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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Bevor es losgeht ein paar editorische Anmerkungen. Die folgende Geschichte wird über Werner Neumanns Ausstieg aus seiner Gang handeln und dabei auch über den Alltag im Berliner Gangmilieu berichten. Die beschriebenen Ereignisse sind ein von Werner streng gehütetes Geheimnis und nur er und die darin beschriebenen Personen wissen darüber Bescheid.
    Dramatis Personae (Farbzuweisung)

    Werner Neumann
    Robert Schwarz
    Katharina "Kathy" Orlowski
    Großmeister, restliche NPC´s

    Wichtige Charaktere neben Werner werde ich mithilfe des Editors aus Saints Row 3 visuell darstellen (erlaubt mir Anpassung von Klamotten und Tatoos). Ich finde das ein paar Bilder immer helfen.
    So jetzt genug gelabert, kommen wir zur Story. (Falls es jemand liest, hoffe ich es unterhält ihn[Bild: icon_04.gif])

    Dit is Berlin

    [Bild: jdfM42Ii76r6hGl_cksrittergang_verbessert_minatur.jpg]
    (Symbol der Glücksritter)

    Dreck. Müll. Gestank. Heruntergekommene Häuser. Was für andere Menschen nur schwer zu ertragen wäre, war für Werner der ganz normale Alltag. Er war hier aufgewachsen in dieser Welt aus Dreck und Gewalt, hier in diesem Viertel in den Äußeren Bezirken von Berlin, von den Einheimischen nur „Der Ring“ genannt. Leute die weiter innerhalb von Berlin wohnten, nannten sie allerdings Berlins „Wundschorf“. Hier galt das Gesetz nur wenig, wenn sich die Polizei mal blicken ließ, dann nur mit mehreren schwerbewaffneten Zügen. Dann wurde ein paar Wochen „ die Ordnung wiederhergestellt“ (normalerweise kurz vor Wahlen) und dann wieder abgezogen. Sobald dies geschah übernahmen die wahren Herren wieder die Macht. Werner blickte sich um, neben ihm stand sein alter Freund seit Kindertagen: Robert Schwarz. Robert war etwas kleiner als er (1,86m) schwarzhaarig und von athletischer Gestalt. Nicht auf eine muskulöse Art, eher auf die Art wo nur das am Körper ist, was nötig ist. Von den anderen wurde er deswegen oft spöttisch „Windhund“ genannt. Er trug seine abgewetzte Jeans und sein ausgewaschenes T- Shirt. Auf seinen Rücken hatte er seine „ Susan“ so nannte er sein Scharfschützengewehr. An seinem Gürtel trug er seine Back-up Waffe, eine schwere Pistole. Robert war ein begnadeter Schütze, der hervorragend in den urbanen Ruinen verschmelzen konnte. Im Nahkampf war er eine echte Lusche, aber dafür war Werner ja da. Robert hatte zudem einen veralteten Visor von dem sich Werner häufiger fragte, wie dieser noch funktionierte. Auf seinem linken Oberarm war ein Keltenkreuz eintätowiert und durch sein T- Shirt schimmerte manchmal die Gang Tätowierung auf der linken Rückenseite durch. Auf der rechten hatte er einen Ordensritter des ehemaligen deutschen Ordens eintätowieren lassen. Im Gegensatz zu Werner hatte er keine Narben. Werner trug seine üblichen Klamotten: Stiefel, eine Arbeitshose und seine alte Lederjacke darunter ein schwarzes Shirt.
    „Was starrst du in der Gegend herum Werner ?“
    , fragte ihn Robert und unterbrach so Werners Sondierung der Umgebung.
    „Wir sollten mal unseren Hintern in Bewegung setzen, der Großmeister hat nach uns verlangt und du weißt, dass er noch nicht mal, so der geduldige Typ ist.“
    „Ich sondiere die Umgebung, du weißt genauso gut wie ich, dass es in letzter Zeit feindliche Aktivitäten bei uns gaben. Aber ja wir sollten los, ich habe nichts Ungewöhnliches entdeckt.“
    , sagte Werner und setzte sich in Bewegung. Robert folgte ihm und fing dabei an zu reden:
    „Ja in der Tat nichts Ungewöhnliches, alles so runtergekommen wie immer. Aber mit den Aktivitäten hast du Recht, die haben zugenommen, ich vermute der Großmeister will uns deswegen sprechen.“
    Er hielt kurz inne und überlegte, dann fuhr Robert fort: „Die Diener Luzifers, haben überall im Viertel ihr Pentagramm mit Blut an den Wänden gemalt. Und Mustafa, wurde letztens von unseren Männern in dem leeren Gebäude an der Zimmerallee gefunden. Er lag in einem Beschwörungskreis, aus Blut, umgeben von toten Tieren. Sein Hals war aufgeschlitzt, sie haben ihn ausbluten lassen. Dabei war er einer unserer Männer, früher haben sie sich das nur an Ganglosen getraut. Dafür müssen sie bezahlen!“ Robert spuckte aus. Werner antwortete:
    „Diese Typen sind bekloppte Satanisten und Ziegenficker, denen müssen einfach nochmal die Grenzen aufgezeigt werden. Aber gefährlicher sind in meinen Augen, die Söhne Tyrs, sie haben bei Karim und Erik den Blutadler fliegen lassen.“ „ Den Blutadler? , unterbrach ihn Robert.
    „Ja du weißt schon, ihnen wurde der Rücken aufgeschnitten, die Rippen von der Wirbelsäule getrennt und dann..“

    „Ja ist in Ordnung ich weiß wieder worum es geht, du hast Recht diese Typen sind gefährlicher. Die halten sich für eine Art Wikinger und überlegene Menschen. Neuheiden die denken dass sie nach Walhalla fahren. Wir sollten ihnen allen ein Ticket besorgen.“
    Robert ballte seine Faust und fuhr währenddessen fort:
    „Aber trotzdem 3 Brüder in 4 Wochen, das darf der Großmeister nicht durchgehen lassen. Wir müssen den Anderen zeigen, dass jeder der uns angreift, es mit dem Leben bezahlt. Die Straßen müssen wieder uns gehören!“
    „ Absolut!“
    , antwortete Werner, „auch wenn ich so langsam nicht ganz sicher bin, was uns das im Endeffekt bringt. Aber das tut jetzt erstmal nichts zur Sache. Wir sind da!“
    Beide blieben stehen. Sie standen vor dem HQ der Glücksritter einem 10 stöckigen Hochhaus aus Stahlbeton. Im Gegensatz zu den anderen Gebäuden in der Umgebung, konnte man es fast als sauber bezeichnen. Alle Fenster waren ersetzt worden und an den Wänden waren keine Graffitis zu sehen. Aus dem ersten Stock hingen zwei Banner mit dem Symbol der Glücksritter. Am Eingang standen zwei Ritterbrüder Wache, beide breitgebaut, groß und sehr muskulös. In ihren Händen hielten sie Sturmgewehre neuerer Bauart. Wie jeder aus der Gang allerdings wusste, waren in den Gebäuden ringsum ebenfalls bewaffnete Brüder die die Straßen überwachten. Als sie von den beiden erkannt wurden nahmen diese sofort Haltung an und begrüßten sie:
    „Meister Neumann und Meister Schwarz es tut gut euch zu sehen. Der Großmeister erwartet euch schon.“
    „Ebenfalls gut dich zusehen Kemal. Und dich auch John. Wir gehen sofort zu ihm. Mal sehen was er will. Und ihr beide behaltet die Straßen im Auge, es geht viel vor zur Zeit.“, antwortete Werner ihnen.
    „ Immer!“, erwiderten beide sofort.
    Werner und Robert betraten das Haus und durchschritten die Eingangshalle. Verschiedene Gemälde die Schlachten und historische Personen zeigten hingen dort. An einer großen Wand neben der Treppen hing ein eisernes Gangemblem mit eisernen Lettern. Unter dem Schriftzug „Memento Mori“ hingen die Bilder gefallener Brüder und Schwestern, an unterster Stelle die Bilder der drei kürzlich getöteten Brüder. Beide blieben kurz stehen erwiesen der Wand den Respekt und gingen dann zum Fahrstuhl. Der Großmeister war im obersten Stock da wollten sich beide lieber die Treppen sparen. Sie stiegen ein und der Fahrstuhl rauschte los. Er wurde von den Technikern der Gang In Schuss gehalten und war deswegen trotz seines fortgeschrittenen Alters noch in guter Verfassung. Der Fahrstuhl hielt im 10. Stock an. Als sich die Tür öffnete, sahen sie die „Vorhalle“. Überall standen feinste Möbel herum auf denen sich halbnackte und nackte Frauen und auch einige Männer räkelten. Dies waren keine Schwestern und Brüder sondern „ Zerstreuung“ wie sie genannt wurden. Sie waren ehemalige „unabhängige“ Straßenkinder, andere Gangmitglieder die nicht getötet wurden waren. Oftmals wurden sie unter Drogen gesetzt um sie gefügig zu machen. Den Mitgliedern der Glücksritter waren harte Drogen hingegen verboten, da sie in Augen des Großmeisters schwach machten. Wer seinen Alkoholkonsum nicht unter Kontrolle hatte wurde bestraft. Werner wusste, dass andere Gangs es anders handhabten, die Nachkommen Tyrs zum Beispiel setzten sich vor Kämpfen oft unter Drogen um keine Schmerzen zu spüren. Zwischen den Sexsklaven konnte Werner auch den einen oder anderen Bruder sich am Vergnügen sehen. Weiter hinten konnte allerdings an einer Marmorsäule (Werner fragte sich immer noch wie die hier hochkamen) gelehnt eine Ritterschwester erkennen.
    Es war Katharina „Kathy“ Orlowski eine Meisterin der Glücksritter. Von den meisten wurde sie allerdings (nie in ihrer Anwesenheit) „Furie“ genannt. Sie war vom gleichen Rang wie Werner und Robert, allerdings die rechte Hand des Großmeisters. Sie war als berechnend und skrupellos bekannt. Sie hatte einen brillanten taktischen Verstand und war hervorragend mit Pistolen, SMG und Messern. Allerdings war sie auch oft impulsiv, temperamentvoll und hatte eine leichte sadistische Ader. Ihre Methoden waren oft über die Maßen brutal, aber effektiv. Werner hatte etwa ein halbes Jahr mit ihr eine feste Beziehung, kam aber mit ihrer Art nicht gut zurecht. Sie hatte es überraschend gut aufgenommen, und meinte nur trocken „er würde schon zu ihr zurückkommen.“ Ihr weiteres Interesse an ihm, war ein schlecht verborgenes Geheimnis. Er selbst hatte ebenfalls noch Gefühle für sie, weswegen es bisweilen Züge einer On/Off Beziehung annahm. Ihr Verhältnis zu Robert war oft angespannt. Sie war 1,77 groß ihre langen schwarzen Haare waren zu einer japanischen Hochsteckfrisur zusammengesteckt. Sie hatte einen athletischen Körper und was bei ihrer Größe ungewöhnlich war, leicht asiatische Gesichtszüge. Sie trug eine enge schwarze Lederhose, schwarze Stiefel und eine glänzende schwarze Lederjacke. Als sie die beiden entdeckte, winkte sie sie zu sich. Als die beiden bei ihr waren, begann sie zu sprechen:
    „Ah die beiden feinen Herren begnügen sich auch mal zu erscheinen. Das ist ja Herzallerliebst von euch.“

    „Normale Menschen sagen erstmal Guten Tag wenn sie sich sehen.“
    , antwortete Robert.
    „Oh stimmt wo bleiben meine Manieren. Schön dich zusehen Werner“
    , sagte sie mit einer leicht verführerischen Stimme, umarmte Werner und küsste ihn auf die Wange.
    „Und,oh Robert du bist ja auch da, das ist ja…ach, Such dir was Nettes aus ich bin gerade unmotiviert.“, sagte sie mit einer leicht frostigen Stimme.
    „Schön dich zu sehen Kathy.“
    , seufzte Werner der die Streitereien der beiden schon lange satt hatte.
    „Freue mich das zu hören.“, antwortete sie und lächelte ihn an, „aber jetzt wollen wir nicht dumm rumstehen, er wartet auf uns. Wir können uns ja auch im Gehen unterhalten, na ja Robert vielleicht nicht.“
    Robert wollte etwas erwidern, aber nach einem Blick von Werner ließ er es doch bleiben. Die drei setzten sich in Bewegung. Kathy fuhr fort:
    „Ich bin gespannt was der Großmeister genau von uns will. Ich habe in letzter Zeit einige Informationen über die Luz und die Tyr´s gesammelt, aber was er genau er damit angefangen hat, weiß ich auch noch nicht.“

    „Nach den Ereignissen der letzten Woche wird es wohl eine Offensive werden“
    , erwiderte Werner, „ wir können das Verhalten der Anderen nicht ungesühnt lassen, sonst halten sie uns für schwach.“
    „Ich stimme dir zu, aber ist es kein Wunder das wir ein schwach aussehen. Wir haben zu lange nichts mehr unternommen. Die meisten unserer Brüder und Schwestern liegen faul auf der Haut rum, oder vergnügen sich mit dem Fleisch.“, wobei sie stehen blieb und auf die Gestalten in der Eingangshalle deutete und verächtlich schnaubte.
    „Der Großmeister wird allmählich alt und nachlässig wenn ihr mich fragt. So kann es garantiert nicht weitergehen.“
    Sie setzten ihren Weg fort sie waren inzwischen im Harem des Großmeisters angelangt, wo die schönsten Frauen der Beute zu seiner Verfügung standen.
    „Tja ich würde gerne sehen wie du ihn alt und faul nennst, wenn wir gleich drinnen sind Kathy. Das würde ich wirklich gerne sehen.“
    , meinte Robert mit einem süffisanten Grinsen. Kathy warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    „Genug jetzt ihr zwei! Wir gehen jetzt rein.“
    , sagte Werner und klopfte an die massive Eichentür die vor ihnen war.

    (Kathy und Robert in Gesamtansicht)
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    numberten ist offline Geändert von numberten (29.05.2015 um 17:55 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    „Kommt rein.“, tönte die tiefe Stimme des Großmeisters durch die Tür. Werner öffnete die Tür und die drei betraten das Büro des Großmeisters. Es war das prächtigste Zimmer im ganzen Gebäude und von außen hätte es niemand in so einem Bau vermutet. Edler Parkettboden war verlegt worden, an der Wand hingen alte Waffen und Schilde. In der linken Ecke des Raumes stand eine alte Ritterrüstung, in ihrer Hand hielt sie das Langschwert des Großmeisters. Es war eine Art Symbol des Anführers und unter den Gangs in Berlin eine Tradition. Die Nachkommen Tyrs hatten eine Großaxt, die Diener des Luzifers einen Dreizack, usw,.. Der Großmeister saß in einem Ledersessel hinter einem massiven Eichenschreibtisch. Hinter dem Schreibtisch hing ein großer Bildschirm, auf dem gerade ein Film lief, den er sich gerade anschaute als sie eintraten. Es war bekannt, dass er eine gewaltige Sammlung Filme und Serien aus dem 20. und 21. Jahrhundert besaß. Er veranstaltete sogar ab und zu Filmabende mit ihnen, die wenn es kein „Themenabend“ war, ihnen schon viel Spaß bereitet hatten. Als sie eintraten, drehte er sich zu ihnen um. Er war eine imposante Erscheinung, breit gebaut, geschorener Kopf und hatte einen braunroten Bart. Er trug eine schwarze Hose, Kampfstiefel und ein Tank Top. Verschiedene Tätowierungen bedeckten seine Haut.
    „ Ah da seid ihr ja. Da ich ja eh auf euch gewartet habe, dachte ich mir, dass ich mir die Zeit mit einen Film vertreiben kann.“
    , dröhnte der Großmeister und schaltete den Film aus. „Die nackte Kanone, ein Heidenspaß kann ich euch sagen. Was habt ihr so lange gebraucht, seid ihr noch in der Innenstadt bummeln gewesen? Ne, ne, Werner du ruinierst mich.“ , sagte er langezogen und mit hoher Stimme , wobei er anfing zu Grinsen. Kathy und Robert fingen an zu leise zu lachen und selbst Werner musste schmunzeln. Er erinnerte sich noch an den Werner Filme Abend. Sie hatten sich alle prächtig amüsiert, auch wenn sein Name die darauffolgenden Wochen von den beiden anderen nicht mehr normal ausgesprochen wurde.
    „Ja die Werner Filme waren klasse, aber besser noch haben mir die „Filme“, von deiner Namensverwandten Theresa Orlowski, Kathy!“, sagte Robert und grinste spöttisch, „sag mal Werner ist sie auch so gut im Bett?“ Kaum hatte er es ausgesprochen, schlug Kathy ihm schon blitzschnell mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf.
    Nicht das es dich was angehen würde Perversling“, erwiderte sie mit wütendem Blick, um dann mit sinnlicher Stimme und einem Grinsen in Richtung Werner fortzufahren, „aber da du es nie herausfinden wirst. Ich bin natürlich besser.“ Während ihres Disputs verfinsterte sich das Gesicht des Großmeisters zunehmend. Plötzlich schlug er mit der Faust auf den Tisch und fing an zu brüllen:
    „Genug ihr Komiker! Denkt ihr ich habe euch hergerufen um über Filme zu disputieren?“
    Sofort verstummten die drei und wurden wieder ernst. „Ich habe extra eine leichte Abschweifung gemacht, um zu sehen ob ihr darauf einsteigt. Scheinbar ist der Tod, drei unserer Brüder nicht so ernst wie ich dachte.“ „Wir..“ „Schnauze, ich will keine Ausflüchte sondern eure Meinungen haben. Drei unserer Brüder wurden von anderen Gangs im eigenen Territorium getötet. Wie denkt ihr sollen wir da reagieren?“
    Sein Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er stark angepisst war. Er hatte sie alle drei komplett auflaufen lassen wie kleine Kinder. Werner wusste, dass jetzt Entschlossenheit angesagt war. „Wir müssen zurückschlagen. Stärke in den Straßen zeigen.“
    „Die Grenze muss neu gezogen werden. Und sie müssen merken das sie es bereuen, wenn sie es wagen sie zu überschreiten.“

    „ Ihr Blut muss die Straßen Berlins rot färben. Für jeden unseren Gefallenen müssen sie mit ihren eigenen Blut zahlen.“ Das Gesicht des Großmeisters hellte sich wieder auf.
    „Gut wie ich sehe seid ihr jetzt auch wieder bei der Sache. Und merkt euch, von meinen Meistern erwarte ich das diese wissen, wann Kalauer angebracht sind und wann nicht.“ Alle drei nickten zustimmend. „Und ihr habt recht, eine deutliche Reaktion ist angebracht. Und diese wird morgen auch stattfinden. Kommt näher! Mit den Informationen die in den letzten Wochen zusammengetragen wurden, habe ich einen Schlachtplan entworfen.“ Sie traten näher an den Eichentisch heran. Auf dem Bildschirm hinter ihm erschien ein Stadtplan der näheren Umgebung Berlins. „Wie ihr ja wohl wisst haben wir in diesen Bereichen bisher die Kontrolle." Er färbte die entsprechenden Stadtgebiete blau ein. "Die Nachkommen Tyr´s sitzen an der Grenze im Norden unseres Gebiets die Diener Luzifers im Nordwesten." Er färbte die entsprechenden Gebiete rot und grün ein. "In den Grenzbereichen unseres Gebiets kam es zu den bekannten Übergriffen. Im Osten sitzen die Janitscharen, aber ich kann euch mitteilen, dass ich mit Osman einen zeitweiligen Frieden schließen konnte. Er kann die Tyr´s überhaupt nicht leiden und hält uns erst mal den Rücken frei. Er ist zwar ein Bastard, aber ein ehrenhafter, also können wir uns ganz den beiden anderen widmen.“ Er wechselte das Bild, und auf dem Bildschirm erschien ein Gebäudekomplex im Gebiet der Luz. "Unsere Quellen haben ergeben, dass sich Moloch, so nennt sich die rechte Hand des Anführers der Luz, in diesem Gebäude mit einigen seiner Leute aufhält. Ich habe keine Ahnung was er dort plant, aber ich weiß das ihr ihm einen Besuch abstatten werdet.“
    "Ich nehme nicht an das wir ihm eine Einladung zur Teeparty überbringen sollen? “, warf Robert ein.
    „Gut kombiniert Sherlock. Nein kein Tee für ihn. Ihr werdet ihn gefangen nehmen und Informationen aus ihm herausholen. Ich will wissen warum die beiden Gangs auf einmal zusammenarbeiten und was sie planen. Ohne Unterstützung der Tyr´s würden sich die Luz das niemals trauen.“
    „Also eindringen seine Männer ausschalten und Informationen beschaffen. Und danach ?“, unterbrach ihn Werner.
    „Ich weiß, dass die beiden ein Waffenlager haben. Er wird wissen wo es ist. Und wenn ihr es wisst, greifen wir es an und ziehen ihnen somit die Zähne.“
    „Also sind bis auf Moloch alle in dem Gebäude entbehrlich?“
    , hakte Kathy nach.
    „Nun die anderen könnten auch Informationen haben, aber ja Moloch ist die Person um die es geht. Ich gebe dir Infos zu dem Auftrag Kathy, dann könnt ihr euch an die Details machen. Bis heute Abend will ich den genauen Schlachtplan haben. Sonst noch Fragen?“ er zog einen Datenträger aus seinem Schreibtisch.
    „Nein Großmeister wir machen uns ans Werk.“
    , antwortete Kathy nahm den Datenträger aus seiner Hand. Er nickte und machte ihnen mit einer Handbewegung klar, dass sie verschwinden konnten. Die drei verließen sein Büro. Sobald die Tür hinter ihnen zu war begann Robert zu reden:
    „Puh. Da hat er uns zu Beginn ordentlich auflaufen lassen, oder?“

    „Du musstest ja auch direkt darauf einsteigen Robert. Dafür nochmal ein freundliches Dankeschön meinerseits Robert.“, erwiderte Werner scherzhaft. Sie setzten sich in Bewegung in die Richtung des Fahrstuhls. „Ja der Alte und sein kleinen Mätzchen, das hätte er sich auch sparen können. Aber lassen wir ihm in seine Späßchen, ich gehe schon mal in den Planungsraum und bereite schon mal alles vor. Wir sehen uns dann dort in einer Stunde. Und seid pünktlich.“
    „In Ordnung wir sehen uns dann.“
    Kathy beschleunigte ihren Schritt Richtung Fahrstuhl. Auf den Weg dorthin stieß sie mit einer leichtbekleideten blonden Dienerin, zusammen die gerade einem der Brüder ein Getränk brachte. Sie warf ihr einen bösen Blick zu und wollte gerade ihren Weg fortsetzen, als sie ein „Blöde Schlampe.“, aus dem Mund der wahrscheinlich zugedröhnten Blondine vernahm. Plötzlich blieb sie stehen, packte die Frau an den Haaren und stieß ihren Kopf mit Schwung gegen eine der Marmorsäulen. Werner und Robert die gerade auf dem Weg zur Bar waren, hörten nur einen lauten Schlag und sahen wie das Blut spritzte. Die Blondine sackte zu Boden, worauf Kathy sofort ihren Fuß auf ihren Hals setzte. Sie beugte sich zu ihr runter und sprach sie mit ruhiger Stimme an:
    „Wie war das Prinzessin, wolltest du mir etwas sagen?“
    Die Dienerin lag weinend auf dem Boden und röchelte etwas Unverständliches. „Ja du bist eine ganz große Nummer hier, nicht wahr? Ich glaube nicht. Ich denke, du bist nicht viel mehr als das Sofa dort hinten. Wobei das Sofa nicht respektlos mir gegenüber ist. Es weiß wo es hingehört und was es ist. Weißt du noch was du bist?“ Sie nahm ihren Fuß vom Hals. „Wertlos!“, wimmerte sie und rang nach Luft. „Richtig! Die Kandidatin erhält 100 Punkte“, antwortete Kathy und trat ihr mit dem Fuß in den Bauch. Dann wandte sie sich an den Bruder für den sie den Drink bringen sollte.
    „Und du! Bring deinem Spielzeug Respekt bei sonst bringe ich ihn dir bei. Verstanden?“
    „Jawohl Meisterin.“, antwortete dieser eingeschüchtert.
    „Zauberhaft.“, antwortete sie mit zuckersüßer Stimme und einem aufgesetzten Lächeln. Dann stieg sie in den Fahrstuhl und verschwand. Robert und Werner hatten die Szenerie beobachtet und drehten sich wieder zur Theke um.
    „Sie ist ein wenig aggressiv heute. Sag mal Werner, kann es sein, dass Kathy zurzeit ihre Tage hat?“
    „Also ich führe da kein Buch, allerdings ist sie auch sehr gut darin ohne Menstruation Blut fließen zu lassen.“
    Robert lachte und antwortete: „Der war richtig gut, den muss ich mir merken.“ Werner musste ebenfalls lächeln:
    “Ich weiß das er gut war deswegen wird Kathy ihn nie zu hören bekommen verstanden?“ Robert machte eine Reißverschlussbewegung am Mund. Dann nahmen sie ihre Gläser auf und prosteten sich zu. Im Hintergrund hörte man immer noch das leise Wimmern der lädierten Dienerin.

    (Der Großmeister)
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    numberten ist offline Geändert von numberten (29.05.2015 um 17:56 Uhr)

  3. #3 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Werner und Robert betraten den Planungsraum. Kathy stand über den Kartentisch gebeugt und winkte sie zu sich heran, als sie eintraten. Die beiden traten an den Kartentisch heran. Auf ihm lagen verschiedene Stadtpläne und Gebäudeskizzen. Kathy richtete sich auf:
    „Gut ihr seid beide da.“
    Sie schaute auf ihre Uhr. „Und sogar pünktlich, ich bin beeindruckt. Nun ich habe einen Operationsplan ausgearbeitet. Die Lage ist um es mal gelinde zu sagen, komplex. Wir haben vor dem Gebäude wo er sich aufhält noch einen weiteren Gebäudekomplex. Es ist damit zu rechnen, dass sie in dem Gebäude ebenfalls Posten stationiert sind.“
    „Also müssen wir erst das eine Gebäude einnehmen, was wahrscheinlich die Wachen im Hauptgebäude alarmieren wird und anschließend das Hauptgebäude stürmen. Und wenn wir Pech haben setzt sich Moloch in der Zwischenzeit ab.“, stellte Werner fest.
    „Korrekt, aber ich habe meinen Plan schon dementsprechend angepasst. Wir greifen im Morgengrauen an und überraschen so die Kräfte im Vorgebäude. Meinen Informationen zufolge halten sich dort nur ein paar Männer als Alarmposten auf. Diese müssen wir schnell ausschalten.“

    „Und wenn dort doch mehr Feinde sind?“,
    unterbrach sie Robert.
    „Na was wohl, wir brauchen länger für das Vorgebäude und haben wahrscheinlich mehr Verluste. Nichts was ich mir wünsche, aber damit müssen wir leider rechnen."
    „Richtig. Aber wir müssen das Gebäude nehmen, Verluste hin oder her. Wie soll es anschließend weiter gehen Kathy?“
    „ Nun wenn es uns gelungen ist den Alarmposten auszuschalten, was die restlichen Kräfte alarmieren wird, wenden wir uns dem Hauptgebäude zu. Robert du beziehst mit deinem Team Stellung in den oberen Stockwerken und deckst von dort aus Werners Team. Werner dein Team greift das Hauptgebäude an du bindest die feindlichen Kräfte. Die Luz sind undiszipliniert, sie werden all ihre Aufmerksamkeit auf dich lenken. Das wird nicht einfach für dein Team.“
    „Mein Team ist es gewohnt unter Feuer zu stehen, wir werden das hinkriegen." "Während sie mit euch beschäftigt sind, nähere ich mich mit meinem Team von der Ostseite und falle ihnen in die Flanke. Das Gebäude hat keinen Nordausgang und im Westen ist freie Fläche, also ein gutes Schussfeld für deine Männer Robert.“
    „Meine Leute sorgen dafür, dass niemand in Richtung Westen ausbricht. Verstanden!“

    In Sachen Taktik und Kampf legten Robert und Kathy zum Glück ihre Sticheleien beiseite und waren absolute Profis.
    „Wenn mein Team ihnen in die Flanke fällt, nutzt du die Verwirrung und greifst sie frontal an. Sofern der Plan reibungslos abläuft und keiner versehentlich Moloch erschießt, wird das also ein Kinderspiel.“
    , beendete Kathy ihre Ausführungen und lächelte verschmitzt.
    „Ja ich sehe schon das wird ein echter Waldspaziergang“
    , merkte Robert an.
    Als ob du schon einmal im Wald warst Robert. Also gut Kathy du bringst den Plan dem Großmeister und wir trommeln unsere Leute zusammen. Nicht das sie sich auf einmal noch betrinken. Ausrüstung, Waffen, Einsatzbesprechung das alles muss erledigt werden bis spätestens, 0300. Das wird ein kurzer Schlaf für uns alle.“
    „Ja leider. Ach und ich wollte doch morgen ausschlafen.“
    , sagte Robert ironisch und grinste.
    „Schlafen können wir genug wenn wir tot sind. Gut ich bringe dann mal die Pläne zum Großmeister. Bis später.“
    Daraufhin machten sich alle drei auf.


    0245 MEZ

    Die drei Teams standen in der Tiefgarage. Alle waren fertig ausgerüstet und bewaffnet. Werners Team bestand aus 8 Leuten größtenteils mit Schrotflinten und anderen Nahkampfwaffen ausgerüstet. Es waren 7 muskulös gebaute Männer und eine Frau: Olga. Olga war ebenfalls sehr muskulös und fiel eigentlich nur durch ihre feineren Gesichtszüge auf. Sie hatte sich den Kopf kahl geschoren und zeigte auch sonst nicht viel von ihrer femininen Seite. Werner war das egal sie war eine starke Kämpferin und sehr verlässlich. Sein Team waren die Brecher und vor allem dafür da den Feind frontal hart zu treffen Roberts Team bestand aus 9 Leuten 5 Männer und vier Frauen, alle sehr trainiert aber nicht übermäßig muskulös. Sie waren hauptsächlich mit Scharfschützen- und leichten Sturmgewehren ausgerüstet. Ihre Stärke war natürlich der Kampf auf Distanz. Kathys Team war 10 Mann stark und bestand aus 6 Frauen und 4 Männern. Sie waren vor allem mit Pistolen, SMG und Sturmgewehren ausgerüstet. Es war vor allem auf Beweglichkeit, heimliche Annäherung und Überraschungsangriffe ausgerüstet. Die drei Meister standen zusammen und unterhielten sich. „Gut also eure Teams sind kampfbereit?“, fragte Kathy in die Runde.
    „Ja wir können loslegen. Alle sind bereit für die Mission.“
    „Meine sind ebenfalls einsatzbereit.“, bestätigte Robert entschlossen. Kathy lächelte zufrieden.
    „Gut. Dann müssen wir nur noch auf den Großmeister warten. Er wollte noch runterkommen bevor wir losziehen.“
    „Wenn man vom Teufel spricht.“
    Werner deutete auf die sich öffnende Aufzugstür. Der Großmeister kam zum Vorschein. Auf seinem Rücken trug er das Langschwert. Er deutete ihnen per Handzeichen an, sich zu ihren Teams zu stellen. Die drei reihten sich bei den anderen ein und blickten in Richtung Großmeister. Dieser stellte sich zentral auf und begann mit lauter Stimme zu sprechen:
    „Brüder und Schwestern. In den letzten Wochen wurden schreckliche Vergehen gegen unsere Mitglieder verübt. Unsere Geschwister wurden geschlachtet wie Tiere. So wie euch haben mich diese Vorgänge schwer getroffen. Unsere Gegner fordern uns heraus, sie denken, dass wir schwach sind. Doch heute werden sie lernen was es heißt uns herauszufordern. Wir schlagen zu, nicht wahllos wie sie, sondern hart und effizient. Sie werden wieder lernen unsere Stärke zu fürchten.“

    Während dieses Satzes zog er das Schwert und hielt es in die Höhe.
    „Denn unsere Stärke sorgt für Ordnung in den Straßen. Wir sind keine einfache Gang, nein wir sind ein Orden der sich gegen ihr Chaos stellt. Und jetzt geht und zeigt ihnen, dass wir immer noch hier sind. GLÜCKSRITTER !“

    Die versammelte Mannschaft erwiderte den Schlachtruf. Dann setzten sie sich in Bewegung. Die noch dunklen Straßen von Berlin erwarteten sie bereits.
    numberten ist offline Geändert von numberten (29.05.2015 um 17:52 Uhr)

  4. #4 Zitieren
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    Nach einem langen Marsch durch das nächtliche Berlin, näherten sie sich dem Zielgebiet. Nun galt es besonders unauffällig zu bleiben. Kathy gab ihrem Team ein Handzeichen und es setzte sich in Marsch. Sobald der Angriff, begann mussten sie im Osten des Gebäudes in Stellung gegangen sein.
    „Ok, wir umgehen das Gebäude und suchen uns eine passende Angriffsfläche. Sobald die ersten Strahlen der Dämmerung erscheinen, müsst ihr angreifen.“, meldete sich Kathy über Funk.
    "Verstanden wir bereiten uns gerade darauf vor.“ Die Dämmerung müsste in etwa einer Stunde anbrechen.“
    „Gut so, melde mich wenn wir bereit sind. Ende.“ Werner ließ sein Team sich so nah wie möglich an das Gebäude annähern. Das Gebäude war zweistöckig und schon sehr heruntergekommen.
    „In Ordnung, Robert mein Team ist auf Sprungweite ans Gebäude herangekommen und liegt in Deckung.“
    „Verstanden, mein Team ist auch bereit und hat alle Öffnungen des Gebäudes im Visier. Sobald sich was regt, schalten wir es aus. Na, bist du denn nach der Rede des Großmeisters gut motiviert ? Weniger Pathos hätte es auch getan.“
    „Ich habe es auch nicht gebraucht, aber die Mannschaft ist motiviert und nur das zählt. Und jetzt erst mal Funkstille. Ich bezweifele das die Luz Funk abhören, aber wir sollten kein Risiko eingehen.“
    „Verstanden, Ende !“ Werner sah sich um. Sein Team war bereit, man konnte die Anspannung in der Luft quasi spüren. Jeder seiner Leute kontrollierte nochmal seine Ausrüstung und auch Werner ging nochmal alles durch.
    „Wenn wir schnell genug drinnen sind und sie überrumpeln, sollte das unsere Überlebenschancen verbessern. Ich habe keine Lust heute in dieser Müllhalde zu sterben. Wenn wir heute Erfolg haben, sollte der Großmeister zufrieden sein und..“ Kathys Funkspruch unterbrach seinen Gedanken:
    „Wir sind in Position. Ihr könnt angreifen, wenn sich die Gelegenheit bietet.“
    „Verstanden.“ Die Dämmerung brach an. „Ein weiterer blutiger Morgen für Berlin. Es wird Zeit.“ „Es geht los“, funkte er und richtete sich dann an sein Team:
    „In Ordnung, Brüder und Schwester es geht los. Schicken wir diese Luz, zu ihrem Maskottchen.“ Auf sein Handzeichen hin stürmten sie in Richtung des Gebäudes los. Im schnellen Lauf versuchten sie die kurze Freifläche zum Eingang zu überwinden. Auf einmal sah Werner aus dem Augenwinkel, dass sich etwas im ersten Stock regte. Dann brach ein Schuss los.
    „Einer weniger, los weiter.“
    „Damit halten sie sich schon mal von den Fenstern fern.“ Werner erreichte den Türrahmen und bezog rechts von ihm seine Position. „Bisher keine Verluste.“ Werner zielte ins Gebäudeinnere und gab Boris das Zeichen es zu betreten. Unter gegenseitiger Deckung betraten sie eilig das Gebäude, immer bemüht jede Ecke abzusichern. Häuserkampf war eine langwierige Prozedur, aber sie hatten nur wenig Zeit. Der Schuss würde die anderen alarmiert haben. Werner ließ Olga mit der Hälfte des Teams das Erdgeschoß sichern und begab sich mit dem Rest in den ersten Stock.
    „Bisher keine weiteren Ziele an den Fenstern zu sehen. Aber da wird nie und nimmer nur einer drinnen sein.“
    „Wir dringen in den ersten Stock vor, also Feuer auf die Fenster einstellen."

    „Positiv. Verlegen Zielbereich in den zweiten Stock.“
    Sie stürmten die Treppe hinauf. Boris betrat gerade die oberste Stufe, als er plötzlich von einer Schrotladung getroffen rückwärts die Treppe runterfiel. Werner stürmte sofort die Treppe hinauf und entdeckte den Schützen, einen muskulösen Mann mit kahlgeschorenen Kopf. Bevor er schießen konnte drückte Werner mit seiner Schrotflinte ab und verwandelte dessen Kopf in einen feinen roten Schleier.
    „Wie geht es Boris ?“ rief er die Treppe hinunter.
    „Tot. Seine Brust ist total zerfetzt.“
    „Verdammt!“ Sie durchsuchten zügig den ersten Stock, keine weiteren Feinde zu sehen. Nur an einem Fenster lag eine Leiche tot neben dem Fenster. Ihr Kopf war quasi nicht mehr existent.
    “Guter Schuss Robert.“
    „Erdgeschoß gesichert“
    , meldete sich Olga über den Team- Funkkreis.
    „Verstanden. Bezieht Stellung zum gegenüberliegenden Gebäude, aber bleibt von den Fenstern fern.“
    „Verstanden Meister.“
    Die Durchsuchung des zweiten Stock, zeigte das nicht mehr, als zwei Feinde im Gebäude waren.
    „Nur zwei Mann, sie haben tatsächlich nur einen Alarmposten hier positioniert. Recht ungeschickt, aber gut für uns. Ihr könnt Stellung beziehen.“

    „In Ordnung wir rücken vor.“ Werner begab sich mit seinem restlichen Team zur Nordseite des Gebäudes. Gegenüber konnte man das eigentliche Ziel schon sehen, ein Gebäude von gleicher Bauart und Höhe. Werner positionierte seine restlichen Leute neben den Fenstern und Türen. Der Gegner hatte wahrscheinlich schon Stellung bezogen und zielte in ihre Richtung.
    „Kathy wir beginnen gleich den Sturm auf das andere Gebäude. Sobald sie sich auf uns eingeschossen haben, müsst ihr schnell sein.“
    „Kein Problem, mein Team liegt bereit und freut sich schon ihr Blut zu vergießen."
    „Mein Team hat sich jetzt auch positioniert. Wir decken euch und knipsen sie aus, wenn sie sich zeigen.“
    „In Ordnung.“ Er richtete sich an sein Team:
    „In Ordnung, Olga deine Halbgruppe springt zuerst, wir decken euch so gut es geht.“
    „Verstanden. Also gut Leute. 2. Halbgruppe fertig machen zum Sprung.“
    „Los“
    „Sprung auf, Marsch, Marsch!“ Das Team setzte sich in Bewegung. Sobald es aus dem Gebäude hinaustrat fiel einer der Männer von einer Kugel getroffen zu Boden. Aus den oberen Stockwerken des Gebäudes eröffneten schwere MGs das Feuer auf das Vorfeld. Die MG- Garben zerfetzen einen weiteren von Werners Männern. Der Rest von Olgas Halbgruppe musste in Deckung gehen. Werners Halbgruppe erwiderte das Feuer in Richtung des Feindes.
    „Kathy wir liegen mit unserem Arsch unter Feuer, bewegt euch!“
    „Halt deinen Arsch noch ein wenig aus der Schussbahn, wir sind unterwegs.“
    Werner hoffte es. Solange die MGs feuerten konnte sein Team nicht weiter vordringen.
    „Einen ihrer Scharfschützen ausgeschaltet, aber ihre MGs sind gut befestigt…..Scheiße einen meiner Jungs hat erwischt. Schaltet diesen dreckigen Hurensohn aus.“ Werner hatte inzwischen eine der MG- Stellungen ausgemacht, im ersten Stock das vierte Fenster. Er drehte sich zu einem seiner Leute um:
    „Kemal! Granatenwerfer erster Stock, viertes Fenster.“ Unbeeindruckt vom Kugelhagel visierte Kemal mit dem Granatenwerfer das Fenster an und drückte ab. Die Granate trudelte in Richtung Fenster und traf ihr Ziel. Mit einer gewaltigen Explosion zerflog das Fenster und die dortige Stellung in kleine Splitter. „Eines weniger.“ „Guter Schuss Kemal.“, brüllte Werner in dessen Richtung und lächelte grimmig.
    „Ein Scharfschütze weniger. Ich habe die Sau erwischt.“ Die Lage verbesserte sich, aber solange das MG weiterfeuerte, hatten sie keine Chance das Gebäude zu stürmen.
    „Ok, Süßer hier kommt die Kavallerie.“
    Auf einmal konnte Werner Gefechtslärm aus dem gegnerischen Gebäude wahrnehmen. Kathys Team fiel ihnen in die Flanke.
    „Jetzt ist die Gelegenheit da.“ "In Ordnung sie sind beschäftigt. Zeit uns für ihr Feuer zu bedanken.“ Daraufhin stürmte er mit seinem ganzen Team in Richtung des Gegners.
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    Sobald sie sich aus der Deckung erhoben, eröffnete das verbliebene MG das Feuer. Werner und seine Leute beschleunigten ihren Schritt. Bis auf die Mg- Stellung schienen der Rest der Gegner mit Kathys Team beschäftigt zu sein. Der Flankenangriff hatte sie scheinbar vollkommen überraschend getroffen. Werner sah auch das Olgas Halbgruppe, oder das was davon übrig war, sich wieder erhoben hatte. Olga schleuderte gerade mit großer Wucht eine Granate ins Mg- Nest. Mit einem Knall flog auch das zweite schwere Geschütz der Gegner ins seine Bestandteile. Werner nutzte das und sprang durch den Türrahmen des Zielgebäudes. Plötzlich wurde er von heftigen Kopfschmerzen getroffen, eine Nebenwirkung des Implantats. Werner kämpfte gegen den Schmerz und fing sich wieder. Noch leicht benommen stürmte er in den nächsten Raum. Dort sah er mehrere Gegner die gerade beschäftigt waren ihr Feuer in Richtung der Osten eindringenden Glücksritter zu lenken. Bevor sie erneut reagieren konnten wurden sie durch schnelles Feuer aus den Waffen von Werners Team getötet. Die Luft war geschwängert mit Blut und Geschossen. Werner gab dem anderen Team ein Zeichen das die Luft rein war. Es war ganz offensichtlich nur ein Halb Team von Akiko, einer der Vertrauten von Kathy geführt.
    „Wo ist Kathy und der Rest des Teams.“, fragte Werner sie. Sie kam näher und antwortete noch leicht außer Atem.
    „Meisterin Orlowski ist mit einem Teil der Gruppe schon ins obere Stockwerk vorgedrungen, weil sie dort den Moloch vermutete.“
    Werner nickte und wollte sich gerade ins obere Stockwerk begeben, als sich Kathy auf seinem Funkkanal meldete:
    „Die oberen Stockwerke sind gesichert, wir haben zwei Gefangene, Moloch ist auch darunter. Ihr könnt euch um die Verwundeten kümmern und das Gebäude nach außen absichern.“
    „Verstanden, ich komme danach hoch. Hast du das mitgeschnitten Robert ?“
    „Ja, mein Team vermint noch das Gebäude, falls wir noch unerwarteten Besuch aus dieser Richtung bekommen und dann wechseln wir in euer Gebäude.“
    Werner gab nun seinen Männern und Akikos Leuten Anweisungen. Sofort begannen sie auf seinen Befehl hin Stellungen zu beziehen und das Umfeld zu überwachen. Ein paar sahen unter Olgas Führung nach den Verwundeten. Allerdings war dort nichts mehr zu retten. Die Verwundeten, waren verblutet. Werner hatte drei Leute verloren, Robert einen. Der Angriff war geglückt, hatte aber einen Blutzoll gefordert. Werner war sich aber im Klaren, das ohne den gut durchgeführten Entlastungsangriff wesentlich mehr gestorben wären. Insgesamt waren sie recht glimpflich davongekommen. Nach einiger Zeit kam Roberts Team vom anderen Gebäude zu ihnen rüber. Sie brachten Boris Leiche und die ihres Kameraden mit. Robert ließ sie zu den der anderen beiden legen. Dann kam er auf Werner zu.
    „Schön zu sehen, das es dich nicht erwischt hat, du alter Hurenbock“, sagte er freudig und lächelte. Er hielt seine Hand entgegen und Werner schlug ein.
    „Gleichfalls, dein Team hat gute Arbeit geleistet.“, erwiderte er mit freundlichem Tonfall.
    „Natürlich es wird ja auch von mir befehligt. Aber wir können uns später noch gegenseitig die Eier schaukeln. Ich beziehe mal mit meinem Team oben Stellung.“
    „Tu das. Ich werde mal sehen, ob Kathys Gefangene die Mühe wert waren.“
    „Wollen wir es hoffen. Und beeil dich sonst legt Kathy ohne dich los.“
    Werner nickte und begab sich über die Treppe in den ersten Stock. Er musste nicht lange suchen um die Gefangenen zu finden. Sobald er die Treppe betrat hörte er gedämpfte, schrille weibliche Schreie. Kathy hatte scheinbar schon angefangen. Die Schreie kamen aus einem Zimmer am Ende des Flures. Werner betrat das Zimmer und betrachtete die Szenerie. Auf einen Stuhl gefesselt saß eine weibliche Anhängerin der Luz. Ihr Gesicht war geschwollen und sie selbst blutüberströmt. Drei ihrer Fingerspitzen bluteten ebenfalls. Vor ihr stand Kathy mit einem blutigen Messer in der Hand. Ihre Lederjacke hatte sie ausgezogen, weswegen sie jetzt im schwarzem Tank Top vor der Gefangenen stand. Ihre Armtätowierungen waren mit Blut beschmutzt. Die Gefangene schüttelte sich vor Schmerzen und weinte. Ihre Stimme war durch ihr Schluchzen kaum zu verstehen.
    „Ich schwöre ich weiß nichts über irgendeine Abmachung mit den Tyrs. Ich bin nur eine gewöhnliche Kultistin.“
    Ihr Kopf sank geschwächt vornüber. Kathy hob ihr Kinn an, schob die schwarz gefärbten Haare der Kultistin beiseite und sprach zu ihr mit ruhiger Stimme.
    „Ich glaube dir nicht meine Liebe. Und ich mag keine Lügen.“ Dann riss sie ihr den vierten Fingernagel aus. Die Frau schrie vor Schmerzen.
    „Ich denke sie spricht die Wahrheit. Die ist doch nur ein kleiner Fisch.“
    Kathy bemerkte ihn und lächelte ihm zu. Dann wandte sie sich der Frau zu und lächelte sie an. Sie packte sie am Hinterkopf und drehte ihr Gesicht zu Werner.
    „Hörst du das meine Liebe ? Mein Freund hier behauptet, dass du nichts weißt. Und er ist recht gut in Lesen von Menschen. Denkst du er hat recht ?“ Die Kultistin begang heftig zu nicken. Kathy stellte sich vor sie hin und lächelte leicht.
    „Weißt du was ich denke, er hat wirklich Recht. Du bist keine Hilfe.“
    Und mit einer leichten Armbewegung schlitzte sie die Kehle der jungen Frau auf. Das Blut schoss aus der Wunde heraus und der Körper sackte zusammen. Werner quittierte diese Aktion mit einem genervten Kopfschütteln. Kathy wischte ihre Hände an der Leiche ab und kam auf ihn zu.
    „Was ist los ? Du hast ja selber gesagt das sie nichts weiß. Damit hatte sie keinen Nutzen mehr für uns. Selbst als Spielzeug für die Männer wäre sie nutzlos gewesen, so wie sie aussieht.“ Kathy zeigte in Richtung der deformierten Leiche und seufzte.
    „Du bist lange genug dabei, um zu wissen, dass es so läuft. Wenn wir in ihre Hände fallen, werden wir schlechter behandelt. Moloch überlasse ich dir, er ist in der Abstellkammer dort drüben.“
    Sie zeigte auf eine Tür hinter sich. Dann schaute sie ihn mit einem ehrlich besorgten Blick ins Gesicht.
    „Alles in Ordnung mit dir du siehst nicht ganz gut aus ?“, fragte sie mit besorgter Stimme.
    „Leichte Probleme mit den Implantaten, geht wieder vorbei.“
    „Das solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich will nicht das du mir auf einmal wegen so einem Aussetzer stirbst.“
    Sie tätschelte leicht seine linke Wange und küsste ihn dann auf die rechte. Ein blutiger Handabdruck, verblieb auf seiner Wange.
    „Upsi. Tut mir Leid.“, sagte sie mit entschuldigender Stimme und einem schulmädchenhaften Grinsen, ging zum Waschbecken um sich die Hände zu waschen.
    Dann schnappte sie ihre Jacke und ging in Richtung Ausgang. Bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich noch einmal zu Werner um.
    „Ich werde den Großmeister über den bisherigen Verlauf unterrichten. Viel Glück mit Moloch, er sieht zäh aus, aber ich weiß das du gut darin bist sie zum Reden zu bringen. Wir sehen uns dann unten.“
    Werner nickte ihr zu und mit einem erneuten Lächeln verließ sie den Raum.
    „Dann wollen wir mal.“, dachte Werner und begab sich zur Abstellkammer. Als er die Tür öffnete sah er den leicht lädierten Moloch auf einem Stuhl gefesselt sitzen. Moloch war ein Berg von einem Mann leicht dunkelhäutig. Er hatte eine Glatze und sein Schädel war mit satanischen Symbolen tätowiert. Sein Körper war mit lauter Nieten- Piercings bestückt, so das er fast aussah wie ein Igel. Nur auf seinem Schädel waren sie nicht. Dafür hatte er sich dort scheinbar zwei große Metallnieten einsetzen lassen, die aussahen wie Hörner. Als er Werner sah lächelte er und sprach mit arroganter Stimme:
    „Ah mein Foltermeister ist da. Tu dein schlimmstes Made, denn nichts was du tust ist vergleichbar mit den Qualen die dir mein Meister zufügen wird.“ Er lachte laut.
    „Was auch immer Nadelfresse. Ich bleibe im hier und jetzt. Und jetzt wirst du mir was über die Allianz zwischen euch und den Tyrs erzählen.“ Moloch lachte lauthals.
    „Du denkst das du mich zum Reden bekommst einen Diener Luzifers. Lächerlich. Weißt du was mir mit eurem kleinen Freund gemacht haben? Er hat geschrien wie ein Mädchen. Aber keine Angst sein Tod war nicht umsonst. Aus seinem Blut haben wir eine Blutwurst gemacht die unsere neuen Novizen zum Einstand essen dürfen.“
    Spöttisch lachte er in Werners Richtung. Dieser blieb ruhig und riss mit einer beiläufigen Bewegung Moloch zwei seiner Piercings aus der Haut. Blut spritzte, Moloch fluchte und schrie. Wütend brüllte er in Werners Richtung:
    „Das beeindruckt ich nicht. Es ist nichts gegen die Qualen der Hölle.“
    „Na ja, du hat ja noch sehr viele davon und dann noch diese beiden Prachtexemplare im Schädel. Und außerdem habe ich vorhin was liegen sehen. War das ein Lötkolben?“
    Er verließ die Kammer und kam mit dem Kolben zurück. Kurz sah er so etwas wie Angst in Molochs Augen aufblitzen. Dann aber antwortete dieser entschlossen und prahlerisch.
    „Was ist ein Lötkolben gegen die Feuer der Hölle?“
    Werner seufzte, und schaltete den Kolben ein. Das würde ein hartes Stück Arbeit.
    numberten ist offline Geändert von numberten (15.06.2015 um 12:17 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Werner war verschwitzt und leicht erschöpft. Vor ihm saß Moloch, blutüberströmt und mehr im Delirium als bei Bewusstsein. Wo früher die Metallnieten waren, waren nun kleine Löcher mit Rändern aus geronnenem Blut auf der Haut. Am Kopf wo vorher seine beiden großen Nieten wie Hörner herausgeragt waren, sah man jetzt nur noch zwei große blutige Krater. Seine Haut war überzogen von Linien aus geronnenem und teilweise noch frischem Blut. Neben den Löchern durch die Entfernung der Piercings war seine Haut überzogen mit Brandlöchern. Seine Haut sah aus wie eine verbrannte Mondoberfläche, uneben und voller Krater. Neben Werner lag der Lötkolben, blutverschmiert, verkrustet und vollkommen unbrauchbar durch die zweckentfremdete Benutzung. Die Luft war erfüllt vom Geruch nach Schweiß und verbranntem Fleisch. Moloch war schwer am keuchen, auf dem Stuhl zusammengesackt, aber noch immer am Leben. Werner wischte sich den Schweiß von der Stirn und sprach Moloch mit fester Stimme an.
    „Also Moloch fassen wir zusammen. Bei den Tyrs kam es zu einem Machtwechsel und Thoreg ein Intimfeind des Großmeisters ist nun der Anführer der Tyrs.
    Und um den Großmeister zu vernichten hat er sich dazu herabgelassen sich mit euch zu verbünden um uns beizukommen?“

    „Ja, so ist es.“, krächzte Moloch mit matter Stimme. Nichts war mehr von seiner Arroganz am Anfang zu merken. Er war ein gebrochener Mann. Werner fuhr fort:
    "Und die Tyrs haben ein geheimes Waffenlager mit teilweise modernen Waffen, das aber aus Geheimgründen nur schwach bewacht ist und von dem nur wenige wissen ?"
    "Ja das schwöre ich beim dunklen Gebieter selbst." In seiner Stimme schwang leichte Verzweiflung mit.
    "Sehr gut", antwortete Werner mit zufriedener Stimme,"nach unseren Startschwierigkeiten hast du dich letzlich als kooperativ erwiesen. Ich denke du sagst die Wahrheit und weisst nicht mehr Informationen."
    "Und was nun ?" Werner seufzte leicht und schaute Moloch in sein entstelltes Gesicht.
    "Ach Moloch", sagte er mit leichtem bedauern in der Stimme und zog seine Pistole, "du bist doch lange genug im Geschäft um das zu wissen."
    Beim Beenden des Satzes schoß er ihm eine Kugel in den Kopf. Blut und Hirnmasse spritzte aus dem Hinterkopf gegen die Wand. Der geschundene Körper sackte auf dem Stuhl zusammen. Werner beobachtete die Leiche. Moloch war ein harte Brocken gewesen. Erst als alle kleinen Nieten rausgerissen waren und Werner eines der Hörner herausgerissen hatte, begann er zu reden. Zwar zu lügen, aber es war mehr als vorher. Werner war sehr beeindruckt wieviel Schmerz ein Mensch ertragen konnte. Er wandte sich von der Leiche ab und begann das Blut abzuwaschen, das sein Gesicht und seine Arme bedeckte. Die Informtionen waren interessant, er würde sie sofort Kathy mitteilen müssen damit der Großmeister es erfuhr. Er zog seine Jacke wieder an und ging die Treppe herab. Er sah sich um die Leichen der gefallenen Brüder waren inzwischen weggeschafft worden, vermutlich von Neulingen die man hierhin geschickt hatte. änliches hatte er damals auch machen müssen. Keine schöne Erfahrung aber es gewöhnte an den zukünftigen Alltag auf der Straße.
    Kathy erwartete ihn bereits und teilte ihm mit, dass der Großmeister zufrieden war und auf seine Ergebnisse wartete. Er teilte ihr alles mit was er erfahren hatte. Sie war hocherfreut und ging sofort in einen Nebenraum, um ungestört funken zu können.

    Nach einiger Zeit kam sie wieder und ließ Robert holen. Dann begann sie ihnen ihre nächsten Missionsziele mitzuteilen.
    "Also, er ist hochzufrieden mit deinen Informationen Werner. Wir sollen sofort abziehen sämtliche Leichen der Gegener verminen und uns dann zu der gesendeten Koordinate begeben, wo wir Verstärkung bekommen. Bei Abenddämmerung greifen wir dann das Lager an, besorgen uns die Waffen und ziehen so den Tyrs die Zähne. Habt ihr noch Fragen ?"
    "Ja, wie greifen wir das Lager an ?", fragte Robet skeptisch.
    "Nun ich habe noch kein genaues Lagebild. Wir werden es über Tag observieren bis es dunkel wird. Bis dahin werde ich den Plan entwerfen und ihn mit euch absprechen. Irgendwelche Einwände ?"
    Robert schwieg, ein seltenes Ereignis. Werner nickte nur. Da sie es heute noch erledigen sollten, blieb ihnen keine andere Wahl.
    Die Wachen wurden abgezogen, alle Leichen mit versteckten laungen versehen, damit es die Gegner bei der Bergung schwer hatten. Grausam, aber eine verbreitete Praxis in den Straßen von Berlin. Vor allem da sie dazu geführt hatten das die meisten Leichen wenn sie gefunden wurden einfach nur noch vor sich hin verotteten. Im Gangkrieg gab es keine Regeln, keinen Kriegsrecht. Es gab ein paar Traditionen die eigentlich von allen Gangs akzeptiert wurden, aber es konnte trotzdem sein, das irgendjemand sie am nächsten Tag umwarf um einen Vorteil zu erhalten. Je länger Werner dabei war desto mehr hatte er den Verfall der Ehre in diesen Konflikten bemerkt. Endlich zogen sie ab. Die Stimmung war recht gut unter den Anderen. Trotz allen Verlusten, sie hatten einen Sieg errungen.

    Nach einiger Zeit erreichten sie die Koordinate, wo sie von einigen Männern und Frauen erwartet wurden. Eine kampferprobte Reserve, Werner hatte schon mit ihnen gearbeitet und gekämpft. Sie würden ihre Teams ohne allzu große Schwierigkeiten verstärken und ihre Verluste ersetzen. Robert und Werner nahmen sie in Empfang während Kathy sich mit dem Observationsteam unterhielt. Die beiden Männer ließen nun alle ihre Kräfte etwas essen. Es dauerte noch bis es dunkel würde oder Kathy mit ihrem Plan fertig sein würde. Bis dahin mussten alle wieder bei Kräften sein. Er ging durch die Reihen, unterhielt sich mit seinen Leuten, spendete Trost und motiviert sie für den kommenden Kampf. Sein Team hatte am meisten Leute verloren, aber trotz allem waren sie wild entschloßen es den Tyrs zu zeigen. Das war auch absolut, denn die Tyr waren größtenteils steroidsüchtige Muskelberge mit Todessehnsucht. Keine gute Kombination.

    Nach einiger Zeit kam Kathy zu ihnen und führte sie an eine erhöhte Häuserwand von der sie das Areal im Blick hatten. Es war ein kleines Lager mit flachem Dach. Auf diesem war eine Art Funkverstärker zu sehen.
    " Seht ihr den ?", sagte sie und zeigte auf die Antenne, "bevor wir angreifen muss der zerstört werden sonst wimmelt es hier in kürzester Zeit von Feinden. Der Plan ist recht simpel, da der Gegner nicht mit uns rechnet und nach Molochs Angaben nicht sonderlich zahlreich sind. Roberts Team verstärkt mit einigen Raketenwerferschützen postioniert sich hier oben. Dein und mein Team greifen von zwei Seiten an. Ich umgehe erneut das Gebäude und greife von hinten an. Sobald wir in Position sind funken wir es durch, Robert lässt das Ding in die Luft gehen und wir greifen simultan an. Dieses Lager liegt bewusst nicht direkt im Gebiet der Tyrs. Einerseits klug weil man es nicht vermutet aber auch dumm, da sie so nichts mitbekommen wenn die Verbindung abbricht."

    Zu diesem Plan war nichts zu sagen. Er war simpel, aber das Gelände und die Lage ließ keinen besseren zu. Der Faktor Verwirrung würde sehr wichtig werden für diesen Kampf. Alle Teams zogen los, während allmählich die Dämmerung anbrach. Im Schutze der einbrechenden Dunkelheit näherten sich sich an. Dann warteten sie auf Kathys Team das den weiteren Weg hatte und dadurch länger brauchte. Dann kam das Signal von ihr. Werner bestätigte es und kurze Zeit später sah er von der Erhöhung mehrere Geschoße auf das Dach zufliegen. Mit einer lauten Explosion und einem grellen Blitz schlugen sie ein und zerstörten den Funkverstärker. Es konnte losgehen.
    numberten ist offline Geändert von numberten (01.07.2015 um 23:37 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Werner hörte laute Schüsse, von dem Kaliber eines Scharfschützengewehrs, allerdings kamen sie von dem Gebäude in dem sich Roberts Trupp positioniert hatte. Offensichtlich hatten sie das Feuer auf Feinde eröffnet die sich noch auf dem aufhielten. Werner ließ die schwere Stahltür von einem seiner Leute aufsprengen. Der Durchbruch gelang und die Tür sprang auf. Sofort stürmten sie in das Gebäude wo sie schon erwartet wurden. Die Söhne Tyrs hatten schnell reagiert und sofort Abwehrstellung bezogen. Wobei die meisten von ihnen wohl der Meinung waren, dass der Angriff die beste Verteidigung ist. Werner sah zwei muskelbepackte Hünen mit glattrasierten Schädeln auf sie zustürmen. Beide hatten sich eine Tyr-Rune auf den Schädel tätowiert, und rannten schreiend auf sie zu. Beide hielten schwere Schrotflinten in den Händen die sie bei ihrem Angriff auf die Gruppe abfeuerten. Werner erwiderte das Feuer und der Rest seiner Leute ebenfalls, aber die beiden schienen die Kugeln zu ignorieren und rannten weiter. Offensichtlich waren beide auf Drogenund spürten nichts. Werner legte mit seiner Schrotflinte auf einen der beiden an und traf einen der Angreifer in die Brust, wo er immerhin durch die Wucht der Schrotflinte umgeworfen wurde. Auf Drogen oder nicht, die Schrotlinte hatte genügend Mannstoppwirkung um auch diese Riesen zu stoppen. Aber der andere ignorierte weiterhin die kleineren Geschoße, obwohl er aus zahlreichen Wunden blutete. Er traf einen von Werners Männern mit der Schrotflinte, bis ihn ein Schuß aus Olgas Schrotflinte erwischte und seine linke Schädelhälfte wegfetzte. Die breiige Masse klatschte an die Wand und der Körper taumelte noch ein Stück ziellos umher, bis er zusammensackte. Sofort stiegen sie über die Leichen. Keine Zeit für Erholung, schnell weiter vorrücken bevor sich die Tyrs verschanzen konnten.

    Sie durchschritten die Tür zum nächsten Raum und aufeinmal stand ein Kerl vor Werner der mit einem Beil auf Werners Kopf zielte. Schnell wich er dem Schlag aus, idem er sich wegduckte. Er schlug den Mann mit seiner biotisch verstärkten Faust in den Bauch was ihn gegen die Wand schleuderte wo er mit einem dumpfen Schlag aufklatschte. Blut benetzte die Wand, an der der bewusstlose Körper hinabglitt, während in Kugel aus den Waffen von Werners Team durchlöcherten. Schwere Maschinengewehrfeuer wurde auf einmal auf die rechte Flanke der Gruppe eröffnet und Werner nahm einen Mann, der aus der Hüfte mit einem MG feuerte, aber dadurch natürlich sehr streute. Scheinbar hielt er sich für Rambo. Trotzdem erwischte er einen von Werners Männern, bevor er durch gezieltes Feuer zu Boden ging. Werner schickte eine Halbgruppe unter Olgas Führung in den rechten Flügel während er mit dem Rest des Teams den linken Flügel stürmte. Hinter mehreren umgeworfenen Tischen hatten sich zwei Tyrs verschanzt und eröffneten das Feuer als sie ich näherten. Sofort suchten sie ebenfalls Dekung un hielten die beiden mit massiven Feuer nieder, damit einer von Werners Männer mit einer Granate das Problem lösen konnte. Blut und Holzsplitter flogen herum, als die provisorische Stellung durch die Explosion in die Luft ging.

    Werner zielte langsam um die Ecke als er plötzlich von vorne in den Lauf einer SMG blickte. Aber es war Kathy, die sofort die Waffe senkte als sie Werner erkannte. Sie lächelte und steckte die Waffe weg.
    "Da hätte ich doch fast den falschen erschoßen. Schön zu sehen das ihr es geschafft habt. Der Widerstand war heftig, ich hatte einige Verluste auf den Weg hierher." Werner steckte ebenfalls die Waffe weg und funkte zunächst Olga an, die ihm mitteilte das sie ebnfalls auf Verbündete gestoßen waren. Sie hatten ebenfalls kein friendly fire zu beklagen.
    "Wir hatten auch ein paar unangenehme Begegnungen auf den Weg hierher. Wir lassen sofort unsere Verwundeten versorgen und dann suchen wir dieses Waffenlager." Kathy nickte und gab ihren Leute die Befehle. Dann gingen sie beide in den Hauptraum. Hier hatte Kathys Team gekämpft und war auf heftigen Widerstand gestoßen. Viele Leichen lagen dort auch einiger der Glücksritter. Kathys Team war eher für Hinterhalte gerüstet und hatte so Schwierigkeiten mit den schwer bewaffneten Tyrs gehabt. Sie durchsuchten den Raum und fanden den Zugang zu einem Kellergeschoß. Als sie den Keller betraten, rieb sich Werner die Augen. Der ganze Keller war voller Waffen, teilweise modernster Bauart, vermutlich von der Allianz geklaut. Damit hätten die Tyrs einen tödlichen Schlag landen können. Auch Kathy sah beeindruckt aus. Sie wandte sich ihm zu.
    "Das ist beeindruckend. Sie müssen mehrere Allianzlager überfallen haben. Dieser Verlust wird sie schwer treffen. Und uns immens stärken." Werner nickte nur stumm. Sie hatte absolut recht.

    Beide gingen wieder nach oben. Die Leichen ihrer Brüder und Schwestern waren schon weggebracht worden. Plötzlich hörten sie ein Geräusch aus einem Metallspind der in der Ecke stand. Kathy zog ihre Pistole warf Werner einen Blick zu und ging vorsichtig zu dem Spind. Mit einer ruckartigen Bewegung öffnete sie die Tür.
    In ihm befand sich ein kleines Mädchen, nicht älter als 9 Jahre. Es hatte schmutziges blondes Haar, war mit Blutergüssen überzogen und schaute jetzt ängstlich und mit Tränen in den Augen in den Lauf von Kathys Pistole.
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    Kathy besah sich das Mädchen genauer. Es schien ein Straßenkind zu sein, vermutlich von den Tyrs aufgenommen um als Dienerin zu fungieren.Ganz offensichtlich hatten die Tyrs sie nicht gut behandelt, denn sie sah arg mitgenommen aus. Verängstigt schaute sie auf Kathy und die von ihr gezückte Pistole. Kathys Gesicht nahm weiche Gesichtszüge an und sie steckte ihre Waffe weg ging in die Hocke und lächelte das Mädchen an. Dann sprach sie das Kind mit einer freundlichen und mitfühlenden Stimme an:
    "Hallo meine Kleine, du brauchst keine Angst zu haben ich tu dir nichts. Ich bin Kathy und wer bist du ?"
    "Lena.", antwortete sie mit verschüchterter Stimme. Ängstlich blickte sie Kathy an.
    "Auf einmal wurde es laut und sie schrien viele Dinge und liefen hektisch durch die Gegend. Einer hat mich getreten und gesagt ich soll nicht im Weg rumstehen. Da habe ich mich versteckt."
    "Haben sie dir häufig wehgetan ?", fragte Kathy mitfühlend. Das Mädchen nickte ängstlich.
    "Das ist jetzt vorbei, sie sind alle tot. Ich nehme an du hast kein Zuhause ?" Sie schüttelte den Kopf.
    " Das dachte ich mir. Jetzt hast du eines. Wir werden dir eines bieten. Ich verspreche dir das ich auf dich aufpassen werde. Komm raus, Lena.", sagte Kathy mit freundlicher Stimme und hielt ihr die Hand entgegen. Zuerst zögerte das Mädchen, aber Kathys Lächeln beruhigte sie scheinbar. Sie lächelte zaghaft und nahm die Hand von Kathy an und kletterte aus dem Spind.
    Werner lächelte bei dieser Szenerie. Kathy konnte grausam sein, aber wenn es um Straßenkinder ging, zeigte sie ihre weiche Seite und ihr gutes Herz. Vermutlich weil sie selbst eines gewesen war. Kathy nahm Lena auf den Arm und beide gingen in Richtung Ausgang.
    Lena schaute skeptisch in Werners Gesicht, aber dieser lächelte sie an. Kathy sprach mit beuhigendem Tonfall.
    "Das ist der Werner der wird auch auf dich aufpassen. Keine Angst da wo wir hingehen werden alle zu dir nett sein, dafür sorge ich." Das Mädchen beruhigte sich schaute aber ängstlich als sie über die Leichen der toten Tyrs stiegen. Draußen warteten schon die anderen Gangmitglieder und die ersten Lastwagen rollten an um die Waffen abzutransportieren. Auch Roberts Team war zum Gebäude gekommen. Robert sah überrascht aus, als er Werner und Kathy mit einem kleinen Kind ankommen sah.
    "Oh habt ihr beiden euch ein Kind zugelegt. Wie romantisch." Er lächelte spöttisch, aber Kathy warf ihm nur einen eiskalten Blick zu und vermied einen Kommentar. Scheinbar wollte sie vor Lena nicht streiten. Werner nickte ihm nur zu und erwiderte ebenfalls nichts. Robert zuckte mit den Achseln und fuhr fort:
    "Und wie sieht es aus darin ? Was haben wir erbeutet ?", fragte er neugierig.
    "So einiges, es hat sich gelohnt. Kümmert ihr beide euch um den Abtransport ? Dann bringe ich die kleine Lena schonmal zum Hauptquartier. Werner klärt dich auf."
    "In Ordnung, fahr schonmal vor, wir kümmern uns darum. Bis später." Kathy nickte ihnen zu dann stieg sie in ein Auto ein und fuhr davon. Werner sprach an die Lastwagenbesatzung:
    "In Ordnung, das ganze Zeug liegt in einem Kellerabteil, ladet alles auf, dann rauschen wir ab von hier."
    Die Männer und Frauen machten sich an die Arbeit und begannen die Waffen aufzuladen. Werner und Robert gingen ein Stück abseits und unterhielten sich solange.
    " Da ist einiges hochwertiges Zeug, dabei sieht aus wie modernste Allianz Waffen. Ich weiß nicht wie sie daran gekommen sind, aber das hätte uns ordentlich ficken können."
    "Und jetzt ficken wir sie damit. Heute Abend wird erstmal gefeiert."
    "Ja", antwortete Werner trocken. Er hatte heute abend etwas anderes vor. Er sah ernst drein.
    "Habt ihr das kleine Mädchen dort drinnen gefunden? Es ist immer erstaunlich wie sich Kathy bei diesen Straßenkindern verhält. Da vergisst man fast wie sich sonst aufführt." Werner lächelte.
    "Ich finde es gut, das sie eine weiche Seite hat. Unter ihrem harten Äußeren steckt ein guter Kern."
    "Ja, Ja und sie vögelt gut. Du musst mir nicht rechtfertigen warum ihr was miteinander hattet. Mit wem du gerne deine Zeit verbringst bleibt dir überlassen." Er lächelte und klopfte ihm auf die Schulter.
    "Wir packen das schon alles Werner. Zusammen haben wir es immer geschafft."
    Werner lächelte nur stumm. Dann sahen sie das alles aufgeladen war. Sie schauten sich zustimmend an und gabn dann den Befehl zum abrücken. Beide saßen auf einen Laster auf und in einem von mehreren Autos begleiteten Konvoi machten sie sich auf dem Weg zurück ins Hauptquartier.
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    Nach einer (zum Glück) ereignislosen Fahrt zurück in das HQ der Glücksritter, kamen sie in der Tiefgarage an. Sofort ließen sie die Waffenkisten abladen und ins Lager bringen. Während sie die Arbeit ihrer Brüder und Schwestern begutachteten, kam einer der niederen Ränge zu ihnen. Er gab ihnen eine Nachricht vom Großmeister. Der Inhalt dieser Nachricht lautete, das sobald alle Arbeiten abgeschloßen wären sie allen frei geben sollten und sich dann in zwei Stunden im 10. Stock einfinden sollten. Dort würde eine Feier zum heutigen Sieg stattfinden. Werner und Robert gaben diese Information sofort an die anderen weiter, worauf alle gleich viel zügiger arbeiteten. Nach kurzer Zeit waren alle Maßnahmen abgeschloßen, woraufhin Rober und Werner sich beide auf ihre Zimmer zurückzogen und sich für nachher vorbereiten wollten.
    Werner betrat sein Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Erschöpft setzte er sich zunächst auf sein Bett. Als höheres Gangmitglied hatte er ein Einzelzimmer, dass neben einem eigenen Bad und Bett auch mehrere andere Annehmlichkeiten bot, die ihmnoch als einfaches Gangmitglied verwehrt gewesen waren. Die unteren Ränge schliefen normalerweise in Gruppenräumen und nutzten Gemeinschaftsduschen. Das war nicht unbedingt schlecht, aber ein wenig Zeit für sich haben zu können, war ein Privileg das manchmal von Vorteil sein konnte.
    Er dachte über den heutigen Tag nach. Es war ein blutiger Sieg gewesen und was hatten sie erreicht ? Dem Gegner ein paar Waffen abgenommen mit denen man ihn wieder zurückdrängen konnte. Letzenendes würde es am Status nur wenig ändern. Man blieb in den selben Orten, sah immer das gleiche, kämpfte gegen wechselnde Gegner und sah die Leute die man kannte sterben. Es gab keine große Zukunft hier und auch keine großen Veränderungen. Nur Blut, Schmutz und tot. Und dann war da auch noch die Sache mit den Implantaten. Seit er sie eingesetzt bekommen hatte, brachten sie ihm zwar die Fähigeiten seine Kräfte ordentlich zu kontrollieren, verursachten aber immer häufiger Kopfschmerzen. Der Arzt des Gang konnte zwar gut Verletzungen behandeln, aber feine Chrurgie war nicht seine Stärke. Zudem wusste Werner rein gar nichts über die Hersteller seiner Implantate. Im Ring gab es keine Experten die sich um diese Dinge kümmern konnten, oder ihm ordentliche Implantate fachgerecht einsetzen konnte.

    Werners Entschluss stand fest, heute Abend mit der Euphorie des Sieges im Rücken, würde er mit dem Großmeister über seinen Ausstieg sprechen. Er wollte raus hier, aus dem Ring und auch aus Berlin. Auch wenn es hier vieles gab, was er vermissen würde, hier gab es keine Zukunft für ihn. Er hatte vor irgendwie in die Allianz einzutreten. Dort würde man sein biotisches Potential fördern können, er hatte die Gelegenheit etwas neues zu sehen und sich eine tatsächliche Zukunft aufzubauen. Er hoffte das der Großmeister in guter Stimmung war. Seufzend zog er sich aus und stieg unter die Dusche.
    Nachdem er den Schmutz der Stadt von sich abgewaschen und sich rasiert hatte, zog er sich für die Feier an. Er wählte ein kurzärmliges schwarzes Hemd aus, eine dunkle Jeans zu denen er schwarze Halbschuhe anzog. Nach einem Blick auf die Uhr war es Zeit zu gehen. Werner machte sich in den 10. Stock auf.

    Dort angekommen wurde er schon von Robert welcher ein dunkelblaues Poloshirt trug und eine helle Jeans. Zahlreiche andere Gangmitglieder waren hier, beinahe alle, außer denen die Wache halten mussten. Mindestens Hundert Männer und Frauen waren im Raum versammelt und warteten auf den Großmeister. Zuerst kam allerdings Kathy und stellte sich zu ihnen. Sie hatte ein rotes Tube Top an wozu sie schwarze kurze Schorts trug und schwarz-glänzende Pumps. Sie nickte ihnen beiden freundlich zu, sagte aber nichts denn der Großmeister kam gerade aus seinem Büro am Ende des Flures auf die versammelte Mannschaft zu. Er hatte einen eleganten Anzug an, der aber trotz seines elgenaten Schnitts nicht so gut zu der bulligen Statur des Großmeisters passte. Schlagartig wurden alle Still und das vorherige Gemurmel erstarb. Er blickte mit festem Blick in die Menge und sprach dann mit lauter Stimme, wobei er seinen Blick über das Auditorium schweifen ließ.
    "Brüder und Schwestern! Wir haben uns heute Abend hier versammelt um unseren glorreichen Sieg zu feiern. Wir haben dem Feind in seine Schranken verwiesen und ihm eine herbe Niederlage zugefügt. Wir haben ihm gezeigt wo seine Grenzen sind und was es bedeutet uns zu reizen. Und wir werden damit weitermachen, bis sie um Frieden betteln werden. Der heutige Tag legt die Grundlage dafür." sprach er mit feierlicher Stimme. Dann fuhr er mit bedächtiger Stimme fort zu sprechen.
    "Aber wir sollten nicht jene Brüder und Schwestern vergessen, die heute für uns ihr Leben ließen mussten. Namen die nicht vergessen werden sollten und werden. Ihre Namen werden zusammen mit den anderen Gefallenen gewürdigt werden. Heute feiern wir ihr Opfer und unseren Sieg. Also amüsiert euch stellvertretend für sie mit. Genießt euer Leben und seine Annehmlichkeiten." Er blickte erneut in die Menge.
    "Und nun amüsiert euch. Auf unsere Toten und auf unseren Sieg. Glücksritter!" Die Menge erwiderte seinen Schlachruf. Dann begann Musik zu spielen, halbnackte Frauen und Männer kamen herbei und begannen Getränke an die Menge zu verteilen.

    "Na dann wollen wir uns dochmal ins Getümmel stürzen",sagte Robert und lächelte. Kathy drehte sich zu ihnen um und sprach Robert an.
    "Ab und zu kommen ja auch mal gute Ideen aus deinem Mund, Schwarz. Ich gehe erstmal was trinken und dann tanzen. Kommst du mit Werner ?"
    Sie sah Werner verführerisch an, aber winkte lächelnd ab.
    "Ich komme vielleicht später dazu, amüsier dich erstmal alleine."
    "Amüsieren werde ich mich, aber ob ich dabei alleine bleibe kann ich nicht versprechen.", sagte sie mit einem herausfordernden Blick und verschwand dann. Werner ging erstmal mit Robert an die Bar um etwas zu trinken. Bevor er mit dem Großmeister redete, wollte er erst etwas trinken und vor allem, was wichtiger war, dem Großmeister die Gelegenheit geben etwas zu trinken.
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  10. #10 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Nach ein paar Drinks, wobei sich Werner im Gegensatz zu Robert merklich zurückhielt, beschloß Werner das es Zeit wurde mit dem Großmeister zu reden. Er stellte sein leeres Glas auf der Theke ab und stand auf. Robert schaute ihn neugierig an und sprach schon leicht lallend:
    "Was ist wo willst du hin ? Tanzen mit Kathy ?" Er machte eine obszöne Geste und grinste anzüglich. Werner schüttelte den Kopf.
    "Nein ich muss ein Gespräch führen. Ich erzähl dir später worum es ging."
    "Oh ein Gespräch. Das klingt ja wahnsinnig unterhaltsam. Na dann ab mit dir.", sagte er in einem Tonfall der eine Mischung aus Spott und Ironie war.

    Während Robert sich wieder der Theke zuwandte ging Werner quer durch den Raum und suchte den Großmeister. Dann sah er ihn am Ende der Tanzfläche stehen. Er hatte ein Glas Whisky in der Hand und unterhielt sich gerade mit einem älteren Ritterbruder. Werner begann sich halb tanzend, halb drängend durch die Menschen auf der Tanzfläche zu bewegen. Unterwegs sah er Kathy die gerade voller inbrunst ihren Körper zu den harten Rythmus der Musik bewegte. Ihre Augen funkelten, während leichter Schweiss ihren Körper hinablief. Sie stach deutlich unter den anderen Tänzern hervor und strahlte eine besondere Energie aus. Sie entdeckte Werner und tanzte ihn an. Er wies sie mit einer abweisenden Handgeste ab und sagte ernst mit einem Kopfschütteln:
    "Jetzt nicht. Ich muss etwas wichtiges mit dem Großmeister besprechen." Kathy sah ihn irritiert an und machte einen fragenden Gesichtsausdruck. Skeptisch blickte sie Werner hinterher als er sich weiter durch die Menge drängte. Dann wandte sie sich erstmal wieder der nachdenklich der Tanzfläche zu.
    Nach weiterem Geschubse und Gedränge, erreichte Werner schließlich den Großmeister. Dieser lächelte als er ihn erblickte und schlug ihm freudig auf die Schulter. Als er sprach klang er hocherfreut, aber auch schon leicht angetüdelt.
    "Werner mein Junge, wie geht es dir. Ich hoffe du amüsierst dich gut. Kathy hat mir erzählt wie groß dein Verdienst bei dem heutigen Sieg war. Ich wusste das es eine gute Idee war, dich damals mit deinem Freund Robert aufzunehmen." Werner sah ihn ernst an.
    "Ich wollte mit euch ein Gespäch unter vier Augen führen, Großmeister. Es ist sehr wichtig für mich." Der Großmeister sah ihn überrascht an, gab ihm dann aber mit einer Handgeste zu verstehen das er folgen sollte. Beide gingen außer Reichweite der Menge in das Büro des Großmeisters. Dieser schloß die Tür hinter ihnen und setzte sich an seinen Schreibtisch. Dann wies er Werner an ebenfalls Platz zu nehmen. Werner folgte der Aufforderung.
    "Also Werner, was ist so wichtig das du mich deswegen bei der Siegesfeier sprechen musstest. Es ist hoffentlich wichtig". Werner holte tief Luft.
    "Jawohl es ist wichtig, auf jedenfall für mich. Die letzten Wochen haben mich über einiges klar werden lassen und meine Meinungen verstärkt. Unser heutiger Sieg, so wichtig er auch sein mag, letztlich ändert er doch nichts an unseren Verhältnissen. Wir liegen täglich im Krieg und verlieren Männer, aber letztendlich siegen wir nie. Wir haben nur die Möglichkeit zu bestimmen wann wir unseren Löffel abgeben. Dazu kommen noch die Implantate. Es war großzügig sie mir einsetzen zu lassen, aber aufgrund der mangelhaften Möglichkeiten hier verursachen sie viele Probleme und verhindern das ich mein biotisches Potential ausschöpfen kann. Ihr habt viel für mich getan und ich habe alles mir Mögliche getan um es euch wieder zurückzuzahlen. Aber ich sehe keine Zukunft mehr für mich hier und deswegen bitte ich euch die Glücksritter verlassen zu dürfen." Er sah dem Großmeister fest in die Augen und wartete seine Reaktion ab. Dieser hatte die ganze Zeit schweigend zugehört und keine Miene bei Werners Rede verzogen. Jetzt erhob er sich und taxierte Werner mit seinen strengen Augen. Dann sprach er mit ruhiger Stimme.
    "Du hast recht Werner, ich habe dir viel gegeben. Und du hast dich dafür hervorragend bewährt. Kaum jemand, von Kathy mal abgesehen hat soviel für die Glücksritter getan. Deine Biotiken haben uns Vorteile gebracht, weswegen ich sie förderte. Deine Stärke hat uns oft zum Sieg verholfen."
    Plötzlich wurde seine Stimme härter und sein Blick zornig.
    "Und gerade deswegen, bin ich so maßlos enttäuscht von dir. Bei den meisten anderen würde ich so ein Gerede als Feigheit abtun und ihn dafür eigenhändig totschlagen. Aber ich kenne dich und weiß das du nicht feige bist. Deswegen ist es fast noch schlimmer. Es ist wie Verrat für mich."
    Wütend schleuderte er Gegenstände vom Schreibtisch und begann Werner mit zorniger Stimme anzuschreien. Dabei schwollen seine Stirnadern bedrohlich an.
    "Ich habe dir soviel gegeben. Ohne mich wärst du tot du kleiner Bastard, irgendwo im Dreck untergegangen wie tausend andere vor und tausend andere nach dir. Ich habe dir ein Heim geboten, eine neue Familie und jetzt willst du sie verlassen. Weil wir dir nicht mehr gut genug sind ? Wo willst du hin, mit der verdammten Allianz in den Weltraum fliegen ? Für wen häslt du dich ? Du bist ein Teil der Glücksritter und wenn man einmal dabei ist, bleibt man es auch für den Rest seines Lebens. Der einzige Ausstieg ist durch den Tod. Ich sollt dir für deine Unverschämtheit den Hals umdrehen !"
    Wütend und in angespannter Körperhaltung, als wollte er gleich auf ihn losgehen, schaute er Werner an. Dann beruhigte er sich leicht.
    "Ich werde diese Unterhaltung auf deinen Stress schieben und sie vergessen, sofern dieses Thema nie wieder zu Sprache kommt. Merk dir eines ich dulde keine Illoyalität und es gibt keinen Ausstieg. Und jetzt geh bevor ich es mir anders überlege."
    Wütend zeigte er in Richtung Tür. Werner erhob sich mit unterdrückter Wut und Resignation.

    Werner verließ das Büro und knallte die Tür hinter sich zu. Dann schritt er zornig durch die Menge in Richtung Aufzug, ohne wahrzunehmen wen er anrempelte. Er wollte aleines sein, denn er hatte gut Lust jemanden zu verletzen oder etwas zu zerstören. Die meisten in der Menge sahen seine Wut und machten bereitwillig Platz. Wenrer stieg in den Aufzug und ging zu seinem Zimmer. Dort angekommen schlug er wütend gegen die Wand. Der Großmeister hatte es ihm gezeigt. Es gab keine Zukunft für ihn. Er hätte ihm am besten den Schädel gespalten und so seine dämliche Rede beendet.
    Seufzend ließ er sich aufs Bett fallen. Er konnte natürlich so versuchen zu gehen, aber die anderen würden ihn jagen und er hatte keine Lust sein neues Leben stets auf der Flucht zu leben. Die Lage war hoffnungslos.
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  11. #11 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Plötzlich klopfte es an Werners Tür. Er fuhr auf und blickte überrascht zu seiner Tür. Er war gerade in schlechter Stimmung.
    "Wer ist da ?", fragte er.
    "Ich bin es, Robert.", hörte er Roberts Stimme von der anderen Seite der Tür tönen, "kann ich reinkommen ?"
    Werner seufzte, beschloss aber das ein wenig Gesellschaft nicht schaden konnte. Zu dem war er ohne eine Erklärung einfach abgehauen. Er stand auf und öffnete die Tür. Dann winkte er Robert herein und bot ihm einen Stuhl an. Beide setzten sich hin. Robert schaute Werner skeptisch an und begann dann zu sprechen.
    "Das war vielleicht eine Vorstellung. Zuerst sagst du das du mal kurz ein Gespräch führen musst und etwas später sehe ich dich wie ein schlechtgelaunter Ochse über die Tanzfläche gehen, ohne Rücksicht auf deine Umgebung. Und du verschwindest ohne etwas zu sagen. Ich nehme deswegen einfach mal an, dass dein Gespräch schlecht lief und du ein freundschaftliches Ohr gebrauchen könntest. Nun hier bin ich. Was war los ?"
    Er sah Werner neugierig an. Dieser überlegte kurz. Robert war sein ältester Freund und er hatte eh vor gehabt es ihm noch zu erzählen. Er begann mit sachlicher Stimme zu sprechen.
    "Also gut ich hatte eh vor dir davon zu erzählen. Ich habe mit dem Großmeister gesprochen, über meinen Ausstieg um genau zu sein." Robert sah ihn ungläubig an, als ob er ihm gerade erzählt hätte das Schweine fliegen können. Bevor er etwas sagen konnte fuhr Werner fort.
    "Seine Reaktion war nicht sehr positiv um es gelinde auszudrücken. Er beschimpfte mich als Verräter und meinte, dass man die Glücksritter nur tot verlassen würde. Dann hat er mich weggeschickt. Danach hatte ich keine große Lust zu feiern." Robert saß senkrecht im Stuhl.
    "Du willst die Glücksritter verlassen ? Seit wann den das ? Hast du dir heute im Gefecht den Kopf gestoßen oder sowas ?"
    Er schüttelte ungläubig den Kopf und sah Werner so an, als ob dieser nicht mehr alle Murmeln beisammen hätte. Werner fing an zu erklären:
    "Ich habe schon länger mit diesem Gedanken gespielt, aber ihn wohlweislich für mich behalten. Es wäre nur als Verrat aufgefasst worden. Aber siehst du denn nicht, dass alles hier zu nichts führt ? Du bist genauso lange dabei wie ich Robert. Du hast den Kreislauf der Gewalt gesehen, der zu nichts führt. Haben wir in den Jahren wo wir hier sind irgendetwas erreicht ? Gab es einen entscheidenen Sieg ? Nein wir laufen hier in diesem Drecksloch umher, ohne Perspektive den Tod hinter jeder Ecke lauernd. Dazu kommt noch meine Biotik. Durch diese Implantate werde ich sie nicht weiterentwickeln können und die Nebenweirkungen werden immer stärker. Und erzähl mir nicht das sich etwas daran ändern wird wenn ich hier bleibe. Nein Robert ich will woanders hin, irgendwo wo man eine Perspektive hat und ich etwas erreichen kann. Sieh dich doch um,die einzige Möglichkeit die man hier hat ist König dieser Müllhalde zu werden und hier zu sterben. Ich sehe aber keinen großen Sinn auf einer Müllhalde zu sterben" Er hatte sich leicht in Rage geredet und beruhige sich nun wieder. Robert sah in ausdrucklos an.
    "Das mit deinen Implantaten ist scheiße. Ich verstehe auch deine anderen Argumente. Wir sind durch dick und dünn gegangen, seit wir klein sind. Du bist für mich wie ein Bruder. Aber ich verstehe auch den Großmeister. Er hat uns aufgenommen, uns eine Chance geboten und war wie ein Vater für uns. Die Glücksritter sind deine Familie Werner. Wir alle sind deine Brüder und Schwestern und du kannst auf uns zählen. Auf jedenfall sehe ich das so. Die Familie muss man unterstützen Werner. Man verlässt sie nicht einfach, nur weil es für einen selbst nicht so gut läuft. Wir sind noch nicht lange dabei, aber sieh was wir hier schon erreicht haben. Auf der Straße wären wir gestorben, hier hat einer von uns die Chance eines Tages den Großmeister zu ersetzen. Und bis dahin helfen wir ihm und unseren Brüdern und Schwestern. Was willst du wonders, wo dich niemand kennt ? Hier ist der Platz wo du hingehörst."
    Er lächelte und erhob sich langsam. Werner schaute ihn überrascht an. Er hatte nie gedacht das Robert eine so starke Bindung zu der Gang hatte und sie ihm so wichtig war. Seine scherzhafte Art überspielte oft, seine scheinbar tiefsitzende Loyalität. Er fuhr mit freundlicher Stimme fort.
    "Ich weiß, das ist jetzt alles Mist für dich. Aber schlaf ersteinmal eine Nacht drüber, dann wirst du feststellen, dass der Großmeister Recht hat. Unser Schicksal ist hier. Und zusammen werden wir es schaffen. So wie immer."
    Er nickte Werner freundlich zu und verschwand dann aus dem Zimmer. Er stützte seinen Kopf auf die Faust ab und dachte nach. Der Großmeister war gegen ihn und sein bester Freund unterstützte ihn nicht. Er hatte zwei Möglichkeiten. Sich ihren Willen beugen, oder abhauen und ein Leben auf der Flucht führen. Er würde sich ein neues Leben aufbauen können, aber stets in der Furcht das ihn alte Mitglieder jagen würden. Während er nachdachte bemerkte er nicht das noch jemand sein Zimmer betreten hatte.

    "Du wirkst so grüblerisch mein Großer. Scheint wohl ein harter Abend für dich zu sein." Werner wurde aus seinen Gedanken gerissen und blickte vor sich. Kathy stand vor ihm mit einem verschmitzten Grinsen und musterte ihn neugierig. Werner stand auf und sah sie fragend an.
    "Was machst du denn hier ?", fragte er mit leichtem Argwohn. Sie lachte kurz auf und kam dann auf ihn zu. Sie packte ihm sanft am Kinn und sah ihn an.
    "Warum so argwöhnisch mein Lieber ? Ich habe dich wütend aus dem Büro des Großmeisters kommen sehen und dann hast du dir einen Weg über die Tanzfläche gebahnt. Sogar mich hast du angerempelt, so daneben warst du. Da wurde ich natürlich neugierig und bin heruntergekommen. Als ich ankam warst du allerdings schon in deinem kleinem Gespräch mit Robert vertieft. Also habe ich neben dem Türrahmen gewartet." Sie lächelte durchtrieben
    und setzte sich dann auf sein Bett. Werner schaute sie misstrauisch an.
    "Hast du etwa gelauscht ?" Sie schüttelte grinsend den Kopf und klopfte neben ihr aufs Bett um ihm zu signalisieren, das er Platz nehmen sollte.
    "Es ist kein lauschen, wenn man es einfach hören kann ohne sich groß anzustrengen. Sei doch froh, so musst du mir jetzt nicht alles nochmal erzählen. Oder wolltest du es mir verheimlichen ? Das fände ich äußerst uncharmant." Werner seufzte und setzte sich neben sie.
    "Nein, ich hätte es dir auch noch erzählt. Ich wollte aber erst Gewißheit haben. Als man vor dir etwas geheimhalten kann."
    "Ganz genau, mein Hübscher. Und im Gegensatz zum treuen Robert sehe ich die Sache nicht so verbissen." Überraschung blitzte in Werners Augen auf.
    "Du siehst überrascht aus und ich verstehe es. Immerhin bin ich schon länger in der Gang als ihr beide. Aber auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt das du gehst und für immer verschwindest, denke ich wir könnten uns beide helfen." Sie stand auf und schloss die Tür. Werner sah ihr nach.
    "Wie ?" ,fragte er neugierig. Sie lächelte und kam langsam auf ihn zu. Sanft legt sie ihren Zeigefinger auf seinen Mund.
    "Alles zu seiner Zeit, momentan bin ich ehrlich gesagt ein wenig energiegeladen von der Tanzerei. und du siehst mir sehr angespannt aus. Wie wäre es wenn wir diese Unterhaltung als Bettgeflüster fortsetzen ?"
    Ihre Stimme klang sinnlich und sie schaute Werner verführerisch an. Dann setze sich ihm gegenüber auf seinen Schoß. Er schaute sie leicht irritiert an, wobei er die Aura die sie austrahlte nicht verleugnen konnte.
    "Ich dachte wir wären uns einig, es erstmal zu lassen. Und ist jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt ?" Sie schubste ihn sanft auf das Bett und kroch mit ihrem Oberkörper auf seine Höhe. Keck lächelte sie ihn an, beugte sich hinab und flüsterte ihm sanft ins Ohr.
    "Es geht darum dir dein Verschwinden von hier zu ermöglichen. Einen besseren Zeitpunkt kriege ich vielleicht nicht mehr."
    Dann küsste sie ihn auf den Mund. Werner gab nach anfänglicher Ablehnung nach und erwiderte den Kuss. Er packte sie fest und dreht sie sanft, sodass sie nun auf dem Rücke lag.
    Langsam schob er ihr Top nach oben, wobei ihr schwarzer BH und noch mehr von ihrer tätowierten Haut zum Vorschein kam.
    "Du bist wie eine Droge. Man kann einfach nicht die Finger von dir lassen.", bemerkte er leicht scherzhaft. Sie grinste neckisch und knöpfte sein Hemd auf und streifte es von seinem Oberkörper. Dann legte sie seine Hände auf seine Schultern und zog ihn zu sich herunter.
    "Mag sein, aber desegen macht es doch nicht weniger Vergnügen."
    Er löste ihren Gürtel und begann ihre Hose abzustreifen, wobei der schwarze Stoff über die Pflanzen hinabfuhr die ihre Beine zierten. Kathy fuhr mit ihren Händen an Werners Bauchmuskeln hinunter und begann nun seinen Gürtel zu öffnen.
    Als sie seine Hose sanft ausgezogen hatte, packte sie ihn erneut und drehe sich mit ihm auf die Seite. Sie öffnete ihren BH und zog dann langsam die Decke über sich und Werner. Sie öffnete ihre Hochsteckfrisur, worauf ihr schulterlanges schwarzes Haar, wie ein seidiger Wasserfall nach unten glitt.
    Sie drückte ihn aufs Bett und setzte sich auf seinen Schoß, während er ihr Hüfte packte.
    "Dann wollen wir mal sehen ob du diese Dosis verträgst.", sprach sie mit einem verführerischen Grinsen und einer herausfordernden Stimme.
    numberten ist offline Geändert von numberten (24.07.2015 um 21:28 Uhr)

  12. #12 Zitieren
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    Werner lag verschwitzt neben Kathy, welche sich neben ihm aufgesetzt hatte und versuchte wieder Ordnung in ihre Frisur zu bringen. Beide waren immer noch nackt, wobei ihre Unterleiber aber noch von der Decke bedeckt waren. Er blickte auf ihren nackten Oberkörper, der aufgrund zahlreicher Tätowierungen einer Leinwand glich. Er setzte sich ebenfalls und fuhr sich mit der Hand über den Rücken der mit zahlreichen Kratzspuren bedeckt war. Kathy war noch nie besonders zärtlich im Bett gewesen. Kathy quittierte seine Bewegung mit einem amüsierten Grinsen.
    "Ich dachte wir hätten uns darauf geeinigt, das du weniger Gebrauch von deinen Nägeln machst.", sprach er mit gespieltem Ernst. Sei kicherte leise.
    "Ich dachte das wäre nur so von dir dahergesagt. Ich bin halt eine leidenschaftliche Frau. Und ich weiß das es dir gefällt. Nimm es wie ein Mann."
    Sie begann sich wieder ihre Haare hochzustecken. Werner sah ihr dabei zu, als er beschloß das Thema anzusprechen, welches ihm auf der Zunge lag.
    "Also was ist dein Vorschlag der uns beiden helfen könnte. Ich denke die Anspannung ist soweit gesunken, als das wir darüber reden können."
    Seine Stimme war freundlich aber auch fordernd. Kathy lächelte nur geheimnisvoll und beendete ihre Frisur ohne ein Wort zu sagen. Dann wandte sie sich ihm zu.
    "Direkt wieder aufs wesentliche fokussiert ? Nun mir soll es Recht sein. Nun du willst die Gang verlassen und zwar einvernehmlich. Dafür brauchst du natürlich die Einverständnis des Großmeisters. Die wird er dir aber nicht geben solange er lebt."
    Werner wurde ein wenig ärgerlich. Hielt sie ihn für dumm ?
    "Du hast eine wunderbare Gabe das offensichtliche zusammenzufassen. Ich bin nicht in der Stimmung für sowas. Was willst du ?"
    Sie setzte sich auf ihre Knie und sah ihm ernst ins Gesicht. Dann brachte sie mit fester Stimme ihr Anliegen vor.
    "Scheinbar bist du doch noch nicht ganz bei der Sache. Solange er lebt. Mein Vorschlag ist das wir ihn umbringen und ich die neue Großmeisterin werde. Dann bekommst du von mir die Erlaubnis die Gang zu verlassen und ich schütze dich vor Verfolgungen oder etwaigen Nachforschungen über deine Vergangenheit, die dich in deinem zukünftigen Leben erwarten könnten. Ich nehme mal an das du zur Allianz gehen willst."
    Werner schaute sie ungläubig an. Nicht nur das sie direkt ins Schwarze getroffen hatte mit ihrer Vermutung, ihr Vorschlag war einfach unfassbar.
    "Ich glaube ich höre nicht richtig. Du willst den Großmeister verraten, töten und an seine Stelle treten. Das kommt unerwartet.Niemand verdankt ihm hier mehr als du. Du bist seine Stellvertrerin und planst seine Operationen. Du bist doch eh schon seine designierte Nachfolgerin. Also warum ?"
    "Du hast absolut recht. Ich verdanke ihm fast alles. Ohne ihn wäre ich wohl auch so eine Saalschlampe oder tot. Aber ich bin wohl eher Pragmatikerin,als Idealistin. Früher war er hart, unbarmherzig und hat den anderen Gangs gezeigt, wozu er, Nein wozu wir fähig sind. Aber er wird weich im Alter. Und er hat sich viele Feinde geschaffen. Denk darüber nach der jetzige Konflikt ist nur aufgrund eines Grolls zweier alter Männer entstanden. Ich würde gerne sehen wie er freiwillig in den Ruhestand tritt und mir den Posten übergibt. Wir beide wissen das es nicht passieren wird. Er wird sich an der Macht klammern auch wenn wir dadurch langsam dahinsiechen. So wie sein Körper. Die Glücksritter brauchen eine neue Führung, neuen Wind und ein Ziel. Du weisst das ich Veränderung bringen könnte." Ihre Rede wurde immer leidenschaftlicher, während ihre Augen energisch funkelten.
    "Um es in deinen Worten zu sagen, ich möchte Königin dieser Müllhalde werden. Wenn wir herrschen können wir Veränderungen bringen. Neue Perspektiven, sogar für dich falls du mir hilfst und dann hierbleiben würdest. Entschlossene Frauen können alles schaffen. Und glaub mir ich bin sehr entschlossen."
    Sie lächelte hintersinnig und sah Werner erwartungsvoll an. Dieser dachte nach, wobei sich seine Stirn leicht in Falten legte. Dieser Vorschalg war Verrat, welcher mit dem Tod bestraft wurde. Andererseits war seine Idee aus der Gang auszusteigen schon als Verrat ausgelegt worden. Bei jedem anderen hätte er eine Falle vermutet mit der seine Loyalität auf die Probe gestellt werden sollte. Kathy war eine enge Vertraute des Großmeisters, deswegen bestand die Möglichkeit durchaus. Aber ihre Stimmlage, ihre Aussagen in der letzten Zeit und das Funkeln in ihren Augen. Sie war schon immer ehrgeizig gewesen und Werner kannte sie jetzt schon lange. Falls dieses Angebot ernst gemeint war, könnte es seine Chance auf den Ausstieg sein. Der Verrat hingegen bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hatte dem Großmeister viel zu verdanken und wollte es ihm nicht so danken. Aber Kathy hatte leider recht. Solange er lebte würde er ihn nie gehen lassen. Die Frage war aber auch, ob Kathy ihn gehen lassen würde.
    "Nun nehmen wir mal an, dass dein Angebot keine Prüfung meiner Loyalität ist und ich darauf eingehen würde. Und wir schaffen es tatsächlich das du zur neuen Großmeisterin wirst. Habe ich dein Wort das du mich gehen lässt. Was sind meine Sicherheiten ?" Sie lachte kurz auf.
    "Deine Sicherheiten mein Süßer ? Nur mein Wort, mehr kann ich dir nicht bieten. Wenn du nach meiner Übernahme immer noch gehen willst, verspreche ich dir das ich es unterstütze. Das wäre schmerzhaft, aber ich werde es schon verkraften. Letztendlich kann ich dich doch nicht aufhalten, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast. Da sind wir uns ähnlich. Also Werner sind wir uns einig ?"
    Sie hielt ihm die Hand entgegen und blickte ihm tief in die Augen. Er sah ihr ins Gesicht. Sie hatte ein entschlossenes Lächeln aufgesetzt und schien sich ihrer Sache sicher zu sein. Er schlug ein.
    "In Ordnung, eine bessere Chance kriege ich wohl nicht. Wie sieht dein genauer Plan aus ? Ich hoffe du hast einen ?"
    Sie lächelte schelmisch und begann aufzustehen. Sie hob die Decke an und suchte ihre Unterwäsche zusammen. Dann begann sie ihren Slip anzuziehen. Gleichzeitig sprach sie zu Werner.
    "Ich habe einen Plan, der aber natürlich noch den erneuerten Umständen angepasst werden muss. Ich werde ihn dir beizeiten mitteilen, sobald er komplett fertig ist. Es ist natürlich wichtig das niemand davon erfährt, selbst Robert nicht. Er hat ja vorhin gezeigt wem seine Loyalität gilt und ist wohl kaum vertrauenswürdig."
    Werner nickte, sie hatte leider recht. Robert würde ihnen nicht helfen. Sie waren auf sich gestellt und er war von Kathy abhängig. Der Gedanke nicht selbst aktiv eingreifen zu können, gefiel ihm trotzdem nicht.
    Kathy zog sich fertig an und beugte sich zu ihm über. Leise sprach sie ihm ins Ohr.
    "Schlaf jetzt gut. Wenn alles gut läuft haben wir beide bald das was wir uns wünschen. Oder sind tot."
    Sie lachte kurz und küsste ihm zum Abschied kurz auf den Mund. Dann verließ sie den Raum und ließ so Werner allein mit sich selbst. Er ließ sich rückwärts auf sein Bett fallen. Was für ein Abend. Innerhalb weniger Stunden war er vom loyalen Gefolgsmann zum Verschwörer geworden. Aber es war notwendig. Neue Möglichkeiten ergeben sich nur, wenn man sie erzwingt. Er würde diese Möglichkeit nicht verstreichen lassen, so gering sie auch war.

    ***
    Die letzten Tage waren nicht einfach gewesen. Der Großmeister behandelte ihn trotz seiner Aussage, den Vorfall zu vergessen, auffallend distanziert. Robert verhielt sich so wie immer, nur das er jetzt scheinbar mit jedem zweiten Satz Werner aufzeigen wollte, welche Vorzüge die Glücksritter boten und wie gut sie es doch hatten. Er behandelte ihn so, als wäre Werner gerade neu dazugekommen und wüste nicht wie es läuft. Werner machte gute Miene zu diesen Versuchen. Es war wichtig das Robert annahm, das alles erledigt war. Auch Kathy war scheinabar recht beschäftigt, aber das war sie eigentlich immer. Sie zeigte keine Veränderung zu sonst und ließ sich nichts anmerken. Auch Werner gab sich Mühe nicht auffällig zu werden. Er handelte Routinen ab und machte das was an Geschäften so anlag.
    Schließlich kam Kathy irgendwann eines Abends in sein Zimmer und breitete ihm ihren Plan aus. Der Großmeister hatte in zwei Tagen eine größere Offensive angesetzt, was allerdings kein Geheimnis war. Die Vorbereitungen waren schon am laufen, auch wenn der genaue Plan noch nicht feststand. Aber Kathy kannte ihn, da sie großen Anteil an seiner Erstellung hatte. Dadurch wusste sie auch das der Großmeister die Operation von einem Dach eines weiter entfernten Gebäudes beobachten würde. Die Führung der Truppen überließ er seinen Meistern, aber er selbst beobachtete diese Operationen oft gerne von einer erhobenen Position. Dabei war dieser Standort auch normalerweise geheim und er hatte nur wenige Wachen dabei. Diesesmal wusste Kathy aber wo er sich aufhalten würde. Dort würden sie ihn auschalten können und es anschließend wie eine Aktion des Feindes aussehen lassen. So eine Gelegenheit würde es nicht zweimal geben, das stand fest. Werner nickte als Kathy ihm den Plan erklärte. Das Risiko war immens, auch wenn es einfach aussah. Aber eine bessere Situation würde nicht so schnell kommen. Und ansonsten gab es immer Zeugen die den Plan zunichte machen konnten. In zwei Tagen würde er endlich sein Schicksal selbst bestimmen können.
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  13. #13 Zitieren
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    Der Tag der Offensive war angebrochen. Alles war bereit und die Teams waren auf ihren Weg. Werner hatte Olga für den heutigen Tag das Kommando übergeben und sie hatte es ohne irgendwelche Fragen übernommen. Er hatte das schon häufiger gemacht, wenn er zu Lagebesprechungen oder Absprachen mit den anderen gehen musste. Zudem waren die Operationen nicht beonders schwierig. Der Gegner würde überraschend und mit Hilfe der neuen Waffen schnell aus den Gebieten geworfen die einstmals den Glücksrittern gehört hatten. Das was er vorhatte war um einiges gefährlicher und mit einem unabsehbarem Risiko verknüpft. Ein Verrat gegen den Mann der ihn einst aufgenommen hatte und ihm in seiner schwersten Stunde geholfen hatte. Sein Herz sagte ihm das es falsch war, aber sein Kopf sagte ihm das es keine andere Möglichkeit gab, wenn er je hier weg wollte. Er kontrollierte seine Ausrüstung. In einem Rucksack hatte er alles was er besaß gepackt. Viel war es nicht, denn bei den Glücksrittern hatte man nicht viel Privatbesitz. Ein paar Klamotten, ein paar Andenken an seine Eltern und verschiedener Kleinkram. Den Rucksack würde er im unteren Flur des Gebäudes ablegen, denn er würde nur hinderlich bei seinem Vorhaben sein. Er hatte seine Nahkampfwaffe, ein Bajonett in Form der alten Grabenbajonette des ersten Weltkrieges an seinem linkem Bein befestigt. An seinem rechtem bein in einem Tiefziehholster hatte er seine Pistole gesteckt, während seine Schrotflinte hinten an der Hüfte befestigt war. Und er hatte noch seine Biotik, welche ihm notfalls auch als Waffe und Rüstung dienen würde. Im Schutze der Gassen näherte er sich langsam dem Zielgebäude. Wenn der Großmeister ihn schon vom weitem sehen konnte, dann wäre das nicht förderlich. Schließlich war er nicht dumm. Auch wenn Kathy behauptete das er alt und weich geworden war, so war sich Werner dessen nicht so sicher. Er war vielleicht sturer geworden, aber in seinen alten Knochen brannte noch immer Feuer. Feuer das seine Feinde verbrennen konnte. Und Werner war gerade auf dem Weg sich ihn als Feind zu machen. Schließlich konnte er sein Ziel erblicken, ein fünfstöckiges Gebäude neben dem ein ein zweistöckiger Komplex angebaut worden war. Es war nicht gerade besonders hoch, aber trotzdem hatte man von dort oben das vorausliegende Gelände gut im Sichtfeld. Und von der Seite war es durch mehrere zwar höhere, aber dafür absolut baufällige Gebäude gedeckt. Diese sorgten nun auch dafür das Werner sich unbemerkt von der Seite nähern konnte. In einer schnellen Bewegung überquerte er die kleine Freifläche und ging durch den Türrahmen.

    Er sah sich im Raum um und sah plötzlich eine Gestalt aus dem Schatten treten. Reflexartig griff er zu seiner Waffe, dann erkannte er das es Kathy war. Sie lächelte und er entspannte sich wieder.
    "Nervös ?", fragte sie in einem neugierigen Tonfall. Werner schüttelte leicht den Kopf.
    "Nicht umbedingt nervös. Nur angespannt, aber das bin ich vor jedem Kampf." Sie nickte zustimmend.
    "Anspannung ist gut, wärst du es nicht würde ich mir Sorgen machen. Auch ich bin angespannt, denn so etwas wie das hier habe ich noch nie getan. Ich hatte in den letzten tagen Zweifel, Bedenken und Sorgen. Ich bin sicher dir ging es ähnlich. Aber jetzt sind sie weg, ich habe sie runtergeschluckt und bin auf mein Ziel fokussiert. Wir werden es schaffen. Zusammen kann uns niemand aufhalten. "
    Sie lächelte selbstbewusst, wobei sich Werner unsicher war ob sie nur ihre eigene Unsicherheit überspielen wollte. Er legte seinen Rucksack ab und kontrollierte seine Ausrüstung erneut. Alles war dort wo es sein sollte, aber Vorsicht war trotzdem angebracht. Er wusste nicht genau was ihn auf dem Dach erwartete.
    "Ich bin bereit. Bringen wir es hinter uns." , sagte er mit fester Stimme. Er wollte es jetzt erledigen. Sie nickte ihm zu und beide begaben sich zum Treppenhaus. Schweigend stiegen sie die Treppen hinauf, die Anspannung in der Luft wr deutlich spürbar. Beide vermieden es Geräusche zu verursachen. Schließlich standen sie vor der Tür die den Zugang zum Dach markierte. Beiden sahen sich gegenseitig ins Gesicht. Dann nickten sie sich zu und Werner öffnete die Tür.

    Sie traten hinaus ins Freie und sahen sich auf dem Dach um. Vor ihnen stand der Großmeister. Aber nicht mit dem Rücken zu ihnen gewandt, nein er sah sie direkt an. Neben ihm standen zwei Ritterbrüder ihre Waffen im Anschlag und auf Kathy und Werner gerichtet. Links und rechts standen auch jeweils ein Ritterbruder ihre Waffen auf sie gerichtet. Dann sah er noch eine Person neben dem Großmeister erscheinen. Es war Robert, der eine Pistole in seinen Hönden hielt. Der Großmeister hatte eine schwarze Rüstung an, die er wohl in den erbeuteten Lagern gefunden hatte. Sie schien eine alte Allianzrüstung zu sein und hielt dadurch wohl mehr aus, als alles was hier sonst als Schutzkleidung verwendet wurde.
    "Kathy. Werner. Ich fragte mich schon wann ihr hier endlich auftauchen würdet. Seid so gut und nehmt die Hände hoch sonst werden die Jungs noch nervös."
    Beide hoben langsam die Hände hoch, denn es war klar das sie ansonsten abgeknallt würden, wie Straßenköter. Der Großmeister machte ein Handzeichen und die Ritterbrüder senkten leicht die Waffen. Der Großmeister blieb weiterhin auf Abstand und begann zu sprechen.
    "Ich kann euch nicht sagen wie enttäuscht ich bin. Bei dir Werner kann ich es noch nachvollziehen, aber du Kathy ? Reicht es dir nicht mehr einfach auf meinen Tod zu warten ? Bist du so ungeduldig geworden ? Ich habe dich von der Straße geholt, dein Potential erkannt und es gefördert. Du warst meine Nachfolgerin, dazu auserkoren mein Werk weiterzuführen. Und du Werner, bist jetzt so unzufrieden das du ihr dabei helfen willst mich umzubringen ? Ich weiß das es nicht deine Idee war, du hättest es alleine getan. Nein ich habe deinen Ehrgeiz unterschätzt Kathy. Aber du hast mich auch unterschätzt. Dachtest ich wäre alt und ein wenig senil geworden. Ein schwacher Mann der sein Ende verdient." Er zeigte auf die Männer um sie herum und auf Robert.
    "Zum Glück gibt es noch Brüder deren Loyalität außerfrage stehen und die meine Güte nicht mit Undank vergelten. Sie haben dein Erkundigungen nach meinen Standort an mich weitergegeben Kathy. Robert hat sich für die Glücksritter und seine Familie entschieden, auch wenn es ihm sicher nicht leichtgefallen ist sich gegen seinen besten Freund zu stellen. Aber er weiß wem er sein Leben zu verdanken hat und wo sein Platz in dieser Welt ist. Nicht wie ihr."
    Er sah beide an, mehr enttäuscht als wütend. Wie ein Vater der seine beiden ungezogenen Kinder beim Stehlen erwischt hatte. Werner fragte sich warum er sie nicht einfach erschoß, aber er hatte schon immer einen Sinn für Theatralik gehabt. Er sah zu Kathy die äußerlich ruhig wirkte, aber in ihren Augen sah sie das sie innerlich kochte.
    "Es fällt mir nicht leicht, denn ihr beide seid zwei meiner besten Untergebenen und wahre Vorbilder innerhalb unserer Reihen. Euer Verrat würde viele Fragen aufwerfen und euer Bild im Gedenken der Brüder und Schwestern für immer verderben. Ich biete euch deswegen eine Angebot an. Euer Verrat muss gesühnt werden und das mit dem Tod. Aber wenn ihr eure Waffen ablegt und euer Schicksal ehrenvoll annehmt, werdet ihr als Helden in unsere Annalen eingehen, die im Kampf gefallen sind. Nur die hier Anwesenden wissen von eurem Verrat und sie werden schweigen. Solltet ihr euch weigern, werdet ihr trotzdem getötet, aber euere Leichen werden öffentlich geschändet werden, sodass jeder in der Gang von eurem Verrat hört und eure dreckigen Kadaver dafür büssen lassen kann. Es ist eure Entscheidung ob ihr mit Würde abtreten wollt." Ernst sah er sie an und erwartete ihre Antwort. Werner sah zu Kathy und ihr Blick zeigte, dass sie nicht kampflos aufgeben würde. Auch Werner wollte nicht wie ein Tier seine Schlachtung hinnehmen. Was nach seinem Tod mit seinem Körper passierte oder man über ihn sagen würde, war ihm nicht wichtig. Unauffällig spannte er seinen Körper an und baute seine biotische Barriere auf. Er nickte Kathy ganz leicht zu. Kathy bekam es mit und reagierte umgehend. Während des Gesprächs hatte sie unaufällig ein Wurfmesser aus ihren Ärmel gezogen.

    Kathy ging blitzartig in die Hocke und schleuderte dem überraschten Ritterbruder das Wurfmesser direkt in die Kehle. Reflexartig griff er an seine Kehle, ließ seine Waffe fallen und ging röchelnd in die Knie. Mit einer schnellen Rolle ging sie rechts in Deckung, wo sie aus der Schußbahn der Männer vor ihr war. Sofort zog sie ihre SMG und eröffnete das Feuer auf die Männer vor ihr.

    In dem Moment wo Kathy das Messer warf, ging auch Werner in die Hocke, wobei er seine Pistole zog und den Mann vor sich mit einem schnellen Schuß in die Brust traf. Sofort wandte er sich nach links und stürmte schnell gegen den Bruder der gerade begann das Feuer zu eröffnen. Werner fing die Projektile mit seiner Barriere ab, überwand die Distanz und schlug ihn mit einem biotisch verstärkten Schlag mitten ins Gesicht. Der Schädel seines Gegners zersplitterte wie eine reife Frucht. Blut, Hirn und Schädelstücke spritzten ihm ins Gesicht. Werner ignorierte es und zog seine Schrotflinte. Dann wandte er sich dem verblieben Gegner zu der das Feuer auf Kathy eröffnet hatte, welches sie erwiderte. Sofort schoß ihm Werner in seine ungeschützte Flanke. Schwer getroffen fiel er aufs Dach und blieb in einer Blutlache liegen. Der Großmeister kam nun auf Werner zu, eine große Schrotflinte in seiner Hand und in Werners Richtung feuernd. Dieser wandte sich ihm zu als, seine Barriere flankierendes Feuer wahrnahm. Es war Robert sein bester Freund seit Kindertagen. Erneut zeigte er Werner wo seine Loyalität lag. Bevor Werner sich entscheiden musste wen er sich zuerst zuwenden musste, wurde ihm diese Entscheidung abgenommen.

    Kathy sah das Rober das Feuer auf Werner eröffnete und zögerte nicht lange. Sofort eröffnete sie das Feuer und bewegte sich langsam auf ihn zu. Robert bemerkte das Feuer und wandte sich ihr zu. Er schoß mit seiner Pistolem auf die immer näherkommende Kathy, aber er war auf nahe Distanzen ein eher schlechter Schütze. Kathys SMG war leergeschoßen, worauf sie sofort die SMG fallenließ und zu ihrer Pistole griff. Shießend näherte sie sich Robert, aber dieser erwiderte das Feuer wenn auch wenig gezielt. Bevor sie ihn besser ins Visier nehmen konnte, verschwand er hinter einem Block der Belüftung. Feuernd kam sie näher, als plötzlich ihre Pistole Ladehemmungen hatte. Fluchend schleuderte sie die nutzlose Waffe beiseite und sprang auf Robert zu. Sie traf ihn mit großer Wucht, welche ihn umwarf und seine Pistole aus der Hand schleuderte. Wütend drückte sie ihn zu Boden und begann auf ihn einzuschlagen.

    Werne sah das Kathy Robert beschäftigte und wandte sich sofort dem Großmeister zu. Er erwiderte das Feuer mit seiner eigenen Schrotflinte, worauf der Großmeister schnell hinter einen Belüftungsschacht aus Metall in Deckung ging. Schnell rannte er auf den Großmeister zu, aber dieser schoß eine Schrotlandung auf den anstürmenden Werner. Dies traf ihn zwar frontal, wurde aber von seiner Barriere gerade so abgefangen. Eine zweite würde sie aber nicht verkraften. Er schoß zwei Ladungen auf den sich erhebenden Großmeister, die aber nur seine Panzerung in Mitleidenschaft zogen. Die Waffe war leer, weswegen sie Werner fallenließ und das Bajonett zog. Auch der Großmeister schien seine Waffe leergeschoßen zu haben und wehrte die Waffe mit seinem Gewehr ab und stieß Werner zurück. Er war sehr stark und die Wucht seines Schlages traf Werner trotz Barriere unvorbereitet. Er taumelte leicht, was der Großmeister nutzte und ihn an der Kehle packte und gegen eine Wand schleuderte. Während Werner begann sich aufzurappeln, kam der Großmeister auf ihn zu. In der rechten Hand hatte er einen dünen Draht der auf einmal zu glühen begann. Werner wusste nicht was das für eine Waffe war, aber er wollte es auch nicht herausfinden. Er packte sein Messer fest und rannte auf seinen Gegner zu. Mit einem biotischen Schlag warf er den Großmeister zurück und er fiel zu Boden. Werner warf sich sofort auf ihn und holte mit dem Bajonett aus. Der Großmeister hielt mit der linken Hand Werner von sich fern und wehrte mit seinem Glühdraht das Messer ab. Wie durch Butter glitt der Draht durch das Metall der Klinge, die sich gespalten aber immer noch tödlich dem Hals des Großmeisters näherte. Mit aller Kraft trieb Werner die gespaltene Klinge in seine Kehle. Blut schoß ihm ins Gesicht, während der Großmeister ihn mit seinen letzten Worten röchelnd verfluchte. Dann sackte er zusammen. Werner zog die zerstörte Klinge aus dem Hals seines ehemaligen Anführers und erhob sich.

    Kathy schlug mit all ihrer Wut auf Robert ein. All die Enttäuschung über das scheitern ihres Plans, konzentrierte sich jetzt auf Robert. Dumpfe Schläge erschütterten sein Gesicht. Kathy packte mit ihren zierlichen Händen seinen Hals und begann zuzudrücken. Sie war nicht die stärkste, aber ihre Wut verstärkte ihre Anstrengungen um ein vielfaches. Mit einem wütenden Funkeln in den Augen und einem diabolischen Grinsen schrie sie Robert an.
    "Du hättest einfach stillhalten sollen du Stück Dreck. Denkst du, du bist eine Herausforderung für mich. Ich habe schon gegen andere Kinder gekämpft, da hast du noch an den Rockzipfeln deiner Mami gehangen. Ich prügel dir die Scheisse aus dem Leib." Sie zog ihre zweite Klinge hervor als, sie plötzlich zuckend zusammenbrach. Rauch stieg an den Seiten ihrer Kleidung auf und sie lag paralysiert am Boden. Robert stand auf, den Elektroschocker in der rechten Hand. Er rieb sich den Hals und sah zu Kathy hinunter.
    "Die Kinder hatten garantiert keinen Elektorschocker, Miststück." Er ging über das Dach und holte seine Pistole hervor. Gerade als er seine Waffe auf die immer noch paralysierte Kathy richten wollte, sah er Werner der von dem leblosen Körper des Großmeisters aufstand. Wütend eröffnete er das Feuer auf Werner.

    Werners Barriere fing den ersten Schuss ab. Er sah Robert auf ihn feuernd, vor ihm lag eine bewegungslose Kathy. Werner wusste nicht ob sie noch lebte, aber wenn sie tot wäre, würde das alles zunichte machen. Wütend rannte er auf Robert zu und kam schnell näher. Der zweite Schuss verfehlte ihn, aber der dritte traf erneut, worauf seine Barriere zusammenbrach. Aber es war egal, denn vor ihm stand Robert. Er schlug ihn mit einem biotischen Schlag, der stärker als beabsichtigt war. Robert taumelte zurück rückwärts dem Rande des Daches entgegen. Dann fiel er rittlings hinunter und stürzte in den Abgrund. Werners Wut verschwand augenblicklich. Sofort rannte er zum Rand. Der Körper seines Freundes lag auf dem Dach de zweistöckigen Gebäudes unter ihnen. Er lag leblos da und eine kleine Blutlache begann sich zu bilden. Auch wenn er zum Schluss sich gegen ihn gestellt hatte, so hatte er es vermeiden wollen ihn umzubringen. Er wusste nicht ob er den Sturz überlebt hatte, aber er nahm es an. Er hatte gerade zwei der wichtigsten Menschen seines Leben umgebracht.
    Plötzlich hörte er ein leichtes Stöhnen und er drehte sich um. Es war Kathy die schwer atmend begann sich langsam aufzurappeln. Sie war immer noch ein wenig schwach auf den Beinen, aber kam auf ihn zu.
    "Wasz vür eine plöde Scheitze !", sprach sie mit immer noch paralysierter Zunge. Sie massierte ihre Gesichtsmuskeln und ihren Kiefer.
    "Susi mag saure Sahne...ah geht wieder. Ich hasse Elektroschocker.", sagte sie mit zorniger Stimme. Sie trat an den Rand und sah hinunter. Als sie Robert sah lächelte sie leicht zufrieden, was sie aber nach einem Blick in Werners Gesicht sofort einstellte. Sie stellte sich vor Werner und packte ihn sanft an der Schulter. Dann sah sie ihm mitfühlend in die Augen.
    "Ich weiß das er dein Freund war. Und auch ich habe trotz unserer Streitereien stets respektiert. Heute ist nichts nach Plan gelaufen. Das alles ist eine große Scheiße. Aber wir haben gesiegt. Der Großmeister ist tot und ich werde an seine Stelle rücken. Niemand weiß hiervon und ich werde es geheim halten. Und du kannst deine Pläne verwirklichen. Ich würde mich freuen, wenn du hierbleibst und mir beim Neuanfang der Glücksritter zur Seite stehst."
    Sie lächelte ihn freudig an und packte ihn an der Hüfte. Er sah sie an und dann sah er sich um. Alles war voller Leichen und auf dem Nachbardach lag der leblose Körper seines besten Freundes. So reizvoll ihr Angebot klang, er wollte nur noch eines. Und zwar weit weg von hier.
    "Ich danke dir für das Angebot, aber nach dem heutigen Tag, bleibt mir noch weniger was mich hier hält. Und so charmant deine Anwesenheit auch sein kann, meine Zukunft liegt nicht hier. Ich werde gehen wie wir es besprochen hatten." Er sah ihr ernst in die Augen, welche Enttäuschung ausdrückten.
    "Das ist bedauerlich, aber ich kann es dir nicht verdenken. Und ich halte mein Versprechen. Komm wir gehen nach unten."
    Langsam verließen sie das Dach, wobei Werner noch immer das geborstene Bajonett in der Hand hielt.
    "Tust du mir einen Gefallen und sorgst dafür das Robert ordentlich beerdigt wird. Er hat eine ordentliche Bestattung verdient."
    "Alle werden ordentlich beerdigt, immerhin sind sie im Kampf gegen unsere Feinde gestorben.", antwortete sie hintersinnig.
    "Natürlich. Deinen Plan hatte ich schon fast vergessen. Egal. Auf jedenfall danke ich dir."
    Beide erreichten das Erdgeschoß wo Werner seinen Rucksack aufnahm und seine Ausrüstung verstaute. Er betrachtete das Bajonett in seiner Hand. Dann hielt er es Kathy entgegen.
    "Ich weiß es ist nicht besonders romantisch, aber ich habe leider nichts anderes. Ich schenke es dir als Andenken. Du darfst es natürlich auch wegschmeißen. Immerhin ist es eigentlich Schrott." Er war leicht verlegen, aber Kathy nahm es freudig entgegen und lächelte.
    "Die Waffe mit der du den Großmeister getötet hast. Ich nehme es mit Freuden entgegen, es ist ein wunderbares Geschenk ich danke dir."
    Fröhlich lächelnd umarmte sie ihn. Dann begann sie in ihren Taschen zu kramen und holte schließlich ein Foto hervor. Sie gab es Werner.
    "Hier ein kleines Foto von mir. Ich hatte es damals schießen lassen, als wir noch zusammen waren, aber dann hast du Schluß gemacht und ich fand das du es nicht mehr verdienst." Sie strich leicht verlegen durch ihr Haar. Werner betrachtete das Foto mit einem leichten Grinsen.
    "Nun jetzt da du gehst, denke ich das du es vielleicht haben sollst. Es wird dir in der Kälte des Weltraums hoffentlich ein wenig Freude spenden und sich an unsere gemeinsame Zeit erinnern." Leichte Tränen stiegen ihr in die Augen und sie umarmte ihn fest und küsste ihn auf den Mund. Werner erwiderte den Abschiedskuss und so standen sie eine Weile eng umschlungen ihre Münder aufeinander gepresst. Dann beendete Kathy den Kuss und ließ Werner los.
    "Und jetzt geh, bevor ich es mir noch anders überlege und dich hierbehalte. Ich wünsche dir viel Glück in deinem neuen Leben. Ich werde dich vermissen, aber ich werde wohl genug Ablenkung in Zukunft haben" Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte leicht. Werner lächelte ebenfalls.
    "Ich danke dir und hoffe das du es schaffst deine Visionen umzusetzen. Wenn es jemand schafft, dann du. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber ich werde dich auch vermissen. Aber auf mich wartet etwas neues, ein ganzes Universum. Leb wohl." Er küsste sie kurz und dann drehte er sich um und Schritt davon.
    "Leb wohl. Und viel Glück.", rief Kathy ihm nach. Mit leichter Wehmut sah sie Werner hinterher.

    Werner ging festen Schrittes von dem Gebäude weg. Der Abschied fiel ihm schwerer als er gedacht hätte. Aber er durfte jetzt nicht schwach werden. Er hatte zuviel für diesen Augenblick verloren. Er sah sich noch einmal kurz um. Kathy schaute ihm immer noch hinterher. Hinter erhob sich das Gebäude auf dessen Dach mehrere Leichen lagen. Er wandte seinen Blick ab und marschierte weiter in Richtung Stadtzentrum. Es war Zeit diese Müllhalde hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Es war noch ein weiter Weg bis ins Stadtzentrum und er musste erst noch irgendwie durch ein Gebiet voller potenzieller Feinde kommen. Erst dann würde er wohl eine Allianzrekrutierungsstelle finden. Aber das würde er auch irgendwie überstehen.
    Immerhin wartete jetzt ein ganzes Universum auf ihn.

    Ende
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