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  1. Beiträge anzeigen #61
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Brom schnaufte leise.

    "'Tschuldige. Ich bin ein wenig durch den Wind... Ich kam hier her, in der Hoffnung, Kontakte zu knüpfen. Kennt man die richtigen Leute, ist es einfacher Gold zu machen. Und zusätzlich ist die Chance größer, andere... Menschen zu finden. Hier."
    , der Bärtige warf Edon den letzten Rest des überteuerten Krautes, welches leider nur in der Mittelklasse angesiedelt war, gefüllt in einen kleinen Beutel, zu. Selbst hatte er ebenfalls noch einen Stängel zwischen den Fingern seiner linken Hand klemmen, welcher jedoch mittlerweile ausgegangen war, und somit an der nächstbesten Fackel entzündet wurde. Etwas skeptisch musterte er ihre Umgebung. Sie schienen allein zu sein, Gut so. Wahrscheinlich schuldete er der ehemaligen Klinge Antworten.

    "Ziemlich kurz nach meiner Ankunft wurde ich von einem des Waldvolks auf ein Bier eingeladen. Wir erzählten uns allerlei, bis irgendwann noch einige Komplizen von ihm hinzutraten. Ein kleines Netzwerk aus Dieben, Schmugglern, Hehlern und Schlägern. In einer der Nächte darauf sollten Waffen geschmuggelt werden, wobei ich,... Also nicht direkt ich,... Ach, scheissegal. Jedenfalls half ich ihnen dabei, um mein Ansehen bei ihnen zu steigern. Dabei wurde ich- wiedereinmal- verletzt, konnte jedoch erfolgreich entkommen. Ich hetzte zur Ablenkung die halbe Stadtwache auf mich. Ein Pfeil traf mich in irgendeiner dunklen Gasse in der Nähe meiner linken Achillessehne, allerdings halfen mir glücklicherweise ein paar Obdachlose, gegen einige klimpernde Münzen. An meinem Zielort angekommen, kümmerte sich eine Heilerin und ihr Schüler- so glaube ich zumindest- um mich. Danach geschah noch so einiger anderer Mist. Reyn, der Typ, der da dinne auf dem improvisierten Thron saß, ist unser Ziel... Ihn zu stürzen, hälfe meinen Komplizen dabei ein neues kleines Imperium zu errichten. Und soweit verlief auch alles nach Plan, bis kurz vor deinem Auftritt. Zwei meiner Freunde sind heute Abend Kämpfer, einer von ihnen sollte eben gegen 2 Fremde antreten, was die Gewinnchancen natürlich maßlos gesenkt hätte. Also..."
    , der Erzählende schluckte. "... Entsorgte ich den Überschüssigen, und warf seinen Kadaver in's Meer... Dies ist auch einer der Gründe weshalb ich und die anderen keine Aufmerksamkeit erregen sollten."

  2. Beiträge anzeigen #62
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edons Faust traf Brom im Magen, eine zweite klatschte ihm auf die Wange. Er holte zu einem Tritt aus. Sollte er ihm in den Magen treten? gegen die Nase? gegen den Arm? Voller Wut trat er gegen die Wand. im nächsten Augenblick wünschte er sich, er hätte Brom in den Nacken getreten, allein schon, damit sein Fuß weniger wehtun würde. Er seufzte und ließ sich nach hinten fallen und sah in den Himmel.
    "In den letzten Wochen hab ich zwei Leute sterben lassen. Ich habe jemandem die Hand abgeschlagen, ich habe einen menschen an die Nomaden verkauft und ich habe mich auf einen Auftrag eingelassen, Edon Mesotes zu jagen und zu töten. Und trotzdem hast du mehr Scheiße gebaut."
    Edon spuckte aus.
    "Du bist ein Mörder, Brom. Drauf geschissen, das bin ich auch. Aber scheiße noch eins, nicht so. Nicht deswegen. Nicht, weil irgendjemand irgendeinen Plan hat, irgendjemanden von irgendeinem Thron zu stürzen und dieser irgendeine Plan vielleicht eventuell möglicherweise ein ganz klein bisschen schwerer hätte werden können, weil irgendein irgendjemand irgendwie irgendwo ein bisschen in den Weg gelaufen kam. Ich kenne solche Leute. Rattenkönige. Du bist denen einen Scheiß wert. Genau, wie jeder andere auch."
    Dann lachte er freudlos.
    "Du hast es wirklich geschafft. Frisst Scheiße aus einem goldenen Napf. Ich hoffe, du verreckst daran."

  3. Beiträge anzeigen #63
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Wütend raffte er sich auf.

    "Jetzt bin also ich der der mehr Scheisse gebaut hat? Ich hab' ihn erstochen, da schlussendlich einerseits gutes Geld für mich springt, und ich mich andererseits freier bewegen werden kann! Und was habe ich denn großartig zu verlieren? Wie du vielleicht mal gemerkt hättest wenn du dich dauernd durch irgendwelchen Schwachsinn plötzlich verschwunden gewesen wärst stand ich psychisch eine lange Zeit lang am Abgrund, bin nur nie gesprungen. Ich war für die meisten einzig der 'komische, vielen unbekannte Novize, welcher Bier ausschenkte'. Nun habe ich endlich die Chance mir einen gescheiten Lebensunterhalt zu verdienen und du schiebst mir die Schuld zu? Vielleicht wollen nicht alle ihr Leben lang alleine, einen tiefen mit Scheisse gefüllten Graben hinterlassend, planlos durch die Welt ziehen, so wie du!", einen Moment wollte Brom einfach nurnoch zuschlagen, doch er überlegte es sich anders. Er kehrte der Person, die er kürzlich noch "Freund" geschimpft hatte den Rücken zu und lief zur Hintertür der Lagerhalle, wo er nocheinmal stehenblieb und die Hand hob.

    "Unsere Ansichten haben sich distanziert, ich kann sowas zurzeit nicht gebrauchen. Auf Wiedersehen, Edon, oder wie auch immer du dich jetzt nennst.", hatte er mit trockener, tonloser Stimme gesprochen, bevor er zurück in das Lagerhaus getreten war.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline

    Kerker der Bastion, Verhör

    Da saß er also nun. Zwar wusste Trilo immer noch nicht was genau Ihm alles vorgeworfen wurde, mal abgesehen von dieser Mord-Geschichte, dennoch hielt es die Stadtwachen nicht davon ab Ihn wie den Staatsfeinds Nummer 1 in dieser Kloake, nein Sie nannten es Zelle, gefangen zu halten. Gerade als er endlich eine halbwegs annehmbare Position gefunden hatte, in welcher er sowohl annehmbar schlafen als auch bei Bedarf schnell aufstehen konnte, kam dann auch schon der Mittelpunkt seines aktuellen Übels: Der Kerkermeister.

    "Ich werde nun Eure Daten aufnehmen, damit Euer Verfahren eingeleitet werden kann. Solltet Ihr mich belügen, beleidigen, beschimpfen oder gar beschmeißen wird Euch das alles zum Nachteil gereichen. Wenn Ihr mir einfach alles erzählt was ich wissen will, also Euren Namen, Eure Herkunft, eine genaue Beschreibung Eurer Taten und warum ihr sie begangen habt, dann sind wir umso schneller fertig und ich werde Euch ein gutes Mittagessen organisieren."

    Will der mich verarschen? Hat der seine Berichte nicht gelesen der was? Wie oft hab ich seinen beiden Vollidioten von Handlangern erzählt, dass ich mich an nichts erinnern kann, schon gar nicht an irgendwelche Anschläge oder Ähnliches gegenüber irgendwelchen Personen!

    "Fangen wir also an. Legt los…"
    "Mit Verlaub, das wird so einfach und schnell nicht passieren. ich weiß jetzt nicht, ob Sie Ihre Berichte nicht vollständig gelesen haben, oder ob Ihre Aushilfswachen es nicht richtig vermerkt haben. Oder überhaupt Lesen und Schreiben können. Ich habe keine Erinnerungen an Dinge die älter als drei Monate sind. Und ich schwöre bei allem was mit heilig ist, dass ich in dieser zeit niemanden etwas angetan habe. Im Gegenteil, man hat mich zwischenzeitlich bestohlen. Nur weil ich aktuell blind bin, hat man mir mein Schwert abgenommen. Hierzu hätte ich sogar den Namen des vermutlichen Diebes, aber im Moment wüsste ich nicht wieso ich den nennen sollte. Bringt mir mein Hab und Gut vermutlich eh nicht wieder."

    Er ließ den Kerkermeister nun Zeit hinterher zu kommen mit seinem Geschreibe auf dem Papier. Nur zu gut konnte man das Kratzen des Federkiels quer durch den langen Gang hören.

    "Aber gut, ich will ja nicht unkooperativ sein. Mein Name ist Trilo Pyrotas ya Torese. So viel konnte ich bislang schon einmal heraus finden. Und ich komme ursprünglich aus Myrtana. Irgendein Grenzgebiet zur Wüste oder so. Keine Ahnung genau. Zu meinen Taten kann ich Ihnen nichts genaues sagen, da ich mich, wie eingangs erwähnt, an kaum etwas erinnern kann. Eher umgekehrt würde ich gern wissen was mir hier überhaupt zu Lasten gelegt wird. Durch Bekannte habe ich in einem Zwischensatz erfahren, dass ich wegen Mordes und weiteren verbrechen gesucht werde."

    Wieder etwas Zeit für den Mann mit dem Schreibwerkzeug. Erst jetzt fielen Ihm die unsortierten roten Haare im Fackelschein auf. Kann der sich keine Bürste leisten mit seinem Sold? Der muss doch wissen wie er rumläuft und Ihn alle... sehen können. Gerade fiel eine sehr große Goldmünze in Trilos Kopf. Seine Sehkraft war zurück gekehrt. Zwar noch verschwommen, aber Sie kam wieder. Jetzt nur nicht aus dem Häuschen fahren. Offiziell bin ich ein armer, blinder Mann, ohne
    Erinnerung welcher verdreckt, verfilzt und schlecht gelaunt aus dem Wald kommt und nun in seinen eigenen Ausscheidungen in der Dunkelheit auf seinen unberechtigten Tod wartet.

    "Mal was Anderes: wie heißt Ihr eigentlich? Meiner Meinung nach ist es ein ungeschriebenes Gesetz der Höflichkeit, dass man sich vorstellt, wenn man längere Zeit miteinander verbringt, oder verbringen muss. und ich hab das Gefühl, dass wir beide uns noch häufiger sehen..."

  5. Beiträge anzeigen #65
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Er hatte eine sagenhaft beschissene Laune, als er wieder in die Taverne zurückstapfte. Diese Stadt machte ihn krank. Am liebsten hätte er sie und jeden in ihr niedergebrannt, allein, damit er ihren Anblick nicht mehr ertragen musste.
    "Wir beiden müssen nach Süden. Mit ein bisschen Glück finden wir eine Spur von deinem Bruder..."
    "Er ist ist nicht mehr mein Bruder!"
    "...finden wir eine Spur von deinem Nicht-Bruder im Bluttal oder in der Burg. Hier können wir nicht mehr bleiben."
    "Und warum nicht? Wenn irgendjemand Kontakte nach Ardea hat, dann doch wohl von hier."
    "Sicher, aber wir suchen einen Verräter. Wenn er noch hier wäre, hätte er nur ein sehr kurzes Leben und wir sind nicht unterwegs, um Leichen auszubuddeln."
    Edon schob sich seinen Reisesack auf den Rücken und wickelte sein Schwert wieder in den Stoff ein. Vielleicht hatte er jetzt endgültig den Punkt erreicht, an dem die Welt zu klein geworden war für seine Reisen. Oder er hatte es einfach am Ende wirklich geschafft, sich wirklich überall Feinde zu machen. Lüge und Diebstahl waren sein Geschäft, nur selten eine gerne gesehene Gesellschaft zum Abendessen. Er streckte sich ein letztes Mal, ehe er mit Mana zusammen die Taverne verließ. Stadtluft stinkt. Sie verließen Thorniara durch das Westtor. Zurück zur Burg am Silbersee. Diese verdammten Setarrifer, grinste Edon in sich hinein, sie lassen einen ja doch nicht einfach so los.
    Vor den Stadtmauern war die Luft angenehmer. Eine einfach Straße zog sich nach Süden und nach Westen. Ein Stück von der Stadt entfernt, wickelte Edon Sturmschneide wieder aus, schnallte sich das Schwert auf den Rücken und schob sich eine Pfeife zwischen die Zähne. Er summte eine Melodie, die ihn schon seit Jahren nicht wieder aus dem Kopf weichen wollte, wenn er eine Straße sah. Mana sah ihn komisch an. sie schien der kargen Landschaft nicht allzu viel abgewinnen zu können. Er lächelte, zog die Pfeife aus dem Mund und fing an, leise vor sich hinzusingen.

    "Es liegt vor mir ein neues Abenteuer,
    es zerrt der wind erneut an meinem Haar..."

  6. Beiträge anzeigen #66
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline

    Kerker unter Redlefs Haus

    Ein dünnes Lächeln erschien ungesehen im schlechten Licht des Kerkergangs auf Redlefs Lippen. Dieser Gefangene war zu mindestens mit einem Grundmaß an Verträglichkeit gesegnet und schien auch seinen Arrest mit einem gewissen Galgenhumor hinzunehmen. Für einen gesuchten Mörder, Verräter und Ketzer waren das keine häufig vorkommenden Eigenschaften. Doch allen Beteiligten würde dies die Sache angenehmer machen.
    Mit einem Punkt beendete er den letzten Satz, den er mit seiner sich nur langsam verbessernden Kinderschrift zu Pergament gebracht hatte. Der Kerl konnte sich an nichts mehr erinnern? Würden sich Gefangene doch bitte einmal neue, innovative Ausreden einfallen lassen, hoffte der Kerkermeister. Doch dieser Wunsch hatte sich wohl noch keinem seiner Vorgänger erfüllt und auch Red versprach sich nicht zu viel…
    Er sah hoch und führ sich mit der Hand durch sein zerzaustes Haar. Diese Geste war in seiner Zeit in diesem Posten viel zu schnell eine schlechte Angewohnheit geworden.
    „Es freut mich zu hören, werter Herr Pyrotas, dass Ihr von Höflichkeit sprecht. Witziger Weise höre ich die Forderung danach häufiger hier unten. Und auch wenn wir, also die Kerkermannschaft, stets bemüht sind, dem im angemessenen Rahmen nachzukommen, sind es doch häufig die Gefangenen, die am lautesten danach Verlagen, die sie zuerst vergessen. Ich hoffe ihr bildet da eine Ausnahme?!“
    Er setzte sich aufrechter hin, und verkorkte vorerst das Tintenfass. „Wie ich mich bereits vorstellte, ist mein Name Redlef Cast. Ich stamme ebenfalls vom myrtanischen Festland, aus der Nähe von Geldern. Ich bin der Kerkermeister hier in Thorniara und leider tatsächliche der Einzige, der hier des Lesens und Schreibens mächtig ist. Verzeiht also bitte meinen Männern, wenn sie mir Eure bisherigen Aussagen nicht haben schriftlich zukommen lassen können. In der Stadt herrscht gerade viel Unruhe, da kann ein einzelner Gefangener schon einmal untergehen. Besonders auch, weil wir Euch wegen Euer Krankheit nicht in der Bastion Unterbringen konnten. Ihr befindet Euch in einer Außenstelle des Kerkers und bleibt auch weiterhin hier in Einzelhaft. Wir können nicht riskieren, dass Ihr während Eurer Haft weiter erkrankt und hier vor der Verhandlung versterbt.“

    Da sich der Mann tatsächlich kooperativ zeigte, war es nur recht, wenn auch Redlef ihm nun entgegen kam. Er verließ seinen Hocker, holte stark verdünnten Wein und kam mit dem Krug zurück. Der Schlüssel knackte hörbar im Schloss der eisernen Gittertür, als Redlef aufschloss. Mit dem großen Krug in der Hand betrat er den Raum, der von Orkhänden in den massiven Fels geschlagen wurde. „Hier, das ist verdünnter Wein. Ich dachte, ihr würdet den dem abgestandenen Wasser vielleicht vorziehen.“
    Da Redlef von Pons schon erfahren hatte, dass der Mann tatsächlich blind war, griff er nach seiner Hand und führte sie zu dem Krug. Nachdem Trilo Pyrotas das Gefäß sicher hielt verließ Redlef die Zelle wieder. Er schloss auch die Tür, schloss sie aber nicht ab.

    „Eines müsst Ihr mir jetzt bitte aber noch einmal genauer erklären. Ihr wart, soweit ich das herausfinden konnte, einmal sogar ein Ritter. Eure gepflegte Ausdrucksweise und Euer Verhalten lassen tatsächlich auch darauf schließen. Ihr habt im Myrtanischen Heer gedient. Die Einträge in alten Dienstlisten, die ich aus Vengard habe schicken lassen, belegen, dass ihr ordentlich gedient habt, nur durch die eine oder andere Respektlosigkeit auch gegenüber der Geistlichkeit… oder Innos… aufgefallen seid. Hier sind die Einträge etwas unklar.“
    Red zog die entsprechenden Pergamente auf seinem Schoß zurecht. Das Fackellicht vereinfachte die Entzifferung der Sauklaue nicht gerade.
    „Auch sind einige argen Respektlosigkeiten überliefert und sogar der Angriff auf einen anderen Ritter … oder Paladin.“ Red versuchte den niedergeschriebenen Namen zu entziffern. Doch es fiel ihm schwer. War das da ein Titel oder der Name…? Er überging dieses erst einmal. Im Prinzip war es auch gerade nicht wichtig…
    „Des Weiteren steht hier für mich unverständlicher Weise, dass Ihr dann aus dem Heer geschieden seid, weil ihr verstarbt. Ist das ihr Ernst?“ fragte Red ehr die Akte als den Gefangenen. Inzwischen ärgerte er sich sehr über die schlampige Buchführung.
    „In anderen Aufzeichnungen habe ich dann gefunden, dass Ihr mehrfach gemordet habt und auch Leichenschändung betrieben habt. Hier steht sogar ein Eintrag, dass Ihr nicht nur die Körper, sondern auch die Seelen dieser Leute geschändet haben sollt… Das wir immer bunter. Zusätzlich werden Euch Verbindungen zum Beliarkult und zu den Assassinen in Varant nachgesagt. In Vengard sollt ihr weitere Morde begangen haben.“
    Redlef sortierte die Pergamente, bündelte sie erneut und legte sie dann zur Seite.
    „Das ganze klingt für mich wie ein ereignisreiches Leben, voller Blut, Gewalt und Dunkelheit, nachdem Ihr das Heer verlassen habt. Es gibt da zwei Dinge die ich nicht verstehen kann. Einerseits: Wie kann es sein, das ein Mann, der als Ritter sein Leben dem Schutz der Schwachen verschrieben hat einen solchen Wandel durchläuft. Ihr habt Unschuldige getötet, Kameraden angegriffen und auf Innos gespuckt. Euch sogar Beliar zugewandt?! All das wiederspricht doch den Tugenden, denen sich ein Ritter verschreiben sollte.“ Redlef machte eine kleine Pause. Der Gefangene sollte über seine Taten nachdenken.

    Auch Redlef war als Junge ausgezogen um Ritter zu werden. Seit er ein Schwert halten konnte, war dies sein sehnlichster Wunsch gewesen. Er wollte seinem Leben einen höheren Sinn geben. Wollte das Reich und seine Bewohner vor dem Bösen und allem Beliarverfluchten beschützen. Wollte Ehre auf dem Schlachtfeld erringen und seinem König den Dienst erweisen, auf dass das Reich weiter wachsen und gedeihen konnte und es irgendwann einmal jedem Menschen möglich sein sollte, ohne Angst und Not leben zu können. Es war unverständlich für den Kerkermeister, wie man sich von solchen ehrenden Zielen abwenden konnte, wenn man einmal diesen Wag eingeschlagen hatte.
    Sein Traum war vernichtet worden, als das Pferd stürzte und seine Knochen zertrümmerte. Nun war er ein Krüppel, doch immer noch bestrebt, seinem Reich die größtmögliche Hilfe zu erweisen. Kerkermeister war keine ehrenvolle Arbeit. Immer befasste er sich mit dem Abschaum der Gesellschaft, kümmerte sich um allerlei Dreck musste handgreiflich werden, wo er es nicht hätte wollen sollen, und scheute nicht einmal davor zurück, die Regel einer zivilisierten Gesellschaft zu brechen, wenn er sich dadurch erhoffen konnte größeres Unheil zu verhindern. Niemand mochte den Mann, der im dunklen, feuchten Kerker Söhne, Schwestern, Ehemänner oder Mütter gefangen hielt und ihnen im äußersten Falle sogar schreckliches antun musste. Viele ließen ihn das außerhalb der Bastion durch ihre Reaktionen auch mehr als deutlich spüren.
    Dennoch verlor Redlef nie sein Ziel aus den Augen. Vielleicht konnte er die Welt nicht verbessern, doch er konnte dafür sorgen, dass die Straßen vielleicht etwas sicherer wurden und auch, dass die Gefangenen einer gerechten Verhandlung zugeführt wurden und den Kerker dann vielleicht sogar wieder lebendig verlasen durften, anstatt zu verhungern oder eigentlich harmlosen Verletzungen oder andren Gefangenen anderer Banden zu erliegen.

    Unbemerkt hatte er seine Hände zu Fausten geballt. So krampfhaft, dass seine Knöchel sogar im schwachen Licht deutlich weiß hervorstanden. Er entspannte sich, öffnete und schloss seine Finger mehrmals.
    „Und anderer Seits wollt Ihr mir nun erzählen, dass nach allem was ihr also erlebt habt und vor allem auch getan habt Ihr Euch an nichts erinnert? Ihr wollt einfach alles vergessen haben? Wurdet einfach blind, schwach und ohne Erinnerungen mitten im Sumpf gefunden, wo unseren Berichten nach sich mehr Echsenwesen herumtreiben als Mücken! Wie soll das denn gehen? Denkt Ihr wirklich, dass Euch eine solche Geschichte vor Gericht zu Gute kommt, wenn Ihr diese Geschichte erzählt? Wohl kaum. Diese Ausrede ist so dünn, wie die Kraftsuppe in der Bastion. Ich wiederhole es für Euch gern noch einmal: Ehrlichkeit wird Euch weiterbringen, Lüge nicht. Wenn Ihr Euch selbst etwas Gutes tun wollt, dann redet hier. Andererseits kann es passieren, dass ich leider andere Wege finden muss Euch dazu zu bewegen…“ Ernst sah Redlef auf Trilo herunter. „Vielleicht findet Ihr dass jetzt noch lustig mir solche haarsträubenden Geschichten zu erzählen, doch Ihr seid ja lind und könnt mein Gesicht nicht sehen… ich lache nicht!“

  7. Beiträge anzeigen #67
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Es ist in der Tat eine sehr mächtige Gabe. Mächtiger als Feuerbälle und Eislanzen, wenn man den Zauber richtig anzuwenden weiß. Das ist in erster Linie den schier unzähligen Varianten geschuldet, die man erschaffen kann. Eine liebreizende Stimme wäre eben eine Möglichkeit. Offen bedrohlich oder subtil fordernd zu klingen andere Varianten. In dieser Hinsicht steht dir alles offen, zu was deine Stimme in der Lage ist. Dabei vervielfacht der Zauber ihre Wirkung.
    Du könntest deine Stimme auch ohrenbetäubend laut werden lassen. Glas könntest du mit genügend Übung und dem nötigen Fokus zerplatzen lassen. Ein sehr gezielter Einsatz. Gleiches gilt für ein leises Wispern. Lenkst du es richtig, werden deine Worte nur denjenigen erreichen, an den du sie gerichtet hast. Aus der Entfernung. Du siehst, das Potential dieses Zauberspruchs hängt vor allem von der Kreativität des Magiers ab.«
    Françoise ließ Vicktar einen Augenblick, um über das Gesagte nachzudenken. Und auch sie selbst musste kurz darüber nachdenken, wie sie den nächsten Schritt erklärte. Es war immer wieder eine knifflige Aufgabe, angehenden Magiern zu erklären, wie sie von Nichts zu einem Zauberspruch kommen sollten. Jeder hatte seinen ganz eigenen Ansatz.
    »Der erste Schritt um den Zauber zu manifestieren, ist, eine ganz klare Idee in deinem Kopf zu haben, was du erreichen möchtest. Wie ein Bild vor deinem geistigen Auge. Das ist natürlich bei einem Feuerball leichter, denn du weißt wie er aussieht. Bei der Stimme wirst du auf deine Gefühle zurückgreifen müssen. Wenn du zum Beispiel flüstern möchtest oder wenn du schreien möchtest. Du weißt, wie sich das anfühlt. Mach es dir klar. Du möchtest flüstern, weil niemand sonst es hören soll. Niemand, außer einer bestimmten Person.
    Als nächstes musst du diese Idee auf die Magie übertragen. Dein Glaube und dein Wille sind Mittel, um Idee und Magie miteinander zu vereinigen. Präg deine Idee der Magie auf. Entscheidend ist natürlich, dass du diese Magie dann auf deine Stimme lenkst. Erst wenn diese geprägte Magie sich mit deiner Stimme vereint, wird daraus was du dir anfangs vorgestellt hast.
    Es ist ein komplizierter und abstrakter Prozess, doch wenn du es Schritt für Schritt angehst, wirst du es lernen können.«

  8. Beiträge anzeigen #68
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    „Hallo Lukar.“

    Die finsteren, eisigen Augen Reinhard Lehners fixierten den Hehler. Unterzogen ihn innerhalb eines Lidschlages einer allumfassenden Analyse. Das Gesicht blieb dabei regungslos. Starr, einer geistlosen Marmorstatue gleich, verharrte es in Position, strahlte vollkommene Profession und unerschütterliches Selbstbewusstssein aus, und wirkte so wie ein ergänzendes Gegenstück zur ebenfalls wie versteinerten Miene Lukars.
    Auch sonst hätte man die Beiden für ziemlich ähnlich halten können. Beide waren sie groß. Bleich. Und einem Skelett deutlich näher als einem Hünen.
    Auch den geschmälerten Haarwuchs teilten sich die beiden. Was jedoch Lukar mit der Vollkommenheit einer Glatze segnete, beschied seinem Gegenüber eine schmucklose, schüttere und unschön anzusehende Halbglatze.
    Wenn nicht für Zwilinge, so hätte man die beiden vielleicht für die Söhne der selben Mutter halten können. Vielleicht auch des selben Vaters.
    Doch dieser Mann, war in keinster Weise Lukars Bruder. Er war nicht einmal mit ihm verwand. Doch Lukar hätte ihn früher sicherlich ohne zu zögern so genannt. Damals, vor über einem Jahr. als sie noch gemeinsam die Lücken und Sackgassen der Gesetztes ausgenutzt hatten um sich zu bereichern.

    „Hallo Reinhard.“
    Erwiederte Lukar den freud-, ja, emotionslosen Gruß seines ehemaligen Partners.
    „Die Welt ist klein.“
    Stille trat erneut ein, in der sich beide einer weiteren Analyse unterzogen. Slicer, der wie geplaziert hinter den beiden stand, legte augenblicklich die Hand unter seinen schwarzen Umhang und schob ihn etwas zur Seite. Subtil und doch offensichtlich kam der Griff seines kurzschneidigen Dolches zum Vorschein. Statt die Waffe jedoch zu ziehen, hielt er die Hand eine Fingerbreite über dem lederumwundenen Griff.
    Reinhard Lehner blieb diese Drohgebärde nicht verborgen, was ja auch beabsichtigt gewesen war. Slicer wollte, dass dieser offensichtlich nicht freundlich gesinnte Mann wusste, was ihn erwartete, wenn er eine Grenze übertrat.
    Die Geste veranlasste Lehner dazu, einfach nur kühl zu Lächeln und seinerseits die Hand an den Griff seiner weithin offen getragenen Waffe zu legen. Da er eine Reichsbürgerurkunde besaß, konnte er sie überall und jederzeit innerhalb des Reichsgebietes tragen und somit seine Wehrhaftigkeit verdeutlichen.

    Lukar jedoch, sah als einziger von dieser Geste ab. Wäre Reinhard hier, um ihn zu töten, wäre er längst der Klinge eines gutbezahlten Attentäters zum Opfer gefallen, oder zumindest der Attentäter seinem Freund Slicer. Aber auf jeden Fall würde Lehner nicht selbst herkommen, um die Drecksarbeit selber zu erledigen. Nicht zuletzt wusste er um die Gewohnheit Lehners, derlei schmutzige Aufträge immer an seine Untergebenen abzuwälzen. Er erledigte wenig selbst, wenn er es nicht unvermeidlich war.

    „Bitte Slicer, lass uns doch Vernünftig bleiben, ja? Dein Herr hat die Lage schon richtig gedeutet, also wieso folgst du nicht seinem Beispiel und einige alte Freunde können sich ungestört unterhalten?“

    Auch wenn er es nicht zeigte, wurde Lukar heiß und kalt, als Lehner den Namen seines treuen Freundes aussprach.
    Obwohl Reinhard mit Slicer gesprochen hatte, waren die Worte an ihn gerichtet. Slicers Name war hier nichts anderes als ein WInk mit dem Zaunpfahl, der sich gleichsetzten lies mit:
    „Schau her Lukar, ich weis alles über dich und deine Freunde, Ich habe gut recherschiert.“
    Nur kam eine solch offensichtliche Ausdrucksweise hier nicht infrage. Natürlich. Das war ja nicht Lehners berühmter Stil der heimlichtuerei.
    Reinhard blieb die Reaktion Lukars entweder nicht verborgen oder er ging schlichtweg davon aus das er sie verbarg. auf jedenfalls grif er das Thema sofort auf.
    „Schön. Ich denke, ihr wisst nun das ihr mir eine langwierige Vorstellungsrunde ersparen könnt. Ich war ohnehin nie ein Freund davon.“
    Lehner verzog scherzhaft das Gesicht zu einer bedauernden Grimasse.
    „Du hast deinem treuen Hund doch sicherlich alles über deinen alten, lieben Partner reinhard erzählt, oder?“
    Lukar lies diese Frage, die zu nichts anderem diente, als das Gespräch noch weiter zu Reinhards Gunsten verlaufen zu lassen, im nichts versickern.
    „Was tust du hier?“ Waren die einzigen Worte, die über seine Lippen kamen.

    „Das, was alle her tun. Ich suche das ganz große Geld für mich selbst. Nur eben auf meine Weise. Ich suche weder Kontakte in der Menge noch will ich bei Reyn als Leibwächter angeheuert werden. Du weist ja selbst, Keulen schwingen und Möchtegerngöttern wie Reyn in den Arsch kriechen ist nicht meine unbedingte Stärke.“
    Halb belustigt blickte er zu Slicer hinüber, der sich noch immer stoisch weigerte, die Hand von der Waffe zu nehmen.
    „Du siehst doch, ich und dein Herr unterhalten uns. Ganz harmlos.“
    Slicer blinzelte ungerührt. Er würde sich von diesem Mann nicht beeinflussen lassen.
    Reinhard seufzte.
    „Mein Mann hatte tatsächlich recht. Du bist ein nerviger, kleiner, sturer Bock. Aber weist du was? Ich habe damit gerechnet bei dir auf diese Hürde zu stoßen. Und vorsichtshalber eine Sicherheitsmaßnahme getroffen.“

    Eine Hand packte Slicer von hinten an der Schulter und zog ihn zurück.
    Slicer, der seine Reflexe zur Perfektion geschärft hatte, reagierte souverän. Er packte die Hand, zog sie leicht nach vorne und... erstarrte.
    Die kalte Klinge eines Dolches hatte sich seitlich an seine Kehle und die Schlagader gelegt.

    „Ah-ah-ah. Mach jetzt nichts falsches, mein Freund. Du weist, wie empfindlich die Schlagadern am Hals sind.“
    Beim Klang der ihm wohl vertrauten Stimme brüllte Slicer laut auf und rammte dem Angreifer seinen Elebogen in den Bauch.
    Doch dieser hielt unbeirrt die Klinge am Hals des Bärtigen und ritze demonstrativ die Haut ein wenig an.
    Unvermittelt quoll Blut hervor. Der Schmerz machte Slicer rasend.
    „DU ELENDER SCHWEINEHUND!“ Schrie er. „DU DRECKSAU! ICH HABE DIR VERTRAUT! ALL DIE JAHRE HABE ICH DIR VERTRAUT! UND DU VERKAUFST DICH WIE EINE NUTTE AN DIESEN TREULOSEN BASTARD!“

    Warrick lachte spöttisch.
    „Ja, du hast mir vertraut.“ Er nahm die Klinge etwas zurück, um den Hals seines ehemaligen Freundes nicht noch weiter zu verletzten.
    „Dabei hättest du am besten von uns allen wissen sollen, das Vertrauen in diesem Gewerbe pures Gift ist. Allein das Gold zählt, Und Lehner hat viel Gold.“
    Slicer schnaubte wütend und spuckte aus, doch Widerstand bot er nicht mehr. Noch lebte er und Warrick hätte ihm genau so gut direkt die Kehle durchschneiden können.

    „Schön, dass wir das nun auch endlich geklärt hätten.“
    Gelassen nahm Lehner die Hand vom Griff seiner Waffe und nickte Warrick anerkennend zu.
    „Nun zu uns beiden, Lukar.“
    Geändert von Lukar (08.05.2015 um 21:42 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #69
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Luke lacht laut auf vor Freude. Dennik hatte es geschafft. Jetzt stand er ganz offiziell im Finale von Reyns Kampfturnier und es sah nicht so aus, als würde der Untergrundboss von Thorniara ihnen noch Ärger bereiten. Nein, viel mehr sah es so aus, als wäre er von Denniks Kampfkünsten beeindruckt und nickte Luke anerkennend zu, da Reyn immer noch glaubte, dass Dennik und Berash die Kämpfer des Druidenlehrlings waren.
    Luke grinste nur siegessicher zurück und wand sich dann an seinen Freund.

    "Scheiße war das genial. Jetzt ruh dich erstmal aus und lass Berash kämpfen. Nicht, dass du mir hier noch zusammenklappst", meinte der Dieb freudestrahlend zu Dennik und reichte ihm einen Becher mit frischem, kühlem Wasser. Danach ging er zu Berash.
    Dieser hatte den ersten Kampf in der zweiten Gruppe. Sein Gegner hatte sich bereits in die Arena begeben, nachdem diese provisorisch gereinigt wurde. Im Grunde wurde nur neuer Sand auf den alten gekippt und einwenig glatt gefegt.
    Berashs Gegner war ungefähr so groß wie der Kämpfer selber, aber um einiges Dicker. Bewaffnet war er mit einer Keule aus Holz. Außerdem trug er eine Maske, die von seinem Hals bis zu seinem Mund alles bedeckte. Wollte dadurch wohl gefährlich wirken.

    "Berash, du weißt was du zu tun hast. Also los, bringen wir es hinter uns", sagte Luke knapp und blickte sich dann in der Lagerhalle um. Lukar oder besser gesagt einpaar von seinen Leuten hatten wohl Stress, doch da wollte sich der junge Druidenlehrling nicht einmischen und stellte sich stattdessen wieder zu Dennik.
    "Sonst alles klar bei dir?"

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Mit Sorge beäugte Dennik die Aktivitäten im Lagerhaus. Er hatte seine Aufgabe erledigt und nun war Berash an der Reihe, doch nicht etwa der Söldner machte ihm Sorgen sondern seine Komplizen. Brom war in ein intensives Gespräch mit einem Fremden verwickelt gewesen und hatte eine Faust kassiert, während auch Lukar weniger fröhlich wirkte. Auch Luke bemerkte diese Dinge und gemeinsam stellten sie sich wachsam an den Rand der Arena. Sie würden sich Berashs Kampf anschauen, die Geschehnisse im Lagerhaus aber gut beobachten und im Notfall eingreifen.

    "Alles bestens, danke", antwortete der Meisterdieb selbstsicher und zufrieden mit seinen Kämpfen.

    "Bist du bewaffnet? Schaut so aus als ob wir nebenbei etwas Ärger bekommen könnten...", murmelte er noch und nickte zu Lukar hinüber.

  11. Beiträge anzeigen #71
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    Luke Drake ist offline
    "Ja, hab nen Dolch. Nichts besonderes, aber sollte reichen. Was Brom angeht, ihn sollten wir einfach machen lassen. Hab das Gefühl, dass er den anderen Typen kennt. Außerdem hat er dafür gesorgt, dass du nur einen Gegner hattest und ich will es nicht riskieren, dass wir zusammen gesehen werden, falls man ihn beobachtet hat. Wenn er Hilfe braucht, soll er sich einfach melden. Bei Lukar sollten wir erstmal abwarten und zugucken. Er ist schlau genug um die Situation nicht eskalieren zu lassen und sollte es doch passieren, gehen wir dazwischen bevor es zu gefährlich wird", meinte Luke zu Dennik und begann Lukar und die Leute die bei ihm waren aus dem Augenwinkel zu beobachten.

    "Man, bin ich froh wenn wir das hier alles hinter uns haben. Irgendwie vermisse ich die Wälder einwenig", sagte Luke wahrheitsgetreu. Aber es war nicht nur, dass er die Stadt verlassen wollte, er wollte dann auch nach Meister Ornlu suchen und mit ihm über die Magie sprechen. Der Dieb konnte nun seit längerer Zeit schon einen Teil der mentalen Welt aufbauen und er wollte noch mehr lernen. Wollte stärker werden um seinen Freunden noch besser helfen zu können. Doch bevor dies passierte, mussten sie Reyn ausschalten und im Moment konnten sie nicht mehr machen, als einfach nur zu warten.

    "Hast du schon Pläne was du machst, wenn wir hier fertig sind?", fragte Luke seinen Freund und ließ sich dann ein Bier bringen. Da er erst eins getrunken hatte, konnte er sich ruhig noch ein zweites gönnen ohne betrunken zu werden.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Luke hatte Recht. Lukar war schlau genug um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Unter allen seiner Komplizen traute er Lukar beinahe am Meisten zu was illegale Geschäfte anging. Er selbst war ein guter Dieb und Luke hatte ebenso einige geniale und auch magische Talente. Ebenso Rekhyt der sich ebenfalls beinahe perfektioniert hatte bei seinen Fähigkeiten. Gath war ein lockerer und dadurch kreativer Zeitgenosse und hatte immer gute Einfälle und ein Gefühl für den Risikograd. Rethus war ein sehr berechnender Mann und arbeitete oft ohne erbarmen. Samji und Berash waren verdammt gute Kämpfer und Dennik war froh solch gute Söldner angeheuert zu haben, doch hatten sie alle ihre Fachgebiete, während Lukar das große Ganze anpeilte. Er war vielleicht gar ein gefährlicher Mann und Reyn am ähnlichsten von ihnen.

    "Ich werde Brom ausbilden und versuchen noch mehr Kontakte am Silbersee zu finden. Ich glaube eine Allianz mit den dortigen Größen wie Lukar und auch Joe Black würde Borran nützen. Auch mit Borran werde ich das kommende Vorgehen absprechen müssen. Wenn das hier zu Ende ist, gehört Thorniara uns und wir müssen uns darum kümmern, aber ich fühle seltsamerweise genauso wie du. Ich war früher ein Mann der Städte und selten in der Wildnis unterwegs, doch mittlerweile hege ich ebenso Heimweh für die Wälder...", schloss sich Dennik Lukes Worten an.

    "Ich habe Olivia versprochen sie zum Kastell zu bringen. Joe Black war ein Assassine, also ein Anhänger Beliars und Lukar steckt mit ihm unter einer Decke. Hab ja schon erzählt, dass ich bereits eine gemeinsame Vergangenheit mit den Schwarzmagiern habe und ich möchte mir jetzt endlich ein zweites Bild von ihnen machen. Ich glaube es könnte uns allen nützen, wenn ich mir dort ein paar Freunde mache und mich etwas über den Drachen und die Echsen informieren lasse", fuhr der Jäger fort.

    In der Tat häuften sich die geplanten Aktionen schon wieder.

    "Denk mal an das letzte Jahr... wir haben so viel geschafft", Dennik lachte auf, "Kannst du dich noch an unseren Zettel erinnern? Söldner suchen eine Aufgabe?" , er schmunzelte und fuhr sich müde durchs Haar. Mittlerweile hatten sie gut ein Dutzend Männer unter Waffen, waren im Waldvolk angesehene und gern getroffene Leute, arbeiteten als engste Mitstreiter von Borran und würden bald die größte Stadt der Insel in ihrer Hand haben.

    "Ich glaube wir können stolz auf uns sein", Dennik streckte sich und stütze sich dann locker auf Lukes Schulter ab, der gerade dabei war von seinem zweiten Bier zu trinken.

  13. Beiträge anzeigen #73
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    Luke Drake ist offline
    Auch Luke musste lachen, als er sich zurück erinnerte.
    "Ja, das waren noch Zeiten. Kaum zu glauben das es erst ein Jahr her ist. Verdammt, auf das was wir geschafft haben, können wir mehr als stolz sein. Aber was deine Pläne angeht, dass hört sich alles vielversprechend an. Ich denk mal, bis zum Kastell begleite ich dich auf jeden Fall. Will ja nicht dass du von Echsen getötet wirst. Aber dann kann es sein, dass wir uns erstmal trennen. Ich möchte Jadewolf aufsuchen um stärker zu werden. Vielleicht hat er ja Zeit, mich weiter zu trainieren, vielleicht auch nicht", meinte der junge Dieb und trank von seinem Bier bevor er kurz nachdachte und dann sagte:

    "Brom ist zwar recht energisch, aber ich glaub, er könnte gut zu uns passen, auch wenn ich ihm immer noch nicht all zu sehr vertraue. Und was Thorniara angeht, ich bin mir sicher, dass Borran jetzt schon jemanden hat, der sich hier um die Geschäfte kümmert. Wir sind seine Schmuggler und keine Stadtverwalter, wenn man das so nennen kann. Aber wäre trotzdem gut zu wissen, was er so vorhat. Ach und, schulden wir nicht noch irgendjemandem einen Gefallen dafür, dass wir uns in so schönen Lederrüstungen zeigen dürfen? Das sollten wir vielleicht auch mal klären..."

  14. Beiträge anzeigen #74
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Zitadelle - Kammer der Obersten Feuermagierin

    Feuerbälle, Eislanzen... warum sollte man seine Zeit und Mühen des Studiums der Magie darauf verschwenden, solche nutzlosen Dinge zu erzeugen? Den körperlichen Kampf überließ er lieber den Soldaten der Stadtwache und den Rittern des Ordens - vor allem letztere hatten doch genau diese Aufgabe, das Schwert des Glaubens zu sein. Die Waffe des Magiers war der Verstand, war das Wort. Die Möglichkeiten, die sich mit der Beherrschung der Macht über die eigene Stimme ergaben, waren wahrhaft erstaunlich. Einschüchterung, wenn man als Autorität auftrat, Überzeugungskraft, wenn man anderen den eigenen Standpunkt glaubhaft machen wollte, gewaltige Lautstärke und gezielte Lautminderung... selbst als Waffe mochte man diese Kraft benutzen, wenn man es denn doch darauf anlegte, eine zu gebrauchen. Ein gezielter Schrei, der das ungeschützte Ohr traf, konnte verheerende Auswirkungen haben. Es war verwunderlich, dass das Wissen über solche Fähigkeiten bereits so früh zur Verfügung stand.
    Die Umsetzung der Anweisungen der obersten Feuermagierin war im Vergleich zur Telekinese, die sich über Sorgfalt und stetes Üben recht einfach erlernen ließ, wenn man den Zugang zur Magie erst einmal gefunden hatte, jedoch noch eine Stufe anspruchsvoller. Es genügte nun nicht mehr, die Magie als reine Kraft zu begreifen, die - ob gottgegeben oder nicht - fast wie ein unsichtbarer Stoff fungierte. Diesmal musste er die Magie nicht nur wieder als den omnipräsenten Äther begreifen, als den er sie kennengelernt hatte, sondern sie regelrecht einfärben mit der Kraft des eigenen Geistes. Und sicherlich konnte der Glaube dabei eine hilfreiche Stütze sein, doch der eigentliche Effekt ging vermutlich eher vom Gefühl aus, mit dem er die magische Kraft einzufärben gedachte.

    Die Frage war nun: wo anfangen? Wenn der Glaube ein hilfreiches Werkzeug war, dann konnte Vicktar vielleicht darüber den besten Zugang gewinnen. Denn vom Glauben hatte er mehr als genug in seinem Herzen, er war vielleicht die unerschöpflichste Quelle, die er besaß. So begann er, ein ihm spontan in den Sinn kommendes Gebet auf den Lippen zu tragen, das er nutzte, um sich die Macht seines Herrn und der Gabe, die Innos seinen Kindern überlassen hatte, zu vergegenwärtigen. Das Gefühl der Ehrerbietung erfüllte ihn vollkommen - fast so, wie wenn er ins Feuer blickte, das für ihn das reinste Zeichen Innos' darstellte - und während er sprach, ließ er die Magie durch sich fließen. Er war ein Gefäß des göttlichen Willens, kanalisierte die Magie durch die Worte, die er sprach.

    "...möge das Licht deiner Herrlichkeit die Dunkelheit vertreiben
    und deinen Kindern den rechten Weg weisen!
    Möge dein Feuer die Seelen den Menschen wärmen
    und die Verkommenheit der Sünder verbrennen!

    Steh uns bei in der Not,
    denn so lange unser Glaube aufrecht steht,
    und wir dich in unseren Herzen tragen,
    wissen wir dich bei uns und über uns!

    Und es wird uns an nichts mangeln."

    So schloss er und war berührt von seinen eigenen Worten. Ob seine Stimme jedoch die Ehrerbietung und Ergriffenheit nur aus eigener Kraft aufgebracht hatte, oder ob der Zauber zumindest im Ansatz gelungen war, vermochte er nicht recht zu sagen. Vielleicht hatte er sich zu sehr auf das Gefühl und zu wenig auf die Kontrolle der Magie konzentriert. Etwas kleinlaut lächelte er:
    "Ein erster Versuch..."

  15. Beiträge anzeigen #75
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Still stand Rekhyt in einer Ecke. Natürlich war er während der gesamten Kämpfe anwesend gewesen, hatte ein Auge auf Dennik geworfen und auch wenn er keinen direkten Kontakt zu ihm gehabt hatte. Vermutlich wusste kaum jemand, dass sie überhaupt zusammen gehörten und das war wahrscheinlich auch gar nicht mal so schlecht, doch hoffte er, dass sein Freund um seinen seelischen Beistand wusste.
    Jetzt war es aber an der Zeit doch an den Kämpfer heran zu treten. Er suchte sich seinen Weg durch die Menschen bis er direkt hinter Luke und Dennik stand, seinen Kopf genau zwischen den ihren, sodass er nicht laut reden mussten und sie ihn trotzdem verstehen würden.
    "Ich störe die Waschweiber nur ungern", begann mit einem Lächeln auf den Lippen.
    "aber komm mit! An einen ruhigen Ort."
    Damit war Dennik gemeint und noch bevor er eine Antwort hatte, wandte er sich auch schon ab um eben jenen Ort aufzusuchen, in der Hoffnung Dennik würde ihn folgen.
    Dem Meisterdieb würde in Kürze noch ein weiterer Kampf bevorstehen, der Wichtigste von allen bisher und der Druidenlehrling würde seinen Teil dazu beitragen, dass er gute Voraussetzungen dafür haben würde.
    "Ich will deine Verletzungen sehen", erklärte er ihm also, "alle!"
    Wie viele das waren und was er mit ihnen machen würde, wusste er noch nicht, denn seine magischen Erfahrungen damit standen erst am Anfang und bedurften viel Kraft, doch würde er sich schon etwas einfallen lassen.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Schweigend folgte Dennik Rekhyt aus dem Lagerhaus und in eine der dunklen Gassen. Das Gegröle und Gelächter der vielen Säufer und Schaulustigen in der Lagerhalle war nur noch gedämpft zu vernehmen und verlor sich in der Meeresbriese und den Geräuschen der Hafenarbeiter. Ob es wohl Zufall war, dass genau an der Hütte neben an gewerkelt wurde, Nägel in Holz gehämmert wurden und eine laute Säge Bretter auseinander nahm? Vermutlich war es Teil von Reyns Plan.

    "Du bist lieb", lächelte Dennik, während Rekhyt ihn mit kritischem Blick beobachtete. Es tat gut seinen Freund zu sehen. Ein wenig hatte er zwar vermutet und auch gehofft, dass Rekhyt bei ihnen war, doch mit Sicherheit hatte er es nicht sagen können. Natürlich war es sinnvoll noch vor dem Finale die schlimmsten Verletzungen zu heilen, oder wenigstens notdürftig zu behandeln, damit der letzte Schaukampf mit Berash Reyn aus den Socken hauen konnte.

    "Nun die Beule an der Stirn vom Schwertknauf ist wohl das Übelste. Hab mich glaub ich auch ein wenig am Hintern geprellt und am Handgelenk beim Fallen, aber dagegen kann man ja wohl nichts machen. Muskelkater in den Armen ist aber auch eher meine eigene Schuld. Ich war ziemlich fahrlässig mit meinem Training in letzter Zeit", fügte Dennik noch hinzu und lächelte seinen Freund an.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    „Du bist nicht hier, um mich zu töten.“
    Stellte Lukar sachlich fest. Sein Blick galt ununterbrochen seinem ehemaligen Partner, trotzdem sich die missliche Lage für Slicer so bald nicht ändern würde und der Wunsch, seinem Freund zu helfen, enorm war. Jedoch war er sich bewusst, das er Slicer nicht mit überstürzter Gewalt würde retten können. Warrick brauchte nur den Arm ein wenig zu bewegen und Slicer würde innerhalb von Minuten am seinem eigenen Blut ersticken. Nein, diese unangenehme Situation musste er mit Worten regeln. Reinhard wollte etwas von ihm und je eher er herausfand, was das war, desto eher konnte er Slicer irgendwie damit helfen, von Warrick los zu kommen.
    Die Enttäuschung über den Verrat Warricks hielt sich sogar im großen und ganzen für Lukar in Grenzen. Aber das mochte daran liegen, dass Warrick von einem guten Verbündeten zu einem kleinen, schmierigen Handlanger Reinhards mutiert war, und Reinhard im Moment deutlich wichtiger war. Nichts desto trotz fragte Lukar sich, wie lange es wohl her war das Reinhard ihn gekuaft hatte. Hatte Warrick erst in Thorniara die Seite gewechselt? Oder war er von Anfang an von Reinhard auf den Ring des Auftraggebers angesetzt worden?

    „Offensichtlich habe ich das nicht vor, ja.“
    Reinhard wirkte über die Frage gelangweilt. Er wusste, wie Lukar im großen und ganzen tickte und war sich somit auch im klaren, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Geheimnisse auf diese Art und Weise konnten sie garnicht voreinander haben, auch nicht nach über einem Jahr.
    „Und warum auf einmal der Sinneswandel? Damals, als du mir deine drei Söldner an den Hals gehetzt hast, schienst du ja noch anderer Ansicht gewessen zu sein...“
    „ja. Aber aus gutem Grund habe ich meine Pläne bezüglich deiner Person geändert. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich dachte, du willst dich an mir Rächen. In meinen Geschäften herumpfuschen. Doch später fiel mir ein, das du kein solcher emotionaler Vollidiot bist der blind für alles ist außer seine Rache. Du weist was wichtig ist und hast dich um deinen eigenen Kram gescherrt. Darum habe ich meine Männer zurückgezogen.“
    „Zu gütig. Damit hast du deinen Männern das Leben gerettet. Garnicht deine Art...“
    Reinhard lachte laut auf. Es war nichts künstliches an diesem Ausbruch.
    „Deinen Humor hast du dir ganz offensichtlich bewahrt. Wenn man bedenkt, das Warrick dir auf meinen Befehl hin jederzeit die Kehle hätte durchschneiden können...“
    „Sag mir jetzt endlich, was du von mir willst. Und dann schnapp dir deine bezahlte Töhle, verschwinde und komm mir so bald nicht wieder unter die Augen.“
    Reinhard schmunzelte.

    „Also doch noch Emotionen wegen der alten Geschichten?“
    „Nenn mich ruhig nachtragend. Aber du hast unser Bündniss gebrochen, meine Geschäfte übernommen und mich den Haien der Milz zum Frass vorgeworfen.Denkst du allen ernstes, das ich noch in irgendeiner Weise geschäftlich mit dir verkehren will, alter Freund?“
    „Wenn du klug bist, ja. Hättest du damals übrigens gewusst, was ich wusste, hättest du das selbe mit mir getan. Da Wette ich drauf.“
    „Ach? was hast du den gewusst, was ich nicht wusste, hm?“
    „Tja, wie soll ich das sagen? Du hast all die Jahre zu wenig Zeit damit verbracht, die Miliz im Auge zu behalten, alter Freund. Du hast dich zu sehr darauf verlassen, das du keine Spur hinterlässt die sie zu dir führen würde. Was auch stimmte, sie hat deine Spur niemals verfolgen können. Aber dennoch, die Miliz hat durch eine undichte Stelle von unserer Unternehmung erfahren. Nichts genaues. Nur grobe Informationen. Sie wusste, es gibt einen Mann der eine kriminelle Organisation leitet.“
    Reinhard machte eine Pause und schien auf eine Reaktion Luakrs zu warten. Doch eine solche kam nicht.
    „Sie war kurz davor, uns auf die Schliche zu kommen, Lukar. Daher habe ich kurzerhand die Möglichkeit genutzt, und mich aus der Aphäre gezogen. Auf deine Kosten, das Stimmt. Aber wie gesagt. du hättest mich Sicherheit das selbe getan.“
    Lukar schüttelte langsam den Kopf. Was Reinhard erzählte, ergab durchaus einen Sinn. Aber in ihrem Metier waren letztlich alle irgendwie lügner. Die geschichte kontne ebenso gut erstunken und erlogen sein. Und es machte auch gar keinen Unterschied ob sie nun stimme oder nicht. Das Ergebniss war letztlich das selbe. Reinhard hatte ihn verraten und daran änderten die Motive auch nichts.
    „Es tut mir leid, das du es so siehst. Ich hätte dich niemals verraten. Aber lassen wir das. Ich habe dir schon klar gemacht, Geschäfte werde ich mit dir nicht mehr machen. Nimm deinen Laufburschen und geh deiner Wege. Dann können wir so weitermachen wie das letzte Jahr. Wenn du nicht in meinen Geschäften herumpfuschst, werde ich es auch nicht tun und keiner von uns hat dadurch Schaden. Da hast du mein Wort drauf.“
    „Du weist ebenso gut wie ich, das das unmöglich ist. Koexistenz ist in diesem Gewerbe nur möglich, wenn man Interagiert. Ob nun freundlich oder feindlich. Darum will ich dir trotz deiner Engstirnigkeit einen Vorschlag unterbreiten. Nein, eigentlich unterbreite ich Ihn Borran und seinen Leuten.“
    Er nickte zu Dennik und Luke hinüber, wobei er offen lies ob dies ein Zeichen für die beiden war, sich zu Nähern, oder ob er Luakr einfach nur wieder zeigen woltle was er alles wusste. Die beiden hatten sich wohl Mühe gegeben, sie unauffällig zu beobachten, doch Reinhard hatte sie selbstverständlich schon lange bemerkt. So wie bei Slicer hatte er nach ihnen Ausschau gehalten. und wusste sicherlich einiges über sie.
    Lukar zog, nun doch interessiert, eine Augenbraue hoch. Sein verräterischer Freund sah das als gutes Zeichen dafür, fortzufahren.
    „ich weis natürlich, warum ihr hier seid. Ihr habt eure Spuren gut verwischt, das gebe ich zu, aber dank Warrick weis ich so einiges. Und ich muss sagen, euer Vorhaben kommt mir sehr gelegen.“

    Er seufzte tief und senkte die Stimme so weit, das sie niemand belauschen konnte.
    „Reyn ist mir ebenfalls ein verdammt dicker Dorn im Auge. Seine arroganten Speichelleicker machen es mir so schwer wie möglich, hier in Thorniara Fuss zu fassen. Soll heisen, wenn ihr ihn aus dem Weg räumen wollt, habt ih meinen Segen und den meiner Männer. Ich bin sogar bereit, irgendwelche Forderungen von diesem Borran zu erfüllen oder ihm irgendwelche Abgaben zu machen, wenn es sein muss"
    Reinhard sog scharf die Luft ein und gab Warrick einen Wink. Unverzüglich nahm der die Klinge von Slicers Hals und gab ihm einen leichten Stoß nach vorne. Der Bärtige fasste sich grummeln an den Hals und blickte hinüber zu Lukar, der den Kopf schüttelte. Hier und jetzt würde keiner von ihnen sterben.
    "Nur buckeln werde ich nicht vor dem Kerl. Das ist es, was ich euch anbiete. Die Details können wir später noch klären wenn der Laden erst mal unter eurer Kontrolle ist. Was sagst du?"
    Reinhard streckte die linke Hand aus.

    Nachdenklich starrte der Hehler auf die dagebotene Hand.
    Das Geschäft klang gut und tatsächlich hatten sie beiden viel daran zu gewinnen.
    Doch nach allem was passiert war, traute er Reinhard nicht- Was, wenn er etwas im Schilde führte? Wenn er im richtigen Moment zuschlug und sich den ganzen Kuchen einverleibte? Oder meinte er es doch ernst? Hatte er in den Theorie den überhaupt genug Mittel in Thorniara, um an Borrans Stelle zu herrschen?
    Die Rechenmaschiene in Lukars Schädel lief sich langsam heiß. Doch mit Logik war hier keine Entscheidung zu fällen. Er musste sich auf seinen Instinkt verlassen...
    "Abgemacht, Reinhard. Wenn deine Leute sich nach dem Tod Reyn's hinter Borran stellen, sollst du deine Geschäfte in Ruhe abwickeln können."
    Lukar bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Slicer das Gesicht verzog. doch ungeachtet dessen ergriff er die schmierige Hand Reyns und drückte sie kurz.
    Zufrieden traten sie beide auseinander. Eine Verabschiedung gab es nicht. Der Händedruck war für sie immer beides zugleich gewessen, Beschluss und Verabschiedung.

    Nachdem Reinahrd Lehner und sein bezahlter Kumpane in der Menge verschwunden waren, schüttelte Slicer bedauernd den Kopf.
    "Ich halte dich für einen klugen Mann, Lukar. Wirklich. Aber ich glaube, das war das dümmste, was ich dich jemals habe machen sehen. Wie kannst du nur diesem Kerl vertrauen?"
    "Das tue ich garnicht. Aber ich vertraue seiner Gier. Er will Reyn ebenso totsehen und die Ordnung in der Unterwelt aufrecht erhalten, wie wir. Sollange diese beiden Ziele auf unserer Liste stehen, kann er uns nützlich sein."
    "Du meinst, können wir ihm nützlich sein. verdammt, überleg doch mal, wie viel er dank Warrick über uns weis. Er wird das gegen uns einsetzten, sobald er kann."
    "Reinhard ist ebenso wenig übermächtig wie du, Ich oder Reyn. Er ist an die Mittel der Unterwelt gebunden. Und sollange das der Fall ist, können wir ihn bewusst einkalkulieren."
    "Meinst du das ernst, oder versuchst du, dich selbst zu überzeuge?"
    "Ich verstehe deine Sorge, Slicer. Aber du kennst Reinhard nicht so sehr wie ich. Er hatte sicherlich auch Maßnahmen für den Fall getroffen, das ich ablehne. Und der Tod war für mich keine Option. Selbst wenn er uns hereinlegen will: Noch braucht er uns, und die Zeit können wir nutzen um uns gegen ihn zu wappnen... "

  18. Beiträge anzeigen #78
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Einen Moment schaute Rekhyt den Kämpfer unverändert an, während sich in seinem Kopf Ratlosigkeit abspielte. Schnitte, Brüche, offene Wunden, gegen all diese Dinge hätte er gewusst was er tun würde, aber eine Beule und ein paar Prellungen und Muskelkater? Klar, das waren auch alles Zeichen des Körper, dass irgendetwas überbeansprucht worden war, aber was genau war daran kaputt? Wie genau sollte man es wieder heilen? Auf jeden Fall war es nicht so anschaulich wie andere, offensichtliche Wunden, die natürlich auch schwerer waren und von denen er nicht gewollt hätte, dass Dennik sie bekommen hätte.
    Aber nun gut, war Magie war auch nicht anschaulich und trotzdem funktionierte sie, vielleicht konnte er also auch so etwas bewirken. Sofort erweckte er seine Magie, spürte wie sie durch seinen Körper hallte und richtete sie sogleich auf Dennik.
    "Versuche dich nicht gegen mich zu wehren!", gab er noch die Anweisung, auf die er fast vergessen hatte, da er es für selbstverständlich hielt, dass Dennik ihn machen lassen würde. Doch hatte dieser natürlich immer noch seine allgemeine Abneigung gegen Magie, die zu beschwichtigen es vermutlich nicht schaden konnte.

    Wie von Dennik gewollt, richtete er seine Konzentration erst einmal auf den Kopf. Es war eine interessante Eigenschaft, dass die Magie die Region an der sie gebraucht wurde fast schon von alleine fand, denn sobald er sie einmal in den Kopf gelenkt hatte, konnte er fühlen wie sie sich an einem Punkt stärker konzentrierte als überall sonst. An dieser Stelle konnte man mit ein wenig Konzentration auch erahnen, dass etwas nicht ganz so lief, wie es sollte. Die Magie übermittelte immer eine Fülle von Eindrücken die so gigantisch war, dass es unglaublich schien, dass der Körper sie überhaupt überblicken konnte, doch war sie gleichzeitig auch in höchstem Maße geordnet. Hier an dieser Stelle schien es noch ein wenig mehr drunter und drüber zu gehen, die Eindrücke waren noch verworrener und der Lehrling hoffte, dass eine kleine Menge magischer Energie dazu beitragen konnte das Chaos zu schlichten und wieder Ordnung in das Geschehen zu bringen.

    Für einen Moment ließ er seine Energie also dorthin fließen, ehe er beschloss kein besseres Ergebnis erzielen zu können. Zuletzt lenkte er die Wellen seiner Magie noch in Denniks Arme, suchte nach den Muskeln, was gar nicht so einfach war und versuchte einzuschätzen, ob es möglich war die Schmerzen in ihnen zu vermindern. Verglichen mit seinen Erfahrungen mit Trilo, der zur Zeit seiner Behandlung nur im Bett gelegen war, war in Denniks Muskeln durchaus ein Unterschied festzustellen. Auch hier schienen alle körperlichen Vorgänge viel stärker und lebhafter vor sich zu gehen, doch was genau das zu bedeuten hatte, wusste er nicht. Doch in dem jetzigen Augenblick beanspruchte auch Dennik die betroffenen Stellen nicht, der einzige Rückschluss den Rekhyt deswegen für sich zog war, dass der Körper Energie aufwenden musste um die Tätigkeit im Muskel wieder zu verringern. Energie die er genauso gut auch von Rekhyt beziehen konnte. Und so stellte der Schweigsame sie bereit, der Körper nahm was er geboten bekam und ähnlich wie bei Pflanzenmagie wurde der natürliche Verlauf der Dinge beschleunigt.

    Damit hatte die magische Behandlung ein Ende gefunden.
    "Fühlst du dich besser?", fragte er und hoffte inständig, dass seine Bemühungen Früchte tragen würden (wenn auch nicht wortwörtlich, denn wenn er die Struktur von Denniks Muskeln in früchtetragende Pflanzen verwandelt hätte, wäre das wohl doch nicht so gut gewesen). Tatsache war jedoch, dass es Rekhyt zu spüren bekam wo die Energie fehlte, die er Dennik angeboten hatte.
    "Aber das ist eine Ausnahme!", fügte er noch hinzu. "So leicht wie es aussieht ist das nicht und du wirst jetzt nicht jedes Wehwehchen geheilt bekommen. Wenn du den Kampf nicht gewinnst, sind wir anderen unwichtig. Darum mach ich das, aber sonst gibt es keine magische Behandlung, solange du nicht im sterben liegst."

  19. Beiträge anzeigen #79
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik atmete tief aus und wieder ein, wedelte mit den Armen und ließ sie testweise kreisen. "Und sie nennen dich wirklich immer noch Duridenlehrling? Das ist ja Wahnsinn, was alles möglich ist!", staunte Dennik und spannte seine Muskeln an ohne auf den bekannten stechenden Schmerz zu treffen.

    Gemeinsam betraten sie wieder das Lagerhaus und gesellten sich wieder zu Luke. Rekhyt wirkte etwas geschafft, als hätte er selbst gerade in der Arena gestanden. Langsam realisierte der Meisterdieb, dass Magie auch nur ein Einsätzen von Energie war, auch wenn es für den Jäger keineswegs intuitiv war darüber nachzudenken oder es sich vorzustellen.

    "Vielen Dank, Rekhyt", er lächelte dankbar und raunte dann noch: "Habe verstanden, dann muss ich mir wohl im nächsten Kampf nen feinen Stich zufügen lassen um erneut in den Genuss zu kommen... Moment riecht es hier nach Früchten?".

    Unauffällig schaute der Meisterdieb erneut zu Lukar hinüber. Sein Bekannter und der fremde Mann waren verschwunden und nur noch Slicer und Lukar standen dort, wo sich eben die angespannte Szene abgespielt hatte.

    "Mal sehen ob Lukar uns erzählt was da gerade geschehen ist", meinte Dennik dann nachdenklich und um das Gespräch am Laufen zu halten, während Berash sich auf seinen Kampf vorbereitete, fragte der Meisterdieb noch: "Luke hat gerade gesagt, dass er mich begleitet, während ich Olivia zum Kastell bringe. Ich habe der Schwarzmagierin versprochen sie nach Reyns Ableben hier rauszuholen. Was hast du für Pläne Rekhyt? Luke will Jadewolf aufsuchen danach, schiebt es aber noch ein wenig auf. Wie steht es mit dir um dem Kastell?".

  20. Beiträge anzeigen #80
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Mit einem leisen Gähnen trat Brom aus seinem dunklen Eck. So langsam braucht er Ablenkung, sonst würde er an seinen üblen Gedanken zugrunde gehen. Einige Zeit nachdem Dennik mit dem Jungen, welcher damals auch Brom geheilt hatte durch den Ausgang verschwunden war, kehrten beide wieder zurück und blickten zu Lukar, welchen der Bärtige komischerweise erst jetzt bemerkte. Grinsend näherte er sich dem Meisterdieb, bevor er diesem auf die Schulter klopfte.

    "Gut gekämpft, mein Freund!"

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