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  1. #81
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Cleric, der in Ihrem Operationsgebiet agierende Salarianer ist ein aktiver Agent der Citadel Behörde Special Tactics and Recon. Name: Mannovai Eidoli Ursoe Umbil, genannt: Corvan Neheru. Sie haben Befehl das Ziel anzugreifen und zu zerstören. Bericht nach Ausführung!“

    Maj stand auf und verließ den Raum ohne eine weitere Reaktion. Spectre waren tough aber nicht unbesiegbar. Doch für die Ausführung bräuchte sie gute Ausrüstung. Zudem müsse sie dem Ziel nahe kommen. So nah wie möglich. Die Frage nach dem wie stellte sich daher nicht…

    *

    Majs Omnitool leuchtete orange auf. Es klickte vernehmlich und bestätigte somit die eingehende Zahlung an Credits. Der Turianer, der auf der anderen Seite der Ladentheke stand hob eine seiner… Augenbrauen. Es schien Maj die am nahesten stehende Beschreibung dieser Gesichtspartie des Anderen zu sein. Zuerst hatte ihr Gegenüber geschmunzelt, als die kleine Schwarzhaarige mit ihrem Hoodie und ihrem schaukelnden Pferdeschwanz in seinen Laden, einen der wenigen welcher diese Bezeichnung auch wirklich verdiente, gekommen war und nach der besten leichten Panzerung verlangt hatte. Da die Frau jedoch keine Miene verzog legte er ihr die teuerste, aber tatsächlich qualitativ hochwertigste Panzerung auf den Ladentisch, welche zwar deutliche Gebrauchsspuren aufwies, jedoch noch besser war als die Meisten, die man draußen auf der Straße sah.
    Es war eine komplette Asari-Panzerung, wie sie für gewöhnlich von deren Elite-Scharfschützen eingesetzt wurde. Zu Majs Glück ähnelte sich die Statur der beiden Spezies, beziehungsweise auf menschlicher Seite der Frauen, und so würde dieses Exemplar, das von mattem Weiß war, an etlichen Stellen allerdings Abplatzer der Farbe und tiefe, graue Schrammen aufwies, ihren Körper während des anfallenden Auftrags, oder bis sie ihre eigene Rüstung geborgen hatte, schützen.

    Zusätzlich erwarb sie ein paar Taschen für Extramagazine, welche sie an ihrem linken Oberschenkel, am die Hüfte überkreuzenden Gürtel für ihre Waffe und ihrer rechten Brustplatte befestigte. Spectre stecken viel weg. Zudem sollte sie gefährlich wirken, andernfalls würde der Salarianer sie eventuell nicht anheuern.
    Des Weiteren erwarb sie eine M-13 Raptor, das von Cerberus Einsatzkräften bevorzuge Scharfschützengewehr, welche sie einem missmutig dreinblickenden Volus abkaufte, der noch bis zum Überweisen der Credits zu feilschen versuchte. Die Waffe war ebenfalls aus mindestens zweiter, oder dritter Hand und Maj fand ein paar Fehler, welche sie jedoch in einer ruhigen Minute problemlos ausmerzen könne.

    Den letzten Einkauf bildete ein ebenfalls in Weiß, wenngleich etwas dunkler, gehaltener Helm wie er für gewöhnlich an Eclipse-Söldnern gesehen wird. Keine Besonderheiten zeichneten diesen Kopfschutz aus, verbirgt er das Gesicht doch völlig und lässt lediglich zwei kreisrunde Löcher für die Augen offen. Da Majs puppenhaftes Gesicht, im Gegensatz zu ihrem Körper, weder von Narben entstellt noch teilweise verbrannt war und ihr Äußeres daher nicht gerade furchteinflößend wirkte, hielt es die Agentin für weitaus erfolgsversprechender sich behelmt auf den Weg zu dem Spectre zu machen.Salarianer sind ein seltsames Volk und schwerer zu durchschauen als alle anderen Spezies dieser Galaxie zusammen.

    Mit dem gesamten Einkauf beladen schleppte sie sich zurück in ihr Apartment wo sie erstmals die Rüstung anlegte. An einigen Stellen musste sie die Panzerung tatsächlich enger schnüren, doch ansonsten passte der Schutz. Als nächstes brachte sie Taschen und Halfter an, steckte ihre Kampfmesser in eine offensichtliche und eine verstecke Halterung und synchronisierte die alte Elektrik des Helmes mit den Cerberus-Gerätschaften wie dem Informationstool.

    Hat keinen Zweck zu warten…

    Ausgerüstet mit der erbeuteten Pistole an der Hüfte, dem Kampfmesser in einer Scheide auf Höhe des Steißbeins und dem komplett zerlegten und wieder zusammengesetzten und nun komprimierten Raptor-Sniper trat sie heraus und begab sich auf die Suche nach Corvan, das schwarze Haar zu einem Knoten gebunden und unter dem Helm versteckt. Im Afterlife wurde sie schließlich fündig. Der Salarianer saß an einem Tisch abseits des Trubels. Obwohl keine zehn Meter von ihm entfernt eine Asari ihre Tanzkünste demonstrierte würdigte der Spectre sie keines Blickes. Er schien viel mehr angestrengt in Richtung Eingang zu schauen und auch Maj kaum zu realisieren, was vielleicht daran lag, dass viele Waffen diesen Laden betraten und verließen und die Agentin damit keiner Minderheit angehörte. Maj drehte eine kleine Runde um die große, in der Mitte des Raumes aufgestellte Säule an deren vier den Raumecken zugewandten Seiten Poolstangen mit sich daran reibenden Tänzerinnen zu sehen waren. Das ganze Afterlife war erleuchtet von einem neonen Lila, gefüllt mir den verschiedensten Charakteren und durchdrungen vom dumpfen Bass der alles untermalenden, elektronischen Musik. Maj bewegte sich vorsichtig durch die Menge, ertappte sich selbst jedoch dabei einzelne rhythmische Tanzschritte zu unternehmen. Sie war verlockt auch die tiefergehenden Eingeweide des Clubs zu erkunden von dem man sogar außerhalb der Terminussysteme hörte.

    Wachsam tastete ihr Blick die bewaffneten Söldner im Raum ab, ihre Reaktionen, ihre Aufmerksamkeit und ihre Clanzeichen. Da sie weder Blue Suns, noch Bloodpack noch einer anderen Bande angehörten schlussfolgerte Maj, dass es sich hierbei um Aria T´Loaks Privatarmee handeln musste und bekanntermaßen war es unklug sich mit der tödlichsten Asari Terminus anzulegen. Also ignorierte Maj die größtenteils aus Batarianern und Turianern rekrutieren Krieger und steuerte nun schnurstracks auf Corvan zu. Der Salarianer bemerkte sie frühzeitig und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Agentin. Maj blieb vor dem runden Tisch stehen, deren einziger Gast momentan der Salarianer war.

    Ich hab gehört Sie heuern Söldner an! Suchen Sie noch?, stellte sie sich vor. Der Salarianer schaute sie an und Maj deutete auf den freien Stuhl gegenüber dem Corvans. „Darf ich?


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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Stephen legte gerade seine schwarze, mittelschwere Panzerung vom Typ Collosus an, als Ein alter, kroganischer Freund, der Kontakte zum Bloodpack hatte, sich meldete und vom Blondschopf wissen wollte, was er mit diesem Salarianer zu schaffen hatte, mit dem er ihn auf dem Schwarzmarkt gesehen hatte.
    Stephen war klar, dass es dem Kroganer nur darum ging, eine mögliche Bedrohung fürs Bloodpack ab zu wehren. Aber da es keine Gefahr fürs Bloodpack gab, konnte Stephen seinen Kumpel recht schnell wieder beruhigen und der Kroganer ließ ihm dann auch noch paar wertvolle Informationen über den Salarianer zu kommen, wie:
    >> Corvan Neheru, Spezialeinheit <<
    Der Blondschopf schmunzelte über diese dürftige Info, aber er kannte seinen Kumpel und wusste, dass dieser mit detaillierten Informationen nichts an zu fangen wusste, für den zählte nur..... Ziel sehen und eliminieren!!

    Der Blondschopf legte seine Waffen griffbereit auf die Küchenzeile und wollte sich gerade einen Kaffee raus lassen, als eine Nachricht unbekannter Herkunft eintraf:
    >> Können Sie reden?<< lautete die kurze Nachricht und Stephen nahm an, dass es von seinem Auftraggeber kam.
    Er kontaktierte ihn umgehend.
    "Corvan?" meldete sich der Blondschopf ruhig.
    "Ja, reden Sie!"....


    Noch in den unteren Bereichen des Felsbrockens herumkriechend, hatte es nur wenige Minuten gedauert, bis der Mensch schließlich auf Corvans Signal reagierte.
    "Ja, reden Sie!", drang es aus dem subkutanen Commlinkimplantat in Corvans Hörnerv, woraufhin er sich reflexartig mit dem Gesicht Richtung Wand drehte und leise antwortete, wissend, dass der Signalverstärker seinen Flüsterton auf der Empfängerseite deutlich ausgeben würde.
    "Connor, ich habe erfolgreich die restliche Mannschaft anwerben können - Quarianer und Kroganer. Wenn Sie noch Interesse an den Missionsdetails haben, treffen Sie mich in einer Stunde im Afterlife. Wenn Sie eigene Ausrüstung präferieren, bringen Sie sie direkt mit, alles Weitere stelle ich Ihnen zur Verfügung. Wir werden sehr bald mit der Sache beginnen, sobald die Details besprochen sind, Sie werden also nicht nocheinmal die Gelegenheit haben, zu Ihrer Unterkunft zurückzukehren. Keine Zeit, Spionage zu riskieren und Überraschungsmoment zu verlieren. Seien Sie pünktlich", hastete der Salarianer eilig durch seinen Satz und gab Connor kaum eine Gelegenheit, einzuhaken. Schon eine Sekunde später trennte er die Verbindung.

    Im Afterlife angelangt, fokussierte der Spectre seinen Blick wie üblich auf das Wesentliche; was hätte ein asexuelles und überrationales Wesen wie ihn auch schon an einem Nachtclub reizen können. Und vielleicht war diese Tatsache auch der Grund dafür, dass man Corvan stets mit einem skeptischen Blick betrachtete, der kroganische Türsteher am Eingang sowie später auch die tanzenden und betrunkenen Gäste im Club selbst. Er beachtete es nicht sonderlich, bereitete sich lediglich mental darauf vor, eventuell leichter aufzufliegen als erwartet. Abgesehen von diesem offensichtlichen Nachteil hatte dieser Club als Treffpunkt einen erheblichen Vorteil: Der Lärm der Musik und der Trubel der Menschenmenge machten es einem ungewollten Zuhörer nahezu unmöglich, ohne vorher aufgezeichnetes Stimmenprofil und hochwertiges Equipment einer Konversation aus der Ferne beizuwohnen. Außerdem machte selbst Aria persönlich auf ihrer leicht erhöhten Loge vor, dass es zum guten Ton des Ortes gehörte, seine Geschäfte im Afterlife abzuhandeln; das gehörte wohl zum dekadenten Selbstzerstörungsimage des Asteroiden. Und so setzte sich Corvan mehr oder weniger locker, so sehr das für ihn möglich war, abseits der Tanzfläche an einen runden Tisch mit freiem Blick auf den Eingang und wartete.

    Gerade hatte der Spectre einen Batarianer im Auge behalten, der vom runden Tresen der Bar aus verdächtig oft herüber sah, als plötzlich eine weitere Gestalt in voller Rüstung an ihn herantrat. Er war wohl doch nicht der Einzige hier, der seltsam genug war, in voller Montur in einen Nachtclub zu kommen.
    "Ich hab gehört Sie heuern Söldner an! Suchen Sie noch?", drang es aus dem Helmlautsprecher verzerrt zu ihm, sodass Corvan völlig der Anhaltspunkt fehlte, Spezies oder Geschlecht zuzuordnen. Glücklicherweise war die Rüstung seines Gegenübers aber körperbetont genug, um zumindest auf eine Asari oder einen weiblichen Menschen schließen zu lassen - das Taillen-Hüft-Verhältnis von 3:4 war ein äußerst charakteristisches Merkmal beider Vertreter. Wie ein Computer in einer Endlosschleife reagierte der Salarianer jedoch erst sehr spät, in der verzweifelten Hoffnung, durch genaueres Hinsehen präzisere Aussagen treffen zu können.
    "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", entgegnete er schließlich nur trocken gegen den Lärm der Musik. Es beunruhigte ihn hinter seinem amphibischen Pokerface enorm, dass jetzt schon eine zweite Person ungeplant von seinen Werbungsversuchen erfahren hatte. Der Plan drohte, verfrüht aufzufliegen.
    "Darf ich?"
    Es hatte keinen Zweck, die Sache weiter zu leugnen, das war sicher. Doch es wäre zumindest nicht nachteilig, den Neuankömmling ersteinmal sprechen zu lassen, um eventuelle Planänderungen vorzunehmen. Nach kurzem Zögern nickte Corvan daher bestätigend.
    "Asari oder Mensch?", hakte er ohne weitere Umwege nach, noch bevor sich Maj gesetzt hatte. Er musste wissen, womit er hier plante, so sehr sich sein Gegenüber auch zu bemühen schien, genau solche Antworten optisch zu verbergen. Zeitgleich huschten seine großen Augen immer wieder zum Eingang des Clubs in Erwartung von Connors Eintreffen. Dieses unvorhergesehene Treffen durfte das eigentlich geplante auf keinen Fall behindern.
    Tjordas ist offline

  2. #82
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    Stephen legte gerade seine schwarze, mittelschwere Panzerung vom Typ Collosus an, als Ein alter, kroganischer Freund, der Kontakte zum Bloodpack hatte, sich meldete und vom Blondschopf wissen wollte, was er mit diesem Salarianer zu schaffen hatte, mit dem er ihn auf dem Schwarzmarkt gesehen hatte.
    Stephen war klar, dass es dem Kroganer nur darum ging, eine mögliche Bedrohung fürs Bloodpack ab zu wehren. Aber da es keine Gefahr fürs Bloodpack gab, konnte Stephen seinen Kumpel recht schnell wieder beruhigen und der Kroganer ließ ihm dann auch noch paar wertvolle Informationen über den Salarianer zu kommen, wie:
    >> Corvan Neheru, Spezialeinheit <<
    Der Blondschopf schmunzelte über diese dürftige Info, aber er kannte seinen Kumpel und wusste, dass dieser mit detaillierten Informationen nichts an zu fangen wusste, für den zählte nur..... Ziel sehen und eliminieren!!

    Der Blondschopf legte seine Waffen griffbereit auf die Küchenzeile und wollte sich gerade einen Kaffee raus lassen, als eine Nachricht unbekannter Herkunft eintraf:
    >> Können Sie reden?<< lautete die kurze Nachricht und Stephen nahm an, dass es von seinem Auftraggeber kam.
    Er kontaktierte ihn umgehend.
    "Corvan?" meldete sich der Blondschopf ruhig.
    "Ja, reden Sie!"....
    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen



    Noch in den unteren Bereichen des Felsbrockens herumkriechend, hatte es nur wenige Minuten gedauert, bis der Mensch schließlich auf Corvans Signal reagierte.
    "Ja, reden Sie!", drang es aus dem subkutanen Commlinkimplantat in Corvans Hörnerv, woraufhin er sich reflexartig mit dem Gesicht Richtung Wand drehte und leise antwortete, wissend, dass der Signalverstärker seinen Flüsterton auf der Empfängerseite deutlich ausgeben würde.
    "Connor, ich habe erfolgreich die restliche Mannschaft anwerben können - Quarianer und Kroganer. Wenn Sie noch Interesse an den Missionsdetails haben, treffen Sie mich in einer Stunde im Afterlife. Wenn Sie eigene Ausrüstung präferieren, bringen Sie sie direkt mit, alles Weitere stelle ich Ihnen zur Verfügung. Wir werden sehr bald mit der Sache beginnen, sobald die Details besprochen sind, Sie werden also nicht nocheinmal die Gelegenheit haben, zu Ihrer Unterkunft zurückzukehren. Keine Zeit, Spionage zu riskieren und Überraschungsmoment zu verlieren. Seien Sie pünktlich", hastete der Salarianer eilig durch seinen Satz und gab Connor kaum eine Gelegenheit, einzuhaken. Schon eine Sekunde später trennte er die Verbindung.

    Im Afterlife angelangt, fokussierte der Spectre seinen Blick wie üblich auf das Wesentliche; was hätte ein asexuelles und überrationales Wesen wie ihn auch schon an einem Nachtclub reizen können. Und vielleicht war diese Tatsache auch der Grund dafür, dass man Corvan stets mit einem skeptischen Blick betrachtete, der kroganische Türsteher am Eingang sowie später auch die tanzenden und betrunkenen Gäste im Club selbst. Er beachtete es nicht sonderlich, bereitete sich lediglich mental darauf vor, eventuell leichter aufzufliegen als erwartet. Abgesehen von diesem offensichtlichen Nachteil hatte dieser Club als Treffpunkt einen erheblichen Vorteil: Der Lärm der Musik und der Trubel der Menschenmenge machten es einem ungewollten Zuhörer nahezu unmöglich, ohne vorher aufgezeichnetes Stimmenprofil und hochwertiges Equipment einer Konversation aus der Ferne beizuwohnen. Außerdem machte selbst Aria persönlich auf ihrer leicht erhöhten Loge vor, dass es zum guten Ton des Ortes gehörte, seine Geschäfte im Afterlife abzuhandeln; das gehörte wohl zum dekadenten Selbstzerstörungsimage des Asteroiden. Und so setzte sich Corvan mehr oder weniger locker, so sehr das für ihn möglich war, abseits der Tanzfläche an einen runden Tisch mit freiem Blick auf den Eingang und wartete.

    Gerade hatte der Spectre einen Batarianer im Auge behalten, der vom runden Tresen der Bar aus verdächtig oft herüber sah, als plötzlich eine weitere Gestalt in voller Rüstung an ihn herantrat. Er war wohl doch nicht der Einzige hier, der seltsam genug war, in voller Montur in einen Nachtclub zu kommen.
    "Ich hab gehört Sie heuern Söldner an! Suchen Sie noch?", drang es aus dem Helmlautsprecher verzerrt zu ihm, sodass Corvan völlig der Anhaltspunkt fehlte, Spezies oder Geschlecht zuzuordnen. Glücklicherweise war die Rüstung seines Gegenübers aber körperbetont genug, um zumindest auf eine Asari oder einen weiblichen Menschen schließen zu lassen - das Taillen-Hüft-Verhältnis von 3:4 war ein äußerst charakteristisches Merkmal beider Vertreter. Wie ein Computer in einer Endlosschleife reagierte der Salarianer jedoch erst sehr spät, in der verzweifelten Hoffnung, durch genaueres Hinsehen präzisere Aussagen treffen zu können.
    "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", entgegnete er schließlich nur trocken gegen den Lärm der Musik. Es beunruhigte ihn hinter seinem amphibischen Pokerface enorm, dass jetzt schon eine zweite Person ungeplant von seinen Werbungsversuchen erfahren hatte. Der Plan drohte, verfrüht aufzufliegen.
    "Darf ich?"
    Es hatte keinen Zweck, die Sache weiter zu leugnen, das war sicher. Doch es wäre zumindest nicht nachteilig, den Neuankömmling ersteinmal sprechen zu lassen, um eventuelle Planänderungen vorzunehmen. Nach kurzem Zögern nickte Corvan daher bestätigend.
    "Asari oder Mensch?", hakte er ohne weitere Umwege nach, noch bevor sich Maj gesetzt hatte. Er musste wissen, womit er hier plante, so sehr sich sein Gegenüber auch zu bemühen schien, genau solche Antworten optisch zu verbergen. Zeitgleich huschten seine großen Augen immer wieder zum Eingang des Clubs in Erwartung von Connors Eintreffen. Dieses unvorhergesehene Treffen durfte das eigentlich geplante auf keinen Fall behindern.


    Asari oder Mensch“, fragt der Salarianer noch bevor Maj sich setzten konnte. Die Frage verwunderte die Agentin, doch ließ sie sich nicht weiter beirren und zog den an einen Schalensessel erinnernden Stuhl kratzend über den Boden. Sie ließ sich fast zaghaft darauf sinken, als hätte sie Angst das Möbelstück würde unter zu hohem Druck zerspringen. Dann räkelte sie sich jedoch zurecht und legte stütze die Ellenbogen mit ineinander gefalteten Händen auf den Tisch zwischen ihnen, zum einen Teil um Ruhe auszustrahlen, zum anderen um Corvan zu zeigen, dass kein Finger eine Waffe berührte.

    Das ist ohne Belangen. Ich bin eine Waffe. Eine Waffe, die Sie zu Ihrem Glück anwerben können. Meine Kanäle berichten von Ihrer Liquidität. Ich arbeite nicht für Amateure oder jene ohne das nötige Kleingeld. Sie scheinen das eine zu besitzen und das andere weit hinter sich gelassen zu haben“.

    Maj legte ihren behelmten Kopf schief.

    Es kümmert mich nicht wer wen weshalb umbringen möchte. Ich bin lediglich ein ausführendes Objekt, das nach professioneller Erledigung des Jobs eine nette Summe Credits auf dem Konto sehen möchte!
    In gewisser Weise stimmte diese Angabe sogar… doch das war nicht weshalb Maj es erwähnte. Wenn sie den rötlichen Spectre richtig einschätze würde er eine Chance erkennen, wenn er sie sah. Maj musste nur noch etwas weiter nachlegen.
    Ich habe Angehörige jeder Spezies umgebracht… in jedem bekannten System! Kroganer, Batarianer, Menschen, ... Sogar mal einen Yahg. Der einzige Unterschied liegt in der Anzahl der Kugeln, die man jeweiligem Individuum verpassen muss“.

    Der Salarianer antwortete noch immer nicht. Langsam fragte sich Maj, ob er von Natur aus ein gesundes Misstrauen an den Tag legte, oder ob sie in ihrer Söldner-Art vielleicht doch ein wenig zu übertrieben agiert hatte.
    Ihre Feinde sind meine Feinde. Zumindest, wenn die Bezahlung stimmt. Ich bin zudem gewillt Ihnen einen Kostprobe meiner Kampfkünste anzubieten, sollten Sie Zweifel an der Echtheit meiner Fähigkeiten haben. Auch wenn ich glaube, dass Zeit nicht Ihr bester Verbündeter ist".

    Maj lehnte sich nun in dem Stuhl zurück so gut es ging. Das Scharfschützengewehr war etwas zu sperrig und so drehte sie den Körper gut genug, als das Corvan freie Sicht auf die Waffe hatte. Sniper waren in Söldnertruppen meist ein gern gesehener Gast, arbeiteten doch die wenigsten Soldaten mit Präzisionsgewehren. Und noch weniger konnten wirklich damit umgehen. Maj schlug ein Bein über das andere, legte den rechten Arm auf die Stuhllehne und wedelte mit der linken Hand offerierend Richtung Corvan.

    Natürlich bin ich nicht ganz preisgünstig. 70.000! Wie sieht´s aus? Interesse?
    Der Preis war natürlich in die Höhe getrieben, doch sollte Corvan nicht denken, dass er einen weiteren Omega-Trottel anheuerte, die ihre Preise für gewöhnlich nur minimal über den allgemeinen Standard anhoben.

    Ein neuer Song begann. Die Musik dröhnte laut durch den Club und die Asari-Stripperinnen begannen wie wild zu tanzen, während der Beat den Körper Majs zum Beben brachte. Sie kanalisierte den arkustischen Reiz und das damit verbundene Verlangen sich einer Tanzfläche zu nähren und begann lediglich zum Takt des Sounds mit ihrem in der Luft freischwingenden Fuß zu zucken.

    Komm schon! Beiß an!
    Shepard Commander ist offline

  3. #83
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Wa-...He!", war er überrumpelt von ihrer Aktion, die nicht zu dem passte, was sie sagte. Irritiert und nicht zuletzt frierend, schnaubte Leif über ihr, lehnte sich seiner Freundin allerdings wieder weiter entgegen. Eine Strähne in ihrem Gesicht, die ihn wie immer störte, entfernte er diesmal nicht per Hand, sondern indem er kräftig pustete. Und lachte. Ziemlich dümmlich, wie er rasch einsah und sich räusperte.
    "Spielt 'wie weit' auf irgendeine bizarre Praxis an, oder was willst du hören? Ich hoffe nicht, dass wir die Aktion aus dem Schlafzimmer wiederholen sollen. Nicht dass das nicht gut gewesen wäre, aber-..."
    Etwas zu sehr, obgleich bewusst, lag der Oberkörper des Schweden nunmehr auf ihrem zerbrechlichen Brustkorb auf. Die Atmung so bald stark eingeschränkt.
    "...ich will ja nicht dass du als from-...frigide Katholikin für sowas am Ende noch in der Hölle schmorst."


    "Mmmhm...", raunte sie vorerst belustigt zur Antwort und platzierte ihre Hände wieder wohlwissend am wohldefinierten Körper ihres blonden Freundes. Fast bedächtig umrahmte sie mit ihren kühlen Fingern das unsichtbare Objekt als wäre es etwas, dass sie selbst noch nie gesehen und erst noch ausführlich erforschen musste. Musste vielleicht nicht aber wollte. Und jedes Fleckchen seiner Haut die sie berührte, bezeichnete sie mit eben diesen grünen, leuchtenden Fasern, die sie eben noch durch den Wald begleitet hatten und ihre schlanken Beine umschlungen hatten. "...glaub mir, bei den Horrorgeschichten mit denen mich die alten, garstigen Schachteln als Kind gefüttert haben ist die Aussicht in der 'Hölle zu schmoren' doch schon ziemlich...reizend.", grinste sie ihr Zahnweiß-Lächeln ins Dunkel, atmete nur noch wenig, flacher, auch durch den Mund, aber lies sich nicht nehmen, die langen, leuchtenden Fäden schließlich um ihn auf den Rücken zu ziehen und ihre flachen Hände auf seinem Rücken zu betten. Genau genug um auch wieder ihre Beine um ihn zu schließen und, erinnert an die Momente vor der Abreise, mit einem Schwung versuchte, den Spieß umzudrehen um letztlich auf Leif und über ihm zu lehnen, nach unten zu schauen und zu schnurren: "Aber sie lassen einen da nur mit heißen Ärzten rein..deshalb muss ich bei dir wohl noch ein bisschen nachhelfen.."
    Womit sie sich zu ihm nach unten lehnte, den Haaren den Weg an ihm vorbei ins feuchte Gras gönnte und ihn küsste.
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  4. #84
    Ritter Avatar von Eandril
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    Nein es geht mir nicht besser, du Pfeife!, dachte Hanna stumm in sich hinein und versuchte während der Fahrt in dem Dämmerschlaf zu versinken, der ihr die Schmerzen zu vergessen half. Das leise Summen der Triebwerke schaukelte sie zunehmend in eine meditativen Zustand und Altus schien wohl verstanden zu haben, dass der Blondine nicht nach sprechen war. Der Turianer schien auch eher mit sich selbst zu sprechen… er und sein Floyd und die dutzenden, offenen Rechnungen die nun allesamt auf Hannas Rücken aufgetragen wurden.

    So da wären wir!“, riss die Stimme des Officers und Fahrers Hanna aus ihrer Trance. Sie schlug ihre grünen Augen auf, versuchte aufzustehen und wurde von einem Anfall unbekannter Schwäche übermannt. Sanft ließ sie sich zurück in den Sitz fallen, schaute Altus und den Officer entschuldigend an und setzte nochmals zum Aufstehen an. Diesmal gelang es ihr und mit pendelndem Zopf richtete sie sich auf.

    Willkommen zurück, Rivanin“, knurrte sie, als ein kleiner Trupp Officers sich ihnen näherte.
    Machen Sie keinen Mist, dann bekommen Sie ihre Knarre zurück“.

    Hanna erblickte den Anführer des Trupps. Es war Will. Fast hätte sie glücklich gelächelt, doch der dumpf hämmernde Schmerz der durch ihren Hinterkopf pulsierte hielt sie davon ab.
    Hanna!“ Will war sichtlich erleichtert seine Partnerin und Freundin wiederzusehen und umarmte sie sogar ohne auf die Gesichter der anderen zu achten. „Geht es dir gut?

    Mein Schädel fühlt sich an wie ein Ballon, der kurz davor ist zu platzen, aber abgesehen davon…“, sagte Hanna nach dem kurzen Körperkontakt und schob ihn etwas weiter zurück: „… bin ich nicht tot!
    Darüber solltest du keine Witze machen, sondern lieber Gott danken!“, tadelte Will.
    Oh ja klar Gott… den hatte ich fast vergessen. Und den Weihnachtsmann sollte ich am besten auch noch grüßen. Man weiß ja nie wer da gerade das Kommando hat“.

    Angesichts Wills strenger Miene konnte Hanna einfach nicht anders und schmunzelte gequält.
    Das ist übrigens Altus Rivanin“, stellte die Agentin nun den Turianer vor und wies gestikulierend auf den Alien, der sich vorsichtig beobachtend im Hintergrund gehalten hatte. Zwar waren die Avengers und Predators der Wachmannschaft allesamt geholstert, doch gefiel es ihm augenscheinlich gar nicht an seinem alten Arbeitsplatz zu sein.

    Mr. Rivanin“, grüßte Will in autoritären Ton und streckte Altus seine Hand hin, verweigerte allerdings die Bezeichnung „Agent“.
    Ich bin Special Agent Hunter. Wir hatten ja bereits das Vergnügen uns zu sprechen. Hätte ich allerdings gewusst in welche Lage Sie meine Partnerin bringen…
    … hättest du die Information trotzdem weitergegeben und ich wäre trotzdem gegangen, Will!
    Hunter nickte langsam, während sein Blick zu schweifen begann. „Vermutlich hast du Recht… dennoch“, er wandte sich erneut an Altus: „Sind Sie da offensichtlich tiefer in die Sache verwickelt, als ich es vorher für möglich gehalten hätte“.

    Sir, wenn ich etwas sagen dürfte“, meldete sich da plötzlich der Officer, der die Beiden herkutschiert hatte.
    Sprechen Sie, Bernhard“, sagte Will, dessen Visor ihm sofort Name und Rang des Angesprochenen verraten hatte.
    Diese beiden Verdächtigen werden… nun ja, werden verdächtigt…“, begann er etwas eingeschüchtert, doch Will stoppte seinen Redefluss mit dem Heben seiner rechten Hand.
    Ich versichere Ihnen, Officer, dass Agent Ilias zu 100% vertrauenswürdig ist“, funkelte er.
    Ja… aber… haben Sie vielleicht den Nachrichten entnommen, Speci…“.
    Wieder unterbrach ihn Will: „Herrje, wollen Sie wirklich sagen, dass Agent Ilias, eine verdiente Agentin von C-Security und Trägerin des Sternenordens von Terra und zudem meine langjährige Partnerin ein Café voller Unschuldiger sprengt und das auch noch ohne Motiv und mit sich selbst darin?

    Nein… ich glaube ja auch nicht, dass sie es war…“, gab der Andere kleinlaut zurück. „Ich meine nur, dass man das vielleicht in den Akten erwähnen sollte…“.
    Wissen Sie was, Bernhard? Sie haben Recht! Ich werde Sie für eine Beförderung vorschlagen. Und jetzt gehen Sie!
    Aber…
    Gehen Sie!“, wiederholte Hunter mit Nachdruck. Der Officer nickte und salutierte lustlos, dann schlich er davon. Will nickte seiner Eskorte zu und auch diese verschwanden. Will rollte genervt mit den Augen, dann gingen die Drei von der Landeplattform Richtung Büros.
    Ich gehe davon aus, du birgst für Mr. Rivanin hier?“, fragte Will Hanna. Diese nickte.
    Klar. Er ist ja kein Idiot und würde etwas Dummes versuchen. Stimmt´s Mr. Rivanin?


    "Äh... nein, natürlich nicht.", erwiderte Altus, der in Gedanken immer noch versucht hatte, die Art der Beziehung der beiden anderen zu ergründen. "Ich sichere ihnen hiermit meine vollständige Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu."
    In dem Augenblick sprach ihn eine bekannte Stimme von hinten an: "Altus?" Er blieb stehen und wandte sich um - seine Begleiter taten es ihm kurz danach gleich - und sah sich Quintus gegenüber, zum ersten Mal, seit dieser ihn vor dem Apartment hatte laufen lassen. "Quintus!" Er gab seinem alten Kollegen und Vorgesetzten die Hand, was eigentlich unter Turianern eher unüblich war, sie sich aber aufgrund ihrer häufigen Zusammenarbeit mit Menschen angewöhnt hatten. "Was tust du hier?"
    Hinter ihm räusperte sich Special Agent Hunter, und Quintus wandte sich diesem zu.
    "Ah ja, Special Agent Hunter. Ich würde gerne einige Worte mit ihnen, Agent Ilias und Mr. Rivanin wechseln. Ich habe einiges herausgefunden, was möglicherweise im Fall MacDougal von Bedeutung sein könnte." Er wandte sich wieder Altus zu. "Und außerdem würde ich gerne herausfinden, was in diesem Café wirklich passiert ist, und warum die Medien glauben, du hättest es gesprengt."
    Altus nickte und antwortete: "Nur allzu gern."
    "Also gut. Wie wäre es mit ihrem Büro, Special Agent Hunter?"
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  5. #85
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Mmmhm...", raunte sie vorerst belustigt zur Antwort und platzierte ihre Hände wieder wohlwissend am wohldefinierten Körper ihres blonden Freundes. Fast bedächtig umrahmte sie mit ihren kühlen Fingern das unsichtbare Objekt als wäre es etwas, dass sie selbst noch nie gesehen und erst noch ausführlich erforschen musste. Musste vielleicht nicht aber wollte. Und jedes Fleckchen seiner Haut die sie berührte, bezeichnete sie mit eben diesen grünen, leuchtenden Fasern, die sie eben noch durch den Wald begleitet hatten und ihre schlanken Beine umschlungen hatten. "...glaub mir, bei den Horrorgeschichten mit denen mich die alten, garstigen Schachteln als Kind gefüttert haben ist die Aussicht in der 'Hölle zu schmoren' doch schon ziemlich...reizend.", grinste sie ihr Zahnweiß-Lächeln ins Dunkel, atmete nur noch wenig, flacher, auch durch den Mund, aber lies sich nicht nehmen, die langen, leuchtenden Fäden schließlich um ihn auf den Rücken zu ziehen und ihre flachen Hände auf seinem Rücken zu betten. Genau genug um auch wieder ihre Beine um ihn zu schließen und, erinnert an die Momente vor der Abreise, mit einem Schwung versuchte, den Spieß umzudrehen um letztlich auf Leif und über ihm zu lehnen, nach unten zu schauen und zu schnurren: "Aber sie lassen einen da nur mit heißen Ärzten rein..deshalb muss ich bei dir wohl noch ein bisschen nachhelfen.."
    Womit sie sich zu ihm nach unten lehnte, den Haaren den Weg an ihm vorbei ins feuchte Gras gönnte und ihn küsste.


    "Ich-...", hielt sein Zeigefinger ihre Lippen kurz vor dem Ziel auf, "Bin ziemlich überzeugter Atheist und Arzt. Deswegen glaube ich nicht an den Mist, den alte, garstige Schachteln erzählen. Aber ich helfe dir selbstverständlich nach Kräften dabei, dort zu landen, wo du hinwillst."
    Erst als seine Hand von ihrem Gesicht abließ und stattdessen abwärts in Richtung des Saums ihres Oberteils wanderte, ließ sich das Grau seiner Augen wieder vom Blick der Neunundzwanzigjährigen einfangen.
    Als Leif seine Freundin, einem Spiegel gleich, verspätet imitierte, fühlte er sich schnell wohler in seiner neuen Position. Ohne den Stoff, der ihre Haut zuvor verdeckte, glaubte er, alles zu fühlen. Jede geweitete Pore, jede noch so minimale Hauterhebung auf ihrem Oberkörper und ihren beängstigend schmalen Armen. Alles schien klar und greifbar, was gleichzeitig so faszinierend war, dass er nicht mehr eine Sekunde an die Kulisse dachte, in der sie sich befanden.
    "Mit deiner Vorliebe für Wasser, Smörgåstårta und das hier, könntest du bis dahin hier übrigens ziemlich glücklich werden."
    Den Stoff warf er ziellos nach links. Auf dem nassen Boden sog er sicher Wasser und versaute Luceijas Outfit für den Rest des Abends, den er damit beging, dort anzusetzen, wo sie es vor noch wenigen Sekunden versucht hatte.
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  6. #86
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    "Ich-...", hielt sein Zeigefinger ihre Lippen kurz vor dem Ziel auf, "Bin ziemlich überzeugter Atheist und Arzt. Deswegen glaube ich nicht an den Mist, den alte, garstige Schachteln erzählen. Aber ich helfe dir selbstverständlich nach Kräften dabei, dort zu landen, wo du hinwillst."
    Erst als seine Hand von ihrem Gesicht abließ und stattdessen abwärts in Richtung des Saums ihres Oberteils wanderte, ließ sich das Grau seiner Augen wieder vom Blick der Neunundzwanzigjährigen einfangen.
    Als Leif seine Freundin, einem Spiegel gleich, verspätet imitierte, fühlte er sich schnell wohler in seiner neuen Position. Ohne den Stoff, der ihre Haut zuvor verdeckte, glaubte er, alles zu fühlen. Jede geweitete Pore, jede noch so minimale Hauterhebung auf ihrem Oberkörper und ihren beängstigend schmalen Armen. Alles schien klar und greifbar, was gleichzeitig so faszinierend war, dass er nicht mehr eine Sekunde an die Kulisse dachte, in der sie sich befanden.
    "Mit deiner Vorliebe für Wasser, Smörgåstårta und das hier, könntest du bis dahin hier übrigens ziemlich glücklich werden."
    Den Stoff warf er ziellos nach links. Auf dem nassen Boden sog er sicher Wasser und versaute Luceijas Outfit für den Rest des Abends, den er damit beging, dort anzusetzen, wo sie es vor noch wenigen Sekunden versucht hatte.


    Wortlos willigte die Italienerin ein, lies ihn dabei unter etwas Anstrengung ein Stückweit nach oben entgegen kommen und hielt ihn - selbst wackelig in ihrem Sitz auf ihm - am Haaransatz im Nacken nah genug, dass der tiefe Kuss von blanken Zahnreihen am weichen Fleisch seiner Unterlippe infiltriert wurde und ihn weit genug ablenkte, dass sie jeden warmen Atemzug vollkommen in ihrem Gesicht spüren konnte. Sie spürte, wie er schneller wurde im Vergleich zum Beginn ihres Kusses und schmeckte die zarten Überreste von Minze in seinem Atem, die sich hartnäckig von seiner Unterkunft in Mörbylånga bis hier hin in den Norden Schwedens gehalten hatte. Sie bemerkte schnell, dass sie zitterte - doch längst nicht so sehr der Frische wegen, die sie voll auf dem neumodischen LSD-Gemisch ohnehin nicht so spürte. Sondern, weil sie nun erfuhr wie jede ihrer zuvor begangenen Berührungen bei ihr reflektiert wurden und ihr den eigenen, eher Smörgåstårta geschwängerten Atem, raubten. Ihre Antwort, "Ja, glaube ich auch..", erwies sich deshalb als schwieriger als erwartet und zwischen jedem, kurzen oder langen, Ansetzen von Lippen oder Zunge am entsprechenden Äquivalent des Gegenübers gab es mehr Details, die sie heraussprudeln lies; wild einstreute. "..immerhin..", atmete sie stärker und hatte den Blonden schnell wieder in eine sitzende Position gebracht, in welcher die Nähe problemlos intensiviert werden konnte. "..hab ich mich selten so schnell..", erweiterte sie und zog ihn nah an sich. Ihre Haare, die frei flatterten und schnurgerade über ihre Schulter und die Brust fielen, kitzelten seine Haut. "...so zu Hause gefühlt..", raunte sie mit starkem Sizilianisch in ihrer Stimme gerade so in sein Ohr, bis sie die empfindliche Haut drumherum ergattern und liebevoll bedecken konnte, "...wie mit dir."
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  7. #87
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    Wortlos willigte die Italienerin ein, lies ihn dabei unter etwas Anstrengung ein Stückweit nach oben entgegen kommen und hielt ihn - selbst wackelig in ihrem Sitz auf ihm - am Haaransatz im Nacken nah genug, dass der tiefe Kuss von blanken Zahnreihen am weichen Fleisch seiner Unterlippe infiltriert wurde und ihn weit genug ablenkte, dass sie jeden warmen Atemzug vollkommen in ihrem Gesicht spüren konnte. Sie spürte, wie er schneller wurde im Vergleich zum Beginn ihres Kusses und schmeckte die zarten Überreste von Minze in seinem Atem, die sich hartnäckig von seiner Unterkunft in Mörbylånga bis hier hin in den Norden Schwedens gehalten hatte. Sie bemerkte schnell, dass sie zitterte - doch längst nicht so sehr der Frische wegen, die sie voll auf dem neumodischen LSD-Gemisch ohnehin nicht so spürte. Sondern, weil sie nun erfuhr wie jede ihrer zuvor begangenen Berührungen bei ihr reflektiert wurden und ihr den eigenen, eher Smörgåstårta geschwängerten Atem, raubten. Ihre Antwort, "Ja, glaube ich auch..", erwies sich deshalb als schwieriger als erwartet und zwischen jedem, kurzen oder langen, Ansetzen von Lippen oder Zunge am entsprechenden Äquivalent des Gegenübers gab es mehr Details, die sie heraussprudeln lies; wild einstreute. "..immerhin..", atmete sie stärker und hatte den Blonden schnell wieder in eine sitzende Position gebracht, in welcher die Nähe problemlos intensiviert werden konnte. "..hab ich mich selten so schnell..", erweiterte sie und zog ihn nah an sich. Ihre Haare, die frei flatterten und schnurgerade über ihre Schulter und die Brust fielen, kitzelten seine Haut. "...so zu Hause gefühlt..", raunte sie mit starkem Sizilianisch in ihrer Stimme gerade so in sein Ohr, bis sie die empfindliche Haut drumherum ergattern und liebevoll bedecken konnte, "...wie mit dir."


    Natürlich ging das, was sie sagte, runter wie Öl. Obgleich Leif im Rausch zu deutlicheren Worten fähig schien, fehlten sie dem Schweden jetzt wieder. Seine Prioritäten lagen in Anbetracht ihrer kleinen Pause völlig anders. Er wollte sie nicht nur hier, nahe seiner Heimat halten, sondern direkt da, wo sie im Moment war. Im Arm, auf seinem Schoss, um einzufangen und zu inhalieren was er sah, roch und schmeckte, als er Nase, Mund und Zunge ihren Brustkorb aufwärts über das Schlüsselbein und ihren Hals, zurück zu ihren Lippen führte.
    Wohin seine Hände indes gingen, wussten dank der Dunkelheit nur Luceija und er. Irgendwann allerdings zupfte zumindest die stärkere Linke am Bund ihrer Hose, seine beschäftigten Lippen formten ein Schmunzeln.
    "Werd' das los.", verlangte er von seiner Freundin, die in einer deutlich besseren Position war, als er.
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  8. #88
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    Natürlich ging das, was sie sagte, runter wie Öl. Obgleich Leif im Rausch zu deutlicheren Worten fähig schien, fehlten sie dem Schweden jetzt wieder. Seine Prioritäten lagen in Anbetracht ihrer kleinen Pause völlig anders. Er wollte sie nicht nur hier, nahe seiner Heimat halten, sondern direkt da, wo sie im Moment war. Im Arm, auf seinem Schoss, um einzufangen und zu inhalieren was er sah, roch und schmeckte, als er Nase, Mund und Zunge ihren Brustkorb aufwärts über das Schlüsselbein und ihren Hals, zurück zu ihren Lippen führte.
    Wohin seine Hände indes gingen, wussten dank der Dunkelheit nur Luceija und er. Irgendwann allerdings zupfte zumindest die stärkere Linke am Bund ihrer Hose, seine beschäftigten Lippen formten ein Schmunzeln.
    "Werd' das los.", verlangte er von seiner Freundin, die in einer deutlich besseren Position war, als er.


    Sie robbte kurzzeitig weit genug zurück, damit sie der Bitte ihres Freundes nachkommen konnte. Gerade so hielt sie sich einhändig an seiner Schulter, um die sie selbst mit den schlanken Fingern kaum in aller Gänze fassen konnte. Entsprechend unbeholfen hätte es vielleicht ausgesehen, wären sie jetzt nicht in vollständiger Dunkelheit, in welcher gerademal eine kleine Sternenkulisse verhinderte, dass man einander übersah. Kaum, dass sie sich aus der Hose geschält hatte, die eng an ihrer Haut geklebt hatte als hätte sie sie nur im Wasser über die dürren Beine bekommen, atmete sie tief aus, entlies einige Anspannung aus ihren Lungen und krabbelte zurück auf Leifs Schoß. Abermals bekam sie von der Kälte nur die absolut geringsten Details mit. Fror nicht sonderlich, auch, wenn die prickelnde Gänsehaut die sich über die komplette, freigelegte Haut legte, eigentlich eine deutlich andere Sprache gesprochen hatte. Hier hörte man kaum noch etwas - präsent war der beidseitige Atem, der lediglich ein paar Käuzchen bei ihrem Zirpen unterbrach und die Szenerie mit leichtem Rascheln der Baumkronen komplettierte. Ihre Beine gruben sich in die Erde, als sie sich weit genug aufrichtete um in sitzender Position den Blonden überragen zu können und überlebensnotwendige Küsse auf die Wange des Einheimischen zu legen, die sich kontinuierlich bis zum Mund zogen. "Du wolltest das, also nimms dir auch..", raunte sie beim knabbern an seiner Lippe nur und steuerte seine Hände fremd und zielgerichtet an ihre Rückseite. Das Schmunzeln verbarg sie dabei nichtmal.
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  9. #89
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen

    Noch in den unteren Bereichen des Felsbrockens herumkriechend, hatte es nur wenige Minuten gedauert, bis der Mensch schließlich auf Corvans Signal reagierte.
    "Ja, reden Sie!", drang es aus dem subkutanen Commlinkimplantat in Corvans Hörnerv, woraufhin er sich reflexartig mit dem Gesicht Richtung Wand drehte und leise antwortete, wissend, dass der Signalverstärker seinen Flüsterton auf der Empfängerseite deutlich ausgeben würde.
    "Connor, ich habe erfolgreich die restliche Mannschaft anwerben können - Quarianer und Kroganer. Wenn Sie noch Interesse an den Missionsdetails haben, treffen Sie mich in einer Stunde im Afterlife. Wenn Sie eigene Ausrüstung präferieren, bringen Sie sie direkt mit, alles Weitere stelle ich Ihnen zur Verfügung. Wir werden sehr bald mit der Sache beginnen, sobald die Details besprochen sind, Sie werden also nicht nocheinmal die Gelegenheit haben, zu Ihrer Unterkunft zurückzukehren. Keine Zeit, Spionage zu riskieren und Überraschungsmoment zu verlieren. Seien Sie pünktlich", hastete der Salarianer eilig durch seinen Satz und gab Connor kaum eine Gelegenheit, einzuhaken. Schon eine Sekunde später trennte er die Verbindung.

    Im Afterlife angelangt, fokussierte der Spectre seinen Blick wie üblich auf das Wesentliche; was hätte ein asexuelles und überrationales Wesen wie ihn auch schon an einem Nachtclub reizen können. Und vielleicht war diese Tatsache auch der Grund dafür, dass man Corvan stets mit einem skeptischen Blick betrachtete, der kroganische Türsteher am Eingang sowie später auch die tanzenden und betrunkenen Gäste im Club selbst. Er beachtete es nicht sonderlich, bereitete sich lediglich mental darauf vor, eventuell leichter aufzufliegen als erwartet. Abgesehen von diesem offensichtlichen Nachteil hatte dieser Club als Treffpunkt einen erheblichen Vorteil: Der Lärm der Musik und der Trubel der Menschenmenge machten es einem ungewollten Zuhörer nahezu unmöglich, ohne vorher aufgezeichnetes Stimmenprofil und hochwertiges Equipment einer Konversation aus der Ferne beizuwohnen. Außerdem machte selbst Aria persönlich auf ihrer leicht erhöhten Loge vor, dass es zum guten Ton des Ortes gehörte, seine Geschäfte im Afterlife abzuhandeln; das gehörte wohl zum dekadenten Selbstzerstörungsimage des Asteroiden. Und so setzte sich Corvan mehr oder weniger locker, so sehr das für ihn möglich war, abseits der Tanzfläche an einen runden Tisch mit freiem Blick auf den Eingang und wartete.

    Gerade hatte der Spectre einen Batarianer im Auge behalten, der vom runden Tresen der Bar aus verdächtig oft herüber sah, als plötzlich eine weitere Gestalt in voller Rüstung an ihn herantrat. Er war wohl doch nicht der Einzige hier, der seltsam genug war, in voller Montur in einen Nachtclub zu kommen.
    "Ich hab gehört Sie heuern Söldner an! Suchen Sie noch?", drang es aus dem Helmlautsprecher verzerrt zu ihm, sodass Corvan völlig der Anhaltspunkt fehlte, Spezies oder Geschlecht zuzuordnen. Glücklicherweise war die Rüstung seines Gegenübers aber körperbetont genug, um zumindest auf eine Asari oder einen weiblichen Menschen schließen zu lassen - das Taillen-Hüft-Verhältnis von 3:4 war ein äußerst charakteristisches Merkmal beider Vertreter. Wie ein Computer in einer Endlosschleife reagierte der Salarianer jedoch erst sehr spät, in der verzweifelten Hoffnung, durch genaueres Hinsehen präzisere Aussagen treffen zu können.
    "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", entgegnete er schließlich nur trocken gegen den Lärm der Musik. Es beunruhigte ihn hinter seinem amphibischen Pokerface enorm, dass jetzt schon eine zweite Person ungeplant von seinen Werbungsversuchen erfahren hatte. Der Plan drohte, verfrüht aufzufliegen.
    "Darf ich?"
    Es hatte keinen Zweck, die Sache weiter zu leugnen, das war sicher. Doch es wäre zumindest nicht nachteilig, den Neuankömmling ersteinmal sprechen zu lassen, um eventuelle Planänderungen vorzunehmen. Nach kurzem Zögern nickte Corvan daher bestätigend.
    "Asari oder Mensch?", hakte er ohne weitere Umwege nach, noch bevor sich Maj gesetzt hatte. Er musste wissen, womit er hier plante, so sehr sich sein Gegenüber auch zu bemühen schien, genau solche Antworten optisch zu verbergen. Zeitgleich huschten seine großen Augen immer wieder zum Eingang des Clubs in Erwartung von Connors Eintreffen. Dieses unvorhergesehene Treffen durfte das eigentlich geplante auf keinen Fall behindern.


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Asari oder Mensch“, fragt der Salarianer noch bevor Maj sich setzten konnte. Die Frage verwunderte die Agentin, doch ließ sie sich nicht weiter beirren und zog den an einen Schalensessel erinnernden Stuhl kratzend über den Boden. Sie ließ sich fast zaghaft darauf sinken, als hätte sie Angst das Möbelstück würde unter zu hohem Druck zerspringen. Dann räkelte sie sich jedoch zurecht und legte stütze die Ellenbogen mit ineinander gefalteten Händen auf den Tisch zwischen ihnen, zum einen Teil um Ruhe auszustrahlen, zum anderen um Corvan zu zeigen, dass kein Finger eine Waffe berührte.

    Das ist ohne Belangen. Ich bin eine Waffe. Eine Waffe, die Sie zu Ihrem Glück anwerben können. Meine Kanäle berichten von Ihrer Liquidität. Ich arbeite nicht für Amateure oder jene ohne das nötige Kleingeld. Sie scheinen das eine zu besitzen und das andere weit hinter sich gelassen zu haben“.

    Maj legte ihren behelmten Kopf schief.

    Es kümmert mich nicht wer wen weshalb umbringen möchte. Ich bin lediglich ein ausführendes Objekt, das nach professioneller Erledigung des Jobs eine nette Summe Credits auf dem Konto sehen möchte!
    In gewisser Weise stimmte diese Angabe sogar… doch das war nicht weshalb Maj es erwähnte. Wenn sie den rötlichen Spectre richtig einschätze würde er eine Chance erkennen, wenn er sie sah. Maj musste nur noch etwas weiter nachlegen.
    Ich habe Angehörige jeder Spezies umgebracht… in jedem bekannten System! Kroganer, Batarianer, Menschen, ... Sogar mal einen Yahg. Der einzige Unterschied liegt in der Anzahl der Kugeln, die man jeweiligem Individuum verpassen muss“.

    Der Salarianer antwortete noch immer nicht. Langsam fragte sich Maj, ob er von Natur aus ein gesundes Misstrauen an den Tag legte, oder ob sie in ihrer Söldner-Art vielleicht doch ein wenig zu übertrieben agiert hatte.
    Ihre Feinde sind meine Feinde. Zumindest, wenn die Bezahlung stimmt. Ich bin zudem gewillt Ihnen einen Kostprobe meiner Kampfkünste anzubieten, sollten Sie Zweifel an der Echtheit meiner Fähigkeiten haben. Auch wenn ich glaube, dass Zeit nicht Ihr bester Verbündeter ist".

    Maj lehnte sich nun in dem Stuhl zurück so gut es ging. Das Scharfschützengewehr war etwas zu sperrig und so drehte sie den Körper gut genug, als das Corvan freie Sicht auf die Waffe hatte. Sniper waren in Söldnertruppen meist ein gern gesehener Gast, arbeiteten doch die wenigsten Soldaten mit Präzisionsgewehren. Und noch weniger konnten wirklich damit umgehen. Maj schlug ein Bein über das andere, legte den rechten Arm auf die Stuhllehne und wedelte mit der linken Hand offerierend Richtung Corvan.

    Natürlich bin ich nicht ganz preisgünstig. 70.000! Wie sieht´s aus? Interesse?
    Der Preis war natürlich in die Höhe getrieben, doch sollte Corvan nicht denken, dass er einen weiteren Omega-Trottel anheuerte, die ihre Preise für gewöhnlich nur minimal über den allgemeinen Standard anhoben.

    Ein neuer Song begann. Die Musik dröhnte laut durch den Club und die Asari-Stripperinnen begannen wie wild zu tanzen, während der Beat den Körper Majs zum Beben brachte. Sie kanalisierte den arkustischen Reiz und das damit verbundene Verlangen sich einer Tanzfläche zu nähren und begann lediglich zum Takt des Sounds mit ihrem in der Luft freischwingenden Fuß zu zucken.

    Komm schon! Beiß an!

    "Okay, bis gleich!" antwortete der Blondschopf ruhig, fast schon gelassen und legte seine schwarze mittelschwere Rüstung an. Im gründe war diese Panzerung eine ausgemusterte Allianz-Panzerung, die im Laufe der Zeit ein paar nützliche Upgrades bekommen hatte. Nichts besonderes, aber diese Rüstung hatte sich schon zig mal im Kampf bewährt. Dann befestigte er seine Pistole auf die rechte Seite des Gürtels und sein Militärmesser auf der Höhe des Steißbeins. Sein Scharfschützengewehr kam auf den Rücken. Zu guter letzt griff er nach seiner schwarzen Sonnenbrille und setzte diese salopp auf den Kopf. Es handelte sich dabei um eine Spezialanfertigung, aus den Forschungslaboren von Noveria, Abteilung Spionage, die es in unterschiedlichen Modellen und mit allen Sonderwünschen gab. Stephen's Brille war eher eine sportliche Sonnenbrille, die mit speziellen Gläsern ausgestattet waren, die ihn vor Laser und anderen störenden Blendeffekten schützen sollte. Außerdem konnte man die Brille auf Nachtsicht umstellen.
    Stephen mochte keine Helme, zumal es mit seiner Spezialfähigkeit nicht verträglich war, so das er im Kragen der Rüstung eine integrierte Maske hatte. Anschließend rüstete er sich noch mit Munition aus, kontrollierte nochmal alles und machte sich schließlich auf den Weg zum Afterlife Club, wo er sich mit Corvan treffen sollte.

    Keine Stunde später betrat er den Club und schaute sich nach Corvan um. Stephen brauchte einen kurzen Moment, bis er Corvan in dem inzwischen vollen Club, in einer ruhigen Ecke erspähte. Zu seiner Überraschung war der Salarianer nicht alleine, eine Soldatin in kompletter Rüstung saß im lässig gegenüber.
    Corvan blickte kurz zu ihm rüber und Stephen deutete ihm via Handzeichen an, dass er in der nähe der Bar wartete. So ging er zur Bar und bestellte sich einen alkoholfreien Drink, setzte sich aber so hin, dass er mit Corvan Handzeichen austauschen konnte, falls nötig.
    Stephen betrachtete aus der Ferne die Soldatin, die ihm von Figur und Größe irgendwie bekannt vor kam.
    Ob das Emily Dixon ist? schoß ihm plötzlich der Gedanke durch den Kopf. Schließlich schien sie sich sehr für Söldner Jobs zu interessieren.... Leider hatte diese Soldatin einen Helm auf, so das er zum jetzigen Zeitpunkt nur raten konnte......

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  10. #90
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen

    "Äh... nein, natürlich nicht.", erwiderte Altus, der in Gedanken immer noch versucht hatte, die Art der Beziehung der beiden anderen zu ergründen. "Ich sichere ihnen hiermit meine vollständige Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu."
    In dem Augenblick sprach ihn eine bekannte Stimme von hinten an: "Altus?" Er blieb stehen und wandte sich um - seine Begleiter taten es ihm kurz danach gleich - und sah sich Quintus gegenüber, zum ersten Mal, seit dieser ihn vor dem Apartment hatte laufen lassen. "Quintus!" Er gab seinem alten Kollegen und Vorgesetzten die Hand, was eigentlich unter Turianern eher unüblich war, sie sich aber aufgrund ihrer häufigen Zusammenarbeit mit Menschen angewöhnt hatten. "Was tust du hier?"
    Hinter ihm räusperte sich Special Agent Hunter, und Quintus wandte sich diesem zu.
    "Ah ja, Special Agent Hunter. Ich würde gerne einige Worte mit ihnen, Agent Ilias und Mr. Rivanin wechseln. Ich habe einiges herausgefunden, was möglicherweise im Fall MacDougal von Bedeutung sein könnte." Er wandte sich wieder Altus zu. "Und außerdem würde ich gerne herausfinden, was in diesem Café wirklich passiert ist, und warum die Medien glauben, du hättest es gesprengt."
    Altus nickte und antwortete: "Nur allzu gern."
    "Also gut. Wie wäre es mit ihrem Büro, Special Agent Hunter?"


    Hunter nickte und sagte: "Also gut, mir nach." Er ging voran, und Altus, Quintus und Hanna folgten ihm.
    Im Büro angekommen wollte sich der Special Agent sofort auf seinem Platz hinter dem Tisch niederlassen, blieb dann aber doch stehen nachdem er realisiert hatte, dass es die einzige Sitzgelegenheit im Raum war.
    Ohne Umschweife begann Quintus zu reden: "Wie sie möglicherweise wissen, steht in einem Notizbuch, dass Altus einem von Floyds Kontaktmännern abgenommen hat der Name Frederick MacDougal in Zusammenhang mit dem Namen Nathan Gillan. Da fällt mir ein... hast du das Notizbuch noch, Altus?"
    Altus schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe es im Café Agent Ilias gegeben. Schließlich ist es auch in ihrem Fall von Bedeutung."
    "Na gut, das sollte uns ja keine Probleme bereiten. Auf jeden Fall habe ich mich entschlossen, ein wenig mehr über den Namen Nathan Gillan herauszufinden. Das war nicht leicht und erforderte die Hilfe eines Freundes bei der Allianz..."
    Altus unterbrach ihn. "Du hast einen Freund bei der Allianz? Wie kommt das?"
    Obwohl Quintus ob der Unterbrechung ein wenig verärgert schien, antwortete er: "Wir sind uns bei der Schlacht vor zwei Jahren über den Weg gelaufen. Also, darf ich jetzt fortfahren?"
    Altus nickte. "Ja, natürlich. Tut mir leid."
    "Ich hatte herausgefunden, dass Gillan einige Zeit Soldat der Allianz war, davon eine längere Zeit lang Top Secret. Vor zwei Jahren wurde seine Ankunft auf der Citadel registriert, seitdem konnte ich keine Spur mehr finden. Über meinen Kontakt in der Allianz habe ich dann erfahren, dass er in der Allianz Teil einer Black-Ops-Einheit war, und zwar als Scharfschütze. Die Allianz hat ihn wohl auch schon deutlich früher als vor zwei Jahren aus den Augen verloren, allerdings galt er als im Einsatz vermisst und nicht als desertiert. Das kam erst, als er auf die Citadel kam."
    "Gillan ist also Scharfschütze... du glaubst, dass er der Mörder von MacDougal sein könnte?", folgerte Altus.
    "Ja, das halte ich für möglich.", meinte Quintus. "Ich habe noch ein bisschen weiter nachgeforscht, und in den letzten zwei Jahren gibt es noch eine Hand voll nie aufgeklärter Morde, die dem an MacDougal ziemlich ähnlich sind: Das Opfer wurde aus größerer Entfernung mit einem Kopfschuss getötet, und zwar mit modifizierter Munition - meistens Schredder, hin und wieder aber auch Polonium-Projektile."
    "Dann ergibt sich ja folgendes Bild.", nahm Altus den Faden wieder auf. "Gillan wird beim Allianz-Militär zum professionellen Scharfschützen ausgebildet, desertiert irgendwann während eines Einsatzes und arbeitet fortan als Auftragskiller, davon die letzten zwei Jahre zumindest zeitweise hier auf der Citadel. Vor einiger Zeit bekommt er dann - möglicherweise von Floyd - den Auftrag, MacDougal zu erledigen, was er auch gewissenhaft ausführt."

    "So könnte es tatsächlich gewesen sein.", erwiderte Hunter, der bislang geschwiegen und nur aufmerksam zugehört hatte. "Aber sie sollten nicht vergessen, dass dies lediglich ihre Schlussfolgerungen sind, die auf ein paar Informationsfetzen beruhen. Ich würde mich nicht auf diese Variante festlegen wollen."
    "Aber sie können nicht leugnen, dass Gillan, wenn nicht als Mörder, dann auf irgendeine andere Art und Weise, in diesen Fall verwickelt ist.", sagte Altus.
    Hunter schüttelte langsam den Kopf. "Nein, das kann ich wohl nicht."
    "Ich denke, dass es sich lohnt, auch diese Spur zu verfolgen. Das bringt mich zu einem anderen Thema: Die Fälle Floyd und MacDougal hängen ganz offensichtlich zusammen."
    "Ja, Quintus, das ist uns doch schon länger klar.", unterbrach Altus ihn erneut, verstummte aber unter dem strafenden Blick, den der andere ihm zuwarf.
    "Also würde ich vorschlagen, dass wir in dieser Sache zusammenarbeiten. Also ich, Altus, sie, Agent Ilias und sie, Special Agent Hunter. Und mit zusammenarbeiten meine ich: Ganz offiziell, keine Geheimtreffen in irgendwelchen Cafés mehr. Was sagen sie dazu?"
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  11. #91
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Sie robbte kurzzeitig weit genug zurück, damit sie der Bitte ihres Freundes nachkommen konnte. Gerade so hielt sie sich einhändig an seiner Schulter, um die sie selbst mit den schlanken Fingern kaum in aller Gänze fassen konnte. Entsprechend unbeholfen hätte es vielleicht ausgesehen, wären sie jetzt nicht in vollständiger Dunkelheit, in welcher gerademal eine kleine Sternenkulisse verhinderte, dass man einander übersah. Kaum, dass sie sich aus der Hose geschält hatte, die eng an ihrer Haut geklebt hatte als hätte sie sie nur im Wasser über die dürren Beine bekommen, atmete sie tief aus, entlies einige Anspannung aus ihren Lungen und krabbelte zurück auf Leifs Schoß. Abermals bekam sie von der Kälte nur die absolut geringsten Details mit. Fror nicht sonderlich, auch, wenn die prickelnde Gänsehaut die sich über die komplette, freigelegte Haut legte, eigentlich eine deutlich andere Sprache gesprochen hatte. Hier hörte man kaum noch etwas - präsent war der beidseitige Atem, der lediglich ein paar Käuzchen bei ihrem Zirpen unterbrach und die Szenerie mit leichtem Rascheln der Baumkronen komplettierte. Ihre Beine gruben sich in die Erde, als sie sich weit genug aufrichtete um in sitzender Position den Blonden überragen zu können und überlebensnotwendige Küsse auf die Wange des Einheimischen zu legen, die sich kontinuierlich bis zum Mund zogen. "Du wolltest das, also nimms dir auch..", raunte sie beim knabbern an seiner Lippe nur und steuerte seine Hände fremd und zielgerichtet an ihre Rückseite. Das Schmunzeln verbarg sie dabei nichtmal.


    Die Hand als sicheres Verbindungsstück zwischen ihnen beiden, konnte Leif diesen kurzen Moment inne- und ihr Verschwinden aushalten. Sich darauf einstellen, dass sie seinem Wunsch gerecht wurde, als sie, tatsächlich, aus der Schwärze heraus wieder auf oder viel eher über ihm landete.
    Obwohl er nicht viel mehr als Umrisse sah, nur ihre Stimme hörte, vernahm er auch das Lächeln darin. Fühlte mit jedem Kuss, jeder Bewegung und Geste wie sie mit ihm kokettierte. Dabei tat Leif für den Moment nicht mehr, als an ihr festzuhalten. Ihre Taille mit seinen Armen zu umschlingen, sein Gesicht, die Lippen voran, oberhalb ihres Bauchnabels abzulegen.

    "Ja...", flüsterte er, ließ die Hände über ihren Hintern bis auf ihre Oberschenkel sinken und umfasste sie, drauf und dran sie auf sich und damit in die gewünschte Position zu ziehen.
    Kaum aber, dass er einen Blick jenseits ihres Körpers riskierte, richtete sich dieser Satz wieder in seinem Kopf ein. Ihr Satz. Sie mussten das genießen. Ein kleines bisschen. Nicht zuletzt weil sie sich in der wohl schönsten Kulisse sahen, die dieses Universum zu bieten hatte. In seinem Fall lag das nicht im entferntesten nur an den Drogen. Er liebte dieses Stück Land, auf dem seine Familie ein Haus gebaut und ihr Leben hatte verbringen wollen. Und er liebte diese Frau, mit der er deutlich mehr als nur ein Leben verbringen wollte, obgleich er fürs Erste mit diesem zufrieden war.

    Der Moment-...Viel zu fromm um ihn mit dem zu durchbrechen, was er zu sagen hatte. Oder viel eher zu fragen.
    "Wie?", sah er nach oben und stieß auffordernd gegen ihr Kinn, ehe er einen flüchtigen Kuss darauf hinterließ.
    "Wie?", wiederholte er sich dann, nur etwas leiser, bevor er schwieg.
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  12. #92
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen

    Hunter nickte und sagte: "Also gut, mir nach." Er ging voran, und Altus, Quintus und Hanna folgten ihm.
    Im Büro angekommen wollte sich der Special Agent sofort auf seinem Platz hinter dem Tisch niederlassen, blieb dann aber doch stehen nachdem er realisiert hatte, dass es die einzige Sitzgelegenheit im Raum war.
    Ohne Umschweife begann Quintus zu reden: "Wie sie möglicherweise wissen, steht in einem Notizbuch, dass Altus einem von Floyds Kontaktmännern abgenommen hat der Name Frederick MacDougal in Zusammenhang mit dem Namen Nathan Gillan. Da fällt mir ein... hast du das Notizbuch noch, Altus?"
    Altus schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe es im Café Agent Ilias gegeben. Schließlich ist es auch in ihrem Fall von Bedeutung."
    "Na gut, das sollte uns ja keine Probleme bereiten. Auf jeden Fall habe ich mich entschlossen, ein wenig mehr über den Namen Nathan Gillan herauszufinden. Das war nicht leicht und erforderte die Hilfe eines Freundes bei der Allianz..."
    Altus unterbrach ihn. "Du hast einen Freund bei der Allianz? Wie kommt das?"
    Obwohl Quintus ob der Unterbrechung ein wenig verärgert schien, antwortete er: "Wir sind uns bei der Schlacht vor zwei Jahren über den Weg gelaufen. Also, darf ich jetzt fortfahren?"
    Altus nickte. "Ja, natürlich. Tut mir leid."
    "Ich hatte herausgefunden, dass Gillan einige Zeit Soldat der Allianz war, davon eine längere Zeit lang Top Secret. Vor zwei Jahren wurde seine Ankunft auf der Citadel registriert, seitdem konnte ich keine Spur mehr finden. Über meinen Kontakt in der Allianz habe ich dann erfahren, dass er in der Allianz Teil einer Black-Ops-Einheit war, und zwar als Scharfschütze. Die Allianz hat ihn wohl auch schon deutlich früher als vor zwei Jahren aus den Augen verloren, allerdings galt er als im Einsatz vermisst und nicht als desertiert. Das kam erst, als er auf die Citadel kam."
    "Gillan ist also Scharfschütze... du glaubst, dass er der Mörder von MacDougal sein könnte?", folgerte Altus.
    "Ja, das halte ich für möglich.", meinte Quintus. "Ich habe noch ein bisschen weiter nachgeforscht, und in den letzten zwei Jahren gibt es noch eine Hand voll nie aufgeklärter Morde, die dem an MacDougal ziemlich ähnlich sind: Das Opfer wurde aus größerer Entfernung mit einem Kopfschuss getötet, und zwar mit modifizierter Munition - meistens Schredder, hin und wieder aber auch Polonium-Projektile."
    "Dann ergibt sich ja folgendes Bild.", nahm Altus den Faden wieder auf. "Gillan wird beim Allianz-Militär zum professionellen Scharfschützen ausgebildet, desertiert irgendwann während eines Einsatzes und arbeitet fortan als Auftragskiller, davon die letzten zwei Jahre zumindest zeitweise hier auf der Citadel. Vor einiger Zeit bekommt er dann - möglicherweise von Floyd - den Auftrag, MacDougal zu erledigen, was er auch gewissenhaft ausführt."

    "So könnte es tatsächlich gewesen sein.", erwiderte Hunter, der bislang geschwiegen und nur aufmerksam zugehört hatte. "Aber sie sollten nicht vergessen, dass dies lediglich ihre Schlussfolgerungen sind, die auf ein paar Informationsfetzen beruhen. Ich würde mich nicht auf diese Variante festlegen wollen."
    "Aber sie können nicht leugnen, dass Gillan, wenn nicht als Mörder, dann auf irgendeine andere Art und Weise, in diesen Fall verwickelt ist.", sagte Altus.
    Hunter schüttelte langsam den Kopf. "Nein, das kann ich wohl nicht."
    "Ich denke, dass es sich lohnt, auch diese Spur zu verfolgen. Das bringt mich zu einem anderen Thema: Die Fälle Floyd und MacDougal hängen ganz offensichtlich zusammen."
    "Ja, Quintus, das ist uns doch schon länger klar.", unterbrach Altus ihn erneut, verstummte aber unter dem strafenden Blick, den der andere ihm zuwarf.
    "Also würde ich vorschlagen, dass wir in dieser Sache zusammenarbeiten. Also ich, Altus, sie, Agent Ilias und sie, Special Agent Hunter. Und mit zusammenarbeiten meine ich: Ganz offiziell, keine Geheimtreffen in irgendwelchen Cafés mehr. Was sagen sie dazu?"


    Klatschend schlug der Lederband auf der Oberfläche des Schreibtisches auf, als Altus es erwähnte. Der Turianer und Special Agent Hunter schauten daraufhin erst zu dem Büchlein, dann zu Hanna die knapp und vielsagend nickte. Auch Will nickte, dann lauschte er wieder Agent Quintus Ausführungen.

    Quintus schien tatsächlich über nützliche Verbindungen zu verfügen und seine Stelle bei C-Sec nicht durch Vetternwirtschaft bekommen zu haben. Er sprach über Nathan Gillan, einen Namen den Hanna noch nie zuvor gehört hatte. Anscheinend war eben jener Gillan ein ehemaliger Allianz-Soldat und Scharfschütze… und ein Deserteur. Hanna hätte am liebsten ausgespuckt, doch riss sie sich am Riemen und zog nur ein saures Gesicht. Will, der sie bei der Erwähnung des Namens fragend anschaute, hob eine Augenbraue.

    Deserteure… den Abschaum hab ich schon immer gehasst!, knurrte Hanna leise und Will nickte.
    Nachdem Altus eine nicht unberechtigte Vermutung angestellt hatte, die sowohl von Quintus als auch von Hunter mit dem Siegel „Sehr gut möglich“ abgenickt worden waren, rief Agent Quintus die Beteiligten zur Zusammenarbeit auf.

    Quintus, Hunter, Ilias und Rivanin sollten offiziell zusammen arbeiten. Prinzipiell keine schlechte Idee, hatte sich doch aus dem Mordfall MacDougal eine ganze Reihe weiterer Verbrechen von höchstem Kaliber entwickelt. Je schneller die Drahtzieher jener Aktionen gefunden werden würden, desto besser wäre es für alle Anwesenden, einschließlich Altus dessen Unschuld somit bewiesen werden würde.

    Gut. Teilen wir unsere Ressourcen“, sagte Hanna zustimmend. „Übrigens war es nicht meine Idee sich in dem Café zu treffen“, fügte sie scharfzüngig hinzu und warf Altus einen vielsagenden Blick zu.
    Aber… was ist mit Agent Craig Gillespie? Sollten wir ihn nicht auch in die Ermittlungen einbeziehen?
    Je weniger Leute hiervon wissen, desto besser. Zudem möchte ich schauen, ob Agent Gillespie sich überhaupt dazu in der Lage fühlt einer derart gefährlichen Operation an vorderster Ermittlungsfront zu unterstützen. Profiler ziehen es oftmals vor im Hintergrund zu arbeiten“.
    Ich meine ja nur…“, murmelte Hanna, wandte den Blick ab und zuckte mit den Schultern.
    Ich sag dir was, Hanna“, begann Will und ließ die Etikette eines offiziellen Gespräches fallen: „Wenn Gillespie hier auftaucht und darum bittet in dem Fall weiter mitzuarbeiten werde ich ihn über alles genauestens informieren!
    Einverstanden!
    Die Blondine wusste nicht wieso sie sich überhaupt Gedanken um den Profiler machte. Im Prinzip kannten sich beide kaum, mochten sich sogar noch weniger und doch schien es ihr falsch den Weißhaarigen völlig außen vor zu lassen.

    Okay, ich empfehle das Einrichten einer Einsatzzentrale hier in einem geräumigen Büro von C-Sec. Dort sammeln wir unsere Informationen, besprechen unser Vorgehen und können die Ermittlungen leiten. Da ich leitender Beamter im Mordfall MacDougal bin, Sie, Agent Quintus jedoch in Sachen Floyd und Rivanin federführend sind, müssen wir uns wohl auf eine Partnerschaft einigen, da Sie mir die Führung des Falls sicherlich nicht freiwillig übergeben, stimmt´s?
    Zur großen Überraschung der Umherstehenden winkte Quintus dies nur schwach ab. Vermutlich hatte er zu große Gewissensbisse weil er Geheiminformationen an einen flüchtigen Verbrecher weitergegeben hatte und wusste, dass Will ihn ohne Probleme melden und aus C-Sicherheit werfen lassen konnte.

    Hmm, okay. Ich danke Ihnen, möchte sie dennoch dabei haben! Als erstes sollte Altus Rivanins Status von Flüchtig auf In Gewahrsam geändert werden und ihm die Unterlagen zur Zusammenarbeit mit C-Sec übergeben werden. Sobald Sie diese unterzeichnet haben können Sie als Mitglied dieses Teams in den Fall einsteigen“, erläuterte Will gesetzestreu, fügte dann aber gedämpft hinzu: „Meinetwegen können Sie ihre Ressourcen aus der Zeit als Agent hier nutzen, also auch Uniform, Ausweise, Terminals und Waffen“.
    Apropos Waffen!“, rief Hanna und zog Altus komprimierte MP hervor, was von Quintus Seite her ein leises Stöhnen und gut wahrnehmbares Kopfschütteln einbrachte. Hanna war dem Turianer die MP zu, welche dieser fing und ihr zunickte.

    Okay, folgender Plan: Agent Quintus und ich suchen einen Raum, horten freie Ressourcen für den Fall und reichen unseren Antrag auf Zusammenarbeit beim Oberkommando ein. Mr. Rivanin, Sie kümmern sich bitte um das Ausfüllen der eben genannten Unterlagen! Agent Ilias, Sie… keine Ahnung, folgen Sie Rivanin, oder mir oder trinken Sie einen Kaffee!
    Ah, nett. Ich bin also die Praktikantin, was?“, lachte Hanna, was Will zum einem schiefen Grinsen verleitete. Die Schmerzen in ihrem Schädel hatten mittlerweile etwas nachgelassen und waren nun lediglich ein tiefes, dumpfes Drücken an ihren Hirnwänden.

    Wir treffen uns in zwei Stunden! Ich schicke Ihnen allen den Standpunkt unsere bis dahin hoffentlich eingerichteten HQs!“, sagte Will, drückte einige Tasten auf seinem Omnitool und verlinkte es somit mit denen der anderen, die alle synchron aufleuchteten und piepsten.

    Hey Will! Hast du Kaugummi?“, fragte Hanna zusammenhangslos. Der Special Agent seufzte vernehmlich, trat hinter seinen Schreibtisch und zog eine Schublade auf. Es war nicht das erste Mal, dass Hanna ihn mit ihrer unorthodoxen Bitte peinigte und im Laufe der Zeit hatte er begonnen sich vorzubereiten. Jetzt war er ein Aluminium-silbernes, rechteckiges Päckchen durchs Zimmer, welches Hanna nun breit grinsend auffing, aufriss und sich zwei bläuliche Streifen in den Mund schob.
    Shepard Commander ist offline

  13. #93
    Burgherrin Avatar von Giarra
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    Die Asari stand schon seit wenigen Moment im Schiff und wartete nur auf ihre zwei Männer. Das gab richtig Ärger.
    De Weg zum Schiff hatte sie so schnell wie möglich hinter sich gebracht, alle anderen ignoriert und den ein oder anderen ziemlich böse angeschnauzt, wenn er es gewagt hatte sie auch nur aus dem Augenwinkel anzusehen. Sie wussste genau, dass diese Aktion Konsequenzen haben würde, da das nicht nur wie eine Schießerei mit einem Betrunkenen gewirkt hatte. Und hinter so einem Fußvolk stand immer, wirklich immer ein Chef, der noch viel mehr Kanonenfutter schicken konnte.
    Mit verschränkten Armen stand sie in der Nähe des Zugangstür und schnalzte missbilligend mit der Zunge als sie ein lautes Gepolter hörte, was wie ein billiger Sprecher beim Wresteln die zwei Chaoten ankündigte. Sie schürzte die Lippen und wollte schon loslegen, als ihr der Drell zuvor kam und laut surrender Stimme den Kroganer zurechtwies. Der anscheinend einen Gast mitbrachte?
    "SCHEISSE!! Scheiße Kell, scheiße! Was sollte das?? Die haben uns fast zerpflückt! DIR schenk ich NIE WIEDER eine Geburtstagsparty!"
    Ihr klappte die Kinnlade herunter, sie trat hervor und ihre Wut stieg noch einmal um das Zehnfache an.
    ''Ihr zwei, ihr seid eine einzige Katastrophe. Ist euch das bewusst? Da haben wie einmal Spaß, nur einmal ohne irgendwen irgendwie mit irgendwas irgendwo zu schlagen, treten, beschießen oder einzureiben und ihr ruiniert wieder alles. Ist es wirklich so verdammt sich zu benehmen?!''
    Die Hände in die Hüften gestemmt stapfte sie zu Kell hinüber und piekste ihm mit dem gestreckten Zeigefinger in die Brust – er würde es an sich nicht spüren aber die Geste zählte – und starrte mit glühenden Augen auf den schlaffen Salarianer.
    ''Kell. Ich...''
    Sie brachte kein Wort mehr heraus und drehte sich um. Mit einem kurzen Blick durch die zusammengekniffenen Augen fixierte sie den Techniker.
    ''Von dir bin ich einfach nur enttäuscht, Ashron. Gebt mir Bescheid wenn er wach ist.''
    Mit einer schnellen Bewegung zog J'rixibell sich ihre Schuhe aus und verschwand sofort in ihre Kabine, die sie von innen verriegelte. Sollen doch die zwei tollen Piraten sich um die Geißel kümmern, sie würde erst wieder auftauchen, wenn der Salarianer wieder bei Bewusstsein wäre.
    Mit guter Kraft zog sie sich ihre Klamotten aus, fabrizierte versehentlich mit einem lauten Ratschen einen Riss im Oberteil und brüllte mit einem Harpyenschrei ihre ganze geladene Stimmung heraus.
    I see you shiver with antici....
    Giarra ist offline

  14. #94
    Burgherrin Avatar von Giarra
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    Dante rannte immer lauter keuchend ihrer Rettung entgegen.
    Durch die gesamte Situation – die Dunkelheit, die immer beengendere Atmosphäre, der Sauerstoffmangel – bahnte sich bei dem sonst so charakterstarken Menschen eine echte Panikattacke an.
    ''Wir werden hier doch eh alle verrecken. Wenigstens auf eine ziemlich coole Weise.''
    Brüllte er mit einem lauten Husten seinen Teamkameraden zu und war kurz davor vor Verzweiflung einfach nur loszulachen. Mit dem Blick zu Terissa gewandt konnte er sich dann eines dummen Spruches doch nicht erwehren.
    ''Und dabei hatte ich mich so auf eine aufregende Nacht zur Feier des Tages mit dir gefreut.''
    Durch seine kurzzeitig geringe Aufmerksamkeit bemerkte er den Schädel vor seinen Füßen zu spät und flatschte mit einem lautem, nass klingenden Geräusch mit dem Gesicht voran in die Brühe.
    In purer Angst versuchte er sich wieder aufzurappeln und glitschte dabei allerdings immer wieder weg, versank teilweise sogar in dem schleimigen, lauwarmen Matsch.
    Das war es. Das tatsächliche Ende. Das Ende einer Ära.
    Resigniert legte er einfach seinen Kopf auf den Boden und blieb einfach liegen. Mit einem tiefen Seufzen erinnerte er sich an den Moment in dem sein Bruder und er sich noch als Kinder geschworen hatten zusammen zu halten, um gemeinsam auf ein schönes Leben hinzuarbeiten. Ein Leben auf einem schönen Planeten, mit eigener Wohnung oder sogar einem Haus, immer etwas zu essen und vielleicht, ja vielleicht sogar einer Frau - oder einem Mann.
    Keiner von beiden sollte es also je schaffen. War wohl einfach Schicksal.
    I see you shiver with antici....
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  15. #95
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Die Hand als sicheres Verbindungsstück zwischen ihnen beiden, konnte Leif diesen kurzen Moment inne- und ihr Verschwinden aushalten. Sich darauf einstellen, dass sie seinem Wunsch gerecht wurde, als sie, tatsächlich, aus der Schwärze heraus wieder auf oder viel eher über ihm landete.
    Obwohl er nicht viel mehr als Umrisse sah, nur ihre Stimme hörte, vernahm er auch das Lächeln darin. Fühlte mit jedem Kuss, jeder Bewegung und Geste wie sie mit ihm kokettierte. Dabei tat Leif für den Moment nicht mehr, als an ihr festzuhalten. Ihre Taille mit seinen Armen zu umschlingen, sein Gesicht, die Lippen voran, oberhalb ihres Bauchnabels abzulegen.

    "Ja...", flüsterte er, ließ die Hände über ihren Hintern bis auf ihre Oberschenkel sinken und umfasste sie, drauf und dran sie auf sich und damit in die gewünschte Position zu ziehen.
    Kaum aber, dass er einen Blick jenseits ihres Körpers riskierte, richtete sich dieser Satz wieder in seinem Kopf ein. Ihr Satz. Sie mussten das genießen. Ein kleines bisschen. Nicht zuletzt weil sie sich in der wohl schönsten Kulisse sahen, die dieses Universum zu bieten hatte. In seinem Fall lag das nicht im entferntesten nur an den Drogen. Er liebte dieses Stück Land, auf dem seine Familie ein Haus gebaut und ihr Leben hatte verbringen wollen. Und er liebte diese Frau, mit der er deutlich mehr als nur ein Leben verbringen wollte, obgleich er fürs Erste mit diesem zufrieden war.

    Der Moment-...Viel zu fromm um ihn mit dem zu durchbrechen, was er zu sagen hatte. Oder viel eher zu fragen.
    "Wie?", sah er nach oben und stieß auffordernd gegen ihr Kinn, ehe er einen flüchtigen Kuss darauf hinterließ.
    "Wie?", wiederholte er sich dann, nur etwas leiser, bevor er schwieg.


    Mit einem halbseitigen Lächeln bestätigte sie Ascaiath-typisch, dass sie die kurze Anspielung genau richtig verstanden hatte. Und dass er zudem wohlmöglich auch nicht erwartete, dass sie ihre darauffolgenden Forderungen mit Worten, sondern lieber direkten Taten äußerte. Und so verarbeitete sie noch einen Moment durch tiefes, berauschtes Ausatmen, dass eben noch seine Lippen die Haut bis an ihre fleckchenweise belegt hatten und sah sich im nächsten Augenblick schon damit konfrontiert, die Augen wieder auf das silhouettenartige Dunkel vor und unter ihr konzentrieren zu müssen. Ob es genau das war, was der geliebte Schwede von ihr erwartete - wo diese doch schon auf der Tabelle ziemlich weit oben lagen - war ungewiss, als ihr Zeigefinger andeutend schon einen hellroten Striemen eines der wenigen, ansatzweise nachgewachsenen Nägel hinterlies. So oder so war es nur der Auftakt. Denn mit dem nächsten Zug den sie nach nur kurzer Bedenkzeit beinahe Intuitiv anstrebte, lies sie den Finger tief genug an ihm herunter sinken, bis ein Griff an seine Gürtelschnalle fest und bestimmend genug war, damit sie einmal mehr rückwärts auf den Schienbeinen im feuchten Gras rückwärtsrobben konnte und dabei seinen Körper mitzog.
    Schnell entschied sie, jedoch nicht vor einem zustimmenden Kuss auf seinen perfekten Mund, dass die improvisierte Decke nun hinfällig werden musste, während sie ihre wenigen Kilos umständlich und einhändig auf die tauben Füße hievte und Leif nur ein paar Schritte Rückwärts mit sich zog.
    Bereits jetzt war sie sich über ihre ungesunde Attraktion zu seiner Größe so bewusst wie nie. Hatte sie doch genau diesen Umstand aus der Perfektion heraushebeln wollen und sondiert betrachtet. In all der Schönheit, die der simple Umstand bot. Einunddreißig verdammte Zentimeter Körpergröße mehr, die wahrscheinlich nach außen hin für eine Menge Belustigung sorgen konnten - nicht nur, weil man die Abstammung beider fast aus einem Lehrbuch zu entnehmen war - waren hier essenzieller Teil einer Skala dessen, was sie an ihm liebte. Entsprechend nah hielt sie ihn jetzt und nahm die paar Schritte, in denen sie Wald-Flattergras an den baren Sohlen und Knöcheln kitzelte, bis sie kurz darauf schon an die grobe Rinde des hochgewachsenen Baumes stieß, den sie eben noch bestiegen und zur Attacke auf den Blonden benutzt hatte.
    Bedeutend zog sie ihren Freund jetzt nochmals nach unten. Verwickelte ihn noch einmal in einen intensiven Kuss, ehe sie sich noch im Stehen langsam drehte, die Zehen sich bei ihrem neuen, festen Stand ein wenig in die kühle Erde drückten und sie Herr seiner Hände werden wollte, welche sie gedachte an sich zu legen und in unmittelbarer Nähe zum Baum den frischen Geruch des Waldes in sich aufnehmen konnte.
    "Mettiti in ginocchio..", flüsterte sie, deutlich aber leise und verdeckte dabei das Geräusch von kleinen, sehr feinen Tropfen, die noch sehr sporadisch von den wenigen, dicken Wolken am Himmel auf die umliegenden Blätter der Baumkronen fielen.
    Luceija ist offline

  16. #96
    #16  Avatar von Forenperser
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  17. #97
    Ritter Avatar von Eandril
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Klatschend schlug der Lederband auf der Oberfläche des Schreibtisches auf, als Altus es erwähnte. Der Turianer und Special Agent Hunter schauten daraufhin erst zu dem Büchlein, dann zu Hanna die knapp und vielsagend nickte. Auch Will nickte, dann lauschte er wieder Agent Quintus Ausführungen.

    Quintus schien tatsächlich über nützliche Verbindungen zu verfügen und seine Stelle bei C-Sec nicht durch Vetternwirtschaft bekommen zu haben. Er sprach über Nathan Gillan, einen Namen den Hanna noch nie zuvor gehört hatte. Anscheinend war eben jener Gillan ein ehemaliger Allianz-Soldat und Scharfschütze… und ein Deserteur. Hanna hätte am liebsten ausgespuckt, doch riss sie sich am Riemen und zog nur ein saures Gesicht. Will, der sie bei der Erwähnung des Namens fragend anschaute, hob eine Augenbraue.

    Deserteure… den Abschaum hab ich schon immer gehasst!, knurrte Hanna leise und Will nickte.
    Nachdem Altus eine nicht unberechtigte Vermutung angestellt hatte, die sowohl von Quintus als auch von Hunter mit dem Siegel „Sehr gut möglich“ abgenickt worden waren, rief Agent Quintus die Beteiligten zur Zusammenarbeit auf.

    Quintus, Hunter, Ilias und Rivanin sollten offiziell zusammen arbeiten. Prinzipiell keine schlechte Idee, hatte sich doch aus dem Mordfall MacDougal eine ganze Reihe weiterer Verbrechen von höchstem Kaliber entwickelt. Je schneller die Drahtzieher jener Aktionen gefunden werden würden, desto besser wäre es für alle Anwesenden, einschließlich Altus dessen Unschuld somit bewiesen werden würde.

    Gut. Teilen wir unsere Ressourcen“, sagte Hanna zustimmend. „Übrigens war es nicht meine Idee sich in dem Café zu treffen“, fügte sie scharfzüngig hinzu und warf Altus einen vielsagenden Blick zu.
    Aber… was ist mit Agent Craig Gillespie? Sollten wir ihn nicht auch in die Ermittlungen einbeziehen?
    Je weniger Leute hiervon wissen, desto besser. Zudem möchte ich schauen, ob Agent Gillespie sich überhaupt dazu in der Lage fühlt einer derart gefährlichen Operation an vorderster Ermittlungsfront zu unterstützen. Profiler ziehen es oftmals vor im Hintergrund zu arbeiten“.
    Ich meine ja nur…“, murmelte Hanna, wandte den Blick ab und zuckte mit den Schultern.
    Ich sag dir was, Hanna“, begann Will und ließ die Etikette eines offiziellen Gespräches fallen: „Wenn Gillespie hier auftaucht und darum bittet in dem Fall weiter mitzuarbeiten werde ich ihn über alles genauestens informieren!
    Einverstanden!
    Die Blondine wusste nicht wieso sie sich überhaupt Gedanken um den Profiler machte. Im Prinzip kannten sich beide kaum, mochten sich sogar noch weniger und doch schien es ihr falsch den Weißhaarigen völlig außen vor zu lassen.

    Okay, ich empfehle das Einrichten einer Einsatzzentrale hier in einem geräumigen Büro von C-Sec. Dort sammeln wir unsere Informationen, besprechen unser Vorgehen und können die Ermittlungen leiten. Da ich leitender Beamter im Mordfall MacDougal bin, Sie, Agent Quintus jedoch in Sachen Floyd und Rivanin federführend sind, müssen wir uns wohl auf eine Partnerschaft einigen, da Sie mir die Führung des Falls sicherlich nicht freiwillig übergeben, stimmt´s?
    Zur großen Überraschung der Umherstehenden winkte Quintus dies nur schwach ab. Vermutlich hatte er zu große Gewissensbisse weil er Geheiminformationen an einen flüchtigen Verbrecher weitergegeben hatte und wusste, dass Will ihn ohne Probleme melden und aus C-Sicherheit werfen lassen konnte.

    Hmm, okay. Ich danke Ihnen, möchte sie dennoch dabei haben! Als erstes sollte Altus Rivanins Status von Flüchtig auf In Gewahrsam geändert werden und ihm die Unterlagen zur Zusammenarbeit mit C-Sec übergeben werden. Sobald Sie diese unterzeichnet haben können Sie als Mitglied dieses Teams in den Fall einsteigen“, erläuterte Will gesetzestreu, fügte dann aber gedämpft hinzu: „Meinetwegen können Sie ihre Ressourcen aus der Zeit als Agent hier nutzen, also auch Uniform, Ausweise, Terminals und Waffen“.
    Apropos Waffen!“, rief Hanna und zog Altus komprimierte MP hervor, was von Quintus Seite her ein leises Stöhnen und gut wahrnehmbares Kopfschütteln einbrachte. Hanna war dem Turianer die MP zu, welche dieser fing und ihr zunickte.

    Okay, folgender Plan: Agent Quintus und ich suchen einen Raum, horten freie Ressourcen für den Fall und reichen unseren Antrag auf Zusammenarbeit beim Oberkommando ein. Mr. Rivanin, Sie kümmern sich bitte um das Ausfüllen der eben genannten Unterlagen! Agent Ilias, Sie… keine Ahnung, folgen Sie Rivanin, oder mir oder trinken Sie einen Kaffee!
    Ah, nett. Ich bin also die Praktikantin, was?“, lachte Hanna, was Will zum einem schiefen Grinsen verleitete. Die Schmerzen in ihrem Schädel hatten mittlerweile etwas nachgelassen und waren nun lediglich ein tiefes, dumpfes Drücken an ihren Hirnwänden.

    Wir treffen uns in zwei Stunden! Ich schicke Ihnen allen den Standpunkt unsere bis dahin hoffentlich eingerichteten HQs!“, sagte Will, drückte einige Tasten auf seinem Omnitool und verlinkte es somit mit denen der anderen, die alle synchron aufleuchteten und piepsten.

    Hey Will! Hast du Kaugummi?“, fragte Hanna zusammenhangslos. Der Special Agent seufzte vernehmlich, trat hinter seinen Schreibtisch und zog eine Schublade auf. Es war nicht das erste Mal, dass Hanna ihn mit ihrer unorthodoxen Bitte peinigte und im Laufe der Zeit hatte er begonnen sich vorzubereiten. Jetzt war er ein Aluminium-silbernes, rechteckiges Päckchen durchs Zimmer, welches Hanna nun breit grinsend auffing, aufriss und sich zwei bläuliche Streifen in den Mund schob.


    Altus wandte sich an Quintus, der sagte: "Ich werde deinen Status ändern und als zuständiger Ermittler und technisch gesehen auch dein Vorgesetzter deine Zusammenarbeit mit C-Sec autorisieren. Du gehst ins Büro von, Augenblick... Officer Athanis, hier im HQ. Sie ist für diese Sachen zuständig."
    "Gut. Danke, Quintus." Altus wollte sich gerade auf den Weg machen, als Quintus in noch einmal zurückhielt.
    "Noch eins: Woher hast du verdammt noch mal schon wieder eine Waffe gehabt?" Altus zuckte nur kurz mit den Schultern.
    "Gekauft, und zwar für eine Menge Geld. Aber du hast doch wohl nicht geglaubt, dass ich einfach so unbewaffnet herum laufe und versuche, Floyds Leute zu verhören?"
    Quintus seufzte und ließ seine Schulter wieder los. "Nein, das nicht gerade."



    Officer Athanis stellte sich als eine Asari heraus, die kein allzu großes Interesse an Altus' Fall zu haben schien.
    "Altus Rivanin? Ja, sie brauchen das Formular XbF10099b. Warten sie, ich suche es für sie heraus." Dann begann sie mit quälender Langsamkeit auf ihrem Terminal zu tippen, während Altus ungeduldig vor ihrem Tisch stehen blieb. Schließlich, nach einer Ewigkeit, meldete sich die Asari wieder.
    "Hier, ich habe es gefunden. Warten sie, ich sende es an ihr Omni-Tool." Doch schon bevor sie das tun konnte, meldete sich eben jenes Omni-Tool: Altus wurde angerufen.
    "Bitte warten sie einen Augenblick. Es dauert nicht lang." Er ging ein paar Schritte von der Asari weg, die völlig lethargisch hinter ihrem Tisch saß, und nahm den Anruf entgegen.

    "Altus Rivanin?"
    "Hier ist Floyd.", erwiderte eine, Altus nur allzu bekannte, Stimme.
    "Verdammt, was willst du? Du hast mir doch schon ausreichend klar gemacht, dass du mich umbringen willst, was soll das jetzt?", fuhr Altus den Mann am anderen Ende an.
    "Ich glaube dir, dass du nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen bist, aber ich brauche deine Hilfe."
    "Pff, du brauchst meine Hilfe, soso."
    "Ja. Bitte komm so schnell wie möglich in dein Apartment, ich warte dort auf dich."
    Jetzt war Altus wirklich wütend. "Du brauchst also meine Hilfe? Ich habe schon klügere Fallen erlebt. Leb wohl, Floyd."
    "Aber Altus, ich..." Altus legte auf, und drehte sich wieder zu Officer Athanis, die jetzt tatsächlich milde interessiert schien, um und versuchte ein möglichst gleichmütiges Gesicht zu machen. Da seiner Erfahrung nach die meisten Spezies sowieso nicht in der Lage waren, überhaupt eine Mimik bei Turianern zu erkennen, fiel ihm das auch nicht besonders schwer.

    "Also, wo waren wir gerade?"
    Seine Frage schien die Asari aus ihren Gedanken zu reißen. "Ach ja... ich schicke ihnen jetzt das Formular an ihr Omni-Tool. Füllen sie das bitte aus, und kommen sie dann zu mir zurück."
    Altus nickte, und verließ das Büro. In einer nahen Sitzecke setzte er sich auf eine Bank, und füllte das Formular aus. Auf dem Rückweg zum Büro von Officer Athanis stand ihm plötzlich eine Menschenfrau gegenüber, mit einer Schwebekamera über der Schulter.
    "Khalisah Bint Sinan al-Jilani, Westerlund News. Und sie sind Altus Rivanin, nehme ich an?"
    "Ja, aber es tut mir Leid, ich habe jetzt keine Zeit für sie.", erwiderte er, und wollte an ihr vorbei gehen. Doch die Reporterin machte einen Schritt in die selbe Richtung, und stand wieder genau vor ihm.
    "Nur ein paar kurze Fragen, wenn sie gestatten." Die Frau ging Altus auf die Nerven, doch er nahm an, dass er sie auf diese Weise tatsächlich am einfachsten loswerden würde, und nickte.
    "Nun, zuerst eine ganz einfache Frage: Haben sie tatsächlich dieses Café in die Luft gesprengt, und wenn ja, warum?"
    Altus atmete tief durch, bevor er antwortet: "Nein, das habe ich nicht getan. Dieses Café wurde gesprengt, um mich und Agent Ilias zu töten."
    "Soso... trotzdem sind sie verdächtig, einen terroristischen Anschlag begangen zu haben, laufen aber frei hier bei C-Sec herum. Würden sie das nicht als Vorzugsbehandlung ihnen gegenüber bezeichnen."
    "Nein, das würde ich nicht. Ich..."
    Die Reporterin unterbrach ihn. "Aber es ist doch bekannt, dass sie früher selbst bei C-Sec aktiv waren. Da liegt die Vermutung doch nahe, dass ihre ehemaligen Kollegen sie ein bisschen sanfter anfassen..."
    "Verdammt, was wollen sie eigentlich?"
    "Nun, einen kleinen Einblick in die Ermittlungen von C-Sec in ihrem Fall. Sie sind bereits früher durch Bestechlichkeit im Dienst aufgefallen, stehen sie auch jetzt im Kontakt mit..."
    "Es reicht.", unterbrach Altus sie. "Ich werde mit ihnen kein weiteres Wort wechseln."
    "Aber Mr. Rivanin, die Öffentlichkeit verlangt..."
    "Und jetzt verschwinden sie, bevor ich sie hier herausprügele!" Altus ballte die Hände zu Fäusten.
    "Na gut, na gut... wenn C-Sec nicht zur Zusammenarbeit bereit ist..." Diesmal stellte sie sich ihm nicht in den Weg, als er an ihr vorbei ging und den Weg zurück zu Officer Athanis' Büro fortsetzte. Diese Art von Reportern hatte er schon immer gehasst.
    Eandril ist offline

  18. #98
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Delia hatte wohl nicht daran gedacht, wie schnell sie ihre Worte beweisen musste. Während sie die Treppen hinaufspähte, drangen leise surrende Geräusche an ihr Ohr. Es dauerte eine Weile, bis sie diese zuordnen konnte, doch dann setzte ihr Herz einen Moment aus. "Oh verdammt ..."
    Ruckartig wandte sie sich vollständig dem Eingang der Kantine zu. "Sir ... wir bekommen Besuch", sprach sie dann leise zu ihrem Commander, während sie in die Knie ging, um die Chance von den Mechs erfasst zu werden, so gering wie möglich zu halten.
    Ihre Gedanken rasten: Tische umwerfen, sich dahinter verstecken und hoffen dass Julian bald auftauchen würde, mit genug Waffen. Die ganze Energie aufwenden um die Mechs mit Biotik umzuwerfen, um Zeit zu gewinnen. Den Hund schnappen und ab durch die Mitte ...
    "Sei nicht albern ...", schalt sie sich. Von einem Moment auf den anderen war ihr für einige Sekunden alles wieder entglitten. Nun schloss sie die Augen, atmete zweimal tief durch und suchte wieder nach ihrer Konzentration. Ohne Waffen hatten sie keine Chance, weder Biotik noch Hundezähne waren besonders effektiv gegen Mechs. Aber sie konnte im Notfall eine Barriere generieren, sollten die Mechs auf sie feuern - und dann hoffen, dass der Doktor schnell zurückkehrte. "Beeil dich Julian ..."
    Dann öffnete sie die Augen wieder und sah ihren Commander mit klarem Blick an. "Befehle?"
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  19. #99
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    Altus wandte sich an Quintus, der sagte: "Ich werde deinen Status ändern und als zuständiger Ermittler und technisch gesehen auch dein Vorgesetzter deine Zusammenarbeit mit C-Sec autorisieren. Du gehst ins Büro von, Augenblick... Officer Athanis, hier im HQ. Sie ist für diese Sachen zuständig."
    "Gut. Danke, Quintus." Altus wollte sich gerade auf den Weg machen, als Quintus in noch einmal zurückhielt.
    "Noch eins: Woher hast du verdammt noch mal schon wieder eine Waffe gehabt?" Altus zuckte nur kurz mit den Schultern.
    "Gekauft, und zwar für eine Menge Geld. Aber du hast doch wohl nicht geglaubt, dass ich einfach so unbewaffnet herum laufe und versuche, Floyds Leute zu verhören?"
    Quintus seufzte und ließ seine Schulter wieder los. "Nein, das nicht gerade."



    Officer Athanis stellte sich als eine Asari heraus, die kein allzu großes Interesse an Altus' Fall zu haben schien.
    "Altus Rivanin? Ja, sie brauchen das Formular XbF10099b. Warten sie, ich suche es für sie heraus." Dann begann sie mit quälender Langsamkeit auf ihrem Terminal zu tippen, während Altus ungeduldig vor ihrem Tisch stehen blieb. Schließlich, nach einer Ewigkeit, meldete sich die Asari wieder.
    "Hier, ich habe es gefunden. Warten sie, ich sende es an ihr Omni-Tool." Doch schon bevor sie das tun konnte, meldete sich eben jenes Omni-Tool: Altus wurde angerufen.
    "Bitte warten sie einen Augenblick. Es dauert nicht lang." Er ging ein paar Schritte von der Asari weg, die völlig lethargisch hinter ihrem Tisch saß, und nahm den Anruf entgegen.

    "Altus Rivanin?"
    "Hier ist Floyd.", erwiderte eine, Altus nur allzu bekannte, Stimme.
    "Verdammt, was willst du? Du hast mir doch schon ausreichend klar gemacht, dass du mich umbringen willst, was soll das jetzt?", fuhr Altus den Mann am anderen Ende an.
    "Ich glaube dir, dass du nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen bist, aber ich brauche deine Hilfe."
    "Pff, du brauchst meine Hilfe, soso."
    "Ja. Bitte komm so schnell wie möglich in dein Apartment, ich warte dort auf dich."
    Jetzt war Altus wirklich wütend. "Du brauchst also meine Hilfe? Ich habe schon klügere Fallen erlebt. Leb wohl, Floyd."
    "Aber Altus, ich..." Altus legte auf, und drehte sich wieder zu Officer Athanis, die jetzt tatsächlich milde interessiert schien, um und versuchte ein möglichst gleichmütiges Gesicht zu machen. Da seiner Erfahrung nach die meisten Spezies sowieso nicht in der Lage waren, überhaupt eine Mimik bei Turianern zu erkennen, fiel ihm das auch nicht besonders schwer.

    "Also, wo waren wir gerade?"
    Seine Frage schien die Asari aus ihren Gedanken zu reißen. "Ach ja... ich schicke ihnen jetzt das Formular an ihr Omni-Tool. Füllen sie das bitte aus, und kommen sie dann zu mir zurück."
    Altus nickte, und verließ das Büro. In einer nahen Sitzecke setzte er sich auf eine Bank, und füllte das Formular aus. Auf dem Rückweg zum Büro von Officer Athanis stand ihm plötzlich eine Menschenfrau gegenüber, mit einer Schwebekamera über der Schulter.
    "Khalisah Bint Sinan al-Jilani, Westerlund News. Und sie sind Altus Rivanin, nehme ich an?"
    "Ja, aber es tut mir Leid, ich habe jetzt keine Zeit für sie.", erwiderte er, und wollte an ihr vorbei gehen. Doch die Reporterin machte einen Schritt in die selbe Richtung, und stand wieder genau vor ihm.
    "Nur ein paar kurze Fragen, wenn sie gestatten." Die Frau ging Altus auf die Nerven, doch er nahm an, dass er sie auf diese Weise tatsächlich am einfachsten loswerden würde, und nickte.
    "Nun, zuerst eine ganz einfache Frage: Haben sie tatsächlich dieses Café in die Luft gesprengt, und wenn ja, warum?"
    Altus atmete tief durch, bevor er antwortet: "Nein, das habe ich nicht getan. Dieses Café wurde gesprengt, um mich und Agent Ilias zu töten."
    "Soso... trotzdem sind sie verdächtig, einen terroristischen Anschlag begangen zu haben, laufen aber frei hier bei C-Sec herum. Würden sie das nicht als Vorzugsbehandlung ihnen gegenüber bezeichnen."
    "Nein, das würde ich nicht. Ich..."
    Die Reporterin unterbrach ihn. "Aber es ist doch bekannt, dass sie früher selbst bei C-Sec aktiv waren. Da liegt die Vermutung doch nahe, dass ihre ehemaligen Kollegen sie ein bisschen sanfter anfassen..."
    "Verdammt, was wollen sie eigentlich?"
    "Nun, einen kleinen Einblick in die Ermittlungen von C-Sec in ihrem Fall. Sie sind bereits früher durch Bestechlichkeit im Dienst aufgefallen, stehen sie auch jetzt im Kontakt mit..."
    "Es reicht.", unterbrach Altus sie. "Ich werde mit ihnen kein weiteres Wort wechseln."
    "Aber Mr. Rivanin, die Öffentlichkeit verlangt..."
    "Und jetzt verschwinden sie, bevor ich sie hier herausprügele!" Altus ballte die Hände zu Fäusten.
    "Na gut, na gut... wenn C-Sec nicht zur Zusammenarbeit bereit ist..." Diesmal stellte sie sich ihm nicht in den Weg, als er an ihr vorbei ging und den Weg zurück zu Officer Athanis' Büro fortsetzte. Diese Art von Reportern hatte er schon immer gehasst.


    Die atomblaue Blase schwoll schnell an ehe sie mit einem scharf knackenden Geräusch zerplatze und das feuchte Kaugummi rings um Hannas Lippen verteilte. Bemüht den klebrigen Schaden einzudämmen lenkten Zunge und Finger die Überreste des aromatischen Luftsacks zurück in den Mund der Blondine, während diese schuldbewusst zu den Personen blickte, mit denen sie sich den Raum des Büros teilte, in dem sie nun stand. Diese im Halbkreis um Will stehenden Personen, allesamt in das Blau von C-Sec gewandt, drehten sich bei der akustischen Unterbrechung genervt zu Hanna um, die einige Schritte entfernt auf einem einsamen noch leeren Schreibtisch, der irgendwie seltsam nackt wirkte, saß. Will hoch tadelnd eine Augenbraue während ihm sich die verschiedenrassigen Köpfe erneut zuwandten. Das Team war nun fast komplett. Zur Bekämpfung der organisierten Banden und des Mordkomplottes sowohl gegen einen Abgeordneten als auch gegen Beamte von C-Sicherheit hatte die Behörde mehr Ressourcen als gedacht gelockert. Es warf ein schlechtes Licht auf C-Sec wenn es nicht einmal seine eigenen Agenten schützen konnte und ihnen sogar Kollaboration mit dem Feind vorgeworfen wurde. Daher hatte Special Agent Hunter und seine Einsatztruppe einen obszön großen, ovalen Raum in den oberen Stockwerken des Hauptquartierts bekommen der nun allmählich mit den üblichen technischen Gerätschaften ausgestattet wurde. Zudem hatte man Hunter eine ganze Reihe Spezialisten unterstellt, von zwei salarianischen Analysten, über einen weiteren Profiler, man ging allgemein davon aus, dass Agent Gillespie sich später anschließen würde, sowie sieben Agenten die zur Ermittlungsarbeit eingesetzt wurden, fünf davon Turianer, ein Salarianer und ein Mensch. Hinzu kamen Agent Quintus, der eine Art Mittelsmann zwischen den aus dem Zakera- und den aus den Präsidiumsbezirken stammenden Beamten bildeten.

    Der eckenlose Raum zog sich von der einzigen Tür aus sicherlich etwa vierzig Meter in die Länge und bildete an der Weitesten Stelle eine Fläche von nicht weniger als fünfundzwanzig Metern. Die Schreibtische waren, mit Ausnahme von Wills und dem auf dem Hanna saß, parallel zu den Wänden aufgestellt worden und nun summten bereits bläulich flackernde Terminals auf ihnen, obwohl die „Jagd“ noch gar nicht begonnen hatte. Hinter Wills Schreibtisch, der vor einem der Raumkrümmung angepassten Glasscheibe stand, die einen herrlichen Blick auf die nie enden wollenden Ströme schwach glimmender Lichter der Skycars freigab, die sich in verwirrend schleichenden Linien kreuz und quer durch das Häusermeer der Citadel wandten, stand eine Drei mal Zwei Meter hohe Holotafel, die sowohl manuell mit neuen Informationen beschrieben werden, als auch mit jedem Terminal oder Omnitool im Raum synchronisiert werden konnte. Sie diente der Informationssammlung und sämtliche Daten, Bilder, Vermutungen und Ranndnotizen können dort abgelegt und geordnet werden. Abgerundet wurde der Raum durch eine kleine, aber hinreichend ausgestattete Kaffeeecke, die mit dem Auftauchen der Menschheit in den Reihen von C-Sicherheit eine klischeehafte Einkehr in die Ermittlungsarbeit gefunden hatte.

    In der Zeit in der sein Team den Raum vorbereitete hatte Will in peinlich genauer Art bereits Details zusammengetragen und wartete nun geduldig auf Altus. Der Turianer betrat den Raum schon kurze Zeit später, sah Hanna und gesellte sich zu ihr an den Schreibtisch. Vermutlich hätte er sich lieber zu Quintus begeben. Dieser stand jedoch direkt neben Will der sich nun aufrichtete um zu beginnen. Hanna kam nicht umhin zu bemerken, dass der Turianer merklich sauer war und fragte leise: „Was ist los, Altus? Doch keine Bock mehr auf C-Sec?
    Sie schmatze geräuschvoll und mit offenem Mund auf dem Gummi herum und sah den Turianer mit fragender Herausforderung an.

    Eine Antwort wurde jedoch von Will bereits im Keim erstickt der nun autoritär und laut genug, dass ihn jeder verstehen konnte, zu sprechen begann.
    Da wir ja nun vollzählig sind, lassen Sie mich kurz erklären warum wir alle hier sind. Seit gestern beschäftigt C-Sicherheit eine Reihe hochkrimineller Aktivitäten von denen sie sicherlich bereits Kenntnis haben. Glauben Sie der Klatschpresse nicht, verlassen sie sich auf ihren eisernen, polizeilichen Verstand!
    Hanna schnaubte amüsiert ob Wills Beschreibung des Polizeiverstandes, ließ ihn aber gewähren. Der Special Agent hatte dies jedoch wohl bemerkt und lief nun leicht rot an, ein Zeichen welches die andersrassigen Kollegen mit Glück nicht deuten würden. Er räusperte sich, dann fuhr er fort:
    In erster Linie beschäftigen wir uns mit der Aufklärung des Mordfalls des Abgesandten Frederick MacDougal. Details über den jetzigen Stand finden sie auf ihren Omnitools. Desweiteren jagen wir einen Mann der nur unter dem Decknamen Floyd bekannt ist. Über ihn, seine Partner und seine Intentionen haben wir nur wenig Wissen. Ihr Ansprechpartner in diesem Fall ist Mr. Altus Rivanin dort“, erklärte Will und deutete auf den Turianer.

    Ein leichtes Flüstern ging von einigen der anderen Turianer aus, verstummte aber schnell wieder.
    Zuletzt ist jede Information bezüglich Floyds Aktivitäten unter Verschluss zu halten und nur im Rahmen dieser Ermittlungen zu behandeln. Eine Warnung allerdings: diejenigen gegen die wir vorgehen sind zum Äußersten bereit, verfügen offenbar über Kontakte und schweres, militärisches Gerät. Wir vermuten dass das Attentat auf Agent Ilias und Agent Gillespie am gestrigen Tage, sowie der durch die Medien bekannt gewordene Bombenanschlag auf das Café Hamarita auf deren Rechnung gehen. Bewahren Sie daher, auch zu Ihrem eigenen Schutz, unbedingt Stillschweigen über…

    Will brach ab, als die Tür am anderen Ende des Raumes aufglitt und drei gepanzerte Personen den Raum betraten. Alle Köpfe wandten sich zu den Neuankömmlingen, die nun in schnellem Marsch in die Mitte des Raumes traten und sich dort aufbauten. Hanna knurrte leise in sich hinein, als sie den Anführer erkannte.

    Captain Holliday! Was machen Sie denn hier?“, rief Will in nicht weniger genervtem Ton zu der Person in der Mitte. Es handelte sich dabei um einen breitgebauten Mann, mindesten 1.85 Meter hoch und mit rasiertem Schädel, der wirkte als hätte man ihn aus einem einzigen Steinquarder gehauen. Sein Gesicht war von einem Stoppelfeld aus Haaren geschmückt und verlieh dem kantigen Kinn einen noch markanteren Ausdruck. Der Mann grinste schief, wobei sich nur der eine Winkel seines Mundes schmunzelnd hochzog, während seine Augen schelmisch aber feindselig blitzten. Seine Panzerung war vom selben Blau wie die Uniformen der anderen Agenten doch mit zahllosen Brandflecken und Dellen eingeprasselter Projektile sowie einem schräg über die Brust verlaufenden, metallenen Kratzer bedeckt. Ebenso gerüstet waren seine Begleiter, ein finster dreinblickender Turianer dessen Haut von leprösem Grau war und keine Clanmarkierungen aufwies und eine Asari, deren Gesicht hingegen von einem an Flammen erinnernden, rötlichen Tattoo geradezu abgedeckt war. Alle Drei hatten ihre Panzerungen mit zusätzlichen, nicht ordnungsgemäßen Extramagazinen oder Halftern versehen, wie es eher bei Söldnern und Piraten der Fall war und Will einen sauren Gesichtsausdruck aufdrückte.

    Die da Oben meinten du könntest ein bisschen Hilfe brauchen, Willy!“, donnerte Holliday mit einer tiefen aber unangenehm hohlen Stimme.
    Du hast ja angeblich mit bösen Jungs zu tun“. Sein Grinsen riss nicht ab, die Mimik von Will zeigte jedoch zweifelsfrei, dass er keinesfalls erfreut über diese Art der Verstärkung war. Dennoch nickte er und sagte: „Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn…“.
    Ach hab dich nicht so, Willy!“, unterbrach ihn der Captain erneut und tat nun zwei große Schritte in den Raum hinein. Im Gegensatz zu den meisten Anwesenden war er schwer bewaffnet, trug Sturmgewehr, Pistole und sogar Schrotflinte am Mann. Der Turianer verfügte sogar über einen Granatenwerfer, den er per Schräge des Oberkörpers zur Schau stellte.

    Will murmelte etwas in sich hinein, wies die Neuen dann aber mit einem leichten Winken der rechten Hand dazu an, sich dem Halbkreis anzuschließen, ehe er die Arme ablehnend verschränkte. Er räusperte sich wieder, diesmal aber etwas lauter und stellte die Gepanzerten dem Publikum vor: „Für diejenigen unter Ihnen, die Ihn nicht kennen...
    Dürften ja nicht allzu viele sein!
    Unterbrechen Sie mich nicht Captain!“, fuhr Will den Waffenträger gereizt an, der entschuldigend die Hände hob, dabei aber auch verdrießlich lächelte.
    Das ist Captain Holliday von der Abteilung Special Intervention Citadel, kurz SIC. Und das sind…“, sagte Will und wandte sich an den Turianer und die Asari.
    Venom“, knackte es aus dem Mund des Turianers.
    Cath“, sagte die Asari und nickte kurz.
    Captain Holliday und sein Team sind quasi die verbesserten Türöffner“, fuhr Will fort. „In der Ermittlungsarbeit können Sie Ihnen jedoch keine Unterstützung leisten“.

    Jetzt war es an Holliday den Beleidigten zu spielen.
    Wir sind ne Elitetruppe, Willy! Hab mal lieber ´n bisschen Respekt!
    Hanna lachte laut auf, was Holliday und sein Team zu ihr schauen ließ.
    Elitetruppe? Am Arsch! Und was faselst du da eigentlich von Respekt, Holliday? Special Agent Hunter ist verdammt nochmal dein Vorgesetzter, also sprich ihn gefälligst mit seinem Rang oder mit Sir an!
    Die Augen des Anderen weiteten sich erfreut und er breitete herzlich die Arme aus.

    Hannaaaa!“, rief er und lächelte breit und dreckig: „Bist du extra wegen mir gekommen, Baby? Ich hab dich bei unseren letzten drei Dates vermisst!
    Die Blondine lachte gehässig und schüttelte ihren Kopf, was den Pferdeschwanz zum Schwingen brachte.
    Ich bin ne Nummer zu groß für dich, Captain!
    Ja, ja, ja. Früher oder später krieg ich sie alle…“, tönte Holliday, zwinkerte ihr zu und wandte sich wieder um und verpasste so den wüsten Mittelfinger, den Hanna ihm zeigte. Allerdings schaute die Asari mit Namen Cath Hanna daraufhin an. Ein flüchtiges Grinsen huschte über ihre rötlichen Lippen, was Hanna dazu bewog dem Mittelfinger noch einen Zeigefinger hinzuzufügen, diese in V-Form vor ihre eigenen Lippen zu führen und ihre Zunge dazwischen zu stecken. Cath grinste nun, schüttelte aber den Kopf und wandte sich ab.

    Die relevanten Informationen zu dem Fall entnehmen Sie bitte ihren Omnitools, die ich mit dieser Einsatztafel hier neben mir synchronisiert habe“, fuhr Will fort, als hätte es die Unterbrechung durch das Auftauchen Hollidays nicht gegeben.
    Die Punkte der Ermittlung verteilen sich zuerst auf die Untersuchung verschlüsselter Dateien aus Mr. MacDougals Büro und privatem Terminal, auf den Bericht der Spurensicherung vom Bombenattentat und Zeugenbefragungen dort. Ich teile die Teams per online ein. Vergewissern Sie sich bitte, dass sie jede noch so kleine Information hier anbringen. Jeder Hinweis könnte sich als kostbar erweisen“.
    Will klatschte kurz und abschließend in die Hände.
    Gute Jagd!

    Der Halbkreis löste sich langsam auf. Hanna blieb vorerst auf dem Schreibtisch sitzen. Ihre Beine baumelten in der Luft und sie wirkte merklich gelangweilt, weshalb Will auch zu ihr und Altus trat, der nur peripher von Hanna Notiz zu nehmen schien sondern vielmehr auf eine Möglichkeit wartete, mit Altus oder Will allein zu sprechen.
    Befehle, Special Agent?“, fragte Hanna scherzhaft, doch Will schaute ernst drein.
    Dieser Holliday… der hat mit gerade noch gefehlt…
    Ja, ich weiß. Blöder Wichser“, stimmte Hanna zu und sah dem durchtrainierten Polizisten nach der das Büro ohne ein weiteres Wort und in Begleitung seines Teams verließ.
    Aber echt jetzt, Will. Irgendetwas zu tun?
    Hmm…“, setzte der Special Agent an und schielte zu Altus. „Mir wäre es am liebsten, wenn du und Mr. Rivanin, dessen ausgefülltes Formular mir bald vorliegen sollte… euch um Floyd kümmern würdet. Ich weiß, dass dich das beschäftigt, darum…
    Dann weißt du auch, dass ich Floyd vermutlich bei der ersten Gelegenheit abknallen werde, oder?
    Will schmunzelte und nickte leicht.
    Ich verlasse mich auf deinen gesunden Menschenverstand“.

    Na gut, aber wo sollen wir anfangen? Irgendwelche Ideen, Altus?“, fragte Hanna und sprach den Turianer jetzt schon gewohnheitsmäßig mit seinem Nachnamen an.
    Alternativ könntet ihr Zwei euch auch um diese Schmutzkampagne der Medien bemühen… öffentliche Statements, irgendetwas…
    Ist dafür nicht eigentlich die Pressestelle zuständig?
    Ja, für gewöhnlich schon, aber man hat euch jetzt ja bereits ins Rampenlicht gezogen, von daher…
    Hanna seufzte.
    Ich hasse öffentliche Auftritte…“ Dann sah sie Altus an. „Irgendwelche Vorschläge?
    Shepard Commander ist offline

  20. #100
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Mit einem halbseitigen Lächeln bestätigte sie Ascaiath-typisch, dass sie die kurze Anspielung genau richtig verstanden hatte. Und dass er zudem wohlmöglich auch nicht erwartete, dass sie ihre darauffolgenden Forderungen mit Worten, sondern lieber direkten Taten äußerte. Und so verarbeitete sie noch einen Moment durch tiefes, berauschtes Ausatmen, dass eben noch seine Lippen die Haut bis an ihre fleckchenweise belegt hatten und sah sich im nächsten Augenblick schon damit konfrontiert, die Augen wieder auf das silhouettenartige Dunkel vor und unter ihr konzentrieren zu müssen. Ob es genau das war, was der geliebte Schwede von ihr erwartete - wo diese doch schon auf der Tabelle ziemlich weit oben lagen - war ungewiss, als ihr Zeigefinger andeutend schon einen hellroten Striemen eines der wenigen, ansatzweise nachgewachsenen Nägel hinterlies. So oder so war es nur der Auftakt. Denn mit dem nächsten Zug den sie nach nur kurzer Bedenkzeit beinahe Intuitiv anstrebte, lies sie den Finger tief genug an ihm herunter sinken, bis ein Griff an seine Gürtelschnalle fest und bestimmend genug war, damit sie einmal mehr rückwärts auf den Schienbeinen im feuchten Gras rückwärtsrobben konnte und dabei seinen Körper mitzog.
    Schnell entschied sie, jedoch nicht vor einem zustimmenden Kuss auf seinen perfekten Mund, dass die improvisierte Decke nun hinfällig werden musste, während sie ihre wenigen Kilos umständlich und einhändig auf die tauben Füße hievte und Leif nur ein paar Schritte Rückwärts mit sich zog.
    Bereits jetzt war sie sich über ihre ungesunde Attraktion zu seiner Größe so bewusst wie nie. Hatte sie doch genau diesen Umstand aus der Perfektion heraushebeln wollen und sondiert betrachtet. In all der Schönheit, die der simple Umstand bot. Einunddreißig verdammte Zentimeter Körpergröße mehr, die wahrscheinlich nach außen hin für eine Menge Belustigung sorgen konnten - nicht nur, weil man die Abstammung beider fast aus einem Lehrbuch zu entnehmen war - waren hier essenzieller Teil einer Skala dessen, was sie an ihm liebte. Entsprechend nah hielt sie ihn jetzt und nahm die paar Schritte, in denen sie Wald-Flattergras an den baren Sohlen und Knöcheln kitzelte, bis sie kurz darauf schon an die grobe Rinde des hochgewachsenen Baumes stieß, den sie eben noch bestiegen und zur Attacke auf den Blonden benutzt hatte.
    Bedeutend zog sie ihren Freund jetzt nochmals nach unten. Verwickelte ihn noch einmal in einen intensiven Kuss, ehe sie sich noch im Stehen langsam drehte, die Zehen sich bei ihrem neuen, festen Stand ein wenig in die kühle Erde drückten und sie Herr seiner Hände werden wollte, welche sie gedachte an sich zu legen und in unmittelbarer Nähe zum Baum den frischen Geruch des Waldes in sich aufnehmen konnte.
    "Mettiti in ginocchio..", flüsterte sie, deutlich aber leise und verdeckte dabei das Geräusch von kleinen, sehr feinen Tropfen, die noch sehr sporadisch von den wenigen, dicken Wolken am Himmel auf die umliegenden Blätter der Baumkronen fielen.


    Treu wie ein Rollkoffer folgte Leif seiner Freundin, die ihm den Weg nicht verriet. Nur die Sohlen seiner Schuhe quitschten in einem beinahe zuverlässigen Takt durch den aufgeweichten Waldboden. Nicht sehr lang, zugegeben, hielt sie ihn schon nach geschätzt wenigen Metern vom Weitergehen ab und vor allem mit ihrem Worten auf.
    "Mettiti in ginocchio.."

    Wo er war, konnte der Schwede nicht einmal ahnen. Unter einer dichten aneinanderreihung von Bäumen und ihren Kronen lugte nicht einmal mehr der Mond zu ihnen durch. Selbst Luceijas Umrisse waren für ihn nicht erkennbar. Der Blonde konnte nur erfühlen, in welcher Lage er sich gerade befand. Dass die Italienerin seine Hände dafür von Beginn an auf die eigenen Hüften legte, galt wohl als willkommene Einladung, die er ohne zu zögern annahm. Dass sie mit dem Rücken zu ihm stand, wurde ihm schnell klar, als er seine Hände weiter um sie legte und ihren vermeintlichen Rücken heraufwanderte. Was ihn erwartete, war nicht etwa die, bei ihrem geringen Gewicht, spürbare Wirbelsäule den Rücken hinauf. Und Leif erreichte auch nicht ihre Schultern. Er hielt auf dem erdachten Weg dorthin plötzlich etwas ganz anderes in den Händen. Erst als er realisierte in welcher Lage sie beide sich genau befanden, begann er zu lachen. Lehnte sich nach vorn und gab so unbekannt erheiterte aber gleichzeitig dunkle, fast dreckige Töne, von sich, dass Luceija sich womöglich nach der tatsächlichen Person in ihrem Rücken fragen musste.

    Spätestens als Leif sich aber nach vorn lehnte, den Kopf auf ihre Schulter legte und ein paar schwarze Haare aus dem eigenen Gesicht pustete, kommentierte er das vorläufige Szenario mit einem "Schön", dass ihn eindeutig identifizierte.
    "Aber was du auch willst, Müslischleuder-...Musst du deutlicher sagen. Jedenfalls wenn du es wirklich haben willst."
    AeiaCarol ist offline

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