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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Diesen Karem könnten wir ein rosa Kleidchen anziehen und an den ersten Sumpfhai verfüttern der auftaucht.", dachte sich Ornlu, als er diesen Karem vor sich stampfen sah. Er fragte sich, was so einer hoffte mit ihnen zu erleben. Letztlich bestand durch Karem und den anderen Fremdling ein höheres Risiko, dass einer von den Waldvölklern durch deren Fehler zu Tode kommt. Da hatte es der Eremit richtig gesagt und betrachtete seine Aufgaben wichtiger, als die Suche nach zwei Typen die wohl eh schon gefressen wurden. Corax indes meinte, dass er gen Tooshoo gehen würde und dort auf die beiden warten würde, wenn sie da auftauchen. Zumal jemand den Ort beschützen müsste.
    So war er irgendwie nun mit jedem Schritt mehr auch mehr in dieser Geschichte und würde wohl bis zur Erkenntnis - egal wie es ausgeht - dabei sein. Magie anwenden wollte er nicht. Nicht vor diesen Fremden, denn dann würde er sie auch umbringen müssen. Seit der Sache die Silden zerstörte, war es für den Druiden umso mehr wichtig Fremden rein gar nichts von irgendwelcher Magie oder Magiekundigen zu erzählen. Die Gier nach der Macht der Druiden hatte Silden zerstört und selbst ein ungefährlich wirkender Fremder konnte an schlimmere Gesellschaft Informationen verkaufen die neues Leid über sein Volk brachte. Das Waldvolk lebte gut damit, wenn die Leute dachten, sie wären Wilderer, Verbrecher und Vogelfreie die die Städte meiden. Weder Myrtaner noch Argaaner mussten mehr über die waldvölkische Kultur erfahren.

    "Du weißt wohin du uns hinführst, Dennik? Hast du irgend einen Gedanken, wie sie gerade denken würden? Ich habe Luke lange nicht mehr gesehen und womöglich hat sich seine Denkweise geändert. Du wirst mehr wissen. Oder habt ihr ein Erkennungssignal? Manch Jagdkommandos haben eine bestimmte Art von Horn bei sich. Bläst der eine dann rein, erkennen es die anderen sofort am Klang.", meinte er und schritt nun neben Cecilia. Sein Blick nach hinten machte ihr deutlich, dass sie sich auch zurück halten sollte. Druidenmagie vor zwei Fremden die auch kaum irgendwas von sich verrieten wäre dämlich. Egal ob beim Varanter oder bei diesen wirren, dunklen Mann der nach Ornlus Ansicht sicherlich mit Onyx verwandt sein musste - so irgendwie.
    Geändert von Ornlu (06.02.2016 um 10:19 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #162
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Wie lange saß Luke jetzt schon vor dem Schrein der Mutter? Er konnte es nicht sagen, doch interessierte es den Druidenlehrling grade auch gar nicht. Er befand sich nämlich nur körperlich in Schwarzwasser. Der junge Dieb hatte sich ganz seiner Magie hingegeben, die seinen Geist an einen Ort brachte, der wohl nur in Luke existierte. Es war ein Wald, an dem jeder Baum zu wachsen schien. Hier gab es Pflanzen, die er noch nie zuvor gesehen hatte und die wohl auch gar nicht zusammen an einem Ort wachsen könnten. Auch war es gleichzeitig Hell und Dunkel. Als wäre es Tag und Nacht zugleich.
    Luke war nun schon einige Male an diesem Ort und immer lief er einer Stimme nach, die mal lauter und mal leiser, aber immer da war. Sie führte ihn weiter durch den Wald, einem Ziel entgegen das der junge Dieb nicht kannte, doch wusste, dass es dieses Ziel gab. Irgendwo hier würde es einen Ort geben, der Antworten hatte. Welche Antworten es waren wusste Luke nicht und trotzdem folgte er unbeirrt der Stimme, die in einer fremden Sprache zu sprechen schien.

    Nach einiger Zeit des Laufens blieb Luke stehen. Er glaubte eine Gestalt gesehen zu haben, die er bisher nur ein einziges Mal gesehen hatte. Ein Wesen, welches in etwa so groß war wie Luke selber, doch keine feste Gestalt besaß. Es war mehr ein undefiniertes etwas aus Licht und Schatten, das Fremd und Vertraut zur gleichen Zeit war. Allerdings tauchte es nur kurz auf und so schnell es erschienen war, so schnell war es auch schon wieder verschwunden.
    Kam die Stimme, die der junge Druidenlehrling immer wieder hörte von diesem Wesen?
    Wollte das Wesen, dass Luke zu einem bestimmten Ort in diesem Wald kam?
    Wie dem auch sei, der Dieb zögerte nicht lange und folgte der Stimme weiter. An Bäumen vorbei, über Lichtungen und durch dichte Sträucher.
    Er lief solange, bis er zu einem Baum kam, der alle anderen Pflanzen überragte. Doch es war nicht Tooshoo, denn was auch immer von diesem Baum ausging, war anders als das, was von dem großen Baum in Schwarzwasser ausging.
    Vertrauter aber auch seltsamer. Als würde Luke seine eigene Magie spüren, die von jemand Anderem ausging. Nur war diese Magie viel kräftiger als die Magie des Druidenlehrlings.
    Vorsichtig näherte sich Luke dem Baum und streckte eine Hand nach diesem aus. Er wollte ihn berühren, hoffte er doch, so eine Antwort auf seine Fragen zu bekommen.
    Allerdings schaffte er es nicht, den Baum zu berühren, denn kurz vorher erschien wieder das Wesen, welches der Dieb schon zuvor gesehen hatte. Immer noch ohne feste Form näherte es sich dem Druidenlehrling und sprach zu diesem. Jetzt wusste Luke ganz sicher, dass die Stimme welche er immer gehört hatte, von diesem Wesen kam.
    Es war, als wollte es etwas sagen, doch verstand Luke nicht ein Wort.
    Mit einem halben Schritt Abstand blieb die Gestalt vor dem Dieb stehen und hätte es Augen, so könnte man meinen es blickte in die Augen von Luke.
    "Wer bist du?", fragte Luke verwirrt, doch erhielt er darauf keine Antwort. Aber dann sagte das Wesen etwas, nur ein Wort, und Luke verstand es. Es war das erste Wort von dieser Gestalt aus Licht und Schatten welches der Söldner verstand.
    "Sehe!"
    Bevor der junge Mann darauf reagieren konnte, kam die Gestalt weiter auf Luke zu, stand in ihm und es fühlte sich an, als würden die Beiden eins werden.
    Wärmer durchströmte Luke, seine Magie wurde erweckt ohne dass der Druidenlehrling dies tat und Bilder tauchten vor seinen Augen auf, die nicht da sein sollten.

    Schweißgebadet, schwer atmend und völlig Erschöpft schlug Luke seine Augen auf. Immer noch befand er sich vor dem Schrein der Mutter und im ersten Augenblick fragte er sich, wie er hier hingekommen war. War er nicht eben noch mit Dennik, San und Rekhyt unterwegs gewesen? War Dennik nicht vor wenigen Augenblicken ins Wasser gefallen und hatten die Anderen drei nicht begonnen, nach ihm zu suchen? Doch was war dann passiert und warum befand sich Luke auf einmal in Schwarzwasser und nicht mehr in dem Wald in seinem Geist? Und wo waren seine Freunde?
    Verwirrt erhob sich der Druidenlehrling und versuchte sich zu erinnern. Doch das Einzige was ihm einfiel war was die seltsame Stimme zu ihm gesagt hatte: "Sehe!"
    Was sollte das bedeuten? Und genau diese Frage versuchte Luke nun zu beantworten. Nur musste zu Erst etwas Essbares her, wie sein Magen ihm verriet. Offensichtlich war der Dieb nun schon länger in Schwarzwasser gewesen als er angenommen hatte…

  3. Beiträge anzeigen #163
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    "Es ist lustig, dass du gerade Luke ansprichst", erwiderte Dennik während er sich seinen Weg zwischen Busch und Liane suchte. Sie liefen am Rand der tiefen Sümpfe entlang und versuchten dabei möglichst trockene Wege aufzuspüren. Schritt für Schritt führte Dennik die Gruppe so an die Stelle an welcher sich die vier Söldner verloren hatten. Für den Jäger von Tooshoo war es hier abseits des wirklichen tiefen Sumpfes nicht schwer sich zurecht zu finden. Dennik war jetzt schon einige mal quer durch den Sumpf geirrt und kannte vor allem die Umgebung um Schwarzwasser, aber auch die Sumpfgrenzen Richtung Orkwald und Steilklippen. Man musste versuchen auf gleichem Abstand zum Weißaugengebirge zu bleiben und konnte ebenfalls den großen Baum als Orientierungspunkt benutzen. Weiterhin musste man versuchen die Zeichen zu deuten, die einem warnten, dass man den tiefen Sümpfen zu nahe kam. Das waren Zeichen, wie die Anzahl der Blutfliegenstiche pro Stunde, aber auch das dumpfe Geräusch der entfernten Sumpfhaie. Wenn es lauter wurde, wusste man, dass man dem Weißaugengebirge etwas zu nahe gekommen war. Je weiter man Richtung Kastell vorstieß umso einfacher wurde es und bald ließen sich sogar einfache und primitive Routen durch den Sumpf finden. Einem dieser alten Wege waren sie gefolgt und dort hatten sie sich verloren.

    "Er hat sich in den letzten Wochen tatsächlich verändert. Er ist unruhig geworden seitdem Tooshoo das hier zugestoßen ist. Wir alle haben es gespürt, dass hier etwas nicht mit richtigen Dingen vor sich ging", er machte eine Pause um zu betonen wie wichtig er diesen Aspekt der Geschichte fand, "Aber Luke hat kaum mehr einen klaren Gedanken fassen können, er hat sich über Übelkeit und Schwindel beklagt, hatte ein paar wirklich schwache Momente erlebt und hat wirklich gedrängt, dass wir endlich zum Sumpf aufbrechen", versuchte der Meisterdieb das Verhalten seines Freundes irgendwie in Worte zu fassen.

    "Als wir Schwarzwasser dann immer näher kamen, wurde er sehr still und hat kaum noch ein Wort gesagt...", endete der braunhaarige Dieb dann schließlich und versuchte dabei den Blick von Jadewolf einzuschätzen. Vermutlich konnte der Druide sich einen Reim aus dieser Geschichte machen, doch er ließ es sich nicht anmerken. Für Dennik war es einfach so, dass sein Freund ein Druidenlehrling war und wie er schon zu genüge bei Rekhyt mitbekommen hatte, beinhaltete dies Zustände, die ein Normalsterblicher wohl als bekifft bezeichnen würde. Zu viel Sumpfkraut und zu wenig Schlaf, eine rege Fantasie und vielleicht noch etwas zu viel Druck in der Hose, ja so kamen ihn seine magiebegabten Freunde manchmal vor. Er schmunzelte selbst über diese Metapher, behielt sie aber für sich.

    Es fühlte sich gut an zusammen mit Jadewolf nach den drei verschollenen Männern zu suchen. Dennik glaubte immer noch fest daran, dass Jadewolf die Geheimnisse des Waldes lüften würde, sie aufklären konnte und schließlich seine Freunde aufspüren würde. Caizar trotte mittlerweile gemeinsam mit Cécillia und Raminius hinter ihnen her, während Dennik die Führung bildete und gefolgt von Karem und Jadewolf durch den Sumpf marschierte.

    Abrupt hielt der Jäger dann an und schaute sich um. Das Weißaugengebirge lag links von ihnen und rechts, nicht allzu weit entfernt, rauschte das Meer. Hinter ihnen lag Schwarzwasser und der magische Baum. Sie waren quer über einen schmalen Schlammteppich gelaufen und waren hier auf einen kleinen Wanderpfad gestoßen. Er endete an einer großen Wand aus Schilf und Gräsern hinter der das Schwarzwasser blubberte. In diesen versteckten Teich war Dennik vor ein paar Tagen gefallen und hier hatten sie sich verloren.

    "Es ist genau hier passiert. Ich hab mich durch das Schilf gekämpft und bin in dieses Dreckswasser gefallen, während ein Scavanger die anderen Drei aufgemischt hat, dann hätte ich schwören können, dass Rekhyt, Luke und San gemeinsam abgehauen sind. Sie sind einfach an mir vorbei und ab in die tiefen Sümpfe gerannt. Ich Idiot habe dann nicht weiter nachgedacht und bin ihnen schreiend hinterher gerannt", fasste Dennik die Geschehnisse zusammen.

    Er schwieg, so dass sich seine Begleiter ein Bild von der Umgebung und Lage machen konnten. "Es hat echt eine Weile gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich einer Einbildung hinterher laufe... Es war wirklich gruselig und dann habe ich mich durch den Sumpf nach Schwarzwasser gekämpft. Ich hätte einmal schwören können, dass ich San in den tiefen Sümpfen auf den Fersen war... aber naja...", er machte eine Pause, "Eigentlich hätte ich vermutet, dass sie Schwarzwasser aufsuchen, aber dem war nicht so... sie hätten längst da sein müssen. Vielleicht sind sie aber auch zurück zum Kastell, oder aber zum Stand... ja das klingt eigentlich vernünftig. Vielleicht sind sie am Strand entlang zum Lagerhaus nahe Schwarzwasser gewandert", überlegte Dennik laut weiter und hoffte, dass Jadewolf seine Fähigkeiten einsetzen würde um aus diesen Informationen Vorteile für ihre Suchaktion zu schlagen.
    Geändert von Dennik (06.02.2016 um 15:41 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #164
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Naja...so hätten wohl die meisten reagiert. Vorzuwerfen ist dir oder euch Vieren wenig.", sagte er und sah sich selbst ein wenig um. Auch wnen es ein paar Tage wohl her war, so konnte man sicherlich Spuren finden die womöglich hilfreich wären. Am abgenickten Schilf war zu sehen wie Dennik dann letzlich ins Wasser fiel. Doch das interessierte ihn weniger. Wichtiger war etwas anderes zu finden, doch im Schilf oder auf dem Wasser schien nichts mehr zu sein. Ornlu kam wieder hervor und begann einen weiten Bogen zu gehen und auf bestimmte Dinge zu achten, die man gewöhnlich nicht beachtete. Klar er hatte seine Vermutung und wenn diese sich bestätigte, dann nur durch auffinden einer bestimmten Spur.

    "Steine...", murmelte er und ging weiter herum. Ein Blick zurück, sowie genug Abstand zum Rest der sich umsah und er konnte beginnen richtig zu suchen. Kurz streckte er die Hand aus und sandte einen magischen Impuls für einen winzigen Augenblick aus. Keine Reaktion. Einige Schritte weiter und dasselbe Spiel von vorne.
    "Nein, nicht mehr hier.", nahm er an und entfernte sich weiter von der Gruppe weg, um quasi um diesen Tümpel herum zu gehen. Am anderen Ende angekommen, konnte er auf der anderen Seite das umgeknickte Schilf erblicken.
    "Das sich Scavenger hier aufhalten, wäre ein wenig seltsam.", schlussfolgerte er. Scavenger brauchten natürlich Verstecke, aber auch genug Raum um Ausschau zu halten. Ornlus Blick richtete sich auf den Boden wo er meinte eine Spur zu erkennen.
    "Hmm...", grübelte er und erhob sich wieder, um einen Punkt auszumachen, wo er den Überblick besitzen würde. Ein Baum wurde es dann, den er rasch hinauf kletterte und nun gut drei Meter höher einen Überblick über den Tümpel, den Pfad von wo sie kamen und die Gruppe hatte.
    Der neue Blickwinkel sorgte für Erkenntnis. Der Druide kletterte hinab und schritt zielsicher in den Tümpel. Im Wasser erschuf er ein dunkles Licht. Nicht um das Wasser noch dunkler zu machen, sondern um es magisch abzutasten. Zwei Schritte setze er vor, krempelte dann die Arme hoch und griff zielsicher ins Wasser. Eine Hand zog etwas Schwarzes hervor und die andere ebenso etwas Schwarzes. Wobei es nur der Dreck war. Als er durch das Schilf dann wieder zur Gruppe stieß, schien vor allem Dennik erschrocken.
    "Wäre es einer deiner Freunde, wäre noch Fleisch dran.", erklärte der Jäger und legte einen Schädel und einen Oberschenkelknochen auf den Boden.
    "Der Tümpel ist kein gewöhnlicher Tümpel. Man könnte sagen, er wird oder wurde für etwas genutzt. Betrachtet man das Ding genau, so ist er viel zu rund, um natürlich entstanden zu sein. Ich vermute die Reste des alten Volkes an diesem Ort. Eine Ruine oder sowas. In den Tiefen Sümpfen bei den Tempeln, gibt es sehr viele dieser Kreise. Sie wurden einst mit Wasser gespeist, aber ihre Verwendung ist mir nicht bekannt. Dieser Kreis ist also einfach überflutet und hatte irgendwann mal einen Sinn. Nun aber zu den Gebeinen. Wenn es ein Irrlicht war, dann ist dieser Tümpel sowas wie seine Vorratskammer oder Ort an dem es immer wieder zurück kehrt. Sowas wie alte Kreise sind nicht selten nützlich, um etwas zu bannen, sammeln oder gefangen zu halten. Das Irrlicht nimmt die Kraft anderer und hält sie im Kreis gefangen. Dann wenn es die Kraft braucht oder seine Illusionen verstärken will, zapft sie das Ding quasi an. - Ich denke mir so war es dann, als ihr vier da ohne was zu ahnen überrascht wurdet. Das keiner hier im Wasser liegt, liegt womöglich daran, dass du da reingestolpert bist und den Kreis gestört hast. Nun denke ich, dass wir es provozieren werden, wenn wir diese Knochen raus nehmen. Als würde man einem Hund seinen Lieblingsknochen klauen. Wir könnten also ein Erscheinen erzwingen und schauen was passiert. Wenn es letztlich ein Irrlicht ist, dann wird es vor so vielen von uns eher Angst haben und wenn wir es dann verfolgen können, finden wir heraus wo es sich versteckt. Im Versteck könnten Hinweise auf deine Freunde sein. Ist es kein Irrlicht...müssen wir improvisieren. Dann ist es etwas Schlimmeres, dass den Kreis mit Zauberei ebenso nutzt. - Und ja, all sowas lernt man mit der Zeit. In Silden damals, waren die Wälder so alt, dass es viele von den Irrlichtern gab. Da lernt man dann die Zeichen zu erkennen. Jedenfalls ohne die Knochen, ist der Kreis gestört. Also wollen wir es wagen oder weiter suchen?", fragte der Druide und machte die Knochen ein wenig sauber. Es war ein weiblicher Schädel und anhand der Zähne schien sie nicht älter als Cecilia gewesen zu sein.
    Geändert von Ornlu (06.02.2016 um 16:39 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #165
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Maris ist offline

    Großer Baum

    Mit einem Donnerknall erschien der Diener des Löwen an den Wurzeln des großen Baumes von Tooshoo und zog trotz der üblichen Orientierungsschwierigkeiten, die sich mit der magischen Reise einstellten, augenblicklich seinen Degen, um sich möglicher Feinde zu erwehren. Konzentriert sah er sich um, während er die Waffe in Verteidigungsstellung hielt, und drehte sich dabei im Kreis. Doch außer den üblichen Geräuschen des Waldes vernahm er nur Stille. Nein, das stimmte nicht: er vernahm weit weniger Geräusche des Waldes, als er es von diesem Ort gewohnt war - und die Umgebung fühlte sich anders an.
    Langsam ließ Maris den Degen zurück in die lederne Halterung am Gürtel seiner Kluft gleiten - er würde sich unbedingt bei Gelegenheit eine Scheide dafür anfertigen lassen müssen - kniete nieder und legte mit geschlossenen Augen die Hand auf die Erde. Er ließ sich Zeit, die Magie um sich herum zu erfühlen und Ungewohntes zu erkennen. Kein Druide schien in der Nähe zu sein, denn außer dem Großen Baum selbst konnte Maris keine größere Kraft der Natur spüren. Doch da war noch etwas anderes - etwas entfernt Bekanntes.
    "Fühlt sich entfernt wie das Kastell an..."

    Die Quelle des unangenehmen Gefühls war schnell gefunden: ganz in der Nähe des Baumes zeugte eine Lichtung von dem gewaltigen Kampf, der hier getobt haben musste. Der Tod schwebte über diesem Ort - und auch wenn Maris alles andere als ein Pflanzenkenner war, hätte er darauf gewettet, dass die Gewächse, die hier vereinzelt aus dem Boden schossen, normalerweise nicht in den Sümpfen wuchsen.
    "Beliars Macht hat die Natur hier verdorben..."
    Er wandte sich angeekelt ab und ging wieder zurück zum Baum. Wo waren nur alle hin gegangen? Es war untypisch für Ornlu, den Baum völlig unbewacht zu lassen, und er hatte weder Echsen, noch die Kreaturen Beliars gesehen, die all das angerichtet haben mussten. Natürlich konnte es sein, dass die Biester abseits des Baumes durch das Unterholz zogen und sich von der Macht dieses Grundpfeilers der Lebenskraft dieser Insel fern hielten, doch wenn sie gesiegt hätten, wäre er sicher nicht unbehelligt geblieben. Die Dinge sprachen eher dafür, dass das Leben unter großen Verlusten über den Tod gesiegt hatte.

    Maris entschied sich, den Baum zu erklimmen und in der Krone nachzusehen, ob Ornlu eine Nachricht hinterlassen hatte. Die Baumkrone war der wahrscheinlichste Ort dafür, denn hier unten wäre nichts sicher vor den gierigen Fingern Anderer.
    Schnell jedoch musste er feststellen, dass er nicht weit kommen würde. Der Treppenaufgang war zerstört und als er sich nach einer Alternativroute umsah, musste er feststellen, dass alle Wege überwuchert waren.
    "Mist..."
    Er wollte bereits aufgeben und den Weg nach unten antreten, doch da sah der Nomade eine völlig unscheinbare Markierung, ein Zeichen des Waldvolkes. Seine Miene hellte sich auf.
    "Netter Einfall."
    Maris folgte den Zeichen und fand schließlich einen schmalen Pfad an der Außenseite des mächtigen Stammes, den er ohne die Markierungen nie gefunden hätte. Vorsichtig schob er sich den Weg entlang und gelangte ein gutes Stück weiter nach oben, doch der Weg endete jäh. Von hier an gab es nur noch eine Möglichkeit, den Baum zu erklimmen.
    "Da werde ich wohl klettern müssen..."
    Wenn er sich in den letzten Jahren doch nur etwas öfter die Lehren zur Beherrschung seines Körpers in Erinnerung gerufen hätte, die Lobedan ihm vor langer Zeit in Al Shedim vermittelt hatte...

  6. Beiträge anzeigen #166
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Baumkrone

    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er endlich die so herbeigesehnte Baumkrone. Seine Arme fühlten sich mittlerweile so kraftlos an, dass er sich auch ganz ohne seine seherischen Fähigkeiten gewaltigen Muskelkater prophezeite und deshalb mutmaßte, dass er wohl nicht wieder kletternd von diesem Ort entschwinden würde, doch das kümmerte den Löwenkrieger nun erst einmal wenig. Während er sich die taub und plump hängenden Oberarme rieb, betrat er den Versammlungsort in der Krone und sah sich etwas um. Wie zu erwarten war, konnte er keine Menschenseele finden, doch zumindest schienen die Vögel, die sich hier oben aufhielten, nicht so erschüttert von der dunklen Macht zu sein wie die Natur am Fuß des Baumes.
    Nachdem er einmal alle Ecken - mit Ausnahme der Baumhöhlen, in denen die Mitglieder des inneren Kreises hausten - untersucht und keinen Hinweis gefunden hatte, setzte er sich in der Mitte des Versammlungsplatzes nieder. Er berührte vorsichtig einen der Vögel mit Hilfe seiner Magie und erkundigte sich höflich und nach einigen Schmeicheleien ob der vorzüglichen Singstimme des kleinen Flattermannes, was genau hier eigentlich geschehen war. Und was er zur Antwort erhielt, bestätigte seinen ersten Eindruck: Kreaturen Beliars waren aus dem Nichts erschienen und hatten den Baum zu dem verzweifelten Hilfeschrei gezwungen, den vermutlich jeder von der Natur Berührte auf dieser Insel vernommen hatte. Die Sümpfe selbst hatten sich erhoben und die Feinde erschlagen, doch ein großer Diener war dabei ums Leben gekommen.

    Mit besorgter Miene dankte Maris dem Vogel und wünschte ihm eine angenehme Nacht. Wer wohl der große Diener war, den die Verteidigung des Baumes das Leben gekostet hatte? Es hatte doch nicht etwa Ornlu selbst erwischt? Maris und er waren zwar nie große Freunde gewesen - ganz im Gegenteil hatte der Nomade dem Druiden lange Zeit mit Abneigung gegenüber gestanden - doch er hatte den wahrscheinlich mächtigsten Diener der Natur auf der Insel und dessen Fähigkeiten zu schätzen gelernt. Es wäre ein Jammer, wenn sein Pflichtbewusstsein ihn nun ins Grab geführt hätte.
    Es half nichts: er wusste nicht, was genau geschehen war und ob irgendjemand hierhin zurückkehren würde, doch er war gekommen, um einen Ort zu finden, an dem er sich einfacher auf die Natur um sich herum einlassen und sich auf magischer Ebene so weit wie möglich an sie angleichen konnte - und da eine schnelle Überfahrt nach Varant keine Option darstellte, war die Baumkrone von Tooshoo der beste Ort, um sich dieser Aufgabe zu widmen.
    So schloss er die Augen und versuchte, sich in sein Innerstes zurückzuziehen, doch die Strapazen des Aufstiegs forderten schon bald ihren Tribut, und so schlief er noch in der Meditationshaltung verharrend ein.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Der Meisterdieb stand am Rande des Teiches und folgte dem Treiben von Ornlu, ehe dieser im Gebüsch und später hinter der Mauer aus Schilf verschwand. Schließlich als es Dennik dann zu lange dauerte, versuchte er selbst wieder mit anzupacken und suchte die Umgebung Richtung Meer nach Spuren ab, doch leider erfolglos. Geknickt kam er zurück und da schlug sich Jadewolf schon durch das Schilf. Er war nass und hielt Gebeine in den Händen. Der Druide jedoch beruhigte die sofortige Sorge des Söldners und begann dann seine Erkenntnisse mit der Gruppe zu teilen.

    Dennik hörte dem Druiden interessiert und aufmerksam zu, hatte aber Mühe den vielen Erklärungen zu folgen. Einerseits war er dankbar über die Erklärungen und dafür, dass Jadewolf ihn einweihte, doch auf der anderen Seite warf er viele neue Fragen auf und der Meisterdieb wollte ihre Entscheidungsfindung nicht mit Kinderaugen und einfältigem Nachhaken belästigen. So schwieg er einen Moment und hoffte, dass Raminius, oder Cécilia ihre Meinung zum Besten geben würden, während er den Druiden noch einmal eingehend musterte. Er wirkte sich bei seinen Aussagen so sicher, felsenfest, es war faszinierend was für eine starke Verbindung die Männer und Frauen des Waldvolkes mit der Natur eingehen konnten. Der Söldner konnte sich glücklich schätzen in einen Kreis solcher erfahrenen Krieger und Jäger hineingerutscht zu sein.

    Er selbst fühlte sich aber gerade durch diesen Gegensatz schwach und wie ein Welpe unter Jagdhunden. Sonst hatte er sich immer eingeredet, wie viel er schon geschafft und gelernt hatte, doch dieser Moment, Gerede über ein altes Volk, über magische Teiche und Irrlichter, zeigte ihm, dass er doch eigentlich gar nichts wusste. Deshalb schwieg er auch um so länger, ehe er sich endlich zu antworten traute: "Nun. Was ich bisher für mich behalten habe. In den tiefen Sümpfen hat dieses Wesen noch einmal Kontakt zu mir aufgenommen. Es war Rekhyt auf einem Baum und hat mir zu sich gerufen... ich weiß nicht... ich bin mir fast sicher, dass es mich in die richtige Richtung leiten wollte. Ich weiß nicht, ich war übermüdet und es war dunkel, unter mir war ein Rudel Snapper und alles ging so schnell. Ich hab mich dann nicht von der Stelle bewegt und am nächsten Morgen dachte ich die Luft wäre rein und dann", er zeigte schmallippig auf seine Verletzungen, "dann kamen die Snapper wieder, aus allen Richtungen. Einen hab ich geschafft, doch dann hab ich das Bewusstsein verloren und die Snapper haben mich nicht getötet", beendete er seine Erlebnisse und kratze sich irritiert am Hinterkopf. Warum nur konnte er sich nur so vage an alles erinnern? "Was für Motivationen haben Irrlichter denn?", fragte er dann doch noch eine seiner naiven Fragen und hoffte, dass er damit Ornlus Geduld nicht überspannen würde, immerhin hatten sie eine Entscheidung zu fällen.

  8. Beiträge anzeigen #168
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Überleben? Lernen? Spielen? Instinkten folgen? - Wieso sollten sie nicht wie alle anderen sein? Umgekehrt weiß niemand wirklich etwas über ihr Wesen. Man müsste sich fragen was passiert, wenn man sich in ihre Illusionen einfädeln lässt und dann irgendwie schafft die Kontrolle zu übernehmen. Den Spieß umdreht und versucht zu komunizieren. Aber ich kenne niemanden der so dumm wäre. Geschweige denn ob es möglich ist den Spieß umzudrehen. - Ich weiß es nicht genau, Dennik. Niemand weiß es. Nehmen wir einfach mal an, dass jedes Irrlicht seine eigenne Willen hat oder in bestimmten Momenten formt, dann wollte es dich vielleicht für dich allein haben oder hat dich benutzt um die Snapper reinzulegen oder schuf die Illusion mit den Snappern selbst oder was ganz anderes. Möglich ist aber auch, dass dieses Irrlicht beeinflusst wurde. Wie man sagt besteht es aus Magie. Magie wird von den ganzen Magiern der verschiedenen Orden doch beeinflusst. Die Sümpfe sind alt und somit auch die Kräfte die sich keinem von uns wirklich offenbaren. Vielleicht nahmen sie Einfluss, weil du irgend einen Sinn für diese ergibst. Selbst eine Blaue Königin in den Sümpfen kann sie beeinflussen, wenn Vollmond herrscht. Du siehst...es gibt keine zufriedenstellende Antwort für dich.", resümierte Ornlu und sprach mehr wie ein weitgereister Waldläufer, statt ein Wissender. Die Natur der Irrlichter war aber auch ihm nicht mehr bekannt.

    "Und wie gesagt...ich hoffe es ist nur ein Irrlicht. Das was vor ein paar Wochen hier geschah, war so heftig, dass die Dinge sich neu ordneten. Alte Mächte erwachten, manche gingen, neue Kräfte kamen und wieder andere breiteten sich aus. Es gibt noch andere Wesen die Illusionen anwenden können. In den Sildenwäldern waren es damals Goblinschamanen. Ich sah, wie eine Gruppe von ihnen einen Troll verrückt machte. - Nun was machen wir jetzt?"

  9. Beiträge anzeigen #169
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Schweigsam war Cé hinterhergegangen und hatte zugehört. Vier Männer und ein Irrlicht. Ein Druidenlehrling, dem es schlecht gegangen war. Sie war hin- und hergerissen, was sie machen sollten. Momentan war das Irrlicht, dieser runde Teich, der einzige Anhaltspunkt. Bisher war sie noch nie einem Irrlicht begegnet, was war das für eine Kreatur, deren Wesen Magie war? nachdenklich schaute sie den Schädel an, den Ornlu in der Hand hielt. Er sah fragil aus, zierlich. Sie trat zu dem Druiden und fuhr mit der Hand über den Knochen.
    „Ich weiß nicht, ob der Schrein es angelockt hat. Blut, Knochen und Tod, Magie, Knochen und Tod. Das ist nur bedingt mein Gebiet. Was die Verschollenen angeht, ich vertraue darauf, dass Rekhyt zurechtkommt. Er hat das Zeug zu einem guten Sumpfläufer. Die anderen beiden kenne ich nicht.“

    Sie schwieg wieder, hockte sich vor den Teich und schaute in das Wasser. Es gab eine Möglichkeit, vielleicht herauszufinden, was ihnen zugestoßen war. Aber Ornlu hatte ihr zu verstehen gegeben, die Magie vor den Fremden sein zu lassen. Davon abgesehen, wenn das ein Irrlicht war, dann war sein Wesen Magie, wer wusste, was passieren würde, wenn sie etwas versuchte? Vielleicht konnte es Magie korrumpieren, vielleicht war es die Ursache für Lukes Probleme gewesen. Vielleicht war aber auch die Umstellung hier die Quelle gewesen. Und wenn es kein Irrlicht war, so schien es, dass es mächtiger als das sein musste.
    „Das Ding hier ist die einzige Spur, nicht wahr? Wir können nicht blind in den Sumpf rennen und laut nach ihnen rufen. Es wäre langwierig und kompliziert, den ganzen Sumpf, die ganze Insel abzusuchen. In meinen Augen gibt es zwei Möglichkeiten hier. Es provozieren und sehen, was passiert. Oder ich könnte versuchen, die Spuren des Wesens hier zu verfolgen, um herauszufinden, was passiert ist. Es ist beides auf seine eigene Art riskant. Falls mir bei der Verfolgung des Wesens etwas zustößt, kann ich nicht versprechen, einfacher aufzuhalten zu sein als es.“

  10. Beiträge anzeigen #170
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Ornlus Blick schweifte kurz zu den Fremden. Die standen da immer noch wie angewurzelt, sagten nichts und schienen mehr Angst vor allem drumherum zu haben, als dass sie wirklich verstanden was hier vorging. Vielleicht sollten sie die beiden loswerden, wenn sie dann die Suche vertiefen würden. Es war ja letztlich deren Entscheidung mitzukommen und sie waren sich hoffentlich bewusst, dass dies alles auf ihr eigenes Risiko verlief.
    "Grmmmlll....Raminus und Dennik...ihr werdet mir am Ende unserer Reise zwei Traumrufe schulden. Bis dahin habt ihr eure Anhängsel selbst zu beschützen. Ich werde es nicht. Ich bin kein Held der sein Leben für Fremde riskiert, die bewusst solch einen gefährlichen Ort aufsuchen - damit das klar ist. Nun Cecilia leg los. Vielleicht erst vorsichtig, wie als würde man mit dem großen Zeh die Wassertemperatur prüfen wollen. Womöglich folgt darauf schon eine Reaktion. Wenn du austickst...mach ich es kurz und schnell. Wie bei jeder Frau...", meinte er mit einem Zwinkern und hatte sich entschieden. Das Wohl der eigenen Leute zählte und am Ende dieser Reise könnte er immer noch entscheiden was er mit den Fremden macht. Bis dahin würde er sie dulden, ausser sie würden beginnen auszuticken oder dumme Fragen stellen.
    Keiner der Anwesenden würde ihn aufhalten, wenn er beide hetzt, jagt und am Ende erlegt. Er schenkte ihnen ein wölfisches Grinsen und diesen bestimmten Blick, als er Cecilia den Schädel übergab.
    Geändert von Ornlu (09.02.2016 um 19:13 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #171
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Die Seherin nahm den Schädel und platzierte ihn wieder dort, wo sie ihn gefunden hatten. Es widerstrebte ihr, sie wollte dieser Frau den Frieden ermöglichen. Stattdessen wurden ihre Knochen noch einmal hier gebraucht. Sie hatte noch nie versucht, einen Ort als Fokus für die Sicht zu nutzen. Kurz stand sie vor dem Teich, die Augen geschlossen, und sammelte sich, rief das Wissen auf, das sie bei den Steinkreisen erhalten hatte. Dann nahm sie mit bedächtigen Bewegungen die Schale und etwas zerkrümeltes Sumpfkraut aus der Tasche. Sie kniete sich vor den Tümpel, tat das Kraut in die Schale und zündete es an, fokussierte ihre Magie auf die Schale, nahm einen tiefen Zug vom Rauch und schüttete das brennende Kraut mit einer raschen Bewegung von der Schale in den Teich. Die Krümel hörten auf zu brennen und versanken, genau wie Nadeja in der Magie versank, während sie die Schale weiterhin in den Händen hielt.

    Ich sehe den Dieb fallen. Ich sehe die Ratte und den Bären und den Rausch, sagte sie mit rauchiger Stimme, während sie zusammengesunken dort saß. Ihre Augen waren neblig-weiß.
    Ich sehe ... ich sehe ... ich bin ...
    Sie stockte, ein Zittern überlief den ansonsten leblosen Körper der Seherin.
    Ich bin der Herr der Snapper und Sumpfhaie! Ich bin der Herr der Augen und Ohren!
    Wackelig richtete sich der Körper auf, kam auf die Füße.
    Der Sumpf gehorcht mir! Kniet!
    Die Schale fiel zu Boden, als sie die Arme ausstreckte und um sie herum ein Rudel Snapper und sogar ein Sumpfhai sich aus dem Sumpf lösten und sie umstellten. Einer der Snapper trat auf sie zu und sie legte die Hand sanft auf seine Schnauze.
    Lange war ich eingesperrt und in meiner eigenen Langeweile gefangen ... Womit soll ich jetzt anfangen?

    Nadeja merkte, dass sich etwas in ihre Magie gemischt hatte. Etwas fühlte sich falsch an, also versuchte sie, dagegen anzukämpfen, aber eine Vision hatte sie noch nie unterbrechen können. Dieses Wesen hatte sich die Sicht zunutze gemacht, um sich ihrer Magie zu bemächtigen! Nun kontrollierte es ihren Körper, wie es schien. Sie hatte dem Blick einer Tooconda standgehalten, sagte sie sich. Sie hatte ihn überstanden, ohne wahnsinnig zu werden. Sie versuchte, sich gegen die Magie in ihrem Körper zu wehren, die Hand zur Faust zu ballen. Es schien ewig zu dauern, bis ihr das gelang, aber als sie es schaffte, warf sie den Kopf zurück und schrie.

  12. Beiträge anzeigen #172
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Hain der Löwin

    Maris' Augen waren noch nicht ganz geöffnet, da wusste er bereits, dass etwas anders war. Ein Blick genügte ihm, um zu wissen, was. Ein wohliges Gefühl umwogte den Geist des Nomaden, der sich auf einer saftig grünen, weichen Wiese wiederfand, inmitten eines Hains, zu dem es keinen Zugang gab und den niemand finden konnte, wenn seine Herrin es ihm nicht gestattete.
    Neugierig blickte die kleine dreifarbige Katze zu ihm auf, die würdevoll zu seinen Füßen saß, mauzte mit einer brüchigen, hohen Stimme und wandte sich schließlich ab, um ihn zu führen. Nicht, dass es dieses Empfangs wirklich bedurft hätte: die Löwenmutter thronte am anderen Ende des Hains auf einem moosbewachsenen Steinblock.
    Lächelnd erhob sich der Löwenkrieger und trat näher an die edle Fürstin der Löwen heran. In der warmen Gewissheit des Willkommenseins ließ er sich an der Seite des thronartigen Pults nieder, während die Katze sich zu Füßen der Löwin zu Boden legte und einrollte, um in der Manier der Katzen durch halb geschlossene Augen als scheinbar unbeteiligte Anwesende der Szenerie beizuwohnen. Die Löwin senkte mit einem langen Blinzeln den Kopf in Richtung des Dieners des Löwen und sah ihm milde in die Augen.

    Es war einige Zeit vergangen, als er die Fürstin durch seinen ersten Besuch in ihrem Hain das letzte Mal gesehen hatte, und damals hatte sie mehr Verwirrung als Erkenntnis in ihm gestiftet. Er war zurück in die gewöhnliche Welt geworfen worden mit der Gewissheit, zwei Gaben erhalten zu haben, doch bis zum heutigen Tage hatte er nur eine gewinnbringende Lehre aus seinem damaligen Aufenthalt ziehen können - einen rettenden Anker, wenn er sich so tief in Visionen hinein begab, dass er das eigene Sein zu vergessen drohte. Was die andere Gabe war, wusste er nicht.
    Du hast es noch nicht herausgefunden...
    Die Gedanken drangen durch die Eingebung der Löwenmutter direkt in seinen Kopf, doch schwang kein Vorwurf mit. Sie blinzelte noch einmal.
    Verweile und fühle!
    Verwirrt runzelte Maris die Stirn. Er war davon ausgegangen, dass sie ihn erneut aus einem bestimmten Grund zu sich gerufen hatte, doch schien sie diesmal nichts Konkretes zu Wollen. Was für einen Sinn sollte es haben, wenn er hier verblieb? Natürlich, der Hain der Löwin war ein wunderschöner Ort, an dem sich der Nomade willkommen und heimisch fühlte, obwohl das sonst nur seine wirkliche Heimat, Varant, vermochte. Doch inwiefern würde ihm das bei seinen Aufgaben helfen?

    Wie befohlen, erhob sich Maris und schritt ziellos im Hain der Löwin umher. Er staunte immer noch darüber, was für eine unüberwindbare Barriere die dicht ineinander verzweigten Sträucher und Ranken am Rande der Lichtung darstellten. Die Löwin schien der realen Welt noch viel mehr entrückt zu sein als die beiden anderen Fürsten oder der Große Löwe - sie zeigte sich nur denen, die sie für würdig befand, und nur im Traume schien Maris zu ihr zu gelangen. Es war vermutlich auch ihre Kraft, die ihm sofort das Gefühl gab, ein Teil dieses Ortes zu sein.
    Gerade hatte er den Hain zum zweiten Male umrundet, da blieb er stehen und blickte zweifelnd zur stolz thronenden Löwenmutter. War das der Grund, aus dem sie ihn hierher geführt hatte? Ein weiterer Anstoß, um die zweite Gabe zu erkennen?
    Die Fürstin blinzelte ruhig und erhob sich langsam. Plötzlich verspürte er den unbändigen Drang, sich wieder ihr zu Füßen niederzulassen und über seine Gedankengänge nachzusinnen. Ihre Macht half ihm dabei, sich als ein Teil dieses Ortes zu fühlen - wo sonst also sollte er eine einfachere Möglichkeit finden, seine Magie der seiner Umgebung völlig anzugleichen, um den Tarnzauber zu erlernen, von dem Ornlu gesprochen hatte?
    Ehe er sich versah, fand er sich wieder an der Seite der Fürstin wieder und nickte ihr verstehend zu.
    Die Tore dieses Hains stehen dir offen. Bis dir das Wissen offenliegt...
    Fragen schossen dem Nomaden durch den Kopf. Wie lange würde er brauchen? Wie würde er hierher kommen? Warum bot sie ihm diese Unterstützung? Doch anstatt Antworten zu bekommen, überwältigte ihn eine plötzliche, unüberwindbare Müdigkeit. Der Hain verschwand vor seinen Augen, und an seiner statt trat Dunkelheit.

    Schlagartig riss Maris die Augen auf und fand sich auf dem Versammlungsplatz in der Baumkrone von Tooshoo wieder. Wie jedesmal, wenn ihm die Löwin erschien, war er verwirrt und hatte dennoch das Gefühl, dass er etwas erfahren hatte, das ihm mit etwas mehr Wissen durchaus nützlich werden würde. Warum hatte die Löwin ihm nicht sofort die Möglichkeit gegeben, sich dem magischen Gefüge des Hains anzupassen?
    Seufzend erhob er sich und trottete rastlos auf der wie ausgestorben wirkenden Baumkrone umher. Was war nur los mit dieser Welt...

  13. Beiträge anzeigen #173
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Ein heftiges Pulsieren ging von Cécilia aus. Ein Knistern lag in der Luft und etwas, dass man sonst nur spürte, wenn man sich das Wollwams zu schnell über die nassen Haare zog. Aufgeregt und mit gezückter Klinge stand Dennik neben Ornlu und Caizar. Dieser war die meiste Zeit ruhig und nachdenklich gefolgt und hatte versucht den schnellen Gespräche zu lauschen und die Worte zu verstehen, doch nun schien er zu bemerken, dass hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Er machte einen Schritt zurück, doch der Meisterdieb bedeutete ihm lächelnd, dass alles gut war. Er hatte den Hünen wirklich ins Herz geschlossen und wollte nicht, dass er aus Angst, oder Unwissenheit in die tiefen Sümpfe rannte. Vielleicht würde der Dieb ihm eines Tages ausführlich und langsam erzählen was hier vor sich ging, doch für den Moment musste es reichen, dass Dennik leise murmelte: "Caizar, das hier sind Freunde und Jäger. Das ist unser Zuhause!", auf die Schnelle vielen ihm die passenden Wörter in der Sprache des Dunkelhäutigen nicht ein und so konzentrierte er sich wieder auf das Treiben am Teich.

    Er konnte die Worte der Druidin nicht verstehen, doch schien Ornlu ihr aufmerksam zuzuhören. Der Jäger schwieg und ließ die Magiebegabten ihr Werk vollenden. Er entschied, dass es sinnvoller war, wenn er die Umgebung im Auge behielt und auf die Gruppe aufpasste, anstatt dem Gemurmel einer Druidin zu lauschen. Er vergewisserte sich, dass Pfeil und Bogen, sowie seine Ausrüstung an Ort und Stelle waren, bereute kurz in Gedanken, dass seine Rüstung hinüber war und er nur einfach bekleidet hier in der Wildnis stand und dann geschah plötzlich alles ganz schnell.

    Ein gigantischer Sumpfhai erschien aus dem Teich! Snapper lösten sich aus den Schatten der umstehenden Bäume und Sträucher. Das bekannte Fauchen der Bestien war zu vernehmen und ein tiefer markerschütternder Schauer lief dem Krieger über den Rücken. Schon dachte er daran, wie er die Monster von Cécilia fern halten konnte, doch schienen sie ihr gegenüber nicht feindselig zu sein, im Gegenteil, sie liefen an der Druidin vorbei und umkreisten die Gruppe. Dennik verfiel nun ganz und gar in Überlebensinstinkte. Er visierte ohne nachzudenken den nächsten Snapper an und hielt sein Schwert defensiv einen Angriff erwartend. Zeitgleich rückte er zu Jadewolf auf um die Flanke des Mannes zu Decken. Mit seiner freien linken Hand versuchte er Caizar hinter sich zu schieben. Er zückte seinen Dolch, der hinten am Gürtel befestigt war und reichte dem Hünen die kurze Waffe. Besser als nichts, dachte sich der Meisterdieb. Er hoffte, dass auch die anderen Männer heran kamen und sich der Verteidigung anschlossen. Fliehen war, wie Dennik selbst gelernt hatte, keine Option im Kampf gegen Snapper. Die grün braune Haut der sich nährenden Bestie schimmerte im Licht der abendlichen Sonne und die gelb schwarzen Augen waren voll und ganz auf Dennik fixiert. Er stutze, irgendetwas stimmte an diesen Augen nicht. Was war es nur? Er ließ sein Schwert ein Stück sinken, während er überlegte und nachdachte, ehe es ihm einfiel. Es fehlte Dennik. Keine Spiegelung der Landschaft, oder des Jägers, nichts! Irritiert schaute Dennik zum Sumpfhai und auch an diesem schien irgendetwas nicht zu stimmen. Das Wasser wirkte viel zu ruhig. Musste es nicht eigentlich toben unter den Bewegungen des Kolosses?

    Im nächsten Moment begann die Druidin am Teich zu schreien. Dennik konnte nicht sagen ob es Wut, Angst, oder Schmerzen waren, die sie antrieben. Der Meisterdieb zuckte nur zusammen, als der Schrei von Cécilia die Spannung in der Luft förmlich zerriss und ohne nachzudenken rannte Dennik dann los um der Druidin zu helfen. Er wollte sie zurück zur Gruppe zerren, weg von den Illusionen, weg vom Teich.
    Geändert von Dennik (09.02.2016 um 23:45 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #174
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Die Hand von San Daran verheilte überraschend gut. Offensichtlich hatte er wichtige Sehnen und Muskeln in der Hand verfehlt. Außerdem tat ihm die frische Luft ganz gut. Genau richtig! Frische Luft! Sie liefen am Wald vorbei, etwa auf dem Weg, den der Pirat gekommen war. Sie hatten sich entschlossen, an den Punkt zurückzukehren, an dem sie sich alle verloren hatten. Vielleicht fanden sie dort neue Spuren, wohin ihre Freunde gegangen waren oder vielleicht warteten sie dort ja.
    Schon an Bord war die oberste Divise, wenn eine Flotte sich verlor traf man sich dort wieder, wo man sich verloren hatte. Außer, etwas anderes war ausgemacht. Also, zuerst der Sumpf, dann Schwarzwasser.
    Der Bär Mathan trottete ihnen hinterher. Auf dem Weg konnte San in endlich richtig mustern. Wenn er auf allen vieren war, kam er gar nicht mehr so groß vor. Bis zur Schulter war er etwa einen Schritt hoch, vielleicht zwei oder zweieinhalb Schritte lang. Das Geheimnis eines guten Kämpfers war es einfach, sich größer und gefährlicher zu machen, als man eigentlich war. Ein gutes Einschüchtern konnte einen Kampf schneller zu Ende bringen, als ein guter Kampf. Vielleicht brüllte er deswegen so laut und tief, irgendwie wirkte man dadurch größer und stärker. Das Fell war nussbraun, das Gesicht ruhig und friedlich, zumindest im Moment.

    Während sie so dahinschritten und langsam wieder näher in den Sumpf kamen, wurde San Darans Laune immer besser. Sie taten etwas, sie näherten sich ihren Freunden. Zumindest gefühlt. So stimmte San ein fröhliches Lied an:

    "Es war mal ein Druide,
    Der trank oft ohne Maß.
    War er mal nicht liquide,
    Hatte er gar keinen Spaß!

    Rum trank er und Sumpfbier,
    Das war ihm recht egal,
    Einen gar oder auch vier!
    Fünf bier sind auch ein Mahl.

    Rekhyt konnte zechen,
    doch gabs ne hübsche Maid,
    musst' er sie ansprechen!
    Das tat ihr dann oft Leid.

    So tat er sie anlachen
    und flocht nen Blumenkranz.
    Tat sie ihn nicht auslachen,
    zeigt er auch mal den...."

    "San, hast du das gehört?"

    Der Pirat hörte schlagartig auf zu singen. Sie waren immer tiefer in das Unterholz eingedrungen und schon oft mussten sie Pfützen oder Teichen ausweichen. Das Gebiet wurde sumpfiger, Surren und Knacken war aus den Sträuchern zu hören und Vögel sangen im Geäst. Sie mussten relativ nah an dem Ort angelangt sein, an dem sie sich verloren hatten. Stimmen waren zu hören. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Dann ertönte ein Schrei.
    Das Grinsen erstarb und der Pirat zog seine Waffen. Rekhyt zählte mit den Fingern 1, 2, 3 ab, dann stoben sie durchs Unterholz auf die Stimmen zu.

  15. Beiträge anzeigen #175
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Der Meisterdieb hatte Cécilia fast erreicht, da sprangen San Daran und Rekhyt aus dem Unterholz und mischten die Illusionen von hinten auf. Gut! Der Meisterdieb strahlte vor Freude über die Ankunft seiner Kameraden. Wie hatten sie sie nur gefunden? Waren sie vielleicht die ganze Zeit über vom Irrlicht hier festgehalten worden und nun hatten sie entkommen können? Hatte Cécilias Schrei sie zu ihnen geführt? Der Meisterdieb wusste es nicht, Hauptsache sie waren wieder da und sicher konnte dann Luke auch nicht mehr weit sein! Die Ablenkung bestärkte ihn in seinem Unterfangen. Immer noch schrie Cécilia in einen inneren Kampf gefangen. Er erreichte sie und packte sie am Arm. Das Knistern in der Luft war hier am Teich beinahe unerträglich. Es schmerzte und brannte auf der Haut im Gesicht und an den Händen, einzelne Barthaare begannen fürchterlich zu stinken und er bekam es wirklich mit der Angst zu tun.

    "Los! Weg vom Teich!", raunte er, mehr zu sich selbst als zu der benebelten Druidin. Er zog sie zurück und näher an die Gruppe heran. Durch den Schwung landete sie vor Jadewolfs Füßen, immer noch benommen.

  16. Beiträge anzeigen #176
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Hektik, Panik, Unsicherheit, Vorsicht, Paranoia, merklich füllten diese Gefühle die Atmossphäre um sie herum. Schon auf dem Weg hierhin den Dennik ihnen gezeigt hatte, schwebten diese Vorzeichen wie unsichtbare Nebelschwaden durch die Luft. Das war nichts ungewöhnliches seit dem Angriff von Beliars Dienern, doch jetzt waren sie ähnlich greifbar wie in der großen Schlacht. Und ihrer zusammengewürfelte Truppe war mittendrin. Ornlu, Cécilia, Raminus auf der magiebegabten Seite, Dennik als bekanntes Gesicht aus Schwarzwasser, Karem und dieser mysteriöse Caizar als Fremde im Schlepptau und nun stießen noch zwei Männer dazu. Rekhyt war dem Hünen wohl bekannt, den anderen meinte er bei der ehemaliegn Baustelle am Strand auch schon mal gesehen zu haben, doch im Eifer des Gefechts wollte ihm der Name nicht in den Sinn kommen.

    Die ganze Situation war sowieso schon bizarr genug. Ornlu hatte auf dem Weg hierhin von Irrlichtern erzählt, Geschöpfe die Raminus nur aus Geschichten und Märchen kannte, aber nie selbst zu Gesicht bekommen hatte. Ein Gedanke den er ebenfalls beseite schieben musste. Was hatte Cécilia da gerade genau angestellt, wo waren die Sumpfkreaturen auf einmal hergekommen und wie sollte man gegen diese scheinbaren Trugbilder ankämpfen? Fragen über Fragen und keine Antworten. Schussbereit zuckte sein Bogen umher, jederzeit in der Erwartung eins der Viecher anzugreifen, das vielleicht auf sie zustürmen würde. Durch die Ablenkung Rekhyts und seines Kumpanen hatte Dennik Cécilia aus ihrer schreienden Starre gerissen. Selbige lag nun nahezu regeungslos zu Füßen der Verteidiger. Der Hüne nutzte die Gelegenheit, ließ für einen Moment seinen Bogen fallen und warf sich die benommene Druiden über seine breiten Schultern und griff wieder seinen Bogen. Er wusste nicht ob sie gegen die Geschehnisse hier bestehen könnten undzurückgelassen wurde hier niemand. Im Zweifel musste sie zumindest aus der Gefahrenzone heraus, Karem und Caizar sehen ebenfalls nichts nach den kampferfahrensten Gestalten aus, was alles nur noch erschwerte. Wir sollten einen Rückzug in Betracht ziehen zischte Raminus als er sich in den Kreis der Verteidiger zurückgesellte...

  17. Beiträge anzeigen #177
    Lehrling Avatar von Caizar
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    Caizar ist offline
    Drunter und drüber ging es in diesem Chaos, in das sich immer mehr Leute zu verirren schienen. Nicht nur, dass Caizar kaum verstand, was vor sich ging – immerhin kannte er mehr als die Hälfte der Worte nicht, die bisher gewechselt wurden – sondern auch das unnatürlich plötzliche Auftauchen derartig vieler wilder Bestien von denen dem Hünen zumindest die zweibeinigen Raubtiere bekannt vorkamen. Die Snapper, wie sie auf Argaan genannt wurden, hatten eine völlig andere Färbung als jene auf Aranisa, doch wirkten sie nicht minder gefährlich.
    Mit der benebelten Cécilia, die nach irgendeiner Art Ritual scheinbar den Verstand verloren hatte zwischen ihnen, stand die Truppe eng beieinander, jederzeit bereit sich zu verteidigen oder gar zu fliehen. Das Messer, welches Dennik Caizar gegeben hatte, hielt dieser fest umklammert in seiner Rechten, die Klinge seitlich nach hinten zeigend, damit er sich selbst nicht verletzte. Diese Art von Waffen war ihm nicht geheuer und schon gar nicht war sie araka.

    „Kayana“, nuschelte sich der Dunkelhäutige in den nicht vorhandenen Bart und rieb sich mit der freien Hand durchs Gesicht, wobei er seine Gesichtsbemalung noch mehr mit seinem Blut verwischte.
    „Was tun, Kolos?“, fragte er mit tiefer, unterdrückter Stimme, um die Biester, die eine unwirkliche Ausstrahlung hatten, nicht mit lauten Geräuschen anzustacheln.
    Seltsamerweise schienen aber eben diese Monster auf die am Boden liegende Frau zu blicken, fast, als wären sie auf sie fixiert.

  18. Beiträge anzeigen #178
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Für Momente hielt Ornlu alles für echt und wunderte sich, wie er eben nicht bemerken konnte, dass sich so viel Lebewesen angeschlichen hatten und sie nun geschlossen umzingelten. Dann aber wurde ihm gewahr, dass dieses Verhalten nicht sein konnte. Snapper und Sumpfhai jagten nicht miteinander. Snapper ließen sich keine Zeit mit ihrer Beute. Sie töteten sobald sie Gelegenheit hatten. Diese Snapper aber hatten nicht diesen Killerinstinkt. Einzig Cecilias Verhalten trug zur Sorge bei und der Druide wusste noch nicht was da mit ihr geschehen war oder ob dies nur irgendwas weibisch-cecilianisches war. Wie damals in Silden mit dem mimimi-ich-lass-nicht-zu-dass-ihr-die-Pestkranken-verbrennt.
    Da sich noch dazu Zwei von ihnen dazugesellten und nicht klar war ob diese auch nun Illusionen waren, entschied sich der Druide Ernst zu machen. Während der Rest irgendwie meinte sich zu verteidigen, sammelte sich Ornlu in aller Ruhe. Seine magischen Sinne nahmen nun die fremde Magie umso mehr wahr und umkreisten sie wie ein Wolf seine nichts ahnende Beute. Ein Einschätzen der fremden Macht und Suchen nach der Quelle. Vieles deutete auf Cecilia, aber gleichzeitig auch auf den Schädel und noch etwas in der Nähe. Eine Art magisches Dreieck in dem sie sich befanden und die Illusion zu wirken schien.
    Ornlus Augen glühten feurig-orange auf, eine Aura umgab ihn und im nächsten Moment entlud er sich magisch für einen Augenblick. Magische Echos knallten regelrecht um sich, bevor die zweite Welle kam und diese bewusst durch Ornlu gesteuert wurde. Die magische Aura um ihn wurde zu einer Wolfsgestalt und die Luft begann nicht nur zu knistern, sondern ein Gefühl in jedem Leben zu wecken - Furcht. Ein tiefes Knurren dröhnte durch magische Echos in alle Richtungen. Insekten und Tiere flohen, während die Menschen um den Druiden Urängste erfuhren. Die des Menschen vor der Bestie. Der Bestie die gnadenlos und tödlich im nächsten Moment zuschlagen würde. Eine intensivere Illusion zerschlug die andere Illusion. Noch ehe die anderen handeln konnten, handelte der Druide. Er lief los, packte den Schädel am Boden und zerschmetterte diesen an einem Stein.
    Magische Entladungen kamen auf, das gefühlte, magische Dreieck zersprang und plötzlich erschien direkt inmitten der Gruppe das ominöse Irrlicht. Es war die ganze Zeit zwischen ihnen. So ein Mistvieh...
    Geändert von Ornlu (11.02.2016 um 21:26 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #179
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Während er Cécilia anschaute und sie dort betäubt am Boden lag, fragte sich Dennik wie er wohl Pete und den anderen Waldvölklern diese Geschichte hier erzählen sollte. Es war alles so unwirklich. Seine Gedanken wirkten unecht, sein Empfinden wirkte wie in einem Traum. Was war nur los? Caizar wollte wissen wie es weiterging, Raminius schnappte sich die bewusstlose Druidin und warf sie sich über die Schultern. Er wollte sich zurückziehen. Dennik schaute zu Jadewolf, dieser schien jedoch beschäftigt mit sich selbst und den Illusionen zu sein. Vermutlich versuchte er noch die Situation einzuschätzen. Der Meisterdieb kannte diese Ruhe. Rekhyt und Luke nutzen sie immer, ehe sie ihre Magie wirkten. Also mussten sie Ornlu beschützen vor den Illusionen und sonstigen Gefahren. Rekhyt und San Daran hatten sich mittlerweile zur Gruppe gesellt. Die Illusionen waren fauchend und mit Drohgebärden ausgewichen und hatten die beiden Überraschungsbesucher hindurchgelassen.

    "Vielleicht soll...", Dennik kam nicht dazu ebenfalls von Rückzug zu sprechen. Die zuvor schon geladene Atmosphäre schien beinahe vor den Augen des Diebes Funken zu Schlagen. Eine Aura umschloss sie und waberte dann zu allen Seiten davon. Es war als hätte jemand einen Stein in ein zuvor nur leicht unruhiges Gewässer geworfen. Druckwellen zuckten durch den Sumpf und alles begann sich zu verändern. Etwas ähnliches hatte der Meisterdieb noch nie zuvor gespürt. Die Nacht im Bluttal am Samhainfest war etwas sehr magisches gewesen, etwas, dass eine ähnliche Atmosphäre aufgewiesen hatte, jedoch weniger bedrohlich und tausend mal seichter. Dann als der Söldner schon dachte, die Luft würde gleich Feuerfangen, sein Atem ging mittlerweile Stoßweise, explodierte der Moment in einem bestialischem Schrei. Dieser war so tief, dass die Ohren des Diebes zu klingeln begannen, er riss seine Augen auf und vergaß beinahe zu atmen. Sein Herz setze ebenfalls einen Schlag aus, ehe er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Seine Muskeln hatten sich verkrampft und hinterließen nun überall schmerzendes Pochen. Was bei allen Göttern. Jadewolf! Dennik traute seinen Augen nicht. Die Illusionen verschwanden und irgendetwas rauschte wie ein wildes Tier durch ihre Körper hindurch. Es war als rannte man mit voller Wucht gegen eine Wand. Man spürte den Aufprall, doch war wie betäubt, alle Gedanken waren gelähmt und alles was einem blieb war stumm die Ereignisse zu ertragen und zu hoffen, dass man bald wieder bei Sinnen war und der Schmerz dann nicht zu stark ausfallen würde.

    Langsam schien sich die Lage wieder zu beruhigen. Dennik hatte gar nicht bemerkt, dass er sein Schwert fallen gelassen hatte. Erst jetzt, da gleißendes Licht von der Klinge am Boden reflektierte, fiel es ihm auf. Wann hatte er es fallen gelassen? Langsam kam sein Gehörsinn zurück und auch seine Gedanken wurden wieder klarer. Sein erster Gedanke galt dem Schwert am Boden, sein zweiter Gedanke galt dem Ursprung des Lichtes. Es war eine Kugel strahlender Helligkeit, die anscheinend genau vor ihm schwebte. Er zog seinen Dolch, immer noch langsam und taub am ganzen Körper. Er sah das Irrlicht. Er sah die orangenen Augen von Jadewolf, er sah, dass die anderen Männer Abstand genommen hatten von ihnen. War er wirklich der einzige, der an Ort und Stelle festgewurzelt gewesen war? Hatten die anderen aus Angst die Flucht ergriffen, oder von dem Irrlicht Abstand halten wollen. Jadewolf schien das Wesen beinahe mit seinem Blick um den Verstand zu bringen. Flog es doch auf und ab, schien aber an Ort und Stelle gebunden zu sein. Der Druide jedenfalls schien es in Schach zu halten, aber unternahm keinen Versuch das Wesen zu töten. Also würde Dennik diese Aufgabe übernehmen. Er sprang nach vorne, zog den Arm an den Körper heran und stach dann mit voller Kraft und zielsicher zu. Hatte die Kugel aus Licht gerade noch fest gewirkt, so verformte sie sich jetzt. Der Dolch glitt durch das Licht hindurch. Kurz darauf wurde die Kugel wieder fester. Dennik wusste, dass die letzten Stunden des Wesens gezählt waren. Er stach erneut zu, doch kam ihm das Wesen nun entgegen. Dennik versuchte es zu fassen und dann geschah es. Er hatte die Wärme schon zuvor verspürt und so war es nicht überraschend, dass die Nähe des Wesens seinen Arm und sein Gesicht versenkte, dass ihm heiß und warm wurde. Was jedoch überraschend war, waren die Bilder im Kopf des Jägers. Sein Kopf begann zu dröhnen. Er kannte diesen Schmerz. Die Dämonen im Kastell liebten es den Gästen des Hauses mit eben jenen Schmerzen den Aufenthalt zu vermiesen, doch sah Dennik dieses Mal Bilder und hörte keinen Stimme. Ebenso war der Schmerz um ein vielfaches sanfter. Er zuckte nicht zusammen, er biss sich nicht auf die Zähne und auch ein Schrei war nicht zu hören. Er blieb vollkommend emotionslos und folgte den Bildern in Gedanken, dann nahm die Hitze überhand und er spürte nur, wie er hart von hinten gepackt und zurückgezogen wurde, ehe er im kühlenden Matsch landete und dort liegen blieb. Er schaute die Lichtkugel fassungslos an und brachte kein einziges Wort heraus.

  20. Beiträge anzeigen #180
    Lehrling Avatar von Caizar
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    Caizar ist offline
    Caizars Empfindungen drehten völlig durch. Erst hatte er um Cécilia gefürchtet, als diese mit einem gellenden Schrei unter Denniks Last zusammengebrochen war. Dann hatte er einen Schreckmoment durchlebt, ausgelöst durch die Masse an Raubtieren, die ihre Gruppe offenbar umstellte, nur um von diesem abgelenkt zu werden, als zwei weitere Menschen, die offenbar mit den Leuten seiner Gruppe bekannt waren, aus dem Unterholz brachen.
    Jetzt jedoch übermannte ihn fast eine unbändige Angst, die in ihm den Wunsch auslöste sich auf den Boden zu werfen, die Beine anzuziehen und zu warten, bis alles vorbei war. Die Luft schien zu vibrieren, gar wellenartig gegen ihn zu drücken, während er sich mit den anderen von den Kreaturen zurückzog, die eine nach der andere unter scheinbar unglaublichen Schmerzen zu Boden gingen und zerplatzten wie Luftblasen. Beinahe meinte der Aranisaani Klauen und Reißzähne zu sehen, ehe einer der Snapper seinen kreischenden Tod fand, doch konnte er es sich auch, beeinflusst von dem drängenden Wunsch, gar dem Instinkt einfach zu verschwinden, eingebildet haben.
    Was er sich jedoch nicht einbildete, löste seine Angst fast vollständig ab, doch nur, um den leer gewordenen Platz mit einer anderen Furcht zu füllen.

    Dennik stand wie angewurzelt inmitten der Biester, die sich eine nach der anderen auflösten und vor ihm formte sich eine leuchtende, nahezu runde Masse, die ärgerlich pulsierte. Wie von Sinnen fing der Bärtige mit einem Mal an auf dieses Etwas einzustechen, doch glitt sein Messer einfach nur hindurch, ohne eine sichtbare Wirkung zu erzielen, ehe sein neuer Freund wieder erstarrte. Sie konnten sein Gesicht nicht sehen, doch spannte sich sein Körper an, als würde er Schmerzen empfinden.
    Ohne weiteres Nachdenken hastete der dunkle Hüne vor, neben sich einen der beiden Kerle, die inmitten des Chaos zu ihnen gestoßen waren. Gemeinsam packten sie Dennik unter jeweils einer Schulter, rissen ihn ruckartig von dem leuchtenden Westen weg, wobei er zu Boden ging. Zusammen zogen sie ihn zurück zu ihrer Gruppe, wo sich bereits glatzköpfiger Mitstreiter die scheinbar bewusstlose Schamanin über die Schulter geschmissen hatte. Diesem Beispiel folgend hob auch der kräftige Akesha seinen neuen Kolo hoch, bereit zum Rückzug. Sie mussten fliehen! Jetzt!

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