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    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Taverne im Händler- und Handwerkerviertel

    Der Großhändler hatte die letzten Tage damit verbracht, die Lebensmittelspenden für die Kirche zu koordinieren. Anders als Matthias war er nicht sonderlich erpicht darauf, eine Wohltat für die Armen dieser Stadt zu vollbringen. Er hatte jedoch klare Anweisungen von Gildenmeister Trevor erhalten, der eine solche Spende wohl niemals in Rivellon angeordnet hätte.

    Nun saß Maximuss zusammen mit dem Lebensmittelhändler Matthias in der Taverne des Händler- und Handwerkerviertel. Der Graf suchte solche Gasthäuser eigentlich nur sehr ungern auf aber Matthias hatte darauf bestanden, obwohl er selber kein Alkohol zu sich nahm. "Hier ist es nicht zu ruhig, wie in deinem Laden." sagte er, doch Maximuss konnte dem nur ein müdes Lächeln entgegenbringen. Er beobachtete stattdessen die feiernden und trinkenden Menschen und stellte fest: "Traurige Stadt. Diese Insel befindet sich in einer der wohl größten Krisen seit der Eroberung durch König Rhobar und diese Menschen betrinken sich Tag für Tag."

    Auch Bragan beobachte die Menschen, suchte stattdessen aber nach Gefahrenpotential. "Muss er dir wirklich überall hin folgen?" wollte Matthias und erhielt als Antwort erst ein stummes Nicken und dann wenig zufrieden stellende Worte: "Man kann nie wissen."

    "Na ja, also gut... gehen wir noch einmal die Listen durch. Sonderlich viele Händler konnten wir für die Pläne des Gildenmeisters ja noch nicht begeistern." Der Großhändler schüttelte mit dem Kopf und erwiderte: "Du musst energischer sein. Die Anordnung eines Gildenmeisters ist nicht in Frage zu stellen. Ich werde mich morgen um die restlichen Händler kümmern."

  2. Beiträge anzeigen #82
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    Adalar ist offline

    Nächtlicher Besuch bei den Händlern und Handwerkern

    Nach einigen Schlucken sauren Weins für eine lächerliche Summe Gold war dem Argaaner Kaufmann die Lust auf das Wirtshaus im Reichenviertel vergangen. Saurer als der Wein war das Verhalten der dünnen Oberschicht Thorniaras, die alle miteinander von den Königlichen Truppen profitierten und sich einen Dreck um die Insel scherten. Noch wichtiger als das Wohl der Insel war freilich der Wohlstand der Familie, der stets geschrumpft war seit Rhobars' Paladine gekommen waren. Dass sich in dem Etablissement ein gewisses Paar weiblicher Bekannter befand verstärkte Adalars Begeisterung nicht sonderlich. So hatte er sich entschieden, der mit wenig vielversprechendem Volk gefüllten Gaststube den Rücken zu kehren und eilte nun durch den dünnen Regen zu der Kneipe im Händler- und Handwerkerviertel, wobei er penibel darauf achtete, dass seine teuren Snapperlederstiefel nicht mit Schlamm verschmutzten.
    Die Kneipe entsprach nicht gerade seinen Vorstellungen, weder vom üblichen Publikum, noch vom Mobiliar oder dem Angebot her. Ein gut gekleideter Mann wie er war hier selten zu sehen, denn wer es sich leisten konnte, der umgab sich nicht mit einfachen Schmieden und dergleichen. Nach Liter weisen Bier und Fusel stieg das Potential einer Schlägerei hier mit der Stunde.
    Als er die Tür öffnete schlug ihm eine Wolke verbrauchter Luft und dichten Tabakqualms in die Nase. Angewidert schnaubend war er im Begriff, die Tür zu schließen und sich zurück in sein einsames Gemach zu begeben, da fiel ihm die junge Kellnerin auf. Sie musste neu sein, denn sie hatte er hier oder auch andernorts in der Stadt noch nie gesehen. Angetan schlenderte er ihr hinterher, als sie an ihm vorbei schritt, ihren Duft in der Nase. Er ließ sich schließlich an einem unbesetzten Tisch nieder, das Fräulein in den Augen. Wie es sie fixierte wurde er jedoch abgelenkt durch eine Stimme, die nicht in diese Spilunke zu passen schien. Ein unauffälliger Schulterblick bestätigte seinen Eindruck, denn der Mann, der dort saß, wirkte genau so fehlplatziert hier wie Adalar sich fühlte. Eine Pause in der Konversation des Wohlbetuchten hinter ihm tat sich auf, und Adalar, der bereits aus den wenigen Worten viele Informationen gewonnen hatte, drehte sich nun auf seinem Stuhl und sprach die Gruppe an.

    "Meine Herren, ich konnte nicht umhin, Eurer Unterhaltung zu folgen. Erlaubt mir, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Adalar Karargaan, Sohn des Alaric. Ich konnte aus dem Vernommenen schließen, dass die Herren einer gewissen Organisation der Händler angehören. Ich bin neugierig", endete er charmant, darauf hoffend, auf diesem Wege am effektivsten die Dinge zu erfahren, nach denen er fragte.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Taverne im Händler- und Handwerkerviertel

    Maximuss schaute sich die Liste der Händler genauer an. Natürlich fand er auch Sir Patrick unter den sich sperrenden Herrschaften. Er seufzte. "Das wird wohl der einzige Händler sein, der die Anordnung des Gildenmeisters auch nach Anraten nicht befolgen wird."

    Plötzlich ertönte eine Stimme: "Meine Herren, ich konnte nicht umhin, Eurer Unterhaltung zu folgen. Erlaubt mir, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Adalar Karargaan, Sohn des Alaric. Ich konnte aus dem Vernommenen schließen, dass die Herren einer gewissen Organisation der Händler angehören. Ich bin neugierig"

    Unbeeindruckt schaute Maximuss auf, während Matthias weitaus aufgeschlossen war. "Es schickt sich eigentlich nicht, die Gespräche anderer zu belauschen. Doch sei es drum. Gewiss können wir Euch einige Fragen beantworten.

    Adalar wandte sich nun deutlicher den Mitgliedern der Händlergilde zu und erwiderte: ""Ihr habt von einer Organisation der Händler gesprochen. Was hat es damit auf sich?" Während der Großhändler noch immer die Liste studierte, beantwortete Matthias die Frage mit Freuden: "Ihr meint die ehrenwerte Händlergilde, eine Gemeinschaft namenhafter Händler der Länder." Adalar nickte und wollte wissen, was es mit dieser Gemeinschaft auf sich hat.

    Matthias fuhr abermals fort: "Die Gemeinschaft soll eines jeden einzelnen von uns stärken, indem wir zusammenhalten und unseren Handel mit den anderen Mitgliedern koordinieren. Dabei leiten uns die drei ehrenwerten Gildenmeister. Einer von ihnen befindet sich sogar hier in Thorniara, weil er diese Insel zu einem Knotenpunkt der Händlergilde machen möchte."
    Geändert von Maximus (22.12.2014 um 21:19 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #84
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    Eine Begegnung mit der Händlergilde

    "Ich bitte um Vergebung für mein direktes Auftreten. Die Händlergilde, sagt ihr?" Er strich sich über das glatt rasierte Kinn. Natürlich hatte er vermutet, dass sich einige der ansässigen Händler verbündet hatten, um die Konkurrenz auszustechen. Von einer überregionalen Gilde hörte er nun jedoch zum ersten Mal. Ein fatales Zeichen: Wie weit war es um ihren Stand gekommen, dass keiner seiner Kontakte ihm jemals etwas darüber zu berichten gewusst hatte? Jedoch würde es ihm nichts gutes bringen, ihnen seine Unwissenheit zu offenbaren.
    "Gewiss weiß ich von euch, mir war nur bisher die Ehre verwehrt, einen von Euch kennen zu lernen. Es verblüfft mich, dass wir nicht schon in der Vergangenheit zu profitablen Einigungen gekommen sind ... Und mehr noch, dass Argaan zu einem 'Knotenpunkt' gemacht werden soll, ohne die älteste Händlerdynastie der Insel um Hilfe zu bitten. Ihr seid Euch eures Vorhabens gewiss, ich bin sicher ...", endete er langsam, bewusst eine angemessene Prise Zweifel in die Betonung mischend. Sein Blick verweilte auf dem Mann in der Mitte, dem ältesten - und zweifelsohne wichtigsten - in der Runde.
    "Doch bitte, vergebt mir meine Blindheit. Sicher seid ihr noch nicht lange auf Argaan? Gewiss seid auch ihr mit dem ehrbaren König Rhobar hier gelandet?" Ganz gleich, wie seine politische Meinung war, das Geschäft hatte immer Vorrang! Diese Regel hatte er auf die schmerzhafte Weise lernen müssen, und er hatte kein Bedürfnis, in naher Zukunft wieder in Loch voll Nattern gestoßen zu werden. Prüfend blickte er der Reihe nach die drei Gesichter an, versuchte in ihnen zu lesen. Er musste heraus finden, welche Sympathien diese potentiellen Verbündeten pflegten, abgesehen von der zum Profit natürlich.
    "Mein Freund, entschuldigt mein Gebaren. Ich gebiete meiner Zunge ruhe und warte hoffnungsvollen Ohrs auf gute Neuigkeiten!"

  5. Beiträge anzeigen #85
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    Taverne im Händler- und Handwerkerviertel

    Der Großhändler legte die Liste zurück auf den Tisch und schaute den Mann an, der sich über die Händlergilde erkundigt hatte. "Richtig, die ehrenwerte Händlergilde weiß sehr wohl, wie sie die Karten zu spielen hat. Es ist nicht die erste Region, die durch unsere Anwesenheit bereichert wird. Und nein, wir sind gewiss nicht mit König Rhobar gekommen. Die Händlergilde ist Teil des hohen Rates des Herzogtums Rivellon und untersteht gewiss nicht einem König, der einst den Adel verboten hat."

    Maximuss machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: Ich bin Graf Maximuss von Verdistis IV. und solltet Ihr tatsächlich einer einflussreichen Familie angehören, dann sucht den ehrenwerten Gildenmeister Trevor auf. Ich rate Euch dringen, sich unserer Gemeinschaft anzuschließen oder zumindest für sie zu arbeiten. Viele Händler haben dieser Tage ihr Geschäft aufgegeben und nur wer Mitglied unserer einflussreichen Gemeinschaft ist, kann seinen Lebensunterhalt gesichert sehen. Wenn Ihr Euch also nicht mit fremden Federn geschmückt habt, sollten auch die diversen Aufnahmekriterien kein Hindernis für Euch sein.

  6. Beiträge anzeigen #86
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    ein Licht am Horizont ...?

    "Es ist mir eine besondere Ehre, einen Adligen aus fernen Landen hier willkommen heißen zu dürfen", antwortete Adalar, erhob sich, machte eine elegante Verbeugung nach Art des hiesigen Hofes und wies umher auf die schäbige Garnitur der Gaststätte. Nachdenklich, eine interessiert-beeindruckte Grimasse auf sein Gesicht gemeißelt, analysierte der Kaufmann die neuen Erkenntnisse, nachdem er Platz genommen und an dem von der kurvigen, blonden Serviererin gebrachten Bier genippt hatte. Es fiel ihm für einige Momente schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als darauf, den Ekel von seiner perfekt einstudierten Mimik fernzuhalten.
    Natürlich war er an die Art des selbsternannten Grafen gewöhnt. Arroganz und Stolz schwangen mit in seinen Worten. Gewissermaßen hob ihn seine Herablassenheit endgültig auf Augenhöhe mit Adalar. Der Fakt, dass kein fanatischer Anhänger des Tyrannen gegenüber saß, der diese Insel im Klammergriff hielt, machte eine geschäftliche Einigung durchaus noch etwas attraktiver. Es galt, seiner Worte zu bedenken und die sich erbietenden Möglichkeiten genau abzuwägen.
    "Ich kann Euch versichern, mich ebenso wenig mit fremden Federn zu schmücken, wie Ihr es tut", sprach er augenzwinkernd. "Und ich muss gestehen, dass eine Überregionale 'Gilde', wie Ihr es nennt, durchaus gewinnbringend anmutet. Ich würde gerne mit Eurem ehrbaren Geschäftspartner sprechen. Und um euch zu vergewissern, dass es mir ernst ist, lasst mich euch einladen. In diesem Etablissement ist es unmöglich, etwas genießbares zu bekommen, fürchte ich ... erlaubt mir, Euch in mein Anwesen einzuladen!"
    Über die Schulter des Edelmannes sah er die blonde, fremdländisch wirkende und so zu exotischer Schönheit gewachsener Frau, die gerade Getränke an eine Gruppe lauter Jäger verteilte.
    "... Schon morgen stehen euch meine Tore offen, sollten euer Freund Trevor und ich zu einer Einigung kommen oder nicht!", setzte er hastig hinzu, bedacht darauf, seine spontane Planänderung zu überspielen.
    "Wo ist Euer Freund anzutreffen?"
    Er nippte erneut an seinem Bier und spähte dabei unauffällig in das sehr, sehr verlockende Dekolleté seiner nächsten Abendunterhaltung. Was er dort sah machte ihn fast den erneut aufschwallenden Ekel vergessen.
    Geändert von Adalar (22.12.2014 um 22:44 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #87
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    Taverne im Händler- und Handwerkerviertel

    "Unser Geschäftspartner und Freund!?" fragte der Graf verwundert nach. "Ihr missversteht mich. Der ehrenwerte Trevor ist Gildenmeister der Händlergilde und Mitglied im herzoglichen Hofe Ihrer Hoheit Herzog von Rivellon III. Ein Titel wie Geschäftspartner oder Freund würde seinem gesellschaftlichen Stand nicht gerecht werden."

    Maximuss machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: "Wenn Ihr also das Anliegen habt, den ehrenwerten Gildenmeister Trevor zu sprechen, so findet Ihr ihn in der von ihm kürzlich angemieteten Residenz im Reichenviertel. Es ist das erste Haus, kurz nach dem östlichen Eingang. Erhofft Euch aber keinen allzu kurzfristigen Termin. Die Händlergilde hat weitreichende Pläne und es bedarf einer strikten Einhaltung der zeitlichen Vorgaben."

    Abermals machte er eine kurze Pause, schaute sich die Liste der einzelnen Händler an und erhob erneut die Stimme: "Eurer Einladung müssen wir dankend ablehnen. Wir haben dringende Angelegenheiten zu erledigen, die keinen Aufschub dulden. Falls Ihr jedoch Euren Lebensmittelvorrat auffüllen wollt - und das kann ich Euch in Anbetracht der hiesigen Krise nur raten - könnt Ihr mein Geschäft im Händlerviertel aufsuchen."

    Mit diesen Worten stand der Graf auf und verließ zusammen mit Bargen das Gasthaus. Zurück blieb ein sehr verwunderter Matthias, der sogleich die fehlenden Worte suchte. "Entschuldigt den Grafen, er hat so seine Eigenarten müsst Ihr wissen. Falls Ihr wirklich Gildenmeister Trevor aufsuchen wollt, so bereitet Euch gut vor. Trevor mag es nicht, wenn man in einem Termin zu keinem Ergebnis kommt."

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    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline

    Bei Lord Hagen

    "...und dadurch sollten wir uns weitaus besser schlagen als die Setarrifer. Die Frage ist, wie weit die Truppen hier dies umsetzen können. Damals in Vengard konnte das jeder Waffenknecht im Schlaf. Hier wirkt es nicht so, Hagen. Ich zweifle nicht am Mut der Männer, aber daran dass der Einzelne es mit mehreren Echsenmenschen aufnehmen kann, wenn sie die Mauern stürmen.", erläuterte Jun. Die Paladine hatten sich in dieser Nacht getroffen, um eine Strategie gegen die drohende Gefahr zu überlegen. Neben den Einsatz von Reiterei, Magiern und wie man die Mauern besetzen könnte, kamen auch natürlich andere Dinge zur Sprache die Hagen mit Jun unter vier Augen bereden wollte, ehe er es seinen Ordensleuten verkündet.

    "Es ist aber riskant, wenn die Zeit nicht ausreicht. Das weißt du genauso wie ich. Ein vengarder Schildwall kann sehr mächtig sein, wenn erfahrene, disziplinierte und standhafte Kompanien diesen ausführen. Die Echsen könnten anstürmen, aber sie würden durch Schild, Speer und Klinge so wie die Orks einst umkommen. Aber...bricht der Wall an einer Stelle zu sehr, dann verlieren wir Kämpfer die uns dann an den Mauern fehlen.", entgegnete Hagen.
    "Natürlich! - Doch diese Echsen sind nur Bestien. Wenn wir die Truppe weit genug ausbilden, reicht auch weniger Erfahrung. Voraus gesetzt wir beziehen da Stellung, wo ein Schildwall nicht an den Flanken attackiert werden kann. Hast du den Militärbericht von den Varantfeldzügen gelesen? Als meine Truppen versuchten die Kern-Stadt und den Palast von Mora Sul zu stürmen, konnten die Assassinen sich lange durch Orksöldner halten. Sie waren nicht viele, aber sie nutzten schwere Schilde aus ihrer Zeit im Dienste der Orks und die engen Gassen. Wir hingegen hatten aufgrund der Hitze auf leichte Schilde und Rüstungen gesetzt. Die Eroberung wurde um zwei Tage hinaus gezögert und bei Innos, es wäre wohl länger dabei geblieben, wenn ein Magier nicht eingriff.", erzählte der Streiter und lehnte sich etwas zurück. Die Erinnerungen an damals kamen auf.
    "Wie griff er ein?", fragte der alte Paladin interessiert.
    "Sagen wir mal, es war sprichwörtlich ein Geistesblitz. Zuerst deckten wir sie mit einem Pfeilhagel ein, dann marschierten wir auf und warfen mit Wassereimern nach ihnen - große Verschwendung, würde jeder Kommandant denken. Sie schienen ihren Spaß an der Abkühlung zu haben. Doch dann kam dieser Magier und entfachte aus seinen Händen einen Kettenblitz. Danach stürmten wir los. Die Söldner konnten ihre Schilde und Waffen kaum richtig greifen und auch ihre Körper waren noch durchflutet von den Blitzen. Es war einfach sie zu besiegen.", sinnierte der einstige Fürst.

    "Für wahr. Hoffen wir doch auf Regen in unserem Fall. - Was geschah mit den Söldnern?", fragte Hagen dann.
    "Wir nahmen jene die sich ergaben gefangen, statt wie in den Varantfeldzügen üblich, keine Gefangenen zu machen. Darauf bestand der Feuermagier. Dies lag an einem Edikt von Rhobar. Er bot jedem Orksöldner Absolution, wenn er sich für 6 Jahre in den Dienst der myrtanischen Armee stellt. Nichts was ich gut hieß, aber der Krieg mit den Orks hatte viel Substanz gekostet.", antwortete Jun.
    "Ja, dieser Edikt des Königs war umstritten in der militärischen Führung. Vor allem all jenen die so lange Rebellen waren und direkt erlebten, was die Orksöldner so trieben. Sir Ulrich...wenn du dich an ihn noch erinnerst. Er bestand darauf, dass diese Verräter nicht mit den regulären Truppen gemischt werden. Aber auch andere, da es der Moral schaden würde. Letztlich war das Misstrauen bisher nur teils gerechtfertigt. Manch Kompanien haben sich bewährt.", meinte Hagen.
    "Vielleicht weil man früh genug Deserteure hängte? Oder aber ihnen nicht mehr zutraute, als bei den Pionieren und Auxillartruppen des Reiches zu wirken. Wie dem auch sei - worauf ich hinaus wollte, ist dass sogar so eine kleine Einheit sich gut halten konnte. Selbst wenn wir nur die Mauern versuchen werden zu halten, so können dann die Straßen und die Bastion umso besser gehalten werden, wenn wir den Drill und die Ausbildung aufbessern. Ausserdem brauchst du mich und meine Leute. Die Truppen hier wissen wer ich bin und welche Kompanie ich in Vengard geführt habe.", machte der Paladin sehr selbstbewusst klar.
    "Und du willst, dass sie auch wissen wieso es so war und nicht anders, hmm? Nun gut - eine helfende Hand schlage ich nicht weg und ich wollte dich sowieso hier einbinden. Ich brauche Männer mit Erfahrung. Wie weit das mit dem Schildwall und dessen Einsatz gehen wird, sehen wir aber noch. Uns fehlen Informationen über die Bewegung dieser Echsenarmee, über die Reste der Setarrifer und Nachrichten vom Festland. Noch liegt zu viel im Nebel."

    "Doch Innos Licht wird den Nebel schon vertreiben. War es das für heute?", fragte Jun.
    "Hmm...noch eine Sache. Ich werde das mit deinem Kommando offiziell machen. Das heißt aber auch, dass du nicht nur mit mir Besprechungen führen wirst, sondern auch mit dem ganzen Stab. Was aber wohl klar sein dürfte. Ebenso aber mit der obersten Feuermagierin. Es ist wichtig, dass wir alle kommunizieren und deine Geschichte über den Magier hat mich wieder daran erinnert. Du kennst sie?"

    "Francois? Ja, ich gehörte eine kurze Zeit dem Kronrat an und war davor manchmal im Hintergrund dabei. Sie hat sogar einmal meine Wunden versorgt, da war ich noch ein Waffenknecht und hatte mein erstes Gefecht mit Orksöldnern überstanden. Das ist aber auch nun gut sieben Jahre her. Sie wird mich wohl auch kennen...oder besser erkennen. Auch wenn der Mann von einst, lange nicht mehr so ist wie damals. Der Krieg schleift einen wie der Schleifstein die scharfe Klinge. - Für Innos, mein alter Freund!"
    "Für Innos."

  9. #89
    Harivald
    Gast
     
    Harivald befand sich in einem Zustand tiefster Meditation. Das hieß, er verharrte bereits stundenlang in der selben Position. Gebeugten Knies betete er so zu Innos, seinem Herrn. Nichts, aber auch gar nichts konnte diese starke Verbindung trennen, nicht mal der junge Bruder, der gerade im Begriff zu sein schien, eben dies zu tun. Kurz räusperte sich der Anwärter, nicht vehement, dazu getraute er sich nicht, aber doch von einer solchen Entschlossenheit, welche bedeutete, dass sein Auftauchen nicht zufällig war. Doch trotz oder gerade aufgrund dieses Umstandes ließ Harivald sich nicht unterbrechen, beachtete seinen Glaubensbruder, als wäre er Luft, bis es diesem zu blöd wurde und er ungeduldig sein Anliegen vorbrachte.
    »Bruder Harivald. Ich wurde gebeten, dich umgehend zu Pater Icarion zu eskortieren und zwar ohne Verzögerung.«
    »Amen!«
    »Entschuldigung?«
    Seufzend erhob sich Harivald. Einst war er auch so naiv und einfältig wie dieser Junge gewesen, aber beileibe nicht so dumm.
    »Amen. Damit schließt man seine Gebete ab, wusstest du das nicht?«, fragte der Magiekundige, aber noch nicht voll in diese Kunst eingeweihte Adlatus ruhig.
    »Ähh... naja, doch, es ist nur... ähh... «
    »Schon gut«, unterbrach Harivald das klägliche Gestottere seines Gegenübers. Er war nicht nur körperlich jung, sondern leider auch geistlich. »Also«, fuhr der Ältere dann fort. »Auf zu Icarion! Was kann er denn nur wollen? Na, das wird er gewiss schon selber sagen. Richtig?«
    »Ja. Ähh, bitte hier entlang.«
    Etwas Kaltes berührte die Nasenspitze von Harivald, während sie davon schritten. Ganz unscheinbar und kurz, sofort war dieses Gefühl wieder weg. Schnee, konnte das sein? Kalt genug war der Abend ja.
    Geändert von Harivald (26.12.2014 um 22:19 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #90
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafenviertel

    Die Santorija war kurz nach Einbruch der Dunkelheit am Abend des Vortages in den Hafen Thorniaras eingelaufen. Die von den ersten Regentropfen, der Vorhut des Unwetters, bedeckten weißen Segel hatten im Widerschein der Leuchtfeuer der beiden Leuchttürme gestrahlt und geglitzert. Es war ein imposanter Anblick gewesen, den allerdings nur wenige auf den Kais hatten genießen können, denn das Hafenbecken war um diese Tageszeit und ob der einsetzenden Schlechtwetterlage nur spärlich besucht.
    Yared hatte für den Abend eine Ausgehsperre für die Seeleute angesetzt. Dieses Vorgehen hob zwar nach zwei Wochen auf See mitnichten die Stimmung unter der Mannschaft, aber er hatte am Morgen einer ausgeruhten Crew ohne Kater bedurft, um das Pinaßschiff zügig und effektiv entladen zu lassen. Zudem war die Stadt, der scheinbar ewige Brückenkopf des Myrtanischen Reiches auf den Südlichen Inseln, im Kriegszustand und das in diesen Tagen mehr als jemals zuvor unter der Statthalterschaft der Reichskirche. In der gesamten Provinz galt das Kriegsrecht und im Hafenviertel zumindest nominell eine nächtliche Ausgangssperre, wie ihn Meister Ethelbert informiert hatte. Die Meldung beim Hafenmeister war nämlich das einzige, was Yared noch am Abend ihrer Ankunft pflichtgemäß erledigt hatte, bevor auch er sich in seine Kajüte zurückgezogen hatte. Der Kapitän musste schließlich mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es darum ging, dass die ganze Mannschaft in einen sauren Apfel beißen musste. Immerhin hatten sich das Murren in Grenzen gehalten, wohl hauptsächlich, weil das Hafenviertel seit der Pest nicht mehr sonderlich einladend wirkte, die Tore zur Oberstadt nach Sonnenuntergang schon geschlossen waren und niemand ernstlich Lust hatte, sich durch den einsetzenden Sturm zu kämpfen, nur um in einer Taverne schlechtes Bier und abgemagerte Dirnen zu genießen. Einzig der königliche Legat hatte die Santorija schon am Vorabend kurz, nachdem sie vor Anker gegangen waren, verlassen.
    Nach Sonnenaufgang hatte sich dann emsiges Treiben entfaltet. Die Magistrate der Hafenmeisterei hatten dafür gesorgt, dass ausreichend Fuhrwerke und Karren auf die Pier, an der die Santorija lag, bereitstanden. Nachdem Donna gut drei Dutzend Tagelöhner als Schauerleute für den Tag angeworben hatte, war damit begonnen worden, die Ladung des Pinaßschiffes zu löschen.
    Gut zwei Drittel der Fracht bestand aus Getreide und Kartoffeln von den Höfen des Vengarder Umlandes. Hinzu kam schweres Kriegsgerät. Auf dem Kasemattendeck der Santorija hatten sich plötzlich gut doppelt so viele Geschütze eingefunden, wie Geschützpforten vorhanden waren. Die überzähligen hatte man mit den Lastkränen der Hafenanlagen aus den Ladeluken gehievt und wie auch das Korn auf die Fuhrwerke geladen. Als letztes hatte man mehrere große Kisten angefüllt mit dem Schmierfett der myrtanischen Kriegsmaschinerie dem berühmten dunkelvioletten Erzes geschürft in den dunklen Tiefen Nordmars ans Tageslicht befördert. Natürlich wussten nur wenige an Bord, dass diese Lasten das begehrte Metall enthielten und nicht den offiziell darin befindlichen profanen Rohstahl.
    Sobald die Karren voll waren transportierten sie die angelandeten Güter quer durch die Stadt - die Geschütze gen Bastion, wie auch die Erzkisten, deren Bestimmungsort auf Anweisung des Stadtkommandanten Oberst Mansk die Arsenalgebäude der Festung waren, die Nahrungsmittel in die Getreidespeicher des Tempelviertels oder in die Lagerhäuser der städtischen Magistratur.
    Erst in den letzten Zügen der Abenddämmerung wurden die letzten Kartoffelsäcke entladen und Yared konnte der Mannschaft für den Rest des Abends frei geben, während Donna die Schauerleute auszahlte und nach Hause schickte.
    Der Kapitän saß noch bis spät in die Nacht in seiner Kajüte und erledigte Papierkram. Am nächsten Tag würde er Lord Hagen in der Zitadelle aufsuchen, um diesen über seinen Auftrag und seine Vorhaben zu informieren.

  11. #91
    Harivald
    Gast
     
    Icarion saß mit überkreuzten Beinen auf einer Bank im Tempelgarten, als Harivald und sein Begleiter eintrafen. Die vereinzelten Flocken hatten sich mittlerweile zu einem echten Schneefall entwickelt. Mit Sicherheit würde es nicht mehr lange dauern, bis Thorniaras Dächer in eine weiße Pracht eingedeckt waren. Harivald kannte diesen Anblick, obwohl er lange Zeit in Varant davon verschont geblieben war. In Myrtana jedoch kam der Schnee im Winter wann er wollte. Und dies ziemlich oft.
    »Harivald«, grüßte der betagte Magier ungewöhnlich freundlich. »Sieht so aus, als käme der Schnee uns im diesen Jahr doch noch heimsuchen. Ich war schon so voller Hoffnung, er bliebe uns dieses Mal erspart.«
    Anschließend bedeutete er dem jungen Adlatus, der Harivald hergebracht hatte, zu verschwinden.

    »Setz dich, Harivald. Wir haben zu reden.«
    Der Angesprochene tat, wie ihm befohlen. Er setzte sich, obgleich ihm bei der Berührung des kalten Holzes mit seinem Gesäß sofort eine Gänsehaut überkam.
    »Worüber haben wir denn zu reden?«, fragte er.
    »Oh, über so Einiges. Wie läuft es mit der Magielehre?«
    »Stockend«, erklärte Harivald wahrheitsgetreu. »Anfangs lief es gut und ich und Bruder Braoin konnten uns langsam Schritt für Schritt der Magie annähern. So beherrschen wir beide bereits den Feuerpfeil.«
    Icarion hob bei diesen Worten interessiert die Augenbrauen, doch da er nichts erwiderte, fuhr der Adlatus fort.
    »Leider ist Bruder Shakuras seit geraumer Zeit nicht gesehen worden. Ich habe mich vielerorts nach seinem möglichen Aufenthaltsort erkundigt, doch konnte nichts Näheres in Erfahrung bringen. Kurzum: Ohne Lehrmeister keine Magie.«
    Seufzend nickte Icarion dem zu und flüsterte anschließend etwas zu sich selbst, von dem Harivald nur die Worte "schon der Zweite" vernahm.
    »Ja, es ist nicht gut, wenn sich ein Lehrmeister spurlos davon macht, aber ich bin sicher, Shakuras wird seine Gründe gehabt haben. Innos wird eure Wege schon alsbald wieder zusammenführen«, prophezeite der Magier mit lauter Stimme. »Doch noch etwas Anderes. Hier«, er reichte Harivald einen versiegelten Brief. »Dieser muss umgehend an den Primus Vicktar überbracht werden, von dem wir auch noch Antwort erwarten. Er wurde zuletzt im Hafenviertel gesichtet. Verliere keine Zeit!«
    Harivald nahm den Brief und nickte.
    »Du darfst gehen.«

    Vicktar. Vage erinnerte er sich an den Namen. Wo hatte er ihn nur schon mal gehört? Harivald überlegte krampfhaft, kam jedoch nicht darauf. Grübelnd stapfte er durch die mittlerweile verschneiten Gassen zum Hafenviertel. Jauchzende Kinder und fliegende Schneebälle kreuzten seinen Weg. Sie erinnerten den Schwarzhaarigen an alte Zeiten. An bessere Zeiten. Seine Jugend.

  12. #92
    Harivald
    Gast
     
    Harivald bahnte sich einen Weg durch die weiße Masse, die sich Schnee nannte und welche ungestört und unvermindert in Form von winzigen Flocken vom Himmel fiel. Besonders die Kinder im Viertel fanden großen Gefallen an dem Naturschauspiel, woraus Harivald schlussfolgerte, dass man hier in Thorniara nicht oft Zeuge eines solchen war. Die ältere Generation hingegen - falls sie sich überhaupt aus dem Haus traute und dieser Zahl waren nur sehr wenige - fluchte, spuckte, stöhnte und stolperte. So gab es diejenigen, die sich am Schnee erfreuten und andere wie Icarion, denen ein Erdbeben lieber war, als diese lästigen weißen Flocken.
    Harivald selbst war das Wetter gleich, solange es immer noch warme Plätze gab, zu denen man sich flüchten konnte und so einer lag jetzt vor ihm. Der Schnee konnte wahrlich nicht die schäbige Fassade der billigen Schenke verbergen, so stark er auch fallen mochte. Auch der penetrante Geruch nach Urin, Schweiß und sonstigen menschlichen Ausdünstungen verriet den Zweck des Gebäudes sofort. Hier gedachte Harivald, seine Suche nach Vicktar anzufangen und trat ein.

    Bereits mit dem ersten Schritt in die Taverne kroch dem Gast das Mittagessen wieder hoch. Beißender Gestank schlug ihm entgegen, so widerlich, dass er nur noch durch den Mund atmete und sich die Nasenhöhlen mit Daumen und Zeigefinger zu hielt, was ihm allerdings einige spöttische Blicke der abgehärteteren Stammgäste eintrug. Zielstrebig bewegte sich der Adlatus zur Theke. Dann sah er ihn. Beziehungsweise sie. Denn Vicktar war nicht alleine. Ein schmuddelig angezogener Junge von vielleicht 16 Wintern saß gleich neben ihm und schien eine Unterhaltung mit dem Primus zu führen. Doch irgendetwas in der Art, wie der Junge auftrat, gefiel Harivald überhaupt nicht, ja, es erweckte sogar sein ärgstes Misstrauen. Das Schlimmste vorhersehend, unterbrach er das Gespräch der beiden abrupt.
    »Vicktar!«

  13. Beiträge anzeigen #93
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafenviertel

    In der Feuerstelle knisterte das in den Flammen zerfallende trockene Reisig.
    Vor den Butzenscheiben hingegen pfiff ein eisiger Wind. Der Sturm war zurückgekehrt und hatte sich zuvor im Norden ordentlich mit kalter Luft eingedeckt , bevor er sich von dort aus abermals auf die Hafenstadt am nördlichen Ende der Insel gestürzt hatte, wohl in der Absicht das Weißaugengebirge zu erstürmen. Doch die kalte Luft kam nicht über die Gipfel, stattdessen schien sie sich an den Ausläufern festzubeißen. In Folge dessen war es zu einem Temperatursturz gekommen, während das Unwetter sich noch einmal über den Türmen und Dächern Thorniaras austobte.
    Es schneite nicht oft auf Argaan, wenn überhaupt, dann nur in den nördlichsten Teilen der Insel und er blieb nie lange liegen, aber wenn der Himmel seine Schleusen öffnete und die weißen Flocken herab sandte, kamen sie ohne Vorwarnung und in Massen. Immerhin würde der starke Wind und der dichte Schneefall selbst einem Drachen einen Angriff aus der Luft unmöglich machen.
    "Ich dachte, du wolltest Lord Hagen deine Aufwartung machen."
    Yared sah auf zu Donna, die gerade durch die Kajütentür in die Offiziersmesse getreten war und nun ihren durchnässten, noch leicht mit in der wohligen Wärme dahin schmelzenden weißen Eiskristallen bedeckten Mantel abstreifte und an einen der Haken an der Wand hängte.
    "Du warst doch gerade draußen. Die Wege sind vereist, der Schnee dicht wie der undurchdringbare Herbstnebel und der Wind ist mittlerweile stark genug, um einen gestandenen Mann über die Kaimauer zu blasen, als wäre er ein welkes Eichenblatt."
    "Aber wird das nicht als unhöflich aufgenommen, wenn du einfach so ohne etwas zu sagen einen Termin nicht einhältst, Käpt'n?"
    Wenn die ehemaligen Waldläufer unter den Seeleuten unter sich waren, war das Du immer noch üblich, egal wer welchen Rang inne hatte. Angehörige des Waldvolkes brauchten die ständige Respektsbekundung durch die stete Nennung von Titeln und dem Sitzen des Ranghöheren nicht. Sie zeigten Respekt durch Taten, nicht durch Worte, nicht pro Forma, um den eventuellen Mangel in der Realität auszugleichen und Yared war froh darüber, es nahm ihm einen Teil der Einsamkeit, die der Mann an der Spitze einer Truppe bei den myrtanischen Streitkräften stets als Teil seiner Stellung in Kauf nehmen musste. Obgleich natürlich manches Mal die Gefahr bestand, dass seine Kommandogewalt durch den lockeren Umgang untergraben wurde. Deshalb beschränkte sich dieser auch auf Zeiten in denen sie unter sich waren und keiner der frisch angeheuerten Seeleute zugegen war.
    "Ich hatte keinen Termin. Den hatte ich gestern mit Oberst Mansk. Dort habe ich bereits alles wichtige geklärt, was unsere Fracht anging. Bei Lord Hagen wollte ich vielmehr vorstellig werden, um zu klären, ob wir hier eine Niederlassung gründen dürfen, wie die Lage mit dem Drachen tatsächlich ist und inwieweit man unserer Unterstützung bedarf."
    "Ach so."
    "Es ist übrigens noch etwas heißer Tee da."
    Geändert von Yared (29.12.2014 um 18:10 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #94
    Abenteurer Avatar von Dlugosz
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    Dlugosz ist offline
    Dlugosz zuckte zusammen, als die laute Stimme eines zweiten Magiers durch den alkoholverseuchten Dunst tönte und einen Namen rief, höchstwahrscheinlich den des alten Magiers neben ihm, der sich auch gleich umdrehte.
    Jener, der gerufen hatte, zielte geradewegs auf Dlugosz zu. Sein dichtes, schwarzes Haar tropfte noch vom Schnee, der dort draußen sein Unwesen trieb und seine Züge waren angespannt, beinahe erstarrt. Und das nicht von der bitteren Kälte.
    Dlugosz geriet in blanke Panik. War dies eine Falle? Wusste der verdammte Magier von seinen Verbrechen aus der Vergangenheit? Keiner würde ihm hier helfen, wenn die Magier ihn gefangen nahmen. Für Dlugosz blieb nur eine Option offen: die Flucht nach vorne.
    »Bruder Vicktar«, sagte der Schwarzhaarige. »Ist alles in Ordnung?«
    »Alles bestens«, antwortete der Junge stellvertretend.
    »Heißt du Vicktar, Großmaul?«
    Dlugosz wartet ab, seine Nerven standen kurz vor dem Zusammenbruch. Drei Sekunden... zwei...
    »Warte doch mal kurz«, meldete sich der andere Magier wieder zu Wort und kam näher, so nah, dass der junge Okkultist seine nasse Kleidung riechen konnte. »Du siehst mir ja nicht sehr vertrauenserweckend aus. Woher kommst du?«
    Eins...

  15. #95
    Harivald
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    Harivald hatte gleich ein mieses Gefühl gehabt beim Anblick dieses Jungen. Und dieses schien sich auch aus nächster Perspektive zu bestätigen. Man konnte die Angst, die der Kerl ausstrahlte, förmlich spüren. Entweder verursachte ihm das vernarbte Gesicht Harivalds Unbehagen, oder die Tatsache, dass er allgemein nicht gut gestellt mit Feuermagiern war. Harivald tippte auf Letzteres, deswegen hatte er ihm auch die peinlichen Fragen gestellt. Zunächst antwortete der Junge nicht, schien angestrengt nachzudenken. Doch dann hob er sein Angesicht empor, um Harivald direkt mit seinen zwei verschiedenfarbigen Augen zu fixieren. Nein, diese Person hatte keine Angst vor ihm.
    »Beliar«, stieß der Junge zischend hervor und sprang plötzlich wie wild geworden mit seinem ganzen Körpergewicht gegen Harivalds Schulter, der völlig überrumpelt von diesem Angriff liegen blieb.

    »Haltet ihn! Haltet ihn!«

    Doch es war zu spät. Längst schon war der Bursche auf der Flucht und bei seiner Gerissenheit würde es nicht lange dauern, bis er die Stadt verlassen hätte. Denn Harivald glaubte nicht, dass dieser Junge so dumm war, dass er innerhalb der Mauern bleiben und damit in Kauf nehmen würde, erwischt zu werden.
    Mit Hilfe Vicktars richtete sich der gestürzte Adlatus wieder auf und klopfte sich den Dreck von seinen nassen Klamotten.
    »Verdammter Bengel«, fluchte er, an Vicktar gewandt. »Ich hatte gleich ein mulmiges Gefühl bei dem, aber bei dem Wort "Beliar" schrillten bei mir alle Alarmglocken. Wir sollten ihn zumindest als gefährlichen Übeltäter zur Fahndung ausschreiben lassen, er wird nicht das letzte Mal in Thorniara gewesen sein.«
    Vicktar nickte, doch sein Blick wurde finster.
    »Ich habe auch etwas für Euch«, eröffnete Harivald und griff in die Innentasche seiner Robe. »Hier... oh! Die Feuchtigkeit... Mist! Hoffentlich ist es noch lesbar.«
    Er reichte dem Primus Icarions feuchten Brief.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Hafenviertel - Taverne

    "Bruder Harivald", grüßte der Alte finster, doch seine Missstimmung hatte wenig mit seinem jetzigen Gegenüber zu tun, sondern vielmehr mit dem, das gerade das Weite gesucht hatte. Dieser Junge hatte schon zuvor etwas an sich gehabt, das Vicktar vom Grunde auf alarmiert hatte. Ein Blick, der einem Raubtier glich, das kurz vor dem unheilvollen, tödlichen Sprung auf sein wehrloses Opfer stand. Tugendlose, respektlose Augen, lüstern auf Zerstörung aus, den Wahnsinn in die Welt hinaus schreiend, ohne ein Wort zu sagen. Und als die Worte dann doch folgten, verstärkten sie den Eindruck nur umso mehr. Dieser Geist war verdorben, wollte nichts wissen von Güte und Geborgenheit. Der Name des Dunklen war die Verkörperung all dessen, was der Novize an Dlugosz im Ansatz gespürt hatte.
    "Eine verlorene Seele. Nur das Feuer kann sie erretten."
    Hätte er doch nur seine Bemühungen beim Erlernen der Magie stärker verfolgt! Genau dies war schließlich sein Antrieb, die Gabe des Herrn zu beherrschen: ein Werkzeug in Händen zu halten, mit dem er die Fehlgeleiteten, die wieder zurück auf den rechten Pfad geführt werden konnten, und die vollends Verlorenen voneinander unterscheiden konnte, um Erstere durch Güte zurück in die Herde zu leiten und Zweitere mit voller Macht zu zerschmettern. Er würde seine Mühen verdoppeln und verdreifachen müssen, damit ihm solch ein Versagen nicht mehr geschah.

    "Eine Nachricht? Was steht darin?", fragte er verwundert, während er das durchweichte Schriftstück entgegen nahm. Auf Nachfrage erklärte Harivald, dass Icarion ihm den Brief gegeben hatte. Mehr konnte er leider nicht erfahren, denn als er das Siegel brach und das Pergament entfaltete, musste er feststellen, dass die Tinte bis zur Unkenntlichkeit verschwommen war. Seufzend legte er Icarions unklare Nachricht auf den Tisch und nahm einen Schluck aus seinem Bierkrug.
    "Dann werde ich Meister Icarion wohl aufsuchen müssen, um zu erfahren, was er von mir wollte. Es sei denn, du weißt irgendetwas darüber. Willst du auch einen Krug?"
    Ohne auf Harivalds Antwort zu warten, gab er dem Kneiper ein Zeichen, zwei neue Krüge zu bringen.

  17. #97
    Harivald
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    Mehr aus Höflichkeit, denn aus tatsächlichem Willen, nahm Harivald das Angebot Bruder Vicktars an. Sofort stand der randvoll gefüllte Krug auch schon vor seiner Nase, doch da konnte er zumindest fürs Erste stehen bleiben. Vicktar schien sich nichts aus dem schäbigen Ambiente der Taverne zu machen. Vermutlich war er öfter zu Gast hier, eigentlich eine komische Vorstellung für einen Innosdiener. Die meisten kehrten lieber in die Marktschänke ein, um was zu trinken. Für Harivald stellte die Taverne im Hafenviertel bloß den letzten Zufluchtsort für die armen Schlucker der Stadt, arm und perspektivlos, dar und ihm behagte es überhaupt nicht, noch länger als eine Minute in dieser Kaschemme verweilen zu müssen.
    Sein Blick fiel auf den nassen Fetzen Papier, nunmehr unlesbar, die Botschaft Icarions verloren.
    »Leider nein«, sagte er. »Ich habe keine Ahnung, was Icarion von dir wollte, doch ich kann mir gut vorstellen, dass er einfach nur wissen will, was der aktuelle Stand der Dinge ist. Er will das Missionierungsbestreben im Hafenviertel vorantreiben. Und wie wir ja am Beispiel des verdorbenen Bengels gesehen haben«, dabei runzelte Harivald argwöhnisch die Stirn, »gibt es dabei größten Handlungsbedarf.«

    Vicktar hatte seinen Worten beiläufig gefolgt, doch waren seine Gedanken offenkundig noch immer bei dem Vorfall mit dem Jungen. Harivald konnte ihn gut verstehen. Besonders im Alter - und Bruder Vicktar hatte bereits ein stolzes erreicht - machte man sich vielerlei Sorgen, egal welcher Art. Das ein kleiner Halbstarker dem dunklen Gott folgte, war keineswegs ein gutes Zeichen. Wenn die jungen schon abfielen, hatten es die Alten bereits vorgemacht? Wie weit war der Keim des Bösen bereits in ihrer Stadt eingedrungen? Viele Fragen, die einer Antwort bedurften.
    »Wir müssen wachsam sein, Bruder«, mahnte Harivald leise und nahm einen großen Schluck von dem billigen Gebräu.
    Solange der Sturm draußen tobte, würde er noch einige dieser Krüge hinunterkippen müssen.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Hafenviertel - Taverne

    "Der gehört nicht hierher. Muss einer von den Setarrifern sein", entgegnete Vicktar gedankenverloren und sah sich in seiner Annahme bestätigt, dass Adanos als Beliars Gestalt des trügerischen Verführers nicht nur Unbescholtene mit schwachem Geiste auf seine Seite zu ziehen verstand, sondern sich auch einige wahrhaft Verrückte unter diesen Anhängern tummelten, die dem Dunklen ganz offen und in seiner grausamen Form huldigten. Eine verkommene Sippschaft, die man genau im Auge behalten und unter denen man streng sieben musste, um zu erkennen, wer es wert war, die Güte der erwählten Kinder Innos' zu erhalten, und wen nur noch das zerstörende und reinigende Feuer - wenngleich auch nicht mehr in diesem Leben - retten würde.
    Harivald erschien geringfügig derangiert durch das unfeine Winterwetter, das sie unschönerweise für einige Zeit erwischt hatte. War das Wetter auch schon so schlimm gewesen, als er sich in die Taverne am Hafen aufgemacht hatte? Er meinte, sich nicht daran erinnern zu können, und es kam ihm vor, als hätte er Tage an diesem Ort verbracht.
    "Nun gut, dann werde ich mich sogleich auf den Weg zu Meister Icarion machen und sehen, was er von mir wünscht. Danke für das Überbringen der Nachricht, Bruder. Ich wünsche dir einen angenehmen Altjahrsabend."

    Den halb getrunkenen Krug und die ein andermal zu zahlende Zeche zurücklassend trat der alte Novize durch die morsche Tür. Ein für winterliche Verhältnisse erträglicher, sanfter Wind schlug ihm ins Gesicht und der gefallene Schnee, wo er noch nicht zertrampelt war, erschien saftig genug, dass sich die übermütigen Kinder frohen Mutes in so manche Schneeballschlacht stürzen konnten, bevor er vermutlich in den nächsten Tagen als Schmelzwasser im Erdreich versickern würde. Hatte sie stürmisches Wetter in Beschlag gehalten, schien das Unwetter bereits zu großen Teilen vorüber gezogen zu sein.
    Das alte Jahr kam zu einem Ende - ein seltsames Jahr, in dem so viele Dinge, einschneidend, verändernd, tragisch - geschehen waren. Ein neues Jahr würde kommen und eine neue Sonne die Finsternis vertreiben. Da fiel ihm ein, dass er sich beeilen musste, zur Altjahrspredigt in der Kapelle zu kommen. Schließlich hatte er schon die zum Lichtfest eine Woche zuvor verpasst, als es um das Licht der Hoffnung in der Dunkelheit ging. Icarion würde doch noch warten müssen - Innos und sein Gedenken in allen Facetten standen vor dem Orden, auch wenn dessen Mitglieder über diese Feststellung sicher nicht glücklich gewesen wären.

    "Möge der Morgen bald heranbrechen und das neue Jahr mehr Glück und Freude für die frommen Menschen dieser Stadt bereithalten."

  19. #99
    Harivald
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    Nachdem Vicktar die Taverne verlassen hatte, konnte auch Harivald endlich ruhigen Gewissens sein ranziges Etwas, das hier tatsächlich unter dem Namen Bier geführt wurde, von sich schieben und sich auf den Rückweg machen. Doch vorher plante er noch, den Torwachen der Stadt eine neue Meldung zu machen. Selbstverständlich ging es dabei um den verdorbenen Jungen, der ihn und Bruder Vicktar in der Taverne zu Narren gehalten hatte. Harivald schlief wohler bei dem Gedanken, dass dieser windige Kerl hinter Schloss und Riegel gebracht wurde, doch machte er sich selbst nicht allzu viele Hoffnungen mehr.

    Als Erstes suchte er die Wächter am Osttor auf, die sich bereits schützend in ihre warmen Felljacken gewickelt hatten, als Maßnahme gegen den immer noch tosenden Sturm.
    »Innos zum Gruße«, begann Harivald das Gespräch. »Ich suche einen Jungen, etwa... «
    »Was?«, schrie eine der Wachen dazwischen. »Ihr müsst lauter sprechen, Bruder. Der Sturm.«
    »Ja, ja. Natürlich.«
    Dann sammelte Harivald all die Kraft, die er aufbieten konnte, um seiner Stimme mehr Ausdruck zu verleihen und begann von vorne.
    »Ich suche einen Jungen, vielleicht 16 oder 17 Winter alt. Trägt einen schmuddligen, schwarzen Mantel mit Kapuze. Das prägnanteste Merkmal jedoch sind seine Augen. Eines ist braun, das andere grün-blau. Sollte sich jemand, auf den diese Beschreibung zutrifft, heute oder irgendwann anders ans Tor wagen, so überführt ihn augenblicklich ins Gefängnis und erstattet mir Meldung. Mein Name ist Harivald. Habt Ihr das verstanden?«
    Der Wächter, der Harivald vorhin angebrüllt hatte, nickte.

    Anschließend ging der Adlatus ans Westtor und benutzte genau die gleichen Wörter wie am Osttor.
    Die zwei Wächter, allerdings, tauschten bedeutungsvolle Blicke aus, als wüssten sie etwas.
    »Was ist?«, fragte Harivald ungeduldig. »Na los, sprecht Euch aus!«
    »War hier«, antwortete einer der beiden, beschränkte sich aber auf ein Minimum benutzter Worte, was in Anbetracht des kalten Windes auch verständlich war. »Schmiss Schnee in unsere Gesichter. Lief dann durchs Tor.«
    »Das ist sein Tod«, murmelte Harivald mehr zu sich selbst. »Wo will er denn hin?«

    Nach einer halben Stunde etwa, erreichte er völlig durchgefroren die Kammern der Novizen und Adlaten. Erschöpft schmiss er seinen nassen Umhang über einen Haken und setzte sich an ein spärliches Kaminfeuer, zusammen mit anderen. Es war nur ein geringer Wärmespender, aber besser als gar nichts.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Abenteurer Avatar von Dlugosz
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    Dlugosz ist offline
    Nun war er wieder auf der Flucht. Bereits zum zweiten Mal, seit er diese stinkende Insel betreten hatte. Vorsichtshalber drehte sich Dlugosz noch einmal zum eben passierten Tor um. Keine Bewegung war aus dieser Richtung auszumachen. Wahrscheinlich rieben sich die stumpfen Torwächter noch immer den Schnee, den er ihnen in die Augen gestreut hatte, aus den Gesichtern. Unwillkürlich musste Dlugosz grinsen. Doch schnell verschwand diese Regung wieder, als er die weite Schneelandschaft vor sich erblickte. Dlugosz steckte bereits jetzt bis zu den Knien in der weißen Pracht, seine Schuhe waren beinahe durchnässt und es war noch ein ganzes Stück bis zur Silberseeburg zu gehen. Dort, wo die Überlebenden des Drachenangriffs eine sichere Zuflucht gefunden hatten, so war es ihm geschildert worden.
    Noch schien kein Ende des elenden Sturms in Sicht zu sein. Mit bitterer Entschlossenheit trieb er die klirrende Kälte in jede verfügbare Fuge und Ritze der Kleider, die der junge Okkultist am Leibe trug.
    'Stark sein', mahnte Dlugosz sich.
    Stark zu sein und keine Schwäche zu zeigen, würde ihn am Leben halten.
    Er marschierte.

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