Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 13 von 18 « Erste ... 2691011121314151617 ... Letzte »
Ergebnis 241 bis 260 von 360
  1. Beiträge anzeigen #241 Zitieren
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.801
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Beinahe fühlte sich Françoise schlecht, Samuel nicht zum Tee überredet zu haben. Der kleine Mann nahm es sich offenbar zu Herzen. Zumindest erweckte es den Anschein. Doch je länger die Priesterin ihm zuhörte, desto weniger glaubte sie, dass er es ihr ernsthaft übel nahm. Seine Art und Weise zu reden war in der Tat ausgesprochen eigentümlich. Oder in seinen eigenen Worten unvergleichlich. Es erinnerte Françoise an varantische Händler.
    »Der ein oder andere Feuermagier würde dir gewiss beipflichten.«, entgegnete die Priesterin und nahm noch einen Schluck von dem Tee. »Ich für meinen Teil kann zumindest bezeugen, dass der Tee wirklich erfrischend ist.
    Nun denn. Mir fiel auf, dass du dich auch schon auf meiner letzten Fahrt mit diesem Schiff unter der Crew befandest. Ziemlich ungewöhnlich für einen Adlatus sich so weit weg von den Tempeln zu begeben und dazu noch auf das offene Meer. Du musst mit Yared gut bekannt sein, nicht wahr?«

  2. Beiträge anzeigen #242 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Shakuras
    Registriert seit
    Nov 2001
    Ort
    Deutschland
    Beiträge
    4.543
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    "Gut gesprochen, Nordmann. Der Gedanke und das Wort sind's, dass die Welt lenkt und führt.", bekräftigte Shakuras Isegrims Abschluss.
    "Nicht jeder kommt zu dieser Erkenntnis sein Leben lang." Rauchschwaden wurden zu feinen Schlieren zerschlissen und vom Wind fortgetragen.
    "Ich laß davon, dass ihr aus dem Norden eure Geschichte lieber mündlich weitergebt, verflochten in Bildnissen und Sagen, und eher weniger sie in Buchstaben oder Runen festhaltet. Eine schöne und spannende Tradition eures Blutes..."

    Eine unbekannte Person näherte sich den Zweien. Eine Person, die augenscheinlich fest diesem Schiff und der Crew angehörte. Der Kleidung nach eine Person von Rang und Namen.
    Sie steuerte mit jedem Schritt mehr auf den Milizionär Isegrim zu.

    "Es scheint ganz so, als ob der Schiffer nun Euch bestellt, werter Isegrim." Ein unauffälliges Deuten in Richtung der nahenden Person.
    "Die Geschichten müssen also warten. Ich wünsche Euch alles Gute und auf Dann.", verabschiedete sich der Alte vom Soldaten und widmete sich wieder seiner Pfeife...

  3. Beiträge anzeigen #243 Zitieren
    Kämpfer
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    370
     
    Isegrim ist offline
    Es war irgendein Marinesoldat oder Angehöriger der Crew im Dienste von Kapitän Yared, der ihn in der Unterredung mit Shakuras dem alten Novizen unterbrochen hatte. Schief grinsend hatte sich der Meisterdieb vor dem Mann der Kirche verbeugt und war dem Untergebenen Yareds gefolgt, da er erklärt hatte, dass der Kapitän nun Zeit habe, seine Meldung entgegen zu nehmen und über seinen weiteren Einsatz zu entscheiden. Innerlich fluchte Isegrim natürlich bei dem Gedanken. Eine zu schnelle Versetzung, weil irgendein Paragraphenreiter oder Listenkönig gesehen hatte, das Isegrim zufällig dem Norden entstammte und einen Bruder im Range eines Paladins besaß. Das alleine reichte wohl als Begründung, ihn Yared zuzuteilen. Vielleicht wollte sich da irgendjemand beim Kapitän beliebt machen oder ihn mit er zusätzlichen Verantwortung aus der Bahn werfen. Wie auch immer, Isegrim war nun hier, nicht in Thorniara und würde sehen, was er aus dieser Situation machen könnte.
    Das Crewmitglied führte ihn zur Kapitänskajüte, klopfte an der Tür. Es klang als würde ein Gespräch unterbrochen. Ein Herein! signalisierte, dass Isegrim sich melden durfte. Hurra!, jubelte er innerlich ironisch. In der kleinen Kajüte befanden sich - sitzend - Kapitän Yared, ein wettergegerbter Kerl, kein Riese, kein Pirat aus dem Bilderbuch, eher sympathisch normal wirkend. Haare, die langsam grau wurden und ein Funkeln in den Augen, das zwar gerade von dienstbeflissener Ernsthaftigkeit überdeckt wurde, jedoch von einem Verständnis für einen gewissen, hintergründigen Schalk sprach. Stehend fand Isegrim dort auch noch einen großen, schlaksigen Kerl, der wirklich wie ein Veteran vieler Schlachten wirkte. Er musterte Isegrim wesentlich weniger ernst, eher schmunzelnd.
    "Kapitän Yared, Milizsoldat Isegrim Fyresgrimson, ich melde mich wie befohlen! Hier ist mein Marschbefehl, unterschrieben vom Hauptmann Sir Logren.", schmetterte Isegrim bewusst überspitzt heraus und reichte die Rolle, ehe er wieder auf seine Position ging, "Und bevor Ihr fragt, Herr Kap'tän, ich habe selber nicht den geringsten Schimmer, warum ein Soldat der Garde der Marine zugeteilt wurde. Zur Information: Falls Ihr den Aufbau eines Seebataillons plant, Herr Kap'tän, bin ich als Nichtschwimmer absolut ungeeignet für diese Verwendung!"
    Nach diesen Worten verschränkte der Soldat die Arme hinterm Rücken, drückte den Rücken durch und sah auf einen Punkt irgendwo über dem sitzenden Kapitän.

  4. Beiträge anzeigen #244 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    An Bord der Santorija - Beim Einweichen in die Vergangenheit

    "Der alte Gnom hat den Tempel schon vor langer Zeit verlassen. Spätestens als die Decke einstürzte und der Regen seine Schlafstatt flutete, waren es der sichtbaren Zeichen genug, dass selbst der unendlich beharrliche, niemals vor Gefahr oder Unbill zurückweichende Arvideon in seiner größten Weisheit erkannte, dass es Zeit war. Und Zeit ist noch immer."
    Arvideons beinahe wehmütig in die Ferne gerichteter Blick wandte sich wieder mit einem Augenzwinkern seiner bewirteten Gastgeberin zu.
    "Auch täuscht die Robe, Eure Eminente Ehrerbietigkeit. Sie ist ein fahler Abglanz der Vergangenheit, gestärkt mit einer jugendlichen Leihgabe. Eine Robe aus zweien, die eine abgewetzt und abgetragen, aber passend, die andere abgelegt, aber wenig gebraucht. Doch der Wandermönch ist wie jeder andere auch ein Kind seiner Erfahrungen und so trägt Arvideon all das, was er trägt, die Mühen des Alters, die Sorgen des Vaters, die Erinnerungen, gekleidet in das Ornat mehr als einer Vergangenheit. Lasst Eurer Eminenten Fürsorglichkeit sogleich versichern, dass sie warm hält."
    Einen weiteren Schluck aus dem Becher nehmend unterbrach Arvideon seine Ausführungen, bis seine Kehle wieder angefeuchtet war. Ihre Fragen amüsierten ihn, zeigten sie sich doch als Aufblitzen einer ebenbürtigen, wenn auch vielleicht nicht so erfahrenen Intelligenz. Obgleich natürlich immer die Möglichkeit bestand, dass sie ihn an beidem überbot und es nur noch geschickter verbarg, als er selbst es vermutete. Wie Arvideon gerne zugab, fiel es auch ihm seit dem Tod seiner Frau nicht mehr so leicht, sich bis ins allerletzte den erstrahlenden wie ungreifbaren Wirkungen einer bildschönen Frau zu entziehen. Doch das störte ihn nicht im geringsten. Er hatte längst beschlossen ihr die Wahrheit zu erzählen ... zumindest eine Wahrheit.
    "Arvideon hat bereits viele Leben gelebt. Einst Hohepriester, der letzte seiner Art, erwählt durch Mangel an Alternativen. Mehr als einmal Novize, erwählt zuerst durch Geburt, dann durch die hohe Entität selbst, zuletzt nicht des Feuergottes. Doch ist sein Dienst erfüllt und noch hält das Gleichgewicht sein Versprechen aufrecht. Wie lange noch? Die Wasser sind tief. Aber das war nicht das Begehr Eurer Eminenten Wissbegierigkeit, nicht? Hier, Eure Eminente Gewissheit, kommt das knappe wahre Wort: Adlat war er nie. Denn er ist Teil der Ordnung aber nicht Teil des Reiches. Er ist Teil der Kirche, aber eines anderen Ordens, eines Ordens, der nicht mehr ist. Verschollen in den vernebelten Annalen des Atolls unter der aufsteigenden Sonne. Seitdem wandert er. Über Land über See, wohin Arvideon des Gottes Wille trägt. Doch die Heimat ist dort, wo man versteht und verstanden wird."
    Die letzte Frage hätte manch einer für einen interessanten Schachzug gehalten. Wollte sie noch mehr über ihn wissen, indem sie ihn nach seinem Verhältnis zu Yared fragte, oder wollte sie mehr über den Kapitän in Erfahrung bringen von einem, der mutmaßlich einiges über ihn wissen musste, hätte man sich fragen können. Doch Arvideon war sich sicher, für ihn selbst war die Frage des Tempels gewesen. Hier ging es um den Kapitän ... und um Beifang.
    "Was Yared betrifft: Sicher, er kennt ihn, den Läufer der Wälder und Meere, den Schiffsbauer und Schanzmeister, den Kauffahrer und Reichsritter. Vielseitig ist jener. Mannigfaltig ist jeder. Doch wer kennt irgendwen gut genug? Man kennt sich selbst ja kaum. Stets sieht man nur Schatten, begreift nur Umrisse, fasst dennoch ins Leere. Eure Eminente Erkenntnisfülle kennt das ja. Doch die Bekanntschaft ist alt, viele Winter, aus einer anderen Zeit, nicht unbedingt einer besseren oder schlechteren, einfach einer anderen. Doch wichtiger als Zeit ist Vertrauen, Vertrauen in gleichzeitiger Gewissheit der Unvollkommenheit."
    Der Kleinwüchsige fischte den letzten Tropfen Tee mit der Zunge vom Becherrand, ließ seine Füße gen Boden rutschen und trat wieder zur Kanne. Arvideon hob sie an, und erbot der Obersten Priesterin mit einer fragenden Geste den Vortritt beim Nachschenken.
    Geändert von Arvideon (02.09.2018 um 13:10 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #245 Zitieren
    General Avatar von Yared
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    3.308
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    An Bord der Santorija, anderthalb Etmale nordwestlich von Thorniara

    Das war also Isegrim Fyresgrimson.
    Den Nordmarer sah man ihm wirklich nicht an. Seine Gestalt war weder bullig noch hochgewachsen genug, um dem Klischee zu entsprechen. Die unsteten harten Augen versuchten Intelligenz hinter abgestumpfter Abgeklärtheit zu verbergen. Isegrim war ein Überlebender. Ob ein Überlebender des Krieges, der Gosse oder eines anderen prekären unterdrückten Lebens, darüber konnte Yared nur Vermutungen aufstellen. Sicher schien nur, dass der Überlebenswille diesen Mann zum Jäger hatten werden lassen, zu einem Jäger mit scharfer Zunge.
    "Der Kerl redet zu viel.", brummte der an der Wand lehnende Geschützmeister amüsiert.
    Kaldrin hatte nicht unrecht, aber das war Yared gerade egal. Der Kapitän sagte zunächst kein Wort, sondern konzentrierte sich auf das entfaltete Dokument in seinen Händen. Irgendetwas störte ihn. Nur was?
    Er ging es noch ein drittes Mal durch, dann ein viertes. Die Versetzungsnote, den eigentlichen Marschbefehl, die Signaturen.
    Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es waren die Kürzel der doppelten Gegenzeichnung. Diese für eine Versetzung über Provinzgrenzen hinweg notwendige Bestätigung der Befehle war neben dem Siegel und dem unverkennbaren Schriftzug durch zwei Offiziere erfolgt. Bemerkenswert waren die Siegel und die Signaturen. Die Signaturen kannte Yared nicht und der Kapitän war vor einigen Jahren Quartiermeister in Thorniara gewesen. Natürlich hatte die Garnison auf Argaan eine höhere und auch unregelmäßigere Personalfluktuation als jede andere Stelle des Reiches, doch war es gerade in den oberen Rängen seit Jahren vor allem Personalschwund gewesen, kein Zuwachs. Ein unbekanntes Kürzel mochte ja noch angehen, aber zwei?
    Bei weitem unglaublicher aber waren die unbekannten Unterschriften in Kombination mit den gezeichneten Siegeln. Diese waren Yared nämlich sehr wohl bekannt und wiesen zwei Offiziere als Gegenzeichner aus, die dies unmöglich getan haben konnten. Das erste gehörte Leutnant Deveer, der Argaan bereits vor fast drei Wintern verlassen hatte, um in Gotha auf den Ritterschlag vorbereitet zu werden. Das zweite gehörte Hauptmann Cast, der mittlerweile, wie Yared vor seiner Abreise noch mit einiger Bestürzung erfahren hatte, kein Hauptmann und für solche Dokumente ganz sicher nicht mehr zeichnungsberechtigt war. Hier hatte ganz offensichtlich jemand zwei Siegelringe rechtswidrig vor der ordnungsgemäßen Vernichtung bewahrt und dann mit unleserlichen Kürzeln eine Gegenzeichnung vorgetäuscht, vermutlich nachdem man Sir Logren das Dokument zum Paraphieren untergeschoben hatte.
    Er würde sich mit Zarah und Arvideon beraten müssen. Das hier roch eindeutig nach finsteren Machenschaften.
    Der Kapitän blickte auf und musterte den Nachzügler auf ihrer Passage ein zweites mal eingehend. "Willkommen auf meinem Schiff, Isegrim Fyresgrimson.", begrüßte er den Milizionär in kühlem Ton.
    Vielleicht wusste dieser Isegrim wirklich nicht, was für ein Spiel hier gespielt wurde. Vielleicht war auch er nur eine weitere Schachfigur. Aber Yared nahm ihm nicht ab, dass er nicht den geringsten Schimmer hatte, warum er hier war. Dieser Isegrim machte weder den Eindruck naiv, noch unerfahren und ganz sicher nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Jemand wie der hatte mindestens zwei verschiedene Theorien, warum er sich genau jetzt auf einem Schiff mit Kurs auf das myrtanische Festland befand und wer dafür verantwortlich war.
    Es würde ein lohnendes Unterfangen sein, noch etwas tiefer zu graben.
    "Man hat mir mitgeteilt, dass Ihr dem Konstabler beim Einschiffen nur ein makelloses Gardekurzschwert zu übergeben hattet, Soldat Fyresgrimson. Also was ist das für ein Soldat, der seine Waffe nie gebraucht?"

  6. Beiträge anzeigen #246 Zitieren
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.801
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Ja, bitte.«, anworte die Priesterin auf das Angebot. »Vielen Dank.« Das Gespräch mit Arvideon amüsierte sie sehr und stellte einen willkommenen Zeitvertreib dar. Jeder einzelne seiner Sätze war aufwendig verpackt wie ein kleines Geschenk für seinen Zuhörer. Es war schon fast eine Kunst, sich so umständlich auszudrücken. Selbst Françoise musste aufmerksam zuhören, um das Wesentliche darin zu finden. Wenngleich ihre Unterhaltung mit Arvideon unbeschwerter Natur war, hatte die oberste Feuermagierin Interesse daran, mehr über ihn zu erfahren und seine ungewöhnliche Beziehung zu Yared. Und ihre Neugierde wurde belohnt.
    »Ein jeder Diener Innos' ist auch ein Teil des Ordens.«, sagte Françoise schließlich und nahm einen Schluck Tee. »Aus vielen eines, und auch du gehörst dazu. Diese Einigkeit unseres Gemeinwesens halte ich seit jeher für einen wichtigen Grundpfeiler des Ordens. Wie dem auch sei, es freut mich immer ein weiteres Gesicht in unseren Reihen kennenzulernen.«

  7. Beiträge anzeigen #247 Zitieren
    Kämpfer
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    370
     
    Isegrim ist offline
    Einen Moment sah Isegrim die Herausforderung in den Augen des Kapitäns. Etwas an dem Befehl hatte ihm nicht gefallen, ja sogar auf eine Weise beeinflusst, dass die Möglichkeit im Raum stand, Isegrim könnte mit dem negativen Schriftinhalt derart zu tun haben, dass er an Bord nicht erwünscht oder gar eine Gefahr sei. Ja, zweifelsohne. Erst war Verwunderung über die wettergegerbten Züge gezogen, dann Unmut, ja fast eine Spur Zorn und am Ende stand nur halbherzig verdecktes Misstrauen, ehe dieses der Herausforderung wich, die die bissige Frage begleitet hatte.
    »Entweder ein Feigling, Herr Kap'tän«, erwiderte Isegrim trocken, »Ein absoluter Neuling auf dem Gebiet des Schwertkampfes oder einfach nur ein Soldat, der andere Mittel und Wege kennt, sein Ziel zu erreichen. Es mag Euch wundern, dass ein Nordmann nicht waffenbehangen unterwegs ist wie ein Söldner, aber ... ich gehöre eher zu der heimlichen Sorte, arbeite lieber ... in den Schatten.« Er seufzte gespielt theatralisch. »Aber ach, wird sowas in der Ordensmiliz anerkannt? Gewürdigt? Geschätzt? Nein. Sie drücken einem Schwert und Schild in die Hand, selbst wenn man es nicht möchte. Nutzen nicht die Talente ihrer Rekruten ...«
    Ein trockenes Lachen von dem dürren Typen, der nach wie vor wie ein gelangweilter Veteran aussah.
    »Ich kauf' dir die Masche nicht ab, Junge.«, sprach der nur und schüttelte den Kopf. »Versuche weder mich noch den ... Kap'tän für dumm zu verkaufen. Wir erkennen solche wie dich, Freundchen. Weißt du, ich kannte mal nen Typen, Hüne von 'nem Mann ... der wollte uns ewig lange die Geschichte auftischen, er sei - halt dich fest - fast Feuermagier geworden! Magier! Der Kerl war gebaut wie 'ne übergroße Scheune und erzählt uns, er wäre gerne robentragender Knabenliebhaber geworden!«
    Das folgende Lachen war wesentlich herzlicher, wenn auch bedrückter gewesen. Selbst der Kapitän - das sah Isegrim - hatte bei der kurzen Geschichte ein leichtes, erinnerndes Lächeln im Gesicht getragen. Der Veteran sah den Soldaten auffordernd an.
    »Na, was ist?«
    Der Nordling seufzte nur, gab sich geschlagen. »Ich habe es nicht gelernt. Ich war vor meinem Dienstantritt Dieb, Bettler, Schurke. Sucht Euch was aus, Kap'tän. Mein Bruder, der ach so strahlende Sir Ragnar Fyresgrim, gesalbter Paladin Innos' und zu allem Überfluss Sippenführer meiner Familie, hat mich dazu, mh, gedrängt, die Uniform anzulegen. So konnte ich gewissen ... Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, die mich erwartet hätten.« Er lachte bitter. »Also, das Schwert ist so makellos, weil es unbenutzt ist. Mehr nicht.«

  8. Beiträge anzeigen #248 Zitieren
    Kämpfer
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    370
     
    Isegrim ist offline
    Unruhig wälzte sich Isegrim im Schlaf hin und her. Anfangs waren seine Träume nur ein Wirrwarr aus Übungsstunden mit Kaldrin gewesen, der überlebensgroß schien und ihn mit magischen, fliegenden Holzschwertern malträtierte und jagte, ehe die Traumlandschaft eine wesentlich düstere Atmosphäre bekam. Das Schiff, Kaldrin, die Schwerter, das alles verschwand wie Nebel, weggeweht von einem kalten, schneidenden Nordwind. Und dieser Nordwind, das wurde Isegrim klar, war sein Vater. Denn der Wind sprach mit seiner Stimme, in ihr lag seine Verachtung für den letztgeborenen, den schwachen Sohn. Diese Kreatur, die wohl als Fluch der Ahnen zu sehen war, als grausamer Scherz des Schicksals und der Götter.
    »Isegrim! Wieso kehrst du in deine Heimat zurück? Du hast mein Blut an deinen Händen, du hast deine Seele mit dem Makel des Vatermordes beschmutzt und gezeichnet! Innos' heilige Hallen, sein Licht im Nachleben, beides ist dir auf ewig verwehrt! Nur die ewigen Qualen und die Finsternis im Totenreich warten auf dich!«
    Isegrim stand auf einer unendlich weiten, weißen Ebene, blickte zu dem Sturm hin, der am Horizont wuchs, titanenhaft und schrecklich. Die tiefschwarzen Wolken formten ein altes, nordmarisches Gesicht. In den Augen zuckten Blitze, tobten die Messerwinde. Begleiteten die Worte, aus denen reine, unverfälschte Verachtung sprachen.
    »Vater ...«, presste Isegrim hervor, »Vater, höre mich an ...«
    Die Schwere des Albtraums lastete auf seinen Gliedern wie das Gewicht von Bergen und seine Zunge schien unter dem Druck der Ozeane zu zittern, sodass sie kein klares Wort, keine Antwort hervorbrachte.
    »Von allen Enttäuschungen, die ich im Leben erdulden musste, warst du die Größte! Der Clanlord des Feuers hatte mir geraten, dich die Klippe hinab zu werfen, in die weißen, windgepeitschten Tiefen der Schlucht. Aber deine Mutter, diese dumme Hure, hinderte mich daran, erweichte mein Herz, ließ meinen Entschluss wanken!«
    Bei jedem Wort trafen Blitze um den Soldaten herum ein, rissen die Erde auf, ließen seine Haut vor Hitze brennen. Erneut lastete die Welt auf Isegrim, sodass er seinen Mund nicht öffnen konnte, dazu verflucht die Tiraden seines Vaters im Albtraum mit anhören zu müssen.
    »Wie oft wünschte ich mir, dass du stirbst. Das einer deiner Brüder den Mut sich den Mut fasst und dich erschlägt. Aber sie alle waren Feiglinge, Feiglinge und Bastarde, jeder einzelne! Mit dir als trauriger Krönung! Ragnar war die erste Enttäuschung und du die letzte. Ich frohlocke im Jenseits in dem Wissen, euch nicht mehr ertragen zu müssen, euch elende Bande von Würmern!«
    Bilder prasselten auf Isegrim ein. Eine Mischung aus Anblicken, die er selber hatte ertragen müssen, und Fantasien, Vorstellungen, Ängsten. Fyresgrim Vjalvardsson - sein Vater - wie er Ragnar im Zweikampf die Kehle mit bloßen Händen ausreißt. Fyresgrim der Halfgar - den erwählten Bruder, den Inquisitor Innos' - den Kopf einschlug. Und die anderen Brüder, die anderen Opfer von Fyresgrims Hass und Abscheu. Hier in diesem Traum wurde Isegrim klar, dass er sie alle verachtet hatte. Den ersten Sohn bis hin zum letzten hatte der Ahnenkrieger mit brennendem, tiefschwarzen Hass bedacht. Ragnar, der für Nordmar und das Reich blutete, als Paladin und Ahnenkrieger. Gjalvil der Orkjäger, der immer wieder Strafexpeditionen in den hohen Norden führte, um aufmüpfige Orkbanden zu vernichten. Bali und Fjali - Zwillingsbrüder - und Söldner und Monsterjäger, die in diesen dunklen Zeiten den Ruf besaßen, jede Kreatur jagen und erschlagen zu können, derzeit im Östlichen Archipel unterwegs. Vangald, der den Tod bei der Befreiung Nordmars fand, ein Held, der von den Skalden besungen wurde. Halfgar, der allen Widrigkeiten zum Trotz Feuermagier wurde und es in die scharlachroten Ränge der Inquisitoren schaffte, der einzige Sohn, der dem Vater ähnelte. Floki, der eine Heerschar von Kindern zeugte, die das Blut Fyresgrim weiter tragen würde, jedoch auch einer der geehrtesten Schiffsbauer Nordmars war. Kandi, der Skalde wurde, der einzige Bruder, der Isegrim mit einer gewissen Freundlichkeit und Brüderlichkeit behandelte. Huni, ach ja, der gute, mutige Huni, der die Prüfung des Vaters nicht zu erfüllen vermochte. Den man in der Höhle eines Weißen Schattenläufers fand, zerfetzt und nur an seinem gravierten Schwert zu erkennen.
    Nun, und ihn. Isegrim. Betrüger, Mörder, Dieb, Spitzel, Opportunist, Ungläubiger und Soldat.
    Vor ihm flammte ein Bild auf. Eine schöne Frau mittleren Alters, vielleicht vierzig. Südländischer Teint, dunkle, warme und liebevolle Augen. Die Ebene, der Nordwind waren vergangen. An ihre Stelle trat seine Kammer im Feuerclan. Isegrim war wieder ein Kind, lag im Bett. Seine Mutter saß bei ihm, streichelte sein Haar, seinen Arm.
    »Du bist nicht sein Sohn, er ist nicht dein Vater. Söhne und Väter hassen sich nicht.«, flüsterte sie dem dreijährigen Kind zu, das ein Veilchen trug, blau wie Enzian. »Er ist ein Monster in Menschengestalt und ich bin nicht mehr als sein Besitz. Ebenso wie du.« Eine Träne rann ihre Wange hinab. »Ach, mein süßes Kind, hinterfrage was ist, wenn du alt genug bist. Die Antwort liegt im flüsternden Staub begraben.«
    Der Soldat schrecke hoch, schweißgebadet. Die Worte hallten nach. ... im flüsternden Staub begraben ...
    Isegrim schüttelte sich, schluckte. Blickte die hölzerne Wand des Schiffes an. Der Albtraum hatte etwas Gutes gehabt. Er hatte ihm die Augen geöffnet, seinen Geist befreit. Angst vor den Brüdern, der Hass ... beides vergangen. Da war nur noch Mitleid für jeden. Langsam legte er sich wieder hin. Bald würden sie wohl in Vengard ankommen und dann - so die Götter wollten - würde all das hier, sein Leben, weitergehen.

  9. Beiträge anzeigen #249 Zitieren
    General Avatar von Yared
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    3.308
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    An Bord der Santorija, auf offener See, unweit der Bucht von Trelis

    "Guten Abend, Soldat Fyresgrimson."
    Yared begrüßte den nicht nach Nordmarer aussehenden Nordmarer diesmal auf dem Achterdeck. Die Nacht war sternenklar und kühl, Vorbote nördlicher Gefilde oder des herannahenden Winters. Die einzigen Wölkchen weit und breit entstiegen dem Dunst des verglimmenden Apfeltabaks in der langstieligen Pfeife des Kapitäns. Vor keinem halben Glasen hatte der Ausguck die Sichtung der Leuchtfeuer von Kap Dun vermeldet.
    Der Kapitän war nicht allein. Zarah, Magister Arvideon und Kaldrin hatten sich neben ihm an der Reling eingefunden. Goya hatte den Rudergänger abgelöst, sodass die Schiffsführung und Isegrim das Hüttendeck für sich hatten.
    "Soweit uns Innos weiterhin günstigen Wind schenkt, werden wir in nicht zwei Tagen Vengard erreichen. Dort wird Ihre Eminenz und ihr Gefolge uns verlassen. Magister Arvideon hat mich unterrichtete, dass er Ihre Eminenz begleiten wird."
    Yared unterbrach die Unterbreitung der weiteren Vorgehensweise kurz, um an seiner Pfeife zu ziehen. Dabei sah er Isegrim an. Der schien irgendwie unschlüssig, warum man ihn hierher zitiert hatte, schien dies doch eine Besprechung der Offiziere zu sein.
    "Ich werde ebenfalls von Bord gehen. Goya, Ihr bringt die Santorija nach Trelis und werdet dort auf uns warten. Kaldrin und Zarah, ihr werdet mich begleiten."
    Sein Blick wanderte auf seiner Rundreise über die angesprochenen wieder zurück zu dem Milizionär.
    "Auch Ihr werdet mitkommen, Soldat Fyresgrimson. Irgendjemand ist offenbar der Meinung, dass ich nach Nordmar reise. Also werde ich das tun. Dieser jemand ist offenbar der Meinung, dass Ihr mich begleitet, also werdet Ihr das tun. Wir werden flussaufwärts nach Faring reisen und dort über den Pass. Unterwegs werdet Ihr den Umgang mit Eurer Dienstwaffe einüben."
    Yared wollte niemanden mitschleppen, der sich nicht selbst verteidigen konnte, sollten sie auf irgendetwas oder jemanden treffen, gegen den Dolch, Zahnstocher oder Brotmesser nicht ausreichten, und dort, wo sie vielleicht hin wollten, in jedem Fall aber hinreisen würden - warum auch immer - konnte das zweifellos passieren. Außerdem wollte er sehen was passierte, das Theater mitspielen, um den Veranstalter aus der Reserve zu locken.
    In jedem Fall wollte er Isegrim im Auge behalten, egal ob dieser hinter allem steckte oder auch nur eine weitere Figur in diesem undurchsichtigen Spiel war.
    "Mit Verlaub, Käpt'n, aber habt Ihr ...? Nach Nordmar, völlig grundlos und dann auch noch kurz vor Winteranbruch? Ich wette, da oben liegt der Schnee bereits hüfthoch. Wer hat Euch den die Schnapps...?" Yareds Leutnant verschluckte den Rest, offenbar jetzt erst bemerkend, dass Isegrim noch immer da war und zuhörte. Doch der Kapitän machte keine Anstalten den nicht zum inneren Zirkel der Santorija gehörenden wegzuschicken.
    Schließlich dauerte Zarah die Pause zu lange. Gerade wollte sie zur Entgegnung ansetzen, da hob Goya abwehrend die Hände. "Nein, sagt nichts. Ihr wart es, Magister Arvideon." Hätte der Kapitänleutnant nicht das Ruder in Hände gehalten, hätte er den Vorwurf sicher mit dem Zeigefinger unterstrichen.
    Der kleinwüchsige Adlatus des Feuergottes verzog erstaunt den Mund zu einer Schnute und blickte seinen Ankläger überrascht an. "Arvideon dankt, für Euer Vertrauen in seine unglaublichen Fähigkeiten wegweisende und überaus weitsichtige Entscheidungen zu treffen. Aber Ihr erweist die hohe Ehre dem Falschen."
    Goya sah ungläubig von dem kleinwüchsigen zu Yared. Der nickte.
    "Manchmal habe auch ich eine gute Idee.", sagte der Kapitän und zwinkerte dem Wandermönch zu. Arvideon grinste über beide Backen.

  10. Beiträge anzeigen #250 Zitieren
    Waldläufer
    Registriert seit
    Jun 2017
    Beiträge
    133
     
    Weyland ist offline

    Feshyr

    Der Wassermagier fuhr mit der Hand über das Ornament, spürte die Vertiefungen und Einkerbungen, die vor Jahrhunderten eingearbeitet worden waren. Er seufzte leise, als er sichtbar an all die Geheimnisse und Rätsel vergangener Tage dachte, an all die Errungenschaften, die heutzutage entweder unter mehreren Metern Erde oder dem erdrückenden Gewicht der Meere verborgen lagen. Der Diener Adanos' war jung, nicht älter als dreißig und nicht gerade mit einem kräftigen Körperbau gesegnet. Dagegen wirkte sein Begleiter wesentlich kraftvoller, fast schon etwas grobschlächtig. Aber seine Miene war friedlich, ja fast besonnen, während er mit geschlossenen Augen da stand und die salzig schmeckende Seebrise einatmete.
    »Weyland«, rief ihn der Magier. »He, schläfst du etwa im Stehen?«
    »Nein, Meister«, antwortete er grinsend, öffnete die Augen und deutete eine linkische Verbeugung an. Die Bezeichnung Meister wurde von ihm betont ausgesprochen, was den jungen Mann seufzen ließ.
    »Wey, spar' dir den ganzen Kram mit der Hierarchie. Nur weil ich geweiht wurde, bin ich nicht gleich ein besserer Mensch oder gar ein Meister. Sollen mich die Stewarker Knaben so nennen, die von Papa und Mama ins Magierhaus gebracht werden, nicht aber du, Bruder.«, erklärte er sich zum hundertsten Mal in diesem Jahr. Der Novize namens Weyland hob die Hand, wiegelte den Magier ab.
    »Denver, alles gut. Ich zieh' dich nur gerne auf, das ist alles.« Er nickte mit dem Kopf in Richtung des Ornaments, das der Wassermagier in der Hand hielt. »Nun, was denkst du? Gehört es zum alten ... äh ... pronotisch-setarrifischem ... Reich.«
    »Proto-Setarrifisch«, verbesserte Denver den Älteren ohne Spott, »Nein, ich denke eher das es jünger ist. Aus der Zeit des Bastardprinzen.«
    Der ehemalige Schmuggler hob fragend eine Braue. »Dem sagenhaften Gründer dieser Metropole?«, fragte er und deutete in Richtung der armseligen Ansammlung von Hütten und Häusern, die eine Versammlungshalle umgaben.
    »Eben der, Wey. Also ist es ... nun ja ...«, fing der Magier an.
    »Wertlos.«, schloss Weyland mit dem fachmännischen Tonfall eines Mannes, der in aller Herren Länder jegliche Geschäfte getätigt hatte und ein Blick für Wertvolles und Wertloses hatte.
    Der Wassermagier nickte betrübt. »Also war die verdammte Überfahrt hier hin, nun ja ... nutzlos.«
    »Stimmt. Aber sieh' es so, Denver, wir wurden von dieser Gruppe Fischer und Jägern gefragt. Sie haben sich an uns gewandt, an die Wassermagier. Nicht an die Feuermagier in Thorniara.« Eindringlich sah er seinen jungen Freund an. »Es mag nur ein kleiner Gewinn sein, der aber in Zukunft Gewicht haben könnte.«
    Denver grinste. »Man muss Baron Renwick schon, mh, respektieren für seinen Vorschlag, die angrenzenden Inseln wieder mehr ins Königreich einzubeziehen. Es kamen Anfragen von Dörfern und Stämmen von Torgaan wie auch von den Leuten hier auf Feshyr. Und angeblich ist auch eine kleine Gesandtschaft nach Sendar aufgebrochen, auf die verdammte Insel Korshaan!« Er schüttelte den Kopf. »Selbst Beliar würde mich dort nicht hinbekommen. Aber Renwick ist schlau, das muss man sagen.«
    »Sonst wäre er tot. Oder würde langsam in der Büßerschlucht verenden. Seien wir ehrlich, Denver, dieser Krieg wird nicht mehr gewonnen, eigentlich geht es doch nur noch darum, dass wir Stewarker, Silberseeleute und Exil-Setarrifer uns in eine Position befördern, die von den Festländern etwas abverlangen kann, diplomatisch gesehen. Ein militärischer Sieg? Lachhaft. Also ja, Ethorn hat gut daran getan, Renwick an seiner Seite zu behalten.«

    Nach dieser kurzen Lobpreisung des ehemaligen Fürsten von Stewark, machten sich die beiden Diener Adanos' an ein karges Mahl, das aber zumindest den Bauch füllte. Dabei unterhielten sie sich etwas über die Theorie der Magie und Adanos, da es auch Weylands Ziel war, irgendwann einmal die Robe der Magier zu tragen. Irgendwann erhoben sie sich, packten ihre Sachen und ließen die kleine, abgeschiedene Ruine zurück. Sie machten sich auf ins Dorf, um von dort eine Überfahrt gen Stewark anzutreten. Innerlich freute sich der Novize schon wieder darauf, die prächtige Stadt wieder zu sehen. Sie waren nun einige Wochen nicht dort gewesen, weshalb es sicherlich das eine oder andere Neue zu bestaunen gab.
    Hauptsache sie steht noch, nicht das Rhobar in den letzten Tagen höchstselbst auf Innos' Schultern reitend die Stadt niedergebrannt hat.
    Geändert von Weyland (06.03.2019 um 22:50 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #251 Zitieren
    Waldläufer
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    189
     
    Riannon ist offline

    Richtung Thorniara, Argaan

    Rubin stand an ihrer Seite wie ein Beschützer, wenngleich die Frau wusste, dass er eher der Henker war, das schnelle Schwert des Todes, wenn sie eine falsche Bewegung machen oder ein falsches Wort sagen würde. Er und sein Schwert waren die dünne Trennlinie zwischen Leben und Tod und Riannon, so sehr sie letzteren gut kennt, hing dann doch mit überwältigender Kraft an ersterem. Sie wandte ihren Blick vom Meer ab, die Hände immer noch an der Reling. Rubin lächelte. Es war ein schönes Lächeln, das aber leider nie die Augen erreichte, so gut er es auch versuchte. Die blieben kalt wie der smaragdene Edelstein, dessen Farbe sie besaßen.
    "Freust du dich darauf, bald wieder in Thorniara zu sein?", fragte er höflich. Sie hob nur die Schultern.
    "Viel Gutes ist mir dort - wie anderswo auch - nicht widerfahren. Zwielichtige 'Gelehrte', ein Mann, der meinte, er könne mich verführen und gefügig machen, nur um dann in Varant zu verenden ..." Sie schnaubte. "Aber je weiter weg von Ebenholz, desto besser."
    Rubin nickte bestätigend. "Erinnere dich an seine Worte, Riannon.", mahnte er erneut, "Andere 'Lakaien' hat er in der Regel umgebracht. Du hast Glück. Aber nun, deine Aufgabe war auch unvergleichlich schwerer. Diesen Alten ausfindig machen, ihn verführen, seine Geheimnisse entlocken ..." Er schüttelte sich. "... vielleicht eine Geschäftsidee?"
    Nun war es an Riannon, schön und liebreizend zu lächeln. Sie beugte sich zu ihm, flüsterte: "Sollten wir uns je wieder begegnen, Rubin, egal wann oder wo, werde ich dich umbringen. Verstehst du, was ich dir sage? Ich werde dein Tod sein."
    Nun brach die Maske der Schönheit. Rubin wich einen Schritt zurück, das Gesicht plötzlich grimmig. "Lächerlich. Geh unter Deck, pack deine Sachen, wir legen bald in Thorniara an. Mach keine Mätzchen, Weib."
    Riannon lachte silberhell, während sie sich von dem Mann und der Reling entfernte. Thorniara. War es doch so lange her?

  12. Beiträge anzeigen #252 Zitieren
    Kämpfer
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    370
     
    Isegrim ist offline

    Schiff

    Ein Schwall Wasser riss den Gefangenen aus seiner dunklen Bewusstlosigkeit, riss ihn zurück in die harte, unbarmherzige Realität wie ein Haken den Fisch in den sicheren Tod. Keuchend riss er die Augen auf, blickte sich um und versuchte zu verstehen, wo er sich befand. Das unsichere Gefühl des Bodens kannte er. Wackelnd, schaukelnd. Das Knacken von Planken, die dem Druck von unzähligen Tonnen Wasser standhalten mussten. Schwere Schritte an Deck und das Quietschen mehrerer Laternen in metallenen Halterungen. Isegrims Gedärme fühlten sich gerade an, als hätte ihnen jemand einen Schlag allererster Güte verpasst. Er war nicht mehr an Land. Er war nicht mehr in Varant Keine Spur von Yorgen, kein Hinweis darauf, wo seine Ausrüstung war. Nun war er irgendwo auf dem Meer. Seine Gedankengänge wurden von der rauen Stimme eines Seemannes unterbrochen, einem vernarbten, blassen Riesen.
    »He, Arschmade. Biste wach?«
    Isegrim krächzte, spuckte Wasser.
    »Biste dätsch hier oben?«, der Riese tippte sich an die Stirn, »Hast'n abgekriegt?«
    Ein Kopfschütteln, weiteres Husten. »Nein ...«, keuchte der Ritter.
    »Gut. Du bis' auf'm Schiff vom Käpt'n. Stahlfinne heißt'er«
    Stahlfinne? Was für ein dämlicher Name, schoss es Isegrim trotz seiner miserablen Lage durch den Kopf.
    »Du gehörs' uns jetz, kapiert?«, knurrte der Riese. »Ham dich von'n Südländer gekauft.«
    Er spuckte aus. Isegrim versuchte die Arme zu bewegen, befürchtete noch immer gefesselt zu sein, merkte aber erst jetzt, dass dies nicht mehr der Fall war. Bitter kam ihm die Erkenntnis, dass es ohne Waffen auf der hohen See sowieso schwierig werden könnte, auch nur für eine Fleischwanze eine Gefahr darzustellen.
    »Und ... heißt ... heißt das, ich bin jetzt ein Seemann?«, fragte Isegrim langsam.
    Der Riese lachte schallend. »Scheiß biste. Wir vertick'n dich in der Heimat weiter. Brauch'n keine Landratten an Bord, nie nich.«
    Isegrim spürte, wie seine Kräfte schwanden und er zurück auf das Holz sackte. Die zweite, bittere Erkenntnis, die ihn traf wie ein Leberhaken. Heimat. Wo war diese Heimat des Hünen? Khorinis? Eine der Südinseln? Oder ... Gorthar? Noch weiter östlich, im Archipel? Wieder das Gefühl, als würde sich die Welt drehen, stärker und stärker. Der Ritter warf sich nach vorne, spie Galle, Speichel und Wasser aus. Erneut lachte der Hüne schallend.
    »Wir wer'n Spaß mit dir hab'n, Junge. Tierisch'n Spaß!«

  13. Beiträge anzeigen #253 Zitieren
    Kämpfer
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    370
     
    Isegrim ist offline

    Handelsschiff Windjäger, Richtung Myrtana

    Der südländische Kapitän der Windjäger sah den Krüppel mit einer Mischung aus Mitleid und Widerwillen an, nachdem der an ihn heran getreten war und darum gebeten hatte, sich irgendwie nützlich machen zu können. »Bei allem Respekt, mein Freund, aber ... du kannst nicht viel machen. Mit deiner Hand ... und ... überhaupt, siehst du nicht allzu gut aus.«
    Die Miene des Verbrannten verzog sich. »Ich hab anderthalb gesunde Hände, die ich hier einbringen kann. Und sei es nur das Kartoffelschneiden.«
    »Mit der Hand schwingst du gar nichts, mein Freund. Und von der Art, wie du mich anstarrst, schließe ich, dass du kein Linkshänder bist.«
    Der Mund in dem verbrannten Gesicht war eine schmale Linie. Langsam schüttelte Isegrim den Kopf.
    »Siehst du. Du fährst mit. Als Freund eines Freundes, dem ich noch einen Gefallen geschuldet habe. Und sei nicht traurig darüber, Halvung verlassen zu haben. Es ist das Loch vom Arsch der Welt. Da gibt es nur Ärger, nur Schlechtes. Unser gemeinsamer Bekannter ... ist ein idealistischer Narr, ein kleiner Held. Wäre die Welt gerechter, würde er sein Ziel erreichen. Aber diese unsere Welt ist eine Jauchegrube. Ein riesiger, gigantischer Misthaufen. Die, die davon profitieren, krabbeln munter darauf herum, bauen sich ihre Mistkugeln und schieben sie von hier nach da, ganz wie sie wollen. Wir ... wir anderen versinken in der Scheiße und ersticken vor Wut und Verzweiflung. Das ist der Lauf der Welt, aber was erzähle ich dir das, mein Freund? Du hast es doch am eigenen Leib erfahren.« Der Kapitän hob die Schultern. »Aber wie dem auch sei, bleib meinen Jungs und Mädels aus dem Weg, wenn sie arbeiten. Die Sommerstürme auf dem Meer sind schon gefährlich genug, ohne dass ein gelangweilter Krüppel im Weg herum steht.«
    Und mit diesen Worten ließ der Kapitän Isegrim stehen, der zur Reling spazierte und schlecht gelaunt aufs Meer blickte. Einen Moment gab er nach, blickte hin zum Strich am Horizont, der das Land darstellte, wo Halvung lag. Sollte er jemals dorthin zurückkehren, dann mit Feuer. Mit dem Feuer der Ordnung Innos'. Gleichwohl er sich immer noch wie ein entstellter Krüppel fühlte - was er auch war - sah er darin den Willen seines Gottes. Innos benötigt keine schönen, zarten Diener. Er braucht die gezeichneten, die in den Flammen gestählten Männer, Krieger wie Magier.
    Ich pfeife auf meine Hand. Ich pfeife auf die Fresse und die Schmerzen. Ich werde zurückkehren zum Orden der Paladine. Wenn sie meine Hand bemängeln, dann leg ich eben die Robe an und trete in Halfgars Fußstapfen. Erwählt wurde ich von meinem Gott, sonst hätte man mich nicht zum Ritter geschlagen, ganz einfach. Magie ... ja, ich habe ihren Geschmack einst kurz kosten dürfen. Bei den Wassermagiern am Silbersee. Er hatte das Rufen in seinem Blut vernommen, schwach aber förderbar. Er würde diese Kraft erneut fördern und in Flammen setzen. Wie seine Feinde. Wie all jene Diener Beliars, diese niederträchtigen Lakaien des Dunklen. Er würde Innos' Licht und Flammen über sie bringen.
    Isegrim schloss die Augen und betete erneut. Dieses Mal um sichere Heimkehr und die Erfüllung seiner Bitten.

  14. Beiträge anzeigen #254 Zitieren
    Kämpfer
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    370
     
    Isegrim ist offline

    Handelsschiff Windjäger, Richtung Myrtana

    »Woher hast du diese Brandnarben, mein Freund? Entschuldige, wenn ich frage ... aber die Neugierde. Man sieht zwar als Seefahrer eine ganze Menge, aber verbrannte Gesichter meist eher weniger.«
    Isegrim suchte im Gesicht des Kapitäns nach irgendeiner Spur von Hohn oder dem Glitzern des Schalks, dem alsbald eine Beleidigung folgen würde. Aber da war nichts, nur ehrliches Interesse des Mannes. Er seufzte und blickte zum Horizont hin, ehe er sprach.
    »Einige Meilen von Halvung entfernt gibt es eine Schwefelmine.«, begann er. Der Kapitän nickte.
    »Beliars Hauch wird sie genannt, ich kenne sie ...«
    Die Züge des Verkrüppelten verhärteten sich, wenngleich es schmerzte. »Woher?«, zischte er.
    »Man bot mir vor einigen Jahren an, gewisse Fahrten dorthin zu unternehmen. Weißt du was sie mir sagten? Ich solle Maulesel transportieren. Und was war es am Ende? Sklaven. Ich schimpfte und drohte den Hundesöhnen, sie mithilfe meiner Mannschaft nieder zu machen, aber mein Erster Maat konnte mich beruhigen. Wir verschwanden einfach. Sklaverei ist eine Schande. Das machen Orks und diese Aasgeier von Assassinen haben es auch getan. Aber wir ... zivilisierten Menschen doch nicht.« Er schüttelte traurig den Kopf, ehe er Isegrim mit einer Handbewegung aufforderte, weiter zu erzählen.
    »Mh, ich wurde in Trelis ein Opfer dieser Hundesöhne. Sie hielten mich irgendwo in Süd-Varant gefangen, folterten mich. Dann ging es zur Schwefelmine. Dort ... waren Angehörige irgendeines Volkes aus dem Osten eingekerkert. Während der Arbeit ... explodierte ein Gasgemisch in einem der Gänge. Die Flammen verbrannten mich. Danach galt ich bei diesem Volk als ... der Verbrannte, irgendeine Figur aus den Legenden. Aber anders als diese Figur konnte ich sie nicht retten. Sie starben, ich konnte fliehen. Die Wache von Halvung fand mich ... naja, danach dein Freund, der Heiler vom Hafen. Das ist meine verfluchte Geschichte. Kurz und nicht besonders.«
    »Muss eine Geschichte denn besonders sein? Deine Geschichte ist echt und das macht sie so erschreckend. Denn sie ... zeigt die Abgründe der Menschen auf. Das, was dir angetan wurde, widert an. Macht wütend.«
    Der Ritter nickte nur, dann hob er die Schultern. »Das Leben ist nun wie es ist. Mal schauen, was mich in meiner Heimat erwartet. Wie man ... mich dort aufnimmt, im Kreise meiner ritterlichen Brüder. Wie ... Krüppel dort behandelt werden.«
    Der Kapitän klopfte ihm auf die Schulter. »Wenn sie dich verstoßen oder dich ablehnen, mein Freund, sind sie keine Brüder. Ganz einfach. Und sie wären es nicht wert, Ritter genannt zu werden.«

  15. Beiträge anzeigen #255 Zitieren
    Ritter Avatar von melford
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Silden
    Beiträge
    1.279
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Unweit von Thorniara

    Seine letzte Schiffsreise war einige Jahre her und so war es kein Wunder, dass Melford während der Nächte der Überfahrt nicht sonderlich gut schlafen konnte. Der Untergrund schaukelte ständig, der Wind peitschte das Wasser gegen den Schiffsrumpf und alles um ihn herum roch so...fremd. Salziges Wasser und modriges Holz; diese Gerüche waren allgegenwärtig. Viel schlimmer war allerdings, dass es hier nichts für ihn zu tun gab! Natürlich konnte er dabei helfen das Deck zu schrubben und hatte es auch schon ein paar Mal getan. Doch das war es dann auch an Hilfsbereitschaft, die der Handwerker aufbringen konnte. Sicherlich hätte er hier und da ein paar alte Bretter ausbessern können. Die ein oder andere Tür war ebenso leicht verzogen und hätte gerichtet werden können. Doch diesen innosgläubigen Seemännern und Händlern wollte er sich nicht zu sehr anbiedern.
    Während seiner Zeit auf dem Festland hatte sich Melford mehr oder weniger mit der Herrschaft Rhobars über Myrtana abgefunden. Die Orks waren abgezogen und das Waldvolk besaß weder eine Armee, noch den Willen es mit dieser Macht aufzunehmen. Es sah also nicht danach aus, als ob sich in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten irgendetwas am Machtgefüge ändern würde. Etwas resigniert hatte sich der Handwerker so mit der vorherrschenden Situation abfinden müssen. Und ebenso widerwillig vor ein paar Tagen in Vengard ein Schiff nach Thorniara genommen. Insofern seine Quellen nicht gelogen hatten, gab es auf der Insel Argaans noch weitere Anlegestellen. Ein Handelsschiff von Vengard aus zunehmen, erschien ihm allerdings als sicherste Option, auch wenn er den Gedanken nicht mochte dieses Pack dafür zu bezahlen. Er würde sich also hüten auch nur einen Hammerschlag hier auf diesem Schiff zu tätigen!

    Melford stand, noch etwas müde von der unruhigen Nacht, an der Reling und schaute nach vorn zum Horizont. Vor einigen Stunden war dort die Silhouette der Stadt Thorniara aufgetaucht und seitdem konnte es der Waldläufer kaum noch erwarten endlich wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Auch wenn dies bedeutete sich für einige Zeit von den Innosslern sagen lassen zu müssen, was man zu tun und zu lassen hatte solange er sich in ihrer Stadt befand.
    Nicht mehr lange und er würde sich auf den Weg zu seinen Brüdern und Schwestern des Waldes machen. Viel zu lange hatte er einen Großteil seines Volkes schon nicht mehr gesehen. So war die Vorfreude natürlich groß! Eine Art Begrüßungsgeschenk hatte er natürlich auch mitgebracht. Oder besser gesagt; mit auf den Weg bekommen. Vor seiner Abreise hatte ihm der Druide Porgan noch ein kleines Säckchen mit getrockneten Samen, Blättern und Wurzeln überreicht. Der Handwerker selbst war dem Wert dieses Geschenks recht skeptisch gewesen, doch Porgan hatte ihm versichert, dass die Druiden und Kräuterkundigen in Tooshoo diese Gaben zu schätzen wissen würden. Was blieb Melford da anderes übrig als dem ehrwürdigen Druiden zu glauben?

  16. Beiträge anzeigen #256 Zitieren
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline

    Auf offener See zwischen Argaan und Varant

    Sein Blick schweifte über den Horizont, einzig Wasser und vereinzelte Wolken waren zu sehen. Weit und breit kein Land in Sicht, so würde es wohl auch noch ein paar Tage weitergehen, wie Japhet ihm erklärt hatte. Das störte den Priester Adanos‘ nicht, war das Wasser doch schließlich genau sein Element. Und dennoch war eine solche Schiffsreise etwas Besonderes für ihn. Zu selten hatte er es bislang auf ein Schiff geschafft, die meiste Zeit war er doch eher eine Landratte. Lediglich die großen Überfahrten nach Gorthar, zum Festland oder nach Argaan waren ihm bislang vergönnt geblieben und so war es ja auch jetzt wieder. Dieses Mal aber nicht für einen Umzug, sondern für… nun ja, man konnte es schon wirklich Abenteuer nennen.
    Ob Myxir sich wohl derzeit in Al Shedim aufhält? Oder muss ich ihn womöglich suchen? Sein letzter Brief sprach von einer kurzen Reise, die er antreten wollte. Das liegt zwar schon ein paar Monate zurück, aber ich weiß ja selber, wie sich Pläne verändern können.
    „Euch gefällt die Aussicht?“ Japhet, der Händler, dem dieses Schiff gehörte, war von hinten neben den Obersten Wassermagier an die Reling getreten.
    „Oh ja. Wie der Wind einem ins Gesicht bläst und dazu dieser wunderbare Salzgeruch.“
    Der Händler lachte. Er war ein kleiner Mann, hatte kräftige Arme und Beine und obwohl er gedrungen wirkte, schien es dem Priester so, als wären es vor allem Muskeln, die sich unter seinem Wams befanden. „Ihr sagtet, ihr seid noch nicht so oft auf einem Schiff gereist? Dafür haltet ihr euch aber gut.“
    „Danke“, erwiderte Tinquilius. „Ich mag noch nicht oft gereist sein, vor allem nicht auf einem eher kleinen Schiff wie diesem, doch das Wasser ist mein Element.“
    „Natürlich, ihr seid ja schließlich ein Wassermagier.“
    Ein kurzer Moment der Stille trat ein, während beide aufs Meer hinaus schauten und überlegten, worüber man noch sprechen konnte.
    „Darf ich euch eine Frage stellen, Japhet?“ Der andere nickte. „Womit handelt ihr und was treibt euch nach Bakaresh? Ich muss gestehen, ich bin nicht mehr so gut über die Lage auf dem Festland informiert, aber als ich zuletzt dort war, herrschten noch die Assassinen und Schwarzmagier über die meisten Städte und Orte in Varant. Und ihr scheint mir keiner zu sein, vielmehr sehe ich in euch einen Nomaden?“
    „Ihr habt ein gutes Auge. Ja, ich komme aus einem Nomadenstamm aus dem Innern des Landes, bin aber schon als junger Mann aufgebrochen, mein Glück woanders zu suchen. Ich habe schnell gemerkt, dass mir das Handeln liegt und konnte eine Ausbildung bei einem angesehenen Händler in Bakaresh ergattern. Nach dessen Tod habe ich sein Geschäft übernommen und ja, ich habe auch mit den Assassinen gehandelt. Das mag vielen meiner Sippe schlecht aufgestoßen sein, aber ich habe nie viel auf Anfeindungen und Kämpfe gegeben. Assassinen sind genauso wie Nomaden an Waren interessiert. Und meine Felle, Seile, Weine und sonstigen Waren werden von allen gekauft. Natürlich unter der Herrschaft der Assassinen fast nur von diesen. Aber“, und er betonte es besonders, „diese ist ja mittlerweile überall zu Ende. König Rhobar hat ganz Varant erobert, selbst Ishtar im fernen Westen der Wüste.“
    „Dann stimmt es also. Gut, das erleichtert meine Reise ungemein.“
    „Kein Freund der Assassinen, darf ich annehmen?“, witzelte der andere.
    „Sagen wir es so: als ich noch in Al Shedim ansässig war, hatten wir einige Konflikte mit den Assassinen. Ich bin also nicht traurig darüber, dass sie keine Macht mehr haben.“
    „Die wenigsten wohl, nur sie selber“, erwiderte Japhet. „Aber sie leben noch immer in den Städten, dass muss euch bewusst sein.“
    Der Oberste Magier nickte. „Natürlich, ich würde sie auch nicht vertreiben wollen. Nur unter ihrer Herrschaft würde ich nicht mehr leben wollen. Habt Dank für die vielen Informationen.“
    „Es tut gut, mal jemand Neues zu sprechen, der nicht schon Ewigkeiten für mich arbeitet.“ Er deutete auf seine Besatzung. „Nun werde ich mich aber wieder um das Steuer kümmern. Ich denke, wir werden noch zwei bis drei Tage brauchen, es ist ja schließlich keine kleine Reise.“
    „Sehr gut, vielen Dank. Bis später zu einem weiteren Pläuschchen, wenn ihr mögt.“
    Der Händler nickte freundlich, verließ dann den Obersten Wassermagier wieder, der weiter hinaus aufs Meer schaute. Diese Reise soll schon lang sein? Wie lang wird dann erst die Reise von Al Shedim nach Jharkendar dauern?

  17. Beiträge anzeigen #257 Zitieren
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline

    Auf offener See zwischen Argaan und Varant

    Reisen auf Schiffen. Wie konnte man das nur beschreiben? Es war ein interessantes, ein komisches Gefühl. Die Bewegungen des Holzes um einen herum, das auf den Wellen hoch und nieder getragen wurde, sofern es denn einen Wellengang gab, war mit nichts anderem zu vergleichen: Reiten, eine Kutschfahrt, eine Wanderung. Nichts konnte damit mithalten. Es war als schwebte man über den Wellen, manchmal fast so als könnte man fliegen.
    Noch lieber wäre es mir nur, wenn ich mich in Wasser verwandeln könnte und einfach mit den Wellen selbst schwimmen könnte. So als gehörte ich dazu, als wäre ich ein kleiner Teil eines ganzen Großen. Vielleicht wird es mir ja dann vergönnt sein, wenn ich endlich den Erzstreifen aus meinem Hals heraus habe und das Gift zugleich auch besiegt ist. Wenn alles gut geht, sollte dies auch in einem Zug funktionieren.
    Noch war es aber nicht soweit, weshalb der Oberste Wassermagier sich mit dem Gefühl der Schiffsreise zufriedengeben musste. Und kleinen Spielereien wie denen, die er sich gerade hingab: seine rechte Hand befand sich in seinem Schoß, die Handinnenfläche gen Himmel geöffnet. Seine Haut schimmerte bläulich und kleine Tropfen Wasser, die zuvor noch in der Luft herumschwirrten, sammelten sich an den Rändern seiner Hand und flossen dann langsam über diese in die Mitte. Wie kleine Spinnfäden erstreckten sie sich über seine Hand, formten in ihrer Mitte eine kleine Kugel, die sich nach kurzer Zeit von der Hand löste und ein paar Zentimeter nach oben schwebte. Wassertropfen sammelten sich weiterhin in der Hand und flogen dann empor, um sich mit der Kugel zu verbinden. Nun aber übertrug sich auch der blaue Schimmer auf diese. Die schimmernden Tropfen flossen zunächst über die Oberfläche der Kugel, dann drangen sie nach und nach ein und ließen diese wie ein Mosaik erscheinen. Nach und nach jedoch wurden es immer mehr, sodass bald die gesamte Kugel bläulich leuchtete.
    „Was für ein Zauber“, kam es von der Seite.
    Der Oberste Magier lächelte, hielt seine Konzentration aber weiterhin aufrecht und ließ die Kugel nun in sich drehen und wenden. „Nur eine kleine Spielerei, mehr nicht.“
    „Eine Spielerei? Es erscheint mir wie ein Wunder. Wasser und Licht aus dem Nichts zu erschaffen. Adanos hat euch wirklich gesegnet.“
    „Er segnet uns alle, da bin ich mir sicher. Aber ich erschaffe hier nichts aus dem Nichts. Das Wasser stammt aus der Luft, das Licht aus der Magie, die sowohl um uns herum überall vorhanden ist, als auch in jedem von uns selbst.“
    Japhet schwieg einen Moment und ließ die Magie weiter auf sich wirken. „Und wofür ist diese… Spielerei?“
    „Wofür sind Spielereien? Aus Spaß an der Freude, würde ich meinen. Auch wenn ich mit diesem Zauber eine Höhle oder Regen erhellen kann. Sie hat also einen Nutzen. Wollt ihr es sehen?“
    Der andere nickte, was Tinquilius aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ein Grinsen huschte über seine Lippen. Langsam hob sich die Kugel von seiner Hand, schwebte höher und höher, sammelte mehr und mehr Tropfen aus der Umgebung auf und wuchs damit auf eine Größe, die nicht mehr in seine Hand gepasst hätte an. Dann stoppte Tinquilius den Zufluss weiterer Tropfen und ließ die Kugel noch ein paar Meter höher schweben. Gleichzeitig entsandte er noch mehr Magie in die Kugel, wodurch das Licht intensiver wurde – und dann ließ er die Kugel platzen. Tausende und abertausende kleine, leuchtende Tropfen stoben auseinander und fielen langsam auf das Schiff hernieder, fast als würde es schneien. Das graue Licht des wolkenverhangenen Himmels wurde schlagartig um ein Vielfaches an Helligkeit übertroffen und er hörte sowohl von Japhet als auch seinen Besatzungsmitglieder erstaunte Reaktionen. Die leuchtenden Tropfen hielten sich noch eine Weile in der Luft und auf dem Deck des Schiffes, ja auch auf der Kleidung der Anwesenden, dann verblassten sie immer mehr, da Tinquilius die Magie verebben ließ. Das Schiff war weiter in Schweigen gehüllt, nur das Wellenbrechen am Schiffsrumpf durchbrach diese.
    „Und das nennt ihr eine Spielerei?“ Der Händler schüttelte ungläubig den Kopf. „Was für eine Untertreibung.“ Einen Moment noch schien er fassungslos, dann sah er, dass auch seine Besatzung so erschien. „Genug geschaut, nun aber wieder zurück an die Arbeit. Das Schiff segelt schließlich nicht von alleine.“ Dann wandte er sich Tinquilius zu. „Vielen Dank für… diese Spielerei. Ich verstehe nun vielleicht etwas besser, was meine Eltern und meine Sippe unter Adanos vereint hat. Alleine das wäre schon eine ausreichende Bezahlung für eure Reise.“
    Bevor Tinquilius etwas erwidern konnte, schritt Japhet gedankenverloren davon. Was so ein wenig Magie alles bewirken kann. Ich fühle mich auch viel entspannter, viel freudiger als noch zuvor.

  18. Beiträge anzeigen #258 Zitieren
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline

    Auf offener See zwischen Argaan und Varant

    Das Schiff hob und senkte ich im Takt der Wellen, Gischt sprühte über die Reling und ließ den Obersten Wassermagier noch nasser werden als er es eh schon war. Schließlich prasselte auch ein kräftiger Regen auf sie hernieder, in der Ferne blitzte und donnerte es, auch wenn er letzteres gar nicht hören konnte bei dem starken Regen und Wellengang – er nahm lediglich an, dass es donnerte, schließlich donnert es immer, wenn es auch blitzt.
    „Was für ein Wetter, nicht wahr?“, rief ihm Japhet entgegen, der zwei Meter entfernt das Ruder festhielt.
    „Wenn ihr das sagt“, rief er ihm zurück und schaute etwas betrübt in die Ferne. Das Unwetter, das sie nun seit zwei Tagen fest im Griff hatte.
    „Schaut nicht so besorgt, es ist alles gut. So ein kleiner Sturm schafft unser kleines Schiff schon.“
    Der Oberste Wassermagier trat etwas näher an Japhet heran, hielt sich aber ordentlich fest an seiner Leine, die er um den Bauch gewickelt und an der Reling befestigt hatte. „Es scheint aber auch nicht aufzuhören. Nach der gestrigen Nacht dachte ich, wir hätten das Schlimmste überstanden, aber der Sturm scheint eher noch mehr anzuziehen.“
    Der Händler lachte, zumindest glaubte Tinquilius seine Reaktion als ein Lachen deuten zu können. „Die See hat ihre eigenen Regeln. Vermutlich trifft das Sturmtief auf das Festland und wird langsamer. Je näher man der Küste kommt, desto schwächer wird der Sturm oft, dafür hält er länger. Also keine Sorge. Und dort vorne“, er deutete auf einen lichten Moment am Rande des Horizonts, „scheint es auch besser zu werden. Nicht mehr lange und wir haben das Schlimmste überstanden.“
    „Wenn ihr das sagt, hoffe ich es!“
    Erneut folgte ein Lachen, jedoch kam eine solche Welle auf sie zu, dass Japhet nicht reagieren konnte, sondern sich stattdessen auf das Steuern konzentrieren musste. Tinquilius schritt wieder zu seinem Platz hinüber und setzte sich. Hoffentlich hörte es tatsächlich bald auf, wenn es aber schlimmer würde, müsste er eingreifen. Er war zwar nur ein einzelner Magier, aber vielleicht könnte er ihr Schiff leichter durch die Wellen bringen. Das war aber nur eine Ultima Ratio, nichts anderes.
    Adanos, steh uns bei!

  19. Beiträge anzeigen #259 Zitieren
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline

    Auf offener See zwischen Argaan und Varant

    „Schaut, da vorne ist bereits die Küste. Und wenn wir noch ein Stückchen weiter nördlich fahren, dann werden wir auch Bakaresh erreichen. Der Sturm hat uns etwas weiter nach Süden getrieben als geplant.“
    Tinquilius folgte mit seinem Blick dem Fingerzeig Japhets und sah in der Ferne die Küste am Horizont. Sie hob sich klar mit ihrer sandigen Farbe vom dunklen Wasser ab, das nun aber im Vergleich zu den letzten Tagen ruhig war. Japhet hatte Recht behalten: Der Sturm, der gestern noch einmal an Fahrt gewonnen hatte, war kurz darauf dann abgeschwächt und am Abend gab es bereits wieder die ersten Sonnenstrahlen, auch wenn der Himmel noch sehr verhangen war. Als sie dann heute morgen wach wurden, war der Himmel aber wolkenfrei und so war es bislang geblieben.
    Ich hätte ja nicht gedacht, dass sich das Wetter so schnell wandeln kann. Ich bin aber auch kein Seemann, obwohl mir das Wasser als Element am nächsten ist.
    „Sehr schön. Schaffen wir wohl heute noch unsere Ankunft? Könnt ihr einschätzen, wie weit südlich wir uns von Bakaresh befinden?“
    Japhet schüttelte den Kopf. „Ich weiß schon in etwa wo wir sind, ich kann dies euch aber gar nicht so genau sagen, woran sollte ich es schließlich festmachen? Wir befinden uns einige Seemeilen südlich der Stadt, denn wir haben die drei vorgelagerten und südlich Bakareshs befindlichen Inseln noch nicht gesehen. Von denen sind es dann nur noch ein paar wenige Stunden. Wenn nun alles gut geht und der Wind hält, sind wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit in Bakaresh.“
    „Das klingt gut. Nach dem Sturm die letzten Tage hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir so schnell Varant erreichen.“
    „Wir haben gewiss einen Tag verloren, mehr aber auch nicht. Und so ist die See nun einmal, schön und dafür unberechenbar.“
    Tinquilius lachte mit Japhet. Den Spruch hatte er schon öfter gehört. „Ob es einen Tag länger dauert, spielt ja auch keine Rolle. Ich bin nur froh, dass es ansonsten so glimpflich verlief. Damit hatte ich zwischendurch nicht mehr gerechnet.“
    „Ihr seid wahrlich eine Landratte. Das war doch kein wirklicher Sturm, das war ein kräftigeres Lüftchen. Ihr solltet mehr auf dem Wasser verbringen, wenn ihr euch Wassermagier nennen wollt.“ Ein breites Grinsen huschte über Japhets Gesicht. „Bei allem Respekt eurem Stand gegenüber, natürlich.“
    „Macht euch mal um den keine Sorgen, hier bin ich nur ein einfacher Passagier. Aber ja, ihr habt Recht. Ich werde auch nicht ewig in Varant verbringen und bald noch weiter reisen müssen, ich bekomme also genug vom Meer ab.“ Der andere deutete eine zustimmende Verbeugung an. „Ich werde mir nun aber mal einen Moment Gedanken machen müssen, was nach unserer Ankunft ansteht. Wenn ihr mich entschuldigen würdet.“
    Damit schritt Tinquilius zu einem Platz an der Reling und versank auch kurz darauf in seine Gedanken.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #260 Zitieren

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
    Registriert seit
    Apr 2001
    Ort
    Dystopia
    Beiträge
    54.086
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Dung?!« hatte Esteban halb erstaunt, halb verärgert ausgerufen, als er mit Murielle und dem Bootsmanns-Maat von Feisals mit dem Beiboot vom Strand zum Schiff hinüber gerudert waren und sich der Geruch nicht mehr verheimlichen ließ.
    »Ich denke, jetzt versteht Ihr, wieso niemand eine Überfahrt mit Feisal empfiehlt.«
    »Aber wieso Dung!«, hatte der Magier wissen wollen.
    »Weil das im Moment in Bakaresh gefragt ist«, erklärte der Maat amüsiert. »Ein paar ganz Helle wollen irgendwelche Sachen in der Wüste anbauen und dazu den Boden verbessern. Sie sollen wohl irgendeine geheime Quelle gefunden haben zum Bewässern. Jedenfalls glauben die, jetzt ganz groß rauszukommen mit irgendwelchen Früchten oder so, die direkt in Varant angebaut und nicht teuer importiert werden. Den Gewinn wollen sie sich einstreichen. Nur den Dung brauchen sie. Also schafft ihnen Feisal auch noch welchen aus Argaan heran, weil der aus Bakaresh nicht reicht. Kauft ihn den Bauern hier ab. ›Alles ganz sauber‹, hat er gesagt. ›Wir verpacken das in Fässern, dann riecht es niemand‹, hat er gesagt. Und ›Wir werden schon unseren Schnitt machen‹, hat er gesagt«, seufzte er. »Völlige Scheiße! Totaler Mist!«
    Esteban konnte sich den Anflug eines Lächelns nicht verkneifen bei der Wahl der Schimpfworte. Passender hätte der Maat es nicht ausdrücken können.
    »Na immerhin steht der Wind günstig und wir werden schon in wenigen Tagen in Bakaresh sein«, tröstete er sich und die anderen.
    »Außerdem finde ich es tröstlich, dass Ihr nicht auf den zwanzig Kupferassen bestanden habt. Immerhin riecht es auf dem Schiff wie in den mythischen Rinderställen des Augias.«
    Der Maat machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.

    Das Tuch der Segel blähte sich, als es sich entfaltete und Feisals Schiff nahm Fahrt auf, drehte sich in den Wind, während der Anker eingeholt wurde und durchstieß die Wellen, die einige Steinwürfe landeinwärts zur Dünung wurden, die sie eben noch mit dem Beiboot überwunden hatten. Unendlich langsam entfernte sich die Küste Argaans und der hohe Felsen, auf dem Stewark stand. Wie sie jetzt wussten, barg er in seinem Inneren eine unverhoffte Entdeckung.
    Doch nun warteten neue Abenteuer auf sie.
    »Sehen wir uns unsere Kajüte an«, schlug er vor und ging mit Murielle über das Deck in Richtung des Achterkastells, wo auch die Unterkünfte der höheren Dienstgrade lagen.

Seite 13 von 18 « Erste ... 2691011121314151617 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide