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    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Denniks letzter Kampf stand nun an. Doch bevor dieser starten würde, wurde noch nach dem dritten Gegner gesucht. Luke war sich aber ziemlich sicher, dass dieser nicht auftauchen würde. Genau deshalb beschloss er, mit Brom bis zum Ende des Turniers nicht mehr in Kontakt zu treten.

    Während Dennik sich in die Arena begab, begann Luke Informationen über dessen Gegner zu beschaffen. Der andere Mann war etwa einen Kopf größer als der Meisterdieb, doch waren sie genau so breit...oder dünn, wie man es halt sehen wollte.
    Als Waffe trug er einen Säbel. Bis auf das frische Blut der letzten Kämpfe sah es ansonsten recht gepflegt aus. Entweder kümmerte sich der Typ um seine Waffe, oder hatte sie erst neu gekauft. Dies waren die einzigen Infos, die man raus bekam, wenn man den Kämpfer beobachtetet, den Rest erfuhr der junge Dieb durchs zuhören.

    "Snapper hat sich zwar gut geschlagen, aber ich glaub nicht, dass er gegen den roten Hund besteht. An seiner Waffe soll das Blut von hundert Männern kleben."
    "Hast du gesehen, wie er seine Waffe von der rechten Hand in die Linke geworfen hat und dann so weiter gekämpft hatte, als würde er schon immer mit links Kämpfen? Der Typ ist nicht nur schnell, der kann auch noch mit beiden Armen seine Waffe führen."
    "Aber er sieht nicht aus, als wäre er sehr kräftig. Ich glaub, diesen Kampf wird nur der Schnellere gewinnen und so wie ich das sehe, nehmen die beiden sich nicht viel."

    Viele Informationen waren es nicht, die Luke bekam, doch war es besser als nichts.
    Da der Kampf immer noch nicht begonnen hatte, da man noch auf den dritten Kämpfer wartete, nutzte Luke die Zeit und ging in die Arena. Dort reichte er Dennik einen Wasserschlauch, bevor er ihm alles ins Ohr flüsterte, was er eben erfahren hatte.
    Bevor er von einem von Reyns Leuten vom Kampfplatz gescheucht werden konnte, ging der Dieb freiwillig und holte sich ein Bier. Das könnte ein spannender Kampf werden...

    "Der Kampf wird nun beginnen. Der dritte Kämpfer scheint sich in die Hosen gemacht zu haben. Also los, kämpft!", rief der Organisator der Kämpfe über die Rufe der Menge hinweg.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Und es ging wieder los... Dennik musste zugeben, dass er ziemlich geschafft war. Der letzte Kampf hatte ihn viel gekostet. Er hatte sich verausgabt und zu viele Ressourcen benötigt, das machte den nächsten Kampf natürlich nicht unbedingt leichter, doch zum Glück war da nur ein Kämpfer und nicht wie es zuvor hieß, gleich zwei Widersacher, ein alle gegen alle.

    Das Kurzschwert in der rechten Hand, die Linke locker in balancierender Position, nährte er sich sacht seinem Gegner. Er stach zu, beobachtete genau die Reaktion und zog sich zurück. Dieses Spiel wiederholte er ein paar Mal und versuchte flexibel aufzutreten. Er wollte seinen Gegner durchschauen und selbst kein konkretes Bild abgeben. Mal sprang er zurück, mal blockte er den Konter, mal stach er zu, mal hackte er, mal atmete er stoßweiße aus, während er zustach, mal blieb er still und einmal versuchte er mit einer Flinte einen Angriff nur vorzutäuschen. Sein Gegner blieb in der Defensive. Er wirkte emotionslos und gelassen, ließ Dennik sein Spielchen spielen, als ob es ihn nicht weiter kümmerte. Noch einmal Stach Dennik zu, dann kam der Moment, auf den er gewartet hatte. Dem Gegner wurde es doch zu blöd, vielleicht war Denniks letzter Angriff auch einfach zu gefährlich geworden, jedenfalls sprang der Hund nach vorne und warf sich beinahe gegen Dennik.

    Flink wich er aus und verschwand unter dem Angriff seines Feindes. Geschickt brachte er sich außerhalb des Wirkungsbereiches der wirbelnden Waffe wieder in Stellung und stach seinerseits zu. Er streifte den roten Hund mit seiner Klinge am Arm, ehe dieser sich gänzlich zurückziehen konnte und wieder in Stellung ging.

    Bisher lief der Kampf gut für Dennik. Er biss die Zähne zusammen, atmete tief durch und versuchte durch Ruhe die aufsteigende Hitze in seiner Lederrüstung zu vertreiben.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline
    Die Scham fühlte sich unendlich groß für den Soldaten an. Nicht so groß, wie zu dem Zeitpunkt, als er gefesselt und geknebelt im Gebüsch zu sich gekommen war. Trotzdem ausreichend, um Kyle davon abzuhalten, gleich zur Bastion zu rennen und davon zu berichten. Seine eigene Nachlässigkeit hatte ihn überhaupt erst in die Bredouille gebracht. Was für ein Wachmann ließ sich denn auf diese Weise überrumpeln?! Am liebsten wäre er seinen Kameraden nie wieder unter die Augen getreten. Aber dann gälte er nicht nur als Versager, sondern auch als Feigling. So viel Pflichtbewusstsein und Ehrgefühl steckte aber noch in dem Soldaten, dass er sich das nicht auch noch ankreiden lassen wollte.
    Zu seiner Verteidigung konnte Kyle zumindest geltend machen, dass er sich trotz der Fesseln hatte befreien können. Bei denen hatte sein Angreifer nämlich ganze Arbeit geleistet. Als Kyle im Busch zu Bewusstsein gekommen war, hatte er als erstes versucht, seine gefesselten Hände unter seinem Hintern hindurch und dann über die Füße zu bugsieren. Ein Kamerad hatte ihm diesen Trick mal vorgeführt. Leider waren Kyles Beine zu lang und ungelenk, als dass ihm das gleiche Kunststück gelang.
    Wohl oder übel hatte sich der Wächter deshalb von jemandem helfen lassen müssen. Ein wirklich unangenehmer Umstand, den Kyle lieber vermieden hätte. Doch es half nichts.
    So hatte er sich aus den Büschen gerobbt und hatte es geschafft auf die Füße zu gelangen, indem er sich einer Raupe gleich am Stamm eines Baums hocharbeitete. Glücklicherweise befand sich die Straße in der Nähe, wo er dann auf einen Schmiedelehrling getroffen war. Mit flehenden Augen hatte Kyle ihn überzeugt, doch endlich den Knebel aus seinem Mund zu nehmen. Das erleichterte alles und im Nu war der Soldat von seinen Fesseln befreit.
    Dem Schmiedelehrling nahm Kyle das Versprechen ab, nicht über diesen Zwischenfall zu sprechen. Schon da vermisste der Soldat die Autorität, die ihm sonst seine Uniform verlieh. Doch nach vielem Bitten und dem Versprechen, dem Lehrling ein Bier in der Schenke auszugeben, glaubte Kyle sein Geheimnis sicher.
    Die eigentliche Prüfung stand dem Wächter noch bevor. Denn jetzt musste er sich vor seinem befehlshabenden Offizier erklären. Dass er nichts am Leibe trug, als seine Unterwäsche, machte diese Angelegenheit nicht einfacher für Kyle. Wieder ging ihm durch den Kopf, einfach aus der Stadt zu verschwinden.
    Nein, den Penner lass ich nicht damit durchkommen, sagte er sich schließlich. Sollen seine Kameraden eben über ihn lachen. Die hätte es doch genauso erwischt.
    Glücklicherweise war es nicht besonders weit bis zur Bastion, wohin Kyle nun marschierte. Bereits am Eingang wurde der Soldat abgefangen.
    »Halt! Wohin des… Moment mal. Kyle?« Der wachhabende Soldat traute seinen Augen nicht und musste sich zusammenreißen, nicht sofort zu lachen. »Was ist los? Wo sind deine Klamotten? Sag nicht, du hast vergessen dich anzuziehen.«
    »Ja, ja, sehr witzig.«, antwortete Kyle knapp, »Ich wurde überfallen und ausgeraubt! Der Scheißkerl hätte mich fast umgebracht.«
    Als er das sagte, deutete Kyle auf seinen Hals wo das Messer gesessen hatte. Sein Kamerad guckte fragend drein. »Der hätte mir die Kehle aufgeschlitzt, Mann!«
    »Schon gut, schon gut. Dann melde das besser schnell.«
    »Hatte ich vor.«
    Ohne sich weiter aufhalten zu lassen, drückte sich Kyle an seinem Kameraden vorbei. Wenig später stand er vor dem im Moment befehlshabenden Offizier.
    »Du wurdest überfallen? Hier in der Stadt?«
    Kyle nickte. »In der Nähe der Reitställe.«
    »In der Nähe der… Sag mal hast du keine Augen im Kopf?! Das ist verdammt noch mal direkt vor unserer Haustür!«
    »Ich hab ihn nicht gesehen. Muss sich in den Büschen versteckt haben. Er kam von hinten!«
    »Von hinten…«
    »Ich meine…«
    »Ja, ja, ich habs verstanden. Weiter im Text. Er hat dich also niedergeknüppelt und dir die Uniform geklaut?«
    »Meine Uniform, mein Schwert und der Helm.«
    »Sonst noch was?«
    »Mein Bericht. Ich wollte gerade meinen Bericht abgeben, über die Lage im Händlerviertel. Er befand sich in meiner Uniformtasche. Der Kerl hat mich danach gefragt. Er wollte wissen, was drin steht.«
    »War denn was Besonderes vorgefallen?«
    »Nein, nur das Übliche.«
    »Mitkommen!«
    Der Offizier befahl und Kyle folgte. Noch immer in nichts als Unterwäsche, lief er seinem Vorgesetzten durch die Bastion hinterher bis sie im Verwaltungstrakt angelangt waren. Zielstrebig steuerte der Offizier zwischen den Regalreihen entlang.
    »Händlerviertel?«
    Kyle nickte. An der Ecke zum zweiten Quergang hielten sie und der Offizier griff in eines der Fächer. Er holte ein ganzes Bündel von Berichten heraus und blätterte sie nacheinander durch, bis er schließlich einen herausfischte.
    »Ist das deiner?«
    Als er seine eigene Handschrift sah, gingen Kyle die Augen über.
    »Ja… ja. Das ist meiner! Den wollt ich abgeben!«
    Der Offizier runzelte die Stirn und legte die Berichte zurück.
    »Hat der Mistkerl sonst noch was gesagt?«
    Wild überlegte Kyle hin und her und versuchte sich zu erinnern. Es war alles so schnell gegangen.
    »Er wollte die Namen von den Hauptmännern… und er fragte nach den Dienstlisten. Dazu konnt ich ihm aber nicht viel sagen.«
    Wortlos ging der Offizier weiter am Regal entlang, offensichtlich nach einem bestimmten Fach Ausschau haltend. Als er das richtige gefunden hatte, nahm er einen Stapel von Umschlägen heraus. Sie enthielten besagte Listen. Diese schaute der Offizier nach und nach durch. Zuoberst lag der neuste und darunter sortiert die älteren. Plötzlich stoppte er.
    »Eine Liste fehlt.«
    »Sie fehlt?«
    »Ja, verdammt.«
    Offensichtlich war es niemandem aufgefallen. Es gab schließlich auch keinen triftigen Grund, die älteren Listen durchzugehen. Bis jetzt. Darum wurden die neueren Listen einfach oben drauf gestapelt und keiner schöpfte Verdacht.
    »Dieser verdammte Mistkerl muss sie gestohlen haben!«, polterte der Offizier und stopfte die Umschläge zurück ins Fach. Kyle guckte seinen Vorgesetzten ratlos an.
    »Meine Herrn! Sag nicht, du erkennst das nicht!? Was zum Geier bist du eigentlich für ein Milizsoldat?«
    Kyle fühlte sich schlecht, obwohl er sich dies Mal nicht einmal sicher war, was genau er falsch gemacht hatte. Abgesehen davon, dass man ihm die Uniform gestohlen hatte.
    »Der Scheißkerl hat dir die Uniform gestohlen, um hier reinzukommen. Und dich hat er nach unseren Dienstlisten gefragt. Weiß der Geier, wie er die in all den Regalen hier so schnell gefunden hat. Fakt ist, eine Liste fehlt. Der Zusammenhang liegt auf der Hand.«
    »Aber warum hat er meinen Bericht abgegeben?«
    »Um Zeit zu schinden, vermutlich. Es wäre aufgefallen, wenn an dem Tag keiner abgegeben worden wäre. Wir hätten nach dir gesucht und wären viel schneller drauf gekommen, was los ist.«
    Als er das hörte, wurde Kyle ganz mulmig. Jetzt bereute er es, so lange gezögert zu haben.
    »Ich werde das weiterleiten. Hoffen wir, dass er noch nicht über alle Berge ist. Und du holst dir eine neue Uniform und schiebst vier Wochen Strafdienst im Kerker!«
    Kyle ließ den Kopf hängen. Dienst im Händlerviertel war ein Zuckerschlecken verglichen mit dem Kerker. Da unten stank es, die Gefangenen stanken, die Ratten stanken, sogar die Wächter stanken. Einfach alles stank! Selbst nach den vielen Doppelschichten war Kyle das Händlerviertel immer noch lieber als der Kerker. Doch der Offizier war bereits auf und davon. Er hatte auch nicht so ausgesehen, als ob er mit sich hätte reden lassen. Dann wären es vermutlich acht Wochen geworden.

    Françoise

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash verfolgte den Kampf zwischen Dennik und seinem letzten Gegner. Bisher hatte sich der Kerl nicht schlecht geschlagen, soviel stand fest. Er nutzte die Ratschläge, welche der frühere Emir ihm gegeben hatte, weitestgehend zufriedenstellend. Doch noch immer fand Berash ein oder zwei kleine Dinge, welche Dennik sicher noch besser machen konnte, nein machen musste!

    Während Dennik eine kurze verschnaufspause machte, nachdem er seinen Gegner angegriffen hatte, ging der rote Hund zum Konter über und begann damit, weitere Schläge auszuteilen. Dennik geriet damit etwas in Bedrängnis. Berash verdrehte die Augen und schüttelte mit dem Kopf. Die Sache konnte doch nicht so schwer sein. Dennik musste seine Bewegungen besser koordinieren, er machte oftmals zuviele Schritte, der Oberkörper war zu steif. Das war doch nicht zum aushalten!

    "Beliars blutiger Auswurf, hör auf zu Tanzen! Du tippelst ja mehr auf der Stelle herum als ein Klosterschüler, der keinen Pisspott findet!" rief Berash erbost. "Und wozu hast du deine verdammte Hüfte? Die kann man benutzen! Da hab ich ja schon Großmütter sich geschmeidiger bewegen sehen! Hast du Gicht oder was?"

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Berash kritisierte lautstark und die Menge lachte lauthals. Dennik ließ sich durch den Spott jedoch nicht aus der Ruhe bringen, im Gegenteil, es heizte ihn an. Seinem Gegner schien es genauso zu gehen, er begann noch mehr Wucht und Schnelligkeit in seine Schläge zu bringen, welche Dennik höchst konzentriert abwehrte, blockte und ihnen auswich.

    Er versuchte mit zusammengebissenen Zähnen dem Rat seines Lehrmeisters zu folgen, doch in einem echten Kampf blieb oft nicht mehr als ein Moment um sich der Situation bewusst zu werden, geschweige denn über seine eigene Hüfte zu philosophieren. Den nächsten Stich seines Gegner wich er aus und versuchte mit einem Satz nach vorne und einer aggressiven Attacke seinen Feind die Luft zu nehmen und selbst wieder etwas mehr Raum zu gewinnen.

    Erneut streifte sein Angriff seinen Gegner. Die Spitze seiner Klinge drang in die Haut am Bauch ein und hinterließ ein kleines Loch in dem Wams seines Feindes. Nicht weiter tragisch, doch ein Punkt mehr für Dennik. Er war siegessicher und langsam war er sich sicher, dass er hier zwar einen erfahrenen Kämpfer vor sich hatte, dieser jedoch nicht an seinen letzten Gegner heran kam.

    Dennik täuschte einen Hieb von rechts an, zog die Klinge im letzten Moment zurück und stach erneut zu. Mit einem Hieb verteidigte sich der rote Hunde und brachte Denniks Kurzschwert aus seiner vernichtenden Bahn. Eilig sprang Dennik außerreichweite, positionierte sich neu, griff erneut an. Dieses Mal mit erhobener Klinge, welche im letzten Moment eine seitliche Bahn schwenkte und schließlich erneut von unten nach oben geschlagen wurde. Dieses Mal wich sein Gegner zurück. Dennik setzte nach, erst ein Schritt, während er seine Waffe in Position brachte, einen Befreiungsschlag seines Gegner blockte er, während er einen weiteren Schritt machte und mit einem weiteren seitlichen Hieb das Schwert seines Widersachers davonschmetterte. Dennik zog seine Waffe zurück um Schwung zu holen für den entscheidenden Stich, doch da kam die linke Faust auf ihn zu. Im letzten Moment konnte er ihr ausweichen in dem er seinen Kopf zur Seite zog. Einen balancierten Schritt nach hinten musste Dennik jedoch bezahlen und so schaffte es der rote Hund seine Waffe wieder kampfbereit in Stellung zu bringen. Wütend begann Dennik erneut. Eine Salve von Schlägen ließ er auf seinen Gegner nieder, hackte und stach, während er aufmerksam auf Konter wartete. Schließlich erfolgte eine solche Konter, dann warf der Hund seine Waffe in die Luft, sprang, bekam sie mit der linken Hand wieder zu fassen und noch im Sprung wollte er Dennik mit einem brachialen Schlag den Gar ausmachen. Alarmiert duckte sich dieser und rollte sich ab, um wie in seinen vorherigen Kämpfen einem Angriff zu entgehen und hinter seinem Gegner wieder aufzuspringen. Er drehte sich um und konnte den Hund beim ebenfalls neu in Stellung bringen sein Schwert in die Achsel stechen.

    Ein schmerzerfüllter Schrei, gejubelt und ein erschöpfter Dennik. Das Schwert steckte noch in der Achsel, doch die Waffe des Hundes war bereits zu Boden gefallen.

    "Tut mir Leid, Kumpel", Dennik grinste kläglich und zog dann seine Klinge mit einem Rück aus der Wunde. Die Schmerzensschreie stiegen noch einmal an, dann wurde der Hund bewusstlos und viel zu Boden. Fragend schaute Dennik Berash in die Augen.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash nickte widerwillig. "Brauchbar. Aber in der Hüfte musst du biegsamer werden. Du solltest üben, dich nach hinten zu lehnen und dabei das gleichgewicht trotzdem zu halten. Aus so einer Haltung kann man schnell wieder angreifen."

    Berash musterte die Menge an Menschen, welche das Kämpfen mitverfolgt hatten. Mit einigem Aufwand hätte man auch hier in Thorniara eine ordentliche Arena aufziehen können um so einiges an Gold zu machen. Und erst der ganze Trubel drumherum... Aber als Getreuer Innos gab es bestimmt irgendwo ein Gebot, dass dies untersagte.

    "Aber du musst deine Bewegungen fließender werden lassen. Nutze sie gezielt und tanz nicht mit so vielen tippelnden Schritten herum. Wo du drei Schritte machst, brauche ich nur einen. Jeder zusätzliche Schritt kann dich das Gleichgewicht kosten. Beide Füße immer auf dem Boden lassen, so gut es eben geht."

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    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Handwerksviertel - Weberhütte

    Es wollte ihn nicht so recht loslassen, obwohl es eigentlich nicht sonderlich spektakulär schien. Seit Wochen suchte Vicktar nun schon in der Bibliothek nach dem Zauber, dessen Zeuge er geworden war - oder es eher vermutete geworden zu sein. Ein Blick in die Seele des Gegenübers, ein unverhohlenes Schauen auf die blanke, peinliche Wahrheit im Innern eines Menschen... das war es doch, was die oberste Feuermagierin mit Harivald dem Lügner angestellt hatte, nicht? Ja, sein Ordensbruder hatte nun in Vicktars Geiste diesen Beinamen erhalten, denn der Alte hatte vom Ergebnis der Untersuchung und der Strafe Harivalds gehört. Françoise war eine mächtige und sicherlich auch weise Frau - doch sie agierte viel zu milde. Was der Lügner getan hatte - nicht nur der Diebstahl an sich, sondern der berechnende Vertrauensmissbrauch, die kalte, höhnende Lüge gegenüber seinem Unterstützer und der Obersten ihres Ordens - waren unentschuldbare Frevel. Es waren Voraussetzungen, unter denen ein vertrauensvolles Miteinander nicht möglich war. Für Vicktar war Bruder Harivald gestorben, nun existierte nur noch Harivald der Lügner.

    Der Fall an sich hatte ihn dennoch weniger beschäftigt, als man denken mochte, denn der Zauber der Obersten ließ seinen Geist nicht los. Nichts hatte er in den Schriften dazu gefunden, wenngleich ihm ein kurzes Hilfegesuch an Meister Vestos sicherlich weitergeholfen hätte. Doch Vicktar war gar nicht auf den Gedanken gekommen, den Bibliothekar zu fragen. Stattdessen verzweifelte er viel lieber.
    "Wenn du keine Ruhe geben kannst, dann geh eben zu Meisterin Françoise und frag sie selbst!", herrschte Johanna ihn an, denn ihre Nerven lagen bei diesem Thema mittlerweile blank. Bei den Worten pflegte Vicktar verächtlich zu zischen, doch langsam fragte er sich, ob er das nicht vielleicht wirklich tun sollte.
    "Weißt du was? Das tue ich jetzt auch!", entgegnete der Alte diesmal und sprang vom Tisch in seiner Weberhütte auf, an dem sie zu dritt - Johanna, Gero der Schneider und er - saßen. Gero pflegte sich für gewöhnlich aus den Zwisten Vicktars mit seiner Ziehtochter herauszuhalten, doch diesmal pflichtete er ihm bei. Und so machte sich der Novize auf den Weg zur Zitadelle, wenngleich es ihm anmaßend erschien, in seinem Range einfach so die Ordensführerin zu stören. Andererseits war er der Primus. Das musste doch etwas wert sein.

    Auf direktem Wege begab er sich zur Kammer der obersten Feuermagierin und klopfte an. Auf ein Zeichen trat er ein.
    "Verzeiht die Störung, Herrin", begann er, "Ich hoffe, Euch nicht zur Unzeit zu stören, denn ich fürchte, mein Anliegen ist gewissermaßen selbstsüchtig. Als ich bei Eurer Befragung Harivalds", er stockte, musste er sich doch den Beinamen verkneifen und sich darauf beschränken, ihn im Stillen zu denken, "als ich Zeuge dessen wurde, wie Ihr die Wahrheit in ihm zu ergründen ersuchtet, kam ich nicht umhin, mich für die Art und Weise der Befragung zu begeistern. Ich möchte die Magie erlernen und beherrschen, um ein Werkzeug zu haben, mit dessen Hilfe ich die wahrhaft Verkommenen von denen unterscheiden kann, die nur verblendet sind durch das Trugwerk des Dunklen. Und blicktet Ihr nicht direkt in seine Seele und erforschtet sie? Ich fürchte, es ist zu vermessen, Euch darum zu bitten, doch könntet Ihr mir zeigen, wie man vermittels der Gabe unseres Herrn solche Wundertaten vollbringen mag? Ich fand nichts in den Büchern dazu, als ich suchte, und vermutlich übersteigt es mein Können um ein Weites, beherrsche ich och bislang nicht mehr als die zarten Anfänge der Telekinesis, doch scheint es mir genau das zu sein, was ich mir erhoffte, als ich die Magie zu studieren begann."

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    Die Kämpfe waren ein grausames Spektakel. Gath brachte es gar nicht über sich, dabei hinzusehen.
    Dennik stand in der Arena, schlug sich recht wacker, hatte im letzten Kampf eine gefangen und kämpfte gerade im Finale seiner Gruppe.
    Es war unschön, gelegentlich hörte er seinen Freund oder dessen Kontrahenten keuchen, aber sonst bekam er nicht viel mit.
    Den Seytz hatte er auch noch nicht gefunden, was vermutlich daran lag, dass er, bevor die Kämpfe begonnen hatten, blitzschnell durch die Stadt gesputet war, hin in das Waffenlager, das ihm auf dem Weg in diese Lagerhalle noch beschrieben worden war, und dann mit einigen Waffen zurück. Zum Glück hatte ihn die Wache dabei nicht gesehen, denn er durfte zwar Waffen in der Stadt tragen, aber was er mit einem ganzen Bündel von denen wollte, wäre dann wohl doch schwer zu erklären.

    "Alles in Ordnung?", hörte er plötzlich Traérs besorgte Stimme von irgendwo kurz vor ihm. Gath stand hier mit dem Rücken zur Wand, in einer dunklen Ecke des Hauses und starrte auf den Boden.
    "Naja... Könnte besser sein.", brummelte der Bootsbauer zurück. "Kämpfe sind nicht mein Fall."
    "und Dennik wird es schaffen.", beruhigte Traér. "Sterben wird er nicht dabei, dazu ist er viel zu gut. Und wenn er aufpasst, auch nicht zu einem Krüppel."
    "Hmm..."
    "Glaub mir, ich habe schon viele Leute in Bakaresh in der Arena kämpfen sehen, die guten Kämpfer kamen immer wieder raus."
    "Hmm..."
    Ein Schmerzensschrei zerriss die Luft und Gath zuckte sofort in sich zusammen. Dazu Gejohle und kurze Zeit darauf noch ein Schrei.
    "Ich geh mal schnell gucken, wie es Dennik geht.", erklärte Traér mit einem Hauch von Besorgtheit in der Stimme und verschwand in Richtung der Menschenmenge.

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    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Es wurde immer dunkler um sie herum, doch anscheinend kümmerte es hier niemanden, so etwas wie Fackeln, die die Gassen hier erleuchteten waren anscheinend zu teuer für das arme Pack, das hier lebte. Die Schweinehirtin und der Hämmerer waren längst in ihrer Kate verschwunden, die Frau, die sich als Ara vorgestellt hatte, hatte eine alte Öllampe hervorgeholt, die jetzt ihren kleinen Tisch in einen kleinen Fleck Helligkeit tauchte.

    Je mehr sie von dem Rum tranken, wobei sie mehr trank als er, damit er später noch kämpfen konnte, taute sie immer mehr auf. Aus ihrem Misstrauen wurde ein Lächeln im Gesicht, das dieses nun auch viel schöner und offener machte.

    Sie erzählte von ihrem Leben, was San Daran etwas traurig machte, obwohl sie vielleicht sogar ein besseres Los gezogen hatte, als manch anderer hier. Sie war Witwe, ihr Mann war Seemann gewesen, doch bei einem Sturm in der Nähe von Khorinis war er ums Leben gekommen. Sie lebte von den paar Fischen, die ihr Cousin, der Fischer war, ihr aus Mitleid zukommen ließ und von dem wenigen Geld, was sie von dem Händler bekommen hatte, der ihren Mann angeheuert hatte.

    San Daran musste zuerst gut überlegen, was er ihr erzählen konnte, dann entschied er sich, so wenig wie möglich Preis zu geben. Man wusste ja nie. Er erzählte, dass auch er auf einem Schiff arbeitete, aber nur ein Händler sei. Aber er hätte Streit mit dem Kapitän bekommen, da dieser mehr Geld wegen der Hafenblockade gewollt hatte. Also war er abgehauen und versuchte unterzutauchen bis morgen, wo er einen Bekannten auf dem Marktplatz um Hilfe bitten würde.

    Anscheinend schien sie ihm diese Geschichte zu glauben, jedenfalls ritt sie nicht darauf herum und wollte lieber mehr von den Orten hören, die San Daran bereits bereist hatte, was er tat und wobei er auch nicht lügen musste. Er erzählte von Khorinis, von den schönen Orten von Varant, der Küste, von Bakaresh und von kleinen Inseln.

    Der Lärm in dem Lagerhaus schwoll zunehmend zu; Rufe und Schmerzensschreie waren zu vernehmen.

    "Wieso fragt sich hier niemand, woher der Lärm kommt? Und wieso weiß die Stadtwache davon nicht?"

    Ara zuckte mit den Schultern.

    "Kann schon gut sein, dass die das wissen, aber sich nicht trauen etwas zu machen. Hier kamen heute ein paar Leute vorbei und haben jedem ein paar Münzen gegeben, wenn wir die Klappe halten, über alles, was heute Nacht passieren würde. Und hier hat man mehr Angst vor... ihnen, als vor der Wache. Würde sie jemand anzeigen, könnte die Wache einen nicht vor ihnen beschützen. Also kann es auch sein, dass die Wache auch nichts weiß."

    Sie hörten Schritt aus der Dunkelheit kommen und blickten beide auf, als zwei Männer auf sie zukamen. Automatisch legte San seine Hand auf den Säbel. Vielleicht war es jetzt soweit. Doch als die beiden in das Licht der Lampe kamen, erkannte San Daran keinen von ihnen. Obwohl der eine etwas vertraut aussah.... Die Männer trugen leichte Lederrüstungen und Breitschwerter, stabil, aber relativ billig, wie er auf den ersten Blick erkannte. Und vermutlich etwas stumpf.

    "Schluss für heute, geht lieber ins Bett!", meinte der linke, vermutlich dienst-höhere und San Daran erkannte die Stimme. Es war der Mann, den er damals verschont hatte, um Reyn zu warnen. Hoffentlich erkannte er ihn nicht.

    "In Ordnung, wir gehen!", sagte Ara und hob die Arme beschwichtigend.
    San Daran sagte nichts, damit seine Stimme ihn nicht verriet, nickte und stand mit Rücken zu ihnen auf. Dabei fiel ihm ein Geldsack herunter und klirrte auf den Boden. Verdammt, er hatte ihn nicht verstaut, nachdem er Ara bezahlt hatte.

    "Was haben wir denn da?" San Daran konnte schon ein Grinsen aus der Stimme hören. Er drehte sich um und versuchte zu lächeln.
    "Huch, das ist mir wohl runtergefallen." Wie konnte er die Situation retten, was würde Dennik tun...
    "Vielleicht bleiben wir noch etwas sitzen, und ihr beiden habt genug Gold, um euch eine Woche durch jedes Bordell zu treiben..."

    Anscheinend überlegten beide, dann grinste der Bekannte anzüglich.

    "Davon hast du doch sicher mehr oder? Ron, durchsuch ihn!"

    Okay, seine Zunge hatte nicht funktioniert. Mal sehen wie das mit seinen Muskeln war. In einer Bewegung zog er den Säbel und hielt ihn an Rons Kehle. Der andere nahm die Hand an sein Schwert, doch San Daran schüttelte mit den Kopf.

    "Nehmt das Geld und haut ab!"

    "Wer bist du, uns Befehle zu geben... Moment. San Daran?"

    Ron erkannte den Namen und schaute Hilfe suchend nach seinem Chef. Dieser hatte sich seit seinem letzten Treffen mit dem ehemaligen Piraten ziemlich gemausert. Die Schultern waren breiter und mehr Narben, vermutlich von Kämpfen hinter Lagerhäusern, prangten auf seinen Armen.

    "Ich hatte dir gesagt, lasst mich in Ruhe. Jetzt ist es zu spät." Er schubste diesen Ron gegen eine Wand und hob seine Waffe für einen Schlag gegen den anderen Kerl, wie auch sein Name noch einmal war.
    Dieser jedoch zog blitzartig sein Schwert und blockte. Die Waffen standen still in der Luft und San Daran zog mit seiner Rechten den Hammer aus dem Gürtel.
    "Hast du noch nicht genug Prügel bekommen?", fragte San Daran den Banditen. Der Hammer sauste auf ihn zu, doch dann kam ein Schwert und blockte.
    Das war Ron.
    "Halt du dich da raus!", zischte San, doch der verunsicherte Ron hielt Stand.
    Der ehemalige Pirat hatte keine andere Wahl, außer zurückzuweichen, also stieß er die beiden etwas zurück und wich dann nach hinten aus. Der Ältere war wahrscheinlich erfahrener, dieser Ron war noch grün hinter den Ohren, weshalb er auch wagemutig für einen Schlag nach San ausholte.
    Der Schmied erinnerte sich an seine Übungen. Waren die Schläge hart gewesen, hatte er mit beiden Waffen überkreuzt geblockt. Dieser Schlag kam von einer Hand, außerdem hatte sein Kontrahent das falsche Bein vorne.

    Es war ein leichtes, den Schlag mit dem Säbel zu blocken und den Hammer, während er auf die Knie sank, auf dessen Fuß zu schlagen. Der jüngere quiekte, doch ging das in einem Jubelschauer aus der Arena unter. Mit dem Ellebogen schlug San den Kerl zurück und brachte seine beiden Waffen dieses Mal gerade noch in Position, um die Waffe von dem anderen Banditen zu blocken. Er war noch auf dem Knie, was vielleicht nun ein Fehler war, doch mit dem Schwert zwischen San Darans beiden Waffen, konnte er die Blockade besser kontrollieren und steuerte sie nach rechts, um nach links aufstehen zu können.
    Ron hielt sich den Fuß, der wahrscheinlich nicht einmal gebrochen war und der andere ging nun wutschnaubend auf San Daran los.
    Es waren wilde, unkontrollierte Schläge, die San mit beiden Waffen nach abwechselnd links und rechts ablenken konnte. Frustriet keuchte der bekannte Bandit und San Daran, etwas außer Puste wich zurück. Dann kam Ron wieder, schlug von rechts auf ihn ein und der andere nutzte das aus, um seinerseits von links zu schlagen.

    Zwar hatte San bereits Schläge von unterschiedlichen Richtungen abwehren müssen, doch niemals von so unterschiedlichen Orten mit unterschiedlicher Frequenz. Er konzentrierte sich nur aufs Blocken, nutzte keinen Schlag aus und wich so oft es ging aus. Das Metall klirrte und einmal schnitt eine Klinge ihm ganz scharf am Gesicht vorbei.

    "Umkreise ihn, Beliar noch eins!", keuchte der Dienstältere, seinerseits bereits sehr außer Puste.
    Verdammt. San Daran ließ sich zu einer Wand zurückdrängen, damit sie ihn nicht komplett von zwei Seiten bearbeiten konnten. Er atmete tief ein. Konzentration, das war alles. Verdammt, was hatte er denn bei Xorag gelernt? Es war vollkommen egal, wer gewann. Der Sieger schrieb die Geschichte. Wenn er besiegt war, war es egal, ob er fair gekämpft hatte.
    Mit einem Ausfallschritt ging er auf den Tisch zu, neben dem Ara sich ängstlich an die Wand klammerte. Doch er konnte ihr keine Aufmerksamkeit schenken. Schon musste er sich unter einer Klinge hindurchducken und von rechts einen Schlag parieren.
    Dann war er bei dem Tisch, er zerschlug die Lampe und Öl spritzte auf Rons Hose, die auch sofort Feuer fing. Sofort ging er zu Boden und versuchte seine Hose mit den Händen auszuklopfen.
    Den Schlag des anderen Banditen konnte San Daran mit dem Hammer blocken, dessen Griff aus Stahl war. Diese Chance ausnutzend flog der Säbel nur so auf die Schulter des Mannes zu. Sie blieb steckend und mit einem Keuchen fiel der Bandit auf sein Knie.
    "Ich habe dir gesagt, lasst mich in Ruhe. Nun ruhe bei Beliar."
    Das Knacken, das der Hammer am Schädel des Mannes auslöste, ließ San Daran schauern. Der Kopf wurde eingeknickt und blieb merkwürdig angewinkelt am Hals hängen. Der leblose Körper fiel in den Staub.

    Schnell ließ San Daran den Hammer fallen und sprang zu Ara, um ihr den Mund zuzuhalten und schon spürte er einen Schrei aus ihrer Kehle kommen und unter seiner großen Hand verstummen. Mit Entsetzen in den Augen betrachtete sie ihn.
    Ein Mann kam herbeigeeilt und an dem Pfiff erkannte er Bill.
    "Fessel den Mann am Boden!", zischte der ehemalige Pirat seinem Freund zu und sah zu Ron, der immer noch seine Hose durchklopfte.

    "Ara, alles ist in Ordnung! Ich erkläre dir alles, aber du musst ruhig sein. Schaffst du das?" Sie nickte, doch kaum war seine Hand von ihrem Mund entfernt, da bekam er eine Ohrfeige.
    "Du hast ihn getötet!", flüsterte sie, vermutlich aus Angst, dass sie zu laut war. Dann kam der Ausdruck des Entsetzens zurück.
    "Ich werde dir nichts tun! Sei bloß leise!"
    Und er ging, nun bei fast kompletter Dunkelheit zu den beiden Männern am Boden, von denen einer saß, der andere aber über ihm stand.

    "Bill, hat man uns gehört?"

    "Vermutlich nicht. Ich habe mich kurz zum Eingang geschlichen. Die sind so blau und laut, die hören nichts außer ihrem gröhlen."

    Immerhin etwas. Dann wandte sich der ehemalige Pirat an den Gefangenen.
    "Ron, richtig?", fragte San und erkannte schemenhaft ein Nicken. "Ich tue dir nichts. Du bist auf der falschen Seite Mann."

    Licht fiel über sie und der ehemalige Pirat bemerkte, dass Ara, die nun leichenblass war, eine Lampe auf den Tisch gestellt hatte, eine andere, wie die zerbrochene auf dem Boden.

    San Daran bemühte sich einer ehrlichen, aufmunternden Stimme. Er sah die Angstschweißtropfen zwischen den glänzenden Pickeln des Jünglings glitzern.

    "Du arbeitest für einen Mörder, Betrüger, Verräter!" Demonstrativ hielt er Bills vernarbtes Gesicht in das Licht.

    "Diese Männer sind traurige, brutale Verbrecher! Sie jagen uns schon eine Weile, verstehst du?"

    Ron nickte eifrig.

    "Aber du hast Glück, du steckst noch nicht tief genug in dieser Scheiße, wir glauben nicht, dass du uns Böses willst, nicht wahr Bill?"

    Dieser wusste anscheinend nicht, auf was San Daran hinaus wollte, doch nickte er langsam.

    "Du kannst immer noch auf die richtige Seite wechseln. Ich sage es dir ganz ehrlich. Reyn wird diese Nacht nicht überleben, sein Imperium wird zusammenfallen. Doch du, du hast die Chance diese Nacht zu überleben. Es kommt drauf an, willst du auf der Seite sein, die brennt, oder die, die triumphal von dannen zieht?"

    Stille breitete sich über sie aus und San Daran versuchte ein Grinsen. Dass er Blutspritzer im Gesicht hatte, untermalte vielleicht die Szenerie etwas besser.

    "Bei der zweiten Seite?"

    "Richtige Antwort! Schneide ihn los!"

    Schon wurde Ron wieder befreit und ließ sich aufhelfen.

    "Wie viele Wachen hat Reyn da drinnen?"

    "Einige, er hat die letzten Tage ziemlich angeheuert. Ich war bei den Frischlingen dabei."

    "Würde Bill auffallen, wenn er da drin wäre?"

    Bill riss den Kopf herum, doch Ron sah nur den Schmied an.

    "Vermutlich nicht, es ist so voll da drinnen..."

    "Erwartet er einen Rapport von euch? Wird er... den da vermissen?"

    "Nicht wenn ich meinem Chef sage, er war betrunken und ist in einem Bordell, das kommt schon mal vor."
    Schlaues Kerlchen.
    "Wir sind auch auf eigene Faust losgezogen, wir wurden nicht geschickt. Brodo", so hieß der Tote also..."hoffte darauf, irgendwas zu finden, um Reyns Aufmerksamkeit zu gewinnen. Seit der Jagd nach dir war er anscheinend ziemlich in Ungnade gefallen, er hat von nichts anderem geredet."

    "Bill zieh die Rüstung des Toten an. Ron, erzähl deinem Vorgesetzten das mit dem Bordell. Und haltet euch möglichst außerhalb des Gebäude und alleine auf, damit ihr nicht auffallt. Alles klar?"
    Zu Bill flüsterte San Daran noch.
    "Das Zeichen mit dem Piff bleibt gleich."

    Ara beobachtete, wie San Daran die Leiche in Unterkleidern zu den Schweinen brachte, die vermutlich noch nie ein so fettes Essen gehabt hatten. Wenn sie mit Fleischresten gefüttert wurden, würde morgen nur noch ein Skelett übrig sein. Als er zurück kam, hatte Bill die Kleidung an, die ihm etwas zu klein war, doch das fiel kaum auf.

    "Los ihr beiden. Wir gehen besser rein!", das letztere galt Ara.

    Die Lampe veränderte ihren Standort auf das Innere der kleinen Hütte und die beiden setzten sich zu einem Fensterloch, von wo aus sie die Arena noch hörten.
    "Es tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest.", begann San ehrlich. Ara schaute mittlerweile nur traurig, weniger entsetzt.
    "Ich habe mal auf einem Schiff gearbeitet. Unter einem Kapitän Rack. Erster Offizier war damals noch Reyn...", fing der ehemalige Pirat an und stopfte sich seine Pfeife, wobei er seiner Schutzgebenden in die Augen sah.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    Verflucht. So kaputt hatte der Nordmarer Edon noch nie gesehen, sofern man dies als "kaputt" bezeichnen konnte. Verwirrt, verwirrend, betrunken, und wiedereinmal total verrückt saß sein damaliger Begleiter, welcher ihn einst nach Feshyr geführt hatte, oder so ähnlich, auf dem harten Boden und grinste. Grinste er wirklich? Im etwas dämmerigen Licht an der Bar, und wegen der geringen Höhe auf welcher sich das Gesicht des Betrunkenen befand war der Gesichtsausruck nicht allzu genau zu bestimmen, aber eigentlich war dies auch irrelevant. Brom steckte ihm seine Hand entgegen.

    "Steh auf mein Freund, du solltest nicht auf dem dreckigen Borden hocken. Besonders nicht hier..."

    Im Hintergrund hörte er dass Dennik, aka der Snapper, auch den letzten Kampf erfolgreich überstanden hatte. Sehr gut. Alles verlief soweit nach Plan- Blieb nur zu hoffen dass der Plan etwas taugte.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon winkte ab. Ein Boden war auch nur ein Boden und wenn er schon nicht bequem war, schien es doch das einzige zu sein, zu dem man immer wieder zurück fand, wenn sich die Welt um einen drehte. Mt einer schwammigen Geste fuhr er um sich herum, als wolle er nach irgendwelchen Schemen greifen, dabei furh er nur um sich herum, als wolle er "das alles hier" sagen:
    "Pass auf. Ich habe da einen Plan, oder besser gesagt zwei Pläne - na ja eigentlich habe ich gar keinen Plan, aber das macht ja nix. Ich muss in jedem Fall wissen, was hier abgeht. Wer ist hier, was wollen die hier, störts keinen, dass die alle hier sind. Und warum zum Teufel hauen sich die Leute gegenseitig auf's Maul?"
    Das war der Punkt, den der Dieb bis hierhin noch am wenigsten verstanden hatte. Verbrecher gut und schön, aber diejenigen, die wenig genug hatten, damit sie taten was sie konnten, um mehr zu kriegen, als sie bereits hatten, taten, was sie taten, damit sie mehr bekamen, also sie taten ihre Taten um des mehr willens, doch nutzte es keinem, sich gegenseitig zu verhauen, wenn doch kein Mehr war, das derjenige bekommen würde, der die meisten Leute am besten verdrosch..

  12. Beiträge anzeigen #52
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    "Diese ganzen Leute hier-", Brom ging in die Hoche um leiser erden zu müssen, sodass nur der Angesprochene wirklich etwas mitbekam. "-, sind größtenteils anwesend, um auf Arenakämpfe zu wetten. Der Sinn der Kämpfe ist-", er deutete in Richtung Reyn. "- dass der Sieger seine Leibwache werden kann. Er regiert den Untergrund von Thorniara, ist ein ziemlich übler Bursche. Einige hier sind jedoch nicht so begeistert von dem Typen, aber dies st für dich ersteinmal unwichtig. Dazu kann ich dir vielleicht später mal mehr erzählen.... Von was für einem Plan sprichst du?"

    Gespannt blickte der Hockende dem Sitzenden entgegen.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Die Situation schien mit jedem von Broms Worten noch ein Stück nebulöser zu werden. Wetten machte ohne Zweifel Sinn. Reich werden ohne etwas auch nur annähernd anstrengendes dafür getan haben zu müssen, ein Lebenstraum, der im Gewerbe des gewerblich Gewerbslosen nur allzu weit verbreitet war. Doch warum sich die Leute nun gegenseitig in die Schnauze prügelten, um anderen zu beweisen, dass sie es konnten und dann dafür bezahlt werden, darüber schien noch einiges diskutiert werden zu können
    "Der Plan... der Plan... der Plan. Der Plan, der Plan, der Plan... deeeer Plaaaan. Ah ja, genau - der Plan. Der hat sich gerade geändert, weil wir gerade fachkundig festgestellt haben, dass wir gerade umzingelt sind von einem Haufen von - nun, lassen wir das. Also, ein neuer Plan."
    Edon sprang auf die Beine, torkelte, fiel um und sprang ein zweites Mal auf. Der Nebel in seinem Kopf hatte sich ein bisschen gelichtet...
    "Ganz genau, Unterweltbosse. Also der Nichtplan sieht vor, dass ich mir die Kämpfe anschaue, um etwas zu überlegen, von dem ich noch keinen Plan habe und wenn dann dieser kein Plan zu einem halben Plan herangeplant ist, dann brauchen wir den Moment der Gunst der Stunde, um uns zu überlegen, wie wir damit reich werden, den richtigen Leuten aus dem richtigen Winkel ans Bein gepisst zu haben..."

  14. Beiträge anzeigen #54
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Der Dieb wusste nicht ob er lächeln sollte oder nicht. Etwas kläglich entschied er sich für letzteres.

    "Naja, diesen Plan musst du wohl ohne mich durchziehen."

    Seine Stimme passte keineswegs zur Mimik, wie sie so ernst, trocken, und mit einem Anflug von Schuldgefühlen aus seinem Rachen kam.

    "Ich verfolge zurzeit andere Ziele, welche mich in einen großen Haufen von Problemen gewürfelt hat. Um zu gehen bin ich schon zu tief in der Scheisse, um andere Pläne zu verfolgen würde ich ein zu hohes Risiko eingehen. Wenn irgendwas schiefgeht, bin ich und die Anderen kräftig am Arsch."

    Die Anderen. Er wusste dass Edon keinerlei Ahnung hatte wer die Anderen waren. Doch darauf lag Brom keinen Wert. Allerspätestens seit er vorhin diesen halbwegs Unschuldigen erdolcht hatte, gab es keinen Ausweg mehr, und so musste er schweigen.

    "Deshalb bitte ich dich darum, und hoffe wirklich auf dein Vertrauen, dass du nicht unbedingt die größte Aufmerksamkeit auf dich, geschweigedenn auf mich ziehen wirst."

    Aus seinen klaren blauen Augen schien fast schon etwas flehendes.

  15. Beiträge anzeigen #55
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Mit leichter Besorgnis beobachtete Lukar ihren neusten Zugang im Team. Seine Besorgnis galt dabei jedoch weniger dem Dieb Brom selbst, der sich neben seinem Übereifer ja als loyaler Diener ihrer Sache erwiesen hatte, zumindest vorerst, sondern vielmehr dessen verschrobenen Kameraden. Die Ankunft dieses Sonderlngs war kaum jemanden entgangen, der sich nicht zu hundert Prozent auf den Kampf konzentrierte sondern auch gleichzeitig seine Umgebung im Blick hielt. Zuerst hätte man annehmen können, es handelte sich um einen weniger Auffälligen Galgenvogel. Einem Kriminellen, der seiner Aufmachung nach zu urteilen einiges auf dem Kasten hatte und vielleicht sogar eine gewisse Professionalität bei allem was er anfasste an den Tag legte. Auch Lukar war dieser Ansicht gewesen nachdem er den Neuankömmling einige Zeit diskret beobachtet hatte. Er hätte innerlich beinahe einen Luftsprung gemacht, als Brom sich diesem Fremden näherte und ein Gespräch begann. Den jeder brauchbare Freund von einem Freund ihrer Sache war am Ende kein Freund von Reyn und würde sich vielleicht sogar an ihrer kleinen Aktion beteiligen.

    Doch schon nach kurzer Zeit, präzieser, ein halbes dutzend oder soagr mehr Bierhumpen später, musste Lukar seine Analyse wohl oder übel revidieren , wenn nicht sogar komplett neu Aufsetzten. Dieser Kerl war offenbar ein Trunkenbold und ein verrückter Trunkenbold noch obendrein. Denn während andere Männer nach über einem halben Dutzend Bierkrügen laut gröhlten oder bereitschaftlich die geheimsten Geheimnisse ihres Leben irgendeinem Wildfremden unter den Zinken riegen, begann dieser Typ irrsinnige Lieder zu singen, die den wildesten und humorvollsten Trinkliedern gnadenlos Hohn sprachen.
    Mit was für einem Irren, in drei Götters Namen, verkehrte Brom da eigentlich? Und mussten sie befürchten, das dieser Säufer am Ende noch zu einer Gefahr für ihr Vorhaben wurde?
    Lukar notierte den Fremden jedenfalls für alle Fälle gedanklich in der Schublabe „Potentiel Bedrohlich“ bevor er sich wieder seinem Freund Slicer zuwandte, der sich mit bravur in die Rolle eines blutdürstigen Schaulustigen versetzt hatte um nicht all zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Während Lukar stirnrunzelnd dem Gebrülle seines Freundes zusah, war er sich plötzlich nicht mehr ganz scher, ob dieser wirklich nur Schauspielerte oder stattdessen vielmehr volllkommen fasziniert vom Anblick war der sich ihm bot.

    „Slicer? Kann ich dich kurz sprechen?“
    Mühevoll klopfte er seinem Freudn auf die Schulter und zog ihn ein Stück von der Arena weg. So schnell wie Slicer seine Aufmerksamkeit vom Kampf auf das Gespräch richtete, hatte er offenbar doch nur geschauspielert..
    „Klar. Aber schade. Grade wurde es richtig Spannend. Was willst du?“
    „Hast du zufällig Warrick irgendwo in der Menge gesehen?“
    Der Bärtige drehte demonstrativ den Kopf zu beiden Seiten, zog die Schultern hoch und schürzte die Lippen.
    „Nein. Wieso? Sollte er etwa hier sein?“
    „Ich habe Alfred auf die Suche nach euch beiden Geschickt. Ich habe gehofft, er würde ihn zeitig finden.“
    Der Händler schüttelte bedauernd und verärgert zugleich den Kopf.
    „Vedammt, was macht der Kerl bloss?“
    „Mach dir nichts draus, Lukar. Warrick war schon immer ein komischer Kauz, Er hat ein Talent dafür, immer genau dann auf der Bildfläche zu erscheinen, wenn man ihn nicht erwartet, aber er am dringensten gebraucht wird. Er wird schon noch kommen.“
    "Das hoffe ich. Für ihn. Es ist nicht so, das wir ihn jetzt unbedingt brauchen würden, aber so wackelig wie die Verhältnisse hier sind, müsste er jederzeit auf der Matte stehen und eingreifen können. Das setzte ich vorraus, grade bei einem Profie wie ihm."

    Lukar seufzte. Er hatte Warrick als einen zuverlässigen Verbündeten angesehen und hielt auch noch immer daran fest.
    Das er grade jetzt nicht aufzufinden war, wo er nach seiner Anwesenheit verlangte, wurmte ihn. Doch vermutlich tat er Warick Unrecht. bestimmt war er nach wie vor auf seinem alten Beobachtungsposten, sprich, kreuz und quer in der Stadt unterwegs. Das Alfred ihn da nicht sofort Ausfindig machen konnte, war doch noch einigermaßen verständlich.

    "Ich mus zugeben, ich hatte eben beinahe Bamel, das der Snapper es nicht schafft."
    Plapperte Slicer plötzlich munter drauflos. Sein Ansatz traf genau die Sorge, die Lukar auch vorhin. gehabt hatte. Immerhin war Dennik ein Schlüsselelement in ihrem Plan. Doch die Formulierung Slicers weckte seine Sinne für Gefahr.
    Er hatte ihren verlässlichen Verbündeten Snapper genannt. Nicht Dennik. Ohne groß zu überlegen ging Lukar auf das Schauspiel ein das sein Freund begonnen hatte.
    "Verständlich. Ich hätte eine Menge Kohle verlieren können. Wenn ich bedenkt, was ich alles auf ihn gesetzt haben, wäre mir eben fast schlecht geworden."
    Erwiederte Lukar mit öliger Stimme, die Augenbewegungen Slicers dabei genau analysierend. Slicer deutete mit seinem Blick nach Links über Lukars Schulter. Der Hehle wiederstand dem Drang, sich umzudrehen und sich somit noch verdächtiger zu machen sondenr führte ihr falsches Gespräch fort.
    "Du darfst nicht so hohe Risiken eingehen." Fuhr Slcier ebenso ölig fort. "Du verschleuderst am Ende noch ein Vermögen, Gerd. Das würde dem Boss garnicht gefallen."
    Slicer lies das letzte Wort leise Ausklingen und seufzte unmerklich. Ein Zeichen dafür, das ihre Scharade nutzlos war.
    Kaum hatte er aufgehört zu sprechen, begriff Lukar auch, wieso. Offenbar hatte die Person, die Slicer beobachtet hatte, genau auf sie zugehalten.
    Mit festem Schritt trat jener Man nun an sie heran und blieb leicht schräg hinter Lukar stehen.
    Slicer prostete dem Unbekannten mit dem Bierhumpen zu den er noch immer bei sich trug.
    "Grüß Innos, mein Freund. Wie können wir behilflich sein?"
    Erst jetzt wagte Lukar es. Er setzte ein künstliches, überraschtes Gesicht auf und drehte sich zu dem Mann herum, um ihn direkt in die Augen zu blicken.
    Was er sah, lies ihm das Blut in den Adern gefrieren...

  16. Beiträge anzeigen #56
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    An ihrem Schreibtisch saß Françoise und band ihre Haare zu einem Zopf. Vor sich hatte sie mehrere Seiten mit Berichten und Briefen liegen. Außerdem befanden sich eine Haarbürste und säuberlich aufgereihte Glaslinsen auf dem Tisch. Während sie darüber nachgedacht hatte, was wichtiges in den Berichten stand, hatte die Priesterin ihr seidiges, schwarzes Haar gebürstet. Das löste leider keine Probleme, doch es half der Priesterin sich zu konzentrieren. Die gleichförmigen Bewegungen hatten etwas meditatives an sich.

    Als sie den Zopf mit einem Haarbündel verknotet hatte, blickte Françoise noch einmal über die Berichte. Der Inhalt blieb der Gleiche und ihr kamen auch jetzt keine passenden Ideen dazu. Deshalb klaubte sie die Blätter zusammen und legte sie beiseite. Stattdessen wollte sich die Priesterin nun den Linsen widmen, wurde dabei aber jäh von einem Klopfen unterbrochen. Ein Klopfen unterbrach immer irgendetwas.
    So ließ die oberste Feuermagierin auch von den Linsen ab und stand vom Schreibtisch auf, bevor sie den Gast hereinrief. Es handelte sich um Vicktar, der ein persönliches Anliegen auf dem Herzen hatte.
    »Du möchtest also bei mir lernen. Ich sag dir gleich, dass mein Zeitplan eng ist und ich dir nicht die gleiche Aufmerksamkeit schenken kann, wie ein anderer Lehrmeister. Fraglich, ob das für einen Anfänger wie du es bist, sinnvoll wäre. Wenn du trotzdem darauf bestehst, meinetwegen.«
    Die Priesterin setzte sich auf ihren Thronstuhl und deutete Vicktar an, sich einen Stuhl vom nahen Tisch an das Podest heranzuziehen.

    »Du hast aufmerksam beobachtet. Während ich Harivald befragte, setzte ich verschiedene Zaubersprüche ein. Und jeder davon übersteigt in der Tat dein Können bei weitem. Wenn es dir aber darum geht, die Wahrheit ans Licht zu bringen, gibt es einen recht einfachen Zauber, der dir das zumindest erleichtern kann. Er wird die Macht der Stimme genannt. Mit seiner Hilfe könntest du deine Stimme zum Beispiel sehr liebreizend klingen lassen und auf diese Weise dein Gegenüber dazu bringen, dir das richtige zu sagen. Aber er hat seine Grenzen. Es ist mehr ein Überreden als ein Befehlen, wenn du so möchtest.«

  17. Beiträge anzeigen #57
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Er schluckte den Drang herunter, Brom vor die Füße zu kotzen. Das bildliche Mittel hätte leicht falsch verstanden werden können, so betrunken wie Edon schien,was die Dramatik des Augenblicks irgendwie ruiniert hätte.
    "Das ist das Problem. Immer haben immer alle einen Plan. Von dem glauben sie dann, dass er sie reich und glücklich und attraktiv und weise und stark und gütig und beliebt und aufrecht und ehrbar und durchtrieben und undurchsichtig und ehrbar und glücklich und... hatte ich kahl schon? Grün auch? Also wann immer die glauben, dass sie durch ihren Plan grün werden, da ertragen sie den Gedanken nicht mehr, dass sie scheitern können und sie suchen sich andere und die werden dann zwar nicht grün, aber wenigstens ein bisschen türkis. Und andere haben ein anderen Plan, wie sie grün werden und holen sich andere türkise und am Ende ist die ganze Welt von irgendwelchen Halbtürkisen überschwemmt, die alle einen Plan haben und pfuschen sich gegenseitig in die Pläne und dann werden die, die grün werden wollten nicht mal mehr türkis und die türkisen nicht mal ein bisschen blasstürkis und am Ende laufen alle in grau rum und denken sich Pläne aus, wie sie wieder grün werden. Scheiß auf grün, scheiß auf den Plan! Wenn du was aus dem ganzen Haufen grauer wunderlicher was lernen willst: versuch nicht genauso grün zu werden wie alle anderen. Werd rot! Oder blau! Oder gelb getupft mit kleinen bunten streifchen. Wir haben eine ganze Welt, um blau zu werden, aber nein! Immer wollen alle grün werden. Ich sage dir: blau ist das neue grün. Keinen Plan haben ist der neue Plan. Und uns alle total in die Scheiße reiten ist der neue Erfolg."
    Er holte tief Luft und brüllte durch den vollen Saal:
    "SCHEIß AUF GRÜN!!!"
    Vermutlich konnte er schon froh sein, wenn allein Brom ihn verstanden hatte...
    Geändert von Edon Mesotes (23.04.2015 um 23:25 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #58
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Zitadelle - Kammer der Obersten Feuermagierin

    Und so saß er nun zu Füßen der Ordensführerin - dank des Thronstuhls, der sie ein wenig erhöhte, sogar wortwörtlich - und wurde ohne größere Umschweife tatsächlich unterwiesen. Es war nicht der Zauber, den er gewünscht hatte, doch es war einer, der ihm auf seltsame Art und Weise noch mehr gefiel - und ihn dann doch wieder abschreckte. Die Möglichkeiten, die in der magischen Veränderung der eigenen Stimme lagen - wenn das Potenzial dieser Fähigkeit tatsächlich so groß war, wie er es gerade vermutete - waren gewaltig und gefährlich. In den falschen Händen konnten solcherlei Kenntnisse Verheerendes anrichten. Aber zweifelte er gerade an seiner eigenen Tugendhaftigkeit?
    Nein, es war vielmehr die Ehrfurcht vor der damit einhergehenden Verantwortung. Ja, das musste es sein, wenngleich er die Verantwortung bisher auch nicht gescheut hatte. Dennoch wusste Vicktar nicht, ob ihm vollends wohl dabei war, diese Form der Magie zu erlernen und zu wirken. Es war nicht die Kunst der Einsicht, sondern des Einflusses auf sein Gegenüber. Und wünschte er sich nicht manchmal, wenn der rhetorische Disput ihn trotz des Wissens, dass seine Ansicht die richtige war, in eine frustrierende Sackgasse führte, dass er sein Gegenüber mit bloßer Willenskraft von der Richtigkeit seiner Position überzeugen konnte? Ein gefährlicher Reiz lag bei der Aussicht darauf, dass dies möglich werden mochte, in der Luft.

    "Eine mächtige Gabe scheint mir das zu sein, den Anderen mit der Stimme so zu beeinflussen. Im rechten Sinne angewandt kann das sicherlich von großem Nutzen sein. Doch welche Spielarten der Stimme kann man damit erzeugen? Und... ich muss zugeben, dass ich mir nicht recht vorstellen kann, wie genau ich meine Magie einsetzen muss, um das zu bewerkstelligen."
    Beim Erlernen der Telekinese war das Problem der abstrakten Vorstellung noch nicht so akut gewesen, denn schließlich konnte man sich ein gewobenes Netz aus reiner Magie, mit dem man einen Gegenstand festhielt, recht gut im Geiste ausmalen. Doch wie sollte das bei der Veränderung der eigenen Stimme aussehen? Wieder einmal merkte er, wie sehr er doch noch am Anfang des Verständnisses der Magie stand.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Scheisse. Ziemlich jeder, der nicht unbedingt konzentriert die Kämpfe beobachtet hatte starrte nun geradewegs auf den etwas schief stehenden Edon. Und auf Brom, welcher davor stand und nicht wusste was er tun sollte.

    Ziemlich das erste mal hatten die Worte des nun anscheinend völlig Verrückten ihn nicht zum Lachen gebracht. Er war wütend. Wütend, von einem alten Freund mit dem er einiges durchgemacht hatte, wahrscheinlich versehentlich, wie der letzte Depp stehengelassen zu werden. Bevor der, der zuvor alle AUfmerksamkeit auf sich gezogen hatte reagieren konnte hatte er die Faust des Nordmarers im Gesicht, beziehungsweise auf der Stirn,und krachte hart auf den Boden. Tief atmete der Dieb durch. Immernoch starrten ihn einige an, während andere sich wieder abgewand hatten, da sie dachten Edon wäre ein einfacher Säufer gewesen. Dieser hatte anscheinend einen Moment das Bewusstsein verloren, weshalb Brom ihn aus der Halle zerrte. Wieder stand er vor dem Hintereingang, ein Stückchen entfernt von der Stelle an welcher er zuvor den Kämpfer erstochen hatte, und wieder lag eine Geistig abwesende Person vor ihm. Sollte er warten? Ein oder zwei Minute blieb er stehen, war sich nicht wirklich im Klaren was er gerade getan hatte. Dann lehnte er sich an eine nahe Wand, und beobachtete den Bewusstlosen.
    Geändert von HerrBrom (23.04.2015 um 23:00 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #60
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Für einen Moment war die Welt um ihn herum schwarz. Als er wieder zu Sinnen kam, lehnte er an einer Häuserwand, eine Hand lag auf seiner Schulter, die ihn dagegenstützte. Er lächelte leise und schob seine Hand auf die Schulter der kleinen Person. Seine Stimme klang säuselnd, wie die eines schlaftrunkenen, den man aus seinen Träumen geweckt hatte.
    "Weißt du, was dein Problem ist?"
    Seine Hand griff nach Broms Nacken und zog ihn nach vorne, während er mit seinem eignene Kopf nach vorne schnellte. Ihre Köpfe klatschten an der Stirn gegeneinander und ein heller Blitz fuhr durch Edons Gedanken. Das machte munter. Brom stolperte nach hinten.
    "Dir fehlt Finesse. Du denkst zwar mit, aber nicht zu Ende. Und du erkennst einfach nicht, wann es das beste ist, etwas komplett bescheuertes zu tun."
    Er rieb sich die Stirn, vor seinen augenflimmerte es noch einen Moment, dann war Ruhe. Er ließ sich an der Wand heruntergleiten und griff unter seinen Mantel. In jeder hand hielt er einen Beutel, der eine mit schweren Münzen gefüllt, der andere war weich, als wäre er mit Gras gefüllt - oder einem anderen kraut, das es überall gab. Er schnürte den Beutel, roch daran und verzog das Gesicht. Billiges Kraut. Achtlos warf er den Beutel fort in die Dunkelheit. Wer im blinden klaute, erbeutete manchmal halt nur einen Haufen Scheiße.
    "Und du schlägst wie ein Mädchen, aber darum geht's nicht. Denn der, der etwas bescheuertes tut, den hält man für bescheuert, den, der etwas geniales tut, für genial. Und den, der etwas betrunkenes tut, für sinnlos betrunken."
    Er reckte sich und knackte mit dem Nacken. Vielleicht hatte er den Schlag ins Gesicht sogar verdient, vielleicht sogar einen herben Tritt in die Nüsse. Aber vermutlich nicht von Brom - noch nicht. Edon schaute sich um und grinste wieder.
    "Vielleicht ist ja jetzt eine gute Zeit, zu reden."

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