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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Was ist eigentlich geschehen?"

    Raunte Redsonja gegen den Wind an. Ihre Kehle war so trocken und ihre Stimme kratzte ungemein. Zudem konnte sie Adson gar nicht richtig erkennen, denn ihre Augen tränten. Aber sie musste ihre Gedanken geordnet halten und zu sprechen half, zudem waren Informationen oft überlebenswichtig.

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    “Ich war äh... unaufmerksam.“, Adson biss sich fast auf die Zunge, er würde nie zugeben, das er kurz eingeschlafen war.
    “Ich muss den Waran irgendwie übersehen haben. Plötzlich tauchte er direkt neben mir auf, als ich hinter dem Felsen Schutz suchte. Ich hab dann draufgeschlagen, bis das Vieh sich nicht mehr regte. Ich bin also nochmal mit dem Schrecken davongekommen.“ Adson machte eine Pause und schaute an sich herunter. “Dann hab ich noch Trophäen geholt, deswegen das Blut.“

    Adson beendete seinen kurzen Bericht. Den kurzen Schlaf würde er totschweigen. Und jetzt wollte er nur schnell hier weg.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Weinberg östlich von Thorniara

    Callindor schien die mild wärmende Sonne des endlich startenden Frühlings in sein Gesicht, als er gemächlichen Schrittes aus dem Anwesen des Weinberges trat. Seiner Meinung nach hatte der fröstelnde Winter viel zu lange angehalten. Mal abgesehen von den Schäden an den Reben, die eine zu lange Schnee- und Eiszeit mit sich brachte, erhoffte sich der Feuermagier von den gestiegenen Temperaturen auch ein Ansteigen seiner Laune. Das trübe Wetter machte ihn regelmäßig ungenießbar, das wusste er selbst.
    Sein Freund Carston nahm es ihm zwar nicht krumm, dass sich Callindor an ihm häufig abreagierte, schließlich war diesem der Hintergrund für den Missmut des Magiers nur allzu bekannt. Nicolas ...

    Zum Glück nahmen ihm Karissa und Carston einiges an Arbeit auf dem Anwesen ab und griffen ihm unter die Arme, wo es nur ging. Eigentlich waren sie nur Bedienstete, im Laufe der Jahre und Ereignisse aber zu so viel mehr geworden.

    "Schön dich mal wieder hier draußen zu sehen, Callindor", meinte Karissa lächelnd und reichte einem jungen Burschen den Kampfstab, mit dem sie trainiert hatten. Ihr rötliches Haar schimmerte ihm Sonnenlicht, als sie sich dem Magier näherte und ein Tablett mit ein paar Happen gereichte.
    "Du siehst richtig abgemagert aus, hau ruhig rein", mahnte sie fordernd und würde wohl kein Nein akzeptieren und warten, bis das Brettchen geleert sein würde.
    Obwohl Callindor der nötige Appetit fehlte, schob er sich widerwillig eines der Stückchen belegter Brote in den Mund und kaute darauf ohne viel Ambition herum.
    "Ein wenig mehr Elan hatte ich von dir schon erwartet, aber immerhin", meinte Karissa nur freundlich und begleitete den Feuermagier entlang des Schotterwegs hin zum Eingang des Guts.
    Und gerade als die beiden besagten Eingang erreichten, hörte Callindor schon das Pferdegetrampel der Kutsche, mit der Carston die wöchentlichen Einkäufe aus Thorniara besorgte. Schon von weitem konnte der empathische Magier am Gesichtsausdruck seines Freundes erkennen, dass etwas vorgefallen war.

    "Gut, euch beide hier zu sehen, dann könnt ihr mir gleich mit den Besorgungen helfen. Und ihr glaubt gar nicht, was ich erlebt habe. In den letzten Tagen kam es scheinbar zur Eskalation in der Stadt. Einige Tote und viele Verletzte, auf beiden Seiten. Ich weiß nicht, wie es nun weiter geht. Die Moral unter den Leuten ist dadurch bestimmt nicht gestiegen, ganz im Gegenteil."

    Callindor, Carston und Karissa teilten die Waren gleichmäßig untereinander auf und trugen alles ins Haupthaus. Die Neuigkeiten beunruhigten den Feuermagier etwas, doch hatte er sich in den letzten Jahren dezent im Hintergrund des Ordens gehalten, und solange Francoise oder ein anderer Hochmagier ihn nicht um Hilfe bat, würde er lieber hier auf seinem Gut bleiben.

    "Francoise hatte als Schirmherrin des Ordens wohl alles im Griff und kümmerte sich mit Hilfe anderer Helfer um die Verwundeten so gut es eben ging. Ob das nun erst der Anfang war, oder eher das blutige Ende, wird sich wohl in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Brisant bleibt die Situation in der Hafenstadt aber allemal."

    Callindor nickte zustimmend und sah besorgt in den frühlingshaften, sonnigen Nachmittagshimmel.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Weingut östlich von Thorniara

    Der Winter hatte sich endgültig verabschiedet und überließ das Feld dem wechselhaften Frühling. Ein heutiger morgentlicher Regenguss erfreute sicherlich die Reben und Pflanzen auf dem Hof, Callindors Gemütszustand blieb gleichsam trübe. Seit seinem schmerzlichen Verlust von Nikolay waren inzwischen mehr als fünf Jahre vergangen und auch wenn er es sich anders erhofft hatte, brachte ihm seine Beziehung mit Demron keine im gleichen Maße erhoffte Erfüllung, sodass sie alsbald getrennte Wege gingen, nachdem beiden klar wurde, dass die Erinnerung an Nikolay immer zwischen ihnen stehen würde. Und wie könnte man mit einem Toten schon konkurieren ...

    "Was ist denn nun?", hatte Lea ganz aufgeregt gefragt, nachdem Callindor indes bewusst wurde, dass er mal wieder unkonzentriert seinen Gedanken nachgehangen war, anstatt seiner Ziehtochter aufmerksam zuzuhören. "Wirst du es mir nun beibringen oder nicht?"
    Lea war von den dreien neben Liz und Pierre vielleicht die begabteste und fleißigste Anwärterin auf den Titel eines Feuermagiers und wenn sich die Zeit und Gelegenheit ergab, würde sie sich ihrer Tracht als würdig erweisen. Ihre Bitte war nur konsequent und richtig. Warum jemand anderen um Hilfe bei der Ausbildung bitten, wenn man einen Adoptivvater hatte, der das für einen erledigen konnte? Callindor jedoch kamen Zweifel. Seine letzte Lehre war einige Jahre her und Snydex war nicht sein ruhmreichster Schüler, hatte der Hochmagier ihn doch mitten in der vertieften Magielehre hängen lassen.

    "Ich weiß nicht so recht", erwiderte Callindor mit wenig Elan, doch Lea ließ das nicht gelten. Sie war eine aufgeweckte Frohnatur und würde ihren Willen schon bekommen. Auf dem Weg in die Stadt legte sie ihre Gründe dar und am Ende blieb dem Magier quasi nichts anderes übrig, als ihr folgerichtig zuzustimmen. Freudestrahlend fiel sie ihm um den Hals und verkündete, dass sie die Magietheorie schon aus einem der Bücher auf dem Gut hatte anlesen können. Sie wollte wohl wieder den schnellsten Weg gehen, doch gerade bei so etwas heiklem wie der Magie konnte dies selbst bei den einfachsten Zaubern tödlich sein.

    "Du musst dir im Klaren sein, dass ich dir nur bestimmte Zauber beibringen kann. Jeder Kreis der Feuermagie bietet einige Sprüche und Fähigkeiten, sie dir alle zu verinnerlichen würde aber den Rahmen sprengen. Wenn dir meine Fähigkeiten nicht zusagen, musst du dir einen anderen Lehrmeister suchen."

    Lea nickte verstehend und zog ihre Novizenrobe enger, als sie das Eingangstor Thorniaras erreichten. Callindor war wie üblich mit seinem roten Kimono gekleidet, während ein schwarzer Umhang seinen Körper zusätzlich vor den kühlen Frühlingswinden schützte, begleitet von seinem schwarzen Kampfstab. Man würde ihn kennen und keinerlei Fragen ob der Abgabe seiner Waffe stellen, auch wenn seine Besuche in der Stadt in den letzten Jahren eher sporadisch waren. Kurz vor dem Passieren der Stadtmauern hielt Callindor inne.

    Noch immer war es für ihn unverständlich gewesen, wie es zwischen den Anhängern des Ordens und der Bevölkerung Thorniaras zu Ausschreitungen dieser Größenordnung hatte kommen können. War das die Ordnung und Gerechtigkeit für die sein Gott Innos stand? Doch war nicht der Tod das letzte Züchtigungsmittel? Hatten Francoise und die anderen Magier und Streiter des Ordens weniger drastische Mittel, um die uneinsichtigen, aufgebrachten Leute zur Räson zu bringen?

    Callindor würde um eine Audienz bei Francoise bitten, um sich diese Missetat begründen zu lassen, denn in seinen Augen war das etwas gewesen, weswegen man die oberste Feuermagierin des Ordens gleichsam maßregeln würde müssen. Sie hatte hier eine falsche Entscheidung getroffen. Doch ungeachtet dessen gab es noch einen anderen Grund, das sonst so bedacht handelnde Frauenzimmer aufzusuchen. Callindor würde ihre Hilfe brauchen und kam wohl nicht umhin, sie um Rat zu fragen, auch wenn ihr Verhältnis zueinander wohl nie das Beste war oder noch werden würde. Dafür hatten sie schon zu viel erlebt oder besser gesagt hatte Callindor in seinem Jahren im Orden zu viel Schabernak getrieben und Leichtsinnigkeit an den Tag gelegt, man denke nur an die Konsequenzen seines Zöglings Vic. Und nun trat Lea in seine Fußstapfen. Diesmal würde der Magier es besser machen.
    Geändert von Callindor (03.04.2018 um 08:35 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #205 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Die kurze Rastpause, die sie eingelegt hatten lag nun schon eine ganze Weile hinter ihnen - ebenso wie die Sumpflandschaft um Tooshoo. Nach dem Salazar aus seinem Traum aufgeschreckt war, hatten sie nicht lange gezöert und waren sie bei Zeiten aufgebrochen. Der Hüter war seit dem besonders schweigsam und sofern es seine Aufmerksamkeit zuließ mehr in Gedanken vertieft. Salazars Traum, dass Joe gestorben war, konnte dies mehr als ein Produkt aus Erschöpfung und Erlebtem sein? Narzuhl dachte an den kurzen magischen Kontakt mit dem sterbenden Pilzungetüm zurück und welche Bilder ihm in den Verstand gepresst worden waren. Die Theorie, dass der Traum und sein Inhalt daher weniger zufällig als viel mehr gewollt eingepflanzt war...nun wie so oft bedurfte dies weiterführender Studien. Der Magier hatte daher auch darauf verzichtet seine düsteren Gedanken mit seinem Gefährten zu teilen.


    Die Stimmung besserte sich merklich als sie allmählich den Aufstieg in die Ausläufer des Gebirges geschafft hatten. Die beeindruckende steinerne Brücke war nicht mehr weit und damit auch der erste Blick auf das Kastell. Die Landschaft um sie herum hatte sich derweil deutlich verändert. Von Sandstrand konnte längst keine Rede mehr sein, auch wenn man im Fernen stets das Meer toben hörte. Die bedrückend dichte Vegetation des Sumpfwaldes war rasch nur noch vereinzelten Bäumen und Sträuchern gewichen, bis schließlich kaum noch ein Grashalm zu finden war und sie durch eine karge Felslandschaft wanderten.


    Wir haben es so gut wie geschafft. Ich hoffe für euch, dass ihr kein Problem mit großen Höhen habt. Die Brücke da vorne müssen wir passieren. Dann ein letzter Anstieg durch die Felsen auf die Klippe und ... Narzuhl wieß in die Ferne ... wir haben das Kastell erreicht. Unverkennbar thronten die Gemäuer über den heranrollenden Wellen. Auch wenn seine Studien unfreiwillig unterbrochen wurden, so kehrte der Magier doch stets mit Freude nach Hause zurück. Der erste Anblick der Landschaft samt Kastell musste sicherlich sehr ansehnlich sein, doch wollte Narzuhl so kurz vorm Ziel nicht unnötig Zeit vertrödeln. Kommt, der Anblick ist von nahem noch spetakulärer...

  6. Beiträge anzeigen #206 Zitieren
    Adventurer Avatar von Salazar Kagan
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    Salazar Kagan ist offline
    Je weiter sie sich von dem stinkigen Sumpf entfernten, desto mehr stieg Salazars Laune.
    Zu ihren Fußen offenbarte sich ein wüstes Brachland, welches jedem vernünftigen Mann Argaans klar gemacht hätte, dass man besser wusste worauf man sich einlies oder umkehren sollte. Salazar zählte sich nicht zu diesen Leuten und das trockene Knirschen unter seinen Füßen erfüllte ihn mit beinahe jugendlichem Leichtsinn. Zu Beliar mit all jenen, die einen dichten Wald schätzen. Hier gab es keine Ungeheur die sich durch das Unterholz anschlichen. Keine Stechmücken. Meine Blutfliegen. Nur Staub und Stein.

    Als Salazar das Gebäude zum ersten Mal durch den leichten Dunstschleier der im Himme hing erblickte, wäre er beinahe ehrfürchtig stehengeblieben. Dort war es. Das Ziel ihrer Reise. Stolz stieg ihn ihm auf. Und Mitleid. Joe, der das Kastell bisher so sehnsüchtig in seinen Träumen gesehen hatte, musste auf den imposten Anblick des dunklen Gemäuers verzichten. Dafür war jedoch die Heilung seines Freundes nicht mehr weit. Die Nähe zum Ziel verlieh seinen Füßen zusätzliche Kraft.

    "So kurz vor dem Ziel werde ich mich von möglicher Höhenangst nicht zurückhalten lassen." Sagte er und klang damit mutiger als er in diesem Augenblick war. Etwas mulmig wurde ihm bein Ablick der Brücke schon zumute. Wer bis jetzt nicht umgekehrt war, überlegte das vielleicht noch einmal beim Anblick des schmalen Bauwerks, dass über einen peitschenden Meeresarm führte. Salazar vermied einen Blick hinab, stattdessen sah er Narzuhl an. Der sonst so ruhige und gefasste Magier schien selbst ein wenig euphorisch zu sein. Salazar lies ihn vorgehen und folgte in einigem Abstand. Obwohl die Brücke breit genug war um sie locker zu überqueren, hatte er das plötzliche Gefühl, bei jedem Schritt gefährlich zu wanken. Das Meer donnerte in seinen Ohren und der aufkommende Wind nahm ihm zusätzlich die Orientierung. Beinahe war Salazar sich nicht mehr sicher, ob er nur von garstigen Böhen, oder fliegenden Wesen umschwärmt wurde. Doch letztlich erreichte er das Ende der Brücke, wo Narzuhl bereits mit seinem Felskolos wartete. Ein Glück, dass die Brücke nicht unter dem Golem zusammengebrochen war. Salazar grinste verlegen, sah zum Kastell hinauf und sank auf die knie.
    "Ich brauche eine Minute." Sagte er schwer atmend und lehnte den Kopf vorüber.

  7. Beiträge anzeigen #207 Zitieren
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Zweiter Stock des dunklen Kastells
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Regen prasselte auf die Schultern und die Haare des Mannes mit den grünen Augen, als er den kleinen Hof hinter sich ließ. Dunkel lag der Himmel über ihm, nur vereinzelt erhellte ein Blitz die Welt. Der Bauer und seine Frau lagen schon in ihrem Bett und sie hatten sich nicht mal mehr von ihrem ungewöhnlichen Gast verabschieden können. Sie hatten ihm ein wenig über die Insel erzählt, ihm Geschichten über einen großen Baum und seine Bewohner mit auf den Weg gegeben und ihm nahegelegt, sein Glück dort zu suchen. Insgesamt waren die beiden freundlich zu dem ehemaligen Hohepriester, boten ihm Nahrung und ein Lager für die Nacht, doch der Mann hatte dankend abgelehnt, wollte er doch noch heute mehr über das seltsame Volk und das Zentrum ihrer Welt, den großen Baum, erfahren.
    Dass sich auch dort die Situation in den letzten Wochen und Monaten verändert haben könnte, dass es gefährlich sein könnte, nachdem die Echsenmenschenaufgetaucht waren- all diese Worte der Warnung ignorierte der Grünäugige gekonnt.
    Urplötzlich brach ein Blitzstrahl die Dunkelheit, gleichzeitig grollte ein markerschütterndes Donnern über den Kopf des Mannes ohne Vergangenheit- und das Haus auf dem Hof stand in Flammen.
    Der unheimliche Gast drehte sich um, sah, wie das Feuer in sekundenschnelle das Dach des Hauses vernichtete, auf die Mauern übergriff, alle hölzernen Verkleidungen standen sofort in Flammen. Sinistro drehte sich um, sah, was dort, wo er noch die letzten Stunden verbracht hatte, an Chaos hereinbrach und er überlegte kurz, ob er den beiden unglücklichen Menschen, die nun wahrscheinlich im Schlaf ihren Tod fänden, helfen könnte.
    Erneut ein Blitz, ein Donnern und ein Grollen, als der ehemalige Magier nun unter einem Ast begraben wurde und das Bewusstsein verlor.

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    Apprentice Avatar von elfaire
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    elfaire ist offline
    Die kleine Gruppe hatte sich schon vor einer Weile in Bewegung gesetzt und die Südostspitze der Insel, auf dessen bedrohlich aufragenden Klippen das Kastell wie ein alle Zeiten überdauerndes Monument thronte, hinter sich gelassen. Zwar war Elfaires Aufenthalt dort nur von sensationell kurzer Dauer gewesen - vor allem, wenn man sich vor Augen rief, wie lange sie für ihren Weg dorthin gebraucht hatte -, das heimische Gefühl, daß ihren Körper und Geist mit Betreten der alten Gemäuer durchströmt hatte, war ihr jedoch Beweis genug, die für sie richtige Entscheidung getroffen zu haben. Und nun mit alten und neuen Weggefährten einem neuen Abenteuer entgegen zu blicken, versprach aufregend zu werden - außerdem lernte sie so neben ihren Mitreisenden auch die Insel besser kennen, etwas, was sie in den letzten Jahren versäumt hatte.

    Schritt für Schritt waren sie den Pfad entlanggegangen und Elfaire, die nun neben ihrem alten Freund Hirni ging, war erstaunt, zu hören, was in den Jahren ihrer Abwesenheit so alles passiert war. Offenbar war ein Großteil der Magier verschollen oder fortgegangen und das Kastell nun nahezu verwaist. Sie erinnerte sich noch gut an die turbulenten Zeiten, in denen ein stetiges Ein und Aus geherrscht hatte und jeder spannende Geschichten mitgebracht hatte. Sie schaute zu Hirni hinüber - oder eher gesagt hinauf -, musterte ihn, und entdeckte, erahnte, einige neue Facetten an ihm. Was er wohl so alles erlebt hatte? Aber vor Allem sah sie dort einen vertrauten Menschen. "Ich habe dich auch vermisst, Hirni, und ich freue mich, daß wir uns hier wieder sehen, so ganz woanders, aber irgendwo auch immernoch am gleichen Ort." Sie lächelte, senkte dann verlegen den Kopf und blickte ihn erneut an. "Und Entschuldigung, daß ich dich da auf einmal so ganz alleine gelassen habe, in dieser fremden Stadt. Ich bin mal wieder meiner eigenen Nase gefolgt und ehe ich mich versah, hab ich schon wieder in ganz anderen Abenteuern gesteckt. Auf die Freundschaft!" Sie hielt ihm eine Faust entgegen. Das hatte sie unterwegs mal irgendwo aufgeschnappt und da sie sich nun nicht besser zu behelfen wusste, hielt sie es für eine Möglichkeit, ihre Aussage zu unterstreichen.

    Hinter ihnen stellte die Kriegerin, die sich als Nienor vorstellte, eine Frage. Elfaire zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. "Da kann ich leider keine Auskunft zu geben, nach Setarrif hat mich mein Weg bisher nicht geführt." Sie stellte fest, daß Hirni und sie zuletzt der Gruppe vorweg gegangen und dabei ziemlich vertieft in ihr Gespräch gewesen waren. "Ich weiß ja nicht mal, ob wir hier grade richtig sind." Sie blickte fragend zu den Anderen. Bevor diese jedoch antworten konnten, preschte der Hund, Gomez, der beinahe so groß wie Elfaire selbst zu sein schien, an der Gruppe vorbei... "Oh, und ob mir meine Magie aktuell noch helfen kann, wage ich zu bezweifeln, aber das werden wir wohl gleich sehen!" Vorsichtshalber hob sie einen größeren Stein vom staubigen Boden auf, den sie notfalls wagemutig mit aller Kraft auf den mutmaßlichen Feind schleudern würde.

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    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Nienor ist offline
    Nienor zog in einer instinktiven Bewegung ihr Schwert aus der Scheide. Der helle, sirrende Ton der Klinge schreckte alle auf. Was hatte der Hund bloß wieder entdeckt? Leider war er wohl nie trainiert worden, so taugte er nicht als Jagdhund. Und wie sie Dumak kannte, hatte der ihm höchstens Männchen beighebracht, damit die Leute auf den Marktplätzen dieser Welt mehr in den Klingelbeutel warfen, wenn sie einen niedlichen Hund sahen. Wobei ... niedlich ... das war er ja nicht wirklich. Das Tier hieß nicht umsonst Gomez. Dumak meinte damals, als sie ihn im Minental gefunden hatten, es stamme aus einem Wurf von den Hunden des Erzbarons ab. Hunde, die er den Erzählungen nach auf unbotmäßige Buddler und andere Menschen gehetzt haben soll.
    Doch noch ehe die Kriegerin weiter über die Vergangenheit im Minental nachdenken konnte, kam Gomez wieder angerannt.
    »Er hat wohl bloß ein Kaninchen gewittert«, meinte sie und schob ihre Waffe wieder zurück.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Hoffen wir es«, brummte Esteban.
    »Aber unser Weg wird noch genug Gefahren für uns bereit halten.«
    Mittlerweile waren sie in den Dschungel an der Südöstlichen Küste eingetaucht. Hohe Baumriesen hatten sie verschluckt und das Sonnenlicht war einem ewigen Dämmer gewichen, denn durch das dichte Blätterdach der immergrünen Bäume drang kein Lichtstrahl. Nur schummeriges Licht, Schatten, die sich ineinander schoben, weit nach oben strebende Stämme, ein Gewirr von Luftwurzeln, bedeckt von Kletterpflanzen, die sich an ihnen entlang rankten. Ihr weg war kaum zu erkennen, so überwuchert war er von Büschen und kleineren Bäumen, die im Halbdunkel der großen auf ihre Chance, ans Licht zu kommen, warteten.

    »Angesichts der Gefahren sollten wir alle unsere Magie parat haben. Hirni«, wandte er sich an seinen Zirkelbruder.
    »Da fällt mir ein, du solltest dringend den nächsten Magiekreis in Angriff nehmen. Aber das können wir ja gleich auf der Reise in Angriff nehmen. Welche Sprüche sind aus dem dritten Kreis für dich von größtem Interesse?«
    Dann sah er zu elfaire hinüber. »Auch du hast sicher viel verlernt, wo auch immer dein Weg dich in den letzten Jahren hingeführt hat. Aber eine Auffrischung ist sicher nicht verkehrt. Fangen wir zur Sicherheit mit dem ersten Kreis an. Was davon kannst du noch?«

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Als Elfaire ihm die Faust fast schon unter die Nase rieb, schaute er etwas skeptisch. Welch verrückte Eigenart war dies nun wieder? Er musterte sein weibliches Gegenüber, dann die Faust, dann wieder Elfaire. Eine hoch gezogene Augenbraue später überlegte er: Will sie nun einen Faustkuss? Soll ich mal daran schnuppern? Ist das nun das neue Zeichen der demonstrativen Stärke der Frau?
    Hirni zuckte mit den Schultern, improvisieren konnte er ja schon immer. Also tat er so, als wüsste er was zu tun ist, nahm die Faust in beide Hände und schüttelte kräftig.
    Dann lächelte er: "Ach weißt du, deine Eigenart immer hier und doch ständig unterwegs zu sein macht dich doch aus. Nie in Ruhe, immer rastlos. Behalte das bei. Ich zum Beispiel hab das letzte Jahr im Kastell verbracht. Man, war das öde. Vor allem das letzte halbe Jahr ging mal gar nicht. Ich wollte mich aber auch nicht aufraffen, irgend etwas zu erleben. Kastelldepression könnte man das schon fast nennen.
    Um so schöner, das wir beide gemeinsam mal wieder ein Abenteuer erleben." strahlte er sie an.
    "Und in einer ruhigen Minute sitzen wir dann einfach mal bei einem Bierchen zusammen, und erzählen uns was so geschah in den letzten Jahren."

    Dann fielen ihm die Worte Nienors ein, der rätselhaften Amazonin. Bis auf die Tatsache das Esteban, Dumak und Hirni sie aus dem Raum mit der verlangsamten Zeit befreit hatten, wusste Hirni noch so gut wie gar nichts über sie. Es war vielleicht auch besser so? Selten war es clever, wilde kämpferische Frauen nach ihrer Vergangenheit zu fragen.
    "Entweder es endet mit blauen Augen, oder man wacht irgendwann eines Morgens in einer Schweinegrube auf, nackt und frierend. Missbraucht von seinen eigenen männlichem Verlangen. Beides ist... nicht zu empfehlen." Schloß er seinen Gedanken ab und wandte sich dann an Nienor direkt selbst.
    "Mein letzter Stand über Setarrif ist, das es von den Echsenmenschen als Heimstätte ausgesucht worden war und diese von dort vertrieben wurden. Ob es sich nun wieder im Aufbau befindet, oder weiterhin in Ruinen liegt, kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. Es muss auf jeden Fall ein Schauplatz großer Schlachten sein. Allerdings ist das Niederschlagen der Terrorherrschaft des Drachen ja nun auch schon wieder über ein Jahr her, wenn ich mich nicht irre?"

    Hirni überlegte kurz. Es machte eigentlich nur Sinn, wenn man Setarrif wieder aufbaute. Das Inselreich war zu klein, als das Thornaria weiterhin die einzige wirkliche Zuflucht der Menschen sein konnte. Wobei es da ja auch noch die Siedlung um die Silberseeburg gab. Doch hatte er weiterhin absolut keine Ahnung von den Innenpolitischen Dingen hier auf der Insel. Zu beschäftigt war er gewesen mit... ja, mit was eigentlich? Mit Aquarien, Trollgeistern und Magielehren. Magierkram halt. Verrücktes Zeug, welches kein Normaler Mensch eigentlich so machte in seiner Freizeit. Warum war er nicht einfach Bäcker geworden?

    Esteban riss ihn aus seinen Gedanken. Der weißhaarige Magier konnte scheinbar Gedanken lesen. So als wolle er verhindern, das Hirni eine neue Karriere als Meisterbäcker begann, erkundigte sich der Hohepriester nach seinen neuen Wünschen in der Magie.
    Fachkundig, so als wüsste er genau was Sache war, antwortete er:
    "Es macht ja im Grunde nur Sinn, wenn ich meine Skelettbeschwörung perfektioniere. Hüfthohe Skelette mögen ja ganz toll sein, doch muss ein menschliches Skelett doch eigentlich der Gradmesser sein, nicht wahr?
    Und wenn ich schon beim Beschwören bin, wäre ein Golem eine gute Sache. Ich denke, in einer Mine oder Höhle kann er uns von Nutzen sein. Sicherlich nicht in engen Gängen, aber in großen Räumen dort bestimmt. Etwa um eingestürzte Gänge frei zu legen? Dort dürfte ja auch niemand mit einem Hammer um die Ecke kommen, und ihn zerschlagen."
    Dann überlegte er, kam ins Straucheln. Weg war die Souveränität, zurück die Ahnungslosigkeit.
    "Allerdings... Fehlt mir noch ein bisschen die Idee, welch dritter Spruch es sein sollte. Das Verschließen? Nun, ich habe nicht viele Besitztümer. Und jemanden einsperren ist auch nicht von Belang für mich.
    Meinem Umfeld das Licht entziehen reizt mich auch nicht. Was hätte ich davon?
    So bleibt noch die Heimsuchung. Doch auch dort entzieht sich mir der Nutzen..."
    Zweifelnd kratzte er sich am Kopf.
    "Ich denke, über den dritten muss ich mir noch kurz Gedanken machen. Da bin ich mir noch unsicher. Wenn das ok ist?"
    Geändert von Hirni (17.12.2018 um 19:37 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #212 Zitieren
    Apprentice Avatar von elfaire
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    elfaire ist offline
    Elfaire verstand kaum ein Wort von dem, was Hirni da so mit Esteban über die Magie fachsimpelte. Er schien sich in den letzten Jahren wirklich eingehend mit dieser Thematik auseinandergesetzt zu haben. Sie war beeindruckt. Zwar hatte sie sich selbst in der Vergangenheit mit allerhand geistigen Reichtümern füllen können, die Studien der Magie Beliars gehörten jedoch nicht dazu. Nun war sie umso überraschter, von Esteban auf ebendiese angesprochen zu werden. "Heißt das, du würdest mich wieder unterrichten?" Offensichtlich hieß es das, seine Wortwahl ließ nichts anderes vermuten. Elfaire dachte angestrengt nach, konnte sich aber nicht einmal mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal von ihren magischen Fähigkeiten Gebrauch gemacht hatte. "Nun, ich glaube, ich kann tatsächlich überhaupt nichts mehr von dem anwenden, was du mir einst beigebracht hast. Zumindest weiß ich nicht mehr, wie ich noch darauf zugreifen könnte. Die Magie schlummert sicherlich noch irgendwo in mir.. Und ja, ich würde sie gerne wieder zu nutzen wissen. Womit kann ich anfangen?"

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #213 Zitieren

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Selbstverständlich werde ich dich wieder in der Magie Beliars unterweisen. Der Tag, an dem eine Geweihte des dunklen Gottes keiner Magie fähig ist, dieser Tag ist noch fern«, antwortete der Schwarzmagier elfaire.
    »Die Magie Beliars wurde, seit Xardas den Runen ihre Kraft nahm, neu geordnet«, erklärte er dann.
    »Nun muss der Magier, der Magie anwendet, sie selbst in sich kanalisieren und in das gewünschte Ergebnis umwandeln, anstatt dies zum großen Teil der Rune zu überlassen. Das Wirken von Magie erfordert seitdem einerseits mehr Übung, andererseits sind wir auch nicht mehr von Hilfsmitteln abhängig, sondern unser eigenes Können bestimmt die Zauber, die wir wirken.
    Um trotzdem eine Richtung und einen Weg vorzugeben in der unendlichen Weite der Magie, haben wir in jedem Kreis fünf Zauber festgelegt, von denen drei zu erlernen, ein konkretes Ziel, auf das man sich konzentrieren kann, darstellt.
    Für den ersten Kreis sind dies Spielereien mit den fünf Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther. So gibt es einen Spruch, um Feuer zu entfachen, einen um ein Gefühl der Angst überall eindringen zu lassen, einen zur Beschwörung kleiner Skelettwesen aus der Kraft der Erde, einen die Luft zu einer Lichtkugel zu formen und die Schattenflamme, die die Kraft des Äthers nutzt. Wähle drei davon, die ich mit dir üben soll.«

    Und zu Hirni sprach er: »Zwei Sprüche sind genug, denn wir lernen einen nach dem anderen. Beginnen wir mit der Beschwörung von größeren Skeletten. Als erstes ist es wichtig, die Unterschiede in der Anatomie zu kennen. Natürlich kannst du auch einfach nur eine sehr, sehr große Maus beschwören, indem du mehr von der magischen Energie einsetzt, die dir zur Verfügung steht. Aber wichtiger ist es, über den Bau der zu beschwörenden Wesen Bescheid zu wissen. Wo liegen die Knochen, wie greifen die Gelenke ineinander, wo werden sie gestützt und wie werden die Kräfte abgeleitet. Was weißt du über die Anatomie größerer Wesen?«

  14. Beiträge anzeigen #214 Zitieren
    Apprentice Avatar von elfaire
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    elfaire ist offline
    Das kleine Lagerfeuer, vor wenigen Stunden noch hektisch flackernd und die lodernden Flammenarme nach allen Seiten reckend, war bereits erloschen und die übrig gebliebene Glut war der einzige Hinweis auf die Reisenden, der das tiefe Dunkel der Nacht durchbrach. Elfaire hielt ihr zerbrochenes Schwert in den Händen und stocherte damit in den glimmenden Kohlen herum. Sie hatten ihr Nachtlager inmitten des Dschungels aufgeschlagen, ein Ort, der auch zu dieser Zeit nicht zu schlafen schien. Fremdartige Laute schallten durch die dichten Baumreihen, mal nah, mal fern und manches Mal war Elfaire sich nicht sicher, ob sich nicht schon ein Waldbewohner an die Rastenden herangeschlichen hatte.
    Sie betrachtete die Klinge, die ihr Kaligulas vor vielen Jahren geschenkt hatte. Es hatte ihr in unzähligen Situationen das Leben gerettet und sie war stolz gewesen, es nach abgeschlossener Ausbildung führen zu dürfen, ehe es schließlich zerbrochen war und sie es nun mehr als Andenken denn als Waffe mit sich führte.
    Sie dachte über die Worte Estebans nach. "Eine Geweihte des dunklen Gottes..." Zu ihr hinauf schaute ihr Spiegelbild, das in der zerbrochenen Klinge reflektiert wurde. "...Bin ich das denn?" Eine nachdenkliche Frau blickte sie an, sie hatte sie lange Zeit nicht mehr gesehen.
    Elfaire seufzte und legte die Klinge beiseite. "Das werde ich wohl nur herausfinden, wenn ich mich an die Arbeit mache.."
    Sie bettete ihren Kopf auf ihrem Rucksack, der neben ihr am Boden lag, zog den schwarzen Umhang enger um sich und schloss die Augen. Bald darauf hatte sich ihr Atem dem eines Schlafenden angeglichen.
    Morgen würde sie Esteban mitteilen, daß sie sich dafür entschieden hatte, ihre Studien mit den Elementen Wasser, Erde und Äther zu beginnen.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Lange hatte Hirni über Estebans Frage gegrübelt. Was wusste er über die menschliche Anatomie? Eigentlich Alles. Und doch nichts. Zu lange waren seine Heiler-Kenntnisse schon im Geiste gesperrt geblieben. Er konnte sich kaum erinnern. Lange grübelte er nach. Und Esteban ließ ihm die Zeit, das musste er dem Hohepriester lassen.
    Abends dann, nach dem sie an einem Lagerfeuer Rast gemacht und das eher spärliche Mahl aus Kaninchen, Beeren und einigen Nüssen welche sie am Wegesrand aufgelesen hatten, setzte Hirni dann zur Antwort an:
    "Ich habe nun lange über deine Frage nachgedacht, Esteban. Und... ah, es ist schwierig.
    Einst war ich begabter Heiler. Habe Wunden genäht, Knochenbrüche geheilt, Innere Organe Zwecks magischen Fähigkeiten geschloßen. Doch nun ist dies alles verblasst in meinem Geiste. Diese verzwickten Türen, die verschloßen wurden. Welche ich erst wieder öffnen muss. Ähnlich ist es ja mit der Magie.
    Ich versuche also, mich Dunkel daran zu erinnern. Der menschliche Körper zum Beispiel enthält über 200 Knochen. Schädelknochen, Rippen, Wirbelsäule, Hüftknochen. Speiche, Elle, Kniescheibe und Wadenknochen. All dies wird von Sehnen und Muskeln gehalten.
    Bei einem Skelettkrieger bestehen Muskeln und Sehnen natürlich nicht. Hier werden die Knochen von Magie gehalten. Anders würde das Gerippen einfach in sichen zusammen sacken.
    Die beiden Labertaschen an unseren Kastellmauern zum Beispiel. Ich nehmen an, das da eine magische Verbindung zum Kastell besteht, welche ständig aufrecht erhalten wird. Sonst würden die beiden Knochensäcke am Boden liegen und hätten schon seit Jahrhunderten Feierabend.
    Ähnlich ist es natürlich auch mit großen Wesen, welche ein knöchernes Skelett enthalten. Ochsen zum Beispiel, wobei dort die Anatomie natürlich gänzlich eine andere ist. Aber dennoch, auch hier MÜSSEN im Lebenden Organismus Sehnen und Muskeln, sowie Bänder jeglicher Art das Wesen an sich zusammenhalten. Alles fasst in einander. Durchtrennt man zum Beispiel die Sehne der Beine des Ochsen, bricht er zusammen und quält sich. Gerne nutzt man dies, um ihn schnell zu schlachten. Bei einem magisch beschworenen Wesen ist dies natürlich nicht annähernd von Belang. Da kann man noch so sehr versuchen irgendwelche Sehnen zu zerschneiden. Da wird nichts passieren. Denn Magie kann man nicht zerschneiden. Sie zu stoppen ist nur möglich, wenn man den Wirkenden selber unterbricht. In welcher Form auch immer..." schloß er seine Antwort erst einmal ab.

    Stille regierte nun. Zumindest ansatzweise. Denn die Wesen der Dunkelheit gaben ihre Laute von sich. Und die Laute von Dumak gab ebenfalls Töne von sich. Aber sonst sprach niemand. Der Hund Dumaks wärmte sich am Lagerfeuer, welches noch leise vor sich hinprasselte, und elfaire knabberte noch an einer Nuss. Hirni hingegen vermisste irgendwie ein frisch gezapftes Pils. Es würde das erste Sein, was er sich zu Gemüte führen würden, wenn sie an irgendeiner Taverne Halt machen würden...

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Dumak stoppte die Handbewegung, die seine Finger über die Saiten geführt hatte. Er hob den Kopf und lauschte.
    »Hast du das auch gehört?«, fragte er Nienor, die neben ihm saß und wieder einmal an irgendeinem Rüstungsteil herumfummelte.
    »Da war doch irgendwas! In diesem Dschungel hier kann man sich doch nie sicher sein, dass einen keiner beobachtet. Oder irgendwas.«
    Irgendwo im Wald um sie herum zirpte etwas laut und anhaltend. Äste knackten, aber es war gedämpft, ein Stück weit weg.
    »Ich kenne da so eine Geschichte, die hat mir mal jemand in Khorinis erzählt. So ein vorlauter junger Bursche, der sich immer zu weit in den Wald getraut hat. Der hat mir berichtet, was passierte. Anfangs war alles noch gut und schön, Vögel zwitscherten fröhlich.«
    Eine Eule ließ von irgendwoher ihren typischen Ruf erklingen.
    »Ja, genau so«, meinte der Sänger. »Naja, oder so ähnlich. Er drang jedenfalls immer tiefer ein in den dunklen Forst. Das Licht wurde immer dämmriger, die Baumkronen immer höher und immer dichter, bald drang kein Sonnenstrahl mehr auf den Boden. Und jeder Laut erstarb. Und da sah er plötzlich zwei glühende Augen aus einem Dickicht heraus auf sich gerichtet. Genauso wie diese Augen dort.«
    Er zeigte auf zwei gelbe Punkte, die aus dem Dunkel um sie herum starrten.
    »Und dann warf ihn irgendwas anderes von hinten um und noch ehe er etwas tun konnte, biss ihm irgendein Monster die Kehle durch. Man fand später nur noch seine Knochen.
    Das hat er mir genauso erzählt, wie er es im Wald erlebt hatte. Ist also wahr.«
    Er zog die Stirn kraus.
    »Moment. Das kann ja doch nicht stimmen ...«
    Dumak zuckte mit den Schultern.
    »Egal. Mal sehen, was mir der Küchendämon so eingepackt hat.«
    Er griff sich seinen Reisebeuten und wühlte darin herum.
    »Ah, belegte Brote. Mit schön dicken gepökelten Rindfleischscheiben. Sensationell.«
    er biss herzhaft hinein und kaute zufrieden. Dann klimperte es leise und er holte einen Bocksbeutel aus dem Sack, entkorkte ihn und ließ sich etwas Kastellwein durch die Kehle rinnen.
    »Ja, dieses Kochgenie weiß, was gut ist. Die Leute sind auf euch Schwarzmagier doch nur sauer, weil sie nicht so großartige Köche haben wie ihr. Das ist purer Neid.«
    Laute und gruselige Geschichte waren vergessen. Und auch irgendwelche aus dem Dunkel schauenden Augen.

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    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Nienor hatte dem Barden nur mit einem Ohr zugehört, als er seine Gruselgeschichte erzählte. An einer Armschiene hatte sich ein Niet gelockert, der den Rand hielt. Hier draußen in der Wildnis würde sie ihn kaum reparieren können, denn einen Schmied gab es weit und breit nicht in dieser verlassenen Ecke der Insel.
    »Ach Dumak ...« murmelte sie, während er sein Garn weiter sponn, ohne noch groß auf seine Zuhörer zu achten.
    Da - Gomez hob den Kopf, der bis eben noch auf den Vorderpfoten geruht hatte. die Ohren waren aufgestellt. Er hatte irgendetwas wahrgenommen. Das Feuer, obwohl einige Schritte entfernt, denn wie alle Tiere hatte auch Gomez Angst davor und traute sich nicht allzunahe heran, beleuchtete sein Fell auf einer Seite, so dass es fast aussah, wie das eines jungen Fuchses.
    Nebenan erzählte der nie um irgendeine Geschichte verlegene Barde etwas von gelben Augen in der Dunkelheit, ehe er seine Erzählung weiter sponn.
    »Was hast du gesagt?«
    Doch Dumak war schon wieder ganz woanders.
    Nienor suchte den Waldrand ab, der in tiefem Dunkel lag. So weit reichte der Schein ihres Feuers nicht, um ihn zu erhellen.
    Jetzt sah auch sie die beiden gelben Punkte. Vorsichtig griff sie das Heft ihres Schwertes, das sie für die Rast abgelegt, aber nicht zu weit entfernt auf den Boden deponiert hatte, ließ es mitsamt dem Gehänge über die Knie sinken und zog es langsam aus der Scheide.
    Sie hätte es auch mit Tränenbringer versuchen können, doch wäre ein Pfeil, abgeschossen ins Dunkel, nur aufs Geratewohl auf irgendetwas, eine unsichere Option gewesen. Nienor sah ihren Gegner gern. Doch mit einem Mal waren die Augen verschwunden. Die junge Frau starrte noch eine Weile unverwandt ins Dunkel, doch sie tauchten nicht wieder auf. Vielleicht hatte das Feuer das unbekannte tier abgeschreckt?
    Das Schwert blieb trotzdem außerhalb der Scheide.
    »Willst du nicht Hirni etwas aus deinem Beutel anbieten?«, fragte sie dann Dumak. »Er scheint seinen Proviant vergessen zu haben. Ich glaube, du hast noch einen zweiten Bocksbeutel mit Bier in deinem Reisesack.«
    Und noch ehe der Sänger fragen konnte, woher sie das denn wüsste, antwortete sie schon.
    »Ich habe auch einen. Der Dämon wird uns alle Ähnliches mitgegeben haben.«

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Dumak ist offline
    »Was?«
    Er wühlte kurz in dem Beutel.
    »Tatsache. Aber das trink ich lieber selber! Schmeckt mir auch besser als Wein im Moment. Spende doch deinen, wenn du magst. Außerdem lernt Hirni so, nicht seine Vorräte zu vergessen, wenn er aus dem Haus geht. So ein tüdeliger Magier. Das erfüllt ja alle Vorurteile!«
    Und damit steckte er den Weinschlauch wieder weg und angelte sich stattdessen den Bocksbeutel mit dem süffigen Kastellbier.

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    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    »Nun, wenn du nicht magst, dann tue ich es. Da hast du recht«, erwiderte Nienor schlicht, schnappte sich ihren Umhängebeutel und ließ sich bei den drei Magiern nieder.
    »Warum so trübsinnig, Hirni?«, fragte sie dann.
    »Ich hab hier Bier, wir haben ein Feuer, der Hund passt derweil auf und die Zeit, die Wache zu bestimmen, damit alle anderen schlafen können, ist noch noch nicht heran.«
    Damit setzte sie sich und reichte ihm den ledernen Schlauch hinüber.
    »Ich habe mich bei dir und Esteban noch gar nicht bedankt für die Rettung vor einiger Zeit«, sagte sie.
    »aber wenn man es genau nimmt, dann haben mich die Bewohner des Kastells nicht nur gerettet, nein das Kastell hat mit all seiner gefährlichen Magie und seinen seltsamen Dingen mich überhaupt erst in diese Gefahr gebracht. Ich finde, so sehr tief stehe ich gar nicht in eurer Schuld.«
    Sie schloss mit einem spöttischen Lächeln, war sich aber nicht sicher, ob die beiden das genauso sahen.
    Die Magierin, die Esteban und Hirni gut zu kennen schienen, war ihr hingegen unbekannt, so dass sie nicht wusste, wie sie sie ansprechen sollte. Zum Glück war dies jetzt auch gar nicht nötig, denn sie hatte sich gerade entschlossen zu schlafen, so dass nur noch die beiden Männer am Feuer saßen. Sicher hatten sie gerade über Magie oder ähnliche Dinge gesprochen.
    »Schauen wir mal, was wir noch so dabei haben.«
    Sie holte aus ihrer Tasche Brot, Käse und kalten Braten hervor. Mit dem Messer, dass sie am Gürtel trug, hatte sie flugs von allem einige Scheiben abgeschnitten, so dass für jeden handliche Portionen entstanden.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    "Ja, das kastell und seine spielereien. Ich glaube ja, man geht eine art pakt ein mit dem betreten der mauern.
    Das kastell ernährt und beschützt einen zwar von äusseren einflüssen, gleichzeitig wird man aber auch zum spielball der magischen gefahren im inneren. Man ist sozusagen das versuchskanninchen der perfiden spielereien von dämonen und magie.
    Und die zirkelmitglieder sind sozusagen die oberkanninchen. Dürfen mit aufpassen und studieren, sind aber zumeist die experimentierfreudigsten und leben teils am gefährlichsten. Eine art symbiose, sozusagen..."

    Dankbar nahm er das angebot nienors an. Er war zwar kein großer weintrinker, aber einem geschenkten gaul schaut man ja nicht ins maul.
    "Ich denke, wir sind durch das teilen des mahls nun quitt. Das passt schon so." Lächelte er die kriegerin an.
    Beide kauten still schweigend auf ihren happen herum. Das lagerfeuer prasselte derweil vor sich hin. Es knackte und kinsterte, dann fühlte hirni sich beobachtet. Gerade als es hier etwas gemütlich werden sollte am feuerchen. Er schärfte vorsichtshalber seine magischen sinne. Dann, um sich abzulenken versuchte der schwarmagier sich an einer plauderei.
    "Du scheinst dumak und esteban schon sehr lange zu kennen? Wenn man esteban denn kennen kann. Er wirkt immer recht unnahbar..."

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