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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Galbuon nahm sich genug Zeit, die angebotene Ware gründlich zu begutachten. Immerhin hing nicht weniger als sein Leben davon ab, dass sie in einem tadellosen Zustand war und es sich auch um eine angemessene Menge handelte. Nach dem er mit der Kontrolle fertig war, packte er alles wortlos zurück in den Beutel.
    "Es scheint alles in bester Ordnung zu sein. Was kann ich euch dafür anbieten?"
    Hauke stütze sich mit den tatzenartigen Händen auf den Tisch, der bedrohlich knirschte. Sein Blick durchbohrte Galbuon regelrecht. Wie ein Pfeil, der sich durch sein Fleisch schlug.
    "Was seid ihr bereit, zu geben, Fremder?"
    Der angesprochene Fremde hielt dem fordernden Blick stand. Indess griff er in seine Tasche und wuchtete nun seinerseits einen Lederbeutel hervor. Der war allerdings deutlich kleiner als der, den der Händler ihm angeboten hatte. Geschickt öffnete er die Schlaufe des Beutels und lies den Inhalt auf den Tisch purzeln. Haukes Augen weiterten sich, als ihn nicht weniger als 20 violett glimmende Brocken Erz anfunkelten. Bedächtig griff er nach einem der Brocken und hielt ihn gegen das Licht des Kaminfeuers.
    "So reines Erz habe ich selten zu Gesicht bekommen." Raunte er beeindruckt und legte den Brocken vorsichtigt wieder auf den Tisch.
    "Woher habt ihr dies?"
    Galbuon lächelte dünn. "Ich besitze es seit geraumer Zeit. Ein Andenken an meine alten Tage, wenn man es so betrachten mag. Dies sind Erzbrocken von der Insel Khorinis."
    "Ah ja. Hrm. Khorinis. Da gibt nun dieser Fanatiker mit dem Glatzkopf den Ton an, wenn ich das richtig verstanden habe."
    Hauke zuckte mit den Schultern, griff nach dem leeren Lederbeutel von Galbuon und begann, die Brocken einen nach dem anderen wieder hinein zu legen.
    "Der Preis ist fair." Brummte er wie nebenbei und legte den Beutel in eine der großen Kisten, vergrub ihn zwischen einer großen Menge Fell und anderer Lederbeutel, so das er nicht sofort auffiel.
    Galbuon nickte wortlos und schulterte den Provinant.
    "Kann ich euch sonst noch etwas anbieten?" Fragte Hauke mit hochgezogener Augenbraue.
    "Nein, danke. Aber ihr könntet euch Gedanken machen, was ihr mir bei meiner Rückkehr verkaufen könnt."
    Mit diesen Worten verabschiedete Galbuon sich von dem Händler und lies ihn alleine in seiner Hütte zurück. Hauke sah ihm lange nachdenklich nach, ehe er sich auf einem kleinen Hocker niederlies und sich gedankenverloren den Kopf kratze. Seltsame Gestalten hatte es dieser Tage in Nordmar.

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    In der kleinen Hütte, die ihm der Jarl so gastfreundlich zur Verfügung gestellt hatte, erwachte Galbuon ausgeruht nach einem friedlichen und langem Schlummer.
    Der Wanderer schlug blinzelnd die Augen auf und drehte sich leicht in dem warmen Fellbett herum, um einen Blick auf seinen bereitstehenden Proviant zu werfen. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass ihn jemand entwenden würde. Aber er hatte zu lange in der Kolonie gelebt. Ein unterschwelliges Misstrauen brannte noch immer in seinem Herzen. In dieser Hinsicht war ihm die Kolonie aber auch ein guter Lehrer gewesen. Manches mal hatte sich das Misstrauen als wahrer Lebensretter erwiesen. In dieser Situation war es jedoch herzlich unnötig.
    Galbuon streckte die Arme durch und setzte sich langsam im Bett auf, schob die warme Decke fast nur widerwillig davon. Routiniert begann er, in seine gemütlichen Unterlegsachen zu schlüpfen, ehe er die schweren Rüstungsplatten darüber zurrte. Darüber schnürrte er sich den warmen Mantel, den er erstanden hatte. Statt der Panzerhandschuhe streifte er schließlich noch ein paar brauner Lederhandschuhe über, die seine Finger gegen die klamme Kälte schützen sollten. Kaum war er gänzlich angezogen, griff er nach seinen Vorräten, warf einen letzten prüfenden Blick durch das kleine Gästezimmer und stieß dann die Tür auf. Kalter Wind schlug ihm sogleich ins Gesicht und Galbuon zog die Kapuze des Mantels über den Kopf und tief ins Gesicht, um sich vor der Witterung zu schützen. Schweren Schrittes stapfte er hinaus, stiieß die Tür mit einer Hand wieder zu und wanderte dann über den zentralen Platz des Dorfes, wo sich einige der Jäger offenbar für die Jagt bereit machten. Sie ignorierten den Fremden, und er ignorierte auch sie. Mit Zielstrebigen Schritten hielt er auf die schmale Hängebrücke zu, die das Dorf mit dem übrigen Lande Nordmar verband. Wie üblich war die Brücke von einem der Krieger bewacht. Er war groß gewachsen und drehte sich sogleich zu Galbuon herum, als er ihn bemerkte.
    Der Fremde blieb beinahe stehen, als er das Gesicht des Mannes erblickte. Es war der schweigsame Sohn des Jarls, der ihn offenbar erwartet hatte. Der junge Mann hob eine Hand und bedeutete Galbuon, kurz zu warten.
    "Ich grüße dich." Sagte er schroff und legte eine Hand an seinen Gürtel, in dem ein edles Breitschwert steckte, das eines Häuptlingssohnes würdig war.
    "Was wollt ihr?" Fragte Galbuon, der mit dieser Unterbrechung nun wirklich nicht gerechnet hatte und eigentlich nur noch so schnell wie möglich weiter wollte. Doch der Mann schien es kein bisschen eilig zu haben.
    "Du verlässt uns also schon." Stellte der Sohn ebenso beiläufig wie überflüssig fest und warf dabei einen Blick hinauf zum Dorf. Dann fixierten seinen kleinen Augen den Fremden.
    "Ich habe viele Jahre mit dem Gedanken gehadert, das Grab meines Urahnen aufzusuchen. Ich konnte mich nie dazu durchringen, es zu tun. Nun kommst du, zielstrebig, entschlossen. Dein Mut ist bewundernswert und... inspirierend. Du hast es verdient, den Stein meines Urahnen tragen zu dürfen."
    Obwohl sich der eisige Blick des Mannes nicht änderte, schwang in seiner Stimme die Bewunderung mit, die er für Galbuon empfinden musste. Der Fremde war doch sichtlich überrascht. Er hatte fast damit gerechnet, dass der Sohn ihm den Stein neiden würde. Aber es klang überhaupt nicht danach. Seine Ehrerbietung klang absolut ernst gemeint.
    "Ich danke euch für diese Worte. Aber ich bezweifle, ihr habt hier auf mich gewartet, um mir dies mitzuteilen..." Galbuon brauchte nicht lange, um 1 und 1 zusammen zu zählen.
    "Ihr wollt mich begleiten." Stellte er sachlich fest.
    Der Sohn nickte langsam.
    "Es wäre mir eine Ehre, wenn ich an deiner Seite kämpfen und das Grab meines Urahnen sehen dürfte. Der Weg ist gefährlich und es wäre für uns beide keine Schande, wenn wir uns gegenseitig helfen würde. Was meinst du?"
    Der Freme seufzte leicht und musste dann inwillkürlich lächeln. Der Häuptlingssohn erinnerte ihn an Grush Gar. Nicht etwa von seinem Bildungsstand oder der Art des Sprechens her, sondern nach der überraschenden Art und Weise, mit der er in seine Mission hinein platze. Galbuons Lächeln wurde breiter, und er schüttelte kurz belustigt den Kopf, ehe er dem Nordmarer die Hand ausstreckte. Der Mann zögerte nicht lange und schlug ein.

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    Schon bald hatten die beiden ungleichen Wanderer das schützende Dorf hinter sich gelassen.
    Die eisige Wildniss der Nordlande begrüßte sie gleich zum Aufakt ihrer langen Reise mit einem gewaltigen Schneefall, der es schwer machte, auf große Entferung noch etwas von der Landschaft zu erkennen. Galbuons ausgezeichneter Orientierungssinn und die Ortskentniss des Häuptlingssohnes ergänzten sich jedoch so gut, dass sie ihre Reise nicht schon am Anfang unterbrechen mussten und sich stoisch durch den Schnee kämpfen konnten. Der Schneefall hatte zudem den Vorteil, dass es geringfügig wärmer wurde. Galbuon hatte es schon oft beobachtet, dass an klirrenden Wintertagen die Temperaturen deutlich anstiegen, wenn der Schnee vom Himme fiel. Dieser Effekt kam ihnen nun zugute.
    Beide sprachen sie kaum miteinander. Der Nordmarer schien von Natur aus eher schweigsam zu sein, und auch Galbuon sehnte sich nicht nach mehr Gesprächen als notwendig, um seinen Atmen während der Wanderung zu sparen. Er war nicht als introvertiert zu bezeichnen, aber dennoch weniger redeselig als die meisten Menschen, mit denen er bisher irgendwelche Abenteuer erlebt hatte. Bei Grush Gar, der als einzigster kein Menschen gewesen war, waren die Umstände zwar anders gewesen, aber auch bei ihm waren die Gespräche wohl dosiert und mit einer gewissen Aufgeklärtheit vonstatten gegangen. Was der Ork wohl grade wieder in der Welt tat? Nach ihrem Abenteuer in der Höhle hatten sie sich nicht mehr gesehen. Die magischen Kristalle hatten bewiesen, dass ihre größte Stärke in der Schwäche des Lebendigen lag. Beide waren sie einfach der ewigen Macht der Magie nicht gewachsen gewesen, die sie unermüdlich und ausdauernd in die Knie gezwungen hatte. Vielleicht würde sich eines Tages eine Gelegenheit bieten, der Höhle erneut die Stirn zu bieten. Doch dieser Tag lag, wenn er kommen würde, noch in weiter Ferne.
    Plötzlich hielt der Nordmarer unvermittelt an.
    Galbuon legte routiniert eine Hand an den Griff seines Schwertes und setzte zu einer Frage an, doch der Sohn gab ein leises Pfeifen von sich und legte den Zeigefinger an seinen bärtigen Mund. Galbuons Worte blieben ihm in der Kehle stecken und als der Sohn leicht in die Knie ging, folgte er seinem Beispiel. Galbuon blickte sich angespannt ab, bis er erblickte, was den Nordmarer aufmerksam gemacht haben musste. Es waren Fußspuren im Schnee, die aufgrund des Schneefalls noch nicht besonders alt sein konnten. Irgendjemand war vor kurzem hier entlanggestapft.

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    Gebückt schlichen die beiden durch den eisigen Wind der ihnen entgegenschlug.
    Wenn es nach dem Nordmarer gegangen wäre, hätten sie einen großen Bogen um die fraglichen Fußspuren im Schnee gemacht und sich in sicheres Terain begeben, wo ihnen keine potentielle Bedrohung auflauern konnte. Doch Galbuon sah das anders. Trotz seines Misstrauens, war er noch lange nicht Paranoid und er bezweifelte stark das in diesen Ländern irgendwelche Banditen herumstreunten. Es lohnte sich einfach nicht und war viel zu gefährlich. Wer außerhalb der Dörfer unterwegs war, hatte ein festes Ziel, eines das sich lohnte.
    Nach einigen Stunden, so schien es, gelangten sie in eine schmale Schlucht die hinab in den Fels führte. Sie schütze sie vor dem Schnee, doch lag die Kälte in der Senke wie ein See aus kalter Luft. Es war regelrecht unangenehm und wie bei einem See fühlte es sich so an, als sprang man in frostiges Wasser. Nachdem sie jedoch in lebende Schneemänner verwandelt worden waren, kam ihnen die Abwechslung von der schlechten Schicht ein wenig entgegen. Alles in diesem Land war einen ein Zweischneides Schwert.
    Die Fußspuren waren mittlerweile nicht mehr zu sehen. Die Schneeverwehungen hatten von ihnen ausradiert was zu sehen gewesen wäre. Doch musste der oder diejenige Person die sich diesen Pfad entlang begeben hatte, den selben Weg genommen haben...

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