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  1. #41
    Harivald
    Gast
     
    »Scheiße, Mann, der Typ ist ein Magier! Was machen wir denn jetzt?«, fragte der Raufbold, der eben noch den Setarrifer am Kragen gepackt hatte und machte eine weit ausholende Geste zu seinem Kameraden.
    »Ich weiß nicht«, gab sich der Zweite ratlos, seine Hände langsam zu Fäusten ballend.
    »Ich rate dringend davon ab«, mahnte Harivald. Natürlich hatte er gewusst, dass sich die beiden nicht kampflos ergeben würden. Darum verstärkte er seinen Fokus auf die Magie, legte einen Großteil seiner Kraft in diese kleine Flamme, die bereits die Finger seiner rechten Hand umzüngelte und nur noch darauf wartete, abgeschossen zu werden. »Ganz recht, ich bin Magier, wie ihr schon sehr gut kombiniert habt. Und als Magier ist es meine Pflicht, Recht und Ordnung zu wahren, selbst im Umgang mit Andersgläubigen. Ich sage daher, dass ihr im Unrecht seid und diese unschuldige Familie weiterhin die Gastfreundschaft dieser Taverne in Anspruch nehmen darf. Legt ihr nun im Groll Hand an mich, so begeht ihr ein ungeheures Verbrechen, auf dass schlimme Strafe folgen wird. Zieht deshalb in Innos' Namen dahin, schlaft euren Rausch aus, oder macht doch sonst etwas Anderes. Der Tag bringt auch so genug andere Sorgen, da sind zwei verkaterte Arbeiter schon zwei zu viel.«

    Wider Erwarten zeigten sich die zwei tatsächlich beeindruckt durch Harivalds Worte, ja sie entschuldigten sich sogar artig bei dem Vater, der Mutter, den zwei Söhnen und der immer noch flennenden Tochter. Dann verschwanden sie aus der Marktschänke.
    »Wir danken Euch!«, ergriff nun der Vater nach einer längeren Pause das Wort. Nach einigen kleinen Stupsern seiner Frau fuhr er zähneknirschend fort. »Ihr habt uns heute wahrlich vor einigem Übel bewahrt, diese Kerle bedrohen uns schon länger. Seit ich einen kleinen Job mit wahrlich menschenunwürdiger Bezahlung angenommen habe, ist auch niemand da, der auf meine Familie aufpassen kann. Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll.«
    Harivald ahnte schon, worauf der Mann hinaus wollte.
    »Die Typen geben erst einmal Ruhe«, antwortete er und richtete sich dabei an die ganze Familie. »Doch ich kann nicht überall dort auftauchen, wo es zu Konflikten zwischen Thorniarern und Setarrifern kommt. Auch den örtlichen Milizen obliegt die Kontrolle über Recht und Ordnung. Ihr könnt euch bedenkenlos an sie wenden, oder an ein Mitglied meines Ordens, solltet ihr auf eines treffen und eure Lage schildern. Doch ich alleine vermag nicht viel auszurichten.«
    Der Mann schien offenkundig nicht vollständig zufrieden mit Harivalds Antwort zu sein und auch die Frau blickte den Adlaten mit einem Unmut an, der schon fast an Feindseligkeit grenzte.
    »Innos mit euch, Bürger des gefallenen Setarrifs«, verabschiedete er sich deshalb schnell.

    'Undankbares Pack', dachte sich Harivald beim Herausgehen. Er malte sich aus, was wohl geschehen wäre, hätte er nicht in den Streit eingegriffen. Genau genommen war es auch gar nicht die Situation an sich gewesen, die Harivald zu diesem Akt bewogen hatte, sondern das Geheule des kleinen Mädchens. Es war schier unerträglich geworden.
    Leider hatte Harivald dabei nicht erfahren, ob es ihm inzwischen gelänge, einen Feuerpfeil abzuschießen. Zu gerne würde er es an diesem Abend noch einmal versuchen, aber vielleicht war es an der Zeit, Geduld zu üben. Aus diversen Gerüchten hatte Harivald entnommen, dass Shakuras wieder aufgetaucht war.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Hafenviertel - Taverne

    Irgendetwas schien die unreifen Gemüter heute wie die Scheißhausfliegen direkt in diese Kaschemme, präziser genau zu seinem Platz, zu locken. Nun war da schon wieder ein halbes Kind, das ihn unbedingt belästigen zu wollen meinte. Offenbar sah der Kneiper, dessen Name Vicktar schon dutzende Male genannt worden und wieder entfallen war, in diesem hier aber kein Problem, immerhin hatte er ihm sogar einen Humpen in die dürren Finger gedrückt.
    Nun saß der Bursche dreisterweise direkt bei ihm und quatschte ihn ungalant von der Seite an, wo der Novize sich doch eigentlich in Ruhe Gedanken über die letzten Geschehnisse machen wollte! Seufzend wandte der Alte dem Kind seine Aufmerksamkeit zu und nahm einen Zug aus seinem Humpen.
    "Meinst du nicht, es ist schon etwas zu spät für kleine Jungs wie dich, um sich an einem Ort wie diesem herumzutreiben?"

    Vicktar musterte das kuriose Äußere des Jungen. Unauffällige Kleidung, durchschnittliche Größe... so weit nichts Besonderes. Das Auge, das ihn taxierte, kam in unscheinbarem Braun daher. Doch das andere... es leuchtete förmlich in einem so unnatürlich und abstoßend wirkenden Smaragdgrün, dass der Weber sich zu fragen begann, mit was für einer seltsamen Gestalt er es hier zu tun hatte. Dem Verhalten nach handelte es sich um einen halbstarken Jüngling, der zeigen wollte, dass er schon ein ganzer Mann war. Aber steckte vielleicht mehr dahinter? Irgendetwas an seinem Gegenüber ermahnte Vicktar zur Vorsicht. Ein beunruhigendes Gefühl des Unheils umgab die Erscheinung des Burschen.
    "Der Name ist Vicktar, Novize des Feuers und Seidenweber. Gehörst du zu den Flüchtlingen aus Setarrif, Kind? An dein seltsames Auge würde ich mich erinnern, wenn es mir in den Straßen schon einmal begegnet wäre. Erzähl mir, welche Laune der Schöpfung dir das da aufgehalst hat, und ich erzähle dir von Innos - in der gottlosen goldenen Stadt erzählte man sich vermutlich nur Unsinn über unseren Herrn."
    "Das hier ist kein Tempel, Alterchen! Predigen kannst du woanders, hier wird gesoffen!", tönte es hinter der Theke mit sonorer Stimme. Vicktar ignorierte den Kommentar des Wirtes und behielt sein Gegenüber scharf im Blick.
    "Mit wem habe ich es denn hier zu tun und wieso hältst du mich von meinem wohlverdienten Abendbier ab, Junge?"

  3. Beiträge anzeigen #43
    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Karads Patrouille war an diesem Tag ziemlich ruhig gewesen, dachte er jedenfalls. Kurz vor Dienstende kam dann doch noch ein Tagedieb auf die Idee während seiner Schicht etwas zu klauen. Dementsprechend war auch in diesem Moment seine Laune.

    Neben dem immer wiederkehrenden "HEY! HALTET DEN DIEB!" und "HALT! STEHEN BLEIBEN!" war an der Verfolgung nichts besonderes. Der Dieb blieb nicht stehen, wieso auch? Andere Zivilisten standen wie immer nur im Weg anstatt mal in Aktion zu treten. Also blieb der Patrouille nichts anderes übrig als hinterher zu laufen.

    Wie immer ging es durch die engen Straßen und Gassen Thorniaras bis sie den Dieb in einer Sackgasse festsetzen konnten. Die Truppe dachte schon sie hätten ihn endlich. Doch plötzlich überraschte der Dieb die Anwesenden. Sie konnten nicht bis drei Zählen, da kletterte der Gauner schon flink die Mauer hoch und von da auf die Dächer. Karad wies seine Männer an ihm mit der Hilfe einer Räuberleiter auf das Dach zu hieven. Das ging aber mehr schlecht als recht. Oben angekommen war der Abstand zwischen ihm und dem Dieb schon sehr weit. Vorsichtigt versuchte er nun die Verfolgung auf zunehmen. Das ging aber auch nur sehr schwierig. Er musste darauf bedacht sein, überhaupt nicht runter zufallen. So war das Stellen des Diebes unmöglich. Irgendwann gab der Jäger völlig entkräftigt die Verfolgung auf und suchte sich eine sichere Stelle um von den Häusern runterkommen.

    Als er wieder sicheren Boden untern den Füßen hatte, stütze er sich auf seine Knie und holte tief Luft. Erst jetzt als er wieder einen klaren Kopf hatte, bemerkte er dass er sich im Hafenviertel aufhielt.

  4. Beiträge anzeigen #44
    Raubkatze  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Hafenviertel - Nicht in Form?

    Die Tage zogen sich heillos in die Länge, seit sie vor den Toren Thorniaras angekommen waren. All die Warterei vor den Toren, nun das Dahinvegetieren in der Notunterkunft, die das Lager am Hafen darstellte... all das waren keine vernünftigen Zustände. Immerhin hatten sie es aber lebendig aus dem Höllenloch Setarrif heraus geschafft, und das war etwas, das beileibe nicht jeder von sich behaupten konnte. Seine Familie war desillusioniert und traurig über das Leben, das sie hatten hinter sich lassen müssen, doch wohlauf. Einige der Flüchtlinge hatten sich bereits ihren Weg in Richtung der Burg Silbersee gebahnt, doch Maris würde einen Teufel tun, seine Familie dorthin zu schleifen, wo Ethorn, dieser unfähige König, seinen letzten kümmerlichen Rest an Truppen zu sammeln versuchte. Diese Burg war kein Ort, an dem der Nomade seine Kinder aufwachsen sehen wollte - und er wollte Setarrif so weit hinter sich lassen, wie er nur konnte.
    Aniron und er hatten lange diskutiert, wie es weitergehen sollte. Sie sah sich verpflichtet, dem Kreis des Wassers beizustehen, und wollte unbedingt bei der Burg danach sehen, wer es geschafft hatte, und im Bedarfsfall Hilfe leisten. Maris hingegen hatte gehofft, dass nun, wo alle Brücken nach Setarrif zerbrochen waren, endlich einer Rückkehr nach Varant nichts mehr im Weg stehen würde. Doch seine Hoffnungen waren schnell zerschlagen worden - Aniron würde dem nicht so leichtfertig zustimmen. Vermutlich musste erst die ganze verdammte Insel vor die Hunde gehen, bevor sie sich wieder zurück in die Heimat ihres Mannes und ihrer Kinder schleifen lassen würde.

    Missmutig schlurfte Maris durch die Gassen des Hafenviertels von Thorniara. Von allen Nestern war es ausgerechnet das Innos am treuesten ergebene, in dem die Söhne und Töchter Setarrifs - und diejenigen wie er, die irgendwie dazu gehörten - Zuflucht gefunden hatten. Natürlich hatte es sich einer dieser feuerrot gekleideten Fanatiker nicht nehmen lassen, ihnen noch vor Eintritt in die sicheren Mauern zu predigen, dass sie dem falschen Gott gefolgt waren, wobei Maris immer wieder das Gefühl gehabt hatte, dieser alte Narr spräche von Beliar und nicht von Adanos. Schon auf dem Festland hatte Maris die Männer des Myrtanischen Reiches im Allgemeinen verachtet, weil sie ein ganz und gar dummes Denken an den Tag legten und unter dem Deckmantel der Missionierung und Errettung der Menschheit große Teile der Welt unterdrückten oder Krieg über sie brachten. Nun lebte er unter ihnen.
    Doch er hatte munkeln gehört, dass düstere Gestalten aus dem Bluttal vor gar nicht allzu langer Zeit in die Stadt gekommen sein sollten. Der Beschreibung nach konnte es sich dabei durchaus um eine von Angst geprägte Schilderung einiger Waldläufer gehandelt haben - oder einiger gewöhnlicher Landstreicher, von außen war da nicht selten nur schwerlich ein Unterschied auszumachen. Ob sie den Plan, zur Gespaltenen Jungfrau zu ziehen, verworfen und ins Bluttal gezogen waren? Oder hatten sie ihr Lager immer noch im ärgsten Westen der Insel?

    Während er in Gedanken verloren vor sich hin trottete, riss ein seltsamer Trubel ihn aus der Grübelei. Wildes Geschrei deutete auf einen Dieb hin, und nur wenige Augenblicke später sah Maris einen Schatten über die Hausdächer davon laufen. Eine beeindruckende Körperspannung und Trittsicherheit musste der Nomade ihm attestieren, und die nutzte er mit völliger Effizienz aus, um in Windeseile hinter dem nächsten Giebel zu verschwinden und seine Verfolger hinter sich zu lassen.
    Schwer atmend polterte plötzlich eine andere Gestalt in seiner Nähe herunter. Der Löwenkrieger erkannte die Kleidung der Stadtwachen und lehnte sich grinsend gegen das hölzerne Fachwerk eines Hauses, um voller Genugtuung den Anblick eines Innostreuen zu genießen, der nicht nur als Verlierer dastand, sondern sich auch völlig verausgabt hatte.
    "Körperliche Ertüchtigung gehört wohl nicht unbedingt zum Pflichtprogramm der hiesigen Ordnungskräfte, was?"
    Ein wenig Spott am Abend würde seine Laune vielleicht wieder etwas aufbessern, bis er einen Einfall hatte, wie er am besten weitermachen sollte.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Als ob der Tag nicht schon schlimm genug war. Jetzt lacht mich irgendwer noch aus. Der Jäger war sichtlich genervt aber war nicht auf Krawall gebürstet. Dazu hatte er keine Kraft mehr. Eine Zurechtweisung musste genügen. "Jaja spottet nur," entgegnete er dem Fremden also.

    Erst jetzt begutachte er sein Gegenüber. Der Fremde war augenscheinlich kaum älter als der Soldat selbst und dennoch spottete er über ihn, ein Milizsoldat der Stadt! "Wenn Ihr es besser könnt dann macht doch meine Arbeit selbst! Nennt mir Euren Namen und ich werde euch sofort als Rekruten eintragen. Appell ist immer bei Sonnenaufgang auf dem Garnisionsplatz." In der Hoffnung den Spotteten ruhig gestellt zu haben, kratze es immer noch an Karads Ego, dass die Stadtwache als untüchtig bezeichnet wurde.

    "Ich bin sehr wohl fit. Genauso wie alle anderen Soldaten dieser Stadt auch. Als Unteroffizier der Bogenschützen muss ich als Vorbild vorran gehen. Ebenso ist das Schießen kein Zuckerschlecken. Je nach dem wie stark die Sehne gespannt ist lässt sie sich für einen Ungeübten keinen Zentimeter bewegen. Aber ich gebe es zu. Auf den den Dächern der Stadt rum zu turnen, bin ich nicht trainiert. Dafür wie gesagt in anderen Bereichen."

  6. Beiträge anzeigen #46
    Raubkatze  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Hafenviertel - Nicht in Form?

    Das Lachen ob der Aufforderung, sich als Rekrut einzutragen, konnte er sich dann doch nicht verkneifen.
    "Mit Verlaub, aber ich habe andere Verpflichtungen und es gibt nicht allzu viel, was mir ferner läge, als mich in den Dienst irgendeines Königs oder seiner Kriecher zu stellen."
    Unteroffizier der Bogenschützen, hoho! Maris wollte die Kunstfertigkeit, die es brauchte, um einen guten Bogenschützen abzugeben, nicht in Abrede stellen - bei der Mutter, er hatte ja selbst eine Weile die Armbrust nicht nur geführt, sondern sie sogar gebaut - aber nur weil man eine Sehne spannen konnte, war man noch lange nicht Herr seines Körpers.
    "Ich wollte dir natürlich nicht zu nahe treten, Herr Unteroffizier der Bogenschützen, aber für einen Lacher gut warst du allemal, wie du meilenweit hinter dem Dieb zurückbleibend vom Dach gestolpert bist und kaum noch atmen konntest."

    Maris löste sich von der Hauswand und deutete eine leichte Verbeugung an.
    "Maris ad al-Shedim, stets zu Diensten. Dein Dieb ist übrigens dort drüben über das Haus verschwunden, falls der Mangel an Luft dir die Sicht getrübt hat."
    Ein wenig musste er aber doch den Kopf darüber schütteln, dass die Beherrschung des eigenen Körpers keinen höheren Stellenwert in der Ausbildung der Verteidiger war.
    "Bei meinen Jungs damals in der Wüste hat das zur grundsätzlichen Ausbildung gehört, aber gut. Offenbar scheint man sich hier auf andere Fähigkeiten zu konzentrieren..."
    Vermutlich musste man hier aber auch etwas seltener in unebenem Gelände zurechtkommen oder Fels und Ruinen erklimmen als in Varant.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Anders als erwartet schien es doch langsam interessant zu werden mit dem Fremden. Zwar lachte er über die Aufforderung in die Wache einzutreten aber das störte den Bogenschützen nicht.

    Nun aber stellte er sich als Maris ad al-Shedim vor.
    Ein sehr exotischer Name, wie sich der Jäger dachte. Bald aber kam schon die Erklärung. Anscheinend lebte er früher in Varant und war dort irgendwas wie eine Art Anführer gewesen. So interpretierte es der Soldat jedenfalls in "meine Jungs" hinein. "Na ja, da habt Ihr nicht ganz unrecht. Selten bis nie müssen wir es können über Dächer zu hüpfen. Wir werden gedrillt auf Kämpfe Mann gegen Mann. Denn auf dem Schlachtfeld gibt es keine Diebe die über Häuser huschen..." Karad unterbrach sich kurz. Denn ihm wurde gerade bewusst wie töricht die vorausgegangen Worte waren.

    "Aber schon wie ich diesen Satz sage, merke ich wie dumm er ist. Es ist natürlich auch unsere Aufgabe als Stadtwache Diebe zu fangen. Und da sollte man natürlich die Fähigkeiten mitbringen diese auch einfangen zu können. Aber wo bleiben meine Manieren. Ich habe ganz vergessen auch mich vorzustellen. Ich bin Karad. Einfach nur Karad."

    Der Jäger überlegte kurz ob er diesem Maris eine Frage stellen sollte, die ihm bei seiner Vorstellung durch den Kopf schoss. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

    "Ihr scheint ja angeblich "fähig" zu sein, so einen Dieb zu fassen. Wieso zeigt Ihr mir nicht einfach wie es geht? Dann hätte ich Ruhe vor eurem Gespött und Ruhe vor meinen Vorgesetzten denen ich erklären muss warum mir ein Dieb entwischt ist."

  8. Beiträge anzeigen #48
    Raubkatze  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Hafenviertel - Nicht in Form?

    Na toll, da hatte er sich mit seiner großen Klappe ja mal wieder was eingebrockt. Wieso in aller Welt wollte eigentlich jeder Zweite, den er traf, lernen, seinen Körper besser zu beherrschen? Nicht, dass etwas gegen diesen Wunsch gesprochen hätte, aber nach Suzuran und Bartimäus kam nun auch noch dieser Karad hier daher. Im Gegensatz zu den anderen beiden, deren Wege sich vorzeitig von dem seinen getrennt hatten, stand dieser Mann nun direkt vor ihm. Im Gegensatz zu den anderen beiden, die er als seine Freunde bezeichnete, kannte er diesen Mann allerdings auch überhaupt nicht.
    "Wie stellst du dir das vor? Meinst du, ich zeige dir einen oder zwei Kniffe und dann klappt alles viel leichter? Bevor du ein Gefühl für die Kontrolle über die Partien deines Körpers erlangen kannst, musst du erst einmal Körperpartien entwickeln, die du kontrollieren kannst. Du magst in verschiedenen Waffengattungen geübt und sportlich sein, doch das ist noch einmal etwas ganz anderes."

    Es war bizarr. Vertrieben aus seiner erzwungenen Heimat, gestrandet mit nichts als seiner Familie in der Stadt derer, die er am wenigsten ausstehen konnte, und zu allem Überfluss durchzogen ein gewaltiger Drache und seine zahllosen Dienerkreaturen die ganze verdammte Insel, auf der sie sich befanden! Und was tat er? Gab einem Soldaten derer, die er nicht ausstehen konnte, Nachhilfe darin, sich vernünftig zu bewegen.
    "Die Frage ist: was bekomme ich dafür?"
    Ja, das war die Frage. Was konnte dieser Karad ihm bieten, das er gebrauchen konnte? Das war eine Möglichkeit, die er sich nicht durch eine kurzentschlossene Entscheidung verbauen wollte.
    "Wenn ich dir etwas zeigen soll, komm morgen zum Lagerhaus, das für die Flüchtlinge aus Setarrif als Unterkunft bereitgestellt wurde. Dann sehen wir weiter. Für's Erste aber möge Adanos dafür Sorge tragen, dass dein Weg dich stets ebenerdig voran führen wird."
    Mit einem Grinsen auf den Lippen spazierte er wieder von dannen. Aniron würde sich gewiss schon fragen, wo er abgeblieben war.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Luke hatte es geschafft, mitten in der Nacht ein unbewachtes, kleines Ruderboot zu finden.
    Schnell verstaute er dort seinen Rucksack drinnen und er selbst setzte sich auch rein.
    So leise er konnte ruderte er dann erst vom Hafen weg. Soweit, dass man ihn nicht mehr sehen konnte, wenn man dort mit einer Fackel langgehen sollte.
    Danach machte sich der Dieb dann daran, einen geeigneten Platz zu finden, an welchem er an Land gehen konnte. Es dauerte auch nicht lange da war dieser Platz gefunden und Luke zog das kleine Boot zum Teil ans Land, damit es nicht von der Strömung weggespült werden könnte. Dann machte sich der Söldner auf die Suche nach dem Weg, welche ebenfalls recht schnell gefunden war. Nachdem er sich versichert hatte, dass es auch der Weg war, welchen sie gegangen waren um vom Fort zur Stadt zu gelangen, versteckte der Dieb seinen Rucksack in einem hohlen Baumstumpf und verdeckte diesen noch mit einwenig Moos und einpaar Steinen. Es war auch nicht grade schwer sich zu merken wo Luke sein Diebesgut versteckt hatte, da es weit und breit der einzige Baumstumpf am Wegesrand war.
    Nachdem alles erledigt war, machte sich der Druidenlehrling auf den Rückweg zur Stadt...

    Da die Diebestour von Luke vorerst beendet war, zumindest in Thorniara, ging der Dieb zurück in die Taverne am Markt. Er wusste zwar nicht wie lange sie noch bleiben würden, doch wollte er noch soviel auf die Kosten der Stadtwache, oder wer auch immer ihre Rechnung bezahlen wird, saufen und essen.
    In den letzten Tagen die er auf der Straße verbracht hatte, hatte der Dieb begonnen zu lernen sich leise in der Stadt zu bewegen. Natürlich konnte er es noch lange nicht perfekt, doch reichte es um sich in der Taverne, welche um einiges lauter war als die Straßen Thorniaras bei Nacht, unbemerkt seinem Freund Dennik zu nähern.
    "Hat dich mein kleiner... Bote, erreicht?", fragte Luke und grinste seinen Freund an.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Du meinst der kleine Junge?", Dennik lächelte, "Ja, der ist angekommen. Hat irgendetwas von einem Buch für mich, Dennik, geschafelt, dann hat er mir es in die Hand gedrückt, ständig von dir geredet und wollte Geld sehen. Hab ihn abblitzen lassen. Er war sauer, aber was soll`s", Dennik zauberte das kleine umschlagene ausgebleichte übelriechende Buch hervor und präsentierte es Luke, "Hatte ja keine Ahnung, dass es wirklich von dir ist. Was steht denn drinnen?", jetzt wurde der Meisterdieb natürlich neugierig und schaute seinen Freund mit stahlenden Augen an.

    In diesem Moment trat Andrahir an sie heran. Bardasch saß auch bei ihnen am Tisch, ja die Taverne war an diesem Abend voller Waldvölkler, aber vermutlich fürs erste jedenfalls zum letzten Mal.

    "Alle bereit?".

    Endlich würden sie Thorniara wieder verlassen! Sie würden zum Tor aufbrechen und durch dieses in die Freiheit entschlüpfen. Bardasch machte sich auf zu den Ställen, während Rekhyt und San Daran nach oben gingen um ihre Sachen zusammenzupacken. Auch Luke folgte ihnen, während Andrahir und sein düsterer, arroganter Begleiter direkt zum Tor aufbrachen.

    "Ich komme gleich, mache mich nur schnell auf die Suche nach Scorpion, der wird uns auch begleiten!", mit diesen Worten verabschiedete sich Dennik von seinen Begleitern um sie gleich am Tor wiederzutreffen.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Die einen waren dahingesiecht, andere hatten es überlebt. Ob das ein oder andere davon Innos verdienst war bezweifelte der Hüne nach wie vor. Aber die kleine Feuermagierin hatte Wort gehalten. Man hatte sich um die Flüchtlinge gekümmert. Auch das stiess auf zweierlei Reaktionen, manch einer war Dankbar um die Hilfe, oder dafür endlich etwas tun zu können. Andere hatten die Schnauze voll von den Predigen über Innos und hielten die Beschäftigungen Ausnutzung oder gar Sklaverei.
    Scorpion hatte genug gesehen, seine Verletzung war soweit verheilt, dass er die Reise zur Silberseeburg problemlos überstehen sollte. Ausserdem schienen sich auch die meisten Flüchtlinge langsam einen Kopf gemacht zu haben, was ihr weitere Plan war. Viele hatten sich entschieden das Weite zu suchen, ihre Heimat Setarrif war dahin und mit Thorniara konnten sie sich nicht anfreunden, es gab nichts mehr auf dieser Insel für sie. Andere entschieden sich zu bleiben, warmes Essen, dicke Mauern und Soldaten die sie beschützten, egal wer sie führte, war ihnen wohl genug.

    Wie so oft lehnte der Hüne mit verschränkten Armen am Eingang des Lagerhauses um den Überblick zu behalten, so sah er Dennik schon von weitem. Ein weiteres gutes Zeichen, hoffentlich waren die Baumkuschler abmarschbereit. Scorp winkte seinem Freund zu, worauf der zu ihm herüber kam.
    "Na wie siehts aus, können wir endlich los?" fragte der Hüne etwas ungeduldiger als er es eigentlich wollte.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ja, wir haben eine Tasse Tee mit Lord Hagen getrunken und sind jetzt soweit druch. Jetzt heißt es endlich Thorniara verlassen!", bejahte der Meisterdieb und gemeinsam machten sich die beiden auf zum Tor. "Ich find`s gut, dass du uns begleitest. Irgendwie vertraue ich deinem Zweihänder immer noch mehr als den Bögen meiner Leute", Dennik meinte es ernst. Na klar war Andrahir ein Meisterschütze und vielleicht würde er selbst bald auch eine Gefahr aus der Ferne darstellen, doch zurzeit hatte es für ihn noch etwas mit Glück und Pech zu tun, das Treffen eines Pfeiles, Scorps Axt hingegen, nun... unauffällig musterte der Dieb seinen ehemaligen Lehrmeister, er wusste wie präzise sie traf und nicht verfehlte.

    Gemeinsam kamen sie am Westtor an. Andrahir und Berash, Luke und Rekhyt, San Daran und Bardasch samt Pferd, Junge und Oma, ein paar ihrer waldvölkischen Begleiter, sie waren vollzählig. Jetzt hieß es aber erst noch Schlange stehen und ihre Waffen zurückzubekommen. Die Stadtwache und ihre Regeln.

    Dennik bereute es, dass er seinen Übungsbogen verloren hatte, er brauchte dringend eine neue Waffe, sein Kurzschwert jedoch, samt Dolche erhielt er zurück und so konnte es nun endlich zurück ins Bluttal gehen. Das Waldvolk war bestimmt schon eingetroffen.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline

    Zitadelle

    Angenehm überrascht schlug Medin seinen warmen Umhang zurück, als er die Zitadelle betreten hatte. Im Gegensatz zum Wetter draußen war es in dem zentralen Gebäude Thorniaras einigermaßen warm, sodass er den Verschluss an seinem Hals etwas lockern konnte. Er war noch nie in diesem Teil gewesen, obwohl er als er das letzte Mal unter dem Schutz Lord Hagens in Thorniara geblieben war, selten die Zitadelle verlassen hatte.
    Doch der Südländer war nicht hier um sich aufzuwärmen. Er hatte ein ganz bestimmtes Anliegen an eine ganz bestimmte Person und er hatte ein wenig mit sich gerungen, ob er diese wirklich aufsuchen sollte. Aber wahrscheinlich war das für beide besser.
    „Halt!“, hörte er das, was er in dieser Stadt früher oder später überall zu hören bekam. Ein Ritter, der einen offenen Durchgang bewachte, trat ihm in den Weg. Der Mann war ganz in seine Rüstung gehüllt. Lediglich der Helm lag abseits auf einem Schemel.
    „Innos zum Gruß“, grüßte ihn Medin um Ruhe bemüht. Es war ja nicht so, dass man sich schon zweimal nach seinem Rang und der damit einhergehenden Berechtigung, Waffen zu tragen, erkundigt hatte, seit er das Festungsgelände wieder betreten hatte.
    „Geht es hier zum Arbeitszimmer der Obersten Feuermagierin?“
    „In der Tat“, antwortete der Wächter. „Und das ist nicht jedem zugänglich. Schon gar nicht mit Waffen.“ Er deutete auf den Einhänder, der heute nicht über Medins Rücken hing, sondern am Gürtel ruhte.
    „Ich würde dennoch gerne etwas von ihrer kostbaren Zeit stehlen“, beharrte Medin. „Und hier handelt es sich um eine Innos geweihte Klinge, die kürzlich Drachenblut gekostet hat. Ich würde sie gerne mitnehmen.“
    Der Ritter nahm prüfend Maß.
    „Ihr seid Medin, nicht wahr?“ Kein 'Sir', aber dennoch schien dieser Ritter nicht ganz so misstrauisch wie die Wache bei Lord Hagen zu sein.
    „Der bin ich – und bevor ihr fragt: nein, über mein Anliegen möchte ich nur mit Francoise sprechen.“
    „Hm, wir werden sehen. Wartet hier.“ Damit drehte ihm der Mann den Rücken zu und verschwand in dem Gang dahinter, hoffentlich um nachzufragen, Medin vorgelassen werden würde. Für den hieß es mal wieder das übliche: warten.
    Geändert von Medin (11.12.2014 um 19:50 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #54
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Luke konnte es sich nicht verkneifen kurz aufzulachen. Irgendwie hatte er damit gerechnet das Dennik dem Jungen nichts geben wird, solange er sich nicht sicher war von wem das Buch wirklich kam.
    "Ja, ich habe ihn geschickt damit er dir das Buch vorbei bringt. Was drinnen steht? Bin mir nicht sicher, kann schließlich nicht lesen, aber der nette Mann der es mir freiwillig überlassen hat, redete irgendwas von Schutzgeld oder so", begann der Druidenlehrling zu erklären und nahm einen Schluck aus dem Getränk seines Freundes bevor er, eher nebenbei, erwähnte:
    "Ach so, der Typ hat übrigens für Reyn gearbeitet. Für mich heißt das also soviel, dass wir eine bestimmt gute Einnahmequelle unseres Feindes in den Händen halten."

    Nachdem Andrahir sich dann zu ihnen gesellte, dauerte es auch nicht mehr lange da machte sich die Gruppe aus Waldvölklern und Scorpion auf den Weg zum Westtor von Thorniara.
    Luke freute sich schon darauf endlich aus der Stadt zu kommen. Seitdem er nach Schwarzwasser gekommen war, fühlte er sich in Städten irgendwie eingeengt und ungeschützt. Wenn man angegriffen wurde saß man in einer Stadt meistens in der Falle und es war schwieriger zu fliehen als in einem Dorf, welches sich so gut wie mitten ihm Sumpf und Wald befand.

    Am Westtor angelangt überreichte Luke seine Pfandmünze und bekam dafür seine Axt zurück. Sie sah gut gepflegt aus nur kam es dem Dieb so vor als wäre sie nicht mehr so scharf wie an dem Tag als er sie abgegeben hatte.
    "Egal, kann man ändern", dachte sich der junge Söldner, während er seine Waffe zurück an seinen Gürtel steckte.
    "Dann kann es ja los gehn", meinte Luke und klatschte einmal in seine Hände.

  15. Beiträge anzeigen #55
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Inzwischen hatte sich Thorniara zu einem Schmelztigel der unterschiedlichen Fraktionen entwickelt. Nicht nur die Setarrifer befanden sich in der Stadt, sondern auch Anhänger des so genannten Waldvolks. Der Drache hatte bewirkt, was bisher keinem Diplomaten gelungen war. Eine eigenartige Wendung des Schicksals. Und teuer erkauft.
    Von Hagen hatte die Priesterin erfahren, dass Waldbewohner sich im Bluttal ansiedeln wollten. Rodeon, der sich immer noch auf seiner Mission befand, hatte dem Paladinlord davon Bericht erstattet und nun war ein Unterhändler der Waldbewohner bei Hagen vorstellig geworden. Zwar stand ein endgültiges Ergebnis noch aus, aber Françoise gab sich zuversichtlich. Sie teilte durchaus Hagens Bedenken, dass sich die Waldbewohner nur schwerlich in ihre Ordnung fügten, doch brachte Pessimismus sie auch nicht weiter.
    Indes war ein alter Bekannter ebenfalls bei Hagen vorstellig geworden und es überraschte Françoise nicht, als sie dann von einem Wachsoldaten erfuhr, dass Medin sie sprechen wollte. Natürlich war die Priesterin erfreut darüber, denn es war eine Ewigkeit her seit sie den Paladin zuletzt gesehen hatte.
    »Ich grüße dich, Medin!«, sagte Françoise mit einem Lächeln, als der Paladin ihr Arbeitszimmer betrat. »Du musstest hoffentlich nicht zu lange warten. Ich freue mich jedenfalls dich zu sehen. Nimm doch Platz.«
    Sie deutete auf die Stühle an ihrem Schreibtisch.
    »Wie ist es dir ergangen? Ich hörte davon, dass du in Setarrif warst.«
    Bewusst lenkte sie das Thema nicht sofort auf Medins Vergehen. Dazu kämen sie noch früh genug zu sprechen.

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    Abenteurer Avatar von Dlugosz
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    Dlugosz musste sich unglücklicherweise auf die Zunge beißen, sonst wäre ihm ein Satz entfallen, den er womöglich später bereuen würde. Und er bereute nie etwas. Also ließ er sich auf das Spielchen, das der Magier mit ihm treiben wollte, ein.
    »Mein Name ist Dlugosz«, betonte der junge Mann, der in dieser Taverne ein weiteres Mal den Begriff "Kind" über sich hatte ergehen müssen. »Und die verschiedenfarbigen Augen sind schon seit meiner verdammten Geburt so, Magier. Nun denn«, sprach Dlugosz, immer noch Blicke mit dem alten Innosdiener austauschend, »erzähl mir doch etwas über euren tollen Gott! Danach erzähle ich dir etwas über meinen und das wird ganz davon abhängen, wie mir deine beschissene Predigt gefallen hat.«

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Dankend nahm Medin das Angebot an und setzte sich an den Tisch der Obersten Magierin. War sie eine unumstrittene Meisterin des Feuerelementes, so wusste sie auch einen warmen Empfang zu bereiten. Er war erfreut darüber, hatte er sich in Thorniara doch immer isoliert von seinen Ordensbrüdern und -schwestern gefühlt. Doch auch wenn es lange her war – Francoise und er hatten einiges zusammen durchgemacht und das schien sie nicht vergessen zu haben.
    „Freut mich auch ein weiteres bekanntes Gesicht hier zu treffen“, erwiderte er die Geste, nachdem er seinen Stuhl zurecht gerückt hatte. Die kleine Magierin schien sich hier in Thorniara auch bestens eingelebt und mit den neuen Gegebenheiten zurechtgefunden zu haben. Und es maß der Insel eine hohe Bedeutung zu, wenn die Vorsitzende des obersten Rates sich persönlich den Angelegenheiten Argaans widmete.
    „Und du hast richtig gehört. Ich bin nach Setarrif gegangen, um die Anschuldigungen gegen mich aus dem Weg zu räumen und war in der Stadt, als der Drache mit seiner Armee kam. Hätte es fast auch nicht mehr heraus geschafft, aber Innos hat mich noch einmal mit ein paar Blessuren davon kommen lassen. Dieser Drache ist wirklich außergewöhnlich stark. Ich war vor einigen Tagen auch schon bei Hagen, um ihm zu berichten, aber wenn du willst kann ich dir auch jede Frage beantworten, so gut ich es vermag.“
    Sicher hatte sich die Oberste Magierin auch schon mit dem Heermeister kurzgeschlossen.
    „Ich nehme an, Lord Hagen braucht die Hilfe der Magier, um Thorniara gegen einen Drachenangriff zu verteidigen“, fügte er halb als Frage, halb als Feststellung noch hinzu.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Ein Bericht aus erster Hand. Genau das, worauf Françoise gehofft hatte. Von ihren früheren Abenteuern wusste die Priesterin, dass auf Medin Verlass war.
    »Zweifellos benötigt er unsere Hilfe.«, antwortete Françoise, ohne überheblich klingen zu wollen. Die Gemeinschaft der Feuermagier und die der Paladine war miteinander verwoben und halfen einander wo es nötig war. Daraus zogen sie ihre große Stärke. Selbst wenn sie nicht immer einer Meinung sein mochten.
    »Und tatsächlich hatte Hagen mir gegenüber schon erwähnt, mit dir geredet zu haben. Allerdings halte ich es für wichtig, noch mal direkt von dir zu hören, was du über den Drachen weißt. Ein kleines Detail könnte bereits ausschlaggebend bei der Verteidigung sein. Ist er mit einem der Drachen auf Khorinis vergleichbar?«

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    „Vergleichbar ja“, erwiderte er nachdenklich, seine Worte besser abwägend. Das war hier nicht der militärische Bericht, den er Hagen geliefert hatte. Für Francoise waren wahrscheinlich noch andere Sachen wichtig und so fiel es ihm nicht ganz so leicht zu beginnen.
    „Erst einmal ist der Weißaugendrache – so wird er von den Setarrifern wegen seines Ursprungs im Gebirge genannt – ein sehr großes Exemplar. Er kann Feuerfontänen speien, die viele dutzend Schritt weit reichen und seine Haut ist mit einem dicken Schuppenpanzer überzogen, der den meisten Waffen widersteht. Nur Erzklingen und geweihte Waffen konnten bisher etwas ausrichten.“
    Er strich mit der Hand über den Knauf seines Einhänders, der an seinem Gürtel vom Stuhl hinab hing.
    „Wie es mit Magie aussieht, kann ich noch nicht beurteilen. Die Wassermagier haben es versucht, konnten aber nicht viel ausrichten. Wenn Weißauge angreift, dann tut er es meistens aus dem Sturzflug heraus. Er fliegt in sehr großer Höhe … teilweise noch über der Wolkendecke, und stößt dann fast senkrecht auf sein Ziel hinab, um ihm kaum Reaktionszeit zu überlassen. So gelang es ihm auch, die Verteidigung der Stadt zu zerschlagen. Er hat mit einem einzigen Angriff das Südtor zum Schmelzen gebracht.
    Neben all dieser Gewalt scheint er sich aber eher darauf zu beschränken, seiner Armee den Weg zu ebnen und sie dann die Arbeit machen zu lassen. Mit den Echsenmenschen haben Ordenskrieger ja auch schon vereinzelt Erfahrungen gemacht. In Setarrif sind sie bedingungslos seinem Befehl gefolgt. Er hat sie gelenkt, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie er mit ihnen kommuniziert. Sie gehen durch Feuer und Tod, wenn er sie antreibt. Dabei scheint es, dass ihre Zahl endlos ist – auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass dem nicht so ist. Sie scheinen ja alle auf dieser Insel verborgen gewesen zu sein.“
    Seltsam, wenn man bedachte, dass all die Jahre niemand etwas von diesen in der Erde verborgenen Kriegerin gewusst hatte. Dabei gab es genug Minen und Höhlen auf Argaan. Wer wusste, wie viele Geheimnisse noch im Weißaugengebirge schlummerte. Ein unheimlicher Gedanke.
    „Was mich aber am meisten verwundert hat, scheint mir die Kraft zu sein, die den Drachen selbst antreibt“, fuhr er dann fort. „In der Schlacht gab es einen Moment, in dem die Verteidigung Setarrifs brach lag. Ich selbst stand mit einem dutzend Kriegern als letzte Verteidigungslinie vor dem Tor und er hätte mit einem Atemstoß seiner Armee den Weg in die Stadt ebnen können. Aber er hat sich zurückgezogen und damit den Menschen Zeit zum Sammeln und Evakuieren gegeben. Ich kann mir nicht erklären, warum er das getan hat, bevor er wieder zurückgekehrt ist. Vielleicht funktioniert die Verbindung mit seiner Armee doch nicht so einfach, wie sie uns erscheint. Oder aber er folgt selbst einer anderen Macht, die ihm Anweisungen erteilt. Vielleicht wollte er auch Menschen entkommen lassen. Niemand, mit dem ich in diesen Tagen dort gesprochen habe, konnte sich das erklären.“
    Medin war froh, dass er berichten und so auch helfen konnte. Das machte das, für das er unter anderem auch noch her gekommen war, etwas einfacher. Denn seit er nicht mehr ein General und in wichtige Entscheidungen involviert war, fiel es ihm etwas schwerer, andere Leute um Rat zu bitten. Er hatte das Gefühl, ihnen dafür nichts zurückgeben zu können. Dass ihn die Götter zufällig nach Setarrif geführt hatten, als er Drache angegriffen hatte, machte das nun etwas einfacher – zumal sich ja auch erst im Angesicht des feurigen Atems des Drachen offenbart hatte, dass er sich verändert hatte.

  20. Beiträge anzeigen #60
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Françoise hatte das Kinn auf ihre Hände gestützt und hörte den Ausführungen Medins gespannt zu. Als sie auf Khorinis lebte, hatte sie den Drachen im Sumpf des Minentals einmal gesehen. Seither war sie von diesen Kreaturen fasziniert. Doch es bestand ein gewaltiger Unterschied darin, einen Drachen nur zu sehen und einen Angriff von solch einem Geschöpf zu überleben. Letzteres kannte Françoise nur aus Büchern. Medins Erzählung holte es nun von alten Bücherseiten in die Wirklichkeit.
    »Leider kann ich dir auch keine Antwort darauf geben.«, sagte die Priesterin schließlich und lehnte sich zurück. »Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass er - wie du sagtest - Menschen absichtlich überleben lassen wollte. Sie würden von seiner Macht und seiner Grausamkeit berichten. Stellt sich nur die Frage, warum so viele. Ich fürchte, wir haben kaum eine Möglichkeit, die Motive des Drachen zu entschlüsseln. Seien wir Innos einfach dankbar dafür, dass so viele entkamen.«
    Françoise ging in sich und dachte darüber nach, was sie über Echsenmenschen wusste. Auch auf Khorinis hatte es sie gegeben. Dort hatte die Priesterin sie mit eigenen Augen gesehen. Einem Kampf hatte sie glücklicherweise immer ausweichen können.
    »Im Minental hab ich Echsenmenschen eine Zeit lang beobachtet. Sie gehörten zum Gefolge des Eisdrachen - den ich leider oder zum Glück nicht zu Gesicht bekam. Trotz der Eiseskälte bewachten die Echsenmenschen den Hort ihres Meisters mit unerschütterlicher, nun ja, Disziplin. Wobei das vielleicht das falsche Wort ist.
    Wie dem auch sei. Was die Herkunft angeht, kann ich nur Vermutungen anstellen. Früher ging ich davon aus, dass es sich um von den Drachen verwandelte Menschen handelt. Nach dem Fall der Barriere war das Minental voll mit flüchtigen Sträflingen - genug für eine Drachenleibgarde. Inzwischen bezweifel ich das allerdings. Ich hab darüber nachgedacht und vielleicht brütet ein Drache sich seine Dienerschaft selbst aus. Es würde erklären, warum plötzlich so viele wie aus dem Nichts auftauchen und sie dem Drachen so ergeben sind. Ohne einen Blick in das Nest des Drachen werden wir das aber kaum herausfinden können.
    Dass wir dem Drachen mit Erzklingen und geweihten Waffen beikommen können, ist dafür eine sehr wichtige Information. Damit sollte unser Orden einen Vorteil haben. Jedenfalls, wenn wir über ausreichend dieser Waffen verfügen. Aber das ist Hagens Metier.«
    Obwohl sie selbst Schmied war und obendrein bereits Waffen gesegnet und geweiht hatte, setzte sich Françoise nur wenig mit den Waffen der Paladine auseinander. Sie konnte nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, wie viele der in Thorniara lebenden Paladine tatsächlich über eine geweihte Klinge verfügten.
    »Die Magie hingegen das meine. Ohne jeden Zweifel taten Tinquilius und die anderen Wassermagier was in ihrer Macht stand. Doch ist ihre Magie eher der Erde zugetan und das macht einen fliegenden Drachen zu einem besonders schwierigen Gegner. Wir Feuermagier hingegen beherrschen nicht nur Feuer - und damit das dem Drachen eigene Element - sondern auch die Luft, in der er fliegt. Ich vermag zwar nicht durch Wolken zu sehen noch den Drachen am Fliegen hindern zu können, doch würde sein Flug hier wesentlich holpriger als über Setarrif. Ich möchte aber auch nicht verhehlen, dass viele der Feuermagier hier nur wenig vom Kampf verstehen. Es sind Geistliche; belesene, alte Männer.«
    Einen Moment lang hielt die Priesterin inne. Das war schon seit jeher so. Feuermagier verkündeten den Willen Innos'. Sie setzten ihn nicht durch. Das war die Aufgabe der Streiter. Das war die Ordnung der Dinge.
    »Vielleicht hat der Drache deshalb Thorniara bisher gemieden. Unser Orden ist bekannt für seine geweihten Waffen und für seine Magie. Beides Dinge, die ihm gefährlich werden könnten. Wie gefährlich es für ihn tatsächlich ist, weiß ich zwar nicht zu sagen. Im Augenblick sieht es aber danach aus, als ob der Drache es ebenfalls nicht weiß. Das ist unser Vorteil.«

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