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  1. Beiträge anzeigen #21
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    Brom hielt sich weiterhin bedeckt. Er hatte den großen Vorteil dass niemand ihn kannte, geschweigenden äußerst oft zuvor sah. Während er zuerst beobachtete wie Samji in einen Kampf verwickelt wurde, wie diese Olivia einmal zwischen Reyn, Dennik und wieder zurück wechselte und schlussendlich Dennik selbst gefolgt von Luke dem Untergrundboss einen Besuch abstattete lehnte der Nordmarer an der Holzwand und nahm einen tiefen Zug seines Sumpfkrautes. er wusste noch nicht genau was er hier solle ausser zu beobachten, doch dies reichte ihm bisher. Lukar unterhielt sich anscheinend mit ein paar Leuten. In der Mitte der halle, genauergesagt in der kleinen Arena kämpften bereits die ersten Leute. Einer der beiden bewaffnet mit einem einfachen Langschwert, der andere mit einem Streitkolben. Letzterer war anscheinend überlegen und hatte dem ersten mit einem wuchtigen Schlag ein Kniegelenk gebrochen, sodass dieser nun am Boden lag. Gebannt starrte das Nebelkind auf den am Boden liegenden, welcher aufgegeben hatte, womit der erste Kampf anscheinend vorbei war...

  2. Beiträge anzeigen #22
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Er hatte sich in eine ruhige Ecke nahe der Waffenausgabe zurückgezogen und dehnte die schmerzenden Arme. Der geblockte Hieb hatte seine Spuren hinterlassen und fast ärgerte sich Samij, dass er diese sinnlose Streiterei nicht ein für alle Mal beendet hatte. Sollte ihm der Kerl nochmal vor die Klinge kommen, dann würde es sicherlich das letzte Mal sein. Den laufenden Kampf hatte der Jäger allerdings kaum mitbekommen, allerdings maß er dem keine Bedeutung zu. Mittlerweile war das Gefecht entschieden, der Gewinner ließ sich feiern, hier und da wechselten kleinere Geldbeträge den Besitzer. Samij verabscheute das ganze Szenario, wollte die Sache endlich zu Ende bringen. Endlich wieder raus aus der Stadt. Doch noch saß er hier in diesem Lagerhaus fest und harrte der Dinge, die da kommen mochten.

    Samij brummte unzufrieden. Noch einmal zog er den Arm so weit es ging zur Seite und ließ danach die Schultern gegeneinander kreisen. Hätte der kahle Hüne nur die Finger von ihm gelassen, dann wäre er jetzt wohl noch am Leben. Aber so war es. Entscheidungen zogen Handlungen nach sich und auf Handlungen folgten Konsequenzen. Welche Konsequenzen seine eigenen Entscheidungen und die seiner Gefährten letztendlich nach sich ziehen würden, war für den Jäger noch nicht ersichtlich. Doch bald würde er mit den Konsequenzen umgehen müssen. Seine Hand strich über seine Waffe, dann richtete er den Blick wieder zum Kampfplatz. Denniks Kampf stand an. Nun galt es, den ersten Schritt zu meistern.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Nachdem Olivia ihnen ausgerichtet hatte, dass Reyn nur darauf warten würde, dass sie etwas Dummes machen, waren Luke und Dennik zu dem Untergrundboss gegangen.
    Es war noch nicht die Zeit dafür, Reyn zu töten und der richtige Ort war es auch nicht. Deswegen mussten sie ihn beruhigen, oder wenigstens dafür sorgen, dass er glaubte, sie wollten ihm nichts Böses.

    Der Druidenlehrling überließ seinem Freund das reden, da Dennik darin besser war als Luke.
    Als sie die Angelegenheit mit Reyn dann geklärt hatten und zurück gehen wollten, um den Arenakampf weiter beobachten zu können, erkannte Luke Samij, welcher mit zwei Schlägern kämpfte. Aber dieser Kampf war recht schnell vorbei und Samij ging als Sieger hervor. Da sich keiner von Reyns Leuten einmischte, mussten sich auch Dennik und Luke nicht einmischen.

    Schweigend beobachtete Luke das Geschehen in der Arena und bald schon stand ein Sieger fest. Es war der Typ mit dem Streitkolben, wenn man diese improvisierte Waffe überhaupt so nennen konnte, der sich nun von der Menge feiern ließ. Jetzt lag es an Dennik, den nächsten Kampf zu bestreiten. Das Problem war nur, Gath war noch nicht hier um ihre Waffen zu bringen. Allerdings konnte sie auch nicht lange warten, sonst würde die Menge ungeduldig und das konnten sie sich nicht leisten.
    An Dennik gewand fragte der junge Dieb:
    "Schlimm wenn du dir eine der Waffen nimmst, die sie hier den Kämpfern leihen? Ich möchte nur ungern das Reyn ungeduldig wird und es wäre auch nur für den ersten Kampf..."

  4. Beiträge anzeigen #24
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik lächelte Luke wissend zu. Gath kam gerade in jenem Moment durch die Tür des Lagerhauses, welche auch sogleich hinter ihm wieder geschlossen wurde. Der junge Bootsbauer hatte Schweißperlen auf der Stirn. Zum Glück hatte Dennik ihn noch gefunden und erklärt, dass er als Reichsbürger die Waffen zu holen hatte. Gath war sogleich los gezogen und wie es aussah hatte er sich auch gesputet.

    "Ich habe was gut bei dir, mein Freund", begrüßte Dennik ihn und schnallte sich sein Kurzschwert an den Gürtel. An seinen Boss und Kampforganisator Luke gewandt sagte er noch: "Ach, falls ich es nicht überleben sollte, dann versprich mir, dass du alle heil aus Thorniara raus bringst und vor allem Olivia hier wegbringst", er zwinkerte seinem Freund zu und betrat die Arena.

    Es roch nach Sumpfkraut und verschütteten Bier. Die ersten glänzenden Blutspritzer säumten bereits den Boden des Kampfplatzes. Der Kämpfer mit dem zertrümmerten Knie hatte nur mit Hilfe zwei seiner Freunde das Lagerhaus verlassen können und der Sieger ließ sich noch immer auf der anderen Seite des Lagerhauses feiern. Jetzt im Nachhinein bereute es Dennik, dass er dem ersten Kampf nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte. So hatte er wertvolle Informationen gegen seine Widersacher versäumt.

    "Sobald der erste Mann nicht mehr aufsteht, oder die Waffe fallen lässt, ist der Kampf zu Ende", brüllte Reyns Kampfbeobachter und machte dann eine Pause um Spannung aufzubauen. Die Zuschauer grölten und begannen lauthals ihre Wetten zu verhandeln und sich für ihren Kandidaten zu entscheiden. Die Wahl war hier wahrlich nicht leicht. In der einen Ecke der provisorischen Arena stand Dennik. Ein junger hagerer Mann in sauberer Lederrüstung und mit einem Schwert bewaffnet. Seine Aufmachung wirkte vermutlich doch ein wenig kriegerisch, hatte sein Gegenüber und Kontrahent doch ein schlichtes Leinenhemd und eine Stoffhose an. Er war ein gutes Stück größer als Dennik und sein Körper war der eines professionellen Schlägers, Söldners und Türstehers. Muskulös, doch ein leichter Bierbauch war vorhanden. Er hatte massive Oberarme und ein breites Kreuz. Er wirkte unerschrocken und hatte bestimmt so einige Gossenschlägereien und Stechereien hinter sich, doch Dennik hatte weit mehr Erfahrungen was den Kampf in einer Arena anging.

    Während sein Kontrahent posierte und die Menge anstachelte, offenbar genoss er die Aufmerksamkeit, fixierte Dennik still seinen Gegner. Er musterte ihn von oben bis unten. Er wurde taub gegen das Grölen und das Brüllen der Zuschauer und entwickelte einen Tunnelblick auf seinen Feind. Scorpion hatte ihn gut geschult und in grimmiger Entschlossenheit zückte er sein Kurzschwert. Sein Gegner folgte seiner Geste und schwang seine Holzfälleraxt in der Luft herum.

    "Auf die Plätze. Fertig. Los!", brüllte der Spielleiter nun und schon saß kaum noch einer der Säufer auf seinem Fass, oder seiner Kiste. Aufgeregt johlten sie und warteten auf das Blutvergießen.

    Dennik schritt leichtfüßig auf seinen Gegner zu. Er hatte mit seinem Kurzschwert nicht die Reichweite seines Feindes und so nährte er sich schnell. Sein Gegenüber versuchte locker und entspannt zu wirken, doch sein Atem ging schnell. Mürrisch blickte er Dennik entgegen. Locker hielt er seine Axt und schien mit bloßer brachialer Kraft Dennik zur Flucht treiben zu wollen, doch dieser ließ sich nicht einschüchtern. Noch einen weiteren Schritt kam der Meisterdieb näher und endlich hob sein Widersacher die Axt um sie von oben auf den braunhaarigen Dieb fahren zu lassen, doch es war schon zu spät. Dennik bückte sich nach unten und überwand die Distanz mit seinem Widersacher durch einen blitzschnellen Sprung. Sein Schwert stach er dem fremden Kämpfer in den Bauch und drückte so fest er konnte.

    Ein lautes Stöhnen war zu vernehmen, der muskulöse Mann krümmte sich, Dennik zog flink seine Waffe aus der Wunde und machte einen Satz zurück. Er hatte nicht tief gestochen, dafür hatte der Sprung an Reichweite nicht genug wettgemacht, doch er hatte seinen Gegner getroffen noch ehe dieser es hatte kommen sehen. Es war riskant gewesen. Kräftige Männer neigten dazu selbst in solchen Momenten noch zuzuschlagen und sich zu rächen und deshalb hatte sich der Meisterdieb auch so schnell zurückgezogen. Doch er hatte sich umsonst gefürchtet. Die Holzfälleraxt entglitt dem Gegner und landete auf dem Boden ehe auch Denniks Kontrahent sich auf die Knie fallen ließ und sich den Bauch hielt. Fassungslos schaute er Dennik an.

    "Der Kampf ist zu Ende!", brüllte der Spielmacher und trat heran um Denniks Hand in die Luft zu strecken.

    "Wie heißt du?", fragte der Spielmacher.

    "Dennik", antwortete der Meisterdieb.

    "Dein Kampfname", hakte der Spielmacher nach.

    Lange musste er nicht überlegen. Er hatte nie einen solchen Kose-, Kampf-, oder Spitznamen gehabt, doch sein Lehrmeister hatte seinem Kampfstil damals einen Namen gegeben. Snapperstil.

    "Ich bin Snapper", antwortete Dennik und lächelte stolz. Er wünschte Scorpion konnte ihn jetzt sehen.

    Der Spielmacher nickte und brüllte lautstark. "Der Snapper hat gewonnen".

    Wütend brüllte die eine Hälfte der Zuschauer, raufte sich durchs Haar, während die andere Hälfte ihrem Sieger lautstark applaudierte und grölend nach noch mehr Bier verlangte. Es war ein Spektakel. Das musste man Reyn lassen, selbst hier in Thorniara konnte man mit solcherlei Dingen wie Arenakämpfen also Geld verdienen. Die Durst nach Blut schien selbst hier im Hafenviertel groß zu sein.

    Langsam fiel die Anspannung von ihm ab, während er zurück aus der Arena trat und sich wieder zu Luke gesellte. Er stellte sich neben seinen Freund und steckte die Waffe weg. Reyn schaute sie eindringlich an und Dennik nickte ihm ergeben zu.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Gespannt hatte Luke den Kampf zwischen Dennik und seinem Gegner beobachtet. Viele hatten wohl auf den breiten Kerl gewettet. Wer würde denn auch schon davon ausgehen, dass ein kleiner, dünner Mann mit einem Kurzschwert einen Hünen, der mit einer Holzfälleraxt kämpfte besiegte?
    Denniks Kampf dauerte nicht lange und sein Kontrahent war schneller blutend am Boden, als er es gedacht hatte. Immer noch verdutzt über das, was ihm grade passiert war, hielt er sich die Wunde am Bauch und blickte entsetzt auf die Stelle, an der Dennik eben noch gestanden hatte. Von zwei Männern wurde er aus der Arena gebracht und notdürftig verbunden, bevor sie die Lagerhalle verließen.

    "Guter Kampf mein Freund", lobte Luke seinen Diebeskumpanen und klopfte ihm auf die Schulter. "Und netter Kampfname", meinte der Druidenlehrling noch grinsend zu Dennik, bevor einer von Reyns Leuten auf sie zukam.

    "Hier", meinte dieser und reichte Luke einen Beutel mit einpaar Münzen.
    Auf den verwirrten Blick von Luke meinte Reyns Scherge nur:
    "Hat man dir das nicht erzählt? Für jeden Sieg erhält der Kämpfer einwenig Geld. In eurem Fall bekommst du es, da du der Boss vom Snapper bist."
    Wortlos nahm Luke das Geld entgegen und gab es dann gleich weiter an seinen Freund.
    Im Hintergrund hatte der nächste Kampf bereits begonnen, doch war es von Anfang an klar, dass dieser nicht lange dauern würde.
    "Nach dem Kampf musst du wieder ran. Wenn du da gewinnst gibt es noch einen Kampf. Sozusagen das Finale von deiner Gruppe. Dann ist Berash auch bald an der Reihe", erklärte Luke, während er den Kampf beobachtet hatte.
    Glücklicherweise war Gath noch rechtzeitig gekommen und hatte Dennik mit seiner Waffe ausgestattet. Von den Waffen nahm sich Luke auch einen Dolch und verstaute diesen an der Halterung die sich unter seiner Lederrüstung an seinem Unterarm befand. Ganz unbewaffnet wollte der Druidenlehrling auch nicht sein, falls es zu irgendwelchen unerwünschten Problemen kommen sollte...

  6. Beiträge anzeigen #26
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Anerkennend nickte Lukar Dennik zu als er siegreich aus dem Kampf hervorging und sich erneut mit Luke Drake absprach.
    Der Kampf hatte bewiesen, dass Dennik ein erfahrener Kämpfer auf diesem Gebeit war. Anders als die meisten dieser Straßenköter wusste er nicht nur, die Waffe die er bei sich trug richtig einzusetzten, sondern auch noch seinen Gegner genau einzuschätzen und so schnell wie möglich unschädlich zu machen. Dennik fackelte nicht lange, machte keine nutzlosen Spielchen, sondern schlug ellegant und effizient zu. Zu ihrem Glück schien grade dieses geheimnissvolle Vorgehen, dass keine gröhlenden Drohgebärden oder dämlichen Posen beinhaltete, den Zuschauern zu imponieren. Dazu dann auch noch dieser Kampfnahme. Lukar war niemals selber einem Snapper begegnet -zum Glück, sonst stüne er vermutlich nicht hier- doch er kannte die Berichte von besonders risikoreichen Jägern und Sammlern die ihm die Krallen für gute Preise verkauft hattem. Laut diesen Männern kämpften Snapper gerissen und vorrausschauend... so wie Denneik.

    Abschätzend blicke Lukar hin über zu Reyn, der sich immer noch hinter der Maske des berechnenden und gelangweilten Anführers gab, der alles und jeden hier unter Kontrolle hatte. Es schien nicht so, als hatte er noch vor ihnen seine Schläger an den hals zu hetzten. Doch auch wenn es seine steinerne Mienen icht verriet, ging Lukar stark davon aus, dass ihn die Vorstellung Denniks imponiert hatte. Es würde sich zeigen, wie sich die Sache weiter entwickeln würde.
    Lukars Blick wanderte hinüber zu der Schwarzmagiern. Aus ihrer Rolle an dieser Geschichte wurde der Hehler noch immer nicht ganz schlau. Wenn er es recht verstanden hatte, unterstütze sie ihr Vorhaben durch ihre Fähigkeiten.und als Gegenleistung sorgte Dennik für einen Sicheren Weg aus der Stadt. Doch während er sie so beiiläufig musterte, war er sich nicht mehr so sicher, ob Dennik sie an dieser Sache wegen ihrer Talente oder vielmehr ihrem Äußeren beteiligte. Sicher, Dennik war ein Profie. Aber eben auch ein Mann in der Blüte seiner Jugend und somit nicht ganz unanfällig für die Charme eine vielleicht gleichaltrigen und noch dazu äußerst attraktiven Frau.

    „Also doch keine vorzeitige Eskalation?“ Riss ihn die sarkastische Stimme Slicers aus den Gedanken. Grinsend wand Lukar sich seinem treuen Freund zu.
    „Offenbar nicht. Aber warten wir es ab. Reyn scheint mir ein ziemlich wankelmütiger Zeitgenosse zu sein was derlei Belustigungen angeht. Und da er eigentlich schon alles hat, was er will, werden ihn Gold und Logik nicht besonders viel Interessieren. Das macht ihn wenig berechenbar und verdammt gefährlich. Hoffen wir also, dass sein desinteresse vorerst so bestehen bleibt.“
    Slicer schnaubte belustigt in sich hinein und verschränkte die Arme vor der Brust; Eine Geste, die Lukar immer noch an Noctal Nomak errinerte. Ob der bleiche Kahlkopf wohl an dieser gewagten Aktion mitgemischt hätte, wäre er noch am Leben? Lukar würde es wohl niemals erfahren, obwohl er fast sicher war, das Noctal sich die Gelegenheit auf keinen Fall hätte entgehen lassen.
    „Eigentlich schon irgendwie schade.“ Meinte Slicer, grob mit den Augen die johlenden Zuschauer musternd. In seinem Gesicht zeigte sich Abschäu und Verachtung. Diese hirnlose Menge schaulustiger Kleinkrimineller passte nicht ganz in das Bild der strafen Ordnung des „Ringes“, die er so viele Jahre lang ausgelebt hatte.
    „Was? Das Reyn uns seine Schläger nicht seine Schäger an den Hals hetzt?“
    „Ja. Es ist ewig her, dass ich einen menschlichen Gegner hatte. Und ich rede jetzt nicht von dieser Flachpfeife Mehrus. Ich meine einen anspruchsvollen Gegner. EInen, mit dem man sich ein ordentliche Gefecht Auge liefern kann. Auge in Auge, verstehst du?“
    „Verstehe ich schon. Natürlich. Aber ich muss zugeben, meine Vorliebe wäre es nicht.“
    Lukar lächelte entschuldigend.
    „Dann hast du es wohl bisher noch nicht richtig versucht. Dieses Gefühl ,wenn man einem Gegner gegenübersteht, bei dem du nicht weist, ob er dein letzter sein wird.... und wenn du dann mit blutiger Klinge über ihm stehst und dem Tod ins Gesicht lachen kannst... unbeschreiblich.“
    Die Augen seines Freundes schienen einen Moment lang wegzudriften, doch Slicer fing sich schnell wieder.
    „Es ist aber, wie gesagt, schon länger her das ich in eine solche Situation geriet. Setrariff.... ja das war hart, aber die Viecher waren keine Menschen. Da hast du emotionslose Hndernise erledigt, mehr nicht Einem Menschen in die Augen zu schauen und zu wissen, er schaut zurück und pisst sich vermutlich grade in die Hose weil du ihm gleich ein Ende machst, das ist es wovon ich rede.“

