Er fand heraus, das die Hochzeit zwischen Riley Walker und Emily Walker (geborene Tander) keine Liebesheirat war. Da seine Eltern auch ihn nicht liebten, war es ihm egal. Er hatte für ihre Liebe gebettelt, doch alles was er bekam war Gleichgültigkeit. Er war ein Erbe und kein Sohn. Als ihm das klar wurde fing er an seine Erzeuger zu hassen.
Er war ein Genie, doch das bedeutete ihm nichts. Seine Erzeuger waren jedoch begeistert von dieser Entwicklung und konnten ihn nicht oft genug ihren Freunden und Geschäftspartnern vorführen. Er spielte ihr Spiel mit, wie ein gut erzogener Erbe, doch sein Hass wurde immer stärker.
Er fand den Keller mit einem Mädchen darin. Wer war sie? Sie versteckte sich ängstlich unter ihrer Bettdecke und egal wie oft er sie ansprach, sie gab ihm keine Antwort.
Er kam zu der Erkenntnis, dass seine Eltern Idioten waren. Hatten sie wirklich geglaubt, dass sie alle Spuren verwischt hatten? Das Mädchen war seine Schwester, doch sie hatte nicht einmal einen Namen bekommen. Nun, dann würde er ihr einen geben.
Er besuchte sie so oft er konnte. „Alinga.“ Sie lächelte zum ersten Mal als er sie mit ihrem Namen ansprach und er nahm sie vorsichtig in seine Arme. Nach seinen vielen Besuchen hatte sie ihre Scheu abgelegt und ließ diese kleinen Liebkosungen zu. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich geliebt und er liebte seine Schwester abgöttisch.
Er versuchte ihr das Sprechen beizubringen und gab ihr jedes Mal einen Kuss auf die Wange sobald sie ein Wort richtig aussprach. Wie gerne würde er sie mit Geschenken überhäufen, doch dass würden seine Eltern bemerken und er wollte auf keinen Fall, dass sie von seinen Besuchen bei Alinga erfuhren. Sein Hass auf seine Erzeuger stieg ins unermessliche, doch Alinga gab ihm Halt und zügelte seinen Zorn.
Er erkrankte an einem Virus und die Ärzte sagten, dass es nicht so schlimm wäre. Sie irrten sich. Kurz nach seinem Zusammenbruch verlor er das Bewusstsein.
Er wachte im Krankenhaus auf und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Sein Herz schmerzte und schlug nicht im Takt. Von den Ärzten erfuhr er, dass der Virus sein Herz befallen hatte und er ohne ein Spenderorgan gestorben wäre. Sein Aufenthalt im Krankhaus war schmerzhaft für ihn, denn er vermisste seine Alinga wahnsinnig. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, schlug sein Herz außerhalb des Taktes, doch die Ärzte konnten keine Probleme feststellen.
Er war endlich zu Hause und konnte es kaum erwarten zu Alinga zu gehen. Seine Erzeuger nervten mit ihrem Gerede darüber, dass er achtsam sein sollte, und er ignorierte sie. Ein wohl platziertes Nicken zeigte ihnen jedoch sein scheinbares Interesse.
Er betrat atemlos den Keller und fand ihn leer vor. Es gab keine Spur von seiner Alinga und sein Herz setzte für einen Moment aus. Wo war sie?
Er wusste, dass seine Erzeuger die Antwort kannten und versteckte sich jede Nacht bei ihnen im Schlafzimmer. Mit kalter Miene hörte er ihrem Liebesspiel zu immer darauf bedacht keines ihrer Gespräche zu verpassen.
Er konnte es nicht glauben. Wie konnten seine Eltern das tun? Sie hatten Alinga getötet um ihm ihr Herz zu geben. Mehr bedeutete seine Alinga seinen Erzeugern nicht, sie war nur ein Werkzeug, ein Ding, das ihren Zweck nun erfüllt hatte. „Ich werde euch töten“, versprach er seinen Erzeugern, die sorglos in ihrem Bett schlummerten. „Ihr werdet einen langsamen und qualvollen Tod sterben.“ Sein Herz klopfte schneller und er legte seine Hand darauf. „Keine Sorge, Alinga, du bist bei mir und ich werde nicht zulassen, dass sie dir noch einmal wehtun.“ Eine wohlige Wärme durchströmte ihn als ihm klar wurde, dass seine Alinga nun ein Teil von ihm war.