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  1. Beiträge anzeigen #361
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Die Tage verstrichen und nichts geschah. Es blieb alles gleich. Sonja und Adson trainierten, Madlen sah ihnen entweder zu oder meditierte. Und mit jeder Stunde die sinnlos verging, wuchs ihre Unzufriedenheit. Sie hatte immer noch diesen verdammten Echsenkopf an ihrem Sattel, der mittlerweile kaum noch zu erkennen war. Sie konnte nur hoffen, dass es reichen würde, um als Kriegerin im Königreich dienen zu dürfen. Die Fürstin war aber auch eine rastlose Seele. Entweder wanderte sie körperlich oder im Geiste. Sie wollte, nein sie musste endlich diesen Ort verlassen, ehe Madlen von der Eintönigkeit ihres Handelns auf dieser Lichtung endgültig überwältigt wurde. Es gab hier nichts mehr, was sie hielt, außer Sonja. Darum war sie froh, dass eines Tages ihre Freundin auf sie zukam, um zu fragen: „Du willst aufbrechen oder?“ Die Prinzessin nickte nur, deutet auf ihr bereits gesatteltes Pferd und sprach schließlich: „Du kennst mich. Ich kann nie lange an einem Ort verweilen. Mein Geist ist immer auf Wanderschaft und wenn ich nicht mit ihm gehe, dann verliere ich ihn. Werdet ihr zwei mitgehen? Ich muss als nächstes zum Silbersee. Dieser elende Echsenkopf, der Grund für diese verzweifelte Unternehmung, muss endlich sein Ziel erreichen!“

    Madlen ging zu ihrem Ross und schwang sich auf dessen Rücken. Ihr Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden und sie trug immer noch ihre schwarze Rüstung. Aynur und Barika waren hinter ihr auf den Sattel gebunden, genauso wie Teile des Proviants. Schließlich lächelte die Bardin. Es würde eine gute Reise werden, dessen war sie sicher. „Nun, ein langer, steiniger Weg liegt hinter uns und dennoch ist es nur ein kleiner Teil der unendlichen Reise gewesen. Wir haben einiges erlebt und viel überlebt. Es wird Zeit, denn der Geist ist rastlos. Um also auf meine Frage zurück zu kommen: Darf ich mich weiterhin eurer Gesellschaft erfreuen oder trennen sich unsere Wege hier? Zumindest fürs Erste, so hoffe ich doch!“

    Man hörte die Vögel zwitschern, den Wind pfeifen und die Blätter singen. Madlen fing beinahe vor Vorfreude an zu zittern. Sie würde endlich wieder reisen. Vergessen können, was alles war. Verdrängen können, welches Leid ihr geschehen war. Vielleicht würde ihr Geist dadurch Schaden nehmen, aber sie konnte mit diesen Dingen ihrer jüngsten Vergangenheit noch nicht umgehen, also musste sie es einstweilen noch verdrängen. „Ein wirklich schöner Tag für eine Wanderung, auch wenn wir uns hier im Sumpf befinden. Aber ich weiß, dass du mich überall heil ankommen lässt!“, flüsterte sie Oie Dhubar ins Ohr. Ihr Pferd schüttelte leicht den Kopf, als würde es zustimmend nicken. Nun, aber das war vermutlich eine Täuschung…

  2. Beiträge anzeigen #362
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Bis zum Silbersee ja, danach möchte ich nach Gorthar aufbrechen. Es gibt eine Person, die in grossen Schwierigkeiten zu sein scheint dort und ich ich schulde ihr etwas."

    Sprach die rothaarige Kriegerin.

    "Von mir aus können wir aufbrechen. Mich hält nichts hier. Adson?"

    Auch er nickte. Die drei schnürten ihre Bündel und zogen weiter. Und es war als würde Adson merken, dass die beiden Frauen noch etwas zu besprechen hatten, denn er liess sich leicht zurückfallen. Sodass Madlen und Redsonja ungestört waren.

    "Was machst du wenn sich unsere Wege bald trennen?"

  3. Beiträge anzeigen #363
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    „Ehrlich gesagt, weiß ich es noch nicht. Vor unserem Aufbruch habe ich mit dem Königreich eine Vereinbarung geschlossen. Für den Kopf eines Echsenmenschen, kann ich den Kriegern beitreten und sie unterrichten mich. Nun, es wir Zeit, dass ich mich wieder einem Ziel oder besser einer Idee anschließe. Zu lange bin ich nur suchend durch die Welt gewandert und wusste nicht wonach. Vielleicht kann mir das Königreich das bieten, was ich nicht finden konnte!“ Madlen musste beinahe lachen. „Seit wir im Kastell waren, weiß ich, dass es meine Bestimmung ist, die Totgeweihten ins Jenseits zu geleiten. Und welcher Beruf eignet sich das besser als der eines Kriegers?“ Die junge Frau schüttelte den Kopf. „Manchmal frage ich mich, ob ich entweder träume oder nicht alle Sinne beisammen hab! Und dann muss ich kämpfen und jemand macht Bekanntschaft mit Aynur. Dieser Moment zeigt mir, dass all das hier Wirklichkeit ist.“ Die Fürstin stockte kurz. „Alleine das für sich genommen ist schon traurig oder? Man hat uns alles genommen und wir definieren uns über unsere Waffen und den Krieg.“ Sie zuckte kurz mit ihren Schultern. „Natürlich frage ich mich oft, wie es wäre, wenn ich in meiner Heimat aufgewachsen wäre. In einem Palast, behütet vor den Schrecken der Außenwelt. Nie auf mich alleine gestellt. Hätte ich gemerkt, dass mir etwas fehlt? Vermutlich nicht oder? Selbstverständlich vermisse ich meine Tochter, meine Mutter und alle meine Weggefährten der letzten Jahre! Und doch…“ Ein kurzes Kopfschütteln. „Das hier ist das wahre Leben. Wir sind einsam, auch wenn wir zusammen sind. Ein jeder stirbt für sich alleine. Wir können nur das Beste aus der Zeit machen, die uns gegeben ist. Und diesen Moment, genau jetzt…ich würde ihn durch nichts tauschen wollen.“ Madlen zeigte mit der rechten Hand auf irgendeinen fernen Punkt. „Dort wartet das Schicksal auf uns und wir sind von Leben umgeben. Darum kann ich dir nicht sagen, was ich als Nächstes machen möchte. Ich warte ab, was die Welt noch mit mir geplant hat.“

    Dann schien der Bardin etwas in den Sinn zu kommen. „Du meintest eben, dass du in Gorthar noch etwas zu erledigen hättest? So wie ich dich kenne, bedeutet das Gefahr. Brauchst du Hilfe? Ich habe Yinne im Stich gelassen, das werde ich bei dir nicht tun. Bis zum Horizont und darüber hinaus. Wer weiß, was dich dort erwartet. Zu zweit ist es aber immer leichter. Eine zusätzliche Schwerthand bedeutet mehr Sicherheit!“

    Während Madlen auf eine Antwort wartete, wanderte die Gruppe über einen von Tieren geschaffenen Pfad. Er windete sich durch den Sumpf, aus diesem Grund kamen sie nicht so schnell voran, wie auf einem von Menschen gearbeiteten Weg. Aber sie hatten ja alle Zeit der Welt. Ihr Schicksal würde schon warten. Es hatte ebenfalls keine Eile…

  4. Beiträge anzeigen #364
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Redsonja schaute Madlen lange an. Sie brachte diese Frau nicht mehr zu schützen, obwohl sie das immer tun wollen würde. Aber Madlen konnte auf sich selber aufpassen und was gab es Besseres als jemanden dabei zu haben, dem man blind vertraute? Wie damals Taeris und Yinne. Redsonja seufzte beim Gedanken an Yinne, denn Madlen war nicht die einzige, die sie im Stich gelassen hatte.

    "Gerne."

    Antwortete sie und war auf einmal sehr erleichtert.

    "Sehr gerne sogar. Ich bin lange genug alleine durch die Welt gewandelt. Du hast Recht. Irgendwann muss man wieder nach vorne schauen, im Hier und Jetzt leben."


    Sie lächelte tapfer, doch Madlen kannte sie und wusste, dass sie noch nicht an dem Punkt war, wo sie fröhlich über Wiesen rannte und sich mit Bloodflowers prügelte oder dem Wirt Streiche spielte. Ob sie das jemals wieder tun würde war fraglich, aber es war eine gute Idee es zumindest zu versuchen.

    "Weisst du Madlen. Ich bin sehr froh, dass wir uns über den Weg gelaufen sind. Irgendetwas sagt mir, dass dies noch einen tiefer gehenden Einfluss auf mein Leben haben wird, als ich bisher dachte."

  5. Beiträge anzeigen #365
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen musste beinahe laut lachen. „Unsere Schicksale sind wahrhaftig mehr als verflochten, beinahe schon eines. Zwei suchende Wanderer auf dem Pfad der Finsternis, umgeben von Verderben und doch erwartet uns hoffentlich am Ende ein Licht. Sie uns an, was sollte uns schon groß passieren? Kann man die Toten töten?“ Dann blickte die junge Frau in die Ferne. „Ich freue, dass ich dir folgen darf. Wenn du möchtest, können wir gleich aufbrechen. Wir sind jung, mein Eintritt in den Dienst des Königreiches kann noch warten. Stellen wir uns deiner Vergangenheit, bevor sie uns stellt!“

    Eine Weile hingen sie beide ihren eigenen Gedanken nach. Adson war schon ein gutes Stück zurückgefallen. Madlen summte eine Melodie, ließ ihre Erinnerungen treiben. Die momentane Ruhe hier im Sumpf mochte trügerisch sein. Aber es war ihr egal. Sie mussten jetzt nicht kämpfen, dafür war sie froh. Ein Augenblick des Friedens und man musste jeden davon genießen.

    „Weißt du, Sonja. Irgendwann muss ich zurück ins goldene Tal. Meine Heimat und doch kenne ich es nur aus Liedern. Tiefe Täler, ewige Wälder, steinerne Häuser und steile Klippen. Es muss atemberaubend schön dort sein. Heimat, ich weiß ich nicht einmal was das ist.“ Plötzlich schien der Bardin ein Gedanke zu kommen. „Weißt du denn, was Heimat ist?“

  6. Beiträge anzeigen #366
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson folgte den beiden Frauen, doch ließ er etwas Abstand, um das Gespräch der beiden nicht zu stören. Er hatte sich längst damit abgefunden, dass seine Gefährtinnen sich in halblauten Gesprächen verloren. Gespräche, mit denen er meist nichts anfangen konnte. Er hatte kein großes Ziel vor Augen, keine Aufgabe, die ihn stetig vorantrieb. Er war eher wie grauer, halbblinder Wolf, der sich verbissen gegen den Tod wehrte und so rastlos durch die Gegend zog. Ein passender Vergleich, den Adson aber nicht zog. Er lebte um zu überleben und mühte sich, seine Überlebenschancen zu verbessern. Die Narben an seinem Körper und in seinem Gesicht erinnerten ihn stets daran, dass das Leben ihn lieber abschütteln als erhalten wollte und so stemmte er sich stur dagegen. Also folgte er den beiden Frauen und schwang dabei unentwegt einen kurzen Ast in seiner linken Hand hin und her. Adson wollte den beidhändigen Kampf erlernen und so nutze er jede Gelegenheit, um seiner linken Hand nach und nach die Geschicklichkeit anzutrainieren, die sich die rechte Hand bereits erworben hatte.

    Derweil führte der unstete Weg die Wanderer weiter durch die unsicheren Pfade des Sumpfes. Hier und da gluckste und raschelte es im Unterholz, doch noch blieben sie auf ihrem Pfad von unfreundlichem Besuch verschont. Spuren von Menschen fanden sie nicht, lediglich hier und da hatte Adson vereinzelte Zeichen gesehen, die er aber nicht zu deuten wusste. Pfeile, Kreuze, Linien und mehr. Wohl getarnt und doch sichtbar für aufmerksame Augen. Die Bewohner des Waldes und der Sümpfe hatten diesen Ort wohl karthografiert, so dachte es zumindest der Narbige. Ihm halfen diese Zeichen jedoch nicht. Stattdessen verrieten ihm der Sonnenstand und die Wetterseiten der größeren Gewächse, dass er und seine Begleiterinnen sich in nordwestlicher Richtung bewegten. Adson versuchte sich an Karten der Insel zu erinnern und den verbleibenden Weg bis zur Burg abzuschätzen. Ob wohl sein Versteck unentdeckt geblieben war? Wie es wohl generell um die Burg stand? Adson beschleunigte seine Schritte ein wenig, um wieder aufzuschließen und schwang den Stock in seiner Linken schneller. Sein Blick suchte nach großen Bäumen, die das Ende des Sumpfes und den Beginn der Wälder verheißen würden. Es wurde Zeit, dieser unwirtlichen Gegend zu entfliehen.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Mythische Sphäre - Auf der Fährte II

    Zähne fletschten auf, Augen rot wie Feuer loderten und jeder Muskel spannte sich an, um den Angriff zu wagen. Ein Sprung im rechten Moment und er verbiss sich im dichten Fell seiner Beute. Doch die Beute dachte nicht daran die Beute zu sein. Die scharfen Hauer schlugen um sich, der massige Körper - fast stählern als hätte man diesen geschmiedet - schüttelte sich, die goldenen Borsten waren aufgerichtet und ein Quieken, das in den Ohren schmerzte, wehrten den Angriff des riesigen Wargs ab. Ornlu ließ ab, kreiste zornig drein blickend um den Keiler, der in jeden moment losstürmen würde. So war das Spiel zwischen den beiden. Ein schier endloser Kampf zwischen den Wolfkönig und den mächtigsten Keiler aller Sphären. Die Umgebung war verwüstet und gezeichnet vom Kampf beider der entfacht war, seitdem Ornlu vom Herrn der Wälder zum großen Keiler geführt wurde.
    Er wollte nur etwas Fragen, doch der große Keiler mochte den Druiden nicht.
    Ornlu wich erneut aus, während der Keiler einen weiteren Baum aus den Boden einzig mit der Wucht seines Körpers und der Hauer riss. Sollte er wieder angreifen? Zum hundertsten Male?
    Nein, der Kampf war sinnlos. Hier konnte es keinen Sieger geben. Der große Warg verlor langsam seine Anspannung, das Fell senkte sich und er setze sich einfach hin. Sein Blick sagte genug aus. Er hatte die Nase voll.

    "Wir hatten einen guten und langen Kampf, Hildisvini - Vater aller Keiler. ich habe aber genug davon! Willst du der Sieger sein, so sei es! Hör mir nun aber endlich zu oder bist du nur ein dummes Schwein?", sprach der Warg. Der Keiler erzürnte, stampfte auf und spurtete los. Sein Angriff endete aber kurz vor Ornlu, als der Keiler erkannte, dass er nicht mehr kämpfen würde.
    "Der Wolf hat verloren.", spottete der Keiler.
    "Hat er...?", fragte der Warg und sah sich als Sieger. Wer hörte denn letztlich wem zu?
    "Hat er! Was willst du, Draugluin...Wolfskönig."
    "Jemand mit sehr großem Geweih hat mir gesagt wir haben den selben Feind. Sind deine Söhne und Töchter noch frei? Oder schleicht das Dunkle auch durch deine Wälder und flüstert den Schwachen ein, sie werden mehr sein, als die große Mutter ihnen bestimmte?"
    "WIR SIND NICHT SCHWACH!", quiekte der Keiler, stampfte auf und schlug die Hauer wuchtig vor das Gesicht des Warges.
    "Nicht du, Hildisvini. Doch du kennst das Dunkle und hast es an den Deinen gesehen."
    "Das waren nicht mehr die Meinen. Sie sind vernichtet! Der große Stamm des Keilers ist wieder rein und das Dunkle zurück wo es herkam.", entgegnete der Keiler und wandte sich ab, behielt aber mit einem Auge den Blickkontakt.
    "Wo kam es her? Ich suche es und will es vernichten.", meinte der Druide.
    "Vernichten? Alleine? Du hast verloren, Wolfskönig. Wie willst du schon siegen.", tönte Hildisvini.
    "Ich brauche nicht zu siegen. Ich suche nur jemanden, der dort auch sein wird. Muighen...sie wird sterben oder mir helfen. Es sind die großen Katzen die das Dunkle brachten."
    "Haha! Nur die großen Katzen aufhalten wird dir nichts bringen. Gar nichts. Sie sind nicht die Quelle die du vermutest. Nur ihre Sklaven und die große Katze ist so schwach, dass sie es duldet. Duldet das alte Blut zu vergiften. Da sind die Kinder des Wolfes mir lieber."
    "Auch der Wolfskönig?" - der Wrag grinste wölfisch. "Ein wenig...auch wenn er verloren hat. Er hat gut gekämpft, obwohl er nur ein Menschenkind im Wolfspelz ist."
    "Immerhin...was oder wer ist die Quelle.", fragte Ornlu.
    "Du wolltest nur das von mir wissen?" - "Ich hatte ja gefragt, aber dann mussten wir ja kämpfen, oh mächtiger Hildisvini - der mich bezwungen hat." - "Na gut, man soll nicht sagen, dass Hildisvini im Sieg nicht auch Größe bewahrt. Hör zu. Meine Enkel werden dich in den Wald führen. Dort kannst du Muighen suchen und finden. Dort findest du auch die Quelle. Du wirst nicht siegen und kommst du vergiftet zurück, dann töten wir dich. So wie wir alles töten was von dort verdorben erscheint. Das will ich dir gewähren.", sprach der Keiler und quiekte laut auf. Der Warg verneigte sich still und wartete bis eine Schar von Wildschweinen erschien. Niemals so mächtig wie Hildsivini, aber mächtig genug, um es sich drei Mal zu überlegen sie anzugreifen.

    "Will der große Stamm von Hildsivini nicht mit dem großen Wolf vereint kämpfen?", fragte Ornlu ganz bescheiden.
    "Nein, das Gleichgewicht ist gewahrt und das Dunkle gehört auch dazu. Menschensachen sind Menschensachen - selbst wenn es Kinder des Druwydd sind. Du, Muighen und die dich dort schon erwarten wird. Nun geht.", sprach Hildisvini und stand da prächtig und erhaben. Der Warg verneigte sich erneut und wandte sich den anderen Wildschweinen zu. Die quiekten auf und liefen dann los. Der Warg folgte...
    Geändert von Ornlu (20.03.2019 um 23:08 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #368
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Mythische Sphäre - Auf der Fährte III

    Die Wildschweine hatten den Warg lange durch den Wald geführt, bis eine spürbare Grenze wahrnehmbar war. Die Bäume waren anders, die Erde war anders, die Gerüche waren anders. Hier musste der Druide schlau vorgehen. Wenn eine Verderbnis von hier aus ging, dann war hier auch irgendwas was verdorben war und womöglich lauerte. Die Warggestalt war dabei zu auffällig und nicht flexibel genug. Ornlu änderte dies - sich bewusst, dass - selbst in de Mythischen Sphäre - diese Gestalt Kraft kosten würde.
    Dabei richtete sich der Warg auf, die Vorderpfoten wurden zu Klauen und die Gestalt noch größer und humanoider. Groß wie ein mächtiger Ork, mit dem Kopf eines Wargs und Klauen die alles zerreißen konnten, blickten die feuerroten Augen zu den Wildschweinen und ein Hauch von Verneigung war Ornlu zu entnehmen. Die Wildschweine verzogen sich, teils aus wachsender Angst, teils war sie ihre Pflicht einfach erfüllt hatten. Die Gestalt des Wolfskönigs hingegen sprintete los. Teils auf zwei Beinen, teils mit allen vier Gliedmaßen am Boden entlang, über Holz, Stein und Wasser. immer der Nase nach die etwas Seltsames witterte. Kein Vogel zwitscherte, kein Beutetier war zu riechen oder zu hören. Ein stiller Wald mit knorriger werdenden Bäumen und kahlen Büschen.
    Schatten beobachteten den Hetzer und doch offenbarten sie sich nicht. Der Druide machte einen großen Satz, krallte sich an einem Ast fest, zog sich hoch und hockte auf dem sich biegenden Geäst hoch. Er blickte in einen Talkessel dessen Zentrum von weißen Stein und wenigen, zerstörten Säulen umgeben war. Ein Tempel?
    Ornlu sprang runter, wollte gerade los - da hörte er ein Miauen.
    Sein Blick schweifte und dann sah er das kleine Tier. Es war lange her, doch das war eindeutig die Katze die Suzuran seit ihrem Abenteuer in den Tempelruinen begleitete. Haribo hieß sie.
    "Du willst mit?", knurrte der Druide. Die Katze machte klar, dass sie Angst habe und wollte den Druiden wohl mehr warnen.
    "Sie ist dort und ich werde sie nicht dort lassen. Ihr Schicksal ist mit meinem verbunden.", sagte er und schritt weiter.

    "Und wenn es eine Falle ist?", fragte die Katze urplötzlich.
    "Dann ist es eine Falle. Muighen brauchen wir in der andere Welt.", entgegnete er und ließ die Katze verstummen.
    Natürlich ging er nun anders vor. Die Katze hatte eben doch Einfluss gehabt. Aber das würde ihn nicht daran hindern dahin zu gelangen.
    Die Bäume im Talkessel waren voller Ranken. Es war feuchter und der Boden morsatiger. Als wäre er wieder in den Tooshoo-Sümpfen.
    Trotzdem witterte er nichts und hörte auch nichts, was an einen solchen Ort lebte.
    Nun da er ganz nah war, blickte er zurück und sah sich um. Nichts was ihn verfolgte. Nichts das sich änderte. Die Falle war im Zentrum zu erwarten.

    Am weißen Gestein erkannte er Löcher. Ranken wucherten hervor und die Säulen waren keine Säulen. Sie waren Steine wie er sie von den Steinkreisen kannte. Vorsichtig schlich er umher, so wie man einen Steinkreis oder ein fremdes Lager erkunden würde. Da erblickte er sie. Dort angekettet an einem der Steine. Das Haupt gesenkt, der Körper nackt und geschunden. Etwas in ihm wollte sofort zu ihr. Doch der Jäger in ihm spürte die Falle.
    Mit zwei Sätzen erklomm er einen der großen weißen Felsen und wandelte sich langsam zurück. Die Menschengestalt nahm Form an und Momente später kniete er da und beobachtete ruhig was war.
    Haribo erschien und miaute wieder.
    "Ich weiß, dass es eine Falle ist. Suzuran muss aber befreit werden....sie muss!", sagte er leise und stand auf. er sprang runter, rollte sich ab und näherte sich dem Steinkreis. Kurz blickte er zurück, ging dann wieder vor und hielt. Er zögerte, wartete bis er leise Pfoten vernahm und schloss die Augen. Er drehte sich um und spürte die Präsenz der Katze eindeutig. Dann riss er die Augen auf und ließ die Magie in sich gewaltig aufkommen.

    Die Katze fauchte auf, doch es war zu spät. Der lähmende Blick des Druiden hatte sie erfasst und hielt sie fest wo sie war. Er drang durch ihren Kopf, hinein in die Seele und fand etwas, was er vermuette hatte.

    "Hab ich dich...", sagte er und blickte in das Gesicht einer Frau.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Mythische Sphäre - Die Augen des Jägers

    Grenzenlos wuchs das Grün im ewigen Dämmerlicht, wild wucherte das eigentümliche Leben der mythischen Sphäre auf jedem Schritt dieses Waldes, der in keine Richtung ein Ende zu nehmen schien. Er schleppte sich mehr schlecht als recht seit einer gefühlten Ewigkeit durch diese Welt, ohne wirklich zu wissen, wo er war und wohin er ging. Wendel Schneeweiß hatte ihn in einen Teil der Sphäre verschleppt, der weit von dem Punkt entfernt zu sein schien, an dem er diese Welt zusammen mit Ornlu und Corax betreten hatte.
    Maris seufzte und hielt einen Moment inne. Er fragte sich, ob die beiden Männer mit ihrer Suche nach Suzuran bereits Erfolg gehabt hatten. War es eigentlich notwendig, wieder zu dritt zusammen zu kommen, um die Sphäre wieder zu verlassen? Der Nomade wusste es nicht - er wusste generell viel zu wenig über diesen Ort.
    Die Zähne vor Frustration aufeinander pressend blickte er sich um: vor ihm lag seit einer gefühlten Ewigkeit nichts als Wald, wenngleich Landschaft und Bewohner durchaus abwechslungsreich und hochinteressant waren. Der Löwenkrieger hatte hier schon die verrücktesten Wesen gesehen, und zuweilen schien es ihm, als wäre hier jeder Gegenstand, jedes Wesen von einer eigenen Seele und einem Bewusstsein erfüllt. Definitiv war hier alles zu einem hohen Grad von Magie erfüllt, das sah er nun zu jeder Zeit - vorsichtig rieb Maris über seine gezeichnete linke Gesichtshälfte, in der Wendels Geschenk immer noch prangte. Er hatte immer noch nicht ganz verstanden, was der Vergessene mit seinem von al-Hamza zerstörten Auge angestellt hatte, doch er musste zugeben, dass es ein wunderschöner Anblick war, der sich ihm bot - und bedeutend hilfreicher, als das unbestimmte Gefühl für magische Ströme, auf das er zuvor stets vertraut hatte.

    Der Nomade blickte gedankenverloren den Abhang hinab, an dessen oberem Absatz er stand. Wie lange durchstreifte er nun schon die mythische Sphäre auf der Suche nach seinen Gefährten? Es erschien ihm wie Monate, wenn nicht gar Jahre, aber wenn dieser Ort überhaupt so etwas wie Zeit kannte, funktionierte sie völlig anders als jene in Adanos' Sphäre. Er hoffte, Aniron und den Kindern ging es gut. Er hoffte, es war noch nicht zu viel Zeit vergangen, seit er aufgebrochen war. Er hoffte, er würde es bald schaffen, zu ihnen zurückzukehren und sie alle wieder in die Arme zu nehmen.
    Als sie angekommen waren, hatten sich die Druiden in einem Talkessel wiedergefunden, wenn Maris' Erinnerungen ihn nicht täuschten, also entschied er sich, den Abhang hinab zu steigen, wenngleich dieser alles andere als sicher aussah: eine Ansammlung großer Geröllbrocken, die nur durch einige dicke, kreuz und quer verlaufende Wurzeln an Ort und Stelle gehalten wurden. Doch wenn er jemals voran kommen wollte, musste er einfach auf das Beste hoffen und weiter ziehen, egal wie das Gelände aussah. Ein tiefes Knarren zog durch die Bäume des Waldes, als sprachen sie miteinander, während er den ersten Schritt hinab setzte. Maris hatte sich daran gewöhnt - hier war eben alles aufs Äußerste lebendig, auch die Bäume und sogar die Felsen.

    Doch plötzlich ließ ein anderes Geräusch ihn erstarren. Ein leises Scharren, gefolgt von kleinen Kieseln, die den Abhang hinab rieselten. Er war nicht allein und konnte die Magie dieses anderen Wesens nun auch spüren. Vorsichtig blickte er ich um, stets bereit, den Abhang herunter zu flüchten, denn wenngleich seine Kräfte sich seit den Auseinandersetzungen mit dem Großen Löwen und dem Vergessenen wieder erholt hatten, machte er sich keine Illusionen darüber, dass er als verletztes Tier eine leichte Beute für viele Jäger in diesem Wald war.
    Noch ein Scharren, diesmal näher, ließ ihn langsam in Richtung des Geräuschs blicken. Doch als seine Augen gefunden hatten, wonach sie suchten, begriff er, dass er einen Fehler gemacht hatte.
    Es fühlte sich an wie ein Schlag auf die Brust, der ihm den Atem raubte, als er in die acht starrenden Augen sah. Verzweifelt versuchte er, sich zu regen, doch sein gesamter Körper stand unter purem Schock, jeder Muskel seines Körpers schien sich zu verkrampfen. Die Spinne mit einem Leib so groß wie ein Kleinkind und mindestens ebenso langen Beinen stand nur wenige Schritte von ihm entfernt und verlor keine Zeit. Augenblicklich machte sie sich daran, Maris an den Füßen beginnend in ein enges Gefängnis aus Spinnenseide zu schnüren. Er erkannte in diesem Moment mehrere Dinge: erstens, dass diese Spinne mit einer Form des Giftblicks jagte, den er selbst seit einiger Zeit hatte lernen wollen; zweitens, wie der Zauber funktionierte und wie er das Opfer beeinflusste; und drittens, dass er selbst in diesem Moment das Opfer war und seine Erkenntnisse ihm nichts mehr nützen würden.
    Hilflos und ohne jede Gegenwehr musste Maris mit ansehen, wie die Spinne ihn weiter und weiter einhüllte. Er konnte nichts tun - seine Verkrampfung löste sich viel zu langsam, um diesen Jäger von seinem Mahl abzuhalten. Sie würde ihn in aller Ruhe fertig verpacken, ihm dann eine Flüssigkeit einflößen, die ihn nach und nach von innen zersetzte und schließlich genüsslich leer trinken. Es fühlte sich an, als hätte sich sein Verstand direkt zusammen mit seinem Körper ergeben, denn es kam keine Panik mehr auf, als er in die vielen Augen seines vermeintlichen Mörders blickte. Es geschah einfach so, ohne Kampf, ohne Geschrei.

    Ein tiefes Knarren ging durch die Wälder. Plötzlich knirschte es unter ihm, und mit einem Schlag geriet der gesamte Abhang ins Rutschen. Wie eine Puppe wurde Maris zwischen den Felsbrocken umher geschleudert, während die Spinne sich von ihm löste und aus seinem Blickfeld verschwand. Ein harter Aufprall, dessen Schmerz sein tauber Körper kaum spürte - und dann war es dunkel.

  10. Beiträge anzeigen #370
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl stand im Schatten eines Baumes und beobachtete den blauen Himmel. Vereinzelt zogen weiße Wölkchen gen Horizont und ab und an wirbelte ein frischer Windhauch vorbei. Kjarl Blick folgte einem kleinen Punkt am Himmel, der zunehmend größer wurde. Der Jäger erkannte Flügel und bald sah er die wohlbekannte Silhouette seines Falken. Dieser schwebte elegant durch die Luft und flog mal näher, mal ferner vom Standpunkt des Bärtigen. Kjarl schmunzelte vergnügt. "Weißt du noch, wie klein er war?", fragte er Tobias, ohne sich umzusehen. Dieser verzog das Gesicht und antwortete nicht. Der Alte ging ihm zunehmend auf die Nerven. Da erklang der pfeifende Schreit des Vogels, er winkelte die Flügel an und stieß zum Boden. Kjarls Augen glänzten vor Begeisterung. "Los, komm".

    Kjarl eilte leichtfüßig durch das Unterholz und erreichte schließlich die Stelle, an der der Falke die Beute entdeckt hatte. Dieser hockte mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Kaninchen und tat sich an seiner Beute gütlich. Kjarl ließ ihn sitzen und betrachtete das Schauspiel. "Ganz toll. Und was hast du jetzt davon?", fragte Tobias, der Kjarl nachgelaufen war. "Noch nichts. Aber irgendwann hab ich ihn soweit, dass er mir die Beute überlässt. Und dann wird er mir ein treuer Jagdgefährte sein." Tobias winkte ab und trottete zurück zum Lagerplatz, während Kjarl geduldig wartete. Schließlich hatte der Vogel sein Mahl beendet und Kjarl streckte den linken Arm aus, auf den der Vogel bereitwillig hinaufflatterte. Kjarl ergriff den Lederriemen, der am Knöchel des Vogels angebunden war, und machte sich auf den Rückweg, wobei er dem Vogel halblaut von den aufgestellten Fallen und dem Weg zurück zum großen Baum erzählte.

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    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Mythische Sphäre - Kein Weg hinaus

    Nur langsam gewöhnte sich sein intaktes Auge an die Dunkelheit, in der er sich wiederfand. Ein Steinschlag schien ihn vor dem sicheren Schicksal als Spinnenfutter gerettet zu haben, doch nun schien es, als wäre er irgendwo am Fuße des Abhangs in einem Hohlraum unter dem instabilen Gestein begraben. Wie lange lag er hier schon? Hatte sich die Starre, die der Blick der Spinne in ihm ausgelöst hatte, mittlerweile wieder gelegt?
    Mühevoll hob er einen Arm und dehnte die eng geschnürten, aber unvollständigen Fesseln aus Spinnenseide, die seinen Körper umgaben. Sein Körper gehorchte wieder seinem Willen - nun, teilweise jedenfalls. Immer noch fühlte er sich zutiefst beklommen und betäubt. Ein zweiter Versuch, ein dritter, und schließlich riss der Faden des achtbeinigen Jägers, den der Steinschlag zum Glück nicht an denselben Ort gebracht hatte wie ihn.
    "Hoffentlich ist dieses Vieh unter einem schön dicken Felsen zerquetscht worden", murmelte der Nomade unbeholfen mit tauber Zunge, während er sich mühevoll und kraftlos nach und nach aus dem seidenen Kokon herausschälte. Seufzend schmierte er die klebrige Masse an einem der Steine ab und sah sich in der winzigen Kammer um, die nicht einmal hoch genug war, um sich auf die Knie zu erheben.
    "Mir ist in dieser Sphäre ja zum Glück noch nicht genug Scheiße passiert", fluchte er. Immerhin, seine Zunge gehorchte ihm schon wieder etwas besser.

    Maris blickte sich um, so gut es die räumlichen Verhältnisse zuließen. Auf einer Seite des Raumes schien Licht durch die Zwischenräume der aufgehäuften Steine. Vielleicht gelang es ihm ja, sich in diese Richtung zu drehen und ein paar nicht allzu festsitzende Brocken beiseite zu rollen, um in die Freiheit zu entschlüpfen. Oder er löste so einen weiteren Erdrutsch aus und brachte sich um - wer wusste das schon? Das Leben war kein Wunschkonzert.
    Ein leises Fiepen aus der dunkleren Ecke ließ ihn aufhorchen. War er etwa nicht allein hier? Mit zusammen gekniffenen Augen starrte er in die Düsternis - und tatsächlich meinte er, dort ein Augenpaar ausmachen zu können. Er veränderte seine Position ein klein wenig, sodass das Licht die finstere Ecke besser erreichen konnte, und erkannte einen runden Körper von der Größe eines menschlichen Kopfes, in dessen Mitte nichts als zwei übermäßig große Augen zu erkennen waren. Seine Oberfläche sah aus, als wäre das Wesen rundum mit Fell bedeckt, doch Maris wollte es nicht darauf ankommen lassen, eine Tastprobe durchzuführen. Als er sich auf die ihn umgebenden magischen Ströme konzentrierte, fiel ihm auf, dass er an dieser Stelle nichts spürte - und zwar nicht nur die üblichen Ströme, die die ganze Sphäre und jedes Objekt darin durchzogen, sondern nicht ein kleines Bisschen magischer Energie. Das Fellknäuel schien wie ein Loch im Kontinuum zu sein.
    "Salam, Kleiner. Ich tu dir nichts, wenn du mir nichts tust", murmelte der Löwenkrieger.
    Das kleine Wesen schien zumindest nicht mehr Angst vor ihm zu entwickeln, denn es hörte auf zu fiepen und gab stattdessen ein leises, schnuffelndes Geräusch von sich.
    "Brav. Ich versuche dann mal, uns einen Weg hier raus zu bahnen, ja?"
    Unter Ächzen wälzte er sich herum, bis er die Steine mit den Händen erreichte, deren Konturen durch einströmendes Licht zu sehen waren. Vorsichtig tastete er, drückte hier und da und prüfte, ob einer der Steine lose war. Endlich hatte er Glück: einer der Brocken ließ sich nach hinten wegdrücken und stürzte mit malmendem Geräusch hinfort. Durch die Öffnung drang nun genug Licht, dass das Innere der Kammer gut zu sehen war - und tatsächlich war das kleine Wesen nicht mehr als eine runde Ansammlung von braunem Pelz mit zwei großen Augen! Noch war das Loch im Gestein zu klein, als dass einer der beiden Gefangenen hindurch hätte schlüpfen können, doch vielleicht ließen sich ja noch andere Steine lösen...

    Schlagartig verdunkelte sich die Kammer, als sich ein großer Körper davorschob und wild daran zu scharren begann. Maris zuckte erschrocken zurück und stieß sich den Kopf an den Felsen. Ungläubig blickte er auf das Ding, das sich mit aller Macht anschickte, zu ihm herein zu kommen. Die Spinne hatte den Steinschlag überlebt und wollte sich ihr Mahl nun nicht entgehen lassen.
    Maris steckte in der Falle.

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    Mythische Sphäre - Auf der Fährte IV

    Das Gesicht in das er blickte war schmal und zierlich...regelrecht katzenhaft. Schön war sie durchaus, aber man spürte sogleich die Gefahr die sie ausstrahlte.
    Ornlu hatte sie unter Kontrolle, hatte sie magisch in ihrem menschlichen Geist gepackt und erschien ihr in ihrem Geiste. Hier hatte er die Gestalt des großen Wolfes und machte das was er mit jedem machte, an dem er den Giftblick anwandte. Er schuf Angst, mehrte die Lähmung und griff den Geist direkt an.
    Der Wolf verbiss sich im Körper der Frau, die schrie auf und musste erdulden wie er an ihr riss und blutige Fleischwunden schuf. Dann verschwand er in der geistigen Dunkelheit ihrer selbst und erschien wieder als Mensch.

    "Und nun erzähl...du hast von Anfang an dein Spiel gespielt, du hast sie zum Diadem geführt und die ganze Zeit hast du uns beobachtet, hast sie beobachtet und beeinflusst. Wieso? Wer bist du? Und wieso hältst du sie gefangen - Ich werde dich schonen, wenn du gesprächig bist. Ich werde dich zerreißen, wenn du es nicht bist.", sprach er zu ihr, packte sie an der Kehle und drückte ihr die Luft ab, um dann abzulassen und auf eine Antwort zu warten, während in der Mythischen Sphäre sich immer noch nur ein Mann und eine Katze in die Augen blickten.
    Die Frau mit katzenhaften Zügen lächelte auf, obwohl ihre Anspannung spürbar war und schien etwas sagen zu wollen...

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    Mythische Sphäre - Auf der Fährte V

    "Denk dir doch deinen Teil...", wisperte sie "...du hast deine Wahrheit, ich habe meine Wahrheit."

    "Wie lautet deine Wahrheit?", fragte er.
    "Hast du nicht schon von mir gehört? Ihre Vision zu Samhain? Was ich sagte...über die Mutter. Die Wahrheit über die Götter..."

    "Ich erinnere mich und so wie sie von dir erzählte...erkenne ich dich. Du bist diese Druidin aus ihrer Vision. Die bei Tooshoo stand und zum alten Volk sprach. Du trugst das Diadem und hast über die große Flut gepredigt. Darüber wie Innos und Beliar die Schöpfung Adanos in Form der Mutter des Lebens schändeten und Adanos dann eingriff. Wie er sie bannte und verbirgt, auf dass es nie wieder geschieht. - Du warst dabei, als das alte Volk diesen Ort verließ. - Du bist aber scheinbar geblieben. Wieso? Deine Wahrheit erklärt mir nichts. Wieso Suzuran? Wieso quälst du sie? Was bezweckst du?", fragte Ornlu und trat näher an sie heran.

    "Schlau, schlau...wie ein Fuchs und doch nur ein Wolf. Was sollte ich schon bezwecken? Sie nutzt mir. Ihr Körper und Geist schafft eine Brücke in eure Sphäre. So kann ich das machen, was mir nicht gelang, als ich noch in eurer Sphäre gehörte. Ich kann all jene alten Kinder der Mutter aufsuchen, die ihre Rückkehr erwarten. Die schon da waren, als es keine Flut gab. Als sie frei war und Tooshoo sie nicht gefangen hielt. Suzuran ist ein gutes Mädchen und sie dient einer guten Sache. Willst du nicht auch, dass die beiden Brüder aus eurer Welt gebannt werden? Willst du nicht auch, dass die Natur obsiegt und alles vergeht, was nicht ihr folgt? Wir haben beide gesehen, was die Menschen geworden sind, was die Orks geworden sind und wer der wahre Feind ist, wenn die Natur nur einen Moment nicht wachsam ist. Der Herr der Sümpfe war eines der alten Kinder.", sprach sie und blickte mit ihren katzenhaften Augen in die von Ornlu.

    "Aber er hat Tooshoo verteidigt."

    "Natürlich! Das war seine Aufgabe. So wie es auch deine war und jedes Opfer recht war. Dieser Dämon hätte sie befreit und Beliar gebracht. Wir aber wollen sie befreien und erstarken lassen. Damit sie sich erhebt und die Welt ihren Namen wieder hört. Auf dass alles Leben nur auf sie hört. Ist das so falsch, Draugluin? - Ist dann nicht jedes Opfer auf den Weg dahin rechtens?"

    "Und dafür eine von uns quälen und leiden lassen? Sie des Lebens berauben?", fragte der Druide und packte sie wieder an der Kehle. Nicht fest, aber bereit zuzudrücken, wenn ihm die Antwort nicht gefällt.

    "Sie hatte die große Katze wieder erweckt. Sie trug den Stein. Sie legte das Diadem an, was in beiden Welten besteht. Sie war der Weg und die Brücke, für so manches Wesen dass sich in eurer Welt bewegt."

    "Diese dunklen, katzenhaften Wesen?"

    "Diener. Wegbereiter um alte und neue Kinder zu einen. Wenn sie sich erhebt, werden wir uns alle voller Stärke erheben und dann beginnt eine neue Zeit. Aber nur, wenn wir alle vereint sind. - Wir erwarten auch vom großen Wolf, dass er sich mit uns erhebt. Suzuran kannst du haben. Sie ist vorerst ohne weiteres Nutzen für uns. Dein Begleiter ist es aber. Sein Stein... - Suzuran hatte ihn und jetzt er."

    "Wer ist wir? Wer steckt dahinter?", fragte Ornlu und drückte etwas fester zu.

    "Wir sind viele. Die Ewige, die Unsterbliche führt uns an und hat Tooshoo krank gemacht. Bald wird sie sich um den alten Baum winden und sein morsches Holz brechen. Du, Draugluin, würdest gut daran tun uns einen Dienst zu erweisen. Mit uns zu sein, statt gegen uns. Nun weißt du mehr und nun musst du für uns sein."


    "Lass mich raten. Mein Begleiter soll anstatt Suzuran dort angekettet enden. Weil er der Hüter des Steins ist. Damit die Brücke bestehen bleibt."

    "So ist es. Also...lässt du mich frei und hilfst uns?"

    "Was bringt es mir dich frei zu lassen? Ich zerreiße dich einfach und hab meine Ruhe vor dir. Nehme Suzuran mit und schau mir diese 'Ewige' mal an. Maris wird dies wohl auch recht sein. Du hast die ganze Zeit gelogen und ein Spiel gespielt. Was sagt mir, dass du es jetzt nicht machst?", fragte er und ließ ab. Langsam bewegte er sich wieder in die Dunkelheit, um dann in wölfischer Gestalt ihr den Rest zu geben.

    "Vernichtest du mich jetzt, dann wirst du auch Suzuran vernichten. Das Band zwischen uns ist geknüpft. Nur ich kann es endgültig lösen. Lass mich frei und Suzuran ist frei. Zerstöre meinen Geist und Suzurans Geist ist es auch."

    Ornlu hielt und drehte sich um. Dieses Band existierte gewiss.

    "Und wenn ich dich laufen lasse. Wie wird die Zukunft ausschauen?", fragte er.

    "Du lässt mich gehen und gehst mit den deinen in deine Sphäre zurück. Eines Tages werden wir so oder so wieder aufeinander treffen. Die Zeit wird kommen, wo sich ein jeder Diener der Natur entscheiden muss. Du auch. Du könntest aber auch jetzt beginnen und uns einen Dienst erweisen. Schon gleich die wahre Seite wählen. Es ist nur ein kleiner Dienst den du erbringen musst. Und das gegen jemanden der dir nicht gewachsen ist.", bot die Frau an und lächelte süffisant auf.

    "Ich lass dich laufen und du lässt Suzuran frei. Du löst das Band zu ihr vollkommen. Das soll der Preis für dein Leben oder Dasein in dieser Sphäre sein - für heute. Was morgen sein wird, werden wir sehen. Ich traue dir nicht und ich kenne die Ewige nicht. Ich bin nicht der der für euch die Drecksarbeit macht. Ihr wollt den Hüter des Steins der Katzen...dann macht das doch selbst. Wenn die Zeit kommt werde ich mich entschieden haben. Die Welt wie sie ist...muss sich ändern. Die Frage ist aber, ob euer Weg der Richtige ist. Ich bin noch lange nicht weise genug, um zu sehen wie die Welt wäre, wenn die Mutter allen Lebens sich erhebt. Und nun...lass sie frei.", sagte er und trat ein paar Schritte zurück. Er schloss die Augen und als er sie wieder öffnete blickte er auf eine Katze die sich gerade in einen Menschen wandelte. Nackt standen nun mehr zwei Menschen voreinander und blickten sich an.

    "Als Zeichen, dass du mir trauen kannst - halte ich auch mein Wort.", sagte die Druidin und schritt zu Suzuran. Die Ketten lösten sich magisch auf und die Druidin sackte zusammen. Man spürte wie sich etwas löste.
    Ornlu blickte auf zwei nackte Frauen die auf dem Boden lagen. Eine nahm er in die Arme und blickte ihr erstmals seit vielen Jahren in die müden Augen.
    "Ornlu...", flüsterte sie. Ihre Augen glänzten auf.
    "Suzuran...", flüsterte er und drückte sie ganz fest an sich.
    "...ich bringe dich hier weg", sagte er und stemmte sie auf seine Schultern, wie ein junges Reh, dass er erjagt hatte und wegbringen wollte.
    Dann blickte er auf die geschwächte Frau am Boden.
    "Und ich halte mein Wort und tue dir nichts. Danke, Haribo. Noch eine Frage. - Wieso nicht ich? Wieso nicht der Hüter des Wolfssteines für euer Spiel?"

    Haribos Blick wurde ernsthafter...respektvoller.

    "Weil du kein Hüter bist...die Macht deines Steins ist dir bestimmt. - Draugluin...blauer Wolf und Vater der Wölfe.", sagte sie mit einem Hauch Genugtuung, denn Ornlus Blick war für einen Moment mehr als nur verwirrt. Ihre Worte erhalten in seinen Gedanken wie ein Echo. Eine Frage entstand, auf die er von ihr keine Antwort haben wollte.

    "Hmm...wir haben genug geredet. Vielleicht werden wir eines Tages mehr über uns beide erfahren. Vielleicht stirbt auch nur einer von uns beim nächsten mal. Bewahre!", wünschte er und begann sich zu wandeln. Eine mächtige Wolfsgestalt umgriff Suzuran und eilte mit ihr davon. Zurück zu den anderen - wo immer sie auch waren.

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    Mythische Sphäre - Aus Schaden lernen

    "Verdammt nochmal, willst du mich verarschen?"
    Entnervt ließ Maris den Kopf zu Boden sinken, während die haarigen Beine der Spinne immer wilder an den Steinen zu scharren schienen. Zumindest schienen die Brocken vorerst noch zu halten, doch er machte sich keine Illusionen darüber, dass das Biest es früher oder später hier herein schaffen würde - und er war immer noch körperlich angeschlagen und reichlich hilflos. Der Nomade riss sich zusammen und ging seine Möglichkeiten im Kopf durch. Wollte er hier heraus, musste er an der Spinne vorbei. Hätte er über mehr Kraft verfügt, wäre vielleicht eine Änderung seines Erscheinungsbildes hin zum weißen Löwen eine Möglichkeit gewesen, doch das fiel aus, und ohnehin war er sich nicht sicher, ob der Giftblick des Jägers ihn nicht einfach ein weiteres Mal erstarren lassen und zur einfachen Beute machen würde.
    Für einige Zauber mochte seine Konzentration genügen, vermutete er. Fieberhaft ging er alles durch, was er bisher gelernt hatte, doch nichts davon wollte ihm nützlich erscheinen! Es war sinnlos, sich tarnen oder der Spinne Befehle erteilen zu wollen, nicht bei deren Gemütslage. Ihre Emotionen magisch zu verstärken, hätte die Lage ebenfalls nur noch schlimmer gemacht. Er hätte sie in einen magischen Sumpfkrautatem hüllen können, doch vorher hätte er sich selbst in dieser Kammer eingenebelt und orientierungslos gemacht - zu gefährlich. Andere Tiere anlocken? Würde vermutlich nur noch größere Probleme bereiten. Panik mit den Augen der Wälder auslösen? Eine Option, doch keine allzu verlässliche. Wer wusste schon, wie diese Art auf den Zauber reagieren würde? Blieb noch der Angriff mittels Tiergeist, doch er hatte nur einen Versuch - wäre der nicht erfolgreich, war es das für ihn. Und funktionierte der Zauber hier in dieser Sphäre überhaupt in der gewohnten Weise? Immerhin rief er den Geist des Löwen normalerweise aus der mythischen Sphäre. Doch ihm kam eine Idee.

    "Was, wenn..."
    Es war nicht weniger gefährlich, etwas so völlig Neues in dieser Lage lernen und anwenden zu wollen, doch vielleicht konnte er seine Strategien kombinieren, um die Chancen zu erhöhen. Er hatte genug von Ornlu über den Giftblick erfahren, um einen ersten Anhaltspunkt zu haben, er hatte ihn selbst am eigenen Leibe zu spüren bekommen und meinte durchschaut zu haben, wie die Spinne es getan hatte. Was, wenn er ihre Waffe nun gegen sie richtete, um sie außer Gefecht zu setzen, und ihr dann mit Hilfe des Tiergeistes den entscheidenden Stoß verpasste?
    Der Blick des Löwenkriegers wanderte vielsagend zu der kleinen, haarigen Kreatur, die in der Ecke kauerte und ihn mit großen Augen anstarrte. Er hatte immer noch ein seltsames Gefühl bei seinem Leidensgenossen - immerhin fühlte sich dieses Ding wie ein dunkles Loch im magischen Gefüge an, eine Leerstelle - doch als Übungsobjekt würde das kleine Wesen wohl herhalten können.
    "Hey Kleiner, nimm's mir nicht übel, aber das könnte ein wenig unangenehm für dich werden."
    Er musste es nur noch schaffen, das beständige, wilde Scharren der Spinnenbeine auszublenden und darauf zu vertrauen, dass die Steine lange genug den Weg versperren würden, um zumindest eine krude, dreckige Variante des Giftblicks auf die Beine zu stellen, mit der er die Spinne überraschen und überwältigen konnte, sobald sich der Durchgang öffnete.
    "Na, dann wollen wir mal..."

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    Mythische Sphäre - Ein fesselnder Blick

    "Heilige Scheiße! Was bei Beliar bist du eigentlich für ein Ding?"
    Entnervt vergrub Maris das Gesicht hinter seinen Unterarmen, während die kleine, pelzige Gestalt wie von der Blutfliege gestochen durch den Hohlraum sprang, in dem sie zusammen gefangen waren. Es war bereits der siebte Versuch, den Giftblick auf sein Testopfer anzuwenden, doch die kleine Pelzkugel zeigte ein völlig absurdes Verhalten: jedesmal, wenn sie mit Magie in Berührung kam, wurde sie von einem plötzlichen Energieschub erfasst und konnte nicht aufhören, sich zu bewegen, bis der Schub wieder abgeflaut war. Maris begann, ernsthaft an der Sinnhaftigkeit seiner Übungen zu zweifeln - woher sollte er wissen, ob er Erfolg hatte, wenn sein Ziel sich ganz anders verhielt als normale Wesen?
    Langsam nahm der Bewegungsdrang des kleinen Wesens ab. Der Nomade seufzte.
    "Na gut, einen letzten Versuch noch..."
    Eine Variante wollte er noch testen, bevor er aufgab. Bislang, so vermutete er, hatte er seine Magie zu zaghaft eingesetzt. Die Magie durch die Augen - oder in seinem Falle: das Auge - kanalisieren, um direkt den Geist anzugreifen und zu lähmen, schön und gut, doch vielleicht war es notwendig, den Geist des Opfers mit solcher Wucht schlagartig zu treffen, dass er schlichtweg überfordert war.

    Der Löwenkrieger schloss die Augen und blendete das immer noch konstante Scharren der Spinne so gut wie möglich aus seinem Verstand aus. Er sammelte seine magischen Kräfte in seinem Innern, kanalisierte sie in seinem intakten Auge. Die Energie übte einen unangenehmen Druck aus, wollte ausbrechen. Maris kämpfte gegen den Drang an, den Zauber jetzt schon anzuwenden, konzentrierte seine Kräfte weiter, bis zum Rande der Unerträglichkeit. Er erfühlte die genaue Position der kleinen Kreatur, packte sie mit beiden Händen, um sie dazu zu zwingen, ihn anzuschauen. Als er es nicht mehr aushielt, öffnete er das Auge, entfesselte seine Magie und ließ sie wie eine Flutwelle durch die Augen des Wesens in dessen Seele eindringen. Die Welle brannte sich in dessen Verstand, packte dessen Seele und festigte den Griff. Und diesmal geschah etwas Erstaunliches:die kleine haarige Kreatur begann nicht umherzuspringen, sondern erstarrte mit weit aufgerissenen Augen, starrte Maris verängstigt an, schien aber gleichsam wild zu vibrieren, als wollte sich die Energie in Bewegung umsetzen, aber konnte es nicht. Maris hatte es geschafft, selbst dieses Wesen zu lähmen, und spürte, dass er nun, solange der Blickkontakt noch aufrecht gehalten wurde, den Griff weiter festigen und Furcht in die Seele seines Opfers pflanzen konnte.
    Maris löste den Blick und ließ das kleine Pelzwesen erstarrt in der Ecke zurück. Zufrieden lächelte er und blickte zu den hin und her zuckenden Schatten vor der verschütteten Öffnung, die mehr und mehr freigelegt wurde. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Spinne den Eingang freigelegt hätte. Und Maris würde sie mit einer Überraschung erwarten...

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    Mythische Sphäre - Die Beute wird zum Jäger

    Sie war wütend. Sie war hungrig. Sie war frustriert!
    So nah hatte sie bereits vor ihrem Festmahl gestanden, hatte ihre Beute bereits wehrlos gemacht und eingewickelt - und was für eine Beute das war! Die Magie strömte nur so über aus diesem Ding, das sich so vollkommen arglos hatte von ihr erwischen lassen. Was hätte sie für eine Kraft aus diesem Schmaus gezogen! Aber nein, der Wald hatte ihr den Schmaus verdorben! Doch noch war das Spiel nicht ausgespielt: wie ein Leuchtfeuer hatte die Aura dieses Wesens sie wieder angelockt, wenngleich es unter den Felsen verborgen war. Und nun grub sie - sie wühlte und ackerte, räumte Felsbrocken beiseite und wurde wilder und wütender mit jedem Steinchen, mit jeder zusätzlichen Mühe, die sie aufbringen musste.
    Nun war es beinahe geschafft, das Ding schien nicht fliehen zu können da drinnen und sie hatte den Eingang beinahe freigelegt. Noch ein letzter Brocken, dann würde sie das fremdartige Wesen erneut mit ihrem Blick betäuben und sich endlich die so verdiente Belohnung holen! Fahrig schlug sie mit ihren vorderen vier Beinen auf das Gestein ein, drückte es beiseite, und endlich war der Zugang frei! Begierig schob sie ihre langen, haarigen Beine in die Öffnung, wollte nun einfach nur noch fressen und diese Kräfte in sich aufnehmen! Doch dort in der Dunkelheit, da war etwas Seltsames. War es der Kopf ihrer Beute? Ja, doch es hielt die Augen - nein, das Auge - geschlossen, etwas ging vor sich hinter dem Lid. Und sie erkannte, was es war, als sich das Auge öffnete.
    Es traf sie wie ein alles verheerender Strom, und durch alle ihre Augen drang die Magie in ihren Verstand, überlastete jeden Impuls ihres Denkens. Furcht packte sie, zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte die gnadenlose Jägerin wahre Angst um ihr Leben. Dieses Auge schmerzte, der Blick drang zu tief ein, war zu viel! Wenn sie es vermocht hätte, den Gedanken zu formen, hätte sie fliehen wollen, doch kein Muskel regte sich mehr in ihrem Leib. Steif und starr war sie gezwungen, mit anzuschauen, wie die vermeintliche Beute den Blick löste, was jedoch keine merkliche Linderung verschaffte, und eines ihrer Vorderbeine auf eine seltsam geformte Spur im Boden legte. Hätte ihr betäubter Körper noch etwas gespürt, hätte sie fühlen können, wie sich erneut ein Stoß magischer Kraft zusammen ballte. Sie spürte nichts, sondern sah teilnahmslos zu, als aus dem Nichts eine Raubkatze erschien, so mächtig und real, wie sie sie noch nie aus dieser Nähe erlebt hatte. Der Prankenhieb durchtrennte einige ihrer Beine - wie viele, wusste sie nicht - der massige Leib stieß sie rücklings aus dem Eingang des Hohlraums heraus. Ein mächtiger Kiefer grub sich in ihren Körper, ließ aber alsbald von ihr ab, während sie vermeintliche Beute, die zum Jäger geworden war, aus dem Loch gekrochen kam und sich langsam vor der Spinne aufbäumte.

    Eine seltsame Mischung aus Überraschung und Befriedigung überkam ihn, als er sein Gefängnis verließ und auf die schwer verletzte Spinne hinab blickte. Das hatte besser funktioniert, als er erwartet hätte. Und dass der herbeigerufene Tiergeist in dieser Sphäre nicht nur auf die Form eines Geistes beschränkt war, sondern eine leibhaftige Löwin vor ihm stand - wer hätte das erwarten können? Die Katze hatte von der Spinne abgelassen und blickte Maris fragend an. Dankbar nickte er ihr zu, und mit einem schnauben wandte sie sich ab, setzte zum Sprung an und verschwand im Nichts, so schnell wie sie erschienen war. Endlich war der Nomade wieder frei, und so gefährlich und mühsam dieses Aufeinandertreffen für ihn verlaufen war, er hatte doch endlich - gezwungenermaßen! - das Geheimnis des Giftblicks verstanden.
    Maris hielt inne, reckte die Nase in den Wind. Er schnüffelte einmal, zweimal.
    "Nasser Hund... und eine Katze!"
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er wusste, wo er Ornlu fand, und er schien Erfolg gehabt zu haben.
    Maris verlor keine Zeit. Er setzte sich in Bewegung - und diesmal würde er das Auge etwas offener halten, so lange er sich noch in dieser Sphäre bewegte.

    Das Ding war längst gegangen, als der Hauch von Kontrolle in den geschundenen Leib der Spinne zurückkehrten. Sie war schwer gezeichnet, ja, doch noch war Leben in diesem Körper. Vielleicht konnte sie sich von den kleineren Wesen des Waldes nähren, bis sie wieder erstarkt war und gelernt hatte, ohne die fehlenden Beine auszukommen. Oh, welch ein Schmerz sie packen würde, wenn die Taubheit nachließ! Doch vielleicht würde sie noch einmal davon kommen, vielleicht würde sie...
    Ein kleines, rundes, haariges Ding mit großen Augen hüpfte aus dem Felsspalt hervor. Eigentlich die perfekte Beute, doch irgendetwas an diesem Wesen machte ihr Angst. Diese völlige Abwesenheit jedweder magischen Kraft...
    Das Wesen hielt neben ihr inne, blickte sie aus den großen Augen an. Langsam, drohend, schien etwas aus dem kleinen, pelzigen Leib empor zu wachsen. Es waren Beine, vier unheimlich lange, dunkel drohende, spitze Beine, die hoch über den Leib des Wesens hinaus ragten. Die Beine erreichten den Boden und hoben den Körper empor, trugen ihn genau über ihren verletzten Körper. Blanke Panik ergriff sie, als sie das kreisrund von unzähligen scharfen Zähnen besetzte Maul an der Unterseite des kleinen Körpers sah, doch ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen, bewegte sich nicht fort! Das durfte doch nicht wahr sein! Konnte doch nicht..! Konnte... Nicht...

    Langsam senkte sich der Körper des kleinen Wesens auf den der verletzten Spinne hinab. Das Wesen war größer, als es den Anschein hatte, und genüsslich fraßen sich die Zahnreihen durch den schon erstarrten Leib. Als er ganz verschwunden war, verschwanden die unheimlichen Beine wieder in dem kleinen, pelzigen Leib. Und wieder war die Lebenskraft eines Wesens der mythischen Sphäre im unerfindlichen Nichts dieser magischen Fehlstelle verschwunden.

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    Mythische Sphäre - Zurück zu den Wurzeln

    "Du schaust beschissen aus...", sagte Corax und beobachtete aus seinen tiefschwarzen Augen den sich ihnen nähernden Maris.

    "Allerdings...Aniron wird das nicht gefallen. Am Ende bekomme ich auf den Deckel, weil ich nicht auf dich aufgepasst habe... - Ich frag besser nicht was war. Hauptsache du bist jetzt hier. In unserer Sphäre können wir reden...und vielleicht ist es nicht so ganz schlimm...mit dem Auge. - Ansonsten...vielleicht steht sie ja auf verwegene und gezeichnete Typen...", meinte Ornlu und sah nach Suzuran.
    Corax sprang vom Baum ab auf den er sich befand und begann die Rückkehr vorzubereiten. Dabei bildete er den Zirkel wie zuvor bei ihren Aufbruch in die Mythische Sphäre - nur spiegelverkehrt.

    "Wir werden nicht so viel Kraft brauchen. Wir gehören nicht hierher und Adanos' Sphäre zerrt uns regelrecht zurück... - konzentriert euch nur auf eure Zeichen, bindet die kräfte und tretet auf mein Kommando in den Kreis.", sprach Corax, der von den Dreien am wenigsten gezeichnet war. Was er so getrieben hatte, wusste Ornlu nicht ganz, aber er versicherte, dass er so manches sah was in Zukunft interessant wäre.

    Es war erneut ein magisches Schauspiel sondergleichen, wie aus reiner Magie Gebilde entstanden, die so kein Mensch sah und Kräfte gebündet wurden, um so viel mehr zu sein als ein einfacher Mensch. Die Weltenwanderer traten mit Suzuran in den Kreis und verschwanden im hellen Schein. Schier viele Momente später öffnete Ornlu die Augen, fühlte sich geärdert und kraftlos. Atmete die schwüle, typische Luft unter Tooshoo und hatte etwas Rückenschmerzen, lag er doch auf einer dicken Wurzel...und das wohl seit Tagen oder Wochen. Die Wächter schienne erleichtert, als er auf Ansprache reagierte.
    "Wie lang waren wir weg...", brummte er und spähte nach Suzuran.
    "Sehr lange...", meinte nur ein Wächter und half Ornlu auf.
    "Wir werden euch etwas zu Essen vorbereiten...und besser mal einen Heiler besorgen."
    "Oh ja...bitte.", sagte der Druide und spürte regelrecht, wie er absolut leer war. Keinerlei Magiereserven waren vorhanden. Ein kleiner Preis, den er ein paar Tage oder Wochen zahlen würde. Dafür hatte er wieder Suzuran.

    "Ich danke euch beiden...", sagte er leise und doch sehr bedeutend klingend. Sie stiegen auf. Ein warmer Eintopf und etwas Wein oder Bier würden gut tun.

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    Baumkrone - Zurück

    Gedankenverloren blickte der Nomade sein Spiegelbild in der kleinen Pfütze an, die vom letzten Regenschauer auf dem Platz in der Baumkrone von Tooshoo zurück geblieben war. Einige Wochen waren nun vergangen, seit sie aus der mythischen Sphäre zurückgekehrt waren, mit Erfolgen, Antworten, aber auch neuen Fragen. Maris war schwer gezeichnet gewesen von den Kämpfen, die er an diesem fremdartigen Ort auszufechten gehabt hatte. Al-Hamza hatte ihm das Gesicht zerfleischt und das linke Auge genommen. Von all den Narben war hier, im Morgrad, nichts mehr übrig geblieben, doch das Auge war trüb geworden und sah nichts mehr - jedenfalls nicht auf dem üblichen Wege. Wendel Schneeweiß hatte ihm geholfen, um ihn auf seine Seite - die der Verderbnis zwischen Leben und Tod - zu ziehen, indem er die dunkle Magie, die sich in Maris' Körper ausgebreitet hatte, in seinem zerstörten Auge kanalisiert hatte. Sein magisches Gespür hatte sich seitdem verändert. Es war nun beinahe, als konnte er die magischen Ströme in seiner Umgebung, aber auch in anderen Wesen sehen, wo vorher lediglich ein bloßes Gefühl gewesen war. Dennoch, er würde sich an seine neue Wahrnehmung erst gewöhnen müssen. Und ob sein räumliches Sehen darunter litt, würde sich auch erst noch zeigen müssen.
    Sie hatten in den letzten Tagen immer wieder miteinander gesprochen, um sich darüber auszutauschen, was sie in der mythischen Sphäre erlebt hatten. Die Menge an mitgeteilten Informationen war dabei wenig überraschend recht ungleichmäßig verteilt: Corax hatte sich recht nebulös über das geäußert, was er getrieben hatte, und Ornlu verriet ihm scheinbar nur die Hälfte über seine Erlebnisse. Maris hatte immer noch das Gefühl, dass ihm nicht vertraut wurde, obwohl er schon seit Jahren auf den Pfaden der Natur wandelte. Immer noch war er, zumindest offiziell, nur ein Mitglied der äußeren Kreises - allerdings hatte er, so weit er wusste, auch schon seit längerer Zeit kein Thing mehr gegeben. Das Waldvolk auf Argaan hatte in den letzten Jahren wie jede menschliche Gemeinschaft sehr gelitten und war bei weitem nicht mehr so lebendig und stark wie noch vor fünf Jahren. Umso weniger verstand der Löwenkrieger, warum ihm immer noch so viel vorenthalten wurde, doch er hatte es aufgegeben, die Beweggründe der Druiden verstehen zu wollen.
    Das Wichtigste war, dass Suzuran endlich aus ihrem Schlaf erwacht war, in dem sie das Diadem so lange gefangen gehalten hatte. Er war froh, dass es seiner Freundin scheinbar gut ging, dass die wilde Rettungsaktion, die in der Höhle in Nordvarant begonnen und in der mythischen Sphäre geendet hatte, ein Erfolg gewesen war. Sie stand immer noch neben sich und brauchte Zeit, um zu Kräften zu kommen, doch wer wusste schon, wie lange sie in dieser Ohnmacht gelegen hatte? Es mochten Jahre gewesen sein!

    Maris wandte sich von seinem Spiegelbild in der Pfütze ab und schritt zu Ornlu herüber, der ziemlich zufrieden dreinschauend aus der Kammer schritt, in der Suzuran sich dieser Tage oft aufzuhalten pflegte.
    "Salam, Wolf", rief er dem Druiden zu.
    "Ich werde euch verlassen und zu meiner Familie nach Stewark zurückkehren", kam er ohne Umschweife zum Punkt. "Wenn es stimmt, dass wir so lange fort waren, ist meine Jüngste mittlerweile schon so groß geworden, dass sie mich kaum mehr kennen wird - es ist also höchste Zeit für mich."
    Er beäugte Ornlus Züge prüfend. Vielleicht war dessen Stimmung recht förderlich für seine Bitte.
    "Bevor ich aufbreche, habe ich aber eine Bitte: ich weiß, dass du mir nicht alles erzählt hast darüber, wie du Suzuran gefunden hast. Du wirst deine Gründe haben, aber da du mir in dieser Hinsicht nicht zu vertrauen scheinst, bitte ich dich darum, anderes Wissen mit mir zu teilen. Wie du weißt, habe ich den Giftblick in der mythischen Sphäre erfolgreich angewandt. Nachdem ich in den letzten Jahren schon den Chamäleon-Zauber und die Kontrolle über ein Tier genutzt habe, finde ich, dass ich bewiesen habe, bereit für Höheres zu sein, auch wenn ich immer noch nur zum äußeren Kreis gehöre. Ich habe da drüben in der Gestalt eines Löwen gekämpft - das will ich auch hier können! Mit dem, was ich kann, bin ich immer noch viel zu verwundbar bei all den Mächten, die uns immer wieder in ihre Ränkespiele hinein ziehen! Ich will mehr wissen, stärker werden. Sag mir, wo ich anfangen kann, gib mir eine Richtung vor! Was ist mit meinem Können möglich und wie kann ich es lernen?"

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    Baumkrone

    Suzurans Genesung ging voran. Sie tat sich noch schwer mit dem reden, mit dem sich konzentrieren und gehen. Sie schlief ja auch ewig. Aber sie hatte gelächelt. Gelächelt, als sie erstmals Ornlu wieder erkannte. Nachdem er ihr dann eine Schale erdbeeren servierte und sie damit fütterte, war sie glücklich für einen Moment. Ob sie das grundlegend war und was sie durchlitten hatte, war eine andere Frage. Eine Frage die sich mit der Zeit zeigen würde.

    Ornlu lies sie schlafen und wollte sich den anderen Dingen widmen, wo er in der Gemeinschaft gebraucht wurde. Tooshoo bekam wieder seine Bevölkerung. Rund am Baum entstanden Hütten oder wurden wieder errichtet. Es würden nicht mehr alle zurück kehren, aber dafür wurde es eine neue Zuflucht für alle die umherzogen. Das zählte.
    Dann erschien Maris und erzählte von seinen vielen Vorhaben.
    Ornlu fragte sich, ob oder besser wie er mit dem Auge noch sah. Etwas war da ungewöhnlich, doch es war zu befürchten, dass Maris Ornlu nicht mit einem Dolch darin rumstochern lassen würde.

    "Na ich bin mal gespannt, was deine Frau zu dem Auge sagt. Wehe du sagst ihr ich wäre schuld. Wir haben dich gewarnt. Sollte sie mir trotzdem eine rein hauen wollen, dann versuch sie aufzuhalten. Sie kann bestimmt böse sein, wenn man sie reizt, hmmm?", fragte Ornlu mit wenig Ernsthaftigkeit in der Stimme.

    "Aber lass gut sein. Grüß sie mir und deine Kleinen. Und sag Aniron, dass es Suzuran gut geht und ich mich freuen würde, wenn sie mal zu Besuch kommt. Einfach um mal ein Auge auf sie zu werfen und damit sie ein weiteres Gesicht erkennt.", meinte der Druide und trat näher an Maris.

    "Und danke...für deine Hilfe. Ohne dich wäre Suzuran nicht hier. Das werde ich dir nie vergessen.", sprach Ornlu und flüsterte fast. Doch nur, damit seine Worte einen gewissen Klang bekamen.

    "Nun zur Sache... - Ja, du beherrscht mittlerweile die Zauber und die Fähigkeiten eines Sehers im Waldvolk. Das kann ich nur bestätigen...", sagte er und gebot Maris ihm in seine Baumhöhle zu folgen.
    Geändert von Ornlu (02.10.2019 um 22:33 Uhr)

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    Baumkrone - Ornlus Baumhöhle

    "Hier....", sagte Ornlu und gab Maris ein Stück Stoff das magisch-grünlich schimmerte.
    "Nennt sich Schärpe der Bereitschaft. Bekommt man, wenn ein paar Druiden meinen, dass könnte auch mal einer werden. Trag das Ding wo du magst, aber bitte nicht als Unterwäsche. Das wäre würdelos. Der Stoff ist...magisch. Nichts besonders sonst, aber schön anzusehen, nicht wahr?", meinte er und fuhr fort.

    "Es wäre zu gefährlich dir beizubringen wie man sich wandelt. Nicht jetzt und nicht allein. Manche die es wagten, starben weil ihr Körper nicht bereit war. Nicht stark genug für die Wandlung. Manche haben es geistig nicht geschafft und wurden wahnsinnig oder haben vergessen, dass sie eigentlich Menschen sind. Körper und Geist müssen stark sein. Du wirst selbst wissen, wie gesund du dich fühlst. Komm dann wieder, wenn du bereit bist. Bist du es dann nicht, werde ich dir einen schmerzlosen Tod gewähren. Glaub mir...ich musste schon einen Druidenanwärter jagen, der durchgedreht war. - Aber genug der Horrorgeschichten. Du warst bisher fähig, dann wirst du es auch bald. Vielleicht sehen wir uns sogar in Stewark. Ich vermute mal, du wirst dort eine Weile bleiben wollen. Dein gutes Recht. - Lass mich überlegen, was du machen könntest.", sagte der Wolfsdruide und goss sich und Maris einen erkalteten Tee ein.

    "Deine Frau ist Heilerin. Sie wird wohl auch Gifte der Natur kennen? Mach dich darüber schlau. Lass dir kleine, nicht tödliche Portionen geben, um deine Körper zu lehren damit umzugehen. Oder sie kann dir zeigen, was man aus bestimmten Pflanzen an Giften oder sonstigen Substanzen brauen kann. Du beherrscht den Krautatem und du weißt wie man diesen entfacht. Nun stell dir vor, dass dein Körper weit mehr solcher Dinge erschaffen kann. - Ich habe eine Schlafbeere immer in einem Beutel dabei. Nimmt man sie im unreifen Stand ein, dann schläft man besser. Ist sie zu reif...schläft man ewig. Ich konnte einmal paar üblen Gesellen entkommen, weil ich in deren Eintopf spuckte, als keiner hinsah. Alle schliefen. - Ein anderes mal hab ich auf Gitterstäbe gepinkelt und sie lösten sich langsam auf. - einmal hab ich Ricklens Leuten einen Streich gespielt. Ich hab ein paar Kräuter zu mir genommen...am Abend hatten alle irgendwie die Scheißerei...außer mir.", meinte er etwas verstörend grinsend und hätte wohl noch einige Geschichten parat.

    "Wir können Gifte und ähnliche Stoffe in unserem Körper erschaffen. Da unser Körper leben will, sind wir selbst gegen unsere eigenen Gifte immun. Wie eine Schlange. Je mehr du dich mit den Giften der Natur befasst, je mehr du deinen Körper magisch beibringst Gifte aufzunehmen, zu überstehen und selbst zu schaffen....umso interessanter wird es. - Aniron wird womöglich erschrecken, wenn ihr Mann ein Giftmischer der speziellen Art wird. Du aber kannst damit beginnen, dich damit auseinander zu setzen. Über die Gefahr dabei muss ich dir nichts sagen. Lerne und versuch einfache Dinge. Der Krautatem ist der erste Schritt gewesen. Atemluft, Speichel, Pisse, Blut, Tränen, Scheiße und was noch so in deinem Körper ist und raus kommt - alles kannst du in ein Gift oder eine Substanz der Natur wandeln. Du musst es deinen Körper nur lehren und dich mancher Gefahren hingeben. Wäre doch was für dich?", meinte Ornlu und nahm einen großen Schluck. Wenigstens war das Wasser abgekocht. Der Tee war bitter-süß.

    "Als Druidenanwärter musst du dir aber auch deines wahren Namens bewusst werden. Maris ist dein Menschenname. Doch wer bist du in der Natur? Welchen Namen gab dir die Mutter des Lebens? - Muighen, Draugluin...das sind solch Namen. Namen in der alten Sprache. - Die beherrscht du nicht, aber es gibt Wege um sie zu erlernen. Steinkreise sind mehr wie bloße Steine in bestimmter Anordnung. Ein Druide weiß mit seiner Magie sie zu erwecken und sein Wissen in ihnen in einem magischen Flüstern zu hinterlassen. Sie sind wie Bücher - nur weit mehr als das. Ich lauschte schon in manchem Steinkreis den Worten von Druiden die vor tausenden Jahren dort ihr Wissen teilten. Auch ich habe sowas schon getan. In der ganzen Welt gibt es Steinkreise und du tätest gut daran zu lauschen und zu verstehen. - Dein wahrer Name, Kenntnisse über die alte Sprache...werden dir neue Türen öffnen. Erkenntnis in solcher Vielfalt wie du es nicht ahnst. - Aber wie willst du etwas anderes in der Natur sein, wenn du nicht weißt wer du selbst in der Natur bist? - Wie du von einen Steinkreis lernen kannst...wie du davon die alte Sprache erlernst...kann ich dir zeigen. Die Frage ist ob jetzt oder in Zukunft. Deinen Namen kannst du auch so ergründen...wenn du ihn nicht schon weißt. Aber die Bedeutung davon? Nun... das wäre wohl ein wenig Inspiration für deine Reise. Auf Argaan gibt es nur den Steinkreis im Sumpf...bisher fanden wir keinen weiteren auf Argaan. Was willst du nun machen, Maris?"
    Geändert von Ornlu (02.10.2019 um 23:31 Uhr)

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