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  1. #81 Zitieren
    .. loves to smile for you  Avatar von BlackShial
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    Das kam … unerwartet.
    Sie musste zugeben, sie hatte sicher mit vielen Reaktionen gerechnet, aber nicht mit dieser. Mehr Trotz, einem respektlosen Schnaufe, noch mehr Trotz, einem weiteren verbalen Angriff auf ihre undurchdachte Vorgehensweise und vor allem: deutlich mehr Trotz.
    Die Realität traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Lob. Das war neu.
    „Danke ... denke ich.“
    Unsicher blinzelte sie, sah das Mädchen dabei ungläubig an, schüttelte dann aber den Kopf.
    „Nein. Danke, definitiv Danke.“
    Das Schütteln hatte sich in ein Nicken gewandelt, kaum ,dass sie sich entschlossen hatte darauf einzugehen. Es war nicht nur ein einfaches Danke für das Lob. Nein, dieses Danke galt auch ihrer Einsicht. Ihrem Verständnis. Dieses Danke galt allem, was die Kleine in diesem Moment von sich gegeben hatte, womöglich dachte und was sie ausmachte.
    Vielleicht, ja nur vielleicht, hatte Avil mit der Wahl in der Bar einen wirklichen Glückstreffer gelandet. Vielleicht war das Glühwürmchen mit Abstand die beste Person, die sie hätte als Geisel wählen können.
    „Wundert mich nicht, in dir schlummert so verflucht viel Potential, dass es eine verdammt harte Arbeit sein muss, all die überschüssige Kraft zu kontrollieren.“
    Die Soldatin hatte nicht geplant, dem Mädchen ein typisches Avil-Kompliment zu machen, doch wie immer schoss es aus ihr heraus, ohne dass sie vorher darüber nachdachte, was sie mal wieder damit falsch machen konnte.
    „Vergiss es einfach. Ich hab‘ auch nicht drüber nachgedacht und uns am Ende in Gefahr gebracht. Ich denke, wir sind quitt. Zumindest in dieser Sache.“
    Mit einem verschmitzen Lächeln auf den Lippen wandte sich die Asari um und zog mit dem Fuß den Vorhang wieder gerade, sie die durch ihren wirbelnden Aufsprung vollkommen verschoben hatte. Ein zeitgleiches Abwinken mit der Linken signalisierte, dass die Sache für sie schon wieder gegessen war.
    Die Sache mit der Entladung, nicht die Ohrfeige. Aber ihrem Stolz wegen, würde sie das natürlich niemals ansprechen.
    Schnaufend lies sich die Blaue zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Abend – oder war es gar schon späte Nacht? – auf den Boden sinken, lies es sich aber nicht nehmen mit der Handfläche neben sich auf den Boden zu pochen.
    „Ich kann und werd‘ dir nicht verbieten zu schlafen.“
    Ein erneutes Lächeln umspielte ihre Lippen. Kein Anfassen, aber niemand hatte etwas davon gesagt, dass sie keine weiteren Anspielungen machen durfte. Unbewusst natürlich. Alles vollkommen unbewusst.
    „Du darfst dich auch anlehnen.“

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  2. #82 Zitieren
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    Die Müdigkeit überkam Delia mit einer solchen Wucht, dass sie gerade noch im Stande war schwach zu lächeln, als die Asari sich bei ihr bedankte. Bedankte für ... ein Kompliment? Wofür auch immer ... Die plötzliche Stille und Ruhe, die sich nach all dem Tohuwabohu in den letzten Minuten über den Raum legte, schien ihr auch den letzten Willen zum Widerstand genommen zu haben.
    „Wundert mich nicht, in dir schlummert so verflucht viel Potential, dass es eine verdammt harte Arbeit sein muss, all die überschüssige Kraft zu kontrollieren.“
    Müde Augen blickten zu der Asari auf bei diesen Worten. Worte, die ihr bisher grundsätzlich unangenehm gewesen waren. Worte, immer gespickt mit Bewunderung, mit aus Unwissenheit geborener Furcht oder selten auch mit der reinen Gier eines Militärs. Worte, die aus dem Mund dieser Asari klangen wie ein Kompliment. Keine Furcht, keine Hintergedanken, keine Abscheu. Höchstens ... Verständnis?
    Und erneut lächelte sie, unwillkürlich, unbewusst. "Da-...", begann sie, gewillt nun ihrerseits sich für das Kompliment zu bedanken, als die Asari ihr auch schon über den Mund fuhr und das kleine Pflänzchen guten Gefühls in Delias Brust begrub.
    „Vergiss es einfach. Ich hab‘ auch nicht drüber nachgedacht und uns am Ende in Gefahr gebracht. Ich denke, wir sind quitt. Zumindest in dieser Sache.“
    Unsicher blieb Delia stehen, obwohl sie das Gefühl hatte, auf einem Planeten mit mindestens doppelter Gravitation zu stehen. Sie war verwirrt, unsicher ob die Asari sich nun lustig machte oder einfach meinte, was sie sagte. Müde rieb sie sich die Augen, während die Asari damit beschäftigt war, ihr 'Nest' erneut zu richten und sich darauf niederzulassen.
    „Ich kann und werd‘ dir nicht verbieten zu schlafen“, stellte sie fest und klopfte auf den Boden neben sich.
    Delia zögerte; sie wollte sich liebend gerne hinsetzen, aber doch bitte möglichst nicht so nah an die Asari heran. Das war bisher nicht gut gegangen und wer weiß was sie im Schlaf ... Nein. Sie war keine Gefahr, nicht für ihr Leben. Voraussichtlich nicht. Oder ... ?
    Ihr Kopf fühlte sich benebelt an, sie kniff die müden Augen mehrmals zusammen und blinzelte um wach zu bleiben, und gab schließlich dem natürlichen Bedürfnis ihres Körpers nach. Langsam und vorsichtig ließ sie sich neben die Asari auf das Stück Stoff am Boden nieder, lehnte den Rücken an und atmete tief aus. Schnell gaben ihre Lider nach und sie schloss die grau-grünen Augen.
    „Du darfst dich auch anlehnen.“
    Mit einer leichten Verzögerung öffnete Delia die Augen, blickte die Asari prüfend an und warf ihr dann einen wütenden Blick zu, den nur übermüdete Menschen werfen konnten, wenn man sie am Schlafen hinderte. Sie brummte abfällig und rückte zur Antwort so weit von der Asari ab, wie es der Vorhang auf dem sie saß, zuließ.
    "Wehe du tötest mich im Schlaf", murmelte sie noch, gefolgt von einem noch leiseren - und unbeabsichtigten - "Danke", dann schloss sie ihre Augen wieder und ihr Körper kapitulierte vor all der Anspannung und Erschöpfung des Tages, alle Vorsicht und Gefahreninstinkte vergessend und schickte seine Bewohnerin in einen unruhigen Schlaf.
    Mit leicht geöffnetem Mund saß Delia da, an die Wand hinter ihr gelehnt, den Kopf im Nacken und endlich für einige Zeit in eine Welt entfliehend, in der seltsamerweise immer wieder auch diese violetten Augen auftauchten, die sie den ganzen Abend schon beschäftigt hatten. Doch daran erinnern würde sie sich am nächsten Morgen nicht mehr.
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  3. #83 Zitieren
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    Sie hatte noch überlegt, ob sie der Rothaarigen noch eine spitze Antwort geben sollte, entschied sich dann aber dagegen, als sie bemerkte, dass diese ohnehin untergegangen wäre.
    Zänkisches, kleines Biest. Aber wahrscheinlich war genau dieser Trotz das, was sie so niedlich machte. Neben all den anderen Dingen, die einem auffielen, wenn man sie einmal ansah. Ganz zu schweigen davon, dass mit jedem Mal irgendeine Kleinigkeit dazukam, die das Glühwürmchen herzlicher machte. Und nerviger. Vor allen Dingen natürlich auch nerviger.
    Avil konnte sich noch immer nicht wirklich entscheiden, ob sie die Kleine nun küssen wollte, oder schlagen. Tendenziell natürlich Ersteres – wer würde nicht einen Kuss vorziehen? Zumal sie es vermied die Hand zu erheben. Aber ein aus Prinzip verdiente das Mädchen dennoch manchmal eine deftige Ohrfeige.
    Und sie selbst? Ja, die selbst verdiente wohl sogar einen kräftigen Faustschlag.
    Denn kaum, dass der langersehnte Moment der Ruhe eingekehrt war – das Glühwürmchen offensichtlich ruhig neben ihr schlummernd – rasten ihr mehr Fragen durch den Kopf, als sie überhaupt verarbeiten konnte.
    Das ewige Lied in ihrem Kopf, wie zur Göttin sie eigentlich so dumm gewesen sein konnte, gewann wieder die Überhand.

    Die Bilanz war ernüchternd.
    Selbst nachdem die Zeitanzeige auf ihrem Omnitool mit jedem Blinzeln einen heftigen Sprung gemacht zu haben schien, nahm der Plan keine konkrete Form an. Die Karte – nur mit gedämmtem Licht projizierte, um die Kleine nicht zu wecken – war dabei keine große Hilfe. Die Umrisse waren zu ungenau, schien es sich dabei eher um einen Plan längst vergangener Besiedlungsvorstellungen zu handeln, als um den eigentlich gebauten Stadtkern. Aber man konnte damit arbeiten, irgendwie. Immerhin war es besser als gar nichts.
    Die Tatsache, dass sie noch keine Daten vom Terminal der Andockbucht erhalten hatte, dass Valdrigue die Kolonie bereits verlassen hatte, war der einzige wirkliche Lichtblick.
    Er war also noch da, in greifbarer Nähe. Selbstsicher davon ausgehend, dass eine einzelne Asari ihm ohnehin kein Haar krümmen konnte. Gut. War es immerhin nur von Vorteil, wenn er sie nicht für eine Gefahr hielt.
    „Ha ... Vielleicht war es ganz gut, dass ich mich in der Bar wie ein blutiger Anfänger verhalten habe.“
    Obwohl sie ihre Stimme bei dem ausgesprochenen Gedanken kaum erhoben hatte, wandte die Asari ihren Blick sofort dem Mädchen zu, hoffend, dass sie dieses nicht geweckt hatte. Ihr Schlaf jedoch schien fest, geprägt durch die Strapazen des Tages.
    „Na schau mal einer an ...“
    Schmunzelnd rückte die Soldatin ein kleines Stück näher, vorsichtig nur und sehr darauf bedacht der Kleinen ihre Ruhe zu gönnen. Behutsam presste sie ihre Schulter gegen die des Mädchens, dass mit jedem Atemzug ein kleines Stück mehr in ihre Richtung sank, nur um sich dann mit dem nächsten wieder aufzurichten. Ein Schauspiel, dass Avil eigentlich hätte stundenlang beobachten können, sich aber aus unerfindlichen Grund ohne nachzudenken sofort bereiterklärte, ihr als Stütze zu dienen.
    Nur sachte sank der Kopf des Mädchens auf ihre Schulter, fand sie schlussendlich aber offensichtlich die perfekte Position um diese mit einem lauten Seufzer zu bekunden.

    Wer hätte gedacht, dass ein paar Stunden Aufregung so sehr an ihr zehren würden. Nun, sie gewiss nicht.
    Avil streckte den freien Arm nach oben, vermied dabei aber unnötige Bewegungen ihres Körpers. Noch immer nutzte ihr Glühwürmchen ihre Schulter als Kissen, als sie ihr Omnitool herunterfuhr und ihre weitere Vorgehensweise ein letztes Mal in Gedanken durchging.
    Sie mussten weiter. Selbst wenn Valdrigue sie für keine ernsthafte Bedrohung hielt, würde er dennoch jemanden aussenden um sie zu suchen. Ganz davon abgesehen, würde auch die E-Sec irgendwann auf die Idee kommen sie im alten Stadtkern zu suchen, wenn sie es nicht sogar schon taten. Wer in Bewegung war, konnte besser fliehen. Aus einem Keller kam man immerhin nicht so einfach wieder raus, wenn man eingekreist war.
    Der Morgen brach langsam an, wie man durch das kleine Kellerfenster sehen konnte. Wenn sich die Straßen wieder füllten, wäre es für sie auch einfacher voranzukommen. Nachts, allein auf der Straße? Zu verdächtig. Sie musste nur darauf vertrauen, dass die Kleine sich zu benehmen wusste und nicht sofort losschrie, wenn sie die E-Sec sah.
    Vielleicht sollte sie versuchen vorwiegend mit ihr in dunkle Gassen abzubiegen. Sicher ist sicher.
    Für einen kurzen Moment schloss Avil die Augen und lehnte sich zurück. Irgendwann würde sie etwas Schlaf brauchen, hatte sie immerhin schon vor ihrer Ankunft kaum geschlafen. Ein weiterer Fehler von unzähligen ...
    „Hey ...“
    Nur leise sprach sie, als sie ihren Kopf leicht drehte um ihre Geisel in Augenschein zu nehmen. Ein erneutes Schmunzeln umspielte ihre blauvioletten Lippen, als sie darüber nachdachte, dass es Zeit war die Kleine zu wecken.
    „Delia ...“
    Noch immer so ungewohnt hörte sich der Name an, selbst wenn man ihn nur vorsichtig betonte, einem Flüstern gleich. Vielleicht sollte sie wirklich bei Glühwürmchen bleiben. Hörte sich in ihrem Kopf nicht ganz so falsch an, wenn sie ihre Lebensversicherung damit ansprach. Namen bedeuten Bindung. Und Bindung war in dieser Konstellation noch immer keine gute Entscheidung.
    Langsam hob sie ihre Hand, streckte den Zeigefinger aus und drehte den eigenen Kopf weit genug, um die von ihr abgewandte Wange des Mädchens zu sehen. Zaghaft stupste sie mir ihrem Finger dagegen, mit jedem der folgenden Wort mehr, auf das sie nicht reagierte.
    „Hey Glühwürmchen, aufwachen. Wenn du noch mehr sabberst, muss ich mein Oberteil noch auswringen.“
    Natürlich sabberte die Rothaarige nicht wirklich. Zumindest hatte Avil davon nichts mitbekommen, aber wer war sie, wenn sie die Kleine nicht trotzdem ein bisschen piesackte?

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  4. #84 Zitieren
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    Etwas piekte ihre Wange.
    Nochmal, ein weiteres Mal - und im Hintergrund sprach jemand, unangenehm laut für jemanden, der gerade die ersten Schritte aus seinen Träumen heraus wagt.
    Delia grunzte mürrisch, eher eine automatische Reaktion auf die Störung ihres erschöpften Schlafes denn eine bewusste Äußerung.
    Der nächste Piekser in ihre Wange war härter und Delias Kopf schoss in die Höhe, ihr Kopf verfehlte das Kinn der Asari nur um Haaresbreite. „... mein Oberteil noch auswringen“, hörte sie noch dumpf, als sie in die Welt der Wachen zurückkehrte. Mit vom Schlaf leicht verklebten Augen wandte Delia hastig den Kopf in Avils Richtung und versuchte diese zu fokussieren. Vor Schreck hatte sich ihr Atem und ihr Herzschlag beschleunigt und es dauerte einige Momente, bis sie sich wieder beruhigten, während das Mädchen blinzelte und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Hatte sie etwas getan? Gesagt? Wie lange hatte sie geschlafen?
    Ihr Nacken schmerzte fürchterlich, offensichtlich hatte sie in einer eher unbequemen Lage gelegen. Sie rieb sich mit der rechten die schmerzenden Muskeln und langsam klarten ihre Gedanken auf. Erste Feststellung: Sie lebte noch, und war offenbar weder verletzt noch gefesselt. Das war gut. Zweite Feststellung: Die Asari saß unangenehm nahe neben ihr.

    "Was auswringen?", fragte sie schließlich, nachdem sie ihren Kopf je einmal in jede Richtung kreisen ließ und ihre Muskeln und die Wirbelsäule wohltuend knackten. Irgendetwas über 'auswringen' hing in ihrem Kopf, und sie meinte zu glauben, die Asari hatte etwas gesagt, das sie geweckt hatte. Fragend blickte sie die Blaue an, rieb sich dann ungeniert den Schlafsand aus den Augenwinkeln. Der Keller war hell - nicht das künstliche Licht der Beleuchtung, sondern das dunkle Licht des frühen Morgens.
    Sie drehte den Kopf zum Kellerfenster hinauf und versuchte etwas auszumachen, doch nichts war zu sehen. E-Sec Stiefel oder so etwas kämen ihr gelegen. Doch war sie wirklich in Gefahr? So wirklich wirklich? In Lebensgefahr vermutlich nicht, oder? Delia stöhnte müde und rieb sich die Augen, was schwarze Reste ihrer Wimperntusche auf ihren Händen hinterließ. Sie musste aussehen wie ein Waschbär nach einer durchzechten Nacht. Und sie musste pinkeln.
    "Gibt's hier ein Bad oder so?" Sie fühlte sich immer noch erschlagen und noch immer nicht ganz anwesend, daher war es ihr im Grunde egal wie unprofessionell das hier auch immer rüber kam. Sie war die Geisel, es war nicht ihr Job über so etwas nachzudenken. "Ich hau auch nicht ab oder so, ich muss nur echt pinkeln." Back to nature, oder so.
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    Mit jeder Handbewegung des Glühwürmchens wanderte der Mundwinkel der Asari ein Stück mehr nach oben und formte schlussendlich ein amüsiertes Grinsen auf den blauen Lippen.
    „Offensichtlich unsere Unterlage, wenn wir für dich nicht gleichen einen Ort zur Erleichterung finden.“
    Ein leichtes Glucksen entwich der Kehle der Soldatin, als sie sich kopfschüttelnd ein Stück zur Seite bewegte, nach ihrer Waffe griff und sich dann von der Wand hinter sich abstützte.
    „Bäder gibt es sicher. Ich bezweifle aber, dass wir hier irgendwo fließendes Wasser herbekommen.“
    Mal ganz davon abgesehen, dass die Räumlichkeiten an diesem Ort schon seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt oder gar gereinigt wurden. Kein schöner Gedanke, auch nicht im Anbetracht der Tatsache, dass die Natur für beide ziemlich laut zu rufen schien.
    Die leicht frivole Art der Jüngeren machte die Gesellschaft deutlich angenehmer, vor allem nach einer weiteren Nacht ohne Schlaf. Sich in dieser Lage noch mit einer prüden Nonne herumzuschlagen, die einen Stock so weit im Hintern stecken hatte, dass sie sich nicht einmal mehr bücken konnte, hätte deutlich mehr an ihren Nerven gezehrt.
    Nicht, dass die Rothaarige keine Herausforderung war. Ganz im Gegenteil sogar. Aber bisher waren ihre Auseinandersetzungen nichts, was man nicht hätte regeln können.
    Mit einem leichten Murren streckte sich die Blaue, kreiste mit den Schultern und wippte auf den Fußballen auf und ab. So ziemlich jeder Knochen tat ihr weh, was leider nicht nur daran lag, dass sie stundenlang in der gleichen Position verharrt hatte. Der Schlafmangel machte sich schon bemerkbar.
    Aber sie wäre keine Soldatin, wenn sie damit nicht hätte umgehen können.
    So etwas gehört zum täglichen Training dazu. Wer damit nicht umgehen konnte, hatte bei den Justikarinnen nichts zu suchen.
    „Gib mir ... nur einen Moment.“
    Avil drehte sich von ihrer Geisel weg, blieb aber rein aus Instinkt mit der Waffe in der Hand in Bereitschaft.
    Es war der Generator, der erneut ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Er hatte gute Dienste geleistet und den Keller über Nacht warm gehalten. Offensichtlich gab es also noch immer genug Wasserstoff. Möglich, dass er ihn aus einem größeren Speicher bezog, der noch immer im Betrieb war. Wenn dem so war, gab es auch mehr als genug Absicherungen, dass einem das komplette Ding nicht um die Ohren flog. Ein einzelner Generator jedoch? Machbar.
    Nur für einen Moment beäugte die Asari das Gerät, überlegte wie viel Aufmerksamkeit eine Explosion im alten Stadtkern wohl auf sich ziehen würde und ob sie schlussendlich auch reichte, um die E-Sec abzulenken.
    Die Entscheidung war schnell getroffen und so beugte sich Avil ein Stück herunter, drehte etwas an dem Druckventil herum und begutachtete ihr Werk dann am Druckmesser. Bei der Größe des Kellers, dauerte es sicher eine ganze Weile, bis sich der Wasserstoff dank des ohnehin schon ramponierten Generators entzündete und die ganze Bude in die Luft jagte.
    Selbstzufrieden wandte sich die Asari wieder zu ihrer Geisel herum und deutete mit der Hand auf die Tür.
    „Ladies first.“

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  6. #86 Zitieren
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    „Bäder gibt es sicher. Ich bezweifle aber, dass wir hier irgendwo fließendes Wasser herbekommen.“
    Delia zuckte mit den Schultern. Ehrlich gesagt war ihr im Moment recht egal, ob sie abspülen konnte oder nicht. Das menschliche Verdauungssystem konnte einen in Situationen bringen, wo man sich über solche Dinge keine Gedanken mehr machte. So dringend war es nicht, aber sie hatte wohl ohnehin keine andere Wahl. Die Asari würde sie wohl kaum in ein Restaurant oder ein Hotel bringen.
    „Gib mir ... nur einen Moment“, sprach sie und wandte sich dem Generator zu. Wäre Delia der technischen Abteilung auf Grissom zugeteilt gewesen, hätte sie wohl den Braten gerochen, doch als Biotikerin stand sie da und wartete, die Arme vor der Brust verschränkt, in einer halben Umarmung ihrer selbst. Nach dem Schlafen fühlte sie sich körperlich besser, doch ihre Situation hatte sie nicht vergessen und diese lastete wie ein riesiger Asteroid auf ihrer Brust. Die Angst vor Gewalt oder Schlimmeren, die ihr ihre Entführerin hätte antun können, hatte sich weitestgehend gelegt - auch wenn die ständige Bedrohung der Pistole und der Biotik ihr weiterhin mehr als bewusst war.
    Nein, was Delia in diesen Momenten, in denen die Asari am Generator herumfummelte, Sorgen bereitete, war die Ausweglosigkeit der Situation. Sie war eine Geisel, zwar nicht in Lebensgefahr, aber immer noch eine Geisel. Das Ziel ihrer Geiselnehmerin war offenbar, unbeschadet von diesem Planeten herunterzukommen. In Delias Augen vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit, jetzt da E-Sec mit ziemlicher Sicherheit nach ihnen suchte. Im Grunde wäre es eine einfache Angelegenheit gewesen, wenn dies ein herkömmlicher Gangster mit dem IQ eines Varren gewesen wäre. Doch diese Asari besaß militärische Ausbildung, das war unübersehbar. Und auch wenn sie manchmal unüberlegt zu handeln schien, durchdachte sie ihr Handeln sehr wohl und Delia bezweifelte, dass sie sich von E-Sec überrumpeln lassen würde.
    Die Quintessenz? Vermutlich würden sie die nächsten Wochen durch Elysium streifen, von einem Versteck zum nächsten. Delia brummte und schluckte den Kloß im Hals herunter. Ihre Chance war E-Sec ... und sie selbst würde die Augen offen halten, ob sie sich irgendwann davon machen konnte. Solange würde sie kooperieren, denn ehrlich gesagt hatte jede andere Handlung ihr bisher nur eine blutende Lippe und schmerzende Rippen eingebracht.

    Die Asari hatte ihr was-auch-immer-sie-getan-hatte beendet und deutete nun auf die Tür. „Ladies first.“
    Einen Augenblick musterte Delia die Asari, trat dann zur Tür und öffnete sie. Sie unterdrückte den Fluchtimpuls, der wäre in diesem Moment wohl wirklich äußerst dämlich. "Also was jetzt", fragte sie stattdessen bemüht nüchtern, während sie Kurs auf das Treppenhaus nahm, das sie wieder an die Oberfläche bringen würde, "Stippvisite in Apartment #1? Ich muss nicht abspülen, nur was 'weg bringen'."
    Es war kalt im Treppenhaus, die Wärme des Generators reichte nicht hierher und Delia schlang erneut die Arme um sich, dieses Mal jedoch um sich zu wärmen. Aber sie ließ sich nicht beirren, wenn sie schon die Geisel war, durfte sie doch wohl wissen, was als nächstes geschah.
    "Wohin soll's dann gehen? Ich bezweifle dass du dich hier auskennst, und hell ist es draußen auch noch." Die Moral schwächen durch Aufzählen von Fakten. Delia fand, sie war gerade eine sehr tüchtige Geisel. "Also?"
    Sie standen im Eingangsbereich des Wohngebäudes, dort wo sie es in der Nacht zuvor betreten hatten. Delia blieb stehen und drehte sich zu der Asari um, sah ihr forschend ins Gesicht. "Deine Entscheidung, ich bin nur die Geisel."
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    Waffe im Holster, griffbereit und voll geladen. Die Jacke darüber, offen, so dass man schnell die Finger drunter wandern lassen konnte, aber weit genug, damit man keine Aufmerksamkeit erregte. Finger warm und ohne Einschränkung bewegungsfähig, für allerlei biotischen Schabernack, den sie veranstalten müsse, um ihre Geisel bei sich zu behalten.
    Die Stimmung mochte zwar nicht einmal mehr ansatzweise so feindselig zu sein, wie zum Anfang, dennoch musste Avil leider noch immer damit rechnen, dass dieser Kindskopf jede Möglichkeit zur Flucht nutzen würde.
    Damit war auf jeden Fall schon einmal beschlossen, dass die Asari keine Zukunft in Entführung, Erpressung oder Menschenhandel sah. Sie hatte einfach nicht die Nerven sich damit herumzuschlagen, dass offensichtlich jeder, dem man eine Waffe an den Kopf hielt, noch immer der Meinung war Widerworte zu geben.
    Vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie nicht gerade gut darin war andere Einzuschüchtern.
    Daran musste sie ganz dringend arbeiten, wenn sie endlich weg von dieser Kolonie war.
    „Ganz wie das Glühwürmchen es will.“
    Avil schnaufte, wenn auch nicht ansatzweise so abfällig, wie es eigentlich geplant war.
    So sehr sie die kleinen Wortgefechte mit der Rothaarigen auch zu schätzen wusste – ja, irgendwie sogar genoss – so sehr brachten sie diese auch zum Verzweifeln.
    „Solange ich nicht die Schüssel halten muss ...“
    Schulterzuckend folgte sie ihrer Geisel auf Schritt und Tritt, die Stufen hinauf ins Erdgeschoss. Welches Apartment sie sich aussuchte, war der Soldatin ziemlich egal, sie würde es ohnehin vorher prüfen.
    Argh ... Die Blaue schüttelte leicht den Kopf.
    Schlafmangel machte sie mürrisch. Eine Sache, für die ihre Geisel nur bedingt etwas konnte. Aber es an eben dieser auszulassen war vielleicht keine so gute Idee. Außerdem konnte sie sich keine Stimmungsschwankungen erlauben.
    Seufzend versuchte sie sich gedanklich zu entspannend, gefolgt von dem Versuch es mit einem Schulterzuckend auch physisch gelingen zu lassen. Langsam wanderte ihre Linke nach oben, dem Menschenmädchen entgegen und schlussendlich auf deren Kopf. Was gar nicht so einfach war, schien sie für ein Kind doch schon recht ... hochgewachsen.
    „Zerbrich dir darüber mal nicht das hübsche Köpfchen. Mit dem Kartenlesen klappt es recht gut und was das Tageslicht angeht ...“
    Was war das nun? Der gemeine Bösewicht verriet seinen Plan, direkt bevor er gestürzt wurde? In Filmen ging eben genau das nie sonderlich gut aus.
    Noch während sie den Kopf der Jüngeren tätschelte, entschloss sie sich, dass sie doch gar nicht der Bösewicht war und es somit gar kein Problem sein sollte, wenn sie auf eine einfache Frage antwortete.
    Außerdem sollte die Kleine ruhig merken, dass die Sache nicht ganz so durchdacht war, wie ... nun, sie eben war.
    „Zwei Gestalten, die mitten in der Nacht durch die Straßen schleichen sind wohl deutlich auffälliger, als wenn sie es tagsüber tun und sich dabei in der Menge verstecken. Mehr Asari, mehr Sicherheit für mich.“
    Ein leichtes Lächeln umspielte die blauen Lippen der Biotikerin, als sie die Tür ihres Zwischenstopps mit dem Fuß aufschob um das kleine Badezimmer zu begutachten. Ein Fenster, jedoch war dieses eindeutig zu klein, als dass ihre Lebensversicherung dort hätte durchquetschen können. Nicht ohne genug Seife und Zeit. Beides würde sie nicht haben.
    „Außerdem sind tagsüber deutlich mehr Menschen unterwegs, die du mit einem unnötigen Hilferuf gefährden könntest.“

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    Es war ein merkwürdiges Gefühl. Delia fragte sich, ob es ein gewisses Vertrauensverhältnis gab, das sich über Nacht aufgebaut hatte, oder ob es der Asari schlichtweg egal war. Aber es fühlte sich seltsam an, seine Forderungen erfüllt zu bekommen und sozusagen den Weg wählen zu dürfen.
    Natürlich lag hier kein Vertrauen zugrunde, die Asari neben ihr war sich einfach bewusst, dass sie Delia mit einem Schwenk des Armes ein weiteres Mal gegen die Decke schleudern konnte. Oder im Zweifelsfall ihr eine Kugel in den Schädel schießen würde. Ein Gedanke, den Delia bewusst schnell wieder zur Seite schob.
    Trotzdem fühlte es sich merkwürdig an.

    „Zerbrich dir darüber mal nicht das hübsche Köpfchen. Mit dem Kartenlesen klappt es recht gut und was das Tageslicht angeht ...“
    Delia zuckte unwillkürlich zusammen, als die Asari ihre Hand hob und sie schließlich auf ihrem Kopf landen ließ. Vorsichtig, ruhig, tätschelnd ... eine Geste, die eigentlich niemanden erschrecken sollte, doch Delia fuhr sie durch alle Glieder. Sie zuckte ein wenig zurück, wagte es aber nicht, sich der Hand ganz zu entziehen, bewegte sich jedoch steif, während die Asari ihre Handfläche sachte mehrmals auf ihren Kopf patschen ließ.
    Es war mehr der Schreck vor dieser plötzlichen - und unerwarteten - Geste, die Delia zurück in Habtachtstellung katapultierte, als eine tatsächlich empfundene Drohung. Und sie ärgerte sich zeitgleich innerlich, dass sie so schreckhaft reagierte. Sie hätte kühl und gleichgültig wirken sollen. Zumindest hätte sie es sich so gewünscht.
    „Zwei Gestalten, die mitten in der Nacht durch die Straßen schleichen sind wohl deutlich auffälliger, als wenn sie es tagsüber tun und sich dabei in der Menge verstecken. Mehr Asari, mehr Sicherheit für mich.“
    Wie lange war sie eigentlich schon auf diesem Planeten? Allzu lange konnte es nicht sein ...
    „Außerdem sind tagsüber deutlich mehr Menschen unterwegs, die du mit einem unnötigen Hilferuf gefährden könntest.“

    Delia schnaubte, nicht ganz so spöttisch wie am Abend zuvor, aber mit mehr Prise Galgenhumor. Sie wussten beide, dass sie nicht um Hilfe rufen würde. Es war gefährlich, dumm und irgendwie hatte Delia im Gefühl, dass sie besser davon kam, wenn sie mitspielte. Es war so eindeutig, dass diese Avil sie nicht verletzten wollte.
    Außerdem brüllte ihre Blase beim Anblick des kleinen Badezimmers, und da die Blaue nach dem ersten Blick nichts zu beanstanden hatte, schob sie sich an ihr vorbei. Noch bevor sie die Tür schloss, hielt sie inne.
    "Es gibt auf Elysium kaum Asari, du fällt so oder so auf."
    Sie war sich selbst nicht sicher, ob das eine Provokation oder ein Ratschlag war, doch bevor irgendjemand irgendetwas daraus machen konnte, schloss sie die Tür hinter sich, knallte fast schon den Toilettendeckel hoch und schaffte es gerade noch den erleichternden Seufzer zu unterdrücken, nachdem sie sich gesetzt hatte.

    Mit dem abnehmenden Druck der Blase ließ auch die Anspannung in ihrem Körper nach. Das erste Mal seit sie mit ihrem Bruder in dieser Bar gewesen war, war sie nicht in unmittelbarer Nähe der Asari und ihrer Waffe, und das war für den Moment ein sehr erleichterndes Gefühl. Je länger sie dort saß, desto mehr begann sie zu zittern, als ihre Muskeln endlich etwas Ruhe bekamen. Für einen kleinen Moment schien die Welt verrückt, das Adrenalin verließ kurzzeitig ihren Körper. Zumindest hätte sie dieses Gefühl so beschrieben.
    Vielleicht hätte sie die Chance nutzen sollen, sich einen Fluchtplan oder sonstige Gedanken zu machen, doch ihr Hirn schien einfach leer, angenehm leer. Sie hielt ihren Kopf schwer in den Händen, die Ellenbogen auf die Knie gestützt und genoss den Moment. Die Tränen, die sich lösen wollten, verdrängte sie allerdings. Das wäre es noch, wenn sie mit geröteten Augen von der Pinkelpause käme.
    Delia wusste nicht, wie lange sie tatsächlich da gesessen hatte, doch ein ungeduldiges Pochen an der Tür holte sie schließlich zurück.
    Natürlich funktionierte die Spülung nicht, doch Delia nahm sich trotzdem die Zeit, mehrmals tief durchzuatmen, sich in die aktuelle Situation zurückzuholen, wieder aufmerksam und bereit zu sein. Pause, es war dann doch nur eine Pause.
    Also schob sie sich schließlich wieder durch die Tür hinaus, verschränkte die Arme vor der Brust und warf der Asari einen kühlen Blick zu: "Fertig zur Abreise, Ma'am."
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    Oh, welch folgsame Geisel die Kleine doch sein konnte.
    Wäre da nicht die Verachtung, die in den graugrünen Augen funkelte wie ein verglühender Meteorit am Nachthimmel. Schön anzusehen, wahrlich faszinierend, aber umso gefährlicher, je näher er kam.
    Avil starrte dem jungen Biotiklehrling eine gefühlte Ewigkeit wortlos an. Ihre Lippen formten sich zu einem Wort, welches sie jedoch noch nicht wirklich in Gedanken zu fassen vermochte.
    Das eigentliche Problem war ... dass man irgendwie immer wollte, dass eben dieser Meteorit immer näher kam und nach dem Eintritt in die Atmosphäre einen einfach nur noch erschütterte.
    Urgh!
    Bei der Göttin, wo kam denn bitte dieser Gedanke her?!
    Schockiert von sich selbst riss die Asari die Augen leicht auf, beschämt blickte sie sich suchend nach ihrer Selbstbeherrschung um. Und vielleicht noch ihrem Geschmack. Ja, das wäre gar keine so schlechte Idee gewesen.
    Schämen sollte sie sich, auch nur einen Moment lang – nicht zuletzt, da der letzte Zwischenfall erst wenige Stunden her war – daran zu denken, dass sie und das viel viel zu junge Menschenmädchen sich überhaupt auf irgendeine Art und Weise nahe kommen sollten.
    Energisch schüttelte die Soldatin den Kopf, welches jedoch schnell in ein Nicken überging.
    Gehen, gute Idee.
    Und damit die Stille nicht ganz so peinlich war, sollte sie vielleicht endlich auf die Aussage ihrer laufenden Lebensversicherung antworten.
    Antworten, ebenfalls eine gute Idee.
    „Jede Asari hier – und sein es noch so wenige – ist Ablenkung genug von meiner Wenigkeit. So lange eure Sicherheitsleute damit beschäftigt sind sie alle zu filzen, haben wir zwei Hübschen genug Zeit an ihnen vorbeizuschlüpfen.“
    Natürlich war ihr bewusst, dass jeder E-Sec-Beamter sie wie ein geldgieriger Volus auf Citadel-Shoppingtour anspringen würde, doch ewig verstecken war keine Option.
    Schulterzuckend, um zu untermalen wie wenig Angst ihr die Info des kleinen Glühwürmchens machte, zog sie sich die Kapuze über den Kopf und so weit ins Gesicht, wie es eben möglich war. Schade nur, dass sie schlecht ihre Hautfarbe hatte verstecken können. Aber eine Hilfe war es dennoch.
    Zu aller erst sollte sie irgendwo anhalten und für die Kleine eine Jacke besorgen. Und danach schnurstracks weiter zu Valdrigue. Obwohl sie Ihre Geisel irgendwo auf den Weg abstellen sollte. Die Kerle des Möchtegern-Kleinganoven würden mit Sicherheit nicht halt davor machen, sie als Zielscheibe zu nutzen.
    Tja, aber erst einmal galt es ja den Weg auch zu beschreiten. Ohne weggekascht zu werden.

    Mit jedem Schritt außerhalb des Gebäudes wuchs die Anspannung in der Asari.
    Hatte sie sich das wirklich alles gut überlegt? Nein. War es eine gute Idee, das Mädchen bei sich zu behalten? Auch nicht, nein. Könnte sie garantieren, dass der Kleinen nichts zustieß? Nah, sah wohl nicht so gut aus.
    Aber zumindest war sie sich sicher, dass sie es nicht einfach so zulassen würde.
    Auf gar keinen Fall.
    „Delia ...“
    Sachte setzte sie an. Für einen Moment verließen die Worte die Soldatin, doch nach einem tiefen Seufzer war es ihr möglich, den Worten endlich Stimme zu verleihen.
    „Hör zu. Ich weiß, dass du mir kein Bisschen über den Weg traust. Und ich weiß auch, dass es dich einen Scheiß interessiert, ob sie mir eine Kugel in den Kopf jagen, kaum dass wir um die nächste Ecke gebogen sind. Nein, eigentlich vermute ich, dass es dich sogar freuen würde ... Aber glaub mir, wenn ich dir sage – und ja ich weiß, ich habe es schon recht oft erwähnt ... Und nein, ich will dich nicht einfach nur in Sicherheit wiegen! Also ja, ähm. Glaub mir bitte, wenn ich dir versichere, dass ich auf gar keinen Fall will, dass dir etwas zustößt. Dir oder deinem Bruder.“
    Natürlich hätte es ihre Aussage besser untermalt, wenn sie stehengeblieben wäre. Die Hände auf den Schultern der Jüngeren ruhend. Ihr tief in die Augen blickend. Doch nach dem letzten Mal, als sie ihrem Glühwürmchen versichern wollte, dass alles gut gehen würde, hatte sie einiges dazugelernt.
    Außerdem stand sie nicht so auf Ohrfeigen.
    „Egal was passiert und egal wie unzuverlässig ich auch manchmal sein kann. Egal, ob ich hier gerade die Böse Entführerin bin und dich bei mir behalte, damit mir niemand in die Quere kommt: Ich sorge dafür, dass du wohlbehalten zu deiner Familie zurückkommst.“
    Dem nachfolgenden Dröhnen der Explosion im alten Stadtkern schenkte die Asari keinerlei Aufmerksamkeit.
    Oh, das würde ein schönes Knäckerchen geben. Und all die Sicherheitsleute würden dahinströmen, während sie und ihre Geisel in aller Ruhe in der Richtung verschwinden konnten, in der sich keine Gebäude befanden, in denen sich diese für gewöhnlich sammelten.
    Nun, hoffentlich. Wenn ihre Karten noch aktuell waren.

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    „Jede Asari hier – und sein es noch so wenige – ist Ablenkung genug von meiner Wenigkeit. So lange eure Sicherheitsleute damit beschäftigt sind sie alle zu filzen, haben wir zwei Hübschen genug Zeit an ihnen vorbeizuschlüpfen.“
    "Hmmm", antwortete Delia auf diese Aussage, ein wenig enttäuscht, dass ihre Feststellung, dass die Asari hier auf jeden Fall auffallen und sich nicht so schnell verstecken konnte, nicht ganz die Wirkung hatte wie erhofft. Ganz davon abgesehen, dass es ihr weiterhin schwerfiel, diese Situation einzuschätzen. Es war ja nicht so, als habe sie Erfahrungen mit dem Entführtwerden und zugleich wäre es ihr wohl lieber gewesen, wenn ihre Entführerin sich eindeutig als völliges Arschloch herausstellte. Eine einfache Schwarz-Weiß-Situation würde ihr jetzt wirklich guttun. Stattdessen hatte sie sie gerade wieder so seltsam angesehen. Und diese Berührung wenige Stunden zuvor ...

    Als sie das Gebäude verließen, wurde Delia mit der unangenehm kalten Luft draußen begrüßt. "Shit!", keuchte sie und schlang sich die Arme um den Oberkörper. Die Asari reagierte nicht darauf und vielleicht war es auch besser so, Delia jedenfalls dachte an ihren Mantel, den sie in dem Pub zurückgelassen hatte. Was unweigerlich dazu führte, dass sie an ihren Bruder und somit an ihre Familie dachte. Sie mussten krank vor Sorge sein und sie spürte plötzlich ein tiefes Schuldgefühl, das nach ihrer Brust griff. Zu gerne würde sie daheim anrufen, ihnen Bescheid geben, dass sie sich keine Sorgen machen mussten ... oder? Nein, eigentlich nicht, wenn sie der Asari Glauben schenken durfte. Eine kleine Nachricht, um ihren Liebsten die Angst zu nehmen. Doch sie brauchte nicht fragen. Die Situation an sich implizierte bereits, dass das unmöglich war.

    „Delia ...“ In diesem Moment, sie waren ein paar Seitenstraßen weiter, sprach die Asari. Vorsichtig, fast schon sanft. Ruhig auf jeden Fall. Delia antwortete nicht, neigte jedoch den Kopf etwas.
    „Hör zu. Ich weiß, dass du mir kein Bisschen über den Weg traust. Und ich weiß auch, dass es dich einen Scheiß interessiert, ob sie mir eine Kugel in den Kopf jagen, kaum dass wir um die nächste Ecke gebogen sind. Nein, eigentlich vermute ich, dass es dich sogar freuen würde ... Aber glaub mir, wenn ich dir sage – und ja ich weiß, ich habe es schon recht oft erwähnt ... Und nein, ich will dich nicht einfach nur in Sicherheit wiegen! Also ja, ähm. Glaub mir bitte, wenn ich dir versichere, dass ich auf gar keinen Fall will, dass dir etwas zustößt. Dir oder deinem Bruder.“
    Das waren so viele begonnene Sätze in einem, dass Delia einen Seitenblick auf die Asari warf.
    „Egal was passiert und egal wie unzuverlässig ich auch manchmal sein kann. Egal, ob ich hier gerade die Böse Entführerin bin und dich bei mir behalte, damit mir niemand in die Quere kommt: Ich sorge dafür, dass du wohlbehalten zu deiner Familie zurückkommst.“
    Hatte sie ihre Gedanken gelesen? Delia zitterte, als ein kalter Windhauch sie streifte. Sie schwieg, bemüht all das zu verdauen. Im Großen und Ganzen hatte sie ähnliche Dinge schon in der Nacht zuvor angedeutet, doch das hier war irgendwie noch mal anders. Abrupt blieb Delia stehen und in der Folge auch Avil. In der Sekunde, in der sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, unterbrach sie ein ohrenbetäubendes Krachen, das Delia heftig zusammenzucken ließ. "Was zum!?", stieß sie hervor und spürte, wie ihr der Schock der plötzlichen Explosion durch Mark und Bein fuhr.
    Die Asari dagegen setzte ihre Schritte seelenruhig wieder fort - so seelenruhig, dass Delia klar wurde, wer dafür verantwortlich war. "Was bitte war das?", rief sie - unbewusst jedoch mit vorsichtig gedämpfter Stimme. Sie rannte ein paar Schritte, um die Blaue wieder einzuholen und war tatsächlich versucht, nach ihrem Arm zu greifen und sie zur Rede zu stellen. Doch der entschlossene Schritt der Asari, der sich etwas beschleunigt hatte, war eindeutig und so folge Delia ihr. "Das warst du", stellte sie fest. Es war keine Frage, es war ohnehin eindeutig. "Du hättest mich ruhig warnen können. Wenn das hier klappen soll, musst du mir schon sagen, was vor sich geht. Halt mir nur bitte keine Waffe mehr an den Kopf."
    Sie hatte die Worte gesprochen, bevor sie realisiert hatte, was sie sagen würde. Hatte sie gerade zugestimmt, dieser Avil zu helfen?
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    „Also ...”
    Mit diesem Wort begann die Asari ihre Erklärung. Eine Erklärung, der es nicht bedurfte, wenn man in Betracht zog dass die junge Biotikerin direkt danach erneut zu sprechen begann.
    Doch dann verschlug es Avil die Stimme.
    Für einen Moment hielt sie inne, mit leicht offen stehenden Mund und ebenso ungläubigem wie überraschtem Blick. Hatte sie gerade gehört, dass die Kleine ihr helfen wollte?
    Schnell schüttelte die Soldatin den Kopf und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, um sich wieder zu fangen und es nicht so aussehen zu lassen, als hätte man ihr in diesem Augenblick erzählt, die Göttin sei in Wirklichkeit nicht mehr als ein Trugbild, erschaffen aus der Unwissenheit ihrer Vorfahren.
    Ein Räuspern später setzte Avil sich wieder in Bewegung.
    „Also strenggenommen war es der Generator. Ich hab‘ keine Sprengkörper mit Fernzünder bei mir, auch wenn sie recht nützlich wären.“
    Ja, sie hätte sich wirklich ein paar davon einstecken sollen. Aber wie hätte sie ahnen sollen, dass diese bei einer solch einfachen Mission hätten von Nutzen sein können?
    Ein von einem Seufzen untermaltes Nicken war es, welches die Antwort auf die wohl unwahrscheinliche Aussage einleitete, welche man von einer Geisel hätte erwarten können.
    „Einverstanden. Ab sofort warne ich dich gern vor, wenn ich vorhabe deine Welt zu erschüttern.“
    Mit einem leichten Kichern am Ende des Satzes zeigte die Soldatin ungewollt, für wie witzig sie sich doch manchmal so hielt. Ohje, ernst bleiben Avil! Ihr seltsames Hin und Her zwischen melancholischen Entschuldigungen und deplatzierten Flirtereien grenzte fast schon an Stimmungsschwankungen. Sie sollte wirklich lernen, wann Letztere definitiv nicht angebracht waren.
    Ein erneutes Räuspern war es, welches das Gespräch auf die eigentliche Kernaussage zurückbringen sollte.
    „Entschuldigung.“
    Die Asari schnappte lautstark nach Luft.
    „Pass auf, ich bin von Natur aus Niemand, der irgendjemandem sonderlich viel Vertrauen schenkt.“
    Sehr gut Avil, erzähl ihr am besten noch von all deinen Unzulänglichkeiten und nicht zu vergessen: Deiner kompletten Vergangenheit.
    „Aber wenn ich will, dass du mir etwas Vertrauen schenkst, dann werde ich Selbiges tun. Also: Irgendwelche Fragen, die dir unter den Nägeln brennen?“
    Guter Start.
    „Oh und wenn dir zu kalt wird, ist an meiner Seite noch Platz. Ich kann meinen Arm um dich legen und dich warmkuscheln.“
    Schlechter Abschluss.
    Ein erneutes Räuspern erklang lautstark. Wenn das so weiterginge, würde ihr die Kleine noch Hustenbonbons anbieten.
    „Ähm, sorry. Ganz ohne Waffe am Kopf, geht klar.“
    Vorerst.
    Bisher hatte die Rothaarige ihr keinen Grund mehr dafür gegeben. Aber selbst wenn, wie gut konnte sie es noch rüberbringen, wirklich bedrohlich zu wirken? Nicht, dass sie das nicht sein konnte. Aber einem unschuldigen Kind gegenüber?
    Auch wenn dieses Kind sie eindeutig zu oft dazu animierte, es zu nicht ganz so kindlichen Aktivitäten einzuladen.

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    Die Reaktion der Asari war eine chaotische Mischung aus dem Versuch, irgendwie witzig zu sein, Entschuldigungen und betont lässigen Sprüchen - das schien ihre bevorzugte Methode zu sein, mit Stresssituationen umzugehen. Oder mit Situationen, in denen sie selbst nicht wusste, was gerade passierte. Nun, in dieser Sache waren sie sich wohl beide einig: Was passierte hier nur gerade? Doch je mehr die Asari mit ihren Worten vor sich hin stolperte und dabei ihre Füße sie wesentlich zielsicherer vorantrugen, desto kühler wurde Delias Kopf - was vielleicht auch an dem Wetter hier draußen lag. Ihr Mund hatte sie überrumpelt, indem er eine Entscheidung für sie gesprochen hatte, die ihren Verstand noch gar nicht erreicht hatte. Aber sie spürte, dass sie es so gemeint hatte.

    „Pass auf, ich bin von Natur aus Niemand, der irgendjemandem sonderlich viel Vertrauen schenkt.“
    Delia brummte. Was sollte sie denn bitteschön sagen?
    „Aber wenn ich will, dass du mir etwas Vertrauen schenkst, dann werde ich Selbiges tun. Also: Irgendwelche Fragen, die dir unter den Nägeln brennen?“
    Oh?
    „Oh und wenn dir zu kalt wird, ist an meiner Seite noch Platz. Ich kann meinen Arm um dich legen und dich warmkuscheln.“
    Ein Schnauben, das eindeutig sagte: war ja klar, dass so etwas kommen musste. Immerhin schien sie es dieses Mal selbst zu bemerken.
    „Ähm, sorry. Ganz ohne Waffe am Kopf, geht klar.“
    Und tatsächlich schwieg sie jetzt, was irgendwie die Botschaft vermittelte, dass sie es tatsächlich ernst meinte. Delia durfte fragen und würde, im Idealfall, ehrliche Antworten erhalten. Es war einen Versuch wert, oder? Aber Delia wäre nicht Delia, wenn sie nicht ihrerseits mit einer gewissen Neigung zur Wahrheit den Start machte.

    "Also ... Avil, ja? ... Du scheinst mir keine schlechte Person zu sein, mehr ... furchtbar untalentiert darin, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu behalten und richtige Entscheidungen zu treffen." Sie hatte nicht vor, jetzt ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sollte die Asari sie aufgrund ihrer Worte gegen die nächste Wand klatschen, würde sie schlichtweg laut anfangen, um Hilfe zu brüllen. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihre Geiselnehmerin eher geneigt war, ihr Hilfsangebot anzunehmen, als das zu riskieren. "Und Unsicherheiten versteckst du hinter toughen Sprüchen und einem, in dieser Situation wirklich unangemessenem, Geflirte." Was tat es gut, ihr das zu sagen - ihr klarzumachen, dass sie kein dummes, kleines Bienchen war. Delia hatte genug Zeit mit Teenagern und Militärs verbracht, um dort ein gewisses Verhaltensmuster zu erkennen: Hinter der größten Klappe verbarg sich häufig die meiste Unsicherheit. Und selbst wenn sie falsch lag: sie genoss es zu wissen, dass sie die Asari damit gerade überrumpelte.
    "Ich habe genau vier Fragen: Wer bist du? Wer war dieser Typ in der Bar? Was ist dein Plan, was wirst du jetzt tun? Und ...", das war ihr das Wichtigste, "... bist du eine von den Guten?"
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  13. #93 Zitieren
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    Oh ...
    Interessant, wie man innerhalb weniger Sekunden etwas so sehr bereuen konnte, wie es die Asari in diesem Moment tat.
    Wunderbar. Da reichte man seiner Lebensversicherung einmal den kleinen Finger und was machte diese? Sie nahm nicht nur die ganze Hand, sondern zerrte sie am Arm in den Dreck und stellte sich mit dem Bein triumphierend auf ihre Geiselnehmerin.
    Der einzige Trost war, dass es zumindest nur sinnbildlich so war. Nicht wortwörtlich.
    Den Drang die Augen mit jedem Messerstich in Wortform mehr zu verdrehen, konnte Avil nur schwerlich unterbinden. Versuchte es sich aber so wenig wie möglich ansehen zu lassen, während sie stillschweigend auf ihrer Unterlippe herumkaute.
    Pah, welche Unsicherheit? Sie war nicht unsicher! Vielleicht nur ein ganz klein wenig überfordert mit der Situation. Aber mal ganz im Ernst, wer wäre das nicht, wenn er aus Versehen jemanden entführt hätte?
    „Nun ... danke, denke ich.“
    Sie mochte es, wie die Kleine ihren Namen aussprach. Den Rest mochte sie nicht wirklich, aber war wohl ihre eigene Schuld, dass sie solch ein furchtbares – wenn auch nicht ganz unwirkliches – Bild von sich vermittelte.
    Schulterzuckend entschied sich die Biotikerin ihrem Glühwürmchen entgegenzukommen und die Fragen so weit zu beantworten, wie es ihr eben möglich war.
    „Avil Iliana, Soldatin des Jägerranges.“
    Mehr gab es da auch gar nicht zu sagen. Obwohl die Kleine zumindest einen Teil davon schon wusste.
    „Ich kann dir nicht genau sagen wer der Typ war. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich ihn nicht persönlich kenne. Aber zumindest weiß ich, dass er einer der Speichellecker von dem Typen ist, den ich suche.“
    Womit sie mehr oder minder zur nächsten Frage kam.
    „Den ich auch weiterhin suchen werde, wenn ...“
    Ja, was eigentlich? So recht hatte sie sich noch nicht entschieden, wie sie vorgehen sollte.
    „Wenn ich dich an einen sicheren Ort gebracht habe. Ich befürchte deine Gesellschaft genießen zu müssen, bis ich endlich von diesem Planeten verschwinden kann.“
    Ein Halblächeln war alles, was die Blaue in diesem Moment als Beschwichtigung zu geben vermochte. Aber zumindest war es ernstgemeint.
    „Ha! Von den Guten.“
    Wie sollte sie auf so eine Frage antworten.
    „Ist das nicht eher Ansichtssache? Ich jage böse Jungs, die mit Waffen und Drogen handeln. Ich denke, für die meisten Leute wäre das wohl etwas Gutes.“
    Sie konnte nicht wirklich behaupten, dass sie sich als strahlender Stern am Firmament der Gerechtigkeit sah. Aber zumindest hielt sie sich an das Gesetz. Oder versuchte es zumindest.
    „Außerdem.“
    Scharf zog sie die Luft ein, als sie sich gespielt überdramatisch im Gehen zu Delia herumdrehte und den Zeigefinger wippen lies, bis er schlussendlich mit einem Fingerzeig auf ihr landete.
    „Ich bin nicht unsicher! Ich flirte nur, weil du süß bist, nicht weil ich irgendetwas verstecken muss. Wird ja wohl nicht das erste Mal sein, dass man sich in deiner Gegenwart nicht damit zurückhalten kann.“
    Sehr gut. Ja, das war wirklich sehr gut.
    Es so zu drehen würde die Sache schon irgendwie glaubhafter gestalten.

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  14. #94 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Der Blick der Asari hatte sich nach Delias Worten wieder merklich verändert. Distanzierter? Und die Menschenfrau konnte das Gefühl nicht ganz abschütteln, dass sie ein wenig übers Ziel herausgeschossen war, in ihrem Bemühen, der Situation irgendwie selbst ein wenig eigene Kontrolle zuzuführen. Hatte sie es übertrieben?
    „Nun ... danke, denke ich.“
    Andererseits hatte sie es doch auch nicht anders verdient? Und vielleicht bildete Delia sich das alles ohnehin nur ein? Wer wusste schon, wie die Asari so ticken.
    „Avil Iliana, Soldatin des Jägerranges.“
    Soldatin also ... dann war das doch gar nicht so schlecht? Hatten die Asari nicht diese Supersoldaten? Jahrhundertelange Erfahrung, eiskalt und berechnend und kaum zu besiegen? Ein kurzer Blick auf Avil sagte ihr: Nein, dafür war sie nicht kalt genug. Was ... gut war, oder? So jemand hätte sie doch sicher umgeschossen in dem Moment, in dem sie nutzlos geworden war.
    War sie denn schon nutzlos?
    Für eine Sekunde stellten sich die Haare in Delias Nacken auf, doch die Asari sprach weiter und erklärte ihr Anliegen. Sie Rothaarige lauschte aufmerksam. Schließlich war es nicht ganz unwichtig zu wissen, worum es hier ging:
    „Ich jage böse Jungs, die mit Waffen und Drogen handeln. Ich denke, für die meisten Leute wäre das wohl etwas Gutes.“
    Diese Antwort kam so spontan und überzeugt, dass Delia nicht verhindern konnte, kurz zu lächeln. Bis ... „Ich bin nicht unsicher! Ich flirte nur, weil du süß bist, nicht weil ich irgendetwas verstecken muss. Wird ja wohl nicht das erste Mal sein, dass man sich in deiner Gegenwart nicht damit zurückhalten kann.“

    Avils blauer Finger zeigte auf sie und Delia blieb abrupt stehen. Die Asari hatte immer noch dieses leise Lächeln auf den Lippen und blieb verzögert ebenfalls stehen.
    "B... bitte?"
    Es hätte entrüstet klingen sollen, stattdessen spürte sie, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. Nicht vor Wut, sondern weil ihr so etwas noch nie jemand gesagt hatte. Vor allem nicht so. Nicht so ... spontan und direkt. Sie wusste, sie sollte sich erzürnen, weil die Asari erneut in dieses Geflirte überging, aber diese Aussage war überraschend unprovokativ gewesen.
    Verdattert stotterte sie "Errr ... nicht wirklich ...", wandte dann den Blick ab und setzte ihre Füße wieder in Bewegung.
    Darum bemüht, sich von der Situation abzulenken, sah sie sich um, analysierte die Straßenzüge um sich herum. Sie waren parallel zur großen Straße gelaufen, jedoch in den Hintergassen, die die Grenze des alten Stadtkerns markierten. Sie verlangsamte erneut ihre Schritte und blieb schließlich erneut stehen.

    Ein Räuspern, dann drehte sie sich zu der Asari um, schluckte kurz und sah ihr dann in die Augen. Sie hatte sich einverstanden erklärt, ihr zu helfen, oder? Die Blaue war auf eine verkorkste Weise die Gute und Delia mittendrin. "Also ...", sagte sie schließlich und bemühte sich um einen geschäftsmäßigen Ton - was ihr nur halb gelang. "Hier ist die Grenze zum alten Stadtkern. Dort drüben", sie deutete in Richtung der befahrenen Straße, zu der sie parallel liefen, "verläuft die Arcturus Drive, die führt zu einem kleineren Zentrum mit Shoppingmöglichkeiten, kleinen Restaurants und so weiter. Da hinten", sie deutete 90° entfernt in die andere Richtung, fort von der Straße, "sind eher Wohngebiete, meine alte Schule und so weiter - dahinter wird's ein bisschen weniger nobel. Sozialer Brennpunkt sagt Elysium, aber im Vergleich zur Erde ist es dort einfach etwas ärmer. Folgen wir den Gassen hier, kommen wir irgendwann zum Jon-Grissom-Park."
    Sie ließ den Arm sinken und unterdrückte ein Zittern, als eine Windböe sie passierte.
    "Ich weiß nicht, wo der Typ haust, dem du auf der Spur bist, aber ich denke, jemand Ortskundiges kann nicht schaden." Sie lächelte vorsichtig, dann fügte sie hinzu: "Hast du Geld? Dort hinten gibt es einen Imbiss ... Ich will helfen ..."
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    Fast schön empört zog die Asari die Nase kraus.
    Was war nur mit diesen Menschen los? Da hatte diese Spezies schon eine so kurze Lebensspanne, dass es ihnen kaum möglich war dieses in vollen Zügen zu genießen und sie schafften es dennoch nicht sich den schönen Dingen der Existenz zu widmen.
    In diesem Fall der Bewunderung von wehendem Haar, im Lichteinfall strahlend als wären es lodernde Flammender Leidenschaft. Von Augen so hell und schön wie der Sonnenaufgang auf Sanves selbst, wenn die ersten Strahlen anmutig durch die Baumkronen brachen.
    Ja, sie hatte wirklich etwas übrig für Menschen. Zumindest für ein paar unter ihnen.
    Doch schon wurde Avil aus ihrem überaus kitschigem – und vollkommen unangebrachten - Tagtraum gerissen.
    Mit anfänglich unsicherem Blick tat sie es ihrer Geisel gleich und räusperte sich, um die ganze Sache wieder in professionelles Licht zu rücken. Geisel und Entführerin. Vielleicht auch Touristin und Fremdenführerin. Im schlimmsten Fall auch gern – getreu den Kindergeschichten der Menschen – verlorenes Schäfchen und freundlicher Hirte. Mehr nicht.
    Auch wenn das nichts an der Sache änderte, dass es schon einem Verbrechen gleichkam, dass offensichtlich niemand die Augen im Kopf hatte das Strahlen ihres Glühwürmchens zu erkennen. Ganz ohne frevelhaften Intentionen ihrerseits wohlgemerkt.
    Aufmerksam folgte Avil den Erklärungen der jungen Biotikerin, nickte zwischenzeitlich immer mal wieder um zu signalisieren, dass sie ihr so weit folgen konnte.
    Mit einem nachdenklichen Schnaufen hob die Soldatin den Arm und fuhr ihr Omnitool herauf, machte dabei einen Schritt nach vorn und positionierte sich so, dass Delia nicht direkt im Wind stand und sie diesen wenigstens grob abblocken konnte.
    „Er hat bisher die Brennpunkte immer gemieden. Viel zu gut besucht von den Sicherheitsleuten. Aber auch keine direkte Anbindung an überfüllte Schoppingalleen. Gut besucht von der höheren Schicht.“
    Sie sprach mehr mit sich selbst, als mit ihrer Lebensversicherung, deutete dennoch gut sichtbar für die Kleine auf die kleine Karte und somit die vorher markierten Ziele.
    „Eine Restaurant für ausgefallene Sachen verschiedener Spezies, eine Wäscherei für Synthetikkleidung oder ein Geschäft für exotische Fische. Das waren meine Ideen, bezogen darauf wo er vorher seine Drogengeschäfte abgewickelt hat.“
    Nickend hob sie Asari den Kopf und blickte kurzzeitig in den Himmel.
    „Auf der Erde hatte er in einem Geschäft für kostspielige Kinderspielzeuge Waffen und Drogen unter die Leute gebracht.“
    Hm, eigentlich sollte sie diese prekären Informationen nicht mit einer Außenstehenden teilen, die an der ganzen Sache eigentlich gar nicht beteiligt sein sollte. Verdammt ...
    „Ich habe eine Credit-Card dabei, damit man es nicht über den Code zurückverfolgen kann ...“
    Immerhin würde sie kaum direkt mit dem Link über ihr Omnitool bezahlen können, ohne das sofort der ganze Planet alarmiert wurde.
    „Aber ... Nah ... Die werden wahrscheinlich überall schon dein Bild in den Nachrichten ausstrahlen. Du solltest direkte Interaktionen meiden. Zumindest so lange, bis wir etwas unauffälliges für dich zum Anziehen gefunden haben.“
    Außerdem konnte sie ihr nicht einfach sofort vertrauen. Sie selbst konnte sich kaum neben ihre Geisel an den Imbiss stellen und hoffen, dass sie nicht sofort auffiel. Und Delia allein losschicken? Damit diese dem Nächstbesten erzählen konnte, dass die gefährliche Irre um die Ecke stand? Ja ... klar.

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    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Aufmerksam lauschte Delia den Ausführungen der Asari, markierte in Gedanken weitere Orte und strich andere von der Liste. Wer hätte gedacht, dass die vielen Stunden, die sie als Kind durch die Straßen gewandert war, weil Spaziergänge ihr halfen, den Kopf freizukriegen und Anspannung loszuwerden, sich nun so auszahlten. Tatsächlich war es irgendwie ein gutes Gefühl, hilfreich sein zu können. Wenn man das ganze Drumherum außer Acht ließ, fühlte es sich fast so an, als sei sie ein Detektiv, ein Sonderkommando oder so etwas. Und obwohl ihr für gewöhnlich der Gedanke missfiel, zu so etwas zu werden, musste sie zugeben, dass es jetzt gerade seinen Reiz hatte. Wenn dieser Typ wirklich so gefährlich war, dann war es keine schlechte Sache, etwas dagegen zu tun.
    „Auf der Erde hatte er in einem Geschäft für kostspielige Kinderspielzeuge Waffen und Drogen unter die Leute gebracht.“ Die Worte - ob beabsichtigt oder nicht - verfehlten ihre Wirkung nicht. Auf Delias Gesicht erschien ein Ausdruck von Abscheu, zugleich weiteten sich die Augen und ihre Nase kräuselte sich. Es war ein seltsames Gefühl, was da gerade in ihr vorging, und Delia schien sich selbst dabei beobachten zu können, wie sich Entschlossenheit in ihr formierte. Sie wollte ... nein, sie musste der Asari helfen! Sie hatte sie bedroht, ihr eine Waffe an den Kopf gehalten, sie entführt und per Biotik durch den Raum geworfen - aber ihre Absichten waren besser, als die dieses Mannes.
    Sie entschied, dass diese Asari im Großen und Ganzen eine ehrenhafte Motivation hatte. Ihre Methoden waren fragwürdig, aber fürs Erste würde Delia helfen. Der Gedanke sandte Gänsehaut über ihren Rücken - oder war das die Kälte? - und plötzlich bemerkte sie, dass die Angst nicht mehr das präsenteste Gefühl in ihrer Brust war. Mit wehenden Fahnen hielt die Entschlossenheit Einzug und riss die junge Menschenfrau mit sich.
    "Avil, ja?", vergewisserte sie sich und ließ dann ihren Blick über die nahen Häuser und Gassen schweifen, während sie nachdachte. Dabei zählte sie an den Fingern ab: "Geld? Check. Kleidung, Essen, den Bösen das Handwerk legen ..." Sie wandte ihren Blick wieder in die Richtung, in der sie die Wohnsiedlungen beschrieben hatte. "Kleidung wird schwer, wenn keiner von uns beiden schnell in die Mall kann, um welche zu kaufen. Das Gleiche gilt für Essen. Es sei denn, du möchtest es riskieren ..." Es war keine wirkliche Frage und sie warf der Asari nur einen schnellen Blick zu. "Bleibt also der kriminelle Weg ...", die Worte kamen etwas zögerlich. "Es sei denn, wir finden eine von diesen Sammelstellen für Kleidung ... an Weihnachten sind die Menschen ausnahmsweise mal gütig und spenden was das Zeug hält. Wir sollten die Kleider dann nur zurückgeben, wenn das alles vorbei ist ..." Sie machte eine Gedankenpause. "Es ist Winter, wenn ich mich dick einpacke, mit Schal und Mütze im Gesicht, sollte es okay sein, wenn ich irgendwo an einem Stand außen etwas zu essen hole. Wenn man die Haare nicht sieht, sehe ich wohl aus wie jeder andere."
    Fragend sah sie zu Avil hoch. "Was meinst du?"
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


    Glorichen ist offline

  17. #97 Zitieren
    .. loves to smile for you  Avatar von BlackShial
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    Avil seufzte.
    Die Kleine hatte da ein paar gute Punkte angesprochen.
    Sie musste vorsichtig sein, sonst würde sie hier das nächste kriminelle Superhirn großziehen. Oder eine raffinierte Agentin, was weniger verwerflich wäre.
    „Ich mag den Klang meines Namens aus deinen Lippen.“
    Lachend drehte sie sich für einen kurzen Moment zu Seite und verdrehte ihrer eigenen Aussage wegen die Augen. Weiterhin unangebracht, aber leider auch ebenso unmöglich es zu unterbinden.
    [COLOR="#A06DDA]„Auch wenn ich nach dem Motto lebe, dass der Zweck die Mittel heiligt, würde ich es gerade in solch einer Situation gerne vermeiden noch mehr Aufsehen durch Diebstahl zu erregen.“[/COLOR]
    Sie konnte schlecht einem alten Mann von der Straße die Jacke und das wenige Essen stehlen, nur weil es ihr half ihren eigenen Hintern zu retten. Nicht einmal eine Justikarin konnte so eiskalt sein. Hoffe sie.
    Unsicher kratzte sich die Asari am Kinn, als sie endlich wieder den Blick der Rothaarigen suchte.
    „Diese Sammelstelle von der du sprichst klingt vielversprechend. Dort sollten für gewöhnlich weniger Menschen aufhalten als in diesen Malls, vermute ich?“
    Die Problematik mit den Nachrichten blieb bestehen. Aber die Hoffnung, dass man sich in solchen Einrichtungen eher um das Wohl der Menschen kümmerte und weniger um deren Sensationsgeilheit, war auf jeden Fall realistisch.
    Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.
    Und länger einfach herumstehen und hoffen, dass plötzlich ein paar Klamotten vom Himmel fielen war nur schwerlich eine vertretbare Option.
    „Hast du eine Ahnung wo wir eine davon finden können? Nicht direkt neben einem E-Sec-Präsidium. Und sicher genug, dass ich es mir erst einmal aus der Ferne ansehen kann?“
    Ihre Stadtkarte würde ihr dabei weniger helfen, da auf dieser wohl kaum irgendwelche Hilfseinrichtungen verzeichnet waren. Verdammt, wie hätte sie aber auch wissen sollen, dass so etwas ihr einmal nützlich sein könnte?
    Sie musste dem Glühwürmchen also erst einmal vertrauen, dass diese sie nicht direkt in irgendeine Zelle führte.

    Schulterzuckend schüttelte die Blaue den Kopf.
    „Was die Sache mit dem Schal und der Mütze betrifft, müssen wir erst einmal schauen.“
    Leicht biss sich Avil auf die Unterlippe, als sie die Kleine neben sich von oben bis unten genau betrachtete.
    „Glaub mir, du siehst definitiv nicht aus wie jeder andere ...“

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    BlackShial ist offline

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