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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Irendwo zwischen Liane, Moor und Ruinen

    Dennik hatte sich an einen der vielen Bäume gelehnt und langsam auf den Boden sinken lassen. Sein Po ruhte auf einer der dicken Wurzel, die zu dem gigantischem Baum führten um nicht nass zu werden und so einigermaßen gemütlich verweilend, versuchte er nachzudenken und einen Plan zu schmieden. Man musste kein Genie sein um zu verstehen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu ging. Er war einer Fantasie hinterher gelaufen, anders konnte es nicht sein. Es bestand also die Möglichkeit, dass seine Freunde immer noch an Ort und Stelle waren um ihn aus dem Wasser zu fischen. Vielleicht tauchten sie gerade im Moment den Boden des Moores nach ihm ab, oder weinten schon um ihren ertrunkenen Kameraden. Es war jedoch auch möglich, dass er nicht der einzige war, dem es so ergangen war. Vielleicht waren auch seine Freunde dieser List zum Opfer gefallen. Er rieb sich die Stirn. Irgendwo musste der Schlüssel zu diesen Mysterien liegen. Sie hatten doch nicht gerade im Ernst das magische Kastell verlassen um nun hier bei Tooshoo zum Narren gehalten zu werden! Hier war doch ihre Heimat! Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Echsen an der Sache Schuld waren und auch sonst fand er einfach keine Erklärung, die einigermaßen vernünftig war. Vielleicht hatte der Scavanger ihm sein Hirn verdreht, vielleicht spielte ihm die Natur einen Streich -dabei dachte er vor allem an das Gespräch mit Jadewolf während Samhain und an die Geister des Waldes-, doch warum sollte sich Mutternatur die Mühe machen und ihn verarschen? Nein. Es musste andere Gründe geben.

    Es war stickig. Dennik kramte nach seinem Wasserschlauch und nahm einen tiefen Schluck, dann rappelte er sich auf und machte sich mit seinem Schwert bewaffnet auf den Weg zurück zum Teich, wo sie sich verloren hatten. Der Meisterdieb folgte so gut es ging seinen eigenen Spuren zurück, doch nicht immer konnte er sie wiederfinden. Manchmal orientierte er sich an überwundenen Hindernissen, aber auch das fiel ihm schwer. Was unterschied schon den Baumstamm und jenen Baumstamm dort drüben voneinander? Er seufzte. Andrahir, oder Jadewolf würden bestimmt eine passende Antwort parat haben. Lange beugte er sich über einen Fußabdruck und überlegte, ob das nicht Sans große Latschen waren, doch konnte er es nicht genau sagen. Wasser hatte sich bereits in den Schuhabdruck gesogen und ließ die Ränder verschwimmen und unförmig werden.

    Die Sonne verschwand schon am Horizont, da fand Dennik endlich die Stelle wieder. Er wartete durch das Wasser und kämpfte sich durch die Schilfwand. Ja, das war der Weg... erleichtert lächelte er und schaute durch die etwas lichteren Baumreihen hindurch zum Weißaugengebirge. Bald schon würde er die Gipfel nicht mehr sehen können. Bald schon würde die Nacht einbrechen und er würde alleine im Sumpf sein. Wenigstens war er nicht mehr so nahe an den tiefen Sümpfen...

    Seine Freunde jedenfalls waren nicht mehr da und das schwindende Licht machte es beinahe unmöglich im Wirrwarr der vielen Abdrücke am Boden zu deuten in welche Richtung ihre Freunde jetzt gelaufen waren, doch vermutete der Meisterdieb, dass sie ebenfalls in die tiefen Sümpfe gehastet waren. Die Schilfwand hatte nicht nur ein, zwei Löcher, nein sie war mittlerweile komplett zerdrückt und zertrampelt. Es sah ganz danach aus, dass seine drei Freunde ihm gefolgt waren, aber wie hatte er sie dann auf den Rückweg nicht finden können? Ein Schauer lief ihn über den Rücken bei dem Gedanken, dass er seine Freunde durch seine Panik in die tiefen Sümpfe gelockt hatte und nun brach die Nacht ein. Wehmütig schaute er gen Meer, es würde vielleicht ein oder zwei Stunden dauern, wenn er den direkten Weg zurück Richtung Kastell nehmen würde und er würde die Steilküsten erreichen, konnte dort den Pfad verlassen und am Meer entlang und über die Kanale nach Schwarzwasser kommen. Es wäre eine Möglichkeit. Der Meisterdieb würde sein Leben sichern und sicher nach Schwarzwasser kommen, doch wofür? Was wollte er dort? Vermutlich würden ihn dort einfach die Echsen kalt machen... andererseits konnte er dem Pfad zurück folgen bis er zur Straße wurde und die Tore des Kastells würden bei seiner Ankunft sicher wieder aufgehen, er würde etwas deftiges zu sich nehmen und dann in die Katakomben absteigen um nachzudenken... dort wäre es leichter eine Lösung zu finden. Er schluckte und biss sich vor Verzweiflung auf die Unterlippe. Es gab einfache Wege, ja, doch seine Freunde waren im Sumpf. Sie waren der Dunkelheit ausgeliefert und konnten sich an keinem Weg orientieren, wie er es jetzt konnte. Vielleicht waren sie sogar erst durch sein Verschulden vom Weg abgekommen. Bei all den leichten Lösungen, den praktischen Wegen, musste er den härtesten nehmen.

    Der Jäger von Tooshoo schnürte seinen Rucksack enger, rückte seine Lederrüstung zurecht, nahm seinen Bogen vom Rücken und spannte diesen ein und mit Bogen und Schwert bewaffnet, die Dolche am Gürtel und am Arm griffbereit, bis an die Zähne bewaffnet und bereit seine Freunde da raus zu holen, rückte er aus in der Dunkelheit um so leise wie möglich und so vorsichtig wie möglich seine Söldnerkameraden wiederzufinden.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Kleinere Äste und Sträucher zerkratzten sein Gesicht, als San Daran durch den unüberschaubaren Sumpf rannte. Immer wenn er dachte, Dennik sei nun verschwunden, hörte er wieder vor sich ein Rascheln, das ihn dazu anhielt weiterzusprinten. Hinter sich hörte er ebenfalls welche, sodass er wusste, dass seine Freunde noch hinter ihm waren.

    "Dennik!", brüllte er keuchend zwischen zwei Atemzügen. "Was soll die Scheiße!? Bleib stehen?"

    Er konnte echt nicht verstehen, was passierte. Sein Säbel zerteilte Gesträuch auf seinem Weg, doch war er zu schnell, um genauer auf seinen Weg zu achten. Die Sumpfluft lag mittlerweile schwer in seinen Lungen und dass seine Füße des öfteren in Schlammpfützen steckenblieben, half auch nicht direkt seiner Kondition. Das Rauchen hatte er zwar schon eine Weile aufgegeben, vor allem weil er im Kastell Angst vor den Folgen hatte, sollte er die Bibliothek in Brand stecken, aber das Trinken hinterließ trotzdem Folgen. Schon entdeckte er wieder Denniks Rücken, dann drehte dieser sich um und lachte ihn an.

    Das war nicht Denniks Gesicht. Was es auch war, es hatte Pechschwarze Augen und keine Gesichtzüge. Das Gesicht war leer.

    "Adanos, steh mir bei!", waren San Darans letzte Worte, bevor sein Fuß sich in einer Wurzel verhakte und er mit dem Kopf voraus in ein Gewässer fiel. Prustend versuchte er sich zu orientieren. Sein Glück war, dass sein Fuß noch in der Wurzel steckte. Zu viel von diesem stinkigen, trüben Wasser verschluckte er, bevor er sich strampelnd befreien konnte. Wäre sein Fuß nicht festgesteckt, hätte er vermutlich in der aufkommenden Dunkelheit oben und unten im Wasser vertauscht.
    Prustend blickte er sich um. Hinter ihm war niemand. Kein Luke und kein Rekhyt folgten ihm. Und Dennik war er auch nicht gefolgt. Der Pirat spuckte schwarzes Wasser aus und blickte sich um. Dann sah er ein Licht.

    "Hallo, ehem", er räusperte sich, denn seine Stimme war kratzig und belegt. War das etwa Panik, die in ihm aufstieg. Nein, das durfte nicht sein. Er war Herr der Lage, schon immer gewesen. "Hallo, Freund!", rief er dann mit fester Stimme. Na also. "Ist da jemand?"

    Langsam watete er Richtung Licht. Vielleicht war da ein Truppe Jäger, oder einer seiner Freunde.

    "Hallooohooo?", rief er, sich dem Licht nähernd, wobei das Wasser ihm langsam immer höher stieg, zuerst Richtung Bauch, dann Richtung Brust, doch das Licht blieb immer konstant weit entfernt. Dann blieb er stehen.

    Was hatte ihn hier hereingelockt, war es vielleicht das Wesen mit dem Licht gewesen? Langsam merkte er, wie er tiefer einsunk.
    Er hatte Geschichten gehört von Frauen, die auf Felsklippen saßen und sangen. Frauen, so schön und mit solch wunderbarem Gesang, dass ganze Schiffe ihrer Verlockung nicht widerstehen konnten und zu ihnen fuhren, um dann an den Klippen zu zerschellen.
    Vielleich war das hier auch der Fall. Egal was er nun tat, er musste genau in die andere Richtung, als dieses Licht war. Doch wie, wenn er immer tiefer einsunk.

    "Oh ihr Geister der Gewässer und Meere, helft mir! Adanos, stehe mir bei!", flüsterte er in der Hoffnung, irgend jemanden zu erreichen. Vielleicht konnte er sich irgendwohin ziehen? Er hatte kein Seil. Schnell band er seinen Ledergurt ab. Daran band er den Mantel und sein Hemd, das er so hastig auszog, als hinge sein Leben davon ab. Was es vermutlich auch tat. In der Dunkelheit war es schwer etwas zu erkennen, doch knüpfte er eine Schlaufe, dafür brauchte er nichts sehen, das konnte er blind, nach all dem Knotenbinden an Deck, und blickte sich um in der Hoffnung, irgendwo etwas zu erkennen, das ihm als stabil genug vorkam, sich daran festzuziehen.
    Da, ein Baum, dessen Wurzeln in das Gewässer reinragten.

    "Adanos, führe meine Hand!", flüsterte, wieder mit dieser belegten Stimme und warf.

    Daneben. Ein Zischlaut entfuhr seinem Mund, als er sein provisorisches Seil zurückzog. Noch einmal flog es, landete auf den Wurzeln, doch fand die Schlaufe keinen Punkt, wo es sich verhaken konnte und rutschte herunter. Das Wasser ging ihm schon bis zu den Achseln und Schlamm floss in seine Schuhe.

    "Oh ihr Geister der Meere, hört euren Diener!" Er warf wieder. Bei dem Schwung, wurde er etwas tiefer in den Morast gedrückt. Je mehr er sich bewegte, desto schneller ging es.
    Nun berührte es seinen Halsansatz, nur noch sein Kopf und seine Arme waren über Wasser. Tränen flossen ihm in Gesicht und hinterließen Spuren im Schmutz und Blut, den er von der Verfolgung her hatte.

    "Oh du Dämon des Kastells, wenn dein Wille ist, dass ich hier etwas für dich tue, dann hilf mir jetzt verdammt noch mal!!", brüllte er in die Dunkelheit und Stille des Sumpfes. Vögel kreischten und flatterten von Ästen in seiner Nähe. Raben, die sich bereit gemacht hatten.

    Sein Hemd, gebunden an seinen Mantel, gebunden an seinen ledernen Waffengurt flogen und verhakten sich in den Wurzeln. Fast ließ er es aus Verblüffung fallen, dann zog er vorsichtig daran. Es hielt. Mit aller Kraft, die ihm blieb, zog er sich langsam voran. Kurz schien es, als blieb er stecken, dann, mit einem schmatzenden Geräusch, das er bis an die Wasseroberfläche hören konnte, kam er aus dem Morast am Gewässerboden frei. Er versuchte gar nicht mehr, den Boden zu berühren, sondern zog sich langsam, ganz langsam, immer näher Richtung Ufer. ALs die Wurzeln in Reichweite kamen, griff er danach und vor Aufregung rutschte er beinahe an ihnen ab. Doch seine rauen Schmiedehände fanden Halt und zogen ihn an Land. Dort ließ er sich keuchend auf den Boden fallen und danke erst einmal allen Göttern und Geistern die ihm einfielen, dass er noch lebte. Dann sprang er auf und zog eben noch seine Sachen aus dem Wasser, bevor auch diese versanken.

    San Daran schaute sich ruhig um. Viel war nicht mehr zu sehen. Das Gewässer war fast nicht zu erkennen. War dies ein Moor? Ein Teich? Jedenfalls lagen so viele Blätter auf dem schwarzen Wasser, dass es wie normaler Boden aussah. Da drüben war die Stelle, an der er gestolpert war. Dort lag ein Fass. Das Fass!
    Zum Glück hatte er es nicht verloren. Rasch ging er darauf zu, dann ermahnte er sich, langsamer und vorsichtiger zu laufen und hob es auf. Es leckte nicht, zum Glück.

    "Tut mir Leid, etwas von dem Alkohol brauche ich nun!", murmelte San Daran, als er ein Stück von seinem Hemd abriss und auswrang. "Sonst, brennt nichts!"
    Er rieb an dem Fetzen, bis es einigermaßen trocken war und band es an einen Stock. Davon gab es hier ja genug. Dann tränkte er es in dem Alkohol und schlug seine Feuersteine gegeneinander. Schließlich gab es einen Funken und er hiel seine Fackel von dem Fass weg. Seinen Mantel und seinen Waffengurt zog er trotz Nässe an. Das Fass schloss er und warf es über die Schulter.
    Seine Waffen!!! Sein Hammer hatte er an seine Hose gehängt, da war er noch. Er suchte mit der Fackel den Boden ab, wo er gestürzt war. Verflucht.

    Er ging ein Stück zurück, dann wieder zum Gewässer. Dort blinkte etwas! Langsam tastete er sich vor und zog seinen Säbel aus dem Schlamm. Zum Glück war es nicht direkt hinein, sondern nur an den Rand geflogen. Die sonst so saubere und wohl gepflegte Klinge tropfte und war schlammverkrustet. Da das Hemd sowieso nun nicht mehr zu gebrauchen war, wischte er damit den Säbel ab.
    So, wo nun hin. Zurück würde er nie finden und auch Spuren konnte er nicht lesen. Das schlaueste, aber am der weiteste Weg wäre, bis zum Gebirge zu kommen und an seinem Rand entlang zu laufen, bis er auf einen Weg nach Schwarzwasser stieß. Dazu musste er nur nach Osten gelangen. Hatte er nicht...?
    Mit seinen kalten und beinahe tauben Fingern durchsuchte er seine vielen Taschen. Dort war etwas Affenfutter, das er ins Gebüsch warf. Ein Schleifstein, ein paar Messer, eine Tätowiernadel, ein Kompass! Mehrmals schnippte er mit seinen Fingern an das Gerät, das die Feuchtigkeit gut überstanden hatte, bis es seine Nadeln drehte.

    Osten. Dort entlang also. Weg von der Tiefe des Sumpfes. In einer Hand den Kompass, in der anderen die Fackel schritt er in die Dunkelheit.

  3. Beiträge anzeigen #83
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    Luke Drake ist offline

    Tiefe Sümpfe

    Egal was Luke auch versuchte, mit jedem Schritt wurden seine Kopfschmerzen schlimmer. Die unverständliche Stimme dagegen wurde mal lauter, mal leiser. Zu allem Übel wurde es immer dunkler und bald schon würde der Dieb wohl nichts mehr sehen können. Da es im Grunde der sichere Tod war, unter diesen Bedingungen weiter zu gehen, suchte sich Luke einen halbwegs sicheren Platz zum Übernachten. Glücklicherweise fand er auch recht bald einen kleinen Unterschlupf, welcher einer Höhle ähnelte, der auf den ersten Blick verlassen und somit sicher schien.

    Erschöpft und mit schmerzendem Kopf lehnte sich der Druidenlehrling gegen eine felsige Wand, abseits vom Eingang. Er hatte nichts dabei, um ein Feuer zu machen und an Verpflegung gab es nur einen vollen Wasserschlauch und etwas Trockenfleisch.
    Gierig trank Luke das Wasser, wodurch seine Kopfschmerzen nicht mehr ganz so schlimm waren. Doch was ihm viel mehr Sorgen bereitete, war diese Stimme in seinem Kopf.
    Es kam Luke so vor, als hätte er sie irgendwo schon einmal gehört, nur konnte er sich einfach nicht daran erinnern, wo. Aber es kam dem Druidenlehrling so vor, als wollte ihn diese Stimme irgendwo hinleiten, auch wenn er nicht ein Wort verstand. Er hatte das Gefühl, weiter gehen zu müssen, immer dieser seltsamen Stimme hinterher.
    Auch wenn Luke dies am liebsten tun würde, in der Hoffnung, dass das alles aufhört, bewegte er sich nicht aus seinem kleinen Versteck. Dafür war er viel zu erschöpft und er wusste, dass er einen nächtlichen Spaziergang in den Sümpfen niemals überleben könnte. Nicht mal, wenn er nicht kurz vor dem Verrückt werden sein sollte.

    Vorsichtshalber wollte Luke seine Axt ziehen und auf seinen Schoß legen. So würde er Zeit sparen, sollte sich irgendein Tier in diesen Unterschlupf verirren und der Meinung sein, Luke fressen zu wollen. Grade als er seine Waffe berührt hatte, passierte es wieder.
    Erinnerungen die nicht seine waren, Gedanken die er nie gedacht hatte und Gefühle die er so nie gefühlt hatte. Alles strömte mit einem Mal auf ihn ein. Allerdings war es so schnell vorbei, wie es gekommen war.
    "Verdammt! Was auch immer das ist, ich muss lernen es zu kontrollieren", dachte sich der junge Dieb, kurz bevor er wegen seiner Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf fiel.

    "Was zum...", war der erste Gedanke des Druidenlehrlings, bevor er anfing zu verstehen.
    Er stand mitten in einem Wald, den es auf Argaan nicht gab. Wahrscheinlich gab es diesen Wald nirgendwo auf der Welt. Allerdings kannte Luke diesen Ort. Er war bereits hier gewesen. Ein paar Mal sogar. Angefangen hatte es, als er das erste Mal nach Tooshoo kam und er die Gabe der Magie bekam. Er war schon des Öfteren durch diesen schier unendlich scheinenden Wald gelaufen. Einem Ziel entgegen, welches er selber nicht kannte.
    Doch er hatte dies alles nur für einen schlechten Traum gehalten, bis zu dem Tag, an dem er den Bund mit der Natur eingegangen war. An diesem Tag an dem er hier gewesen war und sein Ziel erreicht hatte, hatte er Bewiesen, dass er es Wert war das Geschenk der Natur anzunehmen. Und jetzt, verdammt viele Tage danach, war er wieder hier. An einem Ort, den es wohl nur in seinem Kopf gab.
    Langsam setzte Luke sich in Bewegung. Er wusste nicht, wo er lang gehen sollte, allerdings änderte sich das schnell. Nach den ersten Schritten hörte er wieder diese Stimme, die er auch schon gehört hatte, als er noch wach war. Wobei er jetzt eigentlich auch wach war...nur halt anders wach. Dieses Mal war die Stimme deutlicher und lauter und kam aus einer bestimmten Richtung. Zwar verstand der Dieb immer noch nicht, was genau sie ihm sagen wollte, aber als er ihr das letzte Mal gefolgt war, wurde er von der Natur belohnt und bekam seine Magie.
    Und Luke bezweifelte, dass es dieses Mal anders sein würde. Doch egal was ihn erwartete, wenn er nicht zu seinem unbekannten Ziel gelangte, würde er es wohl nie herausfinden.
    Rennend begann der Druidenlehrling die Stimme zu verfolgen, weit kam er aber nicht und so wachte er schweißgebadet und schwer atmend in seinem kleinen Versteck in den Sümpfen auf. Alles war wie vorher, nur waren seine Kopfschmerzen fast nicht mehr zu spüren. Nur noch ein leichtes pochen, und es dauerte nicht lange, da schlief Luke wieder ein. Dieses Mal ohne Träume.
    Geändert von Luke Drake (16.01.2016 um 17:29 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #84
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Im von der Natur zurück eroberten Schwarzwasser

    Es war wieder Nacht. Was hieß, dass sein kleiner Spaziergang doch etwas länger war. Wie lange wusste Ornlu nicht mehr ganz. Sein Spaziergang war keiner rund um das Dorf, dass nur noch an Zivilisation erinnerte. Sein Spaziergang war mehr ein wandeln zwischen den Welten. Was den Bruchwäldern hier geschah, konnte auch den Wäldern zwischen den Wäldern geschehen. Dunkle Wesen in dieser Zwischensphäre...dieser Anderswelt, wären fatal.
    Korrumpierte Naturgeister und magische Tiere konnten ein Chaos verursachen, was schwer wieder ins Gleichgewicht zu bringen wäre. Zu gut erinnerte sich Ornlu an den Keiler der im Hain der Wölfe einst gewütet hatte. Von dicken Würmern zerfressen hatte er durch dunkle Kräfte den Hain verdorben. Ornlu - damals noch kein Druide - hatte dieses Unheil bezwungen und nur dank einer Spruchrolle und Leyla überleben können.
    Doch die Sorgen die er hatte, waren fürs Erste unbegründet. Seine Reise durch diese andere Welt und der Kontakt zu seinen Bewohnern und den Seelen die durchreisten, waren wie immer.

    "Wo ist der Eremit?", fragte Ornlu, als er Corax auf dem Dach einer von Efeu überwucherten Hütte erkannte.
    "Schon vorgegangen. Er meinte wir können uns Zeit lassen und finden den Ort schon. Er schien noch was erledigen zu wollen oder vergessen zu haben. Und wir wollten auf dich warten.", meinte der menschliche Rabe.
    "Ich traue ihm. Vor allem da er nun diese Bürde trägt. Ein Diener ist eben nur ein Diener. Ein Hüter ist ein Hüter.", sinnierte Ornlu.
    "Hmm...logisch."
    "Mein ich auch...ich schaue mal nach den anderen und dann gehen wir los.", meinte der Jadewolf.

    "Raminus ist noch nicht zurück. Der wollte sich auch umsehen. Cecilia wuselt hier irgendwo herum. - Merkst du es auch bei ihr?", fragte Corax.
    "Das sie läufig ist? Nööö...hab wohl zu oft an Suzuran gerochen, als dass ich die Kleine anspringen will. Schau mich an. Ich bin ein alter Wolf und muss mich nun immer und immer wieder mit derselben paaren..."
    "Laber nicht...noch bist du nicht verheiratet und Suzuran auch nicht hier."
    "Ja...sie ist nicht hier.", meinte der Druide und spürte nur zu gut wie er sie vermisst. All die schönen Erinnerungen waren noch da. Wenn die Zeit es irgendwann erlauben würde, würde er sie suchen, sie finden, ihre Hand greifen und ihr sagen, dass sie beide ein Druidenleben lang zusammen gehören. Sie würde ihn zwar auslachen und den Vogel zeigen, aber sie würde es tief in sich auch wissen und das war alles was Ornlu wollte. Diesen Blick und eine Ohrfeige oder ein verhöhnendes Lachen, bevor sie eben doch vor ihm stehen würde und ihre beiden Blicke alles sagten.

    "...hörst du mir noch zu?", fragte dann der Mann mit den Scavengerbeinen.
    "Höö? Ja...naja merke schon, dass sie sich entwickelt hat. Merke aber auch, dass sie es noch nicht ganz ist...ganz kann.", meinte Ornlu.
    "Du zitierst doch jetzt nicht Bratina Spärs mit ihren Lied >Ich bin kein Mädchen und auch noch keine Frau<... - furchtbares Lied. Hab die mal in der Gespaltenen Jungfrau auftreten sehen. Hübsches Ding...aber nichts dahinter."
    "Die war da? Mist aber auch. Da ist nämlich eine Wette damals im Dorf gewesen, wer zuerst ihren Schlüpper..."
    "Red nicht weiter. Weiß davon, aber glaub mir die trug keinen mehr. Jedenfalls wegen Cecilia. Wir sollten mal etwas nachhaken...reden. Weißt schon. Nicht das etwas passiert was sie nicht kontrolliert."
    "Ja..weiß was du meinst. Als ihr früherer Lehrmeister, werde ich das mal angehen. Dann schauen wir mal weiter. Ich werde sie mal suchen und ihr bescheid sagen, dass wir bei Morgfengrauen losgehen. Raminus wird schon auftauchen. Auch wenn ich es nicht gut finde, dass er alleine losging."
    "Auch bei ihm sollten wir mal schauen was drin ist. Je mehr magisches Potential genutzt wird, umso besser."
    "Stimmt schon...bis gleich."

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    Tiefe Sümpfe bei Nacht

    Es schien so, als würde der Sumpf bei Nacht erst wirklich zu Leben erwachen, oder war es nur so, dass Dennik sich in der Finsternis mehr denn je an den Geräuschen orientierte? Der Meisterdieb jedenfalls fürchtete die Dunkelheit nicht. Als Dieb war sie sein ständiger Begleiter, sein bester Freund und sein Gehilfe zu Gleich. In Bakaresh hatte man sie Schatten genannt und das auch zurecht. Mit Schwert und Bogen bewaffnet schlich der Jäger die Wurzeln entlang, versucht so selten wie möglich in das Wasser eintauchen zu müssen. Immer wieder nutze er Lianen um sich mehr über das schlammige Moor gleiten zu lassen als tatsächlich in ihm zu warten, auch die Wurzeln, tote Baumstämme und Felsbrocken taten ihren Teil, dass er so gut es ging trocken und verschont vom gefährlichen Wasser blieb.

    Frösche quakten um die Wette, während noch immer tausende von Insekten durch die Luft summten. Vögel unterschiedlichster Größe flogen von Baum zu Baum und das Flattern schrecke Eidechsen und Leguane am Boden auf, die ins Wasser sprangen, oder auch vor Denniks Schritten die Stämme hinauf flüchteten. Dennik nutze die Geräuschkulisse um selbst nicht aufzufallen und im Wald einzutauchen. Schritt um Schritt tastete er sich voran. Sein Atem ging ruhig und all seine Sinne waren geschärft. Er würde sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

    Er wanderte um einen besonders dicken Baum herum und versuchte sich dann auf der anderen Seite neu zu orientieren. Der Mond warf nur ein schwaches Licht über die Landschaft und mehr als eine Armeslänge konnte Dennik nicht schauen und doch wirkte es so als würde dort in einiger Entfernung ein Licht glimmen. Der Jäger von Tooshoo ging in die Hocke um mit festen Stand einen genaueren Blick auf das Licht werfen zu können. Es war winzig. Langsam umrundete Dennik eine weitere Pfütze und kroch durch einen Busch hindurch, der auf festen Untergrund wuchs. Auf der anderen Seite war er plötzlich umringt von den Lichtern. Erst erschrak er, dann breitete sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen aus. Glühwürmchen zogen ihre langsamen Kreise durch die Luft, nur um ab und zu im Busch zu landen und sich in der Dunkelheit zu verstecken. Hier würde er kurz rasten. Es wirkte alles so friedlich hier. Er schloss die Augen um sich zu erholen und lauschte der Musik des Dschungels. Vielleicht konnte er ja seine Freunde hören, wenn sie töricht genug waren herumzubrüllen.

    Plötzlich schreckte Dennik auf. Ihm war als hätte er tatsächlich etwas gehört. Weit entfernt! Hatte da nicht jemand Hallo gerufen? War es Einbildung oder Tatsache? Es hätte Sans rauchige Stimme sein können. Wollte er der Sache nachgehen? Natürlich! Deswegen war er ja in die tiefen Sümpfe geeilt. Er hoffte nur, dass San Daran nicht zuvor von etwas anderem gefunden wurde. Eilig machte sich Dennik auf den Weg und versuchte dem Schrei nachzulaufen.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Zurück in den Überresten der Sumpflilie blickte sich Raminus kurz um wer denn so von seinen Erkundungstouren wieder zurück war und wer noch nicht. Auf jeden Fall war Ornlu schon mal wieder da. Hey, hab da wen mitgebracht der im Sumpf umherirrte. Das ist Karim. Der Hüne nickte kurz zu dem Fremden rüber, der seine Geschichte sicherlich gleich noch erzählen würde können aber zuerst wollte Raminus Ornlu von dem Echsenspäher berichten. Seine Stimme wurde etwas ruhiger und ernster. Die Echsen sind nach wie vor neugierig was hier passiert. Ein Späher, Kundschafter oder ein verirrtes Exemplar wäre beinahe über unsern Neuankömmling hier gestolpert. Ich hab das Vieh abgeschossen und wir hams nach ner Untersuchung im nächsten Sumpfloch verschwinden lassen ehe es uns nur mehr Zeug anlockt. Aber ich fürchte dennoch, dass wir hin und wieder neben den anderen...dunklen Unholden...auch noch mit ein paar Echsen rechnen müssen...

  7. Beiträge anzeigen #87
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Das Licht der Fackel wurde von den Bäumen zurück geworfen und ließ einen scharfen Kontrast zwischen hell erleuchteten Bäumen und mysteriösen Schatten entstehen, in denen es ihrer Geräuschkulisse nach mehr Leben gab, als in dem kleinen Lichtkreis um den frierenden San Daran. Sein Hemd hing mit dem Fass über seiner Schulter, den Ledermantel hatte er wieder über seine Lederrüstung gezogen. Dieser war nicht das Problem, eher seine immer noch klamme Hose und seine Stiefel, deren Fellpolster innen sich so voller Wasser gesogen hatte, dass es bei jedem Schritt einen feuchten Schmatzer gab. Er hatte bereits versucht sie auszuschütten, doch ohne großen Erfolg.

    So bibberte und klapperte er vor sich hin und versuchte gar nicht erst leise zu sein. Eher lag sein Versuch darin, auf das größte Tier im Wald zu machen, bis er an den Rand des Gebirges kam. Sein Hammer war gezogen und immer, wenn er ein Fauchen oder Zischen zu nah an sich dran hörte, schlug er mit dem Hammer gegen einen Baum und brüllte in die Dunkelheit. Natürlich erregte dies Aufmerksamkeit, doch es verscheuchte kleinere Tiere wie Blutfliegen oder Scavenger. Er hoffte nur, dass hier kein größeres Rudel dieser Viecher umherstrich oder ein Sumpfhai auf ihn lauerte. Doch dieses Risiko wollte er bis zum Gebirge auf sich nehmen, dann ein Lager zwischen einigen Felsen aufschlagen und an einem Feuer sich trocknen.

    Manchmal rief er auch laut "Hallo", in der Hoffnung, dass einer seiner Freunde in seiner Nähe war oder zumindest ein Jäger des Waldes. Banditen hielt er für relativ unwahrscheinlich, nicht zu dieser Stunde, nicht in diesem Wald, nicht bei den umherstreifenden Jägern oder Echsenmenschen.

    Sein Atem bildete schon eine ganze Weile weiße Wolken vor seinem Gesicht. Langsam ging dieser in ein Schnaufen über, seine Bewegungen wurden durch die Kälter steifer und langsamer. Hoffentlich kam er bald aus dieser Hölle heraus. Rote Augen funkelten ihn aus der Dunkelheit an.

    "Wag es nicht!", brüllte er in die Dunkelheit, schlug mit dem Hammer gegen einen Baum, sodass es Blätter regnete und die Fledermäuse in dessen Krone sich flatternd verabschiedeten. Er hörte einige Pfoten davonhuschen. Lange ging dies sicher nicht mehr gut. Doch langsam vergrößerte sich der Abstand der Bäume, der Boden wurde fester, weniger matschig und das Geraschel wurde selterner, leiser. Bald hatte er es wohl geschafft.

    San Daran schlug sich noch durch ein Gebüsch, mehr schlecht als recht, wobei er sich einige Kratzer einhandelte, und landete schließlich auf einem Weg, gesäumt von einigen Bäumen, hinter denen sich allmählich Felsen und klüftige Berge auftaten.

    Zumindest bis zum Weg am Rande des Weißaugengebirges hatte er es geschafft. Zeit sich einen Unteschlupf zu suchen. Gerade überquerte er den Weg zu den Felsen, als er stolperte. Die Fackel flog von ihm weg, genauso wie das Fass. Fluchend rappelte er sich auf, als er eine Unregelmäßigkeit am Boden bemerkte. So schnell es ging sammelte er wieder die Fackel ein uns leuchtete auf dem Boden.
    Dort war eine Fußspur.

    Es war der Pfotenabdruck, der auch auf seiner Hand eingebrannt war.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Neuling
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    Karem ist offline
    Die beiden gingen an mehreren zerfallenen Hütten vorbei bis sie eine etwas größere erreichten, der Varantener trat vorsichtig in den Raum und musterte das Gebäude, es schien mal eine Kneipe gewesen zu sein aber jetzt diente sie wohl Raminus und den anderen die hier anscheinend waren als Unterkunft. In der Hütte war schon ein etwas älterer Mann doch bevor Karem irgendetwas sagen konnte begann schon Raminus von dem Echsenspäher zu erzählen, und er erwähnte irgendwelche anderen Kreaturen.
    "Von welchen dunklen Unholden sprichst du?" fragte er vorsichtig "und was für Gefahren lauern hier im Sumpf, was muss ich über die Gegend wissen?" je mehr er über die Gefahren nachdachte desto nervöser wurde er aber solange die anderen hier waren war er wohl sicher, er kannte zwar keinen aber er hatte bei ihnen das Gefühl das sie niemandem im Stich lassen würden.

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    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline

    Tiefe Sümpfe

    Die Nacht hatte Luke überlebt und früh am nächsten Morgen hatte er sein kleines Versteck verlassen. Ausgeruht war er nicht unbedingt, aber dennoch ausgeruhter als am Tag zuvor. Seine Kopfschmerzen waren immer noch da, genau wie diese seltsame Stimme, allerdings nicht mehr so intensiv wie vorher.

    Planlos lief der junge Druidenlehrling durch den Wald und achtete dabei auf seine Umgebung, da er keine Lust hatte, hier zu sterben. Auch passte er darauf auf, nicht zu oft in den Sumpf zu treten.
    Auch wenn Luke eigentlich keine Ahnung hatte, wo er überhaupt hinlief, schien er von irgendetwas geführt zu werden. Vielleicht war es die Stimme in seinem Kopf, vielleicht ein Tier, welches ihn als Beute betrachtete und ihn in die Falle locken wollte, vielleicht war es auch einfach nur Einbildung. Um das herauszufinden, wehrte sich der Dieb nicht dagegen und ging einfach weiter. Entweder er würde bald sterben, oder er käme an einem sicheren Ort an.

    Plötzlich wurden seine Kopfschmerzen wieder schlimmer und stöhnend ließ sich Luke auf die Knie fallen. Ohne Vorwarnung erschienen Bilder vor seinem Auge, die gar nicht hätten da sein dürfen. Es waren Bilder von einem Ort, der ihm vertraut vorkam.
    Der Druidenlehrling hatte das Gefühl, er war schon mal dort gewesen, weshalb er versuchte diesen Ort wieder zu erkennen, nachdem dieser plötzliche Schmerz wieder aufgehört hatte.
    War das nicht ein Ort nahe Schwarzwassers? Ja, ganz bestimmt. Wenn sich der Dieb nicht vollkommen täuschte, war es sogar der Ort, an welchem er den Bund mit der Natur eingegangen war. Es war die Statue von der Mutter der Natur, welche etwas außerhalb von Schwarzwasser lag. Sollte dies der Ort sein, zu dem Luke gehen sollte? Würden da die Antworten auf all das was die letzten Tage und Wochen passiert war warten?
    Dies galt es nun herauszufinden und mittlerweile glaubte der Dieb, dass das, was ihn zu führen schien, genau an diesen Ort bringen wollte.
    Geändert von Luke Drake (16.01.2016 um 17:28 Uhr)

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Der Meisterdieb atmete tief durch und spannte seinen Knochenbogen, langsam schloss er das rechte Auge für einen Moment und ließ dann den Pfeil auf sein Ziel los. Das Geschoss surrte durch den Sumpf, zwischen Bäumen hindurch, reflektierte im dunklen Wasser des Moores und traf schließlich den jungen Scavanger, durchbohrte dessen Hals, dort wo Kopf und Hals ineinander übergingen und streckte ihn nieder. Nur ein leises Gurren ertönte, dann lief dem Vogel schon das Blut aus dem Schnabel. Dennoch wartete der Jäger eine ganze Weile in seinem Versteck, ehe er sich daran machte seine Beute aus dem Wasser zu ziehen. Dafür musste er das Moor umrunden, mit einem Fuß ins schwarze Wasser steigen und dann das tote Monster zu sich ziehen. Er warf sich die Beute über die Schulter und hastete zurück in sein Versteck.

    Sein Versteck waren alte Bäume deren Äste so morsch waren, dass sie sich nach unten krümmten und die Blätter teilweise schon im Moor hangen und auf der anderen Seite, dort wo Dennik nun den Scavanger zerlegte, gemeinsam mit Büschen und Lianen die Sicht auf die Umgebung verborgen. So schuf das Gestrüpp beinahe komplett eine natürliche Mauer und Barriere für die Tierwelt. Hier verborgen unter den großen gebogenen Wurzeln des einen Baumes hatte er auch die Nacht verbringen können. Wütend biss er bei dem Gedanken daran die Zähne zusammen. Er hatte San Daran in der Dunkelheit nicht finden können und auch von Luke und Rekhyt fehlte jede Spur. Es war einfach zum Verrückt werden. Vielleicht war die Suchaktion ja sinnlos und es war sicherer, wenn er nach Schwarzwasser aufbrach, vielleicht hatten seine Freunde ja genau diesen Weg gewählt, es war eigentlich sogar sehr wahrscheinlich.

    Müde kramte der Myrtaner nach seinem Zunder. Er würde ein Feuer machen und dann den Scavanger braten, dazu würde er auch sein letztes sauberes Wasser trinken und dann blieb ihm wohl sowieso nichts anderes übrig als gen Schwarzwasser aus der Wildnis zu flüchten, denn sauberes Wasser war hier Mangelware. Frustriert, aber zeitgleich auch stolz, dass er dieses Abenteuer so souverän meisterte, begann er Feuer zu machen. Die Tage mit seinen Freunden in der Wildnis, die er in den letzten Jahren so einige angesammelt hatte, hatten sich ausgezahlt. Er war nun ein wirklicher Jäger.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    "Es hat Gründe wieso man die Tiefen Sümpfe meiden sollte. Wer etwas Ahnung hat, weiß dass er dort niemals der Jäger ist, sondern die Beute. Vor den Echsen war Schwarzwasser sowas wie Zivilisation. Ein Dorf für Vogelfreie, Leute die nicht gefunden werden sollten und viele Menschen die wissen wie man in und mit der Natur überlebt. Nun hat es sich die Natur zurück geholt und wird es noch mehr. Tagsüber sieht man es hier überall.", sprach Ornlu und vermutete, dass der Fremde ein Varanter war. Der Akzent und die Gesichtszüge sprachen dafür.

    "Die dunklen Unholde werden sicherlich im Sumpf lauern, aber vergiss nicht, dass hier auch heilige Stätten sind, die eine Macht verfügen die das Tooshoo-Gebiet schützen. Die Frage ist wie sich das nun alles einpendeln wird. Gleichgewicht und so. Genauso wie sehr die Echsen hier wieder Präsenz zeigen werden. Im besten Fall können wir Zugänge in das Tal dicht machen und haben Ruhe, solange wir sie nicht anlocken. Im schlimmsten Fall spazieren wir heraus und eine Horde lungert nun herum, weil deine Echse schon die Vorhut war. Am ehesten wirds wohl irgendwas dazwischen.", meinte er dann zu Raminus.

    "Wir gehen gleich zu einen Ort den der Eremit gefunden hat. Ich kenne Karem nicht und er wirkt auch nicht wie jemand der nur eine Nacht in der richtigen Wildnis überstehen würde. Ich bin ehrlich uns sage dir Raminus, dass ich nicht für sein Leben verantwortlich sein will - geschweige denn werde, wenn Gefahr droht. Er ist dein Problem. Du hast ihn hierher gebracht, du bist für sein Leben verantwortlich.", machte Jadewolf klar und vertrat eine durchaus typische, waldvölkische Meinung gegenüber Nicht-Waldvölklern. Es war zwar nicht so, dass man mit denen gar nicht auskam - immerhin gab es auch waldvölkische Gastfreundschaft - jedoch war es einfach eine klare Sache hier in der Wildnis. Schwarzwasser war nicht mehr das Dorf von einst.

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    Lehrling Avatar von Caizar
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    Strand

    Leise schwappte das Wasser gegen den Bug des Bootes, auf dem Caizar seiner verschollenen Frau nachfuhr. Immer nach Norden war er gesegelt, ohne zu wissen, ob es überhaupt die Richtung war, die Chala genommen hatte. Überhaupt war er noch nicht sicher, wie er sie finden sollte, konnte er doch nicht behaupten, sie sonderlich gut gekannt zu haben. Keine zwei Tage waren sie verheiratet gewesen, als sie verschwunden war und auch vor ihrer Ehe hatten sie nie viel miteinander gesprochen. Außer dem Gerede der anderen Männer, hatte er kaum Kenntnisse über sie.
    Mit einem schrappenden Geräusch setzte das kleine Schiff auf dem Sandstrand der Insel an. Schon von Weitem hatte der Aranisaani eine riesenhafte Baumkrone gesehen, die über einem Wald thronte, der einen durchaus düsteren Eindruck machte. Doch als Krieger der Korowao fürchtete er sich nicht, erwartete eher die Herausforderung mit grimmiger Vorfreude. Auch, wenn er die letzten Monde nicht mehr berechtig gewesen war, sich Akesha zu nennen, tat er es doch noch in seinen Gedanken. Sobald er Chala gefunden hatte, würde er mit ihr zurückkehren und damit endlich seinen ihm zustehenden Platz als Shiki einnehmen und die Schande, die auf ihm lastete, wortwörtlich abwaschen.

    Ein wenig verkrampft stieg Caizar aus dem Boot, streckte sich um die steifen Glieder zu lockern und sah sich prüfend um. Ein wenig weiter links gab es Anzeichen für einen Pfad, der von Menschen benutzt wurde, also machte sich der Dunkelhäutige auf den Weg. Der erste Schritt auf seiner Suche war damit getan und fortan würde er sich allen Widrigkeiten stellen müssen, die ihm dabei begegneten.

    Der Pfad war überwucherter, als er von Weitem ausgesehen hatte, so als sei er seit einiger Zeit nicht mehr benutzt worden. Aufmerksam begab er sich in die Umarmung der Natur, in die Richtung, in der er die gigantische Baumkrone gesehen hatte. Sein Plan war, den offensichtlich riesigen Baum als Ausgangspunkt seiner Reise zu nutzten und gleichwohl blieb ihm die Möglichkeit, bis ins Blätterdach zu klettern, um sich einen Überblick zu verschaffen.
    Während er die Südseite der Insel umsegelt hatte, war ihm nichts, als zerklüftete, unwirtliche Landschaft aufgefallen bis er auf den Strand vor diesem Wald gestoßen war. Je tiefer er nun in diesen eindrang, desto kühler wurde es. Ohnehin war es hier deutlich kälter als auf Aranisa, was seine Wildlederweste und den Tahip nicht ausgleichen konnten. Ihm fielen die Wurzeln der Bäume auf, welche über der Erde zu sehen waren. Der Boden war sehr feucht und alsbald erkannte Caizar das Gebiet als einen Sumpf und die Bäume als Mangroven. Wildwuchs herrschte vor und ohne den Pfad wäre nur schwerlich ein Durchkommen gewesen.
    Da die Dunkelheit bereits die Herrschaft über den Himmel ergriffen hatte, musste er genau auf seine unbeschuhten Füße achten. Wo dieser Pfad wohl enden würde?

  13. Beiträge anzeigen #93
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Gestrige Nacht

    Gestärkt durch das Fleisch, aber unruhig da er wusste was ihm bevorstand, machte sich der Meisterdieb bei Einbruch der Nacht wieder auf den Weg. Dass er Nachts wanderte und bei Tag in seinem Versteck ausgeharrt hatte, war nicht geplant gewesen, eher hatte es sich einfach so eingependelt. Sie hatten sich bei Dämmerung verloren und der Jäger hatte die Nacht mit Suchen verbracht. Der Hunger hatte ihn dann mittags dazu gebracht nach einem Rastplatz Ausschau zu halten und den Scavanger zu erlegen. Sogar ein wenig Schlaf hatte er sich gegönnt, auch wenn es ihm schwer gefallen war trotz der Erschöpfung hier einzuschlafen. Der Sumpf war einfach zu gefährlich lange unachtsam zu bleiben, egal wie versteckt er sich zur Ruhe legte. Er war bei Dämmerung wieder aufgewacht und hatte die Reste des Scavangers über den glimmenden Resten seines Lagerfeuers gebraten und in seine Wechselklamotten gewickelt. Zur Not würde er noch ein, oder vielleicht sogar zwei Tage durchkommen, doch spätestens dann musste er dringend Schwarzwasser, oder noch besser die gespaltene Jungfrau erreichen.

    Schon verrückt was die Einsamkeit und die Wildnis mit einem machten. In der ersten Nacht hatte er noch über Rettung seiner Gefährtennachgedacht, an eine Suchaktion geglaubt, jetzt bei Einbruch der zweiten Nacht, dachte er nur noch ans Überleben, daran schnell die Region zu verlassen und frisches Wasser zu bekommen.

    Mit Schwert und Bogen bewaffnet hatte der Jäger also das Versteck verlassen und war, parallel zum Weißaugengebirge laufend, aufgebrochen. Die Dunkelheit bot ihm Gleichzeitig Deckung und machte ihn verwundbar. Es raschelte ständig in den Büschen und es war schwer anhand der Geräusche die Größe und Identität der Monster zu erahnen. Mal war es nur eine Blutfliege, die entweder davon surrte, oder schnell mit dem Schwert im Mondschein erledigt wurde, mal jedoch auch etwas größeres. Der Meisterdieb betete jedes Mal zu den Göttern, dass es kein Echsenmensch war, der sich auf der Lauer befand und Dennik im nächsten Moment attackieren würde.

  14. Beiträge anzeigen #94
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    Gestrige Nacht

    Die Geräusche des Dschungels wurden immer lauter und drängender, beinahe stürmisch. Die Insekten surrten, Vögel flatterten, Fledermäuse hauchten durch die Luft und Echsen und Kröten flüchteten vor seinen Schritten in die Moore und Pfützen. Das Sumpfwasser selbst blubberte und überall schienen im Schein des Mondes Wesen ihre Bahnen durch das Schwarzwasser zu ziehen. Einen Schritt nach dem Anderen arbeitete sich der Meisterdieb durch das Geäst. Er war sich bewusst, dass er jetzt im tiefsten Teil des Sumpfes angekommen war. Längst wäre die Rückkehr zur Stelle wo sie sich verloren hatten länger als der Weg nach Schwarzwasser, längst war er in den tiefen Sümpfen versunken. Er fand kaum noch direkte Wege durch die Moore, oft musste er lange Umwege in Kauf nehmen, oder auf Bäume klettern um die Gewässer zu umrunden, oder zu überklettern.

    Plötzlich blieb der Jäger stehen und seufzte. Wieder breitete sich vor ihm das dunkle Wasser aus und ein Blick nach rechts, ein weiterer nach links, verriet ihm, dass es kein wirkliches Außenherum gab. Im Schein des Mondes schaute er nach oben. Die Bäume standen dicht an dicht und doch bildeten auch ihre Wurzeln diesmal keine natürliche Brücke über das giftige Wasser und den tückischen Sand. Was blieben ihm für Optionen? Eigentlich gab es nur einen Weg, er musste zurückkehren und in eine etwas andere Richtung laufen. Er bereute den Tag an dem sie sich verloren hatten, verfluchte die Illusionen und wünschte sich zu seinen Freunden. Sie waren es doch die ihn in solchen Momenten aufmunterten und motivierten.

    Ein Knacken ließ ihn zusammenzucken und holte ihn aus seinen Gedankengängen zurück in die Realität. Er wirbelte herum und schnappte sich einen Pfeil. Die Angst ließ hin stocken, doch dann riss er sich zusammen und spannte den Bogen zur Hälfte um für alles bereit zu sein. Etwas tat sich da in dem Geäst und Gebüsch, dass er vor Momenten erst selbst durchkämmt hatte. Dennik hatte das ungute Gefühl, dass sich etwas ihm nährte. Ein Fauchen. Er schluckte und sein erster Gedanke waren die Echsenkrieger, doch schienen die Geräusche nur im Entferntesten zu diesen Monstern des Drachen zu passen.

    "Zeig dich", murmelte Dennik und hob den Bogen noch weiter an. Ein weiteres Rascheln, doch von weiter rechts. Er zuckte zur Seite um die neue Gefahr zu visieren, doch auch dort war nichts zu erkennen. Unwillkürlich machte er einen Schritt zurück um sich nicht flankieren zu lassen. Schon berührte sein Fuß das kalte Schlammwasser. Er fluchte innerlich. Es gab kein zurück, kein nachvorne und die Seiten nahm das Ufer ein, wo Schilf und dichte Büsche ihm den Weg versperrten. Er schlich das Ufer entlang, halb im Wasser laufend, um nach ein wenig Deckung zu suchen. Einer der nächstgelegenen Bäume schien geeignet um ihn zu erklimmen. Noch einmal schaute Dennik wachsam in die Richtung der Gebüsche, doch nichts rührte sich mehr, so dass er eine Entscheidung traf, den Pfeil ausspannte, in die Luft sprang, nachdem nächsten Ast griff, sich eilig nach oben drückte, versuchte mit den Füßen um den Ast zu kommen und sich so nach oben zu stemmen. Die zweite Hand schütze den Bogen und Pfeil und ließ ihn wenig Manövrierfähigkeit übrig. Endlich schaffte er es nach oben. Er stellte sich auf. Knapp eine Mannslänge über dem Boden. Dem Angriff einer Echse war er hier oben immer noch schutzlos ausgeliefert, er musste höher, viel höher. Also begann er zu klettern.

  15. Beiträge anzeigen #95
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    Gestrige Nacht

    Dennik hatte die hohen Äste erreicht und festgestellt, dass das Klettern von Baum zu Baum über den Moor möglich war. Ein Hoffnungsschimmer näher an Schwarzwasser heran zu kommen und gleichzeitig die Monster in der Dunkelheit hinter sich zu lassen und doch: Der Meisterdieb hangelte sich vorsichtig weiter, doch unter ihm kam Bewegung ins Wasser. Fauchen und tiefe schwere Atemzüge waren zu hören. Aus mehreren Richtungen nährten sich die unliebsamen Besucher. Der Jäger biss die Zähne zusammen und versuchte schneller voranzukommen. Er griff nach den Ästen, prüfte ihre Stabilität indem er ruckartig an ihnen zog und dann verlagerte er sein Gewicht und so ging es weiter, von Ast zu Ast, an Lianen festhaltend und an den dicken Stämmen vorbei immer weiter über das Moor.

    Ein Schrei durchriss die Luft. Für einen Moment hielt der braunhaarige Myrtana inne um sich umzuschauen. Etwas war auf den Ast unter ihn gesprungen und versuchte sich mit seinen Klauen weiter nach oben zu ziehen. Der Schein des Mondes reflektierte auf nassen Schuppen. "Snapper", murmelte der Dieb und biss wütend die Zähne zusammen. Er hatte schon ein paar Mal Bekanntschaft mit diesen unendlich wendigen Biestern gemacht. Sir Rheinold, der Paladin, der ihn aus Vengard verbannt hatte, hatte ihn einst auf eine Jagd in Varant mitgeführt. Die Biester waren nicht zu unterschätzen und vor allem wirkten die Bewohner des Sumpfes noch um einiges grösser, als ihre ausgehungerten Artgenossen in Varant. Die Haut schimmerte in der Dunkelheit Pechschwarz, doch vermutete er, dass es eher ein dunkles Grün war, ihre Augen funkelten unheilvoll und Dennik konnte das gierige Schnaufen vernehmen. Er vergewisserte sich, dass er einen festen Stand auf dem dicken Ast hatte und spannte den Pfeil ein. Der Snapper biss sich am Stamm fest, zog sich nach oben und stand nun selbst eine Etage unter dem Bogenschützen. Er machte sich bereit für den Angriffssprung um Dennik vom Baum zu fegen und vermutlich mit ihm zusammen im Sumpfwasser zu landen, doch Dennik war schneller und ließ seinen Pfeil auf das Monster los. Er traf das Ungetüm in die Schulter und ließ es straucheln. Schon rutschte es vom Stamm ab, knallte mit dem Rücken gegen eben jenen und platschte dann zurück in den Sumpf. Dennik war fasziniert von der Schnelligkeit dieser Monster. Rein durch ihre Schnelle schafften sie es Bäume hinauf zu jagen und das Sumpfwasser zu durchschwimmen. Doch noch war nicht die Zeit in Gedanken zu verweilen. Eilig kletterte Dennik weiter, während das Gefauche immer lautstarker wurde. Er war der Gejagte.

  16. Beiträge anzeigen #96
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    Zwei Snapper sprangen auf die Äste unter ihm und verfolgten ihn mit flinken Sprüngen von Ast zu Ast und Baum zu Baum, ehe sie wieder zurück ins Schwarze flüchteten um an geeigneter Stelle erneut die Bäume hinauf zu spurten. Dennik schwitze und immer wieder versuchte er seine nassen Hände an seiner Lederrüstung abzuschmieren, ohne Erfolg. Eilig versuchte er so weit oben wie möglich und so schnell wie möglich außer Reichweite des Rudels zu kommen, doch sie hatten anscheinend nicht vor ihre Beute so schnell entkommen zu lassen. Vermutlich verfolgten sie sonst die schnellen Scavanger durch den Sumpf und Dschungel und waren solche Jagten gewohnt. Der Meisterdieb hingegen kam langsam außer Puste und wusste nicht wie lange er das Tempo noch halten konnte, lediglich beim Klettern war er den Biestern überlegen.

    An einer besonders hohen und einsam gelegenen Astgabelung blieb er schließlich stehen und zückte sein Schwert, es hatte noch nicht ganz die Scheide verlassen, da steckte er es bereits wieder weg und entschied sich für den Dolch. Hier oben am Stamm hatte er einfach keine wirkliche Freiheit für die lange Klinge. Er horchte und versuchte gleichzeitig seinen Atem zu beruhigen. Es war still für den Moment. Vielleicht versuchten die Snapper ihn glauben zu lassen, dass sie sich zurückgezogen hatten, oder aber sie pirschten sich bereits wieder an ihn heran.

    Dann endlich hörte er ein Platschen. Anscheinend hatte sich einer der Bestien zurück ins Wasser gerettet. Der braunhaarige Dieb schluckte und dachte schon an sein Ende. Wie lange musste er hier oben ausharren? Schafften sie es vielleicht sogar an ihn heran?

    "Psst. Dennik!".

    Beinahe wäre der Meisterdieb vom Ast gefallen, so sehr erschrak er sich über die bekannte Stimme von Rekhyt. Konnte das möglich sein? Wo war sein Freund? Eilig versuchte er in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen und tatsächlich! Da saß Rekhyt auf einem der Äste und umschloss mit seinen Beinen den Baumstamm eines benachbarten Baumes. Dann setzte sich sein schweigsamer Freund auf, warf ihm einen Blick zu und huschte dann weiter von Baum zu Baum. Keine Geräusche waren zu vernehmen, die Snapper verfolgten ihn weiterhin. Wie konnte das sein? Wie konnten sie Rekhyt nicht gehört haben? Doch das war es gar nicht, was Dennik den Mund aufklappen ließ, es war Rekhyts Blick gewesen. Selbst auf die Distanz hatte der Meisterdieb einen Schauer bekommen. Das war nicht Rekhyt gewesen. Sein Gesicht war ein Schemen gewesen, ohne Mimik, ohne Gesichtszüge und als wäre es eine schlechte Zeichnung gewesen... Die Hände des Diebes begannen zu zittern und er dachte an seine Freunde, die er des Nachts versucht hatte einzuholen, wie sie nicht auf ihn reagiert hatten und ihn tiefer in die Sümpfe geführt hatten. Er dachte daran wie verzweifelt er gewesen war, daran, dass sie ihn nie angeschaut hatten. Rekhyt hatte ihn angeschaut und dem Meisterdieb drehte es vor Schock den Magen um. Lieber würde er sich zu den Snappern nach unten flüchten als diesem Geist zu folgen.

    "Ich dachte wir hätten das Kastell hinter uns gelassen!".

  17. Beiträge anzeigen #97
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Hinter den Felsen verbrachte San Daran nur genug Zeit, um seine nassen Klamotten an einem Feuer zu trocknen. Er wusste, dass er sich sonst zu leicht den Tod holen konnte, nicht nur wegen der Kälte, außerdem wäre er viel leichter zu wittern gewesen oder als kranker Gegner ein leichtes Ziel. Zum Glück hatte er noch genug Rum in seinem Flachmann, um den Keimen Einhalt zu gebieten, doch nähere sich sein Vorrat dem Ende zu und von dem Alkohol in dem Fass würde er eher Blind werden als gesund. Während seine Kleidung am Feuer hing schlich er fast nackt durch das Gebit und untersuchte es auf Spuren von Tieren, doch konnte er zum Glück keine entdecken. Vielleicht konnte er genug rasten, um dann zu einem sichereren Ort aufbrechen zu können. Rasch kehrte er zu seiner Wärmequelle zurück und ließ sich dort nieder. Aus seinen Taschen holte er ein Schleifstein und machte sich daran, mit seinem zerissenen Hemd, seine Waffen wieder auf Vordermann zu bringen.

    Nach einem kleinen Imbiss der aus einem Stück grünlichem Käse und etwas Trockenfleisch bestand, waren auch seine Klamotten wieder einigermaßen trocken. Er kleidete sich ganz an, was eine Weile dauerte. ein Hemd trug er nicht mehr, dafür seine Lederrüstung mitsamt ledernen Taschengurt, darüber seinen Ledermantel. Fast nur totest Tier, mit dem er sich bekleidete, fiel ihm auf. Seinen wie neu glänzenden Säbel steckte er sich genauso wie seinen Hammer an den Gurt, das Fass wurde über seine Schulter geworfen und die Fackel kam in seine Hand.

    Nun kehrte er zurück zum Weg, auf dem er die Tatzenspuren entdeckt hatte. Er kämpfte sich durch die Felsen, vorsichtig, um nicht umzuknicken, und kraxelte bis er wieder Erdboden unter seinen großen Füßen hatte. Lange musste er nicht suchen, bis er fündig wurde. Dort waren sie, folgten dem Weg. Komisch für ein Tier, dachte er. Also hielt er die Fackel dementsprechend niedrig und folgte den Spuren Richtung Norden.

    Bis auf eine Horde Fleischwanzen, die sich an einer toten Sumpfratte gütlich taten, kam ihm kein Wesen entgegen, und bei diesen reichten ein paar kräftige Tritte, bis sie sich vom Acker machten. Trotzdem blickte er sich aufmerksam um, schaute ins Gebüsch und drehte sich regelmäßig um, um sich zu vergewissern nicht verfolgt zu werden. Banditen trieben sich vermutlich eher nicht in dieser Gegend rum, aber Echsenmenschen, Wolfsrudel und Bären vermutlich. Die Spuren blieben die ganze Zeit über auf dem Weg. Vielleicht hatte der Bär selber Furcht vor dem Sumpf? Oder er hatte etwas verfolgt. Wenn er noch lange auf diesem Weg blieb, würde er bald im Orkwald sein, in dem er weniger gerne lange Zeit alleine verbringen würde.
    Licht erschien allmählich in den Baumwipfeln. Dann stieß er auf einen größeren Weg. Hier kannte er sich doch aus? Wenn er diesem folgen würde, käme er nach Schwarzwasser. Der Weg nach Norden führte direkt in den Orkwald.
    Vorsichtig blickte er sich um, immer noch in fast kompletter Dunkelheit, dann wählte er den Weg nach Norden. Den Bärenspuren nach.

    Zuerst machten sich links und rechts von ihm Felsen auf, dann wurden diese weniger und wichen allmählich dichtem, beinahe undurchdringlichem Wald, nur durchbrochen durch den Weg, der sich wie eine Schlange vorsichtig durch das Geäst schlängelte. Die Tatzenspuren bogen ins tiefe Dickicht ab, wo Kratzspuren und umgeknickte Äste auf einen großen Passanten hinwiesen. San Daran löschte die Fackel in einer Pfütze und zog seine Waffen. Was auch immer ihn hinter diesen Büschen erwartete, er würde vermutlich kämpfen müssen.
    So leise es der vollgepackte Pirat schaffte, folgte er den Spuren. Dann kam er auf eine Lichtung und erblickte ein grausiges Feld.

    Überall abgeschlagene Äste und Blätter, sogar ein umgeknickter kleinerer Baum. Dort lag ein toter Echsenmensch an einen Baum gelehnt, die Kehle durchgebissen und zerfleddert, Kratzspuren auf dem ganzen Körper. Ein zweiter stand ganz in der Nähe und schlug mit einer grässlich gezackten Klinge nach einem zotteligen Wesen. Bis zur Schulter ging es San Daran vielleicht bis zum Bauch oder zur Brust, doch stand es gerade auf zwei Beinen und brüllte. Dann machte es einen Satz nach vorne und schlug mit seiner großen Pranke zu.
    Geändert von San Daran (19.01.2016 um 12:45 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #98
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Die Druidin hatte sich nach ihrer Ankunft erst grundlegend von der Schlammkruste befreit und einen Tag von der Reise ausgeruht, ehe sie sich ans Werk begeben hatte. Sie allein gegangen, aber nicht weit. Nur ein paar Schritte auf eine ruhige Stegecke, wo sie sich hingesetzt und auf die Magie konzentriert hatte. Sie hatte lange nicht mehr gezaubert, also wollte sie sich herantasten. Die Lichtkugel gelang ihr im Handumdrehen, sie änderte die Farbe ein wenig, spielte mit der Form und ließ sie herumfliegen, ehe sie es leid wurde und sie erlosch. Einige Zauber konnte sie nicht einfach so testen, sie kannte welche, bei denen brauchte man eine Testperson, für andere brauchte sie eine Testperson und es war zu gefährlich. Diese Beeinflussungszauber musste sie also anders proben, zu einem anderen Zeitpunkt.
    Sie konzentrierte sich wieder. Dass sie den Tarnzauber beherrschte, war bereits bewiesen, sie hatte ihn auf der Reise zur Sicherheit benutzt. Ah, die Tierzauber gab es noch. Rasch schaute die Druidin sich um, ehe sie mit ihrer Magie nach einer Schlange griff, die unter dem Steg auf einem von Sträuchern bedeckten, halbwegs trockenen Fleckchen ruhte. Sie war nur wenig größer als ihr Arm und hatte ein senfgelbes Muster, das von großen, braunen Flecken durchsetzt war. Eine junge Sumpfschlange, die gerade ruhte. Als Cé sie mit der Magie berührte, hob sie leicht den Kopf und züngelte träge. Die Druidin sandte ein Bild von einem Kaninchen und wieder züngelte die Schlange, senkte den Kopf aber wieder und zog die Körperschlingen ein wenig zusammen. In der Magie kam als Antwort ein Gefühl von Trägheit. Die Schlange hatte bereits gefressen und sich zurückgezogen, um zu verdauen.
    Cé ließ sie wieder los und suchte diesmal ein wacheres Tier, einen vorbeifliegenden Vogel. Auch ihn berührte sie, übermittelte ihm ein Bild von Ornlu. Der Vogel flatterte aufgeregt und die Druidin stand auf und folgte ihm. Sein Lohn würde ein wunderbarer Nistplatz mit viel Material sein (Kealas Hütte war mit Schilf gedeckt und stand zufälligerweise gerade leer, passte das nicht wunderbar?). In Magie war sie also nicht eingerostet, war die Erkenntnis. Nun blieb noch zu schauen, was man mit dem anfangen konnte, was Ornlu sie vor ihrer Pause gelehrt hatte.

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Am nächsten Morgen

    Dennik verlor das Gleichgewicht und drohte nach hinten zu fallen, den Halt zu verlieren und vom Baum zu stürzen. Glücklicherweise wachte er genau dadurch aus seinem Dämmerzustand auf und griff panisch nach dem Baumstamm um sich zu retten. Es war Tag geworden, die Sonne war bereits aufgegangen und die Sorgen der Nacht hatten sich verflüchtigt, oder? Kritisch blickte sich der Meisterdieb um. Es sah gut aus, die Snapper schienen nicht mehr im Moor unter ihm auf ihn zu warten. Vermutlich hatten sie sich bei Anbruch des Tages aus dem Staub gemacht. Gerissene Biester.

    Unsicher blickte der Meisterdieb dann zu dem Nachbarbaum auf dem Rekhyt gesessen hatte. Es war alles so surreal gewesen und ein mulmiges Gefühl bereitete sich alleine bei dem Gedanken an die kurze Begegnungen mit diesem Wesen im Magen des Jägers aus. Was ging hier vor sich? Die Naivität seiner Jugend, der Magie aus dem Weg zu gehen, Magier im Stillen zu verfluchen und zu hassen, konnte er sich schon längst nicht mehr leisten. Spätestens seit seiner Zeit in Bakaresh war er sich bewusst, dass man der Magie nicht aus dem Weg gehen konnte, doch so eine intensive Auseinandersetzung mit dem Übernatürlichen hatte er nicht mal im Kastell, geschweige denn bei Samhain erlebt. Hier im Sumpf ging etwas vor sich, dass der junge Schwertkämpfer nicht einmal mehr erahnen konnte. Was also konnte er tun? Wie kam er lebend hier heraus? War die Magie teil der Natur, war sie Rekhyts Magie, wollte sein Freund hin warnen? Wie passte diese Begegnung in der Nacht mit dem Verirren im tiefen Sumpf zusammen?

    Der Braunhaarige atmete tief ein und wieder aus, holte die letzten Stücke Scavangerfleisch hervor und gönnte sich hier oben auf seinem Aussichtsposten ein kleines Frühstück.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Der Meisterdieb fühlte sich zwar übermüdet und ausgelaugt, seine Muskeln fühlten sich träge und sein Rücken verkrampft an, doch er hatte die Kraft weiterzugehen. Er dehnte und streckte sich, stand dann stöhnend auf und machte sich daran den Baum hinab zu steigen um sich von dort zum nächsten Baum zu hangeln und so langsam weiter das Moor zu überklettern. Er nahm dabei seine zuvor geplante Route und ignorierte die Ratschläge des geister-Rekhyts. Er wollte sich nicht in die Irre führen lassen und konnte anhand des Weißaugengebirges am Horizont weiterhin seine Richtung bestimmen.

    Beim nächsten Baum angekommen, stieg er bis zu den Wurzeln ab um über diese zum nächsten Baum zu balancieren. Die dicken Wurzeln tauchten zum Glück oft genug aus dem Moor hervor um von einer zur anderen zu hüpfen, steigen, oder manchmal auch einen Moment durchs Wasser zur laufen. Alles fühlte sich sicher und im Bereich des Möglichen an. Er kam gut voran und hatte bald eine Art Laufrhythmus entwickelt. Jeder Griff saß, jeder Schritt griff und weder rutschte er aus, noch musste er irgendwelche abwegigen Risiken eingehen. Er war beim dritten Baum angekommen und nahm sich einen Moment Zeit die Äste über ihn in Augenschein zu nehmen. Lieber weiter am Fuß des Baumes bleiben, oder wieder nach oben klettern? Wo kam er besser voran?

    Ein Fauchen ließ ihn zusammenzucken, doch im selben Moment wurde er schon umgerissen, umgeworfen und auf den Boden geschleudert. Er wurde von der Wurzel geschleudert und landete im Sumpfwasser. Irgendetwas drückte ihn tief hinunter und schlug nach ihm. Das Gewicht seines Gegners drückte ihn auf den Boden des Moores und nahm ihn die Luft aus der Lunge. Die Klauen an den Armes des Monsters kratzen an seiner Lederrüstung auf Höhe der Brust und die Füße der Bestie drückten seinen Unterkörper gegen den schlammigen Boden. Er schluckte vor Schreck Schlamm und Moorwasser, hatte die Augen weit aufgerissen und versuchte rudernd weiter nach unten zu kommen außer Reichweite der Klauen an den Armen der Bestie.

    Reiß dich zusammen, schimpfte er sich selbst und versuchte Ruhe zu bewahren. Mit zittriger Hand machte er sich an seinem Schwert zu schaffen um es zu zücken, doch die Waffe hatte sich unter ihm verhakt und er schaffte es nicht sie aus der Scheide zu ziehen, der Winkel stimmte einfach nicht. Also musste er den Dolch nehmen. Hastig zückte er seinen am Arm befestigten Dolch und wartete auf einen passenden Moment. Das Monster war mindestens so groß wie Dennik lang war und drückte den Jäger mit seinem Gewicht auf den schlammigen Boden. Die Krallen der Füße bohrten sich schmerzhaft in Denniks Unterkörper, während die Klauen der Arme versuchten seine Brust und sein Gesicht zu zerkratzen, bisher allerdings ohne Erfolg.

    Langsam wurde Dennik kraftlos und der Drang an die Luft zu kommen unüberwindbar. Jetzt oder nie! Panisch stach er nach dem Monster, zwischen den Klauen hindurch und durchdrang den Oberkörper der Bestie, doch sie wollte sich nicht zurückziehen oder geschlagen geben. Ein kräftiges Maul mit scharfen Zähne Reihen packte den attackierenden Arm des Diebes als Reaktion auf die Attacke und durchschnitt die Lederrüstung. Heftig warf das Monster seinen Kopf hin und her und zog den Arm näher an sich heran. Der Ruck zog den Oberkörper des Jägers über Wasser. Das Gesicht des Snappers war keine Handbreite mehr von Denniks Gesicht entfernt, mit den Füßen drückte er den Meisterdieb weiterhin auf den Boden, während er kräftig am Arm des Mannes riss. Benommen schnappte dieser nach Luft und atmete tief durch, nur um dann schmerzerfüllt aufzuschreien, als die Lederrüstung am Arm weiter zerriss und die Zähne seine Haut berührten und durchbohrten. Dennik zückte geistesabwesend seinen zweiten versteckten Dolch vom Gürtel und hob die Hand aus dem Wasser. Eine Kralle der Bestie schlug wild durch die Gegend, während sich die andere ebenfalls am erbeuteten Arm zu schaffen machte. Schnaufend leckte die siegessichere Bestie Blut vom Arm des braunhaarigen Bogenschützen, während es weiter versuchte die Lederrüstung zu zerkauen. Dennik zuckte vor einem weiteren Hieb des Armes freien Armes des Snappers zurück. Dennoch trafen die Klauen sein Gesicht und gruben blutige Striemen über seine Wangen, ehe die Kralle halt an Denniks Schulter suchte. Damit bot sich dem Dieb der nötige Freiraum für einen Befreiungsangriff und so rammte er seinen Dolch in den Kopf der Bestie.

    Ein lautes Knirschen, der schnelle Atem der Bestien stockte und die Augen wurden leer. Der Snapper hatte noch immer Denniks Arm im Mund, kippte dann vorne über, ging unter Wasser und ließ einen vor der Ohnmacht stehenden und erschöpften Meisterdieb zurück sitzend im Moor.
    Geändert von Dennik (20.01.2016 um 13:08 Uhr)

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