Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 8 von 21 « Erste ... 4567891011121519 ... Letzte »
Ergebnis 141 bis 160 von 401
  1. Beiträge anzeigen #141
    Hexenmeister Avatar von Trilo
    Registriert seit
    Jan 2005
    Ort
    [Khorinis] Skills: [Einhandwaffen 2][Zweiwaffenkampf 2+][Diebeskunst 1][Körperbeherrschung 1] Beruf: [Jäger]
    Beiträge
    12.883
     
    Trilo ist offline
    Das Schlimmste am Kerker war meist nicht der Umstand des Hungers oder des Ärgers, dass man überhaupt verhaftet wurde, sondern die Einsamkeit und Langeweile. Eine Aussage, welche Trilo früher verspottet hätte. Jetzt als er jedoch selbst schon mehrere Tage, oder waren es schon Monde, er wusste es nicht, hier in diesem Keller saß, begriff er diese Phrase und dass Sie gar nicht so hohl war wie er dachte. Seine Augen hatten sich dank Leyla wieder rehabilitiert und er konnte seine Umgebung wieder im Schein der Fackeln sehen. Nicht, dass sich hierbei ein spektakulärer Anblick böte, aber es war besser als diese immer währende Dunkelheit zuvor.

    Irgendwann kam dann auch der minderbemittelte Rekrut und Auszubildende von Redlef zurück zu den Zellen um Trilo erneut mit seiner Existenz zu beglücken. Er erzählte dem ehemaligen Ritter von Wenda, der blonden Generalin und dass diese selbst ebenfalls aus dem Heer ausgetreten ist. Allein bei dem Namen wütete ein Storm aus Emotionen, Erinnerungsfetzen und simplen SChmerz durch den Schädel des Inhaftierten. Offensichtlich war Sie seine Gemahlin gewesen. Bis... irgendetwas... passierte. Ein anderer Kerl scheinbar. Ein General der Armee... IWan? Iwar? Iwein? Iwein! Plötzlich explodierte förmlich die Wut in Trilo und nur mit Müh und Not konnte er sich zusammen reißen um nicht direkt einen Wutausbruch zu erleiden. Iwein... Wegen dem Mistkerl hat Sie mich verlassen. Mein eigener General dessen Adjutant ich war... Tzzz.

    "Sagt Pons... Ist der Weibel gerade sehr beschäftigt? Es wirkt irgendwie laut auf den Straßen. Ist etwas geschehen? Sollte es Tumult geben, biete ich gern meine Hilfe an. Meinetwegen auch in Ketten. Zumal ich nun wieder des Sehens mächtig bin. Das dürft Ihr auch gern Weibel Cast mitteilen."

    Ruckartig machte der Zellenbewacher einen Satz weg vom Gitter und lag nun leicht verängstigt an der Wand und um den Zelleninsassen anzustarren. Offenbar hatte er nun noch mehr als vorher. Und schon vorher schien der Kerl ein Nervenbündel zu sein.

    "Beruhigt euch. Wenn ich euch etwas hätte antun wollen, hätte ich den Holzlöffel auseinander gebrochen und angespitzt in eure Kehle gerammt als Ihr an der Zellentür wart. Wir wissen beide, dass dies durchaus in meinem Fähigkeitsbereich liegt. Und dennoch tat ich es nicht, warum?"
    Stille war die Antwort des Rekruten. Sofern man dies eine Antwort nennen konnte. Trilos Reaktion hierauf war wiederum ein demotivierter Seufzer.
    "Rekrut... Ich beabsichtige nicht mit weiteren Anklagen diese Zellentür zu durch schreiten. Ich werde keinem etwas antun, sofern derjenige nicht zuvor versucht mir etwas anzutun. Okay? Zu Generalin Wenda: Sie war meine frühere Gemahlin bis Sie mich für den General Iwein verlassen hat. So zumindest erinnere ich mich gerade. Offenbar war es Rache und Verzweiflung und Trauer welche mich dazu trieb Vengard damals fluchtartig zu verlassen. Umgebracht habe ich dabei aber keinen, da bin ich mir ziemlich sicher. Sagt dem Weibel, dass ich sehen kann und mich für die Informationen gern erkenntlich zeigen möchte. Wie auch immer dies ermöglicht werden kann. Meinetwegen auch indem Ich euch Rekruten und Ihm zeige wie man einen Schwarzmagier richtig verfolgt und sich seiner Tricks erwehrt. Ich war lang genug im Kastell und habe mich oft genug mit den Dienern Beliars angelegt um die einen oder anderen Kniffe zu erlernen."

    Immer noch ein Starren. Als ob man ein Reh jagt und es einen dann gesehen hatte. Völlige Schockstarre.
    "Ihr dürft euch entfernen rekrut. Und mögen die Götter mit euch sein."

  2. Beiträge anzeigen #142
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
    Registriert seit
    Feb 2015
    Beiträge
    127
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline

    Pons, Kerkerwächter, Kerker

    Pons starrte mit großen Augen auf den Gefangenen, der sich im Halbdunkel seiner Zelle leicht bewegte. Er war nicht weit von der Gittertür entfernt und Pons wünschte sich, dass er in einer der Zellen auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges säße. Dort gab es dicke Holztüren mit kleinen Fenstern. Schöne sichere Zellen.
    Doch dann sammelte er sich. Starre Angst passte nicht zu einem Kerkerwächter. „Es freut mich zu hören, dass Leyla Euch helfen konnte. Sie hat auf mich einen sehr netten Eindruck gemacht. Schade, dass sie nicht mehr so häufig hier her kommen konnte.“ Das Bild der hübschen, warmherzigen Frau tauchte vor seinem inneren Auge auf. Was sie wohl gerade tat? Sie war mit den Leuten aus dem Wald gekommen. Mochte Innos sie beschützen, dass sie auch in dem Moment, in dem Cast die Razzia im Hafen durchführte nicht gerade bei ihnen war.
    Er entspannte sich wieder, doch blieb weiter achtsam. „Der Weibel ist gerade im Hafen beschäftigt. Ich denke er kann bald zurück sein. Ich werde ihn Eure Worte ausrichten, denke aber nicht, dass er darauf zurückkommen wird. Immerhin seid ihr ein Gefangener und kein Mitglied der Miliz.“
    Pons sammelte die Schüssel vom Vortag ein und löschte alle bis auf eine Fackel. Dann ging er zur Treppentür und schloss sie auf. „Mögen die Götter auch euch beschützen.“ Er trat auf die Treppe und sperrte zu. „Ach, und ich bin kein Rekrut.“

    Redlef

  3. Beiträge anzeigen #143
    Kämpfer Avatar von Vicktar
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Thorniara
    Beiträge
    320
     
    Vicktar ist offline

    Tempelviertel - Vor der Kapelle

    Die Tage gingen dahin und Vicktar, der sich derzeit mit relativ wenigen Aufgaben betraut sah, die über seine Pflichten als Sprecher der Novizen und Adlaten hinausgingen, hatte sich fleißig dem Studium der Magie - genauer: der Kraft seiner Stimme - hingegeben. Zunächst hatte vor allem Johanna als freiwillige Übungspartnerin gedient und ihm haargenaue Rückmeldungen darüber gegeben, wie überzeugend, mitreißend oder einschüchternd er bei verschiedenen Übungen, die er anging, gewirkt hatte. Das Mädchen war überaus gewitzt für sein Alter und schien ein intuitives Gespür dafür zu besitzen, wann der Primus sie zu beeinflussen versuchte - selbst dann, wenn er die Macht in einem Disput ungefragt anzuwenden versuchte. In solchen Fällen hielt sie meist mitten in der Erwiderung inne, blickte ihn zunächst unschlüssig an und zog dann einen Schmollmund. "Lass das!"
    Lag es speziell daran, dass Vicktar noch nicht gut genug in der Anwendung der Macht der Stimme war, oder waren es die besonderen Fähigkeiten dieses Kindes? Der Alte hielt sie ohnehin immer noch für eine Heilige, schließlich hatte ihr Blut die Stadt gerettet. Wenn sie neben ihrer gottgegebenen Frömmigkeit nur ein wenig mehr Gottesfurcht und Ehrgeiz hätte, würde sie eine Große unter den Magiern werden können.

    Nach diesen ersten Versuchen, in denen Vicktar verschiedene Facetten getestet und die Anwendung der Stimme von einzelnen Wörtern auf kurze Sätze erweitert hatte, war sein alter Freund Gero Schneider das nächste Versuchsopfer. Der alte Haudegen hatte auf Vicktars Betreiben hin die Hütte eines kürzlich verstorbenen Tischlers direkt um die Ecke im Handwerkerviertel übernehmen und seine Schneiderei darin etablieren können, sodass Johanna und Vicktar nun wieder zu zweit die Weberhütte teilten. Gero zog es ob der immer noch drohenden Gefahr im Hinterland der Stadt und der Tatsache, dass sein Dorf mit einem Großteil der Einwohner dem Erdboden gleichgemacht worden war, nicht allzu bald aus der Stadt fort, und wenngleich es hier nicht so ruhig wie auf dem Land war, würde die gute Lage das Geschäft bei dem alten Lump doch sicherlich beleben.
    Gero hatte sich als weitaus einfacher zu beeinflussendes Ziel der Stimme erwiesen. Mochte es am Alter liegen oder daran, dass er ganz wie Vicktar selbst eher simpleren Verstandes war, doch wenn der Novize seinem Freund nicht explizit sagte, dass er Magie auf ihn anwandte, konnte der Schneider nicht sagen, ob es nur das rhetorische Geschick im Disput oder ein magischer Anhauch war. Für Gero war der Begriff der Magie ohnehin eine sehr vage vorstellbare Abstraktion.
    Ohnehin hatte Vicktar festgestellt, dass es ungemein half, seine magischen Bemühungen hinter überzeugender Rhetorik zu verstecken. Einerseits erregte es weniger Verdacht, andererseits war es sinnlos, einen überzeugenden Eindruck zu vermitteln, wenn kein Inhalt dahinter stand. So hatte er sich sogar dazu bewegen lassen, entgegen seiner Neigungen ein Buch über Rhetorik aus der Tiefe der Bibliothek hervorholen zu lassen und diese Fähigkeit zu Johannas Leidwesen bis zum Exzess zu üben.

    Eine Spielart der Stimme, bei der er nicht zwingend rhetorische Gewandtheit benötigte, war der verstärkte Schrei. Es hatte einige Versuche gebraucht, bis er diese ruppige Anwendung einigermaßen gezielt umsetzen konnte, doch schien die Verstärkung durchaus gewaltig zu sein, denn seinen Ruf hatte - obwohl im eigenen Heim ausgestoßen - das halbe Viertel gehört. Dennoch mochte Vicktar den Schrei nicht allzu sehr, da er abgesehen von der Belastung auch für die eigenen Ohren auch einiges an Kraft erforderte. Ohnehin hatte er durch die vielen Versuche der letzten Tage gehörige Erschöpfungserscheinungen feststellen müssen, hoffte aber auch, dass es einen Übungseffekt haben mochte.
    Das Gegenstück zum Schrei, das gezielte Flüstern, war jedoch noch ein Punkt, den er einfach nicht zu meistern wusste. Im Gegensatz zu den anderen Versuchen, wo die Wirkung stets aus ihm selbst heraus kam, musste er in diesem Falle die Worte auch nach dem Sprechen noch weiter steuern und zu einem konkreten Ziel leiten. Etwas, das es in den kommenden Tagen definitiv zu üben galt, wollte er die Möglichkeiten dieses Zaubers vollends ausnutzen, doch zuvor wollte er sehen, ob das bereits Erlernte sich auch bei Personen erfolgreich anwenden ließ, die er nicht so gut kannte wie seinen alten Freund und seine Ziehtochter. So lief er durch das Tempelviertel und sperrte die Ohren auf, ob sich eine passende Gelegenheit bot, doch zunächst wollte sich nicht viel ergeben. also ließ er sich auf einer Bank in der Nähe der Kapelle nieder und ruhte sich ein wenig aus. Bei der aufkommenden frühsommerlichen Wärme konnte in den Gewändern der Ordensmitglieder selbst ein Spaziergang ziemlich schweißtreibend werden.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Schwertmeister
    Registriert seit
    Mar 2014
    Beiträge
    780
     
    Luke Drake ist offline
    Brom und Luke rannten weiter durch die Gassen, und auch wenn sie versuchten einige Schritte zwischen sich und der brennenden Lagerhalle zu bringen, blieben sie doch in der Nähe. Sie mussten die Anderen finden und klären wie es nun weiter gehen sollte.
    Ob es überhaupt alle aus der Halle geschafft hatten?

    Nachdem sich Luke sicher war, dass sie nicht verfolgt wurden, gab er Brom ein Zeichen und die beiden Diebe blieben stehen und verschnauften erstmal. Luke hatte durst. Erst die Aufregung mit den Milizen, dann das Feuer und jetzt auch noch das eilige wegkommen von der Arena. Doch da er wohl nicht so schnell etwas zu trinken bekam, versuchte er seine trockene Kehle zu ignorieren.

    "Am besten warten wir noch kurz und gehen dann leise und vorsichtig zurück zur Lagerhalle. Wir müssen die Anderen wiederfinden um dann zu klären wie es weiter geht. Wenn ich Dennik richtig einschätze, wovon ich stark ausgehe, wird er bestimmt mit Reyn abgehauen sein und ich glaub nicht dass Berash abgehauen ist. Aber wir müssen den Rest wieder finden.
    Und wenn wir Glück haben dauert es auch gar nicht mehr so lange, da sitzen wir auf dem Platz von Reyn", erklärte Luke dem Bärtigen und hustete dann einpaar Mal.
    Lag wahrscheinlich an dem Rauch den er eingeatmet hatte und seinem trockenen Hals...

  5. Beiträge anzeigen #145
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    2.047
     
    Noxus Exitus ist offline

    Lagerhaus

    Die Rufe arteten inzwischen zu Schreien aus, so wusste Noxus nicht ob er seinen Schritt beschleunigen oder verlangsamen sollte. Um die Ecke weiterer Steinbauten erreichte er den Ort des Geschehens und harrte einen Moment verblüfft aus - Hier sah es aus als wäre er hier gewesen. Absolutes Chaos, gar Rauchschwaden entstiegen dem großen Lagerhaus, auch einige Milizen waren aus der Ferne zu erkennen, sowie der Klang von aufeinander treffendem Stahl.
    Keine dreißig Fuß weiter kletterten einige Gauner aus einem Fenster, während der Haupteingang weiterhin hauptsächlich von Innoslern wucherte. Seinen Weg aus dem Auge verloren, trat er in eine mittelgroße Pfütze, statt jedoch verärgert den Fuß aus dem Feuchten zu ziehen, erstarrte er abermals an Ort und Stelle, dieses Mal von seiner eigenen Reflexion. Sein Spitzbart war kaum noch länger als solcher zu identifizieren, inzwischen wucherte überall schwarzes Haar an der markanten Kinnpartie, seine Haare waren verfilzt, die Haut gegerbt und von tiefen Furchen besehen. Er könnte inzwischen fast als junger Großvater durchgehen, so mitgenommen erschien er sich selbst. Daran hatte er nicht gedacht, wenn man schon zum Henker rannte, sollte man sich doch wenigstens etwas raus putzten, so wie er hier sterben würde, würde man sich an ihn erinnern. Letztendlich beschloss er keine Zeit für solcher Nichtigkeiten zu haben, wer wusste schon wer dort vorne im Lagerhaus attackiert wurde, am Ende stand Olivia noch im Getümmel und wurde durch sein Zögern verletzt oder schlimmeres.

    Inzwischen hatte er sich dem Ort des Geschehens so weit genähert, dass er den Rauch schmecken und die Wortfetzen verstehen konnte. Eine der Milizen hatte ihn grob wahrgenommen und eine harsche Handbewegung zugewiesen, dass er gefälligst verschwinden sollte. Wahrscheinlich hielt man ihn für einen Bettler der gaffte. Die schmutzigen Hände erhoben sich zum leicht gebeugten Haupt und ließen die Kapuze auf den Rücken fallen. Der verdreckte Mantel fiel von ihm, wie die Last eines schlimmen Gewissens und enthüllte ein verschwitztes, dunkles Hemd und schlichten, ebenfalls schwarzen Hosen. Seine Robe hatte er nicht mehr anziehen können, da ihm die Haut zu sehr darin juckte. Auf dem Schiff hatte er keine Gelegenheit gehabt, sie auszuwaschen.
    Entschlossen, wenn auch mit erregtem Puls schritt er den Reihen der Milizen in den Rücken, bog dann allerdings in sicherer Entfernung Richtung Fenster ein, aus welchem eine weitere Gestalt herauskletterte, wenn auch bei weitem ungeschickter als jene zuvor.

    »Im Namen des Königs, sofort stehen bleiben und ihr sol-«,
    Das berstende Geräusch einer schwer gebrochenen Nase unterbrach die Parole, einige Sekunden später bestätigte das Klirren des Kettenhemdes den Aufprall des Bewusstlosen. Die Gauner zu seiner linken beachtete Noxus gar nicht, genauso wenig wie seine vor Schmerzen pochende Faust, sondern machte sich daran, ins Fenster einzusteigen. Als ihm ein Halunke drohte, seinen Weg zu versperren, weil dieser notgedrungen ebenfalls aus dem Rauch fliehen wollte, warf sich das Weißauge grob auf diesen, um die Erschütterung des kurzen Sprungs mit seinem Körper abzufangen.
    Die Anschuldigungen, seine Eltern, falls es welche gegeben hatte, seien nicht liiert während seiner Prozedur, überhörte er ebenfalls gekonnt.

    »REDLEF!«
    Sein Schrei übertönte den Schwachsinn, welchen sich die Stadtwachen immer wieder einredeten, ob zur eigenen Ermutigung oder zur Rechtsfertigung. Schnaufend, beugte er sich nach vorne und nutzte das Gewicht der rutschenden Zweihänder auf seinem Rücken um sie mit beiden Händen packend aus den Gürteln zu ziehen, welche sie sonst in Position hielten. Er wollte die Klinge hochheben, doch fehlte ihm bei weitem die Kraft dazu, also ließ er sie auf dem Boden scheppern, schritt einige weitere Schritte auf den inzwischen drei Mann starken Schildwall und donnerte Varrok Varrag seitlich gegen den ihm erhobenen Stahl. Der Wachmann, welcher den Schlag abgefangen hatte, zitterte nicht einmal, das Weißauge hingegen ließ das Schwert zu Boden fallen und musste sich die Knie festhalten, um die Vibration seiner Knochen zu unterbrechen. Die Hände waren taub und sein Schädel dröhnte, vielleicht auch nur weil er zu viel Rauch eingeatmet hatte.

    »REDLEF!«, schrie er abermals, nun waffenlos.

    Eine Allee aus bewaffneten Männern ebnete einen Blick zum Mann der Stunde. Blutdurst stand dem Innosler in die Augen geschrieben, dass der Schwarzmagier ihn kaum wiedererkannt hätte. Am Kerkermeister war keine Spur mehr vom Heldentum oder Gnade Innos zu erkennen, hätte man sich gerade kennengelernt, würde Noxus wahrscheinlich einen Verbündeten erkennen.

    »Hier und jetzt, ein für alle Mal.«, sprach er gerade laut genug um über die Distanz verstanden zu werden. Keine ironischen Floskeln, kein Sarkasmus, keine albernen Wortspielereien mit dem Namen Redlef's. Die Arme weit ausgestreckt, verbeugte er sich übertrieben und spuckte dem nächst besten Soldaten auf die Füße.
    »Los, nimm mich fest und lass mich von deinem Gott richten, bevor ich es mir anders überlege.«

    Einige der Kämpfe wurden unterbrochen, die Fraktion entfernten sich von einander, die Klingen dennoch erhoben, bereit ein weiteres Mal aufeinander einzudreschen. Die Konflikte abseits hielten jedoch an, weil Säufer wie Stadtwachen im Blutrausch den Befehl ihres Kommandanten nicht hören konnten. Es war der Rockzipfel welchen er zuerst erkannte, da wusste er, dass Rabenweil keine zehn Fuß von ihm gerade noch um ihr Leben gekämpft hatte. Um die Aufmerksamkeit von ihr zu ziehen schritt er noch näher auf den Kerkermeister zu, trotz Drohungen von den Seiten, bis diese ihn auf die Knie traten. Einer riss ihm die Mähne nach hinten, ein anderer werkelte bereits mit Ketten an seinen Gelenken herum.
    »Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, alter Freund.«, meinte das Weißauge mit einem irren Grinsen und ließ es sich nicht nehmen, den Bekannten auf keinen Fall aus dem Auge zu lassen. Schweiß rann ihm den Körper herunter, er konnte den salzigen Geschmack wahrnehmen, konnte seine eigene Furcht riechen, die der verstörten Wachmänner.
    Als man ihn gefesselt aufrichtete, suchte er Olivia mit seinem Blick aus dem Publikum. Für einen Moment starrten sie sich ausdruckslos, gar überfordert an, dann zwinkerte das Weißauge ihr zu. Die schwere Faust in seinen Nacken hüllte ihn in Dunkelheit.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline

    Im brennenden Lagerhaus

    Wie ein Sturm waren die Stadtwächter in der Lagerhaus gefegt und hatten das Turnier zerschlagen. Samij hatte die Flucht nach oben gesucht, war von einigen Kisten zum Balkenwerk des Lagerhauses gesprungen und eilig nach oben geklettert. Hier hatte er sich zunächst sicher gefühlt, reichte das spärliche Licht doch kaum bis unter das Dach des Hauses. Regungslos hatte er beobachtet, wie Reyn in Begleitung von Dennik und Berash geflohen war und wie in der Lagerhalle Köpfe und Glieder zerschlagen wurden und die Menge sich der Grausamkeit der Stadtwache beugen musste. Von seinen anderen Gefährten hatte er kaum etwas mitbekommen, vielleicht hatte man sie längst erschlagen oder erschossen. Er würde diesem Schicksal entgehen, hier oben war er sicher!

    So hatte Samij zumindest gedacht, doch als unten die ersten Flammen aufloderten war ihm die Misslichkeit seiner Lage offenbar geworden. Er würde einen Weg heraus finden müssen, wenn er nicht im Rauch des Feuers ersticken wollte. Hinuntersteigen war keine Option gewesen und so hatte der junge Jäger verzweifelt nach Schwachstellen im Dach gesucht. Was folgte war alles andere als angenehm gewesen. Während der Qualm und die Hitze von unten heraufgestiegen waren hatte er mit Händen und Füßen, Dolch und Schwert und aller Kraft an einem Fluchtweg gearbeitet. Endlich hatte sich eine Öffnung aufgetan und der junge Mann hatte sich hindurchgezwängt und war vorerst leise keuchend auf dem Dach liegen geblieben.

    Samij hatte sich beruhigt und wieder Atem geschöpft und versuchte die Situation zu überblicken. Rund um das Lagerhaus waren Wachen aufgestellt, wenige Reiter und Armbrustschützen. Er schluckte. Er hatte es aus dem Haus geschafft, doch noch war nichts gewonnen. Vorsichtig rutschte er bis zum Rand des Daches und sah hinunter. Zwei Schützen warteten dort, hatten Blick jedoch auf die Tür gerichtet. Jetzt galt es zu Handeln. Er maß die Entfernung und sprang hinunter. Die Landung missglückte ein wenig, so dass ihm der Schmerz durchs linke Bein schoss, doch er sprang auf die Beine und stürmte in eine der engen Gassen des Viertels. Er bog rechts ab, links ab und stürmte ziellos weiter, nur um etwaige Verfolger abzuhängen. Endlich blieb er in einer dunklen Ecke stehen und lauschte. Er hörte seinen fliegenden Atem, fremde Schritte jedoch konnte er nicht wahrnehmen. Samij versuchte seine Gedanken zu ordnen? Wo waren die Anderen? Wo war er überhaupt? Mit behäbigen Bewegungen schwang er sich auf Dach einer schäbigen Hütte und legte sich flach auf den Boden. Schnell hatte er das Lagerhaus entdeckt, über dem ein leichter Feuerschein lag. Sollte er langsam dahin zurückkehren? Er wusste es nicht. Für einen Moment schloss er die Augen und rieb sich das schmerzende Bein.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Die drei Gauner starrten einander unschlüssig an.

    Sie hatten sich grade an die Flucht machen wollen, als etwas passiert war, das sich keiner von ihnen so recht erklären konnte.
    Wie aus dem Nichts war ein vollkommen Unrasiertes, schon älterer Kerl auftaucht, war stolz und aufrecht an ihnen vorbeimarschiert ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Mit einem groben Fausthieb hatte der wandelnde Bart den hustenden Milizsoldaten niedergeschlagen der sie hatte aufhalten wollen und war dann mit einem Satz durch das Fenster geklettert, wobei er einen weiteren Flüchtigen wieder zurück in das Inferno geschubst hatte. Beide waren nicht wieder aus dem flammenden Lagerhaus aufgetaucht.

    „Ist der Typ da wirklich grade freiwillig durch das Fenster ins Lagerhaus gesprungen?“
    Frage der Gangster, dessen Namen Lukar und Slicer unbekannt war. Seine Lippe schien durch den Alkoholkonsum etwas schwer geworden zu sein, aber ansonsten klang der Mann vernünftig.
    „Idiot!“ Kommentierte Slicer da Gesehene. „Aber was solls. Manche Menschen haben halt genug vom Leben und nutzen jede noch so dusselige Gelegenheit, um sich selbst zu Beliar zu schicken. Wenn der Kerl unbedingt den Feuertot wollte, bitte sehr.“
    Der Bärtige zog sich seine Kapuze wieder über den Kopf, die bei der Fluch nach hinten gefallen war und streckte die rechte Hand nach Lukars Dolch aus.
    Nachdenklich sah der Hehler auf den Milizsoldaten herab, der mit blutüberströhmten Gesicht über der Leiche des Erschossenen Flüchtligns lag. Offenbar hatte der brutale Schlag die sofortige Bewusstlosigkeit hervorgerufen. Es war klar, das sie den Mann nicht am Leben lassen konnten. Egal was er seinen Vorgesetzten später erzählen würde, es konnte ihnen auf jeden Fall enorm Schaden. Lose Enden gehörten nun mal abgeschnitten.

    Lukar zog den Dolch langsam aus seinem Gürtel. Statt ihn jedoch an Slicer zu überreichen, drehte er sich selbst zu dem Soldaten herum und ging vor diesem auf die Knie. als er sah, mit welcher Geschwingkeit das Blut aus der Nase des Mannes sprudelte, war er sich nicht mehr so sicher, ob der Mann nicht auch von selbst sterben würde. Vielleicht hatte der gesplitterte Knochen sich ja auch schon längst in dessen Hirn gebohrt. Aber ein Risiko wollte er nicht eingehen. Vorsichtig setzte er die Klinge an die rechte Schlagader. Er konnte das rytmische pulsieren beinahe spüren, ein hypnotierendes BO-BOOM-BO-BOOM das ihn beinahe aus dem Konzept brachte. Kopfschütteln besann er sich. Mit leichtem Druck stach er dann die Klinge des Dolches in das weiche Fleisch. Er stieß den Dolch weiter, bis er mit einem surealen Widerstand auf die Wirbel traf. Dann erhob er sich ruckartig und riss den Dolch mit sich, wobei er den Hals halb aufschlitze, ohne von dem Blut besudelt zu werden, das nun den sterbenden Körper verlies.
    Mit eisiger Miene kehrte er zu Slicer und dem weniger Betrunkenen zurück. Letzter warf ihm ein Stofftuch zu, welches er in einer groben Bewegung auffing. Zweimal wischte er über den glatten Stahl, bevor er das verräterische Beweismaterial einfach in eine matschige Pfütze fallen lies.

    „Wohin jetzt?“ Fragte der Unbekannte. „Die Milizen haben ihre Wachen sicherlich überall um das Lagerhaus herum postiert.“
    Weder Lukar noch Slicer antworteten ihm sofort. Stattdessen wechselten sie einen knappen Seitenblick.
    Einen Klotz an ihr Bein binden wollten sie sich auf keinen Fall.
    „Ich weis, euer bester Kumpel bin ich wirklich nicht. Aber haltet ihr es nicht für klüger, wenn wir in dieser Sache zusammenhalten?“
    Fragte der Mann, der ihr Schweigen schon richtg deutete. Offenbar war er nicht auf den Kopf gefallen. Und an dem Kurzschwert, das er im Gürtel trug, konnte man auch vermuten, das er kein blutiger Anfänger in Sachen Nahkampf war.
    „Wir haben keine Zeit für langwieriges für und wieder!“ Befand Lukar ohne noch groß weiter zu überlegen an Slicer gewand. Dieser nickte.
    „Und außedem hast du recht. Zusammen sind wir hier stärker. Ich finde, wir sollten erst mal die Gasse entlang. Die anderen drei sind da auch hin verschwunden.“
    Der Fremde wirkte jedoch skeptisch.
    „Und wenn wir direkt der Miliz in die Arme laufen?“
    „Dann findet sie uns sowieso irgendwann, wenn wir hier bleiben.“
    Ohne auf ihn zu warten marschierte Lukar los. Slicer folgte ihm sofort, so das der Fremde selbst entscheiden musste. Am Ende tat er das einzige was ihm blieb und folgte den Beiden, nur weg von dieser brennenden, von Milizen umstellten Hölle...

  8. Beiträge anzeigen #148
    Schwertmeister Avatar von Redlef
    Registriert seit
    Mar 2013
    Beiträge
    798
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Unaufhaltbar entglitt den Kerkermeister die Situation. Das Lagerhaus brannte. Die verfluchten Gauner leisteten mehr Wiederstand als erwartet und von Noxus, der Hexer wegen dem ganzen Trubel überhaupt veranstaltet hatte, war keine Spur zu sehen.
    Eine genaue Vorstellung wie er das ihrer Eminenz erklären sollte, die ihn ausdrücklich um Diskretion gebeten hatte, hatte er noch nicht. Doch darüber musste er sich später den Kopf zerbrechen. Nun galt es zuerst die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Der Wind blies recht stark vom Hafen her und drohte die Flammen weiter Richtung Stadt zu treiben.
    „Ihr da, bewacht die Gefangenen, ihr werdet Verstärkung ordern und der Rest macht sich ans Löschen!“ Die Männer gaben ein Zeichen des Verständnisses und stoben davon. Irgendwo in der Ferne hörte Redlef wie sein Namen gerufen wurde, doch er hatte gerade keine Zeit sich darum zu kümmern. Lieber wollte er nach Olivia gucken, die immer noch nicht ausreichend Fixiert war. Er beute sich gerade zu ihr herunter, als sich ein paar Kämpfer um ihn sammelten und damit den Befehl ignorierten, den er ihnen gegeben hatte. „Was zum …“, begann der Weibel zu fluchen, doch wurde erneut unterbrochen.
    „REDLEF!“ Verärgert sah er hoch und konnte kaum glauben was er da sah. Es war Noxus. Dieser Mistkerl stand doch tatsächlich vor ihm. Er war so verdreckt und zu gewuchert, dass er ihn kaum erkannt hätte. Doch das herausfordernde Grinsen war das selbe. All die Wut, die sich seit seiner Flucht angestaut hatte entlud sich nun in einem Schlag. Hass loderte in ihm auf, wie die Flammen, die jene im Lagerhaus, die gerade ein paar Fässer eroberten und diese zischend hoch gehen ließ. Doch der Magier schien dieses Mal ganz anders zu sein. Er stand nur still da und bettelte darum festgenommen zu werden. Was war das für ein neuer Trick? Doch im Prinzip konnte es ihm egal sein. Er würde ihn fangen und in den Kerker schmeißen. Dann konnte er dieses ganze Chaos zu mindestens ein wenig erklären und rechtfertigen.

    Als Noxus näher kam, lies Red Olivia einfach liegen und bekam so nicht mit, dass sie sich bereits von ihrem Schlag erholte. Seine Aufmerksamkeit galt nur dem gefährlichen Magier. „Ich halte hier Wache, jetzt löscht endlich das Feuer!“, wies er den größeren Teil der Männer an und nährte sich langsam und mit griffbereiter Waffe seinem Feind. Der machte immer noch keine Anstalten zu fliehen oder gar anzugreifen.
    In wenigen Augenblicken hatten sie ihn überwältigt und in feste Ketten gelegt. Red legte besonderen Wert darauf seine Hände zu fesseln, so dass ein Zaubern unmöglich wurde. Zusätzlich gab er ihm einen kräftigen Schlag in den Nacken, der ihn zusammensacken ließ. In dem Moment flüsterte Olivia ein leises: „Danke Noxus!“ Verwirrt drehte sich Red um und sah, wie Olivia sich aufrappelte und die Augen schloss. Ihr Körper entspannte sich und sie strahlte trotz ihres anschwellenden Gesichts Zufriedenheit aus. Es war für den Kerkermeister, als ob die Zeit sich langsamer lief. Das Mädchen schmiegte ihre Arme an ihren Körper. Ein nicht existierender Wind bewegte ihre Haare, dann verschwand sie einfach so vor seinen Augen. Seine Hand griff ins Leere, als er sie zu fangen versuchte.
    „Verdammt, Nein, wo ist die Göre hin?“ Er schüttelte heftig Noxus Körper. „Was hast du angestellt? Wo ist sie hin? Glaubst du, dass ihr Beide damit durchkommt?“
    Doch Noxus war viel zu benommen, um antworten zu können. So ließ Red ihn fallen. Dieser Kerl konnte ihm hier wohl kaum noch weiter helfen, wenn er nicht wie von Zauberhand wieder zu sich fand.

    Nur am Rande bekam Redlef mit, dass weitere Männer und Frauen eingetroffen waren. Sie hatten sich mit Eimern bewaffnet und begannen damit das Feuer zu löschen. Inzwischen dachte Niemand mehr an Festnahmen. Das Feuer hatte alle diese Bestrebungen zu Nichte gemacht.
    Es war nach einiger Zeit auch erste Erfolge in der Feuerbekämpfung zu erkennen. Zwar hatte eine weitere Halle Feuer gefangen, doch diese schien von den mutigen Hilfskräften unter Kontrolle gebracht worden zu sein.
    Das erlaubte eine Handvoll Milizionäre von der Feuerbekämpfung abzuziehen. Es war nun wichtig, die festgenommenen Gauner und vor allem auch Exitus in Sicherheit vor den Flammen zu bringen. Sie banden die Gefangenen aneinander und führten sie in Richtung des Hafentores. Der Weibel führte Noxus persönlich. Er beobachtete jede seiner Bewegungen und würde ihn sofort wieder niederschlagen, wenn er es wagen sollte eine falsche Bewegung zu machen.
    „Hier und jetzt? Ein für alle Mal?“, flüsterte Redlef ihm ins Ohr während er ihn abführte, „Was hat dich denn geritten? Hast du deine Sünden eingesehen?“
    Geändert von Redlef (13.05.2015 um 07:52 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #149
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    "Dennoch...", der Maskierte nahm seinen Wasserschlauch aus dem passenden Halter an seinem Gürtel und trank einen großen Schluck daraus, bevor er ihn dem hüstelnden Luke reichte. "... Ich befürchte dass es eine schlechte Idee ist innerhalb der nächsten Stunde zurückzukehren. Wäre es denn nicht um einiges schlauer einfach unterzutauchen? Die Miliz wird die komplette Stadt nach uns, Reyn und den anderen absuchen, da ist das einfach ein zu großes Risiko."

    Kaum hatte Nebelkind zu ende gesprochen hörte er hinter sich ein leises flehendes Hecheln, welches er bei genauerem Nachsehen als Arsorn identifizierte. Zuerst erblickte er die leuchtend weißen Augen des treuen Wolfes, danach glaubte er Blut aus seiner Schnauze tropfen zu sehen. Abgewandt von seinem Diebeskollegen kniete sich der Nordmarer zu seinem ältesten Begleiter und nahm ihn genauer unter die Lupe.

    "Scheisse... Halt' mal...", er warf dem Waldler seinen Gehstock zu.

    Dort wo eigentlich das rechte Ohr sein sollte, befand sich bei dem Vierbeiner nun ein klaffendes Loch, welches eine große Menge dunkelroten Blutes absonderte. Nervös und so schnell es möglich war öffnete der Bärtige seine Weste und entledigte sich ihrer, um sein Hemd welches er darunter getragen hatte in Streifen zu reißen. Die Stoffstreifen band er fest um den Kopf des Fellknäuels, was ein weiteres leises Jaulen hervorruf. Anscheinend war das schwarze Wesen in einen Kampf verwickelt gewesen, denn sein Gebiss war ebenfalls total blutverschmiert. Zumindest hatte er keine Spur hinterlassen, da das Blut größtenteils vom Fell verschluckt worden war. Als Brom mit dem notdürftigen Verbinden zuende war schlupfte er wieder in seine Lederweste und verschnührte sie, bevor er sich Schweiß von der Stirn wischte.

  10. Beiträge anzeigen #150
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    2.047
     
    Noxus Exitus ist offline
    »Nein, mein Schnuckel ... ich habe deine erkannt.«, sprach er träge, sein Schädel brummte und des schmerzenden Nackens wegen ließ er den Kopf einfach hängen. Wie ein Kleinkind welchem Süßigkeiten verwehrt wurden, schliff man ihn über den Boden nach draußen. Erst dort richtete er sich so gut er konnte, die Ketten raubten ihm jetzt bereits den Verstand und schritt erhobenen Hauptes über die Pflastersteine.

    Noch einmal finstere, modere Zellen, stinkende Feuchtigkeit, die die Knochen mürbe und den Verstand taub machen würde. Mit einem Stoßgebet zu Beliar hoffte er inständig sein Urteil alsdann antreten zu können. Er war ja nicht unbedingt wild auf das Krepieren, aber bei den Aussichten schien es eine Erlösung zu sein. Selbst seine Handgelenke schienen sich an das Eisen zu erinnern und fühlten sich jetzt bereits geschürt an. Wahrscheinlich hatte Noxus inzwischen beschädigte Knochenfragmente weil er so oft so schweren Schmuck mit sich trug. "Macht wohl keinen Unterschied mehr, macht es?", instinktiv blickte er in den Himmel. Bewölkt, düster. Adanos war ihm wohlgesonnen. Oder halt eben nicht.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
    Registriert seit
    Aug 2012
    Ort
    Nähe Hannover
    Beiträge
    1.397
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline

    Teleportpunkt Thorniara

    Mit einem ohrenbetäubenden Knall tauchte Olivia auf dem Tempelplatz auf. Es hatte tatsächlich geklappt! Der Moment des Erscheinens presste ihr alle Luft aus den Lungen und sofort füllte sie sie wieder mit frischer, rauchfreier. Unbeholfen machte sie einen Ausfallschritt und hielt sich den Kopf in der Hoffnung, dass sich ihre Umgebung dadurch aufhören würde zu drehen.
    Es gelang nur unzureichend.

    Der Platz lag, trotz der späten Stunde, nicht ruhig da. Vielmehr liefen aufgeregt ein paar Priester und Novizen herum. Vom Tempelbezirk konnte man recht gut die Flammen sehen, die im Hafen in den dunklen Nachthimmel schlugen. Anscheinend sorgen sich auch hier die Menschen. Olivia war ihr Handeln nicht gänzlich klar, doch es schien, als sammelten sie sich um ebenfalls zu helfen.
    Aus dem herumlaufenden Haufen kam ein älterer Mann auf sie zugeeilt. Besorgt musterte er ihr dreckiges, anschwellendes Gesicht und die zerrissene Kleidung. „Magie zum Gruße, junge Dame“, sprach er ein wenig außer Atem. „Was ist denn mit Euch passiert? Ihr… Ihr riecht nach Rauch, sagt nicht ihr seid aus dem Hafen. Und euer Gesicht…?“
    Olivia fiel ihm hastig ins Wort und bedeckte ihr Gesicht halb mit den Händen. Sie wollte nicht, dass er sie weiter musterte und eventuell erkannte wer sie war. „Alles in Ordnung. Danke der Nachfrage. Ich bin aus dem Hafen. Genauer von einem der Schiffe vom Festland. Gerade erst hier auf Argaan angekommen. Ich vertrat mir die Füße, da geriet ich in etwas… Jetzt brennen die Lagerhäuser und die Menschen sind in schlimmer Panik. Einer rannte mich sogar um, daher mein Gesicht...“, Noch einmal fuhr sie sich mit den Fingern über ihre zerschundene Haut. Sie spürte, dass sie dort auch blutete. Die Hand des verfluchten Weibels hatte ganze Arbeit geleistet. Doch gerade was die dankbar dafür. Die Schwellung entstellte sie bis zu Unkenntlichkeit. „Doch guter Mann, kümmert Euch bitte nicht um mich. Ich konnte es noch hierher Schaffen. Wichtiger sind die Leute am Hafen. Viele sind verletzt. Könnt ihr ihnen helfen?“
    Der Mann guckte besorgt. Wahrscheinlich schätze er die Lage nun noch schlimmer ein. Olivias Lüge hatte also gewirkt.
    „Jaja, ich werde ihnen helfen, doch vorher bringe ich dich zu den Heileren!“ Er griff ihren Arm und führte sie behutsam zu einem Gebäude herüber. Doch Olivia entzog sich seiner Berührung. „Habt dank, das wird nicht nötig sein. Ich finde den Weg auch so. Die Leute im Hafen brauchen Eure Hilfe dringender…“
    Nicht ganz glücklich mit der Entscheidung ließ er sie dann stehen, erklärte noch kurz den Weg in die Heilkammer und verschwand dann.

    Die junge Schwarzmagierin atmete tief durch. Das war knapp gewesen. Nun drückte sie sich besser in die Schatten und versuchte den Trubel auszunutzen, um sich ungesehen auf den Friedhof zu schleichen.

  12. Beiträge anzeigen #152
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.804
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Auf dem Balkon der Zitadelle stand Françoise und blickte besorgt in Richtung des Hafens. Von dort stiegen Rauchwolken auf und Flammen züngelten über die Hausdächer. In diesem Moment trat Leonard auf den Balkon.
    »Magie zu Ehren.«, begrüßte der Feuermagier die Priesterin und stellte sich neben sie an das Geländer.
    »Sei gegrüßt.«, antwortete Françoise, nickte ihrem Berater kurz zu und wandte sich wieder zum Feuer. »Hast du Neuigkeiten?«
    »Der Brand wütet in einem der Lagerhäuser. Eine Horde von Schlägern hat sich dort eine Art Wettkampf geliefert. Der wurde aber jäh von einer Truppe Milizsoldaten unterbrochen. In dem entstehenden Chaos muss es passiert sein.«
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand das Feuer mit dem Drachen in Verbindung setzt.«
    Die Priesterin strich sich über den aufwändig geflochtenen Zopf, der schwer über ihrer Schulter lag. Gegen Gerüchte gab es kein Heilmittel. Sie entstanden aus dem Nichts und hielten sich so hartnäckig wie eine verschleppte Krankheit.
    »Das ist zu befürchten.«, erwiderte Leonard, »Auf meinem Weg hierher wies ich einige Soldaten an, sich sofort zum Lagerhaus zu begeben und beim Bekämpfen des Feuers zu helfen.«
    »Gut gemacht. Hast du sonst noch etwas herausgefunden?«
    Der Feuermagier schüttelte den Kopf.
    »Nichts. Dieser Wettkampf wäre eine Chance gewesen. Jetzt wird sich das Gesindel aber erst recht bedeckt halten.«
    »Wir sind also genauso schlau wie vorher.«
    »Wenn die Miliz nicht zufällig jemanden festsetzt, ja.«
    »Großartig.«
    Ein letztes Mal blickte Françoise zum Feuer, bevor sie sich endgültig abwandte und hinein ging.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Noch immer befanden sich die drei auf der wilden Flucht vor dem Gesetz.
    Nachdem sie das zum Feuertod verdammte Lagerhaus hinter sich gelassen hatten, waren sie schnell auf normale schrittgeschwindigkeit übergewechselt, um nicht auffällig zu wirken. Wenn sie jetzt noch rannten, würde man sie schon alleien anhand des Schrittgeräusches schnell aufspüren können. So schlichen sie sich durch die Düsternis, die von einer imposanten Wolkendecke verursacht wurde, die den Himmel büer den Stadt zusätzlich zum Rauch verdunkelte. Der kühle Wind, der zuvor noch die Flammen gespeißt hatte, nahm an Stärke zu, jedoch war er noch kälter geworden und ab und zu traf ein Regentropfen auf Lukars blanken Schädel. Offenbar würde es bald ein ordentliches Unwetter oder zumindest einen kräftigeren Regenguss geben.
    Während Lukar sich noch zynisch fragte, wieso Adanos soofort über den Brand eines Lagerhauses weinte, nicht aber über die Zerstörung in den vorherigen Monaten, bogen sie in eine weitere Gasse ein die sie weiter in die entgegengesetzte Region des Hafenviertels bringen würde.

    Wohin sie flüchteten spielte im Grunde keine Rolle und es gab auch kein kurzfristiges Konzept für einen passablen Rückzugsort.
    Das Versteck der Gebrüder Althoff war von Lukar kurzzeitig in erwägung gezogen worden, doch sollten sie auf dem Weg odrthin auf Milizen treffen, würde er somit unwillkürlich das Versteck seiner Verbündeten verraten. Das durfte auf keinen Fall sein. De Gebrüder würden ein solches Verhalten nicht tollerieren und ihr Bündniss sicherlich sofort kündigen.
    Beinahe wäre Lukar stehen gebliebnen, als er an Afred und Berthold dachte.
    Alfred war noch auf Achse gewessen, glaubte er zumindest, aber Berthold hatte sich ebenfalls in der Lagerhalle befunden. Ebenso wie alle anderen seiner Verbüdneten hatte er ihn trotz aller Mühe am Ende aus den Augen verloren. Sicher, Berthold war ein überaus geschickter Mann und er kannte die Fluchtmöglichkeiten hier im Hafen besser als so manch anderer. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er von den Wachen festgesetzt worden war, war verdammt hoch. Bis auf den Fluchtweg von Reyn und Dennik sowie ihren eigenen war Lukar kein weiterer ins Auge gefallen. Beide Fluchtwege waren nun nicht mehr zugänglich aufgrund des Feuers, so das Berthold, wenn er nicht schon vorher eine Lücke für sich gefunden hatte, entweder in Ketten lag oder am lebendigen Leibe verbrand war.
    Dem Händler wurde heis und kalt. Er mochte garnicht daran denken, wie viele Verbündete sie noch in dieser Halle verloren haben mochten. Rethus, Gath und sein Treur Freund sowie Samji.. keinen von ihnen hatte er gesehen. Und jeder Verlust bedeutete für ihre Sache einen schweren Schlag, waren sie doch ohnehin schon in der Unterzahl gewessen, verglichen mit Reyns gewaltigen Imperiums. Auch wenn dies nun ebenfalls um ein paar kleine Fische geschmälert worden war: Die führenden Köpfe waren sicherlich nicht alle im Lagerhaus versammelt gewessen.
    Weniger schadhaft erschien ihm die Vorstellung, dass vielleicht Reinhard Lehner im Inferno umgekommen war, zusammen mit seinem verräterischen Hund Warrick. Doch Luakr glaubte da nicht dran. Reinhard war eben wie Unkraut und verging nicht, egal wie sehr man es auch bekämpfte. Man musste ihn an der Wurzel packen und garde herausreißem. Und wo die Wurzel nun genau saß, galt es irgendwann noch heraus zu finden. Aber zu derlei Kleinigkeiten würden sie noch später kommen.

    "Halt!" Raunte der unbekannte Gauner, der ihre Vorhut bildete.
    Er unternmalte seine Anweisung mit einer Geste in Richtung Boden, so das Lukar und Slicer sich hinknieten. Ruhig blieben sie im schatten und warteten darauf, zu erfahren, vor wem oder was sie ihr zeitweiliger Kamerad hatte warnen wollen. Es dauerte auch nicht lange, dann hörte man das gewohnte Klimpern und Scheppern der Milizeüstung, sowie ein leises Rasseln das zu schlecht geölten Kettengliedern passen konnte.
    Die drei hielten den Atmen an, als eien handvoll Soldaten an ihrer Gasse vorbeimarschierten, eine große Anzahl Gefangener im Schlepptau. Man hatte die armen Teufel mit einer langen Kette zusammengebunden und somit jegliche Flucht unmöglich gemacht.
    Die Spitze bildete erneut der schlagkräftige Redlef. Jedoch war seine Aufmerksamkeit nicht auf die Umgebung oder seine Männer gerichtet, sondern einen einzigen Gefangenen, den er hütete wie seinen Augapfel. Keiner der drei wollte so recht glauben, als sie sahen, um was für einen Mann es sich dort handelte. Doch es war eindeutig. Diesen zerzausten, ungepflegten Kerl hatten sie eben erst gesehen. Es war jener Irre, der den Milizen niedergeschlagen hatte und dann mitten in die Halle gesprungen war. Er war also nicht den Flammen erlegen, sondern von der Wache in Gewahrsam genommen worden.

    Lukar sah aus den Augenwinkeln, wie Slicer abfällig den Kopf über diese Szenarie schüttelte. Er konnte sich dessen Gedanken beinahe selbst zusammenreimen, sein Blick sprach Bände. "So ein verdammter Narr!"
    Lukar teilte diese Ansicht. Aber nichts desto trotz fragte er sich, wer dieser Mann eigentlich war und was diese völlig unsinnige Aktion von Ihm für ein Ziel gehabt hatte. Er hätte sich ebenso wie sie in Sicherheit bringen können, doch stattdessen hatte er den Weg des Verderbens gewählt.
    Auch nachdem sie die Gasse wieder hinter sich gelassen hatten, lies Lukar der Gedanken an diesen absonderlichen Mann nicht mehr los. Nicht zuletzt, weil er fast sicher war, ihn schon einmal in Setariff gesehen zu haben.
    Vermutlich hätte Lukar jedoch weit weniger nach einer rationalen Lösung für sein gedankliches Dilema gesucht, wenn er wirklich gewusst hätte, welche ungebündigte Kraft des Chaos dort grade vor seinen Augen abgeführt worden war...
    Geändert von Lukar (13.05.2015 um 20:08 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #154
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Reyn schien unfassbar wütend zu sein. Er schäumte, brodelte und beinahe hätte Dennik geglaubt, dass er zum lebendigen Kochtopf werden würde.

    "Schnell zum Lagerhaus", zischte er nur und gesagt getan.

    Gemeinsam schlich die Gruppe aus Leibwächtern, dem Unterweltkönig, Berash und Dennik gemeinsam durch die Nacht. Weniger schlichen sie, als dass sie gebückt vorwärts spurteten. Die Nacht war erfüllt von Schreien, Kampfeslärm und Gebrüll, da brauchten sie sich keine Sorgen machen um den Lärm den sie verursachten. Der Kampf, oder besser gesagt die Jagd hatte sich mittlerweile ausgebreitet. Die verhafteten Männer wurden bearbeitet und die letzten Männer noch aus dem Lagerhaus gebracht. Es war ein Feuer ausgebrochen und die Lage war schier eskaliert. Überall flohen Männer durch die Nacht, gejagt von Reitern und Stadtwächtern zu Fuß. Bolzen surrten durch die Nacht und das ganze Hafenviertel war aufgewacht, in Alarmbereitschaft und zu Tode erschrocken.

    Bald erreichten sie ein Lagerhaus nahe dem Friedhof. Die Tür stand schon offen und Reyn und der Rest schoben sich nach innen. Sofort wurden die Tür zugeschlagen, verriegelt und beinahe alle Lichter gelöscht.

    "Ruhe, ruhe, die Stadtwächter bewachen auch das Tor zum Friedhof!", meinte einer.

    "Runter in die Schächte!", befahl Reyn und schon wurde eine Falltür geöffnet und eine Leiter sichtbar. Niemand scherte sich um Dennik und Berash. Gemeinsam mit den anderen Männern und Frauen stiegen die beiden die Leiter nach unten in die Dunkelheit. Die Falltür wurde geschlossen und der verbleiende Wächter des Lagerhauses schob ein Fass über die Falltür.

    "Weiter", raunte Reyn weiter, der die Situation anscheinend wieder im Griff hatte.

    Gemeinsam durchquerten sie Abwasserschächte, kreuzten Abwasserflüsse und steuerten dann schließlich auf eine schwere Eichentür zu. Knarzend öffnete sich diese nachdem Reyn einen kleinen silbernen Schlüssel benutzt hatte und die Gruppe an Gaunern verschwand in Reyns Reich.

  15. Beiträge anzeigen #155
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    Samij hatte eine Weile auf dem Dach gelegen und sich gesammelt, nun kam wieder Bewegung in den jungen Mann. Vom Lagerhaus aus waren ein Trupp Soldaten abgezogen, scheinbar führten sie Gefangene mit sich, doch konnte der Jäger diese nicht näher erkennen. Dafür hatte er unten in der Gasse einige Männer bemerkt, die ähnlich wie er, das Treiben beobachteten. Und Samij war sich fast sicher, dass besagte Männer seine Gefährten waren. Oder zumindest einige seiner Gefährten.

    Vorsichtig war er zum Rand des Daches gekrochen und hatte sich dabei zunächst von der kleinen Gruppe entfernt. Man konnte nicht vorsichtig genug sein und vielleicht hatte er sich ja auch geirrt. So war er also an der Gegenseite herabgestiegen, wobei ihm wieder die Schmerzen in seinem Bein bewusst geworden waren, und hatte sich dann vorsichtig herangeschlichen. In den Schatten verweilend hatte er die Männer beobachtet und tatsächlich sah er hauptsächlich seine Kumpanen vor sich. Dennik fehlte, auch der Kämpfer Berash, doch die waren sicherlich hinter Reyn her. Samij schaute sich noch einmal um und rückte dann das Tuch zurecht, bevor er es dem Schatten heraustrat und direkt fragte: "Hat alles geklappt? Sind sie bei ihm?" Namen vermied er, wusste er doch nicht, wer noch alles zuhörte.

  16. Beiträge anzeigen #156
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Noch bevor der Schatten aus der Dunkelheit die Stimme erheben konnte, hatten Lukar und der Fremde ihre Waffen gezogen.
    Auf alles gefasst hatten sie sich in Abwehrhaltung begeben, während Slicer subtil die hände zu Fäusten ballte. Sein Dolch lag ja nun irgendwo in den glühenden Trümmern des Lagerhauses. Doch es gab offenbar keine Notwendigkeit für Gegenwehr. Der Schatten war kein Milizsoldat, sondern einer der Ihren, genauer, eienr von Denniks treuen Söldnern.
    Lukar schätze Anhand der düsteren Aufmachung, dass es sich um den schweigsamen Samji handelte, der stets abseits geseßen hatte.
    Auch wenn der Söldner nur wenig bis garnicht gesprochen hatte und Lukar ihn somit nur schwer einschätzen konnte, war es doch gut, eine vertraute Gestahlt zu erblicken. Umgehend gab er seinen Komplizen einen Wink, die sich sofort wieder entspannten. Auch Slicer erkannte die fast vollständig vermummte Samji's nun wieder, lediglich der unbekannte Säufer blickte verwirrt drein.

    "Ich sah sie bei ihm. Sie sind gemeinsam entkommten."
    Erwiederte Lukar mit der selben diskreten Wortwahl, die ihren temporären Aliirten nur noch mehr verwirrte. Doch zumindest war er schlau genug, nicht weiter nachzufragen und beschränkte sich aufs unwissende Starren. Einen kurzen Moment fragte Luakr sich, ob sie nicht einen Mann Reyns an der Backe klebten hatten den sie besser auch beseitigen sollten.
    Doch das spielte auch keine Rolle mehr. Dennik und Berash waren wie geplant in Reyns unmittelbare Nähe gelangt und somit konnte niemand mehr den Lauf des Schicksals ändern. Da würde auch nichts dran ändern, wenn dieser Kerl ein Mann Reyns war. Aber auch das war letztlich unwahrscheinlich. Seine Art schien nicht die eines Mitläufers einer größeren Sache zu sein, sondern die eher eines kleinen Diebes der bevorzugt in Kleingruppen agierte.

    "Ist dir jemand gefolgt? Und hast du jemanden gesehen?" Fragte Lukar nun seinerseits an Samji gewand, wobei die Frage sich allein auf ihre Verbündeten bezog. Samji schien ihm nicht der Typ zu sein, der sich von den Stadtwachen sehen lies...

  17. Beiträge anzeigen #157
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    Samij verneinte wortlos. Er blickte in Richtung des Lagerhauses, wo sich zunehmend Helfer zum Löschen fanden. An einer weiteren Ausbreitung des Feuers konnte keiner Interesse haben. "War froh, dass ich den Flammen entkommen bin.", murmelte er halblaut in das Tuch vor seinem Gesicht und fokussierte dabei das brennende Dach. Die ganze Aktion war kein bisschen geheim geblieben. Auch wenn Dennik sein Vorhaben umsetzen würde, so wäre die Stadt wohl in den nächsten Wochen in Alarmbereitschaft. Aber das ging den Söldner nichts an.

    "Wir sollten uns zurückziehen. Damit man uns finden kann.", tat der Jäger schließlich seine Meinung zum weiteren Verlauf kund. Fraglich war für ihn nur der Ort des Verstecks. War die Schenke noch sicher? Oder sollte man das Schiff im Hafen aufsuchen, auf dem sie nach diesem Bill gesucht hatten? Oder zur Marktschänke um dem Trubel hier zu entgehen. "Wohin?", fragte er knapp, während er sich umsah. Lange verweilen sollten sie besser nicht. Unauffällig war die kleine Gruppe für etwaige Passanten oder Suchtrupps sicherlich nicht.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Wohin?
    Die selbe Frage, die Lukar schon kurz nach ihrer Flucht aus dem Lagerhaus durch den Kopf gespuckt war.
    Prinzipiel war alles besser als das Hafenviertel. Wenn sie jedoch seelenruhig aus dem Viertel spazierten, während das Lagerhaus noch immer brande und die Flammen drohten, auf andere Gebädue überzugreifen, würden sich manche wohl so ihre Gedanken machen. Ein echter Städter mit Sorge um sein Haus würde das Feuer jetzt wohl löschen helfen. Durchgehen konnten sie allerhöchstens als Reisende, aber die Nummer spielten sie nun schon zu lange.
    Die Stadtwache würde scherlch bald alles auf den Kopf stellen um die versprengen Kleinkriminellen aufzulesen.
    "Egal was ihr da labert, aber an eurer Stelle würde ich nicht im Hafen bleiben. Werde ich auch nicht. Das wäre mir kurz nach diesem Zwischenfall viel zu riskant. Die Rotröcke werden noch jeden Stein umdrehen. Und vorallem werden sie in der Kneipe vorbeischauen."
    Tat ihr mehr oder weniger freiwllliger Neuzugang seine Meinung unaufgefordert kund.
    "Das ist es, was jeder Verbrecher jetzt wohl denken würde. deshalb fliehen auch alle in ihre eigenen, kleinen Ritzen und Ecken."
    Befand Lukar mit einem ernsten Nicken.
    "Keiner wäre jetzt so blöd, sich nach diesem Zwischenfall in der Hafenkneipe zu verstecken, weil jeder davon ausgeht, dass die Stadtwache sie von oben bis unten auf den Kopf stellt."
    Nachdenklich rieb er sich das stoppelige Kinn.

    "Und genau das könnte uns zum Vorteil gereichen. Wenn die Stadtwache genau so denkt, dass kein Krimineller so blöd wäre, sich in der Tavenre zu verkrieche, wird sie heute Abend keinen Flüchtling in der Kneipe erwarten, sondern in den unmöglichsten Verstecken suchen. Wenn überhaupt, den ihre Haupternte haben sie ja schon eingefahren. Selbst der Kerkermeister ist schon abmarschiert, was bedeutet, er hat hier wohl sein Ziel erreicht."

    Kurz dachte er an den irren, den Redlef persönlicb abgeführt hatte. Was hatte er wohl mit der ganzen sache zu tun gehabt?
    Statt jedoch weiter sinnlos darüber zu Sinnen, wand er sich direkt an Samij.
    "Hatte unser Freund nicht noch ein Zimmer in der Kneipe gemietet? Könnten wir es unbemerkt dorthin schaffen? Dann könnten wir die Taverne für heute Abend als Unterschlupf nutzen und dann morgen zur Markschänke überwechseln, für den Fall, das sie das Viertel nach Sonnenaufgang doch noch durchsuchen."
    Noch während er die Worte aussprach, kam ihm das Versteck der Gebrüder wieder in den Kopf. Doch das wollte er sich für den Notfall aufsparen und dort würden ihre Verbündeten niemals zueinander finden. also war ein öffentlicher Paltz doch die bessere Alternative...

  19. Beiträge anzeigen #159
    Schwertmeister Avatar von Redlef
    Registriert seit
    Mar 2013
    Beiträge
    798
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline

    Kerker

    Dreiundzwanzig Männer und Frauen sicher verwahrt in den Zellen der Bastion. Das wahr eine stolze Summe an Festgenommenen, wenn man bedachte, dass noch während der Erstürmung das Feuer ausgebrochen war und all das feige Gesindel in alle Richtungen geflohen war. Ein wichtiger Akt in der Verbrechensbekämpfung in Thorniara, auch wenn die meisten von ihnen mit milden Strafen und schon nach kurzer Zeit wohl wieder entlassen würden. Unschöner war, dass es auch ein gutes Dutzend Tote gab, die immer noch im Hafenviertel lagen, da wegen der ganzen Ereignisse noch Niemand dazu kommen konnte sie zu bergen.
    Doch als Gesamtheit gesehen wollte Redlef diese Aktion als einen Erfolg werten. Sein Kerker war zum ersten mal in seiner Amtszeit richtig voll. Außerdem hatte er Noxus gefunden und würde nun hoffentlich auch noch aus ihm herausbekommen, wohin diese Olivia verschwunden war. Ihr Elternhaus und auch das Schiff ihres Vaters lagen bereits unter Beobachtung. Bei seinem Lagerhaus war das nicht mehr nötig, da dieses bereits lichterloh in Flammen stand.
    Nun aber galt es zuerst, sich um seinen Spezial-Gefangenen zu kümmern. Es wäre zu gefährlich gewesen, Noxus in eine der großen Sammelzellen zu stecken. Er hatte einmal im Kerker gemordet und würde es wieder tun. Aus diesem Grund verließen sie mit dem schwer gefesselten Magier den Keller der Bastion, überquerten den Bastionsplatz hin zu Redlefs Privathaus, wo er im Keller immer noch die Zellen des alten Kerkers unterhielt. Dort würde sich Noxus Exitus sicherlich auch sofort heimisch fühlen, denn er kannte diesen dunklen Zellengang noch von seinem letzten Besuch in Thorniara. Durch die Gitterschleuse ging es die Treppe herunter bis in den Gang. Harald entzündete schnell die Fackeln, dann wurde die erste Zelle auf der rechten Seite aufgeschlossen. Sie lang genau gegenüber von der Zelle, in dem der ehemalige Generalsadjutant Trilo einsaß. Redlef wollte sehen, wie sich beide Männer in etwas Gesellschaft machten.

    „Meister Pyrotas, Ihr bekommt besucht. Dieser Herr hier heißt Noxus Exitus und ist ein gesuchter Schwarzmagier. Er hat viele Gräueltaten begangen und auch schon einmal in einem Kerker gemordet. Seid also wachsam und lasst Euch von ihm nichts erzählen. Sollte er dumme Dinge proben, dann berichtet mir oder einem meiner Männer davon. Das ist zu Eurer eigenen Sicherheit!“

    Noch einmal wurde Noxus gründlich durchsucht. Erstaunlicher Weise trug er sehr wenig bei sich. Dennoch wurde ihm alles abgenommen. Auch der schwarze Handschmeichler, den er in einer tiefen Tasche vergruben trug. „Oh, werden wir jetzt sentimental?“, kommentierte Redlef das Ding bevor er es achtlos über die Schulter fort warf. Er hörte es hnter sich scheppern und der Stein verschwand durch das Gitter in Trilos Zelle. Da der Stein wenig magisch aussah, sollte es ihm gleich sein.
    Dann wurde der Magier in die Zelle geschubst, wo er in schwere Ketten und seine Hände zusätzlich wieder in die dicken Filzhandschuhe gezwungen wurden, damit er mit seinen kleinen fummeligen Fingerchen nicht wieder irgendeinen Blödsinn anstellte.
    „So, Noxus… Ihr kennt den Kerker und sogar diese Zelle bereits. Ihr kennt auch meine Regeln. Und auch wenn der Kerker nun eigentlich offiziell in die Bastion umgezogen ist, hat sich an dieses Räumlichkeiten nichts verändert. Sogar der Verhörsaal ist noch voll einsatzbereit… Und es schert hier unten Niemanden, wie man mit Euch verfährt.“ Mit diesen Worten warf der Weibel die schwere Holztür ins Schloss und verriegelte sie ordentlich.
    „Also dann meine Herren. Einen schönen Abend noch!“
    Sie alle verließen den Kerker. Immerhin gab es im Hafen noch ein Feuer zu löschen und ein wenig aufzuräumen. Es würde eine Lange Nacht werden. Der Kerkermeister ging nicht davon aus, dass er überhaupt Schlaf finden würde. Doch es war egal. Der Erfolg, Noxus endlich geschnappt zu haben, überwand jede Müdigkeit.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    Auf Lukars Anregung hin hatten sie sich zurück zur Hafenkneipe begeben und hofften nun, weiteren Konfrontationen mit der Stadtwache entgehen zu können. Samij hatte sich nochmals kurz von der Gruppe getrennt und seine Kleidung gewechselt. Jetzt war er auf Nachfrage wieder Matthis, der arme Kerl mit dem vernarbten Gesicht, der sich ein paar Münzen verdiente, indem er im Kerker gegen Ungeziefer kämpfte. Seine Waffen hatte er auch wieder sicher verborgen, so dass er für seine Person wenig befürchtete. Die Rotröcke schienen zwar grausam ihre Gesetze einzufordern, doch ganz grundlos würden sie wohl keinen einfachen Besucher der Taverne in Gewahrsam nehmen. Dem Wirt hatte man auf die letzten Bestellungen stillschweigend ein überreichliches Trinkgeld gegeben, so dass dieser wohl auch erstmal zufrieden war.

    Samij hatte sich im Schankraum eingefunden und trank schweigend ein dünnes Bier. Es schmeckte widerlich, doch half es die Wartezeit zu überbrücken. Schließlich erhob sich der junge Jäger, trottete langsam zu den Zimmer hinauf, schaute sich unauffällig um, klopfte dann dreimal kurz an die Tür und schlüpfte in das Zimmer, in dem die anderen warteten. "Nichts.", meinte er knapp und trat ans Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen. Vorsorglich schob er den Fensterladen etwas weiter auf, so dass man das offene Fenster von unten bemerken konnte, wenn man darauf achtete.

    "Ich geh wieder runter.", meinte der Narbengesichtige und schon war er wieder verschwunden und nahm wenige Augenblicke später im Schankraum Platz. Er ließ sich eine dampfende Fischsuppe bringen und rührte gedankenverloren darin herum. Doch auch wenn der Mann in der ledernen Jacke vollkommen abwesend schien, so beobachtete er die Tür stets aus dem Augenwinkel, so dass ihm kein Ankömmling entgehen konnte.

Seite 8 von 21 « Erste ... 4567891011121519 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide