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  1. Beiträge anzeigen #1
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Tooshoo #35

    Achtung Reisender,
    Tooshoo ist dieser Tage noch weniger sicher als sonst. Echsenkrieger haben die Kontrolle über das Sumpfgebiet an sich gerissen und die Menschen vertrieben.

    Da die Bevölkerung Schwarzwasser verlassen hat, achtet momentan niemand auf die Einhaltung der Regeln und auch Mama Hooqua verbreitet in der leer stehenden Sumpflilie keinen Gerüchte mehr, die sich als kleine Quests entpuppen können.
    Stattdessen streichen die Echsen auf den Pfaden und Stegen umher, bereit jedem unvorsichtigen Schädel und Brust zu spalten.
    Sei also auf der Hut, Wanderer, wenn du dich dennoch nicht davon abbringen lassen willst, den Bruchwald von Tooshoo zu bereisen.

    Solltest du aber nach dem Waldvolk suchen, so findest du sie im Bluttal.

    ----------------------------------------------

    Willkommen, Reisender! Du befindest dich in Südargaan im Sumpfgebiet von Tooshoo. Der gigantische Baum da hinter uns wird Tooshoo genannt und das Dorf, das sich um diesen gebildet hat, nennt man Schwarzwasser.
    Die Gemeinschaft die hier lebt nennt sich das Waldvolk und kam vor nicht all zu langer Zeit aus Myrtana hierher. Es gab einen regelrechten Umsturz damals und seither gelten hier unsere Regeln:

    Töte niemanden unnötig!
    Mach keinen Ärger!
    Pass auf deinen Rücken auf!
    Und nerv nicht! Hörst du? Nerv einfach nicht, wenn dir jemand aufs Maul haut, weil du bescheuert guckst oder meint, dass du schicke Stiefel hast, Fremder. Schwarzwasser ist viel, aber sicher kein Ort für kleine Prinzessinnen und Typen mit Stock-im-Arsch!

    Regeln klar? Gut dann lade einen Wächter von Tooshoo nun auf ein Bier in die Sumpflilie ein(Mama Hooquas Angebot!), dann erfährst du auch mehr über den Ort und seine Gepflogenheiten und bei einem guten Schnaps, sicher auch über paar spezielle Orte hier oder dort.

    Was Mama Hooqua so gehört hat...

    - "Abends taucht hier immer so ein Stewarker auf. Er meint sein Bruder sei vor einigen Tagen mit drei weiteren Abenteurern auf Schatzsuche in die Tiefen Sümpfe gegangen. Dieser Stewarker sucht jemanden, der seinen Bruder findet. Wenn du noch etwas Gold hast, sagt dir die Mama auch was sie dazu noch weiß..." (Ansprechperson: Ornlu)
    - "Diese Saufköpfe von Wächtern vernichten mir noch meine ganzen Vorräte! Haben die eigentlich nichts zu tun? Etwas Training könnte denen nicht schaden, so wie die aussehen, können die sich nicht mal gegen einen Scavenger behaupten. Schöner Haufen ist das! Und sowas soll unsereins beschützen. Herrje, wird Zeit, dass denen mal jemand zeigt, wo der Haken hängt!" (Ansprechpartner: Andrahir)
    - "Wir brauchen mehr Eier! Eier brauchen wir! - Ja, guck nicht so. Da will man was zubereiten und ist immer so abhängig. Wenn du der Mama eine gute Legehenne besorgst, wirst du gut belohnt. Wie und woher ist mir egal. Auf dem Schwarzmarkt kriegt man ja nur Lederhühner. Also musst du wohl reisen." (Ansprechpartner: Ornlu)
    - "Der alte Balto ist untröstlich. Seit sein Sohn Schwarzwasser verließ, um sich den Myrtanern anzuschließen, betrinkt er sich. Balto wollte schon seinen Sohn suchen und davon abhalten, aber er ist zu alt um Balduin noch einzuholen. Vielleicht zahlt er ja gut, wen man den Burschen zurück holt. - Wenn du meine Meinung als Wirtin hören willst, musst du schon was bestellen." (Ansprechpartner: Ornlu)

    - Wieso ich so mies gelaunt bin? Ha! Du glaubst wohl nicht, dass ich dir das groß erzähle und jammere. Ich sag dir was! Ich geb dir eine Mahlzeit aus, wenn du mir mein Gold holst! Wo es ist? Na frag doch diesen elendigen Bronko. Hat hier gebechert, gefressen und dann nicht gezahlt! Und da er Holzfäller ist, ist er nur Abends hier. Aber provozier den bloß nicht. Bronko kann mit den Fäusten umgehen, wie mit seiner Holzfälleraxt. Naja, wenn du dich traust mach es, aber sag nicht das ich dich gewarnt habe. Vielleicht gibt es ja anderweitige Wege? Man müsste nur mehr über Bronko erfahren oder 'besondere' Fähigkeiten besitzen...also, gehst du es an, Schätzchen? (Ansprechpartner: Ornlu)


    Dies sind kleine Quests für jeden Schreiber im Tooshoothread. Man bekommt sie, wenn man Mama Hooqua in der Sumpflilie danach fragt oder ihr etwas Gold für 'besondere' Gerüchte gibt.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Regungslos stand Narzuhl über der leblosen Hülle eines Echsenmenschen. Noch einige Augenblicke zuvor war das Exemplar durch den Sumpf gestreift, ob auf Jagd oder Patrouille, das konnte der Hohepriester nicht Bestimmtheit sagen, spielte im Moment aber nur eine untergeordnete Rolle. Fakt war, die Echsenwesen hatten sich auch im Sumpf breit gemacht und ihr Schuppenkleid war keine unüberwindbare Barriere für die Schattenflamme.

    Sichtbar gezeichnet lag die Leiche zu Füßen des Schwarzmagiers im Morast. Narzuhl würde sich kaum die Mühe machen die Spuren zu verwischen. Schon bald würden sich Aasfresser über die Echse her machen und die Reste für sich der Sumpf einverleiben. Stattdessen wollte er seinen Weg weiter fortsetzen. In sicherem Abstand wollte er zunächst Tooshoo umgehen. Falls sich größere Verbände der Echsen in der Umgebung befanden, dann sicherlich im Dorf Schwarzwasser um den Riesenbaum herum. Wer wusste schon genau welche Ziele ein Drache verfolgte, ob er nur an Reichtum für seinen Hort oder auch an magischen Quellen interessiert war.

    Nein nach dem ersten Feldversuch lag dem Hohepriester mehr daran in den Orkwald zu gelangen. Dort würde er mehr Informationen sammeln können, im schlimmsten Fall dass die Orks vertrieben oder vernichtet worden waren. Wenn dagegen alles gut verlief, würde Narzuhl nicht nur eine Unterkunft und Verpflegung finden, sondern eventuell auch Erkenntnisse über die Bekämpfung der Echsenwesen und deren Schwachstellen. Immerhin waren die Orks exzellente Krieger und auch in ihren Reihen fanden sich einige Magiebegabte. Die Chancen, dass sie sich bisher erfolgreich zur Wehr gesetzt hatten standen also eigentlich gar nicht so schlecht...

  3. Beiträge anzeigen #3
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Kurz vor Sonnenaufgang waren sie aufgebrochen und hatten gegen Mittag den Sumpf um die ehemalige Siedlungen Schwarzwasser erreicht.
    Wie geplant hielten sie sich abseits der Wege, es war zwar eine längere Strecke, dennoch wollten sie möglichst unbehelligt durch den Sumpf gelangen, ohne in große Kämpfe verwickelt zu werden. Schweigend trotteten die Drei auf alten Trampelpfaden und kämpften sich durch die Wildnis des Sumpfes. Selbst Dumak schien sich ihrer Gefahr bewusst und späte durch die tiefen des Tals. Vorbei an den Bäumen, den Mooren und war scheinbar ebenso auf alles gefasst wie die beiden Magier die vorausgingen.

    Es war schwer zusagen, wie spät (oder gar früh?) es war. Alles war getaucht in das dunkle grüne Licht von Tooshoo. Es war anders, als seine sonstigen Besuche in diesem Tal. Weniger freundlich. Es war als wäre alle Leichtigkeit die dieses Volk ausmachte verschwunden und alles was blieb war ein stilles Tuch das sich über altes Holz und dem Wasser gelegt hatte.
    Bei einer kleinen Rast bereitete sich Yunarik, mit dem Rücken zu Esteban und Dumak auf die Beschwörung des Sumpfgolems vor.
    Hüftbreit, bedacht auf einen festen Stand und mit geschlossenen Augen erspürte er die Magie, er hatte fast das Gefühl, dass sie hier, an diesem Ort besonders stark war.

    Er suchte nach der festen Erde und dem leichten Wasser. Er erspürte jede kleine Einzelheit die ihn umgab. Seine Arme wanderten von seiner Seite direkt vor ihn und durch Gesten, die erahnen ließen, dass er wahrlich den Golem aus seinen Händen formen wollte, bewegten sie sich, angespannt, von oben nach unten und dirigierte die Elemente.
    Er ließ sich Zeit, war konzentriert und fokussiert auf die Aufgabe die vor ihm lag.
    Nach und nach schichtete er die Erde auf, formte sie nach seinem Willen und dem Aufbau, den er so lange im Kastell studiert hatte.
    Ein kleiner Wind begann mit dem Habit des Hohen Magiers zu spielen, immer energischer wurde seine Gestik und Schweiß sammelte sich auf der Stirn.

    Erschöpft lies er die Arme und Kopf sinken. Van Yunarik hatte sein Werk noch nicht mit eigenen Augen gesehen, nur erspürt und er hoffte dass es vollbracht war und Esteban und auch er selbst damit zufrieden war.
    Zögerlich öffnete ein Auge nach dem anderen.Er blickte auf seinen Golem. gefertigt aus Erde, Schlamm und Wasser. Die Zusammensetzung war bei weitem nicht perfektioniert. Und aus diesen undefinierbaren Augen blickte der Golem seinen Meister an. Und der Hohe Magier verlor sich schier in in diesem leeren Blick.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Und, wie wäre es, wenn Ihr ihn nicht einfach nur herumstehen laßt?«, ließ sich Esteban nach einer geraumen Weile vernehmen. »Obwohl dieses gegenseitige Anstarren sicher bei vielen Leuten auch so etwas wie Furcht auslösen könnte.«

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Dumak ist offline
    Dumak, der sich unwillkürlich hinter Esteban verzogen hatte, weil ihm das wohl als der sicherste Ort erschien, nickte eifrig bei den Worten des Schwarzmagiers.
    »Das sieht gar nicht gut aus«, murmelte er.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Wieso denn nicht?«, wunderte sich Esteban.
    »Der Golem ist doch sehr gut gelungen. Also für mich gibt es da am Erscheinungsbild nichts auszusetzen. Die Größe entspricht der Klassifikation nach Ninzwurbel, die Durchmischung mit Wurzelwerk und Kraut ergibt wirklich eine schöne Maserung auf seiner Oberfläche und der Faustumfang ... oh!«, brach der Magier plötzlich ab, ohne die weiteren Vorzüge des Sumpfgolems aufzuzählen.
    Er hatte sich, während er sprach, nach dem Barden umgedreht und bemerkte nun, daß dieser einen Arm ausgestreckt hatte und abseits zeigte. Auf eine Gruppe unförmiger Gestalten, wohl Wasserleichen oder eine Art Sumpfschrate.
    »Ja, das sieht wirklich nicht gut aus«, mußte er Dumak beipflichten.
    Dann wandte er sich an Nicolei. »Wie wäre es, wenn Ihr Eure Kreatur an diesen ... Dingen da ausprobieren würdet? Ich fürchte, die Situation könnte sich eventuell unvorteilhaft für uns entwickeln, wenn dem nicht so wäre«, fügte er noch an, um die Dringlichkeit seines Vorschlages zu unterstreichen.

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    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Auch sein Blick fiel nun auf die gegebene Situation. Er kannte sie, er hatte sie schon oft erlebt. Nicht in dieser genauen, exakten Situation. Aber ähnlich! Er wusste was zu tun war. Er zögerte nicht den geringsten Augenblick. Hadern war etwas, dass stand ihm nicht, es sei denn, er könnte es zu seinem Vorteil nutzen.
    Ansonsten war sein Handeln schnell und doch überlegt. Er brauchte nur eine Sekunde um die Situation, die bekannt war, einzuschätzen und wusste auch sofort was die richtige Strategie dazu war und wie weiter zu verfahren wäre. Lange zu überlegen war in diesem Falle, nicht angebracht und wenn man in einer solchen Situation sich wieder findet, so schlug auch der Khorinische Almanach vor, schnell zu handeln und nicht lange für eine Antwort zu brauchen.

    Man sollte die Maßnahmen unverzüglich und reflexartig ergreifen, zögern war weder angebracht, noch erforderlich. Man durfte nicht zaudern, nicht lamentieren und keine Unsicherheit zeigen. Man sollte handeln, in dem Augenblick in dem man die Situation bemerkte. Nun, sollten es die Umstände so sein, dass man jene Situation zu spät bemerkte sollte man sich folgendes in das Gedächtnis rufen, wortwörtlich Zitiert aus dem Korinthischen Almanach Kapitel IV (erste gebundene Ausgabe)* »freuen Sie sich das es das Leben bisher so gut mit Ihnen gemeint hat. Wenn es das Leben allerdings bisher nicht so gut mit Ihnen gemeint hat, was angesichts Ihrer derzeitigen Situation als wahrscheinlicher gilt, dann freuen Sie sich das der Schrecken jetzt ein Ende hat.«

    Doch die Magier hatten die Situation erkannt und würden sich noch oft die Frage stellen, ob das Leben es gut mit ihnen meinte, was angesichts andauernder Probleme mit Schraten und anderem Getier wohl er abzustreiten war. Wenn sich jemanden eine derart häufige Situation darbot galt es in Aktion zu treten. Man durfte keine Sekunde ungenutzt verstreichen lassen. Welchen Sinn würde es denn machen, Zeit verstreichen zu lassen oder sich dagegen zu erwehren, eine Entscheidung zu treffen? Unerfahrene brauchte viel zu lange, um endlich eine Handlung voran zu treiben, sich den Gegebenheiten anzupassen, doch nicht so unser Nicolei! Er handelte schnell, ohne einen langen Spannungsbogen.Deshalb handelte er so unfassbar schnell und gekonnt.

    Seine unfassbare Reaktionszeit endete schlussendlich, am ende der Reaktion lautstark in einem Satz, »Auch das noch!« und wild riss er seine Arme in die Luft. Doch, sich der Lage, wie erläutert durch aus bewusst, zögerte er nicht lange (denn wer zögert, hat keinen Golem), und schickte sein, eben erwähnten, Golem in den Kampf. Und ich sage und verspreche Euch - nein! ich geh sogar noch weiter! Ich am versprechendsten Euch, dass jener Golem den Kampf in einer unglaublichen Art und Weise vollzog, dass Mama Hooqua höchstpersönlich, von ihrem Schemel fallen würde, sofern sie einen Schemel besaß, selbstverständlich.
    So kam es der Geschichte, bei weitem nicht abhanden, dass sich der Golem gegen die Widersacher erhob (obwohl er gar nicht saß, merkwürdig - eigentlich).

    Die blassgrünen Körper der Schraten wateten, schier einem Zombie ähnlich, durch den Sumpf und auch der Golem bewegte sich mit schwerfälligen Schritten auf die Wesen zu. Der Beschwörer dagegen Konzentrierte sich ganz auf sein beschworenes Wesen und versuchte nebenbei noch, die Eindrücke der Gegebenheit auf sich zu nehmen (als wäre eine solch schnelle Reaktion nicht schon schwer genug!) und sich gegebenenfalls selbst zur wehr zu setzen. Die Schraten erhoben eine Art Keule gegen den Golem und nach dem ersten Schlag, fehlten dem armen Jungen, äh, Golem etwas Schlamm und Moor an seiner Haut - Körper. Doch der Golem zog sogleich nach und teilte kräftig aus. Der Kampf erstreckte sich eine bescheidene, spannende, Zeit lang aus. Die Schraten kämpften tapfer, wie auch der Golem. Seine mächtige Faust und drosch mehrfach auf ein, manchmal zwei Wesen ein.

