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"Das ist doch Schwachsinn." meinte der Jäger, der sich nun von der Menge löste und zu der Heilerin hinzutrat, er spürte förmlich wie sich die Blicke der Frau, vor der er mittlerweile ein klein wenig Respekt gewonnen hatte, in seinen Körper bohrten und ihn schier dazu zwangen, fortzufahren. "Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass etwas Böses in ihr haust ? Vermutlich hat dieser Magier," er deutete auf den Mann, der immer noch regungsloß auf dem Boden saß. "Einfach nur einen Fehler bei dem Zauber gemacht und hat dadurch eine Art Rückstoß erhalten." fuhr er fort.
Der Landstreicher gab sich Mühe überzeugt zu klingen, aber tief im Inneren war er es nicht. Dieser Magier, war garantiert nicht der blutige Anfänger als welchen er ihn hier nun darstellen wollte, ein leichtes Zittern lief über Odies Rücken, welches aber so schnell wieder verschwunden war, wie es gekommen war.
Anfangs hatte er wirklich gedacht, dass der Magier einen Fehler bei seinem Zauber gemacht hatte, ein paar Sekunden nachdem das Licht in Naryas Körper eingedrungen war, hatte sie angefangen zu schreien und wild um sich zu schlagen. Einen Moment hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt, den Magier davon abzubringen dieses Ritual zu beenden, doch die Heilerin hatte seine Gedanken scheinbar erahnt, sich ihm in den Weg gestellt und dabei sanft aber bestimmt den Kopf geschüttelt.
Was er dann sah, hatte ihm regelrecht Angst eingejagt, er hatte die Spannung, die von einem Moment zum anderen plötzlich in den Raum Einzug erhalten hatte, förmlich spüren können.
Er schüttelte den Kopf, all diese Bilder, vom Anfang bis zum Ende des Rituals, waren in knappen 2 Sekunden an seinem Inneren Auge vorbeigezogen, vom Eindringen der Kugel bis hin zu dem Moment, als der hohe Magus schließlich von einer unsichtbaren Gewalt nach hinten geschleudert wurde und doch... er hatte das Gefühl, als ob sein Gehirn in einer Art Panikreaktion eine der wichtigsten Sachen nicht preis geben wollte, es war als würde er sich an eine Sache nicht erinnern, die von enormer Wichtigkeit war.
"Mit ihr ist alles in Ordnung." meinte er mit Nachdruck zu der Heilerin.
"Dafür bringt uns Dorkov um." murmelte er leise zu sich selbst, bevor er sich vorsichtig zu Narya hinunterbeugte und ihr sanft über die Wange strich.
Glühend heiß!
Der Söldner runzelte die Stirn, entweder waren das die Nachwirkungen des magischen Rituals oder es war etwas anderes... Fieber ? Unmöglich, sie war für kerngesund erklärt worden.
"Ich nehme an, die Untersuchungen sind beendet und wir können jetzt unser Quartier aufsuchen ?" meinte er kühl, ohne sich umzudrehen um die Heilerin anzublicken.
"Ich weiß dir geht es nicht gut Liebling," flüsterte er leise. "Aber ich glaube, wenn Dorkov erstmal hiervon erfährt ist der Teufel los und der Magier wird, wenn er den Schock erst verdaut hat bestimmt auch ein paar Worte los werden wollen."
Er wusste, dass Narya momentan geschwächt war, aber er wollte noch weniger, dass seine Gefährtin in diesem Zustand hier in diesem Raum blieb, in dem sich in absehbarer Zeit vermutlich viele Personen gegen Narya aussprechen würden.
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Tiefe Dankbarkeit erfüllte die Banditin und sie lächelte Odie an. Die Worte der Heilerin hatten sie verängstigt. Vor allem, weil sie sie nicht verstanden hatte, und daher war es eine Wohltat ihren Freund in der Nähe zu haben. Zitternd stand sie auf, bemerkte wie ihre Muskeln unter ihrem Gewicht beinahe nachgaben und kuschelte sich dann eng an ihn. Sie glaubte einen winzigen Moment etwas wie Widerstand von ihm gegen ihre Berührung zu spüren. In seinen Augen lag Unsicherheit und dennoch behandelte er sie im Gegensatz zu allen anderen in diesem Raum nicht wie eine Aussätzige.
"Ich würde jetzt gerne in unser Quatier," sagte sie schließlich mit leiser Stimme und eigentlich eher zu Odie, der sich wirklich äußerst liebevoll um sie kümmerte. Doch zu ihrem eigenen Erstaunen kamen die Wachen in Windeseile herbei, bahnten ihnen einen Weg durch die Menschenansammlung (die allerdings von selbst zurückwich, als die Söldnerin passierte) und führten die beiden Gladiatoren heraus auf den dunklen Gang, der von ein paar spärlichen Fackeln erleuchtet war.
Narya warf beim Hinausgehen noch einen letzten Blick auf die Heilerin. Ihre Züge waren vollkommen regungslos und sie mied den direkten Augenkontakt. Doch trotz allem rief sie ihnen fürsorglich hinterher: "Vor eurem morgigen Kampf solltet ihr euch ausruhen. Nehmt ein heißes Bad und schlaft früh."
Die Soldaten nickten die Order der Heilerin ab und schickten einen Laufburschen mit entsprechenden Befehlen voraus.
Die Kriegern lächelte schwach und sah unwillkürlich zu einem der Soldaten hoch, dessen ebenfalls regungsloses Gesicht wie in Stein gemeißelt war. Obwohl er gerade eben noch einem Knaben in herrischem Ton einen Befehl entgegengeschleudert hatte, flackerte sein Blick nervös hin und her und unübersehbare Angst stand in seinen Augen. Das verwirrte Narya umso mehr. Sie wusste immernoch nicht recht, was geschehen war. Was hatte den Priester angegriffen? Was hatte die Heilerin gesagt? Das Böse in ihr? War das nicht lächerlich? Hatte Odie nicht vielmehr Recht mit seiner Erklärung, dass es vermutlich ein Fehler des Priesters gewesen war?
Auf all diese Fragen fand sie keine Antwort, doch eine leise, kaum merkliche Ahnungen beschlich sie, die sie wie einen Gefangenen in den hintersten Teil ihrer Gedankenwelt in Ketten legte. Sie gingen schweigend weiter die langen, dunklen Korridore zu ihrem Quatier herab. Hier unten war die Luft angenehm kühl und jeder Schritt hallte durch die langen Gänge, als wollten sie von der Ankunft der Gladiatorin künden.
Als sie um eine Wegbiegung gingen, passierten sie einen großen, hell von Fackeln erleuchteten Raum. "Der Raum der Wachmannschaften", erklärte einer ihrer Begleiter knapp, drückte seine Hand auf ihre Schulter und bugsierte sie so reflexartig weiter. Nicht einmal einen Wimpernschlag später zog er die Hand erschrocken zurück, als hätte er sich verbrannt. Narya bemerkte dies und hatte einen Moment das Gefühl, als rasselten die gefangenene Gedanken in ihrem Kopf an ihren Ketten. In diesem Moment kam aus der Tür neben dem Raum der Wachmannschaften niemand geringeres als Dorkov geschossen. Seine gesamte Körpersprache zeigte, dass er sich auf dem Kriegsfuss befand.
"Na, endlich.", fauchte er wie ein gereiztes Raubtier und stieß die Wachen grob beiseite. "Geht rein und badet, ihr beiden." säuselte er beinahe liebevoll und deutete den beiden durch die Tür zu gehen. Als einer der Wachen den fragenden Blick Naryas auffing, erklärte dieser: "Das ist der Raum für die Mannschaft aus Kazir."
"Danke", entgegnete Narya knapp und schenkte Odie ein freudiges Lächeln. Sie war erschöpft und die Vorstellung gleich ein heißes Bad nehmen und schlafen zu können, erfreute sie ungemein. Dorkov schien hingegen alles andere als erfreut zu sein.
"Das ist eine Unverschämtheit", hörte sie ihn wie einen Stier brüllen und sah wie der Gladiatorentrainer aggressiv in der Luft direkt vor den Nasen der Wachen herumfuchtelte. "Man versucht Kazir zu schwächen", donnerte seine Stimme durch die langen Korridore und die Lee konnte sich gut vorstellen wie die Adern auf der Stirn des Mannes pulsierten. Sie kannte die furchteinflössende Erscheinung ihres Trainers zu genüge. "Erst halten sie meine beiden besten Gladiatoren fest, anstatt ihnen Ruhe zu gönnen und dann geben sie uns ein Lager direkt neben dem Raum der Wachmannschaften, wo jeden Abend lautstarke Trinkgelage stattfinden."
Der Rest von Dorkovs Vorwürfen ging in einem Schwall wüster Beleidigungen über. Er ließ die Wachen gar nicht zu Wort kommen. "Darüber regt er sich schon die ganze Zeit auf", klärten die anderen Gladiatoren die beiden nachgekommen Surkas auf. "Aber es stimmt schon," entgegnete ein dunkelhäutiger Gladiator. "Sie werden heute Nacht feiern und dafür sorgen, dass wir kein Auge zubekommen". "Dann stopft euch die Ohren zu", knurrte eine Gladiatorin mürrisch. Es kam wie es kommen musste - ein handfester Streit unter den Gladiatoren begann. Die angespannte Stimmung ob des bevorstehenden Kampfes entlud sich wie ein Gewitter an einem schwülen Sommertag.
Narya störte das herzlich wenig. Sie kümmerte sich momentan wenig um die Schikaneaktion Maraks gegen Kazir. Stattdessen stieg sie völlg erschöpft in einen Zuber mit heißem Dampfbad, genoss die Minuten der Wärme einmal ohne störendes Glotzen vonseiten der männlichen Gladiatoren und massierte Odies verspannten Nacken. Dann trocknete sie sich ab, rieb sich mit wunderbar duftendem Öl ein, aß noch eine Kleinigkeit und ging dann zu Bett. Odie legte sich neben sie und bekam noch ein paar Streicheleinheiten.
Irgendwann gingen auch die streitenden Gladiatoren schlafen und schließlich beruhigte sich selbst Dorkov und sank auf einen Stuhl. Vor großen Kämpfen konnte er kein Auge zu tun und der Ausgang der Festspiele entschied über seine Zukunft (und wohl auch über seinen Kopf) in Kazir.
Entgegen aller schlechten Erfahrungen und allen Vorurteilen, blieb das Trinkgelage im benachbarten Wachraum jedoch aus. Man hörte dann und wann zwar wie ein Schemel gerückt wurde und ab und zu erklang ein Husten. Lautes Lachen, Singen, Johlen und anderer Lärm aber hörte man nicht. Lediglich das Flüstern der Soldaten konnte man bei genauem Hinhören wahrnehmen, doch das störte nicht wirklich beim Schlafen.
Bald schon erklangen die ruhigen Atemzüge der Gladiatoren. Manchmal murmelte Dorkov etwas von "unverschämten Glück" oder "mein Einfluss hat die zum Schweigen gebracht", doch alles in allem blieb es ruhig. Nur Narya fand keinen Schlaf. Seit dem heißen Bad hatten sich ihre Muskelschmerzen verflüchtigt und auch das Fieber war verschwunden. Doch sie war innerlich zu aufgewühlt, um ein Auge zuzumachen.
Die gefangenen Gedanken zerrten mittlerweile wild an ihren Ketten, sodass das Rasseln und Schaben nicht mehr länger zu überhören war.
Als Odie endlich eingeschlafen war, hörte sie auf ihn zu streicheln und legte die Hand auf den Bauch. Klirrend riss eine der Ketten inzwei. Dort wuchs kein Kind heran, das wusste sie nun. Aber irgendetwas musste dort sein. Jetzt, wo sie alleine war, ließen sich die drängenden Gedanken nicht mehr verbannen. Sie hatte die letzten Wochen sehr wohl gespürt, dass etwas in ihr wuchs. Nur wenn das kein Kind war, was dann?
Auf einmal sprang die Tür zum Raum der Gladiatoren aus Kazir auf und eine kleine, in dunkle Tücher gehüllte Gestalt trat herein. Sie flüsterte Dorkov etwas ins Ohr und verschwand dann. Es dauerte ein bisschen und dann erklang ein freudiges, aber ungemein hartes Lachen aus der Richtung des Gladiatorentrainers. "Narya?", fragte er in die Dunkelheit und erhob sich von seinem Stuhl. Er hat es erfahren, erkannte die junge Frau und spürte wie Angst in ihr hochstieg.
Sie hörte wie der Mann sich durch den Raum auf sie zubewegte. "Odie", flüsterte sie leise und rüttelte und schüttelte ihren Freund. "Odie, Dorkov weiß es. Bitte, wach auf." Als sie ihm einen Kuss gab, schloss sich eine schwere Pranke um die Schulter und riss sie herum.
"Narya...", sagte Dorkov mit lauerndem Unterton in der Stimme. "Narya, Narya, was hast Du nur getan?", fragte er und wäre es nicht dunkel gewesen, dann hätte sie gesehen, dass er lächelte. "Ich, ich dachte nur, dass...", setzte sie zu einer Erklärung an und kam nicht weiter. Der Gladiatorentrainer beugte sich vor und gab ihr einen Kuss. Völlig verdattert sah die junge Frau ihn an. Sie hatte alles erwartet, von einer Spuckattacke bis hin zu einer Kopfnuss - nur eben keinen Kuss.
"Genial," lobte Dorkov sie und klopfte ihr kräftig auf die Schulter. "Hast nen Priester Menegothas ins Reich der Träume befördert und die besessene Berserkerin gespielt. Wunderbar. Du bist nicht nur eine großartige Kriegerin, sondern auch eine talentierte Stratgien. Die Angsthasen in Marak glauben, dass Kazir eine Begnadete des Dunklen Gottes in den Kampf schickt. Dafür gibt es freilich keine Beweise, da zu dem Zeitpunkt deiner Attacke nur die Heilerin, der Magus und Odie und Du im Raum waren. Aussage steht gegen Aussage." Er lachte einmal laut auf und schüttelte ungläubig den Kopf. "Sie haben keine Beweise und können daher nichts über den Vorfall sagen, weil sie sonst die Spannungen zwischen Kazir und Marak erhöhen. Aber natürlich hat man die Nachricht, dass eine Begnadete Hustrans in den Kampf zieht an die Soldaten, die uns bewachen und an Mannschaft Maraks weitergegeben. Die Memmen machen sich jetzt vor Angst in die Hosen. Genial, Narya. Genial.", sagte er und ging lachend und kopfschüttelnd von dannen.
Erst als der Schemel knarrte, atmete Narya aus. So hatte sie das nicht gesehen. Welch Glück sie doch im Unglück hatte.
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Lehrling
Nun endlich war es soweit. Alle Vorbereitungen waren getroffen und der Einmarsch der Puppen konnte beginnen. Die Anführerin hatte sich auf einen Hocker gestellt und sprach zu ihren Mitstreiterinnen. "Nun endlich ist unser Tag gekommen und wir werden diese Stadt einnehmen. Doch hört mir genau zu. Unsere ersten Aktionen werden wir im Hinterhalt durchführen, das heißt nur eine kleine Gruppe von uns, wird durch die Straßen laufen und in den Häusern nach anderen Puppen suchen. Ich werde diese Gruppe anführen und kann somit auch die neuen Mitstreiterinnen zum Leben erwecken." Sie sprach so euphorisch, aber deutlich, dass es den anderen Puppen nicht gelang, sich nicht von der Stimmung mitreißen zu lassen. Zwar wusste niemand in den Raum so recht, warum sie diesen Plan verfolgten, aber sie spürten eine Macht, die sich dazu befehligte.
Die Anfüherin hatte schnell einen kleinen Trupp zusammengestellt und ließ die anderen noch weitere Vorbereitungen treffen. Vorsichtig schlichen die kleinen Menschen auf die Straße. Alles war dunkel, so würden die Gruppe niemals auffallen und sie wusste, dass die Menschen leichtsinnig waren und immer irgendwo etwas offen stand, wodurch die Puppen in das Haus gelangen konnten. Wie Schatten huschten die magisch Belebten durch die Straße und wurden wahrscheinlich von so mancher Stadtwache für Ratten gehalten, doch diese Einfallspinsel wussten überhaupt nichts, von dem, was bald in dieser Stadt los sein würde.
Schon nach kurzer Zeit hörte der kleine Trupp eine Kinderstimme, aus einem Fenster schallen. Wahrscheinlich wurde dort gerade ein Kind ins Bett gebracht oder konnte noch nicht schlafen. Sofort liefen sie auf ihren kleinen Puppenbeinchen zu dem Fenster hin. Mit etwas Mühe schafften sie es auf den Fenstersims zu klettern. Das Fenster war nicht richtig geschlossen, sodass sie ungehindert in das Zimmer treten konnten. Auf dem Bett saß ein Kind, dass im Schein einer Kerze mit seinem Teddy spielte und auf dem Bett saß eine Puppe. Die Anführerin gab kurze, aber verständliche Signale, worauf der kleine Trupp leise zum Bett lief und versuchte die bis jetzt noch reglose Puppe herunterzuholen. Doch dies gelang nicht so wie geplant und die Reglose fiel auf dem Boden. Sofort guckte das kleine Kind hinter das Bett und entdeckte die kleine Gruppe. Die Anfüherin guckte mit ihren Augen aus seltsamen Stein wie ein Dämon hinauf zu dem Störenfried. Das Kind bekam Angst und schrie nach seiner Mutter. In dieser Zeit schnappten sich die Puppen die Unbewegte und verschwanden noch rechtzeigt durchs Fenster, als die Mutter hineingestürmt kam und fragte, was los sei.
Es dauerte nicht lang da war die neue Mitstreiterin erweckt. Sie musste nicht in den Plan eingeweiht werden, weil die Macht des Steines den Plan schon in das kleine Puppenhirn hineinprojizierte. So zog die kleine Puppengruppe von Haus zu Haus und schaute, ob es irgendwo noch Mitstreiter gab, die noch nichts von ihrem Glück bekommen hatten. Die Anführerin wollte die Sache unbedingt noch in dieser Nacht beenden, damit in der morgigen Nacht der richtige Angriff stattfinden konnte.
Lopadas
Geändert von Die Puppen (24.11.2006 um 21:19 Uhr)
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Sie hatten sich darauf eingestellt einen kleinen, eher harmlosen Schlag gegen das Dorf in der Nähe auszuüben. Abgesehen davon hatte der Redensführer der Kopfgeldjäger Redsonja ab und zu reichlich plump den Hof zu machen versuch. Drei Männer als Begleitung waren jedoch Schutz genug für die junge Frau. Sonst war nichts erwähnenswertes passiert.
Auch an diesem Abend sassen sie, die letzten Pläne verabschiedend, um das Feuer, als plötzlich ein Bote eintraf. „Ich habe von einem Kampf gehört. Arjak selbst soll daran teilgenommen haben. Die Bevölkerung fürchtet einen Krieg. Auf jeden Fall seid ihr wohl vorerst aus dem Schneider. Die neue Sensation beschäftigen die Menschen, sodass ihr früher oder später in Vergessenheit geraten werde.“ Das Lachen seiner Bassstimme unterbrach seinen Bericht. Die anderen fielen mit ein. Sie waren erheitert über die Leichtgläubigkeit dieser einfachen Menschen hier.
Eigentlich wäre dies eine frohe Botschaft gewesen, doch Redsonja wurde kreidebleich.
„Das ist jedoch noch nicht alles. Ich habe noch ein Fässchen Bier erbeutet.“ Verkündete der Bote stolz, eilte zum Höhleneingang und rollte das Fässchen herein. Kurz darauf was es angezapft, floss in strömen und es war erstaunlich woher die Männer plötzlich ein Trinkgefäss zauberten.
Die ehemalige Söldnerin liess sich ebenfalls einschenken, um nicht aufzufallen, gesellte sich aber so bald wie möglich zu ihren Gefährten.
„Ich muss weiter. Was ich eben erfahren habe bestätigt all meine Befürchtungen. Arjak ist gefährlich. Aber heute Nacht werden wir nicht mehr aufbrechen. Stattdessen würde ich dich gerne mit mir bitten.“ Für die letzten Worte hatte sie sich an Ferol gewandt, der ihr kurz darauf aus der Höhle folgte. Die Lehrmeisterin schritt voran, stoppte jedoch urplötzlich, zog das Schwert aus der Scheide und griff an.
Knapp schaffte es Ferol noch sein eigenes Schwert aus der Halterung zu befreien. Redsonja nickte zufrieden. „Das war schnell, doch ginge es noch etwas schneller und genau das üben wir. Zudem werde ich dir noch ein paar Tricks zeigen, wie du das Schwert immer noch ziehen kannst, selbst wenn es eigentlich zu spät wäre.“
Darauf folgten die verschiedensten Übungen, bei denen der Söldner immer wieder eine erstaunliche Körperbeherrschung und Gewandtheit an den Tag legte. Er wich behände zurück, um Zeit zu gewinnen und tat was ihm geheissen. Dann entwaffnete sie ihren Schüler plötzlich und setzte nach. Sie war gespannt was er nun tun würde.
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Ferol fluchte innerlich, als er seiner Klinge nachsah, die außerhalb seiner Reichweite im feuchten Gras landete. Für einen Moment war er zu unaufmerksam, zu sehr gedanklich abwesend gewesen, als dass er den schnellen Angriff Redsonjas rechtzeitig bemerkt hätte. Doch nun war nicht mehr die Zeit, darüber großartig zu sinnieren, die rothaarige Lehrmeisterin setzte schnell nach als er zurückwich und ließ ihm kaum Zeit, zu überlegen, was als nächstes zu tun sei. So duckte er sich mehr instinktiv unter dem nächsten Schlag hinweg, der knapp über seinem Kopf nur durch die Luft schnitt, sonst hätte er ihn wohl mit der flachen Seite der Klinge getroffen. Im Bruchteil einer Sekunde stieß er sich mit den Füßen vom Boden und riss Redsonja von den Beinen, als er gegen sie prallte. Sie fing sich gut ab, stand rasch wieder auf festen Füßen und hatte noch immer ihr Schwert in der Rechten, dennoch hatte es dem Söldner ausgereicht. Die kurze Zeit, die sie benötigt hatte, war er war er das leicht abschüssige Gelände hinabgehechtet und bekam nun etwas entfernt den Knauf seines Schwertes wieder zwischen die Finger. Augenblicklich umschlossen sie ihn und Ferol sprang auf, er spürte, wie die Waffe ihm die Sicherheit zurückgab, die er brauchte und mit neuem Mut, der in diesem Moment in seinen Augen aufglomm, preschte er wieder voran auf Redsonja zu.
Die Dinge, die ihn vorhin geistig absent machen ließen, mischten sich nun wieder in seine Gedanken. Zu sehr beschäftigten ihn noch die Ereignisse der letzten Tage, die Männer, die zu ihnen gestoßen waren und letztlich die Informationen des Kopfgeldjägers, der als Bote fungiert hatte, und der kurz zuvor mit neuerlichen Nachrichten aufgetaucht war. Eigentlich hätten sie Ferol in überschwängliche Freude versetzen müssen, doch noch war ihm nicht danach. Das wird sich wohl noch einstellen, die Lethargie der letzten Wochen muss erst einmal aus meinem Kopf verschwinden, dachte er sich und versuchte, seine Konzentration wieder vollends auf den Übungskampf zu lenken, den er soeben mit Redsonja ausfocht. Sie war im noch immer überlegen, deutlich. Dennoch wurden langsam merkliche Fortschritte erkennbar, die ihm auch selbst bewusste wurden. Er hatte trotz ihrer geringen Übungszeit recht viel dazugelernt, so zumindest kam es ihm vor.
Silbriges Mondlicht blitze auf, als es von den matt glänzenden Klingen, die soeben Funken stiebend aufeinander trafen reflektiert wurde. Ferol merkte den lähmenden Schmerz, der ihm bei dem wuchtigen Aufprall durch den Arm fuhr, zwar noch, dennoch gewöhnte er sich langsam daran und konnte sich auf anderes konzentrieren, was mehr Aufmerksamkeit erforderte. Einem seitlichen Hieb ausweichend, der rasch folgte, vollführte Redsonja eine Drehung und schraubte sich so recht nah an den Söldner heran. Ferol konnte den folgenden Schlag nur mit großer Mühe abwehren, wich einen Schritt zurück um Zeit und Platz zu gewinnen, doch dieses Mal ließ die rothaarige nicht locker. Schnell war sie gefolgt, führte behände einen schrägen Schlag aus, welcher auf Ferols ungedeckte Seite zielte. Reflexartig machte er einen Satz zur Seite und entging so dem Schlag. Schnell nutzte er die sich bietende Gelegenheit und wollte einen Hieb folgen lassen, sich bedeutete ihm aber schnell, dass es vorerst genug sei durch eine Handbewegung und durch das Wegstecken ihrer Waffe.
„Gut, bis hierhin reicht es erst einmal. Machen wir mit etwas simpleren Übungen weiter, am besten kommen wir noch mal auf das Schwertziehen zurück, von dem viel abhängt, bestimmt es doch die Ausgangsage eines Kampfes. Wer zuerst die Klinge parat hat, kann logischerweise auch früher angreifen oder blocken...“
Er nickte beiläufig, es folgten einige weitere Übungen, bei denen teils klar ersichtlich wurde, welche Fähigkeiten dem Söldner noch nicht anheim geworden waren und welche er somit noch zu lernen hatte.
Er schweifte mit seinen Gedanken jedoch noch einmal zu dem Ereignis zuvor zurück. Wenn er es recht bedachte, würde sich ihr Problem, das sie so lange beschäftigt hatte, nun von selbst lösen. Die Zeit heilt alle Wunden, was ein passender Spruch, schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf. Es war wohl besser so. Eine Abschreckung vor ihnen bei den Leuten, wie Redsonja es einmal erwähnt hatte war ihm von vorne herein suspekt gewesen, nicht zuletzt da sie nichts weiter als ein wenig Ruhe gebracht hatte, Ruhe vor dem Sturm. Infolgedessen also keine endgültige Lösung. Somit war dieser glückliche Zufall ihnen entgegengekommen, was er jedoch noch auswirken würde, war dem Söldner nicht bewusst. Zumal er neue Fragen aufwarf, die Ferol unentwegt durch den Kopf schossen. Wer war Arjak? Wieso ein Krieg wegen dieses Mannes? Fragen, deren Antwort er bei Redsonja zu suchen beschloss, auch wenn er das Gefühl hatte, ihre Antworten würden sich wieder einmal im Diffusen bewegen und noch mehr Fragen als ohnehin aufwerfen...
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Lehrling
Die gesamte "Armee" war auf den Beinen. Alle waren vorbereitet den Plan durchzuführen. Durch die gestrigen Nachtaktionen hatten sie nicht viel neue Mitstreiter finden können, weil kaum noch ein Kind mit Puppen spielte, aber dafür hatten sie einigen Leuten durch ihre Präsens Angst eingejagt und das war schließlich auch schon was, aber nun war die Zeit gekommen, vollkommen zu zuschlagen. Beim Verlassen des Lager berührte jede Puppe nocheinmal den Stein und gewann dadurch nochmehr an magischer Kraft. Zwar waren die Streitmacht nicht besonders stark, aber in großer Zahl und durch die Kraft der Magie geschützt, also konnte sie nicht so leicht aufgehalten werden.
Schon ging der Einmarsch von statten. Die kleinen Schritte erhüllten die nächtlichen Gassen mit Geräuschen, die von keinem der hier lebenden Menschen erkannt werden konnte. Doch als die erste Magd überstürzt die Flucht ergriff, weil ein paar Hundert Puppen auf sie zu kamen, war die Stadtwache schon dabei gegen die Angreifer vorzugehen. Jedenfalls versuchten es zwei Soldaten, die aber von der Masse einfach überrannt wurden. Vorne weg lief immer die Anführerin und sie griff auch meist als erstes an, jedenfalls solang es noch die große Armee gab, denn nach einer Weile teilten sich die große Streitmacht, um von allen Seiten angreifen zu können. Zuerst sollten alle Menschen in ihren Häusern verschwinden, sodass die Puppen die volle Kontrolle hatten.
Die Anführerin schritt machtvoll mit ihrem Trupp auf einen Betrunkenen los, der garnicht mehr reagieren konnte, bevor die Puppen ihn überfallen hatten. Sie töteten ihre Gegner nicht, sondern lähmten diese mehr und machten diese willens- und bewegungsunfähig. So lag der Mann reglos an der Hauswand und starrte an die gegenüberliegende Wand, als wäre er seelenlos geworden, seiner Menschlichkeit beraubt. Es trat bei ihm eine Leere in den Augen, wie man sie nicht mal bei Toten erkennen konnte. Bis jetzt lief für die lebendig Gewordenen alles gut und das sollte auch so bleiben, deswegen hatte die Anführerin schon Tage vorher alles eingeplant, auch einen eventuellen Kampf mit den Stadtwachen.
Lopadas
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Arjak.
Nie zuvor hatte Rangor diesen Namen gehört, noch ein Gesicht dazu im Kopf oder auch nur eine Assoziation, die ihm einfallen würde. Nie.
Und doch waren sie wohl wegen diesem Mann nun wieder unterwegs und griffen nicht das kleine Dorf an, wie sie es geplant hatten. Der Bote der Kopfgeldjäger war es, der die Botschaft überbracht hatte, von der der Wanderer nicht wusste ob es eine frohe oder schlechte war. Krieg schien sich in dem Land anzukündigen...
Ob Arjak Redsonjas Freund war? Rangor hatte sie beobachtet, als die Botschaft über bracht worden war. Alle hatten sie sich gefreut, darüber, dass sie wohl nun in Vergessenheit geraten würden, im Schatten der bevorstehenden Ereignisse. Nur Sonja schien das Grauen gepackt zu haben, ihr Blick war erstarrt und ihr Gesicht bleich geworden.
Erst als sie am nächsten Morgen, nach weiteren Übungseinheiten für Ferol, aufgebrochen waren, schien die Rothaarige ruhiger geworden zu sein. Das war es, was Rangor nachdenklich gemacht hatte, freudlos über die eigentlich doch gute Nachricht, dass sie nun nicht mehr als “Diener Beliars” verfolg wurden. Es war wohl nicht so erfreulich, wie es den Anschein machte.
Das Quartett war wieder unterwegs. Unterwegs in Richtung Rynthal. Doch anders als in den letzten Tagen, in denen sie noch ungestört gereist waren, war Rangors Drang, das Ziel zu erreichen, gesunken je näher sie ihm gekommen waren. Etwas dunkles lag über dem Land, ein Schleier, den auch die anderen zu bemerken schienen und den Redsonja schon vorrausgeahnt haben musste.
Es war kaum richtig hell geworden, heute Morgen und dunkle Wolken zogen über den Himmel, verdüsterten ihn, fast als wollten sie alles Licht im Land auslöschen.
Vögel oder anders Leben waren keines zu hören, nur der Wind, wie er durch Baumkronen pfiff und Äste zum Brechen brachte. Wie das Wetter aus einem grünen, blühenden Land eine solch unfreundliche Gegend machen konnte... Ob es wirklich nur das Wetter war?
Plötzlich stoppe Sentinel, der einige Schritte voraus gegangen war. Sein Finger zeigte nach vorne. Vorbei an etlichen weiteren Baumgruppen und Wäldern schlängelte sich der Weg weiter durch die Landschaft bis er in der Ferne an steinernen Mauern stoppte. Rynthal...
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„Wir bleiben hier. Den restlichen Tag und auch die Nacht über.“
Es war Redsonja die sprach, ihre Stimme war fest und ließ keine Widerrede zu. Nach Rangors und Ferols Blick zu urteilen verstanden sie nicht ganz. Warum waren sie die vergangen Wochen durch die Lande Gorthars gezogen und jetzt, kurz vor dem Ziel sollten warten? Hatte es etwa mit der Nachricht über Arjak zu tun?
Das war es jedenfalls, was Sentinel vermutete. Er kannte den Mann, flüchtig. Nur wenige Blicke und Worte hatte er von ihm erhaschen können. Er war der Fürst von Rynthal. Damals, als er mit Redsonja, Sheyra und den anderen aufgebrochen war, hatte er sich keine Gedanken gemacht. Für ihn war es wichtig den Kampf mit der Waffe zu erlernen, Arjak war für ihn nicht mehr und nicht weniger als ein Auftraggeber.
Doch die Nachricht des Assassinenboten lies ihn nun mehr nachdenken. Frost, Arjak, Rynthal, Krieg. Was hatte das zu bedeuten, und was war mit Redsonja?
Wo er damals keine Fragen gehabt hatte, oder sich mit abspeisenden Antworten begnügt hatte, wollte er nun mehr. Die Hintergründe, die Wahrheit.
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Leise schipperte der kleine Kahn auf das Ufer zu. Jeder verhielt sich so ruhig wie möglich, bis auf dem in den seichten Wellen zappelnden Mann, der ständig Wasser schluckte und dadurch bedingt immer wieder zu husten und zu prusten begann. Sie hatten ihn mit einem Seil fixiert und zogen ihn hinter sich her, was diesem nicht gefiel, auch aus dem Grund, da er aus der Stadt flüchtete und dort hin nicht zurück kehren wollte.
Das einzige, was die Gefährten durch ihn erfuhren, war das irgendetwas seltsames in Gothar vorging - Erzählungen über vereinzelte Menschen, die etwas von mysteriösen Schatten berichteten - oder auch über Minimenschen, die ja eine ganz furchtbare Aura besäßen.
Bestimmt alles Gerüchte eines Durchgeknallten. Wer sonst, außer einer der nicht mehr ganz dicht ist, sollte auf die Idee kommen, über dem Seeweg die Flucht zu ergreifen und dann auch noch ohne Boot? --- Na - Gerüchte oder nicht... wir werden es bald wissen, dachte sich der Ergraute, wärend er dem Fisch im Wasser ein Zeichen gab, sich ruhig zu verhalten und um das zu bekräftigen nochmal kräftig an der Leine zog, als ob es ein Hund wäre, denn man Gehorsam lehrt.
Nur noch flüsternd verständigten die Gefährten sich, wärend leise alles Zeug zusammen gekramt wurde. - Pock - der Kahn legte an und wurde an einer Stelle fixiert. Der Fischer sorgte dafür, daß es einigermaßen ruhig an dem Ufer lag und Rhen war der jenige, der als Erster aus dem Boot stieg und Anáwiel heraus half. Ihnen versuchte der Bote zu folgen, aber Bardasch war damit nicht ganz einverstanden. „Warte - wir müssen den Anderen die Sachen anreichen“, forderte er und drückte ihm das erste Teil in die Hand. Der Ergraute fürchtete, daß dieser den Moment für eine Flucht nutzen würde und ihnen somit verwährt blieb, etwas über seinen Auftrag zu erfahren. Also behielt er ihn genau im Auge, wärend auch er die Mitbringsel aus dem Boot beförderte.
„So - achja - jetzt noch den im Wasser - falls der nicht schon längst abgesoffen ist - der ist so ruhig“, sprach Bardasch und zog dem Boten am Ärmel. Nein - der Fisch lebte noch, war bestimmt nur zu erschöpft um noch ein Lebenszeichen von sich zu geben. Das machte den - nach Bardaschs Meinung durchgeknallten Mann besonders schwer und er mußte sich laute „Uaaas“ und „Aaargs“ verkneifen, wärend er mit dem anderen Mann die Last aus dem Wasser hiefte.
Endlich war alles erledigt und auch der letzte Mann - bis auf den Fischer - an Land. Nun galt es den Gerüchten auf die Spur zu gehen und den Boten bei der Gruppe zu behalten.
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Lehrling
Die Übermacht hatte schon ein paar Leute ausgeschaltet, die sich ihnen in den Weg stellten, was meist irgendwelche Stadtwachen waren. Geschickt griffen die Puppen aus der Dunkelheit an. Niemand konnte sie direkt sehen noch hören, sie waren einfach für den normalen Menschenverstand nicht erfassbar, denn wer würde seinen Augen trauen, wenn eine kleine Gruppe süßer Puppen über die Straße lief. Jeder würde sich denken, dass er sich dies nur ein gebildet hätte und genau diesen Umstand machte sich die Armee zum Vorteil. Keiner wollte seinen Sehorganen glauben und als sie es doch taten, war es schon längst um sie geschehen und sie lagen nur noch als seelenlose Körper am Straßenrand.
Die Anführerin war gerade dabei eine hypnotisierte Stadtwache auszufragen, als eine ihrer Gruppe angestürmt kam. "Eine kleine Gruppe Menschen kommt mit einem Boot." "Fangt sie am Hafen ab, sie dürfen uns nicht dazwischen funken." Sofort machte sich die kleine Gruppe auf den Weg in Richtung Hafen. Die Befragung der Wache hatte nicht viel gebracht, weswegen die Anführerin den leblosen Körper links liegen ließ. "Lasst uns weiter nach dem Hauptquartier suchen.", sprach sie zu ihrem kleinen Gefolge.
Der Hafentrupp lief so schnell die kleinen Beine sie tragen konnte zum Wasser. Statt einen direkten Angriff zu wagen, hielt sich die Gruppe vorerst zurück und schaute den Treiben der Menschen zu. Vielleicht waren diese nicht gefährlich und würden nur zu unnützen Verlusten führen. Eine der kleinsten Puppen wurde vorgeschickt, um die Lage auszuspähen. Diese hob sich garnicht vom Schatten ab, nur hin und wieder wenn sie durch einen Laternenschein huschte, konnte sie erahnt werden.
Lopadas
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„Nun halt doch endlich mal den Rand“, fuhr Bardasch dem Fisch über den Mund, der ständig was von einem kleinen sich bewegenden Mädchen sprach. Der Ergraute fand nichts besonderes daran, wenn ein Kind - oder vielleicht auch mehrere sie zu beobachten schienen, aber man konnte eh keinen Deut darauf geben, was dieser Irre da faselte. Wieso fürchtete er sich vor Kindern? Das war auch eine Frage, die der ergraute Milize dem Aufgegabelten nun stellte. An Schlaf war eh nicht mehr zu denken. „Das - das war kein einfaches Kind - nein nein - das war, das war ein...“. Dem Kerl schienen wohl die Worte zu fehlen oder er wußte garnicht, was er da sagte.
„... eine kleinwüchsige Frau“, vervollständigte der Ergraute das Gesagte, „Na und? Noch nie ne kleinwüchsige Frau gesehen?“. Bardasch schüttelte den Kopf und setzte dazu an, sich wieder hinzulegen, als der Kerl wie wild mit seinen Armen zu furchteln begann. „Nein nein - keine Frau - das war keine Frau - das war ein kleines Wesen“, regte er sich auf und schnappte immer wieder nach Luft. Dann sprang er mit einem mal aus seinem Bett und rannte zur Türe hinaus.
Einen Moment sah Bardasch ihm nach, überlegte sogar, ob er ihn aufhalten sollte, aber eigentlich war es auch egal, wenn er denn davon lief. Mit ihm konnte man eh nicht viel anfangen - ja, womöglich war der Kerl sogar gefährlich und würde ihm im Schlaf die Kehle durchschneiden.
„Das nächste Mal bezahlst Du Deine Zeche selber“, murmelte er noch und versuchte endlich Schlaf zu finden. Hundemüde war er, da ihm schon die letzte erholsame Nacht verwehrt blieb und dennoch konnte er nicht abschalten. Er durchspielte in Gedanken ihre Seefahrt und die Ankunft in dieser Stadt, in der er schon einmal war und - an diese Stadtwache, die scheinbar nichts zu tun hatte, oder warum lehnte sie in die leere stierend an einer Häusermauer? Die Gefährten scherten sich aber nicht weiter darum und ließen ihn seinen wohlvergönnten Feierabend genießen.
Auch dachte der Ergraute immerzu an diesen Boten. Was hatte es mit ihm auf sich?
Hoffendlich hat Rhen meinen Rat befolgt und sein Bett vor die Türe geschoben. Es würde die Flucht des Boten nicht verhindern, aber es würde sie erschweren. Rhen schien im jeden Fall nicht glücklich darüber, daß ihm die Aufgabe zu teil wurde, die Nacht mit dem „interessanten“ Mann zu verbringen und deshalb verzog er sich schnell bei diesen Worten.
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Gorthar! Eine neue Stadt – ein neues Land. Nun war er hier. Mehrere Kilometer von der Insel Khorinis entfernt. Er wusste zwar, dass Drakia nicht weit weg lag, doch dachte er oft an diese Heimat. Er hätte nicht gedacht, dass er so sentimental werden könnte. Die Rechnung dafür kam prompt. Er konnte es sich einfach nicht mehr leisten, solche Gefühle zu empfinden, denn der Schmerz, der darauf in seinem Kopf ausbrach, was höllisch. Eine Welle des Hasses stieg in ihm auf und seine Knie wurden weich, sodass er zusammensackte. Er unterdrückte einen Schrei und versuchte wieder aufzustehen. Er war schon immer ein Kämpfer gewesen und schnell saß er wieder auf einen Stuhl mit dem gleichen starren Gesichtsausdruck, den er immer aufhatte. Nur etwas hatte sich verändert, denn seine stechend grünen Augen strahlten nun noch mehr Hass als vorher aus. Er empfand dieses Gefühl als gut und innerlich sprach eine Stimme: „Du wirst dies gebrauchen.“ Er blickte auf seine Faust. Sie hatte sich nicht verändert. Doch irgendwie schien sie neue Kräfte zu haben.
„Was ist los, Typ?“ Dieser verdammte Bote. Ich bringe ihn noch um. „Halt das Maul, sonst kann ich für nichts garantieren.“ Rhen hatte es sich zur Spezialität gemacht, andere Menschen einzuschüchtern, was er immer wieder bewies, doch dieser Trottel hatte entweder eine starke Widerstandskraft oder war zu dumm, um den Ernst seiner Lage zu erkennen. Die hohle Stimme des Mannes drang wieder an das Ohr des Milizsoldaten. „Sag schon, was war los? Du siehst irgendwie verändert aus?“ Er antwortete nicht. Der Blondschopf ging zum Spiegel und schaute sein Ebenbild an. Dieses schien so wie immer zu sein. Seine Augen waren stechender geworden. Sie drückte eine Welle des Hasses aus. Der Anblick seines eigenen Sinnesorgans, erfreue ihn. Er konnte es nicht beschreiben, inwiefern er sich freute. Sonst hatte sich nichts geändert. Er merkte, dass ihn Bewegungen noch leichter fielen als schon vorher, doch sah es nicht so aus, dass irgendwelche Muskel gewachsen waren. Er zuckte mit den Achseln und merkte wie seiner Körper dabei vibrierte. Irgendetwas war im Anbruch, doch Was ahnte er nicht.
„Ich geh nach draußen, ein bisschen Luft holen und nach den Anderen schauen. Bleib du hier und vergiss nicht, dass du niemanden hereinlässt, den du nicht kennst.“ Rhen konnte kaum glauben, dass der Bote so wichtig war, jedoch hatte er Anordnungen von Bardasch bekommen, die er befolgte. Der Ritter konnte sich geehrt fühlen. Eigentlich führte Rhen nur Sachen aus, die ihm gefielen, selbst wenn sie von Lord Hagen selber kommen würden. Doch der Ergraute hatte sich bewiesen und der Milizsoldat respektierte diesen Mann, was nicht häufig vorkam. Der Blondschopf schaute sich um. Seine Hand lag dabei die ganze Zeit auf den Griff seines Schwertes. Es war eigentlich ein schöner Tag, viel zu schön, um sich so unsicher zu fühle. Doch Vorsicht war die Mutter der Erzkiste. Mit schnellen Schritten ging er in die Richtung der Wohnung, wo Anawiel übernachtete. Bardasch war auch gleich in der Nähe. Sie mussten eine Lagebesprechung machen und er musste den beiden von diesem komischen Gefühl erzählen. Diesem Gefühl, dass er seit der Ankunft hier hatte. Es war fremd und doch vertraut, genau so wie diese Stadt hier. Der frischen Seewind strich in über das Gesicht und er spürte ein gewissen Hauch von Freiheit durch die Straßen gleiten.
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Mit einem platschenden Laut landete der Rest des Gebräus, dass anscheinend eine Suppe oder Brühe darstellen sollte, auf dem Boden. Das nasse und zertretene Laub verwandelte den Waldboden zu dieser Jahreszeit in einen schlammigen aufgeweichten Brei aus Matsch und verrottendem Laub. Dieser Schlamm vermischte sich nun langsam mit der dampfenden Brühe. Taeris hatte keinen Hunger mehr. Der Appetit war ihm aus irgendeinem Grund einfach vergangen. „Verschwende es nicht, wir haben nicht mehr allzu viel davon.“ Sprach jemand hinter ihm. Es war einer der Orkjäger. Seinen Namen hatte Taeris vergessen. „Alrik will dich sehen.“ Sprach er knapp weiter und sah ungeduldig auf den gelangweilt dasitzenden Veteranen hinab. „…Soll er herkommen.“ Murmelte Taeris und zuckte mit den Schultern, was unter seiner heruntergekommenen Rüstung kaum zu sehen war. „Du weist, dass es für uns beide angenehmer ist, wenn du zu ihm gehst, anstatt mich mit diesem Satz zu ihm zurück zu schicken.“ Sprach der Hüne und wendete sich kopfschüttelnd von Taeris ab, der sich kurz darauf seufzend erhob. Eigentlich war dies doch seine Chance. Einen neuen Platz zu finden. Sich einer anderen Rotte an zu schließen, wieder eine Aufgabe zu haben, seinem Leben wenigstens ein bisschen Sinn zu geben. Aber irgendwie… sträubte sich etwas in ihm immer noch dagegen. Mürrisch und lustlos zurrte er seinen Waffengurt wieder richtig fest, an dem sein Zweihänder und das Kurzschwert Eisschneide in ihren Halteschlaufen hingen und folgte schließlich dem Orkjäger zur Höhle Alriks. Es gab Momente, da hatte man das Gefühl, schon genau zu wissen, was einem in wenigen Minuten geschehen würde. Er ahnte, was Alrik zu sagen hatte, was der Grund dafür war, dass er ihn herbei zitiert hatte. Der Tod Theyjrs, der Jungspund, der den Gegenangriff auf die Söldner führen sollte… irgendwie konnte das kein Zufall gewesen sein, dass Taeris nun seinen Platz eingenommen hatte. Und das ausgerechnet er dabei war, um dessen Platz ein zu nehmen, als er mitten im Schlachtgetümmel frei geworden war. Taeris würdigte die beiden Wachen vor dem Eingang der Höhle – ebenso wie die, die am Hofe der Söldner vor dem Haupthaus standen – keines Blickes. Er ging an dem Kerl vorbei, der ihn hergeholt hatte und betrat das Innere der Höhle. Alrik saß wie immer auf seinem Stuhl und kaute diesmal schmatzend an einem Stück Schinken herum.
„Na sie an, wer da ist..“ sprach er mit einem gefälligen Grinsen. „Taeris, setz dich doch.“ Brachte er schmatzend hervor und deutete auf einen Hocker in der Nähe.
Doch Taeris machte keine Anstalten sich zu setzen. Stattdessen behielt er die ernste Miene bei und fing an zu sprechen, wobei er die Begrüßungsfloskel einfach überging. „Theyjars Tod war kein Zufall.“ Als hätte er eine Aussage über das Wetter gemacht, sah Alrik ihn noch immer mit gefälliger Miene an.
„Es hat niemand etwas anderes behauptet. Seine Zeit war gekommen. Er war weder ein guter Anführer, noch war er unserer Sache dienlich…es war nur eine Frage der Zeit, bis es ihn irgendwann erwischen würde. Dafür brauchten wir nicht zu sorgen.“. „Er war ein verlogenes Verräterschwein.“ Unterbrach ihn Vynce, der die ganze Zeit über in einer dunkleren Ecke auf einem auf dem Boden ausgebreiteten dicken Wolfsfell hockte und rauchte.
Alrik nickte nur bestätigend und fuhr fort. „Aber bild´ dir nicht zuviel darauf ein, Junge, dass du seinen Platz eingenommen hast. Die Auswahl an Kriegern die nicht nur für sich selbst kämpfen, sondern wissen wie man ihresgleichen gemeinsam in den Kampf führt, ist hier ziemlich klein, also blieb uns keine wirkliche Wahl….. Aber lassen wir das. Das ist nicht der Grund, weshalb ich dich zu mir gerufen habe. Ich habe mich entschieden, dass wir diesen ort hier verlassen. Ich habe es satt, dass wir uns hier von diesem Söldnerpack abschlachten lassen und wir die zahllosen Angriffe blutig zurück schlagen. Für jeden von diesem Pack, den wir töten, kommen zwei nach. Uns hält nichts an diesem Ort. Die Männer haben seit Monaten keine Orks mehr zu Gesicht bekommen. Wozu nennen wir uns dann Orkjäger, wenn wir nur hier im Wald herum sitzen und uns mit diesen unfähigen Taugenichtsen bekriegen.
Ich hörte du kommst von der Insel. Die Orks die es dort gibt sollen anders sein, als die, die wir in Nordmar gejagt haben.“. „So?“ unterbrach Taeris ihn skeptisch. „Die Orks auf Khorinis sind anders. Wilder, so hat man mir erzählt….“. „Und du willst jetzt, dass ich den Reiseführer spiele und euch hin führe, damit ihr „unsere“ Orks besichtigen könnt? Aber meinetwegen. Der Krieg läuft ohnehin beschissen und die meisten, die dort gegen sie kämpfen sind bis auf einige Ausnahmen einfältige Waschlappen, die sich lieber untereinander bekriegen, statt diesen Mistviechern entgegen zu treten… Aber ich habe keinen Grund dorthin zurück zu gehen.“ Die rechte Augenbraue Alriks wanderte ein kleines Stück nach oben. Fragend und verständnislos zu gleich, sah er den Veteranen an. „Du bist jetzt einer von uns Junge. Du gehst dorthin, wo wir hingehen. Wir gehen dorthin, wo du hingehst. Und wir gehen nach Khornis. Du gehst nach Khorinis. Wir gehen Orks jagen. Du gehst Orks jagen. So einfach ist das.
Wir brechen im Morgengrauen unser Lager ab.“
Der Ton in Alriks Stimme schien keine Widerrede zu dulden. Mit einem resignierenden Seufzer wandte Taeris sich von den Anwesenden ab und verließ die Höhle. Und so würde er Khorinis also doch schon bald wieder sehen.
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Matt spiegelten sich die züngelnden Flammen des leise knackenden und prasselnden Feuers in den glasigen Augen Ferols. Gedankenvoll starrte der Söldner in die lodernden Flammen, die einen nach dem anderen Holzscheit immer mit neuer Gier verschlangen. Den lauen Wind, der sonderlich warme Temperaturen für diese spätherbstliche Jahreszeit mit sich brachte, im Gesicht spürend vernahm er kaum das gedämpfte Hintergrundsrauschen in den teils schon laublosen Ästen und Zweigen einiger Bäume, welches von diesem verursacht wurde, auch schenkte er dem blutrot am Horizont versinkenden Feuerball keine Beachtung, war das Farbenspiel, welches die untergehende Sonne dort am weitgehend klaren Himmel veranstaltete, auch noch so schön. Vielmehr zogen vergangene Ereignisse vor seinem inneren Auge vorüber, neue Fragen stellten sich seinen Gedanken in den Weg und es war schwer, Antworten zu finden. Zum einen blieb die Sache mit Arjak, diesem anscheinend ebenso bedeutenden wie gefährlichen Mann, weswegen sie nun ihre Sorgen über ihren durch Lügen verbreiteten Ruf aufgeben sollten, zum anderen die Tatsache, weshalb Redsonja rastete. So kurz vor Rynthal. War es nicht ihr Ziel gewesen, hatte sie dort nicht auf den Freund ihrerseits und den Fremden von Seiten Rangors und Ferols aus treffen wollen? Es wollten ihm keine plausiblen Antworten darauf einfallen. Jedoch hatte es bisher auch nicht gewagt, nach der plötzlichen Sinneswandlung von Redsonja zu fragen, er schob es weiterhin auf, obwohl er insgeheim wusste, das dadurch nur mehr, nur neuerliche Fragen auftauchten.
Er seufzte, sah auf und blickte in die zwei stummen Gesichter, die ebenso am Lagerfeuer saßen. Zum einen Redsonja, die nachdenklich und in sich gekehrt wirkte wie er, zum anderen Rangor, der soeben den letzten Strahlen der untergehenden Sonne nachblickte. Er erinnerte sich. Sentinel war in den nahen Wald gegangen, neues holz für ihr Feuer holen. Neues Holz. Wie lange hatten sie vor, hier zu bleiben? Er schüttelte den Kopf, damit diesen Gedanken ab. Die rothaarige Frau würde wohl wissen, was sie tat. Er beschloss, ihr ein weiteres Mal zu vertrauen, dennoch wollte er sie zu gegebener Zeit fragen, was es mit den Ereignissen der letzten Tage auf sich hatte und die Antworten erbitten, die sich ihm unentwegt stellten.
Die Stimme Redsonjas brach die zuvor währende, nachdenkliche Stille.
„Komm mit, es gibt wieder etwas zu lernen...“, forderte sie ihn auf und sah in herausfordernd an. Der Söldner nickte bereitwillig, sprang von dem Baumstumpf auf die Füße und folgte der Frau mit dem zerzausten, roten Haar, das unwillkürlich im Wind wogte.
Sie drehte sich schnell um, riss mit einem raschen Ruck ihr Schwert aus der Halterung und stand ihm gegenüber. Ferol, der reflexartig ebenso gehandelt hatte und die Klinge seiner ledernen Scheide entzogen hatte, stand nun bereit und stutze einen kurzen Moment, als der Angriff seiner Lehrmeisterin ausblieb. Er hielt ihrem Blick stand, der sich in seine Augenhöhlen zu bohren schien, dann packte er den Knauf seines schmalen Schwertes fester. Er senkte den Blick zum Schein und preschte dann schnell vorwärts, die Überraschung gelang, wie er es gewollt hatte. Mit einem Ächzen parierte Redsonja den von oben herab geführten Hieb und wich einen Schritt zurück. Doch Ferols anfängliche Euphorie über den geglückten Anfang des Kampfes verflog schneller, als sie gekommen war. Kaum hatte er nachgesetzt, musste er feststellen, dass die Rothaarige sich erstaunlich schnell wieder gefangen hatte und nun wieder das Ruder in die Hand nahm.
Er fluchte innerlich kurz, dann konzentrierte er sich wieder auf die auf ihn einprasselnden Schläge Redsonjas, welche nun folgten. Mit der Zeit wurde er langsamer, seinen rechten Arm durchpochte bei jedem neuen Aufprall der Klingen sengender Schmerz, der den Schwertarm zu lähmen schien, doch die Lehrmeisterin sah nicht so aus, als würde sie von ihm ablassen.
Der Söldner ließ sich immer weiter zurücktreiben, bis er einen ihrer Schläge frühzeitig abblockte und durch eine rasche Drehung an ihr vorbei gelangte. Sie musste sich ihm erst von neuem zuwenden, so blieb ihm Zeit, zum einen de pochenden Schmerz in seinem Arm ausklingen zu lassen, zum anderen ebenso seine eigene Angriffsserie vorzubereiten, die wenig später ihren Lauf nahm. Auch wenn er vieles versuchte, er schaffte es nicht sie derart in Bedrängnis zu bringen wie sie ihn zuvor.
Er holte gerade zu einem weiteren, seitlichen Schlag aus, der auf ihre Hüfte zielte, da trat sie einen Schritt zurück und ließ den mit flacher Klinge geführten Streich nur durch Luft schneiden. Sie bedeutete ihm durch ein Handzeichen, inne zu halten. „Genug für heute, sehen wir nach was Sentinel und Rangor inzwischen machen.“, ließ sie verlauten und wandte sich zum Gehen. Im ersten Moment stockte er nicht, wieder einmal überrascht über das abrupte Ende, das die Rothaarige den Übungskämpfen immer bereitet ohne viel darüber zu sagen, dann folgte er ihr in Richtung des in der Dunkelheit recht hell scheinenden Lagerfeuers. Da ihm noch etwas eingefallen war, eilte er Redsonja schnell nach, nachdem er sein Schwert in der ledernen Halterung hatte verschwinden lassen, und holte sie rasch ein.
„Noch etwas... Es gibt viel, was mich in den letzten Tagen beschäftigt. Es sind die Dinge, die uns hier widerfahren, die immer neue Fragen aufwerfen, die ich mir nicht selbst beantworten kann. Ich glaube, du kannst mir zumindest einen Teil davon erklären, vielleicht auch im Beisein der anderen beiden, ich glaube, sie beschäftigt ähnliches.“, er machte eine kurze Pause, um zu sehen, wie sie reagierte, doch da sie schwieg und er es als stilles Zeichen sah, fortzufahren, redete er rasch weiter. „Als erstes einmal, wieso rasten wir hier? Hat es einen besonderen Grund so kurz vor unserem ursprünglichen Ziel zu rasten oder nicht? Wollten wir nicht die ganze Zeit nach Rynthal, und nun, wo es vor uns liegt in greifbarer Nähe, warten wir? Zweitens, wer ist Arjak, wieso Krieg und wieso ist er gefährlich? Und drittens, da die ganze Sache mit dem verblendeten Volk nun von selbst ein Ede zu finden scheint, würde ich doch gerne wissen, weshalb das ganze? Wer setzt solcherlei Lügen in die Welt, ohne dahinter eine Absicht zu haben? Steckt jemand dahinter, der dir bekannt ist?“
Als er endete, vermied er es, sie fragend anzusehen, sie würde selbst entscheiden, in wiefern sie Auskunft geben würde. Fast schon bereute er es, sie solchermaßen mit Fragen überhäuft zu haben, aber nur fast. Er glaubte schon zu wissen, dass sie ihm ohnehin kaum etwas preisgeben würde, aber immerhin hatte er gefragt, und dementsprechend war er froh über jede Antwort, die sie ihm geben würde.
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In ihren Pupillen spiegelte sich das Feuer wieder, in welches sie reglos hineinstarrte. Sie war in Gedanken versunken, machte sich Sorgen über zweierlei Dinge. Die erste Frage war, ob sie jemals wieder eine Waffen in die Hand nehmen durfte. Zu oft hatte sie in den letzten Tage diese Wärme verspürt, die sie plötzlich überkam. Listig versprach sie ihr die Geborgenheit, welche sich Redsonja so sehr wünschte. Würde sie diesem Drang nachgeben, so käme es mit Sicherheit zu einem Blutbad. Immerhin wusste sie inzwischen ganz genau, wann sie die Kontrolle über ihr Handeln zu verlieren begann. So hoffte sie zumindest.
Die zweite Sache war dieser Rauchgeruch in der Luft, der sie schlussendlich auch dazu brachte urplötzlich aufzustehen und mir einer kurzen Erklärung zu beginnen: „Ferol hat mir heute einige Fragen gestellt, die wohl schon lange auf seiner Zunge brannte. Arjak?“ Sie liess kurz einen blick auf ihren nachtschwarzen Dolch fallen und lächelte dabei bitter. „Oft alleine reicht sein Name, um Schrecken zu verbreiten. Er ist der Herrscher von Rynthal. Wenn er vor euch steht, dann könnt ihr ihn nicht verkennen, denn sein Gesicht ist hinter einer silbernen Maske verborgen. Er hat uns einst bei sich beherbergt, allerdings bin ich nicht töricht genug mir ein Wiedersehen mit ihm zu wünschen.“
Sie hielt kurz inne und liess den Blick über ihre Gefährten gleiten, dann schluckte sie einmal leer und fuhr fort: „Der Kampf, er kann nur gegen Frost und seine Begleiter gewesen sein und ich glaube diese dunklen Rauchschwaden dort vorne weisen uns den Weg zum Schauplatz des Kampfes.“ Sie deutete auf den fernen Himmel, während eine selten gesehene Entschlossenheit ihr Gesicht überzog.
„Ich werde sogleich hineilen. Kommt mit oder bleibt hier. Es ist euch überlassen. Aber entscheidet rasch.“
Kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen, steckte sie ihre Schwerter ein und schnallte sich den Zweihänder über den Rücken. Zum Schluss hängte sie sich Köcher und Bogen um. Als ihre Gefährten es ihr gleich taten, war sie irgendwie erleichtert. Bei Sentinel hatte sie es nicht bezweifelt, doch die beiden Söldner hätten ebenso gut ihres Weges gehen können.
Nur wenige Augenblicke später war das Feuer gelöscht und die Vier verliessen das vor kurzem errichtete Lager in Richtung der Rauchsäule wieder.
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Nun schien die Zeit also doch gekommen zu sein. Die Zeit Antworten auf seine Fragen zu bekommen. In letzter Zeit hatte Sentinel nicht gewusst, wie er Redsonjas Zustand einschätzen sollte, verbittert, verwirrt, finster, ratlos. Doch nun schien alles glasklar. Die Frau, vom roten Haaransatz bis zu den Stiefeln mit Waffen begurtet strahlte eine Entschlossenheit aus, wie sie der Gardist seit langem nicht mehr gesehen hatte.
Für ihn selbst gab es keinen Zweifel ihr zu folgen. Zu viel und zu weit war er mit ihr gereist, als dass er nun zurückbleiben oder kehren würde. Auch Rangor und Ferol würden weiterhin bei ihnen bleiben, ungewiss dessen was noch vor ihnen lag, war Sentinel froh darüber.
Während das Trio über die Erde und das Gras unter ihren Füßen hinweg hastete war Sentinel mit seinen Gedanken bei einer Person. Arjak. Für Sentinel nicht mehr als ein fremder Mann hinter einer Maske, war er für die Rothaarige offenbar mehr. Was genau, das wollte der Gardist so schnell wie möglich erfahren.
Weiterhin war da noch Frost. Auch ohne Redsonjas Worte, wusste er das nur er den Kampf gegen den Fürsten geführt haben kann. Wie war der Kampf ausgegangen? War Frost noch am Leben? Was war mit Sheyra?
Alles Fragen die in Sentinels Hirn fluteten. Den fernen Rauschwaden zu Folgen musste es eine heftige Schlacht gewesen sein. Kaum zu glauben das dort nur zwei Männer gekämpft haben sollen. Der Rauch musste von verbrannten Bäumen ausgehen, Katapulte mit Brandgeschossen. Unwahrscheinlich das nur Arjak und Frost sich mit den Belagerungswaffen beharkt haben.
Der ferne Wald rückte näher, bald würden sie selbst zwischen den gespaltenen Stämmen stehen.
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„Wir können nicht weiter.“
Sheyra tastete nach einem Baum, um sich abzustützen. Sie schloss für einen Moment die Augen und versuchte, die Kriegsbemalung aus Ruß und Schmutz wegzuwischen. Der Versuch scheiterte kläglich.
„Sheyra hat recht“, meldete sich auch Shilendra zu Wort, „Wir müssen rasten. Wir brauchen die Ruhe dringend.“
Frost nickte. Er konnte selbst kaum noch gerade stehen. Der Waldbrand hatte seine Muskeln erreicht.
„Sieht nach noch mehr Regen aus.“ Er wies nach Westen. Dort hatten sich die Wolken wie eine Herde schwarzer Schafe zusammengerottet. Bisher weideten sie nur in der Ferne, doch der Wind schien andere Pläne zu haben.
„Ich kenne diese Gegend. Nicht allzu weit weg befindet sich ein kleines Bergarbeiterdorf. Bis dorthin schaffen wir es nicht, doch ich erinnere mich an eine Höhle. Wir müssten fast da sein.“
Weder Sheyra, noch Shilendra waren begeistert. Aus Mangel an Alternativen folgten sie ihm dennoch ohne zu murren. Der Boden stieg leicht an und die Lücken im Blattwerk wurden zunehmends größer. Gleichzeitig schluckten die Ausläufer der Sturmfront die ersten Sterne. Als hätte ein Tintenfisch seine Tintenwolke in den Himmel gepustet.
„Dort vorne ist sie“, rief Sheyra.
Im selben Moment begann es zu schütten. Dicke Tropfen klatschten zu Boden; der erste verwandelte die feuchte Erde zu Schlamm, der Nächste ließ den Dreck hüfthoch spritzen. Die Höhle war keine zwanzig Schritt weit entfernt. Dennoch waren sie bis auf die Knochen durchnässt, als sie die Zuflucht erreichten.
Es dauerte nicht lange, bis Shilendra einige Äste zum Brennen gebracht hatte. Klarer Vorteil von Magie. Dennoch blieben nur zwei Decken, die nicht pitschnass waren. Irgendwo in der Dunkelheit wartete ein Dialog darauf, endlich ausgesprochen zu werden. Durch den Rauch konnte jedoch niemand erkennen, wer den Anfang machen musste. Deshalb warteten sie schweigend, während das Feuer vor sich hinflüsterte und draußen der Regen versuchte, die Schrecken dieser Nacht davonzuspülen.
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Die letzten paar Tagen waren voller Ereignisse – zuerst musste dieser Bote nach Gorthar eskortiert werden, und zwar so schnell wie möglich... Anáwiel musste sogar die Ausbildung der Neuen unterbrechen und mit den anderen Milizsoldaten aufbrechen – Befehle waren schliesslich da, um ausgeführt zu werden. Ungern hatte sie Wulfgar die Leitung übergeben, sie war nicht gewöhnt, ihre Aufgaben nicht zu Ende zu bringen, für sie war dies eine Frage der Ehre und Würde, die Pflichten möglichst gut zu erfüllen.
Wie dem auch sei, waren sie nun hier und die Blondine fühlte sich erleichtert, dass sie mit alten Freunden hierher geschickt worden war, und vor allem, dass auch ihr Blutbruder dabei war. Es war eine Erleichtreung für sie zu wissen, dass sie auf die anderen Milizen zählen konnte – sie hatten das mehlmals bewiesen. Irgendwie war ihr diese Reise nicht ganz geheuer, auch wenn sie auf den ersten Blick nichts Besonderes war.
Jetzt waren sie in dieser Stadt angekommen, der Bote war in Sicherheit (natürlich war Sicherheit ein relativer Begriff, aber die Menschen nutzen ihn immer wieder gerne) und Rhen wachte vor der Tür.
„Warum ist der Typ einfach so verschwunden?“ wunderte sich Anáwiel laut. Bardasch blickte zu ihr und zuckte mit den Schultern.
„Was weiss ich... Vielleicht ist es doch besser, dass er nicht mehr bei uns ist. Er kann gefährlich sein und...“ der Milizsoldat brachte seinen Satz nicht zu Ende, da Rhen gerade den Raum betrat. Das Fenster war offen und seine blonden Haare bewegten sich im Luftzug, als er sich den beiden näherte.
„Warum bist du nicht vor der Tür?“ brummte Bardasch.
Rhen warf ihm einen kalten Blick zu, seine Augen funkelten kurz auf, dann begann er ruhig zu sprechen. „Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl...“ mehr konnte er nicht sagen, denn vor dem Fenster bewegte sich ein Schatten, nur kurz war er da und war sofort – geräuschlos und schnell wie er aufgetaucht war – verschwunden. Dennoch hatte er geschafft, die Aufmerksamkeit der Gefährten auf sich zu ziehen.
„Was war denn das?!“
Die Gefährten tauschten Blicke – nun überlegten sie, ob ein Spion nicht in der Nähe war, der das Leben des Boten gefährden wollte; und somit auch die Mission.
„Sollen wie nicht lieber nachsehen?“ schlug Anáwiel vor.
„Der Bote darf jedoch nicht alleine bleiben...“ bemerkte Bardasch und warf Rhen einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Der Bote...“ die drei stürmten aus dem Raum...
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Rauchgeruch lag in der Luft und teilweise glaubte Rangor graue Schwaden zwischen den Bäumen herziehen zu sehen, doch zu schnell hatten die starken Windstöße sie wieder vertrieben.
Seitdem sie der Wald betreten hatten, hatte die Gruppe ihre Orientierung scheinbar vollständig verloren. Kein Licht half ihnen mehr und dunkle, schwarze Wolken hatten Mond und Sterne verdunkelt. Kein Feuer, keine Anhaltszeichen zum Ort des Kampfes...
Rangor verharrte, die anderen ebenso.
“Weiß noch jemand wo es lang geht?” , fragte der Glatzköpfige.
Keine Antwort. Scheinbar alle hier so ahnungslos wie er. Jetzt erinnerte sich der Wanderer, warum ihm das bekannte, auswendig gekannte Terrain um Khorinis lieber gewesen war. Dort hätte er auch blind einen Weg gefunden.
“Sieht verdammt nach Regen aus.” , bemerkte Sentinel, dessen Blick zum verdunkelten Himmel gerichtet war.
“So finden wir nie etwas oder jemanden. Wir sollten einen Unterschlupf suchen. Bei Tag offenbaren sich vielleicht Spuren.” , riet Redsonja und wieso oft hatte sie Recht.
Doch wovon?, fragte sich Rangor, der den Bogen seit Betreten des Waldes nicht aus der Hand genommen hatte. Spuren von Frost, den sie so suchten? Wahrscheinlich. Er wollte nicht fragen.
Der erste Tropfen traf Rangor, als sich die Gruppe wieder in Bewegung setzte. Nur als ein einziger Vorbote für das Unwetter. Wie aus Kübeln ergoss es sich dann schlagartig über den Gefährten. Die prallen Tropfen klatschten auf den Boden, ließen Schlamm aufspritzen und erzeugten ein fast ohrenbetäubendes Prasseln. Das so gut wie komplett gefallene Blätterdach der Bäume vermochte es so auch nicht mehr, Schutz zu bieten und ließ die Wassermassen ungehindert nieder regnen.
Es war eine blinde Wanderung. Es gab nichts zur Orientierung, zumindest sah man dies nicht. Auf das Schicksal angewiesen eilten sie zwischen den Bäumen hindurch, würden eine geeignete Höhle wohl erst bemerken wenn sie direkt vor die Felswand liefen. Eine Suche die wahrlich Glück benötigte.
Kurz wanderte der Blick des leicht voraus eilenden Söldners zum Himmel. Kleine, auftauchende und wieder schwindende Löcher waren hie und da in der Wolkendecke zu erkennen, durch die das fahle Licht des Mondes für jeweils wenige Sekunden die Chance hatte die Erde zu beleuchten.
Wie Lichtblitze kamen sie Rangor vor, diese kurzen Augenblicke die ein Bild der Umgebung zuließen und es vielleicht ermöglichten doch einen geeigneten Unterschlupf zu finden.
Der Glatzköpfige torkelte zur Seite, als er mit der Schulter gegen einen Baum rannte, den er in der Dunkelheit der Nacht nicht rechtzeitig gesehen hatte. Der Stoß ließ ihn sich einmal um die eigenen Achse drehen und er erhaschte im kurz wieder aufleuchtenden Licht des Mondes einen Blick auf seine Gefährten, die weiterhin nur wenige Meter hinter ihm waren. Noch alle beisammen, wenigstens etwas.
Im Lauf drehte sich Rangor weder nach vorne und...
...der Atem des Wanderers ließ aus. Der Schlag des Herzens stockte für den Bruchteil eines Augenblickes, jeglicher Muskel in seinem Körper war erstarrt, nichts bewegte sich mehr.
Eine silbrig schimmernde Klinge ruhte, ganz still, vor dem Hals des Söldners. Eine weitere erstreckte sich horizontal vor seinem Unterleib, beide geführt von einem Mann, der, wie zum Sprung bereit, fast schon neben Rangor stand, bereit nur noch den angesetzten Sprung auszuführen und den Körper des Söldners in drei Teile zu schneiden. Rangor hatte ihn nicht kommen sehen, nicht kommen gehört, nichts. Als wäre er von einer Sekunde auf die andere einfach da gewesen, beide Klingen in der Position in der sie nun an seinem Körper verharrten. Wie ein Blitz, der plötzlich und ohne Vorwarnung erschien. Ein Schatten.
“Frost?”
Redsonjas fragende Stimme durchbrach die Stille der Situation. Es schien als hätte der Regen aufgehört zu schlagen und der Wind sein Wehen eingestellt. Erst jetzt hörte Rangor die Geräusche des Unwetters wieder. Die Klingen senkten sich. Rangors Blick glitt an dem Mann vorbei und sah das Flackern eines Feuers , an den Wänden einer Höhle. Zwei Frauen standen im Schein der Flammen davor. Der Wanderer atmete auf. Er war sich sicher gewesen, dem Tod schon die Hand gereicht zu haben...
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Redsonjas Umhang hing schwer über die Schultern, das Haar klebte an ihrer Stirn, während sich weiterhin dicke Tropfen über sie ergossen. Nachdem sie Frosts Namen ausgesprochen hatte, stand sie wie erstarrt da. Er sah um Jahre gealtert aus. Das Blut, welches der Regen nicht vollständig abzuwaschen vermocht hatte, klebte immer noch überall. Er sah übel aus.
So starrte sie ihn einfach nur an. Mehr vermochte sie nicht. Sie konnte ihm weder vor Erleichterung um den Hals fallen, noch ihre Faust spüren lassen. Wut, Zuneigung, Sorge und noch viel mehr vermischten sich zu einem seltsamen Teig, der ihre Zunge festklebte. Rangor blickte verwundert zwischen den beiden hin und her. Er hätte bestimmt mehr Wiedersehensfreude erwartet.
Die Zeit schleppte sich voran und sie stand immer noch nur da, mitten im Regen. Wie ein Kind, das darauf wartete, dass seine Eltern es in die warme Stube holten. Sie starrte den Mann an, der vom Alter her ihr Vater hätte sein können und wusste nicht, was sie dachte. Redsonja brauchte Zeit ihm näher zu treten, denn sie hatte ihm immer noch nicht verziehen, was damals in Silvenheim geschehen war.
Erst als Ferol und Sentinel zu ihr aufgeholt hatten, schaffte sie es sich zusammenzureissen und schleppte sich zum Feuer hinüber. „Sheyra, Shilendra, welch eine Freude euch zu sehen.“ Begrüsste sie die beiden Frauen herzlich und schob dabei alle anderen Gedanken in eine dunkle Ecke, wo sie nichts überschatten konnten. Dann stellte sie die Anwesenden einander vor, ehe sie die Frage aussprach, die ihr schon seit dem ersten Moment, als sie Frost erkannt hatte, auf der Zunge brannte. „Was ist passiert?“
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