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  1. Beiträge anzeigen #381
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline

    Nicht weit vom Fuß des Baumes

    "Bist du denn blöd?!", hallte es durch die Nacht, "das ist doch eindeutig Damwild-Dung!"
    "Mädel, ich hab schon in Tierscheiße gewühlt, da hat es dich noch nicht mal gegeben. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das ein Rothirsch war", kam eine Antwort, die nicht leiser ausfiel.
    "Pfff, bild dir nur was auf dein Alter ein. Aber deine Sinne lassen stark nach! Freiya, was sagst du?"

    Die Rothaarige blickte überrascht auf. Es war sehr dunkel hier am Fuße des großen Baumes und in dieser Nacht, in der sie, Ricklen und Ronja jagen sollten, war kein Mond am Himmel zu sehen.
    Sie waren gar nicht weit gekommen, bis die beiden Zankäpfel über den Misthaufen gestoplert waren. Freiya hatte ihnen genug zugehört um zu wissen, dass sie bei einer Antwort nur verlieren konnte. Es raschelte hinter ihr.
    "Da ist etwas, ich geh nachsehen", sagte sie schnell und war schon zwischen den Büschen abgetaucht, hörte die beiden aber weiterhin. Sie seufzte. Diese ewigen Streitereien zwischen dem bärbeißigen, aber erfahrenen Jäger Ricklen und der jungen, aufbegehrenden Bogenmacherin Ronja waren nichts Neues und könnten noch die ganze Nacht andauern. Das würde ihre Erfolgschance, etwas zu erjagen, nicht wirklich steigern. Dann machte sie sich lieber selbst auf mit ihrem Bogen.

    Es raschelte erneut und ein Fiepen ertönte in der Höhe ihrer Waden. Es war ein trauriges, klagendes Fiepen, aber Freiya wusste, dass es die Art war, wie dieser rundliche Vogel, den sie noch vor dem Angriff der Orks auf auf das Lager im Bluttal zufällig adoptiert hatte, sich auszudrücken. Sie beugte sich nach unten und hob ihn hoch, er verstummte augenblicklich. Sie trug eine kleine Umhängetasche, die hatte sie sich selbst genäht aus Leder, dort setzte sie ihn hinein. Da sie lange keinen Namen für den Vogel, der nicht fliegen konnte, aber einen langen Schnabel hatte, gefunden hatte, hatte Ricklen selbst bestimmt, dass er John heißt. Es war dabei nicht einmal klar, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelte, denn bisher hatten sie nur wenige solche Vögel gesehen. Die Exemplare, die sie in der Nacht gesichtet hatten, waren extrem scheu gewesen, ganz im Gegensatz zu Freiyas fedrigem Freund, der sich oft wie ein Schatten an sie heftete.

    Sie setzte John also in ihre Tasche und kaum, dass sie ihren Bogen wieder in die Hand genommen hatte, raschelte es erneut. Etwas war in der Nähe. Ronja und Ricklens Diskussion war ein wenig leiser geworden und etwas weiter weg gerückt. Freiya spannte den Bogen und zog sich in den Schatten eines Baumes zurück, als das Rascheln sich genau auf sie zu bewegte. Den Bogen im Anschlag wartete sie, bis sie eine Gestalt erkannte. Ein Fremder schlich mitten in der Nacht durch den Busch und er schien etwas zu suchen. Er war allein und sie konnte auf den ersten Blick keine Waffen erkennen, allerdings hätte er diese auch unter seiner Kleidung verbergen können. Sie musste vorsichtig sein. Als er nah genug war, trat sie mit ihrem gespannten Bogen nach vorn:
    "Hier geht es nicht weiter, Fremder", sagte sie bestimmt.
    Der Fremde sah sie überrascht an und hob kapitulierend und vorsichtig die Hände.
    "Wer seid Ihr und wohin wollt Ihr?" fragte sie.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Raubkatze  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Baumkrone - Aufbruch

    Mit ernstem Blick nahm Maris die Schärpe entgegen, die Ornlu ihm überreichte. Er dachte eigentlich, dass dafür eine große Zusammenkunft notwendig war, ein Thing, doch er ließ sich das Zeichen dafür, dass er nicht mehr nur ein unwissender Lehrling war, nicht entgehen, wenn es ihm einmal angeboten wurde. Die Schärpe mochte ihm helfen, wenn er eines Tages etwa auf dem Festland zu anderen Druiden stoßen sollte, um seinen Stand klar zu machen. Kritisch betrachtete er das Stück Stoff, mit seinem trüben Auge sah es wie ein wahres Leuchtfeuer aus. Ein wahrlich interessanter Stoff.
    "Hmm, sollte lang genug sein - da kenne ich eine Wicklung...", murmelte er, zog sein Erzmesser hervor und schnitt die Schärpe zu einer langen Stoffbahn. Nach einigen Handgriffen zierte ein grünlicher Turban seinen Kopf und lenkte nebenbei ganz ausgezeichnet von seinem trüben Auge ab. Ja, ihm graute davor, das Aniron zu erklären...

    Ornlus Anweisungen lauschte der Nomade konzentriert und malte sich aus, was mit diesem Zauber alles zu bewerkstelligen war. Da waren nicht nur Vergiftungen, die man damit durchführen konnte. Man konnte Verletzten helfen, ihre Schmerzen zu lindern, und das ganz ohne selbst ein Heiler sein zu müssen. Man konnte ganze Reihen von Angreifern aufhalten, wenn man in Kampfsituationen geriet. Die gesamte Bandbreite pflanzlicher und tierischer Verteidigungs- und Angriffstaktiken, die mit Köpfchen statt Gewalt agierten, stand einem mit dieser Art von Zauber zur Verfügung! Ein Lächeln zog über sein Gesicht, auch wenn er sich nur zu gerne der Verwandlung gewidmet hätte, die Ornlu zunächst als für den Moment ungeeignet beiseite schob. Er verstand das und war auch froh, wenn er seine weiteren Erkundungen einmal in Stewark unternehmen und endlich bei seinen Kindern sein konnte.
    "Mein wahrer Name? Nein, der wird auf mich warten müssen", entgegnete er schließlich auf Ornlus weitere Erklärungen hin. "Du nimmst es mir hoffentlich nicht übel, wenn ich dir nach dem Abenteuer in der mythischen Sphäre nicht direkt zum nächsten Ort voller magischer Tücken, sicherlich umringt von allerlei Gefahren, folgen möchte. Ich habe diese Art von Wissensspeicherung so ähnlich schon einmal kennengelernt, als ich die Mysterien der Löwen in Varant ergründete. Vielleicht werde ich eines Tages dorthin gehen - vielleicht komme ich wegen des Steinkreises hier im Sumpf auch noch einmal auf dich zurück. Aber für den Moment bin ich froh, wenn ich meine Familie in den Arm nehmen, meine Wunden lecken und über die Dinge nachdenken kann, die Geschehen sind. Und glaub mir, ich habe Einiges, über das ich nachdenken muss..."

    Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen und gab sich den magischen Strömen hin. Der schnelle Pfad zur Gespaltenen Jungfrau war immer noch intakt, der Teleport dorthin mit anschließendem kurzem Fußmarsch der schnellste Weg zurück zu seiner Familie. Wie er sie vermisste!
    Maris öffnete die Augen wieder, nachdem er seinen Verstand geordnet hatte, und hob die Hand zum Gruß.
    "Maʿa as-salāma, Wölfchen, und danke für die Hilfe. Wir werden uns sicher bald wiedersehen. Sag Suzuran einen schönen Gruß von mir und lass sie bloß nicht wieder dieses Diadem benutzen, wenn sie wieder richtig bei Kräften ist! Katzen bringen sich durch ihre Neugier viel zu oft in Schwierigkeiten - hab ich mir sagen lassen."
    Er zwinkerte und ließ seine Magie ausströmen, ergriff den magischen Puls seiner Umgebung und erfühlte den richtigen Weg. Ein bläuliches Leuchten umfing ihn, und mit einem Schlag war er verschwunden.

  3. Beiträge anzeigen #383
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Nicht weit vom Fuß des Baumes

    Zwar hatte sich der Handwerker vor seiner Abreise gründlich informiert, doch war bei der Angabe der Reisezeit anscheinend nicht mit einkalkuliert worden, dass sich Melford nicht auf der Insel auskannte. Somit hatte die Reise von Thorniara nach Tooshoo etwas länger gedauert, als anfänglich vermutet. Hier mal falsch abgebogen. Da einen Bauern nach dem Weg gefragt. Umgedreht, um dann an der vorherigen Kreuzung in die andere Richtung zu laufen. Zu guter Letzt dann noch in der Dunkelheit vom Weg abgekommen und durch die mondlose Nacht in einem unbekannten Wald in Richtung Zivilisation gestolpert. Und dass er unter Umständen auf der Richtigen Spur war, merkte der Schwarzhaarige erst, als er einer anderen Person begegnete.

    „Uhm...okay?“, war das Erstbeste was Melford in den Sinn und über die Lippen kam, als er von einer Frau mit gespanntem Bogen bedroht wurde. Die Tatsache, dass er eine andere Person bei dieser Dunkelheit getroffen hatte, war an sich schon mal etwas Gutes. Dass die junge Frau ihn nicht sofort mit einem Pfeil durchbohrt hatte, ein weitere glückliche Begebenheit. Schlussfolgernd, dass er nicht sofort hingerichtet werden würde, wenn er jetzt nichts dummes anstellte, ließ er auch vorsichtshalber schon mal seine Hände nach oben wandern.
    „Ich bin Melford, doch glaube ich nicht das euch mein Name weiterhelfen wird.“, gab der Handwerker zu bedenken und versuchte in der Dunkelheit die Frau, die ihn gerade bedrohte, etwas genauer zu betrachten. Abgesehen von ihrer Statur, konnte er allerdings nichts genaueres erkennen. „Nun...außer ihr hab Verwandtschaft auf dem Festland in Montera? Nunja, wie dem auch sei. Ich bin eigentlich auf dem Weg nach Tooshoo. Unglücklicherweise bin ich vom Weg abgekommen, so dass ich mein Ziel vor Einbruch der Nacht nicht erreichen konnte.“, erklärte er ruhig. Zumindest so ruhig wie jemand sein kann, der jederzeit von einem Pfeil durchbohrt werden konnte. „Ihr könnt mich nicht zufällig sagen, ob ich auf dem richtigen Weg bin, oder mich sogar hinführen?“, fügte er noch hoffnungsvoll hinzu.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Der Fremde war vom Festland? Interessant! Freiya hatte das Festland hinter sich gelassen. Und damit eine Menge unerfreuliche Dinge. Aber da waren immer noch Erinnerungen, die sie nicht zuordnen konnte. Erinnerungen mit dem unbekannten Schwarzhaarigen, die sie begleiteten, seit diese Goblin-Kreaturen sie angegriffen hatten. Wie lange das schon her war ... wie lange sie nun mit diesen Erinnerungslücken lebte...
    Es war nicht der richtige Augenblick, um in Grübeleien zu verfallen. Noch war sie nicht sicher, ob sie dem Fremden einfach so den Weg zum Baum zeigen konnte. So entspannte sie ihre Haltung zwar ein wenig, blieb aber weiterhin auf der Hut:
    "Das stimmt, ich kenne Euren Namen tatsächlich nicht, auch wenn ich selbst vom Festland komme. Was wollt Ihr in Tooshoo?"

  5. Beiträge anzeigen #385
    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Nienor ist offline
    Nachdem sie den steilen Klippenpfad am Kastell überwunden hatten, war Nienor aufgesessen und hatte Zephir mit geübten Bewegungen in Schritt versetzt, so dass Dumak ihr ohne Eile folgen konnte, obwohl sie ritt.
    »Ich habe gehört, dass der große Baum Tooshoo wieder die Heimat der Waldläufer und Druiden gerworden ist, nachdem sie eine Weile im Bluttal gelebt hatten«, sagte sie zu dem Barden, der neben ihr lief.
    Der Weg schlängelte sich durch den dichten Wald jenseits der großen Brücke, die sie gerade passiert hatten. Langsam führte die abschüssige Straße immer tiefer in das Gelände, das alsbald feuchter und sumpfiger wurde. Hier und da hörten sie Blutfliegen in der Ferne summen, wenn diese auf ihrer Jagd näher an die Straße kamen, aber zum Glück kreuzte sich nie der Weg eines Blutfliegen- oder Sumpfwespenschwarms mit dem Nienors und Dumaks. So blieben die beiden unbehelligt und selbst Zephir ließ sich nicht von dem feindlichen Getier aus der Ruhe bringen und zeigte so seine Qualitäten als kampferprobtes Streitross.

    Nur Gomez schnüffelte hier und da im Unterholz und Dumak musste ihn das eine oder andere mal mit einem Pfeifen wieder zurück holen, damit er nicht vollends dem eigenen Jagstrieb nachging und in der Sumpflandschaft verschwand. Irgendwann wurde die bis dahin feste Straße dann durch eine Stegkonstruktion aus Holz ersetzt. Nienor stieg ab, denn sie wusste nicht, ob der hölzerne Belag Ross und Reiter zusammen trug oder ob es nicht ratsamer war, das Gewicht etwas zu verteilen. So nahm sie Zephir an den Zügeln und ließ ihn hinter sich her trotten, während sie dem großen Baum, der in der Ferne aufgetaucht war, immer näher kamen.

  6. Beiträge anzeigen #386
    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Dumak ist offline
    Bald war das kleine Dorf rund um den Baum erreicht, doch machten die beiden hier nicht halt. Sie hatten vereinbart, heute noch durch den Orkwald bis zur Silberseburg zu reisen. Dumak nahm seine Laute vom Rücken und stimmte eine lustige Weise an, die die Zeit des Wanderns verkürzen wollte. Zu einer einfachen Melodie sang folgendes:
    »Es wartet seit langem das Bier nun im Faß,
    vor Trauer ist es schon von Tränen ganz naß.
    Will keiner der Gäste es denn heut noch trinken?
    Auf all ihr Humpenkipper, ihr sonst so flinken,
    ihr immer so durstigen Kneipenstammzecher,
    bestellt euch beim Wirte sofort einen Becher.
    Trink Brüderlein, trink Brüderlein, trink Brüderlein, trink.«

    Er pfiff sich noch eins mit der selben Melodie und spielte dann einfach so weiter auf dem Instrument, während er neben Nienor über die Stege Tooshoos lief. Doch bald hatten sie die Siedlung hinter sich gelassen, ohne anzuhalten.
    »Der Wein steht tief unten im dunkelsten Keller,
    wollt zahlen dafür etwa ihr keinen Heller?
    Er wird essigsauer vor Kummer und Gram,
    drum ran an die Theke und das nicht zu lahm!
    Gießt hinter den süßen, gekelterten Wein
    es wird euer Schad (und des Wirtes) nicht sein.
    Trink Brüderlein, trink Brüderlein, trink Brüderlein, trink«, sang er gut gelaunt weiter.

    Gomez fiel mit einem Jaulen ein, doch folgte er dabei natürlich weder der Melodie, noch hielt er das Tempo.
    »Hey, hör gefälligstz du, anstatt meinen Vortrag zu stören«, lachte der Barde und sang dann weiter.
    »Und wer jetzt noch steht und auch nun noch nicht lallt,
    dem sag ich bestimmt nicht in strengem Ton: Halt!
    Ich lade ihn ein auf seine eigenen Kosten
    Es gibt da noch etwas, das läßt Schwerter rosten.
    Die Hornhaut im Hals wir mit Feuerlikör testen,
    doch was macht der Wirt dann mit unseren Resten?
    Schwank Brüderlein, schwank Brüderlein, schwank Brüderlein, fall.«

    Das Lied war aus und Tooshoo lag hinter ihnen. Der Orkwald erwartete sie und danach folgten schon der Silbersee und die Burg, die sie heute noch erreichen wollten.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Nicht weit vom Fuß des Baumes

    Dass sein Gegenüber ebenfalls vom Festland kam, beruhigte den Handwerker ein wenig. Es mochte zwar nicht viel sein, doch auf diese kleine Gemeinsamkeit konnte man aufbauen: Vertrauen schaffen im besten Fall! Wie schwierig dies werden würde, musste sich noch herausstellen.
    Melford erkannte allerdings sogleich, dass sie in Erwägung zog ihn an sein Ziel zu führen. Warum sonst, sollte sie ihn schließlich fragen, was er in Tooshoo denn genau wollte? Jetzt musste er nur noch ihre Zweifel zerstreuen und ihr zeigen, dass er keine schlechten Absichten hatte. Ihr Interesse an seinen Beweggründen gab ihm auch Anlass zu vermuten, dass sie womöglich am Schutz des Ortes interessiert war. Wenn vielleicht keine direkte Wächterin Tooshoos, so musste ihr jener Ort doch zumindest im Herzen etwas bedeuten. Genug auf jeden Fall, um nicht jeden Herumtreiber für ein paar glänzende Münzen sogleich hinzuführen.

    „Schön jemanden aus der Heimat zu treffen. Wenn auch unter etwas verzwickten Umständen.“, gab der Schwarzhaarige zu und kratzte sich nachdenklich am Bart. Obwohl die Dame eine aufrichtige Person zu sein schien, so wusste er leider zu wenig über ihre Zugehörigkeit, noch über die Verhältnisse des Waldvolkes zum Rest Argaans. Dem Handwerker war zwar bekannt, dass sich die Waldläufer und Druiden hier um Tooshoo herum aufhalten sollten, doch wo genau hatte er leider verpasst zu erfragen. Vielleicht versteckten sie sich vor den restlichen Bewohnern der Insel, so wie sie einst in Beria hatten Zuflucht suchen müssen. Oder aber sie lebten wieder im Einklang mit dem gemeinen Volk, so wie damals in Silden? Da er selbst keine genaueren Informationen hatte, galt es Vorsicht walten zu lassen:
    „Nun, ohne euch genaue Auskunft darüber geben zu können, wen ich genau aufsuchen möchte, so kann ich euch dennoch verraten, dass ich auf den Suche nach einigen Bekanntschaften vom Festland bin.“, gab er schließlich zu erkennen und führte noch hinzu: „Sie müssten schon vor einigen Jahren hier Fuß auf dieses Fleckchen Land gesetzt haben, während ich selbst in der Heimat zurück geblieben war. Mir ist bewusst, dass mein Wort nicht viel bedeuten mag, doch versichere ich euch, dass ich Tooshoo und seinen Bewohnern nichts böses will. Und falls es etwas gibt, um mir euer Vertrauen zu verdienen, so lasst es mich wissen.“, sagte er ihr und hoffte die richtigen Worte gewählt zu haben.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    So richtig rausrücken wollte dieser Melford nicht, zu wem er eigentlich wollte. Irgendwie schaffte er es mit seinen Worten offen und geheimnisvoll zugleich zu sein. Das musste man auch erst einmal schaffen. Aber Freiya bemerkte, dass er sie wirklich versuchte zu überzeugen, dass er harmlos war. Sollte sie es riskieren und ihm den Baum zeigen, in der Hoffnung, dass die anderen ihn eventuell kannten oder wenn nicht, er schon sehen würde, was er davon hatte?
    Freiya wollte etwas erwidern, doch die Worte blieben ihr im Mund stecken, als sie plötzlich Ronjas und Ricklens Stimmen vernahm, die wieder näher gekommen waren.
    "Du kannst doch auch mal zugeben, dass du im Unrecht bist", giftete Ronja.
    "Warum soll ich das, wenn ich es nicht bin?", brummte der Jäger.
    "Dieser sture Esel will einfach nicht einsehen, dass er sich irrt", echauffierte Ronja sich nun bei Freiya, als sie neben ihr angekommen waren. "Komm doch mal bitte mit und sieh dir - huch, wer ist das denn?"
    "Das ist Melford vom Festland. Er hat von Tooshoo gehört und sucht den Weg dahin", erwiderte die Rothaarige. "Wir haben uns kurz unterhalten."
    Ricklen und Ronja musterten Melford in der Dunkelheit. Dann sagte Ricklen zu Freiya gewandt: "Und? Traust du ihm?"
    Freiya schwieg einen Augenblick, dann sagte sie:
    "Ja - vorerst."
    "Dann gehen wir. Hier ist heute nichts zu holen", sagte Ricklen schließlich.
    "Kein Wunder bei eurem Gekeife. Das hat man bis nach Thorniara gehört", brummte Freiya. Dann wandte sie sich Melford zu: "Kommt, eigentlich seid Ihr sehr nah am Baum. Wäre es Tag, hättet Ihr Tooshoo sicherlich von alleine gefunden. Aber hier im Sumpf muss man vorsichtig sein, es könnten unschöne Überraschungen lauern. Wir kennen den kürzesten Weg. Ich bin übrigens Freiya, das sind Ricklen und Ronja."

    Freiya und Ronja gingen voran, gefolgt von Melford und schließlich Ricklen. Als sie beim Baum ankamen, ging es umständlich über Leitern und Holzplanken weiter. Das Holz hatte schon bessere Tage gesehen und Freiya bemerkte seufzend, dass sie es schon bald wieder austauschen mussten. Hier im Sumpf hatte es durch die feuchte Luft kein langes Leben. Sie erreichten nach einer ganzen Weile eine Art Flett.
    "Geht ganz schön weit runter hier", bemerkte Ronja und grinste frech zu Melford.
    "Schleich dich", sagte Ricklen, "wir wollen bei Sonnenaufgang zur neuen Jagd aufbrechen. Sei pünktlich."
    Mit einem entsprechenden Funkeln in den Augen und einem zusammengekniffenen Mund verzog sich Ronja.
    "Willkommen in Tooshoo. Ich hoffe, Ihr findet, wen oder was auch immer Ihr sucht. Hier oben aber seid Ihr sicher und willkommen. Macht Euch am besten morgen nützlich. Für heute Nacht sehen wir, dass wir noch etwas Essen auftreiben."

  9. Beiträge anzeigen #389
    Veteran Avatar von Calan
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Calan ist offline

    In einiger Entfernung

    Staunend legte Calan den Kopf in den Nacken. Hoch oben, in einem Reich, das eigentlich Bergspitzen, Wolken und Sternen vorbehalten war, erhob sich die Krone eines Baumes, der jeglicher Beschreibung spottete:
    Die Wurzeln waren wie die Ausläufer eines Gebirges und reichten noch weit in das Sumpfland, in dem der Titan wuchs. Der Stamm war ein Turm, der sich über jedes Steinbauwerk erhob und jeden Architekten und jeden Baumeister zu verspotten schien. Er hätte die größten Plätze der größten Städte der bekannten Welt eingenommen und sich weit über das Stadtbild erhoben und noch das letzte Haus in Schatten gehüllt. Die Äste, die aus ihm ragten erreichten den Umfang der größten Bäume, die Calan kannte und noch die kleinsten Zweige würden Birken trotzen können. Er trug das Laub eines ganzen Waldes, das sich in sattestem Grün vom kargen Sumpfland absetzte.
    „Bei den Göttern“ flüsterte der Varanter. Nie hatte er einen solchen Anblick erwartet! Nie hätte er es für möglich gehalten, dass ein Baum eines solchen Ausmaßen existierte, doch hier stand er, deutlich über Meilen zu sehen wie ein Leuchtfeuer der Natur.
    Nur langsam, wie in einem Schlaf, aus dem er nicht erwachen wollte, setzten sich seine Beine in Bewegung. Durch tückisches Sumpfland, in Richtung des gewachsenen Titanen. In Richtung Antworten.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Tooshoo - Baumkrone

    "...und dann hab ich den Pfeil so abgeschossen, dass die aufkommende Windböe ihn um den Baum gelenkt hat und den Oger genau zwischen die AUgen getroffen hat. Jaja...so war das.", erzählte der in grün und braun gekleidete Mann mit schon leicht ergrauten Haar an den Schläfen. Die Runde die mit ihm am Tisch saß reagierte verschieden. Jüngere machten große Augen, als er dann die Ogerhauer an seiner Kette zeigte und noch erklärte wie man die Hauer am besten aus dem Maul löst. Ältere indes verzogen die Augenbrauen, grinsten süffisant ob der Reaktion der Jüngeren oder winkten ab und nahmen einen großen Schluck vom Gebräu das zumindest für waldvölkische Verhältnisse als Kräuterbier durchging, jedoch in anderen Ecken der Insel als Schande für jegliche Reinheitsgebote oder Beleidigung aller Götter und Möchtegern-Götter durchging.
    Ornlu trank es aber gern, weil da Sumpfkraut auch drin war und es einfach ein wenig benebelte. Benebelt war es aktuell eh. Der Herbst näherte sich und jeden Morgen schien der Nebel im gesamten Sumpfgebiet dichter zu werden. Natürlich kamen sofort Gerüchte über Nebelgeister und -unholde auf. Kleine, dürre Männchen die nur Böses im Sinn hatten. Ähnlich den Goblins nur bösartiger. So böse wie sie gemacht wurden, war aber bisher nichts weiteres geschehen. Keine Vermissten, keine Toten.

    Wie auch? Sie alle lebten mittlerweile auf oder im Baum. Das einstige Schwarzwasser bewohnte niemand in der Nacht. Zu gefährlich war es manchmal. Sie hatten die Wahl dort viel Energie rein zu stecken, alles neu zu errichten und das Dorf so gut es geht zu schützen. Aber es fehlten die Kapazitäten für viele Patrouillen und auch die Bewohner selbst. Auf Tooshoo konnten sie alle unterbringen und das war gut so. Es war wie eine Burg umgeben von einen Burggraben gefährlicher Wildnis.


    "Wie geht es deiner Frau?", fragte die ältere Dame an der Theke.
    "Hey...wir sind nicht verheiratet oder sowas. Aber danke ihr geht es gut. Sie erholt sich gut.", korrigierte er und nickte dabei. Mama Hooqua nickte ebenso und lächelte, um Ornlu die grünsten Zähne zu zeigen, die er bei einem Menschen gesehen hatte. Die alte Dame liebte es Sumpfkraut zu kauen.
    "Ihr teilt euch eine Baumhöhle, seid seit Jahren immer zusammen zu sehen...was soll es denn sonst sein? Ausserdem hab ich niemals Geschichten von hier erzählt bekommen, wo Jadewolf über die Stränge schlug und gleich eine Orgie feierte. Was manche von diesen Silden erzählen und was da so ging...das sind zwei verschiedene Männer. Gib es doch zu und mach es doch mal dingfest. Eine Frau braucht die Sicherheit.", meinte die Hooqua.
    "Sie braucht das nicht. Sie weiß wie ich zu ihr stehe. Als ob es einen Unterschied macht. So ein Ring....", meinte er abweisend und lenkte dann direkt ab. "Das damals in Silden...nunja...das ist vergangen. Du warst doch auch mal jung? Hast du denn nicht die Männer verrückt gemacht?"
    Abermals wurden grüne-weißliche Zähne offenbart und der Blick verriet das alte Erinnerungen aufkamen.
    "Natürlich... aber als junges, dummes Ding. in deinem Alter war ich längst verheiratet...zum vierten Mal! Und Kinder hatte ich auch schon."

    "Vier Mal? Wo sind deine Männer und deine Kinder?" - Ihr Blick trübte sich.
    "Den Ersten holte sich der Krieg. Den Zweiten die Pocken. Den Dritten, das Schwein! Den hab ich selbst umgebracht. Und mein letzter Mann schloss sich Ethorns rebellion an. Wer weiß wo er steckt. Meine Kinder...mein Ältester starb jung. Meine beiden Mädchen leben sicher und gut verheiratet auf Höfen bei Stewark und die zwei Burschen die danach kamen segeln über die Meere auf ihrem eigenen Schiff.", erzählte sie und putzte gedankenversunken den eh niemals sauber werdenden Holzbecher.

    "Ich wollte keine schlechten Erinnerungen wecken. Dann bist du sicher stolz auf deine Kinder.", stellte er fest und Mama Hooqua nickte so stolz wie jemand nach all den Verlusten nur konnte.

    "Wird Zeit das du auch noch einige mehr machst.", sagte sie dann.
    "Keine Sorge...wir wollen das auch...", meinte er und trank aus. Die Hooqua widmete sich einen neuen Kunden der einen Eintopf haben wollte. Ornlu indes blickte wieder zum Tisch wo Jägergeschichten geteilt wurden.

    "Ich schwöre den Hirsch den ich sah, hatte ein Geweih so groß wie der Raum und war weiß und da wo er auftrat, da blühte der Boden auf. Erst wollte ich den schießen, aber dann blickte er mir in die Augen und wir verstanden einander..."

    Ornlu horchte auf.

    "...und dann verschwand er wieder im Nebel."
    "Ist doch Unsinn! So Hirsche gibt es hier nicht. Das war ein Irrlicht, du Dummkopf!"
    "Bei der Mutter! Ich weiß doch wenn mich ein irrlicht verarscht. Das war ein Hirsch, so wahr ich Leopold-Kevin heiße!"
    "Deine Mutter liebte dich wohl wirklich. Bestimmt ließ sie dich paar mal fallen. Weißer Hirsch der den Boden erblühen lässt...ist klar...."

    Und so entfachte daraus ein Streitgespräch über Mütter und wer wessen Mutter besser befriedigen konnte. Ornlu aber hatte da einen anderen Gedanken im Sinn. Eine alte Erinnerung die aufgekommen war. Der Nebel und dieser Hirsch...dem sollte er nachgehen...

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    Veteran Avatar von Calan
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    Calan ist offline

    Die Sumpfkrautplantage

    Mit einer genervten Handbewegung verscheuchte der Varanter einen Schwarm Mücken, der sich teilte und schon nach einigen Momenten wieder sammelte wie eine dunkle Wolke. Ein Unwetter, das ständig in diesem sumpfigen Tiefland zu toben schien, mit dem hohen Summen als Donnergrollen und Stichen als Blitzen. Calan verzog das Gesicht, als er sich gegen den Nacken schlug und spürte, wie sich ein Insekt unter seiner Hand in Matsch verwandelte. Angewidert streifte er sich die Hand an der Hose ab und seufzte. Wie konnten es die Menschen nur in dieser Gegend aushalten, ohne als blutleere Hüllen zu enden?

    Den Schatten des gigantischen Baumes hatte er hinter sich gelassen und den schwachen Schein der Zivilisation, der von der Ortschaft ausging, die sich um den Baum rankte. Schwarzwasser. Ein Ort voller Spinner, Baumanbeter und Bogenschützen, die ihm zielsicher das Auge aus dem Schädel schießen konnte. Der ehemalige Ordenskrieger schluckte sich also jeden Kommentar herunter und schritt, mit gleichermaßen interessierten wie angewidertem Blick, über die Holzplanken, die die Häuser und Plattformen des Ortes verbunden. Es war ihm unverständlich, doch die Bewohner Schwarzwassers schienen auf ihre Art und Weise fast schon zufrieden zu sein. Und wer weiß, vielleicht fand sich sogar der ein oder andere Mensch unter diesen unerleuchteten Heiden.

    Zögern blieb der ehemalige Nomade stehen. Eine Lichtung tat sich vor ihm auf und das Licht sickerte wie geschmolzenes Kupfer in der Abendsonne durch die wenigen Baumkronen. Ein paar Staubkörner wirbelten durch die Luft, die ihm schwer erschien, fast schon undurchdringlich.
    Er tat einen Schritt nach vorne und vergewisserte sich, dass ihn seine Sinne nicht trügten. Wie aus einem Märchen stand dort eine Hütte, als wäre sie aus einer anderen Welt hergetragen. Eine paar windschiefe Wände, ein kleiner Kamin, der physikalisch kaum Sinn machte und dahinter ein wogendes Meer von Pflanzen. Die Stirn runzelnd kam Calan näher und mit jedem Schritt verflüchtigte sich der Zauber mehr. Die aus der Anderswelt herbeigebrachte Hütte war nur eine ganz normale, leicht baufällige Holzhütte und das Blumenmeer war eine Sumpfkrautplantage (Der ehemalige Ordensritter war versucht, sofort umzukehren).
    „Hallo?“ rief er und sah, dass sich ein paar wenige Köpfe aus der Plantage hoben und jemand aus der Hütte trat. „Ich suche einen gewissen Usmu. Kann ich ihn hier finden?“

  12. Beiträge anzeigen #392
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Sumpfkrautplantagen, Südlich von Schwarzwasser

    „Osmo! Osmo!“
    Osmo schlug die Augen auf. Es pochte hinter seinen Augäpfeln. Er musste mehrmals blinzeln, bis sich das Bild zu klären schien. Irgendjemand hatte Spaß daran, das Dach der Hütte über ihm schwanken zu lassen, wie ein Schiff in stampfender See. Verdammt, was lag da auf ihm?
    Osmo richtete sich keuchend in der dunklen Ecke zwischen leeren Körben und Holzkisten auf. Warum nochmal lag er hier in der unbequemsten Ecke der Hütte?
    Dann griff er nach dem komischen etwa kissengroßen gummiartigen Klops. Er musste zweimal hingucken, bevor er im fahlen Lichtschein erkannte, was es war - ein totes Huhn. Osmo verzog angewidert das Gesicht.
    „Hey Marjorie, was ist das hier?“
    Das Gesicht des jungen Mädchens, das ihn geweckt hatte, schob sich in sein Sichtfeld.
    „Eigentlich wollten wir es braten, doch du meintest, du könntest es wiedererwecken. Nachdem du es versucht hattest, wollte es niemand mehr essen. Jarko hatte Angst, es würde dann in seinem Mund aufwachen. Du erinnerst dich doch noch an das Fest?“ Das Mädchen mit den eingefallenen Wangen und dem fleckigen Kleid aus Sackleinen kiekste kurz, wohl bei dem Gedanken an Jarkos dummes Gesicht.
    Osmo erinnerte sich ... an irgendwas ... ganz dunkel. Jedenfalls hörte sich das nicht ganz unwahrscheinlich an.
    „Was haben wir nochmal gefeiert?“
    „Das Julfest.“
    Osmo erhob sich und streckte seine starren Glieder.
    „Aber Jul ist doch ein Fest der Nordmarer und Innos-Verehrer.“
    „Halfdan ist Nordmarer.“
    Osmos Blick viel auf eine Gestalt im Türrahmen. In der Fensterlosen Hütte nicht genug Licht, um alles zu erkennen, aber Osmo war sich sicher, dass er das Gesicht noch nie gesehen hatte.
    „Aber Halfdan war doch gestern gar nicht dabei.“, entgegnete er Marjorie.
    „Shakes hat gesagt, dass wir stellvertretend für ihn feiern.“
    Osmo schüttelte ungläubig den Kopf. Warum hatte er da nochmal mitgemacht?
    „Warum habe ich da nochmal mitgemacht?“ Hatte er das laut gesagt?
    „Shakes hat dir versprochen, dass du seine neueste Krautzüchtung testen darfst, den Weltenbrecher.“
    Osmo nickte nachdenklich. Jetzt erinnerte er sich wirklich. Shakes war zum Baum gekommen und hatte Versuchskaninchen gesucht. Halfdan hatte aber keine gefangen gehabt. Warum auch, der myrtanische Küstenläufer war schließlich nur für ein paar Monde zur Kur nach Argaan gekommen. Doch Ornlu meinte, es wäre wichtig, dass man das Zeug testete, um durch den Verkauf toxischer Substanzen nicht die Anreise eines mit Mistgabeln und Fackeln bewaffneten Mobs aus Stewark zu provozieren. Allerdings habe das für ihn - wie hatte er sich ausgedrückt? - keine primäre oder sekundäre Priorität. Kein Wunder also, dass das an Osmo hängen geblieben war. Immerhin hatte man ihm ein Festessen in Aussicht gestellt.
    Plötzlich fühlte er ein aufblähendes Gefühl in der Höhe seine Bauchnabels, das sich eilends nach oben ausbreitete. Seine Rechte schnellte vor seinen Mund. Eilig drückte er sich an dem Neuankömmling vorbei ins Freie, beugte sich vorn über am Rande des stetig weiter zuwuchernden Kanals, der früher einmal den Strand mit Schwarzwasser verbunden hatte. Er würgte und schluckte und würgte noch mehr. Wir ein Ballen drängte sich der Kloß aus seinem Hals. Dann kam der erste Schwall, darauf der zweite. Dann etwas dünnflüssiges, dann war es vorbei.
    Osmo starrte schwer atmend den Bröckelchen des Festessens vom Vortag hinterher, die mit leisem Glucksen in den dickflüssigen Fluten des aufgewirbelten Schlamms am Rande des Röhrichts versanken. Kurz dachte er darüber nach, ob seine Morgengabe den Kanal schneller versanden lassen würde oder die mitgekommene Magensäure den Effekt ausgleichen würde.
    Der Gedankengang nutzte aber nicht lange, um seine Aufmerksamkeit von seiner höllisch brennenden Speiseröhre abzulenken.
    Osmo wischte sich den Mund ab. Erst jetzt bemerkte er das volle Ausmaß des Malheurs. Seine ganze Kleidung war voller dreckiger Federn und lehmigen Flecken.
    Gut dass nur sein Magen und keine Welt zusammengebrochen war.
    Er schleppte sich hinüber zur Regentonne neben der Hütte und steckte erstmal seinen Kopf in das kühle aber leicht brackig duftende Nass. Sobald er ihn wieder herauszog ging es ihm schon besser. Dann zog er sein Gewandt über den Kopf und tunkte auch dieses in die Tonne, walgte und knetete es nackt, wie er war, mehrere Runden kräftig durch, zog es wieder heraus, wrang es über dem Steg vor der Hütte auf die sowieso schon etwas glitschigen Bohlen aus und streifte es sich wieder über. Die Arbeiter auf den Feldern hatte das Schauspiel kein bisschen irritiert. Sie kannten das schon.
    „Osmo, jetzt kann das Wasser keiner mehr trinken!“, meinte Marjorie vorwurfsvoll.
    Kritisch schaute er in die Wolken, bevor er „Kein Problem!“, erwiderte, kurzerhand das ganze Fass auskippte und es leer wieder unter das Ende der hölzernen Dachrinne stellte, „Nach dem Mittagsregen ist es wieder frisch gefüllt.“
    Nun, nachdem er sich frisch gemacht hatte, zeigte er auf den Neuankömmling.
    „Wer ist der Kerl?“
    „Er wollte zu einem Usmu. Shakes meinte, er will zu dir.“
    „Das passt schon, auch wenn ich Usmu nur an jedem zweiten Innostag heiße, wenn mich jemand beim Zähneputzen nach meinem Namen fragt.“
    Er winkte dem Kerl ihm zu folgen.
    „Ich muss zurück zu Tooshoo. Du kannst mir auf dem Weg erzählen, was du willst. Meinetwegen auch deine ganze dramatische Kindheit.“ Osmo lächelte freundlich. Er meinte das absolut ernst. Es gabt nichts interessanteres als dramatische Kindheiten.
    „Achja, Prinzessin, danke fürs Wecken. Äh und das Huhn kannst du behalten. Schmeiß es am besten in den Sumpf. Wenn es sich nicht mehr erwecken lässt, ist es definitiv nicht mehr zum Verzehr geeignet.“
    „Gern geschehen!“
    Ohne Rücksicht auf Verluste stapfte Osmo los in Richtung des verlassenen Dorfs.
    Es war ein glorreicher Tag.

    Larah
    Geändert von Das Waldvolk (25.12.2020 um 01:14 Uhr)

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Es war einer dieser üblichen Tage auf den Plattformen von Tooshoo: Wie jeden Tag trainierten die Wächter des heiligen Baumes auf der für sie vorgesehenen Plattform unter den strengen Augen ihres Hauptmannes. Auch hier konnte man spüren, dass sich die kalten Monate langsam dem Ende näherten. Zwar zog noch immer hier und da ein frostiger Windhauch durch die Kronen der "Waldburg" wie der ein oder andere sie gerne nannte, doch war es die Sonne die ihre Strahlen dann wieder wärmend in angenehmen Strahlen durch das Geäst des Baumes sandte. Eine schöne Abwechslung.

    "Stand, du verlierst zu leicht Gleichgewicht!" ein leichter Tritt gegen den angewinkelten Fuß ließ den jungen Wächter direkt ein wenig zusammen sacken. "Arm höher, du blockierst dir die Sicht!" der nächste bekam einen leichten Schubser gegen den Unterarm verpasst, welcher ihm direkt ins Gesicht wanderte. Ruhig ging der Hauptmann von Schüler zu Schüler. Hier eine Haltung korrigiert, da gezeigt was passieren würde, behielte man die Fehler in einem Kampfszenario. Wo die Älteren langsam an Kondition verloren mangelte es den Jungen wiederum an Erfahrung. Und von denen die noch voll im Saft standen UND Erfahrung mitbrachten? Tja, von denen war eher wenig zu sehen, hatte Ryu sie doch zu den anspruchsvolleren Diensten abkommandiert. Das Training dieser Männer sollte nach Schichtende stattfinden.

    Generell hatte der Hauptmann das Tagesprogramm mittlerweile so verändert, dass die Gruppen der Wächter gemischt auftraten: Von jung bis alt waren die Truppen gemischt damit jeder voneinander profitieren und lernen konnte. Die Jungen mit ihrem Ideenreichtum, die Erfahrenen die die Brücke bildeten aus Können und Kraft, während die Veteranen meist mit ihrer Erfahrung auftrumpfen konnten. Es war schwer das ganze auszubalancieren und so kam es immer wieder vor, dass aufgrund der Mängel der einen Sparte mit der anderen aufgefüllt werden musste. Hier und da gab es dann ein paar Sondereinheiten unter den wachsamen Augen des Templers zu absolvieren in denen er sich selbst penibelst darum kümmerte, Fehler und schlechte Angewohnheiten am Schwert auszubessern. Das mochte nicht immer ganz sanft ablaufen, doch trug es schnell Früchte.

    Spätestens nach dem zweiten mal in denen man vom hiesigen Schwertmeister auf das harte Holz der Plattform befördert wurde oder mehrere blaue Flecken davon getragen hatte, ging es den Rekruten und Wächtern schnell in Fleisch und Blut über. Vor allem bei denen, die eine Karriere als Jäger anstrebten war deutlicher Enthusiasmus bemerkbar. Sie legten sich vermehrt ins Zeug, manchmal zu motiviert... Was ihnen wiederum Konzentration und Fokus auf das Wesentliche nahm. Hier und da erinnerten sie ihn auch an die Zeiten in denen er unter Gor Na Jan geübt hatte. Dickköpfig. Sturr. Und doch immer begierig die nächste Lektion zu beginnen. Wie es dem kahlen Krieger wohl gerade ging? Wo er war? In den letzten Jahren hatte der Hüter immer mehr das Gefühl für die Zeit verloren, lebte vom einen Tag in den nächsten und... Tat was er tat. Das Ausbilden der Wächter, das regelmäßige Begleiten von Jagdtrupps und das Instandhalten der Waffenkammern waren sein täglich Brot geworden. Manche tuschelten davon, dass "der Wyvern" wohl schläfrig geworden war und irgendwie... Mochte der Eindruck entstanden sein für jene, die ihn nicht bei der Jagd beobachtet hatten. Oft genug hatte er es mit den Bestien in den Sümpfen aufgenommen, aber auch verirrte Möchtegernjäger an den Rändern der Sümpfe gestellt die drohten das Gleichgewicht vor Ort zu bedrohen. Ein wenig war ihm ja das Gefühl von echten Herausforderungen verloren gegangen, doch war es ein Verlust der ihn nicht zermürbte. Lediglich... Langweilte.

    "Hauptmann? Hauptmann, träumst du schon wieder von diesem Pfanner-Gesöff?" drang schließlich eine vertraute Stimme an sein Ohr. "Was? Das geht dich 'nen feuchten Dreck an! Was ist denn?" Ryu schüttelte den Kopf, die Augen dabei kurz geschlossen. Als dann aufblickte, stand einer der Wächter neben ihm die er zuvor noch ermahnt hatte nicht wie ein Irrer sein Schwert verkehrt herum zu halten. "Wir stehen hier nun schon eine ganze Weile... I-i-ist das Teil der Übung?" der Templer blickte nach oben gen Sonne. Tatsächlich hatte er die armen Kerle wohl eine ganze Weile stehen lassen. Zumindest anhand des Sonnenstandes und dem Zittern einiger Schüler nach zu urteilen hatte er mal wieder die Zeit vergessen. "Ährm..." er fuhr mit der Hand in den braunen Schopf, runzelte die Stirn und begann dann entsprechend zu gestikulieren. "Natürlich! Wie kannst du meine genialen Methoden nur anzweifeln!? Ihr sollt lernen eure Haltungen zu wahren und das für möglichst lange Zeit! Nur so brennt sich das bei euch ein, jawoll ja! Aber gut, dann gehen wir jetzt über zur den Ausdauer-Übungen." Er stellte sich wieder zentral vor die schwitzende Meute. "Ihr alle! Lockern, leicht hüpfen und die Glieder ausschütteln! Und wehe einer von euch schüttelt dieses mal das in seiner Hose, dann kann er sich bald bei den Damen einreihen! Und danach runter und Liegestützen bis ich sage, dass ihr aufhören könnt! Los! Los! Los!"

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    Sumpfkrautplantagen, Südlich von Schwarzwasser

    Skeptisch, fast schon angewidert betrachtete Calan die Gestalt, die da vor ihm stand. Dieser 'Osmo' wie er wohl wirklich hieß, hatte das Kunststück vollbracht frisch gewaschen auszusehen, dass sich die Bewohner des Thorniaraer Slums von ihm abgewandt hätten. Seine Haare waren noch struppelig und nass und tropften auf den Boden und sein Gewand, dass einen heterogenen Braunton angenommen hatte. Die ursprüngliche Farbe ließ sich nur noch erahnen. Zumindest hatte der Heide den Anstand, seine Scham zu verdecken, wenn er vor ihm stand. Dafür konnte er ihm fast den Anblick seines nackten Hinterns verzeihen, als er sich 'wusch'. Naja, fast.
    Der Varanter zögerte noch einen Moment, die Stimme zu erheben. War diese traurige Gestalt wirklich die Person, die er suchte. Wie sollte so einer ihm helfen können? Ein Baumanbeter, dessen Gehirn vermutlich vom Sumpfkrautkonsum vermatscht wurde, der weder Anstand noch Reue kannte? Er atmete tief aus.
    „Du bist Osmo?“ fragte er knapp und der Mann nickte eifrig wie ein kleines Kind.

    „Osmo bin ich, weitbekannt, von der Mitte bis zum Rand!“
    sagte er und breitete die Arme aus, als hätte er ein besonders kompliziertes Kunststück vollbracht. Wassertropfen spritzen in alle Richtungen als hätte sich ein Hund trocken geschüttelt.

    Calan runzelte die Stirn. Warum nur. Warum musste er immer an solche Leute geraten? Ob dieser Osmo wohl in irgend einer Weise mit Silohtar verwandt war? „Gut, ich hörte du kannst mir helfen bei einer gewissen Sache...“

    Die Mundwinkel des scheinbar Irren zuckten noch oben. Er tat einen Schritt nach vorne, hakte sich mit einem Arm bei Calan unter und zog ihn den Weg entlang.
    „WIE kann OSmo dir HELfen?“ fragte er, wobei seine Stimme bei jeder Silbe einen unerwarteten Sprung in der Tonhöhe machte wie ein kaputtes Signalhorn. Der Varanter spürte einen (durchaus erwarteten) Wunsch auf der Stelle umzukehren und wegzurennen. Weit weg. Calan widerstand dem Drang und riss sich stattdessen aus Osmos Umklammerung.
    „Ich… ähm… also.“
    Bei den Göttern, wie sollte man sein Vorhaben nur erklären? „Ich brauche ein Mittel. Ein Kraut oder irgendwas… das mich in direkte Verbindung mit Innos setzen kann. Sumpfkraut ist zu schwach, ich hörte, du hast vielleicht etwas, mit dem ich erreichen kann, was ich suche.“

    „Häh?“ sagte der nun scheinbar vollkommen verwirrte Osmo und zog erst die eine Augenbraue hoch, holte dann die andere nach. „Elablo… erabo… erkläre das mal genauer!“

    „Innos hat mich verlassen!“ rief Calan forsch und blieb stehen. „Ich habe ihm für Jahre treu gedient, und er hat mich verlassen, als ich seinen Beistand am dringendsten brauchte. Er antwortet nicht auf meine Gebete, er erscheint mir nicht im Traum… also muss ich zu ihm kommen. Ich MUSS wissen, warum er mich verlassen hat! Ich muss es wissen, und wenn ich dafür Dinge tun muss, die kein innosfürchtiger Mensch tun sollte. Also kannst du mir nun helfen oder nicht?“

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    Auf den Stegen nach Schwarzwasser, am südlichen Fuße von Tooshoo

    „Innos treffen?“ Osmo zog die Stirn so stark in Kraus, dass etwas getrockneter Lehm von den Falten bröckelte und der Staub ihm die Tränen in die Augen trieb. Für einen Moment blinzelte er kräftig, bevor er sich wieder konzentrierte.
    „Nun ... so ....äh ... so funktioniert das ni... äh ...“, Osmo stockte, als er die aufkeimende Enttäuschung auf Calans Gesicht ihre Schatten voraus werfen sah.
    Er hielt inne, setzte sich mitten auf den Steg im Schneidersitz hin und legte sein Kinn auf die rechte Faust in einer formvollendeten Denkerpose.
    Osmo wusste, dass das nicht funktionierte und so schon gar nicht. Innos würde ihm was husten. Was dieser Calan brauchte, war ein ordentliches Brandopfer, eine Zeige, eine Hexe oder wenigstens ein paar Räucherstäbchen. Der Feuergott wusste einfach nicht was gut war. Da war das gute Sumpfkraut doch reine Verschwendung. Sumpfkraut für Innos, das war das neue Perlen vor die Säue.
    Doch irgendetwas störte Osmo. Sein Schädel fing leicht an zu pochen. Moment, gleich hatte er es. Das Klopfen wurde stärker. Ja da war es im hintersten Kämmerchen seines blitzgescheiten Denkapparats.
    Das Wummern schien ihn beinahe zu überwältigen. Osmo schwankte, während er undeutliche tiefe Laute ausstieß, einem Bellen nicht unähnlich, die er mantraartig wiederholte. Nur gut, dass er bereits saß, andernfalls wäre er womöglich noch umgekippt.
    Dann hatte er es. Vor seinen Augen explodierten Farben: Erst Pistazie, Hopfen, Apfel, Grünspan, Pinienreif, Eisgrün und Jade, dann Seetang, Lindengrün und Smaragd, Gras, Avocado und Moos, anschließend Kresse, Türkis und Lorbeerzweig, Oliv, Waldmeister und Vitriol und schließlich Nadelwald, Opal und Flaschengrün.
    Was!? ... Das durfte doch nicht wahr sein! Warum war ihm das nicht früher eingefallen? Zu viel Logik, das war hier das Problem - offenbar auch Calans Problem. Natürlich war der Sonnenanbeter nicht früher darauf gekommen, aber immerhin früher als Osmo. Gut, Osmo hatte ja schließlich auch erst viel Später angefangen darüber nachzudenken – viel, viel, viel später. Wer wollte es ihm verdenken?
    Man musste schon ordentlich Verzweiflung angehäuft haben, um die Logik angemessen über Bord zu werfen – zumindest, wenn man kein so brillanter Geist war wie Osmo.
    Osmo löste sich vom Eigenlob und kehrte zu dem winzigen Funken Erkenntnis zurück, der sich ihm offenbart hatte.
    Es war so strahlend klar, wie ein Gebirgsbach in dem der Widerschein der Sonne an einem Wolkenlosen Tag glitzerte.
    „Aber natürlich, natürlich ... natürlich funktioniert das.“
    Ganz und gar euphorisch sprang Osmo auf und sprintete – nein, zuerst taumelte er eher, wie ein Betrunkener – dem Baum entgegen.
    Wer war er, sich den unendlichen Möglichkeiten göttlicher Offenbarung entgegenzustellen? Wer war er, es zu wagen die Unmöglichkeit einer transzendenten Begegnung kategorisch zu konstatieren und als unwiderrufliches unfehlbares Dogma zu postulieren?
    Und überhaupt? Was interessierte ihn Innos? Osmo hatte etwas besseres - ein freiwilliges Versuchskaninchen.
    Für seinen schwankenden Gang war Osmo erstaunlich schnell, und ehe er sich versah, waren er und der verwirrt hinter ihm her trabende Calan am Fuße des großen Baumes angelangt. Osmo winkte überschwänglich in die Krone hinauf. Kurz darauf senkte sich die Plattform des großen Lastenaufzugs zu ihnen herab.
    Osmo betrat ohne Zögern das Geflecht aus Holz und Seil und deutete Calan ihm zu folgen.
    Kaum hatten beide die Plattform bestiegen, ging es hinauf in die luftigen Höhen. Osmo meinte, dass es heute schneller ging als sonst. Vermutlich hatte Hauptmann Hayabusa wieder ein paar unflätige Nachwuchswächter zum Straftraining an der Seilwinde verdonnert.
    Nicht lange, dann waren sie an der Öffnung noch nicht ganz auf halber Höhe des Baumes angekommen, die dieser Tage einen der wenigen Zugänge zu Tooshoo darstellte.
    Gemeinsam stiegen sie von der Plattform und passierten die Wächter, die dort Dienst taten.
    „Er gehört zu mir“, verkündete Osmo stolz und betrat den Baum. Wie die beiden Wächter Osmos Begleiter mitleidig nachschauten, bemerkte er nicht.
    Ungebremst rauschte er vorbei an den dicken uns stabilen Wänden des Stammes ins Innere, die Wunder um ihn herum keines Blickes würdigend – schnurstracks in die Heilkammer und deren hintersten Winkel – sein Reich, wo er seine Schätze aufbewahrte.
    „Schwarzer Weiser, Weiser Schwarzer, Traumruf, Traumfrau, Nachtschatten, Kurschatten, ...“, brabbelte Osmo vor sich hin, während er mit der Hand durch die Auslagen fuhr. Dabei betatschte er die einzelnen gerollten Sumpfkrautzigarren, prüfte sie auf ihren Trocknungsgrad, ihre Viskosität und ihren Fermentierungsgrad.
    Schließlich fand er, was er gesucht hatte: „Ah da: Gleißendes Licht!“
    Triumphierend zog er einen länglichen schmalen Sumpfkrautstängel hervor, hielt ihn sich genüsslich unter die Nase und sog mit einem genießerischen Atemzug das kräftige Aroma in seinen Riechkolben.
    „Ist das ein guter Jahrgang? Ist das ein guter Jahrgang? Ja, das ist ein guter Jahrgang!“, vergewisserte er sich siegesgewiss, als würde er einem preisgekrönten Hündchen den Kopf tätscheln.
    Osmo zückte ein Messer, schnitt den Stängel an einem Ende an. Anschließend griff er nach einer Lunte, die neben der Feuerstelle der Heilkammer bereitlag. Er entzündete die Lunte am Feuer der stetig geschürten Herdstelle, um mit ihr wiederum das Kraut zu anzustecken. Er machte das so, seit ihm mal ein besonders hervorragender Jahrgang beim Anzünden direkt ins Feuer gefallen war. Sowas musste schließlich nicht sein. Welch ein Verlust für die Menschheit, kam ihm in den Sinn, während er daran zurückdachte.
    Osmo saugte an dem Stängel, bis das Kraut richtig glomm, schmatzte kurz, nahm noch einen Zug – natürlich nur, um sicher zu gehen. Dann stopfte er den rauchenden Stängel unwirsch seinem perplexen Begleiter in den Mundwinkel.
    „Grüß Innos von mir!“

    Larah

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    Die Nacht verging zum Glück auch ohne große Probleme lediglich eine Gruppe Goblins traute sich aus einer nahen Höhle und versuchten das Lager zu überfallen. Ferum hielt sich eher im Hintergrund doch er konnte einen der frechen Biester mit einem gezielten Wurf seines Dolches verwunden so dass seine Gefährten ihn leicht niederstrecken konnten. Nachdem drei der Angreifer erledigt waren begab sich der Rest schnell in die Flucht. Goblins sind vielleicht nicht die intelligentesten Kreaturen aber auch sie erkannten einen Aussichtslosen Kampf. Die Gruppe kam ohne Verletzungen davon und es würde wohl nicht mehr Lange dauern bis sich die Sonne zeigte. "Gut gemacht Jungs den Biestern haben wirs gezeigt. Macht euch Langsam bereit für die Weiterreise es wird schon bald Morgen und je eher wir in Tooshoo sind desto besser." Shakes legte die Pfeile die in den Goblins steckten zurück in seinen Köcher und fing an sein Zeug zusammenzupacken. Auch der Rest der Gruppe folgte schnell seinen Anweisungen. Als sie dann für die Abreise bereit waren zog ein leichter Nebel über den Wald. Ferum wandte sich an Shakes "Was meinst du wird dieser Nebel ein Problem?" Der Schurke grinste leicht "Keine Sorge, der könnte sogar nützlich sein, wir kennen den Weg auswendig und der Nebel kann uns zusätzliche Deckung geben während wir uns da durchschleichen." Ferum nickte war sich aber trozdem noch etwas unsicher "Durchschleichen sagst du, wie soll das mit dem Karren gehen?" Shakes legte dem Sumpfkrautmischer eine Hand auf die Schulter. "Die Jungs wissen wie man den Karren zieht ohne großen Lärm zu verursachen bleib einfach in der Nähe und halt die Augen offen, dann wird alles gut." Und so machten sie sich wieder auf nach Tooshoo. Durch den Nebel war wie erwartet nicht viel sehen doch Shakes und seine Leute konnten sich tatsächlich ohne Problem Orientieren, während Ferum wohl ohne Hilfe völlig verloren gewesen wäre. Immer wieder mal hörte man Geräusche aus verschiedenen Richtungen und dann mal wieder komplette Stille. Schwer zu sagen was davon das schlimmere war.

    Nach einiger Zeit, Ferum war sich nicht sicher wie lange es wirklich dauerte, erreichten sie die Ausläufer des Sumpfes. -Ah schön endlich wieder hier zu sein- Dachte er sich bei dem vertrauten Anblick. Doch die Freude verblieb nicht lange den durch seine Lange Zeit in Stewark war er all die Mücken und anderen Insekten nicht mehr gewohnt die hier so heimisch waren. Auch die alten Stege sind lange nicht mehr so gut erhalten wie sie einst waren und die Ruinen von Schwarzwasser trieben fast ein paar Tränen in sein Gesicht. Auch wenn ihm alles erzählt wurde was Geschah und wie es momentan war so war es doch etwas anderes es mit eigenen Augen zu sehen. Doch er wusste auch das es gerade Wichtigeres gab als der Vergangenheit nachzutrauern. In all dem gab es auch etwas das dem Sumpfkrautmischer ins Auge stach Tooshoo. Der alte Baum war um einiges Stärker Befestigt als er es in Erinnerung hatte doch war er auch so imposant wie eh und je. -Wie ich damals nur auf die blöde Idee gekommen bin da Hochzuklettern, ich hoffe ich mache nie mehr etwas so dummes- Der Unfall war nach wie vor etwas das ihm immer wieder in Erinnerung kam aber auch davon durfte er sich nicht zu sehr beeinflussen lassen. Der einzige Weg das alles wieder gut werden würde lag Voraus nicht Zurück. Shakes begleitete die Gruppe bis zum Eingang in den Baum wo zwei Wächter standen. Sie erkannten ihn gleich und er sorgte dafür das Ferum ohne Probleme zum Hauptmann gelassen werden würde. Nachdem alles geklärt war machte er sich auf zur Sumpfkrautfarm während seine Gehilfen anfingen den Karren zu entladen. Uns so blieb es nur noch an Ferum seine Aufgabe zu erfüllen. Er fing langsam an innerhalb des Baumes hinauf zugehen, noch immer erstaunt wie massiv er war. -Ob der Baum in all den Jahren gewachsen ist.?- Letztendlich erreichte Ferum die Trainingsplattform wo der Mann mit dem er sprechen musste sich aufhalten sollte. Ein paar Wächter waren zu erkennen wie sie trainierten unter den der Aufsicht der Person die er vermutlich Suchte. "Bewahre mein Name ist Ferum ich suche nach dem Hauptmann der Wächter. Ich komme im Namen von Borran und habe einige Dinge zu besprechen."

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    "Schritt. Schritt. Stich! Nein, nein, nein! So wird das nichts. Jeffrey, du ziehst den Fuß zu langsam nach. Shelby, du hast das falsche Bein vorne. Jotaro, hör auf bei jedem Schlag "ORA!" zu schreien. Das wird sich nie durchsetzen..." orderte der Templer die übenden Wächter mit klaren Anweisungen zur Korrektur ihrer Haltungen und Verhaltensweisen bei dem was sie da gerade taten. "Also nochmal... Aufpassen!" routiniert hob er das Übungsschwert in seiner Hand an und stellte sich seitlich so, dass ihn alle beobachten konnten: Den Körper leicht angewinkelt, den linken Arm hinter den Körper gebracht und die Schwertspitze in Richtung des imaginären Gegners gerichtet nahm er seine Position ein. "Stellt euch vor ihr würdet gleiten... Als würde lediglich ein einzelnes Blatt vom Baum zwischen eure Stiefelsohlen und den Boden passen..." er huschte den ersten Schritt nach vorne und lediglich ein leises Zischen war dabei zwischen dem Holz der Plattform und seinem Stiefel zu vernehmen. "Seht ihr? Es ist eine Gewohnheitssache, jetzt nicht automatisch den linken Fuß nach vorne zu setzen wie beim Gehen. Stattdessen müsst ihr ein wenig federn, dann könnt ihr auch ewig weiter nach vorne gleiten ohne dem Gegner eine breitere Angriffsmöglichkeit zu bieten. Und dann... Der Stich. Lehnt euch nicht zuweit rein, aber erwartet auch nicht, dass das Momentum eurer Fortbewegung dazu ausreicht, jemanden niederzustrecken. Findet ein Gefühl dafür. Und wenn ihr mit dem Laufen klarkommt, übt ihr den Stich am Ende mit den Übungspuppen. Ihr werdet schon merken ob ihr durch das Ketten-Ledergeflecht kommt... Also gut. Noch einmal. Los!"

    Der Templer senkte die Waffe vorher noch einmal, drehte sie so, dass die Spitze hinter seinem Ellbogen hinweg nach oben zeigte und verneigte sich ansätzig vor den Wächtern. Diese taten es ihm gleich. Dann wandten sie sich wieder dem hin und herhuschen und stechen über die Holzplattform zu. Hachja, die blutigen Anfänger. Irgendwie fühlte er sich für einen wachen Moment dann doch sehr alt während seine müden, orange-roten Augen die Wächter in ihren teils unbeholfenen Bewegungen verfolgten. Soviel war geschehen über die letzten Jahre das ihn geformt und zu dem gemacht hatte, der er heute war. Und die Kerle dort drüben? Manch einer würde sicher auch einen langen Weg vor sich haben. Aufsteigen. Den wahren Ruf der Natur und ihrer Geister hören. Andere würden vielleicht in einem Monat an Sumpffieber verenden. Der Hüter vermisste die guten alten Zeiten. Das Reisen mit seinen Freunden. Die Gefahren und auch stumpfsinnigen Abende die sie betrunken damit verbracht hatten ihre Kleidungsstücke in Tooshoo zu verteilen und zu tanzen. Die philosophischen Diskussionen darüber, ob Zitronentee besser sei als Pfirsisch, nur um sich dann auf Sumpfbier zu einigen. Ein wenig musste der Templer grinsen. Sicher, Ornlu saß wie immer irgendwo auf dem Baum herum und tat eben seine Ornlu-Sachen. Aber da waren ja noch andere... Andrahir, sein Bruder Kynezu. Jarvo und wie sie alle hießen. Und wo steckte eigentlich die Giftspritze Vareesa? Mit verschränkten Armen schaute er, ruhig lächelnd zu, ehe ihn eine unbekannte Stimme aus seinen Gedanken riss.

    "Bewahre mein Name ist Ferum ich suche nach dem Hauptmann der Wächter. Ich komme im Namen von Borran und habe einige Dinge zu besprechen."

    Der Templer hob etwas den Blick und wandte sich dann langsam zu dem Mann um der ihn da angesprochen hatte. Mittelgroß. Braunes Haar und der übliche "Stil" des Waldvolks, wenn man es denn Stil nennen konnte. Gedeckte Kleidung, Drei-Tage-Bart. Lediglich die blauen Augen stachen zwischen der Mischung aus dem üblichen Schmutz vom Reisen und Umherkommen und dem Mangel an Barbier- und Friseurtätigkeiten heraus. "Angenommen, ich kenne den Hauptmann. Was bringt mich zu der Annahme, dass Borran etwas will, das erstens nicht mit Mehrarbeit für den Hauptmann zu tun hat? Und zweitens: Woher weiß ich, dass Borran dich geschickt hat? Hrm, naja, Bud und Terrence haben dich hoch gelassen, das wäre das eine. Aber der Rest...?"

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    Ferum sah sich den Mann genau an wie er mit verschränkten Armen da stand. Selbst wenn er nicht der Hauptmann sein sollte so war er sicher jemand der etwas zu Sagen hatte, im Gegensatz zu den Übenden im Hintergrund. Ein wenig erinnerte ihn die Lage wie er damals Artifex aufsuchte, auch er gab sich nicht sofort zu erkennen als der Stellvertretende Hauptmann. Wie naiv und unerfahren er damals war, doch inzwischen ist er um einiges Redegewandter durch seine Arbeit mit den Händlern und all den Zwielichtigen Gestalten die zu Borran kamen. "Nun ihr könnt davon ausgehen das ich Arbeit für den Hauptmann hab aber ich komme nicht mit Leeren Händen." Der Sumpfkrautmischer kramte in seiner Tasche und zog einen Stängel Sumpfkraut heraus. "Das hier nennt sich der Grüne Pfleger, meine eigene Mischung. Sie dient dazu Schmerzen zu mildern ohne den Konsumenten zu stark Beeinzuflussen vor allem im Vergleich zu dem üblichen Kraut. Ich kann selber von der Wirkung Bezeugen, hab seit Jahren Schmerzen die mit nichts wirklich zu lindern waren. Seit dem ich das hier regelmäßig Konsumiere sind sie zumindest so weit Erträglich das ich wieder ein Produktiver Teil der Gemeinschaft sein kann." Er pausierte kurz und lies das gesagte erst mal Wirken bevor er wieder ansetzte. "Wir haben jetzt eine Produktion des Grünen Pflegers in Stewark gestartet, jedoch gibt es in letzter Zeit Probleme mit der Sumpfkraut Versorgung. Borran hörte nun schon mehrmals wie Unsicher sowohl die Wege von hier nach Stewark sind wie auch die Sumpfkrautplantage selbst. Mein Auftrag lautet also den Hauptmann zu überzeugen das er sich darum kümmert alles besser Abzusichern und im Austausch erhaltet ihr Regelmäßige Lieferungen des Grünen Pflegers, das wird bei eurer Arbeit sicher Hilfreich sein." Wieder pausierte er kurz er war sich nicht sicher wie gut sein Verkaufs Talent wirklich war, von der Miene des Mannes konnte er es nicht wirklich ablesen aber er hörte ihm auf jedenfall sehr genau zu. "Falls euch mein Wort nicht genug ist hohl ich halt Shakes er wollte nur mal kurz bei der Farm vorbeischauen."

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Ein wenig skeptisch hob der Hayabusa unter den Haaren, welche ihm in Strähnen über der Stirn hingen seine rechte Augenbraue. "Grüner Pfleger, huh?" wiederholte er und begutachtete, wie der Mann, der sich ihm als Ferum vorgestellt hatte mit diesem neuartigen Kraut vor seiner Nase hantierte. Das Zeug sollte also Schmerzen lindern ohne einem die Sinne zu benebeln? Was Gor Na Jan wohl sagen würde? Für einen Augenblick erinnerte sich der Templer an die Ausbildung unter dem kahl geschorenen Hünen der sicher irgendwo auf dem Festland gerade genüsslich einen Ork mit dem eigenen Rückgrat verprügelte, welches er ihm in operativer Feinkunst mit bloßen Händen herausgerissen hatte.

    Gute Zeiten.

    Kurz schürzte der Templer die Lippen und nickte bei dieser Vorstellung ehe er sachte den Kopf schüttelte. Dann wanderten seine Erinnerungen an die Übung, welche sich darum drehte den Schmerz zu überwinden. Als er sich mit Stöcken und Knüppeln hatte verprügeln lassen und dabei stoisch den Schmerz ertragen. Und jetzt kam da ein Ferum an und erzählte etwas von Mitteln, die das eigene Empfinden von Schmerzen verdrehte. Es milderte. Ein leises, kehliges Brummen entstieg dabei den Lungen des Hüters, als überlegte er wohl, gleich einem Wyvern, jeden Moment seinen Atem einzusetzen und sein Gegenüber zu einem Häufchen Elend zu reduzieren. Doch dann blickte er über seine Schulter und beobachtete eine Weile die noch immer trainierenden Schüler. Es würde sicher nicht schaden, wenn sie ein wenig Erfahrung im Feld sammeln würden, außerhalb der üblichen Patroullien im nahen Gebiet um den Baum. Die Vorräte waren ohnehin in den letzten Wochen immer wieder ein starkes Thema und die Rationen umso mehr. Ein paar Mäuler weniger rauszuschicken und sie dabei Erfahrung sammeln lassen... Klang nicht übel. Und Borran, so sehr er auch ein Gauner und Pfennigfuchser war, war dem Waldvolk doch stets treu ergeben gewesen.

    Nun nickte Ryu sachte, löste die verschränkten Arme und stemmte stattdessen die Rechte an seine Hüfte, während er den linken Unterarm lässig auf das Schwert an seiner Seite lehnte. "Ich sag dir was, äh, Ferum, richtig? Du wärst hier nicht hoch gekommen, würdest du keiner von uns sein. Also vertrau' ich mal auf das, was du da erzählst." Natürlich würde er trotzdem noch einmal bei Shakes Erkundungen über Ferum einholen. Man konnte nie vorsichtig genug sein. Wieder begann der Templer damit, die Arme zu verschränken. Fast schon prüfend musterte er das Kerlchen vor sich dann noch einmal.

    "Das wird folgendermaßen laufen: Ich mache DICH zum Wachhabenden für die Transportbegleitung und stelle dir ein paar Jungs an die Seite. Unter EINER Bedingung: Ich will, dass du mir beweist, dass du deine Schmerzen und deinen Körper kontrollieren lernst und zeigst, dass es auch ohne Wunderkraut geht. Nur wer zeigt zu welchen Leistungen er fähig ist kann andere inspirieren und motivieren. Außerdem will ich nicht riskieren, dass die Kerle sich auf temporäre Mittel verlassen müssen wenn es mal hart auf hart kommt... Also, was sagst du?"

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    Kämpfer Avatar von Ferum
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    Ferum schaute die Imposante Gestalt vor sich genau an während er seine Antwort von sich gab. Kurz dachte er der Mann würde ihn den Baum hinunter werfen oder ähnliches doch schien er letztendlich mehr oder weniger einverstanden zu sein mit dem Auftrag. "Ich soll mich also um die Bewachung des Transportes kümmern verstehe ich das Richtig?" Der Sumpfkrautmischer musste kurz überlegen wie er darauf Antworten sollte. Er war sich sicher das es besser war seine Worte mit Bedacht zu wählen und keine Unnötigen Probleme zu Provozieren. "Nun gut ich sollte aber wohl sagen das ich weder viel Kampferfahrung noch Wissen über die Jagd habe. Das einzige was ich in diese Richtung Anbieten kann ist das Werfen mit Dolchen das ich seit ein paar Wochen übe." Wieder pausierte Ferum kurz, er hatte nicht erwartet das er selber dafür Verantwortlich gemacht werden würde. Eigentlich dachte er sich das wenn er hier alles Erledigt hatte, wieder in Stewark in Ruhe an neuen Mischungen Experimentieren und sich um den Verkauf kümmern würde. Und dann war da noch der andere Teil der Bedingungen den der Krieger an ihn stellte. Ohne den Grünen Pfleger soll er lernen seine Schmerzen zu kontrollieren ob das Überhaupt möglich war? "Nun zu deinen Bedingungen ich... wie genau soll ich mich Beweisen? Vor Jahren habe ich eine Ausbildung unter dem Stellvertretenden Hauptmann Artifex gemacht um meinen Körper zu Trainieren und zu lernen ihn zu kontrollieren. Das war vor meinem Unfall und schon lange her doch ich kann mich an die Übungen erinnern. Ich frage mich ist er zufällig hier in Tooshoo? Ich habe ihn nicht mehr gesehen seit dem Angriff der Echsen." Wieder pausierte er kurz um Luft zu holen und versuchte nicht in Erinnerungen zu gleiten. "Achja darf ich annehmen das es sich bei dir um den Hauptmann handelt und wie nennt man euch?"

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