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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline

    Auf dem Meer #10

    Hirni wandte sich zu ihnen um und erteilte Noxus eine Kampflektion. Seine Worte zogen für einen Moment Olivias Aufmerksamkeit auf sich. Der Hohepriester stand sicheren Fußes auf dem Deck. Das stark in den Wellen stampfende Schiff, das sich auf Grund des Gewichts des Monsters nach Backbord krümmte, beeinträchtigte seinen Kampf kaum. Doch die Ablenkung, die das Gespräch ihm brachte war sein Verhängnis.
    Das verfluchte Monster streckte einen seiner Arme in die Richtung des Hohepriesters und erwischte ihn an den Füßen. Blitzschnell war der Tentakel um seine Beine gelegt und das Ungeheuer hob ihn in die Höhe. Beinahe hilflos hing der Mann nun kopfüber in den Fängen des Kalmars, der seine Beute auf sein weit aufgerissenes Maul zuführte.
    Olivia musste schnell handeln. Die Schattenflamme, die sie unter großer Anstrengung immer noch in ihrer Hand formte, warf sie in Hirnis Richtung. Der zornig auf den Tentakel einschlagende Mann war nicht ihr Ziel, wohl aber die Tentakel, die ihn gefangen hielten. Sein Schwert sauste immer wieder auf den dicken Arm hinab, doch aufgrund seiner schlechten Position und eines unglücklichen Winkels konnte er seine Hiebe nicht stark genug führen, um sich selbst zu befreien.
    Die Schattenflamme traf, bedingt durch die kurze Distanz, recht genau ihr Ziel. So vereinigen sich Schwerthieb und Schattenball zu einem einzigen Angriff. Er durchschlug den Tentakelarm. Hirni fiel zu Boden, konnte sich aber über die Schulter abrollen.
    Die Reaktion des Monsters ließ nicht lange auf sich warten. Erneut dröhnte ein markerschütternder Schrei aus seinem Schlund. Die Angriffe wurden wütender. Anstatt weiter auf die umherlaufenden Menschen Jagd zu machen, widmete er sich nun dem Besanmast des Schiffes. Gleich mehrere Arme schlangen sich darum und drückten das Holz unerbittlich zusammen. Ein fürchterliches Krachen ertönte, als erste Holzfasern dem enormen Druck nachgaben.

    Kaddour, der Bootsmann, befahl die umstehenden Matrosen um sich. Viele von ihnen starrten nur verängstigt auf den langsam brechenden Mast. Sie glaubten, dass der Kampf nun verloren sein. Immer mehr Tentakel schlangen sich nun auch um den Rumpf der Taube und der Mast krachte samt Segel auf das Deck. Es war offensichtlich, dass der Kalmar das Schiff versenken wollte.
    Doch Kaddour behielt den Überblick. Anstatt die Tentakel weiter angreifen zu lassen, versammelte er mehrere Männer an einen langen, stabilen Bootshaken. Die Seeleute führten die Stange wie eine Lanze. Sie gedachten es dem Untier tief in den Wanst zu rammen. Lange genug hatte es nun das Schiff und die Mannschaft drangsaliert.
    Die Taube unter ihnen ächzte und stöhnte. Übertönt wurde der langsam nachgebende Rumpf jedoch vom Kampfschrei der Männer. Mit voller Wucht warfen sie sich gegen das Untier. Der Bootshaken durchdrang die Haut des Kalmaren in der Nähe des Mauls. Der metallene Haken durchfuhr den Kopf und stach irgendwo in der Mitte des unförmigen Körpers wieder hervor. Das löste schlagartig den mörderischen Griff um das Schiff. Auf einmal waren alle Arme verschwunden und mit ohrenzerfetzenden Geräuschen verschwand das Monster in der vom Kampf aufgewühlten See.
    Plötzlicher Jubel hob an. Die Männer feierten ihren wohlverdienten Sieg. Doch Rahim rief sie schnell zur Ruhe. „Es ist noch nicht vorbei Männer. Der Kalmar zieht sich für einen letzten, uns vernichtenden Schlag zurück. Bleibt auf Euren Posten. Bleibt wachsam! Wir werden ihm nicht den Sieg schenken! Wir werden uns nicht zu seiner Mahlzeit machen lassen!“

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni riss zum jubel die arme hoch, und in diesem moment durch fuhr ihn ein stechender schmerz in der rechten schulter. Die landung auf dem harten holzboden des schiffes war hart gewesen, da nutzte auch das abrollen nichts.

    Als der monströse kalmar sich fürs erste zurück zog bedankte sich hirni bei olivia fürs erste mit einem flüchtigen nicken. Es musste fürs erste reichen. Eine weitere schwäche in der konzentration konnte er sich nicht leisten, es hätte ihn gerade schon fast das leben gekostet.
    Im grunde war der schwertkampf wie der kampf mit der magie. Konzentrieren auf das wesentliche und sich nicht ablenken lassen. Weder von weissaugigen verrückten, die mit ihrem langen schwert nicht umgehen konnten, noch von irgendwelchen zwischenrufen die irgendwelche tipps von sich gaben.
    Jedoch...
    Den schwertkampf hatte er nicht verloren. Die kunst der magie hingegen schon.
    Hatten sich eventuell die magischen gefüge wieder verändert? Er erinnerte sich an das ende der runenmagie. Sie war damals auch plötzlich völlig nutzlos geworden. Alle magier mussten mit einem male andere magie wirken, sich umgewöhnen. Vielleicht war dies im laufe seiner langen abwesenheit wieder geschehen?
    eine antwort darauf konnte er nur im kastell finden.

    Der ehemalige hohepriester schüttelte den kopf, hielt seinen kunstvoll verzierten einhänder fest in der hand und konzentrierte sich wieder auf den kampf. Denn die ersten tentakeln hatten sich bereits wieder um das schiff geschlungen. Der tanz begann von vorn. Für ihn jedoch nun mit handicap...

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia atmete schwer. Ob es nun an mangelnder Übung oder an der magiebeeinflussenden Eigenart des Meeres lag, konnte sie nicht genau beschreiben, doch das Wirken von Magie war ungewöhnlich anstrengend für sie.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie dann wieder, um das Kribbeln aus ihren Fingern zu vertreiben. „Das Ungeheuer hat sich unter das Schiff gehängt“, rief Rahim vom Achterdeck. „So will es uns versenken. Schlagt ihm die Tentakel ab!“
    Erneut erzitterte die Taube heftig. Ihre Lage wurde immer brenzliger. Nun konnte ihnen wahrlich nur noch ein Wunder helfen.
    Mit Entermessern und Schwertern hackte nun jeder, der es vermochte, auf die widerlichen Fangarme ein. Nur ein kleiner Rest der Mannschaft kümmerte sich um den umgekippten Besanmast und versuchte ihn vom Schiff los zu bekommen. Denn so lange der immer noch wie ein gebrochener Flügel an der Taube baumelte, war jegliches manövrieren unmöglich. Da Olivia nichts anderes tun konnte, entschloss sie sich den Männern dabei zu helfen.
    Man drückte ihr ein Seil in die Hand mit dem sie alle Seile abtrennen sollte, die Segel und Mast noch mit dem Schiff verbanden. Derweil kämpfte der Kapitän mit der Kraft des letzten verbliebebenen Segels gegen die Strömung und den Kalmaren, um nicht zurück aus Meer getrieben zu werden. Wenn sie ihren Kurs verloren, dann war die Hoffnung auf Hilfe im Hafen von Thorniara ebenfalls verloren.

    Ein Schlag fuhr durch den Rumpf, der Olivia von den Füßen holte. Schmerzhaft schlug sie auf den Planken auf. Doch all ihre Sorgen um ihren Hintern waren vergessen, als von unten der Ruf ertönte: „Leck! Das Monster hat ein Leck geschlagen!“ Wieder brach Hektik aus, die Kaddour versuchte unter Kontrolle zu halten. Olivia stand allein mit dem Segelfetzen in der Hand und blicke hilflos all den umherlaufenden Männern hinterher. Einige von ihnen verschwanden mit den Harpunen im Bauch der Taube, andere tauchten panisch von dort auf.
    Sie mussten diesen Kalmaren unter sich losbekommen, doch wie? Es musste eine Lösung geben. Vielleicht mit dem Segel? War der Stoff nach dem Mastbruch vielleicht doch noch zu gebrauchen? Konnten sie das Tier damit nicht vielleicht abstreifen, wenn sie es unter dem Rumpf entlangführten?
    „He! Kommt mal her, ich brauche hier Hilfe? Vielleicht können wir das Viel loswerden, wenn wir es zusätzlich irritieren? Helft mir mit dem Segel!“, rief sie den Männern zu.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline

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    Hirni wusste nicht genau, was olivia mit dem segel beabsichtigte. Doch wenn sie den kalmaren nicht bald los werden würden, hätten sie alle keine probleme mehr.
    Er überlegte nicht lang und packte mit an. Sie hatte wohl vor den kalmaren abzuschütteln oder ähnliches. Während einige männer sich um das leck kümmerten und andere auf die tentakeln einschlugen, folgten er und die restliche crew olivias anweisungen.
    "N bisschen groß für nen brautschleier, oder nicht?" Witzelte hirni.
    "Wenn wir den fangen könnten wir damit genug aufsehen auf die crew lenken um selber vielleicht zumindest ungesehen aus dem hafenbereich zu schleichen". Meinte der blondschopf mit leichtem grinsen zu olivia.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Den Kalmar einfangen? Darüber hatte Olivia bisher überhaupt nicht nachgedacht. Es wäre die einfache Lösung ihrer Probleme. Dann mussten sie es anders angehen. Sie hatte geplant das Segel über Bord zu schmeißen und darauf zu hoffen, dass es sich um den Kalmar legen würde. Dies sollte ihn so ablenken, dass er das Schiff losließ und sich anschließend darin verfing. Doch ihn nun darin zu fangen, das war etwas anderes.
    „Der Plan ist toll, Hirni! Dann müssen wird das Segel aber irgendwie befestigen, oder? Sonst ist es futsch.“
    Sie trugen das schwere Segel mit vereinten Kräften zum Bug des Schiffes. Während sie den nassen, schweren Stoff entwirrten und vorbereiteten ihn über Bord zu werfen, wagte Olivia einen Blick über das Deck. Es waren nur noch zwei oder drei angreifende Tentakel zu sehen. Ebenso viele abgeschlagene Tintenfischarme waren auf den Planken zu sehen. Einer zuckte noch, doch abgeschlagen waren sie harmlos. Das Ungeheuer wurde schwächer.
    Sie warfen das Segel über Bord. Vorher hatten sie noch ein langes Seil daran geknotet, welches vorher zum Trimmen benutzt wurde. An kürzeren Seilen war es ihnen möglich, das Tuch so zu legen, dass es seiner ganzen Länge nach unter dem glatten Schiffsrumpf entlang lief.
    Nun musste Beliar es richten. Das Segel lag unter dem Schiff und musste sich nur noch um das wütende Monster schlingen. Nur langsam verschwand das Segeltuch unter dem Schiffsrumpf. Kaddour kam plötzlich auf sie zu gerannt. „Was macht ihr denn da?“ Entgeistert blieb er an der Reling stehen und blickte darüber. „Was habt ihr gemacht? Das Schiff hat einen Kiel! Das Segel wird sich darin verfangen, dann können wir nicht mehr weiterfahren!“
    Verzweifelt zog der Bootsmann an einem der Tampen. „Los, zieht es wieder hoch! Zieht es hoch!“ Immer mehr Männer der Besatzung eilten herbei und zogen nach aller Kraft. „Nein, es hat sich bereits verfangen. Zieht kräftiger.“
    Auch Olivia fasste mit an. Das Segel zu bergen war unglaublich schwer. Ihr ganzer Körper zitterte von der Anstrengung. Doch nach wie vor bewegte es sich. Dann konnte es doch nicht verfangen sein, mutmaßte sie. Dann tauchten Tentakeln auf.

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    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Anfangs hatte Iowice gar nicht so wirklich realisiert was los war. Er lag todmüde in seiner Hängematte, welche ihm hier auch nicht so wirklich Abhilfe schaffen konnte. Erst als er hörte: „Leck! Das Monster hat ein Leck geschlagen!“ Dem Zimmermann überkam es wie im Flug: „Leck, Schiff, Wasser! Verdammt wir saufen ab!“ Er kämpfte sich aus seiner Ruhestätte und eilte aus der Mannschaftsunterkunft. „Wo haben wir Leck?!“ schrie er auf den Gang. „Im Lagerraum! Unten im Lagerraum haben wir Wassereinbruch! Du Bist doch Zimmermann – bring das in Ordnung!“, antwortete eine für Io unbekannte Stimme. Schnellen Schrittes eilte er ein Deck tiefer um den Schaden zu begutachten.
    Dort angekommen fuchtelte ein Arm eines Tintenfisches in der Luft umher und Wasser spritzte zwischen Arm und Bordwand ins Schiffsinnere. Einige Matrosen waren bereits damit beschäftigt, sich Zugang zum Leck über die ganzen Kisten zu schaffen. „Männer! So funktioniert das hier nicht! Schafft die Kisten hier raus ein Deck höher! Von mir aus in die Mannschaftsunterkunft, Hauptsache sie sind weg!“ Mit diesen Worten übernahm Iowice das Kommando an der Leckage im Bauch des Schiffes. Sofort begannen die Matrosen damit die Kisten wegzubringen. Sehr zu Verwunderung von Io, denn er würde keine Befehle eines Wildfremden annehmen. Doch anders würde es kaum Sinn machen dem Wassereinbruch her zu werden. „Und bringt mir etwas zum Abdichten mit, Männer! Pech oder etwas der gleichen!“, forderte Iowice weiter. Er selbst machte sich derweil auf die Suche nach einigen Holzbrettern um das Loch zu verschließen.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Hirni schlug auf die tentakeln ein. Sie wirbelten heftig herum, jedoch war dies scheinbar der letzte zuckende akt des monströsen kalmars. Er hatte durch die vielen abgeschlagenen gliedmassen bereits zuviel blut verloren. Sie zogen das untier wie einen nassen schlafen sack aus dem meer.
    Um wirklich sicher zu gehen dass er tot war, trieben die matrosen eine dicke harpune in den schweren schädel. Es war ein riesiger leichnam, der sich über fast den kompletten schiffsboden erstreckte.
    "Hoho!" Rief hirni. "Das nenn ich mal ein riesiges abendessen. Damit kann man ganz khorinis 5 wochen mit ernähren."
    Jubel brach aus ob des erfolges und der erleichterung, dem tod ein schnippchen geschlagen zu haben. Die mannschaft feierte und genoss den sieg jedoch nur kurz. Die aufräum und reparaturarbeiten hatten begonnen. Hirni schritt rüber zu olivia und bedankte sich nun vollends. "Danke für die rettung vorhin. Ohne dich wäre ich wohl nun nicht mehr hier sondern läge irgendwo dort auf dem schiffsboden." Der anhänger beliars schielte zu dem meereswesen. "Oder besser ich läge zerkaut im kalmar auf dem schiffsboden." Hirni grinste.
    "Hast was gut bei mir!"
    In dem moment erschien corax und landete auf der schulter seines "Herrn".
    "Na du lump... hättest ruhig helfen können."
    "Krah!"
    "Ich verstehe... du hast seelischen beistand gebracht. Auch ne art von hilfe."

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Die schwarze Taube

    "Ernähren? Die sind ja so verrückt wie ich?", dachte sich der Priester, als der Spuk sein Ende nahm. Der brennende Gestank von Ammoniak, der vom Fleisch des gigantischen Tieres entströmte, würde selbst einem Hungernden den Appetit verderben.
    Seine Blutgier war verschwunden so schnell wie sie aufgetaucht war. Vielleicht konnte man nicht einmal mehr als solche bezeichnen, eher eine Art von Enthusiasmus für Veränderung an der bisherigen Situation. Er war schließlich ein Sohn Beliars, der Gott der Veränderung. Jetzt beruhigte er sich abrupt, verfiel wieder in ein schweigendes Analysieren.

    Mit ernsten Blick beobachtete er die überschaubare Menge an Männern auf dem Deck. Olivia schien unverletzt, für den Rest interessierte er sich ohnehin nicht. Mit genervten Blick schaute er auf Varrok-Varrag. Wurde vielleicht doch mal Zeit sein kleines Souvenir im Kastell zu lassen?
    "Nein!"

    In seine Kajüte zurückkehrend entdeckte er einen strammen Kerl, der sich daran gemacht hatte das Leck zu reparieren. Seiner Statur nach könnte er ein passabler Krieger sein. Aber auch an ihn verlor er kein Wort, zu mühselig kamen ihm diese über die aufgeplatzten Lippen, vor allem fehlte ein Ziel, eine Motivation dahinter. In seinen Räumlichkeiten räumte er auf, indem das Weißauge die Dinge die am Boden herumlagen einfach in die Ecke schob, die Klinge hinter sein Gepäck verstaute und sich mit einigen Pergamenten zurück nach oben begeben wollte, überlegte es sich dann allerdings anders und ließ die Schriftrollen zurück. Er wollte nicht dass sie beschädigt wurden.

    Auf dem Deck blickte er dem Horizont entgegen als er sich an die Reling lehnte. Der Kalmar war bereits aus seinen Gedanken ausgeschlossen worden, wieder war es der kleine, schwarze Stein in seinen Fingern, welcher seine volle Aufmerksamkeit genoss. Die Haut seiner rechten Hand war rötlich und gereizt, weil er es nicht bleiben lassen konnte, den Seelenstein anzufassen. Eigentlich weniger sein Stil, er hasste es wenn jemand seine Finger nicht bei sich behalten konnte, andauernd irgendetwas tun musste, nur um seine Nervosität oder Euphorie im Zaun zu halten. Und jetzt stand er hier, in der Hoffnung sich vom Wellenschlag inspirieren zu lassen, als er in die Stadt segelte, in welcher die Feuermagier hausten.
    In welcher er eine jungfräuliche Novizin des Feuer ermordet, geschändet und aufgehängt hatte, in Innos Hallen. In welcher er aus dem Gefängnis ausgebrochen, abermals gemordet und geflohen war.
    »Wenn Redlef dort stationiert ist, dann kommt noch Vergewaltigung des Kerkermeisters hinzu ... Ach, und den Amoklauf auf dem Akademieplatz hätte ich fast vergessen. Nein warte, dass war ja in Setarrif ...«

    Die kalten Finger fuhren hoch zur Schläfe. Der Gestank seiner selbst, seiner Umgebung, das ständige Gewackel ... er war nicht seekrank, doch die Migräne störte ihn beim Denken. Wie er Überseefahrten doch hasste. Da wäre er doch lieber einige Augenblicke zuvor vom Kraken gefressen worden, da wäre es wenigstens schön warm und kuschelig.

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    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Wie Iowice zurückkehrte mit Brettern unterm Arm, welche er an verschiedenen Stellen des Schiffes aufsammelte, machte die Tentakel die letzten Bewegungen, bevor er erschlaffte und zu Boden sank. Ebenfalls hatte Io einige Werkzeuge mitgebracht, um die Bretter anzupassen und zu befestigen. Die Matrosen hatten bereits gute Arbeit geleistet und alle Waren ein Deck weiter nach oben verschafft und so direkten Zugang zum Leck hatten. Der erschlaffe Arm des Meeresungeheur sank zu Boden und kurze Zeit später zog sich dieser auch zurück durch das Loch. Die Saugnäpfe versuchten noch einige male sich an den Brettern festzusetzten, doch ohne Erfolg. Je weiter sich der Tentakel zurück zog, umso mehr Wasser drang ins Schiff ein. Inzwischen stand mehr als Knöcheltief, es war Eile geboten. Das Loch selbst war auf Bauchhöhe in der Schiffswand.
    „Wer hat das Pech? Derjenige möge vortreten!“, ließ Io durch den Raum schallern. Einer der Matrosen trat vor und wollte ihm einen Becher reichen: „Nein, gib es nicht mehr. Ich mach mir die Finger mit dem Dreck nicht schmutzig! Verteile es gleichmäßig um die Öffnung. Ich länge derweil zwei Bretter ab!“ Die Öffnung war etwa zwei Hand breit groß. Ein Kopf würde man nicht durchbekommen.
    „Ist es so recht, Meister?“, fragte der Matrose. „Meister?“, dachte sich Iowice. „Dieser Klang diesen einzigen Wortes ist wie Musik.“ Der Zimmermann fühlte sich gleichermaßen geschmeichelt wie geehrt. Doch für Gedankengänge blieb wenig Zeit, denn der Wassereinbruch war noch nicht gestoppt. „Noch ein wenig mehr!“, wies Io an. Inzwischen waren die Bretter abgelängt. „Das reicht. Hier noch auf die Stirnseite der beiden Bretter ein wenig, damit auch zwischen den Brettern kein Wasser mehr durchkommt!“ Gekonnt platzierte er das Brett an der Wand. „Gebt mir Hammer und Nägel!“, forderte Iowice einen anderen Matrosen auf, „Und du hilf mir die Bretter zu halten! Einfach gegen die Wand drücken!“ Das Wasser versiegte langsam und mit jedem Schlag auf den Nagel ließ der Wasserfluss mehr nach, bis zuletzt nur noch wenige Tropfen ins Schiffsinnere drangen. Iowice richtete sich auf und ging einen Schritt zurück: „Gute Arbeit Männer! Ihr, ja Ihr alle werdet das Leck hier regelmäßig kontrollieren bis wir wieder an Land sind. Sollte es wieder stärker rinnen, sagt mir bescheid, verstanden!“ Mit diesen Worten klopfte Io den vier Matrosen auf die Schulter und wies diese an, die Stelle im Auge zu behalten. Die Fracht sollte wohl besser ein Deck höher verbleiben. Hier im Knietiefen Wasser hat diese nichts verloren.
    Der Zimmermann selbst verließ nun den Lagerraum und ging an Deck. Er selbst von Hutspitze bis Ferse durch und durch Nass. Ein grauenvoller Anblick erstreckte sich über das gesamte Deck. Ein riesiger Tintenfisch lag an Deck zusammengekauert und festgesaugt an einem Segel. Was zur Hölle haben die hier angestellt. Einige abgeschlagene Arme des Viehs lagen rum und ein Segelmast war auch noch abgebrochen. Die dunklen Kapuzenträger hatten sich gesammelt an einem Eck und einige Matrosen waren bereits damit beschäftigt erste Schäden zu beseitigen.

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    Auf der Seemaid

    Obwohl bartlos, nach wie vor ein dubioses Zeichen bei einem Seebären, schien der Kapitän nicht gänzlich auf den Kopf gefallen zu sein, hatte er doch die wohlweisliche Einsicht besessen, die Habseligkeiten seiner Crew für alle fälle wegzuschließen. Edon war zufrieden mit so viel gesundem Menschenverstand, denn sicherlich hatten die wenigsten, die sich dieser Tage von Argaan verpissten, den Anstand gehabt, ihren Edelmut mitzunehmen und manch einer hatte sicherlich nur grollenden Herzens den Preis für seine Überfahrt bezahlt. Da musste doch Vorsicht geboten sein, denn die alte Weisheit eines Straßenkindes konnte so manch gestandenem Mann noch etwas lehren: von Anstand kann man sich nichts kaufen und wenn der Magen leer ist, ist der Hand egal, welche Skrupel der Kopf pflegt. Wohle dem, der ein eisernes Schloss sein eigen nennt, als ein solches, mit welchem man eine schutzbedürftige Tür sicher verriegeln kann, nicht ein solches, mit dem man der tumben Bauernschaft der umliegenden Felder einen vorprotzt, denn im Besitz eines solchen dürften sich die Fragen des gemeinen Schutzes seines Besitzes sowohl erledigt, als auch verzehnfacht haben. Ja, Edon war ein Talent, über Dinge nachzudenken, die kaum mehr als den Rand der tätigkeit streiften, mit denen er seinen Händen die Zeit vertrieb. An fremder Leute Schlösser herumfummeln zum Beispiel. Ein Knick, ein Knack, ein Klickediklack und so ohne viel Aufsehen waren manche Türen schon gar nicht mehr so fest verschlossen, wie ihre Besitzer es sich gerne erträumten. Edon warf einen geschielten blick in der Kajüte. Sie war leer. Er grinste, denn auch die Mannschaft schien ihrem Kapitän nicht die Bürde aufhalsen zu wollen, wirklich ununterbrochen ein gierendes Auge auf ihre Habseligkeiten werfen zu müssen. Er schloss die Tür von der anderen Seite wieder und warf einen ausgiebigen Blick in dem Raum umher. In ihr standen einige Kisten herum, eine für jedes Mitglied der Crew, wie eine kurzen Zählung ergab.
    Edon versuchte sich zunächst an der größten. Der erste Dietrich brach, der zweite verkantete sich, doch mit ganz viel Fingerspitzengefühl war nicht nur der Dietrich zu retten, sondern auch noch das Schloss zu umgehen. Die Belohnung folgte auf dem Fuße. Sein verliehenes Geld und das der anderen Fahrgäste. Bingo! Er entschied sich noch, in zwei weiteren Kisten auf Eiersuche zu gehen, jene, links und rechts von der des Kapitäns. Weniger goldige Beute, aber wer will schon klagen.

    Eine halbe Stunde später war der nächtliche Schiffspuk schon wieder verflogen und in einer baumelnden Hängematte träumte ein seliger Reisender dem morgigen Ende der Fahrt entgegen - wenigstens der seinen und diverser Habseligkeiten, die mit etwas Glück erst in Ardea vermisst werden würden...

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    Vor der Küste von Bakaresh

    Die letzten Stunden seiner Seefahrt vergingen ruhig. Edon hockte nahe an der Reling und wartete auf den Aufschrei, dass seine kleine Bereicherungsaktion aufgeflogen sei und das Schiff nach dem miesen Dieb umgekrempelt werde. Zur Mittagszeit kam der Ruf von Landsichtung. Jetzt konnte nicht mehr viel schiefgehen - selbst wenn es jemand bemerken würde, konnte Edon geschwind ins Meer hüpfen, ohne Blut auf dem Achterdeck verspritzen zu müssen. Er spähte auf den Horizont. Das mussten die beiden Inseln vor Bakaresh sein. Bald wurden die Inseln größer und dahinter tauchte der Umriss des großen Bakaresh-Tempels auf. Das Relikt einer verlorenen Religion. Wahrscheinlich würden die Paladine jeden knusprig durchbacken, der es noch wagen würde, im Tempel Beliar zu huldigen. War ihnen dabei eigentlich die Ironie bewusst, dass sie diejenigen töteten, die zum Totengott beteten? Denn was konnte man sich schon von einem solchen Gott außer dem Tod erflehen? Insofern musste man ja schon fast von einem Dienst am Beliar sprechen, dass die Paladine sich gleichsam zu irdischen Vollstreckern seiner Macht erhoben hatten. Würde ihnen das erst einmal bewusst, müssten sie sich ihren eigenen Vorschriften gemäß direkt selbst entleiben, was allerdings auch nicht wieder schlimm wäre, da sie damit ja nur das Werk jenes Gottes vollendeten, wegen dessen Dienst sie ihren Suizid durchzuführen hatten, weswegen sie sich in allem gebührenden Anstand sagen konnten, dass sie in ihrer Pflicht gestorben seien. Eine traurige Welt, in der Nachdenken so oft die Konsequenz nach sich zog, dass man mit dem Tod besser bedient sei. Aber wenigstens erklärte das, warum man so oft das Gefühl hatte, dass die Lebenden so wenig nachdachten - kein Wunder! Wenn ich als Paladin meinen Berufsethos verletzen und einmal über mich selbst nachdenken würde, würde ich mich wohl auch umbringen.
    Mittlerweile waren sie nah genug an der Küste, dass es dem Kapitän keine sorgen mehr zu machen schien, arme, unschuldige Reisende mit dem Aufruf, doch bitte in Richtung Land zu schwimmen, von Bord zu werfen.
    "Näher ran fahren wir nicht mehr. Entweder du gehst jetzt baden oder du segelst mit nach Ardea."

    Als Antwort warf Edon dem Kapitän seinen Krautbeutel zu. Der würde ihm an Land eh nichts mehr nützen, aber vielleicht reichte er ja noch, um einen unbedachten Kapitän in Ardea anscheißen zu lassen. Er grinste und sprang von Bord, in seinem langen Mantel, mit einem Schwert und einem Reisesack auf dem rücken. Das durfte noch ein wilder Schwimmritt werden, aber einmal geschafft erwartete ihn das gute, alte Varant, wo Diebe noch per se alles durften - sie durften nur nicht dabei auffallen...

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Das Deck glich einem Schlachtfeld. Nahezu alles war mit Tintenfischblut bedeckt. Ist Tintenfischblut nun Tinte oder war das anderes? Immerhin war es wirklich Blau. Blaue Suppe auf braunem Holz. Da würden die Matrosen einiges zu Schrubben haben und vor allem, würde es in kürzester Zeit anfangen zu gammeln und stinken, was anderes Getier anlocken würde. Leicht muffelte es schon jetzt, bereits wenige Minuten nach dem Ableben. "Hoffentlich legen wir bald an. Ich hab keine Lust nochmal den sinkenden Dampfer zu flicken", dachte sich der Zimmermann. Weiter liegen endlos viele gebrochene Holztrümmer auf Deck rum. Von Teilen der Reling, über den geborstenen Mast bis hin zu geborstenen Fußbodenbohlen. Nicht zu ignorieren ist der erlegte Riesenkalmar, welcher sich um das Segel gekauert hat. Wie die Leute hier das zustande gebracht haben ist Iowice ein völliges Rätsel.
    Vielmehr beschäftigen ihn die neu aufgerissenen Baustellen am Schiff. Es würde Wochen dauern alles zu reparieren. Reling, Mast, Fußboden. Alles einzeln anzufertigende Teile. Was noch an Bord ist würde bei weiten nicht reichen um alles wieder Heile zu machen. Iowice blickte nur Kopfschüttelnd um sich.
    Ebenso verstand er nicht, warum man das Ungetier, welches zu muffeln begann nicht über Bord warf. Gibt es tatsächlich jemanden, der sowas zu essen vermag? Ein Tier mit blauem Blut, labbrigen langen Armen und Saugnäpfen an diesen. Wer weiß, ob der unförmige Fisch nicht blind machen würde oder gar einen Menschen unter die Erde bringt? Eines war für den Zimmermann sicher, er würde hier nicht das Versuchskaninchen spielen. Erlegtes Getier aus dem Wald oder von Menschenhand Aufgezogenes aus dem Stall kommt bei ihm bevorzugt auf den Teller. Alles was Schwimmt oder kriecht ist nicht auf seiner Speisekarte.
    Um weitere Schäden zu begutachten bestieg Io das Achterdeck. Hier hielten sich die Schäden verhältnismäßig in Grenzen. Nur die Reling war an einigen Stellen abgängig. Doch was war das? War da wirklich eine Erhebung hinter dem unerwünschten Passagier zu sehen? Iowice wechselte seinen Standort um besser vorbeiblicken zu können. Ja tatsächlich, da ist ein kleiner bewachsener Hügel in Sicht. Er konnte die Entdeckung nicht für sich behalten und brüllte los: "Land! Es ist Land in Sicht!!"
    Geändert von Iowice (02.03.2015 um 22:14 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Gefrustet saß Brom mit baumelnden Beinen auf einer Klippe des Meeresufers von Feshyr und rauchte. Von der Herfahrt bis zu seinem Inselaufenthalt- einfach Alles war scheiße verlaufen.

    Nach seiner Überfahrt mit einigen Fischern durch den Silbersee hatte er sich einige Stunden bei Murdra niedergelassen, um daraufhin am Meer ein Fischerboot zu stehlen. Soweit so gut. Doch irgendwann, mitten auf dem offenen Meer, bekam der fahrbare Untersatz ein Leck. mit den Stunden wurden aus einem vier, welche der Dieb mit seinem zerrissenem zu stopfen versuchte. währenddessen wurde er von der prallen Mittagssonne bestrahlt, bis seine haut knallrot war und begann sich abzuschälen. Vor seiner Ankunft bemerkte er die Absurdität seiner Reise- er reiste an einen Ort an dem man ihn am liebsten in Ketten sehen wollte, um einer Person zu suchen, die nur eventuell überhaupt anwesend war. Doch er wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Nun, während der Nordmarer so saß, bereute er dies alles. Doch als er endlich angekommen war, schlich er sich zuallererst zu einem kleinen Schäferhüttchen, etwas abseits des Dorfes, wo ereinige male kräftig gegen die Tür Klopfte. Er hoffte auf freudigen Einlass, oder zumindest auf Menschen die ihn nicht gleich wieder Mistgabelschwingend verscheuchen wollten. Glücklicherweise wurde er nicht enttäuscht und ein altes Ehepaar öffnete die Tür. Anscheinend kamen die beiden ursprünglich auch aus Nordmar, was schonmal ein gutes Zeichen war.

    "Guten Morgen, mein Name ist Brom, ich bin lange hierher gereist, auf der Suche nach einer Person. Wärt ihr so freundlich und könnt mir ein paar Fragen beantworten?"
    Bei dem Anblick den er Oberkörperfrei mit Verbrennungen bot, sorgte dafür dass er an einen kleinen Tisch geleitet wurde, während die alte Dame eine Brandsalbe suchte.
    "Nundenn, Brom, Wer ist denn diese Person die ihr sucht?"

    "Ein Mädchen von relativ geringer Körpergröße, sie trägt braunes Haar, kommt aus Normdar,-"

    "Cilie?"

    "Ihr kennt sie?"


    "Ja. Sie hat bis vor wenigen Wochen mit unserem Neffen, Tyr hier gewohnt, dauernd etwas von jemandem geschwallt den sie vermisst."

    "Heißt dass sie ist nichtmehr hier?"


    Der Blick des Bärtigen wurde steinern.

    "Nein. Die beiden fuhren auf der Suche nach- wahrscheinlich euch- nach Argaan. Tyr arbeitete einst dort. in Setarrif, glaube ich."

    "Setarrif ist... Nun, es ist gefallen. Echsenmenschen, angeführt von einem Drachen, haben die Stadt in Schutt und Asche gelegt..."


    Kurz herrschte Stille, bis Brom wie von der Tarantel gestochen aufsprang.

    "Vielen Dank für die Gastfreundlichkeit, aber ich muss weiter. Auf wiedersehen!"

    Der Dieb verbeugte sich, und noch während der Alte sprach ("Wo willst du hin? du hast deine Salbe doch noch garnicht! Grüße die Beiden von uns!") rannte er aus der Tür, zu der Klippe an der er nun seit Stunden verharrte. Er saß nur herum, starrte in die Leere und streichelte Arsorn, welcher sich neben ihn gelegt hatte. Irgendwann erhob er sich langsam und schlurfte zurück zu seinem Boot, um es zu flicken.

    "Grausige Zeiten mein Freund... Ob du davon wohl viel spürst, Arsorn?"

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Die Welt stand Kopf. Seeleute liefen auf wundersame Art an die Decke geklebt kopfüber über die Planken des Himmelsmeeres, nicht im Geringsten des riesigen Abgrundes achtend, der sie direkt unter ihren Köpfen hinaus in die schier endlosen Weiten gähnender Leere reißen wollte - Edon gähnte auch. Dabei entfloh eine Rauchfahne aus seinem Mund und glitt hinab in den unter ihnen befindlichen Himmel. Die Seefahrt war etwas unfassbar langweiliges. Gerne wurde sie als der Gipfel der Freiheit von solchen gepriesen, die von etwas namens Freiheit vielleicht irgendwo gemunkelt in einer Taverne oder in irgendwelchen Ansprachen selbsternannter Herolde gehört hatten, welche wiederum erklärten, warum es derzeit bitter nötig sei, dass der - Innos hab ihn seelig unseren - König Väter, Söhne, Brüder, Freunde und alles andere an eine kleine langweilige Insel zum Arsch der Welt schiffte, damit sie sich dort mit den liebenswerten Einheimischen um Geld, Macht, Recht, Wahrheit und selbstredend die Freiheit willen gegenseitig die Köpfe spalteten. Von dem ganzen Geld, Macht, recht, Wahrheit und selbstredend Wahrheit hatte man zwar herzlich wenig, wenn man nicht gerade das Glück hatte, selber König zu sein, dieser hatte anschließend soviel Überschuss an allem, dass an der Kompetenz seiner Person und Feldzüge zu zweifeln nur ein paar Maulschellen zur Konsequenz hatte - wie kannst du so was nur sagen - über unseren König? Nein, die Sache mit der Seefahrt und der Freiheit war nicht ganz das, was gerne darüber geheuchelt wurde: die Freiheit, alles zu tun, brachte einem ausgesprochen wenig, wenn es denn von Horizont zu Horizont nichts gab, das sich zu tun lohnte.
    Edon gähnte noch einmal ausführlich und sah sich auf dem verkehrt herum schippernden Schiff noch einmal um. Mana stand an der Reling und starrte irgendwo in die raue See. Vermutlich gedachte sie, dort so lange zu stehen, bis aus der Gischt der See hervorbrechend ihre Eltern auf sie zustürzen würden und sie fest in die Arme schließen würden. Keinen Zweck, sie in ihrer Hoffnung zu stören. Edon griff in seinen Reisesack und zog einen Würfelbecher nebst ein paar Würfeln hervor und setzte sich auf. Ihm schwindelte kurz. Vielleicht fand er ja jemanden, der ein paar Münzen zu verlieren hatte...

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Land in Sicht!"
    Edon hätte den Ausguck für diesen Satz liebend gerne erwürgt, auch wenn der wahrscheinlich ebenso wenig dafür konnte, welches Land er da erblickte, wie diejenigen, die das Deck sauber hielten. Edon schnaubte einen Schwall Rauch aus. Er kannte Argaan gut genug, um die Küste zu erkennen, auf die sie da zuschipperten. Er hatte sicher spaßige Sachen in dieser Stadt erlebt, aber so wirklich hatte er weder mit den schlichten Bewohnern, doch erst recht nicht mit denen Freund werden können, die von sich selbst glaubten, dass er ihnen Rechenschaft abzulegen habe, nur weil er, wenn er denn diese Stadt zu besuchen gedachte, als Dieb, als Angreifer, als Brandstifter gekommen war. er schnaubte noch einmal einen Schwall Rauch aus. Alles alte Geschichten, aus denen er immer wieder im Grunde unerkannt hatte entwischen können. Edon zog die Pfeife aus dem Mund und betrachtete sie bedauernd. Die war in Thorniara wohl verboten. Genau wie der Sumpfkrautvorrat in seinem Reisesack. Er spuckte aus. Warum hatten sie nicht einfach in Stewark anlegen können? Edon dachte nach. Wie es aussah würden sie während der hereinbrechenden Nacht am Hafen anlegen. Er strich sich durch den kurzen, stoppeligen Bart und zog eine der zwei Decken aus seinem Reisesack, schnallte sich den Schwertgurt ab und wickelte ihn zusammen mit den Krautbeuteln und der Pfeife in die Decke ein, Mana beobachtete ihn. Edon grinste verschwörerisch als er sich an der Planke zu schaffen machte. Mana machte keine Anstalten ihn zu warnen, als ihm eine Bärenpranke auf die Schulter tippte. Dem Kapitän war sein Treiben entweder nicht ganz verborgen geblieben oder aber er hatte selbst etwas mit der Landeplanke zu unterhalten, jedenfalls hielt er selbst einen prall gefüllten Beutel in der Hand. Der Geruch von Sumpfkraut stieg ihm in die Nase und er grinste wieder. Jeder Mensch ist ein Abgrund...
    Die Landeplanke schien ähnliche Aktionen bereits erlebt zu haben, denn wo sonst nur eine Holzpaltte gegen die anderen genagelt wurde, um diese beisammen zu halten, hatte diese spezielle Planke zwei weitere quer angebrachte Bretter, die je einen Hohlraum dafür ließen, offenkundig, um Sachen daran zu verschnüren. Der Cap'tain war dem Dieb gerade ungeheuer sympathisch geworden, nachdem er nicht nur seinen eigenen Beutel ordnungsgemäß festgeknotet hatte und nur gegen ein kleines Entgelt keinen Widerspruch einlegte, als Edon seinen Beutel daneben band. Mana jedoch blickte ihn weiter böse an. Er zuckte mit den Schultern. Sie würde später noch viel mehr Grund haben, ihn böse anzufunkeln, als wegen der Lapalie, dass er sein Schwert und sein Krat lieber unter der Hand in eine gewisse Stadt einschleuste - ein Schwert, dass sie angeheuert hatte, wie er hätte ausführen können...

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Das immer stärker werdende Schaukeln zeugte davon, dass sie nun auf See waren. Da ihr Schiff nicht besonders groß war und die Laderäume weniger gefüllt waren, als es dem Kapitän lieb gewesen wäre, glitt der Rumpf unruhig über die Wellen. Keine Gefahr für Schiff und Besatzung, wohl aber für Medins Magen. Das ernste Gespräch mit dem Kapitän, als dieser gesehen hatte, dass einer der beiden Passagiere gar nicht so wehrhaft wie gewünscht aussah, hatte er zum Glück noch im Hafen hinter sich gebracht.
    Als Viraya an Deck kam, versuchte er sich möglichst wenig davon anmerken zu lassen. Die Dunkelheit verbarg seine blasse Gesichtsfärbung, doch seine Mimik konnte man erkennen.
    „Wie bereit kann man für so etwas sein?“, entgegnete er, als seine Begleiterin ihre Frage wiederholte. Das Knarren der Planken begleitete seine Worte.
    „Keine Sorge, meine Klingen sind geschärft und ich werde nicht kopflos die erste Tür eintreten, vor der wir stehen. Aber ihr habt gesagt, dass wir das auf eure Art und Weise tun werden, also solltet vor allem ihr vorbereitet sein. Seid ihr das? Oder wollt ihr mich vielleicht einweihen, was unsere ersten Schritte sind, sobald wir Gorthar erreichen?“

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    Veteran Avatar von Viraya
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    "Unsere alten Kontakte ausspielen und an Informationen gelangen." Sie überlegte eine Weile. "Wir haben..."

    Sie brach mitten drin ab und erstarrte, hatte nichts gesehen, aber das untrügliche Gefühl, dass sie gerade beobachtet wurden. Auch Medin verstand und fragte nicht nach, sondern seine Muskeln spannten sich. Hatte er etwas gehört? Augenblicke später sprang er, während Viraya sich auf den Boden fallen liess. Ein Wurfmesser bohrte sich dort in die Wand, wo die Diebin zuvor noch gestanden hatte. Ein böses Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Andreja würde nicht mit dieser Person zufrieden sein, die bestimmt nicht den Auftrag hatte sie bereits zu töten, sich jedoch in Bedrängnis sah. Aber eines war klar: Eine heimliche Ankunft würde es nicht geben.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin rollte sich über die Schulter auf den schaukelnden Planken ab. Als er wieder zum stehen kam, wollte er instinktiv über die Schulter greifen. Doch seine Schwerter befanden sich nicht auf seinem Rücken, sondern auf dem Bett in einer verschlossenen Kajüte.
    „Dort!“ Er deutete in Richtung der Leiter, die in den Laderaum hinunter führte. Gerade verschwand eine Gestalt darin. Mit wenigen Schritten überquerte er das Deck und blieb an der Luke stehen. Er wartete, bis Viraya aufgeschlossen hatte.
    „Seid ihr bewaffnet? Ich würde nur ungern ohne Rückendeckung da rein gehen.“
    Inzwischen war Bewegung an Deck gekommen. Die Deckswache hatte den Vorfall bemerkt und der Kapitän nährte sich vom Achterdeck her.
    „Verdammt, was ist hier los?“, fuhr er Medin in seinem starken varantischen Akzent an.
    „Wir wurden angegriffen“, antwortete der. „Entweder habt ihr einen blinden Passagier an Bord oder eine Ratte in eurer Mannschaft.“
    „Was soll das bedeuten? Ihr solltet die Überfahrt sicherer machen, stattdessen bringt ihr Ärger mit.“
    „Nun, der Ärger ist nun unter Deck.“
    Mit diesen Worten schloss er die Augen und tastete nach der Luke zum Laderaum. Endlich hatte er, während sich seine Augen schon vorweg an die Dunkelheit gewöhnten, den Griff gefunden und zog sie wieder auf. Dann zückte er seinen Dolch, klemmte ihn sich zwischen die Zähne und begann, in den dunklen Laderaum hinunter zu klettern. Es wurde Zeit, dass hier klar gestellt wurde, wer der Gejagte und wer der Jäger war.

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    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Viraya wollte Medin eigentlich den Rücken decken, doch dann beobachtete sie das Minenspiel des Kapitäns. Es gefiel ihr gar nicht. Er hatte sich schnell im Griff und hatte wohl nicht bemerkt, wie ihre Augen ihn flüchtig streiften, doch sie war sich sicher: Sie waren in der Höhle des Löwen gelandet. Die Frage war nicht, wem sie hier misstrauen mussten, sondern wem sie trauen konnten. Ihre Gedanken rasten, während sie Möglichkeiten gegeneinander abwog. Ein Massaker konnten sie zu zweit nicht anrichten, also blieb nur vorzugeben, dass sie nichts von der Gefahr wussten. Sie folgte Medin und fragte sich, warum der heimliche Beobachter sie attackiert hatte.

    Hatte er das?


    Ein Gedanke durchzuckte sie. Warum hatte das Messer nicht getroffen, wenn es aus dem Hinterhalt kam? Es war zu langsam gewesen. Konnte es sein, dass sich hier tatsächlich ihr einziger Verbündeter mit einem Warnschuss gemeldet hatte?

    Wie konnte sie das herausfinden, ehe Medin die richtige oder falsche Person erledigte? Sie folgte noch schneller, während sie immer wieder einen Blick zurück war, doch vom Kapitän war keine Spur. Also blieb es nur darauf zu warten, dass sie dem gefallenen General ihre Gedanken mitteilen konnte und dazwischen hiess es nicht den Kopf verlieren.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    So schnell wie möglich kletterte der Krieger die Sprossen der alten Leiter in den Bauch des Schiffes. Als er unten ankam, hielt er einen Augenblick inne, um sich weiter an die Dunkelheit gewöhnen zu können und Viraya Gelegenheit zu geben, ebenfalls die Leiter hinunter zu kommen.
    Der Laderaum war voll gestellt mit Fässern und Kisten, in denen sich größtenteils Wasser und anderer Proviant, aber auch einige der spärlichen Handelsgüter befanden. Teilweise waren die Behältnisse bis unter die Decke gestapelt und mit Tauen und Netzen verschnürt, um sich beim Krängen nicht selbstständig zu machen und das Schiff zum Kentern zu bringen. Ein kleiner Irrgarten, wenn auch nur auf wenig Raum. Fest stand, für den Angreifer gab es wenig Möglichkeiten zu entkommen, aber viele Gelegenheiten für Hinterhalte.
    Medin nahm den Kampfdolch in die Rückhand vor den Körper und begann sich lautlos die Gasse voranzubewegen. Sorgsam achtete er auf die Struktur der Bretter unter seinen Ledersohlen, darauf so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Seine Atmung verlangsamte und sein Gehör schärfte sich. Doch von dem Flüchtigen war kein Mucks zu hören, doch dafür das Arbeiten des Rumpfes im Seegang. Das Innere eines Schiffes war ein unruhiger Ort.
    Plötzlich ein Scharren, das sich abhob. Der Paladin fuhr nach links herum und verharrte, doch gleich darauf trat wieder Stille ein. Nur eine Ratte? Oder das Knarren in der Dünung? Gerade wollte er seinen Weg wieder fortsetzen, als er eine Bewegung ausmachte – halb als Schatten, halb als Luftzug. Instinktiv streckte er sich zu einem Sprung in die Richtung mit ausgestreckten Händen. Seine freie Hand bekam einen Mantel zu fassen, während die den Dolch umklammernde Faust hart gegen einen Oberkörper prallte. Ein erstickter Überraschungsruf war zu hören und unter dem Gepolter der Kiste, gegen die sie prallten, riss er den Unbekannten zu Boden. Schnell tastete er sich hoch zur Kehle des Angreifers und platzierte den Dolch an seiner Kehle.
    „Nicht...“, gurgelte es unter seinem Griff hervor, während er sich selbst auf die Knie aufrappelte und sein Opfer weiter gegen den Boden drückte.
    „Warum nicht?“, fragte er mit gleichgültiger Drohung in die Dunkelheit hinein.

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