    Für einen Sekundenbruchteil wäre Lukar beinahe erschrocken zurückgetreten. Der völlige Ernst n der Stimme Slicers, diese monotone Erzählweise, hatte den Worten eine nahezu unbeschreibliche Eiseskälte verliehen die selbst Lukar ein wenig erschreckte. Dabei wsuste er längst, dass Slicer kein zimplerlicher Mann war. Der Moment, als er und Noctal Mehrus Söldner niedergerungen hatten, hatte es offenkundig gemacht. Und dennoch kam diese Offenbarung völlig überraschend für den Hehler, der ja selbst fast alle Menschen die ihm im Weg standen, lediglich als Hindernis betrachtete. Als Hindernise, die man umgehen oder beiseitigen musste. Die Emotionen dabei hatten immer nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Und nicht zuletzt war Lukar auch kein richtiger Kämpfer. Egal mit welcher Waffe.
    "Ich habe Notcal damals die Chance gegeben, eben dieses Gefühl nachzuempfinden."
    Fügte Slicer hinzu, währned Lukar noch immer über die vorherigen Worte seines Freundes und Komplizen nachdachte.
    "Nicht umsonst habe ich ihm damals mein altes Schwert geschenkt. Ob Er jemals in den Genuss kam, weis ich leider nicht. Ich hoffe, wir sehen ihn noch einmal wieder. Er war vom selben schlag wie wir. Solche Männer sind selten. Schwer als Komplizen zu ersetzten. Und noch schwerer als Freund..."
    Lukar nickte abwesend und sah einen Augenblick zu Boden. Gerne hätte er gesagt, dass er noch daran glaubte, den Haarlosen noch einmal wieder zu sehen. Doch er tat es nicht. Etwas in ihm wusste einfach mit Gewissheit, dass dem nicht so war.
    Statt also zu antworten, winkte er eine der ausschenkenden Damen herbei, nahm ihr zwei Bierkrüge ab und drückte einen Slicer in die Hand.
    "Stossen wir an." Meinte er mit leicht belegter Stimme. "Auf Noctal und alle anderen die wir seit Setariff nicht wiedergesehen haben."
    Slicer nahm den Humpen entgegen und starrte einen Moment lang auf den schaum, der auf dem Bier schwomm und sich langsam auflöste.
    Dann stieß er seinen Humpen entschlossen mit dem von Lukar zusammen.
    "Auf Noctal!"
    Geändert von Lukar (21.04.2015 um 21:28 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #27
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Und die gesammelte Mannschaft brach auf. Alle. Bis auf San Daran. Dieser machte mit Dennik aus, dass er sich in der Nähe des besagten Lagerhauses aufhalten würde, für denn Fall, dass er gebraucht hatte. Er dachte schon für sich, dass sein Freund ihm den Kopf Reyns überlassen würde.
    Doch Sicherheit dafür konnte er nicht haben. Deswegen beschloss er für sich, sollte es laut werden, gäbe es Krawalle im Lagerhaus, würde er mit seinem Säbel in der Hand die Arena stürmen und seinen Blutzoll verlangen.
    Doch davor musste er noch einiges erledigen. Zuerst ging er in das Zimmer von Gath, in dem seine Waffen aufbewahrt wurden. Nun geschnappt zu werden war ein Risiko, das er gewillt war auf sich zu nehmen. Er könnte sich mit dem Schmiedehammer als Schmied ausgeben, oder als Pirat und Bill als Mitmatrosen bezeichnen.

    Beinahe mit Tränen in den Augen wickelte er seine Waffen aus dem Stoffbündel. Zuerst kam, etwas matter glänzend als zuvor, sein Säbel zum Vorschein. Die reine Hiebwaffe war hoffentlich noch genauso scharf, ein Schneidetest mit dem Tuch ergab, dass sie scharf war, aber etwas Pflege nicht schaden konnte. Sein modifizierter Schmiedehammer, mit einem metallenen Griff und einem etwas spitzeren Kopfteil, kam danach zum Vorschein.

    Wie zum Test schwang er beide durch die Luft des kleinen Zimmers. Das vertraute Wusch-Wusch und das gewohnte Gewicht verliehen ihm sofort ein Gefühl der Sicherheit. Da er mit dem Säbel das Kämpfen mit der linken Hand gelernt hatte, nahm er diese automatisch in die Linke, den Schmiedehammer, mit dem er schon einige Schädel wohl zerbrochen hatte, in die Rechte.

    Dann versteckte er beide Waffen trotzdem in seinem Mantel und verließ vorsichtig die Taverne, um die Ecke lugend, ob eine Wache im Schankraum war. Dort hielt sich aber keine auf, so machte er sich, über den Hinterhof, auf den Weg rasch zum Hafen.
    Seine Freunde würden etwas Zeit benötigen, dennoch wollte er sich für seine letzte Trainingseinheit vor dem Kampf etwas beeilen.
    Schnellen Fußes erreichte er schließlich das Schiff, auf dem nun weniger Betrieb herrschte, als die Tage zuvor, obwohl die Kette entfernt worden war. Sie warteten offensichtlich immer noch auf ihren Kapitän.

    Den ersten Fuß an Deck setzend, kam Kaddour schon auf ihn zu.

    "Du!?"

    "Hol Bill!", meinte San Daran nur und zog seinen Säbel. "Wir sind zum trainieren verabredet."

    Die Waffe machte den Bootsmann stutzig. Oder vielleicht wollte er nur, dass sich die beiden den Schädel einschlugen, dann hätte er weniger Probleme. Vielleicht hörte er auch nur den Ernst aus San Darans Stimme oder er war einfach nur zu müde, um sich auf sonst noch einen Scheiß einzulassen.

    Wenig später kam auch Bill mit ernster Miene an Deck, wieder zwei Säbel in den Händen.

    "Hast du dir mein Angebot überlegt?", fragte San Daran.

    "Aye."

    "Nimmst du es an?"

    "Aye."

    Und er griff an.
    San Daran hob schnell mit der linken seinen Säbel, blockte den senkrechten Schlag und schlug selber mit dem Hammer zu. Sein alter Freund konnte zwar noch blocken, doch die Wucht des Hammers war zu viel für ihn und er wurde ein Stück zur Seite gedrängt.

    Der ehemalige Pirat ging in Kampfstellung seine linke Waffe etwas vor seiner rechten. Bill schlug bevorzugt mit beiden Händen abwechselnd zu, deswegen konnte San Daran auch abwechselnd blocken, wenn er schlug achtete er aber darauf, auch Schläge mit beiden Händen gleichzeitig zu führen.
    Nach erfolgreichem Ausweichen führte er seinen Hammer von links nach rechts und gleichzeitig seinen Säbel von rechts nach links. Bill musste nun seine Waffen in Körpermitte ziehen, um dies blocken zu können, die Waffen schabten aneinander, aber ein Zurückweichen von San verhinderte ein Festsetzen der Waffen. Schnell machte er einen Ausfallschritt und ließ so die Waffen beide von außen auf Bill niederfahren.
    Den Hammer konnte er blocken, doch der Säbel hielt vor Bills Hals in der Luft an.

    "Jetzt wärst du tot." Dieses Mal sagte San Daran dies nicht mit Spaß, wäre er Reyn, wäre Bill tot.
    Dieser drehte sich um und ging wortlos.

    "Was ist los? Bill?"

    "Rechnest du auch mit dem.... Unerwarteten?"

    Plötzlich flog eine leere Flasche auf San zu, die er in der Luft reflexartig zerschlug. Dieses Mal grinste Bill und auch San Daran stimmte mit ein, obwohl es in seinem Inneren so verwüstet aussah. Dann flog die nächste Flasche, die vom Hammer zertrümmert wurde.

    Immer mehr flog auf den ehemaligen Piraten zu, ein paar Flaschen, dann ein steinerner Krug, für den er den Hammer benutzen musste. Er achtete auch darauf, dass er die Fluggegenstände so traf, dass sie ihn nicht verletzten oder ihre Scherben. Er duckte sich unter schweren Gegenständen hindurch, rannte dann näher auf Bill zu, was natürlich die Flugzeit verkürzte.

    Eine Flasche wehrte er mit dem Säbel ab, lenkte sie nach links, über einen tief geworfenen Krug sprang er, unter einem geschwungenen Seil duckte er sich hindurch. Dann sprang er im Laufen auf ein Fass und von diesem zu Reyn, um mit beiden Waffen gleichzeitig zuzuschlagen. Der Block Bills gelang, doch wurde er auf die Knie gezwungen. Zuerst schlug San ihm einen Säbel aus der Hand, dann den anderen, um ihm dann den Säbel wieder an die Kehle zu halten.

    "Wir müssen los!", meinte er nur, nachdem er seinem Freund aufgeholfen hatte. Dieser schaute verwirrt drein. "Wohin? Geht... es schon los?"

    "Meine Freunde kämpfen gerade um Reyns Gunst in der Arena, wir müssen uns bereit halten!"

    Während dieser Worte kam Kaddour auf das Vorderdeck, auf dem sie gekämpft hatten. "Was soll dieses Chaos, San Daran, ich habe genug von dir, ich lasse dich von Deck schmeißen! Und duuu Bill...."

    "Er kommt mit mir mit!", verkündete San Daran. Zuerst stand der Betroffene mit offenem Mund da, dann nickte er. Der Mund Kaddours blieb aber offen.

    "Es tut mir Leid für die Unordnung! Hier!" Der Schmied zählte ein paar Münzen ab und drücke sie seinem Gegenüber mit einem Grinsen in die Hand. Man wollte sich ja so wenige Feinde wie möglich machen, wer weiß, wen man wieder auf einem Deck traf.

    "Das sollte für die Aufräumarbeiten genügen, für einen Ersatz für Bill und ein kleines Fass Rum! Oder einen warmen Frauenkörper!" Er zwinkerte.

    Kaddour lächelte auch wegen des Geldes und gab ihm sogar die Hand. "Komm trotzdem bloß nicht mehr so schnell auf mein Schiff!", grinste er zum Abschied.
    Bill ging schnell unter Deck, nahm seine Säbel mit einem Seesack voller Kleidung und Habseligkeiten und zusammen liefen sie Richtung Lagerhaus. Auf dem Weg erklärte San Daran alles von ihrem Unterfangen und Bill merkte sich schnell erstaunlich viel.

    "So, du beziehst hier Stellung!", meinte San Daran dann. "Das Zeichen ist der Pfiff der Westvarantischen Möwen."

    Sie standen nicht direkt beim Lagerhaus, aber sie konnten schon Rufe der Kämpfenden hören. Bill schnappte sich einen an der Wand lehnenden Besen und kehrte den Boden vor einem Haus, in dem im Moment niemand zu sein schien. Währenddessen suchte San Daran nach einem guten Ort zum Ausharren. Die Gassen hier waren leerer, also würde er auffallen, falls er sich einfach nur so hier rumtrieb.

    Er versuchte auf die andere Seite des Lagerhauses zu kommen, auf der Bill war, damit sie möglichst viele Seiten abdecken konnten. Genau auf der anderen Seite angekommen war etwas mehr los, ein Mann, nur in Lumpen bekleidet, hämmerte an einer Tür herum, die mehr Löcher als die Ehre eines Rotrockes hatte.
    Daneben hütete eine alte Frau Schweine, die sowieso nur im Staub herumgrunzten.

    Wenige Türe weiter stand eine jüngere Frau mit mattem Haar, die müde und gelangweilt ihre Fische anpries. Kaum einer beachtete sie auch nur. Ein Stück abseits und noch unbemerkt von ihr stellte sich San Daran und betrachtete unauffällig ihre Ware. Sie sah ganz frisch aus, saftig. Gut gefüllt. Doch dann wand er seinen Blick von ihrem Ausschnitt zu ihren Fischen, welche weniger gute Qualität hatten.
    Trotzdem verkündete er, einen Schritt auf sie zumachend:
    "Ich kaufe sie alle!"
    Die Frau war relativ jung, die Haare, rot und in einem Zopf, waren etwas ungewaschen und sie hatte einige Sorgenfalten schon um ihre Augen und einen bitteren Ausdruck um die Mundwinkel. Trotzdem konnte man sie ungestraft als schön bezeichnen, eine Perle unter den Säuen.
    "Ich kaufe sogar noch mehr!"
    Doch sie missinterpretierte sein Grinsen und musterte ihn angeekelt.
    "So eine bin ich nicht."
    Kurz musste San Daran diese Aussage überdenken, dann wurde ihm bewusst, dass sie dachte, er wolle sie kaufen.
    "Mitnichten, ich auch nicht. Ich verlange nur zwei Hocker, eine Flasche Rum und ihre Unterhaltung!"
    Sie war anscheinend verwirrt, also schaute er sich um die Schulter. Keiner sah ihn.
    "Sie sollen so tun als würden sie mich kennen!", flüsterte er mit ernster Miene ihr zu und zeigte ihr in seiner Hand ein paar glänzende Münzen.
    Die Frau verschwand in ihrer Hütte, die vermutlich nur durch Glück oder Zauberei zusammengehalten wurde und kam mit zwei Hockern und einer staubigen Buddel zurück.
    "Das Geld möchte ich aber im Vorraus!", flüsterte sie und dann laut, nachdem sie das Geld in der Hand hielt: "Cousing Sandur! Wie geht es dir!"
    Und sie unterhielten sich, wobei der ehemalige Pirat ein Ohr auf einen Pfiff oder die Stimme Denniks hatte, die er hoffentlich aus den Kampfesrouten der Halle heraushören konnte.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash hatte die Kämpfe von Dennik mit Interesse verfolgt. Er konnte das Potential sehen, welches Dennik hatte, aber dieser nutzte es bisher kaum. Der einstige Emir seufzte leise. Manchmal musste man die Leute eben drauf stoßen, um sie auf Ideen zu bringen. Kurzerhand packte er Dennik am Arm und zog ihn beseite, die anderen geflissentlich ignorierend, mit denen Dennik gerade sprach.

    "Ganz nett, Snapper... " Bei Beliars Eingeweiden, wenn sie Berash einen bescheuerten Kampfnahmen verpassen würden, dann gäbe es Tote! "Aber du musst schneller sein. Du bist ein flinker Bursche, aber du bewegst dich immer noch zu langsam..." Berash blickte in Richtung von Denniks letzten Gegner. "Einem Hünen mit ner Axt kann man gut ausweichen, weil die langsam sind. Aber was machst du bei einem kleinen, flinken Gegner?" Berash trat einen Schritt zur Seite, um jemanden vorbei zu lassen. Dabei stellte er dem ein Bein, so dass dieser stolperte. Kurz bevor dieser jedoch auf dem Boden aufschlug, packte der Krieger den Mann am Kragen und half ihm auf. "Tschuldige, kumpel..." Berash lächelte entschuldigend und drückte dem Kerl einfach einen Krug von irgendwoher in die Hand. Dann schob er den verdutzten Mann einfach fort, so dass dieser wieder in der Menge verschwand.

    "Beobachte die Leute und du wirst Muster erkennen. Ich habe diesen Mann genau beobachtet, als er hierher kam. Sein stolpernder Gang war ein eindeutiges Zeichen. So ist das auch bei Kämpfen." Berash nahm einen Wasserschlauch heraus, trank einen Schluck und reichte ihn dann an Dennik. "Die meisten Menschen schlagen immer auf die gleiche Art und Weise zu. Erkenne diese Muster und du wirst wissen, wann er wie zuschlägt. Oftmals ist es einfach kraftsparender, wenn du einem Angriff nur ausweichst, anstatt ihn mit deiner Waffe aufzuhalten. Duck dich, tritt einen oder zwei Schritte zur Seite oder zurück. Lass kräftige Schläge einfach ins Leere laufen. Du sparst deine Kräfte und dein Gegner wird schneller müde." Berash wandte sich wieder ab, blickte aber noch einmal über die Schulter. "Oh und behalte den Schlauch. Ich habe noch einen..."

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Berash hatte Recht. Er nannte es langsam, doch Dennik benutze in seinem Kopf nun, da es ihm auch aufgefallen war, ein anderes Wort dafür. Eingerostet. Früher hatte er oft geübt, viel trainiert und oft gekämpft und nun nutze er zwar noch die alte Technik, doch nur noch aus reiner Vertrautheit. Er musste den Gegner nicht nur Beobachten und den Rest ausblenden, sondern musste er seinen Feind von oben bis unten analysieren. Jedes Merkmal musste ihm sofort ins Auge springen. Er musste die Angriffe und die eingesetzte Kraft messen und die Muster erkennen. Erschreckend wie schnell man solche Dinge verlernte und verdrängte. Es war schändlich gewesen nicht besser darauf zu achten.

    Die Sache mit dem Ausweichen statt Blocken war Dennik hingegen neu. Früher hatte er oft hastige Angriffe gestartet und dann die verteidigenden Angriff blocken müssen. Das Ausweichen hatte er zwar ebenso oft genutzt um Schlägen zu entgehen, doch nie mit dem Hintergedanken seinen Gegner zu ermüden. Keine schlechte Idee. Ausweichen war früher eher ein Mittel zum Zweck gewesen und nun offenbarte ihm Berash die wahre Technik dahinter. Er würde sein Bestes geben.

    Dankbar nickte er Berash hinterher und trat dann erneut in die Arena. Der letzte Kampf war zu Ende und nun würde Dennik gegen den Sieger kämpfen müssen. Der letzte Kampf war erneut zum großen Teil an Dennik vorbei gegangen, doch schien er wesentlich ausgeglichener gewesen zu sein, als sein eigener Kampf. Die Feinde waren gleich groß gewesen und beide hatten sie Schwerter genutzt und nun durfte sich Dennik den Sieger vornehmen.

    "Nun der Schrecken von Silbersee gegen den Snapper!".

    "Wetten! Wetten! Wetten".

    "Kommt Leute!".

    Erneut wurde die Menge angespornt und erneut johlten die Gauner und Säufer und warfen ihre Münzen in den Ring. Teilweise wurden erschreckend große Beträge gewettet und Dennik schnaubte kurz verächtlich bevor er seine Augen schloss, tief durchatmete und Berash Worte erneut revue passieren ließ. Dann zog er erneut sein Kurzschwert und begutachtete die Klinge. Getrocknetes Blut an der Spitze, absichtlich hatte er es nicht abgewischt und nun begann er seinen Gegner zu visieren. Er war ein Stück größer als Dennik, keine Kunst vor allem unter Kämpfern und Männern, doch war er kein Hüne und auch kein Muskelpaket. Er hatte eine varantischen Teint, auch wenn er anscheinend aus Silbersee war, so schien er doch südliche Vorfahren zu haben. Sein etwas gekrümmtes Schwert verlieh ihm noch mehr diesen Ausdruck. Er schien flink zu sein und setzte ebenso wie Dennik auf eine leichte Lederrüstung. Hier schien er nun wahrlich einen ausgeglichenen Kampf vor sich zu haben. Kein Vergleich zu dem Holzfäller aus der letzten Runde. Die Beinarbeit mit welcher sich der Schrecken von Silbersee fortbewegte, zeigte Dennik, dass er ein versierter und erfahrener Kämpfer war. Er schien wahrlich den Beruf des Kämpfers auszuüben und Dennik musste nun vorsichtig sein und auf die Finessen seines Gegners achten.

    Es dauerte noch eine Weile, der Schrecken von Silbersee nutze die Chance um etwas zu trinken und sich vom letzten Kampf zu erholen, dann endlich kam der Befehl zum Kampf. Urplötzlich rannte der Schrecken von Silbersee auf Dennik zu. Still und mit tödlicher Präzision warf er sich in den Kampf und führte einige weitgefächerte Hiebe in die Richtung des Diebes aus. Dennik beobachtete das Schauspiel, angespannt und bereit. Geschmeidig wich der Jäger von Tooshoo den Hieben aus und ließ sich so an den Rand der Arena treiben. Spätestens als er bemerkte, dass die ersten Zuschauer langsam zurück wichen und das Geschrei immer näher kam, wurde Dennik klar, dass er seine Strategie noch etwas verändern musste. Glücklicherweise fiel ihm Berashs Probekampf ein. Also duckte sich Dennik unter den nächsten Hieb hinweg und machte eine Rolle vorwärts, genauso wie er es beim Abrollen gelernt hatte. Hastig sprang er wieder auf und drehte sich um.

    Ein Aufschrei der Begeisterung ging durch die Menge, doch Denniks Kontrahent ließ sich anscheinend nicht so leicht einschüchtern. Schnell drehte er sich ebenfalls um und wirbelte dabei sein Schwert in einem Halbkreis-Hieb um sich um Platz zu schaffen und Dennik erneut einen Satz nach hinten machen zu lassen. Nun stand Dennik in der Mitte der Arena, während es an seinem Feind war am Rand zu stehen. Noch machte Dennik jedoch keine Anstalten sich seinem Feind zu nähren und seinen Platzmangel auszunutzen. Weiter beobachtete er dessen Schritte und ließ die Hiebe seines Feindes in Gedanken analysieren. Er stach nicht zu sondern nutze sein gekrümmtes Schwert um flächendeckende Hiebe gegen Dennik zu werfen und ihn so auf Distanz zu halten. Er schien die Enge der Arena ausnutzen zu wollen.

    Schon kam der Südländer wieder auf Dennik zu. Dieser machte keine Anstalten es ihm gleich zu tun und wartete auf die Attacken des Feindes. Ein Hieb von rechts, dann einer von Links. Erneut wich Dennik zurück, zog sein Schwert dennoch schützend vor seinen Körper, nur um sicher zu gehen. Erneut kam der Rand der Arena näher, doch denselben Trick konnte er nun nicht nutzen und so überlegte er sich etwas anderes. Seinerseits warf er dem Schrecken von Silbersee nun zwei schwere Hiebe entgegen. Erst von rechts, dann von Links. Beide Hiebe blockte sein Widersacher mit seiner Klinge leicht und geschmeidig und zog sie dann zurück, ehe er nach vorne Sprang und Dennik den Knauf seines Schwertes ins Gesicht schlug.

    Sterne.

    Taumeld versuchte er die Balance zurück zu gewinnen. Er schlug mit dem Hintern gegen die Sitzgelegenheiten der Zuschauer und stieß sich dann von dort aus ab. Hinter ihm protesiterte der Säufer, den er den Krug aus der Hand gejagt hatte. Der Schrecken von Silbersee stand locker in der Mitte der Arena. Er leichtes Lächeln auf den Lippen, ehe der Gesichtsausdruck wieder neutral wurde und die Stille Entschlossenheit eines Kämpfers zurückließ. Dennik spuckte Blut und machte sich wieder Kampfbereit. Sein Kopf hämmerte, doch versuchte er ruhig zu bleiben. Eine leichte Schrammer, mehr nicht. Jedenfalls hatte er dem Schrecken keine Chance gegeben nachzusetzten und hatte sich mit einem Satz in die Freiheit und Sicherheit retten können.

    Leichtfüßig nährte er sich nun seinem Gegner. Ermüdet vom Schlagen wirkte dieser noch nicht und so änderte Dennik nun seine Taktik. Er stach zu und wich der Konter aus, setzte nach und stach erneut von unten zu. Jetzt wurde sein Angriff weggeschlagen und Dennik musste zurückspringen um der nächsten Flinte nicht anheim zu fallen. Der Kampf blieb ausgeglichen und dringend brauchte Dennik einen Plan. Sein Gegner war geschickt, schnell und vorausschauend. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und nutze die Umgebung zu seinem Vorteil in dem er Dennik zurückdrängte. Dabei machte er beinahe perfekte Beinarbeit und dies machte es Dennik nicht gerade leichter den Angriffen auszuweichen, da sein Gegner immer gut und elegant nachsetzte. Dennik musste genau an dieser Stelle ansetzten. Er musste selbst zum schnelleren und flinkeren Gegner werden und so die Oberhand gewinnen.

    Schon begann das Spiel erneut. Der Schrecken von Silbersee nährte sich, hieb weitflächig und brachte Dennik zum Ausweichen. Der nächste Hieb folgte und Dennik biss die Zähne zusammen. Jetzt oder nie. Er warf sich nach vorne, nachdem der flächendeckende, dafür unpräzise Hieb an ihm vorbei gesaust war und warf sich gegen den Angreifer. Dieser fiel zu Boden und schlug mit lauten Rumps auf dem Holz auf. Noch ehe der Schrecken reagieren konnte, begann Dennik den ersten fließen Angriff gegen den Oberschenkel des Feindes. Er schlag der die lederne Hose aufriss und Blut spritzen ließ. Kein sehr gezielter Schlag, denn schon rollte sich der Schrecken von Silbersee zur Seite und nutze sein längeres Schwert um sich zu verteidigen. Doch es hatte geklappt. Sein Gegner blutete. Er selbst hatte zwar eine Beule am Kopf, doch er hatte gut genug getroffen, dass die Zeit nun auf seiner Seite war. Er ging in den Angriff.

    Ein Hieb hier und ein Hieb dort. Er wurde pariert, und ihm wurde gekontert, doch Dennik sprang zurück um nun erneut anzugreifen. Er wich den Konter aus und Stach seinerseits zu. Berashs Strategie zeigte nun deutlich effektiver Wirkung. Die Arena war wohl zu klein um einer ganzen Salve von Angriffen auszuweichen und so den Gegner zu ermüden, doch einen blutenden Gegner konnte man auch hier effektiv bearbeiten. Dennik tänzelte um den Widersacher herum und wartete nur auf einen Fehler. Gerade als er dachte, dass er eine Lücke gefunden hatte, warf der Schrecken ein Wurfmesser auf Dennik. Die Klinge drehte sich und mit großen Augen und völlig überrumpelt, erstarrte dieser.

    Im letzten Moment duckte er sich, in dem er sich mehr oder weniger auf den Boden warf. Schon stand der Schrecken über ihn und hob seinen Säbel zum alles entscheidenden Schlag. Dennik zögerte nicht und trat dem Feind gegen das Schienbein, nutzte die kurze Pause um sein Schwert in Position zu bringen und blockte den Angriff. Scheppernd trafen sich die Waffen kurz vor Denniks Brust. Schwert atmend stand der Südländer über ihn. Entschlossen lebend aus diesem Kampf zu kommen. Dennik hatte eindeutig die schlechtere Position in diesem Kräftemessen, arbeitete doch die Schwerkraft und das Gewicht seines Feindes gegen ihn. Mit der linken Hand versuchte er an seinen Dolch hinten am Gürtel zu kommen, doch vergebens. Es wurde eng. Schnaubend presste Dennik seine Waffe nach vorne um sich weitere Zeit zu erkaufen. Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn.

    Er würde hier nicht sterben. Wütend starrte er in das näher kommende Gesicht seines Feindes, ehe er Blut und Speichel spuckte, gezielt in das Gesicht des Schreckens von Silbersee. Reflexartig schloss dieser die Augen und für einen Moment lockerte er den Druck auf sein Schwert. Es war risikoreich, doch blieb Dennik nichts anderes übrig, war er doch zwischen den Beinen seines Widersachers gebunden. Er zog seine Klinge weg und machte sie zum Stich bereit, drückte sie nach oben und traf die Wange des Angreifers. Im Gegenzug rammte der Säbel gegen seine Brust, doch schütze seine Rüstung ihn vor der Klinge, die alleine von der Schwerkraft und ohne weitere Kraft auf ihn niederging. Dennoch drückte sie ihm die Luft aus der Lunge. Dennik wirbelte weiter mit seinem Kurzschwert, ehe sein Kontrahent zurücktaumelte. Dennik stand auf, nach Luft ringend und blickte in die Richtung seines Kontrahenten. Ein tiefes Loch klaffte in seinem Hals, ein Kratzer in seiner Brust und ein heftig blutender Schnitt von dem gestreiften Stich in seiner Wange. Taumelnd ging der Schrecken von Silbersee zu Boden. Schnaubend ging auch Dennik auf die Knie, ehe seine Hand brutal nach oben gerissen wurde.

    "Snapper gewinnt!".

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash war zufrieden, als er sah, wie Dennik die Hinweise anwandte, welche ihm der Krieger vor seinem Kampf gegeben hatte. Vermutlich war der Gegner, welchen Dennik erhalten hatte, ein guter Trainingspartner dafür.

    Während der frühere Assassine Denniks Kampf zuschaute, konnte er hier und da kleine Fehlschritte erkennen, so zum Beispiel, als dieser von seinem Gegner den Knauf mitten ins Gesicht gedrückt bekommen hatte. Dennik hätte lieber den Kopf beiseite drehen oder zur Seite neigen sollen. Dies hätte vermutlich weniger weh getan, aber es war ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    Nachdem Dennik sich von der Menge hatte feiern lassen, trat Berash kurz an ihn heran. "Das war brauchbar. Behalte dieses Wissen bei, es wird dir eine Menge sinnloses Kraftverschwenden ersparen." Dann wandte sich Berash ab und trat in die Schatten zurück. In Momenten wie diesen vermisste er noch manches Mal den früheren Segen Beliars. Wie leicht war es damals gewesen, einfach in die Dunkelheit einzutauchen, ein Teil von ihr zu werden und dem menschlichen Auge zu entschwinden... Aber dies war vor langer Zeit gewesen. Und er hatte sich verändert.

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    Luke Drake ist offline
    Gespannt verfolgte Luke den Kampf zwischen Dennik und dem Schrecken von Silbersee. Der junge Dieb wunderte sich jedes Mal, warum man sich so nannte, oder wie man überhaupt zu so einem Namen kam.

    Dieser Kampf war um einiges Spannender als Denniks letzter Kampf in der Arena und Luke merkte gar nicht, dass er an seinen Fingernägeln kaute.
    Als der Meisterdieb den Kampf beendet hatte und sein Gegner regungslos und wahrscheinlich sogar leblos am Boden lag, kam der Druidenlehrling nicht drum herum, seinem Freund zu zujubeln. Doch schnell fing er sich wieder und versuchte gelassen auszusehen, als hätte er nichts anderes erwartet. Bevor Dennik sich wieder zu Luke gesellte, unterhielt er sich noch kurz mit Berash. Was genau sie besprachen, konnte der Söldner nicht verstehen, dafür war es hier in der Lagerhalle viel zu laut.
    Lange würde es nicht mehr dauern, da wäre die erste Gruppe von Kämpfern fertig und wenn es so weiter gehen würde, dann würde Dennik als Sieger dieser Gruppe hervorgehen.

    "Hier, wieder das Geld für den Sieg von deinem Kämpfer." Es war wieder Reyns Scherge, doch dieses Mal verschwand er nicht sofort wieder, nachdem das Geld überreicht war.
    "Gibt's noch was?", fragte Luke deswegen und bekam auch sogleich eine Antwort:
    "Es gibt nen kleines Problem. Einige Kämpfer haben sich mit der Stadtwache angelegt und können nun nicht mitkämpfen. Deswegen sind weniger Kämpfer hier als geplant und es gibt eine kleine Planänderung. Es gibt weniger Einzelkämpfe, dafür werden zum Schluss von der ersten Gruppe drei Leute in der Arena stehen. Alle gegen Alle. Aber sonst sind die Regeln des Turniers gleichgeblieben."
    Nickend nahm Luke die neuesten Informationen zu Kenntnis. Es dürfte für Dennik schwer werden, gegen zwei Männer gleichzeitig zu Kämpfen, selbst wenn er nicht verletzt wäre, doch was passierte, wenn einer der anderen ausfallen würde?
    Neben Dennik stand schon ein zweiter Kämpfer fest, welcher im Finale der ersten Gruppe kämpfen würde. Vielleicht ging sein Plan ja auf...

    Luke suchte den Blick von Brom und als sich die beiden Diebe anguckten, gab der Druidenlehrling Brom ein Zeichen durch Nicken, dass er dem Mann folgen sollte, der grade die Lagerhalle verließ um, so vermutete Luke zumindest, sich noch einmal erleichtern zu gehen. Mit einem Handeichen deutete er Brom dann noch an, diesen Mann zu töten, leise.
    Wenn es klappen sollte, dann hätte Dennik einen Gegner weniger...

    "Du wirst ja von Kampf zu Kampf besser", lobte Luke seinen Freund, als dieser sich wieder neben den Dieb stellte.
    "Mir wurde grade gesagt, dass du und noch ein anderer Typ im Finale für die erste Gruppe seid. Problem ist nur, dass es noch einen dritten Gegner geben wird, wenn Brom mich nicht richtig verstanden hat. Aber du solltest dich erstmal ausruhen. Los, lass uns was zu trinken holen", meinte der junge Druidenlehrling zu seinem Diebeskumpanen und reichte ihm den zweiten Geldbeutel, welchen er sich bereits erkämpft hatte.

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    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Die ganze Zeit war Brom in den Schatten rauchend an der Wand gelehnt. Dennik, oder nun eben "Der Snapper", hatte beide male gut gekämpft, sodass der erste Sieg binnen weniger Sekunden seiner war. Der Zweite Kampf jedoch hatte kurz vor Ende fast einmal zu Scheitern gedroht, doch auch dies hatte der Meisterdieb geschaukelt. Dennoch hatte der Nordmarer nicht vor seinem Freund zu gratulieren, es wäre zu auffällig wenn noch mehr Leute zu Luke und den anderen hinzustoßen würden. Dieser machte genau jetzt Brom auf sich aufmerksam. Verflucht. Wenn der Nordmarer ablehnte versaute er die gesamte Vorbereitung und den Plan. Mit einem schweren Schlucken erwiderte er das Nicken und drückte seinen Sumpfkrautstängel an der Wand ab. Er musste seinen inneren Schweinehund überwinden, gegebenenfalls ausblenden, was bisher auch immer geklappt hatte. Doch dies hier würde sein erster absichtlicher Mord werden. Zwar hatte er zuvor bereits einen der zwei Banditen getötet, doch dies einzig aus Selbstverdeidigung. Konzentriert trat er an den Hinterausgang, durch welchen bereits sein Ziel verschwunden war und tastete ein letztes mal seine Taschen ab. Er hatte alles bei sich, es konnte losgehen. So trat er nach einem tiefen Durchatmen nach draussen in die Finsternis. Die Nacht war schwül und windstill, da heute tagsüber bereits eine drückende Wärme geherrscht hatte. Schnellen aber leisen Schrittes zog sich das Nebelkind seine Kapuze mitsamt Maske über den Kopf, nachdem er bemerkt hatte dass die Luft rein war, und näherte sich seinem pissenden Ziel. Handschuh und Dolch waren bereits in und um seiner Hand angriffsbereit.

    Noch 10 Schritte...
    Noch 8 Schritte...
    Noch 4 Schritte...
    Noch 2 Schritte...

    Nun war es soweit. Der eigentliche Dieb huschte in einer schnellen Bewegung auf den Arenakämpfer zu und rammte seinen Faustdolch tief in das innere seines Herzen, während er gleichzeitig mit der behandschuhten Hand den Mund des versterbenden Mannes zuhielt.

    "Tut mir Leid dass es euch trifft... Jedoch seit ihr ein Risiko welches eine zu hohe Gefahr bietet, als dass man es einfach so eingehen könnte... Ruht in Frieden..."

    Leere Augen starrten ihm entgegen. Am Dolchgriff spürte der den langsam verstummenden Puls. Bevor sein Opfer im eigenen Urin verwesen müsste, fing der maskierte ihn auf ließ ihn langsam vorübergehend in einer Hecke ab. Er brauchte etwas schweres. Steine beispielsweise. Fast schon ein wenig trauernd zog er seinen Dolch, Goldbrand aus dem Kadaver, umband die Wunde jedoch augenblicklich mit dem Oberteil des Toten, da ansonsten die Blutspur zu groß werden würde. Kurzerhand sammelte er in seiner Umgebung 5 Pflastersteine ein, welche er ein Stückchen weiter an das Hafenkai transportierte, um danach die Leiche herzuschaffen. Er hoffte dass ihn niemand entdecken würde. Zwar war er entfernt vom Haupttor der Lagerhalle, jedoch könnte ihn eine Patrouille leicht erblicken. Schnell stopfte er dem für ihren Plan gestorbenen die Pflastersteine in die Kleidung und schob ihn von der Kante.

    *platsch*

    ...

    Eine dunkle Gestalt trat Sumpfkraut rauchend ein in die immernoch überfüllte Lagerhalle und suchte den Blick Luke's. War dieser gefunden, nickte der geheimnisvolle, durch eine Kapuze vermummte, jedoch unmaskierte vielsagend und deutete auf einen schmalen Stahlring eines Toten, welcher um seinem Zeigefinger ruhte, umgeben von noch 2 weiteren Ringen, welche hier allerdings keine Rolle spielten...

  13. Beiträge anzeigen #33
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Es kommt weniger darauf an, die richtigen Leute zu fragen, als vielmehr, den richtigen Leuten einen Anlass zu geben, mit dir zu reden." belehrte Edon altklug und schob einen Geldbeutel zurück in seinen Reisesack. Es waren weniger Münzen darin, seit er einen ausgiebigen Plausch mit dem Schankwirt gehabt hatte - dabei hatten sie zwei gar nichts getrunken. Dennoch kam sich Edon wenigstens halbwegs so vor, als hätte er sich am heimischen Weinvorrat gütlich getan, wo doch das, was man so von jenen, die Anlass hatten, mit ihm reden zu wollen, so gar nicht zu den verstockten Arschkriechern passen wollte. die für gewöhnlich Thorniara belagerten. Neuerdings schien die Bevölkerung einen etwas entspannteren Umgang mit dem gelernt zu haben, das die Obrigkeit gerne so salopp als "Verbrechen" brandmarken wollte. Die Stadtwache lief sich neuerdings nicht nur die Stiefel wund, um ihre Sohlen weich zu treten, neben ein paar Schwarzmagiern, die Teile der Bevölkerung in die Unterwelt umgesiedelt hatten, klaute sich das Who is who der Unterwelt in letzter zeit wieder gegenseitig die Klinken aus der Hand. Wenigstens wenn man etwas auf Schankwirte geben wollte. Obwohl sie sich ruhig verhielten, waren Fremde in der Stadt, die sich zusammen mit dem ortsänsässigen Verein selbstloser Kleingärtner zu einer munteren Runde geselliger Heiterkeit bei Ziegenmilch und Obstkuchen versammelt hatten, um über die Qualität der Edelmetalle aus Ardea und den bevorstehenden Zusammenbruch eines kleinen Alchimistenverbundes aus Geldern zu diskutieren - oder so ähnlich, so ganz wollte sich da der Wirt nicht festgelegt haben, aber so viel war wenigstens klar geworden: die noble Gesellschaft traf sich selbstredend möglicherweise vielleicht ein bisschen aus keinem zwielichtigem Grunde. Edon zog seinen Schwertgurt eng um die Hüfte und schlug den Mantelkragen hoch. Sicherlich würde die Mitglieder des Tanzvereins brennend interessieren, dass Mora Sul seit zwei Wochen keinen Sand mehr nach Khorinis exportierte, wo ihn fleißige Landschaftsarchitekten bis dato an den Klippen gestreut hatte, um einen tropischen Eindruck zu erwecken.
    Er ließ Mana, die vom Sildener Backwarenvertrieb nicht auch nur die geringste Ahnung hatte, im Gasthaus zurück und ging fröhlichen Schrittes auf die Lagerhäuser zu, denn wann immer sich die Gesellschaft zum Wohle des vierfarbigen Beuteltieres traf, achtete sie gründlichst darauf, dass ihre geheimen Treffen nicht von Mitgliedern der verfeindeten Snapper-Freunde-Front gestört werden konnten.
    Er schlenderte gemütlich durch die Dunkelheit, ohne von herumstreunernden Wachtrupps angehalten zu werden - oder besser gesagt: er war wenige genug, um solche sehr viel früher zu bemerken, als sie ihn. Wer auch immer sich die grandiose Idee mit Fackelschein und roten Uniformen hatte einfallen lassen, gehörte zweifelsohne zur herausragenden Geisteselite der Pflastersteine.
    es war nicht schwer, das Lagerhaus ausfindig zu machen, wenn nicht aus jedem ab und an Rauchfähnchen und die Geräusche einer amüsierten Versammlung drang. Manchmal wollte man einfach keine Antwort auf gewisse Fragen haben. Wer hatte sich das ausgedacht? was hatten paladine unter ihren rosa Unterhosen? Kommt nie jemandem der Gedanke, auch mal von außen draufzugucken? Warum um aller Götter willen fiel so etwas nicht hin und wieder selbst einer Wache auf? Edon zuckte die Schultern und schlüpfte durch einen schmalen Türspalt in das Lagerhaus. Wollen doch mal sehen, wie der Marktwert von Perlenketten gerade stand...

  14. Beiträge anzeigen #34
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Wie gewohnt rauchend hatte sich Brom zurück in sein dunkles Eck verzogen, um weiterhin das Treiben zu beobachten. Momentan war anscheinend eine Pause zwischen den Kämpfen, weshalb man mehr Gespräche, weniger Gejohle und Kampflaute vernahm. Die Luft in der Halle war mittlerweile auch immer stickiger geworden. Einerseits wegen des Sumpfkrautes, andererseits wegen dem Schweiß und Blut, wessen Geruch unverkennbar in der Arena wabberte. Hatte Brom da gerade... Nein, das konnte nicht sein. War da gerade das Gesicht eines alten Bekannten durch die Menge gehuscht? Wenn ja, konnte man keineswegs sagen ob dies ein gutes oder ein schlechtes Omen war, denn dies konnte man bei besagter Person nie so genau sagen. Besonders in ihrer jetzigen Position, da ein Fehltritt oder große Aufmerksamkeit den Untergang bedeuten konnte. Der Bärtige wartete bis der Ganove irgendwo, in dem Fall an der Bar, stehen blieb und schloss dann zu ihm auf. Ob er ihn sofort erkennen würde? Er hatte sich äusserlich sehr verändert. Er trug zwar immernoch die selbe Frisur, welche einzig durch heranschreitende Länge verändert war, aber allein sein Bart hatte sich vom zusammengeknoteten Kinnbart zu einem dichten Vollbart gewandelt.

    "Abend, Edon..."

  15. Beiträge anzeigen #35
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline

    Rupert, Kerkerwächter, Rabenweil'sches Lagerhaus am Hafen

    Breit grinsend schlenderte Rupert zum Buchmacher herüber und holte sich seinen ansehnlich vervielfachten Wetteinsatz ab. Er hatte im letzten Kampf auf dieses Snapper gesetzt und war nach einigen kritischen Momenten am Ende nicht enttäuscht worden. Der sehnige Kerl hatte was auf dem Kasten. Das hatte der alte Kerkerwächter gleich erkannt. Wieder einmal hatte sich seine langjährige Erfahrung in solchen Dingen bezahlt gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes… Und so schlenderte er nach der Inempfangnahme des Geldes rüber zum Ausschank, um sich nach der Aufregung ein hoffentlich möglich wenig gestrecktes Bier zu organisieren.

    Sein Bruder, der Wirt in der Hafenkneipe, hatte ihm diesen Tipp gegeben. Der Hafen war schon immer ein schwieriges Pflaster gewesen. Sogar in Friedenszeiten war es für die Stadtwache schwierig hier Ordnung hereinzubringen. Das lag besonders an den rechtlichen Besonderheiten dieser Gegend. Schiffe, Frachten und Menschen konnten hier größtenteils frei hinein und herauswandern. Um den Handel auf der Insel anzutreiben, hatte die Stadt erlaubt, das Frachten steuerfrei blieben, solange sie das Hafengelände nicht verließen. Somit war es ein besonderes Privileg für jeden Händler, der im Hafengebiet ein Lagerhaus besaß. Denn nicht nur, dass sie hier günstig lagern könnten, auch hatte die Wache unter normalen Umständen kein Recht ein Lagerhaus zu durchsuchen.
    Rupert konnte sich nur ausmalen, wie viel illegales Zeug hier schon den Besitzer gewechselt hatte. Zwar gab es Routinekontrollen auf jedem Schiff, das in den Hafen einfuhr, doch geschickte Schmuggler wussten damit umzugehen.
    So bot der Hafen Platz und Arbeit für allerlei zwielichtes Gesindel. Und heute hatte sich so gut wie alles davon in diesem Lagerhaus versammelt.
    Rupert hatte schon seit ein paar Tagen davon gewusst, doch es tunlichst unterlassen seinen Weibel oder gar einen Hauptman davon in Kenntnis zu setzten. Was hätte die Wache auch tun wollen? Mit zwei Dutzend, teilweise kaum ausgebildeten Rekruten hier aufzukreuzen, um dann ordentlich Dresche zu kassieren? Oder alle Männer von jeglicher Wehranlage abzuziehen und die Stadt schutzlos zurück zu lassen, nur um ein paar Gauner nach verlustreichen Kämpfen gefangen zu nehmen? Sicherlich nicht!
    In dieser Halle waren gut vier Dutzend bewaffneter Männer. Zwar trugen die meisten davon nur einfache Waffen wie Nagelkeulen, doch der Alkohol, dem sie bisher zugesprochen hatten, machte sie mutig. Die jungen Rekruten, mit denen die Miliz aufgestockt worden war, hätten ihnen Nichts entgegen zu setzen. Solange ein Großteil der Streitkräfte außerhalb der Stadt an der Front gebunden war, waren der Wache die Hände gebunden.
    Nur sein wahnsinniger Weibel Cast wäre wohl auf die dumme Idee gekommen, hier mit einer Handvoll Leute aufzutauchen. So schwieg Rupert lieber und wollte seinem Freund erst hiervon erzählen, wenn die Veranstaltung vorbei war und sich alle Gauner und Ganoven wieder verstreut hatten.

    Somit war er heute nur für sein privates Vergnügen hier. Um nicht von ehemaligen Gefangenen erkannt zu werden, hatte er seine sowieso schon verschlissene Kleidung durch einen breiten Schal erweitert, der sein Gesicht halb verdeckte. So konnte er sich relativ frei bewegen und die Menschen beobachten. Es war wie eine Bestandsaufnahme aller Tunichtgute Thorniarars. Viele kannte Rupert aus früheren Jahren. Gesindel blieb doch halt immer Gesindel. Mit vielen hatte er in der Schenke seines Bruders auch schon ein Bier getrunken oder gewürfelt. Doch es waren auch viele neue Gesichter unter ihnen. Da das Ganze hier sowas wie ein Bewebungskämpfen war, vermutete Rupert, dass sich Haudegen der ganzen Insel versammelt hatten, um bei Reyn, dem berüchtigten Unterweltboss, ein Stein ins Brett zu bekommen.
    Rupert schenkte ihnen keine besondere Aufmerksamkeit. Entweder wären sie am Ende des Abends tot oder sie verschwanden bald wieder dahin wo sie hergekommen waren.
    Vielmehr beschäftigte ihn der selbsternannte Gossenkönig. Bisher hatte er die Männer selten einmal nur über ihn reden hören. Er war noch nicht ewig in der Stadt, hatte es aber schnell geschafft sich ein solides Netzwerk aufzubauen und die konkurrierenden kleinen Schmuggler- und Diebesbanden unter sich zu vereinen. Er war ein stattlicher Kerl, der sich auf einem kleinen selbstgebauten Thron niedergelassen hatte. Seine Kleidung war für einen Gauner gehoben und auch ein wenig fremdländisch. Rupert vermutete bei ihm eine varantische Herkunft. Doch was wusste er schon, als Mann, der diese Stadt Zeit seines Lebens nie verlassen hatte.
    Mindesten genauso interessant war die kleine Frau, die sich immer in Reyns Nähe aufhielt. Die Beschreibung, die Redlef ihm gegeben hatte passte hervorragend. Das musste seine gesuchte Olivia sein. Nun musste er nur noch nach ihrem weißäugigen Gefährten Ausschau halten. Wenn er den fand, dann konnte er sich vielleicht trotz seines Verschweigens dieses Kampfes wieder unter Redlefs Augen trauen. Solche kleinen Gaunereien waren dem Weibel eigentlich sogar recht egal. Tief in seinem Herzen strebte er bloß nach Rache. Alles was er wollte, war diesen Schwarzmagier wieder in seine Finger zu bekommen.

    So machte sich Rupert auf die Suche. Vorsichtig schob er sich durch die Massen. Hoffentlich witterte Niemand Verdacht, sonst konnte der Abend auch für ihn ein böses Ende nehmen.

    Redlef
    Geändert von Die Ordenskrieger (21.04.2015 um 12:18 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #36
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Inzwischen zitterten Olivia die Knie. Ihr Mund war ganz ausgedörrt und ihre Hände schmerzten, so fest hatte sie sie zu Fäusten geballt gehabt. Denniks letzter Kampf war ihr an die Substanz gegangen. Mehrfach hatte es nicht gut für den Kämpfer ausgesehen. Als er dann auch noch unter dem Schrecken eingekeilt gewesen war, da war Olivia kurz davor gewesen alle Vorsicht fallen zu lassen und einzugreifen.
    War hatten sie die Worte, die Dennik an Reyn gewandt hatte, sehr verletzt, doch auch wusste sie, dass er sich zum Schein von ihr distanzierte. Sie spielten hier alle nur Rollen und Dennik machte dabei seine Sache besser als sie. So musste sie sich zusammenreißen und durfte sich nichts weiter anmerken lassen. Reyn ließ inzwischen auch etwas von ihr ab. Die Kämpfe fesselten ihn nun sehr. Denniks promptes Auftreten hatte ihm wohl gezeigt, dass sich seine Vermutung, dass sich Olivia nur an Strohhalme klammerte, bestätigt hatte. Mit dieser merkwürdigen Aktion hatte er Lukes Leute bloß testen wollen. Immerhin ging es darum, dass er neue Leibwächter suchte. Das mussten Kerle sein, die mit allen Wassern gewaschen waren und nicht nur mit der Waffe souverän agieren konnten.
    Gehässig grinsend hatte er unter die Nase gerieben, das sich hier keiner der Männer für sie interessierte. Höchstens vielleicht für ihren Körper. Und er hatte ihr auch schon wieder erzählt, dass er sie nachher selbst noch zureiten wollte, um sie dann als Geschenk an seinen Gewinner abzutreten.
    Mit der Begeisterung eines kleinen Jungen hatte in ihrem Gesicht beobachtet, wie si weiterhin versuchte sich von seinen Drohungen nicht unterbekommen zu lassen. Inzwischen hatte sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kämpfe und seine eigenen Männer verlagert.
    Die Zeit nutzte Olivia um sich hinzusetzen und auszuruhen und Kraft zu sammeln. Nebenher beobachtete sie die Leute. Allerlei Gesindel hatte sich hier versammelt. Inzwischen glaubte sie Reyns Drohungen. Was war, wenn er sie wirklich einfach zur "freien Verfügung" in die Menge warf. Sie schloss die Augen und wollte es sich besser nicht vorstellen.

    Sie wollte nur noch ins Kastell. Doch ihr Ziel schien so ewig fern…

  17. Beiträge anzeigen #37
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Vielleicht hatte in Thorniara wirklich alles seine Ordnung, wenn selbst die Unterwelt in privaten Lagerhäusern fröhlich ihrem Treiben nachgehen durften, vermutlich sogar jährlich eine Liste begangener Verbrechen an die Stadtverwaltung schickte, die auf der großen Liste unerklärter Gewalttaten abgehakt wurden und unter einem kleinen Nebenparagraphen des Stadtrechtes als legitimer Beruf galt. Er trank sich darauf einen an der kleinen Bar zusammen, die das örtliche Verbrechen in ihrer Arena aufgestellt hatten, nun ja, das hätte der plan sein können. Wenn er nicht stetig zwei Drittel irgendwo in der menge verschüttet hätte, wie ärgerlich und nützlich. Die Welt war kaputt. Doch nach einigen Bier machte sie wieder Sinn. Wenn das Leben einzigartig sein sollte, dann musste die Welt diese Seltsamkeit mit Unwahrscheinlichkeit aufwiegen, weshalb an bestimmten Knotenpunkten mehrere Unwahrscheinlichkeiten sich gegenseitig überlagerten und dort eine fruchtbare Quelle des Irrsinns erblühte. Vermutlich liefen gerade an diesem Fleck viele Stränge ineinander, sodass sich gerade hier gerade für ihn jedes Ereignis logisch dadurch erklären ließe, dass es unsinnig wäre, davon auszugehen, dass es eintreffen würde. Edon begrüßte Brom, der gerade neben ihm auftauchte, daher nur allzu wenig überrascht, schließlich musste er hier sein, da es keinen Sinn machte, dass er hier war.Ja, es war geradezu irrsinnig anzunehmen, dass der Thorniararer Boss des Dubiosen eine Argaanweite Feier ausrichten würde, daher sollte sich Edon auch wohl lieber darauf gefasst machen, Menschen, Tiere und Fabelwesen aus allen Winkeln der Südlichen Inseln, ja besser noch des Myrtanischen Meeres anzutreffen
    "Immer wieder schön, wenn sich Gauner, Verbrecher und Räuber in munterer Eintracht versammeln, um gemeinsam zu begießen, dass nicht sie selbst die bösen sind, sondern die Welt, die sie böse werden ließ."
    Edon hob prostend seinen Krug und trank ihn in einem Zug leer, ehe er ihn auf ein umgedrehtes Fass knallte und lautstark nach einem neuen verlangte.
    "Ach ja, richtig. Edon ist ja mittlerweile tot, verschollen und vergessen. Ich darf nicht vergessen, mich selbst daran zu erinnern, dass seine Spur sich im Kreise dreht, ja dass schon er Gedanke, es könne ein Vor und Zurück geben, derart lächerlich ist, dass man nicht einmal an ihn verschwenden will, gelacht zu haben, du verstehst?"
    Geändert von Edon Mesotes (23.04.2015 um 22:28 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #38
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Fast ein wenig betrübt blickte Brom einen Moment zu Boden. Ach, wenn Edon doch nur wüsste dass hier in dieser Lagerhalle nichts so einfach war wie es wirkte. Und wie der Nordmarer an der Stimme seines Gegenübers, und den in kürzester zeit geleerten Bierkrügen erkennen konnte, würde er im Notfall keine große Hilfe sein. Er bemerkte so langsam wie risikoreich die ganze Scheisse hier in nur wenigen Augenblicken geworden war.

    "Jaja..."
    , langsam ließ sich der Dieb, immernoch rauchend nieder. "Wer bist du dann, wenn du nichtmehr Edon zu sein scheinst? Und was treibt dich in dieses gottverdammte Drecksloch, welches sich 'Hauptstadt' schimpft?"

  19. Beiträge anzeigen #39
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Ich bin nur hier, damit ich ein schönes Lied singen kann. Das Lied von einem Edon, der kein Edon war, weil er zu sehr Edon war, als dass er niemand anderes als Edon hätte sein können. Und von einer kleinen, schwarzen Friedenstaube, die rückwärts um sich selber fliegt und im Schnabel trägt sie ein gelbes Blümelein, das kleine Kinder frisst, wieder ausspuckt und was sie da wieder ausspuckt das sind keine kleinen Kinder, sondern Snapper. Aber das eine Bein ist den Snappern falsch rum angewachsen und deswegen fallen sie immer auf die Seite, bis sie mit dem anderen Bein so lange im Staub gescharrt haben, dass das Bein komplett im Dreck versunken ist. Da können sie nicht mehr vor und nicht zurück, aber mit dem Bein, das falsch herum ist, können sie wenigstens noch winken."
    Er ließ sich nach hinten fallen und landete mit dem Arsch auf dem Boden. Dann klatschte er zweimal in die Hände und schüttelte den Kopf. Die Welt war so kaputt, dass sie fast schon wieder heile scheinen wollte, wenn man alles, was in ihr war nur wild durcheinander würfelte, es auf die Decke warf und dann auf den Haufen von unvollendeten Tatsachen sah.
    "Was wollte ich sagen? Ach, genau. Weil das Boot doch niemals rückwärts paddelt, deswegen bin ich Charon, denn der kann zwar auch nicht zurück, aber weil im Boot der falsche sitzt, deswegen stehe ich daneben mit einem Paddel und mit dem Paddel, prügel ich auf den ein, der da im Boote vor mir sitzt und ich könnte ihn über Wasser werfen, aber dann dachte ich mir, dass ich vielleicht einen Anker brauche, denn damit kann man zwar nicht wenden, aber wenigstens ein Stück anhalten, bevor die fünf zu einem werden, denn dann macht es *blub* und dann können noch so viele Münzen unter der Zunge liegen, dann fährt keiner mehr nach Hause."

  20. Beiträge anzeigen #40
    Lehrling Avatar von Sanvord Seytz
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    Sanvord Seytz ist offline
    Hach, es war ein tolles Spektakel!
    In irgend einer Lagerhalle Thorniaras hatte sich so einiges versammelt, was in der Unterwelt Thorniaras Rang und Namen hatte und beobachtete Arenakämpfe.
    Und zwar nichts, was man nicht gelegentlich in irgend einem Hinterhof betrachten konnte, nein! Es ging darum, wer denn zu Reyns Leibwächter aufsteigen würde, und das brachte Leute dazu, etwas zu riskieren, das brachte gute Kämpfer dazu, ihr Können unter Beweis zu stellen.
    Ein bisschen mutig war es ja schon, diese ausgewählten Leute dann gleich als Leibwächter einzustellen, denn schließlich waren das irgendwelche im wahrsten Sinne des Wortes dahergelaufene, von denen sie nichts wussten, außer dass sie gut kämpfen konnten, aber gut. Das war nicht seine Entscheidung, der Boss wollte es so und Sanvord hatte seine Ruhe. Ein bisschen Geld hatte er sogar auch damit verdient, denn so manch einem waren die Waffen unverhofft am Stadttor abhanden gekommen, oder er versuchte, noch einmal besseres zu erwerben und in der Stadt auch zu benutzen.
    Die Kämpfer gerade allerdings kannte er nicht. Der eine schimpfte sich Snapper - ein grauenhaftes Vieh! - und kämpfte recht passabel, der andere Schrecken vom Silbersee. Eigentlich war das ein sehr einfältiger Name, denn auch wenn man gut war, so ein Name forderte den Gegner nur mehr, als dass es ihn verunsicherte.
    Und gerade dieser Snapper war gut gefordert worden!
    Die Quote war recht ausgeglichen, aber während des Kampfes rapide in die Höhe geschossen. Oder mit anderen Worten: Snapper hatte einstecken müssen, hätte es sich so fortgesetzt, wie von manchen befürchtet und manchen erhofft, hätte Sanvord rein gar nichts eingesteckt, sondern eher seinen halben Verdienst herausrücken müssen.
    Aber seine Wette hatte gehalten und das nächste Mal würde er sehr viel vorsichtiger sein!
    Aber erst einmal galt die Feststellung, dass sein Krug schon wieder leer war und er dringend neues Bier brauchte!

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