügbar ist. Das Training der Templer darf nicht zum Stillstand kommen. Ich bin mit der Aufgabe zufrieden und ich mache diese Arbeit gerne, wie ich sehe, wie die jungen Krieger immer mehr an Erfahrung und Stärke gewinnen. Sie machen mich stolz.“
    Nickend und lächelnd spazierten sie durch den uralten Tempelberg, in dem einst die Verräter der falschen Bruderschaft diskutierten, wie einst der falsche Prophet selbst, der sich Baal Fishor nannte und nicht mit Y'Kagan zu vergleichen war.
    „Ich gebe bei jedem Templer mein Bestes, ihn zu trainieren. Wie ich mich selbst einschätzen kann, ist schwer zu sagen. Jene, die von mir ausgebildet werden, müssen selbst die Entscheidung treffen, ob ich ein guter oder schlechter Lehrmeister bin. Sie würden dies objektiver sehen. Ich selbst kann dies nicht beurteilen.“
    Der Erleuchtete und der Templer stoppten.
    „Ich danke euch für eure Worte, Erleuchteter! Sie machen mir Mut und geben mir Stolz. Es ist eine Ehre, dies von eurer Seite zu hören! Ihr werdet weiterhin auf mich zählen können, dass ich mein Bestes gebe, solange ich lebe! Der Schläfer erwache!“
    Entschlossen und stolz stand Gor Na Frandt der Urteilsbringer vor seinem Meister, der ihn mit Adleraugen musterte. Nur der Schläfer selbst konnte sagen, was der Erleuchtete Y'Kagan dachte und was er in dem Moment fühlte. Geduldig wartete Gor Na Frandt darauf, was Y'Kagan als Nächstes zu sagen hatte.

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline
    Weitaus schneller als erwartet verlies Gor Na Kumar wieder das Haus des Verwalters.
    Der alte Veteran machte ein zufriedenes Gesicht und hielt ihnen deutlich sichtbar zwei Pergamente entgegen. Bei dem einem handelte es sich um eine Karte, während das andere eine Urkunde zu sein schien. Die Urkunde besaß einen Wert von 10.000 Goldmünzen, was schon deutlich leichter zu transportieren sein würde als der große Goldsack. Von dem ursprünglichen Vermögen der beiden "Nordmarbrüder" war nicht mehr viel übrig, aber dafür besaßen sie nun ein großes Stück Land und schon einige brauchbare Materialien und Werkzeuge. Es reichte aus für einen neuen Anfang, da war sich Elvardo ganz sicher.
    Er lies sich von Kumar die Karte geben, doch mit einem entschuldigen Gesichtsausdruck musste er sie an Tanglet weitergeben, der sie für ihn halten musste.
    Gemeinsam besaßen sie die Karte. Was sie sah, gefiel ihnen. Das Gebiet war ziemlich Groß und es gab bereits beziehfertige Gebäude. In der nähe fanden sich noch ein verlassener Minenschacht und eine verfallene Ruine. Diese war wohl für nichts mehr zu gebrauchen, doch die Mine bot möglicherweise noch genug eisen oder sogar magisches Erz, um daraus Waffen herzustellen.
    "Ausgezeichnet." Befand Elvardo. "Gibt es sonst noch irgendetwas, das wir beachten müssen? Wie sieht es mit den Abgaben an den König aus?"

  11. Beiträge anzeigen #111 Zitieren
    Lehrling Avatar von Y Kagan
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    Y Kagan ist offline
    Man merkte Gor Na Frandt deutlich an wie sehr ihm diese Aufgabe gefiel.
    Zwar war sich der Templer nicht sicher, wie seine Schüler sein Trainig auffassten, doch er trainierte sie ausgesprochen gerne.
    "Ich kann euch versichern, Gor Na Frandt: Jene, die unter euch Trainieren dürfen, sagen nur das beste über euch. Ich wäre deshalb froh, wenn ich auch in Zukunft auf eure Talente als Ausbilder zählen kann. Allerdings fürchte ich, dass ich euch vorerst von eurer Aufgabe entbinden muss, so gut ihr auch dafür geeignet seid."
    Gor Na Frandt schien verwundert, doch er wagte es nicht, den Erleuchteten zu unterbrechen. Begierig darauf, zu hören, worauf der Erleuchtete hinaus wollte, wartete er.
    "Vor einiger Zeit erhielten wir Nachrichten von unserem Lager in Jharkendar. Wie es scheint, setzten die Monster des dortigen Sumpfes unseren Leuten auf dem Hochplateau zu. Immer öfter wagen sie sich aus dem Sumpf heraus. In der Botschaft war sogar von einem goblinartigen Wesen die Rede, dass ein Novize Nachts in der Nähe des Lagers gesehen haben will. Was auch immer an dieser Sache dran ist, es ist offensichtlich, dass das Lager deutlich mehr Templer zur Verstärkung braucht. Und da wir derzeitig einige Templer entbehren können, halte ich es für das beste, wenn wir dieser Bitte nachkommen."
    Sein freundliches Gesicht wurde ernst, seine knochige Hand umfasste die schwere Schulterplatte des Templers
    "Dies ist eure Aufgabe Gor Na Frandt: Wählt einige Templer aus, denen ihr Vertraut, und verstärkt unser Lager in Jharkendar. Erkundet auch die Gegend und verstärkt die Verteidigungsanlagen. Nehmt euch dazu auch einige Novizen, bei denen ihr denkt, dass sie euch eine Hilfe sein können. Sie sollen eine Chance erhalten, sich zu beweisen und dort im Lager aushelfen."

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    Gor Na Frandt zweifelte keine Sekunde am Erleuchteten. Was sein Wille war, musste ausgeführt werden.
    Der Urteilsbringer war mit all seiner Hingabe dabei und würde den Willen des Erleuchteten ausführen.
    „Meister, ihr habt mein Wort, dass ich euch nicht enttäuschen werde“, sprach der Urteilsbringer voller Stolz.
    „Ich werde euren Willen ausführen und damit auch den Willen des Schläfers.“
    Sein Blick sprach mehr als tausende Worte, die man in seinen Augen deutlich ablesen konnte.
    Er würde den Erleuchteten und den Schläfer nicht enttäuschen.

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    Der Schläfer erwache  Avatar von Sternchenfarbe
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    Sternchenfarbe ist offline
    Als Kumar das Haus wieder verließ, hatten es sich seine Brüder schon gemütlich gemacht und lehnten an der Hauswand, oder am Wagen, doch als sie ihren alten Templerkollegen erblickten, wurden sie neugierig.
    Elvardo nahm dem Gor Na sofort seine beiden Zettel ab, übergab sie Tanglet, der sie sauber ausrollte und diesem dann vorhielt.
    Schnell überflog der Einarmige die Karte und schien sichtlich begeistert, ebenso wie Kumar als er sie drinnen zu Gesicht bekommen hatte.
    Dann kam die Frage nach den Abgaben, die der Alte leicht beantworten konnte: "Im ersten Jahr sind sie noch nicht so hoch, wir müssen hundert Kilo Getreide abgeben, in den Folgenden dann das Doppelte., außerdem könnten noch nebenbei zur Kasse gebeten werden, aber das wird sich zeigen."
    Zufrieden blickte Kumar zu Thorvid und Fred, die scheinbar ebenfalls gute Laune zu haben schienen, obwohl nun wieder eine ganz schöne Strecke vor ihnen lag.
    "Diesmal nehme ich den Karren," meinte der Gor Na und klopfte Tanglet auf die Schulter, "und wenn wir angekommen sind, schlafe ich mich erst einmal aus, es war in den letzten Tagen ganz schön anstrengend."

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    Lehrling Avatar von Y Kagan
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    Y Kagan ist offline
    Der Erleuchtete nickte zufrieden als er die Entschlossenheit in Gor Na Frandts Augen sah. Wer hätte gedacht, dass jemals ein Paladin des Reiches Myrtana zu einem Tempelr werden würde, der mit solcher Entschlossenheit hinter der bruderschaft des Schläfers stehen und jeden Befehl ausführen würde den der Erleuchtete ihm gab? Gor Na Frandt war das beste Beispiel für die Macht des Schläfers, dass jede Seel von der Wahrheit überzeugt werden konnte.
    "Ich habe nie daran gezweifelt. Dann zieht also los, Urteilsbringer, und sucht euch eure Waffenbrüder zusammen. Möge der Schläfer euren Weg erleuchten."
    Mit diesen Worten entlies Y`Kagan den Urteilsbringer aus dem Altarraum...

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    Frandt ist offline
    Der Erleuchtete hatte gesprochen und dem Urteilsbringer eine Aufgabe aufgetragen.
    Nachdem der Templer den Tempelberg hinter sich gelassen hatte, steuerte er sofort auf den Trainingsplatz zu. Als er seinem Ziel näherkam, hörte er schon die Schwerter aufeinanderkrachen, die von seinen Schützlingen geschwungen wurden und sich immer noch daran machten, ihre Kampfkünste zu verbessern, wie es Gor Na Frandt verlangt hatte. Man konnte nicht abstreiten, dass sie fleißig waren und auf sein Wort hörten, wie es in der Bruderschaft erwartet wurde. Wieder wurde er erfüllt vom Stolz, als er die jungen Krieger sah, die er ausbildete. Gor Na Balim und Gor Na Alsvin kämpften und schienen keinerlei Pausen gemacht zu haben.
    „Gönnt euch eine Pause nach diesem harten Training! Ihr habt sie euch verdient!“, verkündete der Urteilsbringer.
    Stolz erfasste ihn, wenn er daran dachte, dass sie einmal hervorragende Krieger werden konnten.
    Sie besaßen genau den richtigen Geist dazu. Ihnen fehlte nur noch das Training und es lag an Gor Na Frandt, ihnen dieses Training zu geben, das sie benötigten, um zu wahrhaftigten Kriegern heranzuwachsen.
    „Doch ruht euch nicht zu lange aus“, sprach er als Nächstes und wartete, bis die beiden Templer sich gesetzt hatten.
    „Der Erleuchtete hat mir eine Aufgabe aufgetragen und ich soll Waffenbrüder wählen, die mich bei der Aufgabe unterstützen. Gor Na Balim und Gor Na Alsvin … Ich möchte, dass ihr mich nach Jharkendar begleitet, um die dortigen Verteidigungsanlagen zu verstärken. Wir müssen dem Lager aushelfen und die Gegend erkunden. Ich bin mir sicher, dass ihr mir gute Wegbegleiter sein werdet!“
    Die beiden Templernovizen waren verwundert. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet sie ausgewählt werden würden, weil sie noch recht unerfahren waren. Gor Na Frandt aber, sah dies als das weiteres Training an. Dort könnten sie neue Erfahrungen sammeln.
    „Wenn ihr euch ausgeruht habt, möchte ich, dass ihr Gor Na Omir sagt, dass er mitbekommen und sich für den Aufbruch bereitmachen soll. Ich möchte euch alle drei bei dieser Aufgabe dabei haben!“
    Gor Na Balim stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Gor Na Alsvin versuchte sich die Verwunderung nicht anmerken zu lassen.
    „Aber Meister … Sind wir dazu überhaupt bereit, euch zu begleiten?“
    „Ihr solltet nicht an euch zweifeln, Gor Na Balim! Ihr mögt noch jung und unerfahren sein und erst seit kurzer Zeit dem Templerorden angehören, aber dennoch seid ihr ein Templer und damit ein Krieger des Schläfers! Ihr werdet mich nicht enttäuschen. Ich habe gesehen, was in euch steckt. Jetzt liegt es nur noch an euch, dass ihr das Selbe in euch seht!“
    Der junge Templer ließ den Stolz in seinen Augen funkeln. Ein Lächeln spielte sich auf seinen Lippen ab. Dann nickte er seinem Lehrmeister zu.
    „Wenn ihr alle bereit seid, werden wir uns auf dem Tempelplatz treffen. Ich benötige noch Novizen, die uns begleiten sollen, damit sie den Novizen in Jharkendar aushelfen können. Sobald ich fleißige Novizen für die Aufgabe gefunden habe und ich sie auf dem Tempelplatz versammeln ließ, können wir nach Jharkendar aufbrechen!“

