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Festen Trittes hatte Hârkon das östliche Stadttor wieder durchschritten und befand sich nun wieder in der Stadt Khorinis. Genau wusste Hârkon noch nicht, was er nun hier machen wollte, nachdem er in der Wildnis die Begegnung mit dem Wolf gehabt hatte. Doch bevor er weitere Pläne schmiedete, entschloss er sich ersteinmal zum Hafen zu gehen, dorthin, wo er sich noch am wenigsten aufgehalten hatte. Konzentriert versuchte sich der junge Mann an den Weg zu erinnern, den er zurückgelegt hatte, nachdem er am Quai angekommen und zum Tempelplatz gekommen war, was ihm schließlich nach dem zweimaligen falschen Abbiegen gelang und er sich am Hafen wiederfand.
Immer noch gingen unzählige fremde Menschen ihrer Arbeit nach, während eine kalte, salzige Brise über die Steinpflaster blies. Hârkon blickte sich um, links von ihm sah er ein Schild mit der Aufschrift "Zur roten Laterne", sowie rechts von ihm ein Schild mit dem Aushängeschild einer Kneipe.
Nach kurzem Überlegen und einigen umherschweifenden Blicken, entschied sich Hârkon für die Kneipe, mit der Hoffnung hier auf jemanden zu treffen, der ihm bei seiner Einbürgerung hier helfen konnte. Nachdem er ein Stück Pergament mit seinem Ersuchen bei der Bürgerwehr eintreten zu dürfen in Coragons Taverne liegen gelassen hatte, hoffte er nun auf Antwort oder sogar hier in dieser Kneipe vielelicht auf jemanden aus der Bürgerwehr.
Als Hârkon langsamen und vorsichtigen Schritts in die Kneipe ging, hörte er bereits, dass wohl mehrere Personen anwesend waren. Zwei Männer schienen sich am Tresen mehr oder weniger lautstark zu unterhalten.
Vorerst entschied sich der Hufschmied dazu, in der Tür zu warten und vielleicht näher zu erfahren, um was es bei den beiden Personen ging und wer sie denn waren.
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"Kardif, du bist ein gehörig dummer Idiot! Wenn du nicht aufpasst, dann buchten sie dich ein!" brüllte Sunder wütend den Wirt an. Der beleibte Wirt hob beruhigend beide Hände und schüttete sich, auf diese Art und Weise, versehentlich etwas Bier auf seine Schürze. "Sei doch leise Sunder", brummte er nur und stellte den Bierkrug vor dem Hauptmann auf den Tresen. Sunder erbarmte sich und senkte die Stimme, doch er verlor keineswegs an schärfe: "Kardif, wenn sie herausfinden, das du beim schmuggeln von Sumpfkraut geholfen haben, ich schwörs dir bei Rhobars....", zischte Sunder und der Wirt setzte gelangweilt fort: "...kleinem Verstand, allen Orks und Lord Hagens verschrumpelten Geschlecht. Ich weis das es nicht richtg war, aber deswegen hab ich dir ja alles gesagt was ich weis." Sunder schüttelte den Kopf und nahm einen mächtigen Schluck Bier. "Normalerweise müsste ich dich zu Lord Hagen bringen, aber gut, ich werde gucken was ich machen kann. Wie hieß der Typ gleich, der das Kraut bei dir zwischen gelagert hat, um die Spur zu verwischen?" fragte der Hauptmann der Bürgerwehr. "Etheniel, ein kleiner hässlicher Kerl, der ständig besoffen war." Sunder nickte und prägte sich jede Silbe von Kardifs Worten ein. "Und wer hat das Kraut danach bei dir abgeholt?"
Kardif blickte sich verstohlen um und zischte: "Ich weis nicht wie der Kerl heißt, aber er war groß, hatte schwarze Haare und eine große Narbe über dem linken...", versuchte Kardif zu erklären. Doch Sunder unterbrach ihn mit einer Geste. Dem Hauptmann der Bürgerwehr war die blonde Gestalt im Türrahmen aufgefallen. Der Kerl stand da schon eine geraume Zeit und regte sich nicht. Offenbar hörte er ihrem Gespräch zu. Sunder war ein gestandener Kerl und er bevorzugte die offene Konfrontation mit allen Problemen also rief er: "Hey Milchbart, was willst du, wenn du mit mir reden willst dann sags gleich und starr keine Löcher in die Luft." Der junge Mann schreckte hoch und stakste, ganz offensichtlich recht peinlich berührt herüber. "Ich bin Sunder und der da, den kennse ganz sicher, Kardif der Wirt", stellte sich Sunder vor. "Also wer bist du und warum hörst du unseren Gesrpächen zu?" "Mein Name ist Harkon, ich suche Mitglieder der Bürgerwehr, der ich gerne beitreten würde", erklärte der Blonde. "Ahh, ming Jung, da biste gleich an die richtige Adresse geraten", meinte Sunder mit stolz geschwellter Brust, "Ich bin der Hauptmann der Bürgerwehr und ehrlich gesagt, ich könnte deine Hilfe direkt gebrauchen." Denn Sunder sah Harkon sofort an, dass er es ernst meinte und er ihm vertrauen konnte.
Grimward
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Und so verging der Mittag in dieser nach Fisch und Fischschweiß stinkenden Kneipe, in der so allerhand Volk verkehrte. Gwydion und Toro tauschten ihre Neuigkeiten aus und beide waren sich einig, dabei wurden sie auch noch von einem Fischer (oder war dies wirklich mal ein ehemaliger Kapitän), namens Jack dabei bestätigt, dass Khorinis schon wirklich bessere Tage gesehen haben musste.
Man munkelte an manchen Tische von neuesten Ereignissen im Minental. Von den Paladinen im alten LAger, das ja nun eine Paladinfeste war. Von Drachen war zu hören und von schrecklichen Orkangriffen, was nervöse Blicke eines sich selbst ernannten Drachentöters hervorrief. Dabei wurde Toro bleich, dann erinnerte sich daran, dass nach dem Fall der Barriere von dergroßen Bariere aus die Orks zu Tausenden ins Land fielen. Drachen hatte er keine zu Gesicht bekommen, aber das Ergebnis und die vielen Verletzten nach den Drachenangriffen hatte er gesehen.
Mit seiner verräterischen Schattenuniform, die Toro in seinem Versteck vor den Orks versteckt hatte, konnte Toro nicht aus dem Minental fliehen, das wäre zu gefährlich gewesen. So war damals gezwungen, noch im Minental sich irgendwelche Kleidung zu suchen, um Schutz vor Orks und Paladinen zu haben.
Am Nebentisch saß eine vermummte Gestalt, die das Gespräch zwischen Gwydion und Toro, die sich nun bereits über Jharkendar unterhielten, mitverfolgte.
Er bot Ihnen einige Tips an, wie man sich sicher in diesen Tagen nach Jharkendar bewegen konnte, ohne untwergs auf allzuviele Monster oder Orkspäher zu treffen. "Die Route kann ich euch klar beschreiben, nur solltet ihr vor solch einer Reise Euch Karten, Proviant und Verpflegung besorgen." Gwydion bot an, sich bei den Händlern am Marktplatz kundig zu machen, whärend Toro am Hafen nach Fischern oder weiteren Ständen schauen könnte, die Nahrungsmittel verkaufen würden.
Toro fragte Gwydion: "Warum zieht dich Jharkendar an? Sind es wirklich die alten Moumente von Adanos, die Vieles wieder ins Gleichgewicht bringen können? Gwydion antwortete mit Ausschnitten aus den Predigten von Vatras, dem wir ja heute vormittag beide schon begegnet sind. Darin lagen so viele Antworten, aber auch so viele Fragen, dass es Toro sehr neugierig machte, was und vor allem WER sich in dieser Gegend alles verbarg.
Auch Gwydion schwelgte noch in diesen Gedanken, schien aber noch nicht schlüssig zu sein, eine Entscheidungzu treffen.
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Die ganze Mannschaft war in der Taverne versammelt, alles war vorbeireitet, nun wartete man nur noch auf den Anbruch der Nacht. Waffen, Proviant, Werkzeuge, alles war da, eine große Mannschaft war zusammengekommen, Ronsen war stolz auf die Mission. Er hob erneut den Krug und trank einen Schluck Paladiner, es war lange her, seit er so etwas gutes das letzte Mal getrunken hatte, es wird eine lange Zeit vergehen, bis er mal wieder so etwas trinken würde. Zu seiner Rechten erblickte der Ritter DraconiZ, den führenden Unruhestifter, links saßen Uli und Fafner. Im ganzen Raum hatten sich Soldaten versammelt, die allesamt für die Aktion zur Rettung der Menschen auf der fernen Insel, waren. Leider sah der Soldat auch noch zwei mächtige Krieger vom Hofe Onars oder sonstwo aus der Gilde um den großen Kämpfer Lee. Diesen würde er zwar kaum trauen, aber man brauchte wirklich jeden fähigen Mann in dieser Situation, schließlich konnte Hagen es ihnen nicht verbieten. Ein Schnaufen drang durch den Saal, die Leute waren unruhig und angespannt, es war an der Zeit loszuschreiten. Ronsen wandte sich an Draco: "Sind wir soweit?"
"Ja, wir können gleich aufmarschieren, ich gebe den Leuten noch die nötigen Anweisungen."
"Lass mich mal noch was sagen!"
"Wenn du meinst..."
Ronsen nahm sein Bastardschwert aus der Scheide und stellte sich auf den Tisch. Die Unterhaltungen rund herum wurden aprupt beendet. Mit seiner rauhen Stimme begann er seine Rede:
"Kameraden! Es ist soweit, alle Vorbereitungen sind für die große Aktion getroffen, wir werden heute noch im Schatten der Nacht aufbrechen."
Die anderen schauten zu ihm auf, das gefiel ihm.
"Wie ihr sicher schon bemerkt habt, haben wir zwei Soldaten in der Mannschaft, die ihr nicht unbedingt gern bei uns sehen wollt, dies sind Drakk und Hombre!"
Ronsen zeigte mit der flachen Hand auf die beiden, diese lächelten nur trocken.
"Doch sie werden uns einen großen Dienst erweisen, ich verlange nicht, dass ihr sie mögt..."
"Sollen sie auch nicht!", rief einer der beiden dazwischen.
Ronen ignorierte ihn: "...doch ihr solltet sie akzeptieren. Wer noch aussteigen will, der soll das jetzt tun, dann ist es zu spät!"
Keiner reagierte, ein Zeichen der Loyalität, das war gut.
"Gut, dann lasst uns jetzt schwören!"
"Schwören?"
"Sprecht mir nach: Hiermit schwöre ich bei Innos, unserem Gott..."
Die anderen wiederholten den Satz.
"...dass ich meine Gefährten in dieser gefährlichen Mission zu jeder Zeit beistehe..."
Die anderen wiederholten, nur die Außenseiter hielten sich zurück.
"... und mein Leben immerzu für die Gerechtigkeit einsetze!"
Damit war der Schwur beendet. Ronsen hob sein Schwert: "So, und nun lasst uns diesen Orks den Hintern versohlen!"
Ein mächtiges, frohes Geschrei der Zustimmung erfüllte den kleinen Raum. Der Schmied schaute zu Drakk und Hombre, diese nickten nur. Dann setzte er sich wieder hin.
"Gute Arbeit!", lobte Draco ihn.
Fafner sprach: "Gut, von mir aus kann es losgehen! Bereit?"
"Worauf du dich verlassen kannst!"
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Einen wirklich ernsthaften Eindruck konnte Hârkon in Sunder und dem Wirt sicher nicht wecken, denn sein Hemd war mit Blut besudelt, ihm fehlte ein Gurt und der Dolch, der eigentlich an den Gurt gehörtem steckte in der Hose des jungen Mannes. Es war ihm ein wenig peinlich gewesen, als dieser Mann ihn von der Tür hier her "befohlen" hatte und sein Lauschen fast schon tadelte, dennoch freute sich Hârkon sehr, als sich Sunder ihm vorstellte.
Sunder war der erste, der sich ihm hier auf der Insel vorstellte und zugleich war er Hauptmann der Bürgerwehr. Das Lächeln des jungen Mannes, schwankte schnell, aber auch kurz in eine ernste Miene um, während Hârkon nämlich seine rechte Hand zur Stirn bewegte, halbwegs versuchte stramm dazustehen und durch ein halbwegs gut aussehendes Salutieren den nötigen Respekt vor seinem neuen Vorgesetzten zu wahren. Nach seinem Salut, kehrte wieder das junge Lächeln Hârkons ein. Einen Lidschlag später, begann er, etwas aufgeregt zu Sunder zu sprechen.
Innos zum Gruße, Hauptmann Sunder. Es erfreut mich Euch, ein Mitglied der Bürgerwehr, hier zu treffen! Wie kann ich Euch helfen und Euch meine Dienste anbieten?
Nach diesen Worten, strich sich Hârkon durch sein blondes Haar und wartete musternd auf die Lippenbewegungen des Hauptmannes. Seine Augen schweiften über den Wirt, dem er ein kurzes Nicken zuwarf, über die Wände, bis schließlich wieder zum Hauptmann.
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Warum Jharkendar ihn anzog, wollte Toro wissen. Gwydion dachte nach. Nein, es waren nicht nur die Monumente.
"Weißt du... ich würde im Kloster gerne um Aufnahme bitten.", sagte er schließlich.
Toro blickte etwas überrascht und nickte dann "Ich verstehe... "
Wieder überlegte Gwydion, bis er schließlich zu dem Schluss kam, dass er noch nicht bereit für diese Reise war.
"Aber nicht demnächst, schätze ich... ich werde noch ein paar Tage warten, bis ich aufbreche. Aber dorthin reisen werde ich auf jeden Fall. Du kannst mich gerne begleiten, wenn du möchtest. Wie gesagt, ich bleibe noch ein paar Tage, bis dahin kannst du es dir überlegen."
Wieder nickte Toro "Das werde ich."
Gwydion streckte sich kurz und stand von seinem Stuhl auf, legte Kardif einige Münzen auf den Tisch und drehte sich noch einmal zu Toro um "Wir sehen uns sicher demnächst wieder. Zur Not kannst du mich auch in der Herberge 'Zum schlafenden Geldsack' finden, zumindest nachts, denn dann pflege ich zu schlafen.", meinte er grinsend.
Toro verabschiedete sich von ihm und Gwydion trat aus der Hafenkneipe hinaus in die Hafenluft. Sein Blick wandte sich nach oben zum Himmel, es regnete. Der Regen schien den Geruch nach Fisch ein wenig aus der Luft zu waschen. Lächelnd murmelte Gwydion vor sich hin: "Gepriesen seiest du, Adanos, für dein reinigendes Wasser."
Dann marschierte er zurück zum Marktplatz, der Regen schien ihm nichts auszumachen, im Gegenteil, er erfreute sich daran. Mit einem zufriedenen Lächeln schritt er den Weg entlang, ignorierte die verständnislosen Blicke derer, die sich schnell in ihre Häuser flüchteten.
Als er bei der Herberge angekommen war und eintrat, sah Hanna ihn erst einmal an, ihre Hände in die Hüften gestemmt.
"So kommt Ihr mir nicht in den Schlafsaal, junger Mann! Trocknet Euch erst einmal!", meinte sie.
Gwydion fügte sich ergeben, schlüpfte aus dem Hemd und nahm ein Tuch von Hanna entgegen, mit dem er sich notdürftig vor dem Kamin abtrocknete. Er war zwar noch immer nicht ganz trocken, aber Hanna gestattete ihm nach oben zu gehen und wünschte ihm eine gute Nacht.
Das nasse Hemd warf er über das Bettende, die Stiefel ließ er zu Boden fallen und schließlich schlüpfte er unter die Decke. Lange noch lauschte er dem Geräusch des fallenden Regens, bis er schließlich einschlief.
Geändert von Gwydion (03.10.2006 um 11:30 Uhr)
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Sunder musste ungewollt Grinsen, dieser Junge gefiel ihm, er gefiel ihm wirklich. Schnell setzte er wieder ein brummige Miene auf, nicht das Harkon noch merkte, dass Sunder ihn ansprechend fand. "So jetzt pass mal uf, ming Jung, ich kann hier kein: "Stets zu Diensten und kein Für Innos" gebrauchen. Wir sin hier nich bei der Garde. Solange du inner Bürgerwehr bist, bin ich einfach Sunder. Du bejegnest mir mit Respekt, aber nich mit Unterwürfigkeit. Ich erteile dir jut gemeinte Ratschläge, aber keine Befehle, wir sin ja schließlich alle Bürger, klar soweit?" brummte Sunder und blickte fest in die ernsten Augen des Bürgers. "Ja, alles klar Sunder", bestätigte Harkon eifrig und nestelte an einer Hosentasche herum. Er zog bedächtig und betont dramatischen seinen Dolch hervor und steclte ihn in seinen Gürtel. Zusammen mit dem blutverschmierten Hemd, gab Harkon fast ein gefährliches Bild ab, aber nur fast. "Wunderbar, dann gehen wir Beide jetzt mal raus und besprechen was zu tun ist", meinte Sunder, nickte Kardif kurz zu und warf dem Wirt ein paar Münzen zu. Er legte den Arm um den jungen Kerl und führte ihn aus der Kaserne hinaus.
Draußen war es bereits dunkel und eine kühle Brise wehte den beiden Bürgern entgegen. Sunder nahm den Arm wieder von Harkons Schultern herunter und stellte sich breitbeinig vor dem Jungspund auf. "So, jetzt pass mal uf, dat ist so, der Kardif, der Wirt da drin, der hat Mist gebaut. Er hat, blöd wie der numma is, Sumpfkraut für ein paar miese Typen gelagert. Die haben das zu ihm gebracht und dann später, wenn die nen Kunden hatten wieder abgeholt und das Zeuch vertickt, alles klar?" Harkon nickte und hörte aufmerksam weiter zu. "So, da wir ja keene Gardler sind, zeigen wir jetzt nich einfach den Kardif an und hoffen, das sich die Sache erledigt. Wir sin ja nich bescheuert." Harkon zog aufgrund der abfälligen Bemerkung über die Garde, etwas verärgert die Stirn kraus, sagte jedoch nichts. Ohweia, dachte Sunder, binnen drei Wochen bin ich den auch los, dann hoppst der bei der Garde rum. Der Hauptmann ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort: "Wir versuchen, mit Kardifs Informationen, den Übeltäter zu schnappen, der das Kraut kauft und später wieder verkauft. Denn selbs unserem schlauen Wirt is aufgefallen, das mindestens zwei Leute daran beteiligt sind. Und weil zwei Fische im Netz besser sin als einer, schnappen wir uns lieber die Beiden, verstehse?" "Ja, ganz klar, Kardif ist in diesem Falle ja auch kaum beteiligt", stimmte Harkon zu. "Ich sehe du lernst schnell... wie dem auch sei, heute bin ich zu müde um auf Verbrecherjagd zu gehen. Wir treffen uns morgen, wieder bei Kardif und dann schnappen wir uns diese Penner."
Grimward
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Die Sonne war schon fast hinter den Hügel verschwunden als sich die Truppe Freiwilliger bereit machte aufzubrechen. Soweit Tarnum die Angehörigen erkennen konnte waren SirUli, Ronsen,DraconiZ, Zasamalel, Sentinel, Shadow, Dansard, Petja, Antgar und Inorel dabei. Desweiteren waren noch ein paar andere Personen in der Truppe, sahen so aus wie die Söldner Lee`s zumindest zwei, unter dem anderen konnte man sich von den Klamotten noch keinen von ihnen vorstellen zumindest schätzen, er sah mehr aus wie ein Gildenloser, der noch auf der Suche nach einer richtigen Gilde war. Es gab kaum Gespräche alle waren hoch konzentriert und packten ihre Sachen ein. Tarnum packte hauptsächlich mehr Getränke als Nahrung ein, da er eigentlich immer mehr Durst als Hunger hatte. Sein Schwert hatte er vorher in seiner Schmiede polliert und auf hochglanz gebracht, damit es besser zu führen war, denn ein rostiges schwert brachte nicht viel in der Schlacht. Seine Rüstung hatte er auch fest angelegt und davor auch gründlich auf Schwung gebracht. Sonst war nurnoch ein kleiner Becher und zwei Tücher in Tarnum's Gepäck. Der Goldschmied war bereit, wie all seine anderen Kameraden die nur noch drauf warteten, dass es endlich losgehen würde. Nach ein paar Minuten ging es los. Die Truppe verließ das Hotel und bog sofort in die Unterstadt ab, wo es auch durch Schleichwege hinunter ins Hafenviertel ging. Die Laternen waren angezündet worden, in deren Lichtern man dunkle Gestalten umherhuschen sah, aber die waren nun unwichtig, wichtig war unbemerkt zu den Schiffen zu kommen...
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Grimward erhob sich und verließ Beastboys Liegestatt, der merkwürdige Mann war schließlich eingeschlafen und hatte begonnen leise zu schlafen. Er betrat wieder seine Wohnstube und stellte erfreut fest, dass sich Erathorn in dieser befand. Der alte Mann schmauste gerade und trank hatte sich ein kleines Glas Rotwein hingestellt. Alles sah nach einem gemütlichen Abend aus. Genau darauf, hatte der Soldat gehofft. Endlich konnte er mal wieder seine Beine hochlegen und nicht viel tun. Zudem war er zur Abwechslung mal nicht alleine zu hause und konnte zudem ein nettes Gespräch mit Erathorn führen. All diese und noch einige Andere freudige Gedanken, schossen ihm durch den Kopf, als er grinsend fragte: "Morgen Erathorn, na gut geschlafen?" Erathorn hob den Kopf, erkannte Grimward und lächelte: "Ja, ziemlich gut und ziemlich lange. Passiert mir in letzter Zeit leider häufiger aber naja, was solls, ich werde alt ich darf das." Grimward lächelte zurück und setzte sich ebenfalls zu Tisch. Er nahm sich etwas Brot, dazu Schinken und ein Glas Wein und begann genüsslich zu essen. Schließlich nahm er einen Schluck Wein. Es war der erste Alkohol sein vielen Wochen, oder Monaten, Grimward wusste es nicht genau.
"Achja, so ein Gläschen Wein kann doch gut tun", griente er und nahm gleich einen weiteren Schluck. "Oder auch nicht", brummelte Erathorn vor sich hin. "Wie meinst du das?" fragte Grimward, doch er befürchtete, die Antwort bereits zu kennen. "Bardasch", meinte Erathorn nur. Verdammt was ist nur aus meinem besten Freund geworden... fragte sich Grimward. "War er wieder die ganze Zeit besoffen?" Erathorn schüttelte den Kopf. "Nicht die ganze Zeit, nachdem wir uns richtig gestritten hatten, ist er einige Tage nüchtern geblieben und hat auch wieder einen Charaktersprung zum Guten gemacht. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass er das lange durchhält. Verstehst du, jeder Körper reagiert anders auf Alkohol und bei Bardasch... naja bei Bardasch brennen die Sicherungen durch. Er sagt das was er denkt einfach sofort und er handelt auch instinktiv. Später tut es ihm immer leid, er hat ein gutes Herz, aber es ist schwierig sich immer daran zu erinnern", klagte Erathorn. Grimward wehrte ab, er wollte diese schlechten Reden über Bardasch nicht hören, der Soldat war noch immer sein bester Freund und er würde es bleiben, komme was da wolle. "Glaub mir, das ist nur eine Phase, er mochte den Alkohol schon immer etwas zu gerne. Im Moment isses halt besonders stark, na und? Was solls, er fängt sich schon wieder." Erathorn stocherte skeptisch in seinem Braten herum und sagte nichts mehr. "Da fällt mir auf, wo ist deine Initanden-Robe?" fragte Grimward. "Weg", murmelte Erathorn. "mhh?" brummte Grimward und befürchtete böses. "Ich bin kein Diener Adanos mehr, es ist nicht meine Bestimmung", erklärte Erathorn kurz angebunden. Grimward spürte, dass es Erathorn unangenehm war, darüber zu reden und so wechselte er das Thema. Das Gespräch fand erfreulichere aber auch unwichtigere Bahnen, bis Grimward schließlich müde wurde und sich zu Bett legte. Erathorn war natürlich noch nicht müde und blieb bei seinem Glas Wein sitzen, an dem er immerzu vorsichtig nippte. Grimward entkleidete sich warf seine sieben Sachen achtlos in eine Ecke und legte sich in sein bequemes Bett. ungewollt musste er an Beastboy denken, er wurde nicht so Recht schlau aus diesem Kerl. Er redete in merkwürdigen, kurzen Sätzen und schien es mit der Wahrheit nicht besonders genau zu nehmen. Zumindest nicht, wenn es seine eigene Vergangenheit betraf. Die Gedanken an Beastboy beschäftigten ihn noch eine ganze Weile, doch schließlich verlangte der Körper auf brutalste Weise sein Recht und warf ihn ins Reich der Träume.
Geändert von Grimward (02.10.2006 um 21:06 Uhr)
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Verkrampft erwachte Igor auf der rauhen Steppdecke seines Bettes, einer der vielen, die hier in der Herberge standen. Lange Zeit hatte er nicht mehr so ungemütlich geschlafen, obwohl ihm diese Betten kurz nach der Flucht aus der Gefängniskolonie mehr als bequem vorkamen. Anscheinend war er mitlerweile zu sehr an den Standard im Kastell gewöhnt. Das Mondlicht schien bereits durch ein kleines Fenster hinein und der Geruch in diesem Raum widerte ihn nur an. Schnapsleichen und sonstiges Gesochs nächtigte hier...dessen diverse Ausdünstungen unverstohlen in den Raum abgelassen wurden. Widerlich...ging dem blinden Priester dabei durch den Kopf und er war froh als er die untere Etage erreichte. Und auch wenn es eigentlich kostenlos war hier zu übernachten, überreichte er Hannah ein Goldbündel mit mehreren Goldstücken. Igor wollte nicht ein Almosen der Garde in der Stadt sein...Nein, er bezahlte für seine Unterkunft...
Seine beiden Schüler Lucya und Asthan fand er schließlich am Freibierstand...ein sehr passender Ort um sich zu treffen und eine Gelegenheit, den Stand ein wenig ärmer zu machen...Es war nicht wirklich schwer seine Schützlinge auszumachen, hielten die meisten Passanten schließlich einen gehörigen Abstand zu den beiden Schwarzgekleideten.
"Genug getrunken...wir müssen jetzt weiter..." sprach er zu seinen Schülern die ihm auch alsbald folgten. Der Weg führte sie hinunter ins Hafenviertel...vorbei an dem Elend der Stadt und seinen niederen Bewohnern. Normalerweise gab Igor nichts um das elende Gefasel...doch als ein alter Zausel meinte..."Dieses Fuchsfell wird mir viele Goldstücke bringen...!" und dieser schon seine Sichel gezückt hatte, platzte dem Lehrmeister der Kragen...Er packte diesen Haudegen und hob ihn an seiner Kleidung mit einer Hand in die Höhe..."Nur eine Bewegung mehr von Dir und Du bist Würmerfraß, alter Mann...!" Damit hatte dieser Bürger anscheinend nicht gerechnet, doch mit ausgebildeten Akrobaten sollte man sich nicht anlegen. Solche besaßen mehr Kraft als ihr Äußeres preisgab.
Nach dem widerlichen Fischgestank in der Hafenzone hatten die drei Reisenden endlich den Weg durch die Stadt gemeistert...Igor brauchte ein Schiff...auch wenn es nur eine Nussschale eines Händlers wäre. Doch sein Blick über die Hafenmauer ließ ihn beinahe Freude strahlen. Es lag eine Fregatte im Hafen...und nach genauerer Sichtung wußte er auch welches Schiff dort vor Anker lag. Der Name war mittlerweile in den Rumpf gebrandmarkt worden...und der Führer dieses Schiffes unterhielt sich angeregt mit einem der Großhändler am Kai...sollte das etwa ein Zufall sein...?
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Schon war die ganze Sache beschlossen, eine ganze Gruppe bestehend aus Gardisten und sogar aus Söldnern marschierten die Schleichwege hinunter ins Hafenviertel und machten sich von da aus auf zum Hafen. Zwei von drei Schiffen mussten fahruntüchtig gemacht werden und das hieß schon was.
"Shadow!", rief Draconiz seinen ehemaligen Schüler zu sich.
"Sir, Shadow meldet sich zum Dienst, Sir!", gab er lautstark von sich.
"Schnapp dir ein paar Männer und mach dieses Schiff untauglich. Ein paar andere manipulieren das andere Schiff.", gab der General Order.
"Jawohl, mein General.", bestätigte Shadow.
Er winkte einen Mann zu sich, den er schon einmal gesehen hatte. Zwar war dieser auf dem Rang eines Milizsoldaten, doch hatte er im Moment volle Befehlsgewalt von Draconiz erhalten. Soweit der Waffenknecht wusste, hieß dieser Mann Antgar und er hatte ihn tatsächlich schon einige Male gesehen.
Zusammen mit ihm lief er auf ein Schiff zu, jedoch schlich er voran, nicht, dass die Wachen irgendwie misstrauisch wurden.
"Wir könnten ein Tau nehmen und das Ruder damit blockieren, sodass sie uns nicht mehr folgen können.", schlug Antgar flüsternd vor.
"Gute Idee, Sir.", ließ Shadow verlauten.
Der Waffenknecht und Antgar schritten nun zur Kaimauer und schnappten sich dort ein dickes Tau, das sie nicht so schnell wieder wegbekommen würden. Es war schwer und sicher müssten sie es zu zweit befestigen müssen. Wachen waren weit und breit keine zu sehen, was auch besser so war, schließlich mussten sie jetzt ins Wasser springen und bis zum Ruder tauchen, damit sie das Tau daran befestigen konnten. Der Waffenknecht und der Milizsoldat hoben beide einen Teil des Taus und machten sich bereit zu springen.
"Bereit?", fragte Shadow noch einmal.
"Bereit.", meinte Antgar mit sicherer Stimme.
Kopf voraus sprangen die beiden Gardisten ins Wasser und tauchten hinunter. Shadow war gespannt, ob es auf Anhieb klappen würde, denn immerhin war es unter Wasser noch viel dunkler, als es schon an Land war. Zudem war das Wasser auch noch sehr kalt, was die ganze Sache noch erschwerte. Vielleicht mussten sie sogar mehrere Male auftauchen, bevor sie das Tau am Ruder befestigt hatten, doch die Hoffnung blieb, dass sie es aufs erste Mal schafften. Shadow strampelte mit den Füßen und ruderte mit einem Arm. Seine andere Hand tastete immerzu nach dem Rumpf des Schiffes, damit sie auch wussten, wo genau sie hintauchten. Bisher kam Shadow gut klar mit der Luft und er konnte sich auch mit Antgar per Handzeichen verständigen, wenn er nicht gerade sehr weit weg war. So wie es aussah funktionierte der Plan gut und das erste Schiff wäre wohl bald ausgeschaltet sein.
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Die kleine Gardistentruppe, die aber auch einige Söldner aufwies, schlich möglichst unauffällig zu den Schiffen. Im Schutze der Dunkelheit waren die Freiwilligen schon fast bis zu den Schiffen vorgedrungen. Doch ein Problem bestand sogar noch, wenn das Schiff eingenommen werden konnte. Es gab drei seetüchtige Schiffe, die in Khorinis vor Anker lagen. Und wenn ein es der Schiffe eingenommen wurde und plötzlich wegsegelt, würden die Paladine und auch sonst alle Bewohner der Stadt dies merken und im Handumdrehen hätten die Gardisten auf dem Schiff zwei Verfolger auf den Fersen. Die kleine Gruppe hielt an und die Gardisten bildeten einen Halbkreis, um die Rede, die DraconiZ hielt zu hören.
„Wir können uns nicht einfach ein Schiff schnappen und wegsegeln, man würde uns verfolgen. Darum muss jemand das Schiff seeuntüchtig machen, damit sie uns nicht verfolgen. Oder zumindest nicht sofort“, flüsterte der Paladin. „Wer würde das übernehmen?“
Die anderen schwiegen zuerst.
„Komm, Sentinel, du wolltest doch mal was spannendes erleben“, feuerte Dansard seinen Feund mit einem breiten Grinsen an.
„Nein, da kann ich darauf verzichten... Obwohl..“
„Also ja? Gut.“, flüsterte Dansard und hob die Hand. „Ich mach es. Ich und Sentinel“
„Hervorragend“, bemerkte DraconiZ „Aber seht zu, dass ihr das Schiff nicht vollständig zerstört. Nur uns sofort folgen soll es nicht. Nichts weiter. Klar?“
Die beiden Freunde nickten und setzten sich in Bewegung.
„Toll und wie gehen wir vor?“, meckerte Sentinel
„Ganz einfach. Du lenkst die Wachen ab und ich schleiche mich zuerst auf das Schiff. Danach kommst du auch drauf. Klar?“
„Schon. Aber was soll ich ihm denn vorgaukeln?“, fragte Sentinel, der von seiner Aufgabe nicht gerade begeistert schien.
„Weiß ich nicht. Lasse dir etwas einfallen.“, entgegnete Dansard lächelnd.
„Genialer Plan“, sagte Sentinel mit einer sarkastischen Note in der normalerweise ernsten Stimme.
„Danke“, antwortete Dansard, als hätte er Sentinel's Sarkasmus nicht verstanden.
Mittlerweile trennten die beiden Gardisten nur noch etwa zwanzig Meter von der Planke, die auf das Schiff führte. Dansard versteckte sich hinter einer Kistenpyramide, um von der Wache, die Sentinel abzulenken versuchte nicht gesehen zu werden. Sentinel begab sich außer Hörweite und Dansard sah ihm durch einen schmalen Schlitz zwischen den Kisten hinterher. Der Waffenknecht näherte sich in schnellen Schrittes der Wache, die im Halbschlaf die Planke bewachte und redete mit dem Ritter. Nach einigen Momenten, folgte er Sentinel hinunter zum Strand, wo einige Fischer ihre Hütten erbaut haben. „Perfekt“, dachte Dansard und schlich in geduckter Haltung zur Planke. Als er schon fast da war, sah er unten eine Rüstung funkeln. Dansard verharrte. Als er aber hinuntersah, erkannte er Sentinel neben dem Ritter, der ihm irgendetwas einredete. Dansard grinste und schlich weiter. Als die quietschende Planke überquert war, zog Dansard seinen Dolch. „Mal schauen, was es hier zum durchschneiden gibt.“, dachte er und durchtrennte ein Seil. Er hatte keine Ahnung, wofür es da war, aber durchgeschnitten nützte es eindeutig weniger als ganz.
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Auf die Schiffswachen einzureden wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, die beiden Soldaten hatten schön gedöst als sie der Waffenknecht dummerweise ansprach. Jetzt wo sie schon mal wach waren, musste er ihnen ja irgendwas erzählen und so fragte er sie was sie von dem Brand am Markt vor kurzem hielten.
„Das ist doch längst gegessen, was quatscht du mich jetzt damit voll?“, hatte die eine Wache gesagt. Doch in dieser Zeit konnte Dansard unmöglich schon auf dem Schiff sein.
„Nein, jetzt sag doch mal, du bist immer hier am Hafen, hat man sich hie nichts davon erzählt?“, redete Sentinel auf den Posten ein.
„Nein hat man nicht und jetzt lass mich in Ruhe ich muss Wache schie..ieben“, gähnte der Mann.
„Hoffentlich ist Dansard schon auf dem Schiff“, dachte der Gardist.
„Ich jedenfalls wäre es, ansonsten hat er Pech gehabt“, mit diesen Gedanken verschwand er wieder in der Dunkelheit bei einigen Kisten. Es dauerte nicht lange, da waren die Köpfe der Wachposten wieder auf ihre Brüste gesenkt und ein leises Schnarchen war zu vernehmen.
„Für Innos und den König, das nenn’ ich mal ein Verantwortungsbewusstsein“, dachte Sentinel feixend. Langsam und sehr leise begab sich der Gardist aus dem Schutz der Kisten. Mit dem von Spike Spiegeln angeeigneten Wissen über das Schleichen war er kurz darauf an Bord des Kahns.
In einiger Entfernung konnte er seinen Freund ausmachen, der mit seinem Dolch in der Hand alle möglichen Seile kappte. Der Waffenknecht fluchte leise in sich hinein und schlich so schnell wie möglich auf den Milizsoldaten zu.
„Was zur Hölle machst du da?“
„Was schon, ich mach das Schiff seeuntauglich“, war die Antwort.
„Du glaubst indem du irgendwelche Taue, die an der Reling befestigt sind durchschneidest, fährt das Schiff nicht mehr?“
„Ja, also …“
Sentinel winkte ab und gebot seinem Freund ihm zu folgen. Wenn Dansard das Schiff so seeuntauglich hätte machen wollen, hätte er die ganze Nacht auf dem Kahn verbringen müssen. Dazu wäre das kappen alle Seile der Segel nötig gewesen. Sentinels Plan hingegen beabsichtigte nur eins durchzuschneiden.
„Wo gehen wir denn hin?“, zischte Dansard hinter ihm. Der Waffenknecht gab keine Antwort, er schlich auf den hinteren Teil des Decks zu, in dem der Eingang zu den Lagerräumen war. Wie erwartet war die Holztür nur von außen verriegelt und so stapften die zwei Gardisten mit dumpfen Schritten die Treppe zum Lagerraum hinunter.
„Kannst du mir jetzt sagen was wir hier machen?“, wollte Dansard am Fuß der Treppe wissen.
„Wir kappen das Steuerseil. Das ist das, dass mit dem Ruder verbunden ist.“
Dansard schien zu verstehen: Kein Ruder, keine Lenkung. Keine Lenkung, keine Verfolgung. Die beiden Freunde huschten zum Ende des Lagerraums, wo sie einen kleinen, durch Holzlatten abgegrenzten Bereich fanden.
„Da hinter ist das Seil, welches zum Steuerrad führ, willst du es machen oder soll ich?“, fragte der Waffenknecht.
„Mach du es, ist immerhin deine Idee. Wenn die Hagen mit seinen Paladinen uns verfolgt, bist du Schuld!“ Sentinel wusste genau das es funktionieren würde, und er zweifelte auch nicht daran, das Dansard es wusste. Er begab sich hinter die Latten und zog seinen Dolch, zwei armdicke Taue galt es zu durchschneiden. Rasch fing der Soldat an zu schneiden, die Schärfe seiner frisch geschleiften Kurzwaffen zeigte Wirkung. Nichts desto trotz war es sehr anstrengend, erste Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Nach zehn Minuten war es dann vollbracht, das Ruder hatte keine Verbindung mehr zum Steuer.
„Lass uns von hier verschwinden, ich hab keine Lust das von mir auch irgendetwas abgetrennt wird“, raunte er Dansard zu.
Geändert von Sentinel (02.10.2006 um 21:49 Uhr)
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Sie hatten sich in der Dunkelheit und dem Schatten den die Häuser spendeten ,um nicht im fahlen licht der Straßenbeleuchtung entdeckt zuwerden . Bis zum Hafenbecken geschlichen , DarconiZ Teile nun die Männer ein was sie zu tun hatten der größte teil sollte sich in die Nähe des Schiffes begeben mit dem Sie die Stadt verlassen sollten .Dansard , Shadow sollten sich um das eine Schiff kümmern damit es sie nicht verfolgen konnte . Shadow winkte Antgar zu sich ,Antgar nickte und machte sich mit Shadow auf den Weg zu einen der Schiffe . Sie schlichen sich an das ihnen zugeteilte Schiff zu und überlegten wie sie es am besten Manövrierunfähig machen konnten damit es ihnen nicht flogen konnte .
,,Wir könnten ein Tau nehmen und das Ruder damit blockieren, Sodas sie uns nicht mehr folgen können.,, schlug Antgar flüsternd vor.
"Gute Idee, Sir.", ließ Shadow verlauten.
Nun erkannte Antgar den Jungen Kerl wieder mit dem er unterwegs war ,war dies noch nicht dieser Kerl der bei der Taverne seine Kameraden schikaniert hatte .
,, Das mit dem Sir kanste gleich vergessen ,, flüsterte Antgar barsch .
Ja das Ruder ,das war ein guter Einfall hatte Sie doch der General ermahnt die schiffe nicht zu sehr zu beschädigen. Das Tau war bestens für diesen Zweck geeignet , Antgar legte seine Waffen ab und zog seine Rüstung aus so konnte er besser Tauchen . Sie schlichen sich an die Kaimauer und schnappten sich dort ein dickes Tau und sprangen leise ins Wasser , Möglichst ohne viel Geräusche zu machen mit den Messer im Mund und den Tau um den bauch gewickelt schwammen er und Shadow zu den Schiff . Das kalte Meerwasser umsülte ihre Leiber , Antgar war froh als sie das Schiff erreichten . Er Klammerte sich an einer der Spanten fest und holte nochmals tief Luft . Und tauchte hinab zum Kiel das große Ruderblatt tauchte vor ihm auf und er begann mit Shadow das Tau um das Ruder zu wickeln . Sie wickelten das Tau um die gelenkte des Steuerruders und Antgar schnitt noch zur Sicherheit eines der Steuerungsseile durch . Mit dem Umwickelten Ruderblatt würde es der Steuermann nicht merken das eines der Steuerungsseile Durchgeschnitten war dies würde ihnen bestimmt wertvolle zeit bringen sie mußten mehrmals auftauchen um Luft zuschnappen ,aber sie hatten es geschafft . Diese Schiff würde ihnen nicht folgen , Sie schwammen wieder zurück zum Ufer, wo Antgar sich anzog und die beiden Zu den anderen gingen.
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Lehrling
"Willst Du mich verarschen, oder was...!" brüllte der Priester Innos den windigen Händler an..."Ausgemacht waren 1000 Gold pro Kilogramm Seide...ich habe dir die fünfzig Kliogramm geliefert und jetzt will ich auch die Kohle sehen...ansonsten sehe ich mich gewzungen, meine Ware im Festland für einen noch besseren Preis zu verkaufen...!" Angewidert übergingen mehrere Truhen vollgepackt mit Goldmünzen in kleinen Ruderschiffen zu seiner Fregatte. Beim nächsten Mal würde er sich einen anderen Händler für die seltenen Waren suchen, die er unter höchsten Risiken von überall her schmuggelte. Es konnte ja nicht angehen daß er sein Leben für solch einen Schunderpreis riskierte. Und während er grummelnd den Steg entlanglief um die ordnungsgemäße Überlieferung zu beobachten, fiel ihm dieses Quartett ab der Reling auf...das seltsame, rote Tier kam ihm bekannt vor...ebenso die schwarzen Kutten...Sollte er es etwa sein...?
Angespannt lief Theodorus die Stiege empor um zu sehen, wer sich dort wirklich aufhielt..."Igor...Ihr seid es wirklich...!" Mit einem Handschlag, den man nicht von einem Beliar und Innosgläubigen erwartet hätte begrüßten sich die beiden Freunde. Viel Zeit war vergangen seit ihrem letztem Abenteuer, daß so traurig enden mußte. Doch das wollte Theodorus lieber nicht zur Sprache bringen..."Sagt, was führt Euch hierher, mein Freund?"
"Ich brauche ein Schiff, daß mich in die Küstenebene bringt...mehr nicht...ich bin auf der Suche nach etwas...Diesen Gefallen erweist Ihr mir doch bestimmt, oder...?"
"Sicher mache ich das...verdanke ich das Schiff schließlich Euch, aber sagt was ist mit Euren Augen geschehen, Ihr seid doch nicht etwa....!" aber weiter mußte der Innosgläubige gar nicht fragen. Es war eindeutig zu erkennen, daß sein Freund nicht mehr das Licht der Welt erblicken konnte. Und er fragte aus seiner altbekannten Höflichkeit auch nicht weiter nach..."Sagt, wer sind denn Eure Begleiter...?"
"Dies sind meine Schüler...ich bin zum Magielehrmeister ernannt worden...!" antwortete Igor knapp. "Hah, ich habe immer gewußt daß Du eines Tages ein hohes Tier wirst...daß es aber doch so schnell ging...nun gut...Tretet an Bord...wir legen bald ab..."
Theodorus ging nur nocheinmal zu seinem Gläubiger..." Merke Dir das für nächste Geschäfte oder Du bist raus...!" und bestieg das kleine Beiboot mit seinen neuen Gästen...Zu seinem Helfer rief er bereits von weitem..."Hiß' die Segel, wir laufen aus...Richtung Drakia...!" Es dauerte auch nur wenige Minuten und schon war die St. Lucilla bereits in voller Fahrt...wie immer auf ungewissen Wegen...
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„Komm, wir müssen jetzt zurück es ist dunkel geworden“
„Sei still, du Trottel, du schreckst mir die Fische ab“
„Abschrecken? Nein, ich werde sie höchstens wecken... Kommt, kehren wir jetzt um, wir müssen noch zum Hafen, solange der Wind noch güngstig steht...“
„Hm, recht hast du... Aber... aber, wenn ich mit so wenig Fang nach Hause komme, wird mir meine Frau die Augen auskratzen. Das reicht ja nicht mal für uns, und unsere Kunden werden auch heute ohne Fisch bleiben“
Der Mann klang enttäuscht, sein Kinn begann leicht zu zittern, die Augen leuchteten ängstich in der Dunkelheit.
„Komm jetzt, du Memme, so böse ist deine Frau nicht. Und morgen ist auch ein Tag, dann werden wir einen grösseren Fang machen. Jetzt aber kehren wir um“
Die Stimme des anderen Fischers war bestimmt, fast verärgert, er sah seinen Partner streng an.
„Wir segeln jetzt zurück zum Hafen, und wenn ich jetzt sage, meine ich sofort! Sonst wird mich MEINE Frau umbringen...“
„Wer ist jetzt der Memme“ murmelte der erste leise, während er die Angelruten vom Wasser holte. Er sah finster vor sich hin und fluchte leise, das Leben erschien ihm ungerecht und grausam.
„Jetzt fang nicht wieder damit an...“ begann der andere Fischer zu protestieren, hielt aber plötzlich inne. „Halt! Was ist das dort?“
„Was denn?“ fing der andere zu meckern, bemerkte aber dann auch den Gegenstadt, auf den sein Kollege deutete. „Hoffentlich ist es kein Seeungeheuer“ schauderte er.
Sein Partner nahm ein der Ruder und versuchte das Boot näher an den Gegenstand zu bringen.
„Was machst du denn?“ rief der erste entsetzt, Angst überkam ihn, bis er dann erkennen konnte, was der „Gegenstant“ war. „Oh Innos, das ist ein Mann, ein Schiffbrüchiger wahrscheinlich“ flüsterte er erschrocken.
„Mann über Bord“ rief der andere laut, zog seine Jacke aus und sprang ins Wasser. Der Unbekannte klammerte an ein Holzbrett, vielleicht alles was von seinem Schiff übrig geblieben war, und sah völlig erschöpft aus. Seine Kraft reichte ihm nur, um das Brett festzuhalten, nicht mal laut schreien konnte er. Der Fischer packte den Schiffbrüchigen an den Kragen und zog ihn mit sich.
Als die beiden den Fremden an Bord gezogen hatten, legten sie ihn in den Bug des Bootes. Er schien noch wach zu sein, doch sehr schwach.
„Wer bist du?“ verlangte einer der Fischer, er bekam jedoch keine Antwort.
„Woher kommst du?“ folgte eine zweite Frage, sein Kollege zog ihn aber an den Ärmel.
„Lass ihn ruhen, siehst du nicht, dass er kaum die Kraft hat zu atmen“
„Ja, recht hast du... Ruh dich aus, Kerlchen, hier bist du in Sicherheit. Wir steuern jetzt Richtung Hafen“
[...]
Kurze Zeit später schlief der Mann in der bescheidenen Hüte eines seiner Retter. Die fürsorgliche Herrin des Hauses wecke ihn kurz, um ihm eine sippige aber warme Suppe zum Essen zu geben.
„Iss“ lud sie ihn ein „die suppe ist nicht besonders würzig, wird dich aber wärmen und dir Kraft geben. Du siehst wirklich mitgenommen aus“
Der Fremde nickte dankbar und nahm die angebotene Suppe. Der Fischer sah ihn zu, wie er ass, und fragte anschliessend.
„Gut, gell? Die Suppe meiner Frau kann Toten zum Leben erwecken“ sein Körper schüttelte sich, während er über seinen dummen Scherz lachte. Der Unbekannte lächelte müde, der Höflichkeit wegen.
„So, und jetzt, wo du wach bist, erzählst du mir wer du bist?“
Die Lippen des Mannes bewegten sich leicht, doch kein Laut verliess sie. Die Frau des Fischers bemerkte das und maulte ihren Mann an.
„Lass ihn doch sich ausruhen! Siehst du nicht, dass er völlig erschöpft ist“
„Sag mir nicht, was ich machen soll, Frau“ jetzt sah der Mann verärgert aus.
„Hört auf“ vernahm man eine leise Stimme, so leise wie ein Windhauch, dennoch laut genug, um den Streit im Keim zu ersticken.
Seine Gastgeber schwiegen und sahen ihn an. Mühsam fing er zu sprechen und machte dabei oft lange Pausen, um wieder die nötige zum Sprechen Kraft zu sammeln.
„Es ist nicht wichtig, wer ich bin... Ich komme aus... aus Alasa, aus Insel... Kryt... Dort verschwinden Menschen... täglich... und keiner weiss warum... wir haben versucht... nein... wir finden die Entführer nicht... Hilfe... die Menschen haben Angst.... keiner verlässt sein Haus für lange Zeit... keine... Lieferungen.... Hunger...“ der Mann konnte sich nicht mehr wach halten, dazu war er zu erschöpft, und schlief wieder ein.
„Der Arme“ sagte die Frau mitfühlend. „Vielleicht halluziniert er“
Ihr Mann schwieg, dann begab sich zur Tür, neben der seine Jacke hing, zog diese an, und verliess das Haus.
„Am besten sage ich Lord Andre bescheid. Keine gute Sache, diese Entführungen. Wer weiss, eines Tages können diese Banditen bald auch unsere Stadt überfallen. Balder als uns lieb ist“ dachte er sich während er den Weg zur Kaserne ging.
~Anáwiel~
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Eine unheimliche, ja beinahe schon bedrückende Stille hatte sich über die Stadt gelegt. Die vom fahlen Mondlicht angestrahlten Katen der Hafenbewohner warfen grotesk anmutende Schatten auf den Boden. Glühwürmchen schwirrten über dem Eingang der Hafenkneipe umher, während von innen gedämpfte Geräusche an Inorels Ohren drangen. Ein schmaler, spitz zulaufender Lichtstreifen hatte sich einen Weg aus dem stickigen Gasthaus gebahnt und erhellte ein Stück des Weges. Es hatte den Anschein, als handele es sich um einen auf den Boden projizierten Pfeil, der noch mehr Besucher anlocken sollte. Sonst war es weitestgehend Dunkel in diesem Teil der Stadt. Und Inmitten der Dunkelheit stand eine Gruppe waghalsiger Abenteurer, die sich auf eine Reise ins Ungewisse eingelassen hatten. Sie alle hatten einen Schwur geleistet, ihren Kameraden in der Not beizustehen. Jetzt gab es kein zurück mehr, jetzt mussten sie die Sache durchziehen. Wenngleich man oft nur erahnen konnte, wer gerade neben einem stand, so wurden sie alle von der Anspannung erfasst, die sich mit jeder Sekunde mehr bemerkbar machte. Auch in Inorels Bauch kribbelte es nun schon seit einiger Zeit. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen, doch das machte es auch nicht besser.
Hatte bis eben noch eine Totenstille geherrscht, so mehrte sich nun das Geflüster und Getuschel unter den Soldaten. Vier weitere Streiter Innos waren aufgetaucht, und zwar jene vier Männer, die es in die Hand genommen hatten, zwei der drei Hochseetauglichen Schiffe im Hafen von Khorinis zu sabotieren. Allem Anschein nach war alles nach Plan verlaufen. "Ruhe!", zischte jemand. Inorel glaubte erkennen zu können, dass DraconiZ eine Hand hob, um seine Forderung noch ein wenig deutlicher erscheinen zu lassen. Auch dem General auf Bewährung war die Anspannung anzumerken. "Es ist soweit, wir werden jetzt das dritte und letzte Schiff in Beschlag nehmen. Alles klar? Dann los!", fuhr der Paladin im Flüsterton fort. Langsam setzte sich die Gruppe in Bewegung, marschierte zielstrebig auf das letzte brauchbare Schiff und die vor sich hin dösenden Wachen zu, die erst mal etwas Zeit benötigten um halbwegs wach zu werden. "Für Innos und so'n Zeug.", murmelte der erste, wobei sich der Soldat noch reichlich unausgeschlafen anhörte. "Was heißt hier 'und so'? Was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast?", polterte DraconiZ nach der verschlafenen Begrüßung des Soldaten los, dem trotz der Dunkelheit ganz deutlich anzusehen war, dass er jetzt liebend gerne mit jeder anderen Person auf dem Erdball getauscht hätte. "Was erlaubst du dir eigentlich, auf deinem Posten ein Nickerchen zu halten? Willst du denn die ganze Hochseeübung verschlafen?", fuhr der Paladin fort, wobei seine Stimme mit jedem Wort schärfer wurde. "Übung?", brachte der verdutzte Kerl gerade noch hervor, bevor DraconiZ zum nächsten verbalen Keulenschlag ausholte. "Jetzt sag bloß nicht, dass du davon auch nichts weißt. Die Übung ist von Lord André persönlich angesetzt. Sei froh, dass ich nicht gleich zu ihm marschiere und ihm sage, dass du bei der Wache einschläfst." Der Gardist guckte. "Also, was ist? Willst du hier ewig rumstehen oder können wir jetzt langsam mal anfangen?" Wieder brachte der arme Mann kein Wort hervor, sondern trat nur beiseite, um den sichtlich erzürnten General samt den Freiwilligen Helfern Zutritt zu gewähren.
So schritten sie einer nach dem anderen über die knarrenden Holzplanken auf das Deck des Schiffes.
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André erhob sich mit fürchterlichen Rückenschmerzen von seinem unbequemen Stuhl und stellte sich vor, endlich einmal nicht jeden Tag seines Lebens in diesem Büro verbringen zu müssen. Nur ein einziges, kurzes Mal wollte er wieder raus, an die Front, an den Krisenherden dieser Insel aktiv gegen das Unrecht vorgehen. Doch stattdessen saß er hier in diesem kleinen Büro, über Unmengen von Anträgen, Vorschlägen und dergleichen gebeugt und konnte sich vor lauter Buchstaben gar nicht mehr recht konzentrieren. Er wurde alt, merkte, dass seine Augen schwächer wurden und die Knochen Probleme in Form von in höchstem Maße unangenehmen Schmerzen bereiteten. Außerdem konnte er das Weiterschreiben seines Buches, welches über die Strapazen eines Büroberufes handeln sollte, vergessen. Stattdessen schrieb er Antworten auf die unzähligen Anträge, musste Erklärungen und Erlässe unterzeichnen, sich um die Organisation der gesamten Stadtwache kümmern. Ein, vielleicht zwei Jahre, dann würde er in Pansion gehen -insofern sein Körper dieses Spiel noch solange mitspielte.
Doch zumindest ein klein wenig Abwechslung schien der heutige Abend noch für ihn bereithalten zu wollen, denn kaum nahm er wieder auf seinem mittlerweile schon verhassten Stuhl Platz, betrat einer seiner Milizen das Zimmer, salutierte und stellte einen Bürger vor, der dem Geruch nach zu urteilen ein Fischer war. Adnré musterte den Mann nachdenklich und fragte sich in Gedanken, was dieser wohl von ihm wollte, mit welchem Angliegen er zu ihm kommen wollte.
"Nun, sagt mir, was kann ich für euch tun?", fragte der Lord höflich und richtete sich froh über die willkommene Abwechslung auf, damit er dem Mann direkt in die Augen sehen konnte.
Er betrachtete die schwieligen Hände und mächtigen Oberarme des Fischer und es kam Neid in ihm auf. Zwar hatte dieser Mann wohl öfters mit dem Hunger und mit seiner Existenz zu kämpfen, aber er hatte wenigstens noch Ziele wusste, dass Abends zuHause jemand auf ihn wartete. Doch er...
"Gerade vor einer Weile sind wir mit unserem Schifferboot in den Hafen gefahren, schneller als geplant, da wir einen Schiffbrüchigen gefunden haben. Meine Frau -die Gute- kümmerte sich gleich um den armen Mann, der aussah, als wäre er fast am Verhungern. Wir haben ihm Suppe eingeflößt, die ihm neues Leben einflößen sollte. Dann fing er auf einmal an, wirres Zeug zu reden, doch glaube ich, dass möglicherweiße etwas dran sein könnte. Er berichtete von einer Insel namens Kryt und er meinte, er komme aus Alasa. Des weiteren meinte er, Menschen würden entführt, viele Menschen doch die Entführer konnten einfach nicht geschnappt werden. Lord André, ich glaube, dass sind Banditen.", endete der Fischer nun mit seinem kleinen Bericht und hoffte, den hohen Lord einigermaßen zufriedengestellt zu haben.
Nachdenklich schritt der Lord mit lauten Schritten um seinen vollen Schreibtisch herum, murmelte hin- und wieder etwas herum, doch keiner der Anwesenden konnte genaueres verstehen. Aber er schien es ernst zu nehmen, denn sein Gesicht war voller ehrlicher Sorge.
"Ich danke euch wirklich sehr für diese Information. Hier, nehmt das. Kauft eurer Familie davon zu Essen.", meinte Lord André, während er dem Fischer einen schweren Beutel mit Gold gab.
Dem erstaunten Gesicht desselben nach zu urteilen, hatte er mit allem gerechnet, nur nicht damit. Als er nun den Raum verlassen hatte und sich auf Befehl des Lords aber noch draussen zur Verfügung hielt und André sich dem immer noch anwesenden Milizen zuwandte, sprach er nach einiger Zeit der Überlegung:
"Schickt mir Anáwiel, Bardasch und... nein, wartet... Doch, schickt mir Anáwiel, Bardasch und Kalypso. Ihr wart es doch, der mir von seinem seltsamen Verhalten berichtete, nicht wahr? Nun, Anáwiel soll ihm während dieser Reise im Auge behalten und nun beeilt euch!", endete der Lord und massierte sich die Schläfen, da seine Kopfschmerzen schon wieder einsetzten. Es ist immer das gleiche..., dachte er sich und schloss für einen kurzen Moment die Augen...
Kalypso
Geändert von Die Stadtwache (02.10.2006 um 23:31 Uhr)
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Aus der Traum vom kleinen Erholungsschlaf - Kalypso und Bardasch hatten es grade mal bis in den Innenhof der Kaserne geschafft, als auch schon ein aufgeregter junger Bursche der Garde die Beiden anhielt. „Ihr kommt wie gerufen“ hatte er gesagt und auch schon den Ergrauten am Arm gepackt, was diesem ziemlich mißfiel. Auf des Milizen gezischten Laut reagierte dieser erschrocken und ließ ihn gleich wieder los, mit der Bitte ihm den Wachdienst abzunehmen. Ungläubig funkelten Bardaschs dunkle Augen, die zudem geschmückt waren von unschönen Ringen ihn an. Wie aus dem Mund einer Frau kam das bittende Jammern des jungen Gardisten, der immer wieder beteuerte, wie wichtig das doch für ihn wäre. „Warum sagst Du das mir? Sag das Andre“, entgegnete der Ergraute, aber der Junge blieb standhaft und jammerte weiter, bis Bardasch sich erweichen ließ. Zumindest war der Glatzkopf so frei, ihm bei der aufgebürdeten Wache Gesellschaft leisten zu wollen, was ihn wenigstens etwas milder stimmte. So verbrachten die beiden Freunde ihren Abend und ihre Nacht damit zumindest so zu tun, als würden sie ihrer Pflicht nachkommen, denn in Wirklichkeit dämmerte jeder der Beiden eher vor sich hin - geplagt von der immer größer werdenden Müdigkeit, bis endlich - es war schon früher Morgen - die Ablösung kam. „Das war das erste und letzte mal“, grummelte er und begab sich in Begleitung Kalypsos in den Schlafsaal der Kaserne...
[...]
„Gäääähn“, kam es aus dem Mund des Milizen, der vor einiger Zeit aus einem traumgefluteten Schalf erwachte und immer noch fast reglos da lag, wärend er unablässig die Decke anstarrte. Es war lange Zeit sich wieder zu erheben, aber er verspürte keinen Drang danach. Außerdem schmerzte sein Schädel bedingt durch den Sturz und der unfreiwilligen Wache immer noch.
Kalypso schien den Schlaf genauso zu brauchen, wie er, denn er lag noch immer schnarchenderweise in seinem Bett, daß direkt neben dem des Milizen stand. Man konnte die unterschiedlichsten Töne von seiner Seite ausmachen, die da gingen von tiefem Grunzen über wälderrodendem Sägen, bis zu klappernden Zähnen und hungrigem Geschmatze. Sogar einige Säufzer und hohe Quitscher waren von dem Glatzkopf zu vernehmen. „Er träumt bestimmt“, murmelte der Ergraute, wärend er seinen Freund beim Schlafen beobachtete, „Soll er mal - Scheinbar hat auch er einiges nachzuholen“, dachte er weiter und kratzte sich dabei an der Nase.
Lange besah er sich die kahle Stelle, an der mal schwarze Haare waren, was ihn dazu veranlasste, sich zu fragen, wieso da keine mehr waren. „Irgendwas ist da vorgefallen“, vermutete Bardasch in Gedanken und mutmaßte, daß sein Freund darüber wohl nicht sprechen wollte, oder konnte. „Irgendwie ereilte uns wohl alle ein Schicksal - mein Freund“, sprach er in Gedanken mit ihm, „... wenn ich doch nur wüßte, was mit Euch allen los ist... Ihr habt Euch irgendwie verändert“. Bardasch richtete seinen Blick wieder an die Decke und verschrenkte seine Arme hinter dem Kopf. „Ach - wenn ich an unsere guten alten Zeiten denke... Man, was hatten wir für einen Spaß miteinander - Und was ist jetzt?“fuhr der Ergraute nach einer kurzen Denkpause fort, „Ihr seid nicht mehr die, die ich mal kannte --- oder habe ich mich verändert?“.
Schlagartig wurde er in seinem Denken unterbrochen, als jemand polternd die Schlafstube betrat und weniger rücksichtsvoll quer durch den Raum brüllte. Nicht nur er war erschrocken und verärgert, sondern auch der bis dahin noch schlafende Kalypso. „Bist Du irre?“, rief dieser und rieb sich den Schweiß von der Stirn.
„Ihr werdet gebraucht - Ihr sollt Euch sofort bei Lord Andre´ melden“, kam es aus dem Mund des Gardisten, der verschämterweise auch noch ein „... aber zügig“ hinzufügte. Damit hatte der Holzkopf es geschafft, es sich mit den beiden Freunden zu verscherzen, aber weder Kalypso noch Bardasch kamen dazu, darauf noch etwas zu entgegenen, da der - Blödmann auch schon wieder aus der Schlafstube verschwunden war.
„Alles Idioten hier“, schimpfte der Ergraute, wärend er zusammen mit Kalypso über den Hof schritt. Seine Laune war am Nullpunkt angekommen, was er damit kund tat, daß er einen auf dem Boden liegenden Stein mit Hilfe seines Fußes quer über den Platz stieß. „Plong“ machte es, als dieser laut an der Türe des Lords auftraf, so daß Bardasch innerlich zusammen zuckte, aber was machte er sich für Gedanken? War doch egal, wessen Türe das war...
„Ah - da seid Ihr ja. Ich habe einen Auftrag dringlicher Natur für Euch“, wandte Lord Andre´ seine Worte an die beiden Eintretenden. „Moment - ich rief doch nach drei Personen, wo ist die Milizin?“, richtete er seine Worte an den mit im Raum stehenden Hohlkopf, der darauf hin nur mit den Schultern zuckte. „Nun gut - also wieder zu Euch. Ich erhielt grade die Nachricht, daß unsere Hilfe benötigt wird - und wie ich sehe, seid ihr Beiden sehr begeistert“, bemerkte er den Blick der beiden Freunde registrierend. „Ich hab kaum Männer hier, die sich um das Problem kümmern können. Also müßt Ihr ran und Ihr seid doch fähige Männer, oder?“, fuhr Andre´ fort, „Begleitet den Fischer, der draußen wartet ins Hafenviertel. Er wird Euch zu einem Gestrandeten führen, der Bewohner einer Insel ist, auf der Menschen vermisst - ach - das soll er Euch unterwegs erleutern, oder besser der Mann, der um Hilfe bat. Also - und noch was, sucht Anawiel - Sie soll Euch begleiten - und kommt nicht auf die Idee, ohne sie aufzubrechen --- und jetzt weg treten“, endete Andre plötlzich und rieb sich die Schläfen. Vermutlich hatte dieser genauso einen Brummschädel, wie der Ergraute.
Verständlicherweise waren die beiden Freunde nicht sehr erfreut über diesen Auftrag, der sie zu so später Stunde noch ereilte, aber was Andre sagte, sollte man besser ohne umschweife befolgen. So nahmen sie den vor der Türe wartenden Fischer in die Mitte und ließen sich von ihm informieren.
Wenigstens ein Gutes hatte es - gerade noch machte der Ergraute sich darüber Gedanken, ob er die Frau, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte, noch so spät wecken sollte, als diese urplötzlich vor ihm auftauchte. Dieser Gestalt war unverkennbar - zumindest für den Ergrauten, der sich ihre Bewegungen und ihre Siluette sehr gut eingeprägt hatte. Scheinbar hatte auch Kalypso sie entdeckt, denn er rief mit einem mal ihren Namen und brachte sie davon ab, die Hafentaverne zu betreten.
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„Bardasch?!“ Anáwiel hatte ihren ehemaligen Schüler so lange nicht gesehen, dass sie jetzt kaum ihren Augen traute. Er schien verändert, und doch sah er so aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte, wie das letzte Mal, als sie zusammen jagen gegangen waren.
„Bardasch? Du bist es ja! Für Innos“ grüsste ihn die Milizin, als sie ihn endlich erkannt hatte und sicher dabei war. „Wo geht ihr hin?“ sie warf einen Blick zu dem zweiten Mann, der neben Bardasch schritt, er schien ihr bekannt vor, doch sie konnte sich nicht erinnern, wo sie ihn gesehen haben konnte.
„Wir waren auf der Suche nach dir“ lautete die überraschende Antwort.
„Was? Nach mir? Ist es etwas Wichtiges?“
„Kann man wohl sagen... Lord André hat uns soeben geschickt, dieser Fischer hat einen Gestrandeten gefunden, der von Problemen auf einer Insel berichtet“ Bardasch deutete mit der Hand zu dem Bürger, den Anáwiel erst jetzt bemerkte. Sie musterte ihn kurz, mehr aus Gewohnheit, als weil sie ihn verdächtig fand und wandte sich wieder an den Milizen.
„Erzähl!“
Bardasch schilderte ihr das Problem auf der Insel, die den Namen Kryt trug, und in der Stadt Alasa, und erklärte ihr, was Lord Andre befohlen hatte.
Eine lange Pause trat ein, nachdem der Soldat aufgehört hat zu reden. Dann ertönte Anáwiels Stimme wieder:
„Hat Lord André gesagt, welches Schiff wir nehmen dürfen? Und hat er uns eine Mannschaft gegeben?“
„Er hat nichts erwähnt...“
„Naja, offensichtlich muss ich mit ihm reden. Gehen wir erstmal zu dem Krytaner... Kryter... ach, zu diesem Menschen eben, ich muss mehr wissen.“
Anáwiel wandte sich an Gera, der immer noch neben ihr stand.
„Das Bier kann jetzt warten, ein anderes Mal vielleicht. Nochmal Glückwunsch zu deiner Aufnahme bei der Stadtwache und achte, dass du dir noch eine Uniform geben lässt“ verabschiedete sie sich von dem ehemaligen Rekruten und folgte dann dem Fischer, der das Trio zu seinem Haus führte.
„Er ist drin, ist aber sehr schwach, der Kampf mit dem Meer hat ihn sehr erschöpft“ bemerkte der Bürger und öffnete die Tür der schäbigen Hütte für die Milizen.
Als Anáwiel über die Schwelle trat, hielt sie kurz an und betrachtete die kleine Wohnung, die aus einem einzigen Zimmer bestand. Eine einzige Kerze brannte am Tisch und ihr spärliches Licht reichte nicht, um alle Ecken zu beleuchten. Eine andere Kerze, grob zusammengestellt aus Wachsresten lag neben der ersten, die bald zu Ende gehen musste. Nur ein der beiden Fenster hatte Vorhänge, die eigentlich eher nach abgenutzer Bettwäsche aussahen, die angepasst war. Die Kinder schliefen auf dem Boden in der Ecke, Anáwiel konnte ihre kleinen Silhouetten im fahlen Licht erkennen.
„Kommt herein!“ unterbrach eine Frau ihre Beobachtungen, offensichtlich die Ehefrau des Fischers. „Er liegt auf dem Bett“ deutete sie mit der Hand zu einer Strohmatraze.
„Für Innos“ grüsste die Milizin und der Mann nickte schwach statt Antwort.
„Wie ist dein Name?“
„Ist das so wichtig?“ regte sich plötzlich er auf. „Branko ist mein Name, wenn ihr es unbedingt wissen wollt....“ ein Hustenanfall unterbrach die Worte des Sprechenden.
„Spare dir deine Kräfte, uns wurde bereits das Wichtigste erzählt. Gibt es noch etwas, was uns weiterhelfen konnte?“
„Rettet... Alasa... und die Menschen“
Es war mehr als nur offensichtlich, dass der Mann zu müde war, um mehr Information von ihm zu entlocken. Anáwiel wunderte sich, ob sie ihn nicht mitnehmen sollten, war sich aber nicht sicher, ob er die Überfahrt überleben würde. Morgen sollten sie aber auf jeden Fall aufbrechen, mit oder ohne ihn.
Berechtigungen
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