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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
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    Es war Berash, der die Tür öffnete. Dennik nickte seinem Begleiter zur Begrüßung zu und lugte dann durch die Tür in das Zimmer der Taverne. San Daran lag auf dem Bett und schnarchte, doch von Samji fehlte weiterhin jede Spur. Ungut...

    "Bewahre, Berash. Tut mir Leid, dass du jetzt den Tag über auf der faulen Haut liegen musstest, kann dich aber beruhigen, jetzt geht's endlich los. Kommst du mit zur Marktschänke? Wir treffen dort Thorwyn und dann weih ich euch endlich mal ein wie es weitergeht", meinte Dennik an den Mann gerichtet über den er noch weniger wusste, als über Lukar oder Samji.

    Berash schloss die Tür hinter sich und doch konnte man den Schmied immer noch schnarchen hören. Der Meisterdieb schmunzelte. "Das du mit San in einem Zimmer schlafen musst, ist übrigens die Strafe für die Sache mit Andrahir. Vielleicht kannst du mir auf dem Weg mal erklären, was das da war...".

  2. Beiträge anzeigen #382
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash hob und senkte die Schultern, als Dennik die Sache ansprach, bei der Berash sich geheimnisvoll und arrogant verhalten hatte. "Andrahir hielt das für eine lustige Idee," antwortete Berash einfach. "Er schlug es vor, ich war damit einverstanden, mehr nicht." Erneut zuckte der Krieger mit den Schultern. "Ich vermute, er hätte das auch bei jedem anderen vorgeschlagen." Es konnte natürlich auch sein, dass sowohl Dennik als auch Andrahir irgendein Problem miteinander hatten, aber dies war nicht Berashs Angelegenheit.

    Aus seiner Sicht hielt er seinen Zimmernachbarn nicht als Strafe. Es war ihm sogar ziemlich egal. Mit dem Schlaf hatte der einstige Emir nie wirkliche Probleme gehabt, nicht einmal in der Zeit, als er noch über das Wohl Bakareshs geherrscht hatte. Damals, als der Begriff Assassine noch etwas bedeutet hatte. Heute bezeichnete sich ja jeder zweite halbwegs semi-intelligente Meuchelmörder mit diesem Titel. Aber das gehörte zur Vergangenheit, wie so vieles anderes, was Berash erlebt hatte.

    Der Krieger riss sich von den Gedanken los, die nur in Trübsal und Selbsthass enden konnten und folgte Dennik zur Marktschenke. Währenddessen dachte er darüber nach, was nun genau Denniks plan war. Berash würde sich aber wohl überraschen lassen müssen.

  3. Beiträge anzeigen #383
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Das Planen war endlich abgeschlossen und jetzt konnte es richtig losgehen.
    Am Tag nach ihrer kleinen Versammlung ging Luke wieder in die Hafenkneipe, dieses Mal allerdings früher, damit nicht wieder so viel los war und man sich in ruhe unterhalten konnte.
    Dem Dieb fiel die erhöhte Präsenz der Stadtwachen auf, doch beunruhigte sie ihn nicht. Hätten die Rotröcke etwas gegen sie in der Hand, dann würde Luke jetzt in einer Zelle im Kerker sitzen und nicht über die Straßen von Thorniara laufen.

    Ihn der Hafenkneipe angekommen setzte sich der Druidenlehrling an die Theke und bestellte sich erstmal einwenig zu Essen. Ein bisschen Wildschweinbraten, den es zufällig gab mit etwas Brot. Man merkte, dass der Handel in Thorniara wohl nicht mehr ganz so gut lief, da es immer weniger gab und das auch noch immer teurer wurde. Deswegen wollte der Söldner auch gar nicht wissen wo der Wirt der Hafenkneipe die Wildschweine her hatte.
    Während Luke auf sein Essen wartete, schaute er sich im Schankraum um.
    Einpaar Hafenarbeiter saßen recht weit abgelegen und spielten Karten. Von denen ging keine Gefahr aus. Nur wollte Luke nicht, dass ihn jemand anderes belauschte, wie zum Beispiel der Kerl letztens, der einen Trupp Schlägertypen einfach so dazu brachte einen Mann in ruhe zu lassen...

    "Alles klar?", fragte Luke, als der Wirt sein Essen brachte.
    "Meine Kämpfer sind jetzt da. Ich habe lasse meine beiden besten antreten. Wann kann der Probekampf losgehen?"

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik schüttelte lächelnd den Kopf. "Andrahir also", murmelte er, "Hätt` ich mir eigentlich gleich denken können... ist ein verrückter Kauz. Leuten wie ihm verdanken wir wohl, dass man uns vom Waldvolk als Verrückte betrachtet".

    Den Hafen ließen sie hinter sich und bald schon erreichten sie den Markt. "Sag mal, du hängst zwar im Fort rum, aber woher kennst du und Andrahir euch dann? Doofe Frage...", hakte Dennik dann noch nach.

  5. Beiträge anzeigen #385
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash musste sich ein Lachen verkneifen. Andrahir? Nein, er hatte schon weitaus verrücktere Typen als den angetroffen, auch beim Waldvolk. Zwar wirkte auch Andrahir manchmal, als ob er zu oft giftigen Dämpfen ausgesetzt wurde, aber das ging ja noch als normal durch.

    "Andrahir hat mit vor einiger Zeit beigebracht, wie ich mit einem Bogen umzugehen habe. Ich weiß aber nicht mehr, wie lange das her ist, muss ich gestehen. Ich war lange Zeit auf Reisen und habe mich nur grob an den Jahreszeiten orientiert."

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #386
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    Gath ist offline

    Auf dem Marktplatz, heute Mittag

    "Du bist auch echt ein Held. Ich saß hier den halben Abend in der Marktschänke rum, hab mein Bier getrunken und mich über den neuesten Klatsch und Tratsch der Stadt informiert, und irgendwann des nachts kommst du dann doch recht betrunken durch den Raum gewatschelt, verziehst dich nach oben und pennst da."
    "Ja... Die Planungen waren lang."
    "Und alkoholhaltig."
    "Und alkoholhaltig."
    "Was kam bei rum?"
    Gath holte einmal tief Luft, um Traér, mit dem er gerade gemütlich auf dem Marktplatz stand - sie hatten beschlossen, da, wo viele Menschen herumstanden, hörten diese einander in der Regel am wenigsten zu, sodass das einer der sichersten Orte war, um miteinander zu reden. Außerdem: Der Lagerarbeiter hatte auch noch gar nicht gewusst, was Gath überhaupt gestern alles getrieben hatte.
    "Aaaalso: Dennik und Berash wollen sich irgendwie in die Mannschaft unseres geliebten Kerles einschleusen, über so ein Kampftunier. Dabei wollen sie irgendwie betrügen und so gewinnen und werden dann angeworben.
    Danach ersetzten wir den Kerl durch uns und hoffen, in seine Rolle zu schlüpfen.
    Das heißt halt, dass wir wissen müssen, was seine Rolle gerade überhaupt ist.
    Dafür wurden in erster Linie wir zwei und Lukar inklusive aller seiner lustigen Handlanger ausgesucht. Und ich finde, wir sollten uns schnellstmöglich mal mit dem zusammen setzten."
    Von irgendwelchen Plänen, wen man sonst noch so alles unter die Erde bringen sollte, erzählte Gath jetzt mal nichts, dafür gab es noch eine frohe Kunde zu verbreiten.
    "Übrigens: Einer von denen konnte uns was zu Dico erzählen: Der hat gehörigen Mist gebaut und ist deswegen unter die Erde gewandert."
    "Oh."
    "Oh, richtig. Aber das gibt uns die Freiheit zu tun, was wir wollen."
    "Hmm...."
    Das Grinsen auf Traérs Gesicht war schon mal bedeutend besser als dessen eher missmutiger Ausdruck am Anfang.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ein richtiger Waldstreicher also", Dennik nickte anerkennend, "Dann haben wir was gemeinsam. Auch wenn ich keinen Bogen habe, so hat mir Andrahir doch auch beigebracht mit einem zu Schießen", mit diesen Worten betrat der Jäger von Tooshoo die Taverne am Markt und schaute sich um.

    Der Wirt schaute zuerst gelangweilt gen Tür, nickte ihm dann zu und dann erstarrten seine Züge. Dennik grinste breit. Sie hatten es sich ganz schön gut gehen lassen während Andrahir mit Lord Hagen wegen dem Bluttal gesprochen und verhandelt hatte. Der Wirt schien sich ebenfalls zu erinnern.

    "Guten Abend", grinste ihn Dennik frech an. Keine Antwort. Rekhyt kam herbei und begrüßte die beiden Waldvölkler.

    "Noch einen schönen Abend", Dennik konnte es nicht lassen, doch dann folgte er und Berash Rekhyt hoch in den ersten Stock. Sie betraten eines der Zimmer. Der Meisterdieb schaute in die Runde. Der Raum war voll und der Meisterdieb grüßte ein typisches "Bewahret" in den Raum.

    Dennik setzte sich auf den Boden und musterte Trilo eine Weile, dann begann er zu reden. "So... tut mir Leid, dass ihr hier so untätig rumsitzen musstet. Jetzt weiß ich selber endlich bescheid und ich kann euch endlich gescheit einweihen wieso wir hier sind", er lehnte sich zurück an die Wand und erklärte dann: "Also. Vielleicht wisst ihr schon, dass Luke Drake, meine Persönlichkeit, Rekhyt und San Daran für Borran arbeiten. Er leitete den Schwarzmarkt in Tooshoo und ist so etwas wie der Vater von Schwarzwasser. Das sollte eigentlich alles über ihn aussagen. Wir sind hier in Thorniara um die Stadt für unsere Waren zu erobern und hierbei handelt es sich nicht um Wildschwein und Feuerholz, sondern um Sumpfkraut und Alkohol, in erster Linie um Sumpfkraut. Wir sollen den Schmuggel aufbauen, damit die Leute nicht mehr gezwungen sind zu uns zu kommen um sich das Kraut zu besorgen. Borran hat seit je her seine Hände im Anbau des Krautes gehabt, doch eine Organisation zum Schmuggeln mit all den Gefahren müssen wir erstmal aufbauen. Da kommt ihr ins Spiel. Thorniara hat bereits ein Armen und ein Hafenviertel, genug Diebe und Gauner treiben hier ihre Spiele. Es geht mir besonders um Reyn. Man kann ihn gut und gerne als König der Unterwelt von Thorniara bezeichnen und ihr könnt ihn euch gerne so finster und machtversessen, geldgierig vorstellen, wie das klingt. Ich glaube ich muss hier gar nicht darüber reden, dass er verdammt viele Männer, Geld, Einfluss, lauschende Ohren und andere Sachen hat, die es für uns als zukünftige Konkurrenz nötig macht, Söldner anzuheuern. Thorwyn. Samji. Berash und ehemals Joe Black, er konnte jedoch leider nicht mitkommen. Ich hab euch mitgenommen, weil wir keine Lust haben auf Schlammschlachten und Bandenkriege. Wir sind Waldvölkler. Ich will keinen Ärger in diese Richtung, ich will nur unser Geschäft aufziehen. Deshalb folgender Plan: Wir bringen Reyn um. Schnell, geräuschlos, und ohne viele Vorzeichen. Es soll keine Ahnung haben und sich nicht vorbereiten können. Wir haben vor und dafür auch Leute wie Gath und Lukar, Rethus und Rekhyt dabei, Reyns Organisation zu übernehmen. Das heißt, dass wir nicht seine komplette Mannschaft in einem gewaltigen Massaker umlegen sondern möglichst nur ihn selbst und dann alle im Schockmoment vor die Wahl stellen, sterben oder weitermachen. Ich hoffe ihr könnt mir bisher folgen?", Dennik machte eine kurze Pause... er redete gerne und viel und selten hatte es so viel Sinn und Inhalt wie gerade. Fragend schaute er erneut in die Gesichter, die ihn anblickten und ihm zuhörten, dann fuhr er fort: "Nun. Wir haben es uns im Detail folgender Maßen vorgestellt. Es steigt bald ein kleiner illegaler Kampf hier im Hafen. Berash und ich werden teilnehmen. Der Sieger wird für Reyn als Leibwächter arbeiten dürfen. Wir werden einen netten Kampf gegen ein paar Idioten und Säufer hinlegen und dann bei einem Unentschieden im Finale beide eingestellt. So der Plan... im schlimmsten Fall müssen wir improvisieren und nur einer von uns darf für Reyn arbeiten. Sein Versteck liegt irgendwo unterirdisch unter einem Lagerhaus. Wenn wir dann einen Mann oder besser zwei drinnen haben, bleibt die Tür eines Tages zufällig offen. Während ich und Berash Reyn in Schach halten, arbeitet sich der Rest zu uns vor. Nehmt alle gefangen, oder tötet sie falls nötig, lasst niemanden fliehen und dann bringen wir Reyn um und kümmern uns um den Rest. Muss dann alles sehr schnell gehen, aber wir haben gute Leute. Kämpfer sowie Leute die sich mit sowas wie Überzeugung und kriminellen Strukturen auskennen", endete Dennik schließlich und hakte nach: "Fragen?".

  8. Beiträge anzeigen #388
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Bei Beliars blutigen Zähnen, holte der Kerl auch irgendwann mal Luft? Berash hatte so seine Mühe, ihm zu folgen, glaubte jedoch, alles weitestgehend verstanden zu haben. "Zur Sicherheit rekapituliere ich das ganze einmal: Du willst hier einen Markt für Sumpfkraut aufbauen, dieser Reyn steht dir aber im Weg. Der muss nun weg. Dazu schleichen wir uns in seine Organisation ein, sorgen für offene Türen und machen alles und jeden nieder, der sich nicht von unseren "hieb- und stichfesten" Argumenten überzeugen kann. So richtig?"

    Wenn dem so war, dann konnte der ehemalige Emir damit leben. Solange man nicht von ihm verlangte, sich dem Sumpfkrauthandel anzuschließen, war alles in Ordnung. Vielleicht würde es ihm auch ganz gut tun, einfach mal eine Zeit lang nur ein Mann fürs Grobe zu sein.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Hatte er anfangs noch geglaubt, dass dieser Luke Spielchen spielte, oder einfach nur laberte, wie es viele dieser nutzlosen Säufer taten, so musste er jetzt feststellen, dass dem nicht so war.

    "Okay...", brummte er erst um sich Zeit zum Grübeln zu verschaffen.

    Er dachte an die verfluchte Stadtwache, die neulich erst seine Kundschaft brüskiert hatte und an die Gesellen mit denen dieser Luke die ganze Nacht über geredet hatte. Einige von denen hatten tatsächlich finster genug für solche Kämpfe ausgeschaut, aber bei weiten nicht alle... doch waren zuvor fast ein Dutzend Männer gekommen und hatten sich bei ihm eingekauft und Zimmer genommen... es stimmte schon das alles passte zusammen. Auch andere Kämpfer hatten sich bereits in seiner Taverne eingefunden. Erst gestern Nacht hatte es schon den ersten Verletzten gegeben. Ein ganz Vorwitziger, hatte sich mit einem vermummten Fremden angelegt und dafür ein Messer in der Hand kassiert. Erst da war dem Wirt wirklich aufgegangen in was er sich hier für eine Lage manövriert hatte.

    "Verdammt... möge Beliar euch alle holen. Ich sag dir, dass du mal zwei Häuser weiter schauen solltest. Da sind zwei drei Lagerhäuser mit ziemlich dunklen Gassen dazwischen. Dort ist man nicht alleine, wenn du verstehst was ich meine. Man sieht von der Straße nichts, aber wenn du weitere Informationen willst, dann geh da hin. Ich glaube sogar, dass in den nächsten Tagen die große Sache steigt, willst du davor noch beweisen, dass du mitmachen kannst, dann beeil dich lieber", erstaunlich viel gab er da Preis, aber er wollte endlich seine Ruhe. Wenn die Stadtwache wirklich schon Wind von der Sache bekommen hatte, war es das Beste für ihn, wenn die Sache schnell über die Bühne ging und dann wieder Schluss war...

    Avik

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich sollte wohl wirklich mal lernen mich kurz zu fassen. Es klingt kompliziert, heikel und unwahrscheinlich, aber vielleicht beruhigt es euch, wenn ich euch sage, dass wir genau den gleichen Mist schon mal in Stewark abgezogen haben. Rekhyt und Rethus waren auch damals dabei. Wir wissen was wir tun, nur brauchen wir dieses Mal mehr Unterstützung. Der Preis ist auch fair, hoffe ich und zudem habt ihr gute Zimmer und Essen und Trinken aufs Haus bis wir fertig sind", antwortete Dennik auf Berash und strich sich müde durchs Haar.

    Da saßen sie nun also. Er hatte sie eingeweiht.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    ^"Gut", meinte Luke nur knapp. Er wollte sich so schnell wie möglich auf den Weg zu diesen Gassen machen, damit Dennik und Berash noch an dem Turnier teilnehmen konnten.
    Aber zuerst in ruhe aufessen, danach konnte man sich immer noch beeilen.
    Der Wirt schien aber nicht wirklich Lust zu haben, dass Luke oder einer seiner Kumpanen länger als nötig in der Kneipe verweilte, weshalb der Dieb bezahlte, sich bedankte und dann aus dem Schankraum trat.

    Die salzige Luft des Meeres blies ihm entgegen, gemischt mit dem Geruch von Alkohol, Schweiß und sonstigem, was man so in Hafenvierteln riechen konnte.
    "Was so lecker wie in Schwarzwasser", murmelte Luke und lächelte. Ob Schwarzwasser wohl jemals wieder so werden würde wie vor der Ankunft des Drachen?

    In einer normalen Geschwindigkeit machte sich der Dieb dann auf den Weg zu den Lagerhäusern, die der Wirt ihm 'empfohlen' hatte. Selbst hier am Hafen gab es mehr Stadtwachen als sonst üblich, aber Luke hatte nichts zu verbergen, da könnten sie ihn ruhig durchsuchen, wenn sie wollten.

    An seinem Ziel angekommen, lehnte sich der Söldner gegen eine Wand. Er wusste nicht, wen er genau ansprechen sollte, aber das Problem sollte sich schnell von selber lösen.
    "Na kleiner, ganz alleine unterwegs? Was treibt dich den hier hin?"
    "Habe zwei Männer die kämpfen sollen", kam es nur als Antwort zurück. Entweder der komische Vogel verstand was Luke wollte, oder der Druidenlehrling musste sich jemand anderes suchen der ihm weiter helfen könnte.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #392
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Schweigend und mit gerunzelter Stirn hörte Thorwyn Dennik zu, der mit einfachen Worten seine Pläne erläuterte. Und die hätten schlechter sein können. Das Sumpfkrautverbot in Thorniara war albern, der Jäger hatte sich in Schwarzwasser zur Genüge davon überzeugen können, dass das Zeug eigentlich niemandem etwas tat. Man konnte es sogar als Schmerzmittel verwenden, der Orden allerdings hackte einem dafür wahrscheinlich lieber die Hand ab. Und besser, das Waldvolk verdiente mit dem Sumpfkraut Geld, um damit sein Überleben zu sichern, als den Handel Verbrechern wie diesem Reyn zu überlassen. Auch mit der Kriminalität in Städten wie Thorniara hatte Thorwyn schon mehr als genug Erfahrungen gesammelt.
    Auf der Kehrseite klang die ganze Unternehmung riskant. Wer sich mit solchen Leuten anlegte, der konnte sterben. Sterben. Der Jäger stellte sich für einen flüchtigen Augenblick vor, dass Leyla … Er schüttelte den Gedanken schnell ab.
    „Hm“, machte er schließlich, als Dennik geendet hatte. Rekhyt und Trilo waren nicht viel gesprächiger. „Klingt gefährlich. Und das mitten in Thorniara, wo man am Ende vielleicht in der Falle sitzt …“
    Unruhig kaute er auf seiner Unterlippe herum und starrte auf eine Bodendiele. „Erst mal müssen wir uns aber sowieso um Trilo kümmern“, teilte er dem Boden mit. „Leyla ist gerade in der Bibo…Bil…Bibliothek und versucht, dort was rauszufinden. Aber er wird auch noch gesucht, wegen Mord und anderen Sachen. An die er sich alle nicht erinnern kann. Könnte aber sein, dass hier in der Stadt jemand ist, den er kennt. Diesen Medin kannte ich auch mal … na ja. Wegen diesem Reyn kann ich noch nichts sagen. Wegen ein bisschen Sumpfkraut will ich aber jedenfalls nicht draufgehen …“

  13. Beiträge anzeigen #393
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline

    Hafenviertel

    Auch diese Nacht wurde Lennard für einen Patrouillengang im Hafenviertel eingeteilt. Viele Soldaten begrüßten es, wenn sie im Hafen der Stadt eingesetzt wurden. Zwar galt das Viertel bisweilen als sehr kriminell. Vor den Soldaten des Königs hatte man aber zumindest so viel Respekt, dass bei ihrer Anwesenheit keine Schandtaten größeren Ausmaßes verübt wurden. Kleinere Delikte übersahen die Männer und Frauen der Stadtwache gerne. Zum einen sahen sie keine Notwendigkeit, jene Delikte im Hafenviertel zu ahnden. Anderseits wollten sie sich auch nicht unnötig Arbeit machen. Denn ein jeder Einsatz verlangte auch die Abgabe eines schriftlichen Berichts.

    Lennard aber konnte einem Patrouillengang im Hafenviertel nur sehr wenig abgewinnen. Ein jeder Einwohner des Viertels machte auf ihn den Eindruck, als hätte man etwas vor den Soldaten zu verbergen. Am liebsten würde Lennard den gesamten Hafen durchsuchen, jedes Lagerhaus öffnen lassen und die berüchtigte Taverne bis unter die Dielen überprüfen. Doch das hatte nicht er zu entscheiden.

    Auch wenn die Zitadelle über die fragwürdigen Umstände im Hafen Kenntnis hatte, sah sie doch wenig Handlungsbedarf. Vielleicht wollte man den Bürgern in diesem Bezirk der Stadt einfach die Möglichkeit geben, sich nicht krampfhaft an alle Regeln zu halten, die die neuen Mächteinhaber in Thorniara forderten. Wahrscheinlicher war es aber, dass die Truppen des Königs anderweitig und sinnvoller eingesetzt wurden, als im Hafen der Stadt für die Einhaltung jedweder Gesetze zu sorgen.

    Maximuss

  14. Beiträge anzeigen #394
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Geschäftiger Dinge traf Lukar sich mit seinen vier Komplizen des späten Abends an einer weniger besuchten Ecke des weiten Hafenviertels. Nach ihrer Unterredung mit Dennik hatten sie sich vorläufig getrennt um nicht all zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Doch nun war die Zeit gekommen, sich ein letztes Mal gemeinsam zu beraten.
    Alle kannten bereits ihre Aufgaben. Doch Lukar legte großen Wert darauf, alles noch einmal genau festzuhalten.
    „Wie bereits gesagt: Die Gebrüder Althoff und meine Wenigkeit werden alle hesigen Fäden ziehen, die wir ziehen können, um so viel wie möglich über den Aufbau der Unterwelt von Thorniara zu erfahren. Gath und seinen Freund werden wir auch mit einspannen.
    Slicer und Warrick, ihr beide werdet euch bei den Händlern und der Stadtwache umhören. Ihr könnt auch gezielte Fragen stellen, ich vertraue darauf, dass ihr beide professionell an die Sache heran geht und keine verfolgbaren Spuren hinterlasst. Vergesst nicht, besonders interessiert uns, wie die Händler zu den Schutzgeldforderungen stehen. Und welche der Stadtwachen anfällig sind für einen ansehnlichen Betrag Gold.“
    „Kein Problem.“ Erwiederte Slicer fiedel. „Besonders mit Schutzgeld kenne ich mich ja aus, daher wäre es wohl das beste, wenn Warrick sich der Stadtwachen annimmt.“
    Der Messerwerfer grinste zynisch, als Slicer ihm leicht auf die Schulter schlug und ihn somit zum gehen aufforderte.
    „Nichts, das ich lieber täte, mein Freund.“
    Ein letztes Mal nicken Warrick und Slicer Lukar und den Gebrüdern Althoff zu, dann machten sie sich auf, die ihnen gegebene Aufgaben zu erfüllen. Die drei Übrigen blickten ihnen lange nach, bis die beiden Kriminellen außer Sichtweite gelangt waren.
    „Ihr scheint ihnen wirklich bis zuletzt zu vertrauen.“ Stellte Berthold nüchtern fest, ohne Lukar dabei anzusehen.
    „Wir haben eine Menge zusammen erlebt. Soetwas verbindet wohl.“
    „Die Schlacht um Setariff meint ihr.“
    „Nein. Alleine Slicer kenne ich schon wesentlich länger.“
    Lukar trat zwei Schritte vor und drehte sich um, damit Berthold ihm in die Augen blicken musste,
    „Weitaus länger als euch Beide. Und er hat mir seit unserem ersten Treffen weitaus mehr Türen geöffnet, als ihr es bisher hättet tun können. Verstehen wir uns?“
    Berthold grinste und hielt dem ernsten Blick ohne Probleme stand.
    "Ich wollte euch und eure Freunde nicht beleidigen, Lukar. Sie scheinen beide gute Männer zu sein."
    "Das sind sie. So wie Ihr und euer Bruder gute Männer seid,. Also: Gehen wir unsere eigentliche Aufgabe an..."

  15. Beiträge anzeigen #395
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Im Gegensatz zu Berash, der fachmännisch und erstaunlich entspannt nachgefragt hatte, klang Thorwyn schon eher kritisch. Dennik seufzte. Wollte er den Preis erhöhen, oder hatte er tatsächlich Zweifel? Moment... er hatte Thorwyn ja noch gar nicht darüber aufgeklärt.

    "Für Sumpfkraut geht hier niemand drauf. Keine Sorge. Ich hab auch keine Lust noch mal im Knast zu landen... ich kann euch nur sagen, dass die Stadtwache es nicht bemerken wird und alles glatt laufen wird, ein gewisses Risiko gibt es natürlich trotzdem, dann kannst aber vor allem du als Reichsbürger alles abstreiten", Dennik kramte in seiner Tasche und holte dann den Rubin hervor. Es war einer von vielen verdammt schönen Edelsteinen, die er dem blinden Trilo gemeinerweise abgenommen hatte.

    "Einen für jeden von euch. Wenn das Söldnerleben nichts für euch sein sollte, dann sagt es aber bitte jetzt".
    Geändert von Dennik (12.03.2015 um 21:50 Uhr)

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #396
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Eingehend betrachtete Thorwyn den Edelstein in Denniks Hand, ohne jedoch näherzutreten. Er hatte keine Ahnung von Schmuck und konnte nur vermuten, dass das Ding einiges wert war. Wenn es sich nicht einfach nur um farbiges Glas handelte. Und dennoch …
    Er schüttelte den Kopf. „Ohne Leyla entscheide ich das nicht. Die Stadtwache, gut, wenn die wirklich nichts mitbekommt … Aber Reyn hat ja sicher auch seine Männer. Und das hier ist nicht der Wald, wo ich normalerweise kämpfe. Und unser Überleben hängt nicht davon ab.“
    Anders als damals, als die Echsenmenschen Schwarzwasser angegriffen hatten, oder die Geistertiere. Dort hatte der Jäger seinen Beitrag geleistet, auch wenn er dabei Angst gehabt hatte. Aber jedenfalls gehörte einiges dazu, ihn seine Angst überwinden zu lassen. Er hatte nur dieses eine Leben und würde weder sich noch Leyla leichtfertig in Gefahr bringen. Seufzend schüttelte er noch einmal den Kopf.
    „Erst Trilo, dann können Leyla und ich entscheiden. Wenn du es jetzt schon wissen musst … Nein.“

  17. Beiträge anzeigen #397
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik nickte: "Nun bei den Wildschweinen ging es auch nicht ums Überleben. Wir haben sie nicht gegessen und sie getötet. Oder eher gesagt du hast sie getötet mit deinem Speer. Du hast gut mit dem Bogen getroffen und deswegen hab ich dich jetzt mit eingeweiht. Trilo ist mir egal und ich kann dir nur sagen, dass der Blinde gesucht wird, ist sein geringstes Problem. Wenn du dich um einen wie Trilo kümmerst, dann kannst du auch einen wie Reyn töten ohne dir Sorgen machen zu müssen. Aber es ist deine Sache. Tut was ihr denkt", Dennik lächelte locker.

    Auf einen Mann mehr oder weniger kam es nun auch nicht mehr an und außerdem hatte er Recht. Es war heikel. Andererseits hatte er Thorwyn auch gar nicht selbst mitgenommen. Er war gar nicht Teil des Plans gewesen und so war sein "Verlust" ertragbar.

    "Du wirst schon die richtige Entscheidung für euch treffen".

  18. Beiträge anzeigen #398
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Am Hafen - Leuchtturm

    Unauffällig folgte der Glatzkopf seinem ehemaligen Gefährten bis an den Kai heran. Allerdings schien dieser nicht stoppen zu wollen. Er lief neben den Docks entlang in die Richtung des Leuchtturms, der am anderen Ende der Kaimauer stand. Aber hier wurde es brenzlig für Rethus. Es gab zwar einige Kisten, Fässer und einzelne Lagerschuppen, hinter denen er sich verstecken konnte, aber Menschen gab es hier weniger. Er begab sich also in ein Territorium, in dem er wesentlich auffälliger war.
    Dennoch hielt ihn das nicht davon ab, Bruce zu folgen. Geschwind bahnte er sich seinen Weg zwischen dem ganzen Hafengerümpel hindurch. Solange wie es nötig war, schritt er dabei aufrecht, um keinen seltsamen Verdacht bei den anderen Leuten auszulösen. Irgendwann wurden es aber immer weniger Leute, bis sie irgendwann ganz verschwanden, sodass nur noch Bruce und Rethus in der Gegen waren. Nun konnte der Glatzkopf es wagen, sich etwas näher an seinen ehemaligen Gefährten heranzuschleichen, indem er sich duckte.

    Sie kamen dem Leuchtturm immer näher. Doch noch bevor sie ihn erreichten, hielt Bruce plötzlich an.
    "Du hast dir Zeit gelassen", bemerkte eine Stimme. Der Glatzkopf wusste ganz genau, dass es sich dabei nicht um Bruce handelte.
    Schließlich tauchte eine andere Gestalt auf. Sie bewegte sich halb ins Mondlicht. Vermutlich war es die Person, die gerade gesprochen hatte. So wie es sich herausstellte, hatte es Rethus mit zwei Männern zu tun. Bruce traf sich hier mit jemandem aus irgendeinem Grund. Es war dunkel, die beiden waren alleine... So wie die gegenwärtige Situation aussah, hatten die beiden Herren nichts zu bereden, das für andere Ohren bestimmt war.
    "Ich hatte noch Geschäftliches zu erledigen", brummte Bruce zurück. "Was macht die Arbeit in der Zitadelle?"
    "Kann mich nicht beklagen", entgegnete der Fremde. "Es gibt viel zu tun, soviel ist sicher. Aber das Geld stimmt, und das ist mir wichtig. Stimmt auch das Geld, das du mir heute lieferst?"
    Bruce zuckte mit den Schultern. "Kommt drauf an", sagte er schließlich kühl. "Wenn auch die Arbeit in der Zitadelle gut läuft, die du für meinen Chef erledigst?"
    "Erst das Geld, dann die Fakten."

    Eine Weile standen sich die beiden gegenüber und musterten sich. Keiner wollte den ersten Schritt wagen. Als aber die bedrückende Stille für Bruce peinlich zu werden schien, schritt er nach vorne. Aus seiner Jacke zog er irgendetwas hervor, das er dem Fremden zuwarf. Im Wurf war ganz deutlich ein Klimpern zu vernehmen. Vermutlich handelte es sich dabei um das versprochene Geld.
    Wieder trat eine Pause ein, in der der Fremde das Geld zu zählen schien.
    "Stimmt", sprach er plötzlich.
    "Wie immer", meinte Bruce. "Mein Boss betrügt dich nie. Und? Wie würdest du nun meine Frage beantworten? Was macht die Arbeit in der Zitadelle?"
    "Es gab vor kurzem Komplikationen", meinte der andere. "Eigentlich ist es nichts Nennenswertes... nicht mehr. Eine Stadtwache hat einem Kurier ein Paket Sumpfkraut abgenommen."

    Das Stichwort Sumpfkraut schoss durch Mark und Knochen in Rethus. Volltreffer! Er hatte es hier mit jemanden zu tun, der im Sumpfkrautgeschäft involviert war. Aber was hatte Bruce damit zu tun? Und wenn sie hier über Geschäftliches und Sumpfkraut sprachen, war dann der andere etwa Reyn? Egal wie die Dinge standen, Fakt war, dass Bruce nicht mehr derjenige war, den Rethus kannte. Im Gegenteil, in dem Glatzkopf machte sich im Moment eine beklemmende Wut breit. Das klang nach Bruce, aber nicht dem neuen Bruce, sondern dem alten... und der gefiel Rethus überhaupt nicht.

    "Hat das ein Nachspiel für Reyn?" fragte nun Bruce. Offensichtlich handelte es sich bei dem Fremden nicht um den Untergrundherrn von Thorniara.
    "Nein, ich habe das Sumpfkrautpaket persönlich und eigenhändig auf herkömmliche Weise entfernt. Eurem Kurier konnte man nicht mehr ausreichend nachweisen, dass Sumpfkraut bei sich hatte. Er kam lediglich ein paar Tage hinter Gitter. Anschließend habe ich ihm eine Nachricht zukommen lassen, dass er sich aus der Stadt entfernen soll."
    Bruce nickte. "Reyn hätte ihn vermutlich töten lassen. Also kann ich meinem Boss sagen, dass alles wie gewohnt weiterlaufen kann?"
    "So ist es." Ohne ein weiteres Wort entfernte sich der Fremde in die Richtung des Hafens.

    Bruce blieb noch einen Moment stehen, vermutlich um nicht gemeinsam mit dem Fremden irgendwo gesehen zu werden. Diese Chance nutzte der Glatzkopf sogleich.
    "Ich dachte, du wolltest untertauchen?" sprach Rethus.
    Geändert von Rethus (13.03.2015 um 00:20 Uhr)

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    Am Hafen - Leuchtturm

    Der Hüne drehte sich schnell um, während der Glatzkopf hinter den Kisten hervortrat, hinter denen er sich versteckt hatte. Rethus starrte seinem Gefährten abschätzend in die Augen. Was auch immer er hier abzog, es sah alles andere aus, als das was zu Bruce passte.
    "Rethus?" Bruce drehte sich nun soweit um, dass sein Körper genau auf den Glatzkopf zeigte. "Was bei Beliar hast du hier verloren? Ich dachte, du wärst tot?"
    "Tot? Nein... ich erledige hier Geschäftliches", antwortete Rethus barsch. "Das Wort scheint dir kein Fremdwort zu sein, oder?"
    Bruce schmunzelte kurz, riss sich aber wieder zügig zusammen. "Also, was willst du?" fragte er ernst.
    "Wie gesagt habe ich Geschäftliches in der Stadt zu erledigen", wiederholte sich der Glatzkopf, während er ein paar Schritte ging. "Dass ich ausgerechnet auf dich hier treffen muss, ist mir höchst schleierhaft."
    "Ach, komm." Bruce winkte abfällig mit der Hand. "Das habe ich mir auch gerade über dich gedacht."
    "Ich meine nicht, dass du überhaupt hier auftauchst", korrigierte Rethus. "Ich meinte eigentlich die Art und Weise, in der ich dich hier vorfinde. Weißt du, selbst ich traue mich nicht besonders weit ins Innere Stadt hinein, aber du läufst ungetarnt auf offener Straße. Dabei werden wir beide wegen Desertion gesucht. Wo liegt da der Fehler im Bild?"

    Bruce ließ eine Pause, in der er durchatmete. Dann antwortete er: "Nachdem wir uns in Schwarzwasser getrennt haben, bin ich nach Norden gegangen, um irgendwo neu als Söldner anzuheuern. Ich dachte mir, Stewark wäre der richtige Ort dafür. Bloß schade, dass mir aufgelauert wurde. Wusstest du, dass uns die Kopfgeldjäger der Königstreuen bis nach Süden der Insel folgen wollten? Ich wurde natürlich gefangen genommen. Nach einem halben Jahr Knast kam ein Mann zu mir, Reyn war sein Name. Er wollte sich ein Machtmonopol in Thorniara errichten und er suchte dafür nach Männern, die gute Kämpfer und trotzdem billig waren... wie Gefangene eben. Ich dachte mir, was soll's? Es war mir egal, was genau das Monopol sein sollte, ich wollte nur raus aus dem Knast und nicht länger gesucht werden. Deshalb bin ich auch nie zu dir zurück gekehrt. Ich habe es satt, auf der Flucht zu sein."
    "Ach, dann leckst du lieber die Stiefel von diesem Hohlkörper, als wirklich zu deiner Meinung zu stehen?" schlug Rethus dazwischen. "Ich hasse Menschen, die sich selbst belügen."
    "Na und? Es ging all die Zeit immer nur nach dir. Wir sind überall hingegangen, wo du hingegangen bist. Wir sind dorthin geflohen, dann dorthin, dann dorthin... dann haben wir mal Zwischendurch irgendwelchen Leuten den Arsch aufgerissen, weil du meintest sie würden nichts für den Frieden tun. Und dann sind wir weitergeflohen." Bruce ließ eine Pause, in der er sich zu beruhigen versuchte. "Sag mal, kennst du die Rotröcke überhaupt noch oder ist dir da dein egozentrischer Kopf im Weg? Die Typen sind gar nicht übel, wenn man sich mit ihnen arrangiert."
    Rethus wusste nicht, ob er vor Wut in die Luft fliegen oder Amoklaufen sollte. "Hörst du dich überhaupt noch reden?" schimpfte der Glatzkopf nun zurück. "Ich habe euch da rausgeholt, weil ihr da raus wolltet. Ich habe niemanden gezwungen. Doch wenn du Lust hast mit Vergewaltigern und Kindermördern rumzuhängen, dann tut es mir leid." Der Glatzkopf beruhigte sich wieder. Dann sprach er leiser weiter: "Du bist nicht mehr der Bruce, den ich kannte. Du erinnerst mich vielmehr an den, den ich damals aus dem Rebellenuntergrund retten musste, bevor er von meinen Männern niedergemetzelt wurde. Sag mir nicht, du wirst wieder zu dem, der du warst: Ein mordender Handlanger."
    "Pass auf, was du sagst, sonst lernst du mich kennen", drohte Bruce.
    "Das will ich überhaupt nicht mehr, ich täusche mich sowieso andauernd in dir", entgegnete der Glatzkopf. "Weißt du, ich hab jetzt schon deinen Namen vergessen. Darf ich dich einfach Arschgesicht nennen?"

    Das war der Glockenschlag, der ausreichte, um Bruce völlig ausrasten zu lassen. Er rannte auf den Glatzkopf zu, machte einen Satz auf eine Kiste und sprang ihm mit der Faust entgegen...

  20. #400
    Harivald
    Gast
     
    Als Harivald aus seinem traumlosen Schlaf erwachte, stellte er zunächst fest, dass die Zeit kaum vorangeschritten war, seit er seinen Ohnmachtsanfall vorgetäuscht hatte. Es dauerte mindestens eine weitere Minute, bis er überhaupt feststellen konnte, wo genau er sich befand und als sein Geist es dann realisierte, wollte Harivald am liebsten gleich wieder in sein Bett zurückfallen. Der ganze Vorfall war ihm einfach hochpeinlich. Er wusste zwar nicht, ob Françoise sich ihren Teil nun zusammengereimt und ihn als den gesuchten Bücherdieb identifiziert hatte, aber er beschloss, es ihr gleich auf normalem Wege zu beichten. Es würde ihn nun sowieso keine Lüge mehr retten können.

    Ein wartender Ritter hielt Wache an der Zimmertür. Er trat ohne zu zögern zur Seite, als Harivald im Begriff war, sie zu öffnen und hindurch zu gehen. Bereits auf der anderen Seite der Tür empfing ein zweiter Streiter den Adlaten und führte ihn auf direktem Wege zurück ins Arbeits-und Wohnzimmer der obersten Feuermagierin. Dort angekommen, schmiss sich Harivald sofort demonstrativ auf die Knie. Es war die endgültige Bekennung seiner Schuld, das demütige Eingeständnis seiner Niederlage.

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