Seite 5 von 17 « Erste 1234567891216 ... Letzte »
Ergebnis 81 bis 100 von 332
  1. #81 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | Weißlauf • Für eine Audienz

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] »Plop!« Als ein Apfel nach unten fiel, hob der Jarl von Weißlauf nur kurz seinen Kopf und sagte mit einer zurrechtweisenden Handbewegung: »Die Küche ist dort drüben.« Doch die alte Frau lief nicht in die Richtung der anderen, die die Speisen brachten, sondern erhob ihre Stimme und sagte: »Ich möchte schon zu Euch, Balgruuf von Weißlauf, Jarl von Gnaden der Göttlichen.« Der Jarl, immer noch in gelangweilter Pose, die nichts über seinen inneren Gemütszustand besagen wollte, aber mit einem Faible für das einfache Volk sagte nur: »Sprecht alte Frau, aber vergeudet nicht meine Zeit!«

    Die alte Frau mit einem leichten Buckel, fehlenden Zähnen und wirrem Haar bückte sich zu einer tiefen Verneigung, stellte dabei den alten Korb mit Äpfeln zur Seite, legte aber auch einen Stab, der ihr als Stütze gedient hatte etwas scheppernd auf den Boden der großen Halle. Beim Hochkommen zog sie zur Überraschung der nun doch herbeigeilten Wachen aus dem einfachen, blauen Kleid eine lederne Kopfbedeckung hervor und der Buckel löste sich auf. Als dann noch die Frau mit dem Ärmel des Kleides den Ruß von den Zähnen wischte, erkannte man an ihrem Lächeln, dass es überhaupt keine alte Frau war. Ein geschickter Griff in die offenen rosenblonden Haare warf diese zurück und zeigten die typischen Ohren einer Waldelfin. Gwess beendete die Metamorphose, als sie wieder aufrecht stand, mit den Worten: »Jarl, Ihr seit verpflichtet den reisenden Händlern hier in Eurer Verantwortung Schutz zu gewähren. Wisst Ihr, dass drei von den Begleitern der Khajiit tot sind? Ermordet vor Euren Stadtmauern?«

    Der Jarl gab den jetzt zugreifenden Wachen ein Handzeichen es nicht zu tun. Gwess zeigte dabei keine Reaktion und blieb stehen. Der Jarl erhob sich, fasste sich an sein Kinn und grübelte: »Zuerst Faustus Drussi und jetzt Händler? Wisst ihr davon?« fragte er den Leutnant seiner Wachen, der direkt neben Gwess stand. »Nein, Vater!« antwortete dieser.

    Der Jarl schien sichtlich beunruhigt über diese Information, setzte sich wieder und fragte Gwess: »Wer seid ihr und wie kommt ihr hierein?«

    Gwess antwortet sofort, schaute dabei aber dem Jarl in die Augen, senkte den Blick nicht. Sie schien mit der Frage gerechnet zu haben: »Jarl Balgruuf von Weißlauf ich bin Gwess und in der Sprache Eurer Wachen ein Spitzohr. Ich habe bei den Khajiit den Begleitschutz angenommen, wollte Elfenpfeile dafür herstellen, wurde aber am Tor abgewiesen.« Dabei hielt sie das gesiegelte Schreiben mit der Verfügung zur Schließung der Stadttore in die Höhe. »Der freie Handel ist ein Grundrecht, welches in jedem Distrikt garantiert wird und für den Wohlstand sorgt. So bin ich hier her. Es ist weder Geld noch Blut geflossen. Lediglich der Gemüsefrau am Markt schuldet Eure Küche ein paar Septime für die Äpfel. Und Eure Stadt ist sehr höflich, besonders wenn die Frau alt und gebrechlich erscheint. Einer Eurer Wachmänner wollte mir sogar den Korb tragen.«

    Der Jarl hatte mit etwas Schmunzeln die doch abenteuerliche Beschreibung verfolgt und man konnte erahnen, welche Schlüsse er zu der Sicherheit seines Herrschaftshauses ziehen würde. Aber er hatte auch andere Dinge zu tun und beendete mit einem Klatschen der Hände die kleine Audienz. Er sagte noch: »Werde die Information erwägen. Du kannst gehen.«

    Gwess war sich nicht sicher, was jetzt folgen würde … bis, ja bis sie von einer Wache angesprochen wurde: »Nun packt euch oder …«

    Dieser Ton brachte sie zu sich und sie stand immer noch kurz vor dem Lager der Khajiit-Händler in den Wehranlagen der Stadt Weißlauf mit dem Schreiben der Torwache in der Hand und der gelesenen Botschaft, dass das dieses geschlossen sei. Ihr war wohl beim Lesen und Grübeln, was es zu bedeuten hatte und was man unternehmen könne, der Geist ein wenig in der Welt der Träume abgerutscht. Sie eilte sich, um zu den Händlern zu kommen.
    VRanger ist offline
  2. #82 Zitieren
    Felllecker  Avatar von Moonlord
    Registriert seit
    Apr 2011
    Ort
    Ostflohbisstal
    Beiträge
    8.194
    [Bild: gK5QZi3hvwIdHqSabira2.jpg] Soundtrack:

    "Wartet! Irgendetwas stimmt da nicht." Sie hatten gerade die Stallungen erreicht, da berührte sie Ri'saad an der Schulter. Er blieb stehen, wandte sich um."Was meint Ihr?"
    Täuschte er sich oder waren Sabiras Augen kurzzeitig pechschwarz gewesen? Sie blinzelte kurz und alles erschien wieder normal.
    "Ich ..." begann Sabira, "... weiß auch nicht. Ich habe etwas gespürt, etwas ... böses." Ihre Hand näherte sich der Stelle des Rockes, an deren Innenseite sich die versteckten Taschen befanden, zuckte aber sofort zurück. Es war vermutlich keine gute Idee, jetzt eine Vision erzwingen zu wollen. Ohnehin war das Lager nur noch ein paar Schritte entfernt und dann würde sie ja sehen, was los war.
    "Ach, nicht so wichtig", widersprach sie sich selbst, ignorierte Ri'saads fragenden Blick und schritt an ihm vorbei. "Kommt ihr?"

    Er schüttelte den Kopf, folgte der alten Frau jedoch sofort. 'Sie hat es also auch gespürt.'
    Bereits seit Stunden hatte sich Ri'saads eine gewisse Unruhe bemächtigt, von der er hoffte, sie geschickt verborgen zu haben. Nun, das hatte wohl nicht geklappt.
    "Ich hatte damit gerechnet", begann er, "dass wir an der Kreuzung erwartet werden. An der hinter uns, meine ich. Do'Aahin trifft mich meist dort um mir das Wichtigste mitzuteilen. Vielleicht ist sie ja diesmal anderweitig beschäftigt. Wer weiß..."
    Es klang wenig überzeugt.
    Sabira wollte etwas erwidern, als ihre feinen Ohren etwas anderes auffingen: "Noch mehr von den Scheißkatzen! Ausrotten sollte man das Pack!"
    Erschrocken wandte sie den Kopf in die Richtung, aus der die Worte kamen. Dort, lässig an einen dicken Pfahl gelümmelt, stand ein noch recht junger Nord in schäbiger Kleidung. Er grinste herausfordernd zu ihnen hinüber, gab ein schnorchelndes Geräusch von sich und spuckte den Khajiit entgegen, wobei ein Großteil des Speichels auf seiner eigenen Hose landete. Vielleicht hätte er den Wind beachten sollen.
    Sabira tat ihm nicht den Gefallen, auf die Beschimpfung einzugehen und Ri'saad tat sogar so als hätte er nichts gehört. Solche Zwischenfälle waren leider alltäglich in diesem Land. Ging man darauf ein, hatte man ganz schnell jede Menge Ärger am Hals, vor allem wenn man sich in Sichtweite der Obrigkeit befand.

    Einige Schritte weiter hatten sie bereits das erste Zelt erreicht. Während Sabira erst einmal stehen blieb um sich zu orientieren, hielt Ri'saad nach Ra'Husbar Ausschau. Er fand ihn nicht sofort, dafür jedoch einen Mann in einer auffälligen roten Robe, der etwas unschlüssig in der Nähe des Feuers stand. Ein Kunde?

    "Darf Ri'saad Euch mit irgendetwas behilflich sein?" sprach er ihn freundlich an.
    Moonlord ist offline Geändert von Moonlord (28.07.2015 um 21:15 Uhr)
  3. #83 Zitieren
    AC - Fresko  Avatar von Krysos1962
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Essen.NRW
    Beiträge
    4.134
    [Bild: Sthaiden_ava.jpg]
    ...

    Thaiden zog die frische Luft ein. Dabei dachte er sich, das er nicht für den Platzhalter an einem Schreibtisch geschaffen war. Lieber in Aktion, als die stickige Luft eines Arbeitszimmers dauerhaft einatmen zu müssen. Auch gingen seine Gedanken auf die Resignation seines Vaters ein, wie ihn diese Angelegenheit beschäftigen musste. Vielleicht sollte sich der junge Mann einmal in seine Lage versetzen, dann würde er es eventuell verstehen. Aber dazu war im Augenblick nicht die Zeit. Es galt die Farce zu beenden. Also ging er Richtung Markt, um den Weg des Verbrechens zu folgen. Er hegte die Hoffnung, etwas zu finden. Als der Leutnant am Markt angelangt war und die Umgebung genauer unter die Lupe nahm, sah er dunkle Spuren, die nicht der Normalität entsprachen. Es waren dunkle Flecke, die nach Blutspritzer aussahen. Der Mann verfolgte diese Spur, die zu den Hallen der Toten zuführen schien. Oder bestätigten den Weg, den der Gesandte nahm, als er schwer verletzt zum Markt ging und dort zusammenbrach. In einem Gestrüpp fiel ihn etwas Gelbliches ins Auge, das sich hin und her im leichten Wind bewegte. Es war ein Stück Pergament. Beim genaueren Betrachten sah der Offizier auch die Blutflecken darauf. Schon vertrocknet, aber ein Hinweis darauf, das es dem Kaiserlichen oder dem Angreifer gehören musste. Welches bei dem Überfall in zwei Teile zerrissen wurde. Zumindest wies der Zustand des Schreibens darauf hin. War das der Grund, warum der kaiserliche Gesandte den Weg durch die Gasse nahm? Hatte man ihn vielleicht eine Falle gestellt? Seine Gedanken fingen an sich zu überschlagen.

    Nur die eigenartige Schrift konnte er zu keiner ihm bekannten Schreibweise zuordnen. War es eine Geheimschrift? Oder was sollten dieses merkwürdige Gekritzel bedeuten? Für Thaiden wurde es immer Merkwürdiger. Er verstaute sorgfältig das Fundstück, wollte weiter in Richtung der Totenhalle gehen, als ihn ein Gardist ansprach.

    „Herr Leutnant! Irgendetwas geht in Khajiit-Lager vor, welches immer vor der Stadt aufgeschlagen wird. Auch sind die freien Händler aufgebracht darüber, das man das Tor weiterhin geschlossen hält. Man beschwert sich, das man hier das Previleg und das Recht des freien Handels unterminiert. Ebenso sind einige Gardisten dabei, eine Verdächtige zu verfolgen, die über die Mauer flüchten wollte. Euer junger Begleiter, glaube Alkir ist sein Name, hat die Verfolgung aufgenommen. Zumindest wollte er sich Ihrer annehmen. Aber könnten sie ins Händlerlager gehen und sich diesen Leuten annehmen? Ich glaube die könnten beruhigende Worte einer höher gestellten Person gebrauchen!“
    „In Ordnung! Werde mich sofort darum kümmern. Zurück auf Euren Posten, Gardist!“
    „Jawohl, Herr Leutnant!“
    Als sich der Soldat entfernte, stand Thaiden noch kurz unentschlossen da. Er überlegte, ob die Spur weiter verfolgen oder ins Lager der Khajiits gehen sollte. Er entschied sich für das Zweite. Auch wenn ihn diese Angelegenheit nicht schmeckte, denn er war kein guter Redner, zumindest kein Mann, der große Reden schwang, um Massenaufläufe zu beruhigen oder zur Ordnung zu rufen. Nur das ist eben sein Los, seine Stellung, seine Arbeit. Also ging er mit schnellen Schritten zu Tor von Weißlauf.
    Krysos1962 ist offline Geändert von Krysos1962 (19.02.2015 um 23:06 Uhr)
  4. #84 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | vor Weißlauf • Im Lager der Khajiit-Händler

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] Gwess kam ins Lager und wusste, wo sie Ra’Husbar suchen musste. Zielsicher ging sie zu der Unterkunft wo sie gesehen hatte, wie Taren Do'Aahin behandelte. Sie stand auf eigenen Beinen, schien aber noch etwas wacklig in den Knien zu sein. Auch die anderen Händler waren zugegen und aufgrund der Platzverhältnisse standen sie eng gedrängt. Gwess erkannte, wie Ra'Husbar sie bemerkte und musterte, aber unter seines gleichen blieb. Sie stellte sich zu ihnen und wartete. Sie hatte es sich richtig gedacht, dass sie schon angesprochen wird, wenn es so weit ist. Scheinbar war es so weit.

    »Oh«, sagte Ra'Husbar und zeigte auf Gwess, wobei die Khajiit mit ihren Blicken der Handbewegung ihres derzeitigen Anführers folgten. »… scheinbar seit ihr auch ein Meisterschmied. Denn so schnell hätte ich euch nicht zurück erwartet.« Gwess musste lachen, denn tatsächlich war die Zeit ihrer Abwesenheit viel zu kurz bemessen, um gekonnt Elfenpfeile herzustellen. Und weil angesprochen entgegnete die Waldelfin: »Verehrter Ra'Husbar wiederum erweist ihr euch als scharfsinniger Beobachter, wisst aber zugleich eine Frage in ein Lob umzumünzen. Für war, es ist eine Freude euch zu kennen. Doch es ist eine unangenehme Nachricht in meinem Gepäck. Doch bevor ich diese auch allen hier mitteile, könnt ihr mich euren Gefährten vorstellen?« Ra'Husbar schmunzelte, sprachen jeden Einzelnen mit Namen an und nannte Gwess ihren Namen. Sie sagte dabei »Monsieur « oder »Mademoiselle« und sie verneigten sich jeweils abwechselnd. Den Khajiit schien dieses kleine Schauspiel zu gefallen. Es war auch nicht wichtig, ob sie sich in ihrer Provinz Elsweyrs so ansprechen oder nicht. Aber ihnen gefiel die Art und auch die singende Sprache war noch ihrem Geschmack. So blickte die Gruppe interessiert auf Gwess, die ein Schreiben aus ihrer Bekleidung zog. Es war zu sehen, dass ein Siegel bereits gebrochen war. Gwess hielt das Papier hoch und erklärte: »Mir wurde der Zugang nach Weißlauf verwehrt.« Ein Schnurren und Raunen kam in der kleinen Runde auf. »Eine hochgestellte Persönlichkeit wurde in der Stadt ermordet.« »Wie bei uns!«, »Wer macht so etwas?«, »Wisst ihr etwas Näheres?« schwirrten Fragen los. Gwess wartete ab, bis es ruhiger wurde und gab Ra'Husbar das Schreiben und sagte: »Die Tore sind geschlossen. Ich habe der Wache am Tor gesagt, dass ihr auch Tote zu beklagen habt. Und dass der Jarl verantwortlich ist einen freien Handel zu garantieren …«

    Hier unterbrach Ra'Husbar Gwess und fragte nur knapp: »Das habt ihr gesagt?« »Ja, habe ich«, entgegnete Gwess. Er wollte, doch er tat es nicht mehr. Ra'Husbar musste etwas gesehen haben, was sein Handeln umkrempeln sollte. So sagte er: »Gwess, geht mit Do'Aahin und lasst euch etwas zu essen geben, denn ich ahne, ihr seid schon eine Weile auf den Beinen. Doch ihr anderen kommt mit, ich habe Ri'saad gesehen. Er scheint zur rechten Zeit angekommen zu sein.«

    Und tatsächlich Taren war mit einem Khajiit im Gespräch, dessen Fell silberfarben glänzte und von dem eine Aura großer Dominanz aus ging. Noch ehe Gwess Danke sagen konnte, waren die anderen bis auf Do'Aahin weg.

    nächster Post
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (20.02.2015 um 14:13 Uhr)
  5. #85 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Nach der kurzen Begrüßung mit Taren blickte sich Quintus suchend im Lager um. Er brauchte noch eine Decke oder einen Schlafsack und einige Dinge für die tägliche Hygiene. Unterwegs zu sein hieß nicht zwangsläufig, dass man stinken musste wie ein Mammut.
    Eine Khajiit erhob sich hinter einem Zelt. Entweder hatte sie dort geruht oder gelauscht. Sie kam auf Quintus zu und stellte sich als Rihrazad vor. Eigentlich verkaufte sie Verzauberungen, aber da im Moment kein anderer Händler Zeit zu haben schien, begleitete sie den Halbelf zum großen Zelt. Dort wühlte er sich durch den Berg an Waren und fand schließlich ein paar brauchbare Dinge. Einen Kamm, einen Rucksack sowie eine Decke und Seife. Allerdings war seine Verhandlungspartnerin sehr hartnäckig. „Verehrte Rihrazad, Ihr steht Ri'Saad in nichts nach. Meine Hochachtung.“ Er verbeugte sich lachend. „Das ist das erste Mal, dass mir kein Nachlass eingeräumt wird und ich mich geschlagen geben muss.“

    Rihrazads blaue Augen funkelten belustigt. „Und am Ende meint Ihr, mit Komplimenten das erreichen zu können, was Ihr mit Geschick nicht erlangt habt?“
    Quintus winkte ab. „Nein, nein! So war das nicht gemeint. Ich bin wirklich angetan von Eurem Verhandlungsgeschick.“
    Die Händlerin trat einen Schritt vor und ihre Nasen berührten sich beinahe. „Dann passt in Zukunft auf und wählt Eure Worte Weise, Elf.“ Sie roch nach Gras und beide bemerkten nach einigen Sekunden, dass sie einander beschnupperten. Schnell trat jeder zurück als hätte man einen brennenden Skeever zwischen ihnen ausgesetzt. Beinahe hätte sich Quintus verraten! Er kreiselte herum und stob regelrecht aus dem Zelt.

    Gerade zur rechten Zeit um die Ankunft einer weiteren Khajiitgruppe zu sehen. Das musste Ri'Saad sein. Die Beschreibung seines Vaters traf auf den Khajiit zu. Neugierig stellte sich Quintus ans Feuer und beobachtete, wie der Khajiit Taren begrüßte.
    Dann sah er Gwess zurück kehren und in das Zelt der Händler gehen. Hier ging es zu wie in einem Bienenstock!
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (19.02.2015 um 20:19 Uhr)
  6. #86 Zitieren
    Held Avatar von Chaos
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    5.099
    [Bild: Taren_Thumbnail_2.png]

    Unruhig schritt Taren im Lager auf und ab. Seine Vermutungen ließen ihn nicht los. Warum würde jemand die Khajiit angreifen? Bis auf diejenigen, die mit den Khajiit Handel trieben, interessierte sich wirklich niemand für das Katzenvolk. Man beschimpfte und missachtete sie, aber ohne triftigen Grund würde niemand eine Exekution riskieren um einen von ihnen zu ermorden. Und was wäre ein solcher Grund? Wirtschaftliche Macht? Tarens Aufenthalt in Markarth war nur kurz gewesen und dennoch hatte der Name Silberblut selbst ihn erreicht. Gegen so jemanden würden sich die Khajiit nicht messen können. Politische Macht? Taren schnaubte und rügte sich für sich selbst für diesen dummen Gedanken. Konflikte aus dem Heimatland? Es war nicht auszuschließen. Aber was all seine Theorien verwarf war der Fakt, dass nur die Beschützer der Khajiit getötet wurden und das auch nur weil sie etwas in der Stille der Nacht gesehen hatten. Die Gefallenen wurden binnen kürzester Zeit von Quintus, Gwess und ihm ersetzt, sie waren wahrlich das unwichtigste Glied der Karawane. Was hatten sie also gesehen, dass ihren Tod verdiente? Taren trat mit seinen Gedanken auf der Stelle, er konnte noch so viel grübeln, ohne einen weiteren Hinweis würde er nicht weiterkommen.

    „Darf Ri’saad Euch mit irgendwas behilflich sein?“, fragte ihn eine Stimme, freundlich und beinahe schnurrend, einladend und ruhig. Die Stimme eines Händlers, falls Taren jemals eine gehört hatte. Überrascht, aus seinen Gedanken gerissen zu werden, fuhr er herum und sah sich zwei Khajiit gegenüber. Der Sprecher war männlich, trug feine Kleidung und hatte ein silbrig-graues glänzendes Fell. Wenige Schritte hinter ihm stand eine weibliche Vertreterin seines Volkes, gekleidet in einfacher Reisemontur. Ihr Fell hatte nichts von dem Silber ihres Vorredners und war eher stumpf, allerdings war sie zu Tarens Überraschung die erste in Himmelsrand, die ihm auf Augenhöhe begegnen konnte. Falls ihre Fellfarben ein Indikator waren, so hatte er es mit älteren Khajiit zu tun, wer sie waren wusste er dennoch nicht. Ra’Husbars Ankündigung von Ri’saads Kommen war ihm mittlerweile entfallen, doch es war nicht der erste Name, der sich dem Gedächtnis des Bretonen an jenem Tag entschwand.
    „Uhm…wer seid ihr?“, fragte er deshalb plump und verwirrt, mit der Überraschung ins Gesicht geschrieben. Ri’saaads Lächeln weitete sich als Antwort auf Tarens Reaktion.
    „Ich bin der Leiter dieser bescheidenen Karawane. Und das ist Sabira.“ Ri’saad Begleiterin deutete eine müde Verbeugung an, überließ das Reden jedoch ihm. Taren antwortete mit einem Nicken und einem zögerlichen Lächeln. Dann wand er sich wieder Ri’ssad zu und streckte die Hand zum Gruße aus.
    „Mein Name ist Taren. Ich bedanke mich für euer Angebot, aber Ra’Husbar hat sich meiner schon angenommen. Ich möchte an dieser Stelle mein Beileid aussprechen und verspreche euch in meinem Dienst mit all meinen Mittel zu unterstützen.“
    Nachdem Taren seine Fassung wiedererlangt hat war es nun Ri’saad in dessen Gesicht sich Verwirrung breitmachte. Auch Sabira schien aufzuhorchen. Zögerlich wie sein Händedruck wurde auch seine Stimme:
    „Beileid? Dienst? Ihr müsst mich entschuldigen, ich war einige Zeit fort um mich um eine gute Freundin zu kümmern und scheine einige Geschehnisse verpasst zu haben. Würdet ihr mich aufklären?“


    Ri’saads Blick löste sich von Taren und suchte Ra’Husbar. Da dämmerte es Taren was ihm nun abverlangt wurde. Sowohl in seinen persönlichen Studien in der Nekromantie sowie bei seinen Diensten im Tempel ist er täglich mit dem Tod konfrontiert worden. Und obwohl die Priester versucht haben ihn darauf zu trainieren, war das Überbringen der schlechten Nachricht seit je eine Mammutaufgabe für ihn gewesen. Trotz allem war Taren schließlich froher Natur und die Tränen und verzweifelten Blicke fühlten sich jedes Mal wie ein Dolchstich an. Doch Ra’Husbar ließ sich nicht Blicken und niemand würde Taren seine Nachricht abnehmen.
    „Es…es tut mir Leid euch dies mitteilen zu müssen, aber…in der letzten Nacht…ich war noch nicht hier, ich habe es auch nur von Ra’Husbar gehört. Eure Krieger haben etwas gesehen und sind ihm gefolgt…drei…tut mir leid, ich habe ihre Namen nicht erfahren. Nur Do’Aahin ist zurückgekehrt. Sie war verwundet, aber ich…ich konnte ihr jedoch helfen. Sie ist wieder wohlauf. Aber…es tut mir leid…“
    Ri’saad hatte sichtlich Mühe Tarens wirrer Erzählung zu folgen. Doch nachdem er endlich realisiert hatte, was der Bretone da von sich gab weiteten sich seine Augen und der Schock stand ihm geradezu ins Gesicht geschrieben. Sabiras Reaktion verlief ähnlich, doch hatte sie weniger panisches an sich und entsprach eher dem normalen Verhalten einer Person, die von einem Mord erfahren hatte, der sie nicht betraf, falls Tarens Erfahrungen ihn nicht täuschten. Er vermutete daher, dass sie nicht Teil dieser Karawane war, auch weil Ri’saad ihm über sie nichts außer ihren Namen erzählt hatte. Während der Händler noch mit den Worten rang, trat sie vor und übernahm das Gespräch.
    „Wisst ihr wer der Täter war?“ Taren schüttelte betrübt den Kopf zur Antwort.
    „So gut wie nichts. Do’Aahin konnte nur wenige Details ausmachen. Sie hat allerdings ein Stück der Rüstung des Täters abtrennen können“, sprach er während er aus seinen Taschen den schwarzen Lederfetzen zog, den er selbst von Ra’Husbar bekommen hatte, und Sabira überreichte. Er deutete dann auf den Weg, der zu den Stadttoren führte und erklärte weiter: „Ich bin mit zwei anderen zu dem Lager gestoßen und wir haben uns als Begleitschutz angeboten. Einer ist im Lager verblieben, während die Andere sich nochmal in die Stadt begeben hat. Sie sollte bald zurückkehren und hat hoffentlich etwas erfahren.“

    Sabira blieb noch eine kurze Gelegenheit um dankbar zu nicken, dann schob sich schon Ra’Husbar an Taren vorbei und begann eine gehetzte Unterredung mit Ri’saad. Taren bekam kaum etwas davon mit und wand sich ab. Die Unterhaltung hatte ihn erschöpft und er wollte ein wenig Ruhe vor dem Treiben haben, dass Ri’saads Ankunft anzettelte. Müde setzte er sich ans Lagerfeuer, wo Quintus das Gespräch beobachtet hatte, und sah sogar Gwess aus der Stadt zurückkehrte. Während er in die Flammen starrte realisierte er mal wieder, dass es weitaus einfacher war, die Nachricht zu schreiben, als sie zu überbringen.
    Chaos ist offline Geändert von Chaos (21.02.2015 um 22:55 Uhr)
  7. #87 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von DerRömer
    Registriert seit
    Oct 2014
    Beiträge
    832
    Alrik ging durch das fast Menschenleere Weißlauf. Nach der Ankündigung, die von Thaiden verlesen wurde, waren die Leute entweder in ihr Haus geflüchtet oder widerwillig Richtung Drachenfeste marschiert. Alrik ging durch eine Nebengasse an der Stadtmauer entlang und kontrollierte sie flüchtig. Er ging schon eine ganze Weile durch die Stadt im Zentrum von Himmelsrand ohne etwas relevantes gesehen zu haben. Doch plötzlich meinte er etwas bemerkt zu haben. Er guckte sich um, jedoch schien er sich geirrt zu haben. Er ging einige schritte weiter, aber schon wieder schien es ihm so als wäre etwas im Schatten verborgen. Alrik hasste dieses Gefühl. Eigentlich war er immer derjenige gewesen der seine Spielchen mit den Wachen getrieben hatte und jetzt war es genau andersrum. Er blieb stehen und guckte sich erneut rum. Plötzlich erblickte er in der nähe einer Hauswand eine schleichende Person. Er zögerte keine Sekunde und rannte los. Bevor die mysteriöse Person reagieren konnte hatte Alrik sie schon gepackt: „Was machst du da! Alle sollen in die Drachenfeste! Al... .“ Alrik hielt inne als er die Rüstung genauer betrachtete. Es war jemand der Dunklen Bruderschaft! „Ah du gehörst anscheinend zum dreckigen Pack der Dunklen Bruderschaft! Ich werde nie vergessen was ihr meinem Vater angetan habt! Hast du einen Grund warum ich dich jetzt nicht auf der Stelle töten sollte?“
    DerRömer ist offline Geändert von DerRömer (19.02.2015 um 23:36 Uhr)
  8. #88 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | vor Weißlauf • Im Lager der Khajiit-Händler

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] Nach dem die Händler enteilt waren, um ihren Anführer zu begrüßen, war Gwess mit Do'Aahin allein geblieben. Die Waldelfin sah, dass es ihr Gesundheitszustand noch nicht in dem Maßen hergestellt war, um mit ihr durch das Lager zu gehen. So sagte Gwess mit höflichem Ton: »Do'Aahin bitte ruht euch aus, bleibt bei eurem Quartier. Ich komme schon zurecht.« Wie auch immer und wie die Gründe dafür sein konnten, die Waldelfin verspürte eine Erleichterung bei der Khajiit aus dem Auftrag von Ra'Husbar gerade entbunden worden zu sein.

    Gwess fragte noch, »ob sie sich einen der leeren Säcke nehmen könne?« Diese leeren Transportmittel lagen im Lager in nicht geringer Anzahl herum und zeugten möglicherweise auf einen guten Handel der Khajiit. »Nur zu!« lautete die Antwort. Gwess holte sich einen längeren der Leinensäcke, der nach dem anhaftenden Geruch vielleicht vorher Kohlköpfe enthalten haben mochte. Sie schritt an den Anfangsbereich der Wehranlagen. Hier hatte sie Strohballen bei ihrem Gang zum Tor der Stadt Weißlauf gesehen. Ja, sie hatte sich nicht geirrt. Es gab genug davon und so zog sie aus der Mitte Bündel um Bündel heraus und stopfte es in den Sack. Sie erhielt somit eine Unterlage, auf der man sitzen oder schlafen konnte. Sie hatte das schon oft so getan. Meist waren es aber Blätter, die sie beim Ansitzen bei der Jagd in solch eine Hülle stopfte.

    Sie schmunzelte ein wenig, als sie sich den jetzt gut gefüllten Sack über den Rücken warf und sich noch im Bereich der Mauern, aber am hinteren Ende des Lagers einen der Baumstümpfe sich aussuchte. Sie beschloss die Dinge abzuwarten. Denn sie sah ihren Auftrag gewissermaßen durch das Erscheinen des wirklichen Führers der Händler als aufgehoben an. Es war neu zu verhandeln und beim alten Kontrakt war eh kein Preis abgesprochen worden. Zu dem mussten sich die Khajiit erst finden, nach all den Überraschungen der letzten Nacht und des bald zu ende gehenden Tages. Aber ihre Position bot genügend Ausblick, um das Geschehen im und am Rande des Lagers im Blick zu behalten. Sie kramte in ihrem Reisegepäck und holte das Ziegenbein hervor. Sie nahm ihren Dolch und schnitt von dem zwar kalten, aber doch gut durchgebratenen Stück kleine Scheiben ab und verspeiste sie in aller Ruhe und mit Genuss.
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (20.02.2015 um 14:13 Uhr)
  9. #89 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Ronsen
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    6.195
    [Bild: Charlotte.jpg]

    So langsam wandelte sich Charlottes Launes von schlecht auf miserabel. Während sie anfangs sich noch den ein oder anderen Scherz über die gesamte Situation im Kerker und ihren faszinierenden Zellengenossen gemacht hatte, war sie jetzt richtiggehend deprimiert, nachdem sie das Essen und dieses fürchterliche Bett getestet hatte. Der Hunger war ihr weitestgehend vergangen, was vor allem an dem ungeheuerlichen Gestank lag, der sich nach kurzer Zeit im Kerker breitgemacht hatte. Es ließ sich nicht durch die Blume beschreiben, die Eimer waren inzwischen einfach alle voll Scheiße und wurden von den Wächtern auch nicht ausgetauscht. Das führte dazu, dass sich Charlotte bei der zweiten Essensausgabe mit dem dicken Wächter anlegte, den sie wegen seines Oberlippenbartes und seiner schlechten Laune nur noch "Schnauzer" nannte.

    "Wenn die gesundheitlichen Bedingungen hier so miserabel bleiben", kritisierte Charlotte ihn scharf, "Werdet Ihr bald mehr als einen Toten haben. Dann werden alle Insassen bald an Gehirnfäule verenden!"
    "Tse", gab der Wachmann brummend hervor, "Wenn Ihr meint..."
    Dann kramte er in seiner Tasche nach dem Zellenschlüssel und öffnete die Kammer von Charlotte und Cervo.
    "Raus mit euch. Mit euch beiden. Ihr werdet euren Eimer selber leeren."
    "Danke", sagte Charlotte und meinte das auch wirklich mit voller Dankbarkeit, "Aber warum müssen wir beide raus für einen Eimer?"
    "Wer hat etwas von einem Eimer gesagt?", konterte der Schnauzer, "Ihr werdet die Eimer von allen Gefangenen leeren."
    Charlotte wechselte einen entrüsteten Blick mit Cervo.
    "Richtig gehört, Spitzohr! Raus mit dir!", der Wachmann drohte dem Hochelfen mit seinem Schlagstock, damit er seine Zelle verließ und mit anpackte.
    Ronsen ist offline
  10. #90 Zitieren
    Lehrling Avatar von Zena3301
    Registriert seit
    Jan 2015
    Beiträge
    45
    Luciya wartete noch einige Minuten.
    In Gedanken ging sie nochmals ihre Möglichkeiten durch. Es wäre unsinnig, zur Drachenfeste zu gehen, solange sie als Mitglied der Dunklen Bruderschaft zu erkennen war. Denn sie traute es dem Jarl durchaus zu, dass die Bruderschaft schnell als möglicher Täter in die engere Wahl rücken könnte. Und vor allem würde sie dadurch einige Probleme bekommen, weshalb dieser Punkt auf ihrer imaginären Liste auf den letzten Platz rutschte. Stadtmauer wäre auch keine gute Lösung, zumindest nicht an dieser Stelle. Hier war die Mauer einfach zu hoch, als dass sie diese erklimmen könnte. Einfach mal abwarten und die Situation auflockern lassen – das wäre eine gute Alternative. Luciya müsste bloß aufpassen, keiner Wache in die Arme zu laufen und sich unauffällig verhalten. Doch auch letzteren Punkt konnte sie wenige Augenblicke später auch wieder streichen. Denn plötzlich wurde die Elfe gepackt und angesprochen. Instinktiv wich die Hand, die weiter von dem Gardist entfernt war, zu einem Dolch. Im ersten Moment glaubte Luciya, dass er sie nicht erkannt hatte. Dann schien er sie allerdings etwas genauer gemustert zu haben... Und sofort sprach er sie darauf an. Unauffällig umklammerte ihre Hand den Griff ihres Dolches. Sie traute dem Gardisten durchaus zu, dass er sie angreifen würde. Zumal er sie schon nach einem Grund fragte, weshalb er sie nicht direkt töten sollte. Luciya verkniff sich ein leichtes Grinsen. Schon häufig war sie in eine ähnliche Situation gekommen, und bei Sithis – sie hatte schon lange aufgehört zu zählen, wie oft sie nach solchen Gründen gefragt wurde.
    „Hm... Aus reiner Nächstenliebe?“, fragte Luciya ironisch, wobei sie selbst einen kleinen Fehler beging. Sie wusste, dass sie das Ganze eventuell etwas ernster nehmen sollte. Aber im Notfall konnte sich die Elfe auch verteidigen. Dennoch hatte sie in der Vergangenheit gelernt, dass sie ihre Feinde erst einmal einschätzen musste, bevor sie auf Risiko spielte. Nur leider wurde die Assassine da schnell etwas leichtsinnig. Trotzdem; der Kaiserliche hatte noch keine Waffe gezogen. Da konnte sie sich noch ein wenig erlauben, je nachdem, wie er reagieren würde. Allerdings wollte sie es nun doch nicht unbedingt darauf ankommen lassen. „Sage ich es mal so – würdet Ihr versuchen, mich zu töten, könnt Ihr mit Sicherheit davon ausgehen, dass ich mich wehre. Und glaubt mir, das geht ganz schnell.“ Es klang nicht nach einer Drohung. Eher nach einem freundlich gemeinten Tipp. Im Prinzip sollte es auch eher ein Tipp sein. Man sollte sich nicht leichtfertig mit Assassinen der Dunklen Bruderschaft anlegen. Vor allem aber sollte man ihnen nicht drohen, sie auf der Stelle zu töten. Gut, genauso wenig sollte Luciya selbst immer Ironie verwenden, wenn sie von Wachen angesprochen wurde. Aber sie hatte sich ja schnell 'verbessert'. Mehr oder weniger.
    Ihre Liste von vorhin müsste sie jetzt allerdings vorerst verwerfen. Die Situation in Weißlauf war sowieso etwas angespannt, da sollte nicht noch unnötig Blut vergossen werden. Andererseits hätte der Gardist schon einen guten Grund, Luciya in die Drachenfeste zu schleppen. Zum Einen, weil sie sich relativ auffällig im Schatten aufgehalten hatte, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie nicht vorhatte, sich freiwillig von dort weg zu bewegen. Und zum Anderen, er schien auch ein wenig auf Rache auf die Bruderschaft aus zu sein. Doch das waren oft Beweggründe für ein solches Verhalten. Luciya war damit bestens vertraut.
    Und obwohl sie sich vornahm, sich vorerst noch relativ friedlich zu verhalten, behielt sie ihre Hand am Dolch und sah zu dem Kaiserlichen, der etwas größer war als sie, auf. Man konnte ja nie wissen.
    Zena3301 ist offline
  11. #91 Zitieren
    Felllecker  Avatar von Moonlord
    Registriert seit
    Apr 2011
    Ort
    Ostflohbisstal
    Beiträge
    8.194
    [Bild: gK5QZi3hvwIdHqSabira2.jpg]

    Ra'Husbar erzählte Ri'saad noch einmal in allen Einzelheiten, was sich seit der letzten Nacht ereignet hatte. Sehr wortreich erklärte er vor allem, wie die neuen Söldner zu ihnen gekommen waren, was diese wiederum berichtet hatten und wie er ihre Nützlichkeit für die Karawane einschätzte. Dass dies recht laut zuging und die drei nicht weit entfernt herumstanden oder -saßen, störte dabei nicht. Selbst in Anequina oder Pelletine verstanden nur wenige Fremde ein paar Worte Ta'agra. Hier im fernen Norden konnten sie davon ausgehen, dass das Gesprochene unter ihresgleichen blieb.

    Sabiras dunkle Ahnung hatte sie nicht getäuscht. Gleich drei Opfer unter ihren Wachen, die Ra'Husbar als äußerst fähige Kämpfer beschrieb, gaben wirklich Grund zur Besorgnis und sie stimmte dem Händler zu, dass er sofort gehandelt und neuen Schutz organisiert hatte. Nur ... und dabei warf sie einen skeptischen Blick ans andere Ende des Lagers ... musste unbedingt ein Waldspitzohr darunter sein? Na ja, es war nicht ihre Entscheidung. Ra'Husbar würde schon wissen, was er tat.

    "Kuring baris ménta dewi ka mawa jiwa maranéhanana ka manéhna", sagte sie, wieder an die beiden gewandt.
    "Hatur nuhun, Ri'Sabira." Ri'saaad neigte dankend den Kopf und Sabira überließ ihnen die Planung des weiteren Vorgehens. Um ihren Vorschlag in die Tat umzusetzen würde sie bis zum Abend warten. Dann war die Chance größer, erhört zu werden und vielleicht gleich eine weitere Vision zu erhalten. Bis dahin hatte sie Zeit sich etwas umzusehen.
    Taren hatte sie schon kennengelernt. Sie sah ihn am nahen Feuer sitzen, wo sich auch ein weiterer Mensch befand. Er war etwas kleiner als der Magier, trug praktische Kleidung, die sehr gut verarbeitet schien und hatte sein Gesicht mit weißer Farbe bemalt.
    Wie Taren gesagt hatte, war der andere aus der Stadt gekommen. Vielleicht kannte er ja den Weg zum Tempel gut genug, um ihn beschreiben zu können. Dann brauchte Sabira nicht unterwegs danach zu fragen und somit die Aufmerksamkeit der Städter erregen.

    "Darf sie sich an euer Feuer setzen?" fragte Sabira höflich.
    Taren bot ihr mit einer einladenden Geste einen Platz neben sich an und auch der andere nickte freundlich. Dankend nahm sie auf einem der Holzbalken, die als Bänke dienten, Platz.
    "Ihr Name ist Sabira", begann sie und brach sogleich ab. Dieser Geruch? Möglichst unauffällig sog sie die Luft ein. Konnte das sein? Sie schwankte erst etwas, ob sie die Frage stellen sollte. Doch da sie keine unmittelbare Gefahr spüren konnte, tat sie es.
    "Sie hörte, dass Ihr in der Stadt wart. Darf sie Euch eine ... nein zwei Fragen stellen?" Auch wenn es etwas unhöflich war, so wartete sie die Antwort nicht ab sondern sah dem Menschen scharf ins Gesicht. "Kennt Ihr den Weg zum Tempel der Kynareth? Und mögt Ihr die Monde?"
    Moonlord ist offline Geändert von Moonlord (28.07.2015 um 21:15 Uhr)
  12. #92 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Quintus dämmerte es langsam, dass er sich von seinem Gepäck, welches in der Taverne lagerte, verabschieden konnte. Weißlauf war abgesperrt und alles, was er brauchte, würde er wohl oder übel hier kaufen müssen oder unterwegs. Allerdings war ihm die jetzt Frage wichtiger, was in der Stadt vorgefallen war. Hatten Gwess und er Glück gehabt, gerade noch vor die Stadttore gekommen zu sein? Was war danach passiert?

    Und warum ließ sich keine Wache hier blicken? Schließlich hatten sie sich bis vor kurzem ebenfalls mitten in Weißlauf aufgehalten. Er schüttelte den Kopf. Nicht, dass er es darauf anlegen würde, befragt zu werden, aber ein wenig seltsam kam es ihm schon vor. Es war wohl wie immer: nur ein paar dreckige Elfen und stinkende Khajiit. Da machte man sich die Mühe nicht.
    Wut brodelte in ihm hoch. Ein gefährlicher Moment. Er setzte sich im Schneidersitz ans Feuer und schloss die Augen um sich konzentrieren zu können. Als er sie wieder öffnete gesellte sich eine Khajiit zu ihnen, die sich in Ri'saads Begleitung befunden hatte. Ihr Alter ließ sich schwer einschätzen.

    Sie stellte sich als Sabira vor und ihre Frage machte Quintus nervös. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und wirkte für einen Außenstehenden wie ein Schnösel in Plauderlaune. „Sehr erfreut, Euch kennen zu lernen, Sabira. Ich bin Quintus und werde ein wenig mit der Karawane reisen.“
    Sein Lächeln verschwand. „Ich kann Euch gerne den Weg zum Tempel weisen oder Euch hinführen, aber ich befürchte, dass uns im Moment der Weg dorthin verwehrt bleibt.“
    Er beugte sich ein wenig in ihre Richtung vor und seine Stimme hatte etwas Lauerndes. „Die Monde? Wer mag sie nicht? Weisen sie dem Reisenden doch den Weg durch die Finsternis der Nacht. Vielbesungen ist die Macht der Monde und man erzählt sich wunderliche Dinge am sicheren Lagerfeuer.“ Er lachte auf. „Natürlich nur um die Kinder zu erschrecken.“
    Die beiden beäugten sich weiterhin misstrauisch. Roch sie sein wahres Wesen so wie er ihre Abhängigkeit von Skooma?
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (20.02.2015 um 21:38 Uhr)
  13. #93 Zitieren
    AC - Fresko  Avatar von Krysos1962
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Essen.NRW
    Beiträge
    4.134
    [Bild: Sthaiden_ava.jpg]
    ...
    Thaiden ging durch das Seitentor und schon wurde er von aufgebrachten Händler und Reisende umringt.
    „Warum ist das Tor geschlossen?...“
    „Ich wohne hier, also was soll das?...“
    „Was ist den der Grund für diese Maßnahme?...“
    „Ich kann mit diesem Wisch hier nichts anfangen, den mir die Wache gab. Ich kann nicht lesen, Mann!...“
    Und,und und. Tausende von Fragen prasselten auf den Leutnant ein.
    „Nun mal langsam und nicht alle auf einmal!...Das ist eine Anordnung des Jarls, weil ein Attentat verübt wurde. Und bis die Angelegenheit soweit geklärt ist, bleibt das Tor geschlossen!...“
    „Aber die Obrigkeit hier in Weißlauf weiß wohl, das der freie Handel ein Grundrecht ist, welches in jedem Distrikt garantiert werden sollte!“ wurde lautstark und wütend dagegen argumentiert.
    „Nun beruhigt Euch, Leute! Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber zur Zeit sind auch mir die Hände gebunden und muss mich an diese Anordnung halten. Noch läuft dieser Attentäter frei herum und könnte sich noch in der Stadt befinden. ...“
    „Was nicht mehr ganz den Tatsachen entspricht, Herr Leutnant!...“ wieder wurde Thaiden unterbrochen und man sie ihn an, dass das ihn langsam den letzten Nerv raubte. Diesmal war es eine Wache.
    "Die Kahjiits haben wohl wichtige Informationen dazu. Das man gesehen hätte, wie jemand sehr schnell die Stadt verließ und das noch bevor das Tor geschlossen wurde. ..."

    „Das wurde mir schon vermeldet und deshalb wollte ich auch in das Lager gehen, um mir selbst ein Bild zu machen, indem ich mir anhöre, was man zu sagen hat.“ erwiderte er und war dabei die Ansammlung vor dem Tor einfach stehen zu lassen.
    Aber schon wieder wurden hinter seinem Rücken weitere Rufe laut.
    „Und was ist mit uns?...Wie lange sollen wir denn noch warten!...“ rief ihm ein Mann barsch hinterher.
    Thaiden drehte sich abrupt um und griff sich den Mann am Kragen, der sich gerade eben noch das Maul aufriss. Mit gefährlich leiser und einer durchdringenden Stimme zischte der Offizier ihn an.
    „Es dauert eben, ist das klar! Es hilft nichts hier zu lamentieren und die andere Personen aufzuwiegeln. Wenn die Sache zutrifft, dass das der Attentäter war, den man seitens der Khajiits gesehen hat, dann werden sich die Tore auch wieder öffnen, weil es dann keinen Grund mehr gibt, die Anordnung aufrecht zu erhalten. Aber bis dahin, haltet mal schön den Kohl flach, ja? Ansonsten hat der Medikus gleich Einen, den er verarzten muss. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt, Mann?“ mit den letzten Worten ließ auch der Leutnant von seinem Kragen ab.
    „Ja, mein Herr! Glasklar!“ sagte dieser Mann kleinlaut, während er nach Luft schnappte.
    Ohne eines weiteren Lautes aus der Ansammlung entfernte er sich dem Tor.
    Innerlich hoffte er, das man etwas gesehen hatte, um die Farce auf der Drachenfeste zu beenden. Nur hatte er es noch nie mit der Katzenrasse zu tun und wusste nicht, wie er mit ihnen umgehen sollte. Ob sie ihn überhaupt verstehen würden. Aber es gibt für alles ein erstes Mal.
    Kurze Zeit später kam man im Lager an und er sah, das nicht alle der Katzen-Rasse anghörten. Viele Elfen waren anwesend und blickten teils überrascht, teils verwundert zu ihm herüber und in ihren Gesichtern war zu erkennen, das der Leutnant nicht der war, den man wohl erwartet hatte.
    Krysos1962 ist offline Geändert von Krysos1962 (21.02.2015 um 14:16 Uhr)
  14. #94 Zitieren
    Felllecker  Avatar von Moonlord
    Registriert seit
    Apr 2011
    Ort
    Ostflohbisstal
    Beiträge
    8.194
    [Bild: gK5QZi3hvwIdHqSabira2.jpg]

    "Die Monde? Wer mag sie nicht? Weisen sie dem Reisenden doch den Weg durch die Finsternis der Nacht. Vielbesungen ist die Macht der Monde und man erzählt sich wunderliche Dinge am sicheren Lagerfeuer.“ Quintus lachte auf. „Natürlich nur um die Kinder zu erschrecken.“

    Eine Weile starrten sie sich nur gegenseitig an, dann huschte über Sabiras Gesicht ein feines Lächeln. "Natürlich. Was sonst?" Quintus' Antwort hatte ihr gefallen, sagte sie ihr doch, dass er vorsichtig war und nicht wollte, dass sein Naturell offenbart wurde. Viele Jünger der Hungrigen Katze verhielten sich so oder versuchten es zumindest, solange sie der Segnung ihres Herrn zu widerstehen vermochten. Sabira war sofort bereit, sein Geheimnis für sich zu behalten, und doch war sie neugierig, ob sie nicht etwas von ihm in Erfahrung bringen könnte, was sie noch nicht wusste.
    "Für Menschen und Elfen ist dies wohl die einzige Bedeutung Ja-Kha'jays", fuhr sie fort. "Für die Khajiit sind die Mysterien vielfältiger. Sie würde sich freuen, mit Euch ausführlicher darüber sprechen zu können. Doch nicht jetzt. Sie ist müde von der langen Reise und außerdem bekommen wir Besuch."

    Gemeint war damit ein gerüsteter Krieger, der auf das Lager zugeschritten kam. Von weitem wies sein Gesicht unter dem Helm eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem von Quintus auf, fand sie. Aber das musste ja nichts heißen.
    Sabira drehte sich ein wenig auf ihrem Sitz, sodass sie den Ankömmling besser betrachten konnte, und wartete.
    Moonlord ist offline Geändert von Moonlord (28.07.2015 um 21:15 Uhr)
  15. #95 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Quintus versuchte erst gar nicht von diesem unangenehmen Thema abzulenken. Unter vier Augen hätte er ihr eventuell gesagt, dass er ein Werwolf ist, aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
    „Wir können gerne darüber sprechen, Sabira. Später einmal.“ Er wusste nicht, warum er ausgerechnet ihr vertraute.
    Ihm graute vor dem Moment, an dem er sich vielleicht aus der Not heraus verwandeln musste. Wie würden seine Mitreisende reagieren? Ihn töten? Er hatte ja nicht einmal den Mut, es seinen Eltern zu beichten. Dieser Fluch lastete auf seiner Seele und er spürte, dass er sich den Menschen immer mehr verschloss aus Angst, entdeckt zu werden. Dabei war es nicht seine Schuld gewesen. Er hatte nicht gesagt: „Oh toll, macht mich zum Werwolf! Ich bin begeistert!“ Er wurde angefallen. Ungefragt, brutal und er fühlte sich hilflos. Ausgeliefert.

    In derart finsteren Gedanken versunken merkte er erst gar nicht, dass Ri'saad sich neben ihn setzte. „Ihr seid der Sohn von Sodril aus Markarth?“
    Quintus drehte sich erschrocken um und blickte dem alten Kater in die müden Augen. Man sah ihm an, welche Strapazen er hinter sich hatte und dass er über den Verlust seiner Begleiter traurig war. „Ja, ich bin Quintus. Mein Vater macht hin und wieder Geschäftet mit Euch und wir hielten es für eine gute Idee, diese Handelsbeziehungen zu vertiefen um regelmäßige Lieferungen machen zu können in Gebiete, die uns bislang verwehrt blieben. Für Euch wäre natürlich eine angemessene Gewinnbeteiligung der Anreiz, unsere Waren zu verkaufen.“
    „Er weiß noch, wie Ihr als kleiner Junge an Ri'saads Fell gezupft und ihn gefragt habt, ob es echt ist.“ Ri'saad lachte laut auf und Quintus lief rot an. „Seid Ihr immer noch so neugierig?“
    Nun musste auch der Halbelf lachen. „Ich befürchte, da hat sich nichts geändert.“
    Der Khajiit wurde wieder ernst. „Ri'saad vertraut Euch, weil er Euren Vater kennt, aber seine Begleiter kennen Euch nicht. Ra'Husbar tat gut daran, Euch auf die Probe zu stellen.“
    In diesem Moment betrat jener Mann das Lager, dem Quintus bei Belethor begegnet war.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (21.02.2015 um 11:28 Uhr)
  16. #96 Zitieren
    AC - Fresko  Avatar von Krysos1962
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Essen.NRW
    Beiträge
    4.134
    [Bild: Sthaiden_ava.jpg]
    ...
    Irgendwie kam sich Thaiden vor wie auf verlorenem Posten.
    Wem sollte er ansprechen? Oder sollte er einfach warten, bis einer sich seiner annahm. Seine Blicke schweiften über die Anwesenden hinweg, die immer noch dastanden, leise mit sich unterhielten und immer wieder zu ihm rüberblickten. Er konnte Betroffenheit und leichte Verwirrung in ihren Augen erkennen, aber auch ein gewisses Maß an Interesse und Neugierde. Auch sah der Offizier ein ihm schon bekanntes Gesicht. Ein Mann, mit den er schon bei Belethor zu tun hatte. Es war zwar nur ein kurzes Zusammenkommen, doch seine markante Gesichtsbemalung stach hervor. Und so etwas vergaß man nicht so schnell. Aber auch ohne hätte er sich das Gesicht eingeprägt, auch wenn er das nur kurz gesehen hätte. Das konnte er schon immer, Gesichter merken.
    In ihm stieg langsam das Interesse daran auf, was man zur fraglichen Zeit gesehen oder bemerkt haben sollte. Er wurde etwas unruhig und das zögerliche Betrachten der Anwesenden machte ihn noch nervöser.
    Ja! Er war irgendwie auf verlorenem Posten. Ein Gefühl, welches ihm fremd war, ihn Unbehagen bereitete.
    Das wollte er nun schnell ändern. Also ging Thaiden etwas in das Khajit-Lager hinein und rief:
    „Wer hat hier das Sagen?“
    Krysos1962 ist offline Geändert von Krysos1962 (21.02.2015 um 23:15 Uhr)
  17. #97 Zitieren
    Held Avatar von Chaos
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    5.099
    [Bild: Taren_Thumbnail_2.png]

    Während sich Quintus und Sabira über Monde unterhielten, die er zwar zugegebenermaßen schön und faszinierend fand, die ihn im Moment aber auch einen feuchten Dreck interessierten, beschloss er bei Do’Aahin nochmal nach dem Rechten zu sehen. Eine letzte Idee blieb ihm noch, wobei er sich wunderte warum er nicht früher darauf gekommen war. Er fand sie so weit vom Trubel weg wie nur möglich ohne das Lager zu verlassen, wo sie auf einer Kiste saß und nervös die Hände faltete.

    „Grüße Do’Aahin. Hättest du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setzen würde?“ Sie musterte ihn misstrauisch, nickte dann jedoch, wenn auch nur zurückhaltend.
    „Was machen deine Wunden? Soll ich sie mir noch einmal anschauen?“ Diesmal bekam er ein vehementes Kopfschütteln zur Antwort. Taren war verwundert über ihr Verhalten zuckte aber nur mit den Schultern und setzte sich zu ihr.
    „Also, was machst du hier ganz alleine, abgeschieden von dem Rest?“
    „Was geht dich das an?!“, fauchte sie ihn so scharf an, dass Taren zusammenzuckte. Er brauchte einen Moment um sich wieder zu fassen, erhob sich dann jedoch und machte sich auf zu gehen.
    „Es tut mir leid, ich wollte nur sehen ob alles in Ordnung ist, weil du hier alleine warst. Ich lasse dich wieder in Frieden.“ Doch bevor er einen Schritt machen konnte, hielt die Khajiit ihn mit einem reumütigen Gesichtsausdruck zurück.
    „Nein warte. Do’Aahin ist dir dankbar für deine Mühen und hat sich unangemessen verhalten. Entschuldige.“ Taren konnte sich keinen Reim auf ihre Reaktionen machen, bis er bemerkte, dass ihr Blick seit seinem Erscheinen kaum von dem Karawanenführer gewichen ist.
    „Ist es wegen Ri’saad?“, fragte er und deutete über die Schulter auf ihn, „Bist du deswegen so nervös?“ Er bekam keine Antwort.
    „Solltest du dich nicht wegen seiner Rückkehr freuen? Warum gehst du nicht zu ihm und redest mit ihm, ich bin mir sicher er wird dich sprechen wollen.“
    „Wenn Ri’saad Do’Aahin sprechen will, wird er sie zu sich rufen“, gab sie nur knapp zurück.
    „Ich habe das Gefühl es gibt einen weiteren Grund, warum du nicht mit ihm reden willst.“ Wieder keine Antwort.
    „Was stimmt nicht, habe ich mir dein Vertrauen nicht verdient?“
    „Ich bin dir dankbar für meine Heilung, aber du bist immer noch ein Fremder und verstehst nichts von den Problemen der Khajiit.“
    „Umso besser, mit mir ist es unkompliziert und irgendwann sind ich und deine Geständnisse weg.“ Diesmal huschte ein Schmunzeln über Do’Aahins Gesicht, verschwand aber schnell wieder und wurde durch ein langes Seufzen ersetzt.
    „Do’Aahin ist nicht sonderlich erpicht darauf mit Ri’saad zu sprechen und ihm erklären zu müssen, wie drei ihrer Kameraden gestorben sind…und warum sie als einzige überlebt hatte.“ Der letzte Teil überraschte Taren, er hatte derartige Gedankengänge für typisch menschlich gehalten.
    „Ich hoffe, dass du das nicht ernsthaft glaubst. Ich hatte die Gelegenheit mit Ri’saad zu sprechen und leider war es auch an mir ihn über den Überfall aufzuklären. Ich konnte Schock und Trauer aus seinem Gesicht lesen, du hast keinen Grund zu glauben, dass er dich für das Unglück verantwortlich macht oder keine Freude über dein Überleben verspürt.“ Doch die Khajiit blieb zweifelnd.
    „Hast du in deinem Leben jemanden verloren?“ Taren schüttelte den Kopf, fügte jedoch hinzu:
    „Ich habe aber viele beobachtet, die jemanden verloren haben. In diesem Sinne hast du recht, ich bin nur ein Fremder und werde dir nicht helfen können. Gehe zu Ri’saad und sprich mit ihm, sag ihm alles was du weißt, hilf ihm dir zu helfen. All deine Brüder und Schwestern verspüren Trauer, es wird euch allen helfen sie zu teilen, statt sie alleine auszusitzen.“ Er bekam wieder keine Antwort, beließ es diesmal aber dabei. Ihre Gastfreundschaft hatte er schon lange überstrapaziert. Stattdessen fragte er nach dem, wofür er überhaupt gekommen war:
    „Bevor ich dich wieder verlasse, könntest du mir sagen, wo der Kampf stattgefunden hatte?“ Ihm war bewusst, dass er erneut ein unangenehmes Thema ansprach, gerade in diesem Moment, doch hoffte er sie würde ihm aufgrund seiner Intention dennoch weiterhelfen.
    „Warum willst du das wissen? Der Ort wurde bereits untersucht als…als meine Kameraden geborgen wurden. Ich habe nachgefragt, die anderen haben nichts entdeckt.“
    „Vielleicht saß die Trauer zu tief, um den Ort gründlich zu untersuchen. Außerdem verfüge ich über Magie, die zusätzliche Möglichkeiten für ein solches Unterfangen bietet. Ich kann dir bei deinen Gedanken nicht helfen, aber wenigstens damit kann ich behilflich sein.“ Do’Aahin zögerte einen Moment, erhob sich dann aber und bewegte sich in Richtung Straße.
    „Es geschah kurz hinter der Straße, im Hügelanstieg. Ich werde dich begleiten.“
    „Nein du bleibst hier. Deine Verletzungen sind noch nicht vollständig verheilt und du solltest dich schonen.“ Und bevor Do’Aahin protestieren konnte fügte er mit einem Lächeln hinzu:
    „Außerdem willst du dich nur von Ri’saad drücken“, und erstickte damit jeden Protest im Keim.
    „Sprich mit ihm“, sagte er abschließend und machte sich dann auf den Weg zum Ort des Geschehens.

    Dort angekommen fand er…nichts. In diesem Moment wusste er nicht was er erwartet hatte, Spuren lesen war immerhin keiner seiner Stärken. Er wünschte er hätte Gwess dabei, sie machte den Eindruck als wäre diese Aufgabe für sie kein Problem gewesen. Doch hatte er immer noch das Gefühl bei ihr etwas verbrochen zu haben und um sich mit ihr nach dem Gespräch mit Do’Aahin auseinanderzusetzen fehlten im einfach die Nerven. Doch hatte er die Khajiit nicht belogen und besaß tatsächlich Magie, die ihm weiterhelfen würde. Er zückte seinen Dolch und setzte zu einem kurzen Schnitt in der linken Handfläche an, viel würde er benötigen. Dann konzentrierte er sich auf ein Bild der Flüssigkeit, seine Gedanken waren vollständig erfüllt von Rot. Als er seine Augen wieder öffnete, waren rund um ihn herum rote Flecken aus Magicka erschienen. Seine Magie zeigte ihm was dem Auge verborgen blieb, Spuren, die das Wetter und die Khajiit bereits verwischt haben. Manche waren so groß wie sein Oberkörper. Erst jetzt wurde ihm das Ausmaß des Kampfes bewusst und sein Respekt vor dem Können des Attentäters im größer. Doch Taren war nicht hier um sich die Geschehnisse nochmals bildlich vorzustellen. Stattdessen fand er schnell wonach suchte. Eine Spur aus Blut entfernte sich von seiner Position, tiefer in die Hügel hinein.

    Der Anstieg wurde steiler, doch nach einer Weile erreichte er ein kleines Plateau. Dort fand er ein zusammengefallenes Zelt, groß genug für eine Person, ein paar Säcke, einen Rucksack, sowie eine abgebrannte Feuerstelle. Und einen Mann der sich durch das Lager wühlte, der war genauso überrascht war von Tarens Erscheinen, wie Taren selbst von der Anwesenheit des Mannes. Doch erlangte sein Gegenüber schneller wieder die Fassung, packte seine Streitaxt vom Rücken und stürmte auf den Bretonen zu.
    Chaos ist offline
  18. #98 Zitieren
    Felllecker  Avatar von Moonlord
    Registriert seit
    Apr 2011
    Ort
    Ostflohbisstal
    Beiträge
    8.194
    [Bild: RPG_F1.jpg]

    Der Krieger kam auf das Lager zu, bleib dann stehen und sah sich unschlüssig um. „Wer hat hier das Sagen?“ rief er aus.
    Ein leicht amüsiertes Lächeln huschte über Ri'saads Gesicht, so fein, dass es wohl nur die Khajiit in seiner Umgebung bemerkten, denn das meiste davon blieb unter dem Fell verborgen. Die Frage des Nord sprach von der Ignoranz seines Volkes anderen gegenüber, auch wenn er sich dessen wahrscheinlich gar nicht bewusst war. So viele Jahre besuchten sie nun schon die Stadt, um ihre Waren feilzubieten, und trotzdem hielt es kaum jemand der Herrscherfamilie für nötig, sich einmal nach den Leuten zu erkundigen, die ihre Zelte vor den Toren aufschlugen.
    Ri'saad erhob sich, trat einen Schritt auf den Ankömmling zu und sprach: "Sein Name lautet Ri'saad und er freut sich, einen so hohen Gast an seinem bescheidenen Feuer begrüßen zu dürfen. Wie kann Ri'saad Euch behilflich sein, Leutnant Thaiden?"
    Auch wenn er den Mann bisher nur von weitem gesehen hatte, so wusste Ri'saad doch gleich mit wem er sprach. Sein Gegenüber zu kennen war immer ein großer Vorteil, wenn man mit jemandem verhandeln wollte. Ri'saad war lange genug im Geschäft, um das zu wissen.
    Moonlord ist offline Geändert von Moonlord (22.02.2015 um 15:37 Uhr)
  19. #99 Zitieren
    AC - Fresko  Avatar von Krysos1962
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Essen.NRW
    Beiträge
    4.134
    [Bild: Sthaiden_ava.jpg]
    ...
    Thaiden hatte den Unterton bei dem Satz: „...einen so hohen Gast an seinem bescheidenen Feuer begrüßen zu dürfen. ...“ deutlich verstanden. Ri´saad machte keinen Hehl daraus, das er gewisser Maßen nicht besonders beindruckt darüber war, das gerade jemand aus der Balgruuf-Familie hier auftauchte und sich dem "niederen Volk" annahm. Mehr verblüffte es Thaiden, das man ihn kannte und dieser Khajit seinen Namen aussprach.

    Auch war ich lange weg und habe wohl vergessen, das eure Karawane oft hier vorbei kam und es immer noch tut. Ihr kennt mich? Woher …
    Ist auch im Moment vollkommen uninteressant. Entschuldigt mein eigenartiges Auftreten. Und ja, ich gehöre vielleicht vom Namen her zur Obrigkeit, bin aber selbst in normalen Verhältnissen aufgewachsen. Also bitte keine falsche Bescheidenheit! Ich bin nicht hier, um die unterschiedlichen Einstellungen unserer Völker zueinander zu diskutieren. Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. ...
    Ich habe nicht oft, besser gesagt kaum mit Personen eurer Rasse zu tun und deshalb fühle ich mich etwas unschlüssig und unwohl darüber, wie ich mit dieser Tatsache umgehen und verhalten soll.
    Man hat mir vermeldet, man hätte wichtige Informationen für den Jarl. Ihr habt vielleicht davon gehört, was in der Stadt geschehen ist, oder? Warum man Weißlauf abgeriegelt hatte? Was könnt Ihr mir in diesem Bezug berichten? Ich bin hier, um die Angelegenheit zu klären, damit die Farce, die auf der Festung vollzogen wird, ein Ende hat.
    Habe auch nebenbei gehört, das es auch in eurem Volk schreckliche Vorfälle gab, das tut mir leid!“

    Der Leutnant nahm das Angebot an und setzte sich an das große Feuer. Dabei betrachtete er seinen Gegenüber genauer. Dabei rutschte ihm das abgerissene Pergament aus der Rüstung und wäre fast in das Lagerfeuer gefallen ...
    Krysos1962 ist offline Geändert von Krysos1962 (22.02.2015 um 14:08 Uhr)
  20. #100 Zitieren
    Held Avatar von Chaos
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    5.099
    [Bild: Taren_Thumbnail_2.png]

    Während Taren seine Arme schützend vor den Körper hielt durchdrang Ebenerz, das härteste von Menschenhand geschaffene Material, Zelle für Zelle sein Fleisch. Die Streitaxt traf ihn mit voller Wucht, sodass er zu Boden geschleudert wurde und sich gerade noch festhalten konnte um den Hügel nicht herunterzufallen, ließ ihn ansonsten aber unbeschadet. Doch der nächste Hieb folgte bereits und der erste Angriff ließ seine magische Rüstung bereits bröckeln. Er stoppte die Axt kurz über seinem Kopf mithilfe von Telekinese und entbrannte damit ein Muskelspiel zwischen seiner Magie und der Stärke seines protzigen Feindes. Beiden stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, doch war es Taren, dem die Ressourcen ausgingen, während sich die Axt langsam auf ihn herabsenkte. Er erkannte, dass er diesen Wettstreit nicht gewinnen konnte und versuchte stattdessen mit einer Hand die Axt zur Seite zu drücken, damit er mit der anderen in die Offensive übergehen konnte. Doch als er die Stärke seiner Telekinese halbierte, schoss die Waffe schon auf ihn herab bevor er sie vollständig ablenken konnte und durchdrang seine linke Schulter. Der Schmerz erfüllte die linke Hälfte seines Oberkörpers, doch Taren blieb konzentriert. Er drückte die Schneide sogar noch tiefer in sein Fleisch, damit sein Gegner sie nicht wieder herausziehen und zum nächsten Angriff übergehen konnte. Während der Nord sich mit seiner Streitaxt abmühte, packte Taren einen kopfgroßen Stein und schleuderte ihn dem Mann in die Magengrube. Keuchend löste sich sein Griff von der Waffe und er sank zu Boden. In der Zeit entfernte der Bretone die Axt mit einem Aufschrei und ließ sie den Hügel hinunterfallen, dann erhob er sich und zückte seinen Dolch. Seine Magickavorräte waren so gut wie aufgebraucht und er musste sich anderen Mitteln bedienen. Mittlerweile hatte sich der Angreifer auch wieder erhoben und stürmte unbekümmert, wenn auch unbewaffnet, auf den Magier zu. Dieser zog einen tiefen Schnitt durch seine Hand, aus der er daraufhin einen roten Blitz schleuderte. Zitternd wurde der Angreifer zum Stillstand gebracht, während der Geruch von verbranntem Fleisch von ihm emporstieg. Taren nutze die Bewegungsunfähigkeit seines Gegners und fügte auch ihm einen großzügigen Schnitt mit dem Dolch zu. Während sich sein Blut mit dem des Mannes mischte, erholte sich dieser wieder und fuhr mit seinem Ansturm auf Taren fort. Doch schon nach wenigen Schritten merkte er, wie sein Körper ihm nicht mehr gehorchen wollte. Seine Glieder wurden taub und zitterten bis schließlich ein Ruck durch seinen Körper ging und er aufrecht wie eine Kerze zum Stehen blieb. Es dauerte einen Augenblick bis er bemerkt hatte, dass Taren seine Hände wie ein Puppenspieler auf ihn gerichtet hatte und er sich in der Gnade des Magiers befand.

    „Wie ist dein Name?“, fragte der Bretone mit schmerzerfülltem Gesicht.
    „Gu…Gunjar“, presste der Nord hervor. Selbst seine Lippen wollten sich kaum bewegen.
    „Dein Lager?“ Taren bekam etwas, dass man als Kopfschütteln deuten konnte zur Antwort.
    „Plünderer?“ Ein Nicken.
    „Weißt du wem das Lager gehört?“ Er erhielt einen dumpfen Laut als Antwort. Der Bretone bildete sich ein er löste den Zauber ein wenig, doch waren es seine Fähigkeiten und seine schwindende Lebensenergie, die die Kontrolle allmählich aufgaben.
    „Es war eine vermummte Gestalt, ganz in schwarz“, brach es aus Gunjar heraus als er wieder sprechen konnte. „Er hatte es eilig hier ganz schnell zu verschwinden.“
    „Welche Richtung?“ Taren spürte, dass dies die letzte Frage sein würde, bevor der Nord wieder frei war.
    „Westen.“ Mit wackeligen Knien sackte der Mann zu Boden und wartete bis die Taubheit aus seinem Körper verschwand. Er sah den Magier erschöpft und schwer atmend. Sobald er unvorsichtig wurde, würde er den Dolch in seinem Stiefel ziehen und ihm die Kehle durchschneiden.
    „Verschwinde“, hörte er den Magier sagen, der sich nun von ihm abwandte. Doch Gunjar dachte nicht daran. Er zog den Dolch und schoss auf ihn zu. Nur noch wenige Schritte…dann spürte er einen Schmerz am Hinterkopf und seine Welt wurde schwarz.

    Der Mann und der Stein fielen mit dumpfen Lauten zu Boden und regten sich nicht mehr. Bevor Taren die Arbeit des Mannes abnehmen und das Lager durchsuchen würde, machte er sich daran seine Verletzung zu versorgen. Sein Magicka reichte bei weitem nicht aus um die Wunde zu schließen, doch wenigstens konnte er die Blutung stoppen, den Rest musste er im Lager behandeln lassen. Er hoffte nur er müsste nicht die Diskrepanz zwischen der kruden Verletzung in seiner Schulter und dem sauberen Schnitt in seiner Handfläche erklären. Als er allerdings daran dachte, wie die Khajiit Do’Aahins Wunden versorgt haben, verflog seine Sorge wieder. Schließlich richtete er seine Gedanken auf das Lager.
    Die Feuerstelle war längst abgebrannt und unter dem Zelt fand er nur den Schlafsack. Die Säcke waren allesamt leer, wiesen jedoch auf Nahrung hin. Zuletzt blieb noch der Rucksack, mit dem sich Gunjar bei seiner Ankunft befasst hatte. Dieser enthielt das Buch „Ein Spiel zu Tische“, Papier, Feder, ein Tintengefäß, sowie ein grünes Fläschchen, was vermutlich Gift enthielt. Nichts von alldem war von Belang. Enttäuscht wand Taren sich ab. Er hätte erwarten können, dass jemand, der es alleine gegen vier erfahrene Krieger aufnehmen konnte, keine offensichtlichen Spuren hinterlassen würde. Allerdings fragte er sich dennoch, warum der Attentäter überhaupt sein Lager hier aufgeschlagen hatte. Da fiel ihm ein, dass er Gwess darum gebeten hatte sich zu erkundigen, ob etwas in der Stadt vorgefallen sei. Er hätte doch mit ihr sprechen sollen, obgleich er noch immer nicht sonderlich erpicht darauf war.
    Bevor er sich an den Abstieg machte schaute er noch zu dem bewusstlosen Nord rüber. Er war schließlich vor Taren eingetroffen und hatte vielleicht bereits etwas mitgehen lassen. Als der Bretone durch seine Taschen wühlte bekam er einen Zettel zu fassen, der bei näherer Betrachtung garantiert nicht Gunjar gehörte.


    Das Blut war schon längst getrocknet und die andere Hälfte schien gewaltsam entfernt worden zu sein. Die Schrift erkannte Taren sofort, lesen konnte er sie allerdings nicht. Hätte er seine Beschwörungskenntnisse von den Daedra, statt von der Nekromantie genommen, wäre es wohl kein Problem gewesen. Dennoch war es ein wichtiger Hinweis. Vielleicht wäre Quintus in der Lage die Daedraschrift zu lesen, immerhin hatten die Dunmer in ihrer Kultur eine weitaus stärkere Bindung zu den Daedra als die meisten anderen Völker. Doch vorerst wollte er hier nur weg und sich erholen.

    Beflügelt von seinem Fund stieg Taren den Hügel hinab und kehrte zum Lager zurück.
    Chaos ist offline
Seite 5 von 17 « Erste 1234567891216 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •