Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 402
  1. Beiträge anzeigen #1
    Lehrling Avatar von Ringelblümchen
    Registriert seit
    Apr 2014
    Beiträge
    46
     
    Ringelblümchen ist offline

    Silberseeburg #2

    "Ne du. Den habe ich seit vorgestern Abend schon nicht mehr gesehen. Offenbar gönnt er sich gerade ein bisschen Freizeit, wo er doch jetzt so viele Gehilfen hier hat..."
    Ringel wandte sich kurz ab, um einen Krug mit Bier zu füllen.
    "Wäre ganz gut, wenn er wieder auftauchen würde. Die Vorräte werden knapp und Fische waren heute auch keine zu bekommen." Von ihrem Zoff mit dem Fischer am Nachmittag sagte sie vorsichtshalber nichts.
    Cath hatte ihr gerade aus den Tiefen der Spelunke kurz ein Zeichen gegeben und 3 Finger hoch gehalten. "Entschuldige mich bitte kurz, die Pflicht ruft" wandte sie sich an Brom und schickte sich an, drei weitere Krüge Bier zu zapfen.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    "Hm.. Gut zu wissen, Danke."

    Kurz lehnte sich der Junge zurück, fuhr sich durch die Haare und nahm einen tiefen Zug seines Traumruf's. Es war relativ ungewöhnlich dass der Wirt einmal länger als ein paar Stunden spurlos verschwand. Nach einem kleinen Gedankengang wand sich Brom mit einem Tablett voller Bierkrügen den Gästen zu. Eine Weile lief auch alles gut, bis ein dicklicher schmieriger betrunkener Mann anscheinend begann Ringelblümchen etwas eindringlicher zu beäugen. Als er dann begann ihr unziemliche Dinge hinterherzurufen stellte der Dieb seine Bierkrüge beiseite...

  3. Beiträge anzeigen #3
    Schwertmeister Avatar von Cath
    Registriert seit
    Feb 2004
    Ort
    Ich bin klein, mein Herz ist rein, Erebor wär´ fein!
    Beiträge
    826
     
    Cath ist offline
    „Diese Dreckskerle…“ Cath stürmte auf den Tresen zu. Als hätten sie die Positionen getauscht, war es nun Cath, die vor Wut tobte und Ringelblümchen, die sich darüber amüsierte. „Weißt du, dass ich gerade dem Typen da drüben, ja genau, der mit fast ohne Haaren, beinahe mit meinem Dolch die Hand auf der Tischplatte festgetackert hätte? Weil er sie nämlich nicht hat bei sich behalten können. Boah, ich…“ weiter kam Cath nicht.

    Brom hatte sie, während er irgend etwas in der Taverne mit festem Blick fixierte, sanft zur Seite geschoben. Dann baute er sich vor einem anderen Gast auf, sagte etwas, was Cath auf die Entfernung in der lauten Spelunke nicht verstand, deutete auf Ringelblümchen, packte den Gast am Kragen, zog ihn vom Stuhl hoch und schaute ihn dann auf Augenhöhe grimmig an.

    „Hmmm. Das ist ja mal echt süß.“ Ihre Wut war mit einem Mal verflogen. Sie hakte sich bei Ringelblümchen ein und zeigte auf Brom. „Schau mal, Ringel: der taugt ja richtig was als Aufpasser. Mal sehen, was noch passiert."
    Geändert von Cath (15.02.2015 um 23:19 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #4
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    Da stand er nun. Er versuchte so flach wie möglich zu atmen, damit der alkoholgestank aus dem Rachen des kleinen Säufers am anderen Ende von Broms Händen ihn nicht in Atemnot brachte, was allerdings nicht so einfach war mit einem Krautstängel zwischen den Lippen und einem betrachtlichem Gewicht, das es hochzuhalten galt. Der Fleischklops versuchte sich durch aufgeregtes Zappeln und Treten zu befreien, doch alles ohne Erfolg.

    "Du respektloser Bastard behältst verdammtnochmal dein scheiß Verhalten zuhause, und lässt es gefälligst nicht hier an unschuldigen Tavernenangestellten aus!", zischte der mittlerweile sehr aggressive Nordmarer dem Unruhestifter entgegen, bevor er ihn in Richtung Tür zu Boden schleuderte, kurz durchatmete und sich wieder der Theke zuwand. Dies war eventuell nicht die beste Idee, da die stampfenden Schritte des Trunkeboldes wieder geradewegs auf Broms Rücken zukamen...

  5. Beiträge anzeigen #5
    Lehrling Avatar von Ringelblümchen
    Registriert seit
    Apr 2014
    Beiträge
    46
     
    Ringelblümchen ist offline
    Oh-oh-oh-oh. Wenn das mal jetzt nicht ausartete… Der Gast, den Brom vor ein paar Momenten so freundlich aber bestimmt zur Tür geleitete hatte, wollte offenbar noch etwas zur Unterhaltung beitragen, denn gerade legte er Brom die Hand von hinten auf die Schulter und riss ihn zu sich herum.
    Die erfahrenere Cath hatte sich bereits einen der frisch gezapften Bierkrüge gegriffen, Ringel mit den Augen einen Wink gegeben und eilte in Richtung der beiden Kontrahenten.
    Okey, na dann… dachte Ringel sich und packte die beiden anderen Krüge.
    Der widerwillige Gast hatte schon zum Schlag gegen Brom ausgeholt, als ihn ein Schwall kühles und mit einer wunderbaren Schaumkrone versehenes Bier traf. Er war davon so überrascht, dass er verblüfft durch seine jetzt triefnassen Haarzottel auf Cath, die Spenderin dieser Erfrischung, starrte. Damit ihre Wahlschwester nicht die alleinige Aufmerksamkeit bekam, goss Ringelblümchen den Inhalt ihrer beiden Krüge noch schnell hinterher.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    Der zweite Schwall an Bier traf nicht nur den Fettsack, nein auch derverwirrte Nordmarer und einige der anderen Gäste wurden nass. Der Dicke stürzte sich auf Chath, welche dadurch den Halt verlor und zu Boden stürzte. Noch bevor sie aufkam hatte Brom mit einem kräftigen tritt dafür gesorgt dass der Angreifer nicht auf ihr, sondern knapp einen Meter neben ihr landete. Der Krug welchen die Dunkelhaarige wenige Sekunden zuvor noch in der Hand gehalten hatte, flog nun hohen Bogens in die Richtung eines anderen, noch sitzenden Gastes, welcher natürlich den eigentlich unschuldigen Novizen als Angreifer erkannte. Einer seiner Saufkumpanen versuchte ihn mit wenig Erfolg zurückzuhalten, während Ringel Cath aufhalf und Brom den auf dem Boden liegenden Säufer mit seinem Stiefel auf dem Holzdielen fixierte...

    Und wiedereinmal war das Chaos in vollstem Gange...

  7. Beiträge anzeigen #7
    Schwertmeister Avatar von Cath
    Registriert seit
    Feb 2004
    Ort
    Ich bin klein, mein Herz ist rein, Erebor wär´ fein!
    Beiträge
    826
     
    Cath ist offline
    Huch, da hatte sich ja mit einem Mal ein weiterer Krawallherd aufgetan. Wo kam DAS denn jetzt auf einmal her?

    Der Erstangreifer war zunächst mal durch Brom versorgt. Den unvorhergesehen Quereinsteiger, der gerade Brom an den Kragen wollte, sprach Cath, die gerade von Ringel wieder auf die Beine gestellt worden war, von der Seite an: "Verzeihst du mir bitte?" was diesen offenbar aus dem Konzept brachte.

    "Verzeihen? Was denn?" fragte er zurück.

    "Das hier..." beherzt trat Cath zu, traf offensichtlich das Schienbein, denn der Gast hüpfte mit einem Mal auf einem Bein herum und hielt das andere mit beiden Händen fest. Als er sich setzen wollte, zog Cath schnell den Stuhl weg und der Hüpfer landete wimmernd auf dem Boden. "Oh, wie ungeschickt von dir. Pass auf, dass du nicht hin fällst..."

  8. Beiträge anzeigen #8
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    Erst total verwirrt, dann mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen beobachtete Brom wie ein anderer Unruhestifter umherhüpfte bis Cath seinen Stuhl wegzog. Durch diese kleine Ablenkung gelang es dem Dicken sich aus dem Griff des Diebes zu befreien, woraufhin die fette Faust hart auf seine Wange krachte. In einer schnellen Bewegung griff er den Angreifer unter den Armen und rannte los in Richtung Tür, woneben er den Kopf des Klopses einmal kräftig gegen die Wand stieß, um den daraufhin wahrscheinlich vor Ohnmacht erschlafften Körper aus der zuvor geöffneten Tür schob- 'Ein Problem weniger', dachte er sich, während er bemerkte wie ihm heißes Blut über die Wange lief. Aber das war irrelevant, da zuerst der Rest der Keilerei geregelt werden musste...

  9. Beiträge anzeigen #9
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Manche Tage gab es hier für sie gar nichts zu tun, an anderen Tagen hingegen schien es, als wolle jeder in der Silberseeburg einen Heiler sehen. Solch eine Nacht hatte der Oberste Magier hinter sich – und der Morgen war auch kein Stückchen besser gewesen. In der provisorischen Taverne im Silberseeburg hatte es in der Nacht eine Keilerei gegeben, die blutig geendet hatte. Tinquilius war es dabei vollkommen egal, wer sie angefangen hatte. Als Heiler kümmerte er sich um jeden und da auch kein Mitglied es Kreis des Wassers involviert schien, musste er auch keine Maßnahmen ergreifen. Dafür waren andere zuständig.
    Eine schlaflose Nacht und einen anstrengenden Morgen später verband der Heiler einem jungen Fischer vom Silbersee den Arm, den er sich mit seinem eigenen Messer aufgeschnitten hatte beim Ausnehmen der Fische.
    „Ihr solltet beim nächsten Mal etwas vorsichtiger sein“, ermahnte der Oberste Magier ihn. „Solch eine Wunde ist so bereits schlimm genug, wenn euch das aber auch noch dann passiert, wenn ihr Tiere ausnehmt, dann kann das schnell böse enden.“
    „Ach, wird schon nix passiert sein“, meinte der alte Fischer, der den Jungen während seiner Ausbildung beaufsichtigte. „Ich hab mich sicherlich schon tausend Mal geschnitten“, fuhr er fort und zeigte seine von Narben gezeichneten Arme. „Nie wat passiert.“
    „Wenn Wundflüssigkeit oder Eiter austritt, der Arm anschwillt oder ihr euch kränklich fühlt, kommt sofort zu mir. Im Anfangsstadium kann man eine Entzündung gut behandeln.“
    Der junge Mann nickte, während der Alte nur genervt schnaubte und immer wieder Richtung Ausgang schielte.
    „Seid ihr fertig?“
    Der Heiler prüfte noch einmal den Verband, dann stand er auf. „Ja. Hier habt ihr noch einen kleinen Trank, den nehmt heute Abend vor dem Schlafen gehen.“
    „Und was soll uns der Spaß kosten?“, erwiderte der Alte.
    „Nichts, geht aufs Haus.“ Er schaute zu den anderen helfenden Händen. „Vielleicht mal einen frischen Fisch, wenn ihr einen übrig habt. Aber auch nur dann.“
    Als die beiden die Krankenstation verließen, hörte Tinquilius den alten Fischer noch darüber lamentieren, dass man so auch zu nichts kommen konnte – dumme Magier halt. Doch ihn störten diese Worte nicht. Der Beruf eines Heilers war Berufung und wahrlich nicht darauf angelegt, Gold zu verdienen.
    Aber ich habe doch genug. Wieso sollte ich mehr haben wollen?
    Er schritt an den Betten vorbei hinaus zur Tür und schaute hinaus auf den Innenhof der Silberseeburg, der in hellem Sonnenschein gehüllt war. Das Wetter derzeit war genauso, wie es der Priester schätzte: knackig kalt und dabei trocken und hell. Ich bin heilfroh, dass viele der Hütten nun fertig gestellt sind und die Menschen wenigstens etwas Schutz vor der Kälte haben. Aber vielleicht sollten wir vom Kreis des Wassers nochmal nach extra Decken schauen und diese zu den Menschen bringen. Ja, ich werde gleich mal mit Calamus darüber sprechen.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Lehrling Avatar von Ringelblümchen
    Registriert seit
    Apr 2014
    Beiträge
    46
     
    Ringelblümchen ist offline
    So ganz ohne Blessuren war die gestrige Rauferei auch an den Mädels nicht vorbei gegangen. Ringelblümchen rieb sich den schmerzenden Steiß, auf den sie gefallen war und Cath besah sich ihr Spiegelbild im Spülwasser. Sie hatte eine geplatzte Lippe, dort war sie im Gewimmel von einem Ellenbogen – egal, ob von Freund oder Feind – getroffen worden.
    EIN Gutes hatte die Keilerei auf alle Fälle gehabt: Ringel und Cath hatten dadurch erfahren, dass es eine Krankenstation auf dem Burggelände gab. Dort waren am frühen Morgen diejenigen versorgt worden, die den gestrigen Abend weniger gut überstanden hatten.
    Noch in der Nacht hatten die beiden bekakelt, dass Cath, sobald ihre Arbeit in der Taverne (und die war nach der Keilerei echt nicht ohne…) erledigt war, dieser Krankenstation einen Besuch abstatten wollte. Gerade hatten sie den letzten Krug zurück ins Regal gestellt.
    Ringel fragte Cath, ob sie „…zum Händchenhalten…“ mitkommen solle.
    „Das wäre nett“ hatte Cath geantwortet (wegen der dicken Lippe hörten sich das ‚s‘ und das ‚w‘ gerade ein bisschen wie ‚f‘ an: ‚daf färe nett…‘) und Ringel lachte.
    „Der Sprachfehler steht dir nicht, da sollen die auch gleich was dran machen“

  11. Beiträge anzeigen #11
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Feuer brannten in der kleinen Siedlung vor der Burg. Eigentlich brannten dort nahezu immer einige Feuer, denn die notdürftig gezimmerten Hütten konnten wohl kaum die Kälte der Nacht abhalten, die sich im Winter selbst hier auf den Südlichen Inseln über das Land legte. Sicher gefror einem hier selbst am dunkelsten Tage des Jahres nicht der Atem, wenn man sich nicht gerade auf die Gipfel der Berge heraufwagte, doch konnte auch eine seichte Kälte mit der Zeit in die Knochen dringen. Ein kalter Wind wehte zu den zinnen der Wehrmauer herauf. Er roch nach Schnee und Einsamkeit, wenn der Ostwind frische Luft aus den bergen ins Tal trug. Ein wundervoller Duft, dachte der Magier, es roch ein wenig nach Heimat. Khorinis war nichts im Vergleich mit den Eiswüsten Nordmars, trotzdem hätte selbst die abgelegene Insel wohl einen Bürger aus Argaan mächtig zum Frieren bringen konnte, während Menschen aus Khorinis an Sommertagen vor Hitze umkamen und sich im Frühling fragten, wo der Winter geblieben sein mochte, konnten sie sich doch allein an einen langen Herbst erinnern. Wie die Dinge in Khorinis wohl stehen mochten? An seinem letzten Abschied von der Insel waren die Dinge im Begriff gewesen, ins Reine zu kommen, aber seitdem konnte allerlei Unheil geschehen sein. Und wenn sich auf Argaan ein Drache tummelte, welche Kreaturen mochte die Unterwelt dort ausgespien haben? Turang schauderte, als er die Stadt vor seinem inneren Auge in Trümmern liegen sah. Er wandte seinen blick vom Horizont ab. Was auch immer er von den Menschen dort befürchtete, dass ihnen zugestoßen sein könnte, von denen auf Argaan wusste er, dass sie Hilfe brauchten, er konnte seinen Platz im alten Kreis von Setarrif nicht für dunkle Ahnungen und ein schweres Gemüt eintauschen.
    Die Treppe führte von der Außenmauer in den Innenhof und der Weg führte ihn wieder zurück unter hohe Steindächer und hinter dicke Mauern, Gänge, von denen der eine wie der andere schien und vorbei an Türen, Pforten und Seitengängen, hinter denen vielleicht ein Haufen Gold oder auch nur eine dicke schicht Staub liegen mochte, sie alle kümmerten Turang für den Augenblick so wenig, als seien sie gänzlich leer. Er öffnete eine der breiteren Türen, hinter der allerlei Betten und zusammengezimmerte Pritschen standen, zwischen denen Gestalten in blau bald hierhin, bald dorthin liefen, ob sie nun beschäftigt waren oder nur aufs Geratewohl in den Ecken nach Arbeit stöberten. Schon wieder so lange her.
    Turang lächelte erinnernd und bitter zugleich. Ob es ihm nur so erschien oder wirklich so viel Zeit vergangen war, seit er das letzte Mal in einer Heilkammer nach einer Aufgabe gesucht hatte, es war eine Ewigkeit weit weg, wenn vielleicht auch nur ein paar Meilen entfernt gewesen. Und trotzdem schien darauf Verlass zu sein, dass ein blonder Heiler in ihrer Mitte war, wenn Turang nach ihm suchte, gleichviel ob seine Pflichten ihn hierhergeführt hatten oder nicht. Turang begrüßte ihn.

    "Guten Abend, Tinquilius. Ich bin wieder hier, um mehr zu lernen. Wenn du die Zeit dafür hast."

  12. Beiträge anzeigen #12
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    So wie der Tag begonnen hatte, so war er auch weiter verlaufen: Arbeit über Arbeit hatte, wobei die meisten verletzten lediglich kleinere Wunden hatten. Solche, die eigentlich nicht unbedingt durch einen Heiler behandelt werden mussten. Hier bei der Silberseeburg aber gab es kaum Barbiere oder Wundheiler, da viele von ihnen während der Schlacht um Setarrif gefallen waren im Einsatz, weshalb sie als Heiler doppelt so viel Arbeit zu erledigen hatten wie noch zuvor in der Stadt der goldenen Kuppeln.
    Aber wer will sich denn darüber beschweren? Man schätzt unsere Arbeit und wir haben immer etwas zu tun. So und nicht anders sollte das Leben eines Heilers sein.
    Nun am Abend schloss sich quasi der Kreis dadurch. Immer noch waren genug Patienten in der Krankenstation, manche bereits seit Tagen, andere gerade frisch dazu gekommen. Einer der letzteren war der junge Fischerlehrling, um den er sich noch am Mittag gekümmert hatte. Als er ging schien er noch guter Dinge, fit und kaum beeindruckt von der Schnittwunde. Nun jedoch konnte man Schweißperlen auf seiner Stirn sehen, die seine roten Wangen hinunterliefen. Bevor er jedoch den Verband lösen und die Wunde inspizieren konnte, erschien Turang in der Krankenstation.
    „N’Abend, Turang. Schön dich hier zu sehen.“ Er schaute von Turang rüber zu seinem jungen Patienten, dann wieder zurück zu Turang. „Natürlich habe ich Zeit dafür und ich glaube, ich habe auch einen guten Fall hier, der geeignet sein sollte, um dein Wissen voranzubringen. Wenn du kurz da vorne Schere, Nadel und Faden holen würdest?“
    Tinquilius nahm vom Tisch ein Grundwerk der Wundheilung und schritt wieder zum jungen Fischer zurück.
    „Ich hoffe, es stört dich nicht, aber ich habe selbst einen Schüler und dieser würde gerne die Untersuchung vornehmen. Ich schaue dabei zu und werde einiges vormachen, in Ordnung?“ Der fiebrig aussehende Fischer nickte etwas zögerlich. „Danke.“ Dann war Turang auch bereits da. „Dieser junge Mann hier heißt Benjamin. Er ist ein Fischer und hat sich heute eine Schnittwunde am Arm zugefügt, als er dabei war die gefangenen Fische auszunehmen. Heute Mittag habe ich bereits die Wunde gesäubert, genäht und einen Verband gelegt. Nun ist er aber wieder hier und braucht unsere Hilfe. Vielleicht kannst du ihn ja untersuchen? Du kannst deine Vorgehensweise jederzeit mit mir absprechen und auch hier in das Grundwerk zur Wundheilung schauen.“

  13. Beiträge anzeigen #13
    Schwertmeister Avatar von Cath
    Registriert seit
    Feb 2004
    Ort
    Ich bin klein, mein Herz ist rein, Erebor wär´ fein!
    Beiträge
    826
     
    Cath ist offline
    Das Haus der Kranken und Hilfsbedürftigen war …. anders. Cath hatte bisher nur Heiler aufgesucht. Das hier war ein ganzes HAUS des Heilens. Ja, das Kastell hatte auch einige Krankenzimmer gehabt – aber hier fand sie sich in einer Art großen Halle wieder. Die Größe, die Menge der Krankenbetten und die Anzahl der geschäftigen Novizen führten der Heilungssuchenden vor Augen, wie viel Elend mit der Flucht so vieler Menschen verbunden gewesen sein musste.

    Dieser Eindruck löste einen Art Fluchtinstinkt in Cath aus; die sie begleitende Ringelblümchen ließ ihr jedoch keine Chance, zu türmen. Sie nahm das versprochene "Händchenhalten" wörtlich.

    Als einer der Novizen nach ihrem Begehr fragte, war sie es, die antwortete: „Wir brauchen einen Heiler.“

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Turang machte sich daran, Nadel und Faden zu suchen. Keine sonderlich schwere Aufgabe, hatten sich die heiler im Lazarett so eingerichtet, dass es der Heilkammer von Setarrif so nahe nur irgend möglich kam. Turang kratzte sich am Kopf. Wenn zum Dasein des Heilers gehörte, die gleichen Dinge immer an den gleichen Stellen zu hinterlassen, würde er noch eine ganze Menge Arbeit vor sich haben, nicht nur was das Brauen von Tränken und das Säubern von Wunden anbelangte. Mit dem geforderten Werkzeug kehrte Turang zu Tinquilius und seinem jungen Patienten zurück. Ihm entging nicht der etwas gequälte Blick des Fischers. Verdenken konnte es ihm der Buchbinder nicht. Wenn er bislang etwas zusammengenäht hatte, hatte das zwar einige Ähnlichkeit mit menschlicher Haut gehabt, doch hatte er nicht die Angewohnheit, darauf Rücksicht zu nehmen, ob das zu Nähende irgendwelche Einwände gegen seine Methoden zu erheben hatte.
    Langsam öffnete er den Verband. Turang legte die Stirn in Falten und befühlte vorsichtig die offene Wunde. Der Unterarm war dicker, als er hätte sein sollen, und rötlich verfärbt. Turang ging mit dem Gesicht näher heran und schnupperte. Er roch nichts. Aber das musste auch nicht viel heißen.
    "Hm. Das Messer war in jedem Falle richtig scharf, ein schöner, glatter Schnitt."
    Der Patient konnte dem Lob wohl nur allzu wenig abgewinnen und wollte sich gerade jetzt nicht unbedingt mit der Sorgfalt brüsten, mit der er sein Werkzeug instand hielt.
    "Dreck wird wohl in die Wunde gelangt sein und hat eine Infektion verursacht, ehe eine Heiler den Schnitt reinigen konnte."
    Turang nahm die Schere an die Hand und setzte an, den Faden wieder zu öffnen, drehte sich jedoch erst noch einmal zu Tinquilius um.
    "Ich würde die Fäden jetzt noch einmal öffnen und für den Fall der Fälle noch einmal die Wunde ausspülen. Anschließend würde ich eine Tinktur suchen, mit der sich noch der letzte Rest einer Verunreinigung aus der Wunde entfernen lässt und anschließend wieder zunähen, wenn sich kein Eiter gebildet hat. Je nachdem würde ich einen Trank suchen, ihn dann nach Hause schicken und zur Genesung eine Weile Ruhe empfehlen."
    Der Fischer wirkte noch immer unzufrieden mit seinem Schicksal. Ob er sich nun über sein eigenes Ungeschick, die Tatsache, von einem Aushilfsheiler behandelt zu werden, oder über die Aussicht ärgerte, noch einmal die Wunde gereinigt zu bekommen, in jedem Fall schien ihn auch die Verheißung auf ein wenig Bettruhe aus seiner Laune herausbringen zu können...

  15. Beiträge anzeigen #15
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Tinquilius lauschte Turang und beobachtete ihn während seiner Untersuchung. Professionell und ruhig, fast schon routiniert. Turang war wahrlich ein Naturtalent.
    Wenn ich da nur an manch anderen meiner Schüler zurückdenke. Vielen hätte ich eine solche Untersuchung nicht zu diesem Zeitpunkt zugetraut, nur den allerbesten.
    „Das klingt nach einem sehr guten Plan“, meinte der Heiler mit einem Lächeln auf den Lippen. „Du kannst ihn gerne so umsetzen.“ Er machte einen Schritte an Turang vorbei und berührte vorsichtig den Arm des jungen Fischers, der sogleich zusammenzuckte. „Tut mir Leid, aber ich will mir das auch ganz kurz noch einmal anschauen bevor es mit der Behandlung losgeht.“
    Der Heiler hob den Arm des Patienten etwas an und tastete mit der anderen Hand vorsichtig die Ränder der Schwellung ab, gleichzeitig betrachtete er diese genau. Bis auf die Schwellung war der Arm soweit noch relativ normal, ein gutes Zeichen.
    Er wandte sich wieder an seinen Schüler. „Ich wollte nur nachschauen, dass sich kein schwarzer Streifen abzeichnet, egal wie klein dieser sein mag. Das wäre zwar verwunderlich nach so kurzer Zeit, ist mir aber schon untergekommen.“ Just in diesem Moment hielt er inne. „Manchmal springen meine Gedanken hin und her ohne eine klare Struktur zu haben. Hast du vielleicht eine Idee, weshalb ich danach schaue und was dieser zu bedeuten hat? Wenn ja, was würde man tun, wenn man solch einen schwarzen Streifen nahe einer Wunde vorfindet?“

  16. Beiträge anzeigen #16
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Die Frage ließ Turang grüblerisch zurück. Davon abgesehen, dass schwarze Haut soviel wie abgestorben bedeuten konnte, wüsste er nicht, was bei einem solchen Symptom zu tun wäre - außer, dass er dann den Patienten an jemand Fähigeren zu übergeben hätte, was wohl kaum des Rätsels Lösung zu sein hätte.
    "Wenn die Haut sich schwarz verfärbt, halte ich das generell für ein schlechtes Vorzeichen. In der Nähe einer Wunde würde ich eine aggressive Infektion vermuten, die unbehandelt gefährlich verläuft. Aber ich habe keine Ahnung, wie sie sich behandeln ließe, ich müsste den Patient einem fähigeren heiler übergeben."
    Turang schnitt den Faden, der die Wunder verschloss, auf und sah sich den offenen Schnitt genauer an. Er musste erneute darüber staunen, dass der Fischer entweder ein Messer nutzte, mit dem man sich mühelos rasieren konnte, oder sich mit einigem Elan in den Arm geschnitten hatte. Obwohl nicht breit, ging der Schnitt tiefer als es zunächst den Anschein haben wollte.
    Der angehende Heiler verschwand einen Augenblick im hinteren Teil der Heilkammer und kam gleich mit einer kleinen Schale heißen Wassers und einer Phiole mit einer dunklen Flüssigkeit zurück. Er löste einen kleinen Schluck des Trankes im Beisein seines Lehrers in der Schale Wasser und begann, die Wunde zu säubern. Der Fischer keuchte im ersten Moment, in der das Gemisch die Wunde berührte auf, doch bis gleich die Zähne zusammen, bis der Magier genügend an seiner Wunde herumhantiert hatte und mit zwei Stichen den Schnitt wieder zusammennähte.
    Halbfertig sah er fragend den Obersten Wassermagier an.
    "Was wäre gewesen, wenn sich ein schwarzer Strich abgezeichnet hätte?"

  17. Beiträge anzeigen #17
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    2.092
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline

    Irgendwo im Nirgendwo

    Andrahir wachte auf. Wo er war: keine Ahnung. Wie er dahin gekommen war: keine Ahnung. Was in letzter Zeit geschehen war: keine Ahnung. Wer er war... ja, da gab es einen Lichtblick zu verzeichnen: er war Andrahir. Einstmals ein großer Templer gewesen. Oder war das die Geschichte von einem anderen der ahnungslos im Nirgendwo aufwachte? Wer konnte das schon genau sagen?

    Der Wind blies scharf über die Kanten der Felsen, die um ihn herum standen und... Ach ne. Das war gar nicht der Wind. Das war seine Nase. Er hatte sich offenbar eine Erkältung eingefangen. So ein Ärger. Zu all dem Unglück fehlte nur noch, dass er jetzt irgendwo fest steckte. Langsam richtete er sich schniefend auf, bewegte Arme und Beine und seufzte. Das gab's doch nicht. Sein Fuß schien tatsächlich in einer Felsspalte zu klemmen. Mit der Hand griff Andrahir nach dem Fels, da tat sich ihm auch schon die nächste Offenbarung auf: das war gar kein Felsen. Der bewegte sich. Unter einem dunklen Mantel, der zunächst wie ein Stein gewirkt hatte und den Andrahir im nächsten Moment als den eigenen identifizierte erhob sich die grazile Gestalt einer jungen Frau. War jetzt nicht die schönste im Lande, aber sah ganz ansprechend aus. Aus ihren strohblonden Haaren regnete etwas, das diesem verdächtig ähnlich sah und beim nächsten Blick auf den Boden zog Andrahir die Augenbrauen zusammen.

    "Warum liegt hier Stroh?"
    "Und warum hast du ne Maske auf?"


    Eine berechtigte Frage. Der Bogner schielte um das angesprochene Objekt zu betrachten bis er auf die Idee kam es einfach abzunehmen. Es war ein Stück Stoff, das an den Augen ausgeschnitten war und dann eine Art... Fledermauskopf oder so darzustellen schien. Er warf das Ding vorerst beiseite und richtete sich vollends auf, nur um nach dem ersten Schritt gleich wieder umzukippen. Er hatte nicht bemerkt, dass sein Fuß dem Erwachen des restlichen Körper noch erbittert Widerstand leistete, wohl weil die junge Dame ihn als Seitenschläferkissen benutzt hatte.

    "Mpf... verdammt." murmelnd und schniefend massierte sich der schwarzhaarige den Fuß, was dazu führte, dass dieser noch heftiger kribbelte was in einem Zustand endete, bei dem sich nicht genau sagen ließ ob er schmerzte oder kitzelte. Die Zeit gewinnbringend nutzend, sah sich Andrahir weiter im Mondlicht um. Der Mond schien zufälligerweise genau jetzt zwischen den Wolken hindurch aus denen unablässig leichter Regen fiel.
    "Das Schicksal hat echt 'ne wenig kreative Phantasie." grummelte Andrahir vor sich hin und handelte sich durch diese Beleidigung weitere unliebsame Überraschungen ein, da sich 'das Schicksal' gekränkt führte.

    Neben sich entdeckte er nun einen Bogen. Es war nicht sein eigener. Dennoch war er ihm sehr wohl bekannt und irgendwie war es noch auch sein eigener. Aber eben nicht der eigentlich eigene, sondern der frisch gebaute und noch nicht abgeholte. Sein Blick wanderte weiter über die Pfeile die verstreut herum lagen gleich neben den Schwertern und...
    "Ach du scheiße."
    Goblins. Waren es fünf? Sieben? Zwölf? Drölf?
    "Hab ich die alle...?"
    Ne, hatte er nicht. Beim zweiten Blick sah er, dass jeder der Goblins ne Flasche in der Hand hatte. Ihre kleinen Körper bewegten sich auch noch. Die hatten wohl ordentlich einen über den Durst getrunken und wahrscheinlich nicht nur sie.

    Andrahir unternahm den zweiten Versuch sich hinzustellen. Diesmal funktionierte das auch besser, auch wenn der Fuß nach wie vor kribbelte, als liefen tausende Käfer unter der Haut umher.
    Während er sich so umschaute versuchte er irgendeine Erinnerung an die letzte Zeit zu finden. Alles weg. Gehört hatte er von dieser Art Amnesie ja schon. Passierte immer den großen Helden dieser Zeit. Vermutlich konnte er sich nun dazu zählen und an den Lagerfeuern davon berichten.

    "Sag bloß du noch, du bist die Prinzessin von der Silberseeburg." Das Mädchen kicherte und machte beim schnappenden Luftholen Schweinsähnliche Grunzgeräusche.
    "Ne. Ich bin Lina, eine von den Marktfrauen. Hast du zufällig eine Ahnung wo meine Zwillingsschwester Nina ist? Mit der bin ich zusammen los. Das weiß ich noch."

    Das konnte ja heiter werden. Andrahir sammelte vorsichtig über die schlafenden Goblins steigend seine Habseligkeiten ein und half Lina auf die Beine.
    Wie jeder, der einmal auf diese Art und Weise aufgewacht war stellte sich Andrahir die tiefsinnige und philosophisch wertvolle Frage: "Warum ich?" und machte sich mit der Frau im Schlepptau auf den unebenen Weg zur Burg.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Turangs Antwort war, dafür dass er davon keine Ahnung hatte, bereits gut. Sie zeigte in die richtige Richtung, mehr konnte Tinquilius nicht von ihm erwarten. Besonders aber die Tatsache, dass er jemanden zu Rate ziehen würde, gefiel dem Obersten Magier.
    Als sein Schüler sich an die Reinigung der Wunde begab, antwortete Tinquilius auf seine Gegenfrage.
    „Deine Idee geht bereits in die richtige Richtung. Ein solcher schwarzer Strich deutete tatsächlich auf eine starke, gefährliche Infektion hin. Das Besondere daran ist, dass diese nun nicht mehr alleine auf die Wunde beschränkt ist, denn normalerweise schafft der Körper es, eine Infektion möglichst nah bei der Wunde aufzuhalten. Wie wir das hier sehen. Der Arm ist entlang der Wunde geschwollen, nicht aber der ganze Körper. Natürlich hat diese lokale Infektion auch Auswirkungen auf den restlichen Körper wie das Fieber bei Benjamin zeigt, aber das sind nur Nebenwirkungen. Können auch lebensbedrohlich sein, meist aber erst in einem späteren Zustand. Wenn sich eine Infektion aber von der Wunde auf das Blut ausbreitet, zeigt sich fast immer ein solch schwarzer Strich nahe der Wunde. Sieht fast aus wie eine schwarze Ader oder Vene, die nahe unter der Haut liegt. Je länger die Infektion unbehandelt andauert, desto länger wird der Strich.“
    Während seiner Erklärung beendete Turang die Reinigung und das Zunähen. Tinquilius reichte ihm einen Verband, der nun nur noch fehlte.
    „Sieht gut aus. Die Naht ist weder zu nah am Wundrand noch zu tief im gesunden Fleisch und hält die Wunde sehr gut zu. Nun würde ich nur noch eine abschwellende Salbe auftragen auf die Wunde und diese dann verbinden. Dann wären wir fertig. Aber wo war ich stehen geblieben… Ach ja, beim Fortschreiten des Striches. Wenn man manch einem Werk über die Wundheilung glaubt, so breitet sich der Strich bis zum Herzen fort und tötet dann den Erkrankten. Diese Geschichte kennen auch die meisten Wundheiler und Barbiere. Ich habe so etwas jedoch noch nie beobachtet, wenn dann starben die Patienten lange bevor so etwas hätte eintreffen können, und manch einer der großen Heiler, beispielsweise Konstantin der Argaaner, bestreitet dies auch vehement. Ich würde also nicht darauf setzen. Vielmehr breitet sich die Infektion im Inneren des Patienten aus und tötet die meisten binnen weniger Tage, wenn nicht sogar nur weniger Stunden. Deshalb ist beim Auftreten eines solchen Striches höchste Eile geboten. Wenn du nun ein solch fähiger Heiler bist wie derjenige, den du zu Rate ziehen möchtest – was ich im Übrigen immer eine sehr gute Idee finde bei schwierigen Untersuchungen – dann wäre zunächst genauso vorzugehen wie du es gerade getan hast. Die Wunde muss rein sein und der Infektionsherd verschwinden. Danach stehen einem zwei Wege offen. Entweder braucht man starke, entzündungshemmende Kräuter oder eine Salbe mit solcher Wirkung, die großzügig um die betroffene Stelle herum aufgetragen werden sollte, und sehr starke Heiltränke, um die innere Infektion aufzuhalten. Oder aber man wendet Heilmagie an. Letztere Methode ist die sauberere und sicherere von beiden, erfordert aber auch viel Magieeinsatz, einen geschulten Geist und oft lohnt es sich dennoch im Nachhinein einen Heiltrank zu reichen, um auch jeden letzten Rest der Blutvergiftung herauszubekommen. Der Grund ist ganz einfach: Heilungsmagie ist gezielt sehr effektiv und genau, auf den gesamten Körper aber bezogen erfordert es ein hohes Maß an Konzentration alle Teile der Erkrankung aus dem Körper des Patienten zu bekommen. Dabei übersieht man schnell etwas, weshalb eine Nachbehandlung mit einem Heiltrank ratsam ist. Generell erwartet den Patienten eine längere Ruhepause, die bei der Magievariante jedoch kürzer ausfallen wird.
    So, aber nun genug der Erklärung: Ich würde sagen du verbindest noch den Arm und lassen Benjamin dann zu Bett gehen und morgen erneut erscheinen. Welchen Trank möchtest du ihm mitgeben?“

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    "Ich erinnere mich an den Trank, den ich für die Schiffbrüchigen brauen sollte. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich diesen noch einmal versuchen, aber Frostwurzel wächst nur in den höheren Bergregionen. Ich will unseren Vorrat daran nicht antasten, wenn auch ein Trank aus lokalen Kräutern seinen Dienst tun würde."
    Während Turang gewissermaßen laut dachte,verband er die gesäuberte Wunde. Erstmal als Benjamin merklich die Zähne zusammenbiss, fiel dem Magier auf, dass er zu fest geschnürt hatte und lockerte den Verband nach.
    "Daher würde ich in einem Lexikon nachschauen, ob sich dieser Trank vielleicht modifiziert auch mit Kräutern brauen ließe, die hier am See wachsen, oder ob vielleicht eine ganz andere Rezeptur mit ähnlicher Wirkung aus der ansässigen Flora bewerkstelligen ließe."
    Turang dachte nach, ob es so für seine Begriffe richtig stand. Nach Tinquilius' Meinung war keine schwere Infektion zu erkennen, die sich allein mit starken Heiltränken bekämpfen ließ. Demnach würde wohl auch ein schwächerer Trank seine Wirkung tun, aber vermutlich länger brauchen, um den Patienten auf die Beine zu kriegen. Dafür sparten sie wirksamere Kräuter auf, für den Fall, dass diese dringlich gebraucht wurden. Wenn sie allerdings etwas übersahen und unerkannt eine starke Infektion lauerte, könnte sich ein zu schwacher Trank als schwerwiegender Fehler erweisen. Andererseits untermauerte seinen Verdacht nicht nur sein eigenes Urteil, sondern auch das einen erfahrenen Heilers, er konnte also mehr auf die Hypothese legen, dass es keine schwere Infektion war, als allein seine Meinung und die Hoffnung, er alle allein habe nicht etwas wichtiges übersehen.

    "Ja, ich würde den Fiebertrank verwenden, den ich bei Manuele eingesetzt habe, also Seraphim, Wegsteinstrauch, Goblinbeeren und zum Ausgleich für die Frostwurzel etwas ansässiges wie... Storchblatt?"

  20. Beiträge anzeigen #20
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Der Oberste Wassermagier grinste, als er Turangs Überlegungen hörte und dabei dessen Gedankengang verfolgen konnte. Genau so würde ich auch vorgehen – und zu eben dieser Schlussfolgerung kommen.
    „Ich habe deinen Ausführungen eigentlich nichts anzufügen. Dieser Trank eignet sich wirklich besonders gut auch hier und es stimmt auch, dass wir mit den wertvolleren Kräutern sparsam umgehen sollten, besonders in der derzeitigen Lage. Wer weiß, wie viele Echsenwesen das Gebirge bewohnen. Ich möchte nur ungern jemanden aussenden und danach suchen lassen bei solch einer Gefahr.“
    Er hielt kurz inne und schritt zu einem dicken Wälzer auf einem der Regale herüber, nahm diesen herunter und trat dann während des Blätterns wieder auf Turang und ihren Patienten zu.
    „Der schon erwähnte Konstantin der Argaaner kann uns auch hier weiterhelfen. Storchblatt ist eine sehr gute Idee, aber wenn ich mich nicht irre, dann… Ah ja, hier haben wir es.“
    Er räumte das Waschzeug beiseite und legte den dicken Wälzer auf das kleine Tischchen neben dem Bett. Die Seite, die er aufgeschlagen hatte, zeigte das Storchblatt in einer sehr detaillierten Zeichnung. Zudem gab es eine Beschreibung des Aussehens und einige Wirkungen.
    „In einem normalen Trank würde ich auch Storchblatt nehmen, hier aber spielt eine Beobachtung Konstantins eine gewisse Rolle. Selten habe ich eine solch schwankende Wirkkraft in einer Pflanze gefunden wie in dem Storchblatte. Da nicht jedes Exemplar die gleiche Wirkkraft hat, könnten wir an eines gelangen, welches weniger stark wirkt, was natürlich sehr kontraproduktiv wäre. Sicherer wäre da vielleicht der nahe Verwandte, die Storchlinrolle. Wie du siehst, ist es eine der Alternativen, die jemand hier an die Ränder geschrieben hat. Und der Vorteil dabei ist, dass diese Pflanze fast genauso häufig vorkommt wie das Storchblatt selbst und eine ganz ähnliche Wirkung aufweist. Wir haben auch Exemplare beider Sorten vorrätig, das macht also keinen Unterschied. Aber die Entscheidung liegt bei dir. Vielleicht möchtest du die Enzyklopädie ja auch nochmal durchwälzen nach einer besseren Alternative. Ich vertraue da vollkommen auf dein Urteilsvermögen.“
    Er schaute zum jungen Fischer.
    „Ihr seid in wirklich guten Händen, in denen ich euch nun überlasse.“ Sein Blick wandte sich wieder seinem Schüler zu. „Das Brauen wirst du ja hinbekommen, eine Destillationsapparatur steht dir dort vorne zur freien Verfügung und das nicht nur jetzt sondern immer wenn du sie brauchst. Und nun wende ich mich mal den zweien dort zu, sie scheinen ebenfalls nach einem Heiler zu suchen.“
    Er deutete zum Abschied eine Verbeugung an, dann schritt er hinüber zu den zweien.
    „Einen schönen guten Abend wünsche ich. Kann ich euch vielleicht helfen? Mein Name ist Tinquilius und ich bin Heiler.“

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide