Seite 17 von 17 « Erste ... 6101314151617
Ergebnis 321 bis 332 von 332
  1. #321 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | in der Nähe des Lagers der Riesen • Erleichterung

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] »Meinst Du, unser großer Krieger kommt mit den Banditen zurecht? Nicht, dass wir ihn noch retten müssen,« hatte Quintus nach einem »Danke, Elfenschwester.« zu ihr gesagt. Die Angesprochene schüttelte ihren Kopf und begann, wie es Kinder tun mit den Fingern zu zählen: »Thaiden, Taren …« »ein Bandit und noch einer …«. Sie hielt vier Finger hoch, wobei der Daumen in die Handfläche gewinkelt war, und sagte zu Quintus: »Ich glaube nicht und es ist entschieden, denke ich.«

    Sie hatte Vertrauen in ihren Partner. Aber sie sah auch in dem Mondlicht die Veränderungen, die an ihm vorgegangen waren. Denn er hatte mit ihr anders gesprochen als sonst. Tiefer klang seine Stimme, männlicher, aber auch aggressiver. Auch schien es ihr, als ob seine Ohren eher der ihren glich. Zumindest zeigte sich in dem Licht, dass jetzt hier, zwar schwach, aber gut die Senke ausleuchtend, keck eine Ohrspitze aus dem schwarzen Haar. Auch wenn diese eigentlich durch den geflochtenen Zopf eine gewisse Vorgabe der Ordnung hatten. Sie vermied jeden Spott oder Vergleiche. Sie hatte Vertrauen. Gwess wollte auch nicht über den gerade erfolgten Kampf reden. Nicht über das Glück, welches an ihrer Seite gestanden hatte. Sie wollte auch nicht die gesehenen Dinge bewerten. Das konnte man immer noch tun. Es war zudem noch nicht vorbei.

    »Vorbei ist es nie«, sagte sie eher leise zu sich und ging wiederum in eine gehockte Position. Sie schaute sich um. Dort das tote Mammut, daneben die Aschehaufen, auch die getöteten Banditen lagen in der Senke. Unweit von ihnen war ja das Lager der Riesen. Der eine war ja hilfreich im Kampf erschienen, dann mit dem anderen Mammut wieder abgezogen.

    Sie schaute zu Quintus und sagte: »Elfenbruder, lasse uns hingehen zum dem Lager. Nachsehen. Wir sollten ergründen was dort war und wer es war!« Sie schaute ihn an und fügte noch hinzu: »Wir sollte dabei langsam vorgehen und unsere Gemüter beruhigen. Ich bin immer noch innerlich voller Anspannung und vielleicht findet sich auch einigermaßen gute Beute.«
    VRanger ist offline
  2. #322 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Quintus kämpfte mit sich, der Wolf versuchte die Oberhand zu gewinnen. Er war froh, als Gwess vorschlug, sich dem Lager der Riesen zu nähern. Irgendwo in der Nähe vermutete er den Magier. „Sei vorsichtig, wir wissen nicht, was dort auf uns wartet.“
    Er duckte sich und schlich voran, musste aber anhalten, da rote ihm Schlieren vor den Augen die Sicht nahmen. Er atmete stoßweise aus und bemühte sich, dabei nicht allzu laut zu sein. Schweiß lief ihm über die Stirn, er hielt immer noch den Griff seines Schwertes fest in der Hand und spürte, wie sich die langen Fingernägel in seine Handfläche bohrten. Bald würden sie zu Klauen werden, wenn es ihm nicht gelang, sich zu beruhigen. Er ging kurz in die Hocke, blickte Gwess verzweifelt an und atmete tief durch. Ihm wurde schwindelig, er verlor das Gleichgewicht und fiel auf sein Hinterteil. Ein schöner Held!

    Die Elfe hatte nach ihm gefasst, aber ins Leere gegriffen. Nun wartete sie geduldig, bis sich seine Atmung normalisierte und er nicht mehr schnaufte wie ein Mammut, das einen Berg bezwingen wollte. Langsam konnte er wieder sehen, immer noch mit den Augen des Wolfes und er würde noch eine ganze Weile brauchen, bis das Bestienblut sich wieder beruhigt hatte. Was würde er jetzt für einen Schluck Wasser geben!

    Er rappelte sich ächzend in die Höhe, schaute zurück auf den Hügel, wo ihnen Thaiden entgegenkam. Der große Krieger schien keine Probleme mit seinen Angreifern gehabt zu haben und er schlug die gleiche Richtung ein. „Wollen wir auf Thaiden warten?“, fragte der Dunkelelf Gwess mit grollender Stimme. Ihm wäre es ganz recht, wenn sich noch jemand ihnen anschloss, zumal immer noch die Möglichkeit bestand, dass der Magier vor ihnen lauerte.
    Das Mammut stieß Laute von schmerzhafter Intensität im Lager der Riesen aus. Offensichtlich trauerte es um seinen Artgenossen. Dieser Lärm machte es Quintus fast unmöglich, noch andere Geräusche in der Umgebung zu hören.
    Dawnbreaker ist offline
  3. #323 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | in der Nähe des Lagers der Riesen • Orientierung

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] »Sei vorsichtig, wir wissen nicht, was dort auf uns wartet,« sagte Quintus. Dem merkte Gwess in allen Dingen an, dass er mit sich rang. Er wollte zum Lager der Riesen, aber sie mussten zum Lager der Banditen. Er strauchelte, sie griff ins Leere. So saß er letztlich auf seinem Hosenboden. Aber er war immer gut im Erkennen von neuen Dingen. Aus dieser Haltung heraus sagte er, in einem Ton, der der Waldelfin das Blut zum Stocken brachte: »Wollen wir auf Thaiden warten?«

    Sie hatte den Krieger zuerst nicht gesehen, doch jetzt nach dem Hinweis sah sie ihn kommen. Sie nickte zuerst. Doch hatte ihr Begleiter die Geste erkannt? So sagte sie allen Mut aufbringend, nach einer Idee suchend: »Quintus bleibe mal sitzen ... hier trinke etwas, es ist Wasser und lasse uns auf Thaiden warten …« Sie schwieg für einen Moment, weil sie nochmals die Hangkante in dem Mondlicht prüfte. Sie setzte sich dabei neben ihn. Nach einigen Blicken platzte es aus ihr heraus: »Wo ist Taren? Der Sohn des Jarls kommt allein!«

    Und weil sie noch ein wenig Zeit hatten, bis er den Hang zu ihnen heruntergelaufen war und es auch keine Gefahr drohte, konzentrierte sich die Waldelfin wieder auf ihren Gefährten. Sie beschloss mit ihm zu reden. Das tat sie in der Hoffnung, dass es ihm ablenken und so helfen würde. Denn er war ja jetzt nicht allein. Sie rutsche ein wenig zur Seite, sodass sie ihn besser sehen konnte. Dabei sah sie seine Augen, die sich irgendwie verändert hatten. Vielleicht sieht er auch deswegen so gut in der Nacht, dachte sie. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Sie sagte etwas eher für sich und wieder holte es: »Quintus, du hast mich gefragt, ob ich Vertrauen habe. Und ich sage dir jetzt hier, wo wie beide ihr so sitzen, ja ich vertraue dir.« Sie führte mit der Handbewegung einen Kreis. Dabei zeigte sie auf einige Dinge und sprach dazu: »Dort liegt das tote Mammut. Es hat den Zauberer aus dem Lager der Banditen geschleudert. Er ist weg. Aber im Flug hat er etwas fallen gelassen. Das sollten wir nachher suchen.« Ihre Hand blieb auf der Höhe und zeigte weiter auf das riesige tote Tier. »Daneben sind Aschehaufen. Leichter Rauch steigt noch auf. Das sind Tote, die der Magier wiederbelebt haben muss. Ohne ihn sind sie zerfallen. Hier lohnt es sich auch zu schauen.« Weiter wanderte der Arm und sie sagte noch einiges zu dem sichtbaren Lagerplatz. Dann blieb die Hand bei dem Banditen, denn sie aus dem vollen Lauf aus der flüchtenden Gruppe geholt hatte: »Zum einen würde ich mir gern meinen Pfeil wiederholen. Zumindest seine Spitze. Es ist ja ein seltenes und gutes Material. Aber was mir spontan einfällt …«, hier griff sie selbst zu ihrem Trinkschlauch, den Quintus wieder abgelegt hatte, trank einen Schluck und fügte an: »Wir sollten schauen, ob die Toten Spuren des Kampfes tragen. Ich meine Zeichen eines Krallenangriffs, den die Khajiit mit ihren Klauen auszuführen vermögen. Dann hätten wir einen ersten Zusammenhang. Was meinst Du dazu?«, fragte sie ihn.
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (16.03.2016 um 07:47 Uhr) Grund: vervollständigt
  4. #324 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Quintus war heilfroh, Gwess in seiner Nähe zu wissen, denn im Moment war er alles andere als wehrhaft. Es kostete ihn Unmengen an Energie, sich nicht in einen Werwolf zu verwandeln, aber er merkte, dass das Bestienblut langsam zurückgedrängt wurde. Er war zwar immer noch etwas verwirrt, aber so langsam konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen.
    Er lächelte Gwess dankbar an und nahm noch einen Schluck aus ihrem Trinkschlauch. Nicht zu viel, denn er wollte nicht gierig erscheinen, auch wenn er sich ihren Wasservorrat gerne zur Gänze einverleibt hätte. „Danke.“ Das war alles, was er im Moment sagen konnte und seine Stimme kam ihm kratzig vor, allerdings hatte sie wieder eine normale Tonlage erreicht.
    Andere Anzeichen würden nicht so schnell abklingen und mit seinen lichtempfindlichen Augen hatte er sicher noch bis zum nächsten Mittag Probleme. Er schob sich eine lose Haarsträhne hinter seine spitzen Ohren und bemerkte, dass sie ihre Form verändert hatte. Eine weitere Strähne pustete er genervt aus dem Gesicht.
    Die Beschreibungen der Elfe halfen ihm dabei, sich wieder zurechtzufinden. Sie mussten schnell handeln und es war fraglich, dass Thaiden wirklich den Weg zu ihnen einschlug, denn der Krieger verharrte auf dem Fleck. Vielleicht galt sein Augenmerk etwas anderem? Sie hatten lange genug gewartet.

    „Nun gut, lass uns die toten Banditen untersuchen, vielleicht finden wir Hinweise.“ Er stand auf, streckte das Kreuz kurz durch und stand nach einem leichten Schwindel wieder gewohnt sicher auf den Beinen.
    Er stellte sich so nah neben Gwess, dass sich ihre Schultern berührten, und flüsterte: „Es ist so ruhig. Ich frage mich, was mit dem Magier passiert ist.“ Quintus lauschte hinaus auf die Ebene. Das Mammut schien sich beruhigt zu haben und dies machte es ihm wieder möglich, andere Geräusche im Dickicht wahrnehmen zu können.
    Sie durchsuchten die getöteten Banditen auf Anzeichen früherer Kämpfe und fanden zwar einige frische Wunden, die aber auch von wilden Tieren hätten stammen können. Die Ebene von Weißlauf barg auch tagsüber vielfältige Gefahren und des nachts konnte sie für einen Ortsunkundigen zur Todefalle werden. Außerdem waren diese Wunden behandelt worden, was eine Bestimmung erschwerte. Er schaute Gwess fragend.
    Dawnbreaker ist offline
  5. #325 Zitieren
    AC - Fresko  Avatar von Krysos1962
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Essen.NRW
    Beiträge
    4.134
    [Bild: Sthaiden_ava.jpg]
    ...

    Er war fast da, konnte deutlich die Umrisse beider Elfen sehen. Doch die Schwäche überfiel seinen Körper und blieb stehen. Der Blutverlust war wohl doch zu hoch gewesen, so das er Schwierigkeiten hatte, sich auf den Beinen zu halten.

    Er konnte nur schwammig erkennen, das sich die Zwei zum Aufbruch fertigmachten. Hörte die Worte: „Nun gut, lass uns die toten Banditen untersuchen, vielleicht finden wir Hinweise.“, während er laut ausrief „Wartet!...“.
    Doch sie hörten ihn nicht. Also blieb ihn nichts Anderes übrig, als seine letzten Kräfte zu bündeln und ihnen zu folgen. Sie gingen zu den getöteten Banditen und fingen an, sie zu untersuchen. Als er bei ihnen ankam, fragte er
    noch:
    "Und...etwas gefunden?..."
    Dann brach er zusammen und wurde ohnmächtig.
    Krysos1962 ist offline Geändert von Krysos1962 (05.04.2016 um 14:07 Uhr)
  6. #326 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | in der Nähe des Lagers der Riesen • Merkwürdige Dinge

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] Es war eine merkwürdige Sache. Als wenn der Nebel, der scheinbar bezwungen schien, doch in den Köpfen herumspukte. Der Sohn des Jarls schien zu kommen, doch dann wieder nicht. Er stand wie angewachsen oder hatten sie beide es sich nur gewünscht? Es passiert schon zu manchen Tagen oder zu manchen Zeiten, dass man Dinge sieht, die sich später als Illusion herausstellen. Sollte es hier auch so sein? Gwess wusste es nicht. Sie konnte sich nicht richtig konzentrieren. Auch waren die Geschehnisse um Quintus für sie eigenartig. Einerseits konnte er mitten in der dunklen Nacht wunderbar durch ein schwieriges Gelände laufen und vergas dabei seine Partnerin nicht. Auf der anderen Seite schien auch er Halt zu suchen. Es schien nicht nur der Werwolf ihn zu beanspruchen. Da musste auch noch etwas anderes sein.

    »Danke,« sagte Quintus und trank etwas von ihrem Wasser. Dieses »Danke« brachte sie zurück. Sie konzentrierte sich auf ihn. Nur auf ihn. Sie sah ihn aufstehen aus der gewählten Hocke. Sie sah, wie er sich streckte und seine Glieder durchdrückte. Sie hörte ihn sprechen und seine Stimme klang immer noch ein wenig kratzig: »Nun gut, lass uns die toten Banditen untersuchen, vielleicht finden wir Hinweise.« Sie schritten sehr vorsichtig zu dem Lager und sahen die Toten. Ausnahmslos Banditen konstatierte Gwess für sich. Sie wollte sich zu den Aschehaufen drehen, die rechts und links von den großen Füßen lagen. Die Stoßzähne zeigten anschaulich, welch ein gewaltiges Tier hier sein Leben lassen musste. Da sah sie etwas liegen. Matt am Ende glänzend, lang, dünn, unscheinbar. Aber ihr Interesse war geweckt. Sie lief die zwei Schritte und fasste zu. Sie erschauderte dabei. Sie wusste, was sie in der Hand hielt, als sie das Ende unter dem Fell des Tieres hervorzog. Es war ein Zauberstab. Einer aus der merkwürdigen Sorte. Zum Stabkampf war er nicht gemacht. Aber alte, sehr alte Knochen waren am Ende verarbeitet. Sie hielten einen dunklen, tiefblauen Stein. Ein silberner Reif schloss das Ganze ab. Der sich nach unten verjüngende Stab war in einer schwärzlichen Farbe und es schien ein Holz zu sein. Aber Gwess war von dem geringen Gewicht des sie fast überragenden Stabes überrascht.

    »Es ist so ruhig. Ich frage mich, was mit dem Magier passiert ist?« hörte sie von Quintus. Erneut kam so ein merkwürdiges Gefühl über sie. So, wie sie erst Thaiden gesehen hatte. Doch es war alles echt. Der Stab, den sie jetzt in ihrer Hand hielt, der Ruf von Quintus und die Aschehaufen, vor denen sie stand. Sie scharrte mit dem einen Stiefel das immer noch ein wenig qualmende Häufchen auseinander und fand Dinge, die von Menschen getragen wurden. Ein paar Münzen, die auch dabei waren, steckte sie ein. Sie sah auf dem Weg zu ihrem Begleiter, wie er gewissenhaft die Toten untersuchte. Sie sah auch Spuren magischer Heilung. Eine Stelle sah aus, ja … sie wollte sagen oder hatte sie gesagt: »Sieht aus wie ein geheilter Klauenhieb, so wie die Khajiit ihn führen ...«

    Da hörte sie eine Stimme: »Wartet …« Sie drehte sich um und sah Thaiden. Doch keine Illusion? Aber er schien nicht er selbst zu sein. Ein Wanken! Gwess stütze sich an dem Stab. Sie war es nicht, die schwankte. Nein! Der Mann, der auf sie zukam, stützte und sagte beim Fallen »Und ... etwas gefunden?« Sie schaute zu Quintus und rannte dann los.
    VRanger ist offline
  7. #327 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Diese Nacht war ein stiller Alptraum, befand Quintus und stufte sie gleich hinter jener ein, in der er das Bestienblut empfangen hatte. Was für ein Durcheinander! Als ob es ihm in seinem Zustand nicht schon schwer genug fallen würde, seinen Verstand zu gebrauchen, aber er bemerkte, dass Gwess ebenfalls mit sich kämpfte. Jedenfalls schüttelte sie öfter ungläubig den Kopf.
    Nun wussten sie also, warum die Magie auf der Ebene so schnell erloschen war, aber es erklärte nicht, wohin sich der Besitzer des Magierstabes verzogen hatte. Zu finden war er jedenfalls nicht, es sei denn, der Tritt des Mammut hatte ihn so zugerichtet, dass er auf der Flucht gestorben war und irgendwo hier lag. Quintus hätte einen entsprechenden Geruch nur wahrnehmen können, wenn um ihn herum weniger Tote herumliegen würden. Es roch rundherum nach Blut, da musste wohl erst das Tageslicht herhalten, um Klarheit zu bringen.

    Dass Thaiden ihnen so merkwürdig entgegenkam, machte die Situation auch nicht gerade realer. Was war los mit dem großen Krieger? Kurz bevor er die beiden Elfen erreicht hatte, kippte er einfach der Länge nach um wie ein gefällter Baum.
    Sowohl Gwess als auch Quintus eilten ihrem Gefährten zur Hilfe und drehten ihn vorsichtig auf die rechte Seite. Der linke Hemdsärmel des Kriegers war nass vom eigenen Blut und Quintus griff beherzt unter Thaidens Achsel, um die Blutzufuhr zum Arm einzudämmen. "Gwess, versuch' die Wunde zu versorgen", ächzte er.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (09.04.2016 um 13:20 Uhr)
  8. #328 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | in der Nähe des Lagers der Riesen • Wasser und Wein

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] Es kam nicht mehr dazu die Frage zu beantworten. Thaiden war gekommen und umgefallen. Zumal Quintus ihr zurief: »Gwess, versuch' die Wunde zu versorgen!« Auf dem Weg dorthin musste sie bei einem der Toten vorbei. Der dunkle, tiefblaue Stein fing etwas an magisch zu schimmern. Sie ahnte, was es für eine Bewandtnis mit dem Stab haben konnte. Dann kauerte sie sich bei Thaiden hin. Der Stein an dem Magierstab, der jetzt fast neben ihm zum Liegen kam, blieb ohne Wirkung. Interessant dachte sie sich.

    Sie sah sich die Stelle an, wo der Blut herausgelaufen war. Es war eine Wunde an der linken Hand, am Handrücken. Was sollte sie tun? Sie war keine Heilkundige und hatte zu dem nur eine kleine Idee zur Hand. Sie nahm ein Stück Stoff aus einer ihrer Taschen. Es war sauber. Sie schnitt mit dem Dolch ein kleines Stück ab. Dann erhob sie sich und ging zu dem toten Banditen. Sie schnitt von seinem Unterhemd, was als halbwegs sauber einzuschätzen war, den unteren Rand ab.

    Als sie zurück war, schob sie den Ärmel der Bekleidung so gut es ging nach oben. So gut es eben ein Kettenhemd zulässt. Aber oberhalb des Handgelenkes sah alles gut aus. Ein Blick nach oben an die Hangkante zeigte ihr, sie waren allein, aber der Morgen begann aus dem Bett der Nacht zu steigen. »Oh, der Tag kommt!« sagte sie mit einem Blick zu Quintus. Dann kippte sie etwas Wasser auf den Stofffetzen und begann die Wunde um die Hand zu säubern. Der Krieger, der vor ihr lag, rührte sich nicht, er wachte nicht auf. »Gift wird es nicht sein«, mutmaßte sie laut. »Sonst wäre eine rötliche Bahn an einer seiner Adern zu sehen«, fügte sie eher für sich noch an. Dann legte sie das Stoffstück zur Seite und wickelte das verbliebene zu einem kleinen Päckchen. Dieses drückte sie feste auf den Handrücken. Irgendwie war ihr, als wenn sie ein Stöhnen gehört hätte. Doch es war keine Zeit. Sie sagte zu Quintus: »Hier halte die Hand und drücke den Stoff gut an!« Dieser tat wie ihm geheißen. Gwess konnte nun mit dem abgetrennten Saum einen Druckverband anlegen. Dieser würde die Blutungen stoppen. »Danke, es ist gut. Ich werde versuchen ihn munter zu bekommen. Er muss zurück in die Stadt.« erklärte Gwess ihrem Partner und nahm dabei eine Flasche Altowein aus ihrem Gepäck.

    Wie gesagt, so getan. Sie goss aus ihrem Trinkschlauch etwas Wasser in das Gesicht des vor ihr Liegenden. Und klatschte anschließend mit ihrem Handrücken dem Sohn des Jarl links und rechts eine. Aber sie führte ihre Hand mit Bedacht. Obwohl er es verdient hatte, zumindest war das ihre Ansicht. Tatsächlich, er öffnete die Augen und bedingt durch das Wasser schnappte er ein wenig nach Luft. Darauf hatte die Waldelfin gewartet. Ohne noch weiter nachzufragen, griff sie unter seinen Kopf und stützte diesen, hob ihn aber auch an. Mit der anderen Hand griff sie nach dem Wein und gab ihn einen guten Schluck zu trinken. Was sollte Thaiden tun, er schluckte die Flüssigkeit und richtete sich auf. »Es ist zwar nicht der beste Alkohol, aber er wird das Blut verdünnen. Es sollte bis Weißlauf gehen.« Sie schaute zu Quintus und freute sich, dass er an ihrer Seite geblieben war.

    Sie griff den Zauberstab und schaute so Thaiden an und fragte: »Thaiden, wo ist Taren?«
    VRanger ist offline
  9. #329 Zitieren
    AC - Fresko  Avatar von Krysos1962
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Essen.NRW
    Beiträge
    4.134
    [Bild: Sthaiden_ava.jpg]
    ...

    Die zwei Backpfeifen erwiesen sich als reines Lebenselixier. Thaiden kam wieder zu sich, schaute verwirrt um sich. Er schüttelte sich. Einerseits zum Wachwerden, um klare Gedanken zu bekommen und Andererseits den pochenden Schmerz in der Hand loszuwerden. Dann hörte er wieder die Frage von Gwess: »Thaiden, wo ist Taren?«
    „Ja, Taren!...Dem ist wohl seine Blutmagie nicht gut bekommen. Er klappte oben am Hügel zusammen, als Ihr mit dem Hinterhalt begann. Mir blieb nichts Anderes übrig, als ihn auf mein Pferd zu schnallen und ins Lager zu schicken. Hoffe er ist gut angekommen und man hat sich Seiner angenommen. …Oh Mann, das hast Du wohl genossen, Gwess, oder? Mir links - rechts eine runter zuhauen!“, dabei schmunzelte er sie an. „Nichts für Ungut, ist manchmal die beste Medizin.“
    Dabei fiel sein Blick auf den Zauberstab, den die Elfe in der Hand hielt. Seine Augen verengten sich, den er erkannte den Stab wieder.
    „Verdammt, diesen Zauberstab...den habe ich schon einmal gesehen. Das war...vor einer Woche bei einer Patrouille oben am Ritualstein. Auch mit dem Besitzer habe wir dabei schmerzhaft Bekanntschaft gemacht. Zwei meiner Männer sind einfach umgefallen, als ob man ihnen deren Seelen rausgesaugt hätte. Er konnte fliehen, als wir uns um die Zwei kümmern mussten. Man trifft sich wohl mindestens immer zweimal im Leben.“, wieder schüttelte Thaiden den Kopf. Resignierend ließ er seine Schultern hängen.
    „Verfluchte Scheiße! In was sind wir hier bloß rein geraten? Das ganze Gefassel von Untoten, schwarze Magie oder was sonst da vor uns lauern sollte, ist gegen die wirkliche Anwesenheit eines bösen Magiers nur Schall und Rauch. Vorallem mit der Tatsache, das er nicht allein hier war. Das waren keine normalen Banditen. Die haben mir fast den Arsch aufgerissen. ...Was hat das alles mit den Khajit-Händler zu tun.“
    ...
    Plötzlich bekamen die drei unerwarteten Besuch. Ein Trupp der Garde von Weißlauf erschien. Deren Anführer näherte sich den Gefährten. „Herr Leutnant! Gut das wir sie doch noch gefunden haben. Zuerst dachten wir, das sie noch im Lager der Khajits sind. Aber außer ihrem Pferd, das langsam zum Stall trabte, haben wir nichts mehr gesehen. ...
    Was zum Henker geht hier vor, das die Khajits so mir nichts dir nichts verschwunden sind? Das etwas nicht stimmte, wurde uns bewusst, als wir im Norden das Klirren von Waffen und Schreie gehört hatten. Also sind wir in diese Richtung gelaufen und fanden zwei Männer oben auf den Hügel. Einer getötet und der andere wird in die Stadt gebracht. Er scheint noch zu leben, sieht aber nicht gut aus. Und so wie es ausschaut, also ich vermute es nur,...wenn ich sie so ansehe, hatten sie sich wohl mit ihnen angelegt, Herr Leutnant. ...Man hatte wohl viel zu tun, wenn ich Euch alle so betrachte! Das sieht ja mehr nach einem Massaker aus, als nach einer Auseinandersetzung!“, ungläubig blickte der Gardist die drei an.
    Thaiden spuckte auf den Boden. „Der Spruch: Müßigkeit ist aller Laster Anfang!; wäre uns fast zum Verhängnis geworden. Im Endeffekt hätte es Schlimmer ausgehen können, aber wir haben uns wacker geschlagen. <Stimmts?!...Die Khajit sind weg?“
    „Ja, Herr!“ Thaiden sah verwirrt erst Gwess, dann Quintus an. „Kommt Euch das Alles nicht auch etwas komisch vor?“
    Krysos1962 ist offline Geändert von Krysos1962 (14.04.2016 um 17:07 Uhr)
  10. #330 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Dass Tarens hysterischer Anfall so weitreichende Folgen gehabt hatte, verblüffte Quintus als er Thaidens Ausführungen zuhörte. Als der Krieger die Stärke der Banditen erwähnte, nickte der Händler bestätigend, denn auch er bekam zu spüren, dass diese Gesetzlosen offensichtlich eine gute Kampfausbildung genossen hatten.
    Quintus seufzte vor Erleichterung, als einige Wachsoldaten auftauchten und starrte diese ob der Eröffnung entgeistert an, dass es das Khajiitlager nicht mehr gab. Er wollte es nicht wahrhaben, bis sie am völlig leergeräumten Lager ankamen und nun dort standen, wo sich am Abend zuvor noch Zelte befunden hatten. Er blickte Thaiden irritiert an. „Das ist nicht nur seltsam, es wirft auch ein merkwürdiges Licht auf die Karawane, oder? Ich könnte es nachvollziehen, wenn die Khajiit Schutz in der Stadt gesucht oder sich versteckt hätten. Aber sie haben nicht vor zurückzukehren. Das sieht ja hier fast wie unbenutzt aus.“
    Die drei stellten sich etwas abseits von Wachen, um ungestört reden zu können. „Zumindest haben wir den Magier geschwächt und ich hoffe, dass er ohne seinen Magierstab nicht in der Lage ist, weiterhin Unheil anzurichten.“
    Quintus blickte seine beiden Begleiter ernst an. „Ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich fühle mich nicht weiter an die Abmachung mit den Khajiit gebunden. Ich kehre erst einmal in die Stadt zurück und werde davon absehen, mit den Khajiit Geschäfte zu machen. Diese Idee scheint mir auf einmal weniger gut. Wie steht es mit Euch? Was wollt Ihr nun machen?“
    Dawnbreaker ist offline
  11. #331 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post

    Gwess | auf dem Weg nach Flusswald • Ein alt bekannter Weg

    [Bild: VR_Gwess_AVA.png] »Was wollt Ihr nun machen?« hatte Quintus vor gut einer Stunde sie gefragt. Aber er war dann mit Thaiden in die Stadt gegangen. Wobei Thaiden eher die Hilfe seine Garde in Anspruch nahm. Gwess hatte gut das »Herr Leutnant! Gut das wir sie doch noch gefunden haben …« vernommen.

    Nun stand sie am Weg nach Flusswald und blickte noch einmal auf die Stadt zurück. In der Hand hielt sie den eigenartigen Zauberstab, zu dem Thaiden gesagt hatte: »Verdammt, diesen Zauberstab ... den habe ich schon einmal gesehen.« Sicher, sie hätte gern Quintus noch einmal richtig in die Arme genommen, aber da war irgendetwas, was sie zurückhielt. Sie fand es eigenartig, aber aus einem Grund, den sie nicht kannte, wollte sie jetzt keine Bindung. So hatte sie auch an dem für sie überraschenden leeren Rastplatz das versprochene Frühstück für ihn ausfallen lassen. Sie schleppte jetzt das Fleisch der Kaninchen und all das Gemüse immer noch mit sich.

    Ein Seufzen, zeigte, dass es eben für sie mehr war, als nur ein Job, einen Begleitservice für ein paar Khajiit. Aber es war entschieden und vorbei. Leider. Aber es war eben so. Sie dachte mit dem Blick auf den Stab auch an Sabira, mit der sie weder geredet noch ihr die Überraschung hatte geben können. Sie schleppte auch diese Leckerei immer noch mit sich herum. Sie würde Delphine den Stab zeigen und sie fragen, was es für eine Bewandtnis mit diesem Gegenstand auf sich hatte.

    »Jetzt hab dich nicht so, es ist ein neuer Morgen …« sagte sie zu sich und begann den kleinen Hügel neben der Honigbräubrauerei entlang zu gehen. Ob sie noch einmal an den Ort des Geschehenes kommen würde, wusste sie nicht, sie freute sich auf die überraschten Gesichter von Faendal und Delphine …
    VRanger ist offline
  12. #332 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    [Bild: gU5oX2amsxquintus_avatar.jpg]

    Quintus hing seinen Gedanken nach. Er hatte Thaiden durch Weißlauf begleitet damit dieser sich von einem Heiler behandeln lassen konnte. Selbst der Abschied vom Krieger war herzlicher als jener von Gwess. Irgendetwas hatte sie beide sich zurückhalten lassen und so viel er auch grübelte, er kam nicht dahinter. Einen Satz aber hatte er Gwess dann doch mit auf den Weg gegeben: „Wenn Du mich je brauchen solltest, Elfenschwester, bin ich für Dich da.“ Es war ihm ernst mit diesem Satz gewesen.

    Er lief am verdörrten Güldengrünbaum vorbei, unter dem allerdings einige Lavendelsträucher wunderbar dufteten und schaute Ysolda dabei zu, wie sich ihren Marktstand aufbaute. Das Leben ging weiter als wäre nichts geschehen. Nur ein Traum, eine Illusion. Umso unwirklicher wurden die Geschehnisse in der Nacht zuvor.
    Sein Weg führte Quintus in den Trunkenen Jägersmann und er trat voller Erwartung ein. Elrindir fegte gerade die Schankstube und drehte sich verwundert ob des frühen Gastes um. „Quintus?!“ Er umarmte seinen Freund und schaute ihn prüfend an. „Was ist passiert?“
    „Eine lange Geschichte.“ Der Händler seufzte, aber das war noch nicht alles.
    Elrindir holte einen Brief aus seiner Brusttasche und gab ihn Quintus zögerlich. „Von Jenassa.“
    Er ahnte, dass es keine angenehme Nachricht sein würde und als er den Brief gelesen hatte, sank er regelrecht auf einem Stuhl in sich zusammen. Elrindir setzte sich besorgt an seinen Tisch und Quintus schob ihm den Brief zum lesen hin. „Was meint Jenassa damit, dass sie nicht mit Dir zusammen sein kann wegen des Bestienblutes?“
    Der Händler seufzte abermals und klopfte dann auf den Tisch, wie um sich wieder innerlich ins Lot zu rücken. „Elrindir, hol' uns beiden Deine beste Flasche Wein und dann erzähle ich Dir von den beiden schlimmsten Nächten meines Lebens.“
    Dawnbreaker ist offline
Seite 17 von 17 « Erste ... 6101314151617

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •