[Hotzenplotzräuber]

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Junge, Junge, wer dieses Drehbuch geschrieben hat, der müsste ja mit Oscars überhäuft werden! Aber wahrscheinlich wären Oscars nur eine unnötige Herabwürdigung für dieses spanische Weltwunder. Die Macher haben schon mit "Julia's Eyes" und "The Body" zwei grandiose Thriller der Superlative abgeliefert, aber dieser hier übertrifft alles je in dieser Welt an Thrillern Dagewesene. Kann sich auch nur irgendjemand vorstellen wie schwierig es ist sich so ein intelligentes, über 100 Minuten anhaltendes Täuschungsmanöver auszudenken? Es handelt sich hier nicht um einen 0815-Tatort sondern um eine bis in die subatomaren Bestandteile ausgeklügelte Raffinesse, wie Filmemacher ihre Zuschauer effektiv auf's Glatteis führen. Dabei wird die Schlidderpartie immer rutschiger und man fliegt jedes Mal erneut auf die Fresse, bis man nur noch Schneeflocken schluckt. Und nein, meine lieben Eisrutscher, ich übertreibe nicht. "Der unsichtbare Gast" raubt euch den Atem, bis ihr erstickt, wenn ihr euch nicht vorher schon beim Eisrutschen den Hintern blaugestoßen habt.

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Eisrutschen in Tabarasti, 1917


20/10

[Hotzenplotzräuber]

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Welch ein leiser, subtiler Suspense-Thriller aus dem Norden! Mit ungeheuerlicher Beklemmenheit im Magen sieht man plötzlich den Abspann über den Bildschirm laufen. Mads Mikkelsen spielt seine Rolle so unglaublich realistisch und in seinem Gesicht liest man förmlich seinen inneren Seelenzustand, wie dieser vom Mob langsam zerfressen wird. Leider spiegelt dieser Film die traurige Realität wieder, denn wie auch in der Geschichte sowie in der Politik fallen Menschen einer Massenhysterie zum Opfer und glauben nicht der Wahrheit sondern der Mehrheit: Was alle sagen und alle denken, kann ja nur richtig sein! Der Mitzieheffekt hat Menschen schon immer auf eine falsche Spur geführt, in dem Glauben das Gute zu tun. Heute sagt man Gutmenschen oder Bessermenschen, die sich in der Öffentlichkeit besonders profilieren, indem sie so tun das Feuer löschen zu wollen, das sie in Wahrheit selbst gelegt haben. Leider funktioniert dieser Mitzieheffekt nicht, wenn es um den Umweltschutz, um den Erhalt unserer christlichen Zivilisation in Europa oder um den gemeinsamen Weltfrieden geht.


Ein wichtiger Film, der einen finsteren Dunst durch das gesamte Knochenmark jagt und es vibrieren lässt wie die Kirchenglocken.

9,5/10

[Hotzenplotzräuber]

[Bild: 815SvTt3Q7L._SL1417_.jpg]
Angst?
Dass ein Horrorfilm nicht immer nur Angst machen muss, dürfte unter Kennern des Genres ja nichts Neues mehr sein. "Dread" hat einige atmosphärische Passagen mit schönen düsteren Bildern in künstlichem Licht gedreht und kommt deutlich ernstzunehmender daher als "Book of Blood", doch hat mich das Gesamtwerk nicht so richtig überzeugt. Der Horror ist mir hier einfach zu flach. Es geht nur darum andere Leute zu quälen und das nicht ohne Gemetzel. Tatsächlich sind die zwischenmenschlichen Beziehungen und das psychische Leiden der Charaktere hier noch das Interessanteste am Film. Insgesamt aber leider nichts, was man unbedingt gesehen haben muss. Trotz aller Kritik und trotz der Gewalt ein angenehm anzusehender Film, der ohne Hektik oder alberne Jumpscares auskommt. Dennoch so richtig überwältigt wurde ich nicht. Bin noch nicht sicher, ob ich ihn in meiner Sammlung behalten werde oder wieder verramsche.

5,5/10

[Hotzenplotzräuber]

[Bild: 71bmE8G5quL._SL1200_.jpg]

Atmosphärisch traumhaft stimmungsvolle Bilder in dichter, dunkler, tiefer Vegetation. Eine blasse und doch fantastische Farbkulisse verschönen den Anblick. Musik und Szenenbild in Perfektion, ganz im Stile eines legendären Italo-Western, nur kommt dieser hier aus dem fernen Osten, und doch nutzten die Japaner damals die gleichen künstlerischen Aspekte wie Großmeister Sergio Leone bei seinem "Zwei glorreiche Halunken" oder Sergio Corbucci bei seinem "Leichen pflastern seinen Weg". Nun haben wie hier "Die blinde schwertschwingende Frau", ein weiteres Filmjuwel und der Vorläufer zu Quentin Tarantino's "Kill Bill", dieser jedoch hiermit verglichen völliger Mainstream-Schrott ist. Hier aber handelt es sich um ein glaubhaft und dezent inszeniertes Filmdrama. Gekämpft wird ohne Spezialeffekte. Die Story ist sehr bewegend und außerordentlich solide erzählt. Man taucht förmlich ein in diese fabelhafte Kulisse. Die hervorragenden Bilder sorgen für ungemein großartige Kinomagie.

Auf dieser blu-ray liegen zwei verschiedene Fassungen vor. Beide sind uncut und in ihrer Länge absolut identisch. Die Unterschiede liegen allein in Bild und Ton:

Die Erste wird als "DDR Kinofassung (Vollständige Fassung)" angegeben und hat ein eher unscharfes Bild und völlig überblendete Kontraste, dafür wurde alles bis auf wenige Passagen komplett deutsch synchronisiert, allerdings beraubt diese Synchro den Film um seine magische Poesie (die Sprecher wirken oft zu hysterisch), auch wenn die Klangqualität hier angenehm hoch ist und immer gut verständlich.

Die Zweite wird als "Originalfassung (Mit neuer Synchro)" angegeben und überzeugt mit einer höheren Detailschärfe sowie vor allem auch mit korrekt abgemischter Farbsättigung (neutrales düsteres Bild), zur Auswahl gibt es neben einer deutschen Tonspur auch die originale japanische, das Intro wurde jedoch nicht übersetzt und nur deutsch untertitelt, der Rest des Films wurde hervorragend in Deutsch synchronisiert, die Sprecher sowie die Dialoge passen perfekt zu den Charakteren, allerdings ist hier die Klangqualität leider sehr dumpf.

Die Vor- und Nachteile beider Fassungen noch einmal im Überblick:

DDR Kinofassung:
+ Intro wurde deutsch synchronisiert
+ Verständlichkeit ist immer angenehm hoch
- Sprecher und Dialoge leider weniger passend und rauben dem Film seine Poesie
- Bildqualität eher unscharf und völlig überblendet

Originalfassung:
- Intro nur in Japanisch mit deutschen Untertiteln
- Verständlichkeit ist eher gering und klingt dumpf
+ Sprecher und Dialoge erzeugen poetische Wirkung und Charakter
+ Bildqualität scharf und in korrektem düsteren Farbraum

Insgesamt hat mir die zuletzt beschriebene "Originalfassung" mit neuer Synchro (auch wenn diese eher wie eine ältere Synchro klingt) deutlich besser gefallen. Der Film ist ein echter cineastischer Leckerbissen, der vielen großartigen visionären Filmen dieser Welt das Wasser reichen kann. Schaut man sich gerne ein zweites Mal an.

9,5/10

[Filben]

[Bild: reporter_des_satans_2.jpg]

Unglaublich krasser und absolut zeitgemäßer Film. Gute Dialoge, überzeichnete Charaktere und so bis ins groteske übertriebene Mediendarstellung, dass es schon wieder gut und wahr und immer noch brandaktuell ist. Ich würde sagen der Vorgänger von Nightcrawler. Ein renommierter Reporter, der wegen Verleumdung, Alkoholismus und Unzucht bei allen Zeitungen rausgeschmissen wurde, heuert bei einem Tagblatt im ruhigen Albuquerque an. Versauert und gelangweilt, ist er auf dem Weg zu einer Schlangenjagd, wittert beim Stopp zum Tanken aber eine große Story, als er bemerkt, dass in der Nähe ein Goldsucher in einer alten, unterirdischen Indianerstätte verschüttet wurde. Blöd, dass die zuständigen Behörden schon innerhalb weniger Stunden befreien könnten und die Story nur einen Tag lang spannend wäre. Doch Antiheld Charles "Chuck" Tatum ist manipulativ und gewissenlos und findet Wege, das Martyrium des Verschüttenden Leo zu verlängern, so dass selbst Arzt, Sheriff und die Frau von Leo ihren Profit raus schlagen. Grandioser Film mit Szenen, wie sie heutzutage gar nicht mehr gezeigt werden (dürfen?).

[Hotzenplotzräuber]

Oh den notiere ich mir mal. Kirk Douglas geht immer.

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Schauspielerische Höchstleistung als ultimatives Paradebeispiel. Ein Film, den man so schnell nicht wieder vergisst und einer der besten und intensivsten Nachkriegsdramen, die es gibt. Selbst die Kinder spielen so authentisch, dass einem das Staunen vor dieser selten meisterhaften Regiearbeit nicht mehr aus dem Kopf geht. Mal wieder haben die Deutschen und die Österreicher eines der besten Filmjuwelen veröffentlicht. Charakterpsychologie so tiefsinnig fast schon wie bei einem Horrorfilm auf ganz hoher Ebene, eindringlich in das Herz der Kälte und Düsternis.

10/10

[Hotzenplotzräuber]

[Bild: 81bo8jlxCIL._SL1500_.jpg]

Ja, jetzt verstehe ich Sie, Dimitri! Stanley Kubrick, Meister der visuellen Komposition und Ästhetik, präsentiert uns eine Atomkrieg-Satire und schwarze Komödie über die Konsequenzen des politischen Versagens. Seine Visionen weisen insbesondere in der heutigen Zeit des totalen Irrsinns immer noch Parallelen auf, wie gefährlich eine Hand voll Sesselpupser für den Weltfrieden sein können. Schade, dass Dr. Seltsam nur eine Sagengestalt ist, denn Merkel & Co. wie all ihre Stiefellecker und Wendehälse sowie links-grünen Vaterlandsverräter planen noch Schlimmeres. Europa ist gerade dabei sich selbst zu zerstören, eine Invasion der Kriminalität und des Terrors breitet sich aus wie ein Krebsgeschwür. Der Film zeigt, was passiert, wenn unfähige Politiker die Welt regieren. Stanley Kubrick hatte den Mut, ein Thema, das alles andere als lustig ist, auf die Schippe zu nehmen und in ein authentisches Filmkunstwerk zu verpacken, welches eine Hommage an die Menschheit ist. Leider lässt sich die Menschheit lieber von den Medien am Nasenring durch den Leim führen, statt eigenständig zu denken. War schon immer so, und darum war es für Stanley Kubrick auch nicht sonderlich schwierig, all das vorherzusehen.

10/10

[Hotzenplotzräuber]

[Bild: 61lcRvqOAQL._SL1010_.jpg]

Hört man auf einige Kritiker, so sei "Hexensabbat" zwar ein guter, aber angeblich insgesamt doch nur ein durchschnittlicher Horrorfilm. Letzteres kann ich absolut nicht bestätigen und ich setze die Messlatte was ausgezeichnete Filme betrifft schon enorm hoch!!! "Hexensabbat" ist ein solides Gruselfest von allerbester Manier. Die Story ist sehr interessant und es gibt bei weitem mehr verstörende Szenen als z.B. bei "Rosemary's Baby", der von Kritikern deutlich besser bewertet wird.

Schon das Cover lässt erahnen mit welch grotesken Psychofiguren wir es zutun haben werden. Der Film ist zwar etwas teuer, aber dafür bekommt man auch ein Horrorerlebnis geboten, das es so viel zu selten gibt. "Hexensabbat" wurde übrigens mit echten deformierten Menschen gedreht, also ohne Make-ups oder Masken. Wahrscheinlich schnitt er deshalb bei Kritikern eher durchschnittlich ab, da er damals als Menschenverachtend bezeichnet wurde. Aber ein guter Künstler muss eben auch etwas krank sein, um keinen weichgespülten Hollywood-Teenie-Jumpscare-Einheitsbrei als "Conjuring" & co. zu veröffentlichen. Hexensabbat ist noch von alter Tradition und einer der besten und intensivsten Horrorfilme, die es gibt und das soll was heißen!

10/10

[Hotzenplotzräuber]

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Junge, Junge, was für ein hypnotischer Höllenthriller war das denn nun wieder? Wahrhaftig ein Biest von einem Thriller! Da haben die Deutschen mal wieder all ihre filmischen Stärken zu einem eleganten Psychogramm kompensiert, welches die Wechselwirkung zwischen Realität und Scheinrealität so unglaublich fest verknotet, dass man voller Sinneswahn ganz tief in den Kinosessel gepresst wird, sodass sich die Popcornkrümel in die Arschbacken hineindrücken. Die letzten 40 Minuten sind hier absolut überwältigend, dass es einem glatt die Stereoanlage zerberstet. Gesprochen wird in echtem ruppigen Deutsch, kein nachsynchronisiertes auf Hochdeutsch glattgebügeltes Ami-Gequarke. Es handelt sich hierbei um eine perlmuttschimmernde Perle der Thrillerkunst mit grandiosen Darstellern und außerordentlich ausgeklügelter Regiearbeit. Man erkennt zu jeder Zeit den typisch deutschen rauen Erzählstil, der zwar zunächst durch das teils überzeichnete Auftreten von Moritz Bleibtreu etwas ins Lächerliche zu rutschen droht, sich jedoch nach und nach der zunehmenden Ernsthaftigkeit stellen muss. Ein wahnsinniges Thriller-Prachtstück über die Verschränkung von Realität bekommen die Zuschauer hier auf verspiegeltem Tablett serviert.

10/10

[Hotzenplotzräuber]

[Bild: 911oR-uEUxL._SL1500_.jpg]

Ja, und der ist gar nicht mal schlecht gemacht, aber für mich leider in seiner erhofften Überwältigungskraft zu schwach. Einige Szenen sind sehr gelungen, visuell kunstvoll, verstörend und poetisch, das Storytelling ist professionell, doch leider fehlten mir da einfach die Spannungsspitzen. Zweieinhalb, in der Uncut-Fassung fast drei Stunden dreht sich alles nur um Liebe, Geld, Sex, Gewalt und bizarre Handlungen. Zwar gibt es ebenso gelungene Täuschungsmanöver, aber die gesamte Machart wirkt entgegen dem asiatischen Kino leicht für kommerziellen Erfolg glattpoliert. Es ist ein Erotikdrama, und man kann es sich wirklich einmal ansehen, insgesamt jedoch kann ich nicht nachvollziehen, weshalb der Film auf der ganzen Welt so dermaßen gefeiert wird. Dabei mag ich Filme, die den Mut haben entgegen dem Mainstream ihre eigene Vision zu präsentieren, bizarre und surreale Elemente auf die Kinoleinwand zaubern und uns alles Andere als spaßig unterhalten. Ich mag durchaus unangenehme Filme, wobei dieser hier wie gesagt zu viel will und zu wenig schafft.

Trotzdem empfehle ich den Film, damit sich jeder sein eigenes Urteil darüber bilden kann, aber ein Meisterwerk oder der beste Film 2016 wie alle sagen ist es definitiv nur wenn man sonst nicht viele gute Filme kennt. Diese Rezension ist aber in diesem Fall nur meine persönliche Meinung, da man die tatsächliche Qualität des Films nur sehr schwer allgemein bestimmen kann.

7/10

[Heinz-Fiction]

Die Jagd

Ich hab mir den Film auch mal angesehen und er hat mir wirklich gut gefallen. Schönes Pacing, ergreifende Story. Was mich aber gestört hat (und das war das einzige im gesamten Film [wenn überhaupt]):

Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

Mir kam es ziemlich komisch vor, als im Film zur Sprache kam, dass Lucas sich an mehreren Kindern vergriffen haben soll und alle Kinder detailliert wiedergeben konnten, wie es in seinem "Keller" aussah. So als ob sich die Kinder untereinander abgesprochen hätten. Sowas traue ich Kindergartenkindern nicht wirklich zu. Diese "Schwäche" hat mich aber auf einen anderen Gedankengang gebracht, nämlich dass Lucas tatsächlich sexuelle Übergriffe unternommen hat, was umso mehr zum nachdenken anregt. Allerdings passt dann wieder nicht, dass die Kinder von einem Keller sprachen, wo es doch gar keinen gab ...

Aber wahrscheinlich bilde ich mir da zu viel ein.

Jedenfalls ein wirklich gut gelungener Streifen

[Hotzenplotzräuber]

Ich hab mir den Film auch mal angesehen und er hat mir wirklich gut gefallen. Schönes Pacing, ergreifende Story. Was mich aber gestört hat (und das war das einzige im gesamten Film [wenn überhaupt]):

...

Aber wahrscheinlich bilde ich mir da zu viel ein.

Jedenfalls ein wirklich gut gelungener Streifen

Freut mich, dass er dir auch gefallen hat. Prinzipiell kann ich dir alles sehr empfehlen was ich gut bewertet habe.
Zu deiner beschriebenen Situation kann ich nur sagen,

Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

dass es sowas wie einen Mitzieheffekt unter Kindern auch gibt, besonders wenn sie eine noch unreife Fantasie haben und alles wiedergeben was man ihnen einredet. Auch das was da angeblich passiert sein soll wurde dem Mädchen doch von der Kindergärtnerin eingeredet. Die wollten ja förmlich dass das so passiert ist. Womöglich wurden andere Kinder in diese Angelegenheit hineingezogen und alles spricht sich sofort rund und jeder dichtet etwas Neues dazu. Mich hat das jetzt nicht sehr gestört bzw. ich fand es nicht allzu unlogisch.

[Hotzenplotzräuber]

[Bild: 81dNtE%2BQmcL._SL1500_.jpg]

[Video]

"Rashomon" ist ein cineastischer Leckerbissen von bedeutend hoher Qualität. Der Regisseur schafft es von erster Minute an eine dichte, stimmungsvolle Atmosphäre aufzubauen. Der Regen prasselt, alles ist matschig, die Dialoge sind karg und die Stimmung trübe: ein Geheimnis schwirrt in der Luft. In visuell ästhetischem Hochglanzkino bekommen wir ein Meisterwerk präsentiert, dessen Handlung nur die Randgeschichte bildet und tatsächlich eine viel höhere Thematik zum Ausdruck bringt. Höhepunkt hierbei ist die Verzerrung von Wahrheit, geschildert aus mehreren verschiedenen Perspektiven, wo man gar nicht mehr weiß was man noch glauben soll. Japanisches Kunstkino par Excellence! Zu haben mit deutscher Tonspur soweit ich weiß nur auf der DVD der Süddeutschen Zeitung.

10/10

[Harbinger]

[Bild: TheAvengers2012Poster.jpg] [Bild: Avengers_Age_of_Ultron.jpg]

Nachdem ich mir Samstag endlich Spider Man Homecoming zu Gemüte geführt habe, hatte ich dringlichst Bock, mir mal wieder (was heißt mal wieder, hab beide dieses Jahr schon einmal gesehen) die beiden Avengers-Filme rein zu tun. Und was soll ich sagen, die werden einfach nicht schlechter. Vielleicht sogar besser, zumindest Age of Ultron konnte ich diesmal sogar noch ein bisschen mehr würdigen, aber auch dem ersten konnte ich ein paar neue Facetten abgewinnen (zum Beispiel ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass Jasper Sitwell ja wirklich überall in dem Film ist...). Die "gemäßigte Verachtung" des zweiten Teils kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Zwar nicht ganz so spaßig wie der erste Teil (wobei die Actionszenen trotzdem fantastisch sind), dafür aber so viel cleverer und tiefer, mit einem hochemotionalen Ende und einem großartigen Bösewicht. Hach ja, Marvel can do no wrong.

[Heinz-Fiction]

Hab mir gestern Fury - Herz aus Stahl angesehen.

Was für ein unfassbar beschissener Film. Ich hab mich beim angucken regelrecht fremdgeschämt. Die Panzerbesatzungscrew ist durchweg unglaubwürdig, allesamt Möchtegernbasasses, denen ich ihre Rolle zu keinem Zeitpunkt abgekauft habe. Brad Pitt als Anführer der Truppe scheint von Panzerkriegsführung noch nie was gehört zu haben, generell sind die Kampfszenen allesamt unglaubwürdig und noch nicht einmal optisch schön anzusehen, da vollkommen übertrieben. Tiefpunkt bildet das grauenhafte Ende, wenn hunderte SS-Leute wie Moorhühner vor einem defekten Panzer rumhüpfen und sich ohne große Gegenwehr abschiessen lassen.

Ich kann wirklich keine einzige gute Szene in diesem Film benennen, die meiste Zeit hat sich der Film einfach nur wie verschwendete Lebenszeit angefühlt.

0/10

[Hotzenplotzräuber]

Hab mir gestern Fury - Herz aus Stahl angesehen.

Was für ein unfassbar beschissener Film ...

0/10

Schau dir mal "Unsere Mütter unsere Väter" an. Das nenne ich einen Kriegsfilm!

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[Bild: 71pOxb7KQGL._SL1200_.jpg]

Schlägt Game of Thrones vom Thron

Dass es so etwas Grandioses tatsächlich noch gibt! Welch ein spannender und hochwertig produzierter Samurai-Streifen, der es schaffte mich aufs Neue so dermaßen zu begeistern! Jede Minute war feinster Genuss. Die Schwertkämpfe sind das absolut Beste, was ich je in einer Verfilmung zu sehen bekommen habe und dann der Soundtrack, oh meine Lieben der sorgt für Gänsehaut, wenn ihr auch nur an ihn denkt! Dieses gesamte Szenario blieb mir sofort im Gedächtnis und ich muss jeden Tag daran denken. Warum habe ich vorher noch nie etwas von diesem asiatischen Kinowunder gehört? Alle Welt schaut Ami-Serien und dann kommt auf einmal ganz heimlich eine japanische Anime-Verfilmung daher und toppt einfach alles weg, ohne dass es jemand bemerkt. Neben den wuchtigen, spektakulären (!!!) Schwertkämpfen (und es gibt sie zahlreich), wird auch die Handlung niemals vernachlässigt. Ganz im Gegenteil, denn diese ist stets ein Leitfaden durch dieses 7-Stündige Schwertgefecht. Man bekommt hier gleich zwei hochgradig spannend inszenierte Handlungen nacheinander präsentiert. Während Teil 1 seine eigene hat, teilen sich die beiden letzten Teile im Anschluss eine neue, gemeinsame Herausforderung, die sich unser junger Samurai stellen muss. Obwohl gegen Ende der beiden letzteren Teile etwas weniger Schlachtgetümmel mehr gewesen wäre und man hier und da lieber etwas mehr auf Glaubhaftigkeit gesetzt hätte, kommt das Ganze zum Glück mit wirklich wenig Fantasy-Anteil aus. Nur einmal kurz kommen leuchtende Augen und eine Form von "Magie" zum Einsatz und ein Gegner mit Feuerschwert, was meine einzigen Kritikpunkte sind, denn das passt nicht so wirklich zum sonst sehr glaubhaft gehaltenen Stil. Auch bei den Kämpfen wurde nur dezent auf CGI-Tricks zurückgegriffen. Das schadet der Inszenierung jedoch in keinster Weise, sollte man aber ehrlicherweise dennoch erwähnen. Insgesamt kann ich nur sagen ist "Rurouni Kenshin" mit das Beste was ich in meinem Leben sehen durfte. Das Non-Plus-Ultra des asiatischen Kinos und allgemein eine der allerbesten Verfilmungen überhaupt.

10/10

[Heinz-Fiction]

Ich habe mir gestern den Found-Footage-Horrorfilm V/H/S angeschaut. Drei seltsame Typen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Drehen von zweifelhaften Amateurvideos verdienen, bekommen einen Auftrag, eine seltene Kassette aus dem Haus eines Rentners zu stehlen. Dabei entdecken sie eine Reihe von verstörenden Videoaufnahmen ...

Zum Glück bin ich mit niedrigen Erwartungen an den Film rangegangen, so habe ich es ertragen können, ihn bis zum Ende zu sehen. Die Qualität der einzelnen Tapes reicht von ganz okay bis peinlich. Die schauspielerische Leistung ist schwach, die Charaktere verhalten sich teils extrem unglaubwürdig und die Qualität der Aufnahmen ist bisweilen so mies, dass es anstrengt, sie zu schauen. Was mich letztlich bei der Stange gehalten hat ist der Umstand, dass die Videos untereinander keinerlei Zusammenhang haben und ich mich dementsprechend immer wieder auf eine andere Art "Horror" einstellen konnte und so zumindest etwas Abwechslung hatte. Trotzdem kann ich diesen Film nur hartgesottenen Found Footage-Fans empfehlen, alle anderen werden sich früher oder später langweilen. Den zweiten Teil werde ich mir noch geben, wenn mir mal arg langweilig ist. Der soll Qualitativ zumindest etwas besser sein.

5/10

[Heinz-Fiction]

Gestern war Deadpool an der Reihe.

Superheldenfilme interessieren mich normalerweise kaum und die wenigen, die ich geschaut habe, haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Deadpool ist für mich auch kein Meilenstein, aber ich habe mich insgesamt ganz gut unterhalten gefühlt. Viele Witze haben gezündet, manche waren aber selbst mir zu niveaulos und schlicht nicht witzig. Deadpool als Charakter ging mir zur Mitte des Films wegen seines nicht enden wollenden Gelabers ziemlich auf die Klötze, aber das Gefühl verschwand nach einigen Minuten wieder.

Ich würde eine 7/10 geben

[Corvayne]

Gestern war Deadpool an der Reihe.

Superheldenfilme interessieren mich normalerweise kaum und die wenigen, die ich geschaut habe, haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Deadpool ist für mich auch kein Meilenstein, aber ich habe mich insgesamt ganz gut unterhalten gefühlt. Viele Witze haben gezündet, manche waren aber selbst mir zu niveaulos und schlicht nicht witzig. Deadpool als Charakter ging mir zur Mitte des Films wegen seines nicht enden wollenden Gelabers ziemlich auf die Klötze, aber das Gefühl verschwand nach einigen Minuten wieder.

Ich würde eine 7/10 geben

Ich will damit jetzt keineswegs deine Meinung ändern, aber ich gehe mal davon aus, dass du die Comicvorlage nicht kennst. Deadpool ist in den Comics sogar noch viel nerviger, was aber Kalkül seitens der Autoren ist und einfach zu dem Charakter gehört. Er ist nicht einfach der nächste coole Oneliner-Sprücheklopfer, sondern einer, der alle mit seiner endlosen enervierenden Laberei schlichtweg in den Wahnsinn treibt, egal ob Freund oder Feind. Wird nicht umsonst auch "the merc with a mouth" genannt. Auch niveauloser Kram gehört einfach dazu, denn was könnte nerviger sein als das?
Wie gesagt, geht nicht darum, deine Meinung zu beeinflussen, sondern soll nur als Hintergrundinfo dienen.
Der Film-Deadpool war alles in allem sogar noch recht zahm, und die gemischten Reaktionen, wenn man da mal ein klein wenig weiter geht, hat man ja beim Teaser von Deadpool 2 sehen können, den ich absolut großartig fand, den einige andere aber doch etwas geschmacklos fanden.

EDIT:
Superheldenfilme, die etwas anders sind als die derzeit üblichen, und die evtl. mal einen Blick deinerseits wert wären (sofern noch nicht geschehen):
V wie Vendetta (bietet einige großartige Gänsehautmomente, ließ mich Tchaikovskys 1812 Overtüre mit ganz neuen Augen sehen und zeigt, dass ein richtig guter Schauspieler Atmosphöäre und Emotionen vermitteln kann, auch wenn sein Gesicht den ganzen Film über durch eine starre Maske verdeckt wird)
Watchmen (hier scheiden sich die Geister ein wenig. Einige finden ihn brillant, andere können damit nicht viel anfangen. Die allerwenigsten sagen aber "Naja geht so, ganz ok". Kommt auch mit einigen gesellschaftskritischen Aussagen daher)
Super (Eines der früheren Werke von James Gunn, das aber nur wenig mit seinen Guardians of the Galaxy Blockbustern gemeinsam hat. Ähnlich wie beim Genre-Hit Kick-Ass wird die Superheldenthematik hier eher realistisch aufgezogen (man wird verletzt und Verletzungen haben Folgen, man stirbt und manchmal ist eine Rohrzange einfach vollkommen ausreichend, um in einem Nahkampf einen essentiellen Vorteil zu erlangen), aber in meinen Augen geht "Super" hier sogar einen wesentlich kompromissloseren Weg. Hat ein paar regelrechte "WTF"-Momente und ist auch recht brutal, hat dabei aber auch komische Momente, wenn man von einem etwas schrägeren Humor nicht abgeshreckt wird)

[FlashX]

[Bild: 81Baf9rHVYL._SX342_.jpg]

The Imitation Game

Alan Turing - genialer Mathematiker und Logiker, Knacker der Enigma-Maschine im zweiten Weltkrieg, mit der die Deutschen vielleicht den Krieg gewonnen hätten, Erfinder der Turing-Maschine und damit Pionier der Informatik und der heutigen Computer. Irgendwie traurig, dass ich den Film als Informatiker noch nicht gesehen hatte. Aber irgendwie auch nicht. Ich bin nämlich sehr zwiegespalten. Es folgen kleine Spoiler.

Ein Zitat des Regisseurs lautet:
When you use the language of "fact checking" to talk about a film, I think you're sort of fundamentally misunderstanding how art works. You don't fact check Monet's Water Lilies. That's not what water lilies look like, that's what the sensation of experiencing water lilies feel like. That's the goal of the piece.

Mit historischer Ungenauigkeit habe ich generell auch kein großes Problem.
Ich akzeptiere, dass man den Namen von Turings Maschine von "Victory" in den Namen seines Jugendfreundes "Christopher" geändert hat. Das hat auch zur Emotionalität des Werkes beigetragen.
Es ist ein nettes Gimmick, dass künstliche Intelligenz aufgegriffen wird. Dass man Turings bedeutendes Paper über KI in "The Imitation Game" umbenannt hat, weil es einen coolen Filmtitel abgibt, finde ich dann etwas merkwürdig - vorallem, weil der Film das Thema KI eigentlich gar nicht thematisiert. Aber auch das tut dem Film keinen Abbruch.

Nein, was mich stört, ist die Darstellung von Alan Turing selbst.

In der Realität war Turing ein sehr intelligenter Mann mit einigen Macken: Beispielsweise ist bekannt, dass er aufgrund seines Heuschnupfens häufig mit Mundschutz auf dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, weshalb einige Leute Panik vor einem Giftgasangriff der Deutschen bekamen. Oder dass er seine Tasse an die Heizung gekettet hat, damit sie nicht gestohlen wird. Nette Eigenarten, die man im Film allerdings völlig außen vor gelassen hat.
Der reale Turing hat sehr zurückgezogen gearbeitet und war nicht teamfähig, außerhalb der Arbeit jedoch ein sehr geselliger und humorvoller Mensch.
Im Film ist Turing einfach ein sozial inkompetenter und humorbehinderter Mann mit Asperger-Syndrom.

Und damit hören die Probleme des Films leider nicht auf. Turing baut eine riesige Maschine, um die Enigma-Maschine zu knacken. Der Fokus der Story. Allerdings wird die Funktionsweise der Maschine noch nicht einmal angedeutet, außer, dass man wohl irgendwelche Räder auf Wörter drehen kann, um sie einzustellen. Fragt im Film jemand über technische Details, wimmelt Turing ihn mit den Worten "You wouldn't understand it" ab.

Der gesamte Film wirkt, als würde man ein mathematisches Genie auf eine Weise darstellen wollen, sodass selbst der dümmste Zuschauer noch jedes Detail versteht.

Letztendlich bleibt nichts anderes übrig als die Message "Ein außergewöhnlicher, intelligenter Mann hat den Krieg gewendet und wurde für seine Leistungen ungerecht behandelt". Das Genie dieses Mannes sucht man im Film allerdings vergeblich. Vielleicht fördert der Film wenigstens Akzeptanz für geistige Krankheiten (die Turing eigentlich gar nicht hatte) und Homosexualität.

Ich vergebe 7/10 Punkten für den Unterhaltungswert und die Leistungen der Schauspieler. Mehr ist durch die Oberflächlichkeit des Filmes nicht drin.