    Yunarik dagegen hatte nun selbst ebenfalls zum Schwert gegriffen, um sich notfalls gegen die Wesen erwehren zu können, sollte der Golem der Last der Angriffe nicht mehr stemmen können. So trug er doch manch, wollen wir mal ehrlich sein, unschöne Flecken an dem Haut… Körper. Schlamm. Wie auch immer. Dennoch schien es als könnte die Laune der Magie, der Meute gerecht werden. Auch wenn die Schäden scheinbar immer deutlicher wurden (vielleicht lag es an der falschen Art des Aufbaues? Wer konnte das schon sagen?). Es dauerte nicht all zu lang, da versetzte Yunarik dem letzten Schrat mit seinem Langschwert den letzten Ritt ins Himmelreich. Der Schrathimmel. Sehr erwünscht bei Schraten.

    Aber wollen wir davon nicht mehr reden, werfe wir doch lieber einen Blick auf den Golem, der das ganze doch recht gut weggesteckt hatte. Dafür dass er in erster Linie gekämpft hatte, wobei die erste Linie meist gar nicht so gut wegkam. Dennoch stand er noch. Mit einigen Dellen und fehlerhaften, nur durch Magie zusammengehaltenen Teilen seines Körpers vor dem Trupp der Drei. Die Drei. Die Drei die dem Golem die ganze Arbeit ließen, ohne selbst einzugreifen. Vielleicht war das alles ein Plan? Wer konnte schon, in die unglaublichen tiefen schwarzmagischer Gedanken blicken? Richtig. Schwarzmagier. Daher kommen wir gleich zur Sache, die Yunarik gleich in die Hand, äh, Mund nahm, »Es scheint, als wäre der Golem wahrlich gelungen«. Ein kleines Schmunzeln konnte sich der Magier nicht verkneifen.

    In Anerkennung an Jan Philipp Zymny und Per Anhalter durch die Galaxis*.
    Geändert von Nicolei (22.06.2015 um 20:53 Uhr)

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Der Hohepriester wirkte zufrieden. Soweit man das beurteilen konnte.
    »Nun, die Haltungsnoten waren zwar nicht so berühmt«, meinte er, »ein wenig krumm und unausgeglichen in den Bewegungen.«
    Nicoleis Gesichtszüge verhärteten sich.
    »Irgendwie auch ein wenig schlunzig«, fuhr Esteban ungerührt fort. »Und dann diese feuchte Haut. War ja klar, daß sie mit so einer Attitüde nicht gegen Euren prächtigen Golem bestehen konnten.«
    Nicolei entspannte sich wieder.
    »Ich sage es immer wieder: Man sieht einem Gegner schon an, ob er entschlossen ist, zu siegen. Kommt er verkrümmt und schlurfend an, dann will er es gar nicht, sondern ist mehr einer Art Zwang verpflichtet. Irgendeine Macht, die ihn dazu nötigt, alles andere, was sich bewegt, anzugreifen. Manchmal wundere ich mich, weshalb keine dieser Gestalten so primitiv ist, selbst Bäume oder Felsen anzugreifen und sich stumpfsinnig dagegen zu werfen, bis die Krallen abgebrochen und die Arme blutig geschrammt sind.«
    Er hatte begonnen, seinen Beutel zu packen, während er seine Ausführungen zum Besten gab und die Reste des Sumpfgolems wieder zu dem zerfielen, aus dem er gemacht worden war.
    »Aber Euer Golem war mustergültig«, urteilte er dann, während er in dem Reisesack wühlte, um den Weinschlauch neben dem Vorrat an Käse und Brot zu verstauen. Auch Schwarzmagier mit den höchsten weihen mußten leider noch Nahrung zu sich nehmen. Irgendwann würde Esteban das Geheimnis des ewigen Lebens entschlüsseln und dann, so vermutete er, würde er dem Zwang der Nahrungsaufnahme entkommen können. Obwohl es andererseits auch viele Gelegenheiten gab, zu denen das Essen und vor allem das Trinken höchst angenehm war. Er hoffte einfach inständig, daß auch Unsterbliche die Freuden guter Speisen und Getränke zu schätzen wußten. Sonst machte ja diese ganze aufwändige Unsterblichkeitsforschung mit ihren furchtbar geringen Fortschritten überhaupt keinen Sinn.
    »Wandern wir weiter«, schlug er vor und erwartete auch gar keinen Widerspruch dabei. »Morgen sollten wir die Silberseeburg erreichen. Wie müssen nur ungeschoren durch den Orkwald gelangen. Aber von den Orks hat man auch schon lange nichts mehr gehört. Vermutlich sind sie längst ausgestorben. Kein Wunder, so isoliert wie sie dort sind.
    Was war eigentlich der nächste Zauber, für den Ihr Euch interessiert, Nicolei?«

  9. Beiträge anzeigen #9
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Er lag am Strand und genoss die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne. Rot färbte sie den Himmel, und während der Horizont sich langsam mit ihr vereinigte, ließ sie für einige letzten Momente das Meer aufleuchten. Der Wind rief nach ihm, flüsterte ihm zu. Er brachte aber auch eine bekannte Stimme mit sich...
    „Illdor?“, rief diese Stimme von weitem. „Es ist schon spät.“
    „Nur noch eine kurze Weile, bitte.“ Er stemmte sich auf und warf einen kurzen Blick in die Richtung, aus der die sanftmütige Stimme kam. Dort stand eine Frau. „Ich komme gleich, ja?“
    „Ja, aber wirklich nur noch kurz.“
    „Okay.“ Wieder legte er sich in den Sand und schloss seine Augen. Er spürte die Wärme der Sonnenstrahlen und lauschte wieder das Rauschen der Wellen. Die Möwen kündigten die Nacht an, er wehrte sich dagegen, zumindest in seinen Träumen. Dann wurde alles still.
    Keine Wärme, kein Rauschen und auch das Kreischen der Möwen war verstummt. Er öffnete seine Augen und sah sich um. Nichts als die pure Dunkelheit. „Mutter? Bist du da?“


    Illdor erwachte aus seinem wiedergekehrten Traum. Schon wieder..., dachte er sich. Bereits seit Tagen träumt er von dem Strand, dem Meer, und dieser Frau, die er – zumindest im Traum – Mutter nannte. Er erinnerte sich stets nicht an ihr Aussehen, nur, dass sie ein weißes Kleid trug, das im Wind den Wellen des Meeres glichen. Auch an den Klang ihrer Stimme konnte er sich nach dem erwachen nicht erinnern, obwohl er sie im Traum immer und immer wieder hörte. Der Assassine dachte an die Zeit zurück, wo im Schlaf immer Lylia sah, jedoch war er in sie verliebt und es ergab einen Sinn, warum er stets von der blonden Schönheit träumte. Aber dieser Strand, das Meer, und diese...Frau... all das war ihm völlig fremd.
    Illdor sah zu Selina hinüber und merkte, dass die Magierin noch vor sich hin schlummerte. Sie sah so friedlich aus, so bizarr für den Dschungel, indem sie sich befanden. Die Hitze war erdrückend. Besonders die Feuchtigkeit und die Insekten, die überall herumschwirrten, machten den Aufenthalt nicht unbedingt angenehmer. Der Assassine erhob sich, versuchte dabei so leise wie nur möglich zu sein, denn er wollte die Magierin nicht aufwecken. Still schlich er sich davon, um sich an einem kleinen Teich oder einem Bach etwas frisch zu machen. Seit kurzem wollte er der Novizin gefallen und da ihm außerhalb der Städte sein Reichtum und sein Vermögen nicht zur Verfügung standen, musste er sich einfacheren Mitteln bedienen, um sein Aussehen zumindest als „gepflegt“ durchgehen zu lassen. Das Wasser war kühl und beruhigte seine Haut. Zusätzlich gab es ihm die nötige Frische und Energie, um genug Kraft für heutigen Marsch zu entwickeln. Sie waren nun ganz in der Nähe von Schwarzwasser, ein Wunder, dass der Sumpfkrautgeruch noch nicht zu ihnen vorgedrungen war.
    Ein unliebsames Geräusch riss Illdor aus seiner morgendlichen Ruhe. Es war das Brechen von einem alten, modrigen Ast. Normalerweise wäre es nichts besonderes, dass Äste Geräusche von sich gaben, wenn ein Reh oder vielleicht ein Wildschwein auf ihnen trat und sie dann aufgrund ihrer Trockenheit brachen, jedoch konnte ein modriger Ast nur dann brechen und dabei solch ein signifikantes Geräusch von sich geben, wenn ein wirklich schweres Tier darauf trat. Oder eben etwas anderes...
    Illdor erhob sich, langsam und huschte mit seinem Blick durch den summenden Dschungel. Nichts...jedenfalls nichts Auffälliges. Doch Moment, da war dieses Geräusch schon wieder, gefolgt von einem Rascheln und eine Art...Würgen. In der Ferne erblickte der Assassine eine Gestalt, die sich ihm langsam näherte. Rasch versteckte er sich hinter einem Baum, wagte nur kurz einen Blick in die Richtung des Fremden. Erneut erklang dieses … Würgen.
    Das, was sich ihm näherte, raubte ihm den Atem. Diese Gestalt, oder besser gesagt diese Kreatur, die sich ihm näherte, war keinesfalls menschlich gewesen. Sie besaß den Kopf einer Schlange und den Körper eines Krokodils. Von der Kopfspitze bis zum Schwanz überwucherten rötliche Schuppen den Leib dieser Bestie. Erschrocken wich Illdor zurück, wandte sich um und eilte zu Selina zurück. Konnte dies vielleicht mit der geheimen Botschaft zu tun haben, die ihm der Orden schickte? Was war hier los und wer oder was zum Teufel waren diese Kreaturen? Fragen um Fragen, um die er sich später kümmern musste, denn jetzt galt es ihn und Selina aus der Gefahr zu bringen. Glücklicherweise schlief die Novizin nicht so tief wie Illdor es erwartet hatte und lies sich somit rasch wecken.
    „Was ist los?“, fragte die Magierin verschreckt.
    „Wir müssen hier weg. Ich erkläre es dir, wenn wir in Schwarzwasser angekommen sind. Wir müssen Sie warnen.“
    „Wovor denn?“, fragte Selina immer noch verwirrt, doch es war bereits zu spät. Hinter ihr erschien eine zweite, echsenhafte Kreatur.
    Illdor packte die Novizin am Arm und zog sie auf die Beine. „Lauf! Folge der Richtung, die wir gestern besprochen haben und warne die Menschen dort. Wir werden uns dort treffen!“

  10. Beiträge anzeigen #10
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Eins war gewiss: Mit Illdor wurde die Reise nie langweilig. Seien es seine verrückten Verhaltensweisen, seine verwirrenden Briefe, seine mysteriösen Geheimnisse oder -wie in diesem Fall- seiner panischen Hektik. Natürlich konnte es auch sein, dass die Hektik ein Ausdruck seiner Verhaltensweise oder ein Teil seiner Geheimnisse war, doch wer einen ausgeprägten Fluchtinstinkt wie Selina besaß, dachte in einer Situation wie dieser nicht all zu viel über all diese Möglichkeiten nach.
    Immerhin war es kein gutes Zeichen, wenn man aus dem Schlaf aufschreckte weil der Gefährte der einen beschützen sollte ihr energisch zur Flucht riet.
    Schnell sprang sie also auf, packte alles was sie zu fassen bekam und machte sie daran zu fliehen. Bei den Dingen die sie zu fassen bekam handelte es sich in ihrer linken Hand um ihre Tasche, die zum Glück all ihr Hab und Gut enthielt und in ihrer Rechten hielt sie Illdors Arm.
    "Komm!", rief sie, als plötzlich zwei Kreaturen auftauchten, deren Erscheinen offenbar Illdors Panik ausgelöst hatten.
    "Trennen tun wir uns bestimmt nicht! WIR kämpfen oder WIR fliehen", legte sie fest und hoffte dass die Situation ausreichend war um nicht auf Widerworte zu stoßen, weil für diese schlichtweg keine Zeit war.
    Dieser Beschluss hatte mehrere Begründungen. Einerseits wollte sie Illdor nicht in einem tödliche Kampf zurücklassen und dann ihren Gefährten und mittlerweile auch Freund verlieren, andererseits hatte sie auch keine Lust auf ihrer Flucht am Ende vielleicht alleine einem Gegner gegenüber zu stehen. Außerdem war sie nicht ganz unfähig, ihre Magie beinhaltete zwar keine Zauber die tatsächlich viel Schaden anrichten konnten, doch Illdor zu unterstützen sollte dann vielleicht doch möglich sein.

    So wie in eben diesem Augenblick. Im gezogenem Schwert stand Illdor den beiden echsenartigen Wesen gegenüber und niemand regte sich für den Moment, abwartend was der Gegner tun würde.
    Während die drei Krieger also untätig in der Landschaft standen, war es die Magierin die den Moment nutzte und so schnell sie könnte einen Zauber wirkte. Ihre Magie war erweckt und wurde auf zwei Bäume zugeschickt, deren Äste sich knapp über dem Boden berührten. Schnell füllte sie die gesamte Fläche zwischen den beiden Gewächsen aus und wurde am Rand festgemacht.
    "Die kommen erstmal nicht zu uns. Lauf!", rief sie, drehte sich um und zog Illdor mit sich.
    Sofort stürmten auch die Echsen los, prallten jedoch sogleich gegen... die Luft.
    Selina wusste nicht wie gut ihr improvisierter, verschlossener Torbogen halten würde, ob sie nicht vielleicht in der Hektik einen Fehler beim Wirken des Zaubers gemacht hatte, was passieren würde, wenn der Wind die berührenden Äste voneinander trennte oder ein solcher einfach abfiel. Auf keinen Fall würde der Zauber ewig halten, ganz abgesehen davon, dass die Echsen einfach nur um die entsprechenden Bäume herumlaufen mussten. Doch bis sie das herausfinden würden, vergingen mehrere Augenblicke. Sekunden die Ihnen einen Vorsprung auf der Flucht verhalfen.
    "Komm!", redete sie weiter auf Illdor ein, der ihr zwar folgte aber immer noch verunsichert und nicht überzeugt wirkte.
    "Es wird sie nur kurz aufhalten, aber wir müssen die Sekunden nutzen um einen Vorteil zu erhalten."
    Die Friedliebende befürchtete schon, dass sie einem Kampf nicht umgehen konnten, doch Illdor war der Krieger hier, mit der herbei gezauberten Zeit würde er sich hoffentlich etwas einfallen lassen.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    „Kannst du sie sehen?“
    Den Bogen lose in der Hand, lag Lordan hoch im Astwerk einer Eiche und schaute nach unten. Er knibbelte an dem Fingernagel seines Daumens sowie er seinen Blick gen Jarvo wandte, der seinen Hut in den Nacken gelegt hatte und gen Waldbogen schaute. Er nickte.
    „Was machen die hier, soweit ab von Schwarzwasser?“
    „Erkundungstour… oder ihnen ist langweilig“, sagte Jarvo und rümpfte seine Nase. Ein kleiner Vogel landete neben ihm, zwitscherte und legte seinen Kopf schief.
    Von unten kamen seltsame Zischlaute und einer der Echsenmenschen stieß dem anderen in die Seite. Wären sie Grünhäute, wäre eine kleine Rangelei nicht unüblich gewesen, doch die zwei begnügten sich mit weiteren zischelnden Geräuschen, die für die Ohren eines Menschen kaum als Sprache identifiziert werden konnten.
    Die beiden Waldläufer befanden sich in einer vorteilhaften Position. Die Schussbahn war relativ frei und ein Angriff würde unerwartet geschehen.
    „Sollen wir angreifen oder nicht? Wenn wir das tun, müssen wir die Körper vergraben, damit die anderen nicht wissen, dass wir hier waren“, flüsterte Lordan und suchte Bestätigung in den Augen seines Reisegefährten.
    „Nein“, Jarvo schüttelte den Kopf, „ganz im Gegenteil. Wer die Städte anderer Völker einnimmt, muss sich nicht über Widerstand wundern. Ich sage, wir legen sie um und pinnen ihre Körper an die Bäume. Sollen die anderen Echsen doch sehen, dass es auch für sie nicht sicher ist, durch die Wälder zu streunen.“
    „Aber wir wollen keinen Krieg anzetteln! Wir sind hierher gekommen um observieren, nicht zu kämpfen.“
    „Wie können wir etwas anzetteln, was schon längst begonnen hat? Als wenn die nicht wüssten, wo unser Volk sich aufhält. Doch ein befestigtes Fort voller Krieger anzugreifen ist schwieriger als eine ungeschützte Stadt mit all seinen Bewohnern.“
    Lordan schwieg und nickte nach ein paar Sekunden Bedenkzeit.

    Geschmeidig kletterte Jarvo am Stamm des Baumes herunter, ließ die Blätter und Zweige geräuschlos an seiner Lederrüstung entlangstreichen. Etwas zwei Meter über den Köpfen der Echsen stützte er sich auf seinem Ast ab und zog sein Schwert. Mit seinen Augen maß er die Entfernung, doch sein Körper sagte ihm, dass er genau richtig stand.
    Er sprang und landete keinen Meter von den Echsen auf dem Boden. Ein Schwertstreich öffnete die Halsschlagadern des einen Wesens, im selben Moment traf ein Pfeil den anderen im Nacken.
    Kein Wort war gefallen, kein Schrei über ihre Lippen gekommen.
    Lordan kletterte herunter und blickte ernst auf die zwei schlaffen Körper. Das Gezwitscher der Vögel vermittelte einen trügerischen Frieden in einer sonst so idyllischen Umgebung.
    Sie richteten die Körper auf, lehnten sie an den Baum und stießen ihnen ihre eigenen, speerartigen Waffen in den Leib. Sie sahen aus wie ein bizarres Totembild.
    „Lass uns von hier verschwinden“, sagte Jarvo und spuckte aus.

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    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Hinter dem Geräusch vibrierender Blutfliegenflügel verblasste das zaghafte Kratzen, das die Finger des Templers über seinem leicht borstigen Kinn hinterließen. Das Gestrüpp verbarg ihn in der Dunkelheit, aus welcher er beobachtete, wie die Eindringlinge sich über sein Refugium hermachten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die vermaledeiten Besatzer Tooshoos in den Sümpfen auf seine Hütte stießen. Dass dies ausgerechnet jetzt geschah, wo es auch der Gor Na nach einigen Monaten im Exil um Wachen und Patroullien herum wieder hierher geschafft hatte, war sowohl Pech als auch Glück. Glück, denn seine Sachen waren noch da, Pech, denn zwischen ihm und seinem Hab und Gut befanden sich jetzt zwei Echsenmenschen.

    Vorteil Templer: Es gab keine Chance, dass die beiden Schuppenkrieger ahnten, dass der Gor Na in der Nähe war. Sicher bestand die Möglichkeit, dass Lordan und Jarvo früher oder später darauf aufmerksam machten, dass die Menschen ihr Terretorium nicht gänzlich kampflos überwachen würden, aber hier, hinter den Wachen quasi mitten in ihren Reihen? Damit konnte man nicht kalkulieren. Dennoch wartete Jan ab. Sie waren zwar weit außerhalb im Sumpf, aber ein Kampf konnte einen Heidenlärm verursachen und im schlimmsten Fall entkam dabei einer der beiden und holte Verstärkung, was ihn dazu zwingen würde, einen großen Teil seiner Habe zurückzulassen. Ganz abgesehen davon, was sich der Templer zuletzt offen eingestehen musste, waren es zwei Echsenmenschen und er war alleine. Und ein Echsenmensch war kein halb verhungerter Bandit. Es waren nur Späher und keine der gepanzerten Krieger, aber dennoch durfte man einen solchen Feind niemals unterschätzen.

    Nachdem beide Echsen für längere Zeit im Inneren der Hütte verschwunden waren, ging schritt der Templer langsam durch das kniehohe Wasser. Dabei versuchte er so gut es ging das Geräusch eines sich schlängelnden Sumpfhais zu imitieren, sofern das Geräusch überhaupt bei der konstanten Kulisse des Sumpfes im Inneren zu vernehmen war. Ein blauer Schimmer drang aus der Hütte. Eine der Echsen hatte die Erzfakel des Templers aktiviert, den Stein aus der Fassung gebrochen und diesen offenbar auf ein Regal gelegt. Jan erklomm den Steg um die Hütte und warf einen flüchtigen Blick hinein. Eine der Echsen kniete in der Ecke und fühlte sich durch die Kleidung, die er dort etwas ungeordnet zusammengeworfen hatte. Den zweiten konnte er nicht ausmachen, bis er hörte, wie ein Tuch zur Seite gezogen wurde und ein Schanier klackte. Die zweite Echse machte sich an seiner Truhe zu schaffen und musste damit unweigerlich direkt hinter der Wand knien.

    Jan trat einen vorsichtigen Schritt zurück und peilte. Dort war ungefähr die Truhe... wenn die Echse kniete und den Inhalt begutachtete, dann war ihr Kopf... ungefähr da. So lautlos wie möglich lies der Templer die Sumpfschneide aus der Scheide gleiten und schätzte noch einmal. Die Erzfakel warf das Licht zwischen den Brettern der laienhaft geschreinerten Hütte hindurch. Dann kam der Schatten über den Spalt, auf den er gewartet hatte. Jan drehte sich mit dem Rücken zur Wand, setzte die Sumpfschneide am Spalte an und stieß sie mit aller Kraft rückwärts durch den Bretterverschlag. Das Holz zu den Seiten des Spaltes barst und die Klinge traf etwas, das im Idealfall der Hals einer Echse war.

    In einer hastigen Bewegung fuhr der Gor Na herum, sprang durch die offene Tür und zog den roten Wind. Die Echse in der Ecke schaute irritiert in seine Richtung, hatte jedoch die Situation noch nicht ganz realisiert. Doch der Templer hatte sich verkalkuliert. Die Sumpfschneide steckte nicht im Hals sondern hatte den Oberarm bis zur Brust des Spähers durchstoßen. Die Echse war schwer verletzt und an der Wand festgenagelt aber nicht tot und jede Sekunde würde genügen, um sich von Schwert und Wand zu befreien und eine zwei gegen eins Situation zu erzeugen.

    Es blieb keine Zeit zu überlegen. Jan traf eine rasche Entscheidung und hieb der festgenagelten Echse den Kopf von den Schultern während der Rest die Wand der angeschlagenen Hütte durchbrach. Als er die unterbrochene Drehung vollendete und in Kampfstellung vor der zweiten Echse stand, hatte diese sich aufgerichtet und das Schwert bereits gezogen. Beide Krieger hoben die Waffe und taten einen Schritt vor. Doch während sich der Späher auf das Heben der Waffe konzentrierte, legte der Templer mehr Wert auf seinen Schritt. Denn dies war kein Schritt, sondern ein Stampfer. Ein stampfer mit einem schweren Stahlstiefel auf einen ebenfalls schlecht zusammengezimmerten Boden, der einen darunterliegenden Tunnel verdecken sollte. Dieser gab ebenso wie die Wand unter dem gemeinsamen Gewicht des Stampfers und der Echse in Kombination mit schlechtem Handwerk nach.

    Der Echsenkrieger schaffte es gerade noch, sich an den Felsklüften des sich auftuuenden Tunnels festzuhalten, doch ließ dabei das Schwert fallen. In Ermangelung eines guten Schlag- oder Stichwinkels ließ der Gor Na ebenfalls von seinem Anderthalbhänder ab, machte einen Satz nach vorne und traf die Echse mit einem Stiefel an der Brust und mit dem anderen am Schädel. Die Echse löste unter dem gemeinsamen Gewicht den Griff und beide stürzten in die Tiefe. Der Schacht war nicht tief, doch den gesamten Weg pressten die Füße des Templers den Kopf und den Rücken der Echse massiv gegen die zerklüftete Felswand. Für einen Moment riss der Aufprall den Gor Na von den Füßen und unsanft landete er auf der Seite, doch hatte die Echse seinen Sturz fast vollkommen gebremst. Aus dem Liegen warf Jan sich ohne zögern sofort wieder auf seinen Feind und ließ die Faust massiv in das Gesicht der grenzenlos überforderten Echse schmettern. Im dritten Schlag griff er nach seinem rechten Stiefel und zog einen seiner Zeremoniendolche hervor, verfehlte sein Ziel mit zwei hektischen Stichen und traf im dritten Anlauf den Hals und drehte die Schneide ruckartig herum. Seine Finger umfassten verkrampft das Heft, bis er sicher war, dass jegliches Leben aus dem Körper unter ihm gewichen war.

    Mit einem Keuchen kippte sich der Templer auf den Rücken. Die letzten Sekunden des Kampfes hatte er fast vollkommen ohne Luft verbracht, da der Aufprall alles aus seiner Lunge gequetscht hatte. Der ganze Kampf war ein einzige, hektischer Überraschungsmoment gewesen, doch der Plan hatte funktioniert, wenn auch anders als erwartet. Nachdem sich seine Atmung normalisiert hatte, setzte sich der Templer auf und blickte an der Leiter vorbei den Schacht hinauf, wo bläuliches Licht noch immer die Hütte einhüllte. Nun hieß es zusammenpacken.

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    Jarvo ist offline
    Die Maus zappelte verschreckt in dem ledernen Beutel, in den Jarvo sie gesteckt hatte. Sie war gefangen und es gab keinen Ausweg aus der Dunkelheit in der sie sich befand. Welches Lebewesen würde in solch einer Situation keine Angst verspüren?
    Während Lordan eine kleine Mahlzeit, bestehend aus gebratenem Hasen und Hirsebrei, angerührt mit gesalzenem Wasser zubereitete, starrte Jarvo auf den Beutel mit dem Tier. Schon seit Wochen beschäftigte er sich mit Möglichkeit, eine Art emotionale Verbindung mit einem Wesen aufnehmen zu können, wie ein Druide es ihm erklärt hatte. Eigentlich eine magische Gabe, war es doch auch einem Krieger möglich, diese Fähigkeit zu trainieren.
    Die Naturverbundenheit, welche den Waldläufern inne saß, konnte von denen erweitert werden, die vermochten, sich ihr hinzugeben. So wie der Säbelzahn fest mit Jarvo’s Seele verbunden war, würde es nicht werden. Es ging mehr darum, das Empfinden mit den Tieren zu teilen, die Emotionen gegenseitig zu offenbaren.
    Es ist wie ein Tausch, dachte Jarvo, als er seine Hände auf den Beutel legte, ich zeige dir mein Innerstes und du offenbarst mir deines, wenn du magst.
    In seinen Gedanken war er bei der kleinen Maus, die in dem Beutel panisch zappelte und ihre Kräfte verausgabte, um einen Ausweg zu finden. Seine Finger spürten die zuckenden Bewegungen, spürten den schlängelnden Schwanz.
    Ich kann sie nicht zwingen, ich will sie nicht zwingen. Ich bin weder ihr Herrscher, noch ihr Richter. Vor den Naturgeistern stehen wir auf einer Ebene, gehören alle zu einem großen Kreis. Wir sind gleich, du und ich.
    Mit einem Knack! löste sich ein Stück Glut von einem Holzscheit und landete auf dem kühlen Waldboden. Nach ein paar Sekunden erlosch das Orange wurde zu einem hellen grau. Ein Schmatzen kam von Lordan, der sich einen etwas zu heißen Fleischbrocken in den Mund gesteckt hatte, und nun mit den Folgen kämpfte.
    Die Dämmerung brach langsam über sie herein, doch sie befanden sich derart weit ab von Schwarzwasser, dass sie das Feuer bedenkenlos am Leben erhalten konnten.
    Ruhe…, rief sich Jarvo wieder und wieder in den Kopf und versuchte, dieses Gefühl auf das kleine Lebewesen zu übertragen, welches sich nun zwischen seinen Fingern befand und seine Bewegungen drastisch reduziert hatte.
    In seinen Gedanken suchte der Waldläufer nach etwas. Einen Gedanken zu fokussieren und dabei ein offenes Gespür zu wahren, war eine ungewohnte Anstrengung, die ihm gar körperlich zusetzte. Er spürte, wie sich seine Armmuskeln an- und entspannten, wie er seine Zehen sich in die dicke Sohle seiner Schuhe gruben.
    Etwas anderes ließ ihn plötzlich zusammenzucken. In seinem Körper machte sich eine unerklärliche Panik breit, ein erdrückendes Gefühl der Klaustrophobie. Seine Atmung schnappte er und er riss seine Augen auf, um sich zu vergewissern, dass ihn nicht die Dunkelheit umgab, die er so schwer lastend auf seinem Herzen spürte.
    Alles war beim Alten. Lordan saß im Schneidersitz vor dem Feuer und schnitt ein paar Kräuter in den Hirsebrei, der in einem kleinen Topf in der Glut stand. Es war kaum merklich dunkler geworden und der Wind schien zwischen all den Bäumen kaum existent.
    Zwischen seinen Fingern regte sich die Maus nicht, so harrte ruhig aus, nur der Schwanz ging tastend nach links und rechts. Mit einem Lächeln hob Jarvo den Sack an und öffnete die Garnschnur, die ihn verschlossen gehalten hatte.
    „Dank dir, mein kleiner Freund“, sagte er und sah der Maus hinterher, wie sie im hohen Gras verschwand. Jarvo stand auf, klopfte seine Hose ab und rieb sich die Gesäßmuskeln, die durch das lange Sitzen etwas taub geworden waren.
    „Schauen ob der Templer noch wiederkommt“, sagte Lordan. „Ist ja schon fast Selbstmord, sich alleine nach Schwarzwasser zu wagen. Was hat er denn dort, das so wichtig ist?“
    „Wir werden es sehen“, entgegnete Jarvo und hockte sich neben das Feuer, sein Messer zückend. Er schnitt sich ein dunkelbraun gebratenes Stück aus der Brust des Hasen und aß hungrig.

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    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Das Gesicht des Templers wurde in komischster Weise verzerrt, als er durch die Flüssigkeit des Glasbehälters blickte. In der leicht zähen Brühe schwamm ein Herz, dass sich über viele viele Jahre sehr gut erhalten hatte. Ein Schmunzeln zierte Na Jans Gesicht und blieb eine kleine Weile, während Bilder des Oberbaals Hundder durch seinen Geist huschten. Wütend brüllte der Wächter des Pyramidentals, ein Troll von unfassbaren Ausmaßen, wovon sich der anstürmende Guru nicht irritieren ließ, die Sturmfaust bis an den Rand seiner geistigen Kräfte geladen. Doch nicht der Troll war sein Ziel, als der Baal sich dem Boden zuwandte und einen Sturm entfesselte, der den kleinen verrückten Mann weit über seinen Feind hinausschießen ließ. Es war jener Moment, als die Kreatur ihre Deckung fallen ließ, in dem Jan und seine Templer vorpreschten, der Templerführer dem Giganten die Achillessehnen durchtrennte und das Biest den Kriegern des Sumpfes erlag. Gute Zeiten. Epische Zeiten. Jan hüllte das Glas in ein Tuch und legte es neben die anderen in die Kiste.

    Ein letzter Blick glitt durch die Hütte und wehmütig verschwand das Lächeln in anbetracht der Leere. Ein paar glorreiche Jahre hatte das Schicksal ihm gegönnt, in denen er vom jungen Novizen zu einem der mächtigsten Männer in der Barriere aufgestiegen war... und nun? Nun jagte es ihn von einem Ort zum anderen. Für eine Zeit hatte er sich der Illussion hingegeben, Schwarzwasser wäre der Ort seiner Sehnsucht gewesen. Seine neue Heimat. Nein, auch hier nicht. Ein Wanderer nach Wahl des Schicksals, nicht des Herzens. Doch dann kam mit tapsigen Schritten eine der wenigen Konstanten seiner Zeit durch die Tür getrottet. Norbert trottete auf den Templer zu, schaute auf und es schien fast, als würde es dem Hünen wohlwollend zunicken. Kein Zeichen der Argwohn, dass der Templer ihn immer wieder für Monate zurückließ. Der Templer erwiederte das Nicken, ging auf ein Knie und streichelte dem fetten Wombat das Köpfchen.

    Zeit sich eine neue Bleibe zu suchen, alter Freund.

    Gor Na Jan packte den Griff seiner Truhe und hiefte sie sich über die Schultern. Mit der freien Hand, griff er unter das Wombat und hob es in die Höhe. Norbert klammerte sich an den Rand der Truhe, zog sich hinauf und machte es sich dort bequem. So beladen richtete der einstige Zweihandmeister sich auf, griff nach dem glimmenden Erzbrocken auf dem Tisch und deaktivierte das Herz einer einstigen Erzfackel, woraufhin der bläuliche Schein verlosch. Mit langsamen Schritten, die sumpfige Luft in jedem Atemzug genießend, machte er sich auf den langen Weg zurück zum Lager. Den weiten, mühsamen Weg, vorbei an den Patroullien und Blockaden der Echsenmenschen und in das Terretorium nicht minder gefährlicher doch weniger organisierter Bedrohungen im Herzen des Sumpflandes. Eine Gefahr, die er kannte.

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    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Der stinkende, dreckige Sumpf hatte sie nun vollends mit seinen widerlichen Fängen gefangen. Dem Steingolem war das sicherlich völlig egal, der Sumpfgolem war hier regelrecht zu Hause und Tashunka hatte sicherlich kaum Probleme mit der Landschaft, aber Narzuhls Abneigung wuchs mit jedem Schritt. So gut es ging nährte sich der kleine Trupp dem großen Baum tief im Sumpfwald. Die Golems waren sicherlich nicht die unauffälligsten ihrer Art und die beiden Magier rechneten jeden Moment damit auf Echsenmenschen zu treffen.

    Die unbändige Kraft der magischen Kreaturen wartete nur darauf entfesselt zu werden. Der Hohepriester wusste nicht genau wie sein orkischer Gefährte den Sumpfgolem kontrollierte, beschworen hatte er ihn sicherlich nicht. Es war also zu einem gewissen Maße ungewiss wie weit die Magier, einmal im Gefecht, noch Einfluss nehmen konnten. Sicherlich wäre es auch eine Möglichkeit, die arkanen Krieger aus einer gewissen Entfernung einfach mitten in die Echsenlager stürmen zu lassen. Auf einen knappen Befehl hin, blieb der Steingolem regungslos stehen und auch Narzuhl verlangsamte seine Schritte und wandte sich dem Schwarzork zu. Der große Baum ist nicht mehr weit und es wird wohl kaum möglich sein das ganze Gelände auszukundschaften. Schlagen wir uns mit unseren Dienerkreaturen also einfach eine Schneise und folgen ihnen im sicheren Abstand? ...

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    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Es war quasi ein Kinderspiel den Golem unter Kontrolle zu halten. Er neigte nicht zu Gefühlsausbrüchen oder einem klaren Willen. Reiner Instinkt, der eben besagte anzugreifen was sein Umfeld störte und wenn die Wahrnehmungen als nicht unpassend empfunden wurden gab es auch keinen Grund etwas anderes zu tun als herum zu stehen. Das Wesen dann in Bewegung zu bringen kostete schon etwas mehr Aufwand und nachdem Tashunka dem Beschwörer vorbehaltlos zugestimmt hatte dauerte es einige Sekunden bis der Sumpfgolem dem steinernen folgte, doch schließlich bahnten sich die beiden Kolosse ihren Weg durch den Sumpf. Was sie hinterließen war zerquetscht, zerschlagen, umgeworfen. Die Geräusche waren vermutlich auf mindestens eine Meile wahrnehmbar. Gerade der Steingolem musste sich hier und dort auch gewalttätig wieder aus dem weichen Boden befreien, während der grüne 'Artgenosse', so man dies bei diesen Geschöpfen so nennen konnte, weniger Schwierigkeiten hatten.

    Mit jedem Schritt begann das Herz das Schamanen etwas schneller zu schlagen. Er spürte wie ihm die magische Kraft durch die Adern pulsierte, seine Nüstern gierig Luft einsogen um die Kontrahenten wahrzunehmen. Es ging auf die Jagd, doch es war keine wie bisher. Ja, Tashunka musste sich zügeln nicht auf gleicher Höhe mit den Golems mit zu laufen, die langsam auch ihr Tempo erhöhten. Selbst die Bestie, die erst seit kurzem in seinem Geist gefangen war riss an ihren Ketten. Doch der Schwarzork hielt sich selbst und die beiden zu kontrollierenden Kreaturen im Zaum und schritt in würdiger Haltung neben Narzuhl her.

    Sie mochten ein merkwürdiges Bild erzeugen. Ein bleicher großer Mann in schwarz gehüllt und ein schwarzer noch größerer Ork... in gar nichts gehüllt als seinen Rock, doch bisher schien zumindest sie niemand bemerkt zu haben.
    Doch in der Entfernung machte der Ork die ersten Bewegungen aus. Zwischen den immer dichter werdenden Bäumen und Pflanzen tauchten hier und da längliche Köpfe auf. Auch die Schatten der Waffen waren zu erkennen, doch sie blieben noch auf ihren Positionen, waren offensichtlich nicht darauf vorbereitet, dass derartige Wesen mitten auf ihr Lager zustapften.
    "Zuerst die roten." erinnerte Tashunka nochmals den Beschwörer ehe er den Großteil seiner Konzentration auf den Sumpfgolem richtete, bis er schließlich seinen eigenen Körper nur noch im Hintergrund steuerte, was in diesen Gefilden durchaus gefährlich werden konnte. Aufmerksamkeit war nun von Nöten und es würde sich zeigen, wie lange er dieses Doppelleben imstande war auszuhalten.

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    Narzuhl ist offline
    Der Hohepriester nickte dem einfachen Schlachtplan zu ehe seine Sinne sich auf die magische Verbindung zu seiner Dienerkreatur konzentrierte und die Aufmerksamkeit für die Umgebung auf ein Minimum sank. Der steinerne Krieger stand nun vollends im Fokus.

    >>Kälte, Leblosigkeit, emotionale Finsternis herrschte in dieser Welt. Kein Geruch der einen lockte oder in die Flucht schlug. Die Farben wichen aus jeder Materie, ein einziger Grauton lag über dem Land. Jeder Klang eines Geräusches verkam zu einer simplen Aktion, es gab keinen Unterschied zwischen Wohl- und Missklang mehr. Nur die Feinde des Meisters hoben sich klar und deutlich ab. Jede Bewegung, jeder Laut verriet sie und ward nie mehr unbemerkt. Der Impuls weckte ihn aus seiner Ruhe. Gehorsam schritt er auf das Schlachtfeld zu und würde die Vernichtung der Feinde initiieren. Sie würden dem Meister keinen Schaden zufügen, nicht solange der Fels fest zusammenhielt. Erst wenn der Meister zufrieden oder der Stein zermalmt, würde seine Aufgabe enden. Es gab kein Zögern, kein Überlegen, es gab nur den Feind. Erschrocken mussten die Kreaturen mit ansehen, dass er sich ihnen immer weiter nährte. Ihre schartigen Klingen sollten an seiner grauen Haut abgleiten und zerspringen. So würde sie ihn niemals aufhalten. Ihre Schuppenpanzer dagegen knackten bedrohlich unter der brachialen Gewalt seiner Fäuste. Die Feinde verdoppelten ihre Bemühungen, mehr Kraft, mehr Schnelligkeit, doch wich das Gestein kein Stück. Das erste Ziel, dass ihm der Meister eingegeben hatte lag zertrümmert zu seinen Füßen, es hatte keine Chance. So wie die andern Feinde, sie würden zerschmettert, zerrissen und zerstört werden...<<

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    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Aus der Ruhe gebracht und dennoch nicht wütend. Keine Gefahr die anderen, die das Gefüge nicht störten. Etwas anderes störte. Etwas, das nicht in den Sumpf gehörte. Da waren sie plötzlich die Wesen, die umher wuselten. Ihre kalten Herzen zeugten vom seltenen Unbehagen. Ihre Klingen dringen durch die Masse an Matsch, Blättern und Holz, doch wo sie weichen schließt sich nur das lebendige Gewebe.

    Doch wo die eigene Faust trifft da verschieben sich die Kochen, staucht die Lunge, geraten ihre kalten Herzen ins stocken. Sie sind viele, doch sie sind unkoordiniert.
    Erneut rast die Faust nach vorn, schleudert das zischende Wesen gegen den bewegten Felsen und zerschmettert es beim Aufprall. Der Felsen wankt nur kurz und zertrümmert das nächste Wesen.

    Wut wächst. Sie töteten alles, sie achteten nichts. Selbst die Bäume... verstümmelt. Er, der Wächter würde wieder das Gefüge richten. Seinen Ursprung, das Leben, würde er verteidigen und diese kalten Wesen würden verschwinden.


    Tashunka zog sich ein Stück aus dem Geist des Golems zurück. Er schien wacher zu werden. Die Strukturen seines Seins waren nach wie vor simpel, doch etwas kam dazu, was das magische Wesen selbstständiger werden lies. Gerade rechtzeitig war er mit der hauptsächlichen Aufmerksamkeit wieder bei sich um zu bemerken, dass er und der Beschwörer inzwischen entdeckt wurden. Narzuhl wirkte abwesend und die ersten Echsen machten sich inzwischen vorsichtig auf den Weg außen herum zu ihnen. Weiter hinten sah der Schwarzork eine der roten sehen, weshalb er nochmals die Verbindung zum Sumpfgolem verstärkte um dessen Aufmerksamkeit auf die leitende Echse zu lenken.

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    Narzuhl ist offline
    Unablässig stürmten die Echsenmenschen gegen die magischen Kolosse an und doch hatten sie ihnen nichts ernsthaftes entgegen zu setzen. Aber der blinde Ansturm war weit weniger zwecklos als es zunächst den Anschein hatte. Scharen der niederen Echsenkreaturen beschäftigen die Golems so gut es ging, während die rotgeschuppten Anführer die Ursache des heftigen Angriffes zu ergründen versuchten. Es schien außer Frage für sie zu stehen, dass diese Kreaturen sie nicht einfach grundlos angreifen würden und vielleicht hatten sie so eine Chance den Kampf für sich zu entscheiden. Es war eine verzweifelte Hoffnung, doch entsprach sie immerhin der Wahrheit. Würden Tashunka und Narzuhl das Ziel der Angriffe werden, dann könnte der Vorstoß schneller als gewünscht zu Ende sein. Noch jedoch war die Konzentration des Hohepriester ungebrochen.

    >>Ein Wesen ihm so gleich und doch verschieden kannte ebenfalls nur die gleichen Feinde und wurde von einem anderen Meister gelenkt. Weniger Fels und Gestein, dafür mehr von...hier, mehr von Umgebung. Auch für ihn gab es kein Zögern und kein Halt, nur das Vernichten. Doch jetzt? Ein Innehalten? Er suchte ein neues Ziel und stürmte davon. War der Meister in Gefahr? <<

    Narzuhl verschaffte sich kurzerhand einen Überblick. Tatsächlich drohten sie umzingelt zu werden. Aber das Manöver der Echsen würde ihr jähes Ende finden. Tashunkas Diener stürmte bereits weiter in die Hauptgruppe, um eine der Anführerechsen zu Beliar zu schicken. Das würde den Magiern erlauben weiter vor zu rücken. Allerdings sollte man niemals unachtsam den Feind hinter sich lassen. Der kleine Stoßtrupp musste schleunigst beseitigt werden. Der bleiche Magier erhob sich von seiner Position und folgte langsam einige Schritte dem Sumpfgolem während sein eigener Diener ein anderes Ziel bekam.

    >>Holz splitterte und Äste barsten unter seinem Ansturm. Niemand durfte dem Meister gefährlich werde, niemand! Sein Fokus war gesetzt und vermochte sich nicht mehr zwischen den Bäumen zu verlieren. Die Feinde registrierten sein Kommen, doch es war zu spät. Zwischen Fels und Baum gedrängt, zerquetschte es die schuppige Kreatur. Die anderen würden folgen oder zurück zu ihrer Art fliehen. Sie hatten kein Mittel gegen ihn. <<

    Zufrieden stellte der Hohepriester fest wie sich die annährende Gefahr auflöste und konzentrierte sich wieder auf den eigentlichen Angriff. Der Sumpfgolem schien derweil ebenfalls sein Zeil erreicht zu haben und die Echsen bald den Verlust eines weiteren ihrer Anführer zu beklagen haben...

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    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Sie floh, doch sie würde nicht ewig ausweichen können. Die Faust schlägt eins um andere Mal. Sie wird treffen zu einem baldigen Zeitpunkt. Viele von ihnen rund herum, doch ein fester Tritt auf den Boden und sie kippen um oder weichen zurück. Die rote läuft im Kreis, weist den Weg zu den anderen, denen, die nicht das Gefüge stören...

    Der Golem wurde nicht allein mit den Echsen fertig, denn im Gegensatz zu ihrem Gefolge rannte die höher gestellte Echse nicht blind in den Tod. Sie versuchte das magische Konstrukt in eine Falle zu locken und vor allem die Ursache des plötzlichen Angriffes zu ergründen und auszuschalten. Tashunka nahm die Bindung zu dem Wesen langsam zurück, bis er nur noch spürte, was diese tat ohne dies in diesem Augenblick beeinflussen zu können und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Immer mehr der Echsen tummelten sich in ihrer direkten Umgebung. Sie sahen sich deutlich mehr vor als noch zu Beginn des Auftretens der Eindringlinge und schienen auch Befehle von den höheren zu erhalten. Es wurde Zeit für die echte Jagd.

    Der Schamane lies sich auf das linke Knie nieder öffnete Hände und Arme aus denen augenblicklich ein dichter Nebelschwall entstieg, der sich ein paar Meter entfernt zu einer halb transparent-grauen Gestalt manifestierte. In der orkischen Sprache sprach der Schwarzork:
    "Ich rufe dich Bestie. Jage, reiße was uns töten will, genieße die Freiheit und sende diese Kreaturen zum Schöpfer." Ein unnatürliches Knurren ging von der gerufenen Kreatur aus und Tashunka stand langsam auf und zog einen seiner Wurfspeere aus dem Köcher an seinem Rücken, den Klingenstab in der linken haltend.

    "Es sind viele, Beschwörer. Lass sie Bekanntschaft mit unserem Herrn machen und kümmere dich nicht um die, die sich heran wagen."

    Wie zur Untermauerung seiner Worte nahm er zwei Schritte Anlauf und schleuderte den Wurfspeer in Richtung der nahenden Echsen, wo er gerade eine der roten ausgemacht hatte. Das Reptil wurde von der Waffe nach hinten geschleuderte und ruderte mit den Armen. Ihr Tod würde nicht schnell kommen, sondern sie würde qualvoll verbluten aus den Wunden von Rumpf und Rücken durch die sich der Speer gebohrt hatte.
    "Tu was nötig ist."

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