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    Die Krautsammler hatten nicht viel Arbeit zutun, da sie schon weitgehend die Felder geerntet hatten.
    Die Faulheit war bei einigen Novizen zu erkennen. Sie hatten nichts zutun und wussten nichts mit sich anzustellen. Die Gesichter hatte der Urteilsbringer auch noch nie gesehen. Sie mussten neu sein und nahmen die Aufgaben, die man ihnen gab, nicht ernst. Ironisch wäre, wenn gerade jene Personen die gläubigsten Anhänger nach einer längeren Zeit werden würde. Logischer wäre aber, wenn jene Mitglieder der Gemeinschaft den Rücken kehren würden, weil sie es schon in ihrer Anfangszeit nicht ernstnahmen und bestimmt nur wegen dem Sumpfkraut hierherkamen.
    Diese Novizen musterte der Urteilsbringer aus. Für sie würde er keine Verwendung finden. Allgemein waren sie nicht nützlich, wenn sie der Sache nicht dienlich waren und letztlich nur Schaden bringen würden. Ein paar der Krautsammler waren aber dennoch dabei, immer nach neuem Kraut zu suchen, das sie den Krautstampfer bringen würden, die es anschließend verarbeiten. Gor Na Frandt ließ sie herwinken.
    „Ich erkenne euren Fleiß. Die anderen Novizen sollten sich ein Beispiel an euch nehmen.“
    Die Novizen schien es glücklich zu stimmen, vom Urteilsbringer dies zu hören.
    „Ich werde bald nach Jharkendar aufbrechen und ich benötige Novizen, die mitkommen. Ich habe euch erwählt, weil ihr mit Fleiß eure Arbeiten verrichtet. Versammelt euch auf dem Tempelplatz. Wir werden in Kürze aufbrechen!“
    Sie befolgten seinem Befehl und machten sich zum Tempelplatz auf. Für sie kam es gerade gelegen, dass sie Jharkendar bekunden durften, was Abwechslung in ihren Alltag bringen würde. Den ganzen Tag Sumpfkraut zu sammeln, war auf Dauer eintönig. Sie waren dankbar dafür, dass sie aus dem Sumpf durften und das geweihte Land selbst sehen durften, was sie bislang nur in den Reden der Gurus hören durften.

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    Er erreichte den Platz, auf dem die Krautstampfer ihrer Arbeit nachkamen.
    Schon auf dem Weg hatte er zusätzlich so manchen Novizen erwählt, der ihn auf seiner Reise begleiten sollte. Er war jemand, dem es nicht entgang, wenn jemand seine Arbeit ernstnahm und immer mit Fleiß an die Arbeit ging, auch, wenn es ihm zunehmend schwerer fiel. Jemand fehlte aber noch auf der Reise. Derjenige hatte vor einigen Tagen mit dem Templer über seinen Wunsch, selbst Templer zu werden, gesprochen. Fleißig war er allemal und Gor Na Frandt konnte mit Sicherheit sagen, dass er einer der fleißigsten Novizen war, die er bemerkt hatte. Solche Leute brauchte die Bruderschaft und solche Leute sollten auch die Ehre erhalten, mehr zu tun, als nur im Lager zu verweilen und Kraut zu stampfen. Jharkendar war das geweihte Land und nicht jeder Novize durfte es zu Gesicht bekommen. Fleiß sollte belohnt werden und für Novizen war es eine Ehre, als so fleißig angesehen zu werden, dass sie das Lager verlassen durften, um woanders arbeiten zu dürfen. Gerade Jharkendar war für viele Novizen ein Traum und selbst nicht jeder Templer durfte dorthin einfach so aufbrechen, da sie nicht einfach ihre Positionen verlassen durften, wenn man ihnen nicht den Befehl gab.
    Gor Na Frandt kam nach einer kurzen Zeit bei den Krautstampfern an, um dort Kordin zu sehen, der wie gewohnt das Kraut stampfte. Er war sehr fixiert auf seine Aufgabe. Der Wunsch, Templer zu werden, war mit Sicherheit nicht gewichen. Er würde sein Ziel erreichen wollen und dafür hart arbeiten.
    „Der Schläfer erwache, Kordin!“, begrüßte er den Novizen mit der Begrüßung, die in der Bruderschaft üblich war.
    „Ich entbinde euch von eurer Aufgabe und möchte, dass ihr euch zum Tempelplatz begebt. Wir werden nach Jharkendar reisen und ich habe euch, wegen eures Fleißes, ausgesucht, mich auf meiner Reise zu begleiten und im Lager von Jharkendar auszuhelfen. Macht euch für die Reise bereit!“

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline
    Zum ersten Mal seit langen schien soetwas wie eine lockere Stimmung unter den Brüdern zu herrschen. Die Nachricht, nun an einem Ort wohnen und dem Schläfer huldigen zu können, ohne groß beheligt zu werden, war eine derartige Erleichterung nach all den Strapazen, dass sie garnicht anders konnten, als ausgelassen zu sein. Sicherlich würden noch einige Probleme auf sie zukommen, doch sie würden nicht mehr vergleichbar sein, mit dem, was manche von ihnen hatten erleiden müssen.
    Auch Elvardo war ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen. Obwohl er vor Monaten losgezogen war, um seinen Waffenbruder Gor Na Luman zu finden, und bei dieser Sache versagt hatte, war er doch nun im Begriff, wieder etwas aufzubauen, bei etwas Nützlich zu sein. Die Zeit des Umherirrens war endlich vorbei. Und vielleicht würden Gor Na Luman udn die anderen Versprengten irgendwann ganz alleine zu ihnen finden? Sie durften die Hoffnung nicht aufgeben.
    Der Einarmige nahm die Karte an sich, die tanglet wieder zusammengerollt hatte, und steckte sie sich in den Gürtel. Gor Na Kumar machte sich indess daran, den Karren zu ziehen.
    "Ich würde ja helfen." Raunte Elvardo ihm zu, hob wie beiläufig seine verbliebene Hand, grinste und lies sich wieder etwas zurückfallen, um ihnen den Rücken freizuhalten. Wie gewohnt übernahmen Gor Na Fred und Gor Na Thorvid die Spize und gemeinsam verliesen sie die Hauptstadt Myrtanas...
    Geändert von Elvardo (23.08.2015 um 19:41 Uhr)

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    Lehrling Avatar von Kordin
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    Kordin ist offline
    Der vergleichsweise junge Guru Baal Djakat wollte schon protestieren, als Gor Na Frandt seinem Schützling Kordin befahl, sich für die Abreise nach Jharkendar vorzubereiten. Der Baal verlor nur ungerne einen guten Helfen bei den Krautstampfern. Doch schnell besann sich Baal Djakat seiner Stellung. Er als niederer Baal stand deutlich unter einem Templer, der offensichtlich direkte Befehle des Erleuchteten ausführte. Zumindest war dieser Befehl nicht anders zu erklären, als das Gor Na Frandt von Y`Kagan kam.
    Kordin selbst achtete kaum auf den Guru, als der Urteilsbringer diese frohe Kunde mitbrachte. Weniger eifrige Novizen hätten vielleicht keine Lust gehabt, da sie lieber hierbleiben wollten, doch so wie viele Novizen hatte Kordin Jharkendar noch niemals betreten und es dürstete ihn danach, diesen Landstrich einmal mit eigenen Augen zu sehen. Jene, die schon dort waren, berichteten die sonderbarsten Dinge, etwa Geschichten von wandelnden Blättern, prächtigen Ruinen und mysteriösen Ureinwohnern. Er war schon gespannt, ob an diesen Erzählungen wirklich etwas dran war.
    Nicht zuletzt kam diese Reise auch einer Auszeichnung gleich. Gor Na Frandt hatte ihn nicht ohne Grund auserwäht, sondern, weil es ihm so ernst war für die Gemeinschaft zu arbeiten. Und es freute Kordin natürlich, wenn er für seine Dienste die Chance erhielt, das Lager zwecks einer Mission zu verlassen.
    "Das werde ich tun." War das einzige, was der Novize sagte, bevor er seine Arbeit niederlegte und sich zu seiner Hütte in der oberen Ebene begab. Sie lag recht nahe an den Krautstampfern und auch am Trainigsplatz und hatte wohl einmal dem Templer Gor Na Kosh gehört. Sie war simpel eingerichtet. Die Binsenmatte am Boden nahm einen Viertel des Innenraums in Anspruch, den Rest teilten sich ein runder Tisch, eine Truhe und die Feuerstelle die bei Kordin selten brannte.
    Kordin öffnete die Truhe und besah seine Habseeligkeiten. Viel war es nicht. Ein kleiner Beutel mit einigen grünen Novizen lag über der gefaltenen Novizenrobe, dazu gesellte sich ein Heiltrank. Der Novize nahm alles an sich und entledigte sich des Rocks, um die Robe anzulegen. Schnell waren der Beutel und der Heiltrank in den Taschen verstaut. Nachdem er den Rock in die Truhe gelegt hatte, verlies Kordin die Hütte wieder und machte sich auf den Weg zum Tempelplatz. Unterwegs lies er sich noch die Tagesration ausgeben und dann endlich traf er am Ziel ein. Es war nicht schwer, die Gruppe ausfindig zu machen, die Gor Na Frandt zusammengestelt hatte. Eilig begab Kordin sich zu ihnen, blieb jedoch etwas Abseits, da die meisten ihm Fremd waren...

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    Lehrling Avatar von Frandt
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    Frandt ist offline
    Da die Gruppe vollständig war, konnten sie ihre Reise nach Jharkendar beginnen.
    Die Gegend mochte zwar nicht mehr so gefährlich wie damals sein, als die Bruderschaft noch nicht Khorinis beherrschte, aber dennoch lauerten eine ganze Menge gefährlicher Biester in der Dunkelheit, die nur darauf warteten, sich geeignete Beute zu holen. Gor Na Frandt, Gor Na Omir, Gor Na Balim und Gor Na Alsvin würden sich um drohende Gefahren kümmern, damit den Novizen nichts geschehen würde.
    Sie waren für ihren Schutz verantwortlich und würden ihr Möglichstes tun, um die Gefahren abzuwehren und ihre Aufgabe erfolgreich abzuschließend. Sie mussten über den Pass, wenn sie Jharkendar erreichen wollten und das Minental hinter sich lassen. Sie müssten weit laufen und immer wieder könnten sich Probleme durch wilde Bestien einschleichen. Wenn sie mussten, konnten sie andere Wege finden. Auf dieser Expedition waren nur vier Templer dabei und drei von ihnen waren noch nicht erfahren genug, um es mit stärkeren Biestern aufzunehmen. Dafür hatten sie den Vorteil, dass sie immer zusammen trainierten und sich somit kannten. Sie konnten besser im Team arbeiten und waren sich nicht fremd.
    „Wir brechen auf!“, verkündete der Urteilsbringer und unterbrach dabei die Novizen, die miteinander redeten.
    Die Reise konnte beginnen